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Sponsorpartner
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SÜDTHÜRINGISCHES STAATSTHEATER
E R H A J 325 er Hofkapelle
Meincihnengvom 2. Oktober bis 1. November Festwo
DIE THEATERSEITEN
SC H AUSPI EL • M USI K T H E AT E R • KONZ E RT • P U P P EN T H E AT E R • BALLE T T
Ausgabe September/Oktober 2015 MT 1
KO LUMNE
Ein Spaßkonzert für alle – auch für Streicher 325 Jahre Meininger Hofkapelle – wenn man das Alter aller „Blechschaden“-Kollegen zusammen zählt, kommt man auf eine noch höhere Zahl. Wir sind zwölf Mann – wie eine Fußballmannschaft mit Trainer auf der Bühne. Unser Konzert dauert auch genauso lange wie ein Fußballspiel, zwei Mal 45 Minuten. Unsere Zugaben sind die Verlängerung und das Elfmeterschießen. Zwar feierten wir letztes Jahr erst unseren 30. Geburtstag, haben aber schon überall auf der Welt gespielt – außer in Australien, Afrika und Meiningen. Es wird also Zeit! Als gebürtiger Schotte kam ich 1974 mit einem Stipendium an das Hessische Staatstheater Wiesbaden und über Essen schließlich nach München zu den Philharmonikern. Ich habe meine Mutter in Schottland angerufen und gesagt, „Ich komme nicht zurück, ich spiele jetzt bei Celibidache in München und im Sommer spiele ich in Bayreuth!“ Meine Mutter hat gesagt, „Ich habe nichts verstanden, außer irgendwas mit Gaddafi und Beirut.“ Nach fünf Jahren unter Celibidache hatte ich aber keine Lust mehr auf diese schlechte Laune bei jeder Probe und dachte: „Hey, ich kann was anderes machen!“ Ich habe Noten aus Schottland mitgeschleppt und „Blechschaden“ gegründet – damit wir, die Blasmusiker, auch in der ersten Reihe sitzen können und die Melodie spielen können. In den Kohlengruben in Schottland, wo ich aufgewachsen bin, spielen wir die Geigenstimme auf Blech! Und „Blechschaden“ wurde zum Erfolg. Wir durften eine Platte aufnehmen und in diesen Fernsehsendungen auftreten, in denen man nicht spielt. Das haben wir nicht verstanden! Playback! Na gut, irgendwann haben wir es als bezahlten Urlaub akzeptiert. Dann sind wir immer bekannter geworden – und jetzt, über 30 Jahre später, sind wir immer noch zusammen. Zwei Mal haben wir den ECHO-Preis gewonnen – ich wusste bis dahin gar nicht, dass es diesen Preis überhaupt gibt. Unser Heimatorchester, die Münchner Philharmoniker, hat ihn noch nicht gewonnen... Blechblasmusik hat eine typisch deutsche Tradition und früher kamen fast alle Blechbläser aus Deutschland, wahrscheinlich sogar aus Thüringen – kein Wunder also, dass Richard Wagner sein Festspielorchester aus der Meininger Hofkapelle zusammenstellte. Mein liebster Blechbläserwitz gegen den Rest der Welt oder zumindest gegen Streicher ist auch deutsch: Was ist der Unterschied zwischen einer Geige und einer Waschmaschine? Die Waschmaschine vibriert gleichmäßig und es kommt was Sauberes raus. Aber natürlich ist es nur Spaß, auch Streicher sind in unseren Konzerten willkommen! Meine Frau sagt immer, wir seien das einzige Kammerorchester, das für das Lachen bezahlt werde. Dabei geht es bei uns durchaus auch um die Musik. Es gibt zum Beispiel nur sehr wenig Musikstücke für SoloBass-Posaune. Wenn Sie in unser Konzert kommen, werden Sie wissen, warum! Unser Schlagzeuger kann Noten lesen, deswegen hat er früher mit Freddy Mercury und „Queen“ gespielt. Wir sind halt Profis und keine Amateure. Der Unterschied zwischen Amateuren und Profis ist, dass Amateure die Arche Noah gebaut haben und Profis die Titanic. Als Vorgruppe haben wir übrigens immer eine Amateurgruppe, die spielt davor und danach die Zugaben wie „Smoke on the Water“ und „YMCA“. Wer mitspielen möchte ist herzlich willkommen! Unser Konzert ist für jedes Alter, sowohl die Oma als auch das Enkelkind, alle dürfen kommen. Wir spielen ein Programm von Barock bis Rock und weiter.
Bob Ross gebürtiger Schotte, Hornist bei den Münchner Philharmonikern, Dirigent, Entertainer und Leiter des von ihm 1984 gegründeten Bläserensembles „Blechschaden“, das bereits zweimal mit dem ‚ECHO Klassik‘ ausgezeichnet wurde und auf internationalen Konzertbühnen unterwegs ist. Weitere Infos zum Konzert mit Bob Ross und „Blechschaden“ am 25. Oktober finden Sie auf S. 3! Wenn Sie selbst Blechbläser sind und davor und danach mitspielen möchten, melden Sie sich bis zum 20. Oktober im Orchesterbüro unter 03693/451-266 oder hofkapelle@das-meininger-theater.de
S C H AU S PI E L P R EMIER E
Björn Boresch, Sven Zinkan
„Die Nibelungen“: Hass, Eifersucht, Mord und Rache Friedrich Hebbels Version der populärsten aller germanischen Heldensagen Regie: LARS WERNECKE Bühnenbild & Kostüme: HELGE ULLMANN Dramaturgie: PATRIC SEIBERT Das Nibelungenlied ist nicht nur eines der ältesten Zeugnisse deutschsprachiger Dichtung, sondern es galt auch lange Zeit als das „Nationalepos der Deutschen“. Die Ursprünge der Abenteuer, von denen uns das erstmals im frühen 13. Jahrhundert niedergeschriebene Werk erzählt, liegen in der wilden Umbruchsphase der Völkerwanderung. Einer Zeit, von der wir wenig gesichertes Wissen haben und die deshalb viel Platz für Mythen, Sagen und Legenden bietet: Als die Antike mit dem Untergang des Weströmischen Reiches endet und das Mittelalter seinen Anfang nimmt, sind auf dem Gebiet des alten Imperiums große Umverteilungskämpfe im Gange und verschiedenste Mächte ringen um die Vorherrschaft. Bis zum heutigen Tag vermag der Stoff, in seiner Mischung aus Ritterepos und Märchen, als Geschichte von bedingungsloser Liebe und grenzenlosem Hass, von Eifersucht, Ver-
rat, Mord und Rache, das Publikum in seinen Bann zu ziehen und inspirierte Künstler wie Richard Wagner, J.R.R. Tolkien, Fritz Lang und viele andere. Friedrich Hebbel haucht der Sage in seinem 1861 erstaufgeführten Mamutdrama Leben ein, indem er allen Figuren individuelle Züge gibt – und sein Publikum die Faszination des Bösen spüren lässt, der die Helden des Stückes immer wieder erliegen und die schließlich ihr Schicksal besiegelt. Siegfried aus Xanten, der unverwundbare Drachenbezwinger und Eroberer des Nibelungenschatzes, kommt nach Worms und will eigentlich nur zum Zeitvertreib mit König Gunther um sein Königreich kämpfen – da verliebt er sich unversehens in Kriemhild, die Schwester des Burgunderkönigs. Sie wird ihm auch versprochen, wenn Siegfried für Gunther zuerst die unbesiegbare Brunhild, die Königin Isenlands, gewinnt. Der Plan geht auf, Gunther und Brunhild, Kriemhild und Siegfried feiern Doppelhochzeit. Über das, was auf Isenland und auch noch in der Hochzeitsnacht geschieht, wird Stillschweigen ver-
einbart – das Siegfried jedoch umgehend bricht. Das Ansehen Gunthers und vor allem seiner Frau ist in Gefahr. Hagen von Tronje, der langjährige Berater Gunthers, spricht als erster aus, was alle denken: Siegfried muss weg, und zwar für immer. Hagen lockt ihn in einen Hinterhalt, nachdem er der nichtsahnenden Kriemhild zuvor das Geheimnis entlockt hat, an welcher Stelle seines Körpers der mit dem Drachenblut gepanzerte Siegfried doch verwundbar ist. Von ihrer Familie verraten, um ihren Ehemann gebracht und des Nibelungenhorts beraubt, schwört Kriemhild Rache. Um die zu bekommen, ist ihr jedes Mittel recht. Sie heiratet den gefürchteten Hunnenkönig Etzel und verlässt Worms für immer. Viele Jahre nach Siegfrieds Tod lädt sie nun die Burgunder unter dem Vorwand, sich endlich doch versöhnen zu wollen, ins Hunnenland ein... Lars Wernecke und Helge Ullmann werden Hebbels Drama in großartigen und archaischen Bildern auf die Meininger Bühne bringen und sich dabei auch nicht scheuen, zu überprüfen, ob nicht doch die eine oder an-
dere Parallele zum Zustand unserer heutigen Welt in dem über tausend Jahre alten Stoff zu finden ist. Mit: MERET ENGELHARDT, EVELYN FUCHS, ANJA LENSSEN, ULRIKE WALTHER; HAGEN BÄHR, PETER BERNHARDT, REINHARD BOCK, BJÖRN BORESCH, PHILLIP HENRY BREHL, VIVIAN FREY, MICHAEL JESKE, PETER LIEBAUG, HANS-JOACHIM RODEWALD, RENATUS SCHEIBE, STEFAN SCHAEL, SVEN ZINKAN, Statisterie des Meininger Theaters
Matinee: SO, 06.09., 11.15 Uhr, Foyer
Premieren: FR, 11.09., 19.30 Uhr und SO, 13.09., 19.00 Uhr, Großes Haus
Weitere Vorstellungen: MI, 23.09.; DO, 15.10.; FR, 30.10., jeweils 19.30 Uhr, Großes Haus
S C HAU S PI E L PR EMIER E
Über die Unfähigkeit, das Fremde zu verstehen Wolfram Lotz‘ „Die lächerliche Finsternis“ Regie: CHRISTOPH TODT Bühnenbild & Kostüme: in Kooperation mit der Hochschule Dresden Dramaturgie: PATRIC SEIBERT Wolfram Lotz, geboren 1981 in Hamburg, wuchs im Schwarzwald auf. Er studierte Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaft in Konstanz und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er schreibt Theaterstücke, Hörspiele, Lyrik und Prosa und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Sein jüngstes Hörspiel „Die lächerliche Finsternis“ wurde im September 2014 am Akademietheater in Wien uraufgeführt, seither an einigen deutschen Bühnen gezeigt und zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Nun wird es von Christoph Todt in den Kammerspielen inszeniert. Lotz greift für seine „Finsternis“ gleich in zwei tiefe Kisten: Sein Text, sagt er und vermischmascht Namen und Titel, sei nach „Francis Ford Conrads Herz der Apocalypse“ geschrieben. Er spielt also mit Motiven aus Joseph Conrads Meisternovelle „Das Herz
der Finsternis“ und Coppolas Kriegsfilm „Apocalypse Now“. Und jetzt aufgepasst: das Boot folgt hier nicht dem Verlauf des Kongo, es fährt nicht durch den verminten Dschungel Vietnams. Es fährt den Hindukusch hinauf, als wäre das ein Fluss, es schippert allen Ernstes durch die Regenwälder Afghanistans: ein Hohn auf die Orientierungslosigkeit des Fernsehzuschauers, dem die zahllosen Kriegs-, Terror- und Katastrophennachrichten zu einer nicht nur geografisch flüchtigen Gemengelage zusammenfließen: Balkan, Irak, Afghanistan, Afrika, Ukraine. Die Expedition, die hier aufbricht, um einen durchgeknallten deutschen Oberstleutnant zu eliminieren, steht unter dem Kommando des Bundeswehr-Hauptfeldwebels Oliver Pellner. Der zweite Mann neben diesem Macho ist der Unteroffizier Stefan Dorsch aus Sachsen-Anhalt. Es geht nicht mehr um Elfenbein, sondern um Erz für Mobiltelefone. Die Reise führt zu sogenannten Eingeborenen und zu Vorposten der sogenannten Zivilisation. Etwa zu einem auf christliche und daher unverschleierte weibliche Konturen fixierten
Missionar, der sich gar nicht vorstellen kann, dass Religion den Menschen Vorschriften machen könnte. Oder dem Händler, der selbst noch als Opfer eines kriegerischen Präzisionsangriffs makaber die feindliche Terminologie von Kollateralschäden übernimmt. War Joseph Conrads „Herz der Finsternis“ zugleich eine Reise ins Unterbewusste, so will Lotz die verräterischen Symptome des neokolonialen Denkens aufspüren. Er projiziert die Ansprüche der Ersten auf die Dritte Welt. Mit: CARLA WITTE, CHRISTINE ZART; MATTHIAS HEROLD, PATRIC SEIBERT
Kost-Probe: DI, 20.10., 19.00 Uhr, Kammerspiele
Premiere: DO, 29.10., 20.00 Uhr, Kammerspiele
Weitere Vorstellung: SA, 31.10., 20.00 Uhr, Kammerspiele
Christine Zart
SPEKTAKEL
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Ausgabe September/Oktober 2015
T h e a t e r k a s s e 0 3 6 9 3 / 4 5 1 2 2 2 o . 1 3 7
325 Jahre Meininger Hofkapelle M US IKTHEAT E RP RE M I E RE
2. SINF O NIEKO NZERT
Eine Kunst durch die andere erlöst!
