SPEKTAKEL
DIE THEATERSEITEN
KOLUMNE Martin Wettges ist Chordirektor mit Dirigierverpflichtung am Meininger Theater, Musikdirektor der Oper Mauritius und Künstlerischer Leiter der Musikakademie der Studienstiftung des deutschen Volkes
„Ehrt eure deutschen Meister, dann bannt ihr gute Geister!“ In diesen Tagen, in denen rechte Populisten immer erfolgreicher mit deutschtümelnden Parolen auf Wählerstimmenfang gehen, machte sich bei mir ein ungutes Gefühl im Bauch bemerkbar, als ich dieses wahrscheinlich aufwendigste Finale des gesamten Musiktheaterrepertoires in den Proben erstmals dirigierte: „Die Meistersinger von Nürnberg“. Mit Chor und Extrachor des Meininger Theaters sowie Chorgästen und Meininger Kantorei stehen insgesamt über 100 Chorsängerinnen und -sänger auf unserer Bühne. Ein Lebenstraum für mich, als seit Kindertagen wagnerverrückter Musiker! Und doch war mir der einstimmige C-Dur-Jubel der „Meistersinger“ schon zu Schulzeiten immer auch etwas suspekt. Kann man diese Oper hören, ohne ihren Missbrauch durch politische Regimes verschiedener Couleur mitzudenken? In diesen trüben Meininger Wintertagen probe ich das aufwendige Werk seit November fast täglich und bin, je mehr ich mich hineinvertiefe, überzeugt: Ja, gerade jetzt brauchen wir die „Meistersinger“! Die von den Handwerkerzünften regierte freie Reichsstadt Nürnberg ist eine politische Utopie Wagners. Der Komponist kämpfte an vorderster Front der deutschen Revolution 1848 für ein demokratisches, geeintes, liberales Deutschland. Sein erster Textentwurf für die „Meistersinger“ entstand noch zuvor, im Jahr 1845, und kann durchaus als ein politisches Credo verstanden werden: im phantasie-mittelalterlichen Nürnberg regieren eben nicht autokratische Landesfürsten wie zu Wagners Lebzeiten, sondern einzig die schönen Künste. Demokratisch von den Zünften verfasste und von allen akzeptierte Gesetzestexte sind Grundlage für das Meister-Singen. Ein junger Adeliger, Junker Walther von Stolzing, der von außen in diese Welt eindringt, ist da als Repräsentant des überkommenen monarchischen Systems erst einmal hochgradig suspekt. Trotzdem überzeugt er die Bürgerschaft aufgrund seiner künstlerischen Genialität, die bewusst mit den Regeln bricht. Aber erst seine offen hervorgebrachte Ablehnung der Nürnberger Werte als frisch gekürter Sängerkönig („Will ohne Meister selig sein!“) fordert die Opposition der Nürnberger heraus. So ist Sachs‘ Gegenrede mit dem zu Beginn zitierten Text in diesem Kontext zu verstehen als ein Bekenntnis zu den Werten der Meistersinger: zur Freiheit der Kunst, zur Demokratie, zu einer pluralistischen, freien und geeinten Gesellschaft und damit auch gerade gegen Abschottung und Minderheitenfeindlichkeit. „Habt acht! Uns dräuen üble Streich!“ – diese Warnung von Sachs steht uns (leider) auch 2017 noch gut zu Gesicht. Ich freue mich gemeinsam mit Ihnen auf unsere „Meistersinger“-Premiere am 7. April! Ihr Martin Wettges
SCHAUSPIEL · MUSIKTHEATER · KONZERT · BALLETT · PUPPENTHEATER
Ausgabe März 2017
AUSBLICK
April-Festwoche mit Berliner Ensemble „Deutschstunde“ von Siegfried Lenz
Anatol Käbisch, Jörg Thieme
„Mit der ‚Deutschstunde’ habe ich versucht, das zu tun, worauf es mir einstweilen in allen Arbeiten ankam: eine nicht beliebige Geschichte zu erzählen, von der ich weiß, daß andere sie zwangsläufig anders verstehen werden.“ SIEGFRIED LENZ
Siegfried Lenz wurde 1926 im masurischen Ostpreußen geboren und zählt zu den bedeutendsten Erzählern der deutschsprachigen Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Neben den Nobelpreisträgern Heinrich Böll und Günter Grass gehört Lenz zu jenen Autoren, die die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit und die Aussöhnung insbesondere mit Polen und Israel als Lebensaufgabe verstanden. Für seine Werke wurde er vielfach ausgezeichnet und erhielt u.a. den Gerhart-HauptmannPreis, den Thomas-Mann-Preis, den Frie-
PREMIERE
denspreis des Deutschen Buchhandels und den Nonino-Preis. 1968 veröffentlichte Lenz inmitten der Studentenunruhen seinen bedeutendsten Roman: „Deutschstunde“. Das Buch avancierte zum Sinnbild der von den Jugendlichen kritisierten Verquickung von Pflicht und Schuld zur NS-Zeit, wurde in 20 Sprachen übersetzt und 2,2 Millionen Mal verkauft. „Die Freuden der Pflicht“: So lautet das Thema des Aufsatzes, den Siggi Jepsen, Insasse einer Hamburger Besserungsanstalt, schreiben soll. Doch Siggi gibt ein leeres Heft ab – zu heftig bestürmen ihn die Erinnerungen seiner Kindheit. In einer Einzelzelle bringt er schließlich alles zu Papier: Siggis Vater, Polizist im norddeutschen Rügbüll, bekommt 1941 den Befehl, dem „entarteten“ Maler Nansen ein offizielles Malverbot zu überbringen und die Durchsetzung zu überwachen. Trotz seiner alten Freundschaft zu
Nansen erfüllt der Polizeiposten Jepsen kompromisslos seine Pflicht, macht auch vor Beschlagnahme und Zerstörung der Gemälde nicht halt. Siggi, dem Nansen ein väterlicher Freund ist, beginnt dessen Bilder vor dem Pflichtbewusstsein seines Vaters zu retten. Und ebenso zwanghaft, wie der Polizist sogar nach Kriegsende noch das längst aufgehobene Verbot durchzusetzen versucht, kann auch Siggi nach 1945 nicht aufhören, Nansens Bilder zu „retten“ und wird als Kunsträuber verhaftet. Im Oktober 2014 verstarb Lenz im Alter von 88 Jahren. Zu seinem Gedenken brachte das Berliner Ensemble Lenz‘ Schlüsselwerk auf die Bühne: Am 06. Juni 2015 feierte die Adaption Uraufführung. Der Romancier und Dramatiker Christoph Hein („Der fremde Freund“, „Willenbrock“) übernahm die Bühnenbearbeitung – aus 576 Seiten entstand eine Stückfassung von 90 Minuten.
