Typologie+

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Peter Ebner Eva Herrmann Roman Höllbacher Markus Kuntscher Ulrike Wietzorrek

typologie + Innovativer Wohnungsbau

Birkhäuser Basel ∙ Boston ∙ Berlin


inhalt +

8

9


Typologie + Erschließung

Vorwort Im Wohnbau: Typus – Stil – Modell – Eine Einleitung

Typologie + Raum

Seite

7

Wohnräume

Seite 112

14 Orientierung / Belichtung / Tiefe

Wege bewohnen – von Leitern, Spännern und Laubengängen

20

Spänner

Wohnbebauung Stanga in Rovinj, UOA Helena Paver Njiric

122

Wohnbebauung Tokiostraße in Wien, Adolf Krischanitz und Ulrich Huhs

126

Wohnbebauung Hofgarten in Zürich, Galli & Rudolf

130

Wohnbebauung Am Katzenbach in Zürich, Zita Cotti

136

Lofthaus Colmarerstrasse in Basel, Buchner Bründler Architekten

30

Wohnbebauung Lux in Wien, pool Architektur

140

Wohnbebauung Erlimatt in Oberägeri, Dettli Nussbaumer

32

Wohnbebauung Kraftwerk 1 in Zürich, Stücheli mit Bünzli & Courvoisier

144

Wohnhaus Rue de l´Ourcq in Paris, Philippe Gazeau

36

Wohnsiedlung Werdwies
in Zürich, Adrian Streich

148

JSa

designdevelopment

152

Wohnbebauung Durkheim in Paris, Francis Soler

40

Wohnbebauung Amsterdam 315 in Mexiko City,

Wohnhochhaus Hoge Heren in Rotterdam, Wiel Arets

44

Wohnbebauung Neumünsterallee in Zürich, Gigon Guyer

156

Wohnhaus Rondo in Zürich, Graber Pulver

48

Lofthaus Alfonso Reyes 58 in Mexiko City, Dellekamp

160

Verhältnis Individual- und Gemeinschaftsräume

Gang Condominium Trnovski Pristan in Ljubljana, Sadar Vuga

52

Wohnbebauung Schwarzer Laubfrosch in Bad Waltersdorf, SPLITTERWERK

164

Wohnblock  The Whale in Amsterdam, de Architekten Cie.

56

Wohnbebauung Estradehaus
in Berlin, Wolfram Popp

168

Wohnbebauung Miss Sargfabrik in Wien, BKK-3, Franz Sumnitsch mit Johnny Winter

62

Wohnbebauung Carabanchel in Madrid, Aranguren + Gallegos

172

Wohnbebauung Rigoletto in München, A2architekten

66

Wohnbebauung  Theresienhöhe in München, HildundK mit Tilmann Rohnke

176

Wohnbebauung Fælledhaven in Kopenhagen, DOMUS

70

Wohnhaus Böhnli in Zürich, Guignard & Saner

180

Wohnbebauung Breitenfurterstraße in Wien, Helmut Wimmer

76

Wohnhaus RiffRaff in Zürich, Meili, Peter Architekten mit Staufer & Hasler Architekten

184

Wohnhaus Hohlstrasse in Zürich, Peter Märkli + Gody Kühnis

188

Wohnbebauung in Fukuoka, Steven Holl

192

Kombinatorik Wohn- und Geschäftshaus Falken in Baden, BURKARD MEYER

80

Wohnhaus am Cöllenhof in Bonn, Uwe Schröder

84

3D

Wohnbebauung Calle José Peréz in Madrid, Carlos Ferrater

88

Wohnbebauung Hertha-Firnberg-Straße in Wien, Cuno Brullmann

196

Wohnhochhaus Mirador in Madrid, MVRDV

92

Wohnhaus Egota in Tokio, Kazunari Sakamoto

200

Wohnbebauung Rosenstraße in Dornbirn, Gnaiger Mössler

96

Wohnbebauung Gifu Kitagata in Motosu, Kazuyo Sejima

204

Wohnblock KNSM-Eiland in Amsterdam, Kollhoff und Timmermann mit Christian Rapp

100

Wohnbebauung Monbijou in Berlin, Grüntuch Ernst

208

Wohnbebauung Ijburg 23 in Amsterdam, VMX

106

Wohnbebauung Siewerdtstrasse in Zürich, EM2N

212

Wohnhaus in Teufen, Covas Hunkeler Wyss

216

Wohnbebauung Space Block Hanoi Model, Kazuhiro Kojima

220

Wohnungsvielfalt Kombinatorik

Wohnbebauung Leimbachstrasse in Zürich, pool Architekten

224

Wohnbebauung Gradaska in Ljubljana, Sadar Vuga

230

Wohnbebauung VM in Kopenhagen, PLOT=JDS+BIG

236

10

11


Typologie + Freiraum

Typologie + Gestalt

Die Natur bewohnen – vom Wert der Freiräume im Geschosswohnbau

Seite 244

Seite

Die Gestalt des Baukörpers und der Ort oder der Typus als Modus

322

Körper

Balkon Wohnbebauung Am Eulachpark in Winterthur, Burkhalter Sumi

254

Wohnbebauung Haus B in Venedig, Cino Zucchi

328

Wohnbebauung St.  Alban-Ring in Basel, Morger Degelo

258

Wohnbebauung Wandsworth
Workshops in London, Sergison Bates

332

Wohnbebauung in Montpellier, Edouard François

262

Wohnbebauung Linzer Straße in Wien, Atelier Seraji

336

Wohnbebauung Burriweg in Zürich, Frank Zierau

266

Wohnbebauung Hollainhof in Gent, Neutelings Riedijk Architects

340

Mehrfamilienhaus an der Zurlindenstrasse in Zürich, Huggen Berger

346

Loggia

Wohnbebauung Serra Xic in Barcelona, Josep Llinàs Carmona

350

Wohnbebauung Susenbergstrasse in Zürich, Gigon Guyer

270

Wohntürme Nuovo Portello in Mailand, Cino Zucchi

274

Schichtung

Wohnbebauung Stähelimatt in Zürich, Esch Architekten

278

Wohnsiedlung Mühlweg in Wien, Hermann und Johannes Kaufmann

354

Wohnbebauung Reussinsel in Luzern, Andreas Rigert + Patrik Bisang

282

Wohnbebauung  Tower Flower in Paris, Edouard François

358

Wohnbebauung Glattpark in Opfikon, von Ballmoos Krucker

286

Wohnhäuser Hohenbühlstrasse in Zürich, agps.architecture

362

Wohnbebauung Prinsenhoek in Sittard, Neutelings Riedijk Architects

366

Wohnbebauung Westpark in Frankfurt, Stefan Forster Architekten

370

Terrasse

Wohnbebauung Amsterdam 253 in Mexiko City, Taller 13 Arquitectos

290

Wohnbebauung Sphinxen in Huizen, Neutelings Riedijk Architects

294

Öffnung – Lochfassade versus Haut/Vorhang

Wohnbebauung Breevaarthoek in Gouda, KCAP

298

Wohnbebauung Mercat de Santa Caterina in Barcelona, Miralles Tagliabue EMBT

374

Wohnbebauung De Eekenhof in Enschede, Claus en Kaan Architecten

302

Wohnbebauung Haus A in Venedig, Cino Zucchi

378

Wohnbebauung Østerbrogade in Kopenhagen, C. F. Møller

382

Wohnbebauung Kajplats in Malmö , Gert Wingårdh

386

Zweigeschossige Freiräume

Wohnbebauung Vertikalgartenhaus in Wien, Geiswinkler & Geiswinkler

308

Wohnbebauung Landsbergerstraße in München, Fink + Jocher

390

Wohnbebauung 10th Avenue in Vancouver, LWPAC

312

Wohnbebauung Am Schwarzpark in Basel, Miller & Maranta

394

Wohnbebauung Paul-Clairmont-Strasse in Zürich, Gmür & Steib

316

Index

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Adressverzeichnis Architekten / Fotografen

400

Sortierkriterien

410

Herausgeber

430

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Im Wohnbau: Typus – Stil – Modell Eine Einleitung

„Ich wurde mir bewusst, dass man ein Haus als Typ verstehen muss (...) wenn man ein Haus baut, ist der Auftraggeber der erste Bewohner; vielleicht nach 20 Jahren leben andere Leute darin. Wenn ich ein Haus entwerfe, gehe ich heute von Räumen aus, die ich nicht genauer bestimme; sie können verschieden genutzt werden, und das was sie sind, entscheidet sich durch das, was die Bewohner daraus machen. Das Leben in den Räumen ist Teil der Architektur.“1 Michael Alder

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Typologie+ ı Einleitung

Das Wohnhaus als maßgeschneiderter Anzug subjektiver Wohnwünsche ist in der Geschichte des Wohnens ein relativ junges Phänomen. Das „Traumhaus“ als ein zu Stein gewordenes Unterbewusstes wird dabei zum Psychogramm der Individualität des Bauherrn. Unterlegt war dieses Konzept durch das staatlich geförderte Eigenheim, das seine Blüte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte. In ihm war Verknüpfung von Eigentum und Individualität zum Allgemeingut geworden. Nun war es kein Privileg mehr, ein Haus nach den eigenen Wünschen, Träumen und Vorstellungen zu errichten, sondern Begleiterscheinung einer sich auf das Konzept der Individualität berufenden Gesellschaftsordnung. Das eingangs zitierte Statement von Michael Alder unterstreicht, dass das Wohnen über das Moment individueller Verwirklichung hinausgedacht werden muss, weil das Wohnhaus einen bedeutend längeren Lebenszyklus hat als sein erster Bewohner und/oder Bauherr. In Mitteleuropa ist es üblich, Wohnbaukredite für Zeiträume von 20– 30 Jahren zu vergeben, in Japan werden hingegen bis zu 90 Jahre für die Rückzahlung veranschlagt. Allein daraus wird deutlich, dass der Erstbezieher und Architekt einer Wohnung an die folgenden Generationen, seine Erben oder Rechtsnachfolger, denken sollte. Vor diesem Hintergrund wird es wichtig, den Wohnbau wieder als typologisches Phänomen zu begreifen, wie es Alder anregte. Das hat übrigens wenig mit jener Diskussion zu tun, die momentan eine gewisse Konjunktur erlebt. So fragte unlängst eine Zeitschrift: „Wohnen im Typus – Was heißt das?“2 Eine andere untersuchte Entwurfsmuster wie Raster, Typus, Pattern und verwandte Planungsstrategien vor allem vor dem Hintergrund der rasanten Entwicklung der Rechnerleistungen und der daraus resultierenden Fortschritte im CAD-CAM-Sektor.3 Bemerkenswert ist diese Debatte aber deshalb, weil der Typusbegriff seine Strahlkraft eingebüßt hatte. So räsonierte André Bideau im Jahr 2000: „Damals (in den 1970er-Jahren, A. d. V.) war der Typologiebegriff wesentlich an der Entstehung einer kritischen und wissenschaftlichen Objektivität beteiligt, mit der die Postmoderne die Autonomie der Architektur wiederherstellte. Dank den in der Typologie abgelagerten Spuren von Gebrauch und Wiederholung war eine ‚robuste‘ Architektur in der Lage, auf die Herausforderungen ihres jeweiligen Umfeldes selektiv und entwerferisch zu reagieren – sei dies durch morphologische Figuration, sei dies durch das Applizieren von Bildern und Zeichen. Heute jedoch bietet sich die Auseinandersetzung mit Typologie weniger als Entwurfsdialektik oder gar als Mittel zum Widerstand an.

