5 | 2011 Oktober | November 4,90 Euro
Der Mittelstand. www.bvmw.de
Das Unternehmermagazin
Themenschwerpunkt: Bildung, Fachkr채fte, Arbeitsmarkt
Erfolgsfaktor: Bildung
Wirtschaftspolitik ohne Geld .................................................. S. 6 Rainer Br체derle
Der DiplomIngenieur .................................................. S. 14 Prof. Dr. Ernst Schmachtenberg
Freie Fahrt f체r Arbeitnehmer .................................................. S. 25 Sindy Vollmert
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EDITORIAL
Ausgetrickst und ausgehebelt
T
Tarnen, tricksen, täuschen – nach diesem Motto verfährt die Bundesregierung seit Beginn der Griechenland-Krise. Die Öffentlichkeit soll über das gesamte Ausmaß des finanziellen Engagements Deutschlands im Unklaren bleiben. Nach offizieller Lesart steigt unser Anteil an den Bürgschaften zur Rettung Griechenlands „nur“ von 123 auf 211 Milliarden Euro. Das ist leider nur die halbe Wahrheit. Rechnet man Zinsen, IWF-Anteil, erstes Griechenland-Paket, EZB-Anleihen und so weiter hinzu, haftet der deutsche Steuerzahler bereits heute für zirka 400 Milliarden Euro. Der Chef des ifo Instituts, Prof. Hans-Werner Sinn, zählt zu den offiziellen Staatsschulden hunderte Milliarden Euro hinzu, welche die EZB in Zeiten der Kreditklemme an die einzelnen Nationalbanken vergab. Inklusive dieser Gelder, die den Kreislauf in Schwung halten, summieren sich die Garantien und Kredite europaweit auf über 1,6 Billionen Euro. Die Wahrscheinlichkeit eines großen Knalls am Ende der Entwicklung wird damit größer statt kleiner. So steht nach der Abstimmung über den Euro-Hilfsfonds EFSF mit dem ESM der nächste Rettungsschirm schon vor der Tür. In den betroffenen Ländern gibt es drei Probleme: die Überschuldung, die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit und die Kapitalisierung der Banken. So lange immer nur eines der drei Felder bearbeitet wird, lässt sich die Krise nicht lösen. Zwecks Schadensbegrenzung muss die Bundeskanzlerin jetzt darauf drängen, dass die EU-Regierungen ihr eigenes Modell ernst nehmen. Das heißt im Klartext: Unterstützung nur für illiquide,
aber nicht für überschuldete Staaten. Selbst in Athen werden inzwischen Forderungen nach einer staatlichen Insolvenz laut. Die Griechen wissen wohl am besten, wie es um ihr Land bestellt ist. Dort gilt die Maxime: Rette sich, wer kann. Während die Normalbürger unter Massenentlassungen und Abgabenerhöhungen leiden, haben 5.000 Griechen in kurzer Zeit 15 Milliarden Euro ins Ausland geschafft. Das sollten diejenigen bedenken, die Hellas um jeden Preis vor der Insolvenz bewahren wollen. Aus diesem Grund darf das zweite Griechenland-Rettungspaket erst nach einer wirksamen Umschuldung umgesetzt werden. Im schlimmsten Fall könnte das die Insolvenz Griechenlands bedeuten. Aber selbst in Athen werden inzwischen Forderungen nach einer staatlichen Insolvenz laut. Doch danach sieht es nicht aus, im Gegenteil. Mit dem Trick der Hebelung soll der Rahmen der EFSF sogar noch ausgeweitet werden. Die Idee: Der Fonds könnte ein Mehrfaches seiner Garantiesumme als Kredit verleihen. Aus 780 Milliarden Euro würden so über Nacht zwei oder mehr Billionen Euro. Entsprechend steil stiege die Haftungssumme Deutschlands an. Ein fataler Plan. Denn auch die Schuldenstrategen können nicht die Gesetze der Mathematik aushebeln. Was ebenso schwer wiegt, ist die Selbstentmachtung von Bundestag und Bundesregierung. Wenn Brüssel den Hebel ansetzt, wird Berlin de facto ausgehebelt. Soweit darf es nicht kommen.
3
INHALT
POLITIK
POLITIK
8 Die Finanzierung ist gesichert – zunächst
28 Bericht aus Tokyo
POLITIK
Durch Basel III werden Kredite teurer und knapper.
6 Wirtschaftspolitik ohne Geld 8 Die Finanzierung ist gesichert – 9 Rettung für die Retter 10 Absolventen lieben
2 6 28
Ressourcenbedarf
18 „Signalwirkung
für andere Staaten”
Europa
20 22
Zukunftsmarkt Russland News aus Brüssel
Der Mittelstand. | 5 | 2011
SERVICE
Familienunternehmen
14 Der Diplom-Ingenieur 16 Innovationstreiber
nach Fukushima
Der Euro-Rettungsschirm Freie Fahrt für Arbeitnehmer
International
zunächst
werden Deutschland sonst den Rücken kehren“
2 4 25
Deutschland
12 „Ausländische Investoren
Die japanische Wirtschaft
Wachstumsmarkt Malaysia Bericht aus Tokyo
Rechtshotline 30 Grundsätzlich erlaubt:
nebenberuflich arbeiten
IBWF
32 34
Erweiterte Haftung
Erfolg durch Wissensvorsprung
Sonstige
36
Slogan? Claim? Wer braucht denn so was?
Service
Service
40 Erfolgsfaktor Personal
46 Vielfältige Möglichkeiten
Akuter Fachkräftemangel –
3 8 39 40 42
oder unternehmerische Defizite?
Sachprämien als Steuerersparnis Kurz vorgestellt Erfolgsfaktor Personal
Interkulturelle Kompetenz soll und kann gelernt werden
44 44
KYOCERA-Umweltpreis 2012
Deutschlandstipendium – eine neue Stipendienkultur
BVMW intern
46 Vielfältige Möglichkeiten 47 Buchtipps Bund
5 0 Moskau.Kunst.Berlin 51 Impulsgeber und Scout 52 BVMW-Innovationsforum 2011 54 Politische Gespräche
öffentlicher Förderung Aus- und Weiterbildung
als Personalentwicklungstool
Europa
56
Dialog zwischen Politikern und Unternehmern
Personalie 57 Brückenbauer nach Bukarest 58 Im Dienste der Unternehmer Aus den Ländern
60
Berichte
58
Zahl des Monats
59
Impressum
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Deutschland POLITIK
Wirtschaftspolitik ohne Geld Bürokratieabbau gibt Impulse für Wachstum und Beschäftigung R. Brüderle, Bundeswirtschaftsminister a.D. „Der freiheitliche Staat soll nicht bevormunden, sondern den Gestaltungsspielraum von Bürgern und Unternehmen respektieren. Regulierungen sollen nur dort geschaffen werden, wo es zum Schutz des Schwächeren und zur Wahrung wichtiger Gemeinschaftsgüter und eines Ordnungsrahmens erforderlich ist. Notwendige Regelungen müssen schlank und verlässlich, Verwaltungsverfahren und gerichtliche Verfahren zügig sein.“
Dieser Text mag sich lesen wie ein Auszug aus dem Parteiprogramm der FDP, tatsächlich ist er Bestandteil des Koalitionsvertrags dieser Bundesregierung. Wir nehmen den Bürokratieabbau ernst – und die mittelständische Wirtschaft haben wir dabei besonders im Blick. Denn kleine und mittlere Unternehmen profitieren in besonderem Maße, wenn dereguliert wird und Bürokratiekosten sinken. Im Verhältnis zu großen Unternehmen machen administrative Kosten einen überproportionalen Teil der Gesamtkosten aus.
Darum hat die Wirtschaftspolitik sich in ihrer Mittelstandsinitiative dieses Themas in besonderer Weise angenommen. Der Bürokratieabbau ist von ähnlich fundamentaler Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg wie Innovationen, Fachkräfte, Unternehmensnachfolgen und Gründungen, Marktchancen im Ausland, Finanzierung, Rohstoffe, sowie Energie- und Materialeffizienz. In all diesen Bereichen verbessert die Wirtschaftspolitik im engen Dialog mit der mittelständischen Wirtschaft die Bedingungen für unternehmerisches Handeln, schafft neue Freiräume für kleine und mittlere Unternehmen und gibt zusätzliche Impulse für Wachstum und Beschäftigung in Deutschland. Investitionen erleichtern Der Bürokratieabbau hat hierbei zusätzlich den Charme, dass er im Gegensatz zu manch anderer Maßnahme nichts kosten muss. Wir wollen neue Freiräume schaffen und Chancen für Investition, Innovation und Beschäftigung eröffnen und verfolgen daher ehrgeizige Ziele im Bürokratieabbau. Ziel ist es, die Bürokratiebelastung der Wirtschaft aus Informationspflichten um netto 25 Prozent zu reduzieren.
Foto: eyewave/fotolia.com
Kleine und mittlere Unternehmen stehen im besonderen Fokus des Regierungsprogramms „Bürokratieabbau und Bessere Rechtssetzung“. Bislang wurden drei Mittelstandsentlastungs-Gesetze sowie ein begleitender Maßnahmenkatalog verabschiedet.
Der Mittelstand. | 5 | 2011
Foto: Foto-Ruhrgebiet/fotolia.com
Damit wurden Entlastungen insbesondere auch im Bereich Statistik und Buchführung veranlasst. Aber auch im Sozialversicherungs-, Gewerbe-, Preis- sowie Straßenverkehrsrecht wurden Erleichterungen geregelt. Und – last but not least – wurden Vereinfachungen in der Handwerkszählung sowie ein ganzes Bündel gewerberechtlicher Erleichterungen beschlossen. In diesem Sommer sind wir mit der Novellierung des Gesetzes über den Nationalen Normenkontrollrat (NKR) einen ordentlichen Schritt weiter gekommen. Was wie ein Wortmonster daherkommt, sollte in seiner Bedeutung für den Bürokratieabbau nicht unterschätzt werden. Denn mit der Stärkung des NKR hat die Koalition die Grundlage dafür geschaffen, dass Bürokratieabbau und bessere Rechtsetzung künftig spürbar beim Bürger ankommen. Bisher wurden Gesetze zwar geprüft, aber lediglich unter dem Aspekt Informationspflichten. Der Bürger erlebt Bürokratie aber nicht nur in Form des „Papierkrams“, den er gegenüber Behörden zu erledigen hat. Hinzu kommen oft auch Investitions-, Betriebs- und Dokumentationskosten, beispielsweise um Rechnungen und Belege aufzubewahren. Wir Liberale haben deswegen eine Stärkung des NKR durchgesetzt. Zukünftig wird der Erfüllungsaufwand einer Regelung überprüft. Dieser umfasst den gesamten messbaren Zeitaufwand und die Kosten, die durch eine Regelung ent-
stehen. Die Erfüllungskosten werden oft deutlich höher als die bisher erfassten Informationskosten sein. Für die Bürger unverhältnismäßige Kosten werden so frühzeitig sichtbar und können oft schon im Gesetzgebungsverfahren verhindert werden. Die Qualität der Rechtsetzung wird dadurch für die Bürger spürbar verbessert. Zusätzlich haben wir dafür gesorgt, dass jedes Verfassungsorgan seine Initiativen dem NKR eigenständig zuleiten kann. Allein die Tatsache, dass es diese Möglichkeiten gibt, wird dazu führen, dass es bald zum „guten Ton“ gehört, sich bei der Einbringung von Gesetzesinitiativen der Expertise des Normenkontrollrats zu bedienen. Das bietet gute Chancen dafür, dass bürokratische Auswüchse künftig schon im Keim erstickt werden. Gegen staatliche Bevormundung Ganz konkret spüren die Unternehmen den Bürokratieabbau jetzt bei „Elena“, das auf Druck der FDP gerade abgeschafft wurde. Hinter diesem freundlichen Namen verbarg sich eine wahre Hydra der Datensammelwut und Bürokratiebelastung vor allem für kleine Unternehmen. Es ist zugleich eine gute Nachricht für die Kommunen. Die Kommunalen Spitzenverbände hatten errechnet, dass das Verfahren die Kommunen mit zusätzlichen 236 Millionen Euro allein in den Bereichen Arbeitsagenturen, Elterngeld und Wohngeld belasten würde.
Die vorhandenen ELENA-Daten werden nun gelöscht. Die Bundesregierung hat beschlossen, neue Lösungen im E-Government zu erarbeiten, die den Datenschutz achten, tatsächlich zu weniger Bürokratie führen und vor allem ohne massenhafte, anlasslose Speicherung von persönlichen Daten auskommen. Die schwarz-gelbe Koalition zieht damit einen Schlussstrich unter ein verfehltes rot-grünes Projekt, nämlich die zentrale Speicherung massenhafter Arbeitnehmerdaten. Wie dieses Beispiel zeigt, steht der Bürokratieabbau für den Mittelstand auch weiter oben auf der Tagesordnung der schwarz-gelben Koalition. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Menschen als Bürger und Steuerzahler ebenso wie als Arbeitnehmer oder Unternehmer selbst am besten wissen, was für sie gut ist. Auf staatliche Bevormundung und Regelungswut können sie gut und gern verzichten.
Rainer Brüderle Vorsitzender der FDP im Bundestag
6|7
Deutschland POLITIK
Die Finanzierung ist gesichert – zunächst Etwa drei Viertel aller Kreditanträge von mittelständischen Unternehmen werden in Deutschland positiv entscheiden. Dies zeigt eine Auswertung von Eurostat, dem Statistikamt der EU. Weitere 16 Prozent waren im Jahr 2010 teilweise erfolgreich und nur acht Prozent der Anträge wurden abgelehnt. Damit liegen die deutschen Werte im Mittelfeld. Finnen und Malteser haben mehr Erfolg bei Banken, Griechen und Spanier ernten häufiger ein Kopfschütteln. Die höchste Ablehnungsquote gibt es in Bulgarien mit 35 Prozent. Dieser europäische Vergleich bestätigt, dass die Kreditklemme der Jahre 2008 und 2009 der Vergangenheit angehört. Damals hatten Banken insbesondere die kurzfristigen Finanzierungen eingeschränkt. Allerdings liegen die Erfolgsquoten in allen Ländern unter den Werten aus dem Jahr 2007. Für die weitere Entwicklung sind zwei Prozesse maßgeblich: die Einführung von Basel III und die Entwicklung der europäischen Staatsschuldenkrise. Das Ziel von Basel III war es, das Bankensystem sicherer zu machen. Dazu soll das Eigenkapital, das die Banken bei einer Kreditvergabe vorhalten müssen, erhöht werden. Weitere Regeln beziehen sich auf die Liquidität und die Bilanzstruktur der Banken. Allerdings werden durch die Erhöhung der Eigenkapitalquote Kredite an den Mittelstand überproportional teuer. Seit 2010 hat der BVMW immer wieder auf diesen Effekt hingewiesen, der mit der Risikogewichtung der einzelnen Anlageklassen zusammenhängt. In einer vom BVMW in Auftrag gegebenen wissenschaftlichen Studie weisen Tobias Berg von der Humboldt-Universität in Berlin und Martin Uzik
Der Mittelstand. | 5 | 2011
Foto: Ekko von Schwichow
Durch Basel III werden Kredite teurer und knapper.
Dr. Martin Uzik, Dr. Tobias Berg und Mario Ohoven (v. li.) stellen den Hauptstadtjournalisten die wissenschaftliche Studie im Auftrag des BVMW zu den Auswirkungen von Basel III auf den Mittelstand vor.
von der Bergischen Universität Wuppertal nach, dass das Risikogewicht für Mittelstandskredite im Vergleich zu ihrem tatsächlichen Risiko zu hoch angesetzt ist. Im Ergebnis gehen die Forscher davon aus, dass Kredite an den Mittelstand durch Basel III teurer und knapper werden. Ein kostenloses Exemplar der Studie können Mitglieder per E-Mail an politik@bvmw.de anfordern. Zur Zeit treibt die EU-Kommission die Umsetzung von Basel III in europäisches Recht voran. Die neuen Regeln für die Banken sollen ab 2013 gelten und bis 2019 vollständig umgesetzt sein. Kurzfristig wird die weitere Entwicklung in der Euro-Zone noch wichtiger als Basel III für die Finanzierungsmöglichkeiten des Mittelstands sein. Positiv für die deutschen Banken wirkt sich der Zufluss von "Fluchtgeld" aus den Problemländern und die Finanzierung von innereuropäischen Zahlungsbilanzsalden über das Zentralbankensystem (Target 2) aus. Negativ dagegen die mögliche Belastung des Eigenkapitals, wenn es
zu weiteren Abschreibungen von Staatsanleihen kommt. Im Ergebnis werden die Banken zwischen den Kreditnehmern noch stärker differenzieren: Unternehmen mit hohen Eigenkapitalquoten erhalten bessere Konditionen, Unternehmen mit riskanteren Bilanzstrukturen oder Geschäftsmodellen werden sich schlechter über Fremdkapital refinanzieren können. So sorgen Basel III und Euro-Krise für die moderne Abwandlung der alten Unternehmerweisheit: Nur wer kein Geld braucht, kriegt es leicht von der Bank.
Dr. Michael Vogelsang Chefvolkswirt des BVMW www.bvmw.de
Rettung für die Retter Das erste Euro-Rettungspaket erwies sich als zu klein. Also wird ein größeres Rettungspaket geschnürt. So wurde die Abstimmung im Bundestag am 29. September über die erweiterte Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) auch zu einer Rettung für die Retter. Die generellen Bedenken gegen die gemeinsame Haftung für Schulden anderer Länder wurden durch die Argumente für die EFSF aufgewogen: Das Instrument sei zeitlich begrenzt und im Falle der Ablehnung wäre es zu einer Panikreaktion an den Finanzmärkten gekommen. Allerdings steigt mit jeder Erweiterung des Rettungsschirms auch das Risiko für die Retter. Durch eine zeitlich und in der Höhe unbegrenzte gemeinsame Haftung für nationale Schulden würde das Risiko für alle steigen ohne eine fundamentale Besserung zu erzielen. Ein konsistentes Paket, das die drei Probleme Überschuldung des Staates, mangelnde Wettbewerbsfähigkeit und Bankenkapitalisierung zeitgleich adressiert, fehlt nach wie vor. Daher lehnt
der BVMW den nächsten Rettungsschirm ESM, über den im 1. Quartal 2012 im Bundestag abgestimmt werden soll, ebenso ab wie mögliche Euro-Bonds mit gemeinsamer Haftung. Bei Griechenland rückt eine Umschuldung immer näher. Damit beginnt ein Spiel gegen die Zeit. Einerseits ist der Schuldenstand von Griechenland mittlerweile so hoch, dass er automatisch und trotz aller Sparbemühungen weiter wächst. Andererseits müssen die Vorbereitungen getroffen werden, um im Notfall Banken aufzufangen und die Haushalte der anderen Eurostaaten weiter zu finanzieren. Der BVMW schlägt dazu die Emission einer gemeinsamen Anleihe vor, bei der aber jedes Land nur für seinen Anteil haftet. Seit Mai 2010 argumentiert der BVMW, dass eine Reduktion des Schuldenstands in Relation zum Bruttoinlandsprodukt in einer Rezession nicht funktioniert und ein Schuldenschnitt für Griechenland unausweichlich ist. Schon vor der Abstimmung über das erste Griechenland-Rettungspaket trug Mittelstandspräsident Mario Ohoven diese Position bei einem Parlamentarischen Frühstück vor. Aus politischer Sicht ist es verständlich, dass die Regierung zunächst den vermeintlich einfacheren Weg einschlug. Jetzt ist es aber allerhöchste Zeit, sich den ökonomischen Realitäten zu stellen.
Stefan Beißwenger Bundesgeschäftsführer des BVMW www.bvmw.de
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Foto: Marcus Kretschmar/fotolia.com
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Die Positionierung des BVMW in der Eurokrise
Deutschland POLITIK
Absolventen lieben Familienunternehmen Studie zur Arbeitgeberattraktivität in Europa
Der Mittelstand. | 5 | 2011
Mit Familienunternehmen assoziieren die Studenten in erster Linie ein gutes Betriebsklima, kurze Kommunikationswege und bessere Möglichkeiten der Familienplanung.
