2 | 2011 April | Mai 4,90 Euro
Der Mittelstand. www.bvmw.de
Das Unternehmermagazin
Themenschwerpunkt: Arbeit, Gesundheit, Soziales
Gesund auf Erfolgskurs
Innovation und Wachstum .................................................. S. 6
Betrieb und Betreuung .................................................. S. 18
Prävention vor Gericht .................................................. S. 32
Dr. Philipp RĂśsler
Dr. Oliver Stettes
Gabriele Renken-Roehrs
Alles in Ordnung
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EDITORIAL
Keine Angst!
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Den 1. Mai 2011 haben sich viele Mittelständler rot im Kalender angestrichen. Von da an gilt auch bei uns die volle Freizügigkeit für Arbeitnehmer aus osteuropäischen EU-Ländern. Droht Deutschland jetzt eine Flut „billiger” Arbeitskräfte?
Sorgen müssen sich eher die Herkunftsländer machen: Der Weggang von Fachkräften hat zu massiven Strukturproblemen in Osteuropa geführt. Dem dortigen Arbeitsmarkt stehen heute nicht mehr genügend Arbeitskräfte beziehungsweise nur Geringqualifizierte zur Verfügung.
Ein klares Nein. Großbritannien, Irland und Schweden haben ihre Arbeitsmärkte offengehalten und davon nachweisbar profitiert. Ein Grund ist das hohe Bildungsniveau der osteuropäischen Migranten: Über 60 Prozent haben eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine vergleichbare Qualifikation, 22 Prozent von ihnen bringen sogar einen Universitätsabschluss mit.
Und die „Billigarbeiter”? Insbesondere die Gewerkschaften befürchten Lohndumping, weil die aus dem Ausland entsandten Arbeitskräfte zu wesentlich geringeren Löhnen beschäftigt würden. Einen empirischen Beweis dafür gibt es allerdings nicht. Im Gegenteil: Die Reallöhne in Deutschland sind in den vergangenen sieben Jahren gesunken. In den Ländern jedoch, die sich frühzeitig für Arbeitsmigranten aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten geöffnet haben, zogen sie teilweise sogar kräftig an.
Für diese hoch qualifizierten Arbeitskräfte war Deutschland bisher wenig attraktiv. Sie könnten aber helfen, den wachsenden Fachkräftebedarf zu stillen. Mehr als die Hälfte der Klein- und Mittelbetriebe findet keine geeigneten Mitarbeiter. Darin liegt eine große Gefahr für das Wachstum unserer Volkswirtschaft. Mit der Zuwanderung wächst der Bedarf an Gütern und Dienstleistungen. Das stimuliert die Wirtschaft eines Landes. So hat die bisherige Arbeitsmobilität das Bruttoinlandsprodukt in der EU gesteigert. Deutschland dagegen hat auf die volle siebenjährige Übergangsfrist gepocht – und konnte von diesem Wachstum kaum profitieren. Die vollständige Öffnung unseres Arbeitsmarktes lässt deshalb kräftige Impulse für den Aufschwung erwarten.
Die Angst vor einem Massenansturm billiger Arbeitskräfte ist subjektiv nachvollziehbar, aber objektiv unbegründet. Der Abbau der Arbeitsmarktblockaden fördert nicht zuletzt die Integration bereits bei uns lebender EU-Bürger. Fazit: Die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit nutzt nicht nur den Klein- und Mittelbetrieben, die händeringend Fachkräfte suchen. Sie nutzt unserer Gesellschaft insgesamt.
Ihr Mario Ohoven
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INHALT
POLITIK
POLITIK
14 Frauen ja – Quote nein
24 Verwirrende Vielfalt
Bessere Rahmenbedingungen für
Auf dem Weg zu einem
den Mittelstand können helfen
Deutschland
6 Innovation und Wachstum 8 Bürokratisch und zu teuer 10 Strukturschwache Regionen stärken 12 Grüne Ideologie-Pickel 14 Frauen ja – Quote nein 16 Verfechter der sozialen Symmetrie Europa
17
Bürokratieabbau – Danke, Europaabgeordnete!
