Spektakel Juni-Juli 2017

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LE TZ TE AUSGABE VOR DE

R SOMM

ERPAUSE Die Theaterkasse ist vo m 2. Juli bis 7. August geschlossen. Der Onlin e-Kartenverkauf läuft weiter.

SPEKTAKEL

DIE THEATERSEITEN

KOLUMNE

SCHAUSPIEL · MUSIKTHEATER · KONZERT · BALLETT · PUPPENTHEATER

PREMIERE

Ausgabe Juni/Juli 2017

„Evita“ Andrew Lloyd Webbers Welterfolgsmusical ab Juni in Meiningen

Aron Craemer ist Filmund Theaterregisseur, Drehbuchautor und Dramaturg

1779: Ein Herzogtum in Angst vor einem Serienmörder! Ein frischgebackener Volkstheaterdirektor, der verhindern muss, in Schimpf und Schande aus der Stadt gejagt zu werden, aber gleichzeitig versucht, seine Schwester vor dem Galgen zu retten! Eine Liebe unter einem Fluch! Ein Herzog in einem Netz aus Intrigen und Verschwörungen! Das sind einige der Motive von „Theater, Tod und Teufel“ – der Bühnensaga, die speziell für Meiningen entwickelt wurde und am 15. September in den Kammerspielen ihre Uraufführung erlebt. Sie mischt Historie mit Fantasy, Kriminalstory mit schwarzer Romantik; Komödie mit Dramatik. Der Ort des Geschehens heißt Keiningen – ein Ort, der auf keiner Landkarte zu finden ist. Alle Ähnlichkeiten mit dem Herzogtum Meiningen und den Ereignissen im Jahre 1889 sind selbstverständlich unbeabsichtigt, rein zufällig und frei erfunden. Wie in vielen Herzogtümern existiert auch in unserem imaginären „Keiningen“ neben dem ruhmreichen Hoftheater, in dem fast ausnahmslos Shakespeare für das adelige Publikum gegeben wird, ein zweites Theater. Das ist die Spielstätte für das gemeine Volk. Hier werden derbe Schwänke aufgeführt, Stegreifkomödien, Parodien und Travestien. Auch in Meiningen gab es ein solches Volkstheater, das heute nur noch in Randnotizen erwähnt wird. Diese Serie erzählt vor allem über das Leben am Theater in einer bewegten Zeit und von den Hoffnungen und Träumen derer, die der Bühne ihr Leben verschrieben haben, die Ängste und barschen Wirklichkeiten, mit denen sie leben und überleben müssen. Wir nehmen uns die Freiheit, bekannte historische Ereignisse mit wilden Spekulationen und hanebüchenen Erfindungen zu mischen. Die Monarchie wähnt sich noch fest im Sattel, aber es zeigen sich schon erste Risse. Der Volksglaube an Hexen, Geister und Kobolde ist noch sehr lebendig. Vielerorts ist es üblich, dem „Hutter“, einem zwergartigen Kobold, eine Portion Essen ans Fenster zu stellen, um ihn gnädig zu stimmen. Wir verweben die Motive des Volksglaubens mit denen der schwarzen Romantik, verfluchten Seelen, dämonischen Pakten sowie unheimlichen Mördern. Gleichzeitig gibt es viele komische Elemente, und auch vor Slapstick-Szenen wird nicht zurückgeschreckt. „Theater, Tod und Teufel“ ist konzipiert als eine Serie. In zahlreichen Wendungen erspinnt sich ein Erzählbogen mit Charakteren, die wir immer besser kennenlernen, mit denen wir hoffen und bangen können. Damit ist dies auch ein einzigartiges Experiment, wie es auf der Bühne selten gewagt wurde: Lässt sich mit den Mitteln des Theaters ein Suchteffekt erzielen, wie wir ihn bei TV-Serien wie „Game of Thrones“ erleben? Das ist unsere Hoffnung.

Werbefoto: Julia Steingaß

„Evita“ erzählt den Aufstieg eines Mädchens aus den allerärmsten Verhältnissen zur mächtigsten Frau Argentiniens. Geboren als fünftes uneheliches Kind, verlässt Eva Duarte als junge Frau ihre Heimat Los Toldos, geht nach Buenos Aires, wird Model, Radiomoderatorin und Filmschauspielerin, verkehrt bald in gehobenen Kreisen, heiratet den Präsidentschaftskandidaten Juan Perón, für den sie ihre mühselige Schauspielkarriere aufgibt. Als Eva Duarte fehlt ihr Charisma (der erste Film, in dem sie eine Hauptrolle spielt, „La Prodiga“, wird eingestampft), als Eva Perón beeinflusst sie Peróns politische Karriere mit kämpferischem Temperament und verhilft ihm zum Präsidentschaftsamt. Sie will sich als Vertreterin der Descamisados, der Armen, verstanden wissen und sammelt mit ihrer eigenen Stiftung, für die sie bis spät in die Nacht arbeitet, Geld für Bedürftige. Sie besucht Kranken- und Waisenhäuser und gründet die peronistische Frauenpartei. Mit ihrer Selbstinszenierung als Wohltätigkeitsengel und mit ihrem rhetorischen Geschick mobilisiert sie die Massen, gewinnt Arbeiter und Frauen für die repressive Politik ihres Gatten. Noch zu Lebzeiten wird Eva Perón von den einen wie eine Heilige verehrt, von den anderen als Tyrannin verachtet. 1952

PREMIERE

stirbt Evita mit nur 33 Jahren an Krebs. Ihr einbalsamierter Leichnam wird 1955 – veranlasst durch Militärpräsident Aramburu – entführt und heimlich in Mailand bestattet. Erst 1974 lässt Peróns dritte Ehefrau Isabel den Sarkophag zurück nach Argentinien bringen. Evitas Leben bot Tim Rice und Andrew Lloyd Webber Stoff für ein Musical, das nach „Jesus Christ Superstar“, uraufgeführt 1978, ein weiterer Welterfolg wurde. Librettist Tim Rice begründete seine Faszination für Evita: „Ihre Entschlossenheit, gegen unüberwindliche Unterschiede anzugehen, der Kampf einer Frau in einer von Männern beherrschten Gesellschaft, ihr Mut in Krankheit und Tod, und – nicht zuletzt – ihre beeindruckende Erscheinung. Man kann es als Tragödie bezeichnen, dass sie ihre Talente, ihre einmalige Energie, nicht für würdigere Ziele eingesetzt hat.“ Die süße, emotionsgeladene Musik des berühmten „Don’t cry for me Argentina“ („Wein nicht um mich, Argentinien“) rührt nicht nur das Publikum zu Tränen, es ist auch Evitas Waffe, um die Volksmassen für sich zu gewinnen. Sie sei das Herz, Perón ist der Verstand, sagte Eva Perón selbst einmal. Als Gegenspieler fanden Webber und Rice den Revolutionär

Ernesto Che Guevara als Beobachter und Kommentator des Geschehens – in der Realität haben sich die Figuren nie getroffen. Für die neuste Musical-Produktion des Meininger Staatstheaters verspricht das Großaufgebot aus Solisten des Schauspielund Musiktheaterensembles, dem Chor des Meininger Staatstheaters, dem Ballett des Landestheaters Eisenach und der Meininger Hofkapelle wieder einmal eine große Show, die dank exzellenter Bühnentechnik den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis machen wird. Als Evita ist die ausgebildete Musicaldarstellerin Julia Steingaß zu erleben, ihren Gatten Juan Perón gibt Meiningens Publikumsliebling Michael Jeske und Sven Zinkan, der sein Gesangstalent bereits in der „Rocky Horror Show“ und in „Evergreen“ unter Beweis stellte, ist Che. Regie führt Kurt Josef Schildknecht, ehemaliger langjähriger Intendant des Saarländischen Staatstheaters, der dem Meininger Publikum noch von seinen Inszenierungen „Les Misérables“ und „West Side Story“ bekannt ist. Es ist seine erste „Evita“ – ein Stück, das er schon immer einmal inszenieren wollte und dem er sich nun mit gänzlich unverbrauchtem Blick genähert hat.

    MUSICAL Musikalische Leitung: Mario Hartmuth Regie: Kurt Josef Schildknecht Bühne: Helge Ullmann Kostüme: Annette Mey Choreografie: Julia Grunwald Chor: Martin Wettges Dramaturgie: Anna Katharina Setecki Mit: Carolina Krogius/Monika Reinhard, Julia Steingaß; Michael Jeske, Stan Meus, Sven Zinkan; Chor und Statisterie des Meinin­ ger Staatstheaters, Kinderchor der evangel. Kantorei, Ballett des Landestheaters Eisen­ ach, Meininger Hofkapelle MATINEE: SO, 11.06., 11.15 Uhr, Foyer – Eintritt frei PREMIEREN: FR, 16.06., 19.30 Uhr und SO, 18.06., 19.00 Uhr, Großes Haus Für diese Spielzeit sind nur noch Restkarten erhältlich. Sichern Sie sich jetzt Ihre Karten für die neue Spielsaison: WIEDERAUFNAHME 2017/18: DO, 14.09., 19.30 Uhr, Großes Haus WEITERE VORSTELLUNGEN: 24.09., 03./08./20.10., 09.11., 09./31.12., 06.01.18, 01./24.04. und 10.05.

