SPEKTAKEL SCHAUSPIEL · MUSIKTHEATER · KONZERT · BALLETT · PUPPENTHEATER
DIE THEATERSEITEN
KOLUMNE
PREMIERE
Ausgabe März 2018
„Lauf doch nicht immer weg!“ Philip Kings Boulevard-Komödie ab 16.03. in Meiningen
Michael von Hintzenstern, Vizepräsident des Landesmusikrates Thüringen und Leiter des Ausschusses „Neue Musik“, Komponist und Performer
Zu den größten Herausforderungen eines Komponisten gehört es, ein
SCHAUSPIEL Regie: Lars Wernecke Bühne: Bernd Dieter Müller Kostüme: Annette Zepperitz Dramaturgie: Bernhard Henning Mit: Evelyn Fuchs, Ulrike Walther, Carla Witte; Reinhard Bock, Yannick Fischer, Michael Jeske, Peter Liebaug, Renatus Scheibe, Sven Zinkan MATINEE: SO, 04.03., 11.15 Uhr, Foyer – Eintritt frei PREMIEREN: FR, 16.03., 19.30 Uhr und SO, 18.03., 19.00 Uhr, Großes Haus WEITERE VORSTELLUNGEN: MI, 21.03., 19.30 Uhr, MO, 02.04., 15.00 Uhr, SA, 28.04., 19.30 Uhr, FR, 04.05., 19.30 Uhr, SO, 13.05., 15.00 Uhr, DO, 31.05., 19.30 Uhr, DO, 14.06., 19.30 Uhr und SA, 23.06., 19.30 Uhr
Werk für Orchester zu schreiben. Von der ersten Idee bis zur Vollendung der Partitur muss ein langwieriger Schaffensprozess absolviert werden. Die Chancen einer Aufführung sind oftmals gering. Viele Werke landen in der Schublade. Um dieser Situation zu begegnen, wurde 2011 der Thüringer Kompositionspreis ins Leben gerufen, der jährlich von der Thüringer Staatskanzlei und dem Landesmusikrat Thüringen verliehen wird. Hierbei geht es nicht um die Würdigung eines Lebenswerkes, sondern um die Chance, den Auftrag für ein neues Werk zu erhalten, das von einem Thüringer Orchester uraufge-
Werbefoto © Marie Liebig
führt wird. Tonschöpfer, die vor dem 31. Dezember 1987 geboren wurden und seit mindestens einem Jahr im Freistaat leben, können sich mit zwei bis drei bereits existierenden Werken bewerben. Neben Partituren (mindestens eine in Orchesterbesetzung) sind CD-Aufnahmen einzureichen. Die Teilnahme erfolgt anonym. Die eingesandten Kompositionen werden von einer unabhängigen Jury beurteilt, zu der auch der Dirigent des Klangkörpers gehört, der das neue Werk im Rahmen eines Sinfoniekonzertes zur Uraufführung bringt. Der Komponist erhält den Auftrag für ein neues Orchesterstück in Höhe von 5.000 Euro. Der Landesausschuss Neue Musik im Landesmusikrat ist dankbar, dass
In dem Hause des Pfarrers Lionel Toop gehen seltsame Dinge vor sich: Nicht nur endet die sittsame Kirchenvorstandsdame Miss Skillon immer wieder ohnmächtig im Wandschrank, der Bischof findet sich im Stachelbeerstrauch wieder und das Dienstmädchen Ida kommt kaum hinterher, die schrecklichen Geheimnisse der Herrschaften zu verschweigen. Auch bereiten die vier Männer, die sich durch Haus und Garten jagen, der Dame des Hauses erhebliche Schwierigkeiten, sich noch auf gepflegte Art und Weise mit ihrem nächsten Überraschungsgast zu unterhalten. In Erklärungsnot geraten, wer wen jagt, und warum überhaupt, macht Penelope Toop Pfarrer Humphrey auf diese Weise mit der regionalen Gepflogenheit des „Erntedankhüpfens“ bekannt. Gerade zum falschen (oder richtigen?) Zeitpunkt erscheint die Polizei und findet, zwei Namen für vier Pfarrer seien zu wenig, oder eben vier Pfarrer zu
viel. „Sergeant, verhaften Sie die meisten!“, ordnet der Bischof von Lax an, doch der Sergeant hält sie allesamt für höchstverdächtig. Diese wundersame Geschichte erzählt, wie jeder sein Geheimnis wahrt und damit allen anderen jegliches Verständnis erspart. Am Ende kann dann doch alles aufgeklärt werden und der geflohene und allseits gesuchte deutsche Kriegsgefangene wird mit einer „raffinierten“ List überführt. „Lauf doch nicht immer weg!“ ist eine 1945 in London uraufgeführte Farce von Philip King. Mit mehr als 580 Vorstellungen gleich nach der Uraufführung hat sich das Stück schnell zu einem echten Klassiker der britischen Boulevard-Komödie entwickelt. Der englische Originaltitel „See how they run“ stammt von dem im angelsächsischen Raum allseits bekannten Kinderreim „Three blind mice“.
Als Farce hat das Stück kein anderes Ziel als mittels der völlig überspitzten Darstellung der typisch menschlichen Schwächen das Publikum zum Lachen zu bringen. Dass gerade die gutgemeinten Pläne zum größten Desaster führen können, greift die Farce satirisch auf. Die ad absurdum entartende Situation bewahrt diese Verspottung der Menschlichkeit vor einem bitteren Nachgeschmack und lädt dazu ein, die Welt einmal ganz leicht zu nehmen. Die Umsetzung dessen ist Philip King mit dieser Komödie wunderbar gelungen. Der 1904 geborene Brite verfasste das Stück während seines Militärdienstes im Zweiten Weltkrieg und verortet es auch zur selbigen Zeit in einer kleinen englischen Ortschaft. Ganz im Stil des trockenen britischen Humors lässt er es sich dabei natürlich auch nicht entgehen, den einzig wahren Verbrecher zum NaziDeutschen zu machen. Aber nicht nur der
„Fritz“ wird hier aufs Korn genommen, sondern jeder: von der flatterhaften Pfarrersfrau über die dörfliche Moral-Jungfer bis hin zum hitzköpfigen Polizisten. Ein großer Spaß für die ganze Gemeinde!
Nach den beiden bereits zum Hit gewordenen Komödien „Die bessere Hälfte“ und „Sonny Boys“ präsentieren wir Ihnen mit „Lauf doch nicht immer weg!“ die dritte rasante Komödie in dieser Spielzeit. Unter der Regie von Oberspielleiter Lars Wernecke, der neben zeitgenössischer Dramatik, Klassikern und Kinder- und Jugendtheaterstücken auch erfolgreich Komödien auf die Bühne gebracht hat, wird auch diese urkomische Farce einiges zu bieten haben. Ein echtes Muss für Freunde des komödiantischen Theaters! Freuen Sie sich auf einen Abend voller Witz und Spaß am menschlichen Dasein und „see how they run“! bh
diese besondere Form der Förderung möglich wurde und die Unterstützung der führenden Klangkörper des Freistaates gefunden hat. Die Auszeichnung erhielten bisher Mario Wiegand (* 1970), Ilias Rachaniotis (* 1978), Peter Helmut Lang (* 1974) und Eunsung Kim (* 1984). Ihre Werke wurden von der Staatskapelle Weimar, der Jenaer Philharmonie, dem Philharmonischen Orchester Altenburg-Gera und der Thüringen Philharmonie Gotha aus der Taufe gehoben.
GEWINNSPIEL
Nur noch zwei Mal: „Julie“ in den Kammerspielen Rätseln Sie mit und gewinnen Sie Karten für die bewegende Kammeroper „Carolina Krogius, das betörende Mädchen, die rasende Furie, die bemitleidenswerte Kreatur, zeigt in dieser dichten Atmosphäre ein sensationelles Spiel – so hat man sie in Meiningen noch nicht gesehen.“ (Freies Wort)
Die Meininger Hofkapelle bringt nun am 1. März unter Leitung von GMD Philippe Bach eine neue Kreation von Ludger Vollmer (* 1961) zur Uraufführung. Der in Weimar lebende Tonschöpfer hat deutschlandweit mit seinen Opern für Furore gesorgt, die aktuelle gesellschaftliche Themen auf die Bühne bringen. Es ist eine besondere Freude, sein neues Werk an einem Ort zu erleben, an dem Georg II. von Sachsen-Meiningen den Grundstein für das moderne
„Dass uns das Geschehen so nahe kommt, hat zwei Gründe. Man spürt die glaubwürdige Kommunikation zwischen Krogius, Reinhard und Krejcˇ ík, bis ins kleinste Mienenspiel. Man spürt die Vertrautheit der Künstler und ihre Empathie für die Rollencharaktere. Und zum anderen: Boesmans disharmonische, von feinsten Ziselierungen bis zu monumentalen Klangbildern changierende Tonsprache interpretiert die Kammerorchesterbesetzung der Meininger Hofkapelle unter Leitung von Mario Hartmuth empfindsam und kongenial zu Tonsprache, Mimik und Gestik der Sänger.“ (Main-Post)
Regietheater legte, Hans von Bülow von 1880 bis 1885 eines der führenden Orchester Europas aufbaute, Johannes Brahms 1885 die Uraufführung seiner 4. Sinfonie dirigierte und Max Reger von 1911–1914 als Hofkapellmeister wirkte.
