4 | 2010 August | September 4,90 Euro
Der Mittelstand. www.bvmw.de
Das Unternehmermagazin
Leuchtende Perspektiven Mobilität der Zukunft ........................... S. 6 Dr. Peter Ramsauer
BVMW im Gespräch: Lobbyarbeit auf Augenhöhe ...... S. 44
Wettbewerbsvorteil Klimaschutz ..................... S. 18 Undine Ziller
Mittelstandsbank
Klarer Gesamtsieger FOCUS-MONEY-Studie (Heft 5/2010): Commerzbank ist die beste Mittelstandsbank Im Auftrag von „FOCUS-MONEY“ (Heft 5/2010) nahm das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) gemeinsam mit der Buschmann Wirtschafts- und Steuerberatungs GmbH die Firmenkundenbetreuung von elf überregionalen Kreditinstituten in Berlin, Hamburg und München unter die Lupe. Platz 1 ging mit 98,5 von 100 möglichen Punkten an die Commerzbank – mit klarem Vorsprung vor den Wettbewerbern. „Eine perfekte Performance“, so FOCUS-MONEY. Die Commerzbank zeigte die beste Servicequalität und bewies das größte Know-how bei Finanzierungen. Eine klare Empfehlung für den deutschen Mittelstand. www.commerzbank.de/firmenkunden
Gemeinsam mehr erreichen
EDITORIAL
Kein Aufschwung ohne Bankenregulierung
F
Für die deutsche Wirtschaft stehen die Signale gegenwärtig auf Wachstum. Die Auftragsbücher der meisten Unternehmen sind prall gefüllt, Fachkräfte werden gesucht wie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen. Die Kurzarbeit nimmt ab, in vielen Branchen müssen sogar Sonderschichten gefahren werden. Auch der Export, die traditionell wichtigste Stütze unserer Volkswirtschaft, hat kräftig angezogen. Nicht nur Optimisten sehen die Zahl der Arbeitslosen schon bald unter die DreiMillionen-Grenze sinken. Alles eitel Sonnenschein, also? Mitnichten, denn die konjunkturelle Blüte verdeckt eine latente Gefahr. Unter der sattgrünen Grasnarbe schwelt ein gefährliches Feuer – die Dauerkrise der internationalen Finanzmärkte. Mit Bankenschirm und Euro-Korsett hat sich die Politik allenfalls eine Verschnaufpause erkauft. Bei den Banken stehen Milliardenabschreibungen an. Und schon rollt der nächste Finanztsunami auf uns zu: Der Zusammenbruch des US-amerikanischen Gewerbeimmobilienmarktes dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Ein deutliches Fragezeichen ist auch beim Banken-Stresstest angebracht. Die Ergebnisse gaukeln Sicherheit vor, wo Vorsicht geboten ist. Da die Bedingungen „weich gespült“ wurden, lässt der Test nur bedingt Rückschlüsse auf die Krisenfestigkeit unserer Kreditinstitute zu. Die Banken denken zudem gar nicht daran, von ihrem restriktiven Kurs bei der Mittel-
standsfinanzierung abzugehen. Im Gegenteil: Die ohnehin miserablen Kreditkonditionen für Unternehmen haben sich laut Bank Lending Survey der Europäischen Zentralbank im zweiten Quartal weiter verschlechtert. Hier erwarte ich ein klares Wort der Bundesregierung. Sie muss die Banken so regulieren, dass die Kredite an Klein- und Mittelbetriebe wieder fließen. Umso mehr, als die Geldinstitute selbst von steigender Kreditnachfrage aus dem Mittelstand ausgehen. Das Tricksen, Tarnen und Täuschen muss endlich ein Ende haben. Die auf Druck der Banklobbyisten gelockerten Basel III-Regeln sollten der Politik die Augen öffnen: Was für die Banker wirklich zählt, sind üppige Boni dank Spekulationsgewinnen. Deshalb wäre es falsch, den Deutschlandsfonds zu verlängern, wie von einigen Wirtschaftsverbänden gefordert. So leicht darf die Politik die Banken nicht aus ihrer Verantwortung für den Mittelstand entlassen. Genau so falsch wäre es aber, die Kreditknappheit allein den Banken anzulasten. Auch die Bundesregierung trägt ihren Teil bei – durch Nichtstun. Zur Erinnerung: Schwarz-Gelb wollte die drückende Abgabenlast unserer Unternehmen spürbar mindern, um den Aufschwung zu sichern. Versprochen, gebrochen? Wir werden die Bundesregierung beim gegebenen Wort nehmen. Ihr Mario Ohoven
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INHALT
POLITIK
POLITIK
6 Die Mobilität der Zukunft
14 (Kein) Mut zur Maut
Wie die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland finanziert werden soll
Deutschland 6 Die Mobilität der Zukunft
8 10 12 14 16
Pro und Contra: Euro versus D-Mark
International
Endkunden am Eisberg
26 Auf Wachstumskurs 28 Bio statt BP
Bankenkritik am Börsenplatz (Kein) Mut zur Maut
Elektromobilität – Chancen und Herausforderungen
Europa 18 Wettbewerbsvorteil Klimaschutz
19 20 21 22
Natürliche Ressourcen besser nutzen
24
Strombörsen integrieren Europa News aus Brüssel Kreativität gefragt
Serbien: Firmengründung in wenigen Tagen
Der Mittelstand | 4| 2010
SERVICE
POLITIK
Sauber, leise, effizient und bezahlbar – Verkehrspolitik muss nachhaltig sein
Rechtshotline 30 Reisen und Kosten IBWF 32 Steuertipps
34
Diagnose der Krise
Kolumne 36 Vertriebserfolg – aber wie? Intellektuelles Kapital – der Wissensschatz eines Unternehmens
SERVICE
34
Diagnose der Krise
In den Sanierungsprozess müssen alle Beteiligten frühzeitig eingebunden werden
Sonstige 38 Clever werben
BVMW intern
39 Energieeffizient in die Zukunft 40 Zielführende Kreditverhandlungen ohne störende Emotionen 41 Energie richtig nutzen 43 Gesundheitstipps Bund 44 Lobbyarbeit auf Augenhöhe
4 6 48 50
Personalien Straße der Zukunft Erfolgreich und engagiert
Wirtschaftssenat 56 Eine saubere Kombination
BVMW intern
56 Eine saubere Kombination
Das BVMW-Vorzeigeunternehmen juwi zeigt Elektromobilität und Erneuerbare Energien im Zusammenspiel
Europa 58 Investieren – nicht ohne rechtliche Hilfe
60
Kurz vorgestellt
International 62 Weltweit präsent für den Mittelstand Aus den Ländern 64 Berichte Messen 98 In die Zukunft schauen Bundesversammlung des BVMW Ausgewählte Messen und Veranstaltungen
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Deutschland POLITIK
Die Mobilität der Zukunft Sauber, leise, effizient und bezahlbar – Verkehrspolitik muss nachhaltig sein
Der Mittelstand | 4 | 2010
V Verkehrspolitik ist Wirtschaftspolitik. Deutschland ist ein mobiles Land, eine Exportnation und ein Transitland. Die Verkehrsströme von Gütern wie Passagieren im Land und durch das Land zu lenken bedarf einer modernen, leistungsfähigen Infrastruktur, einer vorausschauenden, integrierten Planung genauso wie einer gut aufgestellten Verkehrswirtschaft. In der Öffentlichkeit wird der Verkehrspolitik immer noch gern das negative Image der bauwütigen Landschaftszerstörer angehaftet. Diese einseitige Verengung auf die Kehrseite der Mobilität hat längst nichts mehr mit der Wirklichkeit zu tun. Ausbau und Erhalt unserer Infrastruktur haben heute eindeutige Priorität vor Neubau. Unsere Verkehrspolitik beinhaltet heute die Belange des Klima- und Umweltschutzes ebenso wie die Belange einer nachhaltigen Stadt- und Wirtschaftsentwicklung. Es geht darum, immer besser zu werden: Die Energieeffizienz im Verkehrssektor zu
Dr. Peter Ramsauer ist Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.
fentlichen Nahverkehrs und des Radverkehrs ein. Die Mobilität der Zukunft hängt zudem von der Marktfähigkeit alternativer Antriebsformen ab. Die Ölreserven sind endlich. Die Entwicklung alternativer Antriebe muss engagiert vorangebracht werden. Hier liegen große Marktchancen vor allem für den Mittelstand. Die Bundesregierung fördert die Entwicklung alternativer Antriebe wie Hybrid-, Elektro-, Wasserstoff- und Brennstoffzellen. Der Verkehr ist heute für rund 30 Prozent des Endenergiebedarfs in Deutschland verantwortlich. Dieser Bedarf muss sinken, sowohl insgesamt als auch der Anteil des Verkehrs. Wir wollen unseren Verpflichtungen für den Klimaschutz nachkommen. Wir müssen dazu unabhängiger von fossilen Energieträgern werden und alternative Energien weiter ausbauen. Auch in dieser Diversifizierung der Energiewirtschaft liegen große Chancen für mittelständische Unternehmen.
Foto links: marc zanardi / istockphoto.com | Foto rechts: AP / ddp images
Individualverkehr und Güterverkehr müssen gleichermaßen einen Beitrag zur Mobilität der Zukunft leisten. erhöhen, umweltschädliche Emissionen zu reduzieren, den Lärmschutz zu verbessern und den Flächenverbrauch zu minimieren. Chancen für mittelständische Unternehmen Alle Verkehrsträger – Straßen, Schiene, Wasserwege und Luftfahrt – müssen miteinander vernetzt und entsprechend ihrer individuellen Stärken ausgebaut werden. Moderne Verkehrspolitik schließt selbstverständlich auch die Förderung des öf-
Das gesamte Spektrum der Erneuerbaren Energien kann auch für die Mobilität genutzt werden. Der Strom für Elektromobilität muss aus regenerativen Energiequellen kommen. Das ist machbar, allein mit der heute in Deutschland produzierten Windenergie ließen sich bereits mehr als 22 Millionen Elektrofahrzeuge betreiben. Wir wollen, dass bis 2020 auf deutschen Straßen mindestens eine Million Elektroautos fahren. Die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie wollen wir in dieser Dekade zur Marktreife bringen.
Schrittweise Umstellung auf alternative Antriebe Der Verkehr in Deutschland wird auch weiter zunehmen. Unsere Wirtschaftskraft wächst, die Lust an der individuellen Mobilität ist ungebrochen. Ziel muss deshalb sein, das Verkehrswachstum vom Energieverbrauch und vom Schadstoffausstoß zu entkoppeln. In zehn Jahren werden rund 45 Millionen PKW auf deutschen Straßen fahren. Das werden auch dann noch überwiegend Autos mit Verbrennungsmotoren sein. Die Umstellung der Mobilität von Verbrennungsmotoren auf alternative Antriebe muss wirtschaftlich und deshalb schrittweise vollzogen werden. Parallel zur Entwicklung der neuen Fahrzeuge muss die Infrastruktur für die neue Mobilität aufgebaut werden. Die Industrie darf gleichzeitig nicht nachlassen, die konventionellen Motoren zu optimieren und ihren CO2-Ausstoß zu senken. Individualverkehr und Güterverkehr müssen gleichermaßen einen Beitrag zur Mobilität der Zukunft leisten. Auch „Grüne Logistik“ wird in diesem Zusammenhang deutlich an Bedeutung gewinnen. Intelligente Leitsysteme tragen zu einer nachhaltigen Mobilität bei. Durch moderne Telematik können unnötige Fahrten und Staus und damit schädliche Emissionen und Unfallzahlen reduziert werden. Auch die Entwicklung auf diesem Sektor ist ohne den Mittelstand nicht zu machen. Moderne Verkehrspolitik verbindet Ökologie und Ökonomie. Unsere Strategien berücksichtigen Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze, einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen und mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen. Diese Strategie will ich gemeinsam mit allen Akteuren umsetzen.
Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer
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Deutschland POLITIK
Pro und Contra: Euro versus D-Mark Während der Finanzkrise wurden die Rufe lauter, Deutschland solle aus dem Euro-Verbund aussteigen und zur altbewährten D-Mark zurückkehren. Im Folgenden plädieren zwei prominente Finanzexperten für und wider die europäische Gemeinschaftswährung. Wettbewerbsfähig dank Euro
Dr. Volker Wissing, FDP, ist Vorsitzender des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages.
Der Euro hat ganz wesentlich dazu beigetragen, dass Deutschland bislang recht glimpflich durch die Krise gekommen ist.
Der Mittelstand | 4 | 2010
Die Deutschen verbinden mit der D-Mark eine Phase der wirtschaftlichen Stabilität und des wachsenden Wohlstands. Aber auch zu D-Mark-Zeiten gab es wirtschaftliche Probleme. Die Inflationsrate lag bei durchschnittlich drei Prozent. Das ist deutlich mehr, als die aktuellen 0,9 Prozent des krisengeplagten Euros. Anhand der Inflationsrate lässt sich das gängige Vorurteil „starke Mark, schwacher Euro“ nicht belegen. Ein wesentlicher Grund für die D-MarkNostalgie ist, dass viele davon ausgehen, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung zu D-Mark-Zeiten unverändert fortgesetzt hätte. An dieser These gibt es aber ganz erhebliche Zweifel. So hat sich die deutsche Wirtschaft vor Einführung des Euro regelmäßig über eine zu starke Währung beklagt. Die Folge war eine Verteuerung deutscher Exportgüter, was dazu geführt hat, dass die Exportindustrie Standorte ins Ausland verlagern oder Arbeitsplätze abbauen musste, um konkurrenzfähig zu bleiben. Dass Deutschland heute international so wettbewerbsfähig ist, verdankt unser Land ganz wesentlich dem Euro. Rund 40 Prozent der deutschen Exporte gehen in die Eurozone und unterliegen damit keinem Währungsrisiko mehr. Das ist ein ganz erheblicher Beitrag für die wirtschaftliche und soziale Stabilität in unserem Land. Wie wäre wohl die Eurokrise verlaufen, wenn Deutschland tatsächlich die D-Mark wiedereingeführt hätte? Die Krise in ei-
nigen Euroländern hätte den Kurs einer deutschen Währung nach oben getrieben und deutsche Exporte sprunghaft verteuert. Die Unternehmen hätten sich einem gewaltigen Rationalisierungsdruck ausgesetzt gesehen, es wäre zu einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen gekommen. Der Euro hat ganz wesentlich dazu beigetragen, dass Deutschland bislang recht glimpflich durch die Krise gekommen ist. Die Schwäche der Währung wirkte wie ein zusätzliches Konjunkturprogramm. Im Falle einer nationalen Währung wäre die deutsche Wirtschaft unter einer überbewerteten Währung zusammengebrochen, so hat die Schwäche einiger Euroländer Deutschland durch die Krise geholfen. Das heißt aber nicht, dass alles zum Besten bestellt ist. Der Euro war anfangs besser aufgestellt als heute. Es ist und bleibt eine der größten historischen Fehlleistungen der rot-grünen Bundesregierung, dass sie den Stabilitäts- und Wachstumspakt aufgeweicht und den Euro damit nachhaltig geschwächt hat. Der Euro hat zweifellos seine Schwächen, aber er ist es wert, dass wir versuchen, diese zu beheben. Die in der ganzen Eurozone aufgelegten Sparpakete zeigen, dass auch unsere Partnerländer an den Euro glauben und bereit sind, für den Erhalt der gemeinsamen Währung schmerzhafte Eingriffe in ihre Haushalte vorzunehmen. Das zeigt: unser gemeinsames Europa ist ebenso lebendig, wie unsere gemeinsame Währung. Es wäre unverzeihlich, wenn ausgerechnet Deutschland diese Ideen zu Grabe trüge.
D-Mark als Stabilitätsanker Normalerweise werden Währungen nicht durch den Steuerzahler gestützt, sie bewähren sich (daher das Wort Währung) durch ihre Nützlichkeit. Der Bürger ist zu recht alarmiert, wenn er hört: Jetzt müsse er die Währung stützen, damit sie ihm weiter nützen könne. Subventioniert werden doch nur Dinge, die im Grunde niemand mehr braucht.
Foto oben: Alex Slobodkin / istockphoto.com | Foto rechts: Sascha Schuermann / ddp images
Braucht der Euro eine Abwrackprämie oder eine Preissubvention, damit er nicht vom Markt verschwindet? Dieser Verdacht drängt sich auf, wenn man die Begründungen unserer Politiker für die geplanten Rettungsschirme und Stützfonds für den Euro hört. Diese Währungssubvention sei nötig, um Europa zusammenzuhalten. Seit wann hat eine Währung andere Aufgaben zu erfüllen als rein wirtschaftliche? Seit wann hat sie der Politik für ihre Hausaufgaben zu dienen, sei es Europa voranzubringen oder Löcher in einem Staatshaushalt zu stopfen – zumal es sogar verboten ist, die Löcher im eigenen Staatshaushalt auf diese Weise zu flicken? Auf all diese Fragen bleibt unsere Politik die Antwort schuldig. Sie hat sich vor gut zehn Jahren auf das Abenteuer einer im Dienste einer guten Sache, nämlich Europas, politisierten Währung eingelassen. Jetzt steht sie ratlos vor dem Ergebnis. Eine Rückkehr zur D-Mark ist keineswegs Nostalgie oder DM-Nationalismus. Die Vorteile liegen auf der Hand: Europa bekäme wieder einen Stabilitätsanker, die Deutschen wieder eine „Sozialdividende“,
denn für sie würde durch die schon bald einsetzende DM-Aufwertung wieder alles billiger: das Benzin, die Banane, die Ferienreise ins Ausland. Auch der Export litte nicht darunter, denn die Exportunternehmen würden wie früher ihre Einkaufseite verbilligen, beim Import von Rohstoffen, Energie und Vorprodukten. Und der Mittelstand? Er würde sein größtes Handicap in unserem Land spürbar verringern können: die viel zu teure Fremdkapitalbeschaffung über die Banken. Denn die Kreditzinsen würden wieder sinken, vielleicht sogar unter ihr früheres Tiefstniveau. Es war nämlich die Aufwertungserwartung der DM, die unsere Zinsen tief hielt und das freie Kapital in aller Welt ermunterte, nach Deutschland zu kommen und hierzulande zu investieren. Der größte Gewinner einer Wiedereinführung der DM aber wäre unser Staat mit seinen riesigen Schulden. Er könnte sie in aufgewerteter DM billiger zurückzahlen, als er sie in Euro gemacht hat. Das Gespenst des drohenden Staatsbankrotts käme wieder in den Schrank. Und die armen Griechen, Spanier, Portugiesen? Auch sie könnten sich in eigener Währung problemloser sanieren als mit unseren Subventionen. Abwerten, wettbewerbsfähig werden und ihren Banken die Pistole auf die Brust setzen: „haircut“, oder wir geben Euch gar nichts. Und alle Europäer (bis auf ihre Banken) wären glücklich. Die Alternative zum Fehler, das sollten unsere Politiker aus der Geschichte lernen, ist seine Korrektur.
Der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Wilhelm Hankel war Abteilungsleiter Geld und Kredit im Bundeswirtschaftsminsterium.
Eine Rückkehr zur D-Mark ist keineswegs Nostalgie oder DM-Nationalismus.
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Deutschland POLITIK
Endkunden am Eisberg Dürfen Stromversorger einen EEG-Zuschlag nachfordern?
Der Mittelstand | 4 | 2010
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Vermutlich wurden gegenüber vielen Kunden Nachforderungen für 2008 geltend gemacht. Damit sind auch viele mittelständische Unternehmen betroffen.
Anfang Juli wurde ein Verfahren gegen die RWE Vertrieb AG bekannt, in dem sich ein Stromkunde gegen Nachforderungen für Lieferungen aus dem Jahr 2008 wehrte. RWE hatte weitere Belastungen aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Höhe von rund 0,1 Cent/kWh geltend gemacht. Schon nach wenigen Tagen erkannte RWE den Anspruch auf Rückforderung des Klägers jedoch an und erstattete die bezahlten Beträge. Vermutlich wurden gegenüber vielen Kunden Nachforderungen für das Jahr 2008 geltend gemacht. Damit sind auch viele mittelständische Unternehmen betroffen. Stromlieferanten, die Endkunden versorgen, haben die Mehrkosten für die Erzeugung des Stroms aus Erneuerbaren Energien zu tragen. Diese Mehrkosten gelangen über eine mehrstufige Lieferkette vom Anlagenbetreiber, der eine gesetzliche Stromvergütung erhält, über den Netzbetreiber am Ort etwa des Windrads und den Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) zu den Lieferanten. Diese dürfen die Aufwendungen über vertragliche Regelungen von den Endkunden ersetzt verlangen. Dabei berechneten die Versorger bis einschließlich des Lieferjahres 2009 individuelle EEG-Zuschläge, die Ausdruck ihrer eigenen Differenzkosten (Differenz zwischen EEG-Bezug und sonstigem Bezug) waren.
Foto: Eugene Vinitski / istockphoto.com
Einheitliche EEG-Umlage Seit dem Lieferjahr 2010 gibt es eine jährlich angepasste, bundesweit einheitliche EEG-Umlage, was die Abwicklung sehr vereinfacht. Hintergrund ist die Neugestaltung des Ausgleichsmechanismus zum 01.01.2010. Nunmehr müssen die Lieferanten keinen Strom mehr vom ÜNB ankaufen, diese veräußern den Strom vielmehr an der Börse selbst. Jeweils zum 15.10. des Vorjahres wird nun auf Basis von Prognosen eine jährliche bundesweite EEG-Umlage
bestimmt, die die Stromlieferanten an ihren ÜNB zu zahlen haben. Der Lieferant wird den Aufwand aber über den Stromliefervertrag dem Endkunden in Rechnung stellen. Soweit die Prognosen sich nicht realisieren, werden Abweichungen bei der Berechnung der EEG-Umlage für das Folgejahr mit einbezogen. Damit kann das Problem ab dem Lieferjahr 2010 nicht mehr auftreten: Nachforderungen der ÜNB gegen Lieferanten, die weitergegeben werden müssten, gibt es nicht mehr. Die Beträge werden vielmehr automatisch in die bundesweite Umlage des Folgejahres eingerechnet. Für die Jahre 2008 und 2009 kann es dagegen noch zu Korrekturen kommen. Die entsprechenden Korrekturbeträge müssen die Lieferanten allerdings jeweils bis zum 30.11. des Folgejahres abrechnen. Korrekturbeträge aus dem Jahr 2008 etwa hätten bis zum 30.11.2009 mitgeteilt werden müssen. Stellt sich dabei heraus, dass der Stromkunde zuviel bezahlt hat, ist er Lieferant gesetzlich verpflichtet, die überschießenden Beträge zu erstatten. Im umgekehrten Fall wird der Lieferant Nachforderungen nur verlangen können, wenn es auch eine entsprechende Vertragsklausel gibt. Soweit also Unternehmen mit einer Nachforderung konfrontiert werden, sollten sie zunächst prüfen, ob für eine Nachforderung eine entsprechende vertragliche Grundlage besteht. Ist dies der Fall und lag die Abrechnung fristgemäß vor, sind die Forderungen wohl rechtmäßig. Sollte ein Unternehmen mit nicht fristgemäß erhobenen Nachforderungen oder Nachforderungen ohne vertragliche Grundlage konfrontiert werden, besteht regelmäßig keine Pflicht zur Zahlung. In diesem Fall sollten Unternehmen die Zahlung von Korrekturbeträgen unter Vorbehalt leisten oder einstellen und bereits geleistete Zahlungen mit den Forderungen von RWE auf-
rechnen. Sollte RWE die Nachforderungen im konkreten Fall für rechtmäßig erachten (also nicht einlenken wollen), ist der Stromkunde in der günstigen Situation, dass RWE klagen muss, um seine Forderungen zu realisieren. Abrechnungsfristen genau prüfen Es ist also jedem Unternehmen, das sich Nachforderungen von RWE für das Jahr 2008 ausgesetzt sieht, zu empfehlen, die Einhaltung der Abrechnungsfristen und die vertraglichen Grundlagen zu prüfen und gegebenenfalls rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Denn die Nachforderungen sind nicht zwingend rechtswidrig. Gleichwohl waren es gerade Nachforderungen wie die vorliegenden, die den Stromkunden erst deutlich nach Ablauf des Lieferjahres erreichen und deshalb auch bilanziell problematisch sind, ein Grund für die Weiterentwicklung des Ausgleichsmechanismus mit einer nun bundesweit einheitlichen Umlage. Damit bleibt aber ein Ärgernis im Zusammenhang mit der Weitergabe der EEG-Kosten auf Endkunden bestehen. Für stromintensive Unternehmen existiert eine großzügige Ausnahmeregelung von der EEGUmlage („Härtefall“; Reduzierung der EEGUmlage auf 0,05 Cent/kWh). Diese wurde auf industrielle Großunternehmen zugeschnitten. Der Gesetzgeber hat es bisher versäumt, auch kleine und mittelständische Unternehmen von der EEG-Umlage zu befreien, wenn diese sie besonders stark betrifft. Hier ist er gefordert, nachzubessern und den stromintensiven Mittelstand spürbar zu entlasten.
Dr. Martin Altrock, Mag.rer.publ. & Dr. Markus Kachel, LL.M., Rechtsanwälte der auf das Energierecht spezialisierten Sozietät Becker Büttner Held in Berlin
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Deutschland POLITIK
Bankenkritik am Börsenplatz Nahezu jeder zweite Mittelständler hat negative Erfahrungen mit seinem Kreditinstitut gemacht Auf einer Pressekonferenz in der Börse Frankfurt sprach sich Mittelstandspräsident Mario Ohoven für eine Mittelstandsklausel bei der Kreditvergabe an Klein- und Mittelbetriebe aus. Er plädierte zugleich für eine Generalrevision des Basel II-Regelwerks. Ausgehend von einer Umfrage unter BVMW-Mitgliedsunternehmen über ihre Erfahrungen mit Banken und Sparkassen in den vergangenen zwölf Monaten wies Ohoven auf die akuten Finanzierungsprobleme des Mittelstands hin. Danach berichteten 42 Prozent der Unternehmer. dass das Angebot an Neukrediten vermindert wurde, die Banken die Informationspflichten erhöht und ihre Zinsmarge ausgedehnt haben. In fast 50 Prozent der Fälle wurden mehr Sicherheiten gefordert. Dieses Ergebnis, so der Mittelstandspräsi-
dent, sei „niederschmetternd und absurd zugleich“. Seien die Banken doch vor zwei Jahren gerettet worden, um die Realwirtschaft weiter finanzieren zu können. Jetzt hielten sie die Klein- und Mittelbetriebe gleichsam im Würgegriff. Ohoven zitierte hierzu aus der Umfrage zwei typische Erfahrungsberichte von Mittelständlern (siehe Kästen). Hier sei aber auch die Bundesregierung gefordert. Die Steuer- und Abgabenlast der Betriebe müsse endlich nachhaltig gesenkt werden. „Es geht konkret um ein Entlastungsvolumen von 16 Milliarden Euro bei der Einkommensteuer. Das sind etwas mehr als zehn Prozent der Summe, die Deutschland nach heutigem Stand im worst case-Szenario zur Euro-Rettung aufbringen müsste.“ Zur Verbesserung der Finanzsituation im Mittelstand schlug
Ohoven eine zeitlich befristete Aussetzung des Hausbankenprinzips vor. Schwarz-Gelb könne zudem mit einer Steuerstundung für Klein- und Mittelbetriebe ein psychologisch wichtiges Entlastungssignal setzen. „Die einfachste und wirkungsvollste Maßnahme wäre die Steuerfreistellung aller im Betrieb verbleibenden Gewinne. Das schafft Liquidität und Arbeitsplätze und ermöglicht Investitionen. Dass das funktioniert, hat Ludwig Erhard bewiesen“, betonte der BVMW-Präsident.
Bauindustrie, 250 Mitarbeiter: „Das Sicherheitsdenken der Banken ist dramatisch gestiegen. Kreditlinien versucht man zurückzufahren. Aussichtslose Forderungen werden gestellt, das Eigenkapital zu erhöhen. Wir sind gezwungen, stille Reserven durch Verkäufe zur Unzeit aufzulösen, oder Vermögen aus dem Privatbereich zu verpfänden.“
Hotellerie / Gastronomie, 10 Mitarbeiter:
Pressekonferenz: Mittelstandspräsident Mario Ohoven (2. v. li.) weist auf die schwierige Finanzierungssituation der Klein- und Mittelbetriebe hin.
Der Mittelstand | 4 | 2010
„Trotz Gewinnen in 2008 und 2009 wird mir weder ein Kredit noch Kontokorrent gewährt. Ist das Konto nur ein wenig im Minus, wird die letzte Lastschrift sofort rückgängig gemacht! Obwohl vier Mal in der Woche Einnahmen durch Kreditkarten oder Überweisungen von Firmenkunden gutgeschrieben werden.“
„Die einfachste und wirkungsvollste Maßnahme wäre die Steuerfreistellung aller im Betrieb verbleibenden Gewinne. Das schafft Liquidität und Arbeitsplätze und ermöglicht Investitionen. Dass das funktioniert, hat Ludwig Erhard bewiesen.“ Einheitlicher Mehrwertsteuersatz von 15 Prozent
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Handlungsbedarf bestehe zudem bei der Mehrwertsteuer, die allein knapp ein Drittel des gesamten Steueraufkommens ausmacht. Anstelle der bisherigen Sätze von Null, sieben und 19 Prozent sprach sich Ohoven für die Einführung eines allgemeinen Steuersatzes von 15 Prozent aus. Die Vorteile: Mehr Transparenz, weniger Bürokratie, Rechtssicherheit und eine Belebung der Nachfrage, weil viele Bruttopreise sinken. Auch in puncto Banken ließ es der Mittelstandspräsident nicht an der nötigen Deutlichkeit fehlen. „Der Mittelstand hat die Krise nicht verursacht, soll aber die Hauptlast der Bankenrettung tragen.“ Das sei zutiefst ungerecht und wachstumsfeindlich zugleich. Mit Blick auf die Verhandlungen über die künftigen Eigenkapitalregeln der Banken (Basel III) müsse die Politik endlich handeln.
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Das Grundproblem liege in der falschen Risikogewichtung, erläuterte Ohoven auf der Pressekonferenz. „Laut Basel II-Reglement müssen die Banken für Kredite an Mittelständler mehr Eigenkapital unterlegen als etwa für griechische Staatsanleihen oder US-amerikanische Hypothekenkredite.“
Dem Fiskus ein Schnippchen schlagen: Autogas fahren.