SCHAUSPIEL Regie: Philip Tiedemann Bühne: Johannes Schütz Kostüme: Margit Koppendorfer Musik: Peer Neumann Dramaturgie: Dietmar Böck Licht: Ulrich Eh Mit: Winfried Peter Goos, Anatol Käbisch, Peer Neumann, Joachim Nimtz, Uli Pleßmann, Stephan Schäfer, Martin Schneider, Martin Seifert, Felix Strobel, Jörg Thieme, Georgios Tsivanoglou TERMIN: (als Ersatz für das Burgtheater-Gastspiel) FR, 14.04., 19.00 Uhr, Großes Haus
„Entfesselt“ von Andris Plucis und Jorge Pérez Martínez Zweiteiliger Ballett-Abend mit Musik von Beethoven, Mozart und Elgar
„Ein Fest für die Sinne“ erwartet die Besucher beim zweiteiligen Ballettabend: In der ersten Hälfte choreografiert der Eisenacher Compagnie-Chef Andris Plucis Beethovens 7. Sinfonie, auch bekannt als „Apotheose des Tanzes“ (Richard Wagner). Den zweiten Teil gestaltet der junge, international erfolgreiche Choreograph Jorge Pérez Martínez zu Sätzen aus Mozarts 31. und 34. Sinfonie sowie Edward Elgars weltberühmtem Marsch „Pomp and Circumstance“. „Ich freue mich sehr, dass es mir gelungen ist für diesen zweiteiligen Ballettabend einen jungen, vielversprechenden Choreographen holen zu können. Jorge Pérez Martínez zeigt sich mit seiner sehr eigenen, hochinteressanten choreographischen Handschrift das erste Mal hier in Deutschland. Die musikalische Grundlage der Choreographie bilden Wolfgang Amadeus Mozart und Edward Elgar. Ich habe mich meinerseits für Ludwig van Beethoven entschieden. Trotz verschiedener choreographischen Herangehensweisen bleibt das Hauptziel beider Teile dieses Abends, dem musikalischen Genuss den visuellen beizusteuern. Es ist meine Überzeugung, dass es eine Korrespondenz von bewusstem Hören zu bewusstem Sehen gibt. Eine Art ,erregtes‘ Sehen, das mit dem Bewegungsablauf mitgeht und somit wie bei einer Tonfolge der jeweiligen
Auflösung folgt. In unserer bilderüberfluteten Zeit wird das Sehen immer mehr zu einem kurzfristigen Registrieren. Mit der ,virtuellen Realität‘ wird eine neue Dimension erreicht, aber ich glaube nicht, dass der klassische Kunstgenuss dadurch zu ersetzen ist. In unserer heutigen Welt ist der Radikalitätsbegriff einseitig besetzt
mit Szenen und Bildern von Gewalt und Not. Dieser dumpfen, unmenschlichen Radikalität gilt es die künstlerische entgegen zu stellen. Es ist diese Suche nach dem Wesentlichen, dem im Endeffekt eine viel größere Radikalität innewohnt. Ich gebe zu, dass ich meinen Kunstbegriff zum großen Teil von der Romantik ableite.
Der Reichtum dieser Epoche inspiriert mich zutiefst. Nun hoffe ich, liebes Publikum, dass Mozart und Beethoven unsere Phantasie so beflügelt haben, dass wir Sie mitreißen und begeistern können.“ ANDRIS PLUCIS
BALLETT Choreografie: Andris Plucis, Jorge Pérez Martínez Musikalische Leitung: Andreas Fellner Bühne: Christian Rinke Kostüme & Dramaturgie: Danielle Jost Mit: Ballett des Landestheaters Eisenach; Landeskapelle Eisenach PREMIEREN: FR, 10.03., 19.30 Uhr und SO, 12.03., 19.00 Uhr, Großes Haus WEITERE TERMINE: SO, 26.03., 19.00 Uhr, FR, 28.04., DO, 18.05. und SA, 27.05., jeweils 19.30 Uhr, Großes Haus
Victoria Garcia Martinez, Maciej Szymczak
März 2017
T h e a t e r k a s s e 0 3 6 9 3 / 4 5 1 2 2 2 o. 1 3 7 w w w. d a s - m e i n i n g e r- t h e a t e r. d e
HINTER DEN KULISSEN DER „MEISTERSINGER“-PRODUKTION
Chordirektor Martin Wettges berichtet aus den Chorproben Johannistag – und die Welt steht Kopf „Johannistag! Johannistag!“, mit diesem jauchzenden Ringelreihen eröffnen die tanzenden Lehrbuben nicht zufällig den zweiten Akt der „Meistersinger von Nürnberg“ Sommersonnenwende. – je nach Kontext, Tradition und Zählung der 21., 22., 23. oder der 24. Juni. Der Namenstag der biblischen Figur Johannes der Täufer, der in Wagners Oper schon im Choral des Gottesdienstes in der Nürnberger Katharinenkirche im ersten Akt besungen wurde, und der der Namensgeber ist für die zentrale Figur des Werks: Hans (Johannes) Sachs. Johannistag! Längster Tag des Jahres, Zeitenwende: Die Welt steht Kopf. Dass gerade an diesem Tag alles verrückt spielt, nicht zuletzt die Hormone, hat schon Shakespeare im „A Midsummer Night‘s Dream“ festgestellt. Und bei Wagner singen die Lehrbuben genauso schlüpfrig wie die bei Shakespeare in den Wald ziehenden Handwerker: „Johannistag! da gibt’s Geschlamb‘ und Geschlumbfer! Der Alte freit die junge Maid, der Bursche die alte Jumbfer! Juchhei!“ 110 Chorsänger mobilisieren ihre Kräfte Ausnahmezustand – nicht nur im Stück, sondern auch am Meininger Theater: „Die Meistersinger“ gelten mit ihren viereinhalb Stunden reiner Spielzeit als die längste und mitunter aufwendigste traditionelle Repertoire-Oper. Ein Stück, das jedes große Haus an seine Grenzen bringt, mit berüchtigten logistischen und gesangstechnischen Schwierigkeiten. Ein Stück, das somit nur alle paar Jahrzehnte einmal aufgeführt wird; in Meiningen zuletzt in einer beinahe legendär gewordenen Inszenierung von Altmeister August Everding vor fast einem Vierteljahrhundert, im Jahre 1994. Und so bestimmen die Vorbereitungen zur Premiere am 7. April 2017 schon seit fast einem Jahr den Betrieb und insbesondere auch die Arbeit des Chors, denn gerade für diesen sind „Die Meistersinger“ eine enorme Herausforderung. Drei unabhängig agierende Männerchöre, einen Kammerchor und einen großen gemischten Chor, jeweils bis zu 16-stimmig unterteilt, sieht Wagners Partitur für die „Festwiese“ im dritten Akt vor. Der zweite Akt endet in einer großen Prügelei, mit der wildgewordene Nachbarn den zu nachtschlafender Zeit auf der Straße herumsingenden Beckmesser zum Schweigen bringen möchten. Wagner verkomponiert dieses Getümmel ironisch als Fuge (von lat. Fuga, „Flucht“), die bekanntlich gekennzeichnet ist als hintereinander herlaufende Folge von sich imitierenden Einsätzen. Ein Formmodell der Barockzeit, dort, z.B. bei Bach, üblicherweise drei- oder vierstimmig, selten bis zu achtstimmig. Wagners im Theaterjargon „Prügelfuge“ genanntes Finale des zweiten Aktes arbeitet jedoch mit bis zu 16 unabhängigen Stimmen. Der Komponist stellt sich hier jeweils eigenständige, mehrstimmige Chöre der über einander herfallenden Nürnberger Bevölkerung vor, aufgeteilt in „Nachbarinnen, Nachbarn, Lehrbuben, Gesellen, Meister, ältere Bürger von verschiedenen Seiten.“ Für den 33-köpfigen Meininger Opernchor nur zu meistern dank der sangeskräftigen Unterstützung der Meininger Kantorei (unter der Leitung von Sebastian Fuhrmann) und des seit einigen Monaten immer weiter anwachsenden Extrachors, ein Ensemble aus musikalisch vorgebildeten, chorerfahrenen Laien, das ganz-