OPER TERMINE: FR, 09.03. und SA, 24.03., jeweils 20.00 Uhr, Kammerspiele; vor der Vorstellung: Einführung in Musik und Werk mit Dirigent Mario Hartmuth
Gewinnen Sie Karten für eine der beiden letzten Vorstellungen von „Julie“! Wie? Beantworten Sie hierzu die folgende Frage:
In welcher Nacht spielt die Kammeroper? Ihre Antwort schicken Sie bis zum 2. März an kasse@meininger-staatstheater.de TOI TOI TOI!
Die zutiefst berührenden und bewegenden Erlebnisse jener Mittsommernacht, in der die Grafentochter Julie und der Diener Jean gemeinsam aus ihren von Stand und Geschlecht determinierten Leben ausbrechen wollen, fasste der belgische Komponist Philippe Boesmans in Musik. Nur noch zwei Mal ist die Kammeroper „Julie“ nach dem bekannten Schauspiel von August Strindberg zu erleben.
Carolina Krogius, Marián Krejčík © Marie Liebig
März 2018
T h e a t e r k a s s e 0 3 6 9 3 / 4 5 1 2 2 2 o. 1 3 7 w w w. m e i n i n g e r- s t a a t s t h e a t e r. d e
„Die schmutzigen Hände“
■ IM FOKUS
Schauspiel von Jean Paul-Sartre – ab 8 März in den Kammerspielen
„Der Mensch ist dazu verurteilt, frei zu sein.“
Werbefoto © Marie Liebig
„Revolutionen macht man nicht mit Blumen.“ Die fiktive Balkanmonarchie Illyrien, 1945. Hugo ist nach zwei Jahren Haft wegen Mordes an einem Parteisekretär aus dem Gefängnis entlassen. Er erscheint bei seiner ehemaligen Parteigenossin Olga, die seine weitere Parteitauglichkeit überprüfen soll. Eine Rückblende schildert die Ereignisse zwei Jahre zuvor. Aus Idealismus war der junge Intellektuelle, aus bürgerlichen Verhältnissen stammende Hugo, zu Kriegsbeginn der Proletarischen Partei, einem Zusammenschluss aus Kommunisten und Sozialdemokraten, beigetreten. Bisher mit der Redaktion der Parteizeitung beschäftigt, möchte er endlich einen besonderen Auftrag ausführen.
Jasmina Hadžiahmetovic´ wurde in Sarajevo geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Als Spielleiterin und Regieassistentin war sie am Staatstheater Kassel, an der Oper Stuttgart, der Komischen Oper Berlin sowie bei den Salzburger und Bayreuther Festspielen engagiert. An der Universität Zürich hat sie das Masterprogramm „Executive Master in Arts Administration“ absolviert. Hadžiahmetovic´ inszenierte Opern und Schauspiele am Stadttheater Konstanz, am Opernhaus Halle, am Theater Trier, an der Komischen Oper Berlin, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg und am Opernhaus Zürich. Am Meininger Staatstheater inszenierte sie die Eröffnungsproduktion der Spielzeit 2016/17: Bertolt Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder“. Für das Education-Programm der Berliner Philharmoniker führte sie bei Benjamin Brittens „Noye’s Fludde“ und David Langs „Crowd Out – Eine Komposition für 1000 Stimmen“ Regie. Im Rahmen der Broadening the Scope of Choral Music, einer Initiative des Rundfunkchores Berlin, hat Hadžiahmetovic´ an der Komischen Oper Berlin die Chor-Oper „Angst“ von Christian Jost und zuletzt „Fürchtet Euch nicht“, einen Abend über das politisch aktuelle Thema der Flucht und des Umgangs mit dem Fremden, im Berliner Dom inszeniert. Die Umsetzung von Konzepten mit politischen Themen der Gegenwart sind für Jasmina Hadžiahmetovic´s Arbeit entscheidend. Die Konzeption und Inszenierung von „Erwartung_Nada“, einer musiktheatralen Erinnerung an den Bosnien-Krieg im Radialsystem V in Berlin, war für sie eine wichtige und persönliche Regiearbeit.
Er erhält die Anweisung den sozialdemokratischen Parteisekretär Hoederer, der eine Zusammenarbeit mit den Nationalisten und den Faschisten befürwortet, zu beseitigen. Hierzu zieht Hugo als dessen neuer Sekretär mit seiner Frau Jessica bei ihm ein. Doch der charismatische Hoederer hat eine unglaubliche Wirkung auf ihn – Hugo bekommt zunehmend Skrupel, den Auftrag auszuführen. Erst als sich zwischen Hoederer und Jessica eine erotische Geschichte anbahnt, vollzieht er die Tat. Doch geschah diese im Auftrag der Partei – oder aus Eifersucht? Hugo ist sich selbst nicht sicher. aks
SCHAUSPIEL Regie: Jasmina Hadžiahmetovic´ Bühne & Kostüme: Christian R. Müller Musik: Virginia Breitenstein Krejcˇík Dramaturgie: Anna Katharina Setecki Mit: Meret Engelhardt, Mira Elisa Goeres; Björn Boresch, Phillip Henry Brehl, Matthias Herold, Hans-Joachim Rodewald KOST-PROBE: DI, 27.02., 19.00 Uhr, Kammerspiele – Eintritt frei PREMIERE: DO, 08.03., 20.00 Uhr, Kammerspiele WEITERE VORSTELLUNGEN: SA, 10.03., FR, 16.03., SO, 08.04., SA, 28.04., SA, 12.05. und FR, 15.06., jeweils 20.00 Uhr, Kammerspiele
Nach dem Zweiten Weltkrieg betritt in Frankreich eine neue Schriftstellergeneration die Szene. Eine Schlüsselstellung nimmt der Existenzialismus ein, eine philosophische Richtung, die davon ausgeht, dass der auf die Welt geworfene Mensch zuallererst existiert und sich erst dann definiert. Einer der wichtigsten französischen Existenzialisten ist Jean-Paul Sartre (1905–1980). Der große Intellektuelle war ein unermüdlicher Leser und Schreiber, der jeden Tag seines Lebens durchschnittlich 30 Seiten schrieb, wobei er beinahe jeden Stil und jede Literaturgattung beherrschte. Sein philosophisches Hauptwerk ist „Das Sein und das Nichts“ (1943), sein erfolgreichstes und meistgespieltes Theaterstück ist „Die schmutzigen Hände“ (1948). Mit seinem Bühnenwerk versuchte er, ein neues politisches Theater zu schaffen, das „théâtre de situation“: Im Zentrum des Konflikts steht eine (Grenz-) Situation, in der die Figur „ihre“ Rolle wählt und gleichzeitig eine verantwortliche Entscheidung für ihre Gruppe treffen muss. Es ist der freie Mensch und der individuell-kollektive Doppelaspekt der Selbstwahl. Sartre sieht den Menschen als das Ergebnis seiner Handlungen, für die er verantwortlich ist: „Der Mensch ist nichts anderes als das, was er aus sich macht.“ Der existenzialistische Freiheitsbegriff bedeutet nicht Egoismus, sondern schließt alle anderen Menschen, die ebenfalls frei in ihren Entscheidungen und für sich und alle anderen verantwortlich sind, mit ein. Sartre engagierte sich politisch, war während des Zweiten Weltkriegs aktives Mitglied im Widerstand gegen die deutsche Besatzung, nach dem Zweiten Weltkrieg liebäugelte er zeitweise mit dem Sowjetkommunismus, 1956 trat er aus der Kommunistischen Partei aus. Während des Algerienund des Vietnamkriegs wurde er zu einer Art Weltgewissen. Den Nobelpreis für Literatur lehnte er 1964 mit der Begründung ab, der Preis sei Ausdruck bürgerlicher Konventionen. Mit seinem Werk zog Sartre sowohl Hass als auch Bewunderung auf sich. Er ist einer der provozierendsten, widerspruchsvollsten, umstrittensten und am meisten diskutierten Autoren, den die ständige Leidenschaft trieb, die Menschen zu verstehen. aks
„Wir sollten unsere Haltungen und Taten gründlich hinterfragen.“ Regisseurin Jasmina Hadžiahmetovic´ im Gespräch mit Dramaturgin Anna Katharina Setecki
Das Stück ist eine Rückblende. Ja, es fängt bei Olga an. Hugo ist aus dem Gefängnis entlassen und es wird geprüft, ob er wieder in die Partei eintreten kann oder nicht. Ist er verwendbar für die Partei? Sein Problem ist, dass er selbst nicht weiß, inwieweit er wirklich im Sinne der Partei seinen Auftrag ausgeführt hat – hat er im Sinne der Partei gemordet, also politisch motiviert, oder aus Eifersucht? Und dann muss er feststellen, die Partei hat ihre Linie geändert und der Mord war eigentlich sinnlos, da die Partei Hoederers Politik übernommen hat. Und nicht nur das: Um den Auftragsmord zu vertuschen, hat sie Hugo vergiftete Pralinen in den Knast geschickt.