18 20
Betrieb und Betreuung News aus Brüssel
21
SPE – Basis und Chance für den Mittelstand
22 24
Gute Chancen durch offene Grenzen Verwirrende Vielfalt
Der Mittelstand. | 2 | 2011
SERVICE
POLITIK
Europäischen Vertragsrecht
Rechtshotline 26 Urlaubsgeld trotz Krankheit? Unzuverlässige Auszubildende
IBWF
28 Das Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen 30 Steuertipps Sonstige
31 32
Unternehmen stiften Vielfalt
Was Arbeitgeber bei krankheitsbe dingten Kündigungen beachten müssen
34
Warum 84 Prozent der Präsentationen einschläfern
36 38
Unternehmenspreis für gesunde Betriebe
Milliardenausfälle durch Arbeitsunfähigkeit
Service
BVMW intern
44 Talente gesucht
50 Jahresempfang
der Sonderklasse
Fachkräftemangel erfordert
56
Veränderungen am Arbeitsmarkt
BVMW ehrt Vorzeigeunternehmerin Regine Sixt
Brüssel lockt mit moderner Kunst
56
Deutsch-französisches Energie-Netzwerk
Talente gesucht Buchtipp: Gesunde Unternehmen
Personalie
Mittelständler auf dem Weg ins Netz
58
Dr. Sven Halldorn übernimmt Abteilung im Bundeswirtschaftsministerium
Bund
47 48 50 52
58
Kurz vorgestellt Power für den Mittelstand
62 Berichte
Beteiligungsrekord beim 12. Ulmer BVMW-Unternehmertag
53
Leserbrief: Rückwirkende Rechtsprechung?
54 54 55
Einladung zur Mitgliederversammlung Unternehmer machen MUT Politische Gespräche
„Top Job”
Aus den Ländern
Jahresempfang der Sonderklasse
Messen
BVMW intern
40 42 44 45 46
Ressourcenpflege und Employer Branding
78
Ausgewählte Messen und Veranstaltungen
76 Impressum 4|5
Deutschland POLITIK
Innovation und Wachstum
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Welche Chancen die Gesundheitspolitik dem Mittelstand bietet Die gesundheitspolitische Diskussion der letzten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, war dominiert von der Sichtweise: Das Gesundheitswesen ist ein Kostenfaktor, ein „Klotz am Bein” der Wirtschaft, der Wachstum und Beschäftigung hemmt. Es ist natürlich richtig, dass die Debatte um die Zukunftsfestigkeit unseres Gesundheitssystems immer wieder geführt werden muss. Aber eine Verengung auf die Kostenbelastung ist einseitig und längst überholt. Eine solche Betrachtung verstellt den Blick auf die Chancen einer guten Gesundheitsversorgung und den enormen Stellenwert der Gesundheitswirtschaft in Deutschland.
Das deutsche Gesundheitswesen sichert eine hochwertige Versorgung für die Bürgerinnen und Bürger. Sie ist auch gut für die Wirtschaft, denn sie trägt zur Produktivität bei und hilft, dass wir länger und bei besserer Gesundheit arbeiten können. Angesichts der absehbaren demografischen Entwicklung ist dies eine sehr wichtige Funktion.
Foto: Bundesministerium für Gesundheit.
Boomende Branche
Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler.