jährig wöchentlich im Theater probt und sich auch nach der „Meistersinger“-Premiere über qualifizierten Nachwuchs freut (Kontakt: chordirektor@das-meininger-theater.de). So werden an die 110 Chorsänger in der Produktion gemeinsam auf der Bühne stehen – Profis und Laien, jung und alt. 110 Sängerinnen und Sänger – das bedeutet gleichzeitig auch 110 von der Theaterschneiderei maßgefertigte Kostüme, im Orchesterprobenraum improvisierte Zusatzgarderoben, Aufenthaltsräume etc…
»
Meiningen ist ein besonderer Wagner-Spielort, denn von hier hat Richard Wagner die Frau des Hofkapellmeisters Hans von Bülow, die Cosima, quasi entführt und geehelicht. In Zeiten von Donald Trumps ,America first‘ und Pegida-Aufmärschen ist Wagners ,Meistersinger‘ aktueller denn je. ‚Überall Wahn! Wohin ich forschend blick‘ in Stadt- und Weltchronik’ ist der Beginn der Arie des Hans Sachs im dritten Akt und genau das soll für mich im Zentrum der Regiekonzeption stehen. Ein Nachdenken über die deutsche Kunst im Spiegel der deutschen Geschichte, was Sachs anstellt, möchte die gesamte Inszenierung sein. Intendant Ansgar Haag
Gefürchtete Prügelfuge Gefühlt schon zum 1000. Mal erklingt die „Prügelfuge“ Ende Februar auf der Probebühne. Das vom Generalmusikdirektor angeschlagene Tempo ist gefühlt rasend schnell, die Einsatzfolge extrem kleinteilig und kompliziert, da es zwischen den Phrasen immer wieder unregelmäßige und scheinbar keinerlei Logik folgende Pausentakte gibt, die mitgelernt werden müssen. Für jeden Sänger eine Gedächtnisleistung der Extraklasse. In der Kantine kursieren in der Pause die Gruselgeschichten von berüchtigten „Schmissen“ während der „Prügelfuge“ in Bayreuth oder bei prominent besetzten Aufführungen in München oder New York. Der ganze Chor sei in dieser oder jener Aufführung komplett ausgestiegen; erst zum Schlussakkord habe man sich wieder zusammengefunden. Ja, es sei, so hört man, schlechterdings überhaupt OPER Musikalische Leitung: GMD Philippe Bach Regie: Ansgar Haag Bühne & Kostüme: Bernd-Dieter Müller, Annette Zepperitz Chor: Martin Wettges, Sebastian Fuhrmann Choreografie: Zenta Haerter Dramaturgie: Ansgar Haag, Aldona Farrugia PREMIEREN: FR, 07.04. und SO, 16.04., jeweils 17.00 Uhr, Großes Haus WEITERE TERMINE: SA, 22.04., SA, 06.05. und SO, 11.06., jeweils 17.00 Uhr, Großes Haus
Lehrbuben ©Annette Zepperitz
nicht möglich, die „Prügelfuge“ fehlerfrei zu singen – irgendetwas ginge immer schief. Regisseur Ansgar Haag und Choreographin Zenta Haerter brechen immer wieder ab und geben detailliertere Anweisungen, wann welcher Kontrahent zu Boden zu gehen hat, welche Faust wo dreinschlägt, bevor schließlich im Bühnenbild, zur Freude der TheaterPyrotechnik, apokalyptisch die Flammen ausbrechen. Wie soll das nur zusammengehen? Ratlose Blicke an besonders kniffligen Stellen. Und irgendwann doch der Moment, in dem die Fuge trotz aller halsbrecherischer Aktionen schnurrend durchläuft. Chorsänger und Chordirektor zwinkern sich zu: Natürlich schaffen wir das! Ohne Schmiss! Zweieinhalb Minuten dauert das Stück schließlich im Originaltempo. Die wahrscheinlich probenaufwendigsten zweieinhalb Minuten unseres Theaterspielplans …
Drücken Sie uns für die Premiere am 7. April die Daumen!
Mit vier Koffern um die Welt Stephanos Tsirakoglou kehrt als Beckmesser nach Meiningen zurück
Stephanos Tsirakoglou ist dem Meininger Publikum aus Paraderollen wie „Gianni Schicchi“ und „Don Pasquale“ wohlbekannt. In den Spielzeiten 2012 bis 2015 war der Bassbariton festes Ensemblemitglied am Meininger Theater. „Ich verschickte damals 350 Bewerbungen an Theater in ganz Europa und zusätzlich 150 an verschiedene Agenturen weltweit. Als Ergebnis dieser einmaligen Aktion wurde ich zu 12 Vorsingen eingeladen, u.a. nach Frankreich, Belgien und Deutschland. Und nach Meiningen“, erinnert sich der US-Amerikaner mit griechischen Wurzeln. Für das Engagement in Meiningen setzte er alles auf eine Karte. Er verkaufte sein Hab und Gut in den Vereinigten Staaten und zog mit vier Koffern nach Europa. „Meiningen war für mich eine Zeit großer Lehren: Hier bekam ich die Möglichkeit
auf der Bühne wunderbare Rollen zu gestalten und lernte den Geist des Ensembletheaters zu schätzen – in den Staaten ist die Kulturszene ohne Ensembletheater ein Haifischbecken. Ein Künstler, der auf sich selbst angewiesen ist, lernt aber auch die Initiative zu ergreifen und aktiv zu bleiben. Und so spürte ich nach vier Spielzeiten, dass eine Veränderung notwendig war. Veränderungen sind unabdinglich für die Weiterentwicklung als Künstler.“ Mit 8 Jahren verließ Tsirakoglou seine Heimat und emigrierte mit seiner Familie in die USA. Er studierte Chemie an der Universität von Michigan und arbeitete als Dozent in Philadelphia – zeitgleich nahm er Gesangsunterricht und wirkte im Chor mit. Recht bald wurde sein Talent im Buffo-Fach entdeckt. Es folgten Engagements
u.a. als Dulcamara in „Der Liebestrank“, Bartolo in „Der Barbier von Sevilla“ oder Magnifico in „La Cenerentola“ an Opernhäusern in Seattle, Colorado und Philadelphia. „Meine Statur verleitet geradezu dazu, mich in dem italienischen Buffo-Fach zu besetzen. Als Sänger möchte man sich jedoch ungern in Schubladen stecken lassen. Deshalb habe ich eine große Freude empfunden, als man mir in Meiningen nach jahrelanger Zusammenarbeit das Vertrauen entgegen brachte und mich im Wagnerfach besetzte.“ Nun kehrt Stephanos Tsirakoglou als Beckmesser in der Neuproduktion „Die Meistersinger von Nürnberg“ zurück auf die Bühne des Meininger Theaters.
»
Johannistag!
März 2017
MÄRZ 2017 MI
01 DO
02
NORA
Großes Haus 19.30–22.30 UHR RB
HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN
Großes Haus 19.30–22.30 UHR RD
URFAUST
Kammerspiele 20.00–21.30 UHR PK
PAPAGENOS ZAUBERFLÖTE
Kammerspiele 10.00–11.00 UHR