Was hat dich an Sartres „Die schmutzigen Hände“ interessiert? Warum wolltest du das Stück inszenieren? Mir wurden ein paar Stücke vorgeschlagen, darunter „Die schmutzigen Hände“. Dieses Stück hat mich getriggert. Es spielt in Illyrien und ich hatte das Gefühl, es hat etwas mit dem Land, in dem ich geboren wurde, zu tun. Die Thematik der Entscheidungen, im Krieg auf der richtigen Seite zu stehen, richtig zu handeln, sich selbst zu hinterfragen – das war mir aus meinem persönlichen, biografischen Hintergrund bekannt. Und das ist eine gute Voraussetzung, um sich einem Werk zu nähern. Du bist in Sarajevo geboren und © Dominika Mitrović 1992 … … als Kriegsflüchtling über Umwege nach Deutschland gekommen. Das ist ein interessanter Start ins Leben, mitten in der Teenager-Zeit als Kriegsflüchtling irgendwohin zu gelangen, wo die Welt in Ordnung ist. Natürlich hatte Deutschland 1992 auch innere Probleme: Es war die Zeit der Wiedervereinigung, jedoch war es für mich trotzdem eine Welt, in der ich normal leben konnte. Der Krieg steckte noch in meinem Kopf und mir stellten sich Fragen wie: Warum sind wir geflohen? Warum wurden wir aus der Heimat weggerissen? Und dann kommen natürlich auch die Gedanken: Wo steht man politisch? Radikalisiert man sich? Hasst man die Menschen, die anders denken? Das ist auch eine Verbindung zum Stück. Man muss sich genau entscheiden, wofür sich was lohnt. Bei mir war es die Flucht, um im Frieden zu leben. Man kann aber auch auf die andere Seite gehen, in die Partei eintreten und innerhalb dieser für bestimmte Werte, politische Einstellungen kämpfen, um etwas zu verändern. Leider glaube ich nicht, dass es – zumindest zurzeit – in Bosnien eine politische Veränderung geben wird, deswegen ist es besser, den Weg zu gehen, den ich gewählt habe: sich künstlerisch mit den Themen auseinanderzusetzen. Ich glaube, dass mein Hintergrund mich zu einem politisch denkenden Menschen gemacht hat. Deswegen willst du politische Themen und Stücke auf die Bühne bringen. Ich möchte Themen verhandeln, die sowohl mich als auch die anderen Menschen bewegen. In der aktuellen politischen
Lage fragen sich viele: Wofür stehe ich, für was stehe ich auf der Straße und demonstriere? Man muss nicht automatisch die Meinung der Gruppe, aus der man kommt, annehmen und zur eigenen machen. Wir sollten unsere Haltungen und Taten gründlich hinterfragen. So wie Sartre sagt, dass jeder Mensch frei ist und eine freie Wahl hat, zu entscheiden, wer man ist, bzw. wer man sein will. Wovon handeln für dich „Die schmutzigen Händen“? Es handelt von einem Suchenden. Von einem, der eine Wunde aus seiner Kindheit trägt. Hugo ist in einer Bourgeois-Familie geboren. Er hatte alles, hat nie gehungert, aber er sah auch, was die anderen nicht haben. Er will diesem Wohlstand entfliehen, indem er seine Herkunft ablegt, um für die anderen Leute einzutreten. Allerdings ist er viel mehr damit beschäftigt, seine Herkunft abzulegen, als Taten zu vollbringen, die zur Aufhebung der Klassenungleichheit beitragen würden. Das ist das Grundproblem: Er müsste sagen: „Ich kämpfe als Bourgeois an der Seite von Arbeitern für die Gleichstellung aller“, aber das gelingt ihm nicht, weil er zu sehr mit seinem Ego beschäftigt ist. Er tritt der Proletarischen Partei bei, um etwas richtig Gutes zu machen. Er lernt Hoederer kennen, und gerät in ein Dilemma, weil er merkt, dass es nicht nur diese radikalen Gedanken, dass Andersdenkende umgebracht werden sollen, gibt, sondern dass man in der Politik auch Kompromisse machen muss: sich die Hände schmutzig machen – das hindert ihn zunächst daran, Hoederer zu töten.
Wer wäre Hugo heute? Vielleicht wäre Hugo heute ein Terrorist? Ein junger für Radikalisierung anfälliger Mann, der nach einem ‚größeren’ Sinn in seinem Leben sucht. Ich glaube, dass vielen jungen Menschen, die sich als Terroristen aus Europa dem IS anschließen, eine große Idee für ihr Dasein fehlt. Sie werden zu Prinzipienreitern und verschreiben sich einer Ideologie: „Das ist jetzt das Buch, an das ich glaube und dem ich folge. Das ist meine höchste Priorität.“ Das Hinterfragen der eignen Handlungen geschieht meist erst zu spät, wenn es kein Zurück mehr gibt und sie begreifen, dass Krieg kein Spiel ist.
Wo und in welcher Zeit spielt deine Inszenierung? Christian R. Müller hat einen Suggestivraum entworfen: Wir benutzen Assoziationen auf diese Zeit, 1943/45, aber als eine Art von Atmosphäre. Der Churchill War Room hat uns inspiriert, weil er ein Ort war, wo sehr viele Entscheidungen getroffen wurden, wo alles stattfand – von Verhandlungen bis zum Alltag. Es ist ein Raum, der ein bisschen Parteimief mitbringt, aber gleichzeitig sehr offen bleibt. Er ist eine Art Spielanordnung in einem Viereck, in dem die Schauspieler (und die Charaktere) gefangen sind und das sie das ganze Stück über nicht verlassen. Und dann gibt es noch Musik! Oh ja! Keine Revolution ist denkbar ohne Musik, ohne ein Lied. Wir singen Revolutionslieder, natürlich gibt es die „Internationale“ und „Bella Ciao“, aber auch ein paar Klassiker aus der Zeit. Es ist alles live – das zaubert eine weitere Dimension hinzu.
März 2018
MÄRZ 2018 EINFÜHRUNG ZUM SINFONIEKONZERT 5. SINFONIEKONZERT
Foyer 18.30–19.00 UHR
FR
THE ROCKY HORROR SHOW
Großes Haus 19.30–22.00 UHR
SA
COSÌ FAN TUTTE
Großes Haus 19.30–22.50 UHR
DIE BESSERE HÄLFTE Komödie von Alan Ayckbourn
Kammerspiele 20.00–22.15 UHR
MATINEE LAUF DOCH NICHT IMMER WEG!
Foyer 11.15–12.30 UHR Freier Eintritt
DO
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mit Werken von Ludger Vollmer, Antonín Dvorˇák, Richard Strauss Dirigent: GMD Philippe Bach, Solist: Patrick Demenga, Violoncello Meininger Hofkapelle
Musical von Richard O’Brien
Dramma giocoso von Wolfgang Amadeus Mozart
DER STURM
von William Shakespeare
HANS IM GLÜCK
Puppenspiel nach den Brüdern Grimm ab 4 Jahren
T h e a t e r k a s s e 0 3 6 9 3 / 4 5 1 2 2 2 o. 1 3 7 w w w. m e i n i n g e r- s t a a t s t h e a t e r. d e
Großes Haus 19.30–22.00 UHR KA
Großes Haus 15.00–17.30 UHR RSEN Kammerspiele 15.00–15.45 UHR
Christine Zart, Björn Boresch, Reinhard Bock, Julia Steingaß Kleiner Mann – was nun? © Sebastian Stolz, filmwild.de
SA
DER KLEINE ERZIEHUNGSBERATER
Kammerspiele 20.00–21.30 UHR
SO
4. FAMILIENKONZERT: KÖNIG KAROTTE
Kammerspiele 16.00–17.00 UHR
17 18
Puppenspiel für Erwachsene nach Axel Hacke
nach Jacques Offenbach
LAUF DOCH NICHT IMMER WEG!