Abhilfe könne hier eine spezielle Mittelstandsklausel bringen. Dazu habe der BVMW-Arbeitskreis „Basel III“ detaillierte Vorschläge vorgelegt. Ohoven: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Jetzt ist die Bundesregierung am Zuge.“
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Deutschland Steuerinfos POLITIK
(Kein) Mut zur Maut Wie die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland finanziert werden soll
Der Mittelstand | 4 | 2010
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PKW-Maut oder Vignette gehören in fast allen Nachbarländern zum mobilen Alltag. Sie sind akzeptiertes Mittel zur Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur. Obwohl in Deutschland für den Aus- und Neubau von Verkehrswegen die Finanzmittel fehlen, wird das Thema PKW-Maut im politischen Berlin derzeit – jedenfalls öffentlich – kaum diskutiert. Während Bundeskanzlerin Angela Merkel sie kategorisch ablehnt, zeigt das Verkehrsministerium Sympathie für ein über Gebühren finanziertes Verkehrsnetz. So wird in einer Stellungnahme dafür plädiert, auch beim PKW-Verkehr „als Kostenkomponente nur die verursachten Wegekosten zu berücksichtigen und auf der Einnahmenseite keine Steuern, sondern Gebühren anzusetzen.“
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Elektronik contra Vignette Überall wachsen Verkehrsströme, und damit stellt sich immer dringender die Frage nach der Finanzierung der notwendigen Infrastruktur. Die meisten europäischen Staaten sehen die Lösung in Investitionen durch PPP-Modelle (Public Private Partnerships) und eine Refinanzierung durch Erhebung von Straßennutzungsgebühren. Weitgehend durchgesetzt hat sich, insbesondere im Schwerlastkraftverkehr, die entfernungsbasierte Abrechnung (elektronische Maut). Dagegen entspricht eine zeitlich befristete Vignette nicht der tatsächlichen Nutzung der Infrastruktur. Diese Grundposition hat die ASECAP (Association Européenne des Concessionnaires d’Autoroutes et d’ouvrages à Péage) auf ihrer diesjährigen Tagung in Oslo unterstrichen. Die Mitgliedsunternehmen des Verbandes aus 21 Ländern betreiben insgesamt fast 30.000 Kilometer Autobahnen und Fernstraßen in Europa. Vorgaben aus Brüssel Nach langen Beratungen hat die Europäische Kommission eine Richtlinie für den
Es dürfte außer Frage stehen, dass viele Länder schon darauf warten, das elektronische System auch auf den PKW-Bereich auszudehnen. European Electronic Toll Service (EETS) vorgelegt, die im Oktober 2009 verabschiedet wurde. Darin werden die Rechte und Pflichten Maut erhebender Stellen, der Gebühr kassierenden Dienstleister und der Straßennutzer festgelegt. Ziel ist die Schaffung eines Systems, das dem Autofahrer ermöglicht, von einem zugelassenen EETS-Provider ein Mautgerät (On Board Unit) zu beziehen, das mit allen angeschlossenen europäischen Gebührenerhebungssystemen kompatibel ist. Innerhalb von drei Jahren soll das System für LKW über 3,5 Tonnen verfügbar sein. Für EU-Staaten, die viele Konzessionsgesellschaften haben, könnte dieser Prozess schwierig werden, meint ASECAP-Vizepräsident Klaus Schierhackl. Denn der Staat muss in diesen Fällen über „ein interoperables Mautsystem“ entscheiden, das den Konzessionären Zusatzkosten aufbürdet. Probleme der Politik Gespannt warten die ASECAP-Mitglieder auf einen Zwischenreport zur EETSEinführung, den die Kommission im April 2011 vorlegen wird. Niemand rechnete in Oslo mit einem „big-bang“ bei der elektronischen Zukunft. Der Fortschritt bleibe von den Entscheidungen der Regierungen abhängig. „Die Technik hat kein Problem, die Probleme kommen aus der Politik“, so bringt der norwegische Gastgeber Jacob Trondsen, Präsident der Norvegfinans, die Situation auf den Punkt. Die Frage, welche Bedeutung Zusatzbzw. Mehrwertdienste haben, wurde auf der ASECAP-Tagung durchaus kritisch behandelt. Auf jeden Fall müsste für solche Dienste (Servicestationen, Wetterauskünfte, Eisräumung von LKW-Dächern etc.) der Nutzer zahlen. Sie könnten nur „die süße Kirsche auf einer Torte sein“, betonte Hanns-Karsten Kirchmann von der deutschen TOLL COLLECT GmbH. Der
staatliche Auftraggeber werde dafür kein Geld in die Hand nehmen. Dabei dürfte außer Frage stehen, dass viele Länder schon darauf warten, das elektronische System auch auf den PKW-Bereich auszudehnen. Die Umsetzung dazu soll laut Brüssel in fünf Jahren abgeschlossen sein. Die häufig als ungerecht empfundene Vignette hätte dann ausgedient. Autofahren anders bezahlen Sicher scheint bei uns, dass eine LKW-Maut ab 2011 auch auf vierspurige Bundesstraßen ausgedehnt wird. Experten und Betroffene treiben derweil die nationale Maut-Diskussion an. Der ADAC präsentierte kürzlich eine Untersuchung, wonach der Staat zwar 25 Milliarden Euro zusätzlich einnehmen könnte, aber nur vier bis fünf Milliarden Euro für den Haushalt übrig bleiben. Kritiker beziffern die Gesamtkosten des Autoverkehrs auf 47 Milliarden jährlich und halten es deshalb für richtig, die Straßennutzung zu verteuern. Die einfachste Lösung sei, meinen andere, schlicht die Spritsteuern zu erhöhen. Doch wie werden dabei Elektroautos oder neue Antriebsformen eingebunden, die kurz vor der Produktionsreife stehen? Auch die Autobahnbetreiber der ASECAP fördern die Entwicklung hin zu einem „grünerem Verkehrs- und Transportsystem“. Eine Maßnahme dazu sind gestaffelte Straßennutzungsgebühren, die sich nach dem CO2 -Ausstoß bemessen. Konkret planen Konzessionäre Modellversuche mit Stromtankstellen auf Rastplätzen. Und dies, obwohl die meisten Elektroautos bisher vorwiegend für den Stadtverkehr geeignet sind. Fest steht, die Mobilitätsfragen der Zukunft verlangen nach intelligenten Antworten.
Rotger Kindermann
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Deutschland POLITIK
Elektromobilität – Chancen und Herausforderungen Warum Autobauer und Energieversorger umdenken müssen So zeigen aktuelle Untersuchungen, dass bei einem ungesteuerten Ladevorgang bereits bei einer niedrigen Durchdringung mit Elektrofahrzeugen Netzüberlastungen auftreten können. Zudem werden bei einem ungesteuerten Ladevorgang Erneuerbare Energien nicht bevorzugt genutzt, wodurch der ökologische Vorteil gegenüber konventionellen Fahrzeugen schwindet.
Dieser Wandel führt jedoch zu neuen Herausforderungen für die Energieversorgung sowie für die Automobilhersteller und Zulieferer. Die Herausforderungen an Letztere umfassen in erster Linie die Senkung der vergleichsweise hohen Herstellungskosten für Elektrofahrzeuge und die Steigerung der Batteriekapazität. Aus Sicht der Energieversorgung ergeben sich neben den Anforderungen an die Stromerzeugung, geänderte Randbedingungen für die Planung und den Betrieb der elektrischen Netze, da die bestehenden Netze nicht für den Anschluss der zu erwarteten hohen Ladeleistungen von Elektrofahrzeugen ausgelegt worden sind.
Um Elektrofahrzeuge optimal in das Energieversorgungssystem zu integrieren, ist daher eine intelligente Ladung der Fahrzeuge erforderlich. Dabei stellt sich die Frage, wer eine solche intelligente Steuerung übernimmt und welche Strategie dabei verfolgt wird. Eine Steuerung in Verantwortung eines Netzbetreibers hätte das Ziel, kostenintensiven Netzausbau zu vermeiden und bestehende Infrastrukturen optimal auszulasten. Dazu würden die Elektrofahrzeuge derart geladen, dass Lastspitzen vermieden werden.
Ladung und Lasten
Alternativ erscheint zukünftig eine Steuerung aus Sicht einer Vertriebsgesellschaft, die ein Portfolio an Batteriespeichern der Elektrofahrzeuge an der Strombörse vermarktet, als wahrscheinlich. Bei einer solchen Steuerungsmethodik ist jedoch von einer hohen Gleichzeitigkeit der Lade-/Entladevorgänge auszugehen, was zu ausgeprägten Lastspitzen führt und somit die Auswirkungen auf die Netze gegenüber dem ungesteuerten Laden sogar noch verstärken könnte. Um den Zielkonflikt dieser unterschiedlichen Steuerungsstrategien zu lösen, wird zukünftig eine geeignete Abstimmung zwischen Netzbetreiber und Vertriebsgesellschaft erforderlich sein, was die derzeitigen Rollenverteilungen im liberalisierten Markt in Frage stellt.
Dipl.-Wirt.-Ing. Christopher Breuer Institut für elektrische Anlagen und Energiewirtschaft der RWTH Aachen, Referent beim Hessischen Unternehmertag des BVMW am 3. September 2010 in Fulda
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Foto: Lya Cattel / istockphoto.com
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Der Wandel im Transportsektor von konventionellen Fahrzeugen hin zu elektrisch betriebenen Fahrzeugen ist in den nächsten Jahrzehnten zu erwarten. Während konventionelle Fahrzeuge in der Regel auf fossile Energieträger angewiesen sind und lokal Emissionen verursachen, bieten Elektrofahrzeuge bei Ladung mit Strom aus Erneuerbaren Energien eine CO2 -neutrale Mobilität und eine deutliche Reduktion der lokalen Emissionen.
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Europa POLITIK
Wettbewerbsvorteil Klimaschutz Regierung geht von einer Übererfüllung der Klimaziele aus
V
Vom weltweiten Ausbau der Erneuerbaren Energien könnten auch deutsche Unternehmen profitieren. Nach Einschätzung der Bundesregierung wird Deutschland seine Ausbauziele für Erneuerbare Energien bis 2020 übererfüllen. Das geht aus dem Entwurf für den „Nationalen Aktionsplan erneuerbare Energie“ hervor, der bis Ende August der Europäischen Kommission vorgelegt werden soll. Die verbindliche Zielvorgabe von 18 Prozent erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch wird um fast zwei Prozentpunkte übertroffen, heißt es in dem Papier. In der Stromversorgung soll sich der Anteil der Ökoenergien sogar von heute 17 Prozent auf 38,6 Prozent erhöhen. Frühere Prognosen gingen von 30 Prozent Ökostromanteil im Jahr 2020 aus. Von den weltweiten Investitionen in Ökoenergie könnten vor allem deutsche Unternehmen profitieren. „Durch die Ausbauziele der Europäischen Union eröffnen sich vielen mittelständischen Unternehmen neue Wachstumschancen,“ sagte Björn Klusmann, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie. Der Entwurf für den deutschen Aktionsplan geht ihm aber nicht weit genug: „Ich bezweifle, dass die heute vorhandenen Gesetze und Maßnahmen allein ausreichen,“ stellte Klusmann fest. „Gerade im Wärmebereich und auf dem Kraftstoffmarkt sind wirkungsvollere Instrumente erforderlich. Dann können die Ausbauziele für Erneuerbare Energien sogar deutlich übertroffen werden.“
Alle EU-Mitgliedsstaaten müssen derzeit Pläne erstellen, die beschreiben, wie sie die Ziele der EU für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien erreichen wollen. Der knapp 200 Seiten starke deutsche Entwurf setzt vor allem auf bereits vorhandene Instrumente – das Erneuerbare-Energien-Gesetz im Strombereich, das Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz und das Marktanreizprogramm für regenerative Heizungstechnik oder die Quotenregelung für Biokraftstoffe. Unterdessen gaben die Vereinten Nationen bekannt, dass in Europa und den USA 2009 mehr Kraftwerkskapazitäten für Erneuerbare Energien aufgebaut wurden, als für die Energiegewinnung aus Kohle, Uran und Erdgas. Die weltweiten Investitionen in saubere Energietechnik und Energieeffizienz beliefen sich im vergangenen Jahr auf 162 Milliarden US-Dollar, heißt es in dem Bericht. Der Exportquoten von Anlagen und Komponenten für Windanlagen und Wasserturbinen liegen aktuell bei 80 Prozent. Sogar im Bereich der Photovoltaik gehen Branchenexperten von knapp 50 Prozent Exporten aus – obwohl chinesische und amerikanische Unternehmen mittlerweile die Liste der größten Modulhersteller anführen. Die europäische Union bleibt aber neben China und den USA für deutsche Hersteller und Zulieferer weiterhin einer der wichtigsten Absatzmärkte.
Undine Ziller www.unendlich-viel-energie.de
Der Mittelstand | 4 | 2010
Strombörsen integrieren Europa EPEX Spot SE – eine deutsch-französische Initiative des Mittelstands Versorgungssicherheit, Kosten- und Ressourceneffizienz, harmonisierte Preise in ganz Europa, offener Wettbewerb: dies sind die Ziele, welche die EU mit der Liberalisierung der europäischen Energiemärkte seit 1996 verfolgt. Die Liberalisierung war der Auftakt für die Entwicklung von Energiebörsen in den Märkten für elektrische Energie und Erdgas.
Wie so oft in Europa, haben deutsch-französische Initiativen die Marktintegration wesentlich vorangetrieben. Für den europäischen Strommarkt heißt die Vision, dass die heute 27 Nationen nach den gleichen Regeln spielen, trotz unterschiedlicher Strukturen und Leistungen der nationalen Märkte. Noch ist das Ziel nicht erreicht, doch tragen die Strombörsen wesentlich zur Entstehung eines gemeinsamen europäischen Marktes bei. Während es für den Endverbraucher von Vorteil ist, viele Stromanbieter zu haben, unter denen er wählen kann, ist auf Großhandelsebene im Sinne eines einheitlichen europäischen Binnenmarktes eine Zusammenarbeit der Handelsplätze erstrebens-
wert. Seit Ende der neunziger Jahre sind in Europa eine große Anzahl von Strombörsen gegründet worden. Deren Wettbewerb untereinander hat beträchtlich zugenommen. Gibt es in Europa heute etwa fünfzehn nationale Strombörsen, so stellt nur die EPEX Spot SE eine Gesellschaft europäischen Rechts dar. Wie so oft in Europa, haben deutsch-französische Initiativen die Marktintegration wesentlich vorangetrieben. So ist die EPEX Spot rechtlich gesehen ein europäisches Unternehmen, aber im Kern eine deutsch-französische Initiative des Mittelstandes, gegründet 2008 als Joint Venture der Leipziger EEX AG und der französischen Powernext SA. Beide Muttergesellschaften halten 50 Prozent an der EPEX Spot SE, deren Produktpalette den Stromspothandel für Deutschland, Frankreich, Österreich und Marktgebiete der EPEX Spot SE die Schweiz umfasst. Diese Länder ma chen zusammen mehr als ein Drittel des europäischen Stromverbrauchs aus.
geworden. Deutsche und französische Börsenteilnehmer werden dabei aus einer Hand betreut und von einem Börsenrat vertreten. Das Dienstleistungsangebot der EPEX Spot geht dabei weit über das operative Börsengeschäft hinaus. Ein europäisches Großprojekt ist der 2007 angestoßene Marktkopplungsprozess zur besseren Bewirtschaftung von Netzengpässen in der Region Central Western Europe (Benelux, Deutschland, Frankreich), der durch die Kooperation mit anderen Strombörsen und Netzbetreibern durchgeführt wird. Aktuell entwickelt die EPEX Spot einen europäischen Strom-Index. Die EPEX Spot trägt gerade mit diesem Projekt wesentlich dazu bei, die Vision eines gemeineuropäischen Strommarktes zu verwirklichen.
Wolfram Vogel
Gleiche Rahmenbedingungen Durch die Entwicklung zuverlässiger Referenzpreise, die Gewährleistung von Transparenz bei deren Zustandekommen sowie die Schaffung gleicher Rahmenbedingungen für eine Vielzahl von Handelsteilnehmern – Stromproduzenten, Netzbetreiber, Stadtwerke, Industrieunternehmen etc. – ist die EPEX Spot zu einem Hauptbestandteil funktionierender Märkte
Marktgebiete der EPEX Spot SE
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Europa POLITIK
News aus Brüssel Energieverbrauch
EU-Regionalförderung
„Erneuerbare“ bei zehn Prozent
Kürzungen gefordert
Der Anteil erneuerbarer Energien liegt in Europa bei über zehn Prozent. In Schweden, Finnland, Lettland, Österreich und Portugal war ihr Anteil am höchsten. Wie die Statistikbehörde Eurostat meldet, stieg ihr Beitrag zur Deckung zur Bruttoendenergieverbrauchs 2008 auf 10,3 Prozent gegenüber 9,7 und 8,8 Prozent in den Jahren davor. Im Jahr 2020 sollen in der EU bis zu 20 Prozent der benötigten Energie aus erneuerbaren Quellen stammen.
Einschneidende Korrekturen bei der Regionalförderung fordert die CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament für die Finanzperiode
E-Commerce
Bescheidenes Wachstum
Ein Ladegerät für alle Elektroautos sollen sich überall in der EU mit demselben Ladegerät aufladen lassen. Die EU-Kommission hat die europäischen Normenorganisationen CEN-CENELEC und ETSI beauftragt, einen entsprechenden Vorschlag zu machen. Sie will damit eine Zersplitterung des europäischen Marktes durch inkompatible Systeme verhindern. Die besonders für Automobilhersteller wichtige einheitliche Normung soll bis Mitte 2011 feststehen. Gleichzeitig soll das „intelligente Laden“ erleichtert werden, also möglichst dann Strom zu tanken, wenn er günstig ist, wie in der Nacht. www.euractiv.de/artikel/elektroautos
Der Mittelstand | 4 | 2010
ab 2014. Höchstförderungen sollen von 85 auf 65 Prozent begrenzt und für Defizitsünder generell ausgesetzt werden. Außerdem soll es keine zusätzlichen Fonds geben. „Europa darf nur noch dort fördern, wo Europa gebraucht wird“, betonte der regionalpolitische Sprecher der EVP, Markus Pieper. In der laufenden Finanzperiode 2007-2013 sind insgesamt 340 Milliarden Euro für die Regionalförderung in der EU vorgesehen.
Deutschland liegt beim Internet zurück. Zwar betrug das E-Commerce-Wachstum hierzulande nach den neuesten Zahlen von Global Industry Analysis immerhin 16,2 Prozent. Demgegenüber legten die E-Commerce-Umsätze in den EU-15Ländern durchschnittlich um 20 Prozent, weltweit sogar um 33 Prozent zu. Mit rund 65 Prozent ist die Internet-Durchdringungsrate in Deutschland auf den ersten Blick im Ländervergleich durchaus akzeptabel. Allerdings weist der neueste E-Commerce-Report 2009 für Deutsch-
www.euractiv.de/regionalpolitik/strengere-auflagen
Patentrecht
Einfacher und preiswerter Ein Patent anzumelden, kostet heute in Europa bis zu 20.000 Euro. Das ist zehnmal mehr als in den Vereinigten Staaten. EUKommissar Michel Barnier, zuständig für Binnenmarkt und Dienstleistung, will den Kostenaufwand auf 6.200 Euro senken. Das ist eine gute Nachricht für Innova-
land eine Rate an schnellen Breitbandanschlüssen von nur rund 27 Prozent aus. Dänemark oder die Niederlande kommen auf deutlich über 36 Prozent. Die schnellen VDSL-Verbindungen der Deutschen Telekom erreichen gerade mal zehn Millionen Haushalte in den 50 größten Städten Deutschlands.
Foto links: Dimitris Stephanides / istockphoto.com | Foto Mitte: Okea / fotolia.com | Foto rechts: octopxl / fotolia.com
www.ec.europa.eu/energy/renewables
Elektroautos
toren und insbesondere für kleine Unternehmen. Das neue EU-Patent soll nur noch in drei Sprachen (deutsch, englisch oder französisch) erteilt werden. Im Jahr 2009 reichte Deutschland mit 25.107 (von 134.000) die meisten Anmeldungen beim Europäischen Patentamt ein.
Kreativität gefragt ESA bietet mit Satellitendaten ein weites Tätigkeitsfeld für den Mittelstand
W
„Was haben Satelliten mit dem Mittelstand zu tun?“ fragte sich Dr. Manfred Vohrer, als der Vorstandssprecher der Europäische Vereinigung der Kleinund Mittelständischen Unternehmen (EV-KMU) einer Einladung von Eurisy nach Rom folgte. Dort stellte der Generaldirektor der European Space Agency (ESA) Jean-Jaques Dordain die umfangreiche Datensammlung vor, die von ESA-Satelliten täglich zur Erde gesandt werden. Diese Daten stellt die ESA kostenlos zur Verfügung und immer mehr Wirtschaftssektoren in der Europäischen Union profitieren von diesen Informationen. Bevor die Daten aber von einem Landschaftsplanungsbüro, einem Speditionsunternehmen oder auch einem Forstbetrieb in der täglichen Arbeit genutzt werden können, müssen diese Daten aufbereitet werden. Dafür fehlt aber oft die branchenspezifische Software, auch die geeignete Hardware ist nicht immer vorhanden. Hier setzt die ESA besonders auf die Flexibilität und Kreativität mittelständischer Unternehmen. Nun müssen Klein- und Mittelbetriebe über die Möglichkeiten informiert werden, die sich aus der
Nutzung zum einen und der Aufbereitung der ESADaten zum anderen ergeben. Der BVMW will mit gutem Beispiel vorangehen und für seine Mitglieder ein Colloquium organisieren. Dort wird die ESA zunächst die bereitgestellten Daten vorstellen und danach an praxisbezogenen Beispielen die Möglichkeiten aufzeigen, wie die Daten aufbereitet werden können, damit sie auch vom nicht speziell geschulten Endnutzer als Planungs- und Informationsquelle eingesetzt werden können. Außerdem soll natürlich auch gezeigt werden, welche Einkommenschancen in diesem modernen Dienstleistungssektor stecken. ESA-Generaldirektor Dordain sagte Vohrer zu, dass er persönlich zu diesem Colloquium nach Berlin kommen wolle. Für den BVMW wurde einmal mehr deutlich, wie wichtig die aktive Kooperation mit seinem europäischen „Dachverband“ EV-KMU ist. Und auch das Doppelengagement von Mario Ohoven auf nationaler wie auch europäischer Ebene könne nicht hoch genug bewertet werden, so Vohrer, mache er doch als Präsident beider Verbände Mitgliedsunternehmen immer wieder attraktive europäische Angebote zugänglich.
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POLITIK
Europa
Serbien: Firmengründung in wenigen Tagen Der Botschafter von Serbien in Deutschland, S. E. Ivo Viskovic, im Mittelstand-Interview
S. E. Ivo Viskovic ist Botschafter von Serbien in Deutschland.
„Die Reisefreiheit ist für eine reibungslose Geschäftskommunikation unabdingbar.“
Der Mittelstand: Serbiens BIP ist 2009 real um 3,2 Prozent gesunken, der private Verbrauch ging um 5,7 Prozent gegenüber 2008 zurück, bei den Investitionen gab es gar einen Rückgang von über 20 Prozent. Wie sind die Aussichten für 2010? Viskovic: Die volkswirtschaftlichen Daten für das erste Halbjahr zeigen eine moderate Erholung der wirtschaftlichen Aktivitäten, nicht zuletzt dank der stabilisierenden Maßnahmen der Regierung Serbiens, die einerseits die Staatsausgaben in sozialverträglicher Weise gekürzt hat und andererseits die Programme zur Konjunkturförderung verstärkt einsetzt, um die Wirtschaft in Fahrt zu bringen. Laut letzten Prognosen der EBRD wird die serbische Wirtschaft in diesem Jahr um etwa zwei Prozent wachsen. In den kommenden Jahren werden wieder deutlich höhere Wachstumsraten erwartet. Investitionen in wichtige Infrastrukturprojekte, wie bespielweise die Fertigstellung der Autobahnen am europäischen Transportkorridor, schaffen Arbeitsplätze und steigern deutlich die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Serbien. Dank einer diversifizierten Investitionsförderung der Regierung und dank Steuervorteilen wird es gelingen, in diesem Jahr über eine Milliarde Euro neue Investitionen ins Land zu holen und dadurch neue Arbeitsplätze zu schaffen. Der Mittelstand: Durch die internationalen Konsolidierungsvorgaben bei den Ausgaben sind dem Staat weitgehend die Hände
Der Mittelstand | 4 | 2010
gebunden. Wie gelingt es dennoch, die serbische Wirtschaft, besonders den Mittelstand, mit Krediten zu versorgen? Viskovic: Um die Konsolidierungsvorgaben des Staatshaushaltes zu erfüllen, arbeitet unsere Regierung eng mit dem IWF zusammen. In dem Zusammenhang darf auch erwähnt werden, dass unsere öffentliche Verschuldung mit etwa 32,5 Prozent des BIP eher moderat ist. Um das Haushaltsdefizit unter Kontrolle zu halten, muss dennoch bei öffentlichen Ausgaben gespart werden – gemeinsam mit dem IWF wurden die Einsparpotenziale bereits identifiziert. Seit einem Jahr steigen Renten und Löhne im öffentlichen Sektor kaum noch. Durch konsequentes Sparen bei öffentlichen Ausgaben will man die Handlungsspielräume erschließen, um die Investitionsausgaben in der Wirtschaft nicht zu drosseln – diese sind schließlich für das Wachstum notwendig. In dem Zusammenhang traf die Regierung eine Vereinbarung mit führenden ausländischen Finanzinstituten, die über ihre Tochtergesellschaften praktisch 80 Prozent des serbischen Bankwesens ausmachen, ihre Kreditpotenziale nicht zu verringern, damit die Wirtschaft mit dem notwendigen Geld weiterhin versorgt werden kann. Das Problem sind eher die hohen Zinssätze für geliehene Mittel, diese liegen bei weitem über den in Deutschland üblichen. Zum Glück gibt es subventionierte Investitions- und Geschäftskredite – in erster Linie für den Mittelstand – bei staatlichen Entwicklungsfonds.
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Der Mittelstand: Serbien hat im Dezember 2009 die EU-Mitgliedschaft beantragt, seitdem können ihre Bürger ohne Visum in die Europäische Union reisen. Welche Auswirkungen hat das auf die Entwicklung Serbiens? Viskovic: Die Aufhebung der Visapflicht, die aus meiner Sicht viel früher hätte kommen müssen, ist von entscheidender Bedeutung für eine Internationalisierung der serbischen Wirtschaft – unter bürokratischen Hürden litten besonders die Geschäftskontakte zwischen kleinen und mittleren Unternehmen, denn der administrative Aufwand für ein Visum war nicht zu unterschätzen. Die Reisefreiheit ist für eine reibungslose Geschäftskommunikation unabdingbar. Der Mittelstand: Deutschland ist für Serbien der wichtigste Handelspartner und viertgrößter Direktinvestor. In welchen Bereichen sehen Sie die besten Wachstumspotenziale für die deutsch-serbische Zusammenarbeit? Viskovic: Die Handelsstatistiken für das erste Halbjahr 2010 bestätigen die Bedeu-
tung der deutsch-serbischen wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Deutschland ist weiterhin unser wichtigster Handelspartner – dicht gefolgt von Italien. Wie die Vertretung der Serbischen Wirtschaftskammer in Frankfurt am Main kürzlich mitteilte, sind die Importe aus Deutschland um etwa 10,5 Prozent gesunken, die Exporte nach Deutschland legten aber um 12,6 Prozent zu. Die Exportsteigerung entfällt zum großen Teil auf deutsche Unternehmen, die für ihre Produktion in den letzten Jahren den Wirtschaftsstandort Serbien gewählt haben. Es sind ausgerechnet mittelständische Firmen, die zu dem positiven Ergebnis entscheidend beitragen. Daher werden sich unsere Bemühungen in Zukunft auf den Mittelstand konzentrieren. Bedeutende Chancen für eine vertiefte Kooperation mit deutschen Unternehmen sehen wir im Energiesektor, bei der Herstellung von Automobilteilen und in der Agrarwirtschaft. Der Mittelstand: Welche Anstrengungen unternimmt Serbien, um die häufig be-
klagte Schwerfälligkeit der Verwaltung, mangelnde Rechtssicherheit und Transparenz in Verwaltungsfragen zu verbessern? Kann das kürzlich eingesetzte deutsch-serbische Expertengremium dabei helfen? Viskovic: Die Regierung hat den Bürokratieabbau zum wichtigen Thema erklärt. In einem Rechtsstaat sind diese Prozesse und ihre positiven Auswirkungen nur mittel- bis langfristig sichtbar. 2009 wurden beispielsweise Firmengründungen vereinfacht – dies dauert jetzt nur wenige Tage, einschließlich Anmeldung zur gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung. Mit den Änderungen des Planungs- und Baugesetzes wurden die Rahmenbedingungen geschaffen, um die früher sehr langen Wartezeiten für Baugenehmigungen deutlich zu verkürzen. Viele Kommunen bieten schon jetzt den Investoren sogenannte One-StopStellen, um den Verwaltungsaufwand zu verringern. Die Tagung des Wirtschaftskooperationsrates Serbien – Deutschland am 24. August in Berlin wird hier sicher neue Impulse setzen.
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Europa POLITIK
Natürliche Ressourcen besser nutzen Die Bedeutung von erneuerbaren Energiequellen (EEQ) in Polen Das strategische Ziel der heutigen Energiepolitik Polens ist die Erhöhung der Nutzung von erneuerbaren Ressourcen. Unverzüglich nach dem EU-Beitritt hat Polen begonnen, das polnische Recht bezüglich der erneuerbaren Energiequellen (EEQ) an die Anforderungen der EU anzupassen, darunter an die Bestimmungen der Richtlinie 2001/77/EG. Heute werden die Grundsätze der Einführung von EEQ gesetzlich durch das Energierecht und das Umweltschutzrecht, angepasst an die oben genannte Richtlinie, geregelt.
Bis 2020 soll der Verbrauch der erneuerbaren Energiequellen um 40,5 Prozent steigen.
Darüber hinaus hat die Regierung am 10. November 2009 den Beschluss zur Energiepolitik Polens bis 2030 angenommen. Darin wird die staatliche Strategie für die wichtigsten Herausforderungen der polnischen Energetik, sowohl in der kurzfristigen Perspektive als auch bis zum Jahre
Der Mittelstand | 4 | 2010
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In 2010 konzentriert sich die polnische Politik bezüglich EEQ hauptsächlich auf die Umsetzung von Bestimmungen der neuen Richtlinie 2009/28/EG vom 23. April 2009 über die Förderung der Anwendung der Energie aus erneuerbaren Quellen. Die Erfüllung der damit verbundenen Verpflichtungen wurde im Landesplan der Regierung über die Arbeiten im Bereich der Energie aus erneuerbaren Quellen bestimmt.
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2030, dargestellt. So soll bis 2020 der Verbrauch bei erneuerbaren Energiequellen um 40,5 Prozent steigen, und diese sollen dann einen Anteil von 15 Prozent an der Brutto-Endenergie ausmachen. Die größte Bedeutung für das Erreichen dieses Ergebnisses sollen die Windenergetik, die Biogas- und Festbiomasseerzeugung sowie die Transportbiobrennstoffe haben. Zur Förderung der Stromgewinnung aus erneuerbarer Energie hat man in Polen so genannte „grüne Zertifikate” eingeführt. Die Versorgungsbetriebe, die sich mit dem Verkauf von elektrischer Energie an die Endkunden befassen, wurden verpflichtet, eine bestimmte Anzahl von Ursprungszeugnissen der in den erneuerbaren Energiequellen erzeugten Elektroenergie zu erlangen und dem Präsidenten der Regulierungsbehörde für Energetik (URE) zur Einziehung vorzulegen oder eine Ersatzgebühr zu entrichten. Der Verkauf von grünen Zertifikaten ist die zusätzliche Finanzierungsquelle der auf EEQ basierenden Kraftwerke. Darüber hinaus besteht die Pflicht, Energie aus EEQ einzukaufen. Der Verkauf dieser Energie wurde von der Verbrauchsteuer befreit. In Polen findet neben der oben genannten Förderung auch die direkte finanzielle Unterstützung, hauptsächlich aus EU-Mitteln, für die Realisierung von EEQ-Investitionen statt.
Perspektive
Heutzutage entwickeln sich in Polen die Windenergetik und die auf Biomasse basierende Energetik am dynamischsten.
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International POLITIK
Auf Wachstumskurs Kasachstan investiert in seine wirtschaftliche Zukunft Kasachstan ist in vielerlei Hinsicht attraktiv für Investoren: Das Land hat ein stabiles politisches System und kontinuierliches Wirtschaftswachstum, die Schlüsselmarktmechanismen wurden reformiert und die Zeichen stehen klar auf Liberalisierung des Außenhandels. Die Wirtschaftspolitik des Landes ist strategisch auf ausländische Direktinvestitionen ausgerichtet. Das führte in den letzten Jahren zu einem Anstieg des Nettozuflusses ausländischer Investitionen von 4,16 Milliarden US-Dollar im Jahr 2004 auf 11,7 Milliarden 2009. Seitdem kann das Land Verhandlungen mit seinen Investoren auf deutlich höherem Niveau führen. Inzwischen gibt es Abkommen mit ausländischen Großanlegern aus China, Südkorea, Russland und Frankreich mit einem Gesamtvolumen von 2,3 Milliarden US-Dollar. Die kasachische Regierung hat die ersten Schritte eingeleitet um das Land wirtschaftlich noch attraktiver zu machen. So konnte das Finanzsystem nach den Schwankungen, die mit der Finanzkrise einhergingen, stabilisiert werden. Mit der Einführung einer neuen Steuerordnung im Jahre 2009 wurde die Körperschafts-
steuer von 30 auf 20 Prozent gesenkt. Die Fristen bei der Verlustübernahme für KMU wurden von 3 auf 10 Jahre verlängert. Für KMU wurden ermäßigte Krediten bereitgestellt. Außerdem laufen diverse Projekte für die Entwicklung und Markteinführung von neuer Infrastruktur. Das größte dieser Projekte ist der Transport-Korridor „Western China – Western Kasachstan“.
internationalen Finanzinstitutionen aufgenommen. Weitere 1,7 Milliarden US-Dollar werden von privaten Investoren auf Konzessionsbasis erwartet. Ein strategischer Plan der Staatsentwicklung 2020 wurde im letzten Jahr erheblich geändert. Wirtschaftliche Umstrukturierung, Industrialisierung, Entwicklung, Bau und soziale Infrastruktur, Humankapital
Die Wirtschaftspolitik des Landes ist strategisch auf ausländische Direktinvestitionen ausgerichtet. Aktuelle Prognosen rechnen im kasachischen Frachtverkehr für das Jahr 2020 mit etwa 400 Millionen Tonnen. Nicht zuletzt deshalb investiert das Land große Summen in die Reparatur seiner Autobahnen. Die voraussichtlichen Kosten für die 2.452 Kilometer werden auf mehr als 5,5 Milliarden US-Dollar geschätzt. Für die Umsetzung des Projektes hat die kasachische Regierung etwa 3,38 Milliarden Euro bei
und Stärkung der ethnischen Harmonie, Sicherheit und eine Außenpolitik des Friedens werden als wichtigste Leitmotive für das nächste Jahrzehnt definiert. So soll der Anteil des produzierenden Gewerbes am BIP im Jahr 2020 nicht weniger als 13 Prozent betragen und der Anteil der Nicht-Rohstoff-Exporte von derzeit 10 auf 45 Prozent im Jahr 2020 steigen. Als Branchen, die diese Entwicklung ermöglichen sollen, werden die Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Produkte, Mineralölverarbeitung, Baustoff-, Metall-, chemische und pharmazeutische Industrie genannt. Am stärksten ist das kasachische Bankensystem von der Finanzkrise betroffen. Mit der Bereitstellung von Liquidität, der Verstaatlichung einiger Banken und dem Erwerb von Bankanteilen durch den Staat konnte das Finanzsystem relativ schnell stabilisiert werden.
