SPEKTAKEL
DIE THEATERSEITEN
KOLUMNE
SCHAUSPIEL · MUSIKTHEATER · KONZERT · BALLETT · PUPPENTHEATER
Ausgabe Dezember 2017
PREMIERE
Alan Ayckbourns Erfolgskomödie „Die bessere Hälfte“ Ein Gespräch mit Regisseur Tobias Rott
Intendant Ansgar Haag präsentiert ab dem 27. Januar Neil Simons Komödie „Sonny Boys“ mit Heinz Rennhack und Peter Bernhardt in den Hauptrollen
Liebes Publikum,
als Intendant ist es mir ein Anliegen, Ihnen persönlich ein gutes und vor allem friedliches Jahr 2018 zu wün schen! Letztes Jahr erlebten wir den Höhepunkt des Gedenkens zu 500 Jahren Reformation, aber auch die russische Revolution vor 100 Jahren hat unser geschichtliches Bewusst sein wachgerufen. Wir setzten uns verstärkt mit Luther, den Bauern kriegen und der allmählichen Ent wicklung der Neuzeit auseinander. Mit der russischen Revolution wurde die Welt für eine Zeit in zwei Teile geteilt. Die glücklichen Jahre nach der Wiedervereinigung dauerten lei der nur kurz an. Die Kriege im Na hen Osten und die von Menschen gemachte Klimaveränderung stellen neue Herausforderungen in nie ge ahnten Dimensionen an uns alle, vor allem aber an die Politik. Nachdem wir den Spielplan der lau fenden Spielzeit noch einmal ändern mussten, habe ich mich entschie den, das Hinterfragen politischer Entwicklungen aufzugreifen. Georg Büchner, der nicht grundlos als Na menspatron für den bedeutendsten deutschen Literaturpreis gewählt wurde, hat in seinem Stück „Dan tons Tod“ in unübertroffener Präzi sion über politische Entwicklungen nachgedacht. Die Französische Revolution zeigt er im Stadium der Stagnation. Danton, der Held der Revolution, ist müde geworden – nicht aus ideologischen oder politischen Gründen, sondern, weil ihn der Ekel gepackt hat, die Abscheu vor dem „grässlichen Fa talismus der Geschichte“, vor der Nichtigkeit menschlichen Handelns. „Was ist das, was in uns hurt, lügt, stiehlt und mordet? Puppen sind wir, von unbekannten Gewalten am Draht gezogen; nichts, nichts wir selbst!“. Er weigert sich zu handeln und zieht ein Leben als Epikureer, als Genussmensch, vor. Sein Gegenspie ler Robespierre predigt im Jakobi nerklub gleichzeitig das Evangelium tugendhafter Enthaltsamkeit und des Terrors. Robespierre will Dan ton, den Liebling des Volkes, zu Fall bringen. Ein kurzes Zitat aus dem ersten Akt zeigt, wie verblüffend sich die ser Text heute liest: Robespierre: Im Namen des Gesetzes! Erster Bürger: Was ist das Gesetz? Robespierre: Der Wille des Volks. Erster Bürger: Wir sind das Volk! Die bisher geplante Produktion „Die Ratten“ von Gerhard Hauptmann verschieben wir aus diesem Anlass in die kommende Spielzeit. Alle veröf fentlichten Termine der Produktion gelten nun für „Dantons Tod“. Ich wünsche Ihnen im kommenden Jahr viele anregende Theaterabende! Ihr Ansgar Haag
Regisseur Tobias Rott wurde im bayerischen Cham geboren. Er studierte Schauspiel an der HfMT Hamburg und spielte anschließend in festen Engagements in Koblenz, Hamburg, Mainz und Potsdam. Seit mehreren Jahren widmet sich Rott in erster Linie der Regie. Seine Inszenierungen waren in Bremerhaven, Potsdam, Berlin, Eisenach, Bad Gandersheim und Meiningen zu sehen. Ab dem 14. Dezember präsentiert er am Meininger Staatstheater mit Alan Ayckbourns „Die bessere Hälfte“ seine neuste Regiearbeit. Mit unserem Dramaturgen Bernhard Henning spricht er über seine Inszenierung und das Stück. Du hast deine Karriere als Schauspieler begonnen, arbeitest heute jedoch fast ausschließlich als Regisseur. Wie kamst du zur Regie? Wahrscheinlich wollte ich immer Regis seur werden. Schon in der Schule habe ich Theater gespielt und wollte inszenieren. Ich überlegte lange, ob ich Kunst oder Schauspiel studieren sollte und entschied mich schluss endlich fürs Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Mein Anfangsengagement war in Koblenz, wo ich mit einer Kollegin auch mehrere szenische Programme erarbeitete. Vor gut 10 Jahren kam dann in Potsdam die Frage, ob ich Lust hätte, das Stück „Mobil“ von Sergi Belbel zu inszenieren. Das war meine erste große In szenierung. Kann man dich noch auf der Bühne sehen oder hast du die „Schauspielschuhe“ gänzlich an den Nagel gehängt? Wenn es passt und mich ein interessanter Regisseur besetzen möchte, dann bin ich offen für alles. Aber eigentlich bin ich vom Schauspielen zur Regie umgestiegen. Man kann also sagen: Ich arbeite als Regisseur, unternehme aber manchmal Ausflüge auf die Bühne. Nach „Bezahlt wird nicht!“ und „Viel Lärm um nichts!“ probst du nun deine dritte Komödie in Meiningen. Würdest du dich als Komödienspezialisten bezeichnen? Ich finde, dass ich Komödien ganz gut kann (lacht). Bei einer Komödie ist es essentiell, sowohl Figuren als auch Situationen ernst zu nehmen. Das Komische muss ernsthaft
Evelyn Fuchs, Björn Boresch, Ulrike Walther, Hans-Joachim Rodewald. Foto: Sebastain Stolz / filmwild.de
inszeniert werden! Ein Beispiel: Wenn eine Person gegen einen Pfosten rennt, ist es für sie todernst und schmerzhaft, und für alle ande ren urkomisch. Das ist aber nur lustig, wenn sie es nicht mit Absicht macht, sondern mit Schmackes dagegen rennt und sich weh tut. Neben den genannten Komödien habe ich hier in Meiningen 2010 auch „Die Leiden des jungen Werther“ inszeniert. Ich kann also nicht nur komisch … Was ist für dich das Besondere und die Herausforderung am Stück „Die bessere Hälfte“? Das Stück ist sehr ungewöhnlich und beson ders in seinem „Setting“: Es gibt zwei Räume, die gleichzeitig bespielt werden. Dadurch entstehen eigenartige Situationen, wie zum Beispiel: Eine Frau versucht ihren Liebhaber anzurufen und hat dessen Gattin am Telefon. Beide reagieren parallel, weil die Telefone di rekt nebeneinander stehen. Sie sind aber in ihren jeweiligen Wohnungen, also eigentlich in zwei verschieden Räumen. Das ist eine sehr große Herausforderung für Schauspiel und Regie. Ich kenne kein anderes Stück, das so aufgebaut ist. Das klingt wirklich kompliziert. Wahrscheinlich muss man sich da auch sehr an die vorgegebenen Regieanweisungen halten, um den Überblick im Stück nicht zu verlieren?
Ja, denn ansonsten geht der Witz verloren. Bei so einer Tür-auf-Tür-zu-Komödie muss man eben auch Türen haben. Es ist kompli ziert, aber wir versuchen uns an die Vorgaben zu halten und dennoch unsere künstlerische Freiheit zu bewahren. Bei Ayckbourn im Ori ginal besteht die Bühne aus einem Zimmer mit drei Wänden, wir haben aber nur eine. Die Originalsprache ist Englisch und der Humor „very british“. Wie gehst du mit der Übersetzung und dem britischen Humor um? Ich habe bei der Vorbereitung mehrfach das Original gelesen. Im Englischen gibt es viel Doppeldeutigkeit, die man im Deutschen so nicht vorfindet. Unsere Übersetzung von Inge Greiffenhagen und Bettina Leoprechting ist aber wirklich gut und auch sehr lustig. Die britische Art ist durchaus erhalten geblieben. Das Stück wurde 1969 uraufgeführt. Was interessiert dich auch heute noch an dem Stoff? Ich finde den Versuch Werke ins „Heute“ zu ziehen häufig sehr problematisch. Man will sie dadurch aktueller oder greifbarer machen – und meiner Ansicht nach muss man dies aber gar nicht. Die Leute gehen ja auch ins Kino und schauen sich Filme wie „Star Wars“ oder „Thor“ an, die ganz weit weg von uns sind. Dadurch haben wir die Chance, etwas aus der Distanz zu betrachten, und mögli
cherweise trotzdem festzustellen: „Das hat ja was mit mir zu tun!“. Ich finde diese Distanz sehr wichtig, um bestimmte Dinge erkennen zu können.