Großes Haus 19.00 UHR PS
Eine Farce von Philip King Premiere
MO
HANS IM GLÜCK
DO
CARMINA BURANA
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Puppenspiel nach den Brüdern Grimm ab 4 Jahren
von Carl Orff, szenische Aufführung
DIE SCHMUTZIGEN HÄNDE
Drama von Jean-Paul Sartre Premiere Regie: Jasmina Hadziahmetovic, Bühne & Kostüme: Christian Müller, Musik: Virginia Breitenstein Krejcˇík Mit: Meret Engelhardt, Mira Elisa Goeres; Björn Boresch, Phillip Henry Brehl, Matthias Herold, Hans-Joachim Rodewald
FR
09
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SO
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Großes Haus 19.30–20.40 UHR RD Kammerspiele 20.00–22.00 UHR PK 1
SONNY BOYS
Großes Haus 19.30–22.00 UHR
JULIE
Kammerspiele 20.00–21.15 UHR
TOSCA
Großes Haus 19.30–22.00 UHR RF
DIE SCHMUTZIGEN HÄNDE Drama von Jean-Paul Sartre
Kammerspiele 20.00–22.00 UHR PK 2
4. FOYERKONZERT FRANZÖSISCHE SONATEN-MATINEE
Foyer 11.15–12.45 UHR
Komödie von Neil Simon
Oper in einem Aufzug von Philippe Boesmans
SA
Kammerspiele 09.00–09.45 UHR
Oper von Giacomo Puccini
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4. KINDERKONZERT: KÖNIG KAROTTE
Kammerspiele 09.00–10.00 UHR 11.00–12.00 UHR
DI
SCHNEEWITTCHEN UND DIE SIEBEN ZWERGE
Kammerspiele 09.00–09.40 UHR
GRÄFIN MARIZA
Großes Haus 14.30–17.15 UHR
DER JUNGE MIT DEM KOFFER
Kammerspiele 10.00–12.00 UHR 14.00–16.00 UHR
MO
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Spektakel von Rudolf Hild
Puppenspiel nach den Brüder Grimm ab 4 Jahren
Operette von Emmerich Kálmán
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Schauspiel von Mike Kenny
LAUF DOCH NICHT IMMER WEG! Eine Farce von Philip King
DO
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FR
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Kammerspiele 10.00–12.00 UHR 14.00–16.00 UHR
EVERGREEN
Großes Haus 19.30–22.00 UHR
PAPAGENOS ZAUBERFLÖTE
Kammerspiele 10.00–11.00 UHR
SONNY BOYS
Großes Haus 19.30–22.00 UHR RC
THEATER, TOD UND TEUFEL
Kammerspiele 20.00–22.30 UHR
Schauspiel von Mike Kenny
Puppenspiel mit Musik nach W. A. Mozart für Zuschauer ab 6 Jahren
Komödie von Neil Simon
Großes Haus 19.00–21.30 UHR
Bühnensaga von Aron Craemer/Mandy Rudski Uraufführung
DI
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4. KINDERKONZERT: KÖNIG KAROTTE
Kammerspiele 09.00–10.00 UHR 11.00–12.00 UHR
BLUBB!
Kammerspiele 10.00–10.45 UHR
nach Jacques Offenbach
Puppenspiel von Maria C. Zoppeck und Jörg Schmidt für Zuschauer ab 4 J.
DIRK ZÖLLNER: AFFENZAHN
Tickets: Stadt- und Kreisbibliothek Meiningen | 03693 502959 Tourist-Information | 03693 44650
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DER FROSCHKÖNIG
Puppenspiel nach dem Märchen der Brüder Grimm ab 5 Jahren
CARMINA BURANA
von Carl Orff, szenische Aufführung
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Kammerspiele 20.00–22.00 UHR Großes Haus 19.30–20.40 UHR RE
KLEINER MANN – WAS NUN?
Eine Revue von Tankred Dorst und Peter Zadek nach dem Roman von Hans Fallada
letzte Vorstellung
JULIE
Oper in einem Aufzug von Philippe Boesmans letzte Vorstellung
SO
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ABENTEUER MIT DER MAUS NO 6 Theaterexpedition für Kinder ab 4 Jahren
Großes Haus 19.30–22.15 UHR Kammerspiele 20.00–21.15 UHR Kammerspiele 11.00–12.00 UHR
RONJA RÄUBERTOCHTER
Kammerspiele 16.00–17.15 UHR
CARMINA BURANA
Großes Haus 19.00–20.10 UHR RG
MO
RONJA RÄUBERTOCHTER
Kammerspiele 10.00–11.15 UHR
DO
EINFÜHRUNG ZUM SINFONIEKONZERT 6. SINFONIEKONZERT
Foyer 18.30–19.00 UHR
URFAUST
Kammerspiele 20.00–21.45 UHR
Puppenspiel nach Astrid Lindgren ab 5 Jahren
Großes Haus 19.30 UHR PF
Eine Farce von Philip King Premiere Regie: Lars Wernecke, Bühne: Bernd Dieter Müller, Kostüme: Annette Zepperitz Mit: Evelyn Fuchs, Ulrike Walther, Carla Witte; Reinhard Bock, Yannick Fischer, Michael Jeske, Peter Liebaug, Renatus Scheibe, Sven Zinkan Drama von Jean-Paul Sartre
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Kammerspiele 10.00–10.50 UHR
LAUF DOCH NICHT IMMER WEG!
DIE SCHMUTZIGEN HÄNDE SA
Kammerspiele 20.00–22.00 UHR
SA
Großes Haus 19.30 UHR RB
DER JUNGE MIT DEM KOFFER
Spektakel von Rudolf Hild
Werke von Maurice Ravel, Francis Poulenc und Claude Debussy Mit: Sönke Reger, Violine; Aris Alexander Blettenberg, Klavier
EVERGREEN
nach Jacques Offenbach
von Carl Orff, szenische Aufführung
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Puppenspiel nach Astrid Lindgren ab 5 Jahren
mit Werken von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Gergely Madaras, Solisten: Carolina Krogius, Mezzosopran; Robert Jacob, Klavier; Meininger Hofkapelle
Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe
MEININGER STAATSTHEATER
Großes Haus 19.30–22.00 UHR KA
Bernhardstr. 5 · 98617 Meiningen Intendant Ansgar Haag · Verwaltungsdirektor Ulrich Katzer
FR
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DER STURM
Großes Haus 19.00–21.30 UHR
Theaterkasse 03693-451-222 oder -137
SA
DER FROSCHKÖNIG
Kammerspiele 14.30–15.20 UHR 17.00–17.50 UHR
CARMINA BURANA
Großes Haus 19.30–20.40 UHR
www.meininger-staatstheater.de · facebook.com/meiningerstaatstheater twitter.com/diemeininger · instagram.com/meiningerstaatstheater
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von William Shakespeare
Puppenspiel nach dem Märchen der Brüder Grimm ab 5 Jahren
von Carl Orff, szenische Aufführung
Änderungen vorbehalten!