Acht kreative Köpfe collagieren einen Ballettabend Company des Landestheater Eisenach zeigt „Junge Choreographen“

Zum fünften Mal präsentieren engagierte Tänzerinnen und Tänzer der Eisenacher Ballettcompany dem Meininger Publikum ihre eigenen Kreationen. Die jungen Choreographen tragen dabei die komplette künstlerische Verantwortung und bestimmen über Raumkonzept, Musik und Besetzung. Wie verbinden sich Erinnerungen, Einsamkeit und Zorn unter dem Mondschein miteinander? Wie viel Liebe kann dir eine Familie geben? Inspiriert von Musikstücken, literarischen Werken oder Alltagsmomenten schaffen die jungen Talente eindrucksvolle, berührende und intime Tanzerlebnisse. „ (…) ein Abend zum Staunen und zum Genießen, zum Entdecken und zum Verlieben: In die internationale Kunst des Tanzes.” STZ

    BALLETT Choreografie: Zanna Cornelis, Misako Kato, Mariuca Marzà, Sandra Schlecht; Angelo Vin­ cenzo Egarese, Shuten Inada, Luca Massida, Rodrigo Juez Moral PREMIERE: DO, 22.06., 20.00 Uhr, Kammerspiele WEITERE VORSTELLUNG: SA, 24.06., 20.00 Uhr, Kammerspiele (Restkarten)

Zanna und Jesse Cornelis, Juliette Odiet


Juni/Juli 2017

T h e a t e r k a s s e 0  3 6  9 3  /  4 5 1  2 2 2 o. 1 3 7 w w w. m e i n i n g e r- s t a a t s t h e a t e r. d e

■ KONZERT

■ JUNGE MUSIK

Weltenschaffung und süß sehnende Wonnen

Zwischen Orient, Okzident und Reformation Spielzeit 2017/18 der Jungen Musik

7. Sinfoniekonzert „Durch mich geht es zum ewigen Schmerz“ – heißt es in Franz Liszts „Eine Sinfonie nach Dantes ‚Divina Commedia’; ein tragischer Grundgedanke, der sich in Liszts musikalischer Interpretation sukzessive erhellen wird. Kontrastierend, vom Weltenmythos zur schmerzgeladenen Seelenwanderung durch den Höllenschlund überleitend und dabei fast in Wagner’scher Manier breitet sich seine gewaltige „Dante-Sinfonie“ aus, die eingangs infernal und brachial, dann lyrisch, manchmal süßlich verbittert und vor allem unglaublich abwechslungsreich die ausgesuchten Abteilungen der Commedia bebildert. Allerdings erfuhr Liszts kompositorische Pilgerreise zu ihrer Uraufführung in Dresden 1857 eher Ablehnung, auch folgende Modifikationen konnten der „Dante-Sinfonie“ nicht die Aufmerksamkeit und Beachtung verschaffen, die sie verdient hätte. Doch gerade Liszts programmatische Musiken – und im Besonderen die Commedia-Adaption – offenbaren einen außergewöhnlichen wie innovativen und äußerst sensitiven Zugriff auf die Sujets großer Literatur. Ebenfalls fantastisch bzw. fantasievoll, jedoch eher im Sinne einer Emanzipation von den strukturellen Fesseln der absoluten Musik, erklingt Franz Schuberts CDur-Fantasie, gespickt mit leidenschaftlichen wie autobiografischen Klangäußerungen, die sich u. a. durch das musikalische Zitat seines Liedes „Der Wanderer“ bemerkbar machen. Franz Liszt konstatierte seinerzeit eine gewisse Unmut über das allgemeine Verkennen

des Schubert’schen Klavierwerkes – „Unsere Pianisten ahnen kaum, welch herrlicher Schatz in den Klavierkompositionen Schuberts zu heben ist“ – und bearbeitete, arrangierte und orchestrierte eine Auswahl der Kompositionen, so auch 1851 die sogenannte „Wanderer-Fantasie“ in C-Dur. „Tribschener Idylle mit Fidi-Vogelgesang und Orange-Sonnenaufgang als Symphonischer Geburtstagsgruß Seiner Cosima dargebracht von Ihrem Richard“ – so die inoffizielle, sehr private Widmung im Umschlag der Partitur von Wagners „Siegfried-Idyll“, das weniger den Heldenmut Siegfrieds glorifiziert, sondern vielmehr die in Wahn erglühende Liebe zwischen dem Heroen und seiner Brünnhilde musikalisch ausschmückt – innig, intim und wahrhaftig, gleich der Aussage der Geliebten: „Ewig war ich, ewig bin ich, ewig in süß sehnender Wonne.“  SINFONIEKONZERT Dirigent: GMD Philippe Bach Solisten: Teo Gheorghiu (Klavier), Monika Reinhard (Sopran) Chor: Martin Wettges Mit: Meininger Hofkapelle, Damen des Chores und Extrachores des Meininger Staatstheaters TERMIN: DO, 01.06., 19.30 Uhr, Großes Haus WERKEINFÜHRUNG: 60 Minuten vor Konzertbeginn

Pianist Robert Jacob

Liebe Freunde der Jungen Musik! Eure Begeisterung für klassische Musik, eure zahlreichen Jugendkonzertbesuche und eure Freude an den thematischen Kinderkonzerten bestätigen unsere Konzepte für diese Zielgruppe. In der neuen Spielzeit werden die Jugendkonzert-Schwerpunkte zum einen im November 2017 beim Reformationsjubiläum, mit Kurt Schwaens „Lob der Musik“ und Felix Mendelssohn Bartholdys „Reformationssinfonie Nr. 5 liegen. Zum anderen möchten wir im 2. Jugendkonzert im Februar 2018 verschiedenen musikalischen Kulturen zwischen Orient und Okzident zusammenführen; Musik von Mozart, Süßmayr, Prokofjew, Nielsen u.a. wird erklingen. Mit einem Konzertabstecher in die Meininger Stadtkirche laden wir dann im Juni 2018 zu einem Ausflug in die Welt der Orgel ein. Kantor Sebastian Fuhrmann und die Meininger Hofkapelle bringen Mu-

sik für Orgel und Orchester zu Gehör. Alle Jugendkonzerte empfehlen wir für Schüler ab 10 Jahren. Für die Grundschulkinder werden wir auf Wunsch vieler Musikfreunde wieder „Mit Reger unterwegs“ P6 sein, bei den Kindergartenkindern stellt sich „König Karotte“ P5 vor und es gibt ein Wiedersehen mit dem „Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel“ P4 und „Peter und der Wolf“ P4 in neuem Gewand. Aktives Hören steht im Mittelpunkt dieser Konzerte, je nach Thema darf mitgespielt, mitgesungen und dirigiert werden. Die Hofkapelle stellt die einzelnen Instrumente bzw. Instrumentengruppen vor und wir sind erfreut, wie gut sich die jungen Besucher schon in der Orchesterzusammensetzung auskennen. In dieser Spielzeit konnte die Junge Musik überregional auf sich aufmerksam machen, diesen Weg möchten wir weiterverfolgen.

Das Kinder- und Familienkonzert „Mit Reger unterwegs“ fand 2016 große Beachtung bei den Fachkollegen des Netzwerkes „JUNGE OHREN“ e.V. , dem ASSITEJ Arbeitskreis „Kinder-und Musiktheater“ sowie bei Musikschülern und Musikvermittlern. Die Angebote für Schülergruppen zum Besuch von Orchesterproben und den Besuchen verschiedener Instrumentengruppen in der Schule, sowie Orchesterpatenschaften, bestehen weiterhin und werden ständig mit neuen Ideen bereichert. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der Meininger Hofkapelle, mit Künstlern und Gästen des Hauses und auf EUCH! Nutzt bitte die günstigen Kinder- und Jugend-Abos unseres Theaters. Susanne Tenner-Ketzer und Alexander John, Leitung Junge Musik

 KLASSIK-EXTRA-/JUGENDKONZERTE REFORMATION 500 Programm: Kurt Schwaen, Felix Mendelssohn Bartholdy TERMIN: MI, 08.11., 09.30/11.30/18.30 Uhr, Kammerspiele

 KINDER-/FAMILIENKONZERTE MIT REGER UNTERWEGS TERMINE: MI, 18.10., 09.00/11.00 Uhr und SO, 29.10., 16.00 Uhr, Kammerspiele

BEGEGNUNGEN VON ORIENT BIS OKZIDENT Programm: Projekt aus mehreren Kulturen mit Musik von u.a. Mozart, Süßmayr und Prokofjew TERMIN: DO, 01.02.18, 09.30/11.30/18.30 Uhr, Kammerspiele

DER WETTLAUF ZWISCHEN DEM HASEN UND DEM IGEL TERMINE: SO, 22.10., 11.00 Uhr und DI, 24.10., 09.00/11.00 Uhr, Kammerspiele