Impression aus Alma-Ata. Damir Uazhanov Vizekonsul der Republik Kasachstan in Deutschland
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International POLITIK
Bio statt BP Verbraucher fordern mehr nachhaltige Mobilität
Der Mittelstand | 4 | 2010
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Der Erdölverbrauch muss durch höhere Effizienz und Alternativen zu fossilen Energieträgern eingedämmt werden.
Nach dem Untergang der Ölplattform Deepwater Horizon strömten täglich bis zu 9,5 Millionen Liter Rohöl in den Golf von Mexiko. Das Ausmaß der Umweltkatastrophe ist gigantisch. BP will zwar die Kosten für das Desaster von geschätzten 20 Milliarden USDollar übernehmen, die Folgen für die Umwelt können mit Geld aber nicht aufgerechnet werden. Es sind aber nicht nur Tiefseebohrungen, die technisch nicht beherrschbar sind, es sind auch die Ölsande in Kanada, leckende Pipelines im Regenwald von Ecuador und China und brutale Menschenrechtsverletzungen im Nigerdelta, die unseren derzeitigen Energiekonsum untragbar machen. Wir müssen unsere Energieversorgung von Grund auf umstellen. Daran ändert sich auch nichts, wenn Shell, Exxon, Chevron und Conoco Philips nun einen gemeinsamen Fond von einer Milliarde US-Dollar einrichten, um die Folgen zukünftiger Ölkatastrophen zu beseitigen. Der Gewinn der vier Konzerne beläuft sich im Jahr 2009 auf insgesamt 47 Milliarden US-Dollar nach Steuern. Der Erdölverbrauch muss durch höhere Effizienz und Alternativen zu fossilen Energieträgern eingedämmt werden. Im Straßenverkehr sind die einzigen derzeit in größeren Mengen verfügbaren Alternativen Biodiesel und Bioethanol. Eine Katastrophe wie im Golf von Mexiko ist bei der Nutzung von Biokraftstoffen ausgeschlossen.
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Herstellern von Biokraftstoffen wird regelmäßig vorgeworfen, dass sie mit ihren Produkten weltweit Hunger hervorrufen würden. Fakt ist: Weltweit werden für den Anbau von Energiepflanzen nur rund zwei Prozent der bestehenden Agrarfläche genutzt. Fakt ist auch, dass die Fischerei im Golf auf bis zu 230.000 Quadratkilometern verboten ist, einer Fläche, fast so groß wie Großbritannien. Und es wird wohl Jahre dauern, bis wieder gefischt werden kann. Hier wurden Existenzen und Lebensmittelressourcen vernichtet. Biokraftstoffe werden größtenteils von mittelständischen Unternehmen hergestellt. Der Anbau von Raps für Biodiesel und Zuckerrüben oder Getreide für Ethanol stärkt regionales Wachstum und Wertschöpfung. Natürlich muss die Herstellung nachhaltig erfolgen. Hierfür gibt es gesetzliche Vorgaben. Für importierte Ware darf kein Baum im Regenwald gerodet oder Torfmoore zerstört werden. Biodiesel und Bioethanol müssen mindestens 35 Prozent weniger Treibhausgase emittieren als fossile Kraftstoffe. Für deutsche Hersteller sind diese Vorgaben kein Problem. Gerade wurde eine Bioraffinerieanlage in Betrieb genommen, mit
der eine Verminderung des Treibhausgasausstoßes von fast 90 Prozent erreicht werden kann. Regeln für die Vermeidung von Treibhausgasemissionen, Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit und den Umgang mit der Umwelt müssen aber für die gesamte Landwirtschaft und die Mineralölindustrie gelten. Das belegt auch die emnid-Umfrage: 88 Prozent der Befragten wollen, dass auch für die Mineralölindustrie gesetzliche Nachhaltigkeitsregeln eingeführt werden.
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Reisen und Kosten Für viele Unternehmen stellt sich die Frage, wie Reisekosten für den Arbeitnehmer abzurechnen sind – insbesondere wenn dieser mit eigenem Fahrzeug unterwegs ist.
Dafür ist aber festzustellen, was Reisekosten eigentlich sind, denn nicht jede Fahrt des Arbeitnehmers ist auch eine Geschäftsreise. Reisekosten sind vielmehr alle Kosten, die auf einer ausschließlich beruflich veranlassten Auswärtstätigkeit des Arbeitnehmers außerhalb der gewöhnlichen Arbeitsstätte entstehen. Der Arbeitgeber kann unter Berücksichtigung des Einkommensteuergesetzes dem Arbeitnehmer die Reisekosten bis zu bestimmten Anteilen steuerfrei erstatten; differenziert von der alten Rechtslage auch über drei Monate hinaus, da die auswärtige Arbeitsstätte nicht mehr automatisch nach dieser Zeit zur gewöhnlichen Arbeitsstätte wird. Dies gilt zwar nicht für die Verpflegungsmehraufwendungen, jedoch vor allem für die Fahrtkosten des Arbeitnehmers. Für einen Unternehmer ist dabei besonders zu beachten, dass folgende Bereiche steuerfrei erstattet werden können: Reisenebenkosten, wie Hotelgarage, Telefon-
kosten
Kilometersätze für Fahrtkosten, z. B. mit eige-
nem PKW in Höhe von 0,30 Euro/km
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Fahrtnebenkosten, z.B. Park- und Straßenbe-
nutzungsgebühren
Verpflegungsmehraufwendungen,
die sich nach der Dauer des Aufenthaltes richten · 24 Stunden / 24 Euro, · 14 Stunden / 12 Euro und · 8 Stunden / 6 Euro Übernachtungen, bei inländischen Übernach-
tungskosten 20 Euro pro Übernachtung als Pauschale oder in nachgewiesener Höhe, falls der Arbeitnehmer tatsächlich auswärts übernachtet und ihm Kosten entstanden sind.
Insbesondere bei den Übernachtungskosten ist darauf zu achten, dass Übernachtungen in einem Fahrzeug oder in einer abgestellten Unterkunft nicht zur Kostenerstattung zugelassen sind. Falls Sie sich unsicher sind, welche Abrechnungssätze heranzuziehen sind, oder ob Ihr Unternehmen überhaupt Reisekosten zahlen muss, empfiehlt es sich, rechtlichen Rat einzuholen.
Die BVMW-Rechtshotline erreichen Sie jeweils: Mo. und Mi. 10.00 – 15.00 Uhr, Do. 10.00 – 17.00 Uhr Tel.: 030 / 533206-63 Fax: 030 / 533206-50 rechtshotline@bvmw.de
Foto: Stauke / fotolia.com
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Zunächst gelten die vertraglichen Bestimmungen zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer oder auch Tarifverträge. Sind Reisekosten vereinbart, sollte sich der Arbeitgeber in der Regel an bestimmte Abrechnungssätze halten, um die Steuerfreiheit der Erstattung zu nutzen.
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Wir ernten Energie - Biogas: Energiequelle der Zukunft Entdecken Sie einzigartige Möglichkeiten am Milliardenmarkt Energie teilzuhaben. Spätestens mit dem jüngsten Ölpreisschock wurde es deutlich: Umdenken ist angesagt. In der Politik, in der Wirtschaft, aber auch bei jedem Einzelnen. Die immer knapper werdenden, begrenzten Erdöl- und Erdgasvorkommen werden zu einer Verteuerung der Ressourcen und Energie im Allgemeinen führen. Nutzen Sie die außergewöhnliche Chance, an diesem hochinteressanten Ertragspotential mit fester staatlicher Einspeisevergütung teilzunehmen.
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Steuertipps Der Bundesfinanzhof (BFH) stellt mit Beschluss vom 17.3.2010, X B 120/09 fest, dass Richter im Finanzgerichtsverfahren bei der rein steuerlichen Beurteilung eines Sachverhaltes nicht an eine frühere Würdigung desselben Sachverhaltes in einem Strafverfahren gebunden sind. Selbst im Falle eines Freispruchs im Strafverfahren kann das Finanzgericht eine Steuerhinterziehung annehmen und die entsprechenden steuerlichen Konsequenzen ziehen. Auflösungsverlust aus Beteiligung Der BFH bleibt dabei: Der Verlust aus einer GmbH-Beteiligung (und anderer Kapitalgesellschaften) gemäß § 17 Abs. 1 und 4 EStG unterliegt nicht dem Halbabzugsverbot / Teilabzugsverbot nach § 3 c Abs. 2 EStG, wenn dem Steuerpflichtigen aus seiner Beteiligung keine nach § 3 Nr. 40 EStG begünstigten Einnahmen zugeflossen sind. Entgegen dem Nichtanwendungserlass des Finanzministeriums hält der BFH somit den Verlustausgleich in voller Höhe für gesetzeskonform (vgl. BFH-Beschluss XI B 227/09 vom 18.3.2010). Die Finanzverwaltung konnte somit den ursprünglichen Nichtanwendungserlass vom 12.2.2010 nicht aufrecht erhalten und hat ihn mit BMF-Schreiben vom 28.6.2010, IV C 6-S 2244/09/10002 aufgehoben. Achtung: Der Gesetzgeber will allerdings vom Jahr 2011 an das Einkommensteuergesetz so ändern, dass das Teilabzugsverbot greift und die Rechtsprechung des BFH von da an überholt ist. Es ist anzuraten, wenn insoweit Gestaltungsmöglichkeiten bestehen, Aufgabeverluste noch im Jahr 2010 zu realisieren.
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Bewirtungsaufwendungen Das Finanzgericht Düsseldorf hat mit Urteil vom 7.12.2009, 11 K 1093/07 E ein für die Steuerabwehr sehr nützliches Urteil gefällt: Abweichend von der Auffassung der Finanzverwaltung ist es für den Betriebsausgabenabzug von Bewirtungsaufwendungen, auch bei Rechnungen jenseits der Kleinbetragsgrenze von 150 Euro, nicht unabdingbar, dass auf der Rechnung der Steuerpflichtige als Adressat ausgewiesen ist, wenn die betriebliche Veranlassung eindeutig erkennbar ist. Die in der Praxis durch die Finanzverwaltung regelmäßig reklamierten zusätzlichen Anforderungen – unter uneingeschränkter insoweit falscher Anknüpfung an den umsatzsteuerrechtlichen Rechnungsbegriff – ergeben sich nämlich gerade nicht aus § 4 Abs. 5 Satz 1 Nr. 2 EStG. Die Urteilsbegründung des Finanzgerichtes Düsseldorf ist überzeugend. Kapitalertragsteuer Bisher konnte sich der Kapitalanleger und Steuerpflichtige auf den Kapitalertragsteuerabzug durch die Bank verlassen. Behielt die Bank zuwenig Kapitalertragsteuer ein, musste der Anleger nicht damit rechnen, später im Rahmen der Einkommensteuerveranlagung den Differenzbetrag entrichten zu müssen, da sich eine derartige Verpflichtung bisher nicht klar aus dem Einkommensteuergesetz entnehmen ließ. Das Jahressteuergesetz 2010 will dies klarstellen und rückwirkend ändern.
für die private Kfz-Nutzung – wenn keine Aufzeichnungen vorliegen – auf jedes von mehreren privat genutzten Fahrzeugen in vollem Umfang die Privatnutzung mit einem Prozent des Bruttolistenpreises besteuert wird (Urteil BFH VIII R 24/08 vom 9.3.2010). Der BFH hat sich mit dieser Entscheidung über die Anweisung des Bundesfinanzministers hinweggesetzt, nach der in derartigen Fällen die EinProzent-Regelung nur auf das teuerste der vorhandenen Fahrzeuge angewendet werden soll. Der BFH sieht darin lediglich eine norminterpretierende Verwaltungsanweisung, an die die Rechtsprechung nicht gebunden ist. Selbstverständlich ist die Finanzverwaltung inzwischen auf die rechtsverschärfende Rechtsprechung des BFH eingegangen und verlangt, dass die Ein-Prozent-Regelung auf alle Fahrzeuge angewendet wird, deren private Mitbenutzung nicht widerlegt ist. Wer künftig eine derartige Überbesteuerung vermeiden will, muss sich der Mühe unterziehen, ein Fahrtenbuch zu führen. Selbst dann, wenn dieses nicht den unzweifelhaft überhöhten Anforderungen der Finanzverwaltung entspricht, kann es dennoch zur Glaubhaftmachung herangezogen werden, dass nicht sämtliche in Betracht kommende betriebliche Fahrzeuge auch privat mitbenutzt werden.
Vizepräsident des IBWF-Institut Dipl.-Betriebswirt Peter Nitsche vereid. Buchprüfer · Steuerberater Mail: info@nitsche-consult.de www.nitsche-consult.de
Fahrtenbuch Der BFH hält es für rechtens, dass bei Anwendung der Ein-Prozent-Regelung
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Finanzgerichte nicht an Freispruch im Steuerstrafverfahren gebunden
Wir fördern Ihr Unternehmen. Die NRW.BANK fördert kleine und mittlere Unternehmen mit zinsgünstigen Krediten, Darlehen zum Ausgleich mangelnder Sicherheiten und zur Stärkung des Eigenkapitals sowie mit Eigenkapital-Finanzierungen. Fragen Sie Ihre Hausbank – oder direkt uns: Tel. 0211 91741-4800 (Rheinland) oder 0251 91741-4800 (Westfalen-Lippe). www.nrwbank.de
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Diagnose der Krise In den Sanierungsprozess müssen alle Beteiligten frühzeitig eingebunden werden
Der Mittelstand | 4 | 2010
K
Krisen sind Bestandteil des Lebenszyklus’ eines Unternehmens und gleichermaßen Nachweis für eine funktionierende Marktwirtschaft. Gelingt es einem Unternehmen nicht, eine Krise erfolgreich zu überwinden, ist die Insolvenz unausweichlich. Ein Instrument zur Vermeidung dieses Szenarios ist eine erfolgreiche Sanierung im Vorfeld der Insolvenz. Aber auch im Rahmen des Insolvenzverfahrens besteht noch die Möglichkeit, durch Einreichung eines Insolvenzplanes zu sanieren. Eine erfolgreiche Sanierung kann häufig nur durch weitreichende gestalterische und unternehmerische Entscheidungen gelingen. Dabei gilt es, die Grenze des rechtlich Zulässigen auszuloten und zu nutzen.
Die Erfolgsaussichten einer außergerichtlichen Sanierung im Vorfeld einer Insolvenz hängen maßgeblich von einer frühzeitigen Krisendiagnose ab. Zu den Erfolgsfaktoren einer Sanierung zählen regelmäßig die folgenden Aspekte: ein schnell und kompetent erstelltes Restruk-
turierungskonzept
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die
Einbindung externer Berater, gegebenenfalls der Austausch der Unternehmensführung
eine
Außerdem ist es wichtig, bereits in einem frühen Stadium alle Beteiligten, insbesondere die Gläubiger aktiv an den Sanierungsprozessen zu beteiligen und bei allen Beteiligten Motivation und Vertrauen zu schaffen. Negativentwicklungen rechtzeitig erkennen Der Sanierung vorgeschaltet ist allerdings das Stadium der Krise. Diese gilt es zunächst auszumachen. Denn die Erfolgsaussichten einer außergerichtlichen Sanierung im Vorfeld einer Insolvenz hängen maßgeblich von einer frühzeitigen Krisendiagnose ab. Als Richtschnur gilt: Je früher die negative Entwicklung im Unternehmen erfasst wird, desto leichter können Gegenmaßnahmen eingeleitet und größere Schäden verhindert werden. Doch wann erscheint es gerechtfertigt, von einer Krise zu sprechen? Betriebswirtschaftlich versteht man unter einer Krise jeden Zustand eines Unternehmens, bei dem dessen Leistungsfähigkeit in Frage gestellt ist, die wesentlichen Ziele und Werte des Unternehmens unmittelbar gefährdet sind und das Unternehmen letztlich in seiner Existenz bedroht ist. Die so verstandene Unternehmenskrise verwirklicht sich damit schon lange Zeit vor der unmittelbaren Insolvenzgefahr. Dies hat auch der Gesetzgeber erkannt und den Organen juristischer Personen verschiedene Pflichten zum Zwecke der frühzeitigen Krisenerkennung auferlegt, so die Pflicht zur Erstellung eines Lageberichtes nach § 289 Abs. 1 HGB, aber auch die Pflicht der Kapitalgesellschaften zur Einführung von Überwachungssystemen, für die AG geregelt in § 91 Abs. 2 AktG. Diese aktienrechtliche Regelung ist grundsätzlich auch auf alle weiteren mittelgroßen und großen Kapitalgesellschaften zu übertragen.
RA Dr. Volker Römermann / RAin Ina Jähne www.roemermann.com
effektive Organisation der Sanierung
das
Erzeugen von Handlungsdruck und Veränderungswillen
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Kolumne SERVICE
Vertriebserfolg – aber wie? Ein zentraler Erfolgsfaktor im Vertrieb ist die Etablierung eines systematischen Vertriebsmanagements. Dieses beinhaltet drei wichtige Bestandteile: 1. eine überzeugende Vertriebsstrategie 2. ein klar strukturiertes Vertriebssystem 3. eine marktorientierte Vertriebssteuerung Die Vertriebsstrategie legt die grundlegende Ausrichtung aller vertriebsbezogenen Instrumente fest und kann somit als das Bindeglied zwischen den Vertriebszielen und den operativen Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele verstanden werden. Um im Unternehmen Verständnis für eine Vertriebsstrategie zu schaffen, sollte diese vor allem zwei Anforderungen erfüllen: Sie muss glaubwürdig sein und Überzeugungskraft haben. Das zweite Element, ein klar strukturiertes Vertriebssystem, legt Vertriebskompetenzen und Vertriebskanäle fest. Es definiert damit das Rahmenwerk, auf dessen Basis die einzelnen Vertriebsaktivi-
täten durchgeführt werden und ist damit eine wichtige Voraussetzung, um Effektivität und Effizienz im Vertrieb zu steigern. Eine marktorientierte Vertriebssteuerung, als drittes Element eines systematischen Vertriebsmanagements, rückt bei der Planung von Vertriebsaktivitäten vor allem die Kunden in den Fokus der Entscheidungen. Darüber hinaus sollte eine marktorientierte Vertriebssteuerung geeignete Anreizsysteme zur Mitarbeitermotivation definieren und die gesetzten Vertriebsziele unternehmens- und wettbewerbsbezogen analysieren.
Dr. Margit Enke Mail: margit.enke@bwl.tu-freiberg.de
Intellektuelles Kapital – der Wissensschatz eines Unternehmens Basis ist das Geschäftsmodell des Unternehmens. Ein internes Wissensbilanz-Team stellt die Einflussfaktoren des Human-, Struktur- und Beziehungskapitals dar und bewertet deren Quantität, Qualität und systematische Weiterentwicklung. Wirkungszusammenhänge werden aufgezeigt, Maßnahmen abgeleitet und Indikatoren für die Erfolgsmessung gebildet. Eine kostenlose
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Software und Checklisten erleichtern die Bilanzierung. Das Team wird dabei durch einen professionellen Moderator unterstützt, der als inhaltlich neutraler externer Gesprächshelfer den Raum für konstruktive Diskussionen sichert und damit einem Selbstbetrug wirkungsvoll vorbeugt. 25 dieser Moderatoren stehen im IBWFBeraternetzwerk zur Verfügung. InCaS steigert den Unternehmenswert und ermöglicht dessen Darstellung nach außen. Der Bilanzierungsprozess selbst fördert die Kommunikationskultur und wirkt positiv auf das Engagement der Mitarbeiter und die Identifikation mit den Unternehmenszielen. www.bvmw.de und www.ibwf.org
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Engagierte Fachkräfte, effiziente Strukturen und optimierte Geschäftsprozesse sind für den Unternehmenserfolg ebenso wichtig wie gute Beziehungen zu Kunden, Lieferanten, Kapitalgebern und Öffentlichkeit. Dieser immaterielle Schatz bleibt in der finanziellen Unternehmensbilanz unberücksichtigt. Und doch gibt es eine Methode, das intellektuelle Kapital sichtbar zu machen: das Intellectual Capital Statement, InCaS – die europäische Wissensbilanz.
Internationaler Projektpartner für Technik und Management
Anmeldung und Informationen zur Veranstaltung unter www.brunel.de/mittelstand
Den Bedarf des Mittelstands im Fokus Deutschlandweit organisiert die Brunel GmbH gemeinsam mit regionalen Verbänden und Institutionen (BVMW, Wirtschaftsförderung, IHK) Informationsveranstaltungen zu folgendem Thema:
„Ungenutztes Fachkräftepotenzial am Standort Deutschland für den Mittelstand“ Präsentiert werden die Ergebnisse einer unabhängigen, repräsentativen Marktstichprobe der Lünendonk GmbH und Brunel GmbH, in der Einsatzgebiete und Mehrwerte von Ingenieur- und Personaldienstleistern im deutschen Mittelstand analysiert wurden. Melden Sie sich für eine unserer Informationsveranstaltungen an.
Datum � � � � �
06.10.2010 07.10.2010 12.10.2010 10.11.2010 16.11.2010
in Kooperation mit
Ort
IHK und Agentur für Arbeit Wirtschaftsförderung und IHK IHK BVMW BVMW
Lindau Villingen-Schwenningen Karlsruhe Bremen Rostock
Weitere Termine in Hamburg, Hannover, Braunschweig, Erfurt, Ulm und anderen Städten folgen.
Sonstige SERVICE
Clever werben Luxusauto statt Werbe-Einerlei – die Versicherung zahlt
Ob Handel, Handwerk oder Dienstleistung, jedes Gewinnspiel ist individuell gestaltbar und lässt sich als echter Publikumsmagnet auf alle Bedürfnisse genau anpassen. Wenig bekannt ist, die Attraktivität einer Werbeaktion und damit auch die Aufmerksamkeit und Besucherzahl durch einen „gehebelten“ Hauptpreis signifikant zu steigern: Statt selbst tausende Euro als Gewinnprämie in die Hand zu nehmen, wird nur ein Bruchteil als Versicherungsprämie fällig. Im Gewinnfall zahlt dann der Versicherer die Gewinnprämie. Ein Beispiel: „Allen Kunden, die vor Beginn der XYWeltmeisterschaft an bestimmten Tagen kaufen, zahlt unser Möbelhaus den kompletten Kaufpreis zurück, wenn Deutschland XY-Weltmeister wird“. Tritt dieses Ereignis ein, zahlt eine Versicherung den gesamten Verkaufsumsatz an die Kunden zurück. Das Möbelhaus selbst hat nur eine Versicherungsprämie zu zahlen. Die Prämienberechnung hängt von der Eintrittswahrscheinlichkeit und vom subjektiven Risiko ab. Dabei gelten immer folgende Grundvoraussetzungen:
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Der Gewinnfall muss zufällig sein, darf also nicht von vornherein als sicher feststehen.
Eine lückenlose Dokumentation ist zu gewährleisten, um Manipulationsrisiken von vornherein auszuschließen.
Geringer Aufwand, große Wirkung Spezielle Maklerunternehmen beraten über originelle Ideen und attraktive Gewinnspiele. Diese Spezialmakler vermitteln auch die Rückversicherer und übernehmen die Durchführung und Kontrolle. Statt einen Reisegewinn zu verlosen, lässt sich mit dem Gegenwert von zum Beispiel 1.000 Euro ein Hauptgewinn bis zu maximal 50.000 Euro erreichen. Durch die Versicherungsprämie erfährt die Gewinnsumme eine entsprechende Hebelwirkung. Ob Handel, Handwerk oder Dienstleistung, jedes Gewinnspiel ist individuell gestaltbar und lässt sich als echter Publikumsmagnet auf alle Bedürfnisse genau anpassen. Der Phantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt, von internetbasierten Gewinnspielen, Firmenlotterien oder Tippspielen für Sportergebnisse bis hin zu Wetterwetten, die Millionen Euro Gewinnsummen ausloben. Je origineller der Gewinn oder das Geschenk, desto höher die Responsrate. Als dauerhafte Kundenbindungsinstrumente eignen sich insbesondere rückversicherte Gewinn-Visitenkarten. Kaum ein Kunde, der diese Visitenkarte nicht in seine Geldbörse steckt. Immerhin hat er damit das ganze Jahr über Gewinnchancen, etwa beim Spiel 77. Jede Visitenkarte ist ein Unikat mit einer individuellen Glücksnummer. Stimmt diese Glücksnummer mit der gezogenen Gewinnzahl überein, dann hat der Kartenbesitzer gewonnen. Ob als originelle Visitenkarte, Giveaway, Empfehlungsbelohnung, Firmen- oder Sammelkarte bis hin zur Treue- und Prämienkarte, diese Idee ist vielfältig einsetzbar. Christian Grams RENNDITE GmbH, Finanz- und Versicherungsmakler im BVMW-Expertenring Duisburg www.renndite.de
Foto: Dan Tero / istockphoto.com
Gelungene Werbeaktionen sorgen für mehr Kunden, mehr Umsatz und mehr Gewinn. Von der Neueröffnung über den Tag der offenen Tür bis hin zur Messeteilnahme, ein Unternehmen lebt von Aufmerksamkeit. Um die Attraktivität einer Werbeaktion zu steigern, wird oftmals ein Gewinnspiel oder eine Verlosung eingebunden.
Energieeffizient in die Zukunft Durch nachhaltiges Bauen lassen sich die Mietnebenkosten auf ein Minimum reduzieren Bauen für die Zukunft bedeutet Bauen mit Weitblick: Eine integrale Planung betrachtet nicht nur das Gebäude selbst, sondern auch den späteren Betrieb. Denn langfristig geht es um den optimalen Betriebsablauf und um niedrige Lebenszykluskosten – viel mehr als nur um niedrige Baukosten.
eur beim Industriebauspezialisten Freyler. „Wir haben verschiedene Möglichkeiten von der herkömmlichen Heizung über Geothermie bis hin zur Photovoltaik im Vorfeld geprüft und dem Bauherren im Vergleich mit Realisierungs- und Folgekosten als Entscheidungsgrundlage vorgelegt.“
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind die Stichworte. Als Vorreiter in dieser Hinsicht gilt das neue Fertigungszentrum Oberlohn in Konstanz, für das der Industriebauspezialist Freyler ein zukunftsfähiges Gebäudekonzept entwickelt und umgesetzt hat. Der Bauherr, Volkhardt Löhrl, wollte vor allem ein flexibles und wertstabiles Gebäude. Da Produktionsflächen in Konstanz rar gesät sind, wurde die untere Etage komplett als Produktionshalle angelegt.
Nutzung von Erdwärme und Regenwasser
Vertikale Fensterbänder sowie Oberlichter sorgen für ausreichend Licht in der Halle. Eine alternative Nutzung in der Zukunft ist aber problemlos möglich – zum Beispiel durch die Höhe der Halle, große Spannweiten und ein weites Stützenraster. Markant ist das dreigeschossige Hauptgebäude durch seinen orangefarbenen Anstrich, architektonisches Highlight ist die schräg verglaste Fassade. In den oberen Etagen sind moderne Bürowelten entstanden. Die stützenfrei erstellten Räume garantieren flexible Raumkonzepte und können bei Bedarf umgenutzt werden – selbst kleinere Fertigungs- und Montagebereiche sind hier denkbar. Insgesamt bietet das dreigeschossige Gebäude 1.800 m² Nutzfläche. „Der Bauherr war von Anfang an für ein energieeffizientes Gebäude“, erklärt Heico Herz, der verantwortliche Vertriebsingeni-
Frühzeitig zog Freyler auch den haustechnischen Fachplaner hinzu. Aus dem integralen und interdisziplinären Planungsprozess resultierte schließlich ein stimmiges Gesamtkonzept. Beheizt wird das Gebäude heute mittels Erdwärme, über eine Wärmepumpe in Verbindung mit Erdsonden.
Dieses System dient im Sommer auch zur Kühlung. In einer Zisterne wird Regenwasser gespeichert und für die Toilettenspülung sowie die Bewässerung des Gartens genutzt. Auf dem Dach ist zudem eine Photovoltaikanlage mit einer maximalen Leistung von 15 kWh installiert. Durch das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten in Verbindung mit einer exzellenten Wärmedämmung – weit über die Vorgaben der EnEV hinaus – ist ein in energetischer Hinsicht „grünes“ Gebäude entstanden. Die Nebenkosten für die Mieter sind minimal. Und die Investition von etwa 2,5 Millionen Euro sieht nicht nur Volkhard Löhrl als „sinnvolle und langfristig profitable Investition in die Zukunft“.
Auf dem Dach des Hauptgebäudes des Fertigungszentrums Oberlohn in Konstanz ist eine Photovoltaikanlage installiert. Foto: Freyler Industriebau GmbH
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Sonstige SERVICE
Zielführende Kreditverhandlungen ohne störende Emotionen Kreditmediatoren lösen Konflikte zwischen Bank und Unternehmer
Erfolgreiche Kreditmediation holt für beide Verhandlungspartner das maximal Mögliche heraus.
Nur ein solcher Kreditmediator kann, auch wenn er in der Regel keine Entscheidungskompetenz besitzt, das oftmals hohe Maß an Emotionalität aus den Verhandlungen zwischen Bank und Unternehmer nehmen und versuchen, bestehende Konflikte zwischen Unternehmer und Bank schnell und konstruktiv zu lösen. Dafür muss er durch geschickte Kommunikation und Verständnis das Vertrauen sowohl des Unternehmers als auch der beteiligten Banken gewinnen. Der Kreditmediator versucht zunächst, im „Zweiergespräch“ die Standpunkte, Ziele und Emotionen der beteiligten Parteien herauszufinden und diese dann zu kanalisieren. Dabei kann er Unternehmern oder Banken auch die negativen Konsequenzen bestimmter Handlungsweisen aufzeigen. Anschließend gilt es, unterschiedliche Interessen zu gewichten und mögliche Lösungsoptionen zu konkretisieren und zu bewerten. Erfolgreiche Kreditmediation holt für beide Verhandlungspartner das
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maximal Mögliche heraus. Am Ende sollte daher immer eine tragfähige Lösung als Kompromiss der unterschiedlichen Sachziele und eine Vereinbarung der nächsten operativen Schritte stehen. Solche Vereinbarungen sehen in der Regel immer ein ganzes Lösungspaket vor, mit dem es gelingt, unterschiedliche Standpunkte und individuelle Nutzenüberlegungen einander anzugleichen. Ziel ist eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung Erfolgreiche Kreditmediation baut immer auf ein nachhaltiges Beziehungsmanagement zwischen den einzelnen Verhandlungspartnern. Ziel ist nicht der einseitige Verhandlungserfolg, sondern die Schaffung einer vertrauensvollen Geschäftsbeziehung. Zeitlich muss diese weit über eine konkrete Konflikt- oder eine schwierige Verhandlungssituation hinausgehen. Denn in einer Volkswirtschaft, die funktionieren soll, müssen Unternehmen und Banken vertrauensvoll zusammenarbeiten. Wenn es nicht gelingt, fragile Beziehungen zu stärken, können sich Schwierigkeiten in der Kommunikation schnell zu gravierenden Problemen auswachsen. Die Folge sind Entlassungen, Insolvenzen oder sogar Betriebsschließungen.
Rainer Langen Deutsches Institut für Kreditmediation, Kronberg www.ikme.de
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V
Viele Unternehmer sind bei den Kreditverhandlungen mit ihrer Hausbank daran gescheitert, dass sie versucht haben, die manchmal vielfältigen Konflikte mit ihren Banken selbst zu lösen, anstatt sich auf ihre eigentliche unternehmerische Managementaufgabe zu konzentrieren. Bei schwierigen Kreditverhandlungen empfiehlt es sich deshalb, sich einen unabhängigen Dritten an Bord zu holen, der die Arbeitsweise von Banken versteht und von diesen als neutral akzeptiert wird.
Energie richtig nutzen Kunden können beachtliche Kosten sparen Bei den großen Stromkonzernen ist der Bund der Energieverbraucher seit Jahren gefürchtet. Denn er zeigt, wo diese Unternehmen ihren Kunden zu viel Geld abknöpfen und gibt konkrete Tipps, wie die Kunden Kosten sparen können. In dem Buch „Energie für Verbraucher“ wird systematisch und leicht verständlich beschrieben, wie die Energiekunden Verbrauch und Kosten reduzieren können. Der Energiemarkt ist seit 1998 liberalisiert. Dadurch können Kunden ihre Lieferanten frei wählen. Doch die wenigsten wissen, wie das geht und zahlen so die zum Teil überhöhten Preise weiter.