F Ü R J U N G E Z U S C H AU E R ■ TIPPS UND TERMINE
■ JUNGE MUSIK
Ausflugsziel: Theaterstadt Meiningen
Premiere „König Karotte“
„Der Junge mit dem Koffer“ Teil der Kulturtage 2018
Orchestermärchen nach Offenbach Erzählt wird die Geschichte von König Karotte, der in Madame Bollieaus Gemüsegarten aufwächst, zum König aller dort lebenden Gemüsepflanzen gekrönt wird und sein Land gegen etliche Angriffe von außen und innen verteidigen muss. Als Herrscher über sein kleines Reich muss er seinen Untertanen vor den Attacken der Vegetarier schützen und dabei auch unzählige Streitereien zwischen Lauch, Rettich, Bohnen, Tomaten und Zwiebeln schlichten. „König Karotte“ ist ein Orchestermärchen mit einer witzig-pfiffigen Geschichte, die von dem bekannten und beliebten Schauspieler Ullrich Kunze dargeboten wird. Die brillante Offenbach-Musik wird von der Meininger Hofkapelle unter dem Dirigat des 1. Kapellmeisters Mario Hartmuth erklingen. Die Ausstattung für diese Mitspiel-
Auch in diesem Jahr finden wieder an zwei Tagen, am 21. und 22. März 2018, die Kulturtage in Kooperation mit den Meininger Museen statt. Erstmals können Schüler nicht nur das Meininger Staatstheater kennenlernen, sondern an einem Tag die gesamte Theaterstadt und die Museen. Das Programm umfasst den Besuch der Eisenacher Inszenierung „Der Junge mit dem Koffer“ in den Meininger Kammerspielen, die Teilnahme an einem theaterpraktischen Workshop und eine interaktive Führung im Schloss Elisabethenburg. Ein weiteres Highlight: ein gemeinsamer Stadtlunch an einem besonderen Ort. Sie können unsere „Kulturtage“ natürlich gerne auch als Wandertag nutzen. Bestellen Sie noch heute Ihr Kombipaket zu einem Beitrag von 15 Euro an der Theaterkasse vor Ort, unter 03693/451-222 und -137 sowie www.meininger-staatstheater.de. „Du denkst, du bleibst für immer an einem Ort. Und dieser Ort ist der Ort, den du Zuhause nennst.“ Doch Naz kann nicht in seinem Zuhause bleiben. Es wird vom Krieg zerstört. In letzter Minute flieht er mit seiner Familie. Die Lageweile im Flüchtlingslager endet für ihn, als die Eltern beschließen, ihn allein auf die weite Reise nach Europa zum Bruder nach London zu schicken. Naz überwindet den Schock, einsam im Bus zurückgelassen zu werden, mit Hilfe von Krysia, ein scheinbar fluchterfahrenes Mädchen, das ebenfalls nach London will. Der gemeinsame Weg führt durch die Wüste, über Berge und endet vorerst am Meer. Zeit geht beiden verloren, weil sie in der Sklaverei einer Textilfabrik festgehalten werden. Endlich schaffen sie es auf ein Boot. Doch beide Kinder gehen über Bord. Naz rettet sich an Land und muss in der Ungewissheit um Krysia die Flucht nach Europa alleine fortsetzen. Er findet den Bruder in London, dessen Lebensverhältnisse hart sind. Der Kampf um ein besseres Leben hat noch immer kein Ende für Naz. Naz erzählt seinen mühevollen Weg nach Europa in sieben Reisen, so wie er es aus dem Märchen von Sindbad, dem Seefahrer, kennt. Die Kraft der Phantasie und sein reicher Schatz an Geschichten, die ihm der Vater einst erzählte, retten ihn immer wieder aus scheinbar hoffnungslosen Situationen. Die Inszenierung von Gabriela Gillert zeigt das Schicksal unbegleiteter Flüchtlingskinder, die sich in einer resignierten, skrupellosen und ignoranten Erwachsenenwelt zurecht finden müssen. Das Bühnenbild aus zahllosen karierten „Jumbo-Bags“ – das Reisegepäck der globalen Migrationsbewegung – verändert sich mit den Stationen der Flucht: Das Chaos des Bombardements, das Flüchtlingslager, der Bus, die Fabrik, das Meer, London. Das Stück sensibilisiert für das Schicksal von 30 Millionen Kindern, die derzeit weltweit auf der Flucht sind. js
SCHAUSPIEL ab 10 Jahren
In Kooperation mit
Regie: Gabriela Gillert Bühne & Kostüme: Helge Ullmann Musikalische Leitung: Ibrahim Bajo, Fridtjof Bundel Dramaturgie: Dr. Juliane Stückrad Mit: Farina Violetta Giesmann, Kristin Heil; Ibrahim Bajo, Alexander Beisel, Fridtjof Bundel, Roman Kimmich TERMINE: MI, 21.03., 10.00/14.00 Uhr, DO, 22.03., 10.00/14.00 Uhr, Kammerspiele
Welttag des Kinder- und Jugendtheaters am 20. März Meininger Puppentheater zeigt „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ Am 20. März zelebriert die ASSITEJ (Internationale Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche) weltweit den Tag des Kinder- und Jugendtheaters. Damit will die Vereinigung auch auf die kulturpolitische Bedeutung des Theaters und dessen Beitrag zur kulturellen Bildung hinweisen: „Der 20. März soll der Tag sein, an dem die Theater für Kinder und Jugendliche der Öffentlichkeit zeigen, dass es sie gibt und an dem sie für diese Öffentlichkeit ihre Häuser öffnen. An diesem Tag wollen sie zeigen, was sie haben und tun, was sie vorhaben und erträumen.“ Auch soll der Gedenktag daran erinnern, dass jedes Kind und jeder Jugendliche ein Recht auf die Teilhabe an Kunst und Kultur hat. Das Meininger Puppentheater beteiligt sich am Dienstag, dem 20. März mit der Puppenspieladaption „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ für Zuschauer ab vier
Blubb!
Maria C. Zoppeck ©foto-ed
PUPPENTHEATER ab 4 Jahren Spieldauer ca. 45 Minuten TERMIN: MI, 14.03., 10.00 Uhr, Kammerspiele
JUNGE MUSIK Text und Geschichte: Jörg Schade Arrangement: Andreas N. Tarkmann Ausstattung: Susanne Tenner-Ketzer Sprecher: Ullrich Kunze Moderation: Alexander John Mit: Meininger Hofkapelle TERMINE: Kinderkonzerte am DI, 13.03., 9.00/11.00 Uhr und FR, 19.03., 09.00/11.00 Uhr sowie Familienkonzerte am SO, 18.03., 16.00 Uhr und SO, 29.04., 11.00 Uhr, Kammerspiele
Farina Violetta Giesmann ©Paul Philipp Braun
■ AKTUELLES
■ TIPPS UND TERMINE
geschichte ab 5 Jahren haben Susanne TennerKetzer und Katrin Jäger erdacht, gefilzt und gestaltet; ebenso das Bühnenbild. stk
Jahren, die um 9 Uhr in den Kammerspielen gezeigt wird. Das Märchen zählt zu den beliebtesten aus der Feder der Brüder Grimm und dreht sich um äußere Schönheit, inneren Neid und moralische Loyalität. In seiner bekannten Manier Märchenhaftes mit Gegenwärtigem zu durchweben, erweckt der Clown und Puppenspieler Falk P. Ulke die hölzernen Tischmarionetten zum Leben, sodass auch das Zwerchfell des Zuschauers auf seine Kosten kommt. stk
PUPPENTHEATER ab 4 Jahren Spieldauer ca. 40 Minuten TERMINE: DI, 20.03. (9.00 Uhr) sowie FR, 06.04. und MI, 06.06., jeweils 10.00 Uhr, Kammerspiele
Ostersamstag mit dem Froschkönig
■ AKTUELLES
Bach in the Subways Day Geburtstagsständchen am 23. März Es ist wieder „Bach in the Subways Day“! Doch wer war nochmal dieser Bach? Der prominenteste Spross der Bach-Familie, geboren 1685 in Eisenach, Komponist, Kantor und Orgel- und Cembalovirtuose des Barocks, avancierte zu einem der bekanntesten und bedeutendsten Musiker und Komponisten aller Zeiten – ein Universalgenie mit Langzeitwirkung, sozusagen. Denn bis heute fesseln Johann Sebastian Bachs Werke zahlreiche Menschen, sind die meistgespielten auf der Welt und beeinflussen ganze Komponistengenerationen und Musikschaffende. Im März 2018 jährt sich der Geburtstag des großen Musikers Johann Sebastian Bach zum 333. Mal! Weltweit sind die Musiker dazu aufgerufen im Zeitraum vom 21. bis zum 25. März auf Plätzen und Straßen, in FußgängerUnterführungen und U-Bahn-Stationen ihrer Stadt zu musizieren. Auch die Musiker der Meininger Hofkapelle werden diesem Ruf folgen: Am Freitag, dem 23. März huldigen sie vor den Kammerspielen dem Musikgenie mit der Darbietung der „Goldberg-Variationen BWV 988“ – unter der musikalischen Leitung von Ekkehard Hauenstein in der Besetzung Flöte, Bratsche und Violoncello. So können auch die jüngsten Puppentheaterbesucher an diesem Freitagvormittag ein besonderes Musikerlebnis erfahren, denn sie begegnen gleich
„Papagenos Zauberflöte“ nach Mozart: Ekkehard Hauenstein ©foto-ed
zwei musikalischen Wunderkindern: Zunächst lernen sie Johann Sebastian Bach live kennen und tauchen im Anschluss mit Papageno und Papagena in die Welt von Wolfgang Amadeus Mozart, wenn sich um 10 Uhr der Vorhang für die märchenhafte Musikerzählung „Papagenos Zauberflöte“ in den Kammerspielen hebt. stk
„Der Liederbiber“ Dornröschen lässt den Liederbiber nicht mehr los und so begibt er sich, stets mit einem Lied auf den Lippen, auf eine abenteuerliche Suche nach der Prinzessin. Ob die ritterliche Befreiung am Ende gelingt? Für vier Zusatztermine ist Luc Hutters Puppensingspiel in der Inszenierung von Maria C. Zoppeck zurück auf dem Spielplan. Die jüngsten Zuschauer können sich auf ein packendes Märchen und ein spannendes Mitmachabenteuer freuen.