Jubiläumskonzert
„Capriccio“, die letzte Oper von Richard Strauss, erstmals im Meininger Theater
Vergangenheit und Gegenwart
„Capriccio“ – Marián Krejcˇík, Ernst Garstenauer Musikalische Leitung: GMD Philippe Bach Regie: Anthony Pilavachi Bühne & Kostüme: Tatjana Ivschina Dramaturgie: Diane Ackermann Das Jubiläum der Hofkapelle verlangt nach einer außergewöhnlichen Opernpremiere. Und welcher Komponist wäre da besser geeignet als der ehemalige Kapellmeister Richard Strauss? Sein Schwanengesang, das heitere „Konversationsstück für Musik“ mit dem Titel „Capriccio“, stand noch nie zuvor auf dem Meininger Spielplan. Diese außergewöhnliche Produktion ist zugleich das Meiningen-Debüt von Anthony Pilavachi, der als Regisseur an Theatern wie Komische Oper und Deutsche Oper Berlin, Houston Grand Opera, Landestheater Linz, Oper Leipzig sowie den Opernhäusern von Bordeaux, Darmstadt, Göteborg, St. Gallen und bei der Expo 2000 inszenierte. Mehrfach in der Fachzeitschrift „Opernwelt“ in den Kategorien „Beste/r Inszenierung/Regisseur“ nominiert, erhielt die DVD seiner Lübecker „Ring“-Inszenierung den „ECHO Klassik“ sowie den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn
mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Tatjana Ivschina, die u.a. seinen Oldenburger Mozart-Zyklus ausstattete und derzeit einen Erfolg nach dem anderen an der Rheinoper Düsseldorf/Duisburg feiert. Das Team Pilavachi/Ivschina hat mit „Capriccio“ einen fantasievollen Anachronismus zu gestalten, denn wie bereits im „Rosenkavalier“ hat sich Richard Strauss für das historische Umfeld des Rokoko entscheiden. Auf einem Schloss in der Nähe von Paris genießt Gräfin Madeleine die Gesellschaft von Künstlern – insbesondere die des Dichters Olivier und des Komponisten Flamand, die beide mit vollem Einsatz ihrer Talente um die junge Frau werben. Die bunte Gesellschaft, die Madeleine zu ihrem Geburtstag versammelt, umfasst von grazilen Tänzern und italienischen Rampensängern bis hin zum verschlafenen Souffleur so gut wie alle Zutaten des turbulenten Theaterlebens. Inmitten der Figuren steht Theaterdirektor La Roche, nie verlegen um einen Seitenhieb oder eine Theorie zum Wesen der Kunst. Am Ende sieht sich die kunstsinnige Gräfin vor einer schwierigen Wahl: Wie soll Madeleine entscheiden, ob das Wort oder die Musik den Vorrang hat, wenn
1. FOYERKO NZ E RT
doch erst das Verschmelzen der beiden ein Ideal hervorbringt? Wo doch „eine Kunst durch die andere erlöst“ wird? Es ist eine alte und auf der Opernbühne bereits mehrfach thematisierte ästhetische Frage, die Richard Strauss in seiner letzten großen Oper „Capriccio“ aufgreift – um sie letztlich offen zu lassen. Und dies tat er zu einer Zeit, da es in der Weltgeschichte wahrlich anderes zu diskutieren gab: inmitten des zweiten Weltkriegs. Seit 1935 verfolgte Strauss diese Idee in Zusammenarbeit mit wechselnden Textdichtern – zunächst mit Stefan Zweig, letztendlich als Ko-Autor mit seinem Lieblingsdirigenten Clemens Krauss, der das Werk auch aus der Taufe hob. Die Uraufführung im Oktober 1942 im Münchner National-Theater war einer der letzten großen Erfolge, bevor das Opernhaus den Bomben zum Opfer fiel. Roland Hartmann, Regisseur der Uraufführung, erinnert sich daran, wie die Besucher durch die unbeleuchtete Münchner Innenstadt zum Theater pilgerten: „Sie riskierten, in einen schweren Luftangriff hineinzugeraten, aber die Sehnsucht nach Musik im innen erleuchteten Opernhaus, nach festlicher Umgebung und nach einer geistigen Welt des Schönen,
fern von allen Gefahren des Krieges, ließ sie alles überwinden.“ Man habe „Capriccio“ geliebt, resümiert Hartmann. Mit diesem Werk schenkte Strauss den Menschen in einer düsteren Zeit ein Werk voll strahlend schöner Musik, das der Unmenschlichkeit der Umstände den Wert der Kunst entgegensetzte. Mit: ELIF AYTEKIN, RITA KAPFHAMMER, CAMILA RIBERO-SOUZA; ERNST GARSTENAUER, MARIÁN KREJČÍK, MIKKO JÄRVILUOTO, SIYABONGA MAQUNGO/XU CHANG, STAN MEUS, DAE-HEE SHIN, DANIEL SZEILI, Herren des Chores des Meininger Theaters; Meininger Hofkapelle
Matinee:
SO, 04.10., 11.15 Uhr, Foyer
Premieren:
FR, 16.10., 19.30 Uhr und SO, 18.10., 19.00 Uhr, Großes Haus
Weitere Vorstellungen: SO, 01.11., 19.00 Uhr, Großes Haus
1 . SINFONIEKONZER T
Beethoven auf Chinesisch
Klangkunst für Bläser
Philharmonia Quartett Berlin zu Gast bei der Hofkapelle
Holliger leitet Richard Strauss und Eigenkompositionen
Gern gesehener Besuch in Meiningen: Anlässlich der Festwochen gibt sich das Philharmonia Quartett, 1985 aus Mitgliedern der Berliner Philharmoniker gegründet, die Ehre. Es vereint seine Kräfte mit dem Streichquartett aus den Reihen der Hofkapelle für das Streich-Oktett von Felix Mendelssohn, dem genialen frühen Wurf des 16-jährigen Wunderkinds. Zuvor stehen zwei Werke auf dem Programm, die die Grenzen des damals Gewohnten sprengten: Schostakowitschs Quartett Nr. 13 löste bei der Uraufführung unter anderem wegen seiner progressiven Klangeffekte Begeisterung aus. Beethovens „Große Fuge“ jedoch – damals noch Schlusssatz des Quartetts op. 130 – stieß zunächst auf Unverständnis. Dem Rezensenten der „Allge-
Philharmonia Quartett Berlin
meinen musikalischen Zeitung“ erschien die komplexe Fugenkomposition „unverständlich, wie Chinesisch“. Sein abschließendes Urteil, dass das Stück sich wohl bei näherem Kennenlernen erschließen würde, war geradezu prophetisch: Zwar tauschte Beethoven den Finalsatz des Quartetts aus, aber als für sich stehende Veröffentlichung mit eigener Opuszahl stand der „Großen Fuge“ eine glänzende Zukunft offen.