ENERGIE für Verbraucher Dr. Aribert Peters, Leonora Holling Bund der Energieverbraucher e. V. 1. Auflage 2010 283 Seiten Zu beziehen über die BVMW-Servicegesellschaft, Fax: 030/53 32 06-73, Mail: edda.mueller-molsig@bvmw.de Preis: 18,50 Euro, incl. 7 % Mwst (portofrei für Mitglieder von BVMW und IBWF).
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Die vorliegende Neuerscheinung des Verbraucherverbands erläutert, wie man den günstigsten Energieanbieter findet, wie der Wechsel erfolgen muss und was der Kunde bei unberechtigten Preiserhöhungen tun kann. Zahlreiche Beispiele und Musterschreiben vervollständigen diese praxisbezogene Lektüre.
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Lobbyarbeit auf Augenhöhe Wie der BVMW das politische Parkett Berlins im Interesse des Mittelstands pflegt Der BVMW hat es geschafft. Dank beharrlicher, sachorientierter Arbeit ist der Verband zu einem der gefragtesten Gesprächspartner der Politik in der Bundeshauptstadt avanciert. Ob Regierungskoalition oder Opposition – Spitzenpolitiker aller Couleur suchen die Begegnung mit der führenden Interessenvertretung des Mittelstands. So standen jüngst bei einer Zusammenkunft von Mittelstandspräsident Mario Ohoven und BVMW-Bundesgeschäftsführer Dr. Sven Halldorn mit der Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion Birgit Homburger die Themen Mittelstandsfinanzierung, Basel III, steuerliche Rahmenbedingungen für KMU sowie ELENA auf der Tagesordnung. Die FDP-Fraktionschefin sagte zu, dass sie sich für die Berücksichtigung der mittelständischen Interessen beim Basel III-Prozess einsetzen werde. Darüber hinaus solle der BVMW regelmäßig bei Arbeitssitzungen mit den Fachpolitikern der FDP-Fraktion eingebunden werden.
v. li.: BVMW Bundesgeschäftsführer Dr. Sven Halldorn, stellvertretender SPDFraktionsvorsitzender Hubertus Heil, Helmut Friederici, SPD-Fraktionschef Dr. Frank Walter Steinmeier, BVMW-Präsident Mario Ohoven, BVMW-Vorstand Dr. Hans-Michael Pott. Foto: Ekko von Schwichow
Ein Gespräch zwischen Mittelstandspräsident Mario Ohoven, der Mittelstandsbeauftragten der Grünen-Bundestagsfraktion Christine Scheel, MdB, sowie der wirtschaftspolitischen Sprecherin der Grünen-Fraktion Kerstin Andreae galt ebenfalls den Finanzierungsbedingungen für den Mittelstand. Mit ihrem Vorschlag einer dreimonatigen Freistellung des Mittelstands von der Sozialversicherungspflicht, um die Liquidität der Unternehmen zu verbessern, bewegen sich Bündnis90/Die Grünen in Richtung des BVMW-Vorschlags eines Steuerstundungskredits. v. li.: BVMW-Bundesgeschäftsführer Dr. Sven Halldorn, die Vorsitzende der FDPBundestagsfraktion, Birgit Homburger, und BVMW Präsident Mario Ohoven.
Dialog zur Steuerpolitik SPD-Fraktionschef Dr. Frank Walter Steinmeier, MdB, und der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Hubertus Heil, MdB, empfingen BVMW-Präsident Mario Ohoven. Er wurde begleitet von BVMW-Vorstand Dr. Hans-Michael Pott, dem Vorsitzenden des BVMW-Expertenteams Steuern, Helmut Friederici, Mitglied des Expertenteams und Bundesgeschäftsführer Dr. Sven Halldorn. In dem sehr offenen Gespräch bot der SPD-Vormann einen engen Dialog zur Steuerpolitik sowie zur Weiterentwicklung von Basel II an.
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v. li.: BVMW Bundesgeschäftsführer Dr. Sven Halldorn, Kerstin Andreae, BVMWPräsident Mario Ohoven, Christine Scheel, BVMW-Vorstand Dr. Hans-Michael Pott, Helmut Friederici.
Unterstützung aus der Union Eduard Oswald (CSU), Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Wirtschaft und Technologie, sprach sich bei einem Treffen mit Mittelstandspräsident Mario Ohoven und BVMW-Bundesgeschäftsführer Dr. Sven Halldorn gegen Steuererhöhungen aus. Oswald versprach dem BVMW zugleich Unterstützung im Engagement gegen ELENA und für eine mittelstandsfreundliche Neustrukturierung von Basel II.
v. li.: Dr. Sven Halldorn, BVMW Bundesgeschäftsführer; Eduard Oswald, Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Wirtschaft und Technologie; Mario Ohoven, BVMW Präsident.
Empfang im Wirtschaftsministerium: v. li. BVMW-Präsident Mario Ohoven, der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Parlamentarischer Staatssekretär Ernst Burgbacher, Referatsleiterin Melanie Werner und BVMW-Bundesgeschäftsführer Dr. Sven Halldorn.
Der finanzpolitische Sprecher der FDP und Vorsitzende des Bundestagsfinanzausschusses Dr. Volker Wissing, MdB lud BVMW-Präsident Mario Ohoven (li.) und BVMW-Bundesgeschäftsführer Dr. Sven Halldorn (re.) zum Gespräch. Anzeige
Innovationsforum. Innovative Arbeitswelt.
Mittwoch, 27. Oktober 2010 in Bonn Programmpunkte zum Thema „Innovative Arbeitswelt“ sind u. a. folgende Vorträge: Semantisches Web Prof. Dr. Stefan Jähnichen, Fraunhofer – Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik, FIRST Nur Tote bleiben liegen – Wie Unternehmen ihr lebendiges Potenzial entfesseln. Anja Förster – Management-Vordenkerin und Bestseller-Autorin Offi zieller Kooperationspartner des BVMW und Förderer des Innovationsforums
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Bund BVMW intern
Personalien Manfred Gebhardt 70 Jahre
Ehrendoktorwürde für Erich Lejeune
Sein 70. Lebensjahr hat BVMW-Vorstandsmitglied Manfred Gebhardt vollendet. Der Werler Unternehmer und Inhaber der Firma Gebhardt-Stahl engagiert sich seit Jahren in unserem Verband. Es heißt, er habe den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder für den Mittelstand sensibilisiert. Seinen besonderen Einsatz für soziale und kulturelle Belange würdigte die Stadt Werl 2006 mit der Verleihung des Siederpreises.
Die Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München hat Erich Lejeune die Ehrendoktorwürde verliehen. Sie ehrt damit die Verdienste des Münchner Unternehmers und Honorargeneralkonsuls von Irland um die Öffnung der Hochschule in Gesellschaft und Wirtschaft. Lejeune, der dem Wirtschaftssenat des BVMW angehört, ist an der Jesuitenhochschule zugleich als Lehrbeauftragter für Motivationstraining tätig.
Vorzeigeunternehmer Manfred Gebhardt.
Dr. phil. h.c. Erich Lejeune.
Von BS zu BA – Stabwechsel in der Bundesgeschäftsführung Nach einem harmonischen Wechsel präsentiert sich die Bundesgeschäftsführung des BVMW in neuer Konstellation. An die Stelle von Bodo Schwarz (67) ist seit 1. Juli Bernd Adamaschek (51) getreten. Der studierte Betriebswirt und bekennende Münsteraner
Mario Ohoven (li.) gratuliert Bernd Adamaschek zum neuen Amt.
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wird künftig von Berlin aus die Verbandsorganisation managen. Als sehr erfolgreicher Unternehmer und Regionalgeschäftsführer kennt „BA“ den Verband aus dem Effeff. Vier Jahre war er persönlicher Berater des Präsidenten.Im vertrauensvollen Miteinander von Basis und Verbandsführung sieht er eine entscheidende Voraussetzung für sein strategisches Ziel – den BVMW fit für die Zukunft zu machen. Ihm zur Seite steht wie bisher Dr. Sven Halldorn als politischer Bundesgeschäftsführer. Mit Bodo Schwarz verlässt einer der kompetentesten und erfolgreichsten Lotsen die BVMW-Kommandobrücke. Nach dem Motto „Dem Ingenieur ist nichts zu schwer“ hatte er aus der Selbstständigkeit heraus die Verbandsorganisation in den neuen Bundesländern aufgebaut und auf Wachs-
tumskurs gehalten. Ob als Kreis-, Bezirksoder Landesgeschäftsführer, der besonnene Rat von „BS“ war stets gefragt. Daran dürfte sich auch im (Un-)Ruhestand nichts ändern. Deshalb wird der begeisterte Skipper dem Verband weiterhin als Mentor und Sonderberater zur Verfügung stehen.
Bodo Schwarz hielt die Verbandsorganisation auf Kurs.
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Bund BVMW intern
Straße der Zukunft Der BVMW-Partner Bundesverband eMobilität baut eine Brücke in die umweltfreundlichere Welt von Morgen
D
Der Bundesverband eMobilität e.V. (BEM) setzt sich langfristig dafür ein, die Mobilität in Deutschland mit dem Einsatz Erneuerbarer Energien auf elektrische Antriebsarten umzustellen, um so den Weg in eine postfossile Gesellschaft aktiv zu begleiten. Zu seinen Aufgaben gehört die Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau der Elektromobilität und die Durchsetzung einer Chancengleichheit aller Marktteilnehmer bei der Umstellung auf Elektromobilität.
Ein öffentlicher Prozess des Umdenkens hin zu einer nachhaltigen, klima- und umweltschützenden Mobilität hat eingesetzt. Analog zu dem Vorhaben der Bundesregierung, Deutschland in den nächsten zehn Jahren zum Leitmarkt für Elektromobilität zu entwickeln, hat sich der Bundesverband eMobilität formiert, um mit vereinten Kräften die Integration der eMobilität in der Gesellschaft zu verankern. Auf Basis Erneuerbarer Energien wird eMobilität in den nächsten Jahren nicht nur eine neue Form der Fortbewegung beschreiben, sondern vielmehr ein neues Lebensgefühl.
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Foto: Gene Chutka / istockphoto.com
Dazu wird der BEM die Akteure aus Wirtschaft, Politik und Medien miteinander vernetzen, die öffentliche Wahrnehmung für Elektromobilität fördern und sich für die notwendigen infrastrukturellen Veränderungen einsetzen. Im Hinblick auf eine sich verändernde Gesellschaft, die ihre soziale und ökologische Verantwortung erkennt, will der BEM die Faszination für Elektromobilität im Alltag der Menschen integrieren und durch praxisnahe Erfahrungen umsetzen. Emotionale Erfahrbarkeit ist ein entscheidender Faktor, um die Gesellschaft für die neue Form der eMobilität zu gewinnen.
Ein öffentlicher Prozess des Umdenkens hin zu einer nachhaltigen, klima- und umweltschützenden Mobilität hat eingesetzt. Eine Vision nachhaltiger Fortbewegung Die „Straße der Zukunft“ ist eine visionäre Projektion, die zeigt, was heute beim BEM bereits gelebt und morgen zur Selbstverständlichkeit gehören wird: Ein Lifestyle, der die Mobilität der Zukunft mit Freiheit, Leidenschaft, Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein natürlich verbindet. Von einer neuen, „verkehrsberuhigten“ Mobilität in urbanen Räumen, einer Reise in die Zukunft der Fortbewegung; leise, sauber
und erneuerbar bis hin zu revolutionären Energie-Konzepten und interessanten Angeboten im Sinne einer ressourcenverantwortlichen Welt – wegweisende Lösungen von Heute und spannende Visionen von Morgen werden auf der Straße der Zukunft sichtbar und erfahrbar. Die Straße der Zukunft ist mehr als ein Event. Hier werden tradierte Verhaltensmuster aufgebrochen, um die Vision einer neuen, nachhaltigen Mobilität Wirklichkeit
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Bund BVMW intern
Erfolgreich und engagiert Wie BVMW-Präsident Mario Ohoven für den deutschen und europäischen Mittelstand kämpft
H Erfolg zeichnet den Macher Ohoven in jeder Hinsicht aus.
Heiter und ein strahlendes Lächeln für sein Gegenüber – wer Mario Ohoven begegnet, erlebt einen Sympathieträger als Verbandschef. In diesen Tagen hat er besonderen Grund zur Freude: Der Bundesgerichtshof (BGH) hat dem Vorzeigeunternehmer nun auch höchstrichterlich und hochoffiziell eine absolut blütenreine Weste attestiert. Ende gut, alles gut. Mit immer neuen juristischen Winkelzügen hatten Kläger, von geschäftstüchtigen Anwälten ermuntert, jahrelang versucht, dem Investmentbanker am Zeug zu flicken. Vergeblich. In allen Fällen gaben die Richter des OLG München Ohoven Recht und wurden darin jetzt letztinstanzlich vom BGH bestätigt. Was den ehrenamtlichen Präsidenten des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) am meisten ärgert: „Man schoss gegen den Unternehmer Ohoven – und meinte den engagierten Mittelstandslobbyisten.“ Erfolg zeichnet den Macher Ohoven in jeder Hinsicht aus. Schon in jungen Jahren machte sich der Spross einer alteingesessenen rheinischen Unternehmerdynastie – die HERONE-Papierfabrik feiert in diesen Tagen ihr 200-jähriges Bestehen – in der Finanzdienstleistungsbranche selbstständig. Und schaffte es in kurzer Zeit ganz nach oben: Seine IT gehörte 25 Jahre zu den Marktführern. Ob bei denkmalgeschützten Objekten, beim altersgerechten Wohnen, Biogas-Anlagen oder dem neuen SuperAirbus, Trendsetter und "Verkaufsgenie" – so ein führendes Wirtschaftsblatt – Ohoven war seinen Mitbewerbern oft um die entscheidende Nasenlänge voraus.
vermittelten Objekte liefen erfolgreich und stellten Tausende Anleger zufrieden. Der Düsseldorfer Unternehmer kann damit eine Leistungsbilanz vorweisen, um die ihn jede Bank beneiden würde. An seinem geschäftlichen Erfolg lässt Ohoven auch diejenigen teilhaben, mit denen es das Schicksal weniger gut gemeint hat. So unterstützte er von Anfang an die karitative Arbeit seiner Frau Ute-Henriette – ebenso großzügig wie diskret. Er untermauerte so das weltweit hoch anerkannte Engagement der einzigen UNESCOSonderbotschafterin. Seit der dynamische Rheinländer 1998 an die Spitze gewählt wurde, geht es auch mit dem BVMW steil aufwärts. Die Zahl der Mitglieder stieg um 300 Prozent, das Aschenputtel-Image gehört längst der Vergangenheit an. Selbst auf dem Höhepunkt der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise im Vorjahr legte der Verband noch zu – weil die Mitglieder ihre Interessenvertretung in besten Händen wissen. Energisch, eloquent und konsequent streitet Ohoven für die Interessen der Klein- und Mittelbetriebe.
Tausende Jobs gesichert Ganz nebenbei sicherten die rund vier Milliarden IT-Investitionen pro Jahr rund 3.000 Arbeitsplätze. Rund 85 Prozent der
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Minister und Präsident: Rainer Brüderle und Mario Ohoven
Bürokratiemonster ELENA vorerst auf Eis legte, hat Ohoven maßgeblichen Anteil. Die Reihe der Beispiele ließe sich beliebig fortsetzen. Partner der Politik
Israels Staatspräsident Schimon Peres mit Mario Ohoven
Streitbar und durchsetzungsstark Das brachte ihm allseits Anerkennung: in der Unternehmerschaft, in den Medien, in der Politik. Und nicht zuletzt im Verband: Kaum ein Mitarbeiter vermag sich dem Charme und Charisma des Vormanns zu entziehen. Dazu kommt seine offene Art. In ihrem Präsidenten haben die circa 250 lokalen BVMW-Repräsentanten stets einen fürsorglichen Teamleader, der auch einfach mal nur zuhören kann. Auch der „Altersmix“ stimmt, weil Ohoven die Nachwuchsfrage von Anfang an zur Chefsache gemacht hat. Dass der BVMW heute als der führende Mittelstandsverband wahrgenommen wird, verdankt er ganz wesentlich Mario Ohoven – dem Mittelstandspräsidenten eben. Mit seinem bisweilen temperamentvollen Auftreten, seiner ungeduldigen Beharrlichkeit hat dieser sich naturgemäß nicht nur Freunde gemacht. Doch das ficht den jugendlich wirkenden Unternehmer nicht an. „Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt kräftig an und handelt“, weiß Ohoven. Er eckt um der Sache willen lieber an, als sich verbiegen zu lassen. Medienwirksame Auftritte sind die Kür, beharrliche Lobbyarbeit hinter verschlossenen Türen das tägliche Pflichtprogramm, etwa beim Gemeinschaftsausschuss der Deutschen Wirtschaft mit dem MinisterTrio Dr. Ursula von der Leyen, Rainer Brü-
derle und Dr. Wolfgang Schäuble. Zum Erfolg gehört beides. Und so kämpft „Mister Mittelstand“ kompetent und durchsetzungsstark an vielen Fronten zugleich, damit es die Millionen Klein- und Mittelbetriebe leichter in Deutschland haben. Dabei kommt ihm seine profunde Kenntnis des Mittelstands zugute. „Ohoven weiß, wovon er spricht – und was er will“, heißt es im Bundeswirtschaftsministerium. Mit Erfolgsgarantie: Die nachgebesserte Erbschaftsteuerreform trägt erkennbar die Handschrift des BVMW. Beim Bürokratieabbau machte Ohoven dem Amtsschimmel Beine, auch die Ausweitung der IstBesteuerung bei der Umsatzsteuer geht auf seine Initiative zurück. Auch daran, dass der Bundeswirtschaftsminister das
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso mit dem europäischen Mittelstandspräsidenten Mario Ohoven
Das kostet nicht nur Kraft. „So 50 bis 60 Prozent der Zeit opfere ich schon für mein Ehrenamt“, schätzt der BVMW-Präsident. Eine charmante Untertreibung. Zwischen 80 und 90 Prozent dürfte der Realität näherkommen. Allein die Zahl der Veranstaltungen, bei denen der viel angefragte Referent Mario Ohoven als Redner brilliert, geht jährlich in die Hunderte. Hinzu kommen Toptermine auf dem politischen Parkett: Vom Staatsempfang für Israels Präsidenten Schimon Peres, den World Economic Summit in Peking, über das NRW-Wirtschaftsgespräch mit der Bundeskanzlerin bis hin zu turnusmäßigen Treffen mit Spitzenpolitikern (s. S. 44) – der BVMW-Präsident zeigt Flagge für den Mittelstand. Und dies über Deutschlands Grenzen hinaus. Ohoven denkt in europäischen Dimensionen. Auch als Präsident des europäischen Mittelstands-Dachverbands CEA-PME – mit zwei Millionen Mitgliedsunternehmen und 16 Millionen Beschäftigten ein politisches Schwergewicht in Brüssel – begegnet er selbst EU-Granden wie Kommissar Joaquin Almunia auf Augenhöhe. Das zahlt sich aus. Beispielsweise beim Thema Mittelstandsfinanzierung. Die Öffnung der Kreditschleusen durch die EZB im Vorjahr ist nicht zuletzt auch dem persönlichen Einsatz des europäischen Mittelstandspräsidenten zu verdanken. Gegenwärtig kämpft er in Berlin und Brüssel für eine mittelstandsfeundliche Ausgestaltung des Banken-Regelwerks Basel III. Aber Erfolg schafft bekanntlich Neider. Ohoven hat gelernt, mit den Schattenseiten von Ansehen und Bewunderung zu leben. Kraft schöpft der Familienmensch auch aus dem Glauben. „Meine Frau ist mir da ein großes Vorbild. Ansonsten halte ich es mit der Weisheit: Erst Ziele setzen die Handlung in Gang, Erfolg sind gelöste Probleme.“
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Wirtschaftssenat BVMW intern
Eine saubere Kombination Das BVMW-Vorzeigeunternehmen juwi zeigt Elektromobilität und Erneuerbare Energien im Zusammenspiel
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Angesichts endlicher fossiler Ressourcen sowie sich häufender Umweltkatastrophen bei deren Abbau ist klar: Der Antrieb für die Automobile der Zukunft muss ein anderer sein. Elektrofahrzeuge können da die Alternative sein. Der Umstieg auf Elektromobilität hat allerdings nur Sinn in Kombination mit Erneuerbaren Energien, denn ansonsten würden sich die Emissionen lediglich vom Auspuff zum Kraftwerk verlagern. Die Perspektiven für eine elektrisch mobilisierte Zukunft sind gut: Bereits 2020 sollen nach dem Willen der Bundesregierung eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein. Diese Elektromobile lassen sich mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen versorgen – beispielsweise mit 160 Windrädern der neuesten Generation. Bei einer Anlage pro Bundesland und pro Jahr wäre dieses Ziel leicht zu erfüllen. Schon heute haben wir in Deutschland mehr als 20.000 Windenergie-Anlagen.
Elektromobilität ist die Mobilität der Zukunft. werden, wo der Strom auch physikalisch aus regenerativen Anlagen kommt – zum Beispiel unter solaren Carports. Die Umsetzung einer solchen Ladestation lässt sich bereits vor der juwi-Firmenzentrale in Wörrstadt besichtigen: Hier tanken die firmeneigenen Elektrofahrzeuge sauberen Strom, der direkt am Firmensitz erzeugt wird. In der täglichen Umsetzung sind öffentliche Ladestationen dort sinnvoll, wo Elektrofahrzeuge längere Zeit parken. Solche Orte können Einkaufszentren oder auch Firmenparkplätze sein. Voraussetzung für öffentliche Ladestationen ist allerdings, dass eine Versorgung mit Ökostrom gewährleistet ist. Wichtig wäre auch, dass eine uneingeschränkte Mobilität ermöglicht wird. Es sollte die Möglichkeit geben,
Batterien in Form einer Schnellaufladung zu füllen oder auch Wechselbatterien in kurzer Zeit auszutauschen. Elektromobilität ist die Mobilität der Zukunft. Um den Massenmarkt Elektromobilität zu ermöglichen, bedarf es weiterer Forschung und Zusammenarbeit der verschiedenen Stakeholder; juwi wird sich als Teilnehmer der von der Bundesregierung ins Leben gerufenen „Nationalen Plattform Elektromobilität“ in die weitere Entwicklung einbringen. Auch im Rahmen seiner Mitgliedschaft beim BVMW macht juwi sich für Elektromobilität stark. Der BVMW setzt sich für den Mittelstand ein. Mit der Mitgliedschaft möchte juwi seinen Beitrag dazu leisten. www.juwi.de
Elektrofahrzeuge als Zwischenspeicher Elektrofahrzeugen wird in Zukunft noch eine weitere, wichtige Funktion zukommen. Unsere Energieversorgung wird zunehmend von regenerativen Kraftwerken mit schwankender Stromproduktion übernommen, Elektrofahrzeuge können hier als Zwischenspeicher fungieren. Allerdings tüfteln Forscher derzeit noch an kostengünstigen Lösungen für die Entnahme der gespeicherten Energie. Um sauberen Strom für Elektrofahrzeuge zu beziehen, muss dieser an jeder Ladestation verfügbar sein: Ladestationen sollten beispielsweise dort aufgebaut
Modellhaft: Tanken am Solar-Carport.
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Europa BVMW intern
Investieren – nicht ohne rechtliche Hilfe Im Interview: Ioana Hategan, Expertin für rumänisches Wirtschafts- und Steuerrecht
Der Mittelstand: Die immer noch nicht ausreichende Rechtssicherheit sowie die schlechte Infrastruktur gelten als Hauptprobleme der rumänischen Wirtschaft. Welche Gesetzesänderungen wurden tatsächlich umgesetzt? Hategan: Von wenigen Ausnahmen abgesehen, können alle Gesetze, die in Kraft getreten sind, auch umgesetzt werden. Und mit der richtigen professionellen Unterstützung kann ein deutsches Unternehmen auch auf Vorgehensweisen zurückgreifen, die zwar im Gesetz geregelt sind, aber nicht so oft angewendet werden. Außerdem haben wir für einige Mandanten Regelungen, die sie
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in anderen europäischen Ländern bereits angewendet haben, für Rumänien so angepasst, dass sie mit wenigen Änderungen auch hier umgesetzt werden konnten. Der Mittelstand: Was müssen deutsche Mittelständler beachten, die in Rumänien eine Produktionsstätte errichten wollen? Hategan: Aus unserer Sicht sollte schon vor Projektbeginn rechtliche Unterstützung eingeholt werden, damit das gesamte Projekt unter sicheren Bedingungen abgewickelt wird. So müssen die Eigentumsverhältnisse des Grundstücks, auf dem die Produktionsstätte errichtet werden soll, eingehend geprüft werden. Empfehlenswert ist das bekannte DueDiligence-Verfahren, insbesondere wenn das Grundstück käuflich erworben werden soll. Und natürlich müssen – wie überall – alle für den Bau erforderlichen Genehmigungen ordnungsgemäß eingeholt werden. Sämtliche damit in Zusammenhang stehenden Verträge müssen sorgfältig erstellt werden, damit alle Garantien und Haftungsregelungen umfassend geregelt sind. Auch nach Errichtung der Produktionsstätte sind einige abschließende Formalitäten und Eintragungen zwingend erforderlich. Der Mittelstand: Der BVMW baut in Rumänien einen eigenen Landesverband auf, um den Mittelstand zu stärken. Wie bewerten Sie diese Aktivität? Hategan: Sehr positiv – für beide Seiten. Der BVMW hat sehr viel Potenzial, um in Rumänien Mitglieder zu akquirieren und dem Mittelstand mehr Gehör zu verschaffen. Info: www.hategan.ro
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Foto: Tarek El Sombati / istockphoto.com
Rechtsanwältin Ioana Hategan ist Mitglied des BVMW. Ihre Kanzlei vertritt überwiegend deutschsprachige Investoren in den wichtigsten Standorten in Siebenbürgen und Banat.
Der Mittelstand: Was ist das Hauptproblem für deutsche Investoren? Ioana Hategan: Das größte Problem liegt meiner Erfahrung nach darin, dass die Vertreter des Unternehmens davon ausgehen, dass die Grundsätze beziehungsweise die Besonderheiten des ausländischen Systems dieselben sind, wie die im Heimatland. Was dazu führen kann, dass der deutsche Investor in Situationen gerät, die in den meisten Fällen nicht oder nur schwierig überwunden werden können. Beispiele: Deutsche Investoren wählen rumänische Partner aus, die eine andere Denkweise haben, und setzen ihr ganzes Vertrauen – und die gesamte Investition – in diese Personen. Deutsche Geschäftsführer verlassen sich auf Auskünfte, die von Beamten erteilt werden, aber es gibt in Rumänien keine verbindliche Auskunft, wie Sie es aus Deutschland kennen.
Mitglieder BVMW intern
Kurz vorgestellt Hier bieten wir Mitgliedern unseres Verbands die Möglichkeit, Ihr Unternehmen vorzustellen. BALTICSOLAR GmbH
InnoDämm GmbH
SOLITEM Group
Leistungen: Die BALTICSOLAR GmbH plant und baut Photovoltaik-Anlagen und bietet Komplett-Lösungen für Gewerbe- und Privatkunden sowie landwirtschaftliche Betriebe. Mit über 1000 realisierten Photovoltaik-Anlagen zählt BALTICSOLAR zu den Marktführern im Norden. Derzeit errichtet der Solarspezialist das erste Kompetenzzentrum für Erneuerbare Energien in Reinfeld.
Leistungen: Energiesparende Altbausanierung, 80 Dämmverfahren für jedes Bauteil, sämtliche am Markt befindlichen Dämmstoffe – von Vakuumdämmung, Nanogel-Matten, NanogelKerndämmung, SLS20, Hochhaus-Dämmung, bis zur preiswertesten Dämmung am Markt: Zellulose. Dämmkonzepte für Jedermann und jeden Geldbeutel bis Passivhausstandard im Altbau.
Leistungen: Die SOLITEM Group, gegründet im Jahre 1999 als Ausgründung des Forschungszentrum Jülich, von Dr. Ahmet Lokurlu, ist weltweit das führende Unternehmen wenn es um das Thema „solare Kühlung“ geht. Die SOLITEMTechnologie bietet eine herausragende Möglichkeit die weltweiten Probleme, die durch steigende Energiekosten, Schwankungen in der Energieversorgung und dem Klimawandel hervorgerufen werden, zu bewältigen.
Hauptsitz: Lübeck
Hauptsitz: Paderborn
www.balticsolar.de
www.innodaemm.de
Hauptsitz: Engineering Park Aachen www.solitem.de
neumeier AG Photovoltaik-Software
Bartscher GmbH
Leistungen: Die Firma Bosse produziert Büromöbel und Raumgliederungssysteme im Premium-Bereich. Die Produkte sind qualitativ überlegen und stehen für höchste Flexibilität, Individualität und Kreativität. Seit dem 01.01.2010 produziert Bosse auch Wohnmöbel. Die Vision: „Wir werden bis zum Jahr 2020 der weltweit attraktivste Anbieter von modularen Tragrohrsystemmöbeln, weil wir unsere Kunden durch zeitloses Design, höchste Individualität und perfekte Qualität begeistern.“
Leistungen: Die neumeier AG bietet eine spezielle Komplett-Software für Photovoltaik-Unternehmen. Die Software basiert auf der verlässlichen Software für kleine und mittlere Unternehmen SAP Business One. Darin werden Einkauf/Verkauf, Lagerverwaltung, Vertrieb, Kalkulation und die Stammdaten von Kunden/Lieferanten sowie Artikel abgedeckt. Die Formulare der Netzbetreiber und Bundesnetzagentur sind auch enthalten. Demo-Termin vereinbaren!
Leistungen: Das seit 1876 bestehende Unternehmen zählt heute zu den führenden Einrichtern und Ausstattern von Großküchen. Das Produktprogramm umfasst sowohl Kleingeräte wie zum Beispiel Kaffeemaschinen, Fritteusen, Induktionskochfelder und Kühlvitrinen als auch komplette Thermikserien, professionelle Pizzaöfen oder Geschirrspülmaschinen. Die internationalen Geschäftsaktivitäten wurden in europäischen Schwerpunktländern erfolgreich ausgebaut.
Hauptsitz: Regensburg / Mallersdorf
Hauptsitz: Salzkotten
www.neumeier-edv.de
www.bartscher.de
Hauptsitz: Höxter www.bosse.de
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Foto: José Carlos Pires Pereira / istockphoto.com
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Die Reihe – Forum Führung „Forum Führung“ will Impulse geben, für zündende Dialoge sorgen und eine Neuorientierung ermöglichen. In einem insgesamt 3-stündigen Vortrag eines hochkarätigen Referenten erhalten Sie wertvolle Information zur Führung Ihres Unternehmens und nutzen Sie das hervorragende Netzwerk des BVMW beim Get-together für den wichtigen Erfahrungsaustausch.
Forum Führung. Impulse – Dialoge – Orientierung.