Versprochen ist versprochen“ – ein alter Kinderreim, aber längst nicht ausgeleiert und bis heute nicht überholt. So gültig wie das Märchen, das erzählt, was es bedeutet Wort zu halten: „Der Froschkönig“. In einem Studierzimmer fängt alles an. Heinrich und Prinz Maximilian auf der Suche nach dem Glück! Die alte Geschichte um Freundschaft, Liebe und ein Versprechen, frech und liebevoll erzählt von Puppenspieler Sebastian Putz. Ein Spaß für Jung und Alt! PUPPENTHEATER ab 5 Jahren Spieldauer ca. 50 Minuten TERMINE: SA, 31.03., 14.30/17.00 Uhr, Kammerspiele – zum Ostermarkt der Meininger Werbegemeinschaft
Susanne Tenner-Ketzer, Katrin Jäger, Schüler des Förderzentrums „Anne Frank” ©foto-ed
©foto-ed
PUPPENTHEATER ab 3 Jahren Spieldauer ca. 45 Minuten TERMINE: MO, 02.04., 15.00 Uhr, SO, 22.04., 16.00 Uhr, DO, 10.05., 11.00/15.00 Uhr
Roland Klappstein ©foto-ed
März 2018
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■ KONZERT
■ KONZERT
Heldentöne – mal laut, mal leise Helden sind selten! Sie opfern sich, erschaffen Großes für die Gesellschaft oder schwimmen gegen den Strom der Zeit, gegen die Gedankenlosigkeit und die Einfallslosigkeit der sie umgebenden Welt. Sie kreieren oder forcieren Neues und Neuerungen durch ihr Tun – und doch sind sie eigentlich Vergangenheit, man schaut zurück auf ihre glorreichen Taten und verehrt diese mit hymnischen Gesängen und mit ehrfurchtsvollem Blick. Manchmal lohnt es sich genauer hinzuschauen, um den Helden als solchen zu identifizieren – vor allem den Helden von Heute, mitunter auch den Helden der Zukunft. Dabei scheint es kaum von Bedeutung zu sein, unter welchen kulturellen oder philosophischen Voraussetzungen oder mit welchen gesellschaftlichen Erwartungen die Heldenrolle jeweils definiert wird, schließlich scheint grundsätzlich das Generieren von Neuem eine Idee von Heldentat in sich zu tragen. Und so verhält es sich auch mit dem Blick auf die Musik und dem 5. Sinfoniekonzert der Meininger Hofkapelle in dieser Spielzeit. Mit „Zwei Parallelen“, einer Suite für großes Orchester, entstanden als Auftragswerk im Rahmen des Thüringer Kompositionspreises 2016/17, steht eine Uraufführung an, komponiert von Ludger Vollmer, der hier Elemente seiner Road Opera „TSCHICK“ neu verarbeitet und damit den Helden seiner Oper nachträglich ein kleines musikalisches Denkmal setzt. In seiner Beschreibung der Suite offenbart der Komponist selbst seine Affinität zu der rebellischen und damit auch heldenhaften Haltung der jugendlichen Protagonisten: Die Komposition ist Musik, die den Aufbruch zweier Jugendlicher beschreibt, welche nicht in das Raster ihrer Gesellschaft passen. Erwachsenwerden heißt Sturm, Glück und Drang, aber auch Verunsicherung, Komik, Melancholie und Einsamkeit, heißt Selbstentdeckungsfahrt und emotionales Erdbeben von Stärke 7 auf der Richterskala. Nicht zuletzt das heutige Schaffen von Musik – besonders vor dem Hintergrund der Thematik der Oper – macht Vollmer aus unserer Sicht auch zu einem kleinen Helden der Jetzt-Zeit. Ein ganz anderer Heldentypus erscheint mit Dvorˇáks Cellokonzert in h-Moll, geschrieben während seiner New Yorker Zeit unter dem starken Verlangen, endlich seine in der böhmischen Heimat zurückgebliebenen Kinder wiederzusehen. Doch in diesem wunderschönen, vielleicht intensivsten Konzert Dvorˇ áks steckt noch mehr: Eine Musik, die einen stillen Abschied auf die ehemalige große, wenn auch stets unerwiderte Liebe seines Lebens darstellt, deren Gesundheitszustand sich während der kompositorischen Arbeiten dramatisch verschlechterte. Der Komponist setzte dieser Frau in seiner emotionalen Erschütterung mit dem Zitat und der Verarbeitung ihres Lieblingsliedes „Lasst mich allein“ ein kleines, aber ewiges Denkmal – eine
5. Sinfoniekonzert
Der musikalische Geschmack von Göttlichkeit 6. Sinfoniekonzert Spricht man in der Musik von „göttlich“, liegt unweigerlich der Name Mozart auf der Zunge von Interpreten und Ausführenden, der in Noten geflossene Inbegriff des Übernatürlichen, eine Musik, die Wunder vollbringen soll, mit der Ungeborene im Leib der Mutter über Kopfhörer auf dem runden Bauch beschallt werden, um bestenfalls als hochbegabte Wunderkinder das Licht der Welt zu erblicken. Die Reihe seltsamer Assoziationen mit dem Wirkungsgrad und der Kompositionen Mozarts als solche lässt sich beliebig und durchaus mit Absonderlichkeiten geschmückt fortsetzen, doch unbestritten steckt in diesem Genie der Musikgeschichte Göttliches – oder vielmehr in seiner Musik. Seine Konzert-Arie (Szene und Rondo) „Ch’io mi scordi di te“ KV 505 schrieb Mozart für die englische Sängerin Nancy Storace – und kennt man die Geschichte des jungen Wilden, weiß man, dass dahinter mehr als reine Anerkennung ihrer sanglichen Leistungen steckte. Als eine Art inhaltliche Adaption seiner Oper „Idomeneo“ – Idamante beruhigt in der Oper seine Geliebte vor einem möglichen Seitensprung seinerseits und schwört seine Treue; in der Konzertversion kommt dieser Part der Dame zu – trumpft dieses Opus mit einem fast intimen Material auf, zusätzlich etabliert Mozart das Klavier als feinen und sogar „antwortenden“ Begleiter für die zarte Frauenstimme. Die Krönung der sinfonischen Schöpfung in jener Zeit war durchaus die letzte Sinfonie Mozarts, die mit ihrem Beinamen „Jupiter“ das göttliche Element noch direkt auf die Partitur gezimmert bekam, wenn auch erst nach dem Ableben des Schöpfers. Im strahlenden C-Dur offenbart dieses alles krönende Abschlusswerk eine unendliche Bandbreite an kompositorischen Gedanken und in Musik gegossenen Emotionen, und schafft final eine geniale Verbindung von Fugen- und Sonatenform. Genau diese neu errungene Verbindung wäre ohne einen anderen Künstler wahrscheinlich nie zustande gekommen: Johann Sebastian Bach. Und so erklingen aus dem riesigen Nachlass des baro-
Ikarus I – Gemälde von Angerer dem Älteren
Heldentat der stillen Art. Wesentlich kräftiger und aufbrausender verhält es sich mit Strauss’ „Ein Heldenleben“: Mit großer Geste wirft der Meister sein tonmalerisches Können in ein auch autobiografisches, aber schlussendlich lebensbeschreibendes Heldenstück, das von Darstellung bis Weltflucht reicht, das in üppigster Orchesterbesetzung den Kampf des Helden gegen seine Widersacher ausdrucksvoll zum Klingen bringt und das im Kontext seines Schaffens wohl die persönlichste seiner Tondichtungen sein dürfte – nicht wenig eitel, aber doch heldenhaft … Denn wie heißt es schon beim Historiker Leopold von Ranke: In
der Behauptung einer großen Sache unter Widerwärtigkeiten und Gefahren bildet sich der Held. (Wie sich dabei die große Sache definiert, bleibt dabei jedem selbst überlassen.) dw
SINFONIEKONZERT Musikalische Leitung: GMD Philippe Bach Solist: Patrick Demenga (Violoncello) Mit: Meininger Hofkapelle TERMIN: DO, 01.03., 19.30 Uhr, Großes Haus
Gastdirigent Gergely Madaras