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Sie bildet allenfalls eine unter mehreren Möglichkeiten der Raummodulation.“4 Elegant, aber nachhaltig wurde da ein über Jahrzehnte kultivierter Architekturdiskurs kompostiert. Nicola Braghieri setzt in der Zeitschrift „trans“, dem zentralen Medium für Theoriebildung der ETH Zürich, noch eins drauf: „Die Typologie ist für die Architekturtheorie in den letzten 50 Jahren eine Art Religion gewesen.“5 Mit einer Typologie als Glaubensbekenntnis war der Schlussstein als aufgeklärter Diskurs gesetzt. Jenseits von solchen Glaubensfragen wollen wir mit dem Titel „Typologie+“ zentrale Probleme im Geschosswohnbau thematisieren. Der Typusbegriff wird von uns daher auch nur unscharf abgegrenzt. Archetyp, Prototyp, Typus, es ist das Oszillieren des Begriffs, das uns interessiert hat, nicht seine starre Verengung. Für dieses Buch wurden Hunderte zeitgenössische Wohnbauten gesichtet, in ihren besonderen Qualitäten studiert und kategorisiert. Vier Aspekte haben uns bei dieser Arbeit als Leitmotive gedient: Als erste Kategorie haben wir den Weg zum Haus und die Formen der internen Erschließung zu typologischen Gruppen zusammengefasst. Die jeweiligen Erschließungssysteme strukturieren ein Wohnhaus und gestalten damit ganz wesentlich die Formen des Zusammenlebens der Bewohner. Die Erschließung ist aber auch der Strang, der das Haus an die Netze der Stadt anschließt. Die Kommunikationssysteme sind daher eine der Essenzen im Wohnbau. Eine zweite sind die Freiräume. Sie sind längst zum wichtigsten Asset für die Qualität einer Wohnung in den städtischen Ballungsräumen geworden. Das Ziel dieses Abschnitts ist es, die differenzierten Modi von Freiräumen, wie sie Loggien, Dachterrassen oder Balkone verkörpern, aufzuzeigen. Wir haben bewusst nicht den öffentlichen, sondern den privaten, einer Wohnung zugeordneten Freiraum herausgearbeitet. Der dritte Faktor dieser typologischen Darstellung sind die Wohnräume selbst. Sie unterliegen, das möchte das Buch zeigen, in den letzten Jahrzehnten einem markanten Wandel. Einerseits hat sich die Vielfalt der Typen erhöht, andererseits werden sie durch den gesellschaftlichen Wandel – Stichwort Dienstleistungsgesellschaft – und die daraus resultierende verstärkte Durchdringung von Wohnen und Arbeiten ganz anders genutzt. „Das Leben in den Räumen ist Teil der Architektur“, hat Michael Alder gesagt. Die Individualität des Wohnens findet darin ihren Widerhall. Hier zeigt sich vielleicht am stärksten, wie typologisches Denken wirksam wird. Es führt keineswegs zu Monotonie, im Gegenteil, es eröffnet den Horizont der Vielfältigkeit.

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Typologie+ ı Einleitung

Die vierte und letzte Kategorie ist die Gestalt des Baukörpers. Dieses Kapitel bildet die Synthese der vorangehenden und formt die Teilaspekte zum Ganzen. Durch die Fassade „spricht“ der Wohnbau zur Umgebung, wird das Gebäude Teil der Stadt, die es gleichzeitig formt. Die Beispiele, die für diesen Abschnitt ausgewählt wurden, versuchen insbesondere die Möglichkeiten auszuloten, welche die zeitgenössischen Materialien und Techniken im Hinblick auf die Formulierung von städtebaulicher Kontextualität bieten. Wenn der Wohnbau das Fleisch einer Stadt ist, dann sollten die Fassaden der Häuser ihr lächelndes Antlitz sein. Es war Rafael Moneo, der die Entstehung neuer Typen als einen kreativen Prozess gesehen und damit auch die fortlaufende Entwicklung in der Typologie benannt hat: „Wenn ein neuer Typus entsteht, wenn also ein Architekt einen neuen Satz formaler Beziehungen entwickelt, aus dem eine neue Art von Gebäude oder Gebäudeelement hervorgeht, dann hat dessen Beitrag eine Ebene der Allgemeinheit und Anonymität erreicht, die das Wesen der Architektur ausmacht.“6 Für Moneo hat der Typus in der Architektur einen benennbaren Autor, einen bestimmten Architekten, der ihn mit der Schöpfung eines neuen Satzes formaler Beziehungen, wie er es nennt, entwickelt und damit im Ergebnis eine Anonymität erzielt, die das Wesen der Architektur ausmacht. Gleichzeitig erlaubt diese Anonymität, dass der Typus Basis für die Konkretisierungen anderer Autoren sein kann. Hier liegt der zentrale Aspekt des echten Typus: Er besitzt, trotz eines benennbaren Erfinders, ein derart hohes Maß an Allgemeingültigkeit und Anonymität, dass er für andere – für die Disziplin an sich – anwendbar wird. Das Gebäude der Architektur wäre dann die Sammlung von Bautypen und Gebäudeteilen, deren Bestand prinzipiell erweitert werden kann. Quatremère de Quincy, Schöpfer des modernen Typusbegriffs, hat ebenfalls auf das Entwicklungsmoment hingewiesen: „In jedem Land geht die Baukunst in aller Regel auf einen schon zuvor bestehenden Keim (H. d. A.) zurück. Für alles gibt es etwas, was ihm vorangeht, denn nichts kann aus dem Nichts entstehen. Das gilt für alle menschlichen Erfindungen. Trotz späterer Veränderungen haben sie alle, für Gefühl und Verstand deutlich erkennbar, ihr Grundprinzip beibehalten. Es stellt eine Art Kern (H. d. A.) dar, an den in der Folge alle Entwicklungen und Formvariationen, deren das Objekt fähig ist, in einer bestimmten Ordnung anknüpfen.

Deshalb sind tausend Dinge aller Art auf uns gekommen, und es ist eine der Hauptaufgaben von Wissenschaft und Philosophie, deren Ursprung und letzte Ursache zu erforschen, um die Gründe für ihr Entstehen zu begreifen. Das also ist es, was in der Architektur wie in jedem Zweig der menschlichen Erfindungen und Institutionen als Typus zu bezeichnen ist.“7 Elegant leitet der französische Architekturtheoretiker über die Untiefen der Frage, wie sich ein Typus konstituiert, hinweg, denn dem Motiv der Entwicklung, symbolisiert im Keim, stellt er das Bild des harten, gleichsam unveränderlichen Kerns gegenüber. Keim und Kern bilden de Quincys biologistisches Begriffspaar, das Varianz und Konstanz des Typus umschließt, seine Wandlungs- und Erneuerungsfähigkeit mit der dazu im Widerspruch stehenden Beharrlichkeit und Unveränderbarkeit versöhnt. An dieser Stelle muss der Hinweis auf die Wurzeln der Typologie genügen. Wir haben versucht, in den nachfolgenden einführenden Essays zu den einzelnen Kapiteln immer wieder Bezüge und historische Brückenschläge zu unternehmen. Wenn wir in diesem Buch Gebäude oder einzelne Bauteile und ihre Möglichkeiten, wie sie sich im zeitgenössischen Wohnbau darstellen, beschreiben, dann tun wir dies einerseits im Bewusstsein einer lösungsorientierten Wissensvermittlung, die Angebote und Anregungen für konkrete Problemstellungen aller am Wohnbau Beteiligten anbietet, und andererseits in der Überzeugung des Potenzials hinsichtlich der weiteren Genese und Transformation dieser Typen. Die Typologien, die hier beschrieben werden, stellen daher keinen Muster- oder Bauteilekatalog dar. Das Buch sollte nicht ein weiterer Baustein in der weit verzweigten Landschaft der Architekturtheorie sein, sondern es sollte Architekten Anregungen für ihre Arbeit geben und Grundlagenforschung für neue Entwicklungen darstellen. Die Gestalt von Bauten, die sie umgebenden und in sie eingewobenen Freiräume, die Systeme der Erschließungen und die räumlichen Konfigurationen der eigentlichen Wohnungen sind die typologischen Kategorien, unter denen wir den Geschosswohnungsbau betrachtet haben; sie sind nicht erschöpfend, aber, so die Hoffnung, ein taugliches Werkzeug im Handwerk der Wohnbauarchitektur.

Fußnoten: 1 Zitiert nach: Martin Steinmann, Das Haus ist meine Welt. Zum architektonischen Denken von Michael Alder, in: werk, bauen und wohnen, 6/2001, S. 38–49, S. 42. 2 Sabine Pollak, Maja Lorbek, Robert Temel, Wohnen im Typus, Architektur & Bauforum, 7/2008, S. 1–2. 3 Vergl. das Schwerpunktthema: Entwurfsmuster: Raster, Typus, Pattern, Script, Algorithmus, Ornament, in: ARCH+ 189/2008. 4 André Bideau, De-Typologisierung (Editorial), in: werk, bauen und wohnen, 3/2000, S. 8–9, S. 9. 5 Nicola Braghieri, Theorie und Technik in der architektonischen Planung, in: transLate, 4/2004, S. 6–7, S. 6. 6 Rafael Moneo, On Typology, in: Oppostions, 13/1978, S. 22–45, zit. nach: Peter Trummer: Vom Typus zur Population, in: ARCH+, 189/2008, S. 46–51, S. 47. 7 Aldo Rossi, Die Architektur der Stadt. Skizze zu einer grundlegenden Theorie des Urbanen. (1963), Düsseldorf 1973, S. 26.

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Schema 1:1000 1.OG

Sanchez,Amsterdam Complex, Schema, M 1:1000

10

5 3 10

Hild+K, Schema, M 1_1000

Schema Erschliessung & Freifläche M 1_1000

Guignard & Saner, Schema, M 1:1000

20

10

5 3 10

raum+ Erstellt mit einer Studentenversion von Allplan

20

Krischanitz, Sozialer Wohnungsbau im Kagran-West,Schema Erschliessung, M 1:1000

üntuch+Ernst, Schema, M1_1000

Sakamoto, Schema, M 1_500

Brullmann, Herta-Firnberg Str.10 Schema, M 1:1000

EM2N,Schema, M 1:1000

Zita Cotti, Erschliessungsschema, M 1:1000

Holl, Fukuoka, Schema, M 1_1000

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Raum ı Intro

Aranguren, Schema, M 1_1000

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Wohnräume 1

2

3

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6

taut, grundriss 1

märkli, freie wohnung, m 1_200

m 1_200 roth, freie wohnung, m 1_200

Die Räume wachsen, es dehnt sich das Haus. Friedrich Schiller, Lied von der Glocke, V. 115

taut, grundriss 2 m 1_200

Erskine, Freie Wohnungen , M 1_200

Wir sind es gewohnt, die Ausdehnung von Wohnräumen in Flächenmaßen anzugeben. Wir kaufen uns beispielsweise eine 90-Quadratmeter-Wohnung, aber nie einen Rauminhalt. Das wäre selbstverständlich weit exakter, denn es ist ein erheblicher Unterschied, ob man diese 90 Quadratmeter in einer 2,50 Meter hohen Neubau- oder einer 3,60 Meter hohen Gründerzeitwohnung besitzt. Unter den Gesichtspunkten der metrischen Verhältnisse als Länge mal Breite mal Höhe und dargestellt mit Linien, Flächen und als Volumen erscheint uns Raum als objektives Maß; dieser metrische Begriff des Raums hat aber seine Grenzen, gleichwohl er unbegrenzt und unendlich erscheint. Ernst Mach hat auf die Subjektivität der Wahrnehmung hingewiesen und diese der euklidischen Auffassung des Raumes zur Seite gestellt: „Der Raum der euklidischen Geometrie hat überall, an allen Stellen und nach allen Richtungen dieselbe Beschaffenheit, ist unbegrenzt und unendlich. Vergleichen wir hiermit den Raum des Gesichts, den ‚Sehraum’ [...], der den Sehenden vor allem geläufig ist, so finden wir denselben weder überall noch nach allen Richtungen gleich beschaffen, noch unendlich, noch unbegrenzt.“1 Der messbare, mit Zahlen begrenzte Raum ist ein Abstraktum, der Raum allerdings, der uns umgibt und in dem wir leben, ist von sinnlicher Natur. Mach spricht vom Sehraum, und wir ergänzen, den Tastraum, den Hörraum, denn auch das sind „Räume“, die es beim Bauen einer Wohnung zu bedenken gilt. Kleinkinder, die sich den Raum robbend erschließen, erleben Raum sicherlich ganz anders als Erwachsene; ein Blinder wird einen Raum ertasten, erspüren und hören, aber eben nicht sehen, zumindest nicht so wie wir. Raum hat neben den objektiv mathematischen Dimensionen auch eine sinnlichphysiologische Komponente, die fürs Wohnen nicht weniger bedeutsam ist als das im Nutzwertgutachten angegebene Flächenmaß. Wir reden auch über die Räume als Wohn-, Schlaf- oder Kinderzimmer, was zu nicht geringen Missverständnissen vom Wesen des Raumes führt. Selbstverständlich hat der Raum, der das Bad enthält, eine bestimmte Funktion. Das gilt auch für das Wohnzimmer mit dem Auslass für das TV-Kabel und für die Küche mit den Anschlüssen für Wasser, Strom und Gas. Aber wir dürfen uns nicht von solchen den Räumen implantierten Infrastrukturelementen täuschen lassen. Das Bad wird als Bad genutzt, weil dort die Badewanne steht, analoges gilt für die Toilette und das Schlafzimmer. Der Raum an sich besitzt diese eingeschriebenen Merkmale nicht. Dennoch denken wir Bäder, Küchen oder Kinderzimmer als Räume mit bestimmten Vorausset-