Jörg Löhr Er zählt seit Jahren zu den angesehensten und kompetentesten Management- und Persönlichkeitstrainern im deutschsprachigen Raum. Er betreut Spitzensportler, Nationalmannschaften sowie Bundestrainer und seine Referenzen im Firmenbereich lesen sich wie das „Who is Who“ der Unternehmenswelt. Als Redner und Trainer wurde er vielfach ausgezeichnet und im Jahr 2006 in die German Speakers Hall of Fame aufgenommen. Sein Thema: Erfolgreich Führen in Zeiten der Veränderung Dr. Reinhard K. Sprenger Dr. Reinhard K. Sprenger gilt als der profiliertester Managementberater Deutschlands. Seine Thesen sind unbequem, provokativ und ungemein erfolgreich. Seine Vorträge zeichnen sich durch rhetorische Brillanz und die Fähigkeit aus, unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Normative Basis von Sprengers Thesen ist die Selbstmotivation und Selbstverantwortung des Einzelnen. Sein Thema: Meisterhaft Führen Klaus Kobjoll Klaus Kobjoll, einer der bekanntesten und erfolgreichsten Autoren und Referenten zu den Themen Total Quality Management und Mitarbeitermotivation. Er ist zudem Inhaber eines der bekanntesten Hotels Deutschlands, dem Schindlerhof. 14 Auszeichnungen, einschließlich dem European Quality Award, bestätigen, was mit Planung, einer klaren Vision und im Team machbar ist. Sein Thema: Wa(h)re Herzlichkeit Prof. Dr. Arnold Weissmann Als Erfolgsstratege ist Prof. Dr. Weissman besonders bei inhaber- und familiengeführten Unternehmen gefragt. Weissmans Leidenschaft für den Mittelstand und seine Besonderheiten machen ihn zu einem der führenden Experten der strategischen Entwicklung – insbesondere auch deshalb, weil er in seinen Ansätzen theoretisches und praktisches Wissen vereint und bündelt. Sein Thema: Strategische Unternehmensführung Boris Grundl Der Erfolgs-Coach im Rollstuhl ist eine beeindruckende Persönlichkeit: Als 25-jähriger Spitzen-Athlet brach er sich durch einen Unfall die Halswirbelsäule. Heute ist Boris Grundl der Top-Experte zum Thema Menschenführung, ein gefragter Referent und Autor zugleich. Durch sein Führungs-System haben viele Unternehmen gelernt, wie sie systematisch das Potential ihrer Mitarbeiter entfalten. Sein Thema: Der Weg zur authentischen Führungskraft
Veranstaltungstermine und -orte 20. September 2010 in Recklinghausen Klaus Kobjoll – Wa(h)re Herzlichkeit 29. September 2010 in Bielefeld Prof. Dr. Arnold Weissmann – Strategische Unternehmensführung 14. Oktober 2010 in Stuttgart Jörg Löhr – Erfolgreich Führen in Zeiten der Veränderung 28. Oktober 2010 in Hannover Jörg Löhr – Erfolgreich Führen in Zeiten der Veränderung 8. November 2010 in Erfurt Jörg Löhr – Erfolgreich Führen in Zeiten der Veränderung 16. November 2010 in Münster Dr. Reinhard K. Sprenger – Meisterhaft Führen 17. November 2010 in Hamburg Klaus Kobjoll – Wa(h)re Herzlichkeit 23. November 2010 in Frankfurt / M. Boris Grundl – Der Weg zur authentischen Führungskraft 29. November 2010 in Dresden Klaus Kobjoll – Wa(h)re Herzlichkeit 1. Dezember 2010 in Mannheim Klaus Kobjoll – Wa(h)re Herzlichkeit 3. März 2011 in Osnabrück Klaus Kobjoll – Wa(h)re Herzlichkeit
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Weltweit präsent für den Mittelstand Auslandsvertretungen des BVMW in der Übersicht Ägypten
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Dr.oec.Dr.phil. Steffen Lange
Mail: kairo.aegypten @bvmwonline.com
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Ilka von Borries-Harwardt
Dr. Antje Passarge
Erich Albrecht
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China, Shandong
Dubai
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Thomas Heine
Dr. Ghassan R. Azhari Kai Zuchold
Marlies Ullenboom
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Indien
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Anja Tomschke Andreas Panettas
Klaus Friedrich Meier
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Japan
Litauen
Luxemburg
Michael Müller
Dr. Stefan Dietrich
Martin Drescher
Mail: japan.tokyo @bvmwonline.com
Mail: litauen.vilnius @bvmwonline.com
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Der Mittelstand | 4 | 2010
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Mongolei
Polen, Breslau
Thomas Wagner
Marc Nodorft
Dr. Markus Reichel
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Rum채nien
Russland
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Elena Harrer
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Singapur
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Wolfgang Wanja
Manfred Sperrfechter
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Kurt G. Waldthausen
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Baden-Württemberg
Mitstreiter für Jugendcoaching gesucht Neckarsulmer Firma Xeptum fördert benachteiligte Jugendliche Neckarsulm · Nicht nur soziale Einrichtungen sollten sich um benachteiligte Jugendliche kümmern, sondern auch Unternehmen, da sie ein verantwortlicher Teil unserer Gesellschaft sind. So haben die Vorstände der Neckarsulmer Firma Xeptum Consulting AG, Peter Eisele und Hans Tscherwitschke, ein Modellprojekt gestartet, für das sie weitere Mitstreiter suchen. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Starke Familien und JuLe (Jugendhilfe im Lebensfeld) wollen sie einen Beitrag zur charakterlichen Stärkung und sozialen Integration leisten. Besonderes Augenmerk gilt jungen Menschen in der kritischen Lebensphase zwischen dem 14. und 17. Lebensjahr, deren Entwicklung durch ihr
soziales Umfeld gefährdet ist. Eröffnet wurde das aus vier Modulen bestehende Projekt mit einem erlebnisreichen Besuch eines Basketballbundesligaspiels in Ludwigsburg. Im zweiten Modul haben die Jugendlichen in einem kleinen Workshop erfahren, was die Informationstechnologie für den Menschen und die Berufsausübung bedeutet. Das dritte Modul beschäftigt sich mit dem Eintritt in die Arbeitswelt. Dazu zählen Bewerbungen, persönliche Vorstellungsgespräche und ein Besuch im Berufsinformationszentrum. Das letzte Modul ist eine zusammenfassende Rückschau, bereichert durch Spiele und gutes Essen. Neben Informationen sollen die Jugendlichen aber vor allem Erwachsene kennen lernen, die ihnen als positive Vorbilder
Wertschätzung entgegenbringen und ihnen das stärkende Gefühl vermitteln, zu dieser Gesellschaft dazuzugehören. Nähere Auskünfte und Kontakt unter www.xeptum.com
Die Gruppe und ihre Mentoren.
Haute Cuisine und Wissenstransfer IT-Experten und Führungskräfte tauschen sich aus Heidelberg (jst) · Eine exklusive Runde von 22 Unternehmern und Führungskräften der Metropolregion Rhein-Neckar diskutierte bei einem gemeinsamen „IT-Dinner-Talk” im Strahlenberger Hof Schriesheim über die Vorteile von Lean Management und Voraussetzungen dafür.
Josef Stumpf (li.) im Gespräch mit Dr. Artur Redeker.
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Impulsvorträge von Dr. Artur Redeker von der Rockwell Collins Deutschland GmbH und des Managementberaters und Buchautors Bernhard M. Huber zum Thema „Lean Management” regten zwischen den Gängen zum Erfahrungsaustausch an. Einig waren sich die Redner darüber, dass mit Lean Management nur dann eine kontinuierliche Prozessverbesserung erreicht
werden könne, wenn alle Führungsebenen im Unternehmen diese Philosophie aktiv vorleben. Im Expertenkreis „IT im Mittelstand“ haben sich IT-Unternehmen mit unterschiedlichen Kompetenzen zusammengeschlossen. Die Mitglieder der Expertengruppe greifen aktuelle Themen und Tendenzen auf und erarbeiten Lösungsansätze, die sich an den speziellen Anforderungen mittelständischer Unternehmen orientieren. Diese Informationen werden bei Veranstaltungen präsentiert, um mittelständische Unternehmen für die wachsenden Anforderungen an strategischen IT-Entscheidungen fit zu machen.
Kein babylonisches Sprachengewirr Das saramakanische Prinzip als Muster für Unternehmenskommunikation Lahr (traut/ukö) · Obwohl Surinam das kleinste unabhängige Land Südamerikas ist, gibt es dort nicht weniger als 25 verschiedene Sprachen. Die Saramakaner leben im Dschungel, ganz ohne Technik und Kommunikationstraining, und trotzdem gilt gerade die Kommunikation dort als besonders effektiv und friedfertig. Wie Unternehmen das saramakanische Prinzip für eine erfolgreiche Kommunikation mit Kunden und Mitarbeitern nutzen können, wurde bei einer Informationsveranstaltung des BVMW in den Räumen des neuen Verbandsmitgliedes Günter-EnergieService in Lahr veranschaulicht. Dahinter steht die Kultivierung einer verbindenden Sprachkultur, die sowohl verbalen Ausdruck
als auch nonverbalen Ausdruck gleichermaßen berücksichtigt. So gehört zu den Grundprinzipien, dass jeder seine Meinung öffentlich vertreten kann und dass alle diese akzeptieren. Persönliche Grenzen werden respektiert und die eigenen Grenzen sind stets für Erweiterungen offen. Ziel des Ansatzes, der auch für interkulturelles Training angewendet wird, ist die Lösung von Konflikten und vor allem deren Prävention. Elsbeth Trautwein, BVMW-Beauftragte in Freiburg, hat die Saramakaner auf einer Reise selbst kennen gelernt und sagte: „Die Wahrnehmung anderer Menschen und die gegenseitige Wertschätzung führt bei Firmen dazu, dass es einen Konsens durch alle Ebenen gibt und eine Ent-
scheidung der Unternehmensführung zum Beispiel von allen getragen wird. Das kann im besten Fall dazu führen, dass alle an einem Strang ziehen und Firmenprozesse sehr viel reibungsloser ablaufen.“
Unser Foto zeigt nach saramakanischer, konfliktfreier Kommunikation (v. li.): Arthur Günther, Elsbeth Trautwein, Gabi und Harald Günter.
Zu Gast bei einem automobilen Mythos Besuch bei der Porsche Manufaktur-Produktion Stuttgart (ukö) · Mit dem Namen Porsche verbindet man heute rassige Sportwagen, die auch auf den Rennstrecken der Welt siegreich mit anderen um die Wette fahren. Der in Österreich geborene Ferry Porsche arbeitete nicht nur für den Betrieb seines Vaters, sondern auch erfolgreich als Konstrukteur bei Daimler. Er gilt als der Vater des VW-Käfers. Wer miterlebt, wie nahezu geräuschlos und frei von Hektik die Montage am Band erfolgt, kann sich kaum vorstellen, dass hier Sportwagen für rasante Geschwindigkeiten und dynamisches Fahrverhalten gebaut werden. Edelhölzer, Leder und ihre handwerkliche Bearbeitung machten auf die Mittelständler großen Eindruck. Das waren aber nur ein paar Highlights, die die BVMW-
Begeisterung im Angesicht eines automobilen Mythos in Stuttgart.
Mitglieder bei einer exklusiven Führung durch die Produktion und das Museum genießen konnten. Beim Gang durch das Museum konnte die BVMW-Gruppe das architektonische Juwel ganz für sich allein genießen und die Exponate aus der Nähe und von allen Seiten bestaunen. Aber auch die Weltfirma Porsche wäre nichts ohne ihre Partner. „Nur durch die enge Kooperation mit unseren Zulieferern sind wir in der Lage, permanent Spitzenleistungen in der Entwicklung und Produktion zu erbringen“, sagte Michael Macht, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG. Deshalb setze man bereits seit Jahren auf langfristige Verbindungen zu den Zulieferern. Mit dem jährlich ausgelobten Supplier Award bedankt sich Porsche für die erfolgreiche Zusammenarbeit. Die Lieferanten hätten einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass sowohl den Neu- als auch den Gebrauchtwagen der Marke Porsche in internationalen Studien immer wieder eine ausgezeichnete Qualität bescheinigt wird – zuletzt durch den ersten Platz in der J. D. Power-Zuverlässigkeitsstudie zur Gebrauchtwagen-Qualität. Fortschrittlich und umweltfreundlich war Porsche von Beginn an. Nachzuvollziehen am Lohner-Porsche, der bereits 1900 auf der Pariser Weltausstellung präsentiert wurde und mit seinen innovativen Radnabenmotoren in die Geschichte einging. Im gleichen Jahr kombinierte Porsche einen Benzinmotor mit einem Elektroantrieb: das erste Hybrid-Automobil war geboren. Mit dem Cayenne Hybrid schreibt Porsche diese Geschichte heute weiter.
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Baden-Württe Innovation und Fleiß im Reich der Mitte
Chinesische Vorbildregion stellt sich in Stuttgart und Dortmund vor
Stuttgart (ukö) · Unternehmerische Ausflüge in das Reich der Mitte sind für viele Unternehmer ein Abenteuer mit offenem Ausgang. Es sei denn, der BVMW hilft. Nahezu deutscher Fleiß und Innovationskraft herrschen in der chinesischen Provinz Jiangsu, die Partner von Baden-Württemberg ist. Eine besonders glänzende Perle der ostchinesischen Provinz ist Jinhu County. Die BVMW-Landesgeschäftsstelle Baden-Württemberg und der China-Dienstleister ECS Europe-China-Solutions präsentierten die Region jetzt im Stuttgarter Haus der Wirtschaft und im Dortmunder Ausbildungszentrum der HWK. Bürgermeister Liu Feng und Unternehmer Roger Wu zeigten, wie
viele Parallelen es zum südwestdeutschen Musterländle gibt. Liu: „Unsere Region ist in jeder Beziehung modern. Sie wurde von der UNO als diejenige ausgezeichnet, die am harmonischsten mit der Umwelt umgeht. Außerdem wird sie als die Region mit dem größten Entwicklungspotenzial bewertet.“ Wu, amerikaerfahrener Chairman des größten Gewerbegebietes, des Peak International Industrial Park, ergänzte: „Wir haben eine hochmoderne Infrastruktur, die für ausländische Investoren einzigartige Bedingungen bietet. Innerhalb von drei Monaten können wir jedes Betriebsgebäude bauen, das der Investor in den ersten sechs Monaten mietfrei nutzen kann. Außerdem gibt es über zehn Jahre lang rund 40 Prozent Steuerer-
Megatrends im Business von morgen Interview mit Klaus Burmeister – Experte für Corporate Foresight Ulm · Historiker raten davon ab, den Teppich der Geschichte, der unsere Zukunft verdeckt, hoch zu heben. Produzenten und Dienstleister würden es dann und wann doch ganz gerne einmal tun, um ihr Business zielgerichteter zu planen. Und doch kann man etwas für die eigene Zukunft tun. Das Unternehmerinnen-Forum, der BVMW und die Ulmer Volksbank hatten im Juli einen Zukunftssalon organisiert. Der Mittelstand sprach mit dem Referenten Klaus Burmeister, Geschäftsführer von Z_punkt in Köln, über das Phänomen der Megatrends. Z_punkt berät Firmen und Regierungen.
Megatrends waren das beherrschende Thema beim Ulmer Zukunftssalon (v. li.): Karlheinz Raguse (BVMW), Anne Ammann (Forum Unternehmerinnen) und Klaus Burmeister von Z_punkt.
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Mittelstand: Was bedeuten Megatrends für mittelständische Unternehmen? Burmeister: Megatrends sind langfristige Entwicklungen, die die Gesellschaft prägen und neue Handlungsfelder erschließen. Einige können wir bereits jetzt deutlich artikulieren. So werden wir etwa eine starke Entwicklung von Massenmarkt und Mikromarkt erleben. Produkte und Dienstleistungen werden immer individualisierter. Der Austausch von Informationen, Dienstleistungen und Produkten wird immer stärker digitalisiert werden. Mittelständler haben eigentlich eine exzellente Position, da sie in der Regel sehr nahe am Kunden sind. Sie müssen das nur nutzen. Mittelstand: Ist uns Asien hier voraus? Burmeister: Zumindest ist Asien teilweise sehr weit vorne. In China gibt es beispielsweise strenge Verordnungen für Green Buildings und chemische Stoffe, die sich mit denen in Europa messen lassen können. Es gibt dort Modellstädte mit völlig neuen Energie- und Verkehrskonzepten. Die Regierung weiß, dass es zu nachhaltigen Zukunftsmärkten keine Alternative gibt. Deshalb ist sie bemüht, gleich den
Sprung von der Kutschenzeit in die Elektromobilität zu machen. Wir müssen uns da sputen. Mittelstand: Auf was können sich die hiesigen Unternehmen noch einstellen? Burmeister: Auf die immer größer werdende Seniorengruppe. Es werden Produkte und Dienstleistungen gebraucht, die viel stärker auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe abgestimmt sind. Handwerker haben eine große Chance, im Sanitärbereich etwa oder beim Umbau von Wohnungen. Und es wird eine verstärkte Entwicklung altersgerechter Infrastrukturen geben, die es älteren Menschen ermöglicht, lange selbständig allein Zuhause zu leben. Das geht von IT bis hin zu Hol- und Bringservices. Mittelstand: Was bedeutet das für unternehmerische Strategien? Burmeister: Wir müssen unsere Innovationsbereitschaft noch weiter voran treiben. Megatrends zeigen neue Märkte und Innovationsfelder auf. Der Blick über den Tellerrand ist gefragt, genau wie neue Ideen und der Mut, Neues zu erproben. Hier gilt das Motto „no risk no fun“ oder “no risk no business”.
emberg
mäßigung bei Einkommensteuer und Mehrwertsteuer.“ Auch die Lage ist für ausländische Investoren attraktiv. Millionen-Metropolen wie Nanjing liegen verkehrsgünstig, ebenso Binnenhäfen, Flughäfen und Hochgeschwindigkeitszüge. Andererseits ist Jinhu weit genug weg, um nicht von der Hektik der Megastädte angesteckt zu werden. Ein weiterer großer Vorteil ist die Mentalität der Bevölkerung. Liu: „Die Menschen sind sehr bodenständig und zuverlässig. Die Arbeitsmoral ist hoch. Im Areal sind bereits moderne Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Benzinpumpen, Kabelfertigung und elektronische Instrumente ansässig.“ Interessiert ist man vor allem an nordamerikanischen und europäischen Unternehmen. Schulen, Hotels, Sportstätten und Kulturzentren haben internationales Niveau. Liu: „Zudem ist unsere Landschaft durch große Grünflächen und riesige Seengebieten als Heimat des
Lotus geprägt. Mit 370.000 Einwohnern sind wir für Mittelständler ein ideales Umfeld ohne bürokratische Hemmnisse.“ Weitere Informationen bei der Landesgeschäftsstelle BVMW Baden-Württemberg oder beim BWMV-Mitglied ECS in Aachen.
Die chinesische Wirtschaftsdelegation aus Jinhu County im Stuttgarter Haus der Wirtschaft: Bürgermeister Liu Feng (4. v. re.) pries die moderne Infrastruktur der Vorbildregion.
Bayern „Steuervereinfachungen nicht aus den Augen verlieren“ BVMW Kamingespräch mit Staatssekretärin Katja Hessel Fürth (ej/avm) · Ein angenehmes Gesprächsklima, starke Dialogorientierung und die Behandlung individueller Fragestellungen von Unternehmern charakterisieren das „BVMW Kamingespräch“. Die Veranstaltungsreihe wurde von Wolfgang Herrmann vom BVMW Fürth und Edgar Jehnes vom BVMW Nürnberg ins Leben gerufen. Beim letzten Kamingespräch war es Katja Hessel (FDP), Staatssekretärin im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, die sich in der Pharaonen-Suite der Hotel-Pyramide in Fürth den Fragen der Unternehmer stellte. Die Teilnehmerzahl war ganz bewusst auf 10 Personen beschränkt, um auch jedem Gast die Möglichkeit zu geben, zu Wort zu kommen. Die Themenliste umfasste die Finanzierungsproblematik mittelständischer Unternehmen, die Steuer- und Arbeits-
marktpolitik und Bürokratieabbau. „Das Ziel Steuervereinfachungen sollte trotz schwieriger Zeiten nicht aus den Augen verloren werden“, so die Staatssekretärin. Katja Hessel betonte, dass auch künftig die Mittelstandsförderung, der Ausbau der Kontakte zwischen Hochschulen und
Wirtschaft, die Aus- und Weiterbildung sowie die Frauenförderung die Schwerpunkte ihrer Arbeit bilden würden. Zum nächsten BVMW Kamingespräch im September wird Dagmar Wöhrl, Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Politischen Beirats des BVMW, erwartet.
Staatssekretärin Katja Hessel im Gespräch mit Wolfgang Herrmann (BVMW, 4. v. re.) und Unternehmern.
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Bayern
Finanzpolitische Eigenverantwortung stärken Kostenloser Bonitäts-Check der Bundesbank stößt auf reges Interesse
München (avm) · Für eine konsequente Fortsetzung der finanzpolitischen Eigenverantwortung der EU-Mitgliedstaaten hat sich Alois Müller, Präsident der Hauptverwaltung München der Deutschen Bundesbank, im Rahmen der BVMW-Veranstaltung „Mittelstand und Kreditfinanzierung“ in München ausgesprochen.
Ergebnis der gegenwärtigen Haushaltskrise vieler Staaten dürften keinesfalls dauerhafte Umverteilungen im Sinne einer Transferunion oder gar eigene Staatsanleihen der Europäischen Union sein, betonte Müller bei dem Informationsabend, die von der DATEV und der Landeshauptstadt München mit veranstaltet wurde. Auch Dr. Hartmut Schwab, Präsident der Steuerberaterkammer München, appellierte in seinem Vortrag vor den rund 200 mittelständischen Unternehmern in der Münchener Bundesbankzentrale an einen eigenverantwortlichen Umgang mit der Finanzplanung: „Jeder Unternehmer ist sein eigener Bonitäts-Lenker.“ Alle Mittelständler sollten demnach ihrer Finanz- und Liquiditätsplanung eine besonders hohe Priorität einräumen. Bundesbank-Direktor Johann Meier erläuterte schließlich, wie sich Unternehmer durch den kostenlosen Bonitäts-Check der Deutschen Bundesbank einen Vorteil bei Kreditgesprächen mit der Hausbank verschaffen können. Bei der Bonitätsanalyse der Bundesbank handelt es sich um eine unabhängige Beurteilung der Solidität und Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens. Auf Basis zurückliegender Jahresabschlüsse, Ergebnis- und Liquiditätsplanungen und weiterer Daten führt die Bundesbank innerhalb von vier bis sechs Wochen ein eigenes
Rating-Verfahren durch. Wer hier auf einer Wertungsskala von 1 bis 7 auf einem der ersten drei Ränge abschneidet, erhält für seine hohe Bonität das Prädikat „notenbankfähig“. „Diese Auszeichnung bringt konkrete Vorteile bei den Kreditverhandlungen mit der eigenen Hausbank, da diese einen Kredit bei guter Bewertung günstiger refinanzieren kann. Darüber hinaus erhalten die Unternehmen mit dem kostenlosen Bonitäts-check auch einen spezifischen Branchenvergleich“, erklärte der Bundesbank-Vertreter. Der BVMW-Landesbeauftragte Bayern Volker Knittel betonte die Dringlichkeit einer reibungslosen Kreditvergabe an mittelständische Unternehmen: „Der Mittelstand benötigt Liquidität und Planungssicherheit für dringend notwendige Investitionen“, so Knittel.
Volker Knittel, Landesbeauftragter des BVMW Bayern (li.) und Alois Müller, Präsident der Hauptverwaltung München der Deutschen Bundesbank.
Vertrieb optimieren – Umsatz steigern BVMW Unternehmerabend gibt neue Impulse für den Vertrieb Nürnberg (ej/avm) · Die Hidden Champions des Mittelstands konzentrieren sich in der Krise auf ihre Kunden und stärken den Vertrieb. Das ist das Fazit der Studie „Manufacturing Champions 2010“ von Jürgen Thömmes, Professor am Lehrstuhl für Unternehmensführung und Mittelstand an der FH Bergisch Gladbach. Die Hidden Champions verhalten sich demnach richtig: Sie starten durch und
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machen sich fit für den Aufschwung. Wie man das am besten macht, zeigte ein BVMW Unternehmerabend im Juli im Südwestpark-Forum in Nürnberg, der von Edgar Jehnes (BVMW Nürnberg) und Wolfgang Herrmann (BVMW Fürth) organisiert wurde. „Erfolgswirksame Umsatzsteigerungsprogramme liefern bei verbesserter Preisqualität messbare Ergebnisse in-
nerhalb von sechs bis neun Monaten“, erklärte Peter C. Ansorge von der PCA Business Development GmbH. Dr. Rudolf Schobert von der Dr. Schobert & Partner GmbH gab neue Impulse für die Vertriebssteuerung. Seine These: „Wenn Sie zwar mehr Umsatz, aber den falschen Umsatz generieren, besteht die Gefahr, dass Sie Ihre Verluste vergrößern.“ Eine gezielte Vertriebssteuerung ist darum unverzichtbar.
Ein starkes Bündnis Mittelstandspakt Bayern zu Gast in der Oberpfalz Schwandorf (avm) · Zur Stärkung mittelständischer Betriebe im Freistaat wurde der „Mittelstandspakt Bayern“ ins Leben gerufen, in dem auch der BVMW Mitglied ist. Der Mittelstandspakt Bayern vernetzt die Aktivitäten und Kompetenzen der wichtigsten mittelstandsrelevanten Institutionen unter Federführung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums. Das Spektrum der mittlerweile 52 Partner reicht von den Kammern, Verbänden der Kreditwirtschaft, über die LfA Förderbank Bayern bis hin zu wichtigen Interessenvertretungen der Freien Berufe. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung in SchwandorfCharlottenhof eröffnete Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil das neue Internetportal des Mittelstandspaktes. Unter der Adresse www.mittelstand-in-bayern.de findet man Hintergrundinformationen und praktische Hilfestellungen für erfolgreiches Wirtschaften. „Mit dem neuen Informationsportal haben wir ein wichtiges Netzwerkprojekt des Mittelstandspakts Bayern realisiert. Wir informieren unseren Mittelstand nicht nur mit Veranstaltungen vor Ort, sondern auch umfassend und aktuell im Internet. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um unser Kompetenz- und Förderspektrum bei den Unternehmern noch bekannter zu machen“, sagte Zeil. Das breite Informationsangebot der über 50 Aktionspartner wurde mit einem Stand des BVMW Oberpfalz durch Kreisgeschäftsführer Hartwig Brodtmann zusätzlich verstärkt.
Bayerns Wirtschaftsminister Marin Zeil (li.) am Stand des BVMW Oberpfalz.
Gaben Impulse für den Vertrieb: Dr. Rudolf Schobert, Peter C. Ansorge, Wolfgang Herrmann, Edgar Jehnes (v. li.).
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Bayern
Strukturen der Zukunft
Kommunen und Hochschulen als Partner im BVMW
Wirtschaftsregion Mittelfranken (avm) · Mit dem Beitritt der Hochschule Ansbach, der Großen Kreisstadt Rothenburg ob der Tauber und des Landkreises Ansbach werden im BVMW neue Wege der Vernetzung und regionalen Stärkung des Mittelstandes beschritten. Der Zusammenschluss von Netzwerkpartnern in themen- und branchenbezogenen Beiräten, gegründet durch Regionalgeschäftsführer Manfred Dudeck und Kreisgeschäftsführer Franz Fleischer, hat sich in Mittelfranken auch im regionalen Standortmarketing als Erfolg und belebendes Element erwiesen. Zur Auftaktveranstaltung des „Beirats für internationale Märkte“ im Rathaus der Stadt Rothenburg, seit Januar BVMW-Mitglied, freute sich Oberbürgermeister Walter Hartl, die Teilnehmer begrüßen zu dürfen. Erfahrungsberichte über erfolgreiche Geschäftsanbahnungen im Ausland, Gespräche mit Experten und konkrete Tipps durch Repräsentanten von BVMW-Auslandsbüros sind nur einige der geplanten Initiativen dieses Expertengremiums für die kommenden Monate.
Berlin
Im bereits Mitte letzten Jahres gegründeten Medienbeirat engagiert sich neben hoch spezialisierten Firmen der Unternehmenskommunikation auch der Lehrstuhl für Marketing der Hochschule Ansbach. Zu den Schwerpunkten des Arbeitskreises gehört unter anderem die zeitgemäße Nutzung moderner Kommunikationsmedien wie Web 2.0 und Twitter.
Konstituierende Sitzung des Beirats „Internationale Märkte“ in Rothenburg o.d.T.
Brandenburg
Landesverbund Nordost feiert Familientag Mehr als 200 Gäste im Pferdeparadies Schönermark Schönermark (kle) · Mehr als 200 Gäste empfing Fritz Bethke mit dem Team seines Pferdeparadieses Schönermark. Mittelständische Unternehmer mit ihren Familien, die aus Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt zusammenkamen, um gemeinsam den BVMW-Familientag zu feiern. „Wir wissen, wie wichtig die Familie für mittelständische Unternehmer ist und wie wenig Zeit sie oft dafür haben“, erklärte der BVMW-Landesgeschäftsführer für Berlin-Brandenburg, Dr. Dieter Kapell. „Deshalb gilt ihnen unsere besondere Aufmerksamkeit.“ Ermöglicht wurde das Sommerfest auch durch die engagierte Unterstützung einer Reihe von BVMW-Mitgliedsunternehmen
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wie envia M, Deutsche Post, Telekom, AOK, RENAFAN und bardusch. Bei hochsommerlichen Temperaturen erlebten die Besucher, darunter auch Landrat Dietmar Schulze, eine begeisternde Pferdeschau, konnten reiten, kutschieren, Kremser fahren und sich mit der Geschichte des Ortes vertraut machen. Cornelia Bohn führte Neugierige durch ihre Preußische Whiskydestillerie, Bildhauer Jörg Steinert öffnete seinen Künstlerhof, Pfarrer i.R. Horst Fichtmüller führte die Besucher durch die Alte Schule, in der bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts unterrichtet wurde. Wer wollte, konnte aber auch am Fernseher den Erfolg der deutschen Fußballer gegen Argentinien verfolgen.
Gastgeber Fritz Bethke hat sich mit dem Pferdeparadies Schönermark selbst einen Traum erfüllt und als Geschäftsführer von drei Firmen 60 Arbeitsplätze geschaffen. Er gehört zu den engagiertesten und wirtschaftsstärksten mittelständischen Unternehmern der Region.
Viele Unternehmerinnen und Unternehmer nahmen auch hier die Zügel selbst in die Hand. Foto: Klemt
Schnelle Hilfe für Herzpatienten BVMW-Mitgliedsunternehmen erhält RegioStars Award in Brüssel Brüssel (kle) · Die Teltower Firma getemed Medizin- und Informationstechnik AG ist in Brüssel mit dem RegioStars Award 2010 ausgezeichnet worden. Damit wurde die innovative Leistung des Unternehmens im Bereich der Telemedizin gewürdigt. Den Preis nahmen Robert Downes als Vertreter der Firma und der Gesundheitsstaatssekretär Daniel Rühmkorf für die brandenburgische Landesregierung aus den Händen des EU-Kommissars für Regionalpolitik, Johannes Hahn, entgegen. Der RegioStars Award wird jährlich von der Europäischen Kommission vergeben. Innovative Projekte, die im Rahmen der Europäischen Kohäsionspolitik gefördert wurden, werden ausgezeichnet und so bekannt gemacht. Für den diesjährigen Award nahmen 87 Regionen aus allen 27 EU-Ländern teil. Die getemed Medizin- und Informations-
technik AG ist BVMW-Mitglied und wurde für sein Telemonitoring-Projekt prämiert, das Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz hilft. Dabei werden mittels eines so genannten Telemonitoring-Geräts täglich wichtige Daten erfasst und an ein Telemedizinisches Zentrum übermittelt. Sollte es dem Patienten schlechter gehen, kann der Hausarzt aufgrund der übermittelten Daten sofort reagieren. Wirtschaftsminister Ralf Christoffers erklärte dazu: „Diese innovative Technologie wird zunehmend eine größere Rolle spielen. Angesichts des Ärztemangels ist Telemedizin gerade im ländlichen Raum von großer Bedeutung. Deshalb unterstützen wir Projekte dieser Art, die dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung sicherzustellen.“ Zu den Gratulanten gehörte auch BVMWLandesgeschäftsführer Dr. Dieter Kapell:
„Einmal mehr tritt Ihr Unternehmen den Beweis an, das der brandenburgische Mittelstand mit international anerkannten Spitzenleistungen Maßstäbe setzt. Bei der von Ihnen nunmehr geplanten internationalen Vermarktung Ihres ausgezeichneten Konzeptes wünsche ich Ihnen den verdienten Erfolg.“
Der RegioStar Award wurde durch Johannes Hahn, EU-Kommissar für Regionalpolitik (li.), an Robert Downes von der getemed AG übergeben. Foto: RSA
BVMW-Preis für Joachim Heyer beim Jubiläumsturnier 4.000 Besucher erlebten das 40. Sielower Pfingst-Reit- und Springturnier Sielow (kle/wen) · Das 40. Sielower Pfingst-Reit- und Springturnier war gleich ein vierfaches Jubiläum und eine besondere Premiere für den BVMW. Der gastgebende Reitverein Sielow feierte sein 50., der Förderverein für Therapeutisches Reiten sein 35. und die Reitschule Vet.-Ing. Dieter Pumpa ihr 20. Jubiläum. Da es dann auch noch das 40. Pfingst-Reit- und Springturnier war, stiftete der BVMWRegionalverband Brandenburg-Süd erstmals einen Geldpreis. Die Springprüfung Kl.S* mit Stechen am Pfingstsonntag wurde von zwei BVMW-Mitglieder präsentiert: das Blumenhaus Glodny und die LVM Versicherung. Sieger wurde Joachim Heyer vom RFV Cappeln. Er leitet einen Pferdeausbildungsbetrieb bei Cloppenburg und spezialisierte sich schon früh auf das Springreiten. Er war schon bei Turnieren in Deutschland, aber auch beim Weltcup in Finnland erfolgreich. Dieter Pumpa, Vorsitzender des Reitvereins Sielow, BVMW-Regionalgeschäftsführer Wolfgang Wenzke, Manfred Glodny vom Blumenhaus Glodny und Andrea Pandera von der LVM übernahmen die Siegerehrung. Insgesamt 22 Firmen haben sich als Sponsoren beteiligt. Unter den insgesamt mehr als 4.000 Reitsportbegeisterten, die das Turnier besuchten, befanden sich auch Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger und der Cottbuser Oberbürgermeister Frank Szymanski.