Wie gefällt dir die Stadt Meiningen und was machst du hier, wenn du mal einen probenfreien Tag hast? Es ist hier wie Urlaub. Ich wandere gerne durch den Wald oder spaziere am Nach mittag durch die Stadt. Ich bin wahnsinnig gern hier, freue mich aber nach den sechs Wochen Probenarbeit auch wieder auf die Großstadt . . .
SCHAUSPIEL Regie: Tobias Rott Bühne & Kostüme: Kerstin Jacobssen Dramaturgie: Bernhard Henning Mit: Evelyn Fuchs, Julia Steingaß, Ulrike Walther; Björn Boresch, Hans-Joachim Rodewald, Sven Zinkan KOST-PROBE: MI, 06.12., 19.00 Uhr, Kammerspiele – Eintritt frei PREMIERE: DO, 14.12., 20.00 Uhr, Kammerspiele WEITERE VORSTELLUNGEN: SO, 17.12. und FR, 22.12., jeweils 20.00 Uhr, Kammerspiele; weitere Termine im Januar, Februar, März, April und Mai
PREMIERE
Dornröschen will kein Prinzesschen sein . . . Handlungsballett von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Unser „Dornröschen“ ist ein wildes Mädchen: sie möchte lieber spielen, keine Röcke tra gen und fröhlich sein. Jedes Mädchen träumt irgendwann davon, eine Prinzessin zu sein – unser Dornröschen wäre froh, keine zu sein! Denn dann muss man brav sein, nett aussehen und immer gehorchen. Herr und Frau König sind sehr streng und verstehen keinen Spaß. Zum Glück gibt es da die Amme, sie nimmt es nicht so genau mit der Kleiderordnung und ist auch sonst für jeden Spaß zu haben. Aber wie im richtigen Märchen fällt auch unser Dornröschen – trotz aller Vorsicht – in den berühmten 100-jährigen Schlaf. Gleich ein ganzer Haufen von Prinzen macht sich auf, um sie wach zu küssen. Besonders ge schickt stellt sich aber keiner an. Und so können sie küssen, so viel sie wollen: Unser Prinzesschen wird nicht wach! Und so würde sie wohl heute noch schlafen, wenn da nicht ihre gewitzte Amme wäre! Die lässt den We cker klingeln und schon hüpft Dornröschen aus dem Bett, als wäre nichts gewesen. Kein
Fluch, kein tiefer Schlaf. Bloß einen langwei ligen Prinzen will sie auch nach 100 Jahren nicht! Ob es ihr gelingt, einen Ausweg zu finden? Kommen Sie zu den Vorstellungen, liebes Publikum, und lassen Sie sich von der bezau bernden, etwas anderen Prinzessin Dornrös chen überraschen! Ein farbenfrohes, brillant getanztes Märchen für Groß und Klein wartet auf Sie. dj BALLETT Musikalische Leitung: Chin-Chao Lin Choreografie: Andris Plucis Bühne: Susanne Harnisch Kostüme & Dramaturgie: Danielle Jost Mit: Ballett des Landestheaters Eisenach PREMIEREN: FR, 15.12., 19.30 Uhr und SO, 17.12., 19.00 Uhr, Großes Haus WEITERE VORSTELLUNGEN: MO, 25.12., 17.00 Uhr; weitere Termine im Januar, Februar, April und Juni
Amanda Schnettler-Fernández (Foto: Carola Hölting)
Dezember 2017
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■ IM FOKUS Große italienische Gala am 21. April 2018
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Der Vorverkauf hat begonnen
Von Wiecbork auf die Opernbühnen der Welt ¸ KS Andrzej Dobber im Porträt Im April lädt das Meininger Staatstheater zu einem besonderen musikalischen Erlebnis ein: Gemeinsam mit dem Tenor Dovlet Nurgeldiyev und der Sopranistin Brit-Tone Müllertz, die beide bereits in dieser Spielzeit mit kurzfristigen Übernahmen in Puccinis „Tosca“ und Mozarts „Così fan tutte“ fulminante Debüts feierten, wird der international gefragte Bariton KS Andrzej Dobber bei der italienischen Gala am 21. April 2018 zu erleben sein. Ein erstes Kennenlernen gibt es allerdings schon in diesem Jahr: Am 4. Dezember ist er zu Gast im „Foyer um drei“. Über Johannes Brahms verfasste er einst seine Diplomarbeit, mit Vorliebe spielte er Regers Werke auf der Orgel. Es wird höchste Zeit, dass KS Andrzej Dobber am Meininger Staatstheater Station anlegt. Für den Vierjährigen schien der Weg da mals bereits vorgezeichnet zu sein: „... singen und spielen! Das wolle er später im Leben.“ – als ob sich diese Eigenschaften nicht schon zu Genüge im Alltag manifestiert hätten. Wenn es um Begriffe wie Berufung, vielleicht auch künstlerische Notwendigkeit geht, dann war dies im Fall von Andrzej Dobber nicht zu überhören. Mit seinem Bruder wurde vor dem Schlafengehen allabendlich lautstark zweistimmig gesungen. Mit fünf Jahren be reitete er heimlich ein patriotisches Lied vor, und hüpfte in der Pause zwischen zwei Auftritten eines Open-Air-Konzertes ver kleidet auf die Bühne, um auch andere an seiner Freude an ebendiesem „Singen und Spielen“ teilhaben zu lassen. Bei einer katho lischen Messe dirigierte er als Sechsjähriger den Kirchenchor, als der Kantor kurzfristig indisponiert ausfiel. In der Schulzeit wurde „die Nachtigall“ – wie man Andrzej Dobber in seiner Heimatstadt Wiecbork bald zu nen ¸ nen pflegte – regelmäßig aus dem Unterricht zitiert, um eine Hochzeit, Trauerfeier oder sonstige anfallende Ereignisse mit seinem Gesang zu bereichern. Er nimmt zunächst Klavierunterricht, dann studiert er Orgel an der Musikakademie in Danzig, um anschließend ein Gesangstudium an der Musikakademie in Krakau anzugehen. Ein Stipendium ermöglicht die Fortsetzung seiner Ausbildung bei Barry Hanner am
„Dobbers Bariton ist zu den ungewöhnlichsten Schattierungen fähig und hat gleichzeitig eine urwüchsige Kraft.“ DIE WELT
Meistersinger-Konservatorium in Nürnberg. Anschließend folgt sein erstes Engagement am dortigen Staatstheater – was nun passieren wird, ist eine entscheidende Wendung in sei ner bisherigen künstlerischen Laufbahn: Der damalige Generalmusikdirektor des Staats theaters Christian Thielemann betraut den jungen Bass mit seiner ersten Bariton-Partie. Mit der Rolle des Tonio in Leoncavallos „I Pagli acci“ debütiert Andrzej Dobber im Bariton-Fach und merkt, dass er in diesem nun „zu Hause“ ist. Fortan erweitert er stetig sein Repertoire. Unter GMD Thielemann erarbeitet er mit dem Grafen Luna in „Il Tro vatore“ seine erste große Verdi-Partie – aber sein Schwerpunkt bleibt zu Als Baron Scarpia mit Amanda Echalaz an der Semperoper nächst im Wagner-Fach,
Lassen Sie sich am 21. April in eine mediterrane Welt entführen: Die italienische Gala bietet ein hochkarätiges Musikprogramm mit anschließendem Tanz bei Cocktails und Häppchen. Erleben Sie um 19.30 Uhr mit Sopranistin Brit-Tone Müllertz, Tenor Dovlet Nurgeldiyev und Bariton KS Andrzej Dobber drei Ausnahmekünstler auf der Bühne, die u. a. Werke von Giuseppe Verdi, Giacomo Puccini, Pietro Mascagni und Gaetano Donizetti darbieten werden. Im Anschluss an das Konzert öffnen ab 22 Uhr die Cocktaillounge und das Tanzparkett, es gibt italienische Häppchen, Livemusik im Foyer und ein DJ-Set im Vestibül zu entdecken.