Schauspiel von Henrik Ibsen und Elfriede Jelinek Regie & Kostüme: Rudolf Frey, Bühne: Kerstin Jacobssen Mit: Meret Engelhardt, Anna Krestel, Ulrike Schlegel; Reinhard Bock, Björn Boresch, Phillip Henry Brehl, Vivian Frey, Peter Liebaug Oper von Jacques Offenbach Einführung 18.45 Uhr Foyer Musikalische Leitung: Chin-Chao Lin, Regie: Christian Poewe, Bühne: Christian Rinke, Kostüme: Tanja Hofmann, Chor: Martin Wettges, Mit: Elif Aytekin/Sonja Freitag, Carolina Krogius, Monika Reinhard/ Elif Aytekin, Camila Ribero-Souza, Christiane Schröter; Mikko Järviluoto, Steffen Köllner, Marián Krejcˇík, Sangjun Lee, Thomas Lüllig, Scott MacAllister, Stan Meus, Dimitar Sterev, Xu Chang; Chor des Meininger Theaters, Meininger Hofkapelle Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe Premiere Regie: Gabriela Gillert, Bühne & Kostüme: Helge Ullmann, Mit: Meret Engelhardt, Christine Zart, Phillip Henry Brehl, Vivian Frey
FR
03
Puppenspiel mit Musik nach W. A. Mozart für Zuschauer ab 6 Jahren Regie: Thomas Lange, Figurenbau: Maarit Kreuzinger, Sebastian Putz, Bühne & Kostüme: Helge Ullmann, Anke Pradel-Schönknecht, Musik. Leitung & Arrangement: Ekkehard Hauenstein Mit: Sebastian Putz, Roland Klappstein, Musiker der Meininger Hofkapelle
EVERGREEN
Spektakel von Rudolf Hild Musikalische Leitung: Rudolf Hild, Regie: Matthias Straub, Bühne: Helge Ullmann, Kostüme: Carola Volles, Choreografie: Julia Grunwald Mit: Meret Engelhardt, Kristin Schulze, Julia Steingaß; Phillip Henry Brehl, Michael Jeske, Renatus Scheibe, Sven Zinkan; Band: Rudi and the All-Time-Rock-and-Blues-Band
DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK
Mono-Oper von Grigori Frid Musik. Leitung: Mario Hartmuth, Regie: Patric Seibert, Bühne & Kostüme: Janine Hoffmann Mit: Carolina Krogius; Meininger Hofkapelle; Virginia Breitenstein Krejcˇík
SA
04
LA TRAVIATA
Oper von Giuseppe Verdi Musikalische Leitung: Mario Hartmuth, Regie: Christian Poewe, Bühne: Christian Rinke, Kostüme: Tanja Hofmann, Chor: André Weiss Mit: Elif Aytekin, Carolina Krogius; Alik Abdukayumov, Ernst Garstenauer, Mikko Järviluoto, Stan Meus, Xu Chang, Dae-Hee Shin; Chor und Extrachor des Meininger Theaters, Meininger Hofkapelle
URFAUST
Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe
SO
05
06 DI
07 MI
08 FR
10
SA
11
Kammerspiele 10.00–11.30 UHR 14.00–15.30 UHR
NACHT-TANKSTELLE
Kammerspiele 20.00–22.30 UHR
ENTFESSELT
Großes Haus 19.30–21.30 UHR PF
Zweiteiliges Ballettprogramm von Andris Plucis und Jorge Pérez Martínez mit Musik von Beethoven, Mozart und Elgar Premiere Choreographie: Andris Plucis/Jorge Pérez Martínez, Musik. Leitung: Andreas Fellner, Bühne: Christian Rinke, Kostüme: Danielle Jost Mit: Jesse Cornelis, Zanna Cornelis, Davide D’Elia, Victoria Garcia Martinez, Lucia Giarratana, Shuten Inada, Rodrigo Juez Moral, Misako Kato, Mariuca Marzà, Luca Massidda, Juliette Odiet, Sandra Schlecht, Amanda SchnettlerFernández, Andrea Simeone, Maciej Szymczak, Angelo Vincenzo Egarese, Landeskapelle Eisenach
MUTTER COURAGE UND IHRE KINDER
Schauspiel von Bertolt Brecht/Paul Dessau Einführung 18.45 Uhr Foyer Regie: Jasmina Hadziahmetovic, Bühne & Kostüme: Klaus Werner Noack Mit: Meret Engelhardt, Anna Krestel, Christine Zart; Reinhard Bock, Phillip Henry Brehl, Vivian Frey, Matthias Herold, Michael Jeske, Hans-Joachim Rodewald, Sven Zinkan, Musik: Virginia Breitenstein Krejcˇík, Jan Mathias Schamberger
3. KINDER- UND FAMILIENKONZERT: DER WETTLAUF ZWISCHEN HASE UND IGEL
Melodram nach dem Märchen von Ludwig Bechstein Musik: Wolfgang Hocke, Dirigent: Mario Hartmuth, Konzeption: Susanne Tenner-Ketzer, Alexander John, Moderation: Alexander John, Ausstattung: Susanne Tenner-Ketzer, Meininger Hofkapelle
DAS MEININGER THEATER · Südthüringisches Staatstheater Bernhardstr. 5 · 98617 Meiningen Intendant Ansgar Haag · Verwaltungsdirektor Ulrich Katzer
Theaterkasse 03693-451-222 oder -137 www.das-meininger-theater.de · facebook.com/dasmeiningertheater twitter.com/diemeininger · instagram.com/dasmeiningertheater
Kammerspiele 10.00–11.30 UHR
DIE GEBURTSTAGSTORTE ODER KASPERS GROSSE JAGD
Kammerspiele 10.00–11.00 UHR
EINFÜHRUNG ZUM SINFONIEKONZERT 5. SINFONIEKONZERT
Foyer 18.30–19.15 UHR
ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN
Großes Haus 19.30–22.15 UHR
DER BARBIER VON SEVILLA
Großes Haus 19.30–22.30 UHR RF
NACHT-TANKSTELLE
Kammerspiele 20.00–22.30 UHR
4. FOYERKONZERT: TAKE FIVE
Foyer 11.15–12.30 UHR
DIE GEBURTSTAGSTORTE ODER KASPERS GROSSE JAGD
Kammerspiele 15.00–16.00 UHR
THE ROCKY HORROR SHOW
Großes Haus 19.00–21.30 UHR
DIE GEBURTSTAGSTORTE ODER KASPERS GROSSE JAGD
Kammerspiele 10.00–11.00 UHR
DI
URFAUST
Kammerspiele 10.00–11.30 UHR 20.00–21.30 UHR
MI
URFAUST
Kammerspiele 20.00–21.30 UHR
LUCIA DI LAMMERMOOR
Großes Haus 19.30–22.10 UHR RC
URFAUST
Kammerspiele 20.00–21.30 UHR
CYRANO DE BERGERAC
Großes Haus 19.30–22.30 UHR RE
WENN ICH SING’ HAB’ ICH FLÜGEL
Kammerspiele 20.00–22.00 UHR
MO
13
FR
SA
18
Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe
Premiere Puppenspiel von Sebastian Putz für Zuschauer ab 4 Jahren Regie: Jürgen Maaßen, Ausstattung: Sebastian Putz Mit: Sebastian Putz
Großes Haus 19.30–22.00 UHR KA
Kriminalkomödie von Joseph Kesselring Regie: Lutz Hochstraate, Bühne & Kostüme: Kerstin Jacobssen Mit: Ulrike Walther, Carla Witte; Reinhard Bock, Phillip Henry Brehl, Vivian Frey, Matthias Herold, Michael Jeske, Peter Liebaug, Frank Nürnberger, Hans-Joachim Rodewald, Renatus Scheibe, Sven Zinkan Commedia von Gioachino Rossini Musik. Leitung: Mario Hartmuth, Regie: Lars Wernecke, Bühne & Kostüme: Helge Ullmann, Chor: Martin Wettges Mit: Elif Aytekin/Carolina Krogius, Sonja Freitag/Monika Reinhard; Mikko Järviluoto, Marián Krejcˇík, Lars Kretzer, Siyabonga Maqungo, Dae-Hee Shin, Dimitar Sterev, Sang-Seon Won; Herrenchor des Meininger Theaters, Meininger Hofkapelle Eine musikalische Nachtrevue nach Franz Wittenbrink
19
Mit: Fagott-Quintett BassoNoble: Selma Bauer, Sabine Eickmeier, Corinna Franke, Torsten Klier (Gäste), Alexander John (Meininger Hofkapelle)
Premiere Puppenspiel von Sebastian Putz für Zuschauer ab 4 Jahren Musical von Richard O’Brien Musik. Leitung: Rudolf Hild, Regie: Lars Wernecke, Bühne: Christian Rinke, Kostüme: Danielle Jost, Choreografie: Andris Plucis/Julia Grunwald Mit: Viola Friese, Ekaterina Ivanova, Jannike Schubert, Julia Steingaß, Juliane Voigt, Antje Vollstädt; Reinhard Bock, Björn Boresch, Phillip Henry Brehl, Yannick Fischer, Wolfram Hofmann, Renatus Scheibe, Sven Zinkan; Ballett des Landestheaters Eisenach, u.a.