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zungen, aber das ist falsch. Es sind die eingeschriebenen Infrastrukturen, welche die Räume für entsprechende Nutzungsmöglichkeiten einschränken. Der Raum an sich ist offen und frei. Es war Aldo Rossi, der in seinen Überlegungen zum funktionellen Determinismus im Städtebau auf ein verwandtes Problem aufmerksam machte. Er vertritt zu Recht die Auffassung, dass die Gestaltung städtebaulicher Phänomene nicht von ihren Funktionen abhängt: „Denn bei vielen dieser Phänomene haben sich die Funktionen im Laufe der Zeit verändert, oder sie haben niemals eine spezifische Funktion besessen. Ich möchte deshalb behaupten, dass eine funktionale Deutung städtebaulicher Elemente nicht nur zu keiner Klärung führt, sondern vielmehr von der Untersuchung der Formen abhält und die Erkenntnis der wirklichen architektonischen Gesetze verhindert.“2 Was Rossi über den Städtebau behauptet, lässt sich auf den Wohnbau übertragen. Auch hier gilt, dass zahlreiche Objekte im Laufe der Zeit ihre Funktion veränderten, dass Häuser, die einst Fabriken waren, heute Wohnzwecken dienen. Wer glaubt, dass diese „Loft-Wohnungen“ keine Vorläufer hatten, der irrt nebenbei gesagt. Viele römische Großbauten wurden von den Menschen des Mittelalters für Wohnzwecke genutzt. Beim Diokletianspalast in Split war dies vielleicht noch nahe liegend, beim Amphitheater in Lucca, das noch heute bewohnt ist, ist die funktionelle Transformation hingegen ein Zeugnis dafür, dass gebaute Räume grundsätzlich offen für ganz unterschiedliche Nutzungen sein können. Genau hierin liegt der Ansatzpunkt für die Erkenntnis Martin Heideggers, der den Raum nicht einfach als ein Gegebenes, also eine Substanz, sondern als eine Tätigkeit versteht. Er sagt über den Raum: „Darin spricht das Räumen. Dies meint: roden, die Wildnis freimachen. Das Räumen erbringt das Freie, das Offene für ein Siedeln und Wohnen des Menschen.“3 Dass der gegebene Raum im Sinne der physikalisch-technischen Definition nicht einfach ein Ort ist, sondern erst durch die tätige Aneignung zum Raum wird, umschließt alle vorangegangenen Definitionsversuche vom Raum. Durch Heideggers Interpretation wird klar, dass mit dem Räumen/Roden die Grenzen geschaffen werden, die „das Freie, das Offene für ein Siedeln und Wohnen“ erst ermöglichen, treffender und zugleich poetischer lässt sich das Wesen des Wohnens wohl kaum benennen. Diese auf die ethymologische Wurzel reflektierende Philosophie Heideggers entblößt nicht nur, was die Wohnbaudebatten verdecken, sondern sie sagt auch, dass Wohnen ein Tun ist, das nicht bei der Übergabe der Wohnungen erledigt wird. Gerade weil es

in den folgende Beispielen um diese Pragmatik des Wohngrundrisses und seiner räumlicher Disposition geht, ist es umso wichtiger, stets im Hinterkopf zu haben, dass die Schaffung von (Wohn-)Räumen immer dieses Freie, für den Menschen zum Siedeln Offene im Sinne haben muss. Räume im Raum Wohnräume stehen in vielfältigen Beziehungen. Zunächst sind es jene innerhalb der Wohnung, die interessieren. Jeder Raum einer Wohnung und erst jede Wohnung als solche ist aber auch der Ausgangspunkt von Beziehung und Kontakten zur Umgebung. Über die Erschließung, die Freiräume, Fenster und Türen werden Konnexe zum Außen hergestellt. Jeder Wohnraum ist daher in diesem Verhältnis zum Weg, der ihn mit anderen Räumen verbindet, im Außen wie im Innen zu denken. Die Form, wie Räume innerhalb einer Wohnung organisiert bzw. überhaupt angeordnet werden können, hängt im hohen Maße von der Gestalt des Baukörpers ab, der nicht selten über gegebene städtebauliche Rahmenbedingungen vorgeschrieben wird: entweder in Form von realen Verhältnissen oder aufgrund einer beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung, die durch einen Bebauungsplan vorgezeichnet ist. Der Raum der Stadt und die räumliche Struktur des Orts haben wesentlichen Einfluss auf die räumlichen Strukturen innerhalb einer Wohnung. Wenn beispielsweise tiefe Parzellen die mögliche Form der Baukörper bestimmen, so werden sich nur bestimmte Wohnungstypen sinnvoll errichten lassen. Ähnliches gilt natürlich im Hinblick auf Bauhöhen und Bauweisen, wie offene oder geschlossene Bebauungen.

Wohnungstypen auf einer Ebene Das Wohnen auf einer Ebene erfährt im klassischen Geschosswohnbau seine Apotheose. Die Ausdehnung der Wohnung beschränkt sich sozusagen auf die Dimension der Fläche, die genormte Höhe von 2,50 Meter, wie sie heute im Wohnbau mehr oder minder die Regel ist, unterbindet dabei erfolgreich den Gedanken an die dritte Dimension. Dadurch wird die räumliche Differenz enorm eingeschränkt und der faktische Mangel zur axiomatischen Grundlage aller künftigen Lebensformen in dieser Wohnung. Räumlich Gestalten heißt im Typus dieser 2-D-Wohnungen die dritte Dimension, also die Höhe vom Fußboden bis zur Deckenuntersicht ohne Wenn und Aber zu akzeptieren und das Thema der unterschiedlichen Höhen, vom doppelgeschossigen Wohnraum über den kopfhohen Schrankraum bis hi-

nunter zur gerade noch schließbaren Schlafkoje, auszublenden. Der durch räumliche Differenz eröffnete Antagonismus, nämlich Rauminhalt zu sparen und dennoch Raum zu gewinnen, bleibt hier außen vor. Diese Beschränkung auf die Dimensionen der Fläche hat andererseits mannigfaltige Vorteile. Sie liegen unter anderem in der Tatsache, dass Wohnungen, die nur eine Ebene bespielen, barrierefrei sind, also in allen Lebenslagen und -abschnitten gleich gut genutzt werden können. Sie haben selbstverständlich enorme Vorteile in der Produktion. Geschosswohnungen lassen sich übereinanderstapeln, das macht weniger Aufwand bei der Planung, das lässt Kosten sparende Vorfertigung zu und vereinfacht den Handwerkern vor Ort die Arbeit, weil sie im 2. Stock dasselbe Element an derselben Stelle wie im 7. Stock einbauen. So zumindest in der Theorie. Wenn sich in der Praxis das nicht immer so sicher und einfach erweist, dann spricht das nicht wirklich gegen, sondern immer noch für diesen Typus. Denn die Probleme potenzieren sich erst so richtig, wenn komplexe, ineinanderverschachtelte Raumfiguren gebaut werden. Doch dazu später. Dass die rein auf der Fläche organisierten 2-D-Typen keineswegs Einförmigkeit bedeuten – die Monotonie des 20-geschossigen Plattenbaus ist kein Naturgesetz –, zeigt sich beim Blick auf den großen Variantenreichtum, der sich bei der Anordnung der Wohnräume einer Wohnung auf einer Ebene ergibt. Die Bildung von Kategorien, wie sie das Ziel typologischer Forschung ist, zeigt erst die Variabilität und hohe Flexibilität dieser Wohnungstypen auf. Beginnen wir bei der simpelsten Form: ein longitudinaler Baukörper, darin die Wohnungen vorwiegend oder ganz nach einer Seite orientiert, eine Anordnung wie wir sie bei Laubengangerschließungen häufig erleben. Einer der ersten von Herzog & de Meuron in Basel realisierten Wohnbauten, das „Haus an der Mauer“ in der Hebelstraße (1984– 88), hat eine solche Anordnung, wenngleich es sich um keine Laubengangerschließung handelt. Die Lauben, die das Haus besitzt, dienen als schmale Veranden bzw. als Witterungsschutz für die Holzfassade.

Abb. 1: Doldertalhäuser in Zürich, 1936, Alfred Roth Abb. 2: Wohnbebauung in Trübbach, 1988, Peter Märkli Abb. 3: Wohnviertel Byker in Newcastle, 1981, Ralph Erskine Abb. 4, 5: Hufeisensiedlung Britz in Berlin, 1927, Bruno Taut und Martin Wagner Abb. 6: Wohnbebauung „Im Lot“ in Uster, Kanton Zürich, 1997, Michael Alder

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francois louvies, freie wohnung, m 1_200

diener+diener, freie wohnung, m 1_200

Wohnung Typ 3B Gmür

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Wohnung Typ 4E Gmur

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in m 10

Weil das Haus mit der Rückseite an einer bestehenden Mauer gleichsam angelehnt ist, konnten die Wohnungen nur nach einer Seite orientiert werden. Die Wohnräume sind wie die Abteile in einem Eisenbahnwaggon in Serie aneinandergereiht. Die Räume werden über einen Gang an der Rückwand des Objekts aufgeschlossen. Unterschiede in der Wertigkeit ergeben sich erst dann – es handelt sich, was nicht ganz unwesentlich ist, um einen Holzbau –, wenn ausgehend von einem Grundmodul die Schotenabstände geteilt oder verdoppelt werden. Diese Modulation ergibt sich aus der Zahl aus Multiplikation oder Teilung einer gegebenen aus dem Stützenraster abgeleiteten Grundeinheit. Wie der Innenraum eines solchen 2-D-Typs durch den Bezug zum Kontext aufgewertet wird, zeigt ein Objekt von Helena Njiric in Rovinj (2004). Die Wohnungen sind größtenteils ein-, in einigen Fällen auch zweiseitig orientiert. Im Gegensatz zum voran analysierten Projekt werden nun die Wege und Gassen, die Erschließung des Hauses betont und inszeniert. Njiric bezieht sich überdies gestalterisch auf die Satteldächer der umgebenden Bebauung, farblich auf die mediterrane Koloristik und löst den kompakten Bau nach innen hin auf, sodass die Wohnungen wie die Häuser einer Altstadt auf die Wege blicken. Wenngleich die beiden Objekte aus dem 2-D-Grundtypus entwickelt werden, sieht man, wie die unterschiedlichen urbanistischen und kulturellen Zugänge die Varianz erhöhen. Im gewachsenen städtischen Umfeld haben die Architekten Diener und Diener mit der Spiegelung entlang einer Mittelachse, die als erweiterte, interne Erschließungszone dient, ein verwandtes System bei ihren Wohnhäusern in St. Alban in Basel (1986) angewendet. Der zum Fluss orientierte Baukörper der Anlage weist eine nach innen gelegte Zone auf, von der aus einmal die Wohnungen zum Quartier und das andere Mal zum Fluss hin ausgerichtet sind. Dass diese zweiseitige Orientierung einer Wohnung viele Vorteile hat und bei gekonnter Umsetzung seine Qualitäten entfaltet, zeigt eine weitere Baseler Siedlung. Michael Alder hat unweit des Projekts von Diener und Diener in einer vergleichsweise tiefen „Stange“ über eine Zweispänner-Erschließung nun die Wohnungen seriell aneinandergehängt. Die zweiseitig orientierten Wohnungen zeichnen sich durch klare Anordnung von Wohnräumen und Nebenräumen aus, die Grundrisse vermitteln so eine fast loftartige Großzügigkeit, die sich ins Umfeld des ehemaligen Gewerbeareals, in dem sich dieses Haus befindet, eingliedert. Die Wohnungen liegen an einem kleinen ehemals für Mühlen und andere Kleingewerbebetriebe genutzten Mühlbach.