EXTRA Musikalische Leitung: GMD Philippe Bach TERMIN: SA, 21.04., 19.30 Uhr, Großes Haus Mit: Meininger Hofkapelle
u. a. der Heerrufer in „Lohengrin“, Wolfram in „Tannhäuser“ und Amfortas in „Parsifal“. Beim Folgeengagement an der Oper Frank furt interpretiert er eine seiner ersten Para derollen: Tschaikowskys „Eugen Onegin“. Die überregionale Presse wird aufmerksam. Er wird Preisträger etablierter Gesangswett bewerbe (u. a. „Neue Stimmen“ in Gütersloh oder „Antonín Dvorˇ ák“ in Karlsbad). 1990 ge winnt er den ersten Preis beim renommierten ARD-Musikwettbewerb. Ab Mitte der 90er Jahre beginnt Andrzej Dobber freischaffend zu arbeiten – in der Komischen Oper in Berlin wird er seine neue künstlerische Heimat fin den. An dieser Wirkungsstätte verbindet ihn schon bald eine besondere Zusammenarbeit mit dem Regisseur Harry Kupfer, bei dem er mit großen Verdi-Partien, u. a. als Rigoletto debütiert. Eine Rolle, die seine weitere künst lerische Entwicklung nachhaltig prägen und die er künftig in mehr als 20 verschiedenen Produktionen weltweit interpretieren wird (u. a. in Dresden, München, Warschau, Genf,
Foto: Valerie Seufert
Zürich, Paris, Chicago, Santiago de Chile). Diese herausfordernde Partie nennt er den „Gipfel des Verdi-Gesangs“. Es existiert keine Rolle, die sowohl in ihren musikalischen als auch darstellerischen Anforderungen an ei nen Sänger, dieser vergleichbar wäre. Eine weitere Rolle, die ihn über eine lange Zeit begleitet, und die er bisher am häufigsten auf der Bühne verkörpern wird, ist Giorgio Germont in „La traviata“. Die Schwierigkeit bleibt dabei, sich die Frische zu erhalten, an jede neue Interpretation des Werkes unvor eingenommen heranzugehen – was nicht im mer gelingen wird, und nach über 220 gesun genen Vorstellungen auch wenig verwundert, wie der Bariton offen zugibt. Auch Verdis „Macbeth“, mit dem er zu erst an der Leipziger Oper in der Regie von Andreas Homoki debütierte, gehört seit dem zu seinen wichtigsten und von ihm am häufigsten verkörperten Charakteren (Köln, Florenz, Amsterdam, Hamburg, Wien, Ve rona).
„… Dovlet Nurgeldiyev’s effortlessly lyrical Don Ottavio …“ FINANCIAL TIMES
„…die fantastischen Traum- und Trauertöne von Brit-Tone Müllertz‘ Sieglinde erfreuen das Ohr.“ DLF
Sein Hausdebüt in Meiningen gab Dovlet Nurgeldiyev unerwartet: Kurzfristig sang er als Ferrando die beiden Premierenvorstellungen von Mozarts „Così fan tutte“ – mit großem Erfolg, die Kritik lobte ihn für seinen „hinreißenden tenoralen Schmelz“ (Joachim Lange) und sein „differenziertes Rollenporträt“ (Roberto Becker). Die Heimat des turkmenischen Sängers ist seit 2010 die Hamburgische Staatsoper, wo er große Erfolge mit Partien wie Alfredo („La Traviata“), Lensky („Eugen Onegin“), Don Ottavio („Don Giovanni“) oder Tamino („Zauberflöte“) feierte. Ferner ist er regelmäßiger Gast an Häusern wie der Staatsoper Berlin, der Bayerischen Staatsoper oder der Polnischen Nationaloper. 2017/18 gibt er u. a. sein Rollendebüt als Medoro in „Orlando Paladino“ an der Bayerischen Staatsoper und als Telemaco in „Il ritorno d’Ulisse in patria“ in Hamburg.
Brit-Tone Müllertz feierte jüngst sensationelle Erfolge in unterschiedlichen Wagner-Partien, u. a. an der Oper Köln, in der Philharmonie am Gasteig unter Kirill Karabits, bei den Salzburger Osterfestspielen oder an der Semperoper Dresden. In Meiningen sprang die gebürtige Dänin kurzfristig bei der Eröffnungspremiere als Tosca ein, sang „Vissi d’arte“ „zum Niederknien schön“ (Wolfgang Hirsch) und gab kurzum ein umjubeltes Hausdebüt. Demnächst wird sie hier in der Neuproduktion von „Ariadne auf Naxos“ als Primadonna/ Ariadne und der Wiederaufnahme von „Tannhäuser“ als Elisabeth zu erleben sein. Derzeit steht sie weiterhin auf den Bühnen der Semperoper und der Oper Köln.
Von diesen vielen Arbeiten haben sich vor allem zwei tief in sein Bewusstsein ein geprägt: die Arbeit mit dem litauischen Regis seur Eimuntas Nekrosius und dem englischen Regisseur Richard Jones – nicht nur, weil er bei dieser Arbeit einen Sturz in den Or chestergraben unbeschadet überstand, son dern weil diese beiden Interpretationen die eindringlichsten waren, die das schottische Stück, zwar aus ganz verschiedenen, doch so wahren Perspektiven angingen, und die das Werk im Kern erfassten. Die Abgründe der menschlichen Natur, die Widersprüchlichkeit der Charaktere zie hen ihn an – keine Helden, obwohl er mit dem Marquis de Posa in Verdis „Don Carlos“ oder dem Grafen Luna in „Il Trovatore“ seine großen Erfolge feierte. Letztere Partie war auch sein „Ritterschlag“ zum Verdi-Bariton, wie er sein Debüt an der Mailänder Scala un ter Maestro Riccardo Muti im Jahr 2000 zu nennen pflegt. Seither war der Weg offen für die großen Rollen im Verdi-Fach unter der Stabführung namhafter Dirigenten wie Da niel Barenboim, Zubin Mehta, Lorin Maazel, Yakov Kreizberg, Semjon Bytschkow oder Michail und Wladimir Jurowski an den füh renden Opernhäusern (Metropolitan Opera New York, Teatro Colón Buenos Aires, Lon don Covent Garden). Bis auf den Falstaff, den er kurz vor den Endproben an der Hambur gischen Staatsoper aus Krankheitsgründen absagen musste, hat Andrzej Dobber die meisten Verdi-Partien (Ezio in „Attila“, Simon Boccanegra, Nabucco, Amonsaro in „Aida“, Miller, Stankar in „Stiffelio“, Jago in „Otello“, Renato in „Ein Maskenball“, Carlos in „Die Macht des Schicksals“) bereits interpretiert. Seit seinem Boccanegra-Debüt im Jahre 2007 ist die Hamburgische Staatsoper seine zweite künstlerische Heimat, in der er in über 15 Neuproduktionen mitwirkte. In der Hansestadt verlieh die Hamburger Kulturse natorin Barbara Kisseler dem Bariton im Jahr 2015 den Titel „Kammersänger“. Er gestaltet großartige Charakterporträts, u. a. Borodins „Fürst Igor“, den Dogen Francesco Foscari in Verdis „I due Foscari“, Jack Rance in Puccinis „Fanciulla del west“ sowie zuletzt ein viel beachtetes Debüt als Färber Barack in „Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss. Nach Jahren folgt nun wieder das Deut sche Fach: Strauss und Wagner – demnächst ist Dobber als Fliegender Holländer an der Semperoper zu erleben. af
Als Fürst Igor an der Staatsoper Hamburg
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Dezember 2017
DEZEMBER 2017 FR
01
HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN
Großes Haus 19.30–22.40 UHR
WER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLF?