Berufseinsteiger in Deutschland bevorzugen ein Familienunternehmen als künftigen Arbeitgeber. Rund 62 Prozent der Absolventen ziehen ein solches Unternehmen einem Großkonzern vor. Das ergab eine aktuelle Studie der Franz Haniel & Cie. GmbH. In anderen europäischen Ländern ist das Bild gegensätzlich. So möchten 45 Prozent der französischen Studenten lieber in einem börsennotierten Großkonzern arbeiten; in Ungarn sind es 48 Prozent, in Dänemark 42 Prozent. Für die Studie mit dem Titel „Wer ist attraktiver? Großkonzern oder Familienunternehmen?“ hatte Haniel 824 Studenten aus Deutschland, Frankreich, Dänemark und Ungarn befragt. „Die starke Rolle der Familienunternehmen in der Bundesrepublik ist im internationalen Vergleich außergewöhnlich. Häufig sind es mittelständische Unternehmen, die auf ihrem Spezialgebiet Weltmarktführer sind. Dies und die damit einhergehenden Aufgaben sind deutschen Absolventen dabei wichtiger als Börsenrenommee“, so Dr. Michael Prochaska, Personaldirektor bei Haniel. Mittelständler punkten durch Nähe Von einem Job in einem Großkonzern versprechen sich die Studenten eine hohe Vergütung, gute Aufstiegsmöglichkeiten sowie ein internationales Arbeitsumfeld. Als Nachteile befürchten sie vor allem eine mit der Größe einhergehende Anonymität, schlechte Work-Life-Balance und lange Entscheidungswege. Mit Familienunternehmen hingegen assoziieren die Studenten in erster Linie ein gutes Betriebsklima,
kurze Kommunikationswege und bessere Möglichkeiten der Familienplanung. Auf der anderen Seite sehen sie die Gefahr, dass der enge Kontakt zur oftmals familiendominierten Geschäftsführung Konfliktpotenzial birgt und die Aufstiegschancen im Unternehmen begrenzt sind. Eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur, schnell Verantwortung übernehmen zu können sowie eine hohe Identifikation und Motivation der Mitarbeiter seien Stärken der Familienunternehmen, erläuterte Prochaska. „Diese Trümpfe müssen die Personalabteilungen jedoch auch offensiv ausspielen, um die besten Köpfe für ihr Unternehmen zu gewinnen.” Bosch attraktivster Arbeitgeber Das Ranking der attraktivsten Arbeitgeber unter großen deutschen Familienunternehmen führt wie schon im vergangenen Jahr die Robert Bosch GmbH an. Die Plätze zwei und drei der 13 zur Wahl stehenden Familienunternehmen belegen Beiersdorf und Dr. Oetker und verdrängen die Platzierten des Vorjahres, Henkel und Bertelsmann. Auch im Ranking nach spezifischen Arbeitgebereigenschaften belegt Bosch den Spitzenplatz: 73 Prozent bescheinigen dem Konzern ein sehr gutes Image und 78 Prozent teilen die Meinung, dass das Unternehmen eine sehr hohe Beständigkeit aufweist. Bei Bosch erwarten die Absolventen auch die besten Karrierechancen. Auf den folgenden Plätzen liegen in diesen Kategorien jeweils Beiersdorf, Bertelsmann, Dr. Oetker, Aldi und Henkel.
Mangelhaftes Arbeitgeberimage Die Haniel-Studie zeigt, dass die Bekanntheit eines Unternehmens nicht zwangsläufig einen positiven Einfluss auf die Beliebtheit als Arbeitgeber hat. Die beiden bekanntesten Familienunternehmen Aldi und Lidl belegen im Ranking der Arbeitgeberattraktivität nur die Plätze neun und zwölf. Beiersdorf belegt hingegen im Bekanntheitsranking nur Rang neun von 13 Unternehmen, genießt aber unter den Absolventen mit Platz zwei ein hohes Ansehen als Arbeitgeber. Auch bei den Eigenschaften, die ein Wunscharbeitgeber aus Sicht der Absolventen haben sollte, gibt es erhebliche nationale Besonderheiten. Während für die Studenten in Deutschland, Frankreich und Dänemark vor allem Karriereoptionen und Entwicklungsperspektiven innerhalb des Unternehmens bei der Arbeitgeberwahl von Bedeutung sind, steht für 64 Prozent der jungen Menschen in Ungarn eine gute Work-Life-Balance im Vordergrund. Einig sind sich die Absolventen aller vier Länder darin, dass sowohl die Tradition des jeweiligen Unternehmens als auch seine Organisationsstruktur für die Wahl des Wunscharbeitgebers von geringerer Bedeutung sind. Laut Studie sind lediglich zwischen zwei und fünf Prozent der Befragten der Meinung, dass diese beiden Faktoren für die Wahl des Arbeitsplatzes relevant sind. www.haniel.de
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Deutschland POLITIK
„Ausländische Investoren werden Deutschland sonst den Rücken kehren“ DB-Chef Dr. Rüdiger Grube im Mittelstand-Interview
Der Mittelstand. | 5 | 2011
Gerade die Stadt Stuttgart kann hier viel bewegen, in dem sie den Bürgern städtebauliche Möglichkeiten aufzeigt und damit durchaus die emotionale Seite ansprechen kann. Der Mittelstand: Für die Deutsche Bahn schleppt sich das Projekt Stuttgart 21 seit 15 Jahren hin. Könnten Sie sich vorstellen, irgendwann die Reißleine zu ziehen? Dr. Grube: Wenn Deutschland und insbesondere Baden-Württemberg als Industrieland in einer globalen Welt nicht den Anschluss an die Zukunft verlieren will, dann brauchen wir schnelle, aber auch ökologische und verkehrswirtschaftlich sinnvolle Verkehrswege. Und deshalb brauchen wir Stuttgart 21 sowie die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm. Und ebenso brauchen wir Planungs- und Investitionssicherheit in unserem Land. Sie sind erfolgsbestimmend für unseren Standort. Viele ausländische Investoren werden Deutschland sonst den Rücken kehren. Dass Deutschland nach der Weltwirtschaftskrise so stark ist, ist kein Selbstläufer. Entscheidend für Standortentscheidungen sind heute die Energie- und Verkehrsinfrastruktur. Und deshalb werden und können wir das Gesamtprojekt nicht unbegrenzt weiter verzögern. Ich habe immer betont, dass ich nicht provozieren, sondern deeskalieren will. So können wir zum Beispiel den Abriss des Südflügels noch bis zur Volksabstimmung Ende November verschieben. Sollte sie bis dahin nicht kommen, werden wir aber im Dezember mit dem Abriss beginnen. Neben konkret anstehenden Planungen, die wir abarbeiten müssen, heißt Zukunft bei der Eisenbahn für mich aber auch, an das Jahr 2100 zu denken. Alle Generationen vor uns haben die Infrastruktur langfristig geplant, mit unternehmerischem Weitblick und Mut.
Die Beschleunigung von Prozessen und Planungsabläufen bei Großprojekten muss diskutiert werden. Wir haben aber bereits viel gewonnen – und dies ist eine zentrale Erfahrung aus Stuttgart – wenn wir über Infrastrukturprojekte künftig früher und umfassender informieren. Der Mittelstand: Gibt es eine Strategie der Bauherren, eine emotionale Offensive für Stuttgart 21 zu starten? Dr. Grube: In der Diskussion mit Menschen, die ein Projekt ablehnen, wird es kaum gelingen, dass am Ende alle zufrieden oder auch nur einverstanden sind. Das können wir auch mit noch so guter Kommunikation nicht leisten. Ganz wichtig ist es, gemeinsam mit allen Projektpartnern, den Nutzen und die Vorteile des Projekts für jeden Einzelnen zu vermitteln. Gerade die Stadt Stuttgart kann hier viel bewegen, in dem sie den Bürgern städtebauliche Möglichkeiten aufzeigt und damit durchaus die emotionale Seite ansprechen kann. Die Bahn muss zeigen, dass sie alles tut, um Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Das Kommunikationsbüro, das ich kurz nach meinem Antritt als Vorstandsvorsitzender mit dem damaligen Ministerpräsidenten Oettinger im September 2009 installiert habe, leistet sehr gute Arbeit und informiert die Bürger umfassend zum Projekt. Unter anderem mit einem Infomobil, das durchs Land tourt und damit direkt zu den Menschen kommt. Die positiven Umfragewerte für Stuttgart 21 zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir setzen weiter auf sachliche Information.
Der Mittelstand: Würden mittelständische Unternehmen von einem Projekt in ihrer Heimat profitieren? Dr. Grube: Erfahrungen aus früheren Großprojekten zeigen, dass die Bauwirtschaft auch im regionalen Umfeld profitieren wird. So haben bei den bisherigen Vergaben für Stuttgart 21 auch Unternehmen aus dem Land partizipieren können. Der Mittelstand: Werden Sie bei zukünftigen Bahn-Projekten Ihre Kommunikation verändern? Dr. Grube: Unsere Kommunikation muss zukünftig starten, bevor ein Projekt verbindlich ist, also weit vor Unterzeichnung von Finanzierungsvereinbarungen. Dass dies nicht leicht ist, liegt auf der Hand. Denn es bedeutet, möglicherweise lange Zeit über ein Projekt zu informieren, bei dem es in der Sache wenig Fortschritt gibt, und das womöglich am Ende gar nicht zustande kommt. Dazu entwickeln wir aktuell neue Leitlinien im Konzern. Wir gehen hier bewusst neue Wege bei der Deutschen Bahn. Der Mittelstand: Wann können Stuttgarter den BVMW-Unternehmertag in Ulm über eine schnellere Zugverbindung besuchen? Dr. Grube: Der Zeitplan sieht eine Inbetriebnahme von Stuttgart 21 und der Neubaustrecke für Ende 2019 vor. Im Hinblick auf die letzten Monate mit Schlichtung, Regierungswechsel in Baden-Württemberg und Stresstest sowie auf die mögliche Volksabstimmung Ende des Jahres ist dies ein ehrgeiziges Ziel. Das Interview führte Dr. Ulrich Köppen
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Deutschland POLITIK Foto: lenetstan /shutterstock.com
Der DiplomIngenieur Ein Appell für den Schutz der Qualitätsmarke „Made in Germany” Jeder Mittelständler weiß, dass Vertrauen in die hohe Qualität seiner Produkte ein entscheidender Faktor für den Erfolg am Markt ist. Profilierung und Unterscheidbarkeit sind das Gebot der Zeit. Bei TU9Universitäten ist das nicht anders: Seit 11.10.1899 dürfen diese den akademischen Grad „Diplom-Ingenieur“ verleihen. Später kamen weitere Hochschulen hinzu, die diesen Grad seither auch vergeben dürfen. Gemeinsam mit der Wirtschaft wurde der „Dipl.-Ing.“ zu einem echten Markenzeichen „Made in Germany” gemacht. Nun soll er abgeschafft werden. Deutsche Wirtschaftsverbände kämpfen seit längerem für das Label „Made in Germany“ und gegen Brüsseler Ideen, die zu „Made in EU“ führen können. Das ist zwar ein anderes Thema und doch gibt es Parallelen. Denn genau das passiert jetzt beim „Diplom-Ingenieur“: Aus der international geschätzten Qualitätsmarke „Dipl.-Ing.“ soll der Abschluss „Master of Science“ werden. Um eines klarzustellen: Es geht hier nicht um die Qualität der Ausbildung, sondern um die Marke „Dipl.-Ing.“. Die Studiengänge an den TU9-Universitäten sind Bologna-kompatibel. Für Masterabsolventen garantieren wir die gleiche Qualifikation, wie sie mit dem Diplomstudium erreicht worden ist. Es ist aber nicht nachvollziehbar, warum sich Deutschland von seiner internationalen Spitzenmarke verabschieden will. Unsere europäischen Nachbarn, ebenfalls Bologna-Unterzeichner, tun es ja auch nicht:
Der Mittelstand. | 5 | 2011
• In Österreich ist gesetzlich geregelt, dass die Abschlussgrade „Master“ oder „Diplom-Ingenieur“ lauten. • Auch in Finnland schließen Studierende ihr Masterstudium weiterhin mit dem Grad „diplomi-insinööri“ – also DiplomIngenieur – ab. Dieser entspricht dem Master of Science. • In Frankreich wird an den Grandes Écoles, das sind die besten Ausbildungsstätten des Landes, ein IngenieurDiplom verliehen. Diese Absolventen tragen den Titel „ingénieur diplômé”. Viele wichtige Nachbarländer in Europa verleihen also weiterhin den „Dipl.-Ing.“, nur Deutschland, wo dieser Grad vor 112 Jahren erfunden worden ist, schafft ihn ab. Führende Wirtschaftsmanager wie Dr.-Ing. Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, oder Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle, Vorsitzender des Vorstands der Linde AG, und mit ihnen zahlreiche andere haben erkannt, welchen Markenwert der „Dipl.Ing.“ besitzt, und setzen sich für diesen ein. Noch ist es nicht zu spät. Aber schon ab diesem Herbstsemester wird die Zahl der Absolventen steigen, denen wir den akademischen Abschlussgrad „DiplomIngenieur“ aus rechtlichen Gründen nicht mehr anbieten können. Obwohl ihn sich viele Absolventen wünschen. Denn unsere Studierenden wissen genau, dass ihnen dieses Label Profil und Unterscheidbarkeit im internationalen Arbeitsmarkt sichert: Der „Dipl.-Ing.“ ist eine Qualitätsmarke „Made in Germany“ und muss geschützt werden.
TU9 Die TU9 ist die Allianz der führenden Technischen Universitäten in Deutschland: RWTH Aachen, TU Berlin, TU Braunschweig, TU Darmstadt, TU Dresden, Leibniz Universität Hannover, Karlsruher Institut für Technologie, TU München und Universität Stuttgart. An den TU9-Universitäten sind über 200.000 Studierende immatrikuliert. In Deutschland stammen etwa 50 Prozent der Universitäts-Absolventen in den Ingenieurwissenschaften von den TU9-Universitäten. Rund 57 Prozent der Promotionen in den Ingenieurwissenschaften werden an TU9-Universitäten durchgeführt.
Prof. Dr.-Ing. Ernst Schmachtenberg Präsident der TU9 und Rektor der RWTH Aachen
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Deutschland POLITIK
Rohstoffknappheit rangiert weit vor dem Megathema Energie Knapp die Hälfte der mittelständischen Unternehmen fürchtet, dass der global steigende Ressourcenbedarf zu Abstrichen in der wirtschaftlichen Gesamtleistung oder sogar zu Schwierigkeiten für den Standort Deutschland führen wird. Anlass zur Sorge geben weniger die kleiner werdenden natürlichen Vorräte als vielmehr schwer zu kalkulierende globale Faktoren. Dazu gehören Finanzspekulation an den Rohstoffmärkten, globales Wachstum und instabile politische Verhältnisse in rohstoffreichen Ländern. Allerdings geht auch etwas mehr als die Hälfte der Unternehmer davon aus, dass Deutschland die Herausforderung knapper Ressourcen gut bewältigen wird und sich die Ressourcenknappheit nicht in geringerer Wirtschaftsleistung niederschlägt.
Wettbewerb zu stärken, wie die stärkere Förderung alternativer Energien und globaler Infrastrukturprojekte, wie zum Beispiel Pipelines. Auch ein strengeres Vorgehen gegen zu hohen Energie- und Rohstoffverbrauch steht auf der Wunschliste. Der exportorientierte deutsche Mittelstand hat aber auch den internationalen Handel im Blick: Mehr als vier Fünftel unterschreiben den Wunsch, dass die Politik für einen stabilen Euro sorgen soll.
Zu diesem Ergebnis kommt die Initiative „UnternehmerPerspektiven“ in ihrer Studie „Rohstoffe und Energie: Risiken umkämpfter Ressourcen“. „Erstaunt hat uns, dass die Rohstoffthematik von den Unternehmen als so viel drängender beurteilt wird als das Megathema Energie“, erklärte Markus Beumer, Mitglied des Vorstands der Commerzbank AG.
Auch der Bundesumweltminister und Schirmherr der Commerzbank-Studie Dr. Norbert Röttgen sieht hier Chancen für eine höhere Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Mittelstands: „Die gute Nachricht für die Unternehmer in Deutschland ist, dass die Steigerung der Ressourceneffizienz einhergeht mit einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Manchmal gerät aus dem Blick, dass der viel benutzte Begriff Nachhaltigkeit eben auch wirtschaftlich nachhaltig bedeutet. Ein Aspekt, den mittelständische Unternehmen seit jeher als ihre ganz zentrale Aufgabe verstehen der es in Zeiten zur Neige gehender globaler Rohstoffressourcen zur unternehmerischen Notwendigkeit macht, sich mit dem Thema Effizienz zu beschäftigen.“
Der Mittelstand vertraut auf sein Wissen und seine Innovationsfähigkeit. Von der Politik wünscht er sich die passenden Rahmenbedingungen. 93 Prozent fordern, dass sie wissenschaftliche Forschung stärker fördern soll und 63 Prozent setzen sich für mehr finanzielle Anreize beim Einsatz innovativer Techniken ein, um den rohstoffarmen Standort Deutschland im globalen
Der Mittelstand. | 5 | 2011
52 Prozent der Unternehmer glauben, dass sich Knappheit und Preissteigerungen bei Rohstoffen und Energie als Innovationstreiber erweisen werden. Allerdings erwartet auch rund die Hälfte unsicherere und schwerer kalkulierbare Geschäfte und eine dauerhafte Belastung der Profitabilität.
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Innovationstreiber Ressourcenbedarf
Teurere Rohstoffe bereiten den mittelständischen Unternehmen mehr Sorgen als steigende Energiepreise. Zwei Drittel der Unternehmen gaben an, dass sich steigende Rohstoffpreise derzeit negativ auf die Geschäfte auswirken. Belastungen der Geschäftsergebnisse durch steigende Energiepreise werden dagegen nur von etwa einem Drittel der Befragten genannt.
Foto: visdia /fotolia.com
Weil die Rohstoff- und Energieversorgung für viele Unternehmer zu komplex ist, vertrauen 32 Prozent auf den Rat von internen Experten, während 57 Prozent der Befragten auf externe Experten setzen. Erste Ansprechpartner sind hier Kammern und Verbände. Um die Rohstoff- und Energiepreise in den Griff zu bekommen, versuchen die Unternehmen zuerst, in bewährter Manier im Einkauf Einsparungen zu erzielen: 47 Prozent der Unternehmen suchen neue Lieferanten und verhandeln gleichzeitig längere Verträge mit den bestehenden Zulieferern. Ein Drittel verstärkt sich im Einkauf durch geschultes Personal. 42 Prozent der Mittelständler sehen sich außerdem gezwungen, Preissteigerungen und Preisrisiken im Absatz weiterzugeben. 37 Prozent versuchen an anderer Stelle einzusparen.
Effizienzsteigerung beim Gebrauch von Rohstoffen, die Nutzung von Recycling und die Steigerung der Energieeffizienz werden von den Unternehmen zumindest bislang weniger stark genutzt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt versuchen die Unternehmen, die Probleme bei der Beschaffung und in der Weitergabe höherer Preise an den Kunden zu lösen, anstatt sich um mehr Effizienz beim Verbrauch von Rohstoffen und Energie zu bemühen. Die Studie zeigt aber auch, wo die Reise hingehen wird: Von erfolgreichen Unternehmen werden Effizienzmaßnahmen überproportional oft durchgeführt. Finanzinstrumente zur Absicherung gegen Rohstoffrisiken fürchtet der Mittelstand fast genauso sehr wie die Rohstoffrisiken selbst. Während 40 Prozent der mittelständischen Unternehmen Währungsrisiken im Export oder Zinsrisiken bei der Finanzierung absichern, kennen sich gerade einmal 10 Prozent mit Finanzinstrumenten zur Absicherung von Rohstoffrisiken aus. Das gilt auch für die Unternehmen aus dem besonders rohstoffabhängigen verarbeitenden Gewerbe. Bei 51 Prozent gelten sie als teuer und bei 49 Prozent als zu komplex. 32 Prozent der Unternehmer und Geschäftsführer ist gleich gar nicht bekannt, dass es derartige Instrumente überhaupt gibt.
"UnternehmerPerspektiven" ist eine Initiative der Commerzbank. Ihr Ziel ist es, ein Forum für Themen zu etablieren, die mittelständische Unternehmen in Deutschland bewegen und ihnen Gehör zu verschaffen. Grundlage sind repräsentative Umfragen bei 4.000 mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Die Studienergebnisse werden mit Vertretern aus Wirtschaft, Verbänden, Politik und Wissenschaft diskutiert, um tragfähige Lösungsansätze für die Herausforderungen des Mittelstands zu entwickeln. www.unternehmerperspektiven.de
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Deutschland POLITIK
„Signalwirkung für andere Staaten”
D
Die neue Ministerpräsidentin des Saarlandes, Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), im Mittelstand-Interview Der Mittelstand: Das Saarland ist ein industriell geprägtes Land mit einem hohen Anteil innovationsstarker mittelständischer Unternehmen. Wie wird die Landesregierung diese wirtschaftliche Basis fördern und stärken? Kramp-Karrenbauer: Das Saarland ist und bleibt ein Industrieland. Deshalb habe ich mich in meiner Regierungserklärung auch deutlich zur saarländischen Industrie und zum Mittelstand als Rückgrat unserer breit aufgestellten Saarwirtschaft bekannt. Ich setze auf die Förderung von Ansiedlungen, technologischen Innovationen und neuen Geschäftsmodellen. Als vordringlich sehe ich zurzeit die Erschließung zusammenhängender Gewerbe- und Industrieflächen. Hierfür stellt die Landesregierung rund 100 Millionen Euro zur Verfügung. Der Mittelstand: Ein wichtiger Punkt Ihrer Regierungserklärung war die strikte Konsolidierung der Landesfinanzen. Wie sieht Ihr Zukunftskonzept aus?