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Raum ı Wohnräume

Ein avanciertes Beispiel, das zeigt wie dieses System gleichsam um eine „Richtung“ ergänzt werden kann, ist die Bebauung am Hofgarten in Zürich-Leimbach (2007) von den Architekten Galli & Rudolf. Sie demonstrieren, wie man in einem relativ tiefen Baukörper durch Schichtung der Räume das serielle Nebeneinander um eine beziehungsreiche Tiefe verwandelt. Die Qualität liegt auf der Hand: Ein tiefer Baukörper hat wirtschaftliche Vorteile, aber den Nachteil, dass es Zonen gibt, die weniger attraktiv sind, weil sie nur mehr schwer belichtet werden können. Das Zürcher Beispiel macht aus der Not eine Tugend und legt weniger genutzte Nebenräume ins schlechter belichtete Zentrum. So entsteht eine Zonierung, die die Räume auf der einen Seite der Wohnung über die Mittelzonen mit den Räumen auf der anderen Seite der Wohnung in Beziehung setzt. Das serielle Prinzip, dem diese Wohnungen im Grundsatz verpflichtet sind, wird durch diese Art Spiegelung entlang einer imaginären Achse relativiert.4 Eine Variation zu diesem Thema haben Patrick Gmür und Jakob Steib mit der 2006 fertiggestellten Wohnbebauung in der Paul-ClairmontStrasse in Zürich-Wiedikon geschaffen. Sie verfolgen ein ähnliches Konzept, das um die ausgeprägte Mittelzone mit Treppenhäusern und Nebenräumen die Wohnungen organisiert. Innerhalb der Wohnungen verknüpfen sie die Wohnräume über kurze Flure mit jenen auf der jeweils anderen Gebäudehälfte. Zweigeschossige, zimmergroße Balkone, die wie eigene, offene Wohnräume wirken und als selbsttragende Schicht an der Südwestseite liegen, ergänzen das räumliche Angebot dieser Wohnungen. Um bei noch größeren Tiefen in längsorientierten Baukörpern dem Problem vorzubeugen, dass schlauchartige Raumkonfigurationen entstehen, die weite Wege und spannungslose Innenraumsituationen schaffen, lassen sich noch weitere Lösungen finden. Die Wohnbebauung Katzenbach in Zürich (2005–07) von Zita Cotti bietet einen weiteren interessanten Ansatz. Mit Z-förmigen Grundrissen kann sie nicht nur die Wohnungen auf beiden Seiten des länglichen Baukörpers ausrichten, sondern gleichzeitig über das simple „Durchstecken“ hinausgehen und damit den Wohnungen größeren Abwechslungsreichtum im Inneren verleihen. Der zweiseitigen Orientierung, die innerhalb der Wohnung in aller Regel zu einer Hierarchisierung des Wohnens führt (bspw. nach Westen der Wohnraum, nach Osten die Nebenräume und das Schlafzimmer), begegnet sie durch die über Kreuz miteinander verknüpften Räume. Stand bei den Wohnungen, die bislang beschrieben wurden, die Frage nach der Orientierung der Wohnräume im Vordergrund, so soll nun anhand einiger signifikanter Beispiele die Beziehung von Räumen innerhalb einer Wohnung

analysiert werden. Ein Typus, der uns in vielen Abwandlungen begegnet und den wir als Wohnhalle bezeichnen möchten, dient uns dabei als Einstieg. Bei diesem Typus definiert ein zentraler Raum, an den die anderen Räume angedockt werden, die Wohnung. Vergleichbar mit dem römischen Atriumhaus, wenn es auch im Geschosswohnbau kein offener Raum ist, schließt er alle anderen Räume auf und setzt sie räumlich in eine gleichwertige Beziehung. Bei Alvar Aaltos achtstöckigem Wohnhochhaus im Hansaviertel (1955–57) kommuniziert dieser Wohnraum überdies mit der Loggia. Wohn- und Freiraum sind hier zu einer großzügigen Einheit verknüpft. Einen Vorläufer dieses Wohnungstyps hatte der Schweizer Architekt Otto Senn bereits im Baseler Stadtteil St. Alban 1935–38 geschaffen. Das Parkhaus Zossen, ein Mehrfamilienwohnhaus, steht am Rande einer Grünanlage. Allerdings hat Senn die Räume stärker zoniert, indem er die Schlaf- und Elternzimmer der großen Wohnungen in Schichten staffelt. Die Verbindung von Wohnhalle und Balkon ist bereits hier gegeben. Senn hat diese Form der Wohn-/Erschließungszone in der Folge konsequent weiterentwickelt. Im Wohnhochhaus „Hechtliacker“ aus den Jahren 1962–65, ebenfalls in Basel, hat er die Wohnhalle allerdings flächenmäßig reduziert und zu einer Diele heruntergestuft. Hier sieht man allerdings die Qualität dieser Figur, die es ihm erlaubt die Erschließungsflächen knapp zu halten und diesen Verteilerraum gleichsam als kommunizierendes Herz der Wohnung zu gestalten. Der zweiseitig orientierte Zuschnitt einer Wohnung ist zwar in aller Regel vorteilhafter als bei nur einseitig ausgerichteten, trotzdem ist er häufig, etwa in dichten innerstädtischen Quartieren, nur schwer realisierbar. Das eingangs beschriebene Objekt von Herzog & de Meuron steht dafür stellvertretend. Dass es jenseits solcher objektiven Beschränkungen auch in dichten Stadtarealen mit geschlossener Bauweise möglich ist, Wohnungen mit mehrseitiger Orientierung zu schaffen, dafür sollen nun einige Beispiele angeführt werden. Bei Z-oder kreuzförmigen in die Wohnungsgrundrisse eingeschriebenen Erschließungsstrukturen eröffnen sich zusätzliche Spielräume, wenn die Wohnungen über Eck geführt werden können. Damit vertiefen sie das Verhältnis von Außen- und Innenraum und es ergeben sich Möglichkeiten bei Baukörpern, die für eine mehrseitige Orientierung der Wohnung zunächst nicht geeignet erscheinen. Otto Steidle hat bei seinem Bauteil auf den Wienerberggründen (1993) einen Haustyp geschaffen, der eine Gebäudezeile mit Hof-

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häusern verbindet. Steidle verbindet die beiden morphologisch unterschiedlichen Elemente im Wohnungsgrundriss zu einer Einheit, d. h. es gibt Wohnungen, die sich sowohl über den Hoftrakt als auch die Zeile erstrecken. Betrachtet man die Grundrisse, sieht man wie eng die Hofhäuser aneinanderliegen und dennoch gelingt es Steidle bei dieser Konfiguration, jeder Wohnung eine Seite mit einem weiten Ausblick zu geben. Trotz der hohen Bebauungsdichte der fünfgeschossigen Gebäude entstehen keine beengten Wohnungen, sondern solche, die immer Licht und Luft von zumindest drei Seiten erhalten. Steidle moduliert hier unglaublich gekonnt Weite und Enge städtischen Wohnens. Was an der Beschreibung dieses Objekts deutlich wird, haben wir bisher unkommentiert mitgedacht, ohne es explizit zu erwähnen: Die Wohnräume einer Wohnung können nie ohne die Gebäudestruktur, ihre Form und explizite Gestalt konzipiert werden. Eine städtebaulich zwar nicht vergleichbare Situation, aber dennoch ein tiefes Grundstück fanden Gigon Guyer bei der Wohnbebauung Neumünsterallee in Zürich vor. Das 2007 fertiggestellte Objekt hat eine L-förmige Grundstruktur, die pro Ebene zwei Zweispännerwohnungen aufweist. Sie legen die Stiegenhäuser dabei tief in das Gebäude hinein, stanzen aber aus dem Gebäudevolumen innen liegende Höfe heraus, über die sie die Treppen belichten. Mehr noch, es gelingt ihnen auf diese Weise auch die in den Wohnungen liegenden Flure natürlich zu belüften und zu belichten. Die Antwort der Architekten auf die große Baukörpertiefe ist sozusagen ein kontrolliertes Ausstanzen von Hohlräumen. Großzügige stegartige Balkone, die wie eigene, offene Wohnräume wirken und Giuseppe Terragnis Casa Rustici fast wörtlich zitieren, ergänzen das vielfältige räumliche Angebot dieser 2-D-Wohnungen. Gigon Guyer gelingt hier das Kunststück, dass die Wohnungen von drei Seiten – über den jeweiligen Lichthof – sogar vierseitig orientiert sind.

Abb. 7: Wohnbebauung Grieshofgasse in Wien, 1996, Helmut Wimmer Abb. 8: Wohnhäuser Riehenring in Basel, 1985, Diener & Diener Abb. 9: Wohnbebauung in Louviers, 2005, Edouard François Abb. 10: Wohnhäuser in St. Alban-Tal in Basel, 1986, Diener & Diener Abb. 11: Wohnbebauung „James“, LAWU-Areal in Zürich, 2006, Gmür Architekten

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Ein verwandtes Konzept hat Derek Dellekamp mit einem 2003 fertiggestellten Wohnhaus in Mexiko City (Stadtteil Condesa, Av. Alfonso Reyes 58) verfolgt. Im Äußeren weniger streng, wirken die Geschosse wie gestapelte Container, was durch die horizontal gegliederten Wellblechpaneele zeichenhaft unterstützt wird. Die Fassade erscheint geschlossen, nur kleine querrechteckige Fenster sind darin willkürlich verteilt. Die hoch liegenden Fensterbänder sind gar nicht dafür geschaffen, dass man hinaussehen kann, sie dienen nur zur Belichtung der Wohnräume. Aus diesem Kubus werden Terrassenflächen herausgelöst, die zum Teil an der Fassade liegen oder als Patios in das Gebäude hineingezogen werden. Dem geschlossenen Fassadenbild, das einer auf das Private ausgerichteten Lebenskultur Rechnung trägt, werden so geschützte Freibereiche inmitten der Megacity Mexiko zur Verfügung gestellt. Dellekamp hat neben Geschosswohnungen auch Maisonettes vorgesehen, sodass innerhalb des Wohnwürfels räumliche Beziehungen mit geschossweise unterscheidbaren Wertigkeiten entstehen, die das Fassadenbild beleben. Die großen Wohnräume dieser Apartments können durch diese differenzierte räumliche Struktur immer von drei Seiten belichtet werden. Die gedankliche Dichte der Arbeiten von Jacques Herzog & Pierre de Meuron demonstriert ein leider nie realisiertes Projekt für eine Wohnbebauung am Luzernerring in Basel. Es gelingt ihnen im Rahmen einer Blockrandbebauung, also eine für die europäische Stadt des 19. und 20. Jahrhunderts charakteristische Bebauungsstruktur, Wohnungen zu konzipieren, die nach allen vier Himmelsrichtungen orientiert sind. Das ist eine Qualität, die man vom frei stehenden Eigenheim erwartet, nicht aber in einer Blockrandbebauung. Herzog & de Meuron haben mit diesem Entwurf den Nachweis erbracht, dass bei entsprechendem Problembewusstsein und gedanklicher Durchdringung einer Bauaufgabe praktisch nichts unmöglich ist. Ähnlich wie beim oben beschriebenen Objekt von Otto Steidle, sie liegen zeitlich relativ nahe beieinander, kombinieren sie die Zeile der Blockrandbebauung mit kurzen, kamm-

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artigen Stücken, die wie Finger in den Hof hineingreifen. Dieser Entwurf sieht überdies vor, dass die Wohnungen sowohl Anteil am Hof als auch an der Straße haben. Damit gelingt es ihnen, dass die Wohnungen nach allen vier Himmelsrichtungen und sowohl zum öffentlichen Raum der Stadt als zum ruhigen, geschützten Innenhof orientiert sind. Wohnung Essay M 1_200 Die Wohnung als Objekt des Raums Die Versuche, die besondere Qualität des architektonischen Raums beispielsweise im Unterschied zum geografischen, interstellaren oder auch dem psychischen Raum zu beschreiben, sind auch eine Geschichte des Scheiterns. Selbst die Definitionsversuche des (architektonischen) Raums von führenden Vertretern des Fachs waren wenig erhellend, wie Philippe Boudon in seiner grundlegenden Studie über den architektonischen Raum zeigte.5 Boudon zitiert einige der Großmeister der Moderne, darunter André Lurçat, Auguste Perret und auch Le Corbusier, um von ihnen Hinweise auf die Eigenschaften des architektonischen Raums zu erfahren. So behauptet Auguste Perret Architektur sei „die Kunst, Raum zu organisieren, und in der Konstruktion drückt sie sich aus“.6 Boudon schließt messerscharf, dass, wollte man die verführerisch schöne Definition auch tatsächlich fruchtbar machen, noch geklärt werden müsse, um welchen Raum es sich handelt. Und er fragt zu Recht, „ordnet nicht auch der Polizist, der den Verkehr regelt, den Raum?“7 Um Perrets Definition für die Architektur nutzbar zu machen, muss man den Satz ergänzen, und zwar in der Form, dass die Architektur, „die Kunst [sei], architektonischen Raum zu organisieren, nach den Regeln der architektonischen Kunst“.8 Eine offensichtliche Tautologie, wie Boudon feststellt. Analoges lässt sich zu den eingängigen Definitionen Le Corbusiers sagen. Mit dem Boudonschen Rüstzeug im Gepäck wissen wir um den beschränkten Wert von Sätzen wie: „Architektur ist das kunstvolle, korrekte und großartige Spiel der unter dem Licht versammelten Baukörper“ (Le Corbusier).