Solisten: ASTRID WEBER (Sopran), DAE-HEE SHIN (Bariton) Dirigent: GMD PHILIPPE BACH Es spielt die Meininger Hofkapelle
Mit: Philharmonia Quartett Berlin und Streichquartett der Meininger Hofkapelle
Termin:
FR, 18.10., 11.15 Uhr, Foyer
Wenige Werke sind so eng mit der Geschichte der Meininger Hofkapelle verbunden wie die Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98, die Brahms 1884 und 1885 in zwei Etappen während seiner Sommeraufenthalte im steirischen Mürzzuschlag verfasst hatte. Sie bildet denn auch den abschließenden Höhepunkt des Jubiläumskonzerts des Orchesters, das das Werk am 25. Oktober 1885 im 3. Abonnementskonzert der Herzoglichen Hofkapelle „unter persönlicher Leitung des Meisters“ uraufführte – also fast auf den Tag genau 130 Jahre vor dem 2. Sinfoniekonzert der Jubiläumsspielzeit. Brahms hatte damals dem Hofmusikintendanten Bülow, auf dessen Initiative die Zusammenarbeit mit dem Meininger Elite-Orchester zustande kam, mit verhaltener Euphorie das neue Werk angekündigt: Er fürchte, das Werk schmecke nach seinem Enstehungsklima, und „die Kirschen hier werden nicht süße, du würdest sie nicht essen!“ Nach den gemeinsamen Proben konnten Bülow und die Musiker jedoch alle Zweifel zerstreuen: „riesig, ganz eigenartig, ganz neu, eherne Individualität. Athmet beispiellose Energie von a bis z“, war Bülows Einschätzung, und er behielt Recht: Das Werk wurde nicht nur in Meiningen, sondern auch auf der folgenden Konzerttournee begeistert aufgenommen. Die Beschäftigung anderer Komponisten mit Brahms‘ Werken ließ nicht lange auf sich warten. Ein prominentes Beispiel der Bezugnahme auf eine Brahms-Komposition findet sich bei Richard Strauss, der sich am Ende seines Lebens noch vier Mal der Gattung des Orchesterlieds widmete. 1948 komponierte Strauss im Schweizer Exil vier Lieder um Sterblichkeit und Abschiednehmen, die sein Verleger als Werkgruppe zusammenfasste und als „Letzte Lieder“ betitelt herausgab. In der Eichendorff-Vertonung „Im Abendrot“ – entstehungsgeschichtlich das erste, im Konzertgebrauch das letzte seiner vier letzten Lieder – lässt Strauss nicht nur seine eigene Tondichtung „Tod und Verklärung“ nochmal anklingen, sondern auch „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms. Dass sich Detlev Glanerts „Weites Land“ auf Brahms bezieht, verrät schon der Untertitel: „Musik mit Brahms für Orchester“. Ein Auftragswerk des Oldenburgischen Staatstheaters und 2014 ebendort uraufgeführt, baut das etwa viertelstündige Stück auf den ersten Intervallen der 4. Brahms-Sinfonie auf. Detlev Glanert, wie Brahms ein gebürtiger Hamburger, sagt selbst, es sei „viel Norddeutschland“ in seinem Werk, „der weite Himmel“ und „der Brahmssche Geruch von Marschland“. So viel Hommage verlangt nach einem Kontrapunkt – den Thomas Adès‘ „Brahms“Komposition mit hintersinnigem Humor bietet. In Auftrag gegeben als Geburtstagsgruß zu Alfred Brendels 70. Geburtstag, verarbeitet der britische Starkomponist ein herrlich respektloses Gedicht aus der Feder des berühmten Pianisten. Darin erscheint Brahms als Gespenst, bearbeitet unerbittlich die Klaviertasten, so dass die Kinder aus dem Schlaf schrecken und heulen: „Schon wieder Brahms!“ Ja, auch in Meiningen: schon wieder Brahms.
Heinz Holliger Hoher Besuch in den Meininger Festwochen: Gemeinsam mit dem klangart-Ensemble, bestehend aus profilierten Solisten der Schweizer Musikszene, gestaltet Heinz Holliger das 1. Sinfoniekonzert der neuen Saison. Jahrgang 1939, ausgebildet in der Schweiz und in Paris u.a. bei Pierre Boulez, ist Heinz Holliger eine herausragende Persönlichkeit des zeitgenössischen Kulturlebens. Auszeichnungen wie der Sieg beim renommierten ARD-Wettbewerb beförderten seine Karriere als Oboist, für den Komponisten wie Hans Werner Henze, Krzysztof Penderecki, György Ligeti, Elliott Carter, Witold Lutoslawski, Karlheinz Stockhausen und Luciano Berio Werke schrieben. Längst ist Heinz Holliger selbst als Komponist ersten Ranges etabliert. Sein musikalisches Grenzgängertum, das ständige Austesten des klanglich Möglichen, macht seine Kompositionen zum Erlebnis. Beispielsweise das HornSolo „Cynddaredd – Brenddwyd“ (gälisch für „Wut – Traum“), das dem Spieler jede Nuance der Klangerzeugung abverlangt. Oder dem allein schon in Sachen Atmung Virtuosität erfordernden Fagottstück „Mathewmatics“. Das außergewöhnliche Programm wird gerahmt von zwei Stücken des jungen Richard Strauss. Die Bläser-Serenade op. 7 war maßgeblich mitverantwortlich dafür, dass Strauss in Meiningen Fuß fassen konnte. Denn Hofmusikintendant Bülow mochte das – dem
Termin: Vorbild klassischer Serenaden verpflichtete – Werk des 17-jährigen. Er nahm es sogar in das Tourneeprogramm der Meininger Hofkapelle auf. Im Winter 1883/84 erteilte Bülow dem Jungtalent den Auftrag zu einer weiteren, ähnlichen Komposition und lud ihn darüber hinaus ein, die Leitung der Uraufführung am Pult der Meininger Hofkapelle selbst zu übernehmen. So kannten die Hofkapellmusiker den Nachwuchskünstler bereits, als Bülow sich kurz darauf zu dem mutigen Schritt entschied, statt einem erfahreneren Bewerber den blutjungen Strauss zum Kapellmeister zu machen. Die Suite B-Dur op. 4 – vor der Serenade gedruckt und daher mit der kleineren Opusnummer versehen – ist sogar inhaltlich von Bülow mitbestimmt, der sich ausdrücklich eine Gavotte und die finale Introduktion mit Fuge wünschte. Richard Strauss hatte keine Probleme, die Suite wunschgemäß fetigzustellen. „Schöne Jugendzeit“, flachste er als alter Mann, „damals ging es noch auf Kommando!“
SA, 24.10., 19.30 Uhr, Großes Haus Konzerteinführung: 18.30 Uhr, Foyer
Mit: HEINZ HOLLIGER (Oboe und Dirigat), klangart-Ensemble
Termin:
SA, 17.10., 19.30 Uhr, Großes Haus Konzerteinführung: 18.30 Uhr, Foyer
Astrid Weber
SPEKTAKEL
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Ausgabe September/Oktober 2015
T h e a t e r k a s s e 0 3 6 9 3 / 4 5 1 2 2 2 o . 1 3 7
325 Jahre Meininger Hofkapelle
325 JAHRE Meininger Hofkapelle
F E ST KON ZER T 2 5 JA H RE D E U TS C HE E I N H E I T
Alle Menschen werden Brüder
Festwochen vom 2. Oktober bis 1. November
Hans Drewanz dirigiert Beethovens 9. Sinfonie
Hans Drewanz
Beethovens 9. Sinfonie, geschrieben zwischen 1822 und 1824, ist ein Meilenstein der Musikgeschichte. Ganz abgesehen von der erfinderischen und handwerklichen Brillanz der Komposition öffnet sich hier zum allerersten Mal eine Sinfonie der menschlichen Stimme. Und welchen Text wählte Beethoven für sein grandioses Chorfinale: Schillers Ode „An die Freude“, die mit ihrer humanistischen Botschaft in Beethovens Vertonung zur internationalen Hymne für Frieden und Völkerverständigung geworden ist. Kein Wunder also, dass dieses Werk auch Ende 1989 in Berlin erklang, nachdem die fast vier Jahrzehnte andauernde Trennung der Stadt und ganz Deutschlands in unblutiger Revolution beendet worden war. Die im Folgejahr anstehende Wiedervereinigung war schon greifbar, als
02.10.2015 | FESTKONZERT: 9. SINFONIE – LUDWIG VAN BEETHOVEN
damals Leonard Bernstein mit einem Orchester aus internationalen Spitzenmusikern Beethovens 9. Sinfonie aufführte. Einmal dirigierte er im Osten und einmal im Westen Berlins – ein in 36 Länder übertragenes, von Millionen mitverfolgtes Kulturereignis. Am Vorabend des 25. Jahrestags der Deutschen Einheit wird Beethovens Meisterwerk auch in Meiningen erklingen. Das Gemeinschaftsprojekt von Hofkapelle, Solisten und Meininger Chören wird kein Geringerer leiten als Hans Drewanz. Der viel geehrte Dirigent startete seine Karriere als Assistent von Sir Georg Solti in Frankfurt und wechselte danach als 1. Kapellmeister ans Wuppertaler Opernhaus, bevor er über drei Jahrzehnte als Generalmusikdirektor das Staatstheater Darmstadt prägte, dem er als Ehrendirigent bis heute verbunden ist.