MO
20
21
Großes Haus 19.30–22.30 UHR
Zweiteiliges Ballettprogramm von Andris Plucis und Jorge Pérez Martínez mit Musik von Beethoven, Mozart und Elgar Premiere
mit Werken von L. Bernstein, G. Gershwin, D. Glanert und S. Barber Dirigent: Clark Rundell, Solist: Adrian Oetiker, Klavier Meininger Hofkapelle
SO
URFAUST
ILLUSIONEN – ALEXANDRAS LEBEN
12
Kammerspiele 20.00–21.30 UHR PK2
Kammerspiele 10.00–11.00 UHR
Eine musikalische Nachtrevue nach Franz Wittenbrink Musikalische Leitung: Rudolf Hild, Regie: Johanna Hasse, Ausstattung: Christian Rinke Mit: Evelyn Fuchs, Julia Steingaß, Carla Witte; Björn Boresch, Yannick Fischer, Peter Liebaug, Renatus Scheibe Musiker: Stefan Groß, Rudolf Hild, Uwe Schamberger
URFAUST
12
17
DAS KATZENHAUS
Chanson-Schauspiel von Lars Wernecke Regie & Bühnenbild: Marie Helene Anschütz, Musikalische Arrangements: Kai Picker, Musikalische Leitung: Franz Fischer, Kostüme: Martina Tornow Mit: Jannike Schubert; Franz Fischer (Klavier)
SO
Großes Haus 19.30–22.15 UHR
Großes Haus 19.00–22.00 UHR RG
Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe
Großes Haus 19.00–21.00 UHR PS
Kammerspiele 20.00–21.30 UHR
CYRANO DE BERGERAC
Puppenspiel von Samuil Marschak für Zuschauer ab 4 Jahren
ENTFESSELT
SO
16
Kammerspiele 15.00–16.00 UHR
Puppenspiel von Samuil Marschak für Zuschauer ab 4 Jahren Regie: Maria C. Zoppeck, Ausstattung: Christian Schweiger Mit: Falk P. Ulke, Elisabeth Schröder
Ballett des Landestheaters Eisenach: Entfesselt © Marie Liebig
DO
DAS KATZENHAUS
Schauspiel von Edmond Rostand Regie: Lars Wernecke, Bühne & Kostüme: Dirk Immich Mit: Evelyn Fuchs, Anna Krestel, Ulrike Schlegel, Ulrike Walther, Carla Witte; Peter Bernhardt, Reinhard Bock, Björn Boresch, Ingo Brosch, Yannick Fischer, Matthias Herold, Peter Liebaug, Hans-Joachim Rodewald, Renatus Scheibe, Sven Zinkan
MO
Großes Haus 19.30–22.00 UHR
T h e a t e r k a s s e 0 3 6 9 3 / 4 5 1 2 2 2 o. 1 3 7 w w w. d a s - m e i n i n g e r- t h e a t e r. d e
22 FR
24
Kammerspiele 20.00–22.15 UHR
Premiere Puppenspiel von Sebastian Putz für Zuschauer ab 4 Jahren Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe
Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe
Belcanto-Oper von Gaetano Donizetti Musikalische Leitung: GMD Philippe Bach, Regie: Ansgar Haag, Bühne: Christian Rinke, Kostüme: Renate Schmitzer, Chor: Martin Wettges Mit: Elif Aytekin, Polina Artsis; Mikko Järviluoto, Siyabonga Maqungo, Ondrey Saling, Shin Taniguchi, Xu Chang; Chor des Meininger Theaters, Meininger Hofkapelle Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe
Kammerspiele 15.00–16.00 UHR 17.00–18.00 UHR
SA
25
Schauspiel von Edmond Rostand
Mit: Andreas Gräf (Percussion), Heiko Denner (Piano), Volker Waldau (Bass/ Gitarre), Stefan Schael (Voc./Gitarre)
SO
26
ABENTEUER MIT DER MAUS NO 5
Kammerspiele 11.00–12.00 UHR
Theaterexpedition für Kinder ab 4 Jahren Mit: Mitarbeitern/Künstlern des Meininger Theaters
MATINEE DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG ENTFESSELT
Foyer 11.15–12.30 UHR Freier Eintritt
Zweiteiliges Ballettprogramm von Andris Plucis und Jorge Pérez Martínez mit Musik von Beethoven, Mozart und Elgar
Großes Haus 19.00–21.00 UHR RG
Änderungen vorbehalten!
JUNGE SEITE INTERVIEW
März 2017
T h e a t e r k a s s e 0 3 6 9 3 / 4 5 1 2 2 2 o. 1 3 7 w w w. d a s - m e i n i n g e r- t h e a t e r. d e
„Die Geburtstagstorte oder Kaspers große Jagd“ Im Gespräch mit Regisseur Jürgen Maaßen und Puppenspieler Sebastian Putz
Herr Maaßen, „Die Geburtstagstorte oder Kaspers große Jagd“ ist das zweite Stück, bei dem Sie mit Herrn Putz für das Meininger Theater zusammenarbeiten. Maaßen: Genau genommen schon das dritte Stück. 2004 beim „Froschkönig“, auch ein Stück von Putz, konnte ich ein paar Tipps für die Ausstattung geben und habe außerdem die Froschpuppe gebaut. 2012 habe ich für „Kasper, Wolf und sieben Geißlein“ die Regie übernommen und seit letztem Sommer probieren wir für die aktuelle Produktion. Wie ist es eigentlich zu Ihrer Zusammenarbeit, zu Ihrem ersten gemeinsamen Kasperstück gekommen? Putz: Maaßen ist einer der besten Kenner des Hohnsteiner Kaspers und überhaupt des Kasperspiels. Bei den Proben für den Froschkönig, die größtenteils in Hamburg stattfanden, haben wir uns besser kennengelernt. Immer wieder unterhielten wir uns mit großem Spaß über Kasperstücke und deren Aufführungen. Maaßen: Stimmt, und irgendwann meinte
Putz, man müsse einmal eine Mischung aus Kasperstück und Märchen machen. So kam dann die Idee zu „Kasper, Wolf und sieben Geißlein“, in dem der Kasper letzten Endes die Rolle der sechs größeren Geißengeschwister übernimmt, die ja bekanntlich vom Wolf verschluckt werden. Putz: Und das neue Kasperstück ist wieder eine Mischung. Diesmal werden die Genres Kaspertheater und Science Fiction durcheinandergeschüttelt. Können Sie darüber etwas mehr erzählen – ohne zu viel zu verraten? Putz: Es ist wieder ein Kasperstück, Großmutters Geburtstagstorte wird geklaut. Maaßen: Von Außerirdischen. Putz: Ist das nicht ein bisschen zu viel verraten? – Naja, jedenfalls macht Kasper sich auf den Weg, um die Torte wieder zurückzuholen. Und während die Außerirdischen mit dem Ufo reisen, muss Kasper sich erst mal eine Rakete bauen. Dabei hilft ihm sein Hund Flocki.
PUPPENTHEATER Regie: Jürgen Maaßen Ausstattung & Spiel: Sebastian Putz PREMIERE: DO, 16.03., 10.00 Uhr, Kammerspiele WEITERE TERMINE: SO, 19.03., 15.00 Uhr, MO, 20.03., 10.00 Uhr, SO, 02.04., 16.00 Uhr, MO, 03.04., 09.00 Uhr, SA, 15.04., 15.00 und 17.00 Uhr und FR, 02.06., 10.00 Uhr Ich sehe da ein Kalb, das ist ja lila, stand da etwa eine Kuh aus der Werbung Pate? Maaßen: Ganz und gar nicht. Inspiration für unser Mond-Kalb ist eine Klappmaulpuppe aus den 50er Jahren von Friedel Kostors, genäht für die Hohnsteiner Bühne von Harald Schwarz, die auch lila ist.
Am 15. April zum Meininger Ostermarkt ins Puppentheater
Und einen Minikasper haben Sie etwa auch? Putz: Stimmt genau. Für die Verfolgungsszene brauchen wir kleine Doubles, damit wir das Ufo und die Rakete gleichzeitig auf die Bühne bekommen. Ist der kleine Kasper auch geschnitzt? Maaßen: Ja, der ist auch aus Lindenholz gefertigt, wie sein großes Alter Ego. Welcher Kopf war denn schneller fertig, der große oder der kleine? Maaßen: Man braucht in etwa die gleiche Zeit, nur dass der kleine Kopf nicht ausgehöhlt ist, wie es bei den normal großen Handpuppen der Fall ist. Und das Anmalen geht beim kleinen Kopf schneller. Können Sie vielleicht noch eine Kleinigkeit zum Stück verraten? Putz: Am Ende geht alles gut aus. Das hört sich doch gut an. Vielen Dank und TOI TOI TOI.