cken Meisters 2 Präludien und eine Fantasie, selbstredend jeweils mit abschließender Fuge, und dies in Orchesterbearbeitungen jüngerer Generationen, die vielleicht hiermit der Vollkommenheit des Altmeisters einen wiederum fast göttlichen, weil wunderbaren Dienst und Dank erwiesen: Arthur Honegger, Arnold Schönberg und Edward Elgar. So kann man bei all diesen Komponisten des Abends zu Recht und mit leicht göttlichem Augenzwinkern auf Antoine de Saint-Exupéry verweisen, der in Le petit prince diese vollkommenden Worte verfasste: „Die Göttlichkeit drückt sich aus durch den Einzelnen, der dem Durchschnittsgeschmack zuwiderhandelt.“ Und das taten sie alle und erschufen auf ihre Art und Weise etwas Wunderbares – und eben göttlich Vollkommenes. dw
SINFONIEKONZERT Musikalische Leitung: Gergely Madaras Solisten: Carolina Krogius (Mezzosopran), Robert Jacob (Klavier) Mit: Meininger Hofkapelle TERMIN: DO, 29.03., 19.30 Uhr, Großes Haus
■ KONZERT
4. Foyerkonzert mit Sönke Reger und Aris Alexander Blettenberg Französische Violinsonaten von Debussy, Poulenc und Ravel Vor genau hundert Jahren starb Claude Debussy – neun Monate vor seinem Tod vollendete er seine letzte Komposition: die Sonate für Violine und Klavier g-moll. Er wollte eine explizit französische Musik schreiben, um den Nationalstolz des französischen Volks mitten im Ersten Weltkrieg zu stärken. Dabei orientiert Debussy sich an der Formsprache der französischen Vorklassiker François Couperin und Jean-Philippe Rameau und lässt Violine und Klavier in einen intimen, ausbalancierten Dialog treten. Exotische Anleihen und erotische Spannung durchdringen das von französischer Klarheit, Eleganz und Poesie geprägte dreisätzige Werk, das sich durch eine geniale Klangqualität auszeichnet und gleichermaßen Melancholie und Lebensfreude ausstrahlt. Es ist ein selbstbewusster Schwanengesang – auf dem Erstdruck der Sonate stand geschrieben: „Claude Debussy – Musicien français“. Francis Poulenc, den man als neoklassizistisch witzigen, heiter parodierenden Komponisten kennt, zeigt sich bei der Auseinandersetzung mit der Form der Violinsonate von seiner ernsten Seite. Er schrieb die „Sonate à la memoire de Federico García Lorca“ im Andenken an den 1936 von den Faschisten ermordeten spanischen Dichter. Poulencs Nichte, die Violinistin Ginette Neveu, für die er die Sonate komponierte, hatte maßgeblich Einfluss auf das Werk. Mit ihr zusammen brachte er das Werk 1943 in Paris zur Uraufführung. In jedem Satz zitiert er den damals verbotenen Jazz-Standard „Tea for two“ als stillen Protest gegen die deutsche Okkupation. 1949 kam Neveu bei einem Flugzeugabsturz ums Leben – Poulenc revidierte die Fassung und ersetzte den ursprünglichen dritten Satz durch ein ‚Presto tragico‘.
Eigentlich hatte Maurice Ravel Vorbehalte gegen die Verbindung von Violine und Klavier und so brauchte er ganze vier Jahre zur Fertigstellung seiner Violinsonate, die im Übrigen auch sein letztes Kammermusikstück wurde. Mit den Satzbezeichnungen wendete sich Ravel von der Tradition der klassischen Sonate ab: ein Allegretto in neobarocker Kühle, ein Blues als Mittelsatz und ein Perpetuum mobile als Finale. Die beiden Instrumente verschmelzen nicht zum pastosen Klang, sondern beweisen in trotziger Beharrlichkeit die Unvereinbarkeit ihrer Klänge. Violinist des 4. Foyerkonzerts ist Sönke Reger, seit 2005 1. Konzertmeister der Meininger Hofkapelle. Am Klavier ist Aris Alexander Blettenberg zu erleben. Der junge Pianist gewann 2015 den 1. Preis und Publikumspreis des Internationalen Hans-von-Bülow-Wettbewerbs Meiningen in der Kategorie Dirigieren vom Klavier. aks FOYERKONZERT Mit: Sönke Reger (Violine), Aris Alexander Blettenberg (Klavier) TERMIN: SO, 11.03., 11.15 Uhr, Foyer Großes Haus Für den diesjährigen Klavierwettbewerb kann man sich übrigens noch bis zum 30. April anmelden. Nicht nur professionelle Pianisten können sich der Jury stellen, sondern auch Kinder und Jugendliche sowie erwachsene Amateure. Der 3. Internationale Hans-von-BülowWettbewerb findet vom 23. August bis 1. September 2018 in Meiningen statt. Weitere Informationen finden Sie auf: www.buelow-wettbewerb-meiningen.de.
März 2018
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■ TIPPS UND TERMINE
■ DAS SAGT DIE PRESSE
■ TIPPS UND TERMINE
Stadt – Nacht – Wald
Slapstick, Klamauk und Wortwitz
Göttlich, mörderisch und irrwitzig
Neil Simons „Sonny Boys“
Das Osterprogramm zu den Feiertagen
„Die Zuschauer werden in den nächsten zweieinhalb Stunden viel zu lachen haben über das, was ihnen der beliebte Schauspieler und Komödiant Heinz Rennhack (als Willie Clark), der immerhin schon im 81. Lebensjahr steht, und sein Spielpartner Peter Bernhardt (als Al Lewis) an Situationskomik, Slapstick, Klamauk, Wortwitz und hintersinnigem Humor bieten.“ MAIN POST, Siggi Seuß
GRÜNDONNERSTAG: 6. SINFONIEKONZERT Der aus Ungarn stammende Gergely Madaras, der zu den aufregendsten europäischen Nachwuchsdirigenten zählt, ist schon bald am Pult der Meininger Hofkapelle zu erleben. Unter dem Titel „Göttliche Vollkommenheit“ erklingen Werke von Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart. TERMIN: DO, 29.03., 19.30 Uhr, Großes Haus KARFREITAG: „DER STURM“ Filmregisseur Andreas Morell brachte Shakespeares letztes großes Stück bildgewaltig auf die Meininger Bühne. Einen Prospero, dem die Stürme seines Lebens gewissermaßen ins Gesicht geschrieben sind, fand Morell in dem Berliner Schauspieler Michael Kind, einem breiterem Publikum u. a. bekannt als Einsatzleiter Hermann Gruber in der beliebten TERMIN: FR, 30.03., 19.00 Uhr, Großes Haus ZDF-Serie „Küstenwache“.
SCHAUSPIEL TERMINE: FR, 09.03., FR, 23.03., DO, 12.04., MI, 09.05. und FR, 08.06., jeweils 19.30 Uhr, Großes Haus
Domplatz Erfurt ©Frank Ziebarth
KARSAMSTAG: „CARMINA BURANA“
Nachtfotografien von Falk Ziebarth
Sie zählt zu den berühmtesten Chorwerken der Welt, jedoch kommt die Orff’sche Kantatensammlung meist nur konzertant zur Aufführung. Nutzen Sie die Chance und erleben Sie „Carmina Burana“ als seltene Theaterinszenierung in einer zeitgemäßen Interpretation des niederländischen Regisseurs Ivar van Urk. Für einen monumentalen Klang sorgen vier Chöre, die Solisten Elif Aytekin, Ondrej Šaling und Dae-Hee Shin sowie die Meininger Hofkapelle geleitet von GMD Philippe Bach. TERMIN: SA, 31.03., 19.30 Uhr, Großes Haus OSTERMONTAG: „LAUF DOCH NICHT IMMER WEG!“ Philip Kings britische Farce bietet alles, was ein amüsierfreudiges Publikum sich nur wünschen kann. Zum vielgespielten Klassiker geworden, ist sie mit ihrem Sprachwitz ein wahrer Angriff auf die Lachmuskeln. Am Ende stehen ein paar Pfarrer zu viel auf der Bühne, drei echte und zwei unechte, und bringen die Polizei zur Verzweiflung: Wer ist denn nur wer? TERMIN: MO, 02.04., 15.00 Uhr, Großes Haus
Peter Bernhardt, Heinz Rennhack ©foto-ed
■ TIPPS UND TERMINE
Vorerst zum letzten Mal
■ TIPPS UND TERMINE
Mozarts „Così fan tutte“
Abschied vom jungen Eheglück
Frauen sind untreu und zwar ausnahmslos. So die These des alten Philosophen Don Alfonso. Auch die Bräute der beiden jungen Offiziere Ferrando und Guglielmo seien treulose Seelen, was er mit einer „Treueprobe” beweisen will. Ob die Figuren aus den Liebesverstrickungen und ihrem sich selbst geschaffenen Leid hinausgelangen? In der letzten Zusammenarbeit von Wolfang Amadeus Mozart und Lorenzo da Ponte durchlaufen vier junge Menschen die „Schule der Liebenden”. Moralische Überzeugungen kommen ins Wanken, Gefühle werden ungewiss, menschliche Abgründe kommen ans Licht.