16.10.2015 CAPRICCIO 17.10.2015 | 1. SINFONIEKONZERT: KLANGKUNST FÜR BLÄSER 18.10.2015 1. FOYERKONZERT: MEININGEN – BERLIN 24.10.2015 | 2. SINFONIEKONZERT: JUBILÄUMSKONZERT 325 JAHRE 25.10.2015 | 2. FOYERKONZERT: MEININGEN: GESTERN – HEUTE 25.10.2015 | GASTSPIEL BLECHSCHADEN: SPASS MIT BRASS 31.10.2015 | WAGNER-GALA 01.11.2015 | 3. FOYERKONZERT: GEWIDMET HANS VON BÜLOW 01.11.2015 | CAPRICCIO
Termin:
FR, 02.10., 19.30 Uhr, Großes Haus Mit: ANNE ELLERSIEK (SOPRAN), CAROLINA KROGIUS (MEZZOSOPRAN), DANIEL SZEILI (TENOR), DAE-HEE SHIN (BARITON); CHOR DES MEININGER THEATERS, MEININGER KANTOREI, EVANGELISCHE KANTOREI BAD NEUSTADT Dirigent: HANS DREWANZ Es spielt die Meininger Hofkapelle
WAGNER - GA LA
Wiedersehen mit Andreas Schager Wagner-Gala versammelt hochkarätige Interpreten im Meininger Theater
2. FOYERKO NZE R T
Meiningen gestern und heute Werke von Brahms, Reger, Busch, Lessing und Glanert
Andreas Schager
Stephan Siegenthaler Dass Brahms von seinen Meiningen-Besuchen einiges an Inspiration mitgenommen hat, ist musikalisch in seinen späten Kammermusikwerken verewigt. Diese hatte Brahms insbesondere für die Klarinette komponiert – für den „berühmten Blasengel der Herzoglichen Meininger Kapelle“ Richard Mühlfeld. „Schön, werde ich auch zwei solche Dinger schreiben!“ soll Max Reger gesagt haben, nachdem er eine dieser Klarinettensonaten op. 120 gehört hatte. Im Frühjahr 1900 setzte er mit den beiden Stücken op. 49 dieses Vorhaben in die Tat um. Zu den Künstlern, die Regers Werke auch nach dessen Tod noch engagiert pflegten und aufführten, gehörte der Geiger Adolf Busch, mit dem Reger in seinem letzten Lebensjahrzehnt eng befreundet war. Berufsmusiker wie seine Brüder, verfasste Busch auch eigene Werke, wie die „Haus-
musik“ op. 26. An die Meininger Tradition, namhafte zeitgenössische Tonschöpfer aufzuführen, knüpft das 2. Foyerkonzert mit Detlev Glanerts Klarinettenstücken von 2003 an, die „fliegend“, „schwebend“ und „wirbelnd“ daherkommen. Multitalent Kolja Lessing ist in diesem Programm nicht nur als Komponist des Duos „Die Fahrt ins Unbekannte“ vertreten, sondern ist sowohl an der Geige als auch an den Tasten zu erleben. Sein Partner an der Klarinette ist Stephan Siegenthaler, Künstlerischer Leiter der klangart-Konzertreihe. Mit: STEPHAN SIEGENTHALER (Klarinette), KOLJA LESSING (Violine und Klavier)
Termin:
SO, 25.10., 11.15 Uhr, Foyer
Im Jubiläumsprogramm der Hofkapelle darf Richard Wagner nicht fehlen – immerhin rekrutierte dieser aus den Reihen der Meininger einen Großteil des Festspielorchesters des ersten Bayreuther Sommers. Für seine Gala am Ende der Festwochen konnte der Wagner-erprobte Klangkörper exzellente Solisten gewinnen – darunter Tenor Andreas Schager, der längst an den großen Opernhäusern von Mailand, Madrid, Rom, Tokio oder Antwerpen zuhause ist und gerade sein grandioses „Parsifal“-Debüt unter Daniel Barenboim an der Staatsoper Unter den Linden gab. Dem Theater Meiningen ist er seit seinem Rollendebüt in der hiesigen „Rienzi“-Inszenierung eng verbunden und kehrt nun nach seinem Erfolg als Tristan erstmals an die Werra zurück. An seiner Seite singt Astrid Weber, deren Opernkarriere sie u.a. an die Opernhäuser von Köln, Amsterdam, Linz und das AaltoTheater Essen führte. 2011 debütierte sie
mit überragendem Erfolg als Einspringerin bei den Bayreuther Festspielen als Elsa; mit der Meininger Hofkapelle ist sie immer wieder als Venus/Elisabeth im „Tannhäuser“ auf der Wartburg zu erleben. Gemeinsam mit dem Meininger Ensemblemitglied Ernst Garstenauer, im Wagnerfach zuletzt gefeiert als „überwältigender König Marke“, der „seinen großen Auftritt mit runder, enorm ausdrucksstarker Stimme zum Höhepunkt der Vorstellung machte“, werden Astrid Weber und Andreas Schager den 1. Akt der „Walküre“ konzertant darbieten. Man erlebt das fatale Aufeinandertreffen der entfremdeten Geschwister Sieglinde und Siegmund, erlebt, wie das Wälsungenblut zu kochen beginnt – vor den Augen des argwöhnischen Ehemanns Hunding. Zuvor erklingen die „Wesendonck-Lieder“, Richard Wagners musikalisches Zeugnis der mehr als freundschaftlichen Zuneigung, die
er für die Gattin seines Förderers empfand. Solistin Rita Kapfhammer, in der Spielzeit 2015/16 dem Meininger Theater als ständiger Gast verbunden, wurde jüngst u.a. als Fricka, Erda und Waltraute im „Ring“ ihres Stammhauses Dessau bejubelt. Eingeleitet wird das Konzert durch das in C-Dur strahlende „Meistersinger“-Vorspiel, in dem das Orchester modellartig den turbulenten Sängerstreit im Schnelldurchlauf zusammenfasst.
Termin:
SA, 31.10., 19.00 Uhr, Großes Haus Mit: ASTRID WEBER (Sopran), RITA KAPFHAMMER (Mezzosopran), ANDREAS SCHAGER (Tenor), ERNST GARSTENAUER (Bass) Dirigent: GMD PHILIPPE BACH Es spielt die Meininger Hofkapelle
3 . F OYERKO NZ E RT
Aufruhr von Klangfarbe Violinsonaten von Strauss und Brahms Welch eine prägende Gestalt Hans von Bülow im Musikleben seiner einstigen Wirkungsstätte Meiningen ist, davon zeugen noch immer Ereignisse wie etwa der Bülow-Klavierwettbewerb. Aus diesem ging die junge Pianistin Herin Sung 2012 als Siegerin hervor. Gemeinsam mit Hofkapell-Konzertmeister Sönke Reger interpretiert sie im 3. Foyerkonzert Werke der Meininger Lokalheroen Richard Strauss und Johannes Brahms. Strauss verfasste seine einzige Violinsonate Es-Dur op. 18 – zugleich das letzte rein instrumentale Kammermusikwerk, dem er eine Opuszahl gab – etwa ein Jahr nach seinem Weggang aus Meiningen. Das Stück wurde zu einer der am breitesten rezipierten Sonaten seiner Zeit; der britische Kammermusikadvokat Walter Wilson Cobbet nannte sie „a riot of musical colour“, und der langsame Satz verselbständigte sich als „Improvisation aus Opus 18“. Etwa um die gleiche Zeit wie Strauss verfasste Brahms seinen Violinsonate d-Moll op. 108. Das Werk ist durchzogen von liedhaften Melodien, einige davon spürbar von Brahms‘ Vorliebe für ungarische Volksmusik geprägt. Gewidmet ist das Werk Hans von Bülow.
Mit: SÖNKE REGER (Violine), HERIN SUNG (Klavier)
GA ST SP IEL
Spaß mit Brass Musikalische Unterhaltung für Einsteiger und Experten
Termin:
SO, 01.11., 11.15 Uhr, Foyer
„Blechschaden“ - die Blechbläser der Münchner Philharmoniker
Herin Sung
Seit mehr als drei Jahrzehnten machen sie die Konzertwelt unsicher: die Blechbläser der Münchner Philharmoniker, gemeinsam als „Blechschaden“ unterwegs. Wenn auch ihr Zusammenspiel alles andere als ein Unfall ist, kommt es dennoch regelmäßig zu heftigen Kollisionen: in ihren Programmen treffen sich
Barock und Bon Jovi, Dicke-Backen-Musik und Deep Purple, Richard Strauss und Johann Strauss, Hummelflug und Hummel-Konzert. Über vermeintliche Grenzen zwischen E- und U-Musik brettern die elf Musiker dabei einfach hinweg. 1985 trommelte der Schotte Bob Ross, Hornist
der Münchner Philharmoniker, die übrigen Hinterbänkler des Orchesters zusammen. „Deswegen habe ich ,Blechschaden‘ gegründet“, sagt er, „damit wir nicht dauernd klassisch spielen in ‚Uhr-Fassung’ – das heißt wir sitzen hinten und schauen auf die Uhr.“ Seither tummelt sich das virtuose Spaßensemble an der Bühnenrampe und begeistert seine Zuhörer mit sattem Sound und Spielfreude, wie man sie von den Brass-Bands des United Kingdom kennt. Ein Konzertspaß auch für Einsteiger, den sich kein Musikfreund entgehen lassen sollte. Denn wer braucht schon einen Himmel voller Geigen?
Termin:
SO, 25.10., 20.00 Uhr, Großes Haus Mit: Blechschaden (Blechbläser der Münchner Philharmoniker) Moderation und Leitung: BOB ROSS
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SPEKTAKEL
Ausgabe September/Oktober 2015
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Neue Gesichter
Eröffnungsgala
Willkommen, Bienvenue, Welcome! Programmhighlights zum Spielzeitauftakt So schön die Sommerpause auch ist: Im September wird es höchste Zeit, dass sich der Vorhang wieder öffnet! Die Künstler des Hauses betreten wieder die Bühne, allen voran natürlich die neu engagierten Ensemblemitglieder. In die spannenden Aufgaben, die die neue Spielzeit bereithält, bietet die Eröffnungsgala am 5. September einen ersten Einblick. Nicht nur die große Schauspielpremiere von Hebbels „Nibelungen“ wirft ihre Schatten voraus, sondern auch das 325-jährige Hofkapellenjubiläum. Die Zuschauer können sich sowohl auf ein Potpourri der großen Hits der kommenden Spielzeit freuen als auch in unbekanntere Werke wie die Opern von Thomas Adès und Grigori Frid oder Albert Lortzings „Regina“ hereinschnuppern. Nicht zuletzt stellen sich die neuen Schauspielerinnen und Sänger an diesem Abend vor – im engeren und weiteren Sinn mit ihren „Herzstücken“. Zusammengestellt
hat das bunte Programm der neue 2. Kapellmeister des Hauses, Mario Hartmuth, der die Gala auch am Pult leiten wird.
Termin: SA, 05.09., 19.30 Uhr, Großes Haus Mit: ELIF AYTEKIN, SONJA FREITAG, ANNA KRESTEL, CAROLINA KROGIUS, CAMILA RIBERO-SOUZA, CARLA WITTE, CHRISTINE ZART; MICHAEL JESKE, SIYABONGA MAQUNGO, HANS-JOACHIM RODEWALD, DANIEL SZEILI, MEININGER HOFKAPELLE U.A. Moderation: DIANE ACKERMANN und PATRIC SEIBERT Dirigent: MARIO HARTMUTH
A B O S 2015/1 6
SIYABONGA MAQUNGO
1. Kapellmeister
Tenor
Mario Hartmuth, 1987 in Leimen geboren, absolviert seit 2009 ein Dirigierstudium in Weimar und bildet sich in Meisterkursen im Inund Ausland weiter. Von 2012 bis 2014 leitete er außerdem das KHG Studentenorchester Freiburg. Im April 2014 wurde Hartmuth in das Dirigentenforum des deutschen Musikrats aufgenommen. Seit der Spielzeit 2013/14 als musikalischer Assistent am Meininger Theater tätig, tritt Mario Hartmuth im Herbst 2015 die Stelle als 2. Kapellmeister des Hauses an.