Foto: kramp-karrenbauer.de
Kramp-Karrenbauer: Nur solide Finanzen geben uns die Möglichkeit, eigene politische Schwerpunkte zu setzen. Deshalb wird die Landesregierung ein Zukunftssicherungsprogramm Saarland 2020 auf den Weg bringen. Es beruht auf den drei Säulen „Sanieren“, „Investieren“ und das Saarland „Demografie fest machen“.
Annegret Kramp-Karrenbauer.
Der Mittelstand. | 5 | 2011
Der Mittelstand: Die Politik spricht gerne von der Wirtschaftsregion Saar-Lor-Lux. Wie das Saarland, leidet auch Lothringen unter Fachkräftemangel. Der Luxembur-
ger Arbeitsmarkt hingegen wirkt wie ein Magnet. Wo sehen Sie Lösungsansätze? Kramp-Karrenbauer: Grundsätzlich gehört das Saarland zu den Gewinnern der Großregion im Wettbewerb der grenzüberschreitenden Arbeitskräftemobilität. Wir verlieren zwar mehr als 7.000 Beschäftigte nach Luxemburg, aber insgesamt haben wir einen Einpendlerüberschuss von rund 20.000 Beschäftigten. Der Fachkräftemangel, insbesondere in den technischen und pflegerischen Berufen, ist dennoch ein wichtiges Thema. Ich habe deshalb in meiner Zeit als Arbeitsministerin einen runden Tisch mit Vertretern der Verwaltung, der Kammern und der Arbeitnehmervertretungen anberaumt, der Strategien zur weiteren Gewinnung von Fachkräften ausarbeitet. Erste Ergebnisse dürften bald vorliegen. Sicherlich wird die Problematik der Sprachkenntnisse dabei eine Rolle spielen, ähnlich wie auch Fragen der Ausund Weiterbildung, der Zuwanderung von Fachkräften und des Standortmarketings. Der Mittelstand: Unlängst wurde die deutsch-französische AGENDA 2020 verabschiedet. In welchem Umfang kann die regionale Wirtschaft hiervon profitieren? Kramp-Karrenbauer: Das gemeinsame 80-Punkte-Programm beider Länder bietet einen Rahmen, von dem das Saarland sicherlich profitieren kann. Ich nenne als eins von vielen Beispielen neue Chancen für die gemeinsame kulturelle
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Die Löhne sollen sich an der Wertschöpfung der Arbeitnehmer orientieren. Entwicklung in der Großregion. Die Vereinbarungen bieten aber auch handfeste wirtschaftliche Chancen. Dies liegt zum einen an der deutsch-französischen Brückenfunktion des Saarlandes. Zum anderen liegt es auch daran, dass die beschlossenen Vereinbarungen der beiden
größten EU-Staaten auch Signalwirkung für andere Staaten haben werden. Davon wird der saarländische Export profitieren. Konkret möchte ich die Möglichkeiten durch das grenzüberschreitende Demonstrationsprojekt für Elektrofahrzeuge nennen. In diesem Bereich hat die saarländische Wirtschaft bedeutende Kompetenzen und kann neue Absatzmärkte gewinnen. Auch die Einigung auf gemeinsame Ziele in der Umweltpolitik bietet dem saarländischen Mittelstand sicherlich neue Absatzchancen für seine innovativen Produkte. Der Mittelstand: Wie stehen Sie zu Forderungen nach Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns und einer Einschränkung der Leiharbeit?
Kramp-Karrenbauer: Grundsätzlich gilt: Die Löhne sollen sich an der Wertschöpfung der Arbeitnehmer orientieren. Ich stehe zum Vorrang der Tarifautonomie und der Möglichkeit, tarifliche Mindestlöhne über Allgemeinverbindlichkeitserklärungen auszudehnen. Wir brauchen aber einen Ordnungsrahmen, der Lohndumping und Missbrauch verhindert, auch im Interesse des Mittelstandes. Im Bereich der Leiharbeit ist dies durch die Überarbeitung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes bereits geschehen. Probleme gibt es allerdings noch in Branchen ohne hinreichende Tarifbindung. Hier gibt es Vorschläge wie den der CDU-Sozialausschüsse, die ich persönlich für diskussionswürdig halte.
Das Interview führte Andreas Dippe.
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Europa POLITIK
Zukunftsmarkt Russland
Russen können Berge versetzen und die beste Motivation ist, als gutes Beispiel voranzugehen. Schon heute gibt es etwa 6.000 deutsche Unternehmen in Russland, die meisten in Moskau. Die Möglichkeiten auf dem russischen Markt sind riesig. Nicht zuletzt für die Fußball-WM 2018 in Russland mit etwa einem Dutzend Austragungsorten werden flexible und leistungsstarke Unternehmen gebraucht. Es gibt aber einige Dinge, die man beim Geschäftsaufbau in Russland unbedingt beachten oder einfach nur wissen muss, wie die zum Teil sogar willkürliche Behördenbürokratie. Das kann zermürbend sein, gerade wenn man unter Zeitdruck steht. Auf der anderen Seite hat Russland ein attraktives Steuersystem mit einer abschließenden Gewinnbesteuerung von 20 Prozent und einer Flat-Rate-Einkommensteuer von 13 Prozent. Wer nach Russland kommt, um Arbeit an geringverdienende Russen zu delegieren, hat sich in vielerlei Hinsicht getäuscht. Zum einen liegen die Nettogehälter in Moskau häufig über dem Vergleichsgehalt in Deutschland. Zum anderen hat Russland viele qualifizierte und engagierte Exper-
Der Mittelstand. | 5 | 2011
Foto: iSailorr/istockphoto.com
Wie Sie erfolgreich Fuß fassen
Moderne Geschäftshochhäuser bestimmen zunehmend das Bild von Moskau.
ten, die sich selbst weiterbilden um beruflich aufzusteigen. Am Montag Aufgaben delegieren und am Freitag die Ergebnisse kontrollieren; das funktioniert nicht. Verantwortung für das Russlandgeschäft ist kein Nebenjob, er nimmt Sie physisch und mental voll in Anspruch. Wer seine Mitarbeiter richtig motiviert, dem werden es diese mit einem beeindruckenden Einsatz danken. Russen können Berge versetzen und die beste Motivation ist, als gutes Beispiel voranzugehen. Andere Länder – andere Sitten; da sind Missverständnisse vorprogrammiert. Vieles kann man lernen, anderes muss man einfach schon im Vorfeld wissen. Bei Gehaltsverhandlungen etwa gehen wir von Bruttogehältern aus, Russen sprechen jedoch immer vom Cash auf die Hand. Schwieriger wird es schon bei interkulturellen Missverständnissen. Wer sein Geschäft mit einem russischen Kunden unterschriftsreif hat und dann unverzüglich die Heimreise antritt, hat oft schon verloren. Interesse an Land, Kultur, Geschichte und Menschen ist unabdingbar.
Deutschland hat bei vielen Russen einen sehr guten Ruf und deutsche Qualität wird in Russland mehr als im eigenen Land geschätzt. Mit den Deutschen werden die typischen Tugenden verbunden, wie Fleiß und Pünktlichkeit. Das Wort Ordnung wird im Russischen sogar häufig auf Deutsch gebraucht. Viele Mittelständler die auf dem deutschen Markt nicht Fuß fassen konnten, sind in Russland sehr erfolgreich. Denn das Made in Germany ist ein hervorragendes Vermarkungsinstrument. Allerdings muss man dann auch durch Qualität überzeugen, die sich mittelfristig auch finanziell lohnt. Wer das beherzigt hat in Russland alle Chancen.
Ulf Schneider Geschäftsführender Gesellschafter RUSSIA CONSULTING, Hamburg, Moskau www.russia-consulting.eu
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Steht Ihr Unternehmen da, wo Sie es gerne hätten? Finden Sie es heraus! business-performance-index.de
Wissen ist besser als Glauben. Darum erhält der Mittelstand mit dem Business Performance Index jetzt die Antworten auf die wirklich wichtigen Fragen: Wo steht mein Unternehmen? Wie gut sind meine Geschäftsprozesse organisiert? Wie schlägt sich mein Unternehmen im Branchenvergleich? Gesichertes Wissen – in einem Index, der mittelständische Unternehmen in D/A/CH erfasst. Umfassend und objektiv. Mit Ergebnissen, spannend wie ein Krimi. Aber nichts als die Wahrheit.
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Europa POLITIK
News aus Brüssel
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EU-Außenpolitik
Foto: antonbrand/fotolia.com
Mexikanische Armee
Welche Staaten sind sicher?
Mehr Risiko in Südeuropa Die Gefahren, überfallen und ausgeraubt zu werden, sind in Europa unterschiedlich verteilt. Vor allem Geschäftsreisende möchten gerne wissen, welches Sicherheitsrisiko sie bei möglichen Auslandsterminen eingehen. Genauere Informationen darüber enthält die „RiskMap 2011”, die regelmäßig von der Unternehmensberatung Control Risks Deutschland erstellt wird. Bestnoten erhalten die skandinavischen Länder, die Schweiz und Portugal. Sizilien, Teile Süditaliens, das Baskenland, Bosnien-Herzegowina, der Kosovo sowie Thessaloniki und Athen wurden mit einem mittleren Risiko bewertet. Hier wird die öffentliche Sicherheit als unzureichend eingeschätzt. Die RiskMap klassifiziert alle Länder weltweit in fünf Risikostufen: unerheblich, niedrig, mittel, hoch und extrem. Das Sicherheitsrisiko wird aus mehreren Komponenten ermit-
Der Mittelstand. | 5 | 2011
Für EU-Kommissionspräsident Manuel Barroso scheint Haushaltsdisziplin ein Fremdwort zu sein. Unverdrossen fordert er die Einführung von Euro-Bonds, ein gefährlicher Schritt zur Vergemeinschaftung der Schuldenpolitik und nicht vereinbar mit dem Subsidiaritätsprinzip. Mit Sparideen tut sich der Portugiese dagegen deutlich schwerer. Wenn es um den eigenen Laden geht, wird aus dem Vollen geschöpft. Ihre größte Behördengründung (fast 4.000 Vollzeitstellen, mehr als 450 Millionen Euro Verwaltungsbudget) bewilligte sich die EU ausgerechnet auf einem Feld, auf dem sie kaum Kompetenzen hat: der Außenpolitik. Die CDU-Haushaltspolitikerin Ingeborg Gräßle, MdEP, konnte über so viel Großzügigkeit „nur staunen“, verhindert hat sie den neuen Europäischen Auswärtigen Dienst (EAD) auch nicht. Der neue Dienst ersetzt nicht etwa Teile des bisherigen Diplomatischen Corps der Mitgliedsstaaten, ja, er ergänzt sie nicht einmal. Die neue Truppe wird auch abschätzig „mexikanische Armee“ genannt: Viele Generäle, aber wenig Soldaten. Denn fast acht Prozent der EADPosten sind Direktorenstellen (ab 13.200 Euro im Monat). Das ist doppelt so hoch wie bei anderen EU-Behörden.
Europas Schuldenberg
Zu wenige Vorbilder Die mangelnde Haushaltsdisziplin treibt den Schuldenberg der EU-Staaten in die Höhe. Trotz Sanierungsversuchen wird sich die Schuldenquote der 27 EUStaaten bis 2012 auf 83,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erhöhen. Das ist ein Anstieg um mehr als 20 BIPProzentpunkte gegenüber 2007. Die EUStabilitätsregeln erlauben aber nur einen Schuldenstand von 60 Prozent des BIP. Besonders gut stehen unter den EuroLändern Estland (6,6%), Finnland (48%), Luxemburg (18%), die Slowakei (41%) und Slowenien (38%) da. Unter den NichtEuro-Ländern unterschreiten Bulgarien, Dänemark, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Schweden und Tschechien die 60-Prozent-Grenze. Dagegen sind die großen Industriestaaten der Schulden droge verfallen. Und der Fall Griechenland scheint mit 152 Prozent hoffnungslos. www.staatsverschuldung.de/ausland.htm
Foto: Silberblatt/fotolia.com
telt. Dazu gehören die Zahl der Diebstähle, die Kleinkriminalität, Überfälle, aber auch Entführungen und bewaffnete Übergriffe sowie Betrug und die Gefahr von Terroranschlägen. Als die gefährlichsten Länder weltweit gelten Somalia und Afghanistan.
www.auswaertiges-amt.de/ DE/Europa/Aussenpolitik/EAD.html
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Exportkreditgarantien im EP
KMU im Fokus Das Europäische Parlament wird künftig regelmäßig von der EU-Kommission über die Tätigkeiten der nationalen Exportkreditagenturen informiert. Dazu hat es Mitte September einen entsprechenden Bericht des Grünen-MdEP Yannick Jadot (Frankreich) angenommen, der auf diesem Gebiet größere Transparenz und Rechenschaftspflicht fordert. Bereits im April hatte das Europäische Parlament
eine Reform der Exportkreditagenturen beschlossen. In dem Ausschussbericht wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Exportgarantien auf die Geschäfte von KMU ausgerichtet werden sollen, damit ihnen neue Chancen des Marktzugangs ermöglicht werden. MdEP Daniel Caspary (CDU) legt Wert darauf, dass „für alle Staaten gleiche Bedingungen geschaffen werden, um uns auf den Welt-
märkten vor Wettbewerbsverzerrungen zu schützen”. Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr Exportgarantien (sog. Hermes-Bürgschaften) in Höhe eines Auftragswertes von 22,4 Milliarden Euro übernommen. Das entspricht 2,8 Prozent des deutschen Gesamtexports. www.yannickjadot.fr www.caspary.de
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Anmeldung und weitere Informationen unter: www.thueringer-wirtschaftsministerium.de
Thüringer Mittelstandsforum 2011 Fachkräftesicherung und Personalmanagement – Strategien für den Thüringer Mittelstand
Europa POLITIK
Der Euro-Rettungsschirm Funktionsweise und Aufgaben
Geldgebern verlangte Ratingnote AAA zu erreichen, muss eine „Übersicherung“ vorgenommen werden, also eine Erhöhung der Kreditobergrenze. Lag die Übersicherung bisher bei 120, steigt sie jetzt auf 165 Prozent. Um, wie geplant, 440 Milliarden Euro an Krediten vergeben zu können, muss die EFSF mit einer Aufnahmeermächtigung von 780 Milliarden Euro ausgestattet werden. Der deutsche Bürgschaftsanteil (21 Prozent) steigt dadurch von 123 auf 211 Milliarden Euro.
Wie wird der Bundestag an der Eurostabilisierung beteiligt? Die Rechte des Bundestages wurden gestärkt. Grundsatzbeschlüssen wie der Gewährung von Hilfen an weitere EuroStaaten muss der Bundestag zustimmen. Liegt kein positives Votum vor, stimmt der deutsche Vertreter in der EFSF mit Nein. Bei Eilbedürftigkeit werden die Rechte des Bundestages von einem neuen Untergremium des Haushaltsausschusses wahrgenommen.
Ist die EFSF befristet? Ja. Weil sie kurzfristig geschaffen werden musste, handelt es sich um keine dauerhafte Institution; sie wird am 30. Juni 2013 aufgelöst.
Sind die Kredite an Bedingungen geknüpft? Ja. Der unterstützte Staat muss seinen Haushalt in Ordnung bringen und strukturelle Reformen durchführen. Ein wirtschafts- und finanzpolitisches Rahmenprogramm wird verlangt.
Bis zu welcher Höhe kann die EFSF nach dem neuen Bundestagsbeschluss Kredite vergeben? Die maximale Höhe betrug ursprünglich 440 Milliarden Euro. Erfahrungen mit der EFSF haben gezeigt, dass dieses Kreditvolumen nicht ausreicht. Um die von den
Wer ist Chef des EFSF? Seit dem 1. Juli 2010 ist der ehemalige deutsche Spitzenbeamte Klaus Regling Chef der Institution. Der 60-jährige war vorher auch beim Internationalen Währungsfonds, im Bundesfinanzministerium und als EU-Generaldirektor tätig.
Wie geht es weiter? Nach Auslaufen der EFSF Mitte 2013 soll der Europäische Finanzstablisierungs-Mechanismus (ESM) die Aufgaben übernehmen. Darüber will der Bundestag Anfang 2012 entscheiden. Über diesen Schritt ist in der FDP eine heftige Debatte (Mitgliederbefragung) entbrannt.
Was genau ist der Euro-Rettungsschirm? Aufgrund der Krise an den Finanzmärkten wurde am 7. Juni 2010 die „Europäische Finanzstabilisierungsfazilität“ (EFSF), auch Euro-Rettungsschirm genannt, geschaffen. Kommt ein Mitglied der Euro-Gruppe in Zahlungsschwierigkeiten kann ihm die EFSF helfen. Dafür gibt sie Anleihen an den Finanzmärkten aus. Diese werden von den Mitgliedsstaaten der Währungsunion garantiert. Den Verkaufserlös aus den Anleihen stellt die EFSF in Form von Hilfszahlungen den verschuldeten Euro-Staaten zur Verfügung.
Der Mittelstand. | 5 | 2011
Roger Kindermann
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In fast allen Beiträgen zur Schuldenkrise taucht der Begriff „Euro-Rettungsschirm“ auf. Wir möchten hier kurz und knapp erklären, was dahinter steckt.
Freie Fahrt für Arbeitnehmer
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Seit 1. Mai 2011 gilt in Deutschland die volle Freizügigkeit für Arbeitnehmer aus den osteuropäischen EU-Ländern. Ausgenommen sind bis 2013 nur noch Rumänien und Bulgarien. Mit dem Ende der siebenjährigen Übergangsfrist haben die Bürger der neuen Mitgliedsländer das Recht, ihren Arbeitsort innerhalb der Europäischen Union frei zu wählen. Die Entscheidung, das Heimatland zu verlassen, fällt den meisten Menschen nicht leicht. Oft ist ein höheres Gehalt ein Grund für einen Neuanfang in einem fremden Land. Daher wurde vor dem Ende der Übergangsfrist viel spekuliert. Die Gewerkschaften warnten vor einem Ansturm von Arbeitskräften und Lohneinbußen in Deutschland. Der BVMW hingegen hielt diese Angst schon damals für unbegründet.
Jetzt liegen die ersten Zahlen vor. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit sind im Mai rund 24.000 Beschäftigte aus Osteuropa nach Deutschland gekommen, im Juni waren es nur 9.000 Erwerbspersonen. Der Anteil osteuropäischer Beschäftigter beläuft sich bislang in Deutschland auf gerade einmal 0,8 Prozent. Das ist deutlich weniger als bisher erwartet. Auch die jüngste Unternehmerumfrage des BVMW liefert ähnliche Ergebnisse. Lediglich neun Prozent der befragten Unternehmer gaben an, seit dem 1. Mai vermehrt Bewerbungen aus den osteuropäischen Mitgliedsstaaten erhalten zu haben. Von einer Invasion osteuropäischer Arbeitskräfte kann heute angesichts dieser Zahlen keine Rede mehr sein. Dafür kann die Bindung an die Heimat ein Grund sein. Andere Hemmnisse für den Zuzug sind die komplizierten Anerkennungsverfahren für ausländische Berufsabschlüsse, Sprachbarrieren und der Lohnanstieg in Osteuropa. Außerdem bleiben offene Stellen zunehmend unbesetzt – wie auch in Deutschland.
In der aktuellen Umfrage des BVMW gaben rund 90 Prozent der befragten Unternehmer an, ständig oder gelegentlich Probleme mit der Besetzung offener Stellen zu haben. Das kostet Wirtschaftswachstum. Um diesem Trend entgegenzuwirken, wird Deutschland zukünftig verstärkt auf die Zuwanderung qualifizierter Menschen aus dem Ausland angewiesen sein. Doch diese kommen nur, wenn Barrieren abgebaut werden. Deutschland muss für ausländische Fachkräfte attraktiver werden. Das ist die bislang wichtigste Erkenntnis aus fünf Monaten mit voller Arbeitnehmerfreizügigkeit.
Sindy Vollmert Diplom-Volkswirtin www.bvmw.de
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International POLITIK
Wachstumsmarkt Malaysia Beste Chancen für deutsche Unternehmen
Der Mittelstand: Wie lange bestehen schon Beziehungen Malaysias mit Deutschland? Bin Abdullah: Diplomatische Beziehungen mit Deutschland gibt es seit 1957. Entsprechend den gemeinsamen Inte ressen etablierte Malaysia Konsulate in Hamburg und Stuttgart.