Essay M[Le 1_200 „Manchmal“, stellt Boudon fest, „istWohnung die Definition Corbusiers] derartig umfassend, daß sie nichts mehr definiert: ‚Von nun an werde ich Architektur und Städtebau in einen Begriff zusammenfassen. Architektur überall, Städtebau überall’.“9 Es sind, so scheint es, gerade diese betörend einfachen Sätze, die am gefährlichsten sind, die in ihrer Simplizität letztlich nichts über den architektonischen Raum aussagen. Raum als Merkmal der Wohnbauarchitektur ist naturgemäß von solchen umfassenden Definitionsversuchen weit entfernt, besser gesagt, wann immer heute in den Architekturbüros Wohnungen geplant werden, dann sind es nicht die Fragen nach den letzten Bestimmungen des architektonischen Raums, die die Kalkulationen bestimmen. Sowohl der zweigeschossige Luftraum wie von Corbusier erdacht und noch mehr die ineinander verschachtelten Volumen, die Adolf Loos gerade gegen diese Modularisierung des Raums aufgeboten hatte, sind heute eher die Ausnahme als die Regel. Die Villa Müller von Adolf Loos (1928–30) gilt als die idealtypische Umsetzung des Raumplans. Zentrum des Hauses ist eine über seine ganze Breite reichende Wohnhalle; Treppenläufe bilden die vermittelnden Elemente zwischen den verschieden Niveaus. Wie bei einem Biedermeierschrank mit Schubladen und versteckten Ablagen öffnet Loos immer wieder einen Raum, er verschränkt, verschachtelt und verdichtet so das räumliche Ganze. Wie komplex – folglich auch schwierig – der Prozess des räumlichen Planens (und Denkens) ist, in einer Zeit ohne CAD, ohne die Möglichkeiten Innenraumperspektiven rasch zu „rendern“, zeigt sich an dem Projekt für das „Haus Rosenberg“ aus dem Jahr 1925, das nie errichtet wurde. In einem Modell, das später von Studenten nach den Originalplänen gebaut wurde, zeigten sich Widersprüche: „Beim Modellbau ergaben sich Ungereimtheiten – etwa zu niedrige Kopfhöhen in den Durchgangsbereichen – Fehler, die man bei der Realisierung des Hauses hätte eliminieren müssen.“10

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Wir können dem Architekten bei der Entwicklung des Raumplans gleichsam über die Schulter schauen und entdecken, dass auch ein Meister wie Loos sich das Repertoire und die Sicherheit, in der dritten Dimension zu denken und zu entwerfen, hart erarbeiten musste. Hier liegt wohl einer der Gründe, dass der Raumplan im Loos’schen Sinn nicht massenhaft Nachfolger finden konnte. Es ist ein sehr exklusives Programm, es setzt in allen Bereichen, vom Architekten über die Handwerker, herausragendes Wissen voraus und auch der Bauherr muss die Qualität einer solchen komplexen räumlichen Dimension erst einmal begreifen. In Zeiten, in denen Wohnraum Spekulationsware ist, der Developer anstelle des Bauherrn getreten ist, ein mehr als unwahrscheinlicher Ausnahmefall. Der Beitrag Josef Franks, einem Zeitgenossen von Loos und Le Corbusier, zur Disposition des Raums im Wohnbau ist kaum bekannt. Er war es, der den Raum als Kontinuum zu strukturieren versucht und durchaus als Mittler zwischen Loos und Le Corbusier gesehen werden kann. Er hat die Räume nicht mehr separiert und als Einheiten gleichsam in Kapseln eingeschlossen, sondern er hat, und hier weist er über Loos hinaus, den fließenden Charakter von Le Corbusiers Raumschöpfungen aufgenommen.

Abb. 12: Unité d’Habitation in Marseille, 1952, Le Corbusier Abb. 13: Loftwohnungen in Thalwil, Wettbewerb 1999, Burkhalter Sumi Abb. 14: Punkthochhaus in Berlin, 1959, Van den Broek / Bakema Abb. 15: Wienerberggründe in Wien, 1993, Steidle + Partner Abb. 16: Wohnbebauung Luzernerring in Basel, Projekt 1989, Herzog & de Meuron Abb. 17: „Boba Fett“, Wohnbebauung Bernerstrasse in Zürich, Wettbewerb 2002, Urs Primas

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Er hat die dynamische Qualität, das, was wir als Raumfluss bezeichnen, für die Wohnbauarchitektur erobert, ohne den Raum als in sich ruhende Entität aufzugeben. Vielleicht am klarsten hat Frank in einem Projekt für ein Wohnhaus in Salzburg dieses Konzept realisiert, und zwar bereits 1924 – also Jahre vor der Villa Müller von Loos. Bei diesem Projekt wird Franks Entwurfsdenken in der „Wegführung, Anordnung von Treppen und Ebenen exemplarisch im Inneren wie im Äußeren vorgeführt. Die ‚Statik der Mitte‘ wird verlassen zugunsten M 1_200 Proeiner Dynamik der räumlichen Führung. Wohnung Mehr alsEssay in manchen jekten der dogmatischen Moderne gelingt hier die Einbeziehung der vierten Dimension, der Zeit.“11 Franks berühmter Essay „Das Haus als Weg und Platz“ scheint sich hier anzukündigen – und hier offenbart sich auch das Geheimnis der Frankschen Konzeption: Weg und Platz sind die Metaphern für die Bewegung, das Dynamische, das Durchmessen des Raumes und der Platz ist Ort des Ankommens, des Verweilens und des Ausgangspunkts für neuerliches Voranschreiten. Die Treppen überwinden nicht nur physische Niveaus, sie werden zu Sinnbildern für das Erreichen neuer Einsichten. In diesem metaphysischen Denken geht Frank nicht nur über Loos, sondern auch über den Rationalismus von Le Corbusier hinaus. Im gedanklichen Dreieck von Loos, Le Corbusier und Frank begegnen wir heute einer Vielzahl spannender Entwürfe. Wir lassen dabei die Frage außen vor, ob Loos oder doch Frank den Raumplan entwickelt hat, oder ob die ökonomische Basis des Loos’schen Konzepts, wie Frank seinem Assistenten Plischke gegenüber behauptete, „einfach Unsinn“ sei, weil die angestrebte Aufteilung der Rauminhalte schlicht nicht funktionierte.12 Die Idee, ein Wohnhaus mit verschiedenen, ineinandergreifenden Raumhöhen zu gestalten, stammt sowieso weder von Loos noch von Frank, sondern findet sich bereits bei Karl Friedrich Schinkel. Er zeichnete bereits 1836 ein „Haus, in dessen geschlossenen Block verschieden hohe Räume vereinigt und zum Anlass der ‚Architektur’ genommen sind, deren Reiz sich aus den verschiedenen Brüstungshöhen ergibt: ineinandergreifende Geschosse von verschiedenen Zimmerhöhen“.13 Entscheidend ist, dass jenseits dieser historischen Diskussion aufgrund der Individualisierung der Gesellschaft das Thema der räumlichen Vielfalt im Geschosswohnbau eine Renaissance erlebt. Nach dem Scheitern der egalitären Auffassung der Moderne, die möglichst allen Bewohnern einer Anlage gleichartige Wohnungen zur Verfügung stellen wollte und als eine Art demokratischen Sozialismus des Wohnens verkauft wurde, versuchen viele Planer gegenwärtig, durch das

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gerade Gegenteil den Wohnbau zu revolutionieren. Das Kunststück besteht darin, die Vielfalt an Wohnungsgrößen, -zuschnitten und -formen innerhalb eines Objekts in ein stimmiges Ganzes zu übersetzen, sodass der Baukörper nicht vor lauter „Wohnungs-Individuen“ zu einem beliebigen Sammelsurium zerfällt. Der Wohnbau in der Siewerdtstrasse (2006) der Architekten EM2N Wohnung Essay M 1_200 in Zürich kann als ein solcher neuartiger Typus betrachtet werden. Das markante sechsgeschossige Objekt besitzt eine Länge von rund 45 Metern und ist mit einer Breite von über 15 Metern sehr tief. Die Architekten haben zu einer sehr ungewöhnlichen Lösung gegriffen, die man als eine Art „gedrehter Split-Level-Typ“ bezeichnen könnte. Zentrales Motiv ist eine über die ganze Tiefe des Baukörpers reichende Wohnhalle, die durch eine Loggia als Freiraum erweitert wird. Vom Eingang aus gelangt man über vier überaus breite Stufen – entweder indem man noch oben oder nach unten geht – auf das Niveau des Nord-Süd-durchgesteckten Raums. Von dieser zentralen Halle, die mit einer Raumhöhe von rund 3,5 Metern an Dimensionen von Gründerzeitbauten heranreicht, führt eine Treppe ins obere Geschoss. EM2N brechen die immanente Logik der durchgesteckten Wohnungen, indem sie Treppenläufe quer zur Längsachse der Wohnungen legen. Während die Wohnräume Nord-Süd ausgerichtet werden, sind die verbindenden Wegführungen immer um 90° gedreht. Durch diesen „Rhythmuswechsel“ entsteht im Verhältnis zur tatsächlichen Länge des Wohnraums eine Tiefe, die sich als Raumerlebnis offenbart. Bei der Wohnbebauung Laimbachstraße von pool Architekten, die 2005 fertiggestellt wurde, wird die Bildung komplexer räumlicher Strukturen über eine Herausbildung von kompakten Einheiten, die jeweils aus sechs Wohnungen bestehen, bewerkstelligt. Es gelingt den Architekten damit überschaubare Organisationseinheiten zu entwickeln, die im Planungs- und Errichtungsprozess Vorteile haben und dennoch einen sehr hohen Differenzierungsgrad bei den angebotenen Wohnungen erreichen. Dass mit diesem Modell die Angebotsvielfalt für den zeitgenössischen Wohnungsbau noch lange nicht ausgeschöpft ist, zeigen die „V-M“Häuser von PLOT=JDS+BIG am Ørestad Boulevard in Kopenhagen, die 2004 bzw. 2005 fertiggestellt wurden. In den beiden Objekten – benannt nach ihrer Grundrissfigur –, dem „V“-House mit 114 Wohneinheiten und dem „M“-House mit 95 Wohnungen, haben die Architekten rund 80 verschiedene Wohnungstypen angeboten. Den klar gesetzten Objekten mit den bezeichnenden Figuren in Form von

Buchstaben sieht man diese innere Vielfalt an der Fassade in keiner Weise an. Es scheint gerade ein Lustprinzip der Architekten zu sein, das Innenleben im Äußeren zu verbergen. Julien de Smedt, einer der Architekten, hat bezeichnenderweise diese „Multitude“ mit einem beliebten Computerspiel verglichen: „The buildings (V-M-House, A. d. V.) are like a 3 dimensional Tetris game of people‘s living units.“ Wohnung Essay M 1_200und De Smedt sieht in diesem Spiel, welches mit hohem PlanungsKostenaufwand betrieben wird, aber keineswegs den Selbstzweck einer selbstvergessenen Planergilde. Im Gegenteil, er unterstreicht, dass wir in einer Welt leben, in welcher der Individualismus eine größere Bedeutung hat als je zuvor. Verschiedenartigkeit, so de Smedt, wird heute nicht nur akzeptiert, sie wird sogar verlangt. Menschen, die in einem Geschosswohnbau leben, sollten demzufolge den gleichen Zugang zur Individualität haben wie andere. Dieser Befund aus Dänemark wird durch Bauten wie durch Aussagen anderer Architekten bestätigt. Die Schweizer Marcel Meili und Markus Peter haben große Anstrengungen in die Ausdifferenzierung des räumlichen Angebots in Geschosswohnbauten gelegt. Sie schreiben dazu Folgendes: „Seit Anfang der Neunzigerjahre arbeiten wir an der Entwicklung von Wohnungsgrundrissen, die systematisch die starren inneren Zusammenhänge und Sektorierungen der Wohnungen aufbrechen.“14 Sie erklären diese neue Tendenz unter anderem damit, dass die „heute gebräuchliche räumliche Ordnung in der Wohnung sich im Wesentlichen in der Nachkriegsmoderne als Standard herausgebildet hat“.15 Meili und Peter nennen auch die Merkmale dieser neuen Wohnungsgrundrisse, zu denen sie folgende Aspekte zählen: die Aufhebung der Tag- und Nachttrennung, die Unabhängigkeit der privaten Räume wo möglich als hotelähnliche Einheiten, die Aufteilung in „stille“ Zimmer mit konventionellen Türen und „offene“ Zimmer (mit breiten Schiebetüren), die dann den Charakter einer Raumerweiterung besitzen, die Anordnung von Wohnzonen als Wohnungsmitte, um die sich die einzelnen Zimmer gruppieren, eine möglichst geringe Gebrauchsdeterminierung der Zimmer und eine doppelseitige Belichtung sowie weiche räumliche Zusammenhänge. Im direkten Konnex dazu ist die Entwicklung der Baukörper selbst zu sehen, die aus ökonomischen und ökologischen Gründen in den letzten Jahrzehnten tiefer und städtebaulich gesehen immer dichter wurden. Es müssen daher Wohnungsgrundrisse für Baukörper entwickelt werden, die nicht mehr nur 10–12 Meter, sondern noch deutlich tiefer sind. Räumliche Differenzierungen müssen aber nicht notwendigerweise so komplex gedacht und gebaut sein, sondern können mit relativ einfachen Mit-

teln erfolgen. Cuno Brullmann hat beispielsweise lediglich eine Stufe eingebaut in seinem Wohnhochhaus in der Hertha-Firnberg-Straße in Wien, die im Jahr 2005 entstand. Er schafft damit einen Absatz, der Wohnraum wird durch den geringen Versatz in zwei Zonen geteilt. Die Qualität besteht darin, dass ein zusammenhängender Raum erhalten bleibt und dennoch zwei Bereiche entstehen, die sich unterschiedlich gestalten, nutzen und besetzen lassen. Gerade in beengten Verhältnissen, bei den geringen Flächenangeboten des sozialen Wohnbaus bieten solche „Tricks“ ein gewisses Maß an räumlicher Bereicherung. Mit Loos oder Corbusier hat das freilich nichts zu tun. Dennoch sehen wir, wie bereits durch kleine Maßnahmen ein anderes Wohngefühl stimuliert werden kann. Umgeben von nichtssagenden Siedlungshäusern will das Apartmenthaus Gradaska in Ljubljana von Sadar Vuga aus dem Jahr 2006 mit zwölf extravaganten Wohnungen einen metropolitanen Akzent setzen. Alle Wohnungen reichen über mehrere Geschosse, wobei der zentrale Wohnbereich immer eineinhalb oder zwei Geschosse einnimmt. Die halbgeschossig versetzten Ebenen in den großen Wohnbereichen führen zu einer Zonierung des Raums, der auch funktionell unterschiedlich gewichtet wird (wie z. B. in einen halbgeschossig höher gelegenen Aufenthaltsbereich mit Sofas und Fauteuils und einen Essbereich). Als Volumen wirkt der gesamte Raum, das gilt auch für jene Räume, die über zwei Geschosse reichen. Die Wohnanlage gewinnt ihre besondere Qualität aber dadurch, dass die Wohnungen in komplexen Figuren als eine Art Raumplan im Haus komponiert sind. Sadar Vuga übertragen das Raumplankonzept weniger auf einzelne Wohnungen – hier wirken sie sogar eher etwas starr –, sondern verschachteln und vernetzen die zwölf Wohnungen zu einer einzigen räumlich dicht gepackten Struktur.