Der Mittelstand. | 2 | 2011
Die Gesundheitswirtschaft generiert selbst Wachstum und Innovationen: Fast 230.000 Betriebe, Einrichtungen und Unternehmen erwirtschaften über zehn Prozent des BIP in Deutschland. Die Gesundheitsausgaben beliefen sich im Jahr 2008 auf rund 263 Milliarden Euro. Und der Gesundheitsmarkt hat zweifellos ein großes Zukunftspotenzial. Die Entwicklung von Hightech-Produkten in der Medizintechnik, von innovativen Arzneimitteln, von neuen Behandlungsmethoden und nicht zuletzt von neuen Versorgungsformen zeichnet ihn aus. Unternehmen der deutschen Gesundheitswirtschaft, insbesondere mittelständische Unternehmen,
Foto: pidjoe/iStockphoto.com
nehmen Spitzenpositionen auf dem Weltmarkt ein. Ihre Produkte sind weltweit begehrt und geschätzt, weil sie die medizinische Versorgung verbessern und helfen können, langwierige Behandlungen abzukürzen und Kosten zu sparen. Das Gesundheitswesen ist ein Jobmotor. Hier arbeiten derzeit 4,7 Millionen Menschen. Damit ist heute jeder neunte Erwerbstätige in dieser Branche beschäftigt. Zum Vergleich: In der KFZ-Branche arbeitet nur etwa jeder fünfzigste Erwerbstätige. Die Dynamik dieses Jobmotors zeigt sich in bemerkenswerten Beschäftigungszuwächsen: Allein zwischen den Jahren 1999 und 2009 hat die Zahl der Beschäftigten im Gesundheitswesen um über 600.000 zugenommen – Tendenz: weiter steigend. Damit hat sich das Gesundheitswesen gerade auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und ungeachtet erfolgreicher Kostendämpfungsmaßnahmen als Beschäftigungsmotor erwiesen. Die Gesundheitswirtschaft ist personalintensiv. Denn weil die Arbeit in diesem Bereich ihrer Natur nach helfend, betreuend oder pflegend ist, lässt sie sich nur sehr begrenzt durch Maschinen oder durch Informations- und Kommunikationstechnologie ersetzen. Individuell sehr unterschiedliche Bedürfnisse erfordern Dienstleistungen, die sich auf den konkreten Einzelfall beziehen. Da solche Dienstleistungen meist in Wohnortnähe der Betroffenen erbracht werden, wirkt die Nachfrage unmittelbar im Inland, weist
vor allem einen inländischen Wertschöpfungsanteil auf und schafft damit vor allem hierzulande Beschäftigung. Damit ist die Gesundheits- und Pflegewirtschaft wenig konjunkturanfällig. Auch saisonal bedingte Schwankungen der Beschäftigung bleiben in der Branche fast vollständig aus. Von der Finanzund Wirtschaftkrise, die insbesondere die deutsche Exportwirtschaft schwer getroffen hat, sind die Unternehmen der Gesundheitswirtschaft vergleichsweise wenig betroffen gewesen. Folgt man den Konjunkturumfragen des DIHK, hat sich die Gesundheitswirtschaft viel schneller erholt als die Gesamtwirtschaft und sich damit wie bereits in der Hochphase der Krise als Konjunkturanker erwiesen. Die Unternehmen der Gesundheitswirtschaft haben die komplette Krise hindurch ihre Lage besser bewertet als die Gesamtwirtschaft selbst die exportorientierte Medizintechnik. Darüber hinaus konnte die Gesundheitswirtschaft auch einen Teil der Beschäftigungsverluste in anderen Branchen kompensieren. Finanzierung als Herausforderung Neben einer ungebrochenen Nachfrage und einem steigenden Bedarf spielt die Finanzierung von Gesundheitsversorgung und Pflege über kollektive Sicherungssysteme einen wesentlichen Beitrag. So werden im Kernbereich der Gesundheitswirtschaft rund 70 Prozent der Ausgaben von der GKV finanziert. Diese gesicherte
Basis schafft gute Rahmenbedingungen für nützliche Innovationen und ein bedarfsgerechtes Wachstum der Gesundheitswirtschaft und trägt entscheidend zur Stabilität dieser Branche bei. Dieses enorme Wachstums- und Beschäftigungspotenzial des Gesundheitswesens gilt es auch für die Zukunft zu sichern und zu fördern. Die Bundesregierung will die Dynamik des Wachstumsmarktes Gesundheit nicht nur erhalten. Wir wollen sie ausbauen und dabei die Wahlmöglichkeiten stärken, den Wettbewerb intensivieren und so eine effizientere Gesundheitsversorgung fördern. Und wir haben im Gesundheitswesen mit der Finanzierungsreform so umgesteuert, dass Wachstum und Beschäftigung bei steigenden Gesundheitsausgaben nicht gefährdet werden. Steigende Lohnzusatzkosten verteuern die Arbeit und erschweren Wachstum und Beschäftigung. Wer wirklich will, dass künftige Ausgabensteigerungen im Gesundheitswesen nicht automatisch zu Lasten des Faktors Arbeit gehen, muss deshalb zu einer weitgehenden Entkopplung der Gesundheitskosten von den Lohnzusatzkosten kommen. Deshalb war es auch richtig, den Arbeitgeberbeitrag festzuschreiben, wie wir das mit der Finanzierungsreform umgesetzt haben. Nicht zur Entlastung der Arbeitgeber, sondern zur Sicherung von Wachstum und Beschäftigung. Dr. Philipp Rösler
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Deutschland POLITIK
Bürokratisch und zu teuer Die geplante Reform der Umlageversicherung bringt neue Belastungen für mittelständische Betriebe Seit längerem liebäugelt die Politik mit einer Zentralisierung und Vereinheitlichung der Umlageversicherung. Diese umfasst die Umlageverfahren U1 und U2. Während das U1 die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall absichert und für Arbeitgeber verpflichtend ist, die nicht mehr als 30 Arbeitnehmer beschäftigen, gleicht das U2 finanzielle Belastungen aus dem Mutterschutz aus und ist für alle verpflichtend.