Der Mittelstand. | 5 | 2011
Seit Dr. Helmut Baur 1992 Honorargeneralkonsul wurde, entwickeln sich die Beziehungen mit Südwestdeutschland kontinuierlich. Regelmäßig finden Treffen auf offizieller und privater Ebene statt. 2012 werden wir offizielles Partnerland der Tourismusmesse CMT in Stuttgart sein. Der Mittelstand: Welche Chancen haben deutsche Mittelständler in Malaysia? Bin Abdullah: Malaysia ist sich der Bedeutung der KMU für das wirtschaftliche Wachstum in Deutschland bewusst. Wir sind begeistert dabei, KMU in unserem Land weiterzuentwickeln. Speziell in der Hightech-Industrie gibt es eine Fülle von Joint-Ventures und Investitionen deutscher, meist großer Firmen. Allein Bosch hat jetzt 530 Millionen Euro investiert und 2000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Unsere Berliner Botschaft baut auf gemeinsame Anstrengungen, den Austausch mit deutschen KMU weiter zu forcieren. Der Mittelstand: Welche Rolle spielt die südwestdeutsche Wirtschaft für Malaysia?
schaftliches Transformationsprogramm aufgelegt, um die Hightech-Industrie weiter voranzutreiben. Wir entsenden, auch mit der Hilfe des Baden-Württembergischen Konsulatsbüros, regelmäßig mehrere hundert Studenten für die Bereiche Engineering und Technologie, um unseren steigenden Bedarf zu decken. Sie sind dann kompetente Partner für deutsche Unternehmen in Malaysia. Der Mittelstand: Wo liegt ihrer Ansicht nach das größte Potenzial für deutsche Unternehmen in Malaysia? Bin Abdullah: Malaysia möchte in Zukunft das Technologiezentrum in Südostasien werden. Daher steht vor allem die Entwicklung von Hightech- und Biotechnologie-Industrie im Vordergrund. Hohe Zukunftschancen sehe ich aber auch in den Bereichen Landwirtschaft, Tourismus und Dienstleistung. Das Interview führte Dr. Ulrich Köppen
Bin Abdullah: Deutschland ist ein wichtiger Handelspartner. Malaysia strebt die Überwindung des Status’ eines Entwicklungslandes bis 2020 an und hat ein wirt-
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Foto: yuliang11 /istockphoto.com
Die südostasiatischen Tigerstaaten feiern seit der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise ein großartiges Comeback. Hierzu zählt auch Malaysia, das mit seinen 28 Millionen Einwohnern bereits im Krisenjahr 2009 ein rekordverdächtiges Wirtschaftswachstum von rund acht Prozent erreichte. Der anhaltende Aufschwung des Landes ist nicht zuletzt auf die guten Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Malaysia zurückzuführen. Der malaysische Botschafter, Dato Ibrahim bin Abdullah, reiste zwei Tage lang durch Baden-Württemberg und besuchte den malaysischen Honorargeneralkonsul Dr. Helmut Baur. Im Interview mit „Der Mittelstand.“ sprach der Botschafter über die diplomatischen Beziehungen mit Deutschland und die Chancen für kleine und mittlere Unternehmen.
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Jörg Löhr Er zählt seit Jahren zu den angesehensten und kompetentesten Management- und Persönlichkeitstrainern im deutschsprachigen Raum. Er betreut Spitzensportler, Nationalmannschaften sowie Bundestrainer und seine Referenzen im Firmenbereich lesen sich wie das „Who is Who“ der Unternehmenswelt. Als Redner und Trainer wurde er vielfach ausgezeichnet und im Jahr 2006 in die German Speakers Hall of Fame aufgenommen. Sein Thema: Erfolgreich Führen in Zeiten der Veränderung Thorsten Havener Er behauptet nicht, übersinnliche Fähigkeiten zu haben. Vielmehr bündelt er auf einzigartige Weise naturgegebene Fähigkeiten des Menschen, welche in der modernen Gesellschaft in Vergessenheit geraten sind. Dies ist auch der Grund, warum seine Techniken bereits in der Raumfahrt, beim Militär, Verhörspezialisten und dem Geheimdienst verwendet werden. Natürlich ist er ein gefragter Referent in der Wirtschaft. Sein Thema: Ich weiß, was Du denkst
Veranstaltungstermine und -orte 19. Oktober 2011 in Münster Thorsten Havener – Ich weiß, was Du denkst 26. Oktober 2011 in Erfurt Boris Grundl – Wirkungsvoll Führen 7. November 2011 in Hamburg Boris Grundl – Wirkungsvoll Führen 17. November 2011 in Bremen Jörg Löhr – Erfolgreich Führen in Zeiten der Veränderung
Klaus Kobjoll Klaus Kobjoll, einer der bekanntesten und erfolgreichsten Autoren und Referenten zu den Themen Total Quality Management und Mitarbeitermotivation. Er ist zudem Inhaber eines der bekanntesten Hotels Deutschlands, dem Schindlerhof. 14 Auszeichnungen, einschließlich dem European Quality Award, bestätigen, was mit Planung, einer klaren Vision und im Team machbar ist. Sein Thema: Wa(h)re Herzlichkeit
22. November 2011 in Hannover Prof. Dr. Arnold Weissmann – Strategische Unternehmensführung
Prof. Dr. Arnold Weissmann Als Erfolgsstratege ist Prof. Dr. Weissmann besonders bei inhaber- und familiengeführten Unternehmen gefragt. Weissmanns Leidenschaft für den Mittelstand und seine Besonderheiten machen ihn zu einem der führenden Experten der strategischen Entwicklung – insbesondere auch deshalb, weil er in seinen Ansätzen theoretisches und praktisches Wissen vereint und bündelt. Sein Thema: Strategische Unternehmensführung
24. November 2011 in Dresden Prof. Dr. Arnold Weissmann – Strategische Unternehmensführung
Boris Grundl Der Erfolgs-Coach im Rollstuhl ist eine beeindruckende Persönlichkeit: Als 25-jähriger Spitzen-Athlet brach er sich durch einen Unfall die Halswirbelsäule. Heute ist Boris Grundl der Top-Experte zum Thema Menschenführung, ein gefragter Referent und Autor zugleich. Durch sein Führungs-System haben viele Unternehmen gelernt, wie sie systematisch das Potential ihrer Mitarbeiter entfalten. Sein Thema: Wirkungsvoll Führen
30. November 2011 in Fulda Klaus Kobjoll – Wa(h)re Herzlichkeit
23. November 2011 in Nürnberg Jörg Löhr – Erfolgreich Führen in Zeiten der Veränderung
29. November 2011 in Heidelberg Boris Grundl – Wirkungsvoll Führen
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International POLITIK
Bericht aus Tokyo
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Die japanische Wirtschaft nach Fukushima
Der Mittelstand. | 5 | 2011
Mehr als ein halbes Jahr ist seit der Dreifachkatastrophe in Japan vergangen. Der Flurschaden für die deutsch-japanischen Beziehungen, den die deutsche Katastrophenberichterstattung angerichtet hat, ist erheblich. Während sich viele große Konzerne durch eigene Niederlassungen in Japan selbst ein Bild machen konnten, war und ist der Mittelstand auf objektive Berichte Dritter angewiesen. Es ist höchste Zeit für eine realitätsnahe Betrachtung der Folgen der Katastrophe in Japan. Das durch das Erdbeben und den folgenden Tsunami verwüstete Katastrophengebiet beschränkt sich im Wesentlichen auf den wirtschaftlich weniger bedeutenden Nordosten der Insel Honshu. Gleiches gilt für die Auswirkungen der Reaktorkatastrophe von Fukushima. Die gravierendsten Auswirkungen auf die japanische Wirtschaft hatten das Ausbleiben von Zulieferteilen aus Nordost-Japan und die Stromrationierung im Hochsommer. Die Zulieferketten sind wieder intakt und Produktionsausfälle konnten mit flexibler Produktionssteuerung wie Wochenendarbeit abgewendet werden. Auch wenn die Kernkraftwerke weiter betrieben werden, wird Japan Lösungen für eine Energiewende erarbeiten müssen. Denn auch in Japan sind Neuanlagen kaum noch politisch durchsetzbar. Geschäftsreisen nach Japan sind risikofrei. Die radioaktive Strahlung in Berlin ist mit durchschnittlich 0,060 Mikrosievert höher als in Tokyo (0,057 Mikrosievert; 19.09.2011). Die Strahlenbelastung bei einem Interkontinentalflug ist um ein Vielfaches höher als ein mehrwöchiger Aufenthalt in Japan. Die Grenzwerte für Radioaktivität in Lebensmitteln sind in Japan teilweise strenger als in der EU. Ständige Messungen stellen sicher, dass die Bevölkerung durch Lebensmittel nicht gefährdet wird. Objektive Bewertungen liefert das Bundesamt für Strahlenschutz (www.bfs.de), welches die aktuellen Daten aus Japan auswertet. Nur für die Präfektur Fukushima und einige nördlich von Fukushima gelegene Gebiete besteht eine Teilreisewarnung.
Die Konjunktur in Japan fasst nach dem Erdbeben langsam wieder Tritt. Die Wirtschaft schrumpfte im ersten Halbjahr 2011, ist aber laut Wirtschaftsexperten im Sommer wieder leicht gewachsen und die Unternehmen investieren wieder verstärkt. Allerdings sind die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Japan weniger eine Folge der Erdbebenkatastrophe, als der seit über einem Jahrzehnt andauernden Deflation, der Überalterung der Gesellschaft, der hohen Staatsverschuldung und des teuren Yen. Das Land wird mit der neuen Regierung gezielt Reformen in Angriff nehmen müssen, um es zukunftsfähig zu machen. Trotzdem bietet Japan große Chancen für den deutschen Mittelstand. Das Land ist ein Referenzmarkt für ganz Asien: Der Erfolg in Japan ist die beste Visitenkarte für andere asiatische Märkte. Die japanischen Unternehmen sind die härtesten Konkurrenten der deutschen Wirtschaft auf dem Weltmarkt. Wer hier im direkten Wettbewerb bestehen kann, stellt seine Wettbewerbsfähigkeit überzeugend unter Beweis. Auch wenn Japan die Produktion weiterhin ins asiatische Ausland verlagert, sind zunehmend Signale einer gegenläufigen Tendenz erkennbar. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Lohnkostenvorteil in infrastrukturell gut erschlossenen Regionen in China rapide schwindet, so dass japanische Hersteller die Produktion auch wieder ins Heimatland zurückverlagern. Das gilt vor allem für hochpreisige Produkte. Denn ein Vorteil einer Produktion in Japan ist das erheblich bessere Qualitätsniveau, was nicht
zuletzt ein tragfähiges Verkaufsargument ist. Ende Juli 2010 legte die japanische Regierung ein Wiederaufbauprogramm für Nordost-Japan von umgerechnet 200 Milliarden Euro auf – verteilt auf zehn Jahre. Deutsche Unternehmen werden zwar nicht unmittelbar von diesem Wiederaufbau partizipieren können, weil diese Infrastrukturprojekte die japanische Bauwirtschaft realisieren wird. Die gesamtwirtschaftlichen Effekte kommen aber auch der deutschen Exportwirtschaft zugute. Die japanische Wirtschaft hat derzeit erheblich unter dem überbewerteten Yen zu leiden. Mit der Eurokrise hat die japanische Währung gegenüber dem Euro seit Anfang 2010 um mehr als 20 Prozent zugelegt, was die Exporte entsprechend verteuert. Die im Gegenzug billigeren Importe sind eine Chance für die mittelständische Exportwirtschaft aus Deutschland – sowohl für Hersteller von Konsum- als auch Investitionsgütern. Gerade deutsche Anlagen sind gefragt, wenn es darum geht, die Lohnstückkosten in Japan im Wege weiterer Automatisierung zu senken, um so auch bei einem teuren Yen noch wettbewerbsfähig zu bleiben. Japan ist nach wie vor das Land mit der weltweit höchsten Kaufkraft pro Kopf, weshalb hochpreisige Konsumgüter Made in Germany hier einen Markt haben.
Michael Müller Leiter der BVMWAuslandsvertretung in Japan www.bvmwservice-japan.jp
Wirtschaftliche Rahmendaten Japan 2010 im Vergleich zu Deutschland Japan
Deutschland
5.461 Mrd.
3.311 Mrd.
128 Mio.
82 Mio.
Staatsverschuldung in % vom BIP
194%
83%
Arbeitslosenrate
5,1%
7,1%
Anteil am Weltkonsum
4,2%
2,7%
BIP (nominal) in US$ Bevölkerung
Deutscher Export nach Japan
13,1 Mrd. EUR
Deutscher Import aus Japan
22,1 Mrd. EUR 28 | 29
Rechtshotline SERVICE Foto: Aamon/fotolia .com
Grundsätzlich erlaubt: nebenberuflich arbeiten
G
Kann ein Arbeitnehmer seiner nebenberuflichen Tätigkeit eigentlich problemlos nachgehen?
Benjamin Weiler Rechtsanwalt www.bvmw.de/leistungen/ rechtshotline.html
Die BVMW-Rechtshotline erreichen Sie: Mo. und Mi. 10.00 – 15.00 Uhr, Do. 10.00 – 17.00 Uhr Tel.: 030 / 533206-63 Fax: 030 / 533206-50 rechtshotline@bvmw.de
Der Mittelstand. | 5 | 2011
Grundsätzlich steht es einem Arbeitnehmer frei, auch Nebenbeschäftigungen aufzunehmen. Der Arbeitgeber ist also prinzipiell nicht berechtigt, die Nebenbeschäftigung zum Anlass einer ordentlichen oder gar außerordentlichen Kündigung zu nehmen. Allerdings kann das Recht, nebentätig zu sein – einerlei ob selbständig oder unselbständig – vertraglich, tarifvertraglich oder durch Betriebsvereinbarung eingeschränkt oder aufgehoben sein. Es existieren mitunter noch immer sehr strenge Nebentätigkeitsklauseln in Arbeitsverträgen, wie das generelle Nebentätigkeitsverbot ohne jede Ausnahme. Eine solche Klausel ist, wegen des Verstoßes gegen den zivilrechtlichen Grundsatz von Treu und Glauben, prinzipiell unwirksam. Selbstverständlich ist jedoch auch, dass ein Arbeitnehmer diese Tätigkeit nicht während der Arbeitszeit und nicht in dem Betrieb ausübt, in dem er angestellt ist. Zulässig ist hingegen eine "Nebentätigkeitsbestimmung mit Öffnungsklausel", das heißt, mit der Möglichkeit, beim Arbeitgeber den Antrag zu stellen, er möge die gewünschte Nebentätigkeit im Einzelfall genehmigen. Solche Bestimmungen sind durchaus häufig. Hierzu muss man wissen, dass Mitarbeiter in einem solchen Fall einen generellen Anspruch auf eine Genehmigung besitzen, welcher nur in zwei
Fällen versagt werden darf: Zum einen nämlich, wenn die Nebentätigkeit zu einer Beeinträchtigung der Arbeitskraft des Arbeitnehmers führt und zum anderen, wenn entgegenstehende Wettbewerbsinteressen des Arbeitgebers berührt werden. Fazit: Wer seine Leistungsfähigkeit in seiner bisherigen Tätigkeit nicht beeinträchtigt und seine vertraglichen Pflichten im bisher ausgeübten Beruf nicht nachhaltig verletzt, muss auch nicht mit arbeitsrechtlichen Maßnahmen rechnen. Empfehlenswert ist jedoch die enge Abstimmung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Denn im Übrigen gilt natürlich das Sprichwort "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus". Es ist generell nicht empfehlenswert, dass Arbeitnehmer ohne Rücksprache mit ihren Vorgesetzten Nebentätigkeiten übernehmen. Das vertrauensvolle Gespräch, der Hinweis auf die Nichtbeeinträchtigung der Arbeitskraft, die Darstellung der Gründe, weshalb die Nebentätigkeit aufgenommen wurde (Familienerweiterung, Hausbau, Geldbedarf aus sonstigen Gründen) haben erfahrungsgemäß stets dazu geführt, dass verständige Arbeitgeber, einerlei, ob eine Nebentätigkeitsklausel im Vertrag enthalten war oder nicht, einer nebenberuflichen Tätigkeit ihrer Mitarbeiter, wenn diese sich in vertretbaren Grenzen hielt, nichts entgegensetzen wollten.
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IBWF SERVICE
Erweiterte Haftung Neue Entscheidungen zum Gewährleistungsrecht stärken den Käufer
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Liefert der Verkäufer eine mangelhafte Ware, kommt es nicht darauf an, ob dem Verkäufer ein Verschulden an dem Mangel zugerechnet werden kann.
Der Mittelstand. | 5 | 2011
Das Kauf- und Gewährleistungsrecht (§§ 433ff. BGB) wurde im Jahr 2002 nach den Vorgaben des EU-Rechts umfassend neu formuliert. Zahlreiche Fragen um das neue Kauf- und Gewährleistungsrecht blieben jedoch. In einigen wichtigen Entscheidungen wurden hier durch den Bundesgerichtshof (BGH) und nicht zuletzt auch durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) Antworten gegeben, auf die sich alle Verkäufer und Lieferanten einzustellen haben. Die beiden aktuellen Entscheidungen des EuGH stellen quasi einen vorläufigen Abschluss dieser Rechtsprechung dar, die allesamt die Tendenz aufweisen, die Rechte des Verbrauchers als Käufer weiter zu stärken. Ausgangspunkt ist die bereits oben aufgenommene gesetzliche Verpflichtung des Verkäufers, dem Käufer eine mangelfreie Sache zu beschaffen (§ 433 Abs. 1 S. 2 BGB). Welche Mängel im Einzelnen vorliegen können, definiert § 434 BGB. Aus der Liste des § 434 BGB wird deutlich, dass dem Verkäufer bei Lieferung der verkauften Sache zahlreiche Fehler unterlaufen können. Allerdings muss eine erste weit verbreitete Fehlvorstellung korrigiert werden. Liefert der Verkäufer eine mangelhafte Ware, kommt es nicht darauf an, ob dem Verkäufer ein Verschulden an dem Mangel zugerechnet werden kann. Das Gewährleistungsrecht formuliert eine derartige Voraussetzung für die Ansprüche des Käufers bei mangelhafter Lieferung nicht. Den Verkäufer trifft also quasi eine Garantenstellung für die Fehlerfreiheit der Ware. Und noch ein wichtiger Punkt wird ebenfalls nur ungenügend vermittelt. Beim Gewährleistungsrecht ist allein entscheidend, dass der Mangel bei Gefahrübergang (§ 434 Abs. 1 S. 1 BGB) bereits vorgelegen hat. Nur dann sind die Gewährleistungsrechte des Käufers gegeben. Rechtsfolgen einer mangelhaften Lieferung Nach § 439 BGB hat der Käufer bei mangelhafter Lieferung im Zeitpunkt des Gefahrübergangs (in der Regel der Auslieferung oder Übergabe) zunächst nur die Rechte auf Nacherfüllung gem. § 439 Abs. 1 BGB.
Nach dieser Vorschrift kann der Käufer nach seiner Wahl Beseitigung des Mangels (im Regelfall durch Reparatur) oder durch die Lieferung einer mangelfreien Sache verlangen. Eine weitere und für die o. g. Entscheidung des EuGH wichtige Regelung ist in § 439 Abs. 2 BGB aufgenommen worden: Danach hat der Verkäufer die zum Zwecke der Nacherfüllung erforderlichen Aufwendungen, insbesondere Transport-, Wege-, Arbeits- und Materialkosten zu tragen. Auch diese Kosten können nicht dem Käufer auferlegt werden (vgl. § 475 BGB). Im Zusammenhang mit § 439 Abs. 2 BGB war stets der Umfang der Kostentragungspflicht des Verkäufers streitig. Anschaulich ist dies an einem der beiden Sachverhalte für die Entscheidungen des EuGH vom 16.06.2011 (Az. C-65/09 und C-97/09) zu erläutern: Der Käufer hatte in einem Baumarkt Fliesen erworben und diese selbst in seinem Eigenheim verlegt. Nach der Verlegung wurden Mängel der Fliesen, die bereits bei Auslieferung vorhanden waren, festgestellt. Der Käufer verlangte nun vom Verkäufer, dem Baumarkt, nicht nur die Lieferung mangelfreier Fliesen (§ 439 Abs. 1 BGB), sondern auch die Übernahme der Kosten für den Ausbau der fehlerhaften und den nachträglichen Einbau der mangelhaften Fliesen. Und diese Forderung stellte der Käufer, obwohl nach dem ursprünglichen Vertrag der Baumarkt nur die Lieferung, nicht aber auch die Verlegung der Fliesen übernommen hatte. Der EuGH hat in seinen Entscheidungen vom 16.06.2011 mit Verweis auf § 439 Abs. 2 BGB klargestellt, dass der Verkäufer auch diese Kosten zu tragen hat. Die Kostentragung des Verkäufers auch für diese Aufwendungen sei angemessen, weil der Verkäufer seine Verpflichtung zur mangelfreien Lieferung verletzt habe. Darüber hinaus könne der Verkäufer diese Kosten gem. § 478 BGB beim sog. Unternehmerregress von seinem Lieferanten ersetzt verlangen. Dieses Urteil ist aber zwanglos auf alle Lieferungen von Sachen zu übertragen, bei denen die weitere Verwendung durch Ein- oder Ausbau zu bestimmungsgemäßen Verwendung der Ware gehört.