Sein erstes Festengagement tritt Siyabonga July Maqungo zur Spielzeit 2015/16 in Meiningen an. Nach der Ausbildung an der North-West University Südafrika nahm er 2014 sein Masterstudium an der Kölner Hochschule für Musik und Tanz an. Im Sommer 2015 debütierte er bereits als Alfred in der Meininger „Fledermaus“. Meine bisher schönsten Rollen und Projekte waren ... die Rolle des Nemorino („L‘Elisir d‘amore“) in der Kölner Hochschulproduktion darzustellen sowie Acis („Acis and Galatea“) in der Regie von Kobie van Rensburg. Außerdem die Johannes-Passion unter Maestro Helmuth Rilling zu singen, Rossinis Stabat Mater, die Petite Messe Solennelle, die Matthäus-Passion, den „Messias“ und das Mozart-Requiem. Wenn ich nicht im Theater bin, … entspanne ich mich mit Freunden oder Kollegen. Das Verrückteste, das ich je in meinem Job getan habe, war … meine gerissene Hose mit schwarzem Klebeband zu flicken, als ich gerade auf die Bühne musste. In Meiningen freue ich mich besonders über … die positive Energie rundum. Ich liebe, wie warm mich das Publikum willkommen geheißen hat und wie freundlich und liebenswürdig meine Kollegen sind. Wäre ich nicht Sänger, wäre ich… vermutlich Sportler und würde Cricket spielen. Mein Lieblingszitat: „Nur wer das Unsichtbare sehen kann, vermag das Unmögliche zu schaffen“ – Tyrese Gibson
Mein bisher schönstes Projekt war … Eine Reihenfolge aufstellen zu wollen wäre vergeblich, da so viele Projekte auf ihre Weise schön und einzigartig waren ... und ich hoffe, es werden noch Viele folgen! Wenn ich nicht im Theater bin, … dann lerne ich neue Werke, gehe in die Natur oder probiere Rezepte am heimischen Herd aus. Das Verrückteste, das ich je in meinem Job getan habe, war … die Entscheidung zu treffen, Dirigent zu werden. (Gleichzeitig auch das Beste!) In Meiningen freue ich mich besonders darüber, … dass die Menschen herzlich und die Wege kurz sind. Wäre ich nicht Dirigent, wäre ich … um viele wundervolle Erfahrungen ärmer, würde aber sicherlich fleißiger Horn üben. Mein Lieblingszitat: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…“ – Hermann Hesse aus „Stufen“
2 0 JA HR E WER KSTAT T GEBÄU DE
Vorteile für Neuabonnenten Exklusive Theaterführung und ein Glas Sekt Gehen Sie gern und oft ins Theater, wünschen Sie sich dort Ihren festen Sitzplatz und planen Sie Ihre Termine gern im Voraus? Dann ist ein Abonnement am Meininger Theater genau das Richtige für Sie, denn damit genießen Sie eine Reihe von Vorteilen. Abos für die neue Spielzeit können weiterhin abgeschlossen
MARIO HARTMUTH
werden. Alle Neuabonnenten erhalten eine exklusive Theaterführung und ein Glas Sekt auf Kosten des Hauses, bei dem die Mitarbeiterinnen des Abonnementbüros gerne alle Fragen beantworten. Weitere Informationen zu allen Abos gibt es im Abonnementbüro unter: 03693/451-137.
Unser Werkstattgebäude Die Dekoration ist, was die Anzahl der Mitarbeiter betrifft, eine sehr kleine Abteilung – nur zwei Damen arbeiten hier, das aber schon sehr lange. Die gelernte Schaufensterdekorateurin und Leiterin der Abteilung, Heidemarie Zelder, arbeitet seit 1985 hier. Dekorateurin Andrea Nieft ist sogar schon seit 1979 am Meininger Theater tätig, an dem sie zuerst eine Tischlerlehre absolvierte. Hier entsteht alles, was irgendwie mit Stoff zusammen hängt. Es fängt beim Fußboden an, z. B. Bodentücher, die erst genäht werden müssen und anschließend im Malsaal bemalt werden, ebenso Prospekte, die später bemalt werden, aber auch Vorhänge oder Wände und Möbel, die oftmals neu bespannt werden müssen. Es sei eine ganz wichtige Abteilung, so Ausstattungsleiter Helge Ullmann, auch wenn man später auf der Bühne die Arbeit oft nicht wahrnehme. Oft sind es auch nur ganz kleine Arbeiten, z. B. wenn der Bühnenbildner irgendwo am Bühnenbild eine kleine Kante aus Stoff wünscht, oder es einfach nur mit schwarzem Stoff abgehängt werden muss. Da fragen sich die beiden Dekorateurinnen selbst immer, was sie eigentlich gemacht haben – da man es ja nicht sieht. Allerdings ist diese Tatsache ein Zeichen für geglückte Arbeit. Auch wenn sie eigentlich nur die Ausführenden sind, müssen sie in ihrem Beruf viele eigenständige Entscheidungen mit einbringen. Als alte Theaterhasen beraten sie die Bühnenbildnern, welches Material für die Herstellung bestimmter Bühnenbild-Elemente geeignet ist, und welches nicht. So Manches wird aus alten Materialien hergestellt, z. B. die Vorhänge in der „Fledermaus“ oder spezielle Raffungen in „La Traviata“. Oft muss improvisiert werden, um optisch eine gute Wirkung zu erzielen. Und dann arbeiten die Damen, wenn es noch bis zuletzt Wünsche gibt, natürlich immer gegen die Zeit: eine Borte hier, eine Quaste dort, noch eine Tischdecke, noch Bettwäsche… Dabei sind immer bestimmte Trends zu beobachten, die sich über drei oder vier Inszenierungen fortsetzen. Momentan seien es bespannte Möbel, erzählt Zelder: „Es gibt Zeiten, in denen ausschließlich Fundus-Möbel auf der Bühne eingesetzt werden, oder es werden welche gekauft, manchmal gibt es gar keine Möbel. Und jetzt haben wir ganz viele bespannt – für ‚Die Fledermaus‘, ‚Emilia Galotti‘, ‚Don Pasquale‘, ‚La Traviata‘… Möbel ohne Ende!“ Auf die Frage, wie diese sehr dicken Stoffe überhaupt in die Nähmaschine passen, lachen beide. „Ja, das wird leider oft vergessen!“ Im schlimmsten Fall näht eine und die andere zieht den „Stoffberg“ durch die Maschine. Bei ganz schweren Stoffen, müssen sie sich auch schon mal Hilfe holen, um diese hochzuheben. Ganz schwierig ist es, bereits bemalten Stoff zu verarbeiten; dieser ist dann sehr schwer und sehr steif. Auch sei es körperlich anstrengend, mit der Hand durch dicke Stoffe zu nähen, am anstrengendsten aber sei das Abspannen von Möbeln.
Teil V: Die Dekoration
Früher war die Dekorationsabteilung nicht im Werkstatt-, sondern im Theatergebäude untergebracht, wo nur wenig Platz vorhanden war. Da musste man schon mal ins Foyer oder auf die Bühne ausweichen, um Großes zuzuschneiden. Deswegen war früher aber auch immer etwas los im Theatergebäude. Beispielsweise saß der Oberspielleiter in einer kleinen Garderobe und tippte auf seiner Schreibmaschine die nächste Rede. Durch diesen Umstand kannte jeder jeden, man könne sich das heute gar nicht mehr vorstellen. Nun haben Die Dekorateurinnen im neuen Werkstattgebäude viel mehr Platz, aber manchmal müssen sie doch in den Malsaal ausweichen, um Großes zuschneiden zu können. Damals mussten sie auch mit vielen (unmöglichen) Materialien arbeiten, dabei seien die DDR-Materialien nicht unbedingt die schlechtesten gewesen, doch es musste viel improvisiert werden. Aus Schaumgummi wurden Rosen fabriziert, aus Silberpapier und Spitze Blüten, viel Pfriemelei, die jetzt größtenteils der Malsaal übernimmt, was die beiden etwas bedauern. Bei den Bühnenbildern seien jetzt hauptsächlich große Gegenstände Trend. Nur manchmal sei Traditionelles gefordert, wie kürzlich bei der „Fledermaus“. Auf die Frage, was das Schönste war, das sie je gemacht haben oder worauf sie besonders stolz sind, können die beiden spontan nicht antworten. Es seien immer mal wieder Aufgaben dabei, über die sie sich hinterher freuen, aber dann komme schon wieder das Nächste. „Es wird gemacht, es geht raus und im nächsten Moment hat man es schon fast wieder vergessen. Es kommt auch immer wieder eine neue Herausforderung. Es sind alles Unikate, immer wieder ein neues Material, eine neue Zusammensetzung. Es ist nie dasselbe, das ist ja das Schöne am Theater.“
Heidemarie Zelder und Andrea Nieft mit Helge Ullmann
JU BILÄU M
25 Jahre Meininger TheaterFreunde Förderverein feiert am 1. November im Großen Haus Am 1. November feiern die Meininger TheaterFreunde ihr 25-jähriges Bestehen. Der Freistaat Thüringen unterstützt das Theater, das in Trägerschaft einer Stiftung steht, dennoch ist die private Hilfe Aller notwendig. Seit September 1990 gibt es deshalb den Verein der TheaterFreunde, der das Theater seit seiner Gründung mit über 1,5 Mio. € unterstützen konnte. Im Mittelpunkt standen dabei Inszenierungen und Gastspiele, aber auch ein neuer Theatervorhang, Instrumente für die Hofkapelle und die so genannte Orchestermuschel. Auch die Bestuhlung für Großes Haus und Kammerspiele wurden mitfinanziert. Jedes Jahr verleihen die Mitglieder
mit Unterstützung der Rhön-Rennsteig-Sparkasse einem Regisseur die Auszeichnung „Inszenierung des Jahres“ und mit Unterstützung der Genobank einem jungen Künstler des Hauses den Ulrich-Burkhardt-Preis. Am 29. September 1990 fand die Gründungsversammlung mit bereits über 100 Mitgliedern statt. Heute hat der Verein über 650 Mitglieder. Beginnend mit dem Foyerkonzert wird es am 1. November den ganzen Nachmittag im Theater hoch hergehen: Viele Ehemalige, vor allem Ulrich-Burkhardt-Preisträger, werden uns künstlerisch erfreuen, es wird aber auch Gelegenheit zum Kennenlernen oder Wie-
dersehen geben. Das Puppentheater wird ebenfalls einen Programmteil bestreiten. Der Eintritt ist frei, aber Spenden sind willkommen. Wie es einem Förderverein gut ansteht, wird er dem Theater nämlich ein Geburtstagsgeschenk machen: Es wird für ein dringend benötigtes Auto gesammelt, das Anfang des Jahres an das Theater übergeben werden soll. Der Förderverein freut sich auch auf neue Mitglieder, die den geringen Jahresbeitrag von mindestens 20 € im Jahr nicht scheuen. Beitrittserklärungen gibt es an den Garderoben und am Informationsstand im Vestibül.
Die TheaterFreunde im Jahr 2008 mit Preisträgerin Andrea Moses
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S C HAU S PIEL P R E M IE R E
SPEKTAKEL
Ausgabe September/Oktober 2015
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LESUNG
KO MÖ DIE
Zum 25. Jahrestag
„Abgang ist allerwärts“
Die Wahrheit
„Das Verfahren“ – Ein Monodrama
Reinhard Kuhnert liest in den Kammerspielen
Die Humanität der Lüge
Regie: ELKE BÜCHNER Bühnenbild: HELGE ULLMANN
Reinhard Kuhnert hat zum Theater und zur Stadt Meiningen ein besonderes Verhältnis: Nachdem Anfang der neunziger Jahre hier seine Grotesken „Im Trocknen“ und „Vollpension“ aufgeführt wurden und er einige Jahre später mit seinen satirischen Liedern und Texten im Baumbachhaus gastierte, hat nun am 1. Oktober in den Kammerspielen sein Stück „Das Verfahren“ Premiere. Aus diesem Anlass liest der Autor einen Tag später am selben Ort aus seinem vielbeachteten Roman „Abgang ist allerwärts“. Ein junger erfolgversprechender Schriftsteller aus der Hauptstadt sucht Ende der siebziger Jahre nur ein Haus auf dem Lande, um dort ungestört schreiben zu können. Aber dann wird alles ganz anders kommen… Man meint den eigenwillig skurrilen Charakteren aus Stücken Sean O’Caseys zu begegnen, dennoch sind es die Einwohner eines vergessenen Dorfes in Vorpommern, die im Mittelpunkt der Handlung stehen. Diese beschreibt Kuhnert in oft heiterer Grundstimmung, aber immer mit viel Empathie. Er hat damit ein Buch über Menschen im Osten Deutschlands
Das Stück des Berliner Dramatikers Reinhard Kuhnert beschreibt einen Mann, der aus einem Gefühl der Angst heraus sein Leben erzählt. Er hatte in der DDR mit seinem besten Freund über viele Jahre ein chemisches Verfahren erfolgreich entwickelt, für das sie anfänglich von staatlicher Seite gefeiert wurden, bis es aus politischen Gründen ungenutzt im Panzerschrank verschwand und damit die jahrelange Arbeit zunichtemachte. Als Folge dessen nimmt sich sein Freund aus Verzweiflung das Leben. An diesem Freitod fühlt sich der Mann im Innersten schuldig, was er aber auf vielfältige Weise zu verdrängen sucht, indem er sich im Verlauf der Selbstverteidigung immer wieder als Opfer gesellschaftlicher Umstände darstellt. Dabei entrollt sich Stück für Stück das Bild eines jener „gewöhnlichen“ Opportunisten und „Mitläufer“, die mit ihrer ewigen Einsicht in angebliche Notwendigkeiten autoritäre Regimes oder ein autoritäres Regime oder das autoritäre Regime Regime erst möglich machen.
geschrieben, die in der jüngeren deutschen Literatur bisher nicht zu Wort gekommen sind.
Termin:
FR, 02.10., 20.00 Uhr, Kammerspiele
Reinhard Kuhnert
Mit: MATTHIAS HEROLD
Premiere: DO, 01.10., 20.00 Uhr,
SPRACHEROTIK IN SZENEN, VORTRÄGEN UND GEDICHTEN
Kammerspiele
Weitere Vorstellung:
SA, 03.10., 20.00 Uhr, Kammerspiele
Matthias Herold
Ein Friedhelm-Kändler Abend mit Ulrike Walther
S CHAUS PIEL
„Großartige Ensembleleistung” Gotthold Ephraim Lessings „Emilia Galotti“ „Diese Geschichte belässt der Regisseur Ansgar Haag in der Lessing-Zeit ohne jegliche Zugeständnisse, um die beiden Mordfälle in die Gegenwart zu holen. Gerade das macht diese Inszenierung so atemberaubend und herausragend. Denn nicht nur Mut gehört dazu, es setzt auch das Können der Schauspieler voraus, dass sie nämlich allein über die Sprache den Text aktuell machen. Eine großartige Ensembleleistung ist gelungen.“ Meininger Tageblatt
Wiederaufnahme:
SA, 03.10., 19.30 Uhr, Großes Haus
Weitere Vorstellung:
DO, 22.10., 18.00 Uhr, Großes Haus
„Willst Du Liebe?“
Hans-Joachim Rodewald, Evelyn Fuchs
Deutsch gilt als schwierige Sprache. Dass sie auch ungeheuer komisch sein kann, dass man mit ihr vortrefflich spielen kann, das beweist der Sprachkünstler Friedhelm Kändler. Der Kabarettist hat in der Geburtsstadt von Kurt Schwitters, Hannover, dem DaDa neuen literarischen Auftrieb gegeben. Er hat die Literatur des WoWo erschaffen und sich auf leisen Sohlen eine geradezu enthusiastische Fangemeinde erschrieben und rezitiert. Der literarische Solitär führte mit großem Erfolg Tourneen durch und gewann angesehene Kleinkunstpreise. Zur Jahrtausendwende zog er sich aus der Auftrittswelt zurück und widmet sich seither ausschließlich dem Schreiben. Ausnahmen bestätigen diese Entscheidung. Ulrike Walther, Schauspielerin am Südthüringischen Staatstheater Meiningen und bekennender Kändler-Fan, gastierte mit ihrem Soloprogramm bereits erfolgreich am Staatstheater Saarbrücken und auf Kleinkunstbühnen in Bregenz, Quedlinburg, Naila, Hof und Bamberg. Nun hat sie ihr Kabarettprogramm mit
neuen Texte erweitert und präsentiert ihren Abend mit Gedichten, Vorträgen und Szenen.
Termin:
FR, 16.10., 20.00 Uhr, Kammerspiele
Ulrike Walther
L ES U NG
„Meine liebste Madam!“
Lessing intim – Briefe einer Liebe
Lessing und seine Geliebte, die Fabrikantenwitwe Eva König aus Hamburg, haben sich viele Briefe geschrieben. Notwendigerweise, obwohl sie sich schon bald nach ihrem Kennenlernen verlobt hatten und heiraten wollten. Lessing musste in Ermangelung anderer, attraktiverer Angebote eine Bibliothekarstelle in Wolfenbüttel annehmen, Eva war gezwungen, nach dem frühen Tod ihres Mannes mit ihren drei Kindern durch halb Europa zu reisen, um die Geschäfte des Verstorbenen abzuwickeln. So konnten sie sich in den sechs Jahren, die bis zu ihrer Hochzeit vergingen, nur wenige Male sehen. Umso mehr wurde alles, was sie bedrängte oder erfreute – Krankheiten, der Ärger über die adligen Auftraggeber, die Erlebnisse auf den Postkutschenreisen, Rezepte, die Gewinne in der Hamburger Lotterie, die Entwicklung von Evas Kindern, die Auffüh-
rungen der „Emilia Galotti“ in Braunschweig und Wien usw. und usf. – der Post anvertraut. Was sie austauschten, ist mehr als ein freundschaftlicher Briefwechsel. Es sind Liebesbriefe, die da hin und her gingen. Aber sie zeugen auch von krisenhaften Abschnitten der Beziehung, von berechtigter Eifersucht, an der die innige Freundschaft fast zu scheitern drohte, letztlich aber doch siegte. Evelyn Fuchs und Hans-Joachim Rodewald geben, assistiert von Hans Nadolny und musikalisch begleitet von dem Cellisten Oliver Schwieger, einen Einblick in diese aufregende Beziehung.
Termin:
SA, 19.09., 20.00 Uhr, Kammerspiele
KOMÖDIE
Zwischenmenschlichkeiten
William Shakespeares „Viel Lärm um Nichts“
Ein ehrgeiziger Statthalter, der dringlich bestrebt ist, seine Tochter an den Mann zu bringen. Ein Prinz, der sich mit seinem Bruder zerstritten, ihn besiegt und sich mit ihm versöhnt hat. Eine „alte Jungfer“, die sich in wortgewaltigen rasanten Schlagabtäuschen mit dem Begleiter des Prinzen zankt, und ihn am Ende doch noch bekommt. Der Bruder des Prinzen, der die gesamte Situation doch nicht so versöhnlich sieht und der durch eine infame Intrige Zwietracht säht, ein unschuldiges Mädchen, nämlich jene Gouverneurstochter, zu Unrecht der Untreu bezichtigt. Hier schließt sich der Kreis der in Shakespeares Komödie aneinandergereihter Begebenheiten. Wären da nicht noch die Polizeibeamten Holzapfel und Sauerbier, die Narren der Komödie, die die ganze Geschichte in weitere Unordnung bringen und schließlich doch noch aufklären und alles zum Guten wenden…
OPER
„In die Herzen des Publikums“ Giuseppe Verdis „La Traviata” „Welch fantastisches Bühnenbild hat Christian Rinke da hingestellt! Ein sich jeder Form entziehendes Gebilde aus Treppen, Kammern, Türen und Winkeln, in dem sich Träume, Wünsche und Sehnsüchte verfangen. Ein urbaner Mini-Kosmos, eine Stadt, eine Wohnung, ein Hirngespinst zugleich – oder vielleicht doch nur Violettas Seelenleben? […] Alle finden in dieser Welt ihren Resonanzboden: Allen voran die hinreißende Violetta (Elif Aytekin), die sich spätestens mit ihrer Arie ‚Ah, fors‘è lui che l‘anima‘ in die Herzen des Publikums singt. [...] Hach! Alfredos altem Vater Giorgio (Dae-Hee Shin) gehört mit der berühmten Arie wohl einer der musikalisch schönsten Momente der ganzen Opernliteratur. [...] Ein unerbittlicher, aber mit seinem Sohn mitleidender Vater singt da diese wunderbaren Noten geradezu feierlich. Was für ein Moment!“ Freies Wort
Wiederaufnahme:
SA, 10.10., 20.00 Uhr, Kammerspiele
Weitere Vorstellung:
SA, 17.10., 20.00 Uhr, Kammerspiele
FOYER UM DREI
Wiederaufnahme:
Neue Spielzeit, neue Gesichter! Bein erstem „Foyer um drei“ der Spielzeit kann man die neuen Schauspielerinnen und Sänger hautnah erleben. Neben Gesprächen darüber, was sie umtreibt und antreibt, gibt es natürlich auch Kostproben ihrer Kunst und Ausblicke auf die kommenden Meininger Projekte.
Weitere Vorstellung:
Termin: MO, 14.09., 15.00 Uhr, Foyer
Dae-Hee Shin und Elif Aytekin SO, 20.09., 15.00 Uhr, Großes Haus SA, 10.10., 19.30 Uhr, Großes Haus
OPER
„Außer sich vor Begeisterung“ „Das war ein großes Vergnügen. Und man hat in Meiningen ein sehr gutes Sängerensemble auf die Bühne gebracht, das mit schauspielerischer Komödiantik und mit vorzüglichen Stimmen aufwartete: Im Zentrum der exzellente amerikanisch-griechische Bariton Stephanos Tsirakoglou als vertrottelter, geiziger, lüsterner Alter, der gefoppt wird und kuriert von der ihm scheinbar angetrauten Norina, die von der türkischen Sopranistin Elif Aytekin zauberhaft verkörpert wird. [...] Das mit Bussen von weither angereiste Publikum dieses – man darf ja sagen – Ausnahmetheaters war außer sich vor Begeisterung.“ MDR Figaro
Wiederaufnahme:
SO, 27.09., 19.00 Uhr, Großes Haus
SA, 26.09., 19.30 Uhr, Großes Haus
FR, 09.10., 19.30 Uhr, Großes Haus
„Die Lüge ist eine bewusst falsche Aussage, die auf Täuschung angelegt ist. Sie liegt auch dann vor, wenn Tatsachen verschwiegen oder entstellt wiedergegeben werden“, so besagt es der aktuelle Brockhaus. So weit so gut. – Wir lügen im Schnitt 200 Mal am Tag, wobei sich die meisten Menschen für hervorragende und auch erfolgreiche Lügner halten. Tatsächlich ist die Lüge ein alltägliches Ereignis, trägt sie doch zu einem problemlosen Zusammenleben mehr bei, als man sich vielleicht bewusst ist. Denn wenn sich alle Welt die Wahrheit sagen würde, dann… Ja was dann? Es würde wohl in einer umfassenden zwischenmenschlichen Katastrophe enden. Michel, verheiratet mit Laurence und liiert mit Alice, behauptet sogar, dies wäre das Ende der Zivilisation. Zudem ist für ihn die Lüge eine Tugend, ermöglicht sie doch, Menschen, die einem wahrhaftig am Herzen liegen, zu schonen. Niemand möchte gerne belogen werden, und dennoch nehmen wir gerne wohltuende Lügen anderer an und belügen uns so schlussendlich selbst. Vielleicht, da oft die Wahrheit so schmerzhaft ist und wir glauben, sie nicht ertragen zu können. Wer möchte da noch die Wahrheit von der Lüge unterscheiden?
Gaetano Donizettis „Don Pasquale“
Wiederaufnahme:
Weitere Vorstellung:
Michael Jeske und Anja Lenßen
Weitere Vorstellungen: Meret Engelhardt als Hero
SO, 11.10., 15.00 Uhr und MI, 21.10., 19.30 Uhr, Großes Haus
Stephanos Tsirakoglou als Don Pasquale und Geani Brad als Dr. Malatesta
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A BEN TEU ER M IT DE R M AU S N ° 1
Maus trift Elefant! Musikexpedition für Kinder ab 4 Jahre Im Herbst dieser Spielzeit feiert die Meininger Hofkapelle ihr 325-jähriges Bestehen (so alt wird keine Maus!). Grund genug für die Maus (denn damals lebten ja noch ihre Ur-Ur-Ur-Ur-……………Großeltern) mal zu schauen, was es Neues bei der JUNGEN MUSIK zu entdecken gibt. Und so trifft die Theatermaus auf jeden Fall auf Babar, den Elefanten, und die eigens für ihn komponierte Musik von Francis Poulenc, die im September im Meininger Kinderkonzert erklingt. Die Pianistinnen des Meininger Theaters werden der Maus und dem Publikum verschiedene Tasteninstrumente des Orchesters vorstellen und zum Klingen bringen. Und wird Babar seine Freundin Celeste heiraten? Wenn ja, dann macht euch auf einen Elefanten-Hochzeitsmarsch mit passender Blasmusik, gespielt von Musikern der Hofkapelle, und einen Maskenumzug gefasst.
Mit: FIONA MACLEOD, VIRGINIA BREITENSTEIN-KREJČÍK, SUSANNE TENNER-KETZER, ALEXANDER JOHN, Musikern der Meininger Hofkapelle und der Theatermaus
Termin:
SO, 13.09., 11.00 Uhr, Kammerspiele
PÄDAGOGENDINNER
Zu Beginn der neuen Spielzeit 2015/2016 laden wir wieder Pädagogen und Multiplikatoren aus Meiningen und der Region zum Pädagogendinner in das Große Haus ein. Zwischen den Gängen servieren wir Szenen aus unseren neuen Inszenierungen für junge Zuschauer, wodurch Pädagogen einen umfassenden Einblick in den neuen Spielplan für ein junges Publikum gewinnen können. Wir bitten Sie, sich Ihren Tischplatz vorab bis spätestens 10. September unter jungestheater@ das-meininger-theater.de oder 03693 – 451 250 zu reservieren. Der Unkostenbeitrag von 5 Euro kann an der Abendkasse entrichtet werden. Wir freuen uns auf Sie!
Termin:
DI, 15.09., 19.00 Uhr, Foyer
IM P RESSU M Herausgeber: Das Meininger Theater Südthüringisches Staatstheater Bernhardstraße 5, 98617 Meiningen www.das-meininger-theater.de V.i.S.d.P.: ANSGAR HAAG Redaktion: ANNA KATHARINA SETECKI Layout: Kreativpool der Verlagsgruppe Hof/Coburg/Suhl
PUPPENTHEATERPREMIERE
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PUPPENTHEATER
Fabeltiere aus Knetmasse
Vielfältiger Spielzeitauftakt
„Die fabelhafte Welt des Monsieur ‚F‘“
Zahlreiche Wiederaufnahmen
Regie: MARIA C. ZOPPECK Buch, Ausstattung und Spiel: FALK P. ULKE Musik: DIETMAR STASKOWIAK
Los geht es mit dem in allen Genres gern gezeigten Stoff von „Max und Moritz“. Den beiden Figuren wird unter der Regie von Maria C. Zoppeck sowie dem Spiel von Falk P. Ulke in einer Mischform zwischen Puppentheater und Pantomime neues Leben eingehaucht! Somit entsteht ein Theatererlebnis für Menschen jeden Alters. Über „Kasper, Wolf und sieben Geißlein“ schreibt das Meininger Tageblatt: „Witzig und temporeich ist die Klassiker-Adaption von Sebastian Putz geworden, der als drolliger Kaspermann mit allerlei Musikinstrumenten immer mal wieder zum kurzen Zwiegespräch mit dem Puppenhaus aus seinem dunklen Spieler-Versteck hervorkam.“ Auf vielfachem Wunsch wird das bekannte Andersen-Märchen „Das Feuerzeug“ in der Regie von Pierre Schäfer wieder aufgenommen. Ein armer Soldat begegnet einer Hexe, die ihm Gold verspricht, wenn er ihr altes Feuerzeug aus einem hohlen Baum holt. Er befördert das Gold zu Tage, der Hexe aber händigt er das Feuerzeug wegen eines Streits nicht aus. Die Geschichte nimmt ihren Lauf. Ein einfühlsames Spiel um Hoffnung, Redlichkeit und wahre Werte. Bei „Schneewitchen und die sieben Zwerge“, einem der beliebtesten Märchen der Gebrü-
Monsieur „F“, alias Falk Pieter Ulke, lässt die Zuschauer in das Reich der Fabeln eintauchen. Fabeln sind Geschichten, Erzählungen, Sagen, in denen vor allem Tiere, aber auch Pflanzen und andere Dinge oder fabelhafte Mischwesen die Rollen der Menschen übernehmen und so dem einen oder anderen einen Spiegel vorhalten. Wir erleben uns bekannte, allzu menschliche Eigenschaften in den Tieren. Da ist dieser Frosch, der immer mehr darstellen will und sich aufbläst bis er platzt. Oder der Rabe, der den Schmeicheleien des Fuchses nicht wiederstehen kann und somit seinen Käse einbüßt. Oder der Wolf, der nie genug bekommen kann und am Ende am Grund eines Brunnen sitzt. Die Dramaturgie der Fabelhandlung zielt auf eine Schlusspointe hin, an die sich meist eine allgemeingültige Moral anschließt. Schon die „alten Griechen“ kannten diese Erzählform, die auch über die Zeit von vielen Dichtern immer wieder aufgegriffen wurde. Hans Sachs, Lessing, Luther oder Goethe sind dafür ausgezeichnete Beispiele. Der bekannteste Fabeldichter Frankreichs, Jean de la Fontaine, liefert die Grundlage für das neuste Meininger Puppenspiel. Puppenspiel? Richtig! Wir brauchen auch noch Puppen zum Spielen. Also her mit der Knete! In Windeseile entstehen, vor den staunenden Augen des Publikums ab 5 Jahren, die verrücktesten Tiere und interessantesten Gestalten.
F. P. Ulke als Monsieur „F“ Wer jetzt noch denkt „Fabel“ sei nicht mehr aktuell, der möge sich mit den Liedern und Geschichten eines Besseren belehren lassen. Mit erhobenem Zeigefinger kommen die Fabeln aber nicht daher, davon kann sich jeder Vorstellungsbesucher selbst überzeugen. Also „Herzlich willkommen!“, „Welcome!“, „Bienvenu!“, ruft Monsieur „F“, der frische Franzose, seinem Publikum entgegen!
Premiere:
DO, 17.09., 10.00 Uhr, Kammerspiele
der Grimm dreht sich alles um äußere Schönheit, inneren Neid und moralische Loyalität. „Die Abenteuer des kleinen Ritter Maus“ sind ein Stück über Freundschaft, Mut, Missverständnisse und den Wert des scheinbar Wertlosen mit Sebastian Putz für die Allerkleinsten… Das Märchen „Der Froschkönig“ über Freundschaft, Liebe und ein Versprechen wird frech und liebevoll von Sebastian Putz für Kinder ab 5 Jahren erzählt. „Max und Moritz“: (anlässlich der Dampfloktage, Meininger Parkwelten und des langen Einkaufssamstags) SA, 05.09., 15.00 Uhr, Kammerspiele „Kasper, Wolf und sieben Geißlein“ FR, 11.09., 10.00 Uhr, Kammerspiele „Das Feuerzeug“: MO, 28.09., 10.00 und 14.00 Uhr; MO, 04.10., 15.00 und 17.00 Uhr, DI, 05.10., 10.00 Uhr, Kammerspiele „Schneewitchen und die sieben Zwerge“: FR, 02.10., 10.00 Uhr, Kammerspiele „Die Abenteuer des kleinen Ritter Maus“: SO, 18.10., 15.00 Uhr, Kammerspiele „Der Froschkönig“ MO, 26.10., 9.00 Uhr, Kammerspiele
Weitere Vorstellungen:
SO, 20.09., 11.00 und 15.00 Uhr, MO, 21.09., 10.00 Uhr, FR, 30.10., 10.00 und 18.00 Uhr (anlässlich von „Meiningen leuchtet“ und „Einkauf bei Kerzenschein“), Kammerspiele
K I N D E R - U N D FA MILIENKONZER T
„Tastenspiele mit Babar“ Elefantenabenteuer von Francis Poulenc Nach der Musik von FRANCIS POULENC Tasteninstrumente: FIONA MACLEOD UND VIRGINIA BREITENSTEIN-KREJČÍK Moderation: ALEXANDER JOHN Ausstattung: SUSANNE TENNER-KETZER Sprecherin: ELISABETH SCHRÖDER Welches Kind kennt sie nicht, die Bücher „Babar der Elefant“ von Jean de Brunhoff. Sie basieren auf Geschichten, die sich Jean de Brunhoffs Frau Cecile für ihre Kinder ausgedacht hat. Inspiriert wurde sie zumindest beim Namen der Titelfigur durch den dressierten Elefanten Baba, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf europäischen Jahrmärkten als „schmausender Elefant“ vorgeführt wurde. Die Babar-Geschichten wurden nach ihrer Veröffentlichung ab 1931 weltweit zu Klassikern. Der Komponist Francis Poulenc vertonte das erste Babar-Buch zwischen 1940 und 1945 als Fassung für Erzähler und Klavier, erst 1959 wurde das Werk von Jean Françaix orchestriert. Die Herzen der Kinder gewann „Babar“ sofort. Poulenc wusste, schreibt Benjamin Ivry, „dass kleine Kinder mit ihm die Liebe zu Geld und Kuchen teilen; und die Wiener Tanzmusik an der Stelle, wo Babar
Sprecherin Elisabeth Schröder Bäckereien für Arthur und Celeste kauft, kann nur von einem Süßigkeiten-Narren geschrieben worden sein.“ Spielerisch, für Kinder ab 4 Jahren, werden die verschiedenen Tasteninstrumente von Fiona Macleod und Virginia Breitenstein-Krejcˇík vorgestellt. Elisabeth Schröder erzählt „Die Abenteuer von Babar“ für Jung und Alt.
Kinderkonzerte:
DI, 08.09., 09.00 und 11.00 Uhr, Kammerspiele DI, 27.10., 09.00 und 11.00 Uhr, Kammerspiele
Familienkonzerte:
SO, 27.09., 15.00 und 17.00 Uhr, Kammerspiele
1. JUGENDKONZERT / KLASSIK-EXTRA-KONZERT
Märchen, Mythen, Meeresrauschen Ouvertüren von Felix Mendelssohn Bartholdy Wahrhaft „Berauschendes“ ist in diesen Konzerten zu erleben: Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy, der sich durch seine Reise ins schottische Hochland inspirieren ließ. Grauer Himmel über dem Meer, stürmische See, Erhabenheit der Fingalshöhe und musikalische Stürme lassen die Musik lebendig werden, ebenso wie das Märchen der schönen Nixe Melusine. Der Ritter zieht ins Feenreich, kehrt aber aus Sehnsucht zu den Seinen wieder zurück. Aus Reue darüber stürzt er sich in den Brunnen, um wieder mit Melusine vereint zu sein. Aufwühlend, gewaltig wie zauberhaft und einfühlsam erklingen Mendelssohns Ouvertü-
ren und entführen uns in das Reich der Seen und Märchen. Ein Rausch der Klänge lässt diese Musik zu einem Erlebnis werden. Es spielt die Meininger Hofkapelle Dirigat: CHIN-CHAO LIN und GEORGIOS BALATSINOS Moderation: ALEXANDER JOHN
1. Klassik-Extra-Konzert: DO, 17.09., 18.00 Uhr, Kammerspiele
1. Jugendkonzert:
FR, 18.09., 9.30 und 11.30 Uhr, Kammerspiele
PUPPENTHEATER
Fastnachtsspiele Zwei Versionen „Hans Sachs“ für Schüler und Erwachsene Die Fastnachtsspiele sind eine Reihe von Schwänken und Possen, die sich im 15. Jahrhundert entwickelten. Auch vom Nürnberger Meistersinger Hans Sachs sind einige Texte überliefert. Humorvoll und derb zeichnete der gelernte Schuhmacher seine Figuren. Ob es die naive Bäuerin im „Fahrenden Schüler“,
Texte: DIANE ACKERMANN, GERDA BINDER, GABRIELA GILLERT, PATRIC SEIBERT, ANNA KATHARINA SETECKI, SUSANNE TENNER-KETZER, FALK P. ULKE Fotos: STEFANO DI BUDUO, FOTO ED, ULRICH HAAS, DAVID JERUSALEM, ALEXANDER JOHN, PRISKA KETTERER, SUSIE KNOLL, MARIE LIEBIG, REIMUND LILL, MICHAEL REICHEL (ARI), STEFAN ROEHL, ANNA KATHARINA SETECKI
SPEKTAKEL
Ausgabe September/Oktober 2015
F. P. Ulke, S. Putz und M. C. Zoppeck in „Hans Sachs“
der betrogene Ehemann im „Blinden Mesner“ oder der dümmliche Bauer im „Kälberbrüten“ ist, die Charaktere lassen schmunzelnd den einen oder anderen Zeitgenossen erkennen. Hans Sachs hat seine Mitmenschen genau beobachtet und so wundert es nicht, dass seine Geschichten auch heute nicht an Lebendigkeit eingebüßt haben. In der Regie von Paul Olbrich und der Ausstattung von Udo Schneeweiß spielen Maria C. Zoppeck, Falk P. Ulke und Jörg Schmidt mit Handpuppen und Tischmarionetten in offener Spielweise am Freitag, den 23. Oktober in den Kammerspielen. Um 11.00 Uhr sind zwei Episoden für Schüler ab 10 Jahren zu erleben. Spieldauer ca. 45 Minuten. Unterhaltsam und humorvoll präsentiert das Meininger Puppentheater um 20.00 Uhr drei dieser derbkomischen Geschichten als Abendprogramm für Jugendliche und Erwachsene. Spieldauer hier ca. 80 Minuten mit Pause.
Sebastian Putz und Franziska Knetsch
SPIELPLAN
SEPT./OKT. 2015
FV = Freier Verkauf WA = Wiederaufnahme LV = letzte Vorstellung KA/PS/PF/RB/RC/RD/RE/RF/RG/RSEN = Abokategorien
SA SA SO SO DI DI DO FR FR SO SO SO MO DI DO DO FR FR SA SA SA SO SO SO MO MI MI MI FR SA SO SO SO MO MO DI
05.09. 05.09. 06.09. 06.09. 08.09. 08.09. 10.09. 11.09. 11.09. 13.09. 13.09. 13.09. 14.09. 15.09. 17.09. 17.09. 18.09. 18.09. 19.09. 19.09. 19.09. 20.09. 20.09. 20.09. 21.09. 23.09. 23.09. 23.09. 25.09. 26.09. 27.09. 27.09. 27.09. 28.09. 28.09. 29.09.
15:00 19:30 11:15 18:30 09:00 11:00 10:00 10:00 19:30 11:00 18:30 19:00 15:00 19:00 10:00 18:00 09:30 11:30 18:00 19:30 20:00 11:00 15:00 15:00 10:00 18:00 18:30 19:30 19:30 19:30 15:00 17:00 19:00 10:00 14:00 10:00
Max und Moritz Eröffnungsgala Matinee: Die Nibelungen Tannhäuser 1. Kinderkonzert 1. Kinderkonzert Tschick Kasper, Wolf & sieben Geisslein Die Nibelungen Abenteuer mit der Maus Nr. 1 Tannhäuser Die Nibelungen Foyer um drei Pädagogendinner Die fabelhafte Welt des Monsieur „F” 1. Klassik-Extra-Konzert 1. Jugendkonzert 1. Jugendkonzert Klamms Krieg The Rocky Horror Show Meine liebste Madam – Lessing intim Die fabelhafte Welt des Monsieur „F” Die fabelhafte Welt des Monsieur „F” La Traviata Die fabelhafte Welt des Monsieur „F” Tschick Tannhäuser Die Nibelungen The Rocky Horror Show Viel Lärm um Nichts 1. Familienkonzert 1. Familienkonzert Don Pasquale Das Feuerzeug Das Feuerzeug Tschick
Kammerspiele Großes Haus Foyer Wartburg Kammerspiele Kammerspiele Kammerspiele Kammerspiele Großes Haus Kammerspiele Wartburg Großes Haus Foyer Foyer Kammerspiele Kammerspiele Kammerspiele Kammerspiele VHS Meiningen Großes Haus Kammerspiele Kammerspiele Kammerspiele Großes Haus Kammerspiele Kammerspiele Wartburg Großes Haus Großes Haus Großes Haus Kammerspiele Kammerspiele Großes Haus Kammerspiele Kammerspiele Kammerspiele
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01.10. 02.10. 02.10. 02.10.
20:00 10:00 19:30 20:00
Kammerspiele Kammerspiele Großes Haus
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03.10. 03.10. 04.10. 04.10. 04.10. 04.10. 05.10. 09.10. 10.10. 10.10. 11.10. 11.10. 15.10. 16.10. 16.10. 17.10. 17.10. 18.10. 18.10. 18.10. 20.10. 21.10. 22.10. 23.10. 23.10. 24.10. 25.10. 25.10. 26.10. 27.10. 27.10. 29.10. 30.10. 30.10. 30.10. 31.10. 31.10.
19:30 20:00 11:15 15:00 17:00 19:00 10:00 19:30 19:30 20:00 11:00 15:00 19:30 19:30 20:00 19:30 20:00 11:15 15:00 19:00 19:00 19:30 18:00 11:00 20:00 19:30 11:15 20:00 09:00 09:00 11:00 20:00 10:00 18:00 19:30 19:00 20:00
Das Verfahren Schneewittchen und die sieben Zwerge Festkonzert 325 Jahre Hofkapelle Verfahren Extra: Lesung mit Reinhard Kuhnert Emilia Galotti Das Verfahren Matinee: Capriccio Das Feuerzeug Das Feuerzeug The Rocky Horror Show Das Feuerzeug Viel Lärm um Nichts La Traviata Die Wahrheit Abenteuer mit der Maus Nr. 2 Don Pasquale Die Nibelungen Capriccio Willst Du Liebe? 1. Sinfoniekonzert Die Wahrheit 1. Foyerkonzert Der kleine Ritter Maus Capriccio Kostprobe: Die lächerliche Finsternis Don Pasquale Emilia Galotti Hans Sachs Hans Sachs 2. Sinfoniekonzert 2. Foyerkonzert Sonderkonzert Humor und Musik Der Froschkönig 1. Kinderkonzert „Tastenspiele mit Babar” 1. Kinderkonzert „Tastenspiele mit Babar” Die lächerliche Finsternis Die fabelhafte Welt des Monsieur „F” Die fabelhafte Welt des Monsieur „F” Die Nibelungen Wagner-Gala Die lächerliche Finsternis
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FV RE + FV FV
Stand 14. Juli 2015
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Änderungen vorbehalten!