Abb. 18: Mehrfamilienhaus Parkhaus Zossen in Basel, 1938, Otto Senn Abb. 19: Wohnüberbauung in Sargans, 1986, Peter Märkli Abb. 20: Wohnbau Hansaviertel in Berlin, 1957, Alvar Aalto Abb. 21: Wohnhochhaus „Hechtliacker“ in Basel, 1965, Otto Senn Abb. 22: Wohnbebauung „Romeo“ und „Julia“ in Stuttgart, 1959, Hans Scharoun

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Die Wohnanlage in Ljubljana von Sadar Vuga bestätigt in gewisser Weise das Vorurteil, dass der Raumplan mit seinen komplexen Formationen letztlich ein extravaganter Sonderfall im Wohnbau bleibt, für den Massenwohnbau, weil zu aufwändig, aber nicht geeignet ist. Kazuyo Sejima hat mir der Apartmentanlage Gifu Kitagata den Versuch unternommen, Elemente zweigeschossiger Räume und die Integration von Freiräumen mit einem hohen Grad an Standardisierung im großen Maßstab zu realisieren. Sie behält die doppelgeschossigen Wohnräume mit in den Wohnungsverband integrierten Loggien nicht mehr der exklusiven Villa vor, sondern integriert sie in einem zehngeschossigen Wohnbau mit Laubengangerschließung. Der schlanke Baukörper erlaubt es, dass die Wohnungen durchgesteckt sind, parallel dazu, als durchgehendes „Loch“ in der Fassade, sind den Wohnungen immer Loggien zugeordnet. Im Unterschied zu den Objekten von Sadar  Vuga bzw. Sejima / Nishizawa, die beide unabhängig von der Größe eine offene Bebauung aufweisen, zeigen Grüntuch Ernst mit ihrem Entwurf für das Wohnhaus Monbijou in Berlin, wie der Typus der Maisonette mit zwei Geschosse hohen Wohnräumen in einer typischen, gründerzeitlich geprägten Blockrandbebauung mit einem im doppelten Sinn klassischen Repertoire verwirklicht werden kann. Im doppelten Sinne deswegen, weil er die gängige vormoderne städtebauliche Struktur mit dem Typus der modernen, von Le Corbusier abgeleiteten, zweigeschossigen Etagenvilla harmonisch vereint. Das gediegen durchgearbeitete Objekt zeigt aus einer anderen Perspektive den Wert typologischen Denkens: Es kann frei von Ideologie ganz unterschiedliche Stränge der Architekturgeschichte miteinander verweben und damit einen neuen Inhalt definieren. Die überzeugende Qualität dieses Baus liegt darin, dass es den historischen Stadtgrundriss mit einem neuen Aufriss (der mehr als nur ein Bild, sondern aktuelle urbane Lebensformen repräsentiert) verklammert. Kazunari Sakamoto wiederum hat mit dem Egota House (2004), einem Ensemble aus vier frei stehenden Häusern – in der ersten Bauetappe wurde bisher ein Objekt gebaut –, die Vorstadt im Visier. Sakamoto liefert ein Konzept, das die Anmutung eines Einfamilienhauses erzielt, obwohl das Objekt vier Geschosse aufweist und fünf Wohnungen enthält. Die Wohnungen werden über Außentreppen erschlossen und wurden so ineinanderverschachtelt, dass sich die Wege und auch die Ausblicke und Freiräume nicht überschneiden. So wird den Bewohnern der Eindruck des eigenen Hauses vermittelt. Dadurch, dass

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die Trennwände in den Wohnungen unterschiedlich ausgerichtet und auch die internen Treppenläufe der Maisonettes individuell platziert sind, überkreuzen sich die Wohnungen. Obwohl das Konzept letztlich direkt von Le Corbusiers Überlegungen abgeleitet werden kann, ergibt sich ein ganz neues Bild. Das Egota House schreibt sich in die wenn auch keineswegs berührende Umgebung ein und zeigt damit für Suburbia ein Modell vor, das sich von den radikalen Ansätzen der Moderne verabschiedet hat, und zwar indem es sich just auf diese beruft.

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bedürfte einer genaueren Untersuchung. Faktum ist, dass Kojima in der Folge den Space Block in Nishizawa errichtet hat, der ein harmonisches und auch bestens funktionierendes Objekt darstellt. Kojima hat hier sicherlich ein Denken eröffnet und eben auch schon in der Praxis erprobt, das künftig, gerade bei stärker auf abstrakten Modellen und Planungsprozessen ausgerichteten Entwürfen, von Interesse sein wird. Komplexere räumliche Strukturen, und zwar in großem Wohnung Essay M 1_200 Maßstab, sind im Hinblick auf die Verstädterung der Welt ein Thema von größter Bedeutung.

Das Erlebnis des Raums und das Auskosten aller nur erdenklichen Möglichkeiten haben die Architekten Covas Hunkeler Wyss in ihrem Mehrfamilienhaus in Teufen (2005), einer europäischen Variante der „urban sprawls“, durchexerziert. Das Objekt liegt an der Nahtstelle zwischen einer Wohn- und Gewerbezone. Wenn sich Sakamoto an Corbusier orientierte, dann hat hier eher Loos Pate gestanden. Mit der halbgeschossigen Staffelung des Schnittes und der Wahl von Splitlevel-Typen konnte pro Wohnung ein überhoher Wohnraum geschaffen werden. Sie reichen über zwei, manchmal auch über drei Ebenen (was nicht gleichbedeutend mit Vollgeschoss ist). Der aufgrund des gegebenen Programms voluminöse Baukörper spielt mit dem Formenrepertoire der umliegenden Bauten: Eine mehrfach gebrochene Dachlandschaft und eine Fassade in Holz ist die heiter-amüsante Antwort darauf.

Gerade die Beispiele von Kojima, PLOT=JDS+BIG oder Meili/Peter zeigen, dass der Wohnbau kein statisches Gebilde ist, sondern dass er, wenn sich Menschen in den Wohnungen, die für sie gebaut werden, auch wohl fühlen sollten, des Fortschritts bedarf. Wenngleich sich das menschliche Bedürfnis nach Geborgenheit seit der Steinzeit nicht mehr verändert haben mag, die Kultur, das heißt die Form, in der Menschen zusammenleben, hat das ganz offensichtlich getan. Und genau auf diesen permanenten kulturellen Wandel muss der Wohnbau stets aufs Neue reagieren. Dabei scheint es so zu sein, dass es um die essenzielle Frage nach der Wesensbestimmung des Raums geht: nutzungsoffene Räume zu schaffen, die sich der tätigen Aneignung nicht entziehen.

Ein möglicherweise ganz neues Entwurfsverfahren, um die Räume einer Wohnung und diese Einheiten wiederum als Räume in einem größeren Ganzen zu organisieren, hat Kazuhiro Kojima mit den „Space Blocks“ entwickelt. Das Verfahren erlaubt es, nicht nur die Räume der Wohnungen, sondern darüber hinaus diese Wohnungen wiederum als Raumstruktur des Gesamtkomplexes zu generieren. Verkürzt ausgedrückt entwirft Kojima mit übereinandergelegten Layern ein räumliches Gitter. Mit einem einfachen Simulationsprogramm – oder auch im Modell – lassen sich diese räumlichen Strukturen virtuell entwickeln. Der springenden Punkt ist die Kombination von „voids“ mit von durch Wohnfunktionen erfüllten Räumen. Mit dieser Kombinatorik lassen sich Leere, Fülle und Dichte im städtebaulichen wie im funktionalen Sinn innerhalb des „Space Blocks“ spielerisch skalieren. Der im Jahr 2003 errichtete „Space Block“ in Hanoi war eines der ersten derartigen Modelle, die Kojima auch in die Realität umsetzen konnte. Er dürfte, nach allem, was man darüber nachlesen kann, nicht unbedingt optimal funktionieren. Woran das im Einzelnen liegt,

Fußnoten: Ernst Mach, Erkenntnis und Irrtum. Der physiologische Raum im Gegensatz zum metrischen. Zitiert nach: Ulf Heuner (Hg.), Klassische Texte zum Raum, Berlin 2008, S. 115. 2 Aldo Rossi, a. a. O., S. 29. 3 Martin Heidegger, Die Kunst und der Raum. Verlag Vittorio Klostermann, Frankfurt 2008, S. 8f. Das deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm verzeichnet unter dem Stichwort „räumen“: ahd. rûmman, rûman, mhd. rûmen; alts. altnfr. rûmian, mnd. rûmen, mnl. ruimen; (...) die ursprüngliche bedeutung des verbums, einen raum, d. h. eine lichtung im walde schaffen, behufs urbarmachung oder ansiedelung (...) ist auch in der späteren sprache und theilweise bis auf heute erhalten (...). Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. 16 Bde. [in 32 Teilbänden]. Leipzig: S. Hirzel 1854–1960. -- Quellenverzeichnis 1971. 1

Zitiert nach der Online-Ausgabe: http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbuecher/woerterbuecher/dwb/wbgui 4 Vgl.: Caspar Schärer, Leimbach – Wohnüberbauung in ZürichLeimbach von Galli & Rudolf Architekten, in: werk, bauen und wohnen, 1–2/2008, S. 14–17. 5 Philippe Boudon, Der architektonische Raum. Über das Verhältnis von Bauen und Erkennen, Paris 1971, dt. Basel, Berlin, Boston 1991. 6 Ebd., S. 22. 7 Ebd., S. 22. 8 Ebd., S. 22. 9 Ebd., S. 20. 10 Friedrich Kurrent (Hg.), Raummodelle. Wohnhäuser des 20. Jahrhunderts, Salzburg-München 1995, S. 202. 11 Ebd., S. 112. 12 Christopher Long, Josef Frank. Life and Work, Chicago und London, 2002. Er schreibt über die Einschätzung des Loos’schen Raumplans durch Josef Frank Folgendes: „The imposition of a Raumplan, Loos maintained, allowed him to squeeze more into the container, to redeem space that might otherwise have been wasted. (...) Frank, however, had little patience for such arguments, once remarking to his assistant Plischke that the economic bases of Loos’s Raumplan idea were ‚simply nonsense’ because they often conveyed no real spatial dividend.“ S. 134. 13 Goerd Peschken, Karl Friedrich Schinkel Lebenswerk, Das Architektonische Lehrbuch, München Berlin, 2001, S. 135, Abb. 225. 14 Zitiert nach einem Handout zur Ausstellung von Meili/Peter in der Architekturgalerie München 2008. 15 Ebd.

Abb. 23: Wohnbebauung in Celerina, Wettbewerb 1973, Luigi Snozzi Abb. 24: Kanchanjunga Apartments in Mumbai, 1983, Charles Correa Abb. 25: Single Space House for four People, Projekt 1956, Gio Ponti Abb. 26: Wohnanlage Girasol in Madrid, 1966, Josep Antoni Coderch Abb. 27: House of the Future, Projekt 1955, Alison und Peter Smithson

121


Lofthaus Alfonso Reyes 58 in Mexiko City

Raum+ Orientierung / Belichtung /   Tiefe Erschließung: Eingangshalle verbindet Straßen- und Hofseite; Ein- / Zweispänner, innen liegendes Treppenhaus, teilweise Erschließung über Außengang; Belichtung der Treppenhäuser durch Fenster.