Tatsächlich führte der lebhafte Preiswettbewerb unter den Krankenkassen bisher zu attraktiven Umlagesätzen und damit geringeren Kosten für die Arbeitgeber. Ab 2013 soll es stattdessen bundeseinheitliche Umlagesätze geben, die sich dann nicht an den günstigsten Konditionen orientieren, sondern eher am oberen Drittel der teuersten Umlageverfahren, wie schmerzhafte Erfahrungen aus anderen Vereinheitlichungsprojekten (zum Beispiel einheitlicher Krankenkassenbeitrag) zeigen. Mehr Aufwand Eine zentrale Ausgleichskasse soll auch den Aufwand bei den Betrieben mindern. Doch schon heute stehen Dreiviertel der Arbeitgeber in Sachen U1/U2 mit weniger als fünf Kassen pro Jahr im Austausch. Im neuen System müssten nun mit einer
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Foto: detailblick/fotolia.com
Bisher gehörte die Umlageversicherung zum Tagesgeschäft der gesetzlichen Krankenkassen. Diese konnten die Konditionen ihrer Umlageversicherung selbst bestimmen. Nach dem Willen der Politik soll die Umlageversicherung ab 2013 endgültig zentralisiert und vereinheitlicht werden. Bundeseinheitliche Umlagesätze, Umlagetarife sowie eine zentrale Verwaltungsstelle sollen die Umlageversicherung angeblich entbürokratisieren und damit die Arbeitgeber entlasten – ein Trugschluss. zusätzlichen Stelle Arbeitnehmerdaten ausgetauscht werden. Eigentlich ist aber bereits heute über das maschinelle Erstattungsverfahren zwischen Arbeitgebern und Krankenkassen die Grundlage für eine unbürokratische Abwicklung geebnet. Auch könnten Synergien aus der Ansiedlung der Umlageversicherung bei den Krankenkassen nicht mehr genutzt werden. Da die Kassen sämtliche relevanten Daten der versicherten Arbeitnehmer vorliegen haben, können sie bei Erstattungsanträgen unmittelbar prüfen, ob eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorliegt oder ein Mutterschaftsfall besteht. Weiterhin können sie prüfen, ob Beitragsrückstände zur Sozialversicherung bestehen, was Erstattungen im Rahmen der Umlageverfahren grundsätzlich ausschließt – das alles wäre künftig nicht mehr möglich.
Der BVMW setzt sich deshalb gegen dieses Reformvorhaben ein. Stattdessen unterstützt er eine konstruktive Reform der Umlageversicherung, die eine Vereinheitlichung der unterschiedlichen Umlageverfahren vorsieht. Derzeit scheint der politische Wunsch zur Zentralisierung und Vereinheitlichung der Umlageversicherung gestoppt. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass diese Idee im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens ein Revival erlebt.