Kammerspiele 20.00–22.45 UHR
NACHT-TANKSTELLE
Großes Haus 19.30–22.00 UHR
Oper von Jacques Offenbach Einführung 18.45 Uhr Foyer Zum letzten Mal! Musik. Leitung: Mario Hartmuth, Regie: Christian Poewe, Bühne: Christian Rinke, Kostüme: Tanja Hofmann, Chor: Martin Wettges Schauspiel von Edward Albee Zum letzten Mal! Regie: Peter Bernhardt, Bühne & Kostüme: Monika Maria Cleres
SA
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02
Eine musikalische Nachtrevue nach Franz Wittenbrink Musikalische Leitung: Rudolf Hild, Regie: Johanna Hasse, Ausstattung: Christian Rinke
SO
DIE GEBURTSTAGSTORTE ODER KASPERS GROSSE JAGD
Kammerspiele 14.30–15.30 UHR 17.00–18.00 UHR
FR
15
COSÌ FAN TUTTE
Puppenspiel für Erwachsene nach Axel Hacke Buch & Bühne: Falk P. Ulke, Regie: Maria C. Zoppeck, Figuren: Franziska Schmidt, Mit: Falk P. Ulke
Großes Haus 15.00–18.20 UHR RSen
SA
Eine musikalische Nachtrevue nach Franz Wittenbrink
DIE GEBURTSTAGSTORTE ODER KASPERS GROSSE JAGD
Kammerspiele 09.00–10.00 UHR
SO
Weihnachtsmärchen nach Michael Ende
FOYER UM DREI
Foyer 15.00–16.00 UHR
In Kooperation mit der Stadt- und Kreisbibliothek „Anna Seghers” Meiningen
JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER
Großes Haus 10.00–11.30 UHR
Ballett von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Premiere
JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER
Großes Haus 10.00–11.30 UHR 18.00–19.30 UHR
03
Puppenspiel von Sebastian Putz für Zuschauer ab 4 Jahren Regie: Jürgen Maaßen, Ausstattung: Sebastian Putz, Mit: Sebastian Putz Dramma giocoso von Wolfgang Amadeus Mozart Musikalische Leitung: Mario Hartmuth, Regie: Anthony Pilavachi, Bühne & Kostüme: Christian Rinke, Chor: Martin Wettges
MO
04
Theaternachmittag für alle Interessierten Gast: KS Andrzej Dobber
DI
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Weihnachtsmärchen nach Michael Ende Regie: Mareike Zimmermann, Bühne: Helge Ullmann, Kostüme: Anke Pradel-Schönknecht Weihnachtsmärchen nach Michael Ende
KOSTPROBE DIE BESSERE HÄLFTE JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER Weihnachtsmärchen nach Michael Ende
GRÄFIN MARIZA
Operette von Emmerich Kálmán Wiederaufnahme Musik. Leitung: Martin Wettges/Mario Hartmuth, Regie: Wolfgang Dosch, Bühne: Helge Ullmann, Kostüme: Annette Mey, Chor: Martin Wettges, Choreografie: Andris Plucis
09
Großes Haus 19.30–21.45 UHR RE
Tragödie nach Euripides u.a. Zum letzten Mal! Regie: Patric Seibert, Bühne: Helge Ullmann, Kostüme: Marie Liebig
10
Großes Haus 19.30–22.15 UHR
EVITA
Musical von Andrew Lloyd Webber Musikalische Leitung: Mario Hartmuth/Martin Wettges, Regie: Kurt Josef Schildknecht, Bühne: Helge Ullmann, Kostüme: Annette Mey, Choreografie: Julia Grunwald, Chor: Martin Wettges
PAPAGENOS ZAUBERFLÖTE
Puppenspiel mit Musik nach W. A. Mozart für Zuschauer ab 6 Jahren Regie: Thomas Lange, Figurenbau: Maarit Kreuzinger, Sebastian Putz, Bühne & Kostüme: Helge Ullmann, Anke Pradel-Schönknecht, Musik. Leitung & Arrangement: Ekkehard Hauenstein
16 17
Kammerspiele 20.00–21.15 UHR Kammerspiele 15.00–16.00 UHR 17.00–18.00 UHR
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JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER
Großes Haus 11.00–12.30 UHR
JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER
Großes Haus 09.00–10.30 UHR 11.30–13.00 UHR
JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER
Großes Haus 10.00–11.30 UHR
Weihnachtsmärchen nach Michael Ende
Weihnachtsmärchen nach Michael Ende
DIE BESSERE HÄLFTE
Komödie von Alan Ayckbourn Premiere Regie: Tobias Rott, Bühne & Kostüme: Kerstin Jacobssen
DER KLEINE RITTER MAUS
Puppenspiel von Sebastian Putz für Zuschauer ab 4 Jahren Regie: Thomas Lange Spiel, Text, Musik & Ausstattung: Sebastian Putz
DORNRÖSCHEN
Ballett von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Premiere Musikalische Leitung: Chin-Chao Lin, Choreographie: Andris Plucis, Bühne: Susanne Harnisch Mit: Ballettcompany des Landestheaters Eisenach, Meininger Hofkapelle
Kammerspiele 20.00 UHR PK I Kammerspiele 10.00–10.40 UHR
Großes Haus 19.30–21.45 UHR PF
MEININGER STAATSTHEATER
MO
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twitter.com/diemeininger · instagram.com/meiningerstaatstheater
JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER
Großes Haus 10.00–11.30 UHR
DI
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Kammerspiele 20.00 UHR PK II
JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER
Großes Haus 09.00–10.30 UHR 11.30–13.00 UHR
FERDINAND DER STIER
Kammerspiele 09.00–09.40 UHR
JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER
Großes Haus 10.00–11.30 UHR
Weihnachtsmärchen nach Michael Ende
Weihnachtsmärchen nach Michael Ende
TOSCA
Oper von Giacomo Puccini Musikalische Leitung: Chin-Chao Lin, Regie: Ansgar Haag, Bühne: Dieter Richter, Kostüme: Renate Schmitzer, Chor: Martin Wettges, Choreografie: Zenta Haerter Mit: Camila Ribero-Souza; Daniel Pannermayr, Dae-Hee Shin, Nutthaporn Thammathi, u.a., Chor und Extrachor des Meininger Theaters, Kinderchor der Meininger Kantorei, Meininger Hofkapelle, Statisterie
MI
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MACBETH
Großes Haus
NACHT-TANKSTELLE
Großes Haus 19.30–22.00 UHR RD
COSÌ FAN TUTTE
Großes Haus 19.30–22.50 UHR RC
Eine musikalische Nachtrevue nach Franz Wittenbrink
FR
Dramma giocoso von Wolfgang Amadeus Mozart
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DIE BESSERE HÄLFTE
Kammerspiele 20.00 UHR
Komödie von Alan Ayckbourn
SA
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WEIHNACHTSKONZERT
Großes Haus 19.30–21.00 UHR
DORNRÖSCHEN
Großes Haus 17.00–19.15 UHR
JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER
Großes Haus 10.00–11.30 UHR
PAPAGENOS ZAUBERFLÖTE
Kammerspiele 15.00–16.00 UHR
NACHT-TANKSTELLE
Großes Haus 19.00–21.30 UHR
JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER
Großes Haus 18.00–19.30 UHR
EVERGREEN
Großes Haus 19.30–22.00 UHR
NACHT-TANKSTELLE
Großes Haus 19.30–22.00 UHR
Georg F. Händel: „Der Messias” Musikalische Leitung: Martin Wettges Mit: Solisten und Chor des Meininger Staatstheaters, Meininger Hofkapelle