JUNGE MUSIK
WIEDERAUFNAHME
Katzenfürstin Koschka ist zurück
Wiedersehen mit Hase und Igel
„Das Katzenhaus“ von Samuil Marschak
Familienkonzert nach dem Märchen von Ludwig Bechstein
Auf Wunsch vieler Puppentheaterfreunde kehrt Samuil Marschaks „Das Katzenhaus“ zurück auf den Spielplan der Kammerspiele. Maria C. Zoppeck inszenierte diesen Klassiker der sowjetischen Kinderliteratur, der insbesondere in den heutigen Zeiten, die von zunehmender Flucht, Vertreibung und Abschottung geprägt sind, aktueller denn je ist. Es ist die Geschichte, die von Menschen in Not erzählt, aber auch von Hoffnung, Zusammenhalt und Freundschaft. Es war einmal eine Katze. Höchst feudal war ihr Stammbaum, ohne Tadel, ältester Angora Adel. Sie besaß ein großes Haus, wie ein Prunkschloss sah es aus. Eines Abends maunzen und kratzen am Portal zwei kleine Katzen. Die Katzenfürstin Koschka lässt die verwaisten Kinder von ihrem Hausdiener, dem Kater Wassja, davonjagen. Im Anschluss gibt sie für ihre vornehmen Freunde ein rauschendes Fest. Als die Gäste gegangen sind, fallen aus dem Kamin brennende Holzscheite, das Haus fängt Feuer und brennt vollkommen ab. Nun sind die Katze Koschka und der Kater Wassja selbst obdachlos. Von ihren reichen Freunden will sie aber keiner aufnehmen, erst bei den beiden Waisenkindern finden sie einen Unterschlupf. Die temporeiche Inszenierung stattete Christian Schweiger aus; es spielen Elisabeth Schröder und Falk P. Ulke.
PUPPENTHEATER TERMINE: SO, 05.03., 15.00 Uhr und MO, 06.03., 10.00 Uhr, Kammerspiele
Familiensonntag im Puppentheater
1982, vor genau 35 Jahren, schuf der Komponist und Dirigent Wolfgang Hocke sein 9. Kinderkonzert als Melodram für Sprecher und Orchester. Mit den Familien- und Jugendkonzerten möchte die Junge Musik diesen Meininger Vollblutmusiker, der Ende Januar seinen 80. Geburtstag feierte, ehren. Und ganz im Sinne des Komponisten verfolgen Susanne Tenner-Ketzer und Alexander John in ihrer Konzeption auch das Prinzip der Hocke’schen Konzerte für den Nachwuchs. Julia Höfling und Maximilian Ketzer, beide Schüler des Evangelischen Gymnasiums Meiningen, übernehmen gemeinsam mit der Meininger Hofkapelle unter dem Dirigat von Mario Hartmuth die Präsentation der Geschichte. „Igel“-Kinder aus dem Publikum werden in das musikalische Spiel einbezogen. Hören, Zuhören und Mitsingen stehen in diesem etwa einstündigen Konzert für die jüngsten Besucher zwischen 4 und 10 Jahren auf dem Programm. Nach dem Konzert empfiehlt sich ein Spaziergang auf den Spuren des großen Märchendichters Ludwig Bechstein durch den Englischen Garten, mit Halt am BechsteinMärchenbrunnen, die Neu-Ulmer Straße entlang zu seinem Wohnhaus mit Gedenktafel und weiter zur Bechstein-Straße (unterhalb
der Schönen Aussicht). Auf dem Meininger Parkfriedhof befindet sich das Grab von Ludwig Bechstein. Gleichzeitig ist man nach einem Konzertbesuch bestens motiviert, aus Bechsteins reichhaltigem Märchen- und Sagenschatz die eine oder andere Geschichte auszuwählen und vorzulesen, um sich sein umfangreiches Schaffen in Erinnerung zu rufen, so wie es die Stadt Meiningen alljährlich tut. Seit 2001 wird zu Ehren von Ludwig Bechstein der Thüringer Märchen- und Sagenpreis „Ludwig Bechstein“ an verdienstvolle Märchenerzähler, Illustratoren, Verleger und andere mit besonderem Bezug zu Märchen und Sagen verliehen. Die Junge Musik ist stets bemüht, den Fokus bei der Themenwahl neben Klassikern wie „Peter und der Wolf“ und „Karneval der Tiere“ auch auf regionale Persönlichkeiten wie Max Reger und Ludwig Bechstein zu legen. Nutzen Sie mit Ihren Kindern die Gelegenheit dieses märchenhaften Konzerterlebnisses! FAMILIEN-/JUGENDKONZERT TERMINE: SO, 12.03., 15.00 und 17.00 Uhr, FR, 28.04., 09.00 und 11.00 Uhr
März 2017
T h e a t e r k a s s e 0 3 6 9 3 / 4 5 1 2 2 2 o. 1 3 7 w w w. d a s - m e i n i n g e r- t h e a t e r. d e
Vor der „Urfaust“-Premiere
PREMIERE Vivian: Phillip, was war das für ein Gefühl, als du erfuhrst, dass du Mephisto spielen wirst? Phillip: Dass ich mich schon nach drei Spielzeiten an dieser Rolle ausprobieren darf, mit meinen erst 26 Jahren, hätte ich nicht gedacht. Durch die verkürzten Probezeiten konnte ich mir im Vorfeld nicht allzu viele Gedanken über Vorbilder machen und so schmiss ich mich mit Freude in die Arbeit hinein. Hättest du denn gedacht, in deinem Alter den Faust zu spielen? Vivian: Nein, anfangs habe ich mich nicht in der Rolle gesehen, da man oft von Goethe selbst ausgeht und somit Faust um die 40 oder älter sein müsste. Doch unsere Fassung ist anders: Faust ist jünger, rebellischer und inmitten seiner Sturm- und Drangzeit. Phillip: Bei uns ist auch das Thema der Sehnsucht zentral. Die Sehnsucht nach dem Bösen. Was bedeutet eigentlich „das Böse“ für dich? Wieso lässt du dich von mir verführen? Vivian: Mein Faust ist so verzweifelt und suizidgefährdet, dass er nicht das Böse per se sucht, sondern jede Hilfe annimmt, die ihn aus diesem muffigen Kerkerloch, wo es nur ihn und seine kreisenden Gedanken gibt, herausholt. Er sehnt sich nach innerer Entspannung, nach einem Moment, nicht zu grübeln und den Sinn zu suchen. Phillip: Was ist ausschlaggebend dafür, dass dieser junge Typ plötzlich neue Ziele verfolgt? Vivian: Faust hat alles erreicht, was er konnte und steht jetzt an einem Punkt, an dem er nicht mehr weiterkommt. Mephisto lockt ihn mit Glück in Form von Trieb, in Form von Frauen. Faust ist unerfahren und zuerst skeptisch. Doch ich komme mit dir mit, wenn du mich von meiner Melancholie und meinen Depressionen befreist, wenn mein inneres Zerfleischen endlich aufhört und ich frei atmen kann. So wie du auftrittst, traue ich dir das irgendwie zu. Phillip: Ich habe das Gefühl, dass es im „Ur-
KONZERT
gemeinsam völlig eigene Figuren entwickelt und eigene Lesearten gefunden. Vivian: Und unserem Publikum kann ich nur raten: Macht euch von alten Darbietungen frei und lasst euch auf etwas Neues ein! Phillip: Das Publikum hat in Meiningen viel gesehen. Diese Erwartungen zu durchbrechen ist echt herausfordernd. Bei meinen Theaterführungen versuche ich den Leuten immer nahezulegen: Jede Neuinszenierung ist ein Unikum. Jede Besetzung holt ihr Bestes raus. Vivian: Aber auch das Schauspiel an sich hat sich im Laufe der Zeit verändert. Es gibt zahlreiche O-Töne von Faust- und Mephisto-Dialogen, die eine Art Gesang darstellen. Heute spielt man Theater anders: Man geht gegen den Vers, versucht den Text aufzubrechen, sodass es sich eben nicht mehr reimt. Phillip: Was hältst du eigentlich von unserem Bühnenbild? Vivian: Sehr modern und experimentierfreudig – ohne Möbel zu meinem Bedauern. Ich finde das Spielen so eher schwierig. Phillip: Wirklich? Für mich ist es eine einzige Spielwiese! Aber meine Rolle darf auch alles machen. Hätte ich ein moralisches Korsett, wäre ich wohl auch eingeschränkt. Wir sind nur mit vier Leuten besetzt, wie findest du das? Vivian: Diese Kompaktheit gefällt mir. Je mehr Köpfe, desto mehr Meinungen. Wir vier halten gut zusammen!