Abgrenzung zum Produkthaftungsrecht Die o.g. Rechtsprechung ist aber nicht zwanglos auf das Produkthaftungsrecht zu übertragen. Dafür sind die Rechtsgrundlagen und die Rechtsfolgen zu unterschiedlich. Nach dem ProdHaftG haftet der Hersteller eines Produktes, wenn durch einen Fehler des Produkts jemand getötet, sein Körper oder seine Gesundheit verletzt oder eine Sache beschädigt wird (§ 1 Abs. 1 ProdHaftG). Eine Ausweitung der Haftung auf den Verkäufer nach diesen Rechtsvorschriften ist nicht möglich. Aber auch die Begriffe des „Fehlers“ iSd ProdHaftG und des Mangels iSd Gewährleistungsrechts decken sich nicht. Ein Produkt hat nach dem ProdHaftG einen Fehler, wenn es nicht die Sicherheit bietet, die unter Berücksichtigung aller Umstände, insbesondere seiner Darbietung, des Gebrauchs, mit dem billigerweise gerechnet werden kann oder des Zeitpunkts, in dem es in den Verkehr gebracht wurde (§ 3 ProdHaftG). Noch eine letzte Abgrenzung zum Gewährleistungsrecht ist erwähnenswert. Während im Gewährleistungsrecht der Anspruch des Käufers auf Mängelbeseitigung der konkret gelieferten Sache gerichtet ist, greift das Produkthaftungsrecht bei einer Sachbeschädigung nur ein, wenn eine andere Sache als das fehlerhafte Produkt beschädigt worden ist. Einen Anspruch auf Lieferung eines fehlerfreien Produkts regelt mithin das Produkthaftungsrecht nicht. Fazit: Gewährleistungsrecht und Produkthaftungsrecht sind zwei unterschiedliche Rechtsinstrumente, die nicht miteinander konkurrieren. Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass sich Gewährleistungsrecht und Produkthaftungsrecht nicht gegenseitig ausschließen sondern allenfalls ergänzen.
RA Dr. jur. Walter Felling IBWF-Mitglied www.ra-felling.de
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IBWF SERVICE Foto: Stephan Koscheck/fotolia.com
Erfolg durch Wissensvorsprung Anforderungen an den Berater in einer „Lernenden Organisation” Berater müssen Aufträge systematisch bearbeiten, adäquat kommunizieren und ihre direkten und indirekten Wirkungen auf die Lernkultur eines Unternehmens berücksichtigen. Bei der Aufnahme von Beratern in das IBWF-Beraternetzwerk und bei der Programmgestaltung der IBWFBeraterAkademie spielen diese Gesichtspunkte eine wichtige Rolle. Die deutschen Unternehmen haben die letzte Wirtschaftskrise vor allem so gut überstanden, weil sie richtig aufgestellt waren. Sie hatten sich zielgerichtet auf den Wettbewerb vorbereitet, indem sie alle wesentlichen Unternehmensbereiche auf den Prüfstand stellten und den Marktgegebenheiten anpassten. Unterstützt wurde dieser Anpassungsprozess durch eine Management-Philosophie, die das Unternehmen als eine Lernende Organisation begreift. Das Konzept wurde in den neunziger Jahren von Peter M. Senge im Massachusetts Institute of Technology entwickelt. Demnach muss sich eine Organisation in den folgenden fünf Disziplinen oder Treibern einer Lernkultur entwickeln, wenn sie erfolgreich sein will: 1. Personal Mastery (Persönlichkeitsentwicklung), 2. Mentale Modelle (Entwicklung einer unternehmerischen Sichtweise), 3. gemeinsame Vision (Umwandlung einer unternehmerischen (Einzel-) Vision in Einwilligung, Engagement und Teilnehmerschaft der Mitarbeiter), 4. Teamlernen und 5. S ystemdenken (Erkennen von Kausalketten, Regelkreisen, Systemstrukturen und Hebelwirkungen).
Der Mittelstand. | 5 | 2011
Impulsgeber und Moderator Ein Berater wird mit seinem Auftrag ein Teil des Systems Lernende Organisation. Von ihm gehen direkte und indirekte Wirkungen aus. Direkte Wirkungen beziehen sich auf die erwartete Leistung. Ein Strategie-Berater soll mit Hilfe seiner Methoden der Geschäftsleitung eine neue strategische Ausrichtung vorschlagen oder die unterschiedlichen strategischen Strömungen innerhalb der Geschäftsleitung moderieren und zu einem Konsens führen. Indirekte Wirkungen entstehen durch Denkweisen, Verhaltensweisen oder Methoden des Beraters. Im günstigen Fall absorbiert die Organisation nicht nur gewinnbringend die Resultate, sondern auch seine Vorgehensweise und Maßstäbe. Im schlimmsten Fall übernimmt sie neben falschen Resultaten auch falsche Vorgehensweisen und Maßstäbe. Letzteres ist fatal und muss verhindert werden.
Beispiel InCaS Wie direkte und indirekte Wirkungen sich positiv entfalten können, lässt sich anhand des InCaS-Verfahrens (Intellectual Capital Statement) nachvollziehen. Mit seiner Hilfe wird das intellektuelle Kapital eines Unternehmens in Form einer Wissensbilanz erfasst. Unter Anleitung von Beratern bewerten ausgewählte Mitarbeiter die Ausprägung und Vernetzung der drei wesentlichen Faktoren Human-, Strukturund Beziehungskapital. So erhält das Unternehmen bedeutsame Informationen zur Gestaltung seiner Zukunftsfähigkeit. Das betrifft die direkte Wirkung des Beraters. Seine indirekte Wirkung besteht in der Verbesserung der Qualifikation und Motivation der beteiligten Mitarbeiter. Zur Philosophie des IBWF und seiner BeraterAkademie gehört, dass wir bei der Aufnahme neuer Unternehmensberater in das Beraternetzwerk darauf achten, ob ein Berater neben seiner Kompetenz, einen Auftrag fachlich einwandfrei zu bearbeiten, auch in der Lage ist, ein an den fünf Disziplinen orientiertes „Big Picture“ des zu beratenden Unternehmens zu entwerfen und seine Rolle und Wirkungsweise im Unternehmen hinreichend zu berücksichtigen. Über die IBWF BeraterAkademie organisiert das IBWF Veranstaltungsformate, die es unseren Beratern ermöglichen, den Anforderungen der fünf Disziplinen gerecht zu werden. Bei der Auswahl konzentrieren wir uns auf Themen, die dabei die größteHebelwirkung entfalten.
So haben wir in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut IPK, Berlin die Moderatorenausbildung für das InCaS-Verfahren vorangetrieben; zum einen, weil wir hier im Verbund mit dem BVMW einen bedeutsamen Beitrag für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes sehen, zum anderen aber auch, weil die Inhalte dieser Ausbildung wesentliche Teilbereiche der fünf Disziplinen abdecken. In Fachtagungen greifen wir zukunftsrelevante Themen auf, oft noch bevor sie in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt sind. Dazu gehören Gesetzesänderungen, gesellschaftliche Trends oder technische Entwicklungen, sofern sie Auswirkungen auf die Beratungstätigkeit haben. Wir wollen unseren Beratern einen Wissensvorsprung vermitteln und die Schlüsselfaktoren stärken, die den Erfolg des Beraters ausmachen: Fachkompetenz, Methodenkompetenz, Persönliche Kompetenz. Letztlich geht es darum, den Wert der Berater für ein Lernendes Unternehmen zu steigern. Die IBWF BeraterAkademie hat darüber hinaus begonnen, eine Plattform mit unterschiedlichen Veranstaltungsformaten für Berater zu entwickeln, auf der sich potentielle Kunden und Berater jenseits konkreter Aufträge begegnen und austauschen können. Auch davon wird eine Lernende Organisation profitieren.
Dr. Manfred Hahn Unternehmensberater Der Autor ist Mitglied des IBWFVorstands und Leiter der IBWF BeraterAkademie. www.dr-hahn-partner.de
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Die Disziplinen der Lernenden Organisation eignen sich hervorragend als Orientierungsraster, wenn es um Fragen der Entwicklung von Unternehmern, Führungskräften, Mitarbeitern und der Gestaltung einer Lernkultur im Unternehmen geht. Bezogen auf den Berater lautet die Frage: Bringt er das erforderliche Rüstzeug mit, um die Lernende Organisation in ihrem Ringen um den Erfolg zu unterstützen? Auch wenn der Berater nur Teilbereiche bearbeitet, etwa bei der Suche und Auswahl nach Personal hilft oder ein Vertriebskonzept entwirft, muss er in der Lage sein, den Reifegrad einer Lernenden Organisation im Hinblick auf die fünf Disziplinen einzuschätzen, um sie an der richtigen Stelle „abzuholen“.
Sonstige SERVICE
Slogan? Claim? Wer braucht denn so was? Es sind nur eine Handvoll Worte. Und doch sind sie neben dem Logo das wichtigste Element im Aufbau einer Marke. Ein guter Slogan bringt den Nutzen und das Image eines Unternehmens prägnant und unverwechselbar auf den Punkt. Darum ist er als produktergänzende Botschaft unverzichtbar, wenn Sie mit Ihrem Unternehmen im Gedächtnis Ihrer Kunden bleiben wollen.
Wer sich vom Wettbewerb abgrenzen will, benötigt mehr als nur ein gutes Produkt: Die Kunden müssen auch auf Anhieb verstehen, wo der Unterschied im Angebot liegt. Ein wichtiger Baustein in der Kommunikation ist daher ein wirkungsvoller Slogan oder Claim. Wie das funktioniert zeigen z.B. die Kampagnen der Baumärkte, die auf den ersten Blick kaum Unterschiede im Angebot haben. Doch Obi positioniert sich mit „Wie, wo, was, weiß Obi“ über den Service. Praktiker stellt mit „20 Prozent auf alles.“ den Preis in den Vordergrund. Und Hornbach spricht mit „Es gibt immer was zu tun.“ auch weniger begabte Handwerker emotional an.
Slogan oder Claim: Was ist der Unterschied? Es streitet sich die Werbewelt, ob es überhaupt einen Unterschied gibt und wenn ja, ob dieser noch zeitgemäß ist. Die Lager spalten sich wie so oft in Theorie und Praxis. Und meist wird der Unterschied auch einfach ignoriert und beide Begriffe zur Bezeichnung einer Werbeaussage genutzt.
Der Mittelstand. | 5 | 2011
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Otto... find ic
Die zarteste Versuchung, Au seit es Schokolade gibt
Ich bin doch nich
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Hoffentlich Allianz versi
Das Wort Slogan kommt aus dem Gälischen und bedeutet „sluagh = Feind“ und „ghairm = Ausruf“. Es ist der Schlachtruf der alten Highland Clans. In der späteren Bedeutung wandelte er sich zu Schlagwort oder Parole. Im Marketing gilt der Slogan als Überbegriff der Werbeaussagen und wird i.d.R. langfristig und unverändert in der Markenkommunikation genutzt. Der englische Begriff Claim leitet sich aus der früher in Nordamerika verwendeten Bezeichnung für ein abgestecktes Grundstück ab. In der Werbung wird ein Claim oft als der kompakt formulierte Produktvorteil gesehen. Allerdings gilt dies nur für Deutschland, wo das Wort „Claim“ in der Werbebranche seit den 80er Jahren als Fachbegriff gilt. Im Ausland wird er aber oft falsch verstanden bzw. in diesem Zusammenhang gar nicht genutzt. Weltweit etabliert hat sich dagegen der Begriff „Slogan“.
Slogans im Wandel: Trends 2011.
Marketing und Werbung unterliegen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Trends. Diese spiegeln sich natürlich auch in der Kommunikation wider.
Sauberer wi
Laut der aktuellen Studie „Slogan Trends 2011“ von Slogans.de gibt es drei Trends bei der Formulierung von Slogans. Trend 1: Slogans werden englisch 25 Prozent aller neuen Slogans waren im ersten Halbjahr 2011 auf Englisch. Denn die Globalisierung schreitet rasant voran und immer mehr Unternehmen wollen ihre Marken international einheitlich positionieren. Dies gilt sowohl für Weltkonzerne als auch für bisher eher regional agierende Marken. Daher werden zunehmend zuvor deutschsprachige Slogans durch englische Markenaussagen ersetzt. Beispiele: • Vodafone: Alt = „Es ist Deine Zeit“ Neu = „Power to you“ • Odol: Alt = „Küss mit.“ Neu = „Love Odol“ • Kärcher: Alt = „Sauberer wird’s nicht“ Neu = „Makes a difference.“ • Parador: Alt = „Ein Traum vom Raum“ Neu = „Luxury flooring concepts.“
Heute ein König.
Da weiß man, was man hat.
Power to you.
Und es hat Xing gemacht.
auknecht weiß, was Frauen wünschen.
Aus Erfahrung gut.
Ich liebe es.
ch gut.
us t. Liebe zum Automobil.
ht blöd.
Gute Preise. Gute Besserung.
ichert.
ird‘s nicht. Die Vorteile einer international einheitlichen Markenpositionierung: - E s entfallen teure Adaptionen auf die Werbemittel in verschiedenen Ländern - Die Marke wird weltweit gleich wahrgenommen und wiedererkannt - E s können neue Zielgruppen angesprochen werden Nachteil: Anglizismen werden in Deutschland häufig schlecht bzw. falsch verstanden. „Come in and find out“ von Douglas haben viele Konsumenten mit „Kommen Sie rein und finden Sie wieder raus“ übersetzt. Der neue Slogan „Douglas macht das Leben schöner.“ scheint das Lebensgefühl der Käufer wesentlich besser widerzuspiegeln. Trend 2: Slogans werden mehrdeutig Wortspiele oder abgewandelte Redewendungen sind beliebt, um Marken prägnant zu positionieren. Immer mehr Slogans haben mehrere Bedeutungen, sind phantasievoll, überraschend, unerwartet und damit leicht merkfähig. Durch originelle Doppeldeutigkeiten lassen sich die verschiedenen Aspekte einer Marke zudem besser transportieren.
Beispiele: • Knorr: Alt = „So schmeckt es richtig gut.“ Neu = „Guter Geschmack ist unsere Natur“ • Auto Bild: Alt = „Europas Nummer 1.“ Neu = „Damit fahren Sie besser!“ • D.A.S.: Alt = „Die Nr. 1 im Rechtsschutz.“ Neu = „D.A.S. Recht an Ihrer Seite.“ • Kabel BW: Alt = „Einfach clever.“ Neu = „Wir sind Internett.“
Slogan schützen lassen: Geht das? Wer mit einem Slogan wirbt möchte natürlich nicht, dass er auch von anderen Unternehmen genutzt wird. Um dies zu verhindern, kann eine Eintragung beim Deutschen Patent- und Markenamt sinnvoll sein. In der Vergangenheit stellten Ämter und Gerichte allerdings hohe Anforderungen an die Schutzfähigkeit von Slogans.
Es scheint aber so, dass die Eintragungspraxis für Slogans in der letzten Zeit geDie Vorteile von doppeldeutigen Slogans: lockert wurde. Ausschlaggebend war der - Der Verbraucher fühlt sich stärker ange- Sieg von Audi in letzter Instanz vor dem sprochen – rational und emotional. Europäischen Gerichtshof. Der seit Jah- Nach aktueller Rechtssprechung haben ren verwendete Werbespruch "Vorsprung originelle Slogans eine größere Chance, durch Technik" durfte danach als Marke als Marke eingetragen zu werden. eingetragen werden. Trend 3: Slogans werden kürzer Über 20 Prozent aller neuen Slogans bestehen nur noch aus ein oder zwei Worten. Es wird radikal gekürzt und komprimiert, um die Marke möglichst stark wirken zu lassen.
Und auch Slogans wie „Geiz ist geil“ (Elektromarkt), „Weil jeder Wassertropfen zählt“ (Messinstrumente) und „Alles im grünen Bereich. Alles.“ (Biere) sind eingetragene Marken.
Die Vorteile von kompakten Slogans: - Sie klingen stärker und überzeugender als beschreibende Slogans. - Die Marke wirkt wertvoller und mächtiger.
Abgelehnt wurden dagegen „Ein schönes Stück Natur“ (Lebensmittel), „Alles, was klug macht“ (Lehr- und Unterrichtsmittel) oder „Reisen und Meer“ (Reiseveranstalter). So ganz nachvollziehbar ist es also nicht, welche Kriterien das Patent- und Markenamt tatsächlich anlegt.
Beispiele: • HRS : Alt = „Wir bringen Sie ins Bett.“ Neu = „Das Hotelportal.“ • Brandt : Alt = „Der Markenzwieback.“ Neu = „Natürlich lecker.“ • Beck’s Gold: Alt = „The beer for a fresh generation.“ Neu = „Think fresh.“ Shell: Alt = „Das Maximum aus jedem Tropfen“ Neu = „Let’s go.“
Grundsätzlich gilt aber: je kürzer, origineller und witziger Ihr Slogan ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass Sie ihn als Marke eintragen können. Auf jeden Fall lohnt sich es wenn Sie sich dabei von einem Anwalt für Markenrecht unterstützen lassen.
Claudia Mattheis Geschäftsführerin mattheis werbeagentur GmbH Die Full-Service-Agentur arbeitet bundesweit für Unternehmer aus dem Mittelstand und gestaltet seit Anfang 2010 u. a. das Magazin „Der Mittelstand.” vom BVMW. www.mattheis-berlin.de
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Sonstige SERVICE
Sachprämien als Steuerersparnis Immer mehr Unternehmen belohnen ihre Mitarbeiter nicht nur mit Geld-, sondern zunehmend auch mit Sachprämien. Dabei handelt es sich um monatliche Zuwendungen für Mitarbeiter in Form von Gutscheinen oder Sachgeschenken. Ob als Gehaltserhöhung, einmalige Aktion oder als freiwillige Gehaltswandlung, es gibt viele Möglichkeiten, wie Sachprämien zum Einsatz kommen können. Werden hierbei gewisse Regeln eingehalten, sparen Unternehmen und Mitarbeiter zusätzlich Lohnsteuer und Sozialabgaben. Als Sachbezug bezeichnet man Einnahmen aus einem Arbeitsverhältnis, die nicht in Geld geleistet werden. Werden Sachbezüge in Form von Sachprämien gewährt, bleiben sie steuer- und sozialversicherungsfrei, wenn der Wert der Prämie 44 Euro monatlich (inklusive Umsatzsteuer) nicht übersteigt.
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Der Mittelstand. | 5 | 2011
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Erhöht ein Arbeitgeber das Gehalt eines Mitarbeiters um 44 Euro pro Monat, entfallen darauf etwa 25 Prozent Lohnnebenkosten. Das bedeutet einen Gesamtaufwand von rund 55 Euro. Der Arbeitnehmer zahlt für die Gehaltserhöhung von 44 Euro etwa 35 Prozent Steuern und Sozialabgaben, also 15,40 Euro. Damit verbleit ihm ein Nettolohn von 28,60 Euro. Belohnt der Arbeitgeber seinen Mitarbeiter hingegen mit einem monatlichen Sachbezug, bleibt dieser bis zu einem Wert von 44 Euro steuerfrei. Dadurch spart der Arbeitgeber einen Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung von 11 Euro pro Monat und damit bis zu 132 Euro pro Jahr und Mitarbeiter. Auch für den Arbeitnehmer fallen keinerlei Kosten an. Für ihn ist der Sach-
bezug ebenfalls steuer- und abgabenfrei, was eine Ersparnis von 15,40 Euro bedeutet. Somit hat er bis zu 528 Euro mehr Jahreseinkommen in Form von Sachbezügen. Endlich können Arbeitgeber ihren Mitarbeitern auch Tank- und Geschenkgutscheine spendieren. Mit den jüngsten drei Urteilen des Bundesfinanzhofes (BFH) zur einkommenssteuerlichen Behandlung von Tankkarten, Tankgutscheinen und Geschenkgutscheinen ist der Weg dafür freigemacht worden. So wurden erstmals Grundsätze zur Unterscheidung von Barlohn und einem im Rahmen der Sachbezugsfreigrenze steuer- und sozialversicherungsfreien Sachlohn aufgestellt. Es kommt nun nicht mehr darauf an, wie der Arbeitgeber die mit den Gutscheinen zugesagten Vorteile (Sachlohn) erfüllt, sondern lediglich darauf, dass dem Arbeitnehmer ein ausschließliches Recht auf die Sachprämie zusteht, der Gutschein also nicht in Geld umgetauscht werden kann. Wichtig: Wie bei den Sachprämien darf auch bei Gutscheinen aller Art die Freigrenze von 44 Euro nicht überschritten werden. Wird der Betrag überschritten, fallen auf Arbeitgeber- und ArbeitnehmerSeite Abgaben an. Darüber hinaus muss bei Gutscheinen eine Barauszahlung ausgeschlossen sein.
Dipl.-Kffr. Petra Erdmann Steuerberaterin/Geschäftsführerin arguna Steuerberatungsgesellschaft mbH www.arguna.com
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Sachbezüge haben Vorteile für Unternehmen und Mitarbeiter
BVMW intern Bund
Kurz vorgestellt
Foto: José Carlos Pires Pereira/istockphoto.com
Hier bieten wir Mitgliedern unseres Verbands die Möglichkeit, ihr Unternehmen vorzustellen. food technology Lummer
Herzau + Dipl. Ing. K. Schmitt GmbH
Maschinenfabrik HESE GmbH
Leistungen: Als Spezialist rund um das Thema Schneidtechnologien und Produktionsanlagen in der Lebensmittelbranche berät und betreut food technology Lummer renommierte Kunden. Das junge Unternehmen bietet für Handwerk und Industrie das gebündelte Know-how erfahrender Ingenieure. Übernommen werden alle Dienstleistungen, von der Analyse und Beratung über Konzeption und Bau bis hin zu Implementierung und Betreuung der Anlagen.