MO
Ballett von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky
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Weihnachtsmärchen nach Michael Ende
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Puppenspiel mit Musik nach W. A. Mozart für Zuschauer ab 6 Jahren
e Froh ten! h c a n Weih
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Eine musikalische Nachtrevue nach Franz Wittenbrink
Weihnachtsmärchen nach Michael Ende
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Spektakel von Rudolf Hild Musikalische Leitung: Rudolf Hild, Regie: Matthias Straub, Bühne: Helge Ullmann, Kostüme: Carola Volles, Choreografie: Julia Grunwald
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Eine musikalische Nachtrevue nach Franz Wittenbrink
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STOLZ AUF WIEN
enor Stan Meus singt unvergessene Lieder von Robert Stolz
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SO
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Großes Haus 19.30–22.00 UHR
Tragödie in fünf Akten von William Shakespeare Zum letzten Mal! 19.30–22.45 UHR Regie: Lars Wernecke, Bühne & Kostüme: Christian Rinke, Video: Stefano Di Buduo RB
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Foyer 17.15–18.00 UHR Großes Haus 19.00–21.15 UHR PS
Puppenspiel nach der Geschichte von Munro Leaf ab 4 Jahren Regie: Maria C. Zoppeck, Figuren: Franziska Schmidt, Mit: Anna Fülle
Intendant Ansgar Haag · Verwaltungsdirektor Ulrich Katzer
www.meininger-staatstheater.de · facebook.com/meiningerstaatstheater
Großes Haus 19.30–22.00 UHR
DIE BESSERE HÄLFTE
Bernhardstr. 5 · 98617 Meiningen
Theaterkasse 03693-451-222 oder -137
NACHT-TANKSTELLE
Komödie von Alan Ayckbourn
Großes Haus Tragödie in fünf Akten von William Shakespeare 19.00–22.15 UHR Regie: Lars Wernecke, Bühne & Kostüme: Christian Rinke, Video: Stefano Di Buduo RG
Weihnachtsmärchen nach Michael Ende
Kammerspiele 20.00–21.30 UHR
DORNRÖSCHEN
MACBETH
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DER KLEINE ERZIEHUNGSBERATER
ADVENTSKALENDERTÜRCHEN
Großes Haus 10.00–11.30 UHR
Kammerspiele 20.00–22.30 UHR
MEDEA
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Kammerspiele 19.00–20.00 UHR Freier Eintritt
THEATER, TOD UND TEUFEL
Bühnensaga von Aron Craemer/Mandy Rudski Uraufführung Regie: Aron Craemer, Mandy Rudski, Bühne: Helge Ullmann, Kostüme: Christian Rinke, Komposition/Liedertexte: Aron Craemer
SA
Shuten Inada: Dornröschen © Carola Hölting
Kammerspiele 20.00 UHR
GRÄFIN MARIZA
Großes Haus 19.30–22.15 UHR
EVITA
Großes Haus 15.00–17.15 UHR 19.00–21.15 UHR
THEATER, TOD UND TEUFEL
Kammerspiele 16.00–18.30 UHR 20.00–22.30 UHR
Operette von Emmerich Kálmán
Musical von Andrew Lloyd Webber
Bühnensaga von Aron Craemer/Mandy Rudski Uraufführung
Änderungen vorbehalten!
F Ü R J U N G E Z U S C H AU E R
■ AKTUELLES
50 Jahre Verband deutscher Puppentheater Im Januar Jubiläumsversammlung in Meiningen, Gast: Dedo Weigert
Der Verband deutscher Puppentheater e.V., kurz VDP, wurde 1968 als erster freier Theaterverband Europas gegründet und bietet professionellen Puppen- und Figurentheaterschaffenden ein Forum für kulturpolitischen und künstlerischen Austausch sowie die berufliche Interessenvertretung in verschiedenen kulturpolitischen Gremien (z. B. Bund für darstellende Künste). Durch den Zusammenschluss in eine Berufsvereinigung erreichten landesweit tätige Puppenspieler erstmals die Anerkennung als „Kulturschaffende“ und konnten sich bei der Künstlersozialkasse versichern. Der Verband betreut verschiedene Sammlungen und Archive, ist Herausgeber der Fachzeitschrift „Puppen, Menschen und Objekte“ und kooperiert mit dem Weltverband der Puppenspieler UNIMA e.V. 2018 feiert der VDP, der insgesamt 144 Mitgliedsbühnen zählt, sein 50-jähriges Bestehen. Anlässlich des Jubiläums wird es unter dem Titel „Der VDP – 50 Jahre, 50 Ansichten“ eine Wanderausstellung geben, die erstmals im Rahmen der Jahresversammlung, die vom 4. bis 7. Januar 2018 in Meiningen stattfindet, gezeigt wird. Zur Eröffnungsfeier am 4. Januar wird das raffinierte Figuren- und Objekttheater „Die Vermessung der Welt“ nach dem Roman von Daniel Kehlmann in den Kammerspielen zu erleben sein – eine Koproduktion des Theaters Töfte Halle und des Theaters Fingerhut Leipzig. Im Anschluss werden Jan Mixsa und Rudolf Hild ein musikalisches Programm präsentieren und auch Amy Winehouse wird
den ganzen Abend über mit dabei sein: Franzsika Knetsch widmet sich in „Amy – love is a losing game“ dieser großen Sängerin, ihrer Musik und ihren radikal ehrlichen Texten, erzählt von der Entwicklung einer frechen, schlagfertigen jungen Frau zu einer verfolgten Kunstfigur. Insgesamt erwartet Mitglieder und interessierte Besucher in den Tagen ein vielseitiges Programm
Abenteuerbuch „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“
mit unterschiedlichen Aufführungen, Diskussionen und Vorträgen. Einen Termin sollten Sie sich jetzt schon vormerken: Am 7. Januar (10 Uhr, Kammerspiele) wird Sie Referent Dedo Weigert in die faszinierende Welt der Beleuchtungstechnik entführen. Der gebürtige Breslauer (*1938) ist mit seinen über 50 Jahren Erfahrung ein echtes Urgestein in der Filmbranche. Als Kameramann, Regisseur und Produzent war er bei zahlreichen Spiel-, Dokumentar- und Kunstfilmen sowie Werbespots und TV-Shows in mehr als 40 Ländern tätig. Bevor ihn allerdings sein Weg zum Film führte, war Weigert begeisterter Puppenspieler – eine Leidenschaft, die er in den Anfangsjahren seines Studiums für sich entdeckte. 1965 gründete er mit „Dedo Weigert Film“ seine eigene Firma, die heute zu den aktivsten und innovativsten Film-, Foto- und Video-Geräteentwicklern der Branche zählt. Weigerts Technologien kommen weltweit bei Filmproduktionen zum Einsatz: So spielten z. B. die Dedolights eine wichtige Rolle bei der Special-Effects-Beleuchtung in den Verfilmungen von „Herr der Ringe“ oder „Harry Potter“. dm
PUPPENTHEATER ERÖFFNUNGSFEIER: DO, 04.01., ab 18.30 Uhr, Foyer/Kammerspiele KONFERENZ: 04.–07.01.