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Deutschland POLITIK
Strukturschwache Regionen stärken
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Der ländliche Raum darf wirtschaftlich nicht abgekoppelt werden
Unbestritten ist die deutsche Wirtschaft derzeit die Konjunkturlokomotive Europas. Bei aller Euphorie dürfen wir jedoch die Regionen, welche durch Abwanderung und fehlende Infrastruktur wirtschaftlich benachteiligt sind, nicht aus dem Auge verlieren. Besonders der ländliche Raum ist von Strukturschwäche und Fachkräftemangel betroffen. Allein Ostdeutschland droht bis 2050 die Hälfte seines Erwerbspersonenpotentials zu verlieren. Hier setzt die regionale Wirtschaftspolitik erfolgreich an. Durch den Ausgleich von Standortnachteilen wird der Anschluss an die allgemeine Wirtschaftsentwicklung ermöglicht. Das zentrale Instrument der Regionalpolitik ist die Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur” (GRW). Investitionen in neue Arbeitsplätze
Foto: Bögel/Klaus Brandes.
Der wirtschaftliche Abwärtstrend der strukturarmen Regionen kann nur durch die Ansiedlung von wissenschaftlichen Einrichtungen, optimaler ärztlicher Versorgung, Verkehrsinfrastruktur sowie der dringend erforderlichen Breitbandanschlüsse und dem Tourismusausbau aufgehalten werden.
Claudia Bögel MdB, ist Beauftragte für den Mittelstand, für Postpolitik und IT-Kommunikation der FDP-Bundestagsfraktion und Mitglied im Unterausschuss Regionale Wirtschaftspolitik.
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Die GRW unterstützt diese Maßnahmen durch gezielte Förderprogramme. Je nach Fördergebietsstatus der Region und Größe des Unternehmens werden bis zu 50 Prozent der Kosten von Investitionsvorhaben für kleinere und mittlere Unternehmen zur Verfügung gestellt. Im Rahmen des Sonderprogramms GRW gibt es 2011 zusätzliche 50 Millionen Euro.
Von 1991 bis 2009 wurden rund 40,8 Milliarden Euro GRW-Mittel in die gewerbliche Wirtschaft investiert. So entstanden über eine Million neuer Arbeitsplätze und 1,8 Millionen bestehende Arbeitsplätze konnten gesichert werden. Erfolgreiche Breitbandstrategie Besonders wichtig ist die Bereitstellung von leistungsfähigem Internet in strukturschwachen Gebieten. Nur durch eine optimale Infrastruktur kann die Wirtschaft überzeugt werden, in diese Regionen zu investieren. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen ergeben sich hieraus neue Wachstums- und Beschäftigungspotentiale. Die Bundesregierung hat mit der Breitbandstrategie bereits viel erreicht. Mittlerweile partizipieren 99 Prozent der Bevölkerung an der Breitbandtechnologie mit einer Leistung von mindestens 1 Mbit/ sek. Auch die letzten weißen Flecken auf dem Land müssen jetzt schnellstmöglich den Anschluss an das Internetzeitalter erhalten. Wenn wir nicht ausschließlich auf die teuersten Zukunftstechnologien, wie Glasfaser setzen und möglichst alle bereits zur Verfügung stehenden passiven Infrastrukturen nutzen, können wir den Lückenschluss im ländlichen Raum am ehesten erreichen. Einen Breitbandanschluss für jeden Haushalt wird es schon allein aus Kostengründen nicht geben. Hier können alternative Technologien einspringen wie das kostengünstigere LTE (Long Term Evolution). Es bietet ebenfalls Datenübertragungsraten von 50-100 Mbit/sek.
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Grüne Ideologie-Pickel
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Zu den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz Zäsur also. Eine historische obendrein. Drunter machen wir es nicht, wenn die Rede auf das Ergebnis der baden-württembergischen Landtagswahl kommt. Ein historischer Einschnitt – dabei hat sich unterm Strich nur eines verändert: die Farbkombination der neuen Regierung. Erstmals wird ein Grüner Ministerpräsident, erstmals ein grün-rotes Bündnis regieren. Nach fast 58 Jahren CDU-Dominanz ist das in der Tat ein starkes Stück. Aber der Neckar tritt deshalb nicht über seine Ufer. Baden-Württemberg wird sich genauso mit der ungewohnten Regierung arrangieren wie die ungeübte Regierung mit Baden-Württemberg. Irritationen auf beiden Seiten eingeschlossen. Das wird nicht zuletzt – manchen wird’s wundern – der Verdienst der SPD sein. Nicht erst seit dem grandiosen Wahlerfolg von Olaf Scholz in Hamburg versuchen die Sozialdemokraten, sich zumindest für den sogenannten kleinen Mann als Wirtschaftspartei zu profilieren. Als eine Partei, die ökonomische Vernunft und soziale Kompetenz gut miteinander zu verknüpfen weiß.