Leistungen: Ganz nach Kundenwunsch schneiden, kanten und schweißen wir als Lohnfertiger des Unternehmens Herzau + Schmitt ab Losgröße eins. Mit unseren topmodernen Laser- und Wasserstrahlmaschinen schneiden wir Maxiformate bis 200 mm. Im Bereich Elektromaschinenbau empfehlen wir uns mit Wartung und Instandsetzung von Elektromotoren aller Art. Im Bereich der Dreh- und Frästechnik werden Walzen bis zu fünf Metern bearbeitet.
Leistungen: Seit über 100 Jahren baut die Maschinenfabrik HESE in Deutschland Fördertechnik für den Bergbau, die Kraftwerksindustrie und die Stahl- und Hüttenindustrie. Das mittelständische Unternehmen agiert konzernunabhängig und global. In der Gelsenkirchener Produktion gehen Entwicklung und Fertigung Hand in Hand, was den Kunden einen transparenten und zeitgenauen Ablauf und eine hohe Betriebssicherheit beschert.
Hauptsitz: Delbrück (Nordrhein-Westfalen)
Hauptsitz: Fulda (Hessen)
Hauptsitz: Gelsenkirchen-Schalke (Nordrhein-Westfalen)
www.foodtechconsult.de
www.herzau-schmitt.de
www.hese.de
GTC German Tours & Conference GmbH
Longial – Die Pensionsberater
m.a.x. Informationstechnologie AG
Leistungen: Wir organisieren deutschlandund europaweit Konferenzen, Kongresse, Firmen-Events und Incentive-Reisen sowie Life Marketing-Projekte wie Roadshows, Produkt-Launches oder Messeauftritte. Als Full-Service-Provider übernehmen wir die Planung und Durchführung jedes Veranstaltungsdetails inklusive Buchungen in ansprechenden Tagungshotels oder in anderen inspirierenden Lokationen in enger Kooperation mit unseren Kunden.
Leistungen: Longial ist ein Beratungsunternehmen für betriebliche Altersversorgung (bAV). Von der Beratung bei Neueinrichtung oder Umstrukturierung der bAV, über versicherungsmathematische oder betriebswirtschaftliche Bewertungen, dem kompletten Informationsmanagement bis hin zur vollständigen Abwicklung aller administrativen Belange: Longial begleitet zuverlässig auf dem Weg zu betrieblichen Versorgungslösungen. Testen Sie uns!
Leistungen: Die m.a.x. it zeichnet sich seit über 20 Jahren als kompetenter IT-Partner mittelständischer Unternehmen aus. Wir sind Ihr persönlicher IT-Coach in Fragen der effektiven Hardware, des optimalen Netzwerks und der passenden Unternehmenssoftware. Aktuell bieten wir Ihnen günstige Outsourcingangebote für den Wechsel Ihrer IT in die Cloud. Wir unterstützen Sie mit individuellen Lösungen bis hin zum Rundum-Sorglos-Paket.
Hauptsitz: Westergellersen (Hamburg)
Hauptsitz: Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen)
Hauptsitz: München (Bayern)
www.gtc-dmc.de
www.longial.de
www.mittelstand.max-it.de
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Sonstige SERVICE
Erfolgsfaktor Personal Akuter Fachkräftemangel – oder unternehmerische Defizite?
Der Mittelstand. | 5 | 2011
Dass es deutschen Unternehmen zunehmend schwerer fällt, geeignetes Fachpersonal für offene Stellen zu rekrutieren, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Besonders stark spüren dies die Pflegeberufe und der MINT-Sektor (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Allenthalben liest man über Hilferufe von Unternehmen, und die Politik diskutiert über mögliche Lösungen. Dabei sind einige Probleme, die als Fachkräftemangel beschrieben werden, durchaus hausgemacht. Aber wie so oft ist es auch einfach, andere für eigene Versäumnisse oder Unzulänglichkeiten (mit)verantwortlich zu machen. Im Pflegebereich ist die Verbesserung von Einkommen und Arbeitsbedingungen längst überfällig. Die Branche hat vor allem ein Imageproblem. Das Ziel muss lauten, Aufwertung der Pflegetätigkeit, nicht nur tarifpolitisch, sondern auch durch mehr Gestaltungsautonomie und Eigenverantwortung.
Wer nicht Branchenprimus ist, scheitert häufig schon mit seiner Stellenausschreibung. Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Mit Stellenausschreibungen ködern Unternehmen Personal. Schmeckt es den potenziellen neuen Mitarbeitern auch? Ist der Köder im richtigen „Gewässer“, also Arbeitnehmermarkt, ausgeworfen worden? Wer die besten Mitarbeiter will, muss auch die besten Ausschreibungen verfassen. Sie sollten klar und eindeutig formuliert sein und einen atmosphärischen Vorgeschmack auf den zu erwartenden Arbeitsplatz geben.
Wer die besten Mitarbeiter will, muss auch die besten Ausschreibungen verfassen.
Vor ganz anderen Herausforderungen steht der MINT-Sektor, weil das Angebot an MINT-Fachkräften nicht mit der Ausdehnung der Nachfrage Schritt gehalten hat. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Zu nennen ist sicherlich das Phänomen, dass selbst in der Produktion zunehmend qualifizierte Arbeitskräfte benötigt werden (Skill-based Technological Change). Außerdem wandert ein großer Teil der Fachkräfte im Verlauf ihrer Karrieren in MINT-fremde Funktionen ab.
Hat der passende Kandidat angebissen, müssen die Personalabteilungen schnell reagieren. Viele Bewerber und auch Recruiter beklagen schleppende Prozesse der Personalauswahl in Unternehmen. Das liegt selten an der Kompetenz der Personalabteilung. Häufig sind die Mitarbeiter überlastet oder die Rückmeldung einer Fachabteilung dauert zu lange. Zwischen dem Bewerbungseingang und dem ersten Feedback an den Kandidaten vergehen oft vier Wochen oder mehr.
Dabei gibt es für jede Position den passenden Spezialisten. Aus Recruiter-Sicht muss man der Personalarbeit einiger deutscher Unternehmen unterstellen, dass ihr Personalproblem teilweise hausgemacht ist. Die Bedeutung des Employer Brandings als Gesamtkonzept steht dabei noch nicht einmal im Mittelpunkt. Natürlich kann nicht jedes Unternehmen auf eine 80-jährige Geschichte und ein daraus erwachsenes Top-Image oder auf die Kraft einer Marke zurückgreifen. Manchmal setzt schon die Attraktivität der Produkte Grenzen.
So suchte ein IT-Unternehmen mit Unterstützung eines Head-Hunters einen hoch spezialisierten Informatiker. Auf dem offenen und verdeckten Arbeitsmarkt konnten etwa 50 Arbeitnehmer in Deutschland identifiziert werden, welche überhaupt Berufserfahrung mit dem Softwareprodukt aufweisen. Zehn dieser Spezialisten entsprachen auch der gewünschten Seniorität für die ausgeschriebene Position. Zwei Kandidaten zeigten dann auch Interesse am Angebot. Gehaltsvorstellungen und Standort waren keine K.O.-Kriterien. In diesen Fällen muss zügig gehandelt werden, denn
die Konkurrenz schläft nicht. Im konkreten Fall vergingen zwischen Bewerbung und Vorstellungsgespräch bis zum Vertragsangebot 8 Wochen. Über den neuen Mitarbeiter freut sich inzwischen ein Konkurrent. Außerdem sehen Unternehmen die Ausbildung junger Absolventen oder die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter zu oft als Kostenfaktor statt als Investition. Kann man dann wirklich noch von Fachkräftemangel sprechen? Deutsche Unternehmen müssen mehr in Ihre Personalarbeit investieren, Prozesse optimieren, stärker auf Qualifizierung setzen oder über Outsourcing einzelner Personalbereiche nachdenken. Wer das nicht mit eigenen Ressourcen schafft, dem stehen heute Personalberater und Dienstleister zur Seite, die diese Herausforderungen leisten können. Verbesserungs- bzw. Kostensenkungspotenziale sind in fast jedem Unternehmen zu finden. Welcher Arbeitgeber freut sich nicht über Einsparungen bei Lohn- und Gehaltsabrechnungen von bis zu 20 Prozent? In vielen anderen Bereichen gibt es auch einen klaren Fachkräfte-Überschuss. Nehmen wir die Bereiche Marketing oder Kommunikation. Nicht selten schreiben Jobsuchende 40 Bewerbungen, erhalten aber keine Einladung oder Unternehmen erhalten 300 Bewerbungen für eine Pressestelle. So oder so, es ist an der Zeit, den Erfolgsfaktor Nummer eins, das PERSONAL stärker zu würdigen. Entwicklung, Controlling, Vertrieb, Produktmanagement sind immer nur so gut wie die Mitarbeiter, welche diese Funktionen ausüben.
Thomas Gerwert Geschäftsführender Gesellschafter
Ronny Schott Prokurist Gerwert Consulting Solutions GmbH www.gecon.de
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Sonstige SERVICE
Interkulturelle Kompetenz soll und kann gelernt werden
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Kennen Sie das? Eine Dienstreise ins Ausland vorbereitet, eine tolle Präsentation ausgearbeitet und schon nach fünf Minuten vor Ort merkt man: alles vergeblich. Das Thema kommt nicht an. Sind die Leute da so schwer von Begriff? So kommt es zu der Masse internationaler Geschäfte, die entweder gleich am Anfang scheitern oder später nicht optimal verlaufen, durch Missverständnisse, die mit kleinen Mitteln zu vermeiden wären. Sicherlich gehört interkulturelle Kompetenz zu den soft skills, die aber durch ihr softes Dasein nicht weniger effektiv sind, und zwar im Sinne des ganz präzise definierten Verhältnisses zwischen Kosten und Nutzen. Ihre Zeitinvestition bringt bald und dauerhaft Erfolg bei Geschäften, denn mit interkultureller Kompetenz erlangen Sie Wettbewerbsvorteile gegenüber Ihren Konkurrenten und schaffen aus verschiedenen Arbeitsweisen Synergieeffekte für internationale Projekte. Gerade Mittelständler profitieren von der Arbeitsweise, die auf Respekt und Stabilität der persönlichen Beziehung zwischen den Beteiligten basiert. Theorie muss sein!
Foto: Irina Zlotina
Am Anfang steht das Wissen über das andere Land im Allgemeinen: seine Geschichte, seine Religion, seine Kultur. Wichtig sind dabei nicht nur die Fakten an sich, vielmehr ist die Sensibilisierung in Bezug auf Andersartigkeit der entscheidende Schritt. Es gibt keine bessere oder schlechtere Kultur. Die Menschen denken und handeln unterschiedlich, aber jede dieser Handlungsweisen hat nicht nur ihre Berechtigung, sondern bietet Aussicht auf Erfolg.
Der Mittelstand. | 5 | 2011
Interkulturelle Spannungen im geschäftlichen Leben sind ganz natürlich. Jedem von uns wird die Kultur des Landes oder der Region ins Unbewusste „programmiert“. Der Guru des interkulturellen Managements, der holländische Wissenschaftler Professor Geert Hofstede, spricht von „our collective programming“. Nach umfassenden Studien entwarf er das Konzept der Kulturdimensionen, die eine Kultur nicht nur „messen“, sondern – was viel wichtiger für die Praxis des interkulturellen Geschäftes ist – Landeskulturen miteinander vergleichen. Hofstedes Theorie ist eine gute Basis sowohl für länderübergreifende als auch länderspezifische Schulungen. Schon das Wissen über die fremde Kultur und die Sensibilisierung in Bezug auf eigene Kultur und Kulturunterschiede bieten bereits genug Stoff und Antrieb, um sich den Handlungsweisen im fremden Land anzupassen. Gleichwohl können und sollen die interkulturellen Trainings praktische Übungen beinhalten. Workshop nach Bedarf Je nach Art und Tiefe der internationalen Zusammenarbeit (Joint-Venture, einzelne Geschäfte, technische Kooperation) kann der praktische Teil der Schulung gestaltet werden. Als eine Schnupperschulung hat sich zum Beispiel das Format „Russischer Business Lunch“ bewährt. Bei einem gemeinsamen Essen der landestypischen Küche wird das Geschäftsessen simuliert und das Know-how in Kurzform zwischen den verschiedenen Gängen auf einem Flipchart serviert. Nach dem Nachtisch beim Tee folgen Diskussion und eine Zusammenfassung.
Die Liebe zur anderen Kultur geht bekanntermaßen oft durch den Magen. So erwies sich der deutsch-koreanische Workshop im Kochstudio eines Hotels, der von Experten für interkulturelles Management moderiert wurde, als angenehm und effektiv. Die deutschen und südkoreanischen Mitglieder eines neuen Teams haben nicht nur die Küche und Kultur des jeweiligen Landes kennengelernt, sondern kamen auch miteinander ins Gespräch, ein perfektes Kick-Off für langjährige, bikulturelle Zusammenarbeit. Die interkulturellen Trainings eignen sich sehr gut als teambildende Maßnahme eines crosskulturellen Projektes, denn auf diesem Gebiet hat keiner dem anderen etwas voraus. Kein Partner wird sich belehrt oder bevormundet fühlen. Nach ei-
nem theoretischen Impulsvortrag für alle Teilnehmer können die Landesgruppen eine Diskussion untereinander führen, um anschließend nochmals zusammenzukommen, Rollenspiele durchzuführen und die Ergebnisse – moderiert von einem externen Experten – gemeinsam zusammenzufassen. Es ist empfehlenswert, die Gruppe der geschulten Mitarbeiter möglichst breit zu fassen, da die andersartigen Arbeitsweisen der zwei verschiedenen Länder nahezu alle Prozesse im beteiligten Unternehmen beeinflussen. Gute Erfahrungen machte zum Beispiel ein deutscher Mittelständler, der bei der Übernahme eines polnischen Unternehmens nicht nur die Manager und Sales Profis schulte, sondern auch die Mitarbeiter des
Middle-offices (wie Rechtsabteilung, Logistik, Steuer) in der deutschen Zentrale auf Spezifika der Zusammenarbeit mit Polen vorbereitete – und zwar in einem gemeinsamen Inhouse-Seminar mit ihren Front-Kollegen. So konnten sie nicht nur die Zusammenarbeit mit polnischen Kollegen nachhaltig verbessern, sondern auch Ideen und Vorgehensweisen für die Zukunft untereinander abstimmen.
Irina Zlotina ist Expertin des interkulturellen Managements mit Schwerpunkt Russland und Baltische Staaten. www.interkulturell.eu
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KYOCERA-Umweltpreis 2012: jetzt bewerben! 100.000 Euro für nachhaltige Klimaschutzprojekte – Partnerschaft mit BVMW KYOCERA hat den dritten KYOCERA-Umweltpreis ausgelobt. Unternehmen und Behörden sind aufgerufen, innovative Umweltkonzepte für einen nachhaltigen Klimaschutz zu formulieren und bei der Experten-Jury um den ehemaligen Bundesumweltminister Klaus Töpfer einzureichen. Zielgruppe der mit insgesamt 100.000 Euro dotierten Auszeichnung sind vor allem die Unternehmen des deutschen Mittelstands und Behörden. Teilnahmeberechtigt sind Projekte, die eine eindeutige Klimarelevanz beziehungsweise eine nachhaltige Reduzierung des CO2-Ausstoßes nachweisen können. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Projekte noch in der Planungsphase, gerade in der Durchführung begriffen oder schon abgeschlossen sind. Unterstützt wird der KYOCERA-Umweltpreis von den Partnern
BVMW, Deutsche Umwelthilfe, Bundesarbeitskreis für Umweltbewusstes Management e.V. und FraunhoferInstitut für Arbeitswirtschaft und Organisation(IAO). Teilnahmeschluss ist der 31. Oktober 2011; Bewerbungsbogen und Teilnahmebedingungen unter www.kyocera-umweltpreis.de. Zusätzlich wird in diesem Jahr gemeinsam mit dem Fraunhofer IAO ein Ehrenpreis für das nachhaltigste Arbeits- und Büromodell vergeben. Gesucht werden Unternehmen, die einen besonders ökologisch orientierten Arbeits- und Büroalltag ermöglichen und zugleich die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter steigern. Das siegreiche Unternehmen wird mit einer besonderen Mitarbeiteraktion belohnt.
Bewerbung für die Sonderkategorie über www.facebook.kyocera.de.
Deutschlandstipendium – eine neue Stipendienkultur Seit dem Sommersemester 2011 profitieren Studierende an den deutschen Hochschulen von dem einkommensunabhängigen Deutschlandstipendium. Rund drei Viertel der 388 Hochschulen beteiligen sich inzwischen an dem bundesweiten Förderprogramm, bei dem private Geldgeber und öffentliche Hand jeweils die Hälfte der monatlichen Fördermittel von 300 Euro für besonders talentierte Studierende übernehmen. Unternehmen und privat Interessierte können sich an dem Stipendienprogramm beteiligen, so dem Fachkräftemangel aktiv entgegenwirken und Spitzenförderung in Deutschland mit gestalten. Das Engagement für ein Deutschlandstipendium lohnt sich. Es ist Anerkennung und Ansporn für herausragende Studierende und es bietet sowohl kleinen als auch großen Unternehmen, neben hervorragenden Möglichkeiten der gezielten Nachwuchsförderung, wertvolle Netzwerkkontakte.
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Das Deutschlandstipendium unterstützt begabte Studierende aller Nationalitäten. Zu den Förderkriterien zählt neben den bisherigen Leistungen in Schule und Studium auch das gesellschaftliche Engagement, zum Beispiel in Vereinen oder im sozialen Umfeld. Biografische Hürden, die sich aus der familiären oder kulturellen Herkunft ergeben, werden ebenfalls berücksichtigt. Das Deutschlandstipendium ergänzt die bisherigen Instrumente der Studienfinanzierung: die Breitenförderung durch das BAföG, bedarfsgerechte Bildungsdarlehen und die Stipendien der Begabtenförderungswerke.
Dr. Peter Röhlinger Mitglied im Deutschen Bundestag, FDP www.deutschland-stipendium.de
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Der Erfolg eines Unternehmens ist heute auch das Ergebnis einer kontinuierlichen Weiterbildung der Mitarbeiter. Außerdem wirkt sich Weiterbildung motivierend und bindend aus. Aber schon die Auswahl des richtigen Weiterbildungspartners ist oft zeitraubend. Noch viel arbeitsintensiver ist es, Möglichkeiten der Förderung von Weiterbildungsprogrammen zu eruieren und zu beantragen. Dabei gibt es gerade für Klein- und Mittelbetriebe attraktive Fördermöglichkeiten von EU, Bund und Ländern. Unter bestimmten Voraussetzungen können die Kosten für Seminare, Trainings oder Coachings bis zu 100 Prozent übernommen werden. Nachfolgend sollen einige interessante Beispiele aufgezeigt werden: Der Bildungsscheck NRW Mit dem Bildungsscheck NRW haben Unternehmen in Nordrhein-Westfalen die Möglichkeit, für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter einen Zuschuss von 50 Prozent der Weiterbildungskosten (maximal 500 Euro pro Mitarbeiter) zu erhalten. Betriebe mit bis zu 250 Mitarbeitern kön-
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nen 10 Bildungsschecks pro Jahr beantragen. Gefördert werden Weiterbildungen, die der beruflichen Qualifizierung dienen und fachliche Kompetenzen oder Schlüsselqualifikationen vermitteln. Den Bildungsscheck können kleinere und mittlere Betriebe gezielt einsetzen, um Mitarbeiter-Qualifizierungen auf den Weg zu bringen. Weiterbildungsförderung Geringqualifizierter und geringbeschäftigter älterer Arbeitnehmer im Unternehmen (WeGebAU) WeGebAU ist ein Förderprogramm aus dem Konjunkturpaket II und dem europäischen Sozialfonds. Ziel ist die Weiterbildung beschäftigter Arbeitnehmer, um das Qualifizierungsniveau zu verbessern. So sollen Arbeitsplätze gesichert werden. Diese Förderung kommt mittelständischen Unternehmen für gering qualifizierte Arbeitnehmer und/oder Arbeitnehmer, die das 45. Lebensjahr vollendet haben, zu Gute. Gefördert werden zertifizierte Weiterbildungsangebote von ebenfalls zertifizierten Bildungsträgern.
Arbeitnehmerweiterbildung (Bildungsurlaub) Bildungsurlaub ist der gesetzliche Anspruch von Arbeitnehmern, sich einmal pro Jahr freistellen zu lassen, um sich beruflich oder politisch weiterzubilden. Diese Regelung eignet sich unter bestimmten Bedingungen dazu, Arbeitnehmer an den Aufwendungen für die Aus- und Weiterbildung partnerschaftlich zu beteiligen. Das sind aber nur drei von vielen Fördermöglichkeiten. Um die optimale Förderung im Fördermitteldschungel herauszufinden und richtig zu beantragen, ist es für Unternehmen oft sinnvoll, die Hilfe von Experten in Anspruch zu nehmen – eine Investition in die Zukunft des Unternehmens, die sich schnell refinanziert.