■ TIPPS UND TERMINE
Kasper, Papageno und Ferdinand der Stier Puppentheater-Programm in der weihnachtlichen Zeit Am 2. Adventssonntag und am 2. Weihnachtsfeiertag hebt sich der Vorhang für die märchenhafte Musikerzählung „Papagenos Zauberflöte“, die seit dem Jahr 2006 alle kleinen (ab 6 Jahren) und großen Leute mit viel Humor und Neugier auf Mozart begeistert. In Thomas Langes Inszenierung werden die Geheimnisse der bekannten Mozart-Oper „Die Zauberflöte“ kinderleicht enträtselt. Doch, wie entsteht etwas so Geniales? Genau wissen wir es nicht, aber wir haben Phantasie! Nicht nur kindliche Phantasie, aber die besonders, ist angesprochen und gefragt in der musikalisch-unterhaltsam-informativen und enthüllenden Meininger Fassung. Die Puppenspieler Roland Klappstein und Sebastian Putz agieren mit liebevoll gearbeiteten Marionetten, musikalisch begleitet von drei Musikern der Meininger Hofkapelle: Ekkehard Hauenstein, Ricarda Schmidt und Sebastian Keen. Wie Sie lesen, liebes Publikum, gibt es in der Advents- und Weihnachtszeit viel zu entdecken im Meininger Puppentheater. Wir freuen uns über Ihren Besuch bei Kasper, Papageno, Ferdinand & Co! stk
Das Puppentheater-Ensemble lädt in der weihnachtlichen Zeit zum Familienbesuch in die Kammerspiele ein. Auf dem Programm stehen unterschiedliche Inszenierungen, die für jeden Geschmack etwas zu entdecken bereithalten. So erleben am 1. Advent alle Kasper-Freunde mit „Die Geburtstagstorte oder Kaspers große Jagd“ einen lustigen Krimi, in dem Außerirdische ein buntes Durcheinander bei der Geburtstagsgesellschaft von Großmutter Hupe und ihres Neffen Kaspers verursachen. Viele Besucher assoziieren mit Puppentheater oft das Kaspertheater, doch dies ist im Meininger Puppentheater
Kaum ein Werk der Kinderliteratur zeigt so viele Parallelen zur aktuellen gesellschaftlichen Situation in Europa wie „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“. Michael Ende erzählt die Geschichte um ein farbiges Kind, das in einem ihm völlig fremden Land abgegeben wird. Seit seinem Erscheinen im Jahr 1960 zeigt der Flüchtlingsjunge Jim Knopf Menschen auf der ganzen Welt, was Toleranz, Mut und Freundschaft bedeuten können. Auch unsere jüngsten Zuschauer laden wir ein, zu einer Reise in fremde Welten, auf der Suche nach einem Ort, an dem Platz für alle ist. In Kürze ist begleitend zur diesjährigen Märcheninszenierung ein Lummerland-Postkarton an der Theaterkasse oder im Anschluss an einzelne Vorstellungen für 10 Euro erhältlich. Darin zu entdecken: ein Abenteuerbuch mit Figuren zum Aufstellen und der Miniatur-Holzlokomotive „Emma“.
nur selten der Fall. Mit dem Einsatz von Tischfiguren, Stabpuppen, Marionetten, dem Schattentheater oder dem Spiel mit unterschiedlichen Objekten eröffnet das Ensemble in unterschiedlichen Produktionen die Vielfalt dieser einzigartigen Kunstsparte. Vorschulkindern empfehlen wir Munro Leafs phantasievolle Puppentheatergeschichte „Ferdinand der Stier“, in der Darstellerin/Markthändlerin Anna Fülle ihre Version von der Freundschaft zu Ferdinand an die jungen Zuschauer weitergibt. Sie erzählt diese weltbekannte, spannende Geschichte mit viel Leidenschaft und Spielfreude.
PUPPENTHEATER DIE GEBURTSTAGSTORTE ODER KASPERS GROSSE JAGD TERMINE zum Meininger Weihnachts markt: SO, 03.12., 14.30/17.00 Uhr, MO, 04.12., 9.00 Uhr, Kammerspiele PAPAGENOS ZAUBERFLÖTE TERMINE zum Weihnachtsmarkt der Meininger Werbegemeinschaft: SO, 10.12., 15.00/17.00 Uhr und 2. Weih nachtsfeiertag: DI, 26.12., 15.00 Uhr, Kammerspiele FERDINAND DER STIER TERMIN: MO, 18.12., 9.00 Uhr, Kam merspiele
Weihnachten im Theater Mit der Stadt- und Kreisbibliothek „Anna Seghers“ verbindet das Meininger Staatstheater eine lange und erfolgreiche Kooperation. So öffnen sich auch in dieser Weihnachtszeit die Türen zu Thü ringens schönstem Adventskalender: Dieses Mal entführen die Mitarbeiter beider Häuser die jüngsten Gäste und Familien in eine verzauberte Märchenwelt, inspiriert von der zweibergigen Insel Lummerland und den Abenteuern von Jim Knopf und seinem Freund Lukas dem Lokomotivführer. Vom 1. bis zum 24. Dezem ber erzählt die Märchenholle jeweils eine Geschichte und öffnet im Anschluss ein Fenster des Adventskalenders, der an der Fassade der Bibliothek angebracht ist. Am 17. Dezember geht ein Türchen
auch im Theaterfoyer auf, zudem wir Sie und Ihre Familien herz lichst einladen. Auch die neugierige Theatermaus wird sich diesen Spaß nicht entgehen lassen und der Veranstaltung beiwohnen.
EXTRA TERMIN: SO, 17.12., 17.15 Uhr, Foyer Großes Haus – Eintritt frei WEITERE TERMINE: 01.–23.12., jeweils 16.45 Uhr, Stadt- und Kreisbibliothek „Anna Seghers“ Meiningen
Z 2 p M s 1 B A d
Dezember 2017
T h e a t e r k a s s e 0 3 6 9 3 / 4 5 1 2 2 2 o. 1 3 7 w w w. m e i n i n g e r- s t a a t s t h e a t e r. d e
■ TIPPS UND TERMINE
Alle Jahre wieder . . . Weihnachts- und Neujahrsprogramm
„Der Messias“ zu Weihnachten, Tänze zum neuen Jahr Weihnachts- und Neujahrskonzerte der Meininger Hofkapelle Das neue Jahr begrüßt die Meininger Hofkapelle am 1. und 7. Januar mit verschiedenen Tänzen, beginnend mit Carl Maria von Webers „Aufforderung zum Tanz“. Es folgen Werke von Johann Strauss, Igor Strawinsky, Edward Grieg, Leonard Bernstein, Sándor Veress, Antonín Dvorˇ ák, Percy Grainger, Aram Chatschaturjan, Alexander Borodin und weiteren. Die musikalische Leitung liegt in den Händen des Generalmusikdirektors Phi lippe Bach. Sowohl das Weihnachtskonzert als auch die beiden Neujahrskonzerte sind bereits ausverkauft. bh
Meininger Hofkapelle mit GMD Philippe Bach
Zum diesjährigen Weihnachtskonzert am 23. Dezember spielt die Meininger Hofkapelle unter der Leitung des Chordirektors Martin Wettges Georg F. Händels „Der Messias” in einer Fassung von W. A. Mozart. 1789 bearbeitete Mozart im Hause des Baronen Gottfried van Swieten in dessen Auftrag den „Messias“. Bei seiner Fassung dachte er nie daran, die Originalpartitur
„verbessern“ zu wollen, sondern instrumentierte Händels Werk für andere Aufführungsgegebenheiten um. Weitere Bearbeitungen von Händels Opern bzw. Oratorien folgten. So erlangte Händel in Deutschland bis weit ins 19. Jahrhundert nicht unbedingt durch seine Originalfassungen, sondern eben durch Mozarts Bearbeitungen eine große Bekanntheit.
SONDERKONZERT WEIHNACHTSKONZERT Musikalische Leitung: Martin Wettges Solisten: Robert Bartneck, Anne Ellersiek Daniel Pannermayr, Marianne Schechtel Mit: Meininger Hofkapelle TERMIN: SA, 23.12., 19.30 Uhr, Großes Haus NEUJAHRSKONZERTE Musikalische Leitung: GMD Philippe Bach Mit: Meininger Hofkapelle TERMINE: MO, 01.01. und SO, 07.01., jeweils 17.00 Uhr, Großes Haus
Fest aus den Fugen Elke Büchner und Matthias Herold lesen aus John Grishams „Das Fest“ Alle Jahre wieder kredenzen Elke Büchner und Matthias Herold den herrlich skurrilen Weihnachtsroman „Das Fest“ von John Grisham im Meininger Theaterrestaurant „Georg‘s Inn“, diesmal sogar an drei Abenden! Zu der inzwischen schon kultig anmutenden Vorweihnachtsveranstaltung im Meininger Theaterrestaurant führen Ihnen Elke Büchner und Matthias Herold in einer temperament-vollen szenischen Lesung den alljährlichen Weihnachtswahnsinn vor Augen, sodass sprichwörtlich die Fetzen nur so fliegen. Bei aller augenzwinkernden Kritik ist ein Angriff auf’s Zwerchfell vorprogrammiert. Weihnachten – die Zeit endloser Weihnachtsfeiern, aufwendigen Lichterschmucks, kalorienreicher Festessen und, vor allem, überflüssiger Geschenke, die nach Weihnachten dann flugs umgetauscht werden. Kann man diesem Teufelskreis entkommen? Wie könnte ein Weihnachtsboykott aussehen? Einfach abheben und in die Karibik fliegen? Das amerikanische Mittelstandsehepaar Luther und Nora Krank plant genau das,
Noch auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken? An der Kasse und online erhalten Sie Theatergutscheine mit frei wählbaren Beträgen, verpackt in einer Weihnachtskarte. Ein Tipp für alle Musikfreunde: Neu erschienen ist die CD mit Rudolf Hilds Musik zum Ballett „Der Glöckner von Notre Dame“ und bietet ein unvergessliches Hörerlebnis. Auch ein Wahlabo ist ein passendes Geschenk für alle Theaterfreunde. Sie sind noch unentschlossen? Wir beraten Sie gern! Telefon: 03693/451-137 o. -222.