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Auf Baden-Württemberg bezogen heißt das, dass die SPD allzu romantischen industriellen Rückwärtsbewegungen der Grünen Einhalt gebieten wird. Der SPDBundesvorsitzende Sigmar Gabriel formuliert das so: In und um Stuttgart werde es auch künftig nicht nur auf den Smart ankommen, sondern auch auf die S-Klasse. Ob eine neue Landesregierung, die aus Daueroppositionsparteien zusammengesetzt wird, in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten aus dem Stand regierungsfähig ist, darf bezweifelt werden. Baden-Württemberg wird mit Reibungsverlusten, Anfängerfehlern und Fremdeleien zu tun haben. Aber das Land darf sich nicht beklagen: Die Mehrheit seiner Wähler und Wählerinnen ist offenbar willens, das zu ertragen. Politische Richtungswechsel – wenn hier auch ungewohnt – sind im Südwesten wie so oft überall vor allem eines: Gewohnheitssache. Keine weitere Haushaltskonsolidierung Aber natürlich gibt es Dinge, die eine Zäsur deutlich machen: Das politisch
erzwungene Aus für Stuttgart 21 würde dazu zählen – und dem bisher berechenbaren Wirtschaftsstandort einen Ohneuns-Stempel aufdrücken. Ob eine Volksabstimmung als Demokratie-Make-up die grünen Ideologie-Pickel überdecken kann, ist fraglich. Raus aus der Atomkraft und Förderung der Ökoenergien aus Sonne, Wind und Wasser – auch hier wird GrünRot Farbe bekennen müssen, wie dieses Ziel erreicht werden soll. Schließlich hat die neue Regierung damit die Wahl gewonnen. Und mit dem Versprechen, den Weg für innovative Schulkonzepte und längeres gemeinsames Lernen über die Grundschule hinaus zu ebnen. Schlagwort Einheitsschule. Feste Bildungspläne für die Kindergärten, bessere frühkindliche Bildung, Ausbau der Ganztagsschulen, Abschaffung der Studiengebühren, mehr Chancengleichheit ohne soziale Barrieren: Auch Grün-Rot wird – gleich wie spendabel man sich zeigt – nach der Wahl nicht alle Versprechungen einlösen können. Von einer weiteren Haushaltskonsolidierung ist ohnehin keine Rede. Auch das haben die Wähler vorher gewusst.
Eine Zäsur also, ein Neustart gegen eine zahlenmäßig starke, im Land weiter hoch präsente und einflussreiche OppositionsCDU. Und ein mit sich selbst beschäftigtes liberales Häuflein. Doch auch CDU und FDP werden sich neu sortieren müssen – und erst langsam begreifen, was es heißt, nur noch zu reagieren statt zu regieren. Der Bürger hat sich entschieden. Die Mehrheit hält die Chance für größer als das Risiko. Das kann man mutig nennen oder verwegen. Immerhin: Schwarz-Gelb hat Grün-Rot das Land in einem guten Zustand überlassen. Die neue Regierung wird davon noch einige Zeit zehren können. Erst danach wird man sehen, ob aus historischen Zäsuren nicht doch nur alltägliche Blessuren geworden sind. Mainz bleibt Mainz In Rheinland-Pfalz mutet der kleine Wechsel von SPD pur zu Rot-Grün dagegen geradezu beschaulich an. In Mainz wie in Stuttgart haben die Wähler der Links-
partei, die auf dem Trittbrett mancherlei Protests in die Landtage kutschieren wollte, die kalte Schulter gezeigt. Kurt Beck bleibt Ministerpräsident – und damit, allen grünen Hoffnungen zum Trotz, alles beim Alten. Die CDU freut sich, dass sie zulegen konnte und schaut deshalb bereits zuversichtlich fünf Jahre nach vorn, wenn die SPD ohne Beck antreten wird. Ob sich bis dahin die ausgemusterten Liberalen wieder gefangen haben, steht allerdings in den Sternen. Die CDU hat in Rheinland-