Dieter Pumpa behauptet zu Recht von sich: „Ich hab nicht die Pferde, die Pferde haben mich.“ Für so viel Pferdeliebe wurde ihm die Graf-Landsberg-Medaille der Deutschen Reiterlichen Vereinigung in Silber und die Goldene Ehrennadel des Landessportbundes verliehen. Außerdem gab es bei sommerlichem Wetter einen zünftigen Bauernmarkt und der 1. Vogtländische Schalmeienzug aus Auerbach sorgte auf einem Reiterball für Stimmung.
Siegerehrung beim Jubiläumsturnier – mit dabei auch Regionalgeschäftsführer Wolfgang Wenzke (2. v. re.). Foto: privat
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Berlin Brandenburg
Mit dem Elektrischen zur Arbeit
BVMW startet E-Mobility-Projekt mit Berliner Mittelstand
Berlin (reh/kle) · Vor kurzem konstituierte sich in der Bundesgeschäftsstelle des BVMW das Projekt „E-Mobility im BVMW Berlin“. Mittelständler der Hauptstadt wollen Elektromobilität auf die Straße bringen, denn Berlin ist eine der deutschen Modellregionen für die Zukunftstechnologie. Die Initiatoren des Projekts kümmern sich nicht nur um den Pkw-Bereich, sondern auch um Wirtschaftsfahrzeuge sowie Zwei- und Dreiräder. Den Ausgangspunkt für alle damit verbundenen Aktivitäten wird die Wissenschaftsstadt Adlershof (WISTA) sein, wo bereits 500 innovative Firmen mit knapp 15.000 Mitarbeitern ansässig sind.
„Diese Unternehmen stellen ein wichtiges Nutzerpotenzial dar“, erklärte Paul Rehfeld, der die Projektgruppe leitet und zu der neben der Deutschen Post ein Berliner Kraftwerksbetreiber, ein Autohaus, Spezialisten für alternative Antriebe, eine Leasinggesellschaft, die WISTA Management GmbH, ein Entwicklungs- und Designbüro sowie ein Partner aus der Industrie gehören. „Die
Gruppe verfügt über ausgezeichnete Kompetenzen und Kontakte im Bereich Elektromobilität“, betont Rehfeld. Gemeinsam soll Elektromobilität zum Sehen, Anfassen und „Erfahren“ auf die Berliner Straßen gebracht werden. So will die Projektgruppe Berliner Mittelständler für das Thema E-Mobility sensibilisieren und zu diesem Zweck auch geeignete Geschäftsmodelle entwickeln. So soll eine lokale Infrastruktur geschaffen werden, zu denen Elektrotankstellen und Wartungsstützpunkte gehören. Berliner und Brandenburger Mittelständler, die sich mit straßentauglicher Elektromobilität beschäftigen, sind eingeladen, an dem Projekt mitzuwirken. Denn auch Brandenburg sieht sich im Wettbewerb um die Mobilität von morgen. Bei der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages zwischen der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus, dem Energiekonzern Vattenfall und dem Unternehmen German E-Cars GmbH erklärte Wirtschaftsstaatssekretär Henning Heidemanns: „Brandenburg ist Spitze im Be-
reich Erneuerbare Energien.“ Mit dem Forschungsprojekt E-SolCar soll diese Position weiter gefestigt werden. Ein erfolgreicher Verlauf des Projektes werde seine Wirkung weit über die Testregion hinaus entfalten. Es bestünde die Chance, ein zukunftsweisendes und beispielgebendes Projekt im Bereich Energiemanagement zu entwickeln. Im Fokus des Projektes steht nicht nur die Erprobung von 54 Elektromobilen im Alltag, sondern auch die Speicherung von Sonnenenergie in den Autos.
Mobilität von morgen ist eine Aufgabe für den Mittelstand. Foto: Rehfeld
BVMW für Ausbau der Infrastruktur Minister Jörg Vogelsänger steckt Leitlinien für das Oderland ab Eisenhüttenstadt (kle) · Brandenburgs Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft, Jörg Vogelsänger, war zu Gast beim BVMW in Eisenhüttenstadt. Er sprach über bereits umgesetzte und geplante Maßnahmen zur Sanierung und zum Neubau von Straßen, Schienenwegen und Wasserstraßen. Mit den mehr als 50 Gästen, darunter auch Eisenhüttenstadts Bürgermeisterin, Dagmar Püschel, und der Beigeordnete beim Landratsamt Oder-Spree, Dr. Eckhard Fehse, war das Bollwerk 4 im Deutschen Haus überfüllt. Vor allem für Eisenhüttenstadt ist das Thema von vitalem Interesse. Bisher muss der Standort mit einer Autobahnanbindung von 30 Minuten leben. Nur die Hälfte der Zeit könnte die Stadt attraktiver für Investoren machen. Um das zu erreichen wird jedoch dringend eine Ortsumfahrung bei Brieskow-Finkenheerd benötigt. „Wir sind auch hier, um den Minister bei seinen politischen For-
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derungen gegenüber der Bundesregierung zu unterstützen und um Druck zu machen, dass die Umfahrung gebaut wird“, erklärte BVMW-Landesgeschäftsführer Dr. Dieter Kapell. „Uns geht es darum, das Nadelöhr endlich zu beseitigen.“ Bislang stellt der Bund dem Land Brandenburg für Neubaumaßnahmen beim Bundesfernstraßenbau jährlich 40 Millionen Euro zur Verfügung. Ein Tropfen auf den heißen Stein. Allein die geplante Umfahrung kostet 30 Millionen Euro. Aber wenigstens bei diesen Zuwendungen müsse es bleiben, erklärte Vogelsänger. Besonders am Herzen liegt ihm der weitere Ausbau der Oder-Lausitz-Straße, vor allem nördlich von Frankfurt, bei der Ortsumgehung BrieskowFinkenheerd und von Eisenhüttenstadt nach Neuzelle. Da auch Vogelsänger in den Industrieansiedlungen in Eisenhüttenstadt und Frankfurt „Motoren für die weitere Entwicklung“, sieht, gewinnen die Vorhaben für den Transport zu Wasser und den
Berliner Tourismus generiert Milliardenumsatz BVMW-Arbeitsgruppe schnürt attraktives Paket Berlin (kle) · Das Krisenjahr 2009 konnte Berlin zumindest beim Tourismus nicht viel anhaben: „Wir erfreuen uns nach wie vor einer steigenden Zahl von Touristen. Im Jahr 2009 konnten wir 18,8 Millionen Übernachtungen verzeichnen. Im Jahr davor waren es 17,8 Millionen. Somit war Berlin im europäischen Vergleich der Gewinner des Krisenjahrs, wenngleich der Pro-Kopf-Umsatz der Gäste leicht zurückging. Nutzen wir also die zunehmende Attraktivität unserer Stadt und die damit verbundenen Chancen“, meint Christina Aue. Eine Frau, die den Überblick haben muss, ist sie doch seit 2007 Chefin des Berliner Fernsehturms. 2008 generierte die Tourismusbranche in Berlin insgesamt 8,99 Milliarden Euro Umsatz und zählt zu den größten Wirtschaftszweigen der Hauptstadt. Es sei zwar besorgniserregend, dass immer mehr Hotels gebaut werden und der Preiskampf so steige, während aber in anderen europäischen Metropolen wie London, Paris oder Madrid die Anzahl der Übernachtungen stark gesunken sei, strömten die Touristen weiter nach Berlin, erklärte Aue. Neben attraktiven Angeboten und Nutzung moderner Medien ist auch die Bildung von Netzwerken eine gute Möglichkeit neue Vertriebswege zu eröffnen. Gerade unter den Tourismusanbietern sei jedoch noch ein Einzelkämpfer-Denken zu beobachten und die Zusammenarbeit in Netzwerken und Verbänden wird als nutzloser Zeitkiller betrachtet. „Dabei bieten gute Netzwerke aber nicht nur
Die Räder drehen sich immer im Herzen Berlins. Foto: Klemt
ein hervorragendes Informationsnetz, sondern erhöhen auch den eigenen Bekanntheitsgrad und schaffen Synergie-Effekte“, so Aue. Deshalb hat die BVMW-Arbeitsgruppe Wirtschaft, Kultur und Tourismus ein attraktives Paket für einen Drei-Tage-Aufenthalt in Berlin entwickelt und die größten Tourismusattraktionen haben sich zu den „Berlin Stars“ zusammengeschlossen und ein „Sparbuch“ aufgelegt, mit dem Gäste geldwerte Vorteile erhalten. Die von der BTM entwickelte Welcome Card animiert Touristen, das vielfältige Angebot der Stadt zu nutzen.
kombinierten Straße-Schienen-Verkehr an Bedeutung. So soll im Industriegebiet am Oder-Spree-Kanal der Binnenhafen in Eisenhüttenstadt mit neuen Erweiterungsflächen und einer neuen Kaikante ausgebaut werden. Außerdem stehen die Schleusen Kleinmachnow und Kersdorf weit oben auf seiner Agenda. „Aber wir brauchen auch mehr Nutzer.“ In Frankfurt soll das Logistikzentrum mit Landes- und EU-Mitteln erweitert werden. Das Terminal für kombinierte Verkehre (KV) erfreut sich seit Jahren einer wachsenden Frequentierung. Ebenso wichtig seien allerdings auch schnelle Datenverbindungen, betonte Dr. Kapell. Diese können jedoch nur im ländlichen Raum vom Infrastruktur-Ministerium gefördert werden, stellte Vogelsänger klar. Eigentlich sollen wenigstens dort 15 Millionen Euro in die Breitbandversorgung fließen, doch Brüssel mache Schwierigkeiten, erklärte der Minister, weil das Land vor vier Jahren vergessen habe, diesen Bedarf anzumelden. Vogelsänger hat aus diesem Fehler gelernt und unmittelbar nach seinem Amtsantritt sämtliche EUFörderprogramme auf den Stand der Beantragung und Bewilligung hin überprüft.
Minister Jörg Vogelsänger sah sich mit hohen Erwartungen der mittelständischen Unternehmer an die Landespolitik konfrontiert. Foto: Klemt
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Hamburg
Voll im Trend und sehr speziell BVMW [Breakfast] mit Prima-Pane-Gründerin Christina Block Hamburg (hau) · Beim BVMW [Breakfast] erwarten den Unternehmer ein hervorragendes Frühstücksbüffet, interessante Gäste und ein informatives und kurzweiliges Referat. Diese gute Tradition setzte Christina Block, Gründerin und Geschäftsführerin von Prima Pane, mit einer beeindruckenden Tour d’Horizon durch ihr Leben fort. Die Tochter des Gastronomen und Hoteliers Eugen Block absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Hotelfachfrau im „Bayerischen Hof“ in München. Es folgten ein Praktikum bei einem Sternekoch in Paris und Engagements in Atlanta und Peking, bevor sie in Edinburgh ihren Master of Business Administration (MBA) machte. Nach ihrer Rückkehr eröffnete sie 2001 ihr erstes Bistro. In mittlerweile zwei Filialen bietet sie heute aromatische, italienische Zutaten, frisch zubereitete, vitaminreiche Speisen und freundlichen, schnellen Service. Außerdem bewirtschaftet sie nach dem Prima-Pane-Konzept das Betriebscafé der Berenberg Bank. Die etwa 80 Gäste in der Flo Peters Gallery im Chilehaus waren beeindruckt von diesem Lebenslauf. Zumal Christina Block gerade ihr drittes Kind erwartet und Familie und Unternehmen anscheinend problemlos unter einen Hut bringt. Für BVMW-Geschäftsführer Helmut Klün besonders bemerkenswert: „Mit ihrer Geschäftsidee folgt Frau Block einerseits dem Trend des Take-Away, und setzt zugleich ganz eigene Maßstäbe im Bereich Fast Food.“
„Machen Sie unbedingt einen Business-Plan – auch wenn die Bank keinen verlangt“, lautet einer der Leitsätze von Christina Block. Ein anderer: „Ein gutes Betriebsklima ist geschäftsfördernd, aber hüten Sie sich davor, die Freundin Ihrer Mitarbeiter sein zu wollen. Sie sind der Chef!“ Zwei Ratschläge, die jeder Unternehmer und Existenzgründer beherzigen sollte und die auch die ungeteilte Zustimmung des Auditoriums fanden.
Auch Marlis Head (M.), Gründerin und Leiterin des Madison Hotels Hamburg, war der Einladung von BVMW Geschäftsführer Helmut Klün zum Breakfast gefolgt, um das Referat ihrer Nichte Christina Block zu hören.
Let’s go West – investieren in Nordamerika BVMW [Vorort] bei der Walton Europe Group Hamburg (hau) · In Land investieren und das in Nordamerika … das scheint eine recht risikoreiche Geldanlage zu sein. Dass dies ein Irrtum ist, erfuhren Mitglieder und Gäste beim BVMW [Vorort] im Neuen Wall 80. Gastgeber war die Walton Europe Group GmbH. „Let’s go West“ lautete das Motto des Abends. Die Frage nach dem Wie beantwortete Walton-Geschäftsführer Karl Benno Nagy.
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Die Walton-Gruppe, ein familiengeführter kanadischer Konzern, betreibt seit 20 Jahren in Nordamerika sogenanntes Land Banking und entwickelte diesen Bereich zum „Walton Land Management“ weiter. „Eine Erfolgsgeschichte, die auf einer Jahrhunderte langen Tradition beruht und sich zunehmender Popularität erfreut, denn hier wird ja in den soliden Sachwert Land investiert“, so der Initiator
des Vorort-Termins, BVMW Geschäftsführer Günter H. Enger. Besonders ertragreich sind unerschlossene Grundstücke, die in den Wachstumskorridoren von expandierenden Städten liegen. Dabei hob Karl Benno Nagy hervor, dass es sich beim „Walton Land Management“ nicht um reine Landspekulation handelt. Vor dem Kauf eines Grundstücks werden weitreichende Nachforschungen angestellt, das
Eine Lanze für die Marktwirtschaft Ex-FDP-Chef Dr. Wolfgang Gerhardt beim BVMW [Dialog] Hamburg (hau) · „Leistung muss sich wieder lohnen“ – Dr. Guido Westerwelle, FDP-Parteivorsitzender und Vizekanzler, wird nicht müde, das immer wieder zu betonen. Doch was hat die FDP eigentlich geleistet, damit Arbeitnehmer diesem Ziel näherkommen? Das war nur eine der Fragen, der sich Dr. Wolfgang Gerhardt, bis 2006 Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion und Mitglied im politischen Beirat des BVMW, bei der Veranstaltungsreihe „BVMW im Dialog mit der Politik“ im Bankhaus Donner & Reuschel stellte. Gerhardt ging hart mit beiden Regierungsparteien ins Gericht. Den Hickhack um Konjunkturpakete, Steuersenkungsprogramme, Gesundheitsreform bezeichnete er als Desaster. „Nicht nur für das Ansehen der Parteien und der Politiker, sondern vor allem für die Bürger.“ Und er mahnte: „Die Macher dürfen die Mitmacher nicht vergessen.“ Vergessen habe seine Partei anscheinend auch, „dass die Marktwirtschaft das beste Instrument zur Befriedigung der Bedürfnisse ist“. Kritik, die der ehemalige Parteivorsitzende durchaus nicht nur in Richtung Westerwelle äußerte. „Schließlich ist er nicht allein. Wir haben ja auch eine neue Bundesgeschäftsstelle. Die ist ebenfalls gefordert. Auch da muss jetzt Leistung gezeigt werden.“ Unüberhörbar – bei allem, was Gerhardt sagte – war, dass er auch Vorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung ist. Deren Kernbereich ist zwar die politische Bildung, aber ihre Ziele gehen weit darüber hinaus. „Die Sozialpolitik muss umgebaut werden – grundsätzlich. Die Regierung hat offenbar keine Zeit für Konzepte, aber sie muss endlich aufhören sich in der Tagespolitik aufzureiben.“ Am Ende seines Vortrags standen zwei Kernaussagen. Die erste
Entwicklungspotenzial der Areale genauestens analysiert. Die Walton-Gruppe betreut weltweit 63.000 Privatinvestoren und hat bis heute etwa 203 Millionen Quadratmeter Land projektiert. Allein in Deutschland haben sich – seit dem Vertriebsstart Ende 2006 – 4300 Privatanleger an neun Fonds mit mehr als umgerechnet 127 Millionen Dollar Eigen-
Brach eine Lanze für die freie Marktwirtschaft: Dr. Wolfgang Gerhardt (M.) mit Marcus Vitt, Vorstandssprecher der DONNER & REUSCHEL AG (re.) und Andreas Feike, BVMW Landesbeauftragter.
betraf Steuer- und Gesundheitsreform. „Die Liberalen stehen zu den Koalitionsvereinbarungen.“ Die zweite war noch grundsätzlicher. „Wir sind eine freiheitliche Gesellschaft und bleiben zurzeit weit unter unseren Möglichkeiten. Wir unterfordern uns selbst.“ Da der FDP-Politiker jedes relevante Thema zumindest gestreift hatte, war auch die anschließende Frage-Runde sehr umfassend und ausführlich. Dazu Andreas Feike, Landesbeauftragter BVMW Hamburg: „Wir haben die Thematik bewusst nicht eingegrenzt. Und die abschließende Diskussion hat in ihrer ganzen Bandbreite gezeigt, dass dieser Entschluss richtig war.“
kapital beteiligt. „Und kein Anleger bei Walton hat je sein investiertes Kapital verloren“, so Nagy. Im Anschluss an das Referat wurde das Für und Wider dieser Geldanlage vom Auditorium ausführlich diskutiert. „Ganz deutlich wurde jedoch, dass diese Investitionsform auch für Mittelständler attraktiv ist“, resümiert Günther H. Enger.
Karl Benno Nagy ist seit 2009 als Geschäftsführer verantwortlich für den Ausbau und die Weiterentwicklung der Geschäftsaktivitäten der Walton-Unternehmensgruppe in Europa.
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Hamburg
Experten für nachhaltige Lösungen
Steuerungsgruppe Gesundheit im BVMW-Hamburg gegründet
Hamburg (hau) · Unlängst tagte erstmals die neu gegründete Steuerungsgruppe Gesundheit im BVMW-Hamburg. Deren Ziel ist es, Gesundheitsangebote für KMUs möglichst bedarfsgerecht zu gestalten.
Starker Verbund für die Gesundheit.
„Gesundheit ist eine Produktivkraft und somit ein betrieblicher Erfolgsfaktor“, sagt Geschäftsführer Günther H. Enger. „Auf Gesundheitsförderung ausgerichtete Unternehmen sind – auch unter Berücksichtigung des demographischen Wandels – effektiv und erfolgreich.“ Aber nachhaltiges Gesundheitsmanagement, das bedeutet mehr als nur die Anschaffung ergonomischer Stühle. Darum gehören zur Steuerungsgruppe sowohl Gesundheitsmanager wie auch Unternehmensberater, Präventions-Fachleute wie Reha-Spezialisten, Sozialpädagogen wie Ganzheitsmediziner. „Und auch IT-Experten, die zum Beispiel Quick-Checks machen können oder vorhandene Daten so strukturieren, dass darauf betriebliches Gesundheitsmanagement aufgebaut werden kann“, erklärt Landesbeauftragter Andreas Feike. Das Leistungsangebot reicht von Führungskräfteseminaren zum Umgang mit psychisch
Hessen
belasteten Mitarbeitern bis hin zum Arbeitsplatz-Check. „In vielen Fällen muss erst einmal herausgefunden werden, woran es im betreffenden Betrieb eigentlich krankt“, so Feike. „Erst dann können unsere Experten Abhilfe schaffen.“ Natürlich gehören dazu auch ganz konkrete Beratungsangebote in Bereichen wie gesundheitsförderndes Licht, Strahlungsschutz, Arbeitsumgebung und Arbeitssicherheit. Doch nicht minder wichtig sind der Gruppe „gefühlige Faktoren“. „Da hat ein Chef für äußerlich sehr gute Arbeitsbedingungen gesorgt und trotzdem hapert es bei der Produktivität und die Fehlzeiten sind viel zu hoch, weil’s atmosphärisch nicht stimmt“, nennt Enger ein Beispiel. Deswegen gehören zum Team auch Experten für Mediation und Assessment. „Unser Ziel ist die umfassende Vermittlung von nachhaltigen Lösungen zur Steigerung von Produktivität und Arbeitsfreude“, so Enger.
Thüringen
Toskana-Therme in Bad Orb eröffnet Stadt will wieder bedeutender Kurort werden Bad Orb (rmu/red) · Unter dem Motto „Eintauchen in Klang, Farbe und Musik“ feierte Bad Orb nach nur eineinhalb Jahren Bauzeit die Eröffnung der neuen futuristischen Landschaft der Toskana Therme.
BVMW-Wirtschaftssenatorin und Initiatorin Marion Schneider gibt den Startschuss für die ToskanaTherme in Bad Orb. Minister Jürgen Banzer (2. v. li.) und Landrat Erich Pipa (4. v. li.), sind sichtlich erfreut. Foto: Kirchner
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Die Einweihung gestaltete sich als bunte Mischung aus Badevergnügen, musikalischer Unterhaltung und gastronomischen Angeboten und der „Schlüsselübergabe“ auf der Showbühne von Hit-Radio FFH im Kurpark. Landesgeschäftsführer Günther Richter überbrachte dabei die Glückwünsche des BVMW. Der BVMW Main-Kinzig,
vertreten durch Helge Kirchner und Franz Aumüller, die das Projekt von Anfang mit unterstützten, feierte mit und freute sich mit den Initiatoren, BVMW-Wirtschaftssenatorin Marion Schneider und Ehemann Klaus-Dieter Böhm, sowie vielen geladenen Gästen. Unter ihnen weilte auch der Hessische Minister für Arbeit, Familie und Gesundheit, Jürgen Banzer, und der Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Erich Pipa. Für Bad Orb ist die Therme der Beginn einer „Leuchtturm-Entwicklung“, um den früheren Stand als wichtige Kurstadt in Deutschland wieder zu erreichen.
Kooperationen schmieden Innovative Firmen werden vom BVMW Hessen miteinander vernetzt Fulda (rmu) · Der BVMW Hessen hat seine Mobilitäts-Initiative in die nächste Stufe geführt. Großunternehmen gehen auf Tuchfühlung mit dem Mittelstand. Längst hat man wieder entdeckt, dass im Mittelstand ein großes innovatives Potenzial schlummert, vor allem im Bereich der Mobilität.
Journalist und Buchautor Dr. Franz Alt unterstützt mit seinen Vorträgen seit Jahren die Vernetzungsaktivitäten in Sachen Mobilität beim BVMW Hessen. Foto: Torsten Schneider/Vobitz
Auf der anderen Seite möchten die KMU Kontakte zur Großindustrie, um sich als Kooperationspartner anzubieten. Neben dem weltweit tätigen Ingenieurdienstleister EDAG, der ein Light-Car entwickelt hat, werden die Gas- und Wasserversorgung Fulda (GWV) und die Überlandwerk Fulda AG (ÜWAG) ihre neuesten technischen Entwicklungen in Sachen Mobilität in die Waagschale werfen. OPEL Deutschland will mit dem „AMPERA“, einem Auto mit Elektroantrieb, Zeichen für neue, rasante Entwicklungen setzen und hofft auf innovative Kontakte aus dem Mittelstand. Die Fronius Deutschland GmbH, ein weltweit agierendes, innovatives Technologieunternehmen aus Neuhof, wartet mit hocheffizienten Batterieladesystemen auf, um das Thema Elektroantrieb abzurunden. Giegerich & Partner, ein moderner IT-Dienstleister aus Offenbach bietet in einem Business-Mobil modernste Kom-
munikationstechnologie inklusive Netzwerktechnik an. Der Journalist und Buchautor Dr. Franz Alt unterstützt seit Jahren die Aktivitäten des BVMW in Hessen. Mit seinen Vorträgen weist er immer wieder auf die Chancen für den heimischen Mittelstand in den innovativen Technologiebranchen hin. Daher war es nur eine logische Konsequenz, dass die kooperationswilligen Unternehmen sich gemeinsam präsentieren wollen. Sie haben im hessischen Landesverband einen Partner gefunden, der die Organisation des Netzwerks übernahm. Zahlreiche Unternehmen aus ganz Deutschland haben sich für ein erstes Treffen zum Thema „Innovative Mobilität“ am 3. September in der Orangerie in Fulda bereits gemeldet. Info: www.hessen.bvmw.de, Anfragen an ruediger.muth@bvmw.de
ART Meets Business Künstler und Unternehmer im Dialog Bad Soden im Taunus (acf) · Zehn Künstler der von Anne Franck-Frieden, BVMW, und Barbara Meiler, Kunstmalerin, betreuten Kooperation „ART Meets Business – Künstler im BVMW“ haben sich bei den RAMADA KULTURtagen vorgestellt. Malerei, Fotografie, Bildhauerei, Schmuckdesign, Musik und Schriftstellerei waren vertreten. Diese im Herbst 2009 vom BVMW ins Leben gerufene Kooperation will neu beleben, was an Möglichkeiten und Quellen bereits zu versickern drohte. In einer nüchternen vernunft- und profitorientierten Welt eröffnet die Kunst den Unternehmen und ihren Mitarbeitern die Chance der Auseinandersetzung: Schöpferisches zuzulassen und zu beiderseitigem Nutzen zu erkennen, anzunehmen und
zu fördern. Die Künstler von ART Meets Business sind offen für den Dialog mit Unternehmern und deren Mitarbeitern. Außer Auftragsarbeiten, Vermietung und Verkauf ihrer Werke bildet der Austausch mit dem Künstler einen lebendigen Beitrag zur Entfaltung der Unternehmenskultur. Neben der Vernissage rundeten ein Un-
ternehmertreffen, gemeinsam gestaltet mit BVMW-Kreisgeschäftsführer Gerhard Kaspar-Holthaus, ein Tango-Abend mit Dinner sowie eine Lesung des literarischen Zirkels LitArt das vielfältige Programm ab. Info: www.amb.hessen.bvmw.de
ART Meets Business: Künstler und Unternehmer bei den RAMADA KULTURtagen.
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Hessen Thüringen
Rund um die Bratwurst
10. Sommerfest der Thüringer Landesvertretung
Berlin (ri) · Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) sowie der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei, Dr. Jürgen Schöning (CDU), eröffneten das 10. Sommerfest der Thüringer Landesvertretung.
Das Hauptthema des Traditionsfestes lautete in diesem Jahr: „250 Jahre Thüringer Porzellan“. Unter den Ausstellern befanden sich zahlreiche BVMW-Mitglieder. So präsentierten sich das Porzellanwerk Kahla und die Herzgut Landmolkerei Schwarza von Landeswirtschaftssenator Dr. Kurt Ihm. Bei den Berlinern sind besonders die Thüringer Spezialitäten, an erster Stelle die Thüringer Rostbratwurst, sehr beliebt und
ein wichtiger Grund, beim Sommerfest dabei zu sein, obwohl Ministerpräsidentin Lieberknecht bei ihrer Begrüßung mit Blick auf die zahlreichen Firmenpräsentationen ausdrücklich betonte: „Thüringen bietet weit mehr als die Thüringer Wurst.“ In diesem Jahr stimmte auch das Wetter, so dass bis spät in die Nacht gefeiert wurde und viele Gespräche zwischen Vertretern aus dem breiten gesellschaftlichen Spektrum geführt werden konnten. Seitens der BVMW-Bundesgeschäftsführung und des Landesverbandes wird das Sommerfest der Landesvertretung genutzt, um wichtige Anliegen auf „kurzem Dienstweg“ mit den zahlreich erschienenen Mitgliedern des Bundestages, der Auslandsvertretungen und auch den Bundes- und Landesministern zu erörtern.
Gespräche auf dem Thüringer Sommerfest: BVMWLandesgeschäftsführer Günther Richter (Mitte) nutzte die Möglichkeit, mit Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht ins Gespräch zu kommen und Bundesgeschäftsführer Dr. Sven Halldorn vorzustellen. Foto: Udo Lauer
Vitamin C: Kraftelixier für Unternehmer Kontaktparty der Kreisverbände Greiz und Saale-Orla mit Staatssekretärin a. D. Dagmar Wöhrl Zeulenroda (ri/red) · Im wunderschönen Ambiente des BioSeehotels Zeulenroda organisierte Kerstin Kramer, Leiterin der BVMW-Kreisverbände Greiz und Saale-Orla, die „6. Vitamin-CContact-Party“.
Dagmar Wöhrl, MdB und Mitglied im Politischen Beirat des BVMW (Mitte), wurde von der Leiterin der BVMW-Kreisverbände Greiz und Saale-Orla, Kerstin Kramer, und Landesgeschäftsführer Günther Richter in Zeulenroda herzlich empfangen. Foto: Petra Beck
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Vertreter aus Politik und Wirtschaft, darunter über 250 Unternehmer aus der Region, konnten in diesem Jahr als Gastreferentin das Mitglied des Deutschen Bundestags, Dagmar Wöhrl (CSU), begrüßen. Wöhrl ist seit kurzem Mitglied im Politischen Beirat des BVMW. Sie sprach über die aktuellen Herausforderungen und die daraus folgernde Gestaltung der Rahmenbedingungen für den Mittelstand. Als Schirmherrin fungierte die Landrätin des Landkreises Greiz, Martina Schweinsburg (CDU). Im Rahmen der Veranstaltung fand die bereits zur Tradition gewordene Leistungsschau der regionalen Unternehmen statt. Auf mehreren Pinnwänden wurden die Visitenkarten der Teilnehmer zur Kontaktaufnahme präsentiert. Richard Messner, Messner Versorgungstechnik GmbH in Weida, wurde als „Unternehmer des Jahres 2010“ der Region und Bernd Dölz, Münchenbernsdorfer Folien GmbH, für sein Lebenswerk geehrt. Ein sommerliches Buffet und Freibier der Vereinsbrauerei Greiz rundeten die Veranstaltung lukullisch ab.
Dialog zwischen Abgeordneten und Unternehmern Arbeitskreis wirtschaftspolitische Kommunikation gegründet Erfurt (ri) · Im BVMW-Landesverband Thüringen wurde kürzlich der Arbeitskreis wirtschaftspolitische Kommunikation gegründet. Ihm gehören die wirtschaftspolitischen Sprecher aller fünf im Landtag vertretenen Fraktionen an. Diese sind: Dirk Adams (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), Gerhard Günther (CDU), Dieter Hausold (DIE LINKE), Thomas L. Kemmerich (FDP) und Wolfgang Lemb (SPD). Der Arbeitskreis dient dem Austausch von Argumenten und Erfahrungen aus Politik und Mittelstand, besonders im Vorfeld von Landesgesetzen, wie zum Beispiel dem Thüringer Vergabegesetz. „Dieses neugeschaffene Gremium hat im wahrsten Sinne des Wortes eine Scharnierfunktion zwischen Abgeordneten und Unternehmern und gibt Denkanstöße zur Wirtschaftspolitik. Oberstes Ziel ist die Suche nach vernünftigen Rahmenbedingungen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Thüringer Wirtschaft“, begründet Günther Richter, BVMW-Landesgeschäftsführer, die Bildung des Arbeitskreises. Zum Arbeitsprogramm gehören Besuche in Unternehmen, die Teilnahme von Veranstaltungen und der gemeinsame Gedanken- und Erfahrungsaustausch.
Gründung Gremium Politik und Mittelstand (v. li.): Gerhard Günther (CDU), Dirk Adams (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), BVMW-Regionalgeschäftsführer Ulrich Winterstein, Thomas L. Kemmerich (FDP), BVMW-Landesgeschäftsführer Günther Richter, Wolfgang Lemb (SPD), BVMW-Senatsbeauftragte Dr. Karen Römpler.
BVMW gratulierte Volker Bouffier Gespräch mit designiertem hessischen Ministerpräsidenten Bad Sooden-Allendorf (ri) · Im Namen des hessischen Mittelstands gratulierte Günther Richter, Leiter des BVMW-Landesverbundes Hessen-Thüringen, auch im Namen von Landesgeschäftsführer Rüdiger Muth, Innenminister Volker Bouffier zu seiner überwältigenden Wahl zum CDULandesvorsitzenden. Beim Parteitag im nordhessischen Willingen wurde der 58-jährige Gießener mit 96 Prozent an die Spitze der CDU Hessens gewählt. „Ich möchte jedem das Gespräch anbieten und nehme jeden ernst“, war ein wichtiger Satz seiner Parteitagsrede. Mit seiner Wahl sind für ihn die Weichen für die Nachfolge von Roland Koch gestellt. Günther Richter nahm Bouffier beim Wort und nutzte bei einer Gedenkveranstaltung im Grenzmuseum „Schifflersgrund“ die Gelegenheit, die Arbeit des BVMW vorzustellen. Zuvor hatte Volker Bouffier zu den Ereignissen des Volksaufstands in der ehemaligen DDR am 17. Juni 1953 referiert.
Gespräch zum Kennenlernen: Volker Bouffier (li.), designierter hessischer Ministerpräsident, und Günther Richter, Leiter des BVMW-Landesverbundes Hessen-Thüringen.