Raum: Sämtliche versorgende Räume der Wohnungen wie Bäder, WC und Küchen sowie das Treppenhaus sind aufseiten des Innenhofes situiert, um im Gegenzug die großzügigen Wohnräume nach Süden zu orientieren. Auf den einzelnen Ebenen entwickeln sich in unterschiedlicher Konstellation Geschosssowie Maisonettewohnungen, die untereinander durch Freiräume, die den Baukörper komplett durchdringen, getrennt werden. Dadurch entstehen unabhängige, individuell ausgeformte Wohneinheiten mit einem Maximum an belichteten Wänden und differenzierten Außenräumen.

Freiraum: Terrassen und Loggien in unterschiedlichen geometrischen Formationen, begrünter Innenhof als gemeinschaftliche Freifläche im Erdgeschoss.

Gestalt: Die Individualität der einzelnen Wohneinheiten bestimmt das Wohnkonzept und ist gestaltprägend. Dadurch, dass die raumabschließenden Wände der Wohnungen sich nicht von Geschoss zu Geschoss spannen, sondern sich gleich Paravents durch eine Art Oberlichtband von den Decken lösen, separieren sich die Wohneinheiten nicht nur untereinander auf einer Ebene, sondern auch von Geschoss zu Geschoss. Das Gebäude erscheint wie eine Konstellation aus einzelnen übereinandergestapelten Wohncontainern, was durch die Varianz in der Materialisierung noch verstärkt wird.

Baukörper: Gebäudeblock, Ecksituation einer Blockrandbebauung mit Innenhof, 6 oberirdische Geschosse, Erdgeschoss mit KFZ-Stellplätzen, Tiefe ca. 13 m.

Ort: Alfonso Reyes 58, Colonia Condesa, Mexiko City, Mexiko Auftraggeber: privater Bauherr Fertigstellung: 2003

Dellekamp Wohnungen: 7 Wohneinheiten Zusätzliche Angebote: Laden und Gewerbeflächen im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss

Wohnung 3.OG Exemplarische Wohnung M 1:200 Lageplan M 1:2000

160

161


Dellekamp, Grundriss 5.OG, M 1_500

Dellekamp, Grundriss 4.OG, M 1_500

Dellekamp, Grundriss 3.OG, M 1_500

Dellekamp, Grundriss 2.OG, M 1_500

Dellekamp, Grundriss 1.OG, M 1_500

Querschnitte 5. Obergeschoss 4. Obergeschoss 3. Obergeschoss 2. Obergeschoss 1. Obergeschoss Erdgeschoss M 1:500

Dellkamp, Grundriss Erdgeschoss, M 1_500

162

Raum Orientierung / Belichtung / Tiefe  ı Lofthaus Alfonso Reyes 58 in Mexiko City ı Dellekamp

163


index +

398

399


Adressen+  Architekten / Fotografen Erschließung

Wiel Arets

BKK-3, Franz Sumnitsch mit Johnny Winter

Burkard Meyer

Wohnhochhaus Hoge Heren in Rotterdam

Wohnbebauung Miss Sargfabrik in Wien

Wohn- und Geschäftshaus Falken in Baden

Wiel Arets Architects

BKK-3

BURKARD MEYER Architekten BSA

Buchner Bründler Architekten

D’Artagnanlaan 29

Missindorfstraße 10/4

Aktiengesellschaft

Lofthaus Colmarerstrasse in Basel

6213 CH Maastricht,

1140 Wien, Österreich

Martinsbergstrasse 40

Buchner Bründler AG Architekten BSA

De Lairessestraat 41

www.bkk-3.com

5400 Baden, Schweiz

Utengasse 19

1071 NS Amsterdam, Niederlande

4058 Basel, Schweiz

www.wielaretsarchitects.nl

www.burkardmeyer.ch Fotos: Hertha Hurnaus, Wien Fotos: Roger Frei, Zürich; Erieta Attali

www.bbarc.ch Fotos: Jan Bitter, Berlin A2architekten

Fotos: Ruedi Walti, Basel

Wohnbebauung Rigoletto in München

Uwe Schröder

Graber Pulver

A2architekten

Wohnhaus am Cöllenhof in Bonn

Dettli Nussbaumer

Wohnhaus Rondo in Zürich

Koronowski I Lautner I Roth

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Uwe Schröder Architekt BDA

Wohnbebauung Erlimatt in Oberägeri

Graber Pulver Architekten AG

Oberer Graben 3a

Kaiserstraße 25

Dettli Nussbaumer

ETH BSA SIA

85354 Freising, Deutschland

53113 Bonn, Deutschland

c/o Albi Nussbaumer Architekten

Sihlquai 75

www.a2architekten.de

www.usarch.de

Grienbachstrasse 11

8005 Zürich, Schweiz

6300 Zug, Schweiz

www.graberpulver.ch

Fotos: Florian Holzherr, München

Fotos: Peter Oszwald, Bonn

DOMUS

Carlos Ferrater

Wohnbebauung Fælledhaven in Kopenhagen

Wohnbebauung Calle José Peréz in Madrid

Sadar Vuga

DOMUS arkitekter a/s

Mitarbeit: Elena Mateau

Philippe Gazeau

Condominium Trnovski Pristan in Ljubljana

Gl. Lundtoftevej 1C

Carlos Ferrater

Wohnhaus Rue de l´Ourcq in Paris

Sadar Vuga Arhitekti d.o.o.

2800 Kgs. Lyngby, Dänemark

ARQUITECTOS ASOCIADOS

Agence Philippe Gazeau

Tivolska 50

www.domus.dk

Office of Architecture in Barcelona

21, rue de la Fontaine au Roi

1000 Ljubljana, Slowenien

75011 Paris, Frankreich

www.sadarvuga.com

www.albi-nussbaumer.ch Fotos: Walter Mair, Zürich Fotos: Hannes Henz, Zürich

C/ Balmes, 145 bajos Fotos: Jens Lindhe, Kopenhagen

08008 Barcelona, Spanien www.ferrater.com

www.gazeauarchitecte.com Fotos: Hisao Suzuki, Barcelona Helmut Wimmer

Fotos: Jean-Marie Monthiers, Paris

Fotos: Alejo Bagué, Barcelona

Wohnbebauung Breitenfurterstraße in Wien de Architekten Cie.

Arch. DI. Helmut Wimmer

MVRDV

Francis Soler

Wohnblock T   he Whale in Amsterdam

Margaretenstr.  70/d

Wohnhochhaus Mirador in Madrid

Wohnbebauung Durkheim in Paris

Designer: Frits van Dongen

1050 Wien,

MVRDV

Francis Soler Architecte

de Architekten Cie.

Schönbrunnerstr. 26

Dunantstraat 10

27, rue du Cherche-Midi

Keizersgracht 126

1050 Wien, Österreich

3024 BC Rotterdam NL, Niederlande

75006 Paris, Frankreich

1015 CW Amsterdam, Postbus 576

www.helmut-wimmer.at

Postbus 63136

www@soler.fr

1000 AN Amsterdam, Niederlande www.cie.nl

3002 JC Rotterdam NL, Niederlande Fotos: Manfred Seidl, Wien

www.mvrdv.nl

Fotos: Nicolas Borel, Paris Fotos: Jeroen Musch, Rotterdam;

Fotos: Rob 't Hart, Rotterdam

Keith Collie, London

400

Typologie ı Adressen

401


Adressen+  Architekten / Fotografen Gnaiger Mössler

Adolf Krischanitz und Ulrich Huhs

Stücheli mit Bünzli & Courvoisier

Dellekamp

Wohnbebauung Rosenstraße in Dornbirn

Wohnbebauung Tokiostraße in Wien

Wohnbebauung Kraftwerk 1 in Zürich

Lofthaus Alfonso Reyes 58 in Mexiko City

Roland Gnaiger

Architekt Krischanitz ZT GmbH

Stücheli Architekten

Dellekamp Arquitectos

Riedergasse 3

Getreidemarkt 1

Binzstrasse 18

Avenida México 107/6

6900 Bregenz, Österreich

1060 Wien, Österreich

8045 Zürich, Schweiz

Colonia Condesa CP

office@ufg.ac.at

www.krischanitz.at

www.stuecheli.ch

06100 México D.F., Mexiko

Udo Mössler Bachweg 41

www.dellekamparq.com Fotos: Pez Hejduk, Wien

Fotos: Reinhard Zimmermann, Adliswil

8042 Graz, Österreich

Fotos: Oscar Necoechea, Mexiko City

moessler@aon.at Galli & Rudolf

Adrian Streich

Fotos: Eduard Hueber,

Wohnbebauung Hofgarten in Zürich

Wohnsiedlung Werdwies in Zürich

Splitterwerk

Fotorechte Fa. Alger/Schertler in Lauterach

Galli & Rudolf Architekten ETH BSA

Adrian Streich

Wohnbebauung Schwarzer Laubfrosch in Bad Waltersdorf

Schöneggstrasse 5

Architekten AG

SPLITTERWERK

8004 Zürich, Schweiz

Badenerstrasse 156

St. Peter - Pfarrweg 30/56

www.galli-rudolf.ch

8004 Zürich, Schweiz

8042 Graz, Österreich,

www.adrianstreich.ch

Kamperslaan 17

Kollhoff und T   immermann mit Christian Rapp Wohnblock KNSM-Eiland in Amsterdam Prof. Kollhoff Generalplanungs-GmbH

Fotos: Hannes Henz, Zürich

Reinhardtstraße 33

2624 Delft, Niederlande Fotos: Georg Aerni, Zürich

www.splitterwerk.at

10117 Berlin, Deutschland www.kollhoff.de

Fotos: SPLITTERWERK, Graz

Zita Cotti Wohnbebauung Am Katzenbach in Zürich

JSa

Fotos: Heinrich Helfenstein, Zürich; Büttner, Zürich;

Zita Cotti

Wohnbebauung Amsterdam 315 in Mexiko City

Schwendinger, London

Dipl. Architektin ETH/SIA

JSa designdevelopment

Wolfram Popp

Limmatstrasse 285

Culiacán 123, piso 6

Wohnbebauung Estradehaus in Berlin

8005 Zürich, Schweiz

Hipódromo Condesa

Prof. Wolfram Popp

www.cottiarch.ch

06170 México D.F., Mexiko

Architekt BDA

www.jsadd.com

Choriner Str. 56

VMX Wohnbebauung Ijburg 23 in Amsterdam VMX Architects

designdevelopment

Fotos: Hannes Henz, Zürich

10435 Berlin, Deutschland

Stadionplein 22

Fotos: Paúl Rivera/Archphoto, New York;

1076 CM Amsterdam, Niederlande

Luis Gordoa, Mexiko City

www.vmxarchitects.nl Fotos: Christian Richters, Münster

Raum

UOA Helena Paver Njiric

www.popp-planungen.de Fotos: Stefan Meyer, Berlin; Isabel Simon, Berlin

pool Architektur

Gigon Guyer

Wohnbebauung Lux in Wien

Wohnbebauung Neumünsterallee in Zürich

pool Architektur ZT GmbH

GIGON/GUYER ARCHITEKTEN

Aranguren + Gallegos

Weyringergasse 36/1

Annette Gigon / Mike Guyer

Wohnbebauung Carabanchel in Madrid

1040 Wien, Österreich

Dipl. Architekten ETH BSA SIA AG

Aranguren + Gallegos

www.pool.helma.at

Carmenstrasse 28

C/ Otero y Delage, 118

CH- 8032 Zürich, Schweiz

28035 Madrid, Spanien

www.gigon-guyer.ch

www.arangurengallegos.com

Fotos: Lucas Peters, Zürich

Fotos: Eduardo Sanchez, Madrid

Fotos: Hertha Hurnaus, Wien

Wohnbebauung Stanga in Rovinj Helena Paver Njiric Zerjaviceva 19 10000 Zagreb, Kroatien helena.njiric@zg.t-com.hr Fotos von Helena Paver Njiric, Zagreb

402

Typologie ı Adressen

403


Adressen+  Architekten / Fotografen HildundK mit T   ilmann Rohnke

Steven Holl

Grüntuch Ernst

pool Architekten

Wohnbebauung Theresienhöhe in München

Wohnbebauung in Fukuoka

Wohnbebauung Monbijou in Berlin

Wohnbebauung Leimbachstrasse in Zürich

HildundK Architekten BDA

STEVEN HOLL ARCHITECTS

GRUENTUCH ERNST ARCHITEKTEN

pool Architekten

Andreas Hild und Dionys Ottl

450 West 31st Street, 11th floor

Planungsgesellschaft mbH

Bremgartnerstrasse 7

Nikolaistraße 2

New York, NY 10001, USA

Auguststraße 51

8003 Zürich, Schweiz

80802 München, Deutschland

www.stevenholl.com

10119 Berlin, Deutschland

www.poolarch.ch

www.hildundk.de

www.gruentuchernst.de Fotos: Steven Holl, New York

Fotos: Michael Heinrich, München

Fotos: Arazebra Andrea Helbling, Zürich Fotos: Jan Bitter, Berlin, Florian Bolk, Berlin

Cuno Brullmann

Sadar Vuga

Guignard & Saner

Wohnbebauung Hertha-Firnberg-Straße in Wien

EM2N

Wohnbebauung Gradaska in Ljubljana

Wohnhaus Böhnli in Zürich

Cuno Brullmann Architects

Wohnbebauung Siewerdtstrasse in Zürich

Sadar Vuga Arhitekti d.o.o.

