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Serie: Kulinarisch Bergwandern (3
Kulinarisch Bergwandern (3)
Von Michaela Feldenz
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Endlich wieder Berge! Endlich wieder wandern! Endlich wieder Jause! Der Weg führte uns in unbekanntes Terrain, dem Salzburger Land am Fuße des Hochkönig und mit Blick auf das beeindruckende Massiv des Großglockner. Die Gegend hat nicht nur wunderbare Wanderwege, sondern bietet auch alpenländische Schmankerln, wie es sich gehört. Wir genossen daher die eine und andere Jause in Maria Alm und Dienten am Hochkönig.
Juvenalm
Da wir die Gegend nicht kannten, machten wir uns am ersten Tag direkt von Maria Alm aus auf den Weg zur Wanderung am Hausberg von Maria Alm, dem Natrun. Am Ortsrand noch recht steil, danach aber gemütlich, geht es in einer guten Stunde über Wald- und Wiesenwege zur Juven Alm. Wobei der Begriff Alm für die Juven Alm mal so garnicht zutreffend ist. Das kürzlich eröffnete Fünf-Sterne-Hotel gleicht mehr einem kleinen Dorf als einer niedlichen Alm. Selbst ernannt zum einzigen Boho-Hotel in den Alpen kann man dort echten Luxus-Urlaub verbringen. Dennoch dürfen auch durstige Wanderer*innen sich dort stärken, ohne das man skeptisch beäugt wird.
Juvenalm Jufen 10, 5761 Maria Alm, Österreich www.jufenalm.at
Jausenstation Grammlergut
Frisch gestärkt mit Kaffee und Wasser ging es eine knappe dreiviertel Stunde weiter leicht bergauf bis zur Jausenstation Grammlergut. Auf 1120 Meter gelegen bietet die Jausenstation genau das, was man erwartet. Gemütlichkeit, Blick auf die Berge und gutes Essen. Für Familien mit Kindern bringt ein riesiger Spielplatz viel Spaß und beschert den Eltern ein paar ruhige Minuten. Und was ist man auf einer Jausenstation? Genau, Würstl mit Brot. Und natürlich ne Jause ;-) Über die Würstl wüsste ich jetzt ehrlich nichts Spannendes zu berichten, außer dass sie heiß und lecker waren. Und das Brot war deftig und frisch.
Zur Jause im Grammlergut lässt sich definitiv mehr berichten. Es gab feinen Leberkäse vom heimischen Metzger, hausgeräucherten Schinken und würzige Kaminwurzen. Dazu leckeren Bergkäse und eine frische Topfencreme mit Kräutern. Ein vermeintlich einfacher Kräuterquark kann so unglaublich lecker sein! Die Jause war klassisch garniert, insbesondere die saure Peperoni hätte mir sonst wirklich gefehlt.
Jausenstation Grammlergut Obersonnberg 21, 5761 Maria Alm, Österreich www.grammlergut.at
Tom Almhütte
Nur fünfzehn Minuten entfernt findet man an der Bergstation der Natrun-Bahn eine weitere Hütte. Tom Almhütte ist wie so vieles in Maria Alm hochgradig stylisch und modern. Manchen mag die Romantik fehlen, aber auch moderne Dinge dürfen ihren Raum haben. Finde ich zumindest. Man kann sich ja aussuchen, wo man einkehrt. Zurück nach Maria Alm gelangt man über einen Forstweg in 40 Minuten. Oder mit der Natrunbahn, die mit der Gästekarte sogar kostenlos genutzt werden kann.
TOM Almhütte Natrun 50, 5761 Maria Alm, Österreich www.edertom.com
Die zweite Wanderung führte uns in die unmittelbare Nähe des Hochkönigs, nach Dienten. Mit dem Wanderbus (übrigens auch kostenlos mit Gästekarte nutzbar) ging es nach Maria Alm Hinterthal. Von dort mit der Hochmaisbahn hinauf und das traumhafte Panorama genießen. Übrigens: für Menschen mit Höhenangst ist der Sessellift nur bedingt zu empfehlen.
Kurzes Fotoshooting und dann ging es zu Fuß runter nach Dienten. Unser Zwischenziel zum Stärken sollte die Jausenstation Grünegg werden. In neunzig Minuten erreicht man diese entweder über einen steilen Steig oder den gemütlichen Wanderweg. Zeitlich fällt beides gleich aus, also ganz nach Lust und Laune auswählen.
In beiden Fällen kommt man bei einer gemütlichen Jausenstation raus, die neben einer großen Auswahl leckerer Gerichte auch eine tolle Aussicht auf die umliegenden Berge bietet. Spezialität des Hauses ist die frisch geräucherte Forelle aus Salzburger Teichen. Super frisch, saftig, vielleicht etwas mild gewürzt, aber dafür mit frischem Salat, kam der Fisch auf meinen Teller. Wirklich super!
Typisches Alpengericht: Bauerntoast mit Speck und Zwiebeln
Als typisches Alpengericht steht auch ein Bauerntoast auf der Karte. Frisches Bauernbrot, leicht geröstet, reichlich Speck und Zwiebeln und das Ganze mit kräftigem Bergkäse überbacken. Herrlich dazu die „Haussoße“, eine Art Cocktail-Soße mit ganz viel Geschmack. Für die kleine Liebe zum Detail eine Blüte – zauberhaft!
Die Jausenstation Grünegg hat aber neben Ausblick und Essen noch etwas Besonderes zu bieten. Im Hause Grünegg werden nämlich feinste Edelbrände gebrannt. Neben Klassikern wie Himbeere, Williams Birne und Marille werden aber auch ungewöhnliche Dinge wie Karotte destilliert. Es lohnt sich, zu probieren! Und das in der Jausenstation Grünegg auch ganz selbstverständlich. Das Risiko: Am Ende muss man höchstwahrscheinlich das eine oder andere Fläschchen ins Dorf tragen ... sind aber auch nur 45 Minuten. Mein besonderer Tipp: „Gesundes Holz“, ein feiner Brand aus Zirbenholz – nicht nur für die Gesundheit.