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Niedersachsen
Bremen
Freie Bahn im Straßenbau Wirtschaftsminister Bode zieht Zwischenbilanz
Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Jörg Bode.
Hannover (hau) · Auf der zweiten diesjährigen Sitzung des Arbeitskreises Forum Mittelstand informierte der niedersächsische Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Jörg Bode, honorige Vertreter des Mittelstands über die dank der Konjunkturprogramme erzielten Fortschritte im Verkehrsnetz des Landes. Forumsmitglied Josef Spang, Landesbeauftragter Niedersachsen/Bremen des BVMW, erfuhr hier Erfreuliches über den Ausbau von Fern- und Wasserstraßen. Als besorgniserregend bewertete er hingegen die Informationen zum Tiefwasserhafen JadeWeser-Port. „Nicht nur laut Minister Bode hat Mobilität für das Flächenland Niedersachsen eine besonders hohe Bedeutung, auch für mittelständische Unternehmen ist sie von größter Bedeutung“ sagt Spang. „Erfreulicherweise sieht der Bund ebenfalls den Ausbau von Fernstraßen als Schwerpunkt seiner Konjunkturprogramme an.“ 2009 und 2010 standen Niedersachsen dank dieser Einschätzung 250 Millionen Euro zusätzlich für den Straßenbau zur Verfügung, wie der Minister auf der Sitzung des Forums Mittelstand mitteilte. Damit wurden zehn neue Bauprojekte begonnen. Der Schwerpunkt des deutschen Autobahn-Neubaus liegt derzeit in Niedersachsen. Insgesamt werden laut Wirtschaftsminister 2010 rund achthundert Millionen Euro Bundeszuschüsse für Der Mittelstand | 4 | 2010
den Straßenbau in Niedersachsens Kassen gespült. Doch nicht nur das Straßennetz, auch Wasserstraßen und das Schienennetz werden ausgebaut. Minister Bode erklärte, dass der Mittellandkanal ausgebaut und in Schleusen der Weser investiert würde. Auf der Schiene sind beispielsweise die Anbindung von Oldenburg an Wilhelmshaven und der Ausbau der Heidebahn in Arbeit. Weniger erfreulich waren die Neuigkeiten, die der Minister über den Bau des Tiefwasserhafens (Jade-Weser-Port) zu vermelden hatte. Die rechtzeitige Inbetriebnahme durch den Betreiber Eurogate sei aus mehreren Gründen gefährdet: Der Gesellschafter Maersk will aufgrund der schlechten Zahlen im Containerverkehr des letzten Jahres die Inbetriebnahme auf August 2012 verschieben. „Dadurch werden viele anlie-
gende Firmen belastet und die Ansiedlung von neuen Unternehmen in Wilhelmshaven ist stark gefährdet“, befürchtet der BVMWLandesbeauftragte. Außerdem gebe es erhebliche Probleme beim Schienenausbau zur Anbindung des Hafens. Besonders unerfreulich bewertet Spang die Tatsache, dass vom Bundesverkehrsminister zwar ein Schreiben vorliegt, das die Finanzierung der Streckenanbindung zusichert, Haushaltsmittel im Bund dafür aber nicht vorgesehen sind. Unter Umständen müsse so mit einer Verspätung der Inbetriebnahme von bis zu zwei Jahren gerechnet werden. Leider gerät aber nicht nur der Zeitplan beim Jade-Weser-Port aus den Fugen. Derzeit wird zudem eine Kostensteigerung von 237 Millionen auf 500 Millionen Euro erwartet.
Vor dem eigentlichen Golfen erfolgt das Trockentraining.
Sicherung eines Unternehmens Rechtzeitig um die Nachfolge kümmern Winsen/Luhe (hau/red) · Nach Schätzungen des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn stehen in Deutschland von 2010 bis 2014 jährlich etwa 22.000 Unternehmen mit rund 287.000 Beschäftigten vor der Nachfolgefrage. Sie optimal vorzubereiten und umzusetzen, stellt jede Firma vor große Herausforderungen.
ren kann. Je länger diese Übergabephase dauert, desto mehr kann die Existenz des Unternehmens gefährdet werden. So lautet das Ergebnis einer Studie, die das Institut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) und die KfW Bankengruppe auf der Datenbasis des KfW-Mittelstandspanels erstellt haben.
Wie sich diesen am besten begegnen lässt, erfuhren die 60 Teilnehmer eines Vortragsabends zum Thema „Sicherung Ihres Unternehmens“ im Haus der Volksbank in Winsen/Luhe. Eingeladen hatten der BVMW Niedersachsen gemeinsam mit der Volksbank Nordheide e. G.
Die hohen Erwartungen der Unternehmer wurden von den Referenten, Mitglieder des Arbeitskreises Unternehmensnachfolge des BVMW Niedersachsen, voll erfüllt. Michael Semrau aus Lüneburg referierte zum Thema „Erbrechtliche Voraussetzungen“. Björn Langanke, Steuerberatungsgesellschaft Reimers & Langanke in Winsen, übernahm den Bereich der Nachfolge aus steuerlicher Sicht. Josef Spang sprach über die Notwendigkeit der Beachtung der unterschiedlichen Prozesse bei der Unternehmensnachfolge. Carsten Henningsen von der Volksbank klärte die Unternehmer schließlich über Finanzierungsmöglichkeiten auf.
Steht die Unternehmensübergabe an, fahren viele Alteigentümer während der Suche nach einem Nachfolger ihre Investitionen herunter. Trotzdem passen sie oft die Zahl der Beschäftigten nicht an die veränderte Lage an. Gleichzeitig sinkt die Ertragskraft der Firma, was die Suche nach einem Nachfolger erschwe-
Das einhellige Motto aller Vorträge lautete dabei: Je früher an die Übergabe eines Unternehmens gedacht wird, desto besser für den Unternehmer, seine Mitarbeiter und seine Familie.
Wichtiges Thema im Mittelstand – Unternehmensnachfolge: Herman Poppe, Carsten Henningsen, Björn Langanke, Michael Semrau, Josef Spang (v. li.).
Probegolfen auf der Driving-Range Entspannung nach informativem ostfriesischen Mittelstandstreffen Lütetsburg (hau/red) · Hochinteressant, kommunikativ und sportlich – mit diesen Worten lässt sich kurz beschreiben, was den rund 50 Teilnehmern des zweiten „Meeting Mittelstand“ geboten wurde. Zu der Veranstaltung auf der Golfanlage von Schloss Lütetsburg hatte Horst Kuipers, BVMW-Verbandsbeauftragter Ostfriesland, geladen. Schon der erste Vortrag auf dem Treffen war für die Teilnehmer von größtem Interesse. Das Thema lautete: Erhalt und Wiederherstellung der beruflichen Leistungsfähigkeit von Fachund Führungskräften. Ein besonderer Focus wurde dabei auf die wissenserfahrene, ältere Generation gelegt. Hintergrund: Durch den demographischen Wandel wird der Anteil der älteren Arbeitnehmer in den Unternehmen stark zunehmen. Im Jahre 2020 wird nach einer Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsfor-
schung (IAB) jede dritte Arbeitskraft 50 Jahre und älter sein. Für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen wird es darum immer wichtiger, dass ihre Mitarbeiter auch in älteren Jahren noch innovativ, motiviert und leistungsfähig sind. Vorraussetzung dafür ist es, ihre Gesundheit zu erhalten. Wie sich dies realisieren lässt, zeigte Dr. Thomas Drücke, Chefarzt der Dr. Becker Klinik Norddeich. Mit anschaulichen Beispielen aus dem Alltag seiner Fachklinik für Prävention, Rehabilitation und berufliche Wiedereingliederung lieferte er wichtige Informationen und wertvolle Anregungen. Uwe Molthagen, T-Mobile Deutschland, referierte zum Thema „Immer online im Firmennetz“. Zum Ausgleich nach viel Information und Kommunikation war „Probegolfen“ auf der Driving-Range angesagt. Ein Angebot, das zahlreiche Teilnehmer gerne annahmen.
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Gesundheit mit Konzept Vorsorge im Unternehmen organisieren
Nieders Bremen
Oldenburg (hau/red) · Jeder Fehltag eines Arbeitnehmers kostet ein Unternehmen laut Experten etwa 400 Euro. Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz ist also schon allein aus ökonomischer Sicht von größter Bedeutung.
gesundheitsfördernde Maßnahmen aber planvoll etabliert werden. Ein entsprechendes Konzept hat jetzt die Arbeitsgruppe Gesundheit der BVMW-Metropolregion Bremen/Oldenburg gemeinsam mit der FourProFit GbR erarbeitet.
Aber nicht nur, im Idealfall steigert sie nämlich auch das Wohlbefinden und die Motivation der Mitarbeiter deutlich. Um diese Erfolge in Unternehmen zu erzielen, müssen
„Wer eine nachhaltige Gesundheitsvorsorge in seinem Unternehmen einführen will, braucht weit mehr als nur rückenfreundliche Stühle“, weiß Kreisgeschäftsführer
Detlef Blome. Das von der Arbeitsgruppe entwickelte Konzept für die betriebliche Gesundheitsvorsorge umfasst darum neben dem Arbeitschutz und der Arbeitsplatz- und Ergonomieberatung auch die Bereiche Arbeitsmedizin sowie die Arbeits- und Organisationspsychologie. „Für jeden Betrieb muss natürlich ein individuelles Konzept für das Gesundheitsmanagement erstellt werden“, erklärt Anne-Marie Glowienka, Ergonomieexpertin der FourProFit GbR. Dafür sollte
Nordrhein-Westfalen Bei den GIANTS Düsseldorf zu Gast BVMW-Mitglied hofft auf Klassenerhalt durch eine Wildcard Düsseldorf (tk) · Alles Daumendrücken und die lautstarke Unterstützung halfen nicht: Die Basketballer der GIANTS Düsseldorf müssen nach hartem Kampf den sportlichen Abstieg in die Zweitklassigkeit hinnehmen. Nach packendem Kampf verloren die Düsseldorfer Bundesligaspieler gegen den Meisterschaftsaspiranten aus Göttingen denkbar knapp mit 71:72. Auch der spektakuläre Drei-Punkte-Wurf von T.J. Carter, der mit 25 Körben bester Mann des Abends war, konnte Sekunden vor Spielende keine Wende mehr herbeiführen. Über 50 BVMW-Mitglieder kamen der Einladung der GIANTS ins BurgWächter-Castello nach und wurden Zeugen eines dramatischen Abstiegskampfes. Die GIANTS, selbst seit kurzem Mitglied im BVMW, umsorgten die Düsseldorfer Unternehmer auch kulinarisch und boten ihren Gästen beste Unterhaltung. Der Geschäftsführer des Clubs, Claudio di Padova, sieht seinen Verein im Mittelstandsverband gut aufgehoben und konnte zum Ende des Abends allen alten und neuen Fans der GIANTS doch noch eine gute Nachricht mitteilen: Der sportliche Abstieg war zwar besiegelt, doch besteht die Möglichkeit, auch in der kommenden Saison erstklassigen Basketball in Düsseldorf anzubieten. Es
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wird in den kommenden Wochen noch eine Wildcard für die erste Liga zu vergeben sein, da Aufsteiger Cuxhaven auf die Teilnahme in der kommenden Saison verzichtet. Düsseldorf kann sich daher berechtigte Hoffnung auf den Klassenerhalt durch die Hintertür machen. Der BVMW drückt die Daumen, denn es waren sich alle einig: Ein Abend bei den GIANTS verspricht in vielerlei Hinsicht Spannung und beste Unterhaltung. Info: www.giants-duesseldorf.de
Packender Zweikampf der Basketballer von Düsseldorf und Göttingen.
sachsen sich ein Steuerungsgremium bilden, zu dem Vertreter aller Beteiligten zählen. Zwar sei Gesundheitsvorsorge grundsätzlich Chefsache, ohne Einbeziehung der Mitarbeiter, bleibe sie jedoch wirkungslos. „Durch Transparenz, Wertschätzung und Vertrauen in die Mitarbeiter, wird die Motivation zur Gesundheitsvorsorge deutlich gesteigert“, erklärt Olaf Meyer-Ahrens, Experte für Arbeits- und Organisationspsychologie. Aus der Ermittlung der Stärken und Poten-
ziale ergebe sich dann der weitere Handlungsbedarf. „Durch die Evaluation der durchgeführten Maßnahmen ist eine systematische, kontinuierliche Weiterentwicklung der betrieblichen Gesundheitsvorsorge möglich“, sagt Anne-Marie Glowienka. „Hieraus lassen sich dann auch neue Handlungsfelder und Verbesserungsvorschläge ableiten.“ Infos: info@fourprofit.de
Das Team AG Gesundheit: Olaf Meyer-Ahrens, Achim Voigt, Dr. Henry Bruch, Anne-Marie Glowienka und Detlef Blome (v. li.). Foto: BorgmeierMediaGruppeGmbH
BVMW Business Talk in Bielefeld Moderne Kommunikation im Unternehmen erläutert Bielefeld (bl) · „Social Media Marketing: Zukunftsfähige Strategien zur erfolgreichen und rechtssicheren Vermarktung im Internet“. Unter diesem Motto führte Beate Leibnitz im BVMW Business Talk interessierte Mitglieder des Verbands kürzlich mit Experten zusammen. Die Komplexität des täglichen Wirtschaftslebens und die damit verbundenen Anforderungen an die Unternehmer steigen stetig. Der moderne Unternehmer hat sich in immer stärkerem Maße den Fragen des Technologieeinsatzes, der Prozess- und Rechtssicherheit der Kommunikationstechnologie zu stellen. Der technologische Fortschritt beschleunigt sich auf diesem Feld zusehends und man fragt sich: Was wird nach dem Internet die nächste große Innovation der Kommunikationswelt sein? Wie müssen mittelständische Unternehmen auf die Herausforderungen sich ändernder technologischer Rahmenbedingungen reagieren? Auf die rechtlichen Probleme der modernen Kommunikationswelt ging Rechtsan-
walt Sebastian K. Müller aus der Kanzlei Dr. Müller und Kollegen ein und klärte Fragen rund um Weblogs und die Nutzung sozialer Netzwerke, deren Bedeutung in den vergangenen Jahren enorm gestiegen ist. Auch das regelmäßig wiederkehrende Problem der Datenarchivierung und Dokumentation wurde von Thomas Bunte, Prokurist der Rebel freestyle Group, angesprochen. Bunte war kompetenter Ansprechpartner
bei vielen Fragen aus dem unternehmerischen Alltag, wie dem korrekten Umgang mit Spam-Mails. Einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen im web 2.0, social media, mobile apps und augmented reality gab Lior Yarom, Geschäftsführer der Rebel freestyle Group. Den anwesenden Unternehmern wurden zukünftige Handlungsoptionen des modernen Marketings vor Augen geführt.
BVMW Business Talk: Beate Leibnitz, Thomas Bunte, Sebastian K. Müller, Lior Yarom (v. li.).
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NordrheinWestfalen
Erste „Bonner Runde“ des BVMW
Mittelständler und Oberbürgermeister diskutieren über Wirtschaftsstandort
Bonn (wl/red) · Wie steht es um den Mittelstand an Rhein und Sieg und welche Auswirkungen hat die aktuelle Haushaltssituation der Kommunen auf die Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen? Diesen und weiteren Fragen zur Standortpolitik stellte sich Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch bei der „Bonner Runde“ des BVMW.
Vor der ungewöhnlichen Kulisse im Hochregallager der GVP Gemeinnützige Werkstätten Bonn GmbH diskutierte Nimptsch auf der vom BVMW-Kreisverband Bonn/ Rhein-Sieg ausgerichteten Podiumsdiskussion mit mehr als 100 Unternehmerinnen und Unternehmern. Die anwesenden Gäste interessierten sich dabei vor allem für die Zukunft des World Conference Center Bonn (WCCB) und die möglichen Auswirkungen auf die städtische Wirtschaftsförderung. Der Oberbürgermeister versuchte die Bedenken mit sachlichen Argumenten zu zerstreuen und stellte klar, dass geplant sei, das Büroflächenangebot für IT-Gründer in Bonn zu erweitern. Die Stadt antwortet so auf
Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch diskutierte mit BVMW-Mitgliedern über die Wirtschaftsentwicklung der Region.
die Wirtschaftskrise und setzt gemeinsam mit Unternehmen moderner TechnologieCluster ein wichtiges Standortsignal. GVP-Geschäftsführer Wolfgang Pütz informierte die anwesenden Gäste über das Dienstleistungsangebot des gemeinnützigen Unternehmens, das rund 340 psychisch kranke Menschen in das Arbeitsleben integriert. Die GVP ist einer der leistungsfähigsten Anbieter von Versand- und Kon-
fektionierungsarbeiten im Rheinland und zählt neben mittelständischen auch Großunternehmen sowie Bundes- und Landesministerien zu ihrem Kundenkreis. Die GVP stellen mit ihrem Engagement eindrucksvoll unter Beweis, welchen unverzichtbaren Beitrag gemeinnütziges Handeln und mittelständisches Unternehmertum gerade in Krisenzeiten für unsere Gesellschaft leisten können.
Fitness erhöht Leistung im Beruf Starreferenten informieren über sportliche Aktivität nach Feierabend Gelsenkirchen (pd/ tk) · Fitness liegt im Trend. Gemeinsam mit Topreferenten, darunter der ehemalige Weltklasse-Radprofi Marcel Wüst, trafen sich die Mitglieder des BVMW EmscherLippe zu einem „sportlichen Abend“ und diskutierten über die Bedeutung körperlicher Fitness und beruflicher Leistungsfähigkeit. Gastgeber des Abends war die Stölting Unternehmensgruppe. Ein selbstbewusstes, sportliches Auftreten kann in vielerlei Hinsicht ein Türöffner zum Erfolg sein. Dies gilt nicht nur für den Leistungssport. Als Topreferent eröffnete der ehemalige Radprofi Marcel Wüst den Vortragsabend. Er wies schonungs-
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los auf unsere kleinen Alltagssünden hin und riet dringend dazu, die Bereiche des Lebens ganzheitlich aufzufassen. Auch die Experten der Podiumsdiskussion, Jochen Hahn, Achim Gildemann, Marc Böhme, Hans Oehl und Dr. Stefan Middel versuchten unter der Moderation von Uwe Loch im intensiven Dialog mit dem Auditorium, Möglichkeiten und Alternativen sportlicher Betätigung im stressigen Alltag zu erarbeiten. Das fachkundige Symposium zeigte vielfältige Möglichkeiten, wie man mit kleinen Erfolgserlebnissen und Abwechslung den inneren Schweinhund überwinden kann.
Rechtliche Flexibilität erforderlich In der Krise sollten alle Möglichkeiten genutzt werden Siegen (rj/red) · Die Wirtschaftskrise hat allen gezeigt: Unternehmen brauchen rechtliche Flexibilität. Die Politik ist an dieser Stelle gefordert, den Mittelstand nicht aus den Augen zu verlieren. „Flexibilität und ein geschickter Umgang mit den Spielräumen des Arbeitsrechts soll jedoch nicht dazu dienen, möglichst viel Personal zu entlassen, sondern das Überleben der Unternehmen sichern und zur Erhaltung möglichst vieler Arbeitsplätze beitragen“, mit diesen Worten begrüßte BVMW-Kreisgeschäftsführer Rainer Jung Mitglieder und Freunde des Verbands in der Siegener „Pfeffermühle“ zum regionalen Unternehmertreffen. Thema: „Das Arbeitsrecht in der Krise – eine rechtliche und taktische Herausforderung.“ Die aktuelle Debatte über den sich immer mehr zeigenden Fachkräftemangel mache deutlich, dass eine langfristig planende und auf Mitarbeiterbindung ausgerichtete Personalpolitik über die Zukunft vieler Unternehmen entscheide. Der Weg aus der Wirtschaftskrise werde nur über exzel-
lentes Fachpersonal sicherzustellen sein, was Massenentlassungen in der jetzigen Situation nahezu ausschließen dürfte. Iris Tauth, Fachanwältin für Arbeitsrecht von PriceWaterhouseCoopers Legal AG Düsseldorf referierte über die Handlungsspielräume im Arbeitsrecht zur Vermeidung von Kündigungen. Der Abbau von positiven Zeitkonten, von (Alt-)Urlaub und von Leiharbeit, der Aufbau negativer Zeitkonten, Kurzarbeit, Befristung, Teilzeit in verschiedenen Varianten und Fortbildung standen im Mittelpunkt des praxisnahen Vortrags. Eine generelle Reduktion der Lohnzusatzkosten sollte in Krisenzeiten ebenfalls diskutiert werden. Steuerberater Frank Kosner von der Siegener Niederlassung der PriceWaterhouseCoopers WPG AG ergänzte den Beitrag um steuerliche Optimierungsmöglichkeiten bei den Personalkosten. Sollte jedoch der Fall eintreten, Beschäftigung abbauen zu müssen, komme es darauf an, das Trennungsmanagement für alle Beteiligten möglichst schmerzfrei zu gestalten. Aufhebungsverträge stellten
dann ein brauchbares Instrument dar. Der Gang vor das Arbeitsgericht werde so oft vermieden. Beide Referenten wiesen auf die unbedingte Notwendigkeit hin, juristisch einwandfreie Konstrukte zu wählen. Die Gefahr langwieriger und kostspieliger arbeitsrechtlicher Prozesse sollte jedem Unternehmer im Rahmen seiner Personalplanung bewusst sein.
Arbeitsrecht beachten: Rainer Jung und Fachanwältin Iris Tauth gaben wichtige Tipps.
Der wichtigste Appell des Abends war die Ermunterung zu sportlicher Betätigung. Das Alter spiele hierbei keine Rolle. Sportliche Hobbys sollten sich schrittweise in das Freizeitverhalten integrieren lassen. Als sinnvolle Ergänzung biete sich eine darauf abgestimmte Ernährung an. Aber auch hier gelte: Mit der Brechstange erreicht man häufig das Gegenteil von dem, was eigentlich intendiert war. Eine Politik der kleinen Schritte sei hier gefragt und führe zielsicher zu erhöhter Leistungsfähigkeit und Lebensqualität. Abschließend bot eine Künstlerin vom Ensemble des GOP Varieté Theaters den 150 Gästen eine Hula Hoop-Einlage.
Die Hula Hoop-Einlage begeisterte die Gäste und das Podium.
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Rheinland-Pfalz Saarland
Netzwerken endet nicht an der Landesgrenze Erste gemeinsame BVMW-Veranstaltung Rheinland-Pfalz und Hessen Mainz (hs) · Eindrucksvoll war die Bürosystem-Ausstellung des Gastgebers Woodtec, bei der vom BVMW Rheinhessen organisierten ersten Veranstaltung mit den Kollegen des BVMW Hessen im Industriepark Höchst. Geschäftsführer Detlev Gemünden erläuterte den Teilnehmern die Einflüsse der unterschiedlichen Bürosysteme – vom Großraum bis zum Zellenbüro – auf die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. 600 Tonnen gezielte Krebstherapie – so schwer ist der rotierende Teil der Gantry, des neuen Heidelberger Ionenstrahltherapie Zentrums, entwickelt von einem
der „Hidden Champions“ Deutschlands: der MT Mechatronics in Mainz. Mit seinem Vortrag über dieses Projekt sowie dem Anteil seines Unternehmens am größten Radioteleskop der Welt in Chile und am Ariane-Raumfahrtprogramm zog Geschäftsführer Thomas Zimmerer die Zuhörer in seinen Bann. Danach zeigte Hans-Walter Fuchs den Unternehmern, wie sie erfolgreich aus der Krise steuern können. In der Rubrik „Streiflichter“ stellte Kay Lied (BVMW Frankfurt) die gemeinsam mit Horst Schneider und Hans-Jürgen Volz (BVMW Rhein-Hessen) gegründete Akademie Rhein-Main vor. Heike Sommerau-
er-Dörzapf, die mit einigen Kolleginnen vom VdU Verband deutscher Unternehmerinnen an der Veranstaltung teilnahm, lobte die Vielfalt der angebotenen Themen. Wirtschaftsprüfer Werner Renkes erklärte verständlich und auf humoristische Weise das deutsche Steuersystem.
Außenansicht Ffm-Höchst.
Wissensbilanz als entscheidender Erfolgsfaktor Neues Instrument zur Selbsteinschätzung eines Unternehmens Bad Kreuznach (sh) · Die Förderung und der gezielte Einsatz der Ressource Wissen stand im Mittelpunkt der BVMW-Veranstaltung in Bad Kreuznach, zu der Oswald Schappert, Leiter Kreisverband Rhein-Nahe-Hunsrück, eingeladen hatte. Unter dem Motto „Wissensbilanz – Made in Germany“ erfuhren die Zuhörer Aktuelles über dieses vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderte und vom Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) entwickelte Verfahren, das jedes Unternehmen für sich erarbeiten kann.
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Die theoretischen Voraussetzungen und Hintergründe erläuterte Reimund Büdenbender, ProNovo-Consulting, Bad Kreuznach. Mit der „Wissensbilanz“ stehe ein innovatives und bereits erprobtes Verfahren zur Verfügung, das die „weichen“ Faktoren, speziell bei kleinen und mittleren Unternehmen, optimal zur Geltung bringe. Inzwischen hat das BMWi eine Toolbox aufgelegt, die jederzeit erhältlich ist. Eberhard Fischer, aus Baden-Württemberg angereister Inhaber der Fischer Werkzeugtechnik GmbH & Co.KG., berichtete dann aus der Praxis, wie die „Wissensbilanz“ seit mehr als drei Jah-
„Notenbankfähig“ – Titel auch für Mittelständler Kostenfreies Rating bietet kleinen und mittleren Firmen Bonitäts-Etikett Trier (sh/red) · „Notenbankfähig – Bonitätsanalyse der Deutschen Bundesbank“ war das Thema eines Vortrags von Bundesbankdirektor Stephan Rapp, Hauptverwaltung Mainz, auf einer BVMW-Veranstaltung in Trier.
Zum Auftakt konnte der neue BVMW-Regionalbeauftragte für Trier, Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich, Stefan Bill, sogleich einen Glanzpunkt setzen. Seiner Einladung zu „Unternehmer um 6 – Zukunft gestalten“ in den traditionellen Trierer Frankenturm folgten zahlreiche Mittelständler aus der Region. Kleine und mittlere Unternehmen können sich nun kostenfrei einem Rating unterziehen und so eine auch werbewirksame Zertifizierung durch die Deutsche Bundesbank hinsichtlich ihrer Bonität erhalten. Mehr als 1.600 Unternehmen in Rheinland-Pfalz und im Saarland haben diese Chance schon genutzt. Etwa 70 Prozent von ihnen erhielten das Prädikat „notenbankfähig“. Bei Interesse genügt ein Anruf bei der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Mainz. Danach sprach der Präsident des Statistischen Landesamts Rheinland-Pfalz, Jörg Berres, über den demografischen Wandel in diesem Bundesland und dessen Auswirkungen auf Wirtschaft und Unternehmen. Fazit: In den kommenden zehn Jahren wird der Altersdurchschnitt aller erwerbstätigen Personen deutlich steigen mit spürbaren Auswirkungen, darunter auf Ausbildungspotenzial, Durchschnittsalter der Beschäftigten und Firmengründungen bzw. -übernahmen.
Regionalbeauftragter Stefan Bill (li.) und Landesgeschäftsführer Heinz Bommersheim.
Der Unternehmens-Coach Thomas Krings widmete sich dem Thema „Hochleistung und Menschlichkeit“. Der Tenor seines Beitrags lag auf der Nachhaltigkeit von Führung, Leistung der Mitarbeiter und Anerkennung durch den Vorgesetzten. Dabei zahle sich das interne Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten dann aus, wenn diese Komponenten ein Gleichgewicht bilden.
ren sein, auch im Ausland vertretenes, Unternehmen positiv beeinflusst hat und nun einen wesentlichen Bestandteil seiner Führungsarbeit bildet. Dies unterstrich auch Rainer Offen, Personalleiter der VR Bank Südpfalz, Landau. Fusionen und Umstrukturierungen in der Bank hätten gezeigt, dass nur ein zielorientierter Einsatz der Mitarbeiter auf der Basis der Wissensbilanz zu dem Erfolg geführt hätte, den die Bank heute verzeichnen könne. Die rege Diskussion im Anschluss machte deutlich, dass das Thema bei den Gästen große Aufmerksamkeit geweckt hat. Zuvor hatte BVMW-Mitglied und Manager des Domina Hotels Kurhaus, Thomas Sante, auf die Tradition des Hauses verwiesen. So hatten sich hier einst Adenauer und de Gaulle zu Gesprächen über die Zukunft Deutschlands getroffen.
Erfolgsfaktor Wissensbilanz: Reimund Büdenbender, Oswald Schappert, Eberhard Fischer, Thomas Sante und Rainer Offen (v. li.).
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Rheinland-Pfalz Saarland Effiziente Unternehmenssteuerung Den Mittelstand fit für die Zukunft machen Saarbrücken (dip/red) · In Kooperation mit der Deutschen Bank und SAP sowie mit Unterstützung des BVMW hatte Verbandsmitglied TRIAS GmbH zu einer Informationsveranstaltung in Saarbrücken eingeladen. Die Veranstaltung befasste sich mit den Themen Finanzierung, Auslagerung von administrativen Prozessen und professionelle Business-Software aus dem Internet. Im Vortrag der Deutschen Bank wurde zunächst das allgegenwärtige Thema Kreditklemme detailliert beleuchtet. Die Teilnehmer konnten von mehreren namhaften Unternehmen Tipps zum Thema Liquidität und Zusammenarbeit mit der Geschäftsbank mit nach Hause nehmen.
SAP Deutschland stellte die neue On-Demand-Softwarelösung „SAP Business ByDesign“ vor. Mit diesem internetbasierten Produkt sei nun endlich eine professionelle Business-Software auch für den Mittelstand verfügbar, die ohne hohe Investitions- und Administrationskosten schnell und einfach eingeführt werden könne. Die TRIAS GmbH zeigte in ihrem Vortrag, wie mittelständische Unternehmen administrative Prozesse, darunter Finanzbuchhaltung und Angebotsmanagement, auslagern und sich somit verstärkt auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Mit Dr. Oliver Quirmbach, Geschäftsführer des Software-Unternehmens ILC PROSTEP, konnte ein erfahrener Referent aus der Praxis gewonnen werden. Er berichtete,
wie die Themen der drei Vorredner bei ILC PROSTEP bereits erfolgreich umgesetzt worden sind und legte den Zuhörern die Einführung einer integrierten BusinessSoftware als Grundlage für eine effiziente Unternehmenssteuerung nahe.
Dr. Oliver Quirmbach, Geschäftsführer von ILC PROSTEP, berichtete aus der Praxis.
Kleine Ursachen mit großer Wirkung Mittelstandsforum zeigt brisante Probleme im Straßenverkehrsrecht
RA Peter Hoffmann erläutert Rechtsprobleme im Straßenverkehr.
Kirkel-Limbach (dip) · Die Konsequenzen einer Ordnungswidrigkeit oder eines Vergehens im Straßenverkehr können ganz erheblich sein. Zu denken ist nicht nur an die unmittelbaren Auswirkungen, wie Geldbuße und Geldstrafe, sondern vor allem an die weitergehenden wirtschaftlichen Folgen, die bei einem Verlust der Fahrerlaubnis drohen. Je nach Schwere des Verkehrsvergehens kann sogar eine Haftstrafe in Betracht kommen, mit all den hieraus folgenden Konsequenzen für die berufliche und wirtschaftliche Existenz. Um das Thema näher zu beleuchten, hatten der BVMW im Saarland und die BMW Niederlassung Saar-Pfalz zu einem Unternehmer-
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abend in deren Räumen in Kirkel-Limbach eingeladen. Referent des Abends war der auf Verkehrsrecht spezialisierte Rechtsanwalt Peter Hoffmann aus Homburg. Anhand von Beispielen aus der Praxis behandelte Hoffmann die Themen Unfallflucht (und erläuterte die Regeln zum Austausch der Personendaten), Vortäuschen einer Straftat bei Parkplatzdelikten, Geschwindigkeitsüberschreitungen, richtiges Verhalten bei Verkehrskontrollen und Fahren unter Alkoholeinfluss. Die Verfahren zur Feststellung von Atemalkohol- und Blutalkoholwert wurden ausführlich dargestellt, ebenso die Folgen einer Alkoholfahrt: Für den Ersttäter, der fahrlässig gegen die 0,5 Promille-Grenze verstößt, sind ein Regelbußgeld von 500 Euro und ein Fahrverbot von einem Monat vorgesehen. Außerdem werden für einen solchen Verstoß vier Punkte in das Verkehrszentralregister in Flensburg eingetragen. Der Referent sprach auch über Nutzungsuntersagung bzw. Nichtanerkennung einer ausländischen EU-Fahrerlaubnis und gab einen Überblick über die derzeit nicht einheitliche Rechtsprechung der Verwaltungsgerichte. Nach dem so genannten Kapper-Urteil des EuGH vom 29.04.2004 sind Führerscheine, die von einem EU-Land ausgestellt wurden, „ohne Wenn und Aber“ gegenseitig anzuerkennen. In der Folge hatte sich ein reger Führerscheintourismus in andere EU-Staaten entwickelt, bevorzugt nach Polen und Tschechien.