Guignard & Saner

13, rue Gracieuse

EM2N | MATHIAS MÜLLER DANIEL NIGGLI

Tivolska 50

dipl. Arch. ETH SIA BSA

75005 Paris, Frankreich

ARCHITEKTEN AG | ETH | SIA | BSA

1000 Ljubljana, Slowenien

Uetlibergstrasse 23

www.cunobrullmann.com

Josefstrasse 92

www.sadarvuga.com

8045 Zürich, Schweiz

8005 Zürich, Schweiz

mail@guignardsaner.ch

Fotos: Herta Hurnaus, Wien

www.em2n.ch

Fotos: Georg Aerni, Zürich

Fotos: Hannes Henz, Zürich

Fotos: Ziga Koritnik, Ljubljana

Kazunari Sakamoto

PLOT=JDS+BIG

Wohnhaus Egota in Tokio

Wohnbebauung VM in Kopenhagen

Meili, Peter Architekten mit Staufer & Hasler Architekten

Atelier and I

Covas Hunkeler Wyss

J D S A R C H I T E C T S

Wohnhaus RiffRaff in Zürich

Kazunari Sakamoto Architectural Laboratory

Wohnhaus in Teufen

Vesterbrogade 69D

Marcel Meili, Markus Peter Architekten AG

2-4-5 Ikejiri, Setagaya-ku,

Covas Hunkeler Wyss

1620 Kopenhagen, Dänemark

Gartenhofstrasse 15

Tokio 154-0001, Japan

Dipl. Architekten ETH SIA GmbH

www.jdsarchitects.com

8004 Zürich, Schweiz

sakamoto@arch.titech.ac.jp

Hohlstrasse 150

www.meilipeter.ch Fotos: Kazunari Sakamoto Architectural Laboratory, Tokio

8004 Zürich, Schweiz

Fotos: Nikolaj Møller, Kopenhagen; Jasper Carlberg, Valby;

www.chw-arch.ch

JDS Felix Luong, Kopenhagen

Astrid Staufer, Zürich; Heinrich Helfenstein, Zürich Fotos: Hannes Henz, Zürich

Freiraum

Kazuyo Sejima Peter Märkli + Gody Kühnis

Wohnbebauung Gifu Kitagata in Motosu

Kazuhiro Kojima

Wohnhaus Hohlstrasse in Zürich

Kazuyo Sejima + Ryue Nishizawa

Wohnbebauung Space Block Hanoi Model

Märkli Architekt

SANAA

Kazuhiro Kojima + Kojima LAB.,

Burkhalter Sumi

Albisriederstrasse 232

1-5-27,  Tatsumi, Koto-ku,

Tokyo University of Science + Magaribuch LAB.,

Wohnbebauung Am Eulachpark in Winterthur

8047 Zürich, Schweiz

Tokio135-0053, Japan

Institute of Industrial Science, University of Tokyo

Burkhalter Sumi Architekten

www.maerkliarchitekt.ch

www.sanaa.co.jp

CAt (C+A tokyo)

Gmbh ETH/ BSA/ SIA

1-20-5-4F, Ebisu-nishi, Shibuya-ku,

Münstergasse 18a

Tokio 150-0021, Japan

8001 Zürich, Schweiz

info@c-and-a.co.jp

www.burkhalter-sumi.ch

Fotos: Tomio Ohashi, Tokio

Fotos: Heinrich Helfenstein, Zürich

Fotos: Roger Frei, Zürich

Fotos: Peter Ebner, München

404

Typologie ı Adressen

405


Adressen+  Architekten / Fotografen Morger Degelo

Cino Zucchi

Taller 13 Arquitectos

Geiswinkler & Geiswinkler

Wohnbebauung St.Alban-Ring, Basel

Wohntürme Nuovo Portello in Mailand

Wohnbebauung Amsterdam 253 in Mexiko City

Wohnbebauung Vertikalgartenhaus in Wien

DEGELO ARCHITEKTEN

Cino Zucchi Architetti

Taller 13 Arquitectos

Geiswinkler & Geiswinkler Architekten ZT GmbH

St. Jakobstrasse 54

Via Revere, 8

Av. Amsterdam 255, 2do. piso

Nelkengasse 4/5

4052 Basel, Schweiz

20123 Mailand, Italien

Col. Hipódromo Condesa

1060 Wien, Österreich

www.degelo.net

www.zucchiarchitetti.com

06100 México D.F., Mexiko

www.geiswinkler-geiswinkler.at

MORGER + DETTLI ARCHITEKTEN BSA/SIA Spitalstrasse 8

www.taller13.com Fotos: Cino Zucchi, Mailand

4056 Basel, Schweiz

Fotos: Manfred Seidl, Wien Fotos: Marisol Paredes, Mexiko City

www.morger-dettli.ch Esch Architekten Fotos: Ruedi Walti, Basel

LWPAC

Wohnbebauung Stähelimatt in Zürich

Neutelings Riedijk Architects

Wohnbebauung 10th Avenue in Vancouver

esch.sintzel Architekten ETH SIA

Wohnbebauung Sphinxen in Huizen

LWPAC Lang Wilson Practice in Architecture Culture (Lead Design)

Fröbelstrasse 10

Neutelings Riedijk Architects

and Hotson Bakker Boniface Haden Associated Architects

Edouard François

8032 Zürich, Schweiz

P.O. Box 527

LWPAC Lang Wilson Practice in Architecture Culture

Wohnbebauung in Montpellier

www.eschsintzel.ch

3000 AM Rotterdam, Niederlande

601-1540 West 2nd Avenue

www.neutelings-riedijk.com

Vancouver BC, V6J 1H2, Kanada

Edouard François
Architecte 136, rue Falguière

Fotos: Walter Mair, Zürich

75015 Paris, Frankreich

www.lwpac.net Fotos: Jeroen Musch, Rotterdam

www.edouardfrancois.com

Fotos: Nic Lehoux, Vancouver Andreas Rigert + Patrik Bisang

Fotos: Nicolas Borel, Paris

Wohnbebauung Reussinsel in Luzern

KCAP

Andreas Rigert + Patrik Bisang Architekten

Wohnbebauung Breevaarthoek in Gouda

Gmür & Steib

ETH dipl. Architekten BSA SIA

KCAP Architects & Planners

Wohnbebauung Paul-Clairmont–Straße in Zürich

Frank Zierau

Sälistrasse 23a

Piekstraat 27

Gmür & Steib Architekten AG

Wohnbebauung Burriweg in Zürich

6005 Luzern, Schweiz

3071 EL Rotterdam

Patrick Gmür Dipl. Arch. ETH-SIA-BSA

Frank Zierau Architekt

www.rigert-bisang.ch

Postbus 50528

Jakob Steib Dipl. Arch. ETH BSA

3007 JA Rotterdam, Niederlande

Flüelastrasse 31 a, 8047 Zürich

www.kcap.eu

Schweiz

Stauffacherstrasse 100 8004 Zürich, Schweiz

Fotos: Theres Bütler, Luzern

www.zierau.ch

www.gmuersteib.ch Fotos: Rob 't Hart, Rotterdam

Fotos: Heinrich Helfenstein, Zürich

von Ballmoos Krucker

Fotos: Peter Schuberth, Zürich

Wohnbebauung Glattpark in Opfikon Gigon Guyer

von Ballmoos Krucker Architekten

Claus en Kaan Architecten

Wohnbebauung Susenbergstrasse in Zürich

ETH BSA SIA

Wohnbebauung De Eekenhof in Enschede

GIGON/GUYER ARCHITEKTEN

Badenerstrasse 156

Claus en Kaan Architecten

Annette Gigon / Mike Guyer

8004 Zürich, Schweiz

Krijn Taconiskade 444

Dipl. Architekten ETH BSA SIA AG

www.vbk-arch.ch

1087 HW Amsterdam

Cino Zucchi

Postbus 1913

Wohnbebauung Haus B in Venedig

1000 BX Amsterdam, Niederlande

Cino Zucchi Architetti

www.clausenkaan.com

Via Revere, 8

Carmenstrasse 28 8032 Zürich, Schweiz www.gigon-guyer.ch

Fotos: Roger Frei, Zürich

Gestalt

20123 Mailand, Italien Fotos: Heinrich Helfenstein, Zürich

Fotos: Christian Richters, Münster

www.zucchiarchitetti.com Fotos: Cino Zucchi, Mailand

406

Typologie ı Adressen

407


Adressen+  Architekten / Fotografen Sergison Bates

Josep Llinàs Carmona

Neutelings Riedijk Architects

C. F. Møller

Wohnbebauung Wandsworth
 Workshops in London

Wohnbebauung Serra Xic in Barcelona

Wohnbebauung Prinsenhoek in Sittard

Wohnbebauung Østerbrogade in Kopenhagen

Sergison Bates architects

Josep Llinàs Carmona

Neutelings Riedijk Architects

C. F. Møller Architects

44 Newman Street

Av. República Argentina, 62, pral.

P.O. Box 527

Europaplads 2,11

London W1T 1QD, England

08023 Barcelona, Spanien

3000 AM Rotterdam, Niederlande

8000 Århus C, Dänemark

www.sergisonbates.co.uk

llinas@coac.net

www.neutelings-riedijk.com

www.cfmoller.com

Fotos: Hélène Binet, London

Fotos: Julio Cunill, Barcelona

Fotos: Kim Zwarts, Maastricht

Fotos: Torben Eskerod, Kopenhagen

Atelier Seraji

Hermann und Johannes Kaufmann

Stefan Forster

Gert Wingårdh

Wohnbebauung Linzer Straße in Wien

Wohnsiedlung Mühlweg in Wien

Wohnbebauung Westpark in Frankfurt

Wohnbebauung Kajplats in Malmö

Atelier Seraji architectes & associes

Architekten Hermann Kaufmann ZT GmbH

Stefan Forster Architekten

Wingårdh Arkitektkontor AB

11, rue des Arquebusiers

Sportplatzweg 5

Taunusstraße 21

Kungsgatan 10A

75003 Paris, Frankreich

6858 Schwarzach, Österreich

60329 Frankfurt am Main, Deutschland

41119 Göteborg, Schweden

www.seraji.net

www.hermann-kaufmann.at

www.stefan-forster-architekten.de

www.wingardhs.se

Fotos: Pez Hejduk, Wien

Fotos: Bruno Klomfar, Wien

Fotos: Jean-Luc Valentin, Frankfurt

Fotos: Åke E:son Lindman, Stockholm

Neutelings Riedijk Architects

Edouard François

Miralles Tagliabue EMBT

Fink + Jocher

Wohnbebauung Hollainhof in Gent

Wohnbebauung T   ower Flower in Paris

Wohnbebauung Mercat de Santa Caterina in Barcelona

Wohnbebauung Landsbergerstraße in München

Neutelings Riedijk Architects

Edouard François
Architecte

Enric Miralles - Benedetta Tagliabue | EMBT

Fink + Jocher Architekten und Stadtplaner

P.O. Box 527

136, rue Falguière

Passatge de la Pau, 10 bis, pral.

Barer Straße 44

3000 AM Rotterdam, Niederlande

75015 Paris, Frankreich

08002 Barcelona, Spanien

80799 München, Deuschland

www.neutelings-riedijk.com

www.edouardfrancois.com

www.mirallestagliabue.com

www.fink-jocher.de

Fotos: Christian Richters, Münster

Fotos: Paul Raftery, London; Edouard François, Paris

Fotos: Alex Gaultier

Fotos: Michael Heinrich, München

Huggen Berger

agps.architecture

Cino Zucchi

Miller & Maranta

Mehrfamilienhaus an der Zurlindenstrasse in Zürich

Wohnhäuser Hohenbühlstrasse in Zürich

Wohnbebauung Haus A in Venedig

Wohnbebauung Am Schwarzpark in Basel

Huggen Berger Fries

agps.architecture

Cino Zucchi Architetti

Miller & Maranta Architekten

Architekten AG ETH SIA

Zypressenstrasse 71

Via Revere, 8

dipl. Architekten
ETH BSA SIA

Badenerstrasse 156

8004 Zürich, Schweiz

20123 Mailand, Italien

Schützenmattstrasse 31

CH 8004 Zürich, Schweiz

www.agps.ch

www.zucchiarchitetti.com

4051 Basel,
Schweiz

www.hbf.ch

www.millermaranta.ch
 Fotos: Gaston Wicky, Zürich

Fotos: Beat Bühler, Zürich; Daniel Gerber, Zürich

Fotos: Cino Zucchi, Mailand Fotos: Ruedi Walti, Basel

408

Typologie ı Adressen

409


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