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Bund BVMW intern
Moskau.Kunst.Berlin Russische Künstler zu Gast beim BVMW gäbe gar keinen russischen Kunstmarkt mehr. Die Lage sei so katastrophal, wie alles in Russland im Moment, so dass viele Künstler versuchen, Russland zu verlassen. In der heutigen globalisierten Welt ist der Kunstmarkt ohnehin sehr international. Der Zugang zu diesem Markt ist von Deutschland aus um vieles einfacher als von Russland aus. Der Mittelstand: Welche Bedeutung hat es für die Künstler, hier zu leben und auszustellen?
Im Rahmen der Feierlichkeiten des Berliner Senats zur 20-jährigen Städtepartnerschaft Berlin-Moskau zeigt die Bundesgeschäftsstelle des BVMW im Mosse Palais die Arbeiten acht russischer Künstlerinnen und Künstler, die Berlin als Standort für Leben und Wirken auserkoren haben. „Der Mittelstand.” sprach mit Kurator Dimitry Stroutchenkov. Der Mittelstand: Gibt es Verbindendes in den Werken dieser Künstler? Stroutchenkov: Gemeinsame Elemente werden schwer zu finden sein. Die Künstler sind unterschiedlich alt, haben verschiedene Interessen und Vorstellungen, sind dementsprechend auch in ihrer Kunst sehr unterschiedlich orientiert. Andrej Krioukov oder Evgeni Dybsky zum Beispiel setzen eher auf die traditionellen Techniken der alten italienischen und holländischen Meister mit all ihrer Schönheit. Im Gegensatz dazu gibt es die Arbeiten von Dmitry Vrubel, die auf dem Rechner erstellt und zum Teil gedruckt werden. Der Aspekt der Materialbeherrschung fällt dabei weg. Dafür spielt die Idee und die Botschaft hinter der Arbeit eine umso wichtigere Rolle. Kurz gesagt, es sind sehr verschiedene Menschen mit sehr verschiedenen Ideen und Vorgehensweisen. Aber gerade das macht die Ausstellung umso interessanter. Der Mittelstand: Welche Unterschiede bestehen zwischen dem russischen und dem deutschen Kunstmarkt? Stroutchenkov: In Deutschland ist es die Konkurrenz, die den Markt bestimmt, in Russland sind es bestimmte Individuen, die die Richtlinien festlegen. Es gibt Experten, die behaupten, es
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Stroutchenkov: Alle Künstler, die an dieser Ausstellung teilnehmen, haben ihre Karriere in Moskau begonnen, bevor sie nach Berlin gekommen sind. Interessanterweise kamen sie zu unterschiedlichen Zeiten und teilweise aus unterschiedlichen Ländern nach Deutschland. Evgeni Dybsky zum Beispiel verbrachte mehrere Jahre in Italien. Nikolaj Makarov wanderte schon in den Siebzigern aus und kam über New York nach Berlin. Sie alle sind ein nicht mehr weg zu denkender Teil der heutigen Berliner Kunstszene. Viele deutsche und internationale Stars haben Arbeiten von diesen Künstlern in ihren Sammlungen. Die Künstler wissen es zu schätzen, in Deutschland zu arbeiten und von hier aus auf dem internationalen Kunstmarkt zu agieren. Der Mittelstand: Was erwartet die Besucher bei Moskau.Kunst.Berlin? Stroutchenkov: Das Besondere der Ausstellung ist, dass sie so viele verschiedene Arbeiten und Charaktere vereint. Von jung bis alt, von traditionell und realistisch bis unkonventionell und Pop wird alles vertreten sein. Vor allem erwarten die Besucher Neuentdeckungen in den Ausstellungsräumen. Informationen Die Ausstellung „Moskau.Kunst.Berlin” zeigt Arbeiten von Danja Akulin, Evgeni Dybsky, Andrej Krioukov, MAK, Nikolai Makarow, Slava Nikolaev, Maria Redkina und Dmitry Vrubel. Geöffnet vom 17. November 2011 bis 15. Februar 2012, Montag bis Donnerstag von 9:00 bis 17:00 Uhr und Freitag von 9:00 bis 16:00 Uhr. Die Vernissage findet am 16. November 2011 um 18:00 Uhr in der Bundesgeschäftsstelle statt. Anmeldung ist erforderlich per E-Mail unter ausstellung@bvmw.de oder telefonisch unter 030 533206-16.
Eine starke Gemeinschaft Spitzenpolitiker auf der BVMW-Geschäftsführerjahrestagung in Düsseldorf
Der Minister für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Harry K. Voigtsberger (3. v. li.) mit Repräsentanten des BVMW.
Die Welt ist im Wandel, und der Mittelstand ist mittendrin. Der BVMW ist eine starke und kompetente Gemeinschaft mittelständischer Unternehmen und unterstützt sie mit rund 300 Geschäftsstellen in Deutschland und zahlreichen Vertretungen im Ausland aktiv als Impulsgeber und Scout. Dies machte BVMW-Präsident Mario Ohoven in seiner wegweisenden Grundsatzrede auf der BVMW-Geschäftsführertagung vom 1. bis 4. September in Düsseldorf nachdrücklich deutlich. Der Bundesminister für Gesundheit und Landesvorsitzender der NRW-FDP, Daniel Bahr
Musikalische Weltklasse: Tenor Thomas Ruud, Sopran Natalya Kovalova, Pianist Rainer Mühlbach.
Auf dieser Grundlage entwickelten der neue Bundesgeschäftsführer, Stefan Beißwenger, mit Amtskollege Bernd Adamaschek und den BVMW-Repräsentanten konkrete strategische und operative Ansätze, um einerseits die politischen
Rahmenbedingungen des Mittelstandes in Deutschland wettbewerbsfähig zu gestalten und daraus dann andererseits konkrete Lösungen, Angebote und Hilfestellungen für die Unternehmen zu entwickeln. In den vergangenen Jahren hat der BVMW seine Reputation als Vertreter des deutschen Mittelstands konsequent gestärkt und ist geschätzter Gesprächspartner auf den politischen Bühnen der Länder, in Berlin und in Brüssel. Das zeigte sich nicht zuletzt an der politischen Prominenz, wie Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, dem nordrhein-westfälischen Wirtschaftsminister Harry K. Voigtsberger und dem hochkarätig besetzten Politischen Beirat des Verbands.
Der hochkarätig besetzte Politische Beirat des BVMW v.li.: O. Bernhardt, Dr. H. Kremendahl, D. Wöhrl, Dr. W. Gerhardt, B. Zypries und C. Özdemir diskutieren mit dem neuen BVMW-Bundesgeschäftsführer S. Beißwenger (Mitte) die Frage „Braucht der Mittelstand die Politik?“
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BVMWInnovationsforum 2011 Der digitale Kunde – von der Vision zur Umsetzung heute
Die diesjährigen Sieger des Innovationspreises der Deutschen Telekom mit BVMW-Präsident Mario Ohoven (4. v. li.), Dirk Backofen (hinten Mitte) und BVMW-Bundesgeschäftsführer Bernd Adamaschek (4. v. re.).
Die digitale Welt von heute und Visionen für die Zukunft standen im Mittelpunkt des BVMW-Innovationsforums 2011 im Telekom Campus von Bonn. Vor über 250 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Forschung gelang auf dem Forum die Symbiose aus mittelständischer Nischeninnovation und weltweitem Kommunikationsfortschritt. Ohne Internet und Facebook, da waren sich die Experten einig, gehe zukünftig nichts mehr.
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„Der digitale Kunde ist längst Realität“, erklärte BVMW-Präsident Mario Ohoven. Und weiter: „Man muss kein Prophet sein, um voraussagen zu können, dass der Handel von Waren und Dienstleistungen über das Internet sich mittel- und langfristig dynamisch entwickeln wird.“ Allein in Deutschland sei der Online-Umsatz über das Internet von 2008 bis 2010 von 19,3 auf 25,3 Milliarden Euro gestiegen. Mit dem Online-Geschäft wachse auch der entsprechende Werbemarkt. Mittlerweile mache der Online-Anteil in Deutschland mehr als ein Fünftel der gesamten Werbeinvestitionen aus. Umso weniger sei zu
verstehen, warum noch immer manche Mittelständler in der Offline-Welt verharrten. Nur 58 Prozent der Klein- und Mittelbetriebe verfügten über eine eigene Homepage und gerade einmal 13 Prozent unterhielten einen Online-Shop. Das müsse sich schnell ändern. Mit seinem Blick in die Zukunft erntete Nick Sohnemann von TrendONE aus Hamburg, viel Beifall. Lebendig sprach er über seine Visionen im Jahre 2021, wo alle an das Internet angeschlossen sein werden und in den Unternehmen mit neuester Technik, wie Shy Tech und Outernet ge-
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Herkömmliche
Platte
arbeitet werde. Was heute schon möglich ist, zeigte Dirk Backofen, Leiter Marketing Geschäftskunden der Telekom. Er präsentierte innovative Komplettpakete für vernetztes Arbeiten im Unternehmen und versprach mehr Geschäftserfolg durch verbesserte Team-Kommunikation. BVMW-Wirtschaftssenator und Erfolgsautor Edgar K. Geffroy zog die Gäste mit seinem Schlussvortrag „Der Triumph des digitalen Kunden“ noch einmal in seinen Bann. „Wir werden in Zukunft anders arbeiten, kaufen und leben“, versprach er und rief die Unternehmer auf: „Senden
Sie Informationen ins Internet.“ Es gehe darum, den Kunden zu verblüffen und ihm etwas zu bieten, was er noch nicht kennt. Traditionell wurde auf dem Forum der Innovationspreis der Deutschen Telekom verliehen: die fünf besten Ideen wurden prämiert. Den ersten Preis errang die Firma mobitecs für innovative Lösungen bei der Errichtung von Solardächern – 10.000 Euro waren der Lohn. Die interessanten Vorträge wurden auch in 2011 durch eine Ausstellung von innovativen Produkten und Dienstleistungen, passend zum Thema, begleitet.
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Politische Gespräche
Stefan Beißwenger, Dr. Norbert Röttgen, Mario Ohoven und Reinhard Schneider.
Die Energieversorgung muss sicher, bezahlbar und nachhaltig sein. Über diesen Dreiklang waren sich Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen und BVMWPräsident Mario Ohoven sofort einig. Der Minister lobte die konstruktive Haltung des BVMW, der sich im Frühjahr nicht der Panikmache vor einem Atomausstieg anschlossen hatte. Der Geschäftsführer der Werner & Mertz GmbH und Vorsitzender der BVMW-Energiekommission, Reinhard Schneider, erläuterte in dem Gespräch die Vorteile einer dezentraleren Energieversorgung. Der Umweltminister griff den Gedanken sofort auf und betonte die Zukunftsfähigkeit seines Energiekonzeptes, das auch stark auf Dezentralität setze. BVMW-Chefvolkswirt Dr. Michael Vogelsang sprach die Kosteneffekte an. Bei einem dezentraleren Konzept könne sogar die EEGUmlage mittelfristig entfallen. Der Minister unterstrich, dass sich das EEG bei Erfolg selbst abschaffen müsse und versprach, den Dialog mit dem Mittelstand über ein künftiges Marktdesign fortzusetzen.
Foto: Carsten M. Meissner
Energie: Sicher, sauber, bezahlbar
Die Europäische Integration gehört zu den Grundpfeilern der deutschen Politik. Daran ließ Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler im Gespräch mit Mario Ohoven, Stefan Beißwenger und Dr. Michael Vogelsang keinen Zweifel. Als Reaktion auf die Staatsschuldenkrise seien die Rettungsschirme EFSF und ESM richtig, Euro-Bonds lehnte der Minister hingegen ab. Bei Griechenland sei es wichtig, dem Land mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Ohoven bekräftigte die Forderung nach einer wirksamen Umschuldung der griechischen Staatsschulden. Ohne Umschuldung sei eine Lösung des Problems nicht möglich, vielmehr würden die „Baustellen“ in den anderen Ländern zunehmen. Daher unterstütze er auch die Forderung Röslers, auf Denkverbote zu verzichten.
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Foto: Carsten M. Meissner
Keine Denkverbote
Stefan Beißwenger (li.) und Mario Ohoven (re.) im Gespräch mit Dr. Philipp Rösler.
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Mario Ohoven mit Dr. Thomas de Maizière.
Mittelstandspräsident Mario Ohoven begrüßte am 21. September 2011 gemeinsam mit BVMW-Bundesgeschäftsführer Stefan Beißwenger und dem Leipziger Regionalgeschäftsführer des BVMW, Jochen Lohse, den Bundesminister der Verteidigung, Dr. Thomas de Maizière herzlich auf einer Großveranstaltung des BVMW im Leipzig. In seiner Rede vor den rund 600 Besuchern warb Ohoven für eine weitere Optimierung der Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr als Auftraggeber und dem deutschen Mittelstand. Der Mittelstand sei ein verlässlicher und starker Partner für die Bundeswehr und sollte daher bei der Vergabe öffentlicher Leistungen noch stärker Berücksichtigung finden. De Maizière bekräftigte in seiner Rede die bedeutende Rolle des Mittelstandes für die Bundeswehr und sagt zu, in weiteren Gesprächen konkret über Vorschläge zur Verbesserung der Zusammenarbeit mit dem BVMW zu sprechen.
In neuer Position In neuer Rolle, aber mit bewährten Überzeugungen präsentierte sich der FDP-Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle bei einem Gespräch mit Vertretern des BVMW. Neben der Euro-Krise sei die Regulierung der Banken ein wichtiges Thema. Bei einem Blick zurück müssten auch die Folgen des Drei-Säulen-Systems in Deutschland für den Bankenmarkt hinterfragt werden. Mittelstandspräsident Mario Ohoven und BVMWBundesgeschäftsführer Stefan Beißwenger sprachen aber auch offen die jüngsten personellen Veränderungen und schlechten Umfragewerte der FDP an. Der ehemalige Wirtschaftsminister, der zuvor auch Mitglied im Politischen Beirat des BVMW war, zeigte sich überzeugt, dass sich das Blatt bis zur nächsten Bundestagswahl für die FDP wieder wenden werde.
Foto: Carsten M. Meissner
Foto: Helge Hoffmann
Bundesverteidigungsminister de Maizière beim BVMW in Leipzig
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Europa BVMW intern
Gipfeltreffen von Spitzenpolitikern in Wien Ein Modell für Stabilität und Entwicklung Der Präsident des BVMW und des europäischen Mittelstandsdachverbands CEA-PME Mario Ohoven war als einziger deutscher Wirtschaftsvertreter vom Center for Global Dialogue and Cooperation (CGDC) zu einem Gipfeltreffen nach Wien eingeladen. Zentrales Thema der internationalen Veranstaltung „Dialogue and Cooperation for Change“ war der Westbalkan. Neben Spitzenpolitikern der betreffenden Balkanstaaten, unter ihnen der Präsident von Bosnien und Herzegowina Bakir Izetbegovićund die Premierministerin von Kroatien Jadranka Kosor, nahmen auch der Premierminister der Mongolei Süch-
baataryn Batbold und der ehemalige USPräsident Bill Clinton als Keynote-Speaker teil. Der Balkan ist die einzige Region Europas, in der Katholiken, orthodoxe Christen, Juden und Moslems schon seit Jahrhunderten zusammenleben. Nach dem Wegfall des Kommunismus, kam es hier immer wieder zu Spannungen und nur Dialog und Zusammenarbeit werden zu einer Befriedung der Region führen. Das CGDC fördert den globalen Dialog, um auf der Grundlage ethischer Grundregeln politische Stabilität und ökonomische Entwicklung anzuregen. Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat deutlich gemacht, wie wichtig Ehrlich-
keit, Glaubwürdigkeit, Verantwortlichkeit, Transparenz und Vertrauen in Wirtschaft und Politik für ein starkes und stabiles globales Sozialsystem sind und wie groß der Handlungsbedarf ist. Konsequente Veränderungen wird es nur geben, wenn diese Werte und Tugenden wieder fester im gesellschaftlichen Miteinander verankert werden. Insbesondere Entwicklungsund Schwellenländer benötigen Unterstützung, damit sie die Chance haben, am weltweiten Wohlstand teilzuhaben, aber auch um zu leistungsfähigen und beständigen Partnern für Europa und weltweit gezählt werden zu können. www.cgdc.eu
Der Ex-Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Bill Clinton und BVMW-Präsident Mario Ohoven auf der Jahrestagung des CGDC in Wien.
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BVMW intern Personalie
Brückenbauer nach Bukarest BVMW-Wirtschaftssenator ist neuer Honorarkonsul von Rumänien
Klaus Rainer Kirchhoff, neuer Honorarkonsul von Rumänien und Lazar Comanescu Rumänischer Botschafter in Deutschland, beim Unterschreiben der Ernennungsurkunde (v. li.).
Hamburg (hau) · Klaus Rainer Kirchhoff, Gründer und CEO der Kirchhoff Consult AG und BVMW-Wirtschaftssenator, ist neuer Honorarkonsul von Rumänien. Sein Amtsbereich umfasst Hamburg, Bremen, MecklenburgVorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. „Ich freue mich darauf, als Mittler zwischen beiden Nationen auf zwischenstaatlicher Ebene tätig zu werden”, so der Volljurist. Dabei hat er besonders den Mittelstand im Blick. „Rumänien befindet sich in einer sehr spannenden Transformationsphase, nämlich von einer kommunistisch geprägten Planwirtschaft zur Marktwirtschaft. In diesem Prozess kommt dem Aufbau einer gesunden, mittelständischen Wirtschaft größte Bedeutung zu. Dabei möchte ich das Land unterstützen.”
Gerade für den norddeutschen Mittelstand sieht Kirchhoff interessante Möglichkeiten: „Rumänien hat die Finanzkrise überwunden und die Wirtschaft wächst wieder. Dies zeigt auch die jüngste Anhebung des Ratings für Rumänien.” Neben dem Ausbau von deutsch-rumänischen Geschäftskontakten will er gezielte Hilfe für bedürftige Menschen in Rumänien organisieren. Gesellschaftliches Engagement ist für den gebürtigen Oldenburger ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur seiner Agentur. Sie unterstützt soziale, wissenschaftliche und kulturelle Institutionen mit finanziellen Spenden, entwickelt und realisiert ehrenamtlich Kommunikationsmaßnahmen für verschiedene Initiativen. www.kirchhoff.de
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Personalie BVMW intern
Im Dienste der Unternehmer Dr. Jochen Leonhardt wurde 60
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Da ist einer 60 geworden, ein „Verschleppter“, wie er es selbst einmal humorvoll formuliert hat, einer der „abgehauen“ ist: Dr. Jochen Leonhardt, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. Neun Jahre war er alt, als die Familie heimlich Ottendorf-Okrilla, nahe Dresden, verließ und sich im Saarländischen niederließ. Abitur, Studium, Promotion, Berufskarriere – alles nicht allzu aufregend. Er war 34 Jahre alt, als im Osten die Mauer fiel. Nun gab es für Leonhardt kein Halten mehr. Er hatte Lust auf Aufregendes und östlich der Elbe würde man Steuerberater benötigen. Gemeinsam mit dem Dresdner Steuerberater Joachim Lincke gründete er die Lincke, Leonhardt & Rinke GmbH, die inzwischen über 20 Jahre als ST Treuhand erfolgreich wirkt. Nachdem in Dresden der BVMW-Landes-
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Betriebe ab 9 Mitarbeiter sollen künftig einen Geldwäschebeauftragten nebst Stellvertreter benennen. Das sieht ein geplantes Geldwäschegesetz vor. Im Visier des Gesetzgebers sind vor allem die Ausgabestellen von Prepaid-Kreditkarten auf Guthabenbasis, etwa Tankstellen. Sie sollen künftig nicht nur den Kunden beim Kauf einer solchen Karte identifizieren, sondern auch persönliche Daten erheben und
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verband gegründet worden war, wurde auch Leonhardt Mitglied. Landesgeschäftsführer Bodo Schwarz bot ihm den Landespräsidenten an. Zwei, die auf Veränderungen aus waren, hatten sich gefunden. Der Landesverband entwickelte sich zu einem kompetenten Partner der Politik und Wirtschaft. „Das sind wir den Unternehmern schuldig“, sagt Leonhardt. Damit man das auch in Berlin so sieht, agiert er seit über zehn Jahren im Vorstand des Verbandes, bringt seine große Kompetenz in die Verbandsarbeit ein. Dass es so bleibt, wünscht sich die sächsische BVMW-Mannschaft, der Vorstand und sein Präsident Mario Ohoven. Abgehauen, wiedergekehrt und erfolgreich gewirkt: eine deutsche Geschichte der Nachwendezeit.