Sachsen Neuer Landesbeauftragter für Sachsen Andreas Beyer: Kontinuität fortsetzen Dresden/Berlin (del) · Der Vorstand des BVMW hat Andreas Beyer zum neuen Landesbeauftragten für Sachsen berufen. Beyer übernahm die Leitung des Landesverbandes, die dessen Gründer, Bodo Schwarz, bis zu seiner Berufung als Bundesgeschäftsführer in Berlin ausgeübt hat. Andreas Beyer wurde 1960 in Schlema/ Sachsen geboren. Er ist verheiratet und wohnt in Pirna. Beyer wurde aus einer Vielzahl von Bewerbern der Vorzug gegeben. Nach mehreren beruflichen und fachlichen Abschlüssen und dem Studium Maschinenbau war er in unterschiedlichen Unternehmen vor allem im Vertrieb, Leasing und Marketing in Deutschland und
im Ausland erfolgreich tätig und übte Leitungsfunktionen als Niederlassungs- und Vertriebsleiter aus. Stationen waren unter anderem Auto Sixt Leasing, akf servicelease, AKZO NOBEL Nobilas und Toyota im Firmenkundenbereich. Andreas Beyer besitzt reiche Erfahrungen in Management und Menschenführung. Der BVMW-Landesverband Sachsen wurde nach der Wende gegründet. Er ist der zweitstärkste Landesverband in Deutschland. Andreas Beyer: „Die langjährige Arbeit des Verbandes zum Wohle des Landes wird kontinuierlich fortgesetzt. Ich bin sicher, dass die Mitglieder des BVMW auch weiter zum Gedeihen beitragen und die Wirtschaftskraft des Freistaates erhöhen werden.“
Andreas Beyer, neuer Landesbeauftragter des BVMW in Sachsen. Foto: Delau
Die Oberlausitz nach vorn bringen 10.000 Menschen arbeiten in BVMW-Mitgliedsunternehmen Bautzen (del) - Kleines Jubiläum: der 10. Mittelstandstag der Oberlausitz in Bautzen. BVMW-Regionalgeschäftsführer Wilfried Rosenberg hatte einiges zu berichten.
Foyer des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters. Im Hintergrund Fotos von Aufführungen. Foto: Delau
Anfangs verbeugte er sich vor den 29 Sponsoren, ohne die das Unternehmertreffen nicht möglich gewesen wäre. Dann stellte er fest: „Der BVMW spielt im Orchester der Oberlausitz gut mit“. Mehr als 10.000 Menschen der Region arbeiten in Firmen, die Mitglied des BVMW sind. In den zurückliegenden Jahren haben die Mitglieds-Unternehmen vieles geleistet. Das Projekt Wirtschaft und Theater hat dem Deutsch-Sorbischen Volkstheater die Mitfinanzierung des neuen Foyers und der Drehbühne gebracht. Seit 2006 flossen jedes Jahr 60.000 Sponsor-Euro ins Theater. Nun soll dem Bautzener Museum geholfen werden. Ein Bildungsbündnis Mittelstand mit der Studienakademie wurde beschlossen, ein politischer Beirat konstituiert. Netzwerke aufbauen und leben, Netzwerke arbeiten lassen, sie zu organisieren, dafür steht der BVMW Bautzen. Das stellte auch das große Podium fest, das Bundesgeschäftsführer Dr. Sven Halldorn leitete.
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Sachsen
Visitenkartenparty in Chemnitz
Über 600 Unternehmer beim Erfahrungsaustausch
Chemnitz (kur) · Zum 15. Mal fand die alljährliche Visitenkartenparty, eines der größten Unternehmertreffen im Chemnitzer Raum, beim BVMW-Mitglied Büroland GmbH statt. „Mach mal ‘ne fünfzehn“ war das Motto der diesjährigen Kontaktparty. Etwa 600 Unternehmer ließen sich die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und zu neuen Kontakten nicht entgehen. Organisiert wurde das Unternehmertreffen von einem Verein und dem BVMW. Das ausgewogene Begleitprogramm mit Lifemusik und Feuerwerk wurde – wie immer – von Comedia-Concept-Chefin Karin Uhlmann in Szene gesetzt. Das Treffen erwies sich auch in diesem Jahr als einzigartige Kontaktbörse zum Auffrischen alter und Schließen neuer Verbindungen. Es bleibt dabei: Auch im nächsten Jahr wird es eine Visitenkartenparty geben.
Afrikanische Trommler auf der Chemnitzer Visitenkartenparty. Foto: Delau
Vernetztes Arbeiten aus der Steckdose Der Mittelstand sprach mit Dirk Backofen, Marketingchef der Telekom, auf dem Mittelstandstag in Bautzen Der Mittelstand: Herr Backofen, warum sind Sie nach Bautzen gekommen? Backofen: Ich bin gern in Sachsen. Meine Familie lebt hier. Auch wenn ich in Bonn arbeite, bleibt eine Beziehung zur alten Heimat bestehen. In die Regionen zu gehen, dort mit Neuem präsent zu sein, erscheint mir zunehmend wichtig. Der Mittelstand: Was bringen Sie mit? Backofen: Die Telekom bietet ein neues Paket rund um das vernetzte Arbeiten an. Ein völlig neuer Denkund Kommunikationsansatz kommt in der Praxis zum Einsatz. Künftig wird der Nutzer einen Stecker in die Steckdose stecken und damit alle Zugänge aus der Dose ziehen. Konferenzen werden in einer
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Schärfe in die Büros geschaltet, als säßen sich die Teilnehmer gegenüber. Das Büro erreicht die Größe einer Aktentasche. Die Herausforderung für Telekom Deutschland war, die Anwendung und damit die Vernetzung der Abläufe so einfach wie möglich über alle Endgeräte hinweg ohne Medien- und Technologiebrüche kostengünstig und schnell anwendbar zu machen, besonders auch für mittelständische Unternehmen. Der Mittelstand: Die Telekom ist seit Jahren einer der Initiatoren des Mitteldeutschen Unternehmertags (MUT) in Leipzig. Auch dieses Jahr am 7. Oktober? Backofen: Klares Ja. Wir werden dort neueste Lösungen der Telekom vorstellen.
Dirk Backofen, Marketingchef der Telekom. Foto: Delau
Den Mittelstand im Blick SAP Business One arbeitet passgerecht für kleine und mittlere Unternehmen Dresden (del) · Ein Unternehmertreffen mit Aha-Effekt. Die Meinung des Mittelstands über SAP ist ausgeprägt: Sie spielt auf einer Ebene, die für mittelständische Unternehmen unerreichbar ist. Und eben diese Auffassung wurde auf einem Unternehmertreffen, zu dem die BVMWKreisgeschäftsführerin Edda Schwarz, Dresden, eingeladen hatte, nachdrücklich widerlegt. Die Software und Consulting GmbH SIGMA, eine Tochter der SAP, entwickelt seit länge-
rem betriebswirtschaftliche Lösungen für kleine und mittelständische Unternehmen. Das Paket SAP Business One bietet kleinen und mittleren Unternehmen leistungsstarke Lösungen an. Bernd Zückmantel, Vertriebsleiter SAP Mittelstandslösungen: „Wir arbeiten bewusst in Chemnitz für den Mittelstand. Ich kann den Unternehmern nur Mut machen, uns zu fordern.“ Die Mittelstandslösungen bieten Rundumsichten auf alle unternehmerischen Prozesse in Vertrieb, Finanzwesen, Einkauf und in der Lagerverwaltung und Fertigung an.
Unternehmer zu Gast bei SAP in Dresden. Foto: Delau
Sachsen-Anhalt Unternehmerlob für soziales Engagement Dessauer Werkstätten bieten Arbeit für 270 behinderte Menschen Dessau (kpv) · 270 behinderte Menschen arbeiten in den Dessauer Werkstätten. Die Diakonische Einrichtung hat sich in mehr als 20 Jahren einen guten Ruf in der Region erworben. Schon zu DDR-Zeiten hatte man begonnen, ihnen dort eine sinnvolle Tätigkeit zu ermöglichen. „Keine bloße Beschäftigung um ihrer selbst willen sondern ein ganzes Stück Selbsterfüllung ist unser Ziel“, erklärte Leiter Dirk Rödiger. Er ist der Mann der ersten Stunde, der von Anfang an die Fäden in der Hand hält. Das Dessauer Konzept unterscheidet sich von dem anderer gleich gelagerter Werkstätten. Man habe sich für eine dezentrale Lösung entschieden, erläutert der Chef vor Unternehmern aus der Region Dessau-Roßlau bei einem BVMW-Frühstück. Acht Standorte in der Stadt gehören dazu, schaffen eine eher familiäre Atmosphäre. Eine Schilder- und eine Kfz-Werkstatt gehören zu den Angeboten, ebenso wie eine Wäscherei, die Herstellung von Transportkisten und eine gut ausgestattete Fahrradfertigung. Letztere ist so etwas wie ein Aushängeschild für die Werkstatt. 300 Drahtesel für Kinder verlassen am Tag die Dessauer Werkstätten. Elf Modelle, die europaweit vertrieben werden, gehören zum Sortiment. Die behinderten Menschen beweisen damit, was sie können, fügen die Speichen ein, Schweißen die Rahmen und montieren schließlich die kleinen Flitzer.
BVMW-Kreisgeschäftsführer Frank Malitte lobte das Engagement der Diakoniegesellschaft Wohnen und Arbeiten mit ihrer Werkstatt: „Es war beeindruckend zu sehen, mit wieviel Einsatz und Feingefühl die Beschäftigten während der ganzen Woche betreut werden. Sie erhalten auf diese Weise die Chance auf ein möglichst selbstbestimmtes Leben“, sagte er.
Unternehmer besuchten die Dessauer Werkstätten für behinderte Menschen. Unter anderem werden dort Kinderfahrräder gefertigt. Foto: Klaus-Peter Voigt
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Debatte um Sachsen-Anhalts Frühaufsteher BVMW plädiert für neue Ideen bei der Verwendung des Landesmottos Magdeburg (kpv) · „Wir stehen früher auf“, heißt es seit fünf Jahren in Sachsen-Anhalt. Nun wird um die Fortsetzung der Kampagne gestritten. Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) forderte deren Ende, andere Politiker sprachen sich für die Fortsetzung aus. Der BVMW nennt die Debatten „halbherzig“. Statt ein vermeintliches Scheitern herbeizureden, sollte über eine ordentliche Umsetzung des Gedankens gesprochen werden, sagte Landesgeschäftsführerin Jutta Schubert. Es sei nicht schlimm, wenn es unterschiedliche Meinungen zu dem Landesmotto gebe. Das halte sie für normal und durchaus für akzeptabel.
Nach Jahren der Zurückhaltung in der Werbestrategie solle nun endlich in die Offensive gegangen werden. Darüber lohne sich ein Meinungsaustausch. Zudem brauche es Geduld, um diese Botschaft zu festigen. Andere Bundesländer, wie BadenWürttemberg hätten ihre Werbe- und Sympathiekampagne „Wir können alles. Außer Hochdeutsch.“ auch gegen anfängliche Widerstände durchgesetzt. Es brauche Geduld und Fantasie sowie eine erkennbare Kontinuität, an der es bislang eher fehle. Die Imagekampagne hat nach Meinung des BVMW durchaus Charme. Die Landesregierung müsse sich deshalb klar zu ihr
Unterschätzte Unternehmer Gesprächsrunde im Bördekreis diskutiert über Rahmenbedingungen für die Wirtschaft Haldensleben (kpv) · Stimmt das Umfeld für Unternehmer? Über 50 Teilnehmer diskutierten über diese Frage in Haldensleben. Gemeinsam mit dem BVMW hatten die Landesinitiative Network KMU, der Landkreis Börde und die Handwerkskammer Magdeburg zu dieser Gesprächsrunde eingeladen.
den Alltag in der Wirtschaft vorbereiteten. An der Ganztagsschule Wolmirstedt hoben Schüler ein eigenes kleines Unternehmen, das sich mit Aktienhandel beschäftigt, aus der Taufe. Eltern und Lehrer seien gleichermaßen in der Pflicht, frühzeitig Interesse für einen Beruf und sogar eine Firmengründung zu wecken.
Prof. Dr. Matthias Raith von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Ottovon-Guericke-Universität nannte es dabei selbstverständlich, dass die wirtschaftliche Entwicklung von einer Reihe Rahmenbedingungen abhängt. Ihre Wirkung zeige sich unterschiedlich. Zu den positiven Begleitumständen in Deutschland zählten so unter anderem die gute Infrastruktur, öffentliche Förderprogramme und unternehmensbezogene Dienstleistungen sowie der Schutz geistigen Eigentums. Zudem gebe es eine hohe Wertschätzung für neue Produkte. In den vergangenen Jahren hätten sich die Rahmenbedingungen deutlich verschlechtert. Dazu zählten Überregulierung und Steuern. Landrat Thomas Webel lobte erste Schulprojekte, die Mädchen und Jungen früh auf
„Unternehmer werden in Deutschland oft falsch wahrgenommen“, sagte BVMWKreisgeschäftsführer Claus Löscher. Dieses Bild gelte es zu ändern. Dazu seien eine gute Kommunikation und Netzwerke nötig.
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Er kritisierte, dass in vielen Gemeinden des Bördekreises der Kontakt der Wirtschaft zu Bürgermeistern und Verwaltungen mangelhaft sei. Direktor Rainer Wagner vom Hotel Sachsen-Anhalt aus Barleben berichtete von Einbrüchen in der Branche durch die Wirtschaftskrise. Weniger Übernachtungen durch Geschäftsreisende wären die Folge. Trotzdem habe es sein Haus in den zurückliegenden fünf Jahren geschafft, die Auslastungsquote von 44 auf 60 Prozent zu steigern und liege damit über dem landesweiten Durchschnitt.
Rahmenbedingungen diskutiert: Jörg Finke, Geschäftsführer VAROLUX Technik Gerätebau GmbH, Rainer Wagner, Direktor des Hotel Sachsen-Anhalt, BVMW-Kreisgeschäftsführer Claus Löscher, Kurt Hegner, Geschäftsführer Kurt Hegner GmbH & Co. KG und Landrat Thomas Webel (v. li.). Foto: Klaus-Peter Voigt
Sachsen-Anhalt bekennen. „Dabei wäre es wichtig, mehr Unternehmen aus Sachsen-Anhalt in die Umsetzung einzubeziehen und endlich eine klare Strategie zu entwickeln“, erklärte Schubert. Aufträge zur Realisierung solcher Projekte sollten zudem im Lande bleiben. Im Mai 2005 war mit der Kampagne gestartet worden. Eine Forsa-Umfrage stellte damals fest, dass in Sachsen-Anhalt die Frühaufsteher Deutschlands wohnen. Die Einwohner stehen durchschnittlich um 6.39 Uhr und damit neun Minuten früher auf als die anderen Deutschen.
Quedlinburg: Sachsen-Anhalt sucht nicht nur für sein Landesmotto Sympathien. Mit der Straße der Romanik ist das dem Bundesland längst gelungen. Die Quedlinburger Stiftskirche gehört zu den herausragenden Bauwerken an der Tourismusroute, die zu den zehn beliebtesten in Deutschland gehört. Foto: Klaus-Peter Voigt
Martin Luther als weicher Standortfaktor Unternehmer im Dialog mit Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Haseloff Eisleben (kpv) · Der Tourismus zählt auch im Mansfelder Land zu den Wirtschaftsfaktoren. Ohne Gäste aus Deutschland und aller Welt würde der Region etwas fehlen. Allein die beiden Luthergedenkstätten in Eisleben stehen auf der UNESCO-Welterbeliste und sind für Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) unverzichtbar für das Image der Region. Das Land wolle künftig seine Welterbestätten, wie das Geburts- und Sterbehaus des Reformators, besser gemeinsam vermarkten. Das komme auch dem Mansfelder Land zugute. Solche weichen Standortfaktoren zählten zudem für Ansiedlungen, war er sich vor Unternehmern sicher. Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU und der BVMW hatten zu einem Wirtschaftsforum eingeladen.
den Ausfall von Gewerbesteuern. Diese Entwicklung schade Kommunen und Land gleichermaßen. Auch wenn die niedrige Exportquote des Landes von rund 33 Prozent in der Krise hilfreich gewesen sei und manche Entwicklungen abmildern half, gebe es noch Luft. Zusätzliche Auslandsgeschäfte wären gerade jetzt notwendig, um die Umsätze zu steigern. Der begrenzte Binnenmarkt sei für einen Aufschwung allein nicht ausreichend.
Haseloff zeigte sich dabei realistisch. Um Eisleben herum sei die wirtschaftliche Situation schwierig, erklärte er ohne wenn und aber. Die Region rangiert mit 16,9 Prozent Arbeitslosen auf einer der letzten Positionen in Sachsen-Anhalt. Im dem Bundesland liegt der Durchschnitt bei 13,2 Prozent. Der Landkreis Börde im so genannten Speckgürtel von Magdeburg hat nur halb so viel Menschen ohne Arbeit wie das Mansfelder Land. Der Minister hält es für wichtig, die Kräfte von Unternehmen und Politik zu bündeln. Als bedeutende negative Auswirkung der Wirtschafts- und Finanzkrise, die Sachsen-Anhalt glücklicherweise weit weniger als andere Bundesländer getroffen habe, bezeichnete der Politiker
Wirtschaftsminister Reiner Haseloff sprach vor Unternehmern in der Lutherstadt Eisleben. Foto: Klaus-Peter Voigt
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Schleswig-Holstein
„Kode“: ein System für alle Fälle Kompetenzen entwickeln – Strategien umsetzen Flensburg (hau) · Vorhandene oder nicht vorhandene Kompetenzen von Führungskräften, Mitarbeitern und Auszubildenden sind entscheidend für Bestand und Erfolg eines Unternehmens.
Zunächst widerlegte der Mitinhaber des Jübeker Unternehmens die nach wie vor weit verbreitete Meinung, dass Kompetenz
Nur, welche Kompetenzen sind grundsätzlich von Bedeutung, welche können wie entwickelt und von Fall zu Fall vernachlässigt werden? Fragen, die bei einer BVMWVeranstaltung zum Thema „Kompetenzentwicklung für den Mittelstand“ in Flensburg beantwortet wurden. Gastgeber war neben dem BVMW die Phänomenata, in deren Räumen der Informationsabend stattfand. Referent war HeinzW. Bertelmann von Bertelmann & Hacker, Personal- und Organisationsentwicklung.
Kompetenzen entwickeln: Referent Heinz W. Bertelmann.
übertragen wird: „Kompetenz ist die Fähigkeit zum selbstorganisierten Handeln.“ Aber genau da liegt für viele mittelständische Unternehmen das Problem. „Es werden zwar Strategien entwickelt“, sagt Hans Hermann Laturnus, Landesbeauftragter SchleswigHolstein, „auch an Innovationen und Ideen mangelt es nicht – aber oft hapert es bei der Umsetzung“, sprich den fehlenden Befähigungen. Die allerdings können entwickelt werden – mit „Kode“, einem Verfahren, das Bertelmann ebenso umfassend wie eindrucksvoll vorstellte: Von den vier Basiskompetenzen – Personale Kompetenz, Aktivitäts- und Handlungskompetenz, Fach- und Methodenkompetenz sowie sozial-kommunikative Kompetenz – über Analyseverfahren bis hin zu weiterführenden Entwicklungsprogrammen.
Initiative pro Mittelstand Stecknitz – eine Region macht mobil Berkenthin (hau) · Die Gemeinden der Stecknitz-Region wollen sich künftig gegenüber Handwerksbetrieben und mittelständischen Unternehmen stärker öffnen. Daher luden BVMW sowie die Bürgermeister der Gemeinden Berkenthin und Kastorf zu einer Informationsveranstaltung in das Sportzentrum Berkenthin. Im Vordergrund standen dabei Finanzierungshilfen für die gewerbliche Wirtschaft. Welche Möglichkeiten es gibt, darüber informierte Astrid Büchner von der Investitionsbank Schleswig-Holstein rund 50 Handwerksmeister, Dienstleister und Unternehmer, die der Einladung gefolgt waren. Ihre Kollegin Birgit Dunker
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präsentierte mögliche Mit- und Finanzierungsergänzungen bei selbstgenutzten Neu- und Gebrauchtimmobilien. Daneben berichteten Vertreter der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg und der Raiffeisenbank e. G. Ratzeburg über aktuelle Kreditprogramme in der Region. „Das Programm stieß offensichtlich auf großes Interesse“, sagte BVMW-Regionalbeauftragter Gerd Krügel. Deswegen planen der Verband sowie die Bürgermeister der beiden Gemeinden, Hans-Joachim Speth (Berkenthin) und Wolfgang Wiedenhöft (Kastorf), weitere Informationsveranstaltungen für die örtliche Wirtschaft – zum Beispiel über die Energieversorgung von öffentlichen und privaten Gebäuden.
Mittelstandsinitiative: Richard Böttcher (Kreissparkasse), Hans-Joachim Speth (Gemeinde Berkenthin), Astrid Büchner und Birgit Dunker (beide Investitionsbank Schleswig-Holstein), Holger Beeck (Raiffeisenbank e. G. Ratzeburg), Gerd Krügel und Hans Kemeny (beide BVMW).
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HORIZONTE | Südafrika UNTERNEHMERREISE 29. OKTOBER – 7. NOVEMBER 2010
Südafrika – erleben und entdecken… Das Programm - Empfang und Vortrag in der deutschen Botschaft - Vortrag bei der AHK - Informationsveranstaltung zu Steuern und Recht - Besuche bei Niederlassungen deutscher Unternehmen - Besuche südafrikanischer Unternehmen - Gesprächsrunden mit Experten (z. B. Auslandskorrespondent) - Besuch eines Wildreservates mit Pirschfahrten - Besichtigung wichtiger kultureller Stätten Unsere Reiseleistungen: - Linienflug Frankfurt / M. – Johannesburg, Kapstadt- Frankfurt / M. mit Lufthansa, inkl. Zubringerflüge nach / von Frankfurt / M. - 5 Übernachtungen in 4- oder 5-Sterne-Hotels in Südafrika - Halbpension (ohne Getränke) - 2 Übernachtungen in Lodges inkl. Vollpension und Führungen - alle Gruppen-Transfers und Linienflüge in Südafrika - alle Führungen, Präsentationen und Fachbesuche lt. Programm - deutschsprachige lokale Reiseleitung - Reisebegleitung durch einen BVMW-Repräsentanten - Insolvenzversicherung
. nkfurt / M hr von Fra 8.5 0 Uhr U 5 .3 2 2 in : 10 um 0 um 0 Reiseterm ag, 2 9. Ok tober 2 0 g, 3 0. Oktober 201 it ta re s F m : a g S Hinflu Kapstadt burg : 5 Uhr von Johannes .0 in 9 1 hr ft n m u u k An m 05.20 U r 2 010 Novembe ber 2010 u . m 6 e , v g o ta N s : Sam tag, 7. Rückflug M.: Sonn UR rankfurt / F in ft n 3.4 9 0,0 0 E u Ank mer UR im E lz 0 e ,0 p 0 p 50 n im Do o rs e P ro E 0 0,0 0 UR Preis p rzuschlag eder 3 li e g m it im -M lz Einze BV M W für NichtZuschlag r: ngen unte Anmeldu
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Stimme zu Horizonte-Reisen „Die Horizonte-Trips sind eine spannende Mischung aus Wirtschaft, Kultur, Geschichte und Politik. Ein echtes interkulturelles Management-Seminar, das in dieser Form innovativ ist. Wer seinen Horizont im wahrsten Sinne des Wortes erweitern und sich fit für die Globalisierung machen will, sollte regelmäßig teilnehmen.“ Dieter Fialla, ECON TEL GmbH
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Weitere Informationen und Anmeldungen: BVMW Region Westfalen · Isolde-Kurz-Str. 77 · 48161 Münster Tel.: 02533 4412 · Fax: 02533 4413 · E-Mail: horizonte@bvmw.de · Kontakt: Petra Adamaschek Veranstalter: ReiseArt OHG · Harsewinkelgasse 1 – 4 · 48143 Münster Tel.: 0251 41448-0 · Fax: 0251 41448-19 · E-Mail: rt@reiseart24.de · Kontakt: Ralf Trilsbeek
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Impressum Der MITTELSTAND Unternehmermagazin des BVMW Herausgeber BVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft e. V. Präsident Mario Ohoven Mosse Palais, Leipziger Platz 15 10117 Berlin www.bvmw.de Redaktion Tel.: 030 / 53 32 06-16 Fax: 030 / 53 32 06-50 mittelstand@bvmw.de Eberhard Vogt (Chefredakteur) Rotger H. Kindermann (Korrespondent) Friederike Pfann Frithjof Siebert Karlheinz Stöckner Natalia Winkler Titelbild flyfloor / istockphoto.com
Verlag mattheis. werbeagentur gmbh Saarbrücker Str. 36 10405 Berlin Tel.: 030 / 34 80 633-0 Fax: 030 / 34 80 633-33 info@mattheis-berlin.de www.mattheis-berlin.de Layout und Gestaltung, Mediadaten, Vermarktung von Anzeigen und Beilagen mattheis. werbeagentur gmbh Tel.: 030 / 34 80 633-0 Fax: 030 / 34 80 633-33 bvmw-anzeigen@mattheis-berlin.de
Das Magazin „Der MITTELSTAND“ ist das offizielle Organ des BVMW. Mitglieder des Verbandes erhalten das Magazin im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge sowie Selbstdarstellungen von Unternehmen müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Nachdruck und Verbreitung mit Angabe der Quelle gestattet. Druckauflage: 30.000
2 / 2010
„Der MITTELSTAND“ 5/2010
Rechnungsstelle BVMW Servicegesellschaft mbH Mosse Palais, Leipziger Platz 15 10117 Berlin Tel.: 030 / 53 32 06-26 Fax: 030 / 53 32 06-50 edda.mueller-molsig@bvmw.de
mit den Themenschwerpunkten
Druckerei enka-druck GmbH Großbeerenstraße 2, 12107 Berlin
Anzeigenschluss ist der 01. Oktober 2010.
n Bildung, n Fachkräfte, n Arbeitsmarkt erscheint am 15. Oktober 2010.
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Messen BVMW intern
In die Zukunft schauen BVMW ist Schirmherr des Querdenkerkongresses am 11. und 12. November 2010 in München München (red) · Unter dem Motto „vernetzt, nachhaltig, anders – interdisziplinäre Denkräume für Ideen und Innovationen in dynamischen Märkten“ findet am 11. und 12. November der QUERDENKER ® Kongress 2010 in München statt. Der BVMW gehört zu den Schirmherren der Veranstaltung. Das Programm umfasst Vorträge von namhaften Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, darunter Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle und BVMW-Präsident Mario Ohoven, sowie aus Kultur und Next-PracticeReferenten. Erstmals wird der QUERDENKER ®Award an besonders innovative Unternehmen verliehen.
Das Motto spiegelt die Qualitäten des deutschen Mittelstands wider. Die Eigenschaften haben die kleinen und mittleren Unternehmen letztlich stark und fit für die Globalisierung gemacht. Vernetztes Arbeiten, nachhaltiges Handeln – insbesondere auch beim sparsamen Umgang mit den Ressourcen und bei der Nutzung von Erneuerbaren Energien – und die ständige Entwicklung von innovativen Produkten und Dienstleistungen haben zahlreiche Mittelständler zu Weltmarktführern werden lassen. Weitere Infos unter: www.querdenker.de/kongress
Bundesversammlung des BVMW Die nächste Bundesversammlung des BVMW Bundesverband mittelständische Wirtschaft Unternehmerverband Deutschlands e.V. findet statt am Freitag, 26. November 2010, in Erfurt. Eine ausführliche Einladung an die Mitglieder folgt in der Ausgabe 5/2010 dieses Magazins.
Ausgewählte Messen und Veranstaltungen im September 2010 01. – 02. September
Lille, Frankreich
Tissu Premier – Europäische Stoffpremiere
01. – 04. September
Friedrichshafen
EUROBIKE – Internationale Fahrradmesse
01. – 05. September
Wels, Österreich
AGRARIA – Internationale Landwirtschaftswoche
03. – 07. September
Paris, Frankreich
Meuble Paris – Internationale Möbelmesse
03. – 08. September
Berlin
IFA – Consumer Electronics Unlimited
04. – 06. September
Leipzig
MIDORA LEIPZIG – Uhren- und Schmuckmesse
13. – 17. September
München
IFAT ENTSORGA – Weltleitmesse für Wasser, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft
14. – 19. September
Frankfurt/Main
Automechanika – Internationale Leitmesse der Automobilwirtschaft
21. – 25. September
Husum
HUSUM Wind Energy
23. – 30. September
Hannover
IAA Nutzfahrzeuge – Fahrzeuge, Ausrüstungen und Systeme des Güter- und Personentransports
Der Mittelstand | 4 | 2010
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1 Ersparnisbeispiel errechnet sich wie folgt: 3 Monate Grundpreisersparnis im Tarif Max Flat XL Business, entspricht einer Ersparnis von 226,74 € und 21 Monate 10 % auf den monatlichen Grundpreis im Max Flat XL Business, entspricht einer Ersparnis von 158,76 €. 2 Gilt nur in den Tarifen Max Flat L, XL Business und Relax 240, 1200 Business, die bis zum 30.09.2010 abgeschlossen werden. Der monatliche Grundpreis entfällt in den ersten 3 Monaten. 3 Angebot gilt nur in Verbindung mit dem Abschluss eines Telekom Mobilfunk-Vertrages mit einer Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten. Im mtl. Grundpreis sind alle Inlandsgespräche innerhalb eines Rahmenvertrages aus dem Telekom Mobilfunknetz ins Telekom Mobilfunknetz sowie zu im Tarif Max Flat S Business auf 20 begrenzte, festgelegte Nebenstellen einer TK-Anlage enthalten. Im Tarif Max Flat M Business erhält der Kunde zusätzlich wahlweise alternativ eine Festnetz-Flatrate innerhalb Deutschlands oder eine Flat für Gespräche aus dem Telekom Mobilfunknetz ins Telekom Mobilfunknetz. Im Tarif Max Flat L Business sind alle Inlandsgespräche ins dt. Festnetz sowie Gespräche aus dem Telekom Mobilfunknetz ins Telekom Mobilfunknetz enthalten. Im Tarif Max Flat XL Business sind alle Inlandsgespräche ins dt. Festnetz, alle Gespräche aus dem Telekom Mobilfunknetz ins Telekom Mobilfunknetz sowie in andere inländische Mobilfunknetze enthalten (ausgen. sind bei allen Tarifen jeweils Vidoetelefonie, Service- und Sonderrufnummern). Sämtliche Dienste und Leistungen stellt dieTelekom Deutschland GmbH lediglich für die persönliche Nutzung und Nutzung im eigenen Unternehmen zur Verfügung. Eine entgeltliche oder unentgeltliche Überlassung an Dritte ohne schriftliche Zustimmung der Telekom ist unzulässig. 4 Die monatlichen Inklusivminuten gelten für Sprachverbindungen im Inland zu allen Mobilfunknetzen und ins Festnetz. Inklusivminuten verfallen am Monatsende und werden nicht in den Folgemonat übertragen. Abrechnung im 60/1-Sekunden-Takt, angegebene Konditionen gelten nicht für Sonder- und Servicerufnummern. Folgepreis nach Verbrauch des Minutenbudgets 0,25 €/Min. netto; bei 1.200 Inklusivminuten 0,075 €/Min. netto. Weekend Flat oder BlackBerry® Webmail S sind im mtl. Grundpreis enthalten. Mit der Weekend Flat entfällt die Berechnung für Inlandsgespräche ins Telekom Mobilfunknetz und ins dt. Festnetz am Wochenende in der Zeit von Samstag 0:00 bis Sonntag 24:00 Uhr. In der Option BlackBerry® Webmail S ist 1 MB Datenvolumen für die BlackBerry® Nutzung im dt. Telekom Mobilfunknetz über den APN (Zugangspunkt) blackberry.net bzw. mail.telekom. net enthalten (ausgen. ist das Browsen über t-zones mit dem APN internet.telekom). Abrechnung erfolgt in 10-KB-Datenblöcken. Am Ende jeder Verbindung, mind. jedoch um 24:00 Uhr, wird auf den begonnenen Datenblock aufgerundet; Restguthaben verfällt am Monatsende. Folgepreis nach Verbrauch des Inklusivvolumens 3,32 € netto/MB. Die Option ist nur mit einem BlackBerry® Smartphone nutzbar. Bei zusätzlicher Buchung der Datenoptionen HandyFlat, web‘n‘walk M oder L erfolgt die Abrechnung gemäß der gebuchten Datenoption.
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