Derniere „Kleiner Mann – was nun?“ „Liebe Mutter, ich bin Ihre neue Schwiegertochter Emma genannt Lämmchen, und Hannes und ich haben vorgestern geheiratet, am Sonnabend. Wir sind sehr glücklich und zufrieden und würden ganz glücklich sein, wenn Sie sich mit uns freuen würden. Es geht uns gut, aber leider hat Hannes die Konfektion aufgeben müssen und arbeitet in einem Düngemittelgeschäft, was uns nicht so gefällt. Es grüßt Sie Ihr Lämmchen” Warmherzig und voller Dramatik erzählt „Kleiner Mann – Was nun?“ die Geschichte von dem kleinen Angestellten Johannes Pinneberg und seiner Frau „Lämmchen“ im düsteren Jahr der Weltwirtschaftskrise. Für die Inszenierung von Hans Falladas Roman griff Regisseurin Yvonne Groneberg auf die geschickte Revuebearbeitung von Tankred Dorst und Peter Zadek zurück. Begleiten Sie zum letzten Mal das junge Eheglück auf dem Weg in das Abenteuer, das Leben heißt.
Björn Boresch, Meret Engelhardt ©Sebastian Stolz
SCHAUSPIEL DERNIERE: SA, 24.03., 19.30 Uhr, Großes Haus
„Anthony Pilavachi zieht zwar alle Register des Komischen aus dem Arsenal der Comedia dell' Arte, er geizt nicht mit komischen, ironischen, burlesken, erotischen Einfällen der Personenführung, um das Partnertausch- und Liebesprobenstück unterhaltsam abschnurren zu lassen. Aber er zeigt hinter aller Komödie doch auch sehr feinfühlig die seelische Entwicklung zweier Paare. (…) Mit der Liebe spielt man nicht. Das ist die Botschaft dieser Inszenierung. MDR KULTUR, Dieter David Scholz
Stadt, Nacht und Wald sind die Erfahrungsräume, aus denen der im hessischen Treischfeld lebende Fotograf Falk Ziebarth seine Motive schöpft. Wenn es dunkel wird, begibt er sich auf die Suche nach dem Licht, im urbanen Raum und in der Natur. Weiterhin bedient er sich des künstlichen Lichts. Die bevorzugte Technik der Langzeitbelichtungsfotografie bringt unerwartete und ästhetisch überraschende Ergebnisse hervor, die den Betrachter in Erstaunen versetzen. Der Künstler bietet an den Samstagen 3., 10., 17. und 24. März kostenfreie Workshops zum Thema „Nachtfotografie“ an. Interessierte können unter professioneller Anleitung deren Besonderheiten kennenlernen. Als Ausrüstung werden Systemkamera (Spiegelreflex), Stativ, warme Kleidung sowie Taschen- oder Stirnlampe benötigt. Treffpunkt für die nach Alter und Thema unterschiedenen Freiluftveranstaltungen ist immer 16 Uhr in der Ausstellung in der Städtischen galerie ada Meiningen. Anmeldungen nimmt die Christophine Kunstschule an der vhs Meiningen unter 03693 501817 oder kunstschule@vhs-sm.de entgegen. rms M ALEREI/DRUCKGRAFIK/ KUNSTMÖBEL Städtische galerie ada VERNISSAGE: SA, 24.02., 16.00 Uhr AUSSTELLUNGSZEITRAUM: bis 17.06., jeweils MI – SO von 15 bis 20.00 Uhr FÜHRUNGEN MIT ZIEBARTH: SO, 04.03., 11.00/16.00 Uhr
OPER LETZTER TERMIN IN DIESER SPIELZEIT: SA, 03.03., 19.30 Uhr, Großes Haus
Siyabonga Maqungo, Marianne Schechtel, Anne Ellersiek, Marián Krejcˇ ík ©Marie Liebig
■ VORSCHAU
Von Eitelkeiten, Geltungsdrang und der großen Frage nach Mann und Frau ■ IMPRESSUM
„Ariadne auf Naxos“ ab 13. April Nach der expressionistischen „Elektra“ und auftat war nichts Geringeres als eine Oper in dem anachronistischen „Rosenkavalier“ der Oper – das vielleicht genialste Konstrukt, suchten Strauss und Hofmannsthal nach ei- das Strauss je für die Musikbühne erdachte. ner Herausforderung, etwas Neuem, das zu Im Vorspiel offenbart sich dem Zuschauer der gleichen Teilen ungewöhnlich wie auch der chaotische Zustand vor der Aufführung der großen Idee der Oper dienlich sein sollte. Oper „Ariadne auf Naxos“: Turbulenzen um das Engagement Das Sujet war schnell einer spontan gefunden: Molières Komödie „Le Bour- Dass ein Herz so gar sich selber, verpflichteten Kogeois gentilhomme“ Gar sich selber nicht versteht! mödiantentruppe drehen ihre Kreise, sollte um eine Oper Zerbinetta der Komponist erweitert werden; die steht am Rande beiden suchten nach der Vereinigung oder eben der Gegensätzlich- des Nervenzusammenbruchs und obendrein keit von Wort und Musik, getreu der Ur-Frage fechten Tenor und Primadonna noch ihre ganz des Theaters Prima la musica e poi le parole? eigenen Kämpfe aus. Doch man muss sich zu– übrigens ein Problem, welches Strauss bis zu sammenfinden, der Geldgeber will es so. Der seiner letzten vollendeten Oper „Capriccio“ „Lappen“ muss sich heben – und so kreieren noch beschäftigen wird. Der Erfolg des An- die vermeintlich konträren Typen aus Oper einanderheftens von Komödie und Oper war und Improvisationskunst eine ganz eigene, dürftig, so dass der Komponist und sein konge- individuelle Art der nun komisch-tragischen nialer Librettist noch gute vier Jahre brauch- Version von „Ariadne auf Naxos“. Während ten, um das Werk bis zu seiner endgültigen in diesem zweiten Teil die große Strauss’sche Form umzugestalten – Molière fiel im Laufe Opulenz, die breite Orchestrierung und die dieses Prozesses von der Schippe dieser Um- große Vorliebe für das dramatische Timbre strukturierung. Was blieb bzw. was sich nun überwiegen, erklingen im Vorspiel auch re-
zitativartige burleske Nummern, erweitert um die Sprechrolle des Haushofmeisters und final verfeinert mit der breiten Auseinandersetzung zwischen Zerbinetta (Sopran) und Komponist (Mezzosopran); einer Paarung, die direkt dem vorangegangen „Rosenkavalier“ entsprungen sein dürfte, musikalisch wie inhaltlich. „Ariadne auf Naxos“ ist nicht weniger als das Karambolieren und zugleich das Vereinigen eines uralten Mythos mit den Zuständen der Jetzt-Zeit, das Entgegensetzen der Lifestyle-Konzepte zweier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, das Befragen der uralten Konflikte zwischen Mann und Frau und schlussendlich der Frage nach der Identität. Damit offeriert diese Oper einen Spagat zwischen lustvoller, urkomischer, teils grotesker Operettenidee und der großen Oper mit ihren Motiven von Hoffnung, Schmerz und Todessehnsucht – eben alles, was einen gelungenen Theaterabend auszeichnet. dw OPER PREMIEREN: FR, 13.04., 19.30 Uhr und SO, 22.04., 19.00 Uhr, Großes Haus
Herausgeber:
Meininger Staatstheater
Bernhardstraße 5,
98617 Meiningen
www.meininger-staatstheater.de
V.i.S.d.P.:
ANSGAR HAAG
Redaktion:
DOMINIKA MITROVIC´
Layout:
HCS Medienwerk GmbH
Texte: BERNHARD HENNING, ´ DOMINIKA MITROVIC, RALF-MICHAEL SEELE, ANNA KATHARINA SETECKI, JULIANE STÜCKRAD, SUSANNE TENNER-KETZER, MICHAEL VON HINTZENSTERN, DANIEL WESTEN Fotos/Grafiken: A NGERER DER ÄLTERE, ASSITEJ, BALAZS BOROCZ/ PILVAX, PAUL PHILIPP BRAUN, FOTO-ED, MARIE LIEBIG, DO´ TORSTEN MINIKA MITROVIC, RÖSSE, SEBASTIAN STOLZ/ FILMWILD.DE, FALK ZIEBARTH Werbefoto ©Sebastian Stolz, filmwild.de
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