Zahl des Monats Kunden(karten) unter Generalverdacht abspeichern. Ferner müssen verdächtige Fälle gemeldet werden. Die Branchenverbände laufen Sturm gegen den zusätzlichen bürokratischen Aufwand. Dabei haben sie auch die Statistik auf ihrer Seite: Im vergangenen Jahr wurden lediglich 50 Fälle bekannt, bei denen Prepaid-Karten zur Geldwäsche missbraucht wurden.
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Impressum Der Mittelstand. Unternehmermagazin des BVMW Herausgeber BVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e.V. Präsident Mario Ohoven Mosse Palais, Leipziger Platz 15 10117 Berlin www.bvmw.de Redaktion Tel.: 030 / 53 32 06-16 Fax: 030 / 53 32 06-50 mittelstand@bvmw.de Eberhard Vogt (Chefredakteur) Rotger H. Kindermann (Korrespondent) Friederike Pfann Frithjof Siebert Karlheinz Stöckner Titelbild: olly/shutterstock.com
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Aus den Ländern BVMW intern
Baden-Württemberg
Mitgestalter der Metropolregion
Bert Siegelmann, Geschäftsführer und Programmdirektor von RNF, im Interview
Der Mittelstand: Welche Themen und Angebote standen beim Rhein-NeckarFernsehen (RNF) 1986 im Programmmittelpunkt und welche sind es heute? Siegelmann: Wir haben uns vom Start weg auf die gesamte Region als historisch gewachsenen Raum konzentriert, der erst nachträglich politisch durch Grenzen zerschnitten wurde. Insoweit haben wir maßgeblich dazu beigetragen, dass das Dreiländereck Pfalz, Baden, Südhessen zunehmend als einheitlicher Kommunika-
tionsraum gesehen wird. RNF war aktiver Wegbereiter der heutigen Europäischen Metropolregion Rhein-Neckar. Heute ist RNF auch anerkannter Dienstleister in weiteren Bereichen wie z. B. BusinessTV, Event-Organisation und All-MediaServices. Dabei ergeben sich häufig breitbandige Verknüpfungen, die auch in den crossmedialen Bereich führen.
gionalen Programmangebots keineswegs als störend, sondern als zusätzliche Information verstanden werden.
Der Mittelstand: Welche Impulse ergeben sich daraus für die mittelständischen Unternehmen im Sendegebiet?
Siegelmann: Das sind zunächst mal getrennte Bereiche, die naturgemäß aber rasch Berührungspunkte finden: Das von RNF organisierte Event findet sich auch im Bericht wieder, aktuelle Bilder einer Unternehmens-Aktivität können als Update eines bestehenden Unternehmens-Videos genutzt werden. Gerade die modernen digitalen Bildbearbeitungsmöglichkeiten haben hier Möglichkeiten eröffnet, die vor 25 Jahren nicht einmal am Horizont erkennbar waren. Generell aber gilt: Die Redaktion hat ihren eigenen journalistischen Entscheidungs-Kreislauf. Um dabei z. B. keine Geheimhaltungsregeln von Auftraggebern zu verletzen, werden Auftragsproduktionen in der Bearbeitung und Archivierung von der journalistischen Aktualität getrennt. Das folgt professionellen Grundsätzen.
Siegelmann: Regional-TV ist in Bild und Ton ein Marktplatz für Themen und Personen. Die Stuttgarter Hochschule für Medien hat gerade in einer umfassenden Studie RNF einen hohen „Public Value” in der Regionalkommunikation bescheinigt. RNF ist eine stark genutzte Erstinformationsquelle und gilt als „Leitmedium” in der Metropolregion. Diese Positionierung spiegelt nicht nur den journalistisch-inhaltlichen Erfolg wider, sondern umfasst auch die ausgestrahlte TV-Werbung. Frühere Untersuchungen haben zudem stets belegt, dass gerade regionale Werbebotschaften vom Zuschauer/User eines re-
Der Mittelstand: Das Rhein-Neckar Fernsehen versteht sich als Partner für Verbände, Vereine und Unternehmen. Wie gelingt im Regional-TV die Balance zwischen Dienstleistung und Tagesaktualität?
Bayern
BVMW-Stabübergabe in Augsburg Gerhard Smischek übernimmt erfolgreichen Kreisverband von Günter Schwab Augsburg (avm) · Etwa 70 Gäste waren zum „Abend der Wirtschaft“ in Augsburg gekommen, darunter der Regierungspräsident von Schwaben, Karl Michael Scheufele, und der Oberbürgermeister der Stadt Augsburg, Dr. Kurt Gribl. Es erfolgte die Stabübergabe der BVMWGeschäftsstelle. Gastgebendes Unternehmen war die BÖWE Systec AG, die mit weltweit rund
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1.200 Mitarbeitern unter anderem Kuvertiersysteme und Kartenversandsysteme mit hohen technischen und IT-technischen Sicherheitsanforderungen herstellt. Vorstandsvorsitzender Heiner Kudrus bot den Zuhörern einen spannenden Einblick in die lebendige Unternehmensgeschichte: Finanzielle Schwierigkeiten und ein Insolvenzantrag hätten fast das Aus für das in den 1950er Jahren gegründete Traditionsunternehmen bedeutet. Erst die Übernah-
me durch die Lübecker Possehl-Gruppe in 2010 garantierte wieder eine gesicherte Zukunft für die Belegschaft. Anschließend verabschiedete sich Günter Schwab, der nach elf Jahren erfolgreicher Arbeit für den BVMW in den wohlverdienten Ruhestand geht. Sein Nachfolger, Gerhard Smischek formulierte einige Schwerpunkte seiner zukünftigen Tätigkeit im Wirtschaftsraum Augsburg: Fachkräftemangel, Fachkräftebindung, Energiewende.
Berlin-Brandenburg
Globalisierung als Chance für den Mittelstand
Foto: B4B Schwaben.
Foto: Klemt.
Rekordergebnis beim 5. Internationalen Marketingtag in Frankfurt (Oder)
Auch BVMW-Auslandsbüros berieten die Unternehmer in außenwirtschaftlichen Fragen.
Ein Drittel der Teilnehmer kam aus Branchen des produzierenden Gewerbes. Wirtschaftsexperten aus 35 Ländern standen zur Verfügung, um die bereits im Vorfeld formulierten 850 Anfragen in persönlichen Gesprächen zu beantworten. Darüber hinaus fanden Länderforen zu Brasilien, China, Russland, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten statt. Diese Präsentationen werden auch im Internet unter www.marketingtag-ffo.de veröffentlicht. An der Veranstaltung, die gemeinsam von der Messe und Veranstaltungsgesellschaft, vom RKV Berlin-Brandenburg und vom BVMW ausgerichtet wurde, waren auch die IHK-Außenhandelskammern und die Auslandsbüros des BVMW beteiligt.
Union. Er halte nichts davon, einzelne Länder aus dem Euroraum herauszubrechen, so Christoffers. Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion müssten vielmehr eine Einheit bilden. In Brandenburg stünden die Zeichen das zweite Jahr in Folge wieder auf Wachstum. „Die Globalisierung ist für den Mittelstand heute eine Riesen-Chance zur Innovation“, so der Minister mit Blick auf die Märkte in China, Russland, aber auch in anderen Regionen der Welt. Dr. Ulrich Hoffmann vom Projektträger RKW erklärte: „Wachstum durch Internationalisierung ist unser Thema.“ Der Bedarf an Informationen wachse mit dem voranschreitenden Prozess der Wirtschaftsintegration, wie sich am Beispiel Polen gezeigt habe.
Frankfurt/Oder (kle) · Ein Rekordergebnis bei der Beteiligung mittelständischer Unternehmen verzeichnete der 5. Internationale Marketingtag in Frankfurt (Oder). Rund 300 Unternehmer, die meisten von ihnen aus der Hauptstadtregion BerlinBrandenburg, informierten sich im Kleist Forum über Möglichkeiten zum Auf- und Ausbau internationaler Wirtschaftsbeziehungen.
Brandenburgs Minister für Wirtschaft und Europaangelegenheiten Ralf Christoffers, der den Marketingtag eröffnete, schlug vor, eine neue Veranstaltungstradition entstehen zu lassen. „Europa steht am Scheideweg“ und müsse sich im internationalen Wettbewerb „anders positionieren“, erklärte der Minister. Brandenburg engagiere sich in Brüssel für eine gemeinsame Außen- und Außenwirtschaftspolitik der Europäischen
Das bestätigte auch der Landesgeschäftsführer des BVMW in BerlinBrandenburg, Dr. Dieter Kapell. „Bei einer schrumpfenden Bevölkerung und einem stagnierenden Binnenmarkt gibt es als Lösung nur die Außenwirtschaft.“ Der BVMW werde deshalb über seine mehr als 30 bereits bestehenden Auslandsbüros hinaus sein internationales Engagement noch verstärken.
Regierungspräsident Karl Michael Scheufele; Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl; Heiner Kudrus, Vorstandsvorsitzender der BÖWE Systec AG; Gerhard Smischek, neuer BVMW-Vertreter für den Wirtschaftsraum Augsburg; und der bisherige Kreisgeschäftsführer Günter Schwab (v. li.).
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Aus den Ländern BVMW intern
Hessen
Charta für Klimaschutz von 100 Unternehmen unterzeichnet
Umweltministerin Puttrich ehrte BVMW-Mitglieder in Hessen
Die Hessische Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Lucia Puttrich (2. v. li.) besiegelte beim Sommerempfang im Rheingau die gute Zusammenarbeit mit BVMW-Bundesgeschäftsführer Stefan Beißwenger (li.), der Nachhaltigkeits-Initiatorin im BVMW Hessen Katja Weigand und dem Landesbeauftragten Rüdiger Muth.
Mit den hinzugekommenen Firmen sei das Ziel, 100 Unternehmen zur Unterzeichnung einer Selbstverpflichtung zu bewegen, erreicht, betonte Puttrich und dankte dem BVMW, besonders der Initiatorin Katja Weigand, für die tatkräftige Unterstützung. Man wolle jedoch weiter machen und weitere Unternehmen motivieren, sich an dem Projekt zu beteiligen. „Ziel des Projekts ist die Verbreitung eines hohen Standards bei der Energieeinsparung, der Energieeffizienz und bei anderen klimarelevanten Maßnahmen. Damit soll ein wesentlicher Beitrag zur Umsetzung des Nachhaltigkeitsprinzips geleistet und die Wirtschaftlichkeit der teilnehmenden Unternehmen gesteigert werden“, so Puttrich weiter.
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Über 120 Unternehmerinnen und Unternehmer nutzten das schöne Wetter bei einem spritzigen Riesling und Köstlichkeiten von Star-Koch Josef Laufer in der „wineBank“ im Weingut Balthasar Ress, um neue Kontakte zu knüpfen und wichtige Informationen zum Thema Nachhaltigkeit zu bekommen. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte Lothar Behounek, Direktor der Landesmusikakademie Hessen. Er verpflichtete den Nachwuchskünstler Christian Winter, der das Publikum mit seiner Klarinette verzauberte. Der BVMW in Hessen unterstützt die Landesinitiative und begleitet Unternehmen
auf dem Weg zur nachhaltigen Wirtschaft. Beispielhaft verwies Landesgeschäftsführer Rüdiger Muth auf das von Katja Weigand initiierte BVMW-Forum „Nachhaltige Wirtschaft im Mittelstand“. Hier werden die Kompetenzen zum Thema Nachhaltigkeit im Landesverband gebündelt. Für Unternehmen wird es einen Nachhaltigkeits-Check geben, der ihnen eine einfache Positionsbestimmung ermöglicht und ihr individuelles Potenzial für nachhaltiges Wirtschaften ermittelt. Infos: katja.weigand@bvmw.de oder unter www.hessen.bvmw.de
Ministerin Puttrich erläutert Rüdiger Muth, Stefan Beißwenger und wineBank-Inhaber Christian Ress die Vorzüge des Rieslings (v. li.).
Fotos: creativK.
Hattenheim (rmu) · „Das Projekt 'Hessen aktiv: 100 Unternehmen für den Klimaschutz' ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen und möchte Unternehmen für die Notwendigkeit eines wirtschaftlich sinnvollen Klimaschutzes sensibilisieren“. Das sagte Umweltministerin Lucia Puttrich bei der Ehrung von 16 weiteren Mitgliedsunternehmen des BVMW-Landesverbands Hessen in Hattenheim.
Mecklenburg-Vorpommern
BVMW auf der Hanse Sail 2011 „Ehrbare Kaufleute” an Bord eines Schiffes berufen Rostock (wrö) · An Bord der Kraweel „Lisa von Lübeck” wurden kürzlich mehrere BVMW-Mitglieder zu „Ehrbaren Kaufleuten” berufen. Die Ehrung wird Unternehmern zuteil, für die Ethik und Moral zum Geschäftsalltag gehören.
traud Krause aus Rostock wurde zur Ombudsfrau der BVMW Hanse in Mecklenburg-Vorpommern ernannt. Sie soll sich ehrenamtlich um etwaige Streitfälle unter den „Ehrbaren Kaufleuten“ kümmern.
Die „Lisa von Lübeck“ hatte zuvor an der 21. Auflage der Hanse Sail teilgenommen. Sie kreuzte gemeinsam mit rund 250 Großseglern und weiteren 250 kleineren Privatbooten auf der Ostsee.
Zu den Geehrten gehören die Unternehmer Stephan Linke aus Elmenhorst, Detlef Koch aus Wismar, BVMW-Wirtschaftssenator Bernd Zorn aus Stendal und Norbert Jandl aus Schwerin. Unternehmerin Irm-
BVMW-Mitglieder auf „Großer Fahrt“ zur Hanse Sail 2011.
Nordrhein-Westfalen
Forum Führung in Mönchengladbach gestartet 210 Mittelständler hörten Vortrag von Erfolgstrainer Jörg Löhr Mönchengladbach (tk) · Der BVMW startete die diesjährige Forum Führung-Veranstaltungsserie in Mönchengladbach. 210 Unternehmerinnen und Unternehmer folgten der Einladung ins Comet Cine Center auf der Viersener Straße. Als Ehrengäste nahmen der Bundestagsabgeordnete Dr. Günter Krings (CDU) und BVMW-Präsident Mario Ohoven an
der Veranstaltung teil. Ohoven mahnte in seiner Rede die Politik zu ordnungspolitischen Reformen und betonte die Bedeutung des Mittelstands für die Wirtschaft und das Kulturleben. Höhepunkt des Events war der Vortrag des bekannten Erfolgstrainers Jörg Löhr, der im Jahre 2006 für sein Lebenswerk als Referent in die German Speakers Hall of
Fame aufgenommen wurde. Der Bestsellerautor informierte das Auditorium über Instrumente moderner Unternehmensführung. Die Erfahrungen, die Löhr durch seine Arbeit mit Topmanagern weltweit sammelt, transportiert der BVMW auf diesem Wege in die Chefetagen mittelständischer Betriebe. Managementkompetenz ist eine Grundvoraussetzung für Erfolg. Denn nur mit einem motivierten und gut ausgebildeten Team lässt sich in der dynamischen Wirtschaftswelt unserer Tage etwas bewegen. Forum Führung in Mönchengladbach: Bernd Adamaschek, BVMW-Bundesgeschäftsführer; Dr. Günter Krings MdB, stellvertretender CDU/CSU-Bundestagsfraktionsvorsitzender; BVMW-Präsident Mario Ohoven; Stefan A. Wagemanns, BVMW-Kreisleiter Mönchengladbach, Erkelenz, Hückelhoven & Wegberg; Erfolgstrainer Jörg Löhr (v. li.).
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Foto: Werner Röpert.
Die norddeutschen Landesverbände des BVMW haben in 2009 die Aktion „BVMW HANSE“ gestartet. Ziel ist es, eine Unternehmerkultur zu schaffen, die Erfolg mit Ethik und Marktinteressen mit Moral verbindet.
Aus den Ländern BVMW intern
Sachsen-Anhalt
Chance für junge Benachteiligte auf erstem Arbeitsmarkt Bad Dürrenberger suchen neue Wege bei der Vermittlung von Fachkräften
Markus Behrens (li.), Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dessau-Roßlau und BVMW-Kreisgeschäftsführer Frank Malitte, unterzeichnen eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung.
Geschäftsführer Udo Kanzler lobte auf einem Unternehmertreffen des BVMW die hohe Leistungsbereitschaft der jungen Leute. Das Konzept seines Hauses in Trägerschaft eines Vereins zeige Früchte: Annähernd 90 Prozent von ihnen erreichten einen vollwertigen Berufsabschluss. Dabei setzen die gegenwärtig 110 Mitarbeiter auf eine individuelle Betreuung, denn ein „Patentrezept für den Erfolg” gibt es nicht. Durchschnittlich kann mindestens jeder zweite Jugendliche direkt in eine feste Arbeit vermittelt werden. In den kommenden Jahren will sich das BLH verstärkt der so genannten verzahnten Ausbildung widmen. Einen Teil ihrer Lehrzeit verbringen die Mädchen und Jungen dabei direkt im Unternehmen. Das bringe nicht nur mehr Praxisnähe, sondern
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auch die Chance, einen künftigen Arbeitsplatz kennenzulernen, sagte Kanzler. Ziel sei es, den Absolventen eine feste Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. BVMW-Regionalgeschäftsführer Ralf-Dieter Höfer nannte dieses Projekt richtungsweisend. Für kleine und mittelständische Betriebe biete es eine völlig neue Möglichkeit, ihren Fachkräftebedarf zu decken. In Zeiten des demografischen Wandels sollte ein solches Herangehen zunehmend Schule machen. Mit dem Ziel, der demografischen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt mit neuen Ideen und praktischen Schritten entgegenzuwirken, haben der BVMW, die
Arbeitsagentur und das Jobcenter in der Region Dessau-Roßlau eine Kooperation vereinbart. Zum gemeinsamen Projekt gehören Praktika in Firmen sowie gemeinsame Workshops mit Unternehmern, um Erfahrungen auszutauschen. „Wir wollen unkompliziert, schnell und passgenau Bewerber mit Betrieben, die Mitarbeiter suchen, zusammenführen", sagte Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dessau-Roßlau. BVMW-Kreisgeschäftsführer Frank Malitte, nannte es positiv, dass künftig Verbandsmitglieder noch besser über die Situation des Arbeitsmarktes informiert werden. Info: Frank.Malitte@bvmw.de
Im Bildungszentrum für Land- und Hauswirtschaft in Bad Dürrenberg erlernen benachteiligte Jugendliche einen Beruf. BVMW-Mitglieder überzeugten sich von den vielfältigen Möglichkeiten, zu denen auch die Ausbildung zum Pferdewirt gehört.
Fotos: Klaus-Peter Voigt.
Bad Dürrenberg (kpv) · Mehr als 2.000 junge Leute haben in den vergangenen 20 Jahren im Bildungszentrum für Land- und Hauswirtschaft (BLH) in Bad Dürrenberg eine Ausbildung erhalten. Die Mädchen und Jungen haben überwiegend eine Lernbehinderung und teilweise auch körperliche Beeinträchtigungen.
Thüringen
Vom Benziner zum Elektroantrieb Tag der mobilen Zukunft
Die Schirmherrschaft der Veranstaltung lag bei Christian Carius (CDU), Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr. Ein attraktives und informatives Tagungsprogramm sowie die Möglichkeit, verschiedene Elektrofahrzeuge selbst zu fahren, fanden das Interesse der Teilnehmer. BVMW-Landesgeschäftsführer Günther Richter wies in seinem Grußwort darauf hin, dass die 400 Unternehmen der Automobilzulieferindustrie mit 30.000 Mitarbeitern vor einem tiefgreifenden Strukturwandel stehen. „Der BVMW sieht seine Aufgabe darin,
die Umstellung vom Benziner zum Elektroantriebssystem als Impulsgeber zu begleiten und dafür zu werben, mit neuen Produkten langfristig den Unternehmenserfolg bzw. die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern“, so Richter. Darüber hinaus sei zu beachten, dass die Energieversorgung selbst vor gewaltigen Herausforderungen stehe. Dabei gelte es, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit in Einklang zu bringen. „Die Energiewende aus der Sicht des Mittelstands kann nur gelingen, wenn die Energieversorgung so dezentral wie möglich und so zentral wie nötig erfolgt. Das bedeutet mehr Wettbewerb und langfristig sinkende Stromkosten für erneuerbare Energien“, fasste Richter die BVMWPosition zusammen. Info: www.fsz-thueringen.de
Elektroauto „Tesla“ im Test (v.li.): Gerald Bitterberg, Leiter des BVMWKreisverbands Erfurt; Dr. Christian Huck, Leiter ADAC-Fahrsicherheitszentrum; Günther Richter, BVMW-Landesgeschäftsführer; Prof. Dr.-Ing. Klaus Augsburg, Leiter des Thüringer Innovationszentrums Mobilität an der TU Ilmenau.
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Foto: Sebastian Zintel.
Weimar/Nohra (ri) · Im Fahrsicherheitszentrum des ADAC Thüringen fand in Kooperation mit dem BVMW, der IHK, dem Logistiknetzwerk Thüringen sowie der DEKRA und dem TÜV der „Tag der mobilen Zukunft“ statt.
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