DIE KÖNIGIN DER INSTRUMENTE Programm: Musik für Orgel und Orchester TERMIN: DO, 07.06.18, 10.00/18.30 Uhr, Kammerspiele

PETER UND DER WOLF TERMINE: SO, 28.01.18, 11.00 Uhr, MO, 29.01., 09.00/11.00 Uhr und FR, 20.04., 09.00/11.00 Uhr, Kammerspiele KÖNIG KAROTTE TERMINE: DI, 13.03.18, 09.00/11.00 Uhr, SO, 18.03., 16.00 Uhr, MO, 19.03., 09.00/11.00 Uhr und SO, 29.04., 11.00 Uhr, Kammerspiele

Wunderknabe am Klavier: Schweizer Pianist Teo Gheorghiu

■ KONZERT

■ KONZERT

Mahlers orchestrierte Fassung „Des Knaben Wunderhorn“

Tango Pur

Deutsche Erstaufführung im 8. Sinfoniekonzert

8. Foyerkonzert

Zwischen der Komposition von Anton Bruckners fünfter und sechster Sinfonie vergingen ganze drei Jahre; doch dann, nach einer langen Reise, vollendete er die neue Sinfonie in einem Guss. „Die Wiener Philharmoniker haben nun meine 6. Sinfonie angenommen, alle übrigen Sinfonien von anderen Componisten abgelehnt. Die Philharmoniker fanden an dem Werke solches Wohlgefallen, daß sie heftig applaudierten und einen Tusch machten“, schrieb Anton Bruckner 1882 an seinen Freund Leopold Hofmeyr. Sie enthält alle Charakteristika einer Bruckner-Sinfonie in konzentrierter Form: das „Majestätische“ der Themenvielfalt, das „Weihevolle“ der Adagio-Sätze und das Kraftvolle der Scherzo-Sätze. Vollständig, jedoch gekürzt, wurde sie erst 1899, drei Jahre nach Bruckners Tod, durch den Bruckner-Verehrer Gustav Mahler uraufgeführt.

Zwischen 1886 und 1891 komponierte Mahler die heute als „Neun Lieder und Gesänge aus ‚Des Knaben Wunderhorn‘“ bekannten Klavierlieder. Die dichterisch stilisierte Volksliedsammlung bildete von da an bis zur Jahrhundertwende das wichtigste – wenn auch nicht ausschließliche – Fundament für Mahlers Schaffen. Während die weiteren fünfzehn Wunderhorn-Lieder Mahler selbst für das Orchester einrichtete (mit paralleler Klavierfassung), wurden die Klavierlieder immer von fremder Hand orchestriert – dabei aber nicht vollständig oder stark bearbeitet oder nicht im Stil Mahlers instrumentiert. Der deutsche Komponist Detlev Glanert hat nun eine neue Orchesterfassung ganz im Mahler’schen Geist angefertigt, denn er sagt, es wäre „reichlich vermessen, von sich aus Hand an die Struktur oder Klangästhetik Mahlers zu legen.“ Zusätzlich or-

chestrierte Glanert das Lied „Es sungen drei Engel“, das in den Kreis der Wunderhornlieder gehört. Alle zehn Lieder werden im 8. Sinfoniekonzert aufgeführt. Als Solistin ist Mezzosopranistin Rita Kapfhammer zu erleben, die in Meiningen in dieser Spielzeit im „Ring an einem Abend“ und als Knusperhexe in „Hänsel und Gretel“ gastierte.

 SINFONIEKONZERT Dirigent: GMD Philippe Bach Solist: Rita Kapfhammer (Mezzosopran) Mit: Meininger Hofkapelle TERMIN: DO, 29.06., 19.30 Uhr, Großes Haus WERKEINFÜHRUNG: 60 Minuten vor Konzertbeginn

Mit argentinischem Tango, dem Tanz, in dem sich Leidenschaft und Schmerz verbinden, stimmt das letzte Foyerkonzert der Saison am 4. Juni auf das diesjährige Sommerfest ein. Sowohl Werke des goldenen Zeitalters als auch Kompositionen von Astor Piazzolla, dem König des Tango Nuevo, stehen an diesem Sonntagvormittag auf dem Programm.

Astor Piazzolla

 FOYERKONZERT Mit: Claudia Buder (Akkordeon); Fiona Macleod (Klavier); Antonia-Sophie Pech­ staedt (Violine); Karl Epp (Gitarre); Zsolt Balazs-Piri (Kontrabass) TERMIN: SO, 04.06., 11.15 Uhr, Foyer Großes Haus


Juni/Juli 2017

JUNI/JULI 2017 DO

01

FR

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DAS FEUERZEUG

Kammerspiele 09.00–10.00 UHR 11.00–12.00 UHR

EINFÜHRUNG ZUM SINFONIEKONZERT 7. SINFONIEKONZERT

Foyer 18.30–19.15 UHR

mit Werken von Richard Wagner und Franz Liszt Dirigent: GMD Philippe Bach, Solisten: Teo Gheorghiu, Klavier; Monika Reinhard, Sopran; Chor: Martin Wettges, Meininger Hofkapelle

Großes Haus 19.30–22.00 UHR KA

DIE GEBURTSTAGSTORTE ODER KASPERS GROSSE JAGD

Kammerspiele 10.00–11.00 UHR

Puppenspiel nach Hans Christian Andersen für Zuschauer ab 5 Jahren Regie: Pierre Schäfer, Ausstattung: Franziska Schmidt Mit: Franziska Knetsch, Sebastian Putz, Rodrigo Umseher

Puppenspiel von Sebastian Putz für Zuschauer ab 4 Jahren Regie: Jürgen Maaßen, Ausstattung: Sebastian Putz Mit: Sebastian Putz

NORA

Schauspiel von Henrik Ibsen und Elfriede Jelinek letzte Vorstellung Regie & Kostüme: Rudolf Frey, Bühne: Kerstin Jacobssen Mit: Meret Engelhardt, Anna Krestel, Ulrike Schlegel; Reinhard Bock, Björn Boresch, Phillip Henry Brehl, Vivian Frey, Peter Liebaug

SA

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TANNHÄUSER UND DER SÄNGERKRIEG AUF WARTBURG

Oper von Richard Wagner Musikalische Leitung: GMD Philippe Bach, Szenische Einrichtung: Ansgar Haag/Kerstin Jacobssen, Kostüme: Stephanie Geiger, Chor: Martin Wettges Mit: Sonja Freitag, Astrid Weber; Paul McNamara, Ernst Garstenauer, Mikko Järviluoto, Marián Krejcˇík, Stan Meus, Dae-Hee Shin, Daniel Szeili, Chor und Extrachor, Meininger Hofkapelle

ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN

Kriminalkomödie von Joseph Kesselring Regie: Lutz Hochstraate, Bühne & Kostüme: Kerstin Jacobssen Mit: Ulrike Walther, Carla Witte; Reinhard Bock, Phillip Henry Brehl, Vivian Frey, Matthias Herold, Michael Jeske, Peter Liebaug, Frank Nürnberger, Hans-Joachim Rodewald, Renatus Scheibe, Sven Zinkan

SO

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8. FOYERKONZERT: TANGO PUR

DI

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GRÄFIN MARIZA

Operette von Emmerich Kálmán Musikalische Leitung: Martin Wettges, Regie: Wolfgang Dosch, Bühne: Helge Ullmann, Kostüme: Annette Mey, Chor: Martin Wettges, Choreografie: Andris Plucis Mit: Sonja Freitag, Carolina Krogius, Monika Reinhard; Stan Meus, Ondrej Šaling u.a.; Chor des Meininger Theaters; Meininger Hofkapelle, Ballett des Landestheaters Eisenach

SCHAUERGESCHICHTEN

Puppentheater nach Chris Priestley für Zuschauer ab 8 Jahren Buch & Regie: Felicitas J. M. Pischel-Zoppeck, Figuren: Kathrin Sellin, Komposition: Ekkehard Hauenstein Mit: Franziska Knetsch; Jörg Schmidt

SA

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Wartburg 18.30–22.30 UHR Kartenverkauf 03691/250 202

DIE PRINZESSIN AUF DER ERBSE

EVITA

Großes Haus 19.00 UHR PS

MI

EVITA

Großes Haus 19.30 UHR RB

DO

MACBETH

Großes Haus 19.30–22.45 UHR RD

JUNGE CHOREOGRAPHEN

Premiere Ballettabend der Company des Landestheaters Eisenach Choreographie: Misako Kato, Shuten Inada, Angelo Vincenzo Egarese, Rodrigo Juez Moral, Luca Massidda, Zanna Cornelis, Mariuca Marzà und Sandra Schlecht

Kammerspiele 20.00–22.00 UHR PK

HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN

Großes Haus 19.30–22.40 UHR RC

MOSKAU–PETUSCHKI

Kammerspiele 20.00–21.45 UHR

ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN

Großes Haus 19.30–22.15 UHR

JUNGE CHOREOGRAPHEN

Kammerspiele 20.00–22.00 UHR PK 2

Musical von von Andrew Lloyd Webber Premiere

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Großes Haus 19.30–22.15 UHR

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FR

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Großes Haus 19.00–22.00 UHR

Musical von von Andrew Lloyd Webber

Tragödie in fünf Akten von William Shakespeare

Oper von Jacques Offenbach Einführung 18.45 Uhr Foyer Musikalische Leitung: Chin-Chao Lin, Regie: Christian Poewe, Bühne: Christian Rinke, Kostüme: Tanja Hofmann, Chor: Martin Wettges, Mit: Sonja Freitag, Carolina Krogius, Monika Reinhard, Camila Ribero-Souza, Christiane Schröter; Mikko Järviluoto, Steffen Köllner, Marián Krejcˇík, Sangjun Lee, Thomas Lüllig, Scott MacAllister, Stan Meus, Dimitar Sterev, Xu Chang; Chor und Statisterie des Meininger Theaters, Meininger Hofkapelle Schauspiel nach einem Roman von Wenedikt Jerofejew Regie: Martina Gredler, Bühne & Kostüme: Anna-Luisa Vieregge, Musik: Antonia Dering, Kevin Sauer Mit: Meret Engelhardt, Christine Zart; Reinhard Bock, Peter Liebaug

Großes Haus 15.00–17.45 UHR

SA

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Kammerspiele 10.00–11.00 UHR

Kriminalkomödie von Joseph Kesselring letzte Vorstellung

Ballettabend der Company des Landestheaters Eisenach

SO

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EVITA

MACBETH

Großes Haus 19.30–22.45 UHR RF

DO

EINFÜHRUNG ZUM SINFONIEKONZERT 8. SINFONIEKONZERT

weitere Informationen über die Website

Tragödie in fünf Akten von William Shakespeare Regie: Lars Wernecke, Bühne & Kostüme: Christian Rinke, Video: Stefano Di Budu Mit: Evelyn Fuchs, Anna Krestel, Ulrike Walther, Carla Witte; Peter Bernhardt, Björn Boresch, Edgar Boortz, Phillip Henry Brehl, Yannick Fischer, Vivian Frey, Matthias Herold, Hans-Joachim Rodewald, Renatus Scheibe, Tim Wagner, Sven Zinkan

MATINEE EVITA

Foyer 11.15–12.30 UHR Freier Eintritt Großes Haus 17.00–22.30 UHR RG

ZUSATZVORSTELLUNG

JULI

SA

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Foyer 18.30–19.15 UHR Großes Haus 19.30–22.00 UHR KA

mit Werken von Gustav Mahler, Detlev Glanert und Anton Bruckner Dirigent: GMD Philippe Bach, Solistin: Rita Kapfhammer, Mezzosopran Meininger Hofkapelle

SOMMERFEST

2017 beenden wir die Spielzeit wieder mit einem fulminanten Sommerfest, diesmal unter einem lateinamerikanischen Motto. Zur Unterhaltung gehören natürlich auch Highlights unseres Programms.

Englischer Garten 20.00–02.00 UHR

Änderungen vorbehalten!

PREMIEREN SPIELZEIT 2017–2018 IM GROSSEN HAUS ab 27.09.2017 KLEINER MANN – WAS NUN? Hans Fallada

Großes Haus 19.30 UHR PF

Musical von von Andrew Lloyd Webber Premiere Musikalische Leitung: Mario Hartmuth, Regie: Kurt Josef Schildknecht, Bühnenbild: Helge Ullmann, Kostüme: Annette Mey, Choreografie: Julia Grunwald, Chor: Martin Wettges Mit: Monika Reinhard, Julia Steingaß; Michael Jeske, Stan Meus, Sven Zinkan, Chor des Meininger Theaters, Meininger Hofkapelle, Ballett des Landestheaters Eisenach, Kinderchor der Meininger Kantorei

Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe Regie: Gabriela Gillert, Bühne & Kostüme: Helge Ullmann, Mit: Meret Engelhardt, Christine Zart; Phillip Henry Brehl, Vivian Frey

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Großes Haus 15.00 UHR RSEN

Musical von von Andrew Lloyd Webber

ab 08.09.2017 TOSCA Giacomo Puccini

EVITA

URFAUST

Kammerspiele 15.00–16.00 UHR

Puppenspiel nach Hans Christian Andersen für Zuschauer ab 4 Jahren Buch: Sebastian Putz, Regie: Pierre Schäfer, Ausstattung: Franziska Schmidt Mit: Sebastian Putz

Kammerspiele 10.00–21.00 UHR

Oper in drei Aufzügen von Richard Wagner Letzte Vorstellung Musikalische Leitung: Chin-Chao Lin, Regie: Ansgar Haag, Bühne & Kostüme: Bernd-Dieter Müller, Annette Zepperitz, Chor: Martin Wettges Mit: Carolina Krogius, Camila Ribero-Souza; André Eckert, Ernst Garstenauer, Matthias Grätzel, Alexander Günther, KS Roland Hartmann, Mikko Järviluoto, Marián Krejcˇík, Lars Kretzer, Siyabonga Maqungo, Stan Meus, James Moellenhoff, Ondrej Šaling, Dae Hee Shin, Stephanos Tsirakoglou, Xu Chang; Chor, Extrachor & Statisterie des Meininger Theaters, Meininger Hofkapelle, Bürgerbühne, Chor des Evang. Gymnasiums Meiningen & der Meininger Kantorei

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SO

17. SÜDTHÜRINGISCHE SCHULTHEATERTAGE

DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG

FR

Großes Haus 19.30–22.30 UHR

Mit: Claudia Buder, Akkordeon; Fiona Macleod, Klavier; Antonia-Sophie Pechstaedt, Violine; Karl Epp, Gitarre; Zsolt Balazs-Piri, Kontrabass Schauspiel von Edmond Rostand letzte Vorstellung Regie: Lars Wernecke, Fechtchoreogafie: Thomas Ziesch, Bühne & Kostüme: Dirk Immich Mit: Evelyn Fuchs, Anna Krestel, Ulrike Schlegel, Ulrike Walther, Carla Witte; Peter Bernhardt, Reinhard Bock, Björn Boresch, Ingo Brosch, Yannick Fischer, Matthias Herold, Peter Liebaug, Hans-Joachim Rodewald, Renatus Scheibe, Sven Zinkan

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Vivian Frey: Urfaust © Marie Liebig

Foyer 11.15–12.30 UHR

CYRANO DE BERGERAC

MO

T h e a t e r k a s s e 0  3 6  9 3  /  4 5 1  2 2 2 o. 1 3 7 w w w. m e i n i n g e r- s t a a t s t h e a t e r. d e

ab 29.09.2017 LE GRAND MACABRE György Ligeti ab 19.10.2017 JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER Michael Ende ab 17.11.2017 COSÌ FAN TUTTE Wolfgang Amadeus Mozart

Kammerspiele 20.00–21.45 UHR

MEININGER STAATSTHEATER

ab 15.12.2017 DORNRÖSCHEN Pjotr Iljitsch Tschaikowsky ab 12.01.2018 DER STURM William Shakespeare ab 27.01.2018 SONNY BOYS Neil Simon

Bernhardstr. 5 · 98617 Meiningen Intendant Ansgar Haag · Verwaltungsdirektor Ulrich Katzer

ab 23.02.2018 CARMINA BURANA Carl Orff

Theaterkasse 03693-451-222 oder -137

ab 13.04.2018 ARIADNE AUF NAXOS Richard Strauss

www.meininger-staatstheater.de · facebook.com/meiningerstaatstheater twitter.com/diemeininger · instagram.com/meiningerstaatstheater

ab 18.05.2018 DIE RATTEN Gerhart Hauptmann

ab 16.03.2018 LAUF DOCH NICHT IMMER WEG! Philip King

ab 15.06.2018 DIE PIRATEN VON PENZANCE W. S. Gilbert/A. Sullivan


Juni/Juli 2017

T h e a t e r k a s s e 0  3 6  9 3  /  4 5 1  2 2 2 o. 1 3 7 w w w. m e i n i n g e r- s t a a t s t h e a t e r. d e

■ HINTER DEM VORHANG

Änderungen vorbehalten! Hinter den Kulissen des Sommerfestes Harry Degen, Leiter Requisite Mit seinen drei Mitarbeitern und einer FSJlerin sorgt der gelernte Diplomdesigner dafür, dass alle erforderlichen Requisiten zu den Neuinszenierungen vorhanden sind – in enger Absprache mit Ausstattung und Maske. Um den Zauber Lateinamerikas im Englischen Garten zu entfachen, werden alle Bauten des Festivalgeländes entsprechend dekoriert, Requisiten am Veranstaltungstag bereitgestellt, betreut und verräumt.

Ekkehard Boortz, Beleuchtungsmeister Da bekanntlich der frühe Vogel den Wurm fängt, steckt die bühnentechnische Abteilung seit Anfang des Jahres in den Vorbereitungen zum diesjährigen Sommerfest. Etwa eine Woche vor der „Fiesta Latina!“ ist es dann soweit: der Englische Garten samt Theatergelände verwandelt sich nach und nach in eine kunterbunte lateinamerikanische Oase.

Helge Ullmann, Ausstattungsleiter Damit Sie zum Spielzeitausklang eine berauschende Noche Latina erleben, muss eine passende Bühne her. So beginnt die Arbeit der Bühnenbildner von der ersten Stunde der Idee. Skizzen werden gefertigt, Modelle gebaut, mit den Verantwortlichen abgestimmt und schließlich mit Hilfe der Werkstätten in die Tat umgesetzt. Beim diesjährigen Sommerfest spielen Formen, Farben und Natur eine zentrale Rolle.

„Ich fliege diesen Sommer mit der ganzen Familie nach Mexiko. Somit bietet das Sommerfest die perfekte Ausgangsbasis dafür: Glühende Stimmung, Sonne pur und exotische Drinks.“

„Ich würde gerne nach Kuba fahren – ein Land, wo sich die Mentalität der Leute seit der Kolonialzeit kaum verändert hat. Die Kubaner bestechen durch ihre ungezähmte Lebensfreude, bemerkenswerte Offenheit und grenzenlose Tanzbegeisterung. Ferner will ich es eines Tages Alexander von Humboldt gleich tun und weitere lateinamerikanische Länder, fernab der Massentourismuspfade, bereisen.“

Daniel Hilpert, Hausinspektor Gemeinsam mit dem Handwerker Henry Danz und den Kollegen von der Elektroabteilung wird ein umfangreiches Arbeitspaket gestemmt: Absperrungen, Toiletten, Strom- und Wasserleitungen und andere Aufbauten sowie Dekorationen in Zusammenarbeit mit der Bühnentechnik und Ausstattung. „Mein erstes Reiseziel wäre Brasilien – der Zuckerhut von Rio de Janeiro, die weltberühmte Copacabana und eine Flussfahrt über den Amazonas. Bis es soweit ist, genieße ich ein Stück Lateinamerika am 1. Juli in Meiningen.“

„Mit Lateinamerika assoziiere ich als erstes das Land Argentinien, den Tango, lebendige und farbenfrohe Straßenkunst und endlosen Optimismus der Leute. Ich würde mit einem Schiff dorthin reisen und Buenos Aires ansteuern.“

Bernadette Zelder, Assistentin Technischer Direktor Das Projektmanagement wurde der quirligen Thüringerin übertragen, die zuvor in der Event- und Konzertbranche tätig war. Mit viel Liebe zum Detail und in Zusammenarbeit mit der Stadt sowie externen Dienstleistern nimmt die lateinamerikanische Sommernacht zum Spielzeitausklang immer mehr Formen an. „Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und am 26. Juni fällt der Startschuss für die heiße Phase. Sie können sich auf einen unvergesslichen Abend in einem stilechten Ambiente mitten in der Natur freuen. Seien Sie neugierig, wenn Sie sich auf Entdeckungsreise durch fremde Welten und Kulturen begeben, packen Sie Ihre gute Laune ein und lassen Sie Ihrer Fantasie bei der Kleidungswahl freien Lauf. Ein Tipp: Wenn Sie Ihre besten Heels ausführen, vergessen Sie nicht, eine bequeme Alternative mitzubringen. Venezuela würde ich immer wieder heimsuchen. Und der nächste Reisestopp: vielleicht Mexiko auf den Spuren von Frida Kahlo.“

Maria Zoppeck, Direktorin Meininger Puppentheater Über ein Vierteljahrhundert besteht die Sparte am Meininger Staatstheater und bietet Kinderstücke für die ganz Kleinen, Produktionen für Jugendliche sowie spannende Abende für Erwachsene. In diesem Jahr wird sich das 7-köpfige Team mit großen Figuren unter die Menschenmenge mischen und bei gutem Wetterfrosch mit den Besuchern eine feurige Latino-Nacht zelebrieren.

„Ich selbst war noch nie dort, habe allerdings Wurzeln in Argentinien, genauer gesagt Buenos Aires. Ich würde gerne eine Rundreise machen, da es viele tolle Länder zu entdecken gibt, die unzählige Momente zum Staunen bereithält – faszinierende Landschaften, imposante Karnevals und heißblütige Tänze.“

 EXTRA TERMIN: SA, 01.07., 20.00 Uhr, Theatergelände


UNSERE ABONNEMENTS IM ÜBERBLICK

Juni/Juli 2017

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■ KONZERT

GROSSES HAUS

alle Premieren der neuen Spielzeit 2017/2018 08.09.17 Tosca 29.09.17 Le Grand Macabre 17.11.17 Così fan tutte 15.12.17 Dornröschen 12.01.18 Der Sturm 23.02.18 Carmina Burana 16.03.18 Lauf doch nicht immer weg! 13.04.18 Ariadne auf Naxos 18.05.18 Die Ratten 15.06.18 Die Piraten von Penzance

FREITAG/19.30 UHR 102,00 - 239,00 €

SONNTAGSPREMIEREN-ABO (PS) SONNTAG/19.00 UHR alle Premieren der neuen Spielzeit 2017/2018 76,50 - 206,00 € 10.09.17 Tosca 01.10.17 Kleiner Mann – was nun? 19.11.17 Così fan tutte 17.12.17 Dornröschen 14.01.18 Der Sturm 25.02.18 Carmina Burana 18.03.18 Lauf doch nicht immer weg! 22.04.18 Ariadne auf Naxos 27.05.18 Die Ratten 17.06.18 Die Piraten von Penzance

MITTWOCHSABO (RB) MITTWOCH/19.30 UHR 9 Vorstellungen Musiktheater/Schauspiel 46,00 - 117,00 € 13.09.17 Tosca 27.09.17 Kleiner Mann – was nun? 29.11.17 Nacht-Tankstelle 20.12.17 Macbeth 07.02.18 Dornröschen 21.03.18 Lauf doch nicht immer weg! 18.04.18 Der Sturm 30.05.18 Ariadne auf Naxos 27.06.18 Die Piraten von Penzance

9 Vorstellungen Musiktheater/Schauspiel 22.09.17 Tosca 20.10.17 Evita 10.11.17 Kleiner Mann – was nun? 22.12.17 Così fan tutte 19.01.18 Der Sturm 23.03.18 Sonny Boys 04.05.18 Lauf doch nicht immer weg! 01.06.18 Die Ratten 29.06.18 Carmina Burana

FREITAGSABO (RC)

DONNERSTAGSABO (RD) DONNERSTAG/19.30 UHR 9 Vorstellungen Musiktheater/Schauspiel 46,00 - 117,00 € 14.09.17 Evita 19.10.17 Tosca 30.11.17 Kleiner Mann – was nun? 21.12.17 Nacht-Tankstelle 08.02.18 Der Sturm 08.03.18 Carmina Burana 26.04.18 Dornröschen 31.05.18 Lauf doch nicht immer weg! 05.07.18 Ariadne auf Naxos

9 Vorstellungen Musiktheater/Schauspiel 23.09.17 Hoffmanns Erzählungen 28.10.17 Tosca 18.11.17 Macbeth 09.12.17 Evita 13.01.18 Dornröschen 10.02.18 Kleiner Mann – was nun? 17.03.18 Carmina Burana 28.04.18 Lauf doch nicht immer weg! 09.06.18 Die Ratten

ABO

FREITAGSPREMIEREN-ABO (PF)

FREITAG/19.30 UHR 59,50 - 158,00 €

SAMSTAGSABO 1 (RE)

SAMSTAG/19.30 UHR 59,50 - 158,00 €

SONNTAGSABO (RG)

SONNTAG/19.00 UHR 59,50 - 140,00 €

SAMSTAGSABO 2 (RF)

SAMSTAG/19.30 UHR 59,50 - 158,00 €

SENIOREN-ABO (RSEN)

SONNTAG/15.00 UHR 50,50 - 130,50 €

KONZERT-ABO (KA) DONNERSTAG/19.30 UHR 8 Konzerte im Großen Haus 108,00 - 184,00 € 24.08.17 1. Sinfoniekonzert 31.10.17 2. Sinfoniekonzert (Dienstag) 23.11.17 3. Sinfoniekonzert 18.01.18 4. Sinfoniekonzert 01.03.18 5. Sinfoniekonzert 29.03.18 6. Sinfoniekonzert 24.05.18 7. Sinfoniekonzert 21.06.18 8. Sinfoniekonzert

DONNERSTAG/20.00 UHR 6 Premieren der neuen Spielzeit 2016/2017 48,00 € 15.09.17 Theater, Tod und Teufel (Freitag) 14.12.17 Die bessere Hälfte 25.01.18 Julie 08.03.18 Die schmutzigen Hände 26.04.18 Spur der Steine 14.06.18 On the Edge

ZWEITER BLICK KAMMERSPIELE (PK2) SAMSTAG/20.00 UHR

9 Vorstellungen Musiktheater/Schauspiel 09.09.17 Nacht-Tankstelle 30.09.17 Le Grand Macabre 25.11.17 Così fan tutte 06.01.18 Evita 17.02.18 Dornröschen 10.03.18 Tosca 07.04.18 Der Sturm 12.05.18 Carmina Burana 23.06.18 Lauf doch nicht immer weg!

9 Vorstellungen Musiktheater/Schauspiel 17.09.17 Hoffmanns Erzählungen 15.10.17 Kleiner Mann – was nun? 12.11.17 Tosca 03.12.17 Così fan tutte 21.01.18 Dornröschen 04.03.18 Der Sturm 15.04.18 Carmina Burana 13.05.18 Lauf doch nicht immer weg! 08.07.18 Die Ratten

9 Vorstellungen Musiktheater/Schauspiel 08.10.17 Evita 05.11.17 Tosca 10.12.17 Macbeth 28.01.18 Così fan tutte 18.02.18 Kleiner Mann – was nun? 25.03.18 Carmina Burana 29.04.18 Ariadne auf Naxos 03.06.18 Die Ratten 24.06.18 Dornröschen

KAMMERSPIELE PREMIERE KAMMERSPIELE (PK)

6 Inszenierungen der neuen Spielzeit 2016/2017 17.09.17 Theater, Tod und Teufel (Sonntag) 17.12.17 Die bessere Hälfte (Sonntag) 27.01.18 Julie 10.03.18 Die schmutzigen Hände 29.04.18 Spur der Steine (Sonntag) 16.06.18 On the Edge

VERLOSUNG Neu-Abonnenten laden wir zu einer Theaterführung und einem Glas Sekt ein. Unter allen, die ihr Abo bis zum 1. Juni 2017 abschließen, verlosen wir je 2 Freikarten. 3x2 2x2 2x2 3x2 2x2 2x2

Konzert im Dampflokwerk Theater, Tod und Teufel Dornröschen Nacht-Tankstelle Tosca Lauf doch nicht immer weg!

36,00 €

BERATUNG UND BUCHUNG Ihr Abonnementbüro Tel. 03693/451-137 / -135 kasse@meininger-staatstheater.de ÖFFNUNGSZEITEN Montag – Freitag 8.00 – 16.00 Uhr


F Ü R J U N G E Z U S C H AU E R ■ TIPPS UND TERMINE

Juni/Juli 2017

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Zeitreise ins 19. Jahrhundert 7. Meininger Kindertag

Nun schon zum 7. Mal haben sich die drei Kulturinstitutionen der Stadt zusammengetan und laden am Vormittag des 1. Juni von 9.00 bis 13.00 Uhr Grundschüler der Region zu einem vielfältigen Stationsprogramm in Meiningen ein. Das Meininger Puppentheater zeigt zum Kindertag in den Kammerspielen Hans Christian Andersens Kunstmärchen „Das Feuerzeug“ in einer einfühlsamen Inszenierung von Pierre Schäfer. Die Geschichte des mutigen Soldaten, der auf eine alte Hexe trifft und allerlei Abenteuer durchlebt, nachdem er ihrer Bitte folgt, ein geheimnisvolles Feuerzeug aus einer Baumhöhle herauszuholen, wird Kindern ab 5 Jahren und Familien als zauberhaftes Spiel um Hoffnung, Redlichkeit und wahre Werte mit liebevoll gearbeiteten Puppen präsentiert. In der Stadt- und Kreisbibliothek Meiningen erfahren die Schüler anhand bekannter Beispiele den Wandel des Buches im Spiegel der Zeit. Die Künstlerin Alke Katharine Szonn wird als Wichtelmännchen zu erleben sein und in dieser Rolle die gemeinen Streiche des Lausebengels Nils Holgersson, einer Kinderbuchfigur der schwedischen Autorin Selma Lagerlöf, zum Besten geben. Auch die Meininger Druckerei Resch öffnet an diesem Vormittag die Türen zu ihren Produktionshallen und nimmt die Schüler mit auf eine spannende Exkursion ins Handwerk und die Geschichte des Buchdrucks. Die Meininger Museen geben am Kindertag Einblicke in Wohnen, Arbeiten und Leben der Menschen vor 150 Jahren und das Theatermuseum gewährt einen abenteuerlichen Rundgang durch die Requisitenkammer. Weitere geplante Höhepunkte sind die „Zeitreise in den Musenhof“ und die Entdeckung von Kinderspielen aus der Zeit von Königin Adelheid. Haben Sie Fragen zum Programm oder zur Organisation? Susanne Tenner-Ketzer hilft Ihnen gerne weiter unter puppentheater@meininger-staatstheater.de

D m i G b M e D d b u „ s c Sebastian Putz und Franziska Knetsch z u

 PUPPENTHEATER TERMIN: DO, 01.07., 09.00/11.00 Uhr, Kammerspiele Mit: Franziska Knetsch, Sebastian Putz, Rodrigo Umseher Der Meininger Kindertag ist eine gemeinsame Aktion des Meininger Staatstheaters, der Meininger Museen und der Stadtbibliothek „Anna Seghers“ Meiningen und findet zwischen 09.00 und 13.00 Uhr statt.

■ VORSCHAU

REPUBLIC OF FREAKS

 MITTWOCH, 07.06.2017 18:00 Uhr Eröffnung Kammerspiele

17. Südthüringische Schultheatertage In nur wenigen Wochen wird es wieder soweit sein und ausgewählte Theatergruppen aus Meiningen und der ganzen Region verlassen ihre heimischen Schulbühnen und dürfen für vier Tage die Bühne des Meininger Staatstheaters erobern. Verrücktheit und Vielfalt sind die Eckpfeiler bei den diesjährigen Südthüringischen Schultheatertagen. Erstmals wird unter dem Motto „REPUBLIC 0F FREAKS“ für die Dauer des gesamten Festivals ein wilder, anarchistischer und rebellischer Staat gegründet, in dem alle ihre Verrücktheit wie nie zuvor ausleben können. Alle Teilnehmer leben für diesen Zeitraum im Theatercamp und wirken an

unterschiedlichen Workshops mit, bei denen sie sich in verschiedenen Bereichen des Theaters ausprobieren können. Die zuschauenden Teilnehmer tauschen sich bei „Nachgefragt“ über die Inszenierung aus. Im Anschluss an jede Produktion findet eine Session statt, bei der ein professionelles Beraterteam Feedback gibt und den Dialog öffnet. Alle Inszenierungen sind vom 7. bis 10. Juni in den Kammerspielen zu erleben. An allen Abenden ist die „Stage for All“ für Spielwütige im Foyer der Kammerspiele geöffnet – sie ist Bühne, Bar und Party in einem. So können auch nach den Vorstellungen alle, die immer noch nicht genug vom Theater haben, beweisen,

PROGR A MM

ob in ihnen der geborene Magier, Geräusche-Imitierer oder Sänger steckt.

20:00 Uhr Urfaust Kammerspiele MGN Staatstheater

Das große Finale findet am Samstag, dem 10. Juni um 17 Uhr in den Kammerspielen statt. Nach vier erlebnisreichen Tagen werden hier die unterschiedlichen Workshop-Ergebnisse präsentiert und die beste Inszenierung mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, das Ende der 17. Südthüringischen Schultheatertage mit Darstellern, Spielleitern und Theatermitarbeitern zu feiern.

22:00 Uhr Stage for All Foyer der Kammerspiele

13:00 Uhr Froschkönig Kammerspiele, JGS Gymnasium 14:30 Uhr Nachgefragt Foyer Großes Haus 15:00 Uhr Cultureflash

Aus gewählte teilnehmende Produk tionen: Pestalozzi-Schule Förderzentrum Schmalkalden

„Schokoladenträume“

Hermann-Lietz-Schule Haubinda

„Der Standhafte Zinnsoldat“

Philipp-Melanchthon-Gymnasium Schmalkalden

„Momo“

Staatliche Regelschule „Johann Wolfgang von Goethe“ Eisenach „Der Junge Luther“ Johann-Gottfried-Seume Gymnasium Vacha

„Der Froschkönig“

Evangelisches Gymnasium Meiningen

„Das Tagebuch einer Abiturientin“

Ballettschule des Meininger Staatstheaters Gymnasium Georgianum Hildburghausen

„Die Irre von Chailotte“

Bürgerbühne Meiningen & Eine-Welt-Verein Meiningen e. V.

„Jasmin, der aus dem Orient kommt“

Meininger Staatstheater

„Urfaust“

 DONNERSTAG, 08.06.2017

18:30 Uhr Jasmin Kammerspiele, MGN Staatstheater

10:00 Uhr Schokoladenträume Kammerspiele Förderzentrum SM

20.00 Uhr Nachgefragt Foyer Kammerspiele

10:30 Uhr Nachgefragt Kammerspiele

21:00 Uhr Tagebuch Abiturienten Kammerspiele, Evangelisches Gym.

11:30 Uhr Der Standhafte Zinnsoldat Kammerspiele Haubinda

22:00 Uhr Stage for All Foyer der Kammerspiele

12:30 Uhr Nachgefragt Kammerspiele 14:30 Uhr Workshops diverse Orte 20:00 Uhr Momo Kammerspiele, PMG Schmalkalden 21:00 Uhr Nachgefragt Kammerspiele 22:00 Uhr Stage for All Foyer der Kammerspiele

 FREITAG, 09.06.2017 10:00 Uhr Die Irre von Chaillot Kammerspiele, Gym. Georgianum 11:00 Uhr Nachgefragt Foyer Großes Haus

 SAMSTAG, 10.06.2017 10:00 Uhr Der Junge Luther Kammerspiele, Regelschule ESA 10:00 Uhr Nachgefragt Tagebuch Foyer Großes Haus 11:00 Uhr Ballettschule Meininger Staatstheater Kammerspiele 12:00 Uhr Nachgefragt Foyer Großes Haus 14.30 Uhr Nachgefragt Foyer Großes Haus 15.30 Uhr Refresh Workshops diverse Orte 17:00 Uhr Finale Kammerspiele


Juni/Juli 2017

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■ MENSCHEN

„Elektra“ nach Sophokles

Tschechows „Der Kirschgarten“

Ibsen/Jelinek „Nora“

Abschied von Schauspielerin Anna Krestel Rückblick auf zwei bewegende Spielzeiten Die Ruhe in Meiningen war für Anna Krestel erstmal ungewohnt, als sie am hiesigen Staatstheater ihr Engagement zur Spielzeit 2015/16 antrat. Geboren in München, aufgewachsen am oberbayerischen Ammersee, hat Anna am berühmten Max-Reinhardt-Seminar in Wien studiert. Ihr erstes Stück war das Weihnachtsmärchen „Das Dschungelbuch“; zugleich war es das erste Mal, dass sie für Kinder spielte, was ihr großen Spaß bereitete. Baghira sei ein toller Einstieg gewesen, um sich freizuspielen und körperlich zu arbeiten. „Außerdem fand ich es schön, fünfmal die Woche zu spielen – das passiert ja nur beim Weihnachtsmärchen.“ Während sie zu Beginn noch Zeit hatte, Yoga zu machen, wandern zu gehen, Geige zu spielen und ein bisschen herumzureisen, kamen bald grö-

ßere Rollen, zum Beispiel Anja im „Kirschgarten“, Chrysothemis in „Elektra“ sowie Eva und Nelly in „Jugend ohne Gott“. Die stumme Kattrin in „Mutter Courage“ war für Anna eine Perle. „Es ist großartig, eine Rolle zu spielen, die durchgehend auf der Bühne ist und die Dynamik des Abends miterlebt – neben der Herausforderung des nonverbalen Spiels.“ Eine zweite Perle ist Nora im gleichnamigen Stück. „Sowas würde ich gerne nochmal machen; ich mag es, viel zu tun zu haben. Rudolf Frey ist ein sehr feinfühliger Regisseur, mit dem ich auch zukünftig wieder zusammenarbeiten möchte.“ Anna spielte aber auch kleine Rollen. „Bei kleinen Figuren ist das Schöne, dass man herumspielen kann, keiner emotional logischen Linie folgen muss.

Meine liebste kleine Figur ist Schwester Claire in ‚Cyrano de Bergerac‘ – die könnte ich zu einem abendfüllenden Stück ausbauen.“ Nach zwei Spielzeiten verlässt Schauspielerin Anna Krestel das Meininger Staatstheater, um freischaffend zu arbeiten. Trotzdem weiß sie jetzt schon, dass sie die Kollegen vermissen wird. „Meiningen war eine großartige Erfahrung, die mir mehr Souveränität auf der Bühne gebracht hat. Hier spielt man meistens vor vollem Haus und in keiner anderen Stadt hat Theater so einen Stellenwert.“ Die letzte Chance, Anna Krestel als Nora zu sehen, ist am 2. Juni, als Schwester Claire (sowie in weiteren Rollen) in „Cyrano de Bergerac“ am 4. Juni und als Hexe in „Macbeth“ am 10. und 22. Juni.

Von Horváths „Jugend ohne Gott“

■ MENSCHEN

■ TIPPS UND TERMINE

Letzte Chance!

Zeit für etwas Neues

Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“

Regieassistentin Julia Kalb verlässt Theater

Marcel Reich-Ranicki schrieb einst über Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“: „Bis heute bereitet mir keine Oper mehr Freude, mehr Glück.“ Nutzen auch Sie die letzte Gelegenheit dieses Monumentalwerk in einer Inszenierung des Intendanten Ansgar Haag zu erleben, wenn sich der Vorhang für den Sängerwettstreit am 11. Juni vorerst zum letzten Mal hebt. In dieser längsten und mitunter aufwendigsten traditionellen Repertoire-Oper wirken über 200 Beteiligte auf der Bühne und im Orchestergraben mit und bieten einen musikalischen Hochgenuss.

Würdigende Worte für die Gesangsleistung und Besetzung des Ensembles fand der Kulturredakteur Jürgen Kanold (Südwest Presse): „‚Ehrt Eure deutschen Meister/ dann bannt ihr gute Geister’, singt Hans Sachs – ein meisterlicher, nobler Bariton aus Südkorea, DaeHee Shin. Der kraftvoll hell leuchtende Stolzing, Ondrej Saling, kommt aus der Slowakei, Camila Ribero-Souza, die Eva, ist Brasilianerin, Stephanos Tsirakoglou, der Beckmesser, ein griechischer Amerikaner. Der Chinese Xu Chang als Kunz Vogelsang hat früher in Ulm die hohen Cs geschmettert. Und Siyabonga

Maqungo, der mit wunderschönem lyrischen Tenor den David singt, ist ein junger schwarzer Südafrikaner. Das ist eine feine Ironie zu Wagners Deutschtum: Multikulti in einem fabelhaften Ensemble.“ Sichern Sie sich heute noch die letzten Plätze und besuchen Sie eines der „schönsten klassizistischen Theater Europas“.   OPER TERMIN: SO, 11.06., 17.00 Uhr, Großes Haus

Mit den Gästen: André Eckert, Ernst Garstenauer, Matthias Grätzel, Alexander Günther, KS Roland Hartmann, James Moellenhoff, Stephanos Tsirakoglou

Eigentlich wollte Julia Kalb Dramaturgin werden, als sie begann Musikwissenschaft in Weimar zu studieren. Doch bereits bei ihrer ersten Regiehospitanz merkte sie, dass sie Regie viel mehr interessiert. Es gibt zwei Wege, um Regisseur*in zu werden: durch ein Regiestudium oder über Assistenzen. Julia entschied sich für letzteres, um möglichst viele verschiedene Regiearbeitsweisen kennenzulernen. Sie hospitierte weiter, wurde Regieassistentin in Halle und kam zur Spielzeit 2013/14 nach Meiningen. Als Highlights nennt sie den „Rosenkavalier“ und „Nora“ mit Rudolf Frey, „La Traviata“ und „Hoffmanns Erzählungen“ mit Christian Poewe, sowie die Arbeit mit Oberspielleiter Lars Wernecke. „Wenn man so lange so eng zusammenarbeitet, kennt man sich irgendwann sehr gut, vertraut einander und weiß, was der bzw. die andere will.“ Als großer Mozart-Fan möchte Julia unbedingt einmal „Le nozze di Figaro“ inszenieren. „Es ist ein tolles Stück, das gut erzählt zu einem kurzweiligen Abend wird.“ Für ihre Lieblingsoper „Die Meistersinger von Nürnberg“ hat

sie noch Zeit. „Diese Oper ist ein wahrer Kosmos. Ich habe sie schon so oft gehört und gesehen – und doch entdecke ich immer wieder Neues. Es ist eher ein Lebensprojekt.“ Als undankbar habe sie ihre Arbeit nie empfunden: „Die Energie, die ich hineingesteckt habe, kam von den Ensembles und den Regisseur*innen immer wieder zurück.“ Beim Zeitaufwand sei die Spannweite sehr groß. „Manchmal, wenn alles nach Plan verläuft, bleibt auch der Stress aus. Aber manchmal kommt es auch zu Totalkatastrophen. Ich würde sagen, so lange zwischen zwei Proben Zeit ist, um eine zweistündige Radtour zu machen, ist alles gut.“ Als eine der schönsten Katastrophen fällt ihr die Premiere von „Viel Lärm um Nichts“ ein, in der Regisseur Tobias Rott kurzfristig für die erkrankte Hauptdarstellerin einsprang. Nach vier Spielzeiten mit vielen unterschiedlichen Stücken und Regisseur*innen, mit kleineren und größeren Katastrophen, aber auch vielen schönen Momenten und liebgewonnen Kolleg*innen, ist es für Julia nun Zeit für etwas Neues.


Juni/Juli 2017

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Herbert Fritsch präsentiert Ligetis „Le Grand Macabre“

■ VORSCHAU

Eine Koproduktion mit dem Luzerner Theater Das Musiktheater wird mit Puccinis Meisterwerk „Tosca“ (Premiere: 08./10.09.) in einer Inszenierung des Intendanten Ansgar Haag kraftvoll in die neue Spielzeit starten. Der nächste Höhepunkt reiht sich nahtlos an: In Kooperation mit dem Luzerner Theater wird für zwei Termine György Ligetis groteske Oper „Le Grand Macabre“ in Meiningen zu sehen sein. Der österreichisch-ungarische  OPER Die Aufführungen werden großzügig unterstützt von

Musikalische Leitung: GMD Philippe Bach Regie & Bühne: Herbert Fritsch Kostüme: Bettina Helmi Mit: Solistinnen und Solisten sowie Chor des Luzerner Theaters; Meininger Hofka­ pelle PREMIERE: FR, 29.09., 19.30 Uhr, Großes Haus WEITERE VORSTELLUNG: SA, 30.09., 19.30 Uhr, Großes Haus

Werbefoto: „Le Grand Macabre“

■ TIPPS UND TERMINE

Komponist entging während des Zweiten Weltkriegs mehrmals nur knapp dem Tod. In seiner einzigen Oper, die auf Michel de Ghelderodes Schauspiel „La Balade du Grand Macabre“ beruht, geht es ihm um „die Angst vor dem Tod, die Apotheose der Angst und das Überwinden der Angst durch die Komik, durch Humor, durch Groteske”. Regie führt kein geringer als Herbert Fritsch. Der 66-jährige Theatermacher wurde auf dem diesjährigen Theatertreffen für seine außerordentlichen Verdienste mit dem renommierten Theaterpreis Berlin geehrt. Seine Inszenierungen „verbinden Akrobatik und Komik, grelle Farben und dadaistische Sprache“ und stehen bei Kritik und Publikum hoch im Kurs. „Le Grand Macabre“ bietet den idealen Stoff für seine Markenzeichen: „ungezügelte Spiellust, bildnerische Opulenz, rückhaltlose Energie, krasse Unterhaltung voller Hintersinn, Schalkhaftigkeit und Subversion“.

Regisseur Herbert Fritsch

ZUM LETZTEN MAL

RE:FORMATION – JETZT HIER . . . Gruppenausstellung in drei Wandlungen

Elke Dämmrich: „Bucht“, Öl auf Leinwand

Welche Reformation steht heute hier an? Wie kann sich der Mensch den lokalen und globalen Alltagsanforderungen gleichermaßen anpassen oder diese wieder an sein natürliches Da-Sein? Die Stadt Meiningen nimmt das historische Ereignis „der Reformation“ und deren Gedenken zum Anlass, um darüber hinaus die überzeitlichen und allgemeinmenschlichen Dimensionen eines Re-formierens bildnerisch aufzugreifen. Dem täglichen Wandel folgend, wird der Ausstellungs-ZeitRaum in ein Kunst-Labor verwandelt. Drei Mal wechseln Thema und Exponate. Die Betrachter können sich über die teilweise interaktiven und akustischen Raum-Installationen mit ihren Gefühlen, Sinnen und Gedanken selbst erforschen. Der erste Teil wird am 10. Juni um 16.00 Uhr eröffnet und widmet sich der „Künstlerischen Existenz als

Selbstschöpfung“. Vorgestellt werden sechs Künstler, bei denen die künstlerische Arbeit mit dem Alltag untrennbar verschmilzt, die ihr Lebensumfeld selbst bildnerisch gestalten und sich extreme äußere Rahmenbedingungen für ihre Arbeit schaffen oder diese aufsuchen. Eva Warmuth und Franz Probster Kunzel, beide aus der Landwirtschaft kommend, gestalten ein Wechselspiel zwischen Galerie-Innenraum und Park-Außenraum. Darin flechten sie eigenständige Kunstwerke ein. Michael Hoepfel zeigt neben Ikonen als avantgardistischer Medienkünstler eine 3-DAnimation sowie transorganische künstliche Wesen. Konrad Henker gestaltet eine Installation mit Grafiken von Gletschern, Teilen seiner Hochgebirgs-Ausrüstung sowie Tonund Videoaufzeichnungen. Im letzten Raum werden drei Gemälde von Elke Dämmrich Bestandteil einer von Klaus Nicolai gestalteten Altarsituation, die Bild, Abbild, Schrift, Klang und heilig profane Alltäglichkeit verbindet. Die abstrakt-konkreten wie auch farbintensiv-floralen Malereien bringen ein von Südfrankreich – die Wahlheimat der Dresdner Künstlerin – geprägtes Lebensgefühl nach Südthüringen.  INSTALLATIONEN / MALEREI/ VIDEO/ KLANG 10.06. – 24.09.2017, jeweils MI–SO/ Feiertag von 15.00 bis 20.00 Uhr Städtische galerie ada Meiningen

NORA Schauspiel von Henrik Ibsen und Elfriede Jelinek DERNIERE: FR, 02.06., 19.30 Uhr, Großes Haus

ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN Kriminalkomödie von Joseph Kesselring LETZTE VORSTELLUNGEN: SA, 03. und 24.06., jeweils 19.30 Uhr, Großes Haus

CYRANO DE BERGERAC Romantische Komödie von Edmond Rostand DERNIERE: SO, 04.06., 19.00 Uhr, Großes Haus

MOSKAU–PETUSCHKI nach einem Poem von Wenedikt Jerofejew LETZTE VORSTELLUNGEN: SA, 27.05. und FR, 23.06., jeweils 20.00 Uhr, Kammerspiele

Fr 07.7. | 20:00 | Schloss Elisabethenburg | Schlosshof Iva Nova | Extreme Frauenpower aus Russland Wild, melodisch und extrem tanzbar Sommerkonzert der Stadt Meiningen und der Meininger Museen Sa 08. / So 09.7. | Ab 14:00 | Schlosspark | Eintritt frei PARKGEFLÜSTER | Meininger Hörspielwochenende Nicht nur für Kind und Kegel Hörspiele für alle ab 5

7. Juli bis

29. Juni bis 6. August 2016 unter anderem mit 5. August 2017

DePhazz Marla Glen Vincent Peirani

Tickets:

www.grasgruen-Meiningen.de, www.mkgd.de Tourist-Information Meiningen | T 03693 - 44650 | tourist.info@meiningen.de in allen Vorverkaufsstellen von „Freies Wort“ und „Meininger Tageblatt“

Verehrtes Publikum, wenn Sie zu den Vorstellungen mit eigenem PKW anreisen, stehen Ihnen ausreichend Parkplätze in Theaternähe zur Verfügung: Öffentliche kostenfreie Parkmöglichkeiten haben Sie auf dem „Volkshaus-Parkplatz“ (Landsberger Straße 1) sowie in der Lindenallee, die durch den Englischen Garten erreichbar ist. Zusätzliche kostenpflichtige Parkplätze finden Sie direkt hinter den Kammerspielen (Bernhardstr. 3) und in der Charlottenstraße. Des Weiteren befinden sich links vom Großen Haus zwei Behindertenparkplätze für Besucher mit entsprechenden Parkausweisen.

So 09.7. | 17:00 | Stadtkirche | Marktplatz | nur Abendkasse Christoph Heinlein | Cello in Concert Sa 15.7. | 19:30 | Schloss Elisabethenburg | Schlosshof „Dance Shadows“ – Martynas Levickis (Akkordeon) & SIGNUM saxofone quartet – Konzert des MDR-Musiksommers Sa 22.7 / So 23.7. | 20:00 bzw. 18:00 | Schloss Elisabethenburg | Schlosshof ROLLATOR UND JULIA | Ein später Shakespeare Humoristisches Sommertheater mit der INSELbühne Leipzig Sa 29.7. | 20:00 | Schloss Elisabethenburg | Schlosshof Till Brönner und Dieter Ilg | Konzert mit den ECHO-Preisträgern Sa 05.8. | 21:00 | Schloss Elisabethenburg | Schlosshof Otros Aires | die Retroavantgardeband aus Argentinien Argentinischer Ball | Rumba, Tango und Milonga originell elektronisch bearbeitet, man muss einfach tanzen | incl. Argentinischem Imbiss

■ IMPRESSUM Herausgeber:

Das Meininger Staatstheater Bernhardstraße 5, 98617 Meiningen www.meininger-staatstheater.de

V.i.S.d.P.:

ANSGAR HAAG

Redaktion:

DOMINIKA MITROVIC´

Layout:

HCS Medienwerk GmbH

´ Texte: A RON CRAEMER, ALEXANDER JOHN, DANA KERN, DOMINIKA MITROVIC, RALF-MICHAEL SEELE, ANNA KATHARINA SETECKI, SUSANNE TENNERKETZER, DANIEL WESTEN, CÄCILIE WILLKOMMEN Fotos: ROSHAN ADHIHETTY, FOTO-ED, LEON HAAG, JANINE HOFFMANN, CAROLA HÖLTING, MARIE LIEBIG, ULLA LOMMEN, TORSTEN RÖSSE, MANDY RUDSKI, RALF-MICHAEL SEELE, SEBASTIAN STOLZ/FILMWILD.DE, ANTON SVOBODA, VLADIMIR UBUSHIEV, SABRINA ZWACH Änderungen vorbehalten!


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