Kindern machen Sie mit dem Abenteuerbuch zum diesjährigen Märchen „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ mit Aufstellfiguren zum Nachspielen und einer Miniatur-Emma-Lokomotive oder aber der CD mit allen Räuberliedern zum Nachsingen aus der zauberhaften Puppentheateradaption „Ronja Räubertochter“ eine Freude. Nur solange der Vorrat reicht! Wir wünschen Ihnen eine besinnliche Festzeit und einen glücklichen Start ins Jahr 2018. Bis bald! Ihr Meininger Staatstheater
Stolz auf Wien Tenor Stan Meus singt unvergessene Lieder von Robert Stolz „Mein Liebeslied muss ein Walzer sein“, „Zwei Herzen im Dreivierteltakt“ – wer kennt sie nicht, die Ohrwürmer von Robert Stolz (1880–1970)? Mit seinen Schlagermelodien sicherte sich der gebürtige Grazer bis heute einen unauslöschlichen Platz in den Herzen seiner Zuhörer. Seit mehr als 30 Jahren begleiten diese Werke auch Stan Meus, der seit 1999 fest zum Ensemble des Meininger Theaters gehört. Mit seiner mühelos scheinenden Stimmführung, seiner Ausdrucksstärke und dem Metall seines slawischen Tenors verleiht er den Liedern von Robert Stolz die untergründige Schwermut, aber auch die zu Herzen gehende Lebensfreude, die sie weltberühmt gemacht haben.
EXTRA EXTRA TERMIN: FR, 29.12., 20.00 Uhr, Kammerspiele
Im Duett mit dem Pianisten David Preil kredenzt Stan Meus, der auch Robert-Stolz-Preisträger ist, seinen Zuhörern Köstlichkeiten in Wort und Musik.
EXTRA EXTRA TERMINE: SO, 03.12., SA, 16.12. und SO, 17.12., jeweils 18.00 Uhr, Theater restaurant als Tochter Blair ihnen verkündet, dass sie Weihnachten diesmal nicht zu Hause ver-
bringen wird. Grund genug, den jährlich stattfindenden Weihnachtswahnsinn einfach ausfallen zu lassen. Ein folgenreicher Entschluss ... Der bekannte Thriller-Autor John Grisham erweist sich auch im komischen Genre als exzellenter Beobachter, brillanter Erzähler und geistreicher Satiriker. mh
DIGITALER ADVENTSKALENDER
Wie im vergangenen Jahr werden Sie auch diesen Dezember auf unserer Website täglich ein Video entdecken, das Ihnen die Wartezeit auf das große Fest ein wenig verkürzen wird. Seien Sie mit uns gespannt auf persönliche Einblicke hinter die Theaterkulissen und Sonderbeiträge unserer Ensemblemitglieder! www.meininger-staatstheater.de
Erik Neutschs „Spur der Steine“ Ehemalige Robotron-Mitarbeiter gesucht In dieser Spielzeit 2017/18 wird die Bürgerbühne Meiningen in Kooperation mit dem Schauspiel des Meininger Staatstheaters eine eigene Adaption von Erik Neutschs Romans „Spur der Steine“ erarbeiten. Die DEFA-Verfilmung von Frank Beyer mit Manfred Krug in der Hauptrolle wurde zu einer Legende. „So kritisch hat bisher kein DEFA-Film das Wirken der Partei mit ihren Widersprüchlichkeiten gezeigt.“ (Helmut Prinzler, 1966). Der bei den Arbeiterfestspielen 1966 noch positiv besprochene Film, wurde bereits drei Tage nach seinem Erscheinen, aufgrund von „antisozialistischen Tendenzen“, aus dem Programm genommen. Erst im November 1989 erschien „Spur der Steine“ wieder auf den Bildschirmen. Darin dargestellt werden die Konflikte auf einer Großbaustelle. Die drei Hauptfiguren – Hannes Balla, ein Zimmermann, Kati Klee, eine junge Ingenieurin und Werner Horrath, ein Parteisekretär – stehen im Mittelpunkt des Romans. Sie werden auf-
gerieben zwischen ihrem eigenen Idealismus und dem gewollten Pragmatismus des Staates. Anfang der 60er Jahre: Hannes Balla arbeitet auf der Großbaustelle „Schkona“. Er ist der eigentliche „König“, denn er und seine Brigade haben eigene anarchistische Wege gefunden, die Probleme auf der Baustelle zu lösen. Materialengpässe und organisiertes Missmanagement bewältigen sie auf ihre, zum Teil unkonventionelle Weise. Was die Bauleitung verpfuscht, rücken sie wieder gerade. Der neue Parteisekretär Werner Horrath fühlt sich von Ballas Brigade in seiner Autorität untergraben. Doch sein Verhältnis zu seinem Kontrahenten Balla schwankt zwischen Anerkennung und Rivalität. Fast zeitgleich wird auch die junge und attraktive Bauingenieurin Kati Klee auf der „Schkona“ eingestellt. Auch sie hat es anfangs schwer, ihre Position auf der Baustelle zu finden. Sowohl Balla als auch der verheiratete Horrath verlieben sich in die selbstbewusste Frau. Doch auf der Baustelle werden die drei ein Team, das dem täglichen
Werbefoto: Marie Liebig
Chaos mit gesundem Menschenverstand zu Leibe rückt. Da in der deutschen Bürokratie nicht existiert, was nicht sein darf, wird dem Treiben der Verschworenen bald ein Ende gesetzt. Weil sich Horrath nicht zwischen seiner Liebe zu Kati, und auch der zu seiner Ehefrau und den Kindern entscheiden kann, wird ihm kurzerhand der Prozess gemacht: Er muss sich wegen unmoralischen Verhaltens und politisch-ideologischen Versagens rechtfertigen. Sein Schwanken zwischen der Loyalität zur Partei und seinen eigenen Gefühlen hat „Spur der Steine“ zu einem prägenden Zeitdokument werden lassen. Für die Meininger Produktion suchen wir Bürger, die sich kritisch mit der DDR auseinandersetzen wollen und ehemalige Angestellte von Robotron sind. Zu einem ersten Informationstreffen laden wir alle Interessenten am 19. Dezember in das Meininger Staatstheater ein. Um eine Voranmeldung unter buergerbuehne@meininger-staatstheater.de wird bis zum 15.12.2017 gebeten. gg
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■ DAS SAGT DIE PRESSE
■ RÜCKBLICK
„Mozart‘sche Feuerprobe bestens bestanden“
Georgies Urenkel in Meiningen
Umjubelte „Così fan tutte“-Premiere
Herzogliche Visite von Ernst Friedrich und Karin von Wangenheim
„Eine sehr schöne und kluge Inszenierung. (…) Man braucht für diese Oper sechs vorzügliche Sänger. Man hat sie in Meiningen. (…) Musikalisch ist ‚Così fan tutte’ kein Leichtgewicht. (…) Mario Hartmuth (…) hat diese Mozart‘sche Feuerprobe technisch wie gestalterisch bestens bestanden. Die Meininger Hofkapelle spielt unter seiner Leitung ohne Fehl und Tadel.“ MDR KULTUR, Dieter David Scholz OPER
TERMINE: SA, 25.11., 19.30 Uhr, SO, 03.12., 15.00 Uhr und FR, 22.12., 19.30 Uhr Am 28. Oktober 2017 besuchte das BaronenGeschwisterpaar Ernst Friedrich und Karin von Wangenheim, die Urenkel unseres The aterherzogs Georg II. aus der Verbindung mit seiner zweiten Ehefrau Feodora zu Ho henlohe-Langenburg, die Meininger „Tosca“Inszenierung. Vor der Vorstellung nahm der
S. Maqungo, E. Aytekin, C. Krogius, M. Krejčík
■ NACHGEFRAGT
Nutthaporn Thammathi noch zwei Mal in Meiningen zu erleben Der junge Student singt Cavaradossi am 19. Dezember und 2. Februar
inszenierende Intendant Ansgar Haag den herzoglichen Besuch mit auf eine spannende Führung hinter die Theaterkulissen. Baronin Karin von Wangenheim, die am Folgetag ih ren 80. Geburtstag in Meiningen zelebrierte, bedankte sich mit folgenden Worten:
Sehr geehrter Herr Haag, meinen ganz herzlichen Dank Ihnen, für ein wunderbares und unvergessliches Erlebnis am Vorabend meines 80. Geburtstags, welches ich mit meinem Bruder und seiner Frau in Ihrem Haus – dem „Meininger Theater“ meines Urgroßvaters Herzog Georg II. – verbringen durfte. Nicht nur mit der sehr interessanten Führung durch die Theaterräume erfreuten Sie uns, wir hatten auch das große Vergnügen, Ihre Inszenierung der Puccini Oper ‚Tosca’ zu hören und zu sehen! Formvollendet, kostbar, harmonisch, war für mich diese Regie mit ‚großem und kleinem Himmelslicht’! Die jungen Stimmen der Künstler wurden in der Akustik des Theaters für mich zu einem Hochgenuss, die Inszenierung eine Augenweide. Ich kann nur jedem empfehlen Ihre Tosca zu besuchen! Mit sehr herzlichen Grüßen und allen guten Wünschen
Ihre Karin v. Wangenheim
Zum Abschluss des Lutherjahrs zogen Ministerpräsident Bodo Ramelow und Theologe Friedrich Schorlemmer am 9.November in den Kammerspielen des Meininger Staats theaters Bilanz über das Reformationsjahr und die Reformationsdekade. Die beiden Redakteure des Freien Wortes Peter Lauterbach und Milina Reichardt-Hahn moderierten den Diskussionsabend. „Für den Freistaat war es ein absolut erfolgreiches Jahr“, lautete Ramelows Fazit. „Wir haben es geschafft, das Reformationsjahr mit der Marke Thüringen zu verbinden.“ Und auch in der kommenden Zeit scheint die Luther-Reise noch nicht abgeschlossen zu sein. Dieser Abend fand jedoch sein Ende eingeläutet durch Friedrich Schorlemmer mit dem Brecht-Zitat: „Sorgt doch, daß ihr die Welt verlassend / Nicht nur gut wart, sondern veranlaßt / Eine gute Welt!“
Foto: Marie Liebig
„Im dritten Akt wartet jeder Opernliebhaber auf die finale Cavaradossi-Arie von den leuchtenden Sternen. Diese genialen Takte gestaltet in seinem Rollen-Debüt der mit einem glanzreichen Heldentenor gesegnete Nutthaporn Thammathi als bewegendes Lamento, in dem sich Nostalgie, Lebenssehnsucht und Abschiedsschmerz vereinen.“ FULDAER ZEITUNG Sie gaben ein fulminantes Debüt mit Ihrer Rolle des Malers Cavaradossi in Meiningen. Welcher Eindruck ist Ihnen von der Probenzeit geblieben? Die Station in Meiningen wird für mich im mer in lebhafter Erinnerung bleiben. Dies ist das Theater an der ich in meiner ersten Traumrolle debütieren konnte. Das Arbeits klima ist sehr familiär, es herrscht ein guter Ton und es wird auf hohem Niveau gearbeitet. Die Cavaradossi-Partie zählt zu den Traumrollen eines jeden Spinto-Tenors. War das für Sie das erste Engagement in diesem Fach? In einem professionellen Theater, ja. Zuvor sang ich bereits den Don José in einer Schul produktion am Mozarteum. Allerdings gibt es zwischen beiden Produktionen einen erheb lichen Unterschied: Während ich an der Uni nur zwei Mal in dieser Partie aufgetreten bin, sind für eine Produktion am Theater weitaus mehr Vorstellungen disponiert. Dies verlangt einem Sänger ein sehr gutes Gedächtnis ab. Die Termine sind über die Spielzeit verteilt und so muss man sich alle Details zu den Abläufen für einen längeren Zeitraum sehr gut einprägen, denn in der Regel gibt es zwischen den Vorstellungen keine ExtraProben.
Nachdem Sie an der Rolle während der Bühnenproben intensiv gearbeitet, mehrere Vorstellungen erfolgreich gemeistert haben und die Partie bald auch in Coburg und Bulgarien singen werden, verraten Sie uns doch bitte, ob sich was in Ihrer Sicht auf Cavaradossi verändert hat? Ich habe ein eigenes Verständnis von Cava radossi und bei jeder Produktion beeinflusst meine Idee auch mein Spiel auf der Bühne. Die Meinungen der Kollegen sind mir dabei sehr wichtig. Ich denke, ich habe meine Per spektive durch die aktive Arbeit an der Partie mittlerweile erweitert. Und ich bin überzeugt, dass es ein gutes Fundament für alle zukünf tigen Produktionen darstellt.
Peter Lauterbach, Bodo Ramelow, Friedrich Schorlemmer, Milina Reichardt-Hahn
Was planen Sie für die folgende Zeit sonst so? Ich möchte erstmal im Lyrico-Spinto-Fach bleiben – zurzeit lerne ich die Partie von Massenets Werther und Verdis Don Carlo. Aber ich hoffe, die Chance zu erhalten, mehr lyrische Rollen singen zu dürfen, z. B. die des Rodolfo in Puccinis „La Bohème“. Meine absolute Traumrolle bleibt Calaf in Puccinis „Turandot“ – wobei dieser Traum sich wahr scheinlich erst in neun bis zehn Jahren für mich erfüllen dürfte … af
Die Mitglieder des Vereins Meininger Theaterfreunde e.V. verleihen den Preis
INSZENIERUNG DES JAHRES 2017 an
CHRISTIAN POEWE
Jacques Offenbach
HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN
OPER
TERMINE: DI, 19.12., und FR, 02.02., jeweils 19.30 Uhr, Großes Haus
Thomas Michel Vorsitzender Meiningen, 21. Oktober 2017
■ IMPRESSUM Herausgeber:
Meininger Staatstheater Bernhardstraße 5, 98617 Meiningen
www.meininger-staatstheater.de
V.i.S.d.P.:
ANSGAR HAAG
Redaktion:
DOMINIKA MITROVIC´
Layout:
HCS Medienwerk GmbH
ALDONA FARRUGIA, GABRIELA GILLERT, ANSGAR HAAG, MATTHIAS HEROLD, ´ VALERIE SEUFERT, BERNHARD HENNING, DANIELLE JOST, DOMINIKA MITROVIC, SUSANNE TENNER-KETZER ´ HAMBURGISCHE Fotos/Grafiken: DIANA ALTHAUS, ARI-FOTO, FOTO-ED, DOMINIKA MITROVIC,
Texte:
Camila Ribero-Souza (Foto: Marie Liebig)
STAATSOPER / KARL UND MONIKA FORSTER, MARIE LIEBIG, JANINE MERZ, THEATER TÖFTE/THEATER FINGERHUT, TORSTEN RöSSE, SEMPEROPER DRESDEN / MATTHIAS CREUTZIGER, VALERIE SEUFERT, SEBASTIAN STOLZ / FILMWILD.DE, DEDO WEIGERT Änderungen vorbehalten