Vivian Frey und Phillip Henry Brehl im Gespräch
faust“ auch wahnsinnig viel um Liebe geht – weniger um die Naturliebe, die Liebe zur Welt, die Liebe zum Leben, sondern ganz konkret um die zwischen zwei Menschen. Vivian: Ich stimme dir zu. In unserem „Urfaust“ fehlen Pakt, Küche, Hexen. Die Gretchen-Tragödie rückt dadurch total in den Vordergrund. Je mehr wir proben, desto mehr finde ich, dass
es um die triebhafte Liebe geht und auch um die Frage nach der wahren Liebe. Wann bildet man sich ein zu lieben und wann liebt man wirklich? Somit dürfte unsere Inszenierung nicht nur für Jugendliche interessant werden. Phillip: In unseren Szenen steckt so viel Kraft und gerade die Kammer als Spielort ist so ausgelegt, dass man als Zuschauer einfach mitjau-
5. Sinfoniekonzert Clark Rundell dirigiert amerikanisches Programm
len oder -johlen muss! Ich selbst fühle mich wie in einer Arena, in der ich um eine Seele kämpfe. Vivian: Was war deine größte Angst bei dieser Produktion? Phillip: Erwartungen erfüllen zu müssen. Nur gut, dass für solche Gedanken keine Zeit blieb. Wir haben keine Vorbilder imitiert, sondern
Take five Fagottquintett „BassoNoble“ im 4. Foyerkonzert Auf diesen Sonntagvormittag dürfen Sie gespannt sein, denn das Fagottquintett „BassoNoble“ wird einen Mix aus verschiedenen Zeiten und Stilen servieren und im Foyer des Großen Hauses ein unvergessliches Hörerlebnis bieten. Instrumente einer Familie haben ihren unverwechselbaren Klang, harmonisch zueinander und aufeinander abgestimmt. So ist es auch beim Fagottquintett „BassoNoble“, das sich aus vier Fagottisten des Philharmonischen Orchesters Erfurt und dem Solofagottisten der Meininger Hofkapelle zusammensetzt. Mit wechselnden Programmen musizieren sie schon seit vielen Jahren zusammen. Im 4. Foyerkonzert werden die fünf Musiker einen bunten Querschnitt präsentieren: eine „Passacaglia“ von J. S. Bach, Ausschnitte aus Verdis „Requiem“, die Sonate a-Moll von J. B. Loeillet, „Creole Love Call“ von Duke Ellington, Gershwins „Summertime“, Piazzollas „Mu-
Plakate des Street-Art-Künstlers Shepard Fairey
Als im vergangenen Jahr die Planung für das Programm der Sinfoniekonzerte der Saison 2016/17 gemacht wurde, war nicht abzusehen, dass einmal ein rassistischer, homophober, frauenfeindlicher, chauvinistischer, aggressiver, narzisstischer Präsident an der Spitze der USA stehen würde. Dass die Vereinigten Staaten ein Einwanderungsland sind, in dem das Konzept der Diversität seinen Ursprung hat, zeigt das 5. Sinfoniekonzert mit Werken von US-amerikanischen Komponisten, die allesamt aus Einwanderungsfamilien stammten, und die zum Teil homo- und bisexuell waren. Von Leonard Bernstein (1918 – 1990) erklingt „Divertimento for Orchestra“, eine Auftragskomposition für die 100-Jahr-Feier des Boston Symphony Orchestra aus dem Jahr 1980. Das Werk besteht aus acht äußerst kurzen Sätzen, die, durchsetzt mit zahlreichen Einzel- und Gruppensoli, verschiedene Stile amerikanischer Popularmusik und sinfonisches Repertoire verschiedener Epochen aufgreifen. Durch die Sätze zieht sich die Tonfolge H-C, auf Englisch „BC“ für Boston Centenary (Hundertjahrfeier). George Gershwins (1898 – 1937) be-
rühmtes Klavierkonzert in F wird im 5. Sinfoniekonzert durch den international gefragt Schweizer Pianisten Adrian Oetiker und die Meininger Hofkapelle interpretiert. Sowohl als Solist als auch als Kammermusiker und Pädagoge ist Oetiker erfolgreich. Regelmäßig spielt er im Klavierduo Paola & Adrian Oetiker mit seiner Frau Paola De Piante Vicin. Außerdem ist er Pianist im Feininger Trio der Berliner Philharmoniker. Samuel Barber (1910 – 1981) war mit seiner düsteren Symphony No. 2 aus dem Jahr 1943 unzufrieden. Er änderte sie nach der Veröffentlichung um, zog sie dann zurück und vernichtete Originalpartitur und Druckausgaben. Erst nach seinem Tod 1981 tauchte ein Exemplar wieder auf. Der deutsche Komponist Detlev Glanert (*1960) schrieb 2014 anlässlich dreier Anfragen zu kurzen Orchesterstücken aus den USA den Zyklus „Three American Preludes“, in denen amerikanische und alte europäische Traditionen aufeinandertreffen. Es sind drei eigenständige Stücke, die einzeln oder als symphonisches Triptychon aufgeführt werden können. Im 5. Sinfoniekonzert erklingt „American Prelude No. 2”.
Am Pult der Hofkapelle steht Clark Rundell, der in Meiningen zuletzt im Dampflokwerkkonzert „Very British!“ zu erleben war.
SINFONIEKONZERT Dirigent: Clark Rundell Solist: Adrian Oetiker (Klavier) Mit: Meininger Hofkapelle TERMIN: DO, 16.03., 19.30 Uhr, Großes Haus WERKEINFÜHRUNG: 60 Minuten vor Konzertbeginn PROGRAMM: Leonard Bernstein (1918–1990) „Divertimento” George Gershwin (1898–1937) Piano Concerto in F Detlev Glanert (*1960) „American Prelude No. 2” Samuel Barber (1910–1981) Symphony No. 2
SCHAUSPIEL Regie: Gabriela Gillert Bühne & Kostüme: Helge Ullmann Musik. Leitung: Xell Video: Peter Hollek Mit: Meret Engelhardt, Christine Zart; Phillip Henry Brehl, Vivian Frey; Statisterie
erte del Angel“ und natürlich, um dem Titel gerecht zu werden, „Take Five“ von Paul Desmond. . Eine vergnügliche Mischung von alt und neu, tragisch und humoresk, Musik und Literatur – denn wie in allen Programmen von BassoNoble rezitiert Alexander John Unterhaltsames und Nachdenkliches zwischen den Werken, um den Vormittag auch literarisch abzurunden.
Take five, fünf auf einen Streich oder: BassoNobble – das Thüringer Fagottquintett! FOYERKONZERT Mit: Corinna Franke, Sabine Eickmeier, Selma Bauer (Fagott), Alexander John (Fagott und Texte), Torsten Klier (Kontrafagott) TERMIN: SO, 19.03., 11.15 Uhr, Foyer Großes Haus
März 2017
facebook.com/dasmeiningertheater t w i t t e r. c o m / d i e m e i n i n g e r instagram.com/dasmeiningertheater
T h e a t e r k a s s e 0 3 6 9 3 / 4 5 1 2 2 2 o. 1 3 7 w w w. d a s - m e i n i n g e r- t h e a t e r. d e
■ RÜCKBLICK
■ DAS SAGT DIE PRESSE „Cyrano de Bergerac ist klug und mutig. Wäre da nicht seine große Nase, es hätte glatt ein Happy End geben können. Das gab es nicht – dafür beste Unterhaltung bei der Premiere am Meininger Theater. (...) Man ahnt, dass es Lars Wernecke und seinem Team Vergnügen bereitet, dieses Historienstück mit allen Mitteln der Bühnenkunst zu erzählen.“ FREIES WORT, 20. Februar 2017
„Lucia di Lammermoor“ ist Inszenierung des Jahres Intendant Ansgar Haag erhält Preis des Theaterfördervereins
Ingo Brosch als Cyrano de Bergerac SCHAUSPIEL
TERMINE: SO, 05.03., 19.00 Uhr, SA, 25.03., 19.30 Uhr, SO, 02.04., 15.00 Uhr, MO, 17.04., 15.00 Uhr, FR, 12.05., MI, 24.05., jeweils 19.30 Uhr und SO, 04.06., 19.00 Uhr, Großes Haus. „(...) Regisseur Christian Poewe (...) bringt das Werk bildgewaltig, lebendig, mit viel Sinn für unterschwelligen Humor und Empathie für das künstlerische Bemühen und Scheitern der Hauptfigur Hoffmann auf die Bühne. (...) Das Publikum im nahezu ausverkauften Meininger Theater ist nach der Premiere fast aus dem Häuschen, überschüttet alle Beteiligten mit Jubel, Lob und Begeisterung und möchte mit Trampeln und Klatschen gar nicht aufhören.“ RENATE FREYEISEN, 23. Januar 2017
Mirko Roschkowski als Hoffmann alternierend mit Scott MacAllister OPER
TERMINE: DO, 02.03., MI, 19.04., jeweils 19.30 Uhr, SO, 21.05., 19.00 Uhr und FR, 23.06., 19.30 Uhr, Großes Haus
Am Samstag, den 18. Februar wurde im Anschluss an die „Lucia di Lammermoor“Vorstellung die Regiearbeit des Intendanten Ansgar Haag mit dem Preis „Beste Inszenierung des Jahres 2016“ gewürdigt. Diese Auszeichnung, die durch die Rhön-RennsteigSparkasse mit einer Zuwendung in Höhe von 2.500 Euro unterstützt wird, verleiht der Förderverein Meininger TheaterFreunde e.V. jährlich an eine Neuproduktion der vergangenen Spielzeit. „Mit seiner im Schottland nach dem Ersten Weltkrieg angesiedelten Inszenierung lässt sich Ansgar Haag auf kein Wagnis ein, er vertraut
auf die Handlung. Die Inszenierung ist behutsam und doch aufregend. (…) Atemlos leiden wir Zuschauer mit Lucia, wir können uns der Dramatik der Handlung nicht entziehen. (…) was uns in der „Lucia“ geboten wird, stellt alles in den Schatten, allen voran durch Elif Aytekin, aber auch durch die anderen Solisten, Chor und Orchester. Da darf man dem inszenierenden Intendanten auch bescheinigen, dass er auch großartiges Personal engagiert hat. Man muss das alles gesehen und gehört haben, einschließlich des unglaublichen Bühnenbilds von Christian Rinke“, begründete Vorstandsvorsitzende Thomas Michel bei der Preisübergabe.
Donizettis Belcanto-Oper inszenierte Intendant Ansgar Haag im Gedenken an den im Jahr 2012 verstorbenen ehemaligen Operndirektor Dr. Klaus Rak. Die Verdienste des promovierten Historikers sind für das Meininger Theater in vielfältiger Weise bedeutend. Das Preisgeld wird als Spende für seinen Grabstein auf dem Meininger Friedhof verwendet. „Lucia di Lammermoor“ ist nur noch ein einziges Mal in dieser Spielzeit zu erleben: Die Derniere findet am Freitag, 24. März um 19.30 Uhr im Großen Haus statt.
■ TIPPS UND TERMINE
„Meine Kirche ist der Mensch, meine Religion ist der Zweifel“ Bekenntnis eines Kabarettisten zur Kunst von Uwe Pfeifer Anlässlich der aktuellen Ausstellung „Traum/ Bilder“ des Malers Uwe Pfeifer (in der galeria ada noch bis zum 05. Juni zu besuchen) findet am Freitag, den 31. März um 19 Uhr ein adaSpezial in den Kammerspielen des Meininger Theaters statt: Galerist Ralf-Michael Seele wird den Dresdner Kabarettisten und Schauspieler Uwe Steimle begrüßen, um gemeinsam über Pfeifers-Kunst zu sinnieren. Sowohl Pfeifer als auch Steimle sind zwei Künstler, die ihr beider Schaffen der kritischen Sicht auf das Leben und zugleich der Schönheit der Dinge und der Sprache verschrieben haben. Eine rechtzeitige Platzreservierung unter 0 36 93 / 50 20 04 wird empfohlen.
Am 14. Februar feierte der in Halle (Saale) geborene Maler und Grafiker Uwe Pfeifer seinen 70. Geburtstag. Er erfasste in einer Folge von großformatigen Gemälden mit dem verbindenden Titel „Tagtraum“ eine ambivalente Atmosphäre: Wenn der nüchterne Verstand schläft und die Phantasie die Realität durchkreuzt, erwachen die Tagträume. Wunschvorstellungen, Rätsel und Melancholie, Ängste und Begierden irrlichtern in dem ungewissen Raum, den ein unverhofftes Innehalten im Kreiseln der Notwendigkeiten und Rationalitäten eröffnet. Besuchern von Theatervorstellungen in den Kammerspielen wird gegen Vorlage ihrer Eintrittskarte gratis Eintritt in die Städtische galerie ada gewährt.
MALEREI Uwe Pfeifer – „Traum/Bilder“ AUSSTELLUNGSZEITRAUM: bis 05.06., jeweils MI-SO von 15 bis 20.00 Uhr, Städtische galerie ada; Führungen am 12. und 26.03., jeweils 11.00 und 16.00 Uhr ADA-SPEZIAL: FR, 31.03., 19.00 Uhr, Kammerspiele
Uwe Steimle
■ IMPRESSUM Herausgeber:
Das Meininger Theater Südthüringisches Staatstheater Bernhardstraße 5, 98617 Meiningen www.das-meininger-theater.de
V.i.S.d.P.:
ANSGAR HAAG
Redaktion:
DOMINIKA MITROVIC´
Layout:
HCS Medienwerk GmbH
´ ANDRIS PLUCIS, SEBASTIAN Texte: DIETMAR BÖCK, ALDONA FARRUGIA, ANSGAR HAAG, ALEXANDER JOHN, DOMINIKA MITROVIC, PUTZ, RALF-MICHAEL SEELE, ANNA KATHARINA SETECKI, SUSANNE TENNER-KETZER, MARTIN WETTGES Fotos: F OTO-ED, SHEPARD FAIREY, CAROLA HÖLTING, MARCUS LIEBERENZ, MARIE LIEBIG, DOMINIKA MITROVIĆ, SEBASTIAN PUTZ, STEFAN SCHAEL, RALF-MICHAEL SEELE, SEBASTIAN STOLZ / FILMWILD.DE, STEPHANOS TSIRAKOGLOU, ANNETTE ZEPPERITZ
Wiedersehen mit Stefan Schael Konzert „Wenn ich sing‘ hab‘ ich Flügel“ Mehr als ein Jahrzehnt (1992 – 2003) war der Schauspieler und Stimmkünstler aus der südthüringischen Rhön festes Ensemblemitglied am Meininger Theater. Hier spielte er sich in kürzester Zeit zum Publikumsliebling – er verkörperte u.a. Othello im gleichnamigen William-Shakespeare-Drama, Bernardo in „The West Side Story“ oder Roman Cycowski in der Comedian Harmonist Produktion „Veronica, der Lenz ist da“. Danach reiste er als freischaffender Künstler durchs Land, spielte, sang und las vor. Neben seinen künstlerischen Tätigkeiten arbeitet der 52-Jährige auch als Musiktherapeut in jugendpsychiatrischen Einrichtungen. Mit seinem Programm „Wenn ich sing‘ hab‘ ich Flügel“ präsentiert
sich Stefan Schael dieses Mal von einer sehr persönlichen Seite: Eigene Lieder, die in den letzten zwei Jahrzehnten entstanden sind, sollen nun, „flügge geworden“, hinaus in die Welt. Begleitet wird er von Volker Waldau (Bass), Heiko Denner (Klavier) und Andreas Gräf (Schlagzeug/Percussion). EXTRA TERMIN: SA, 25.03., 20.00 Uhr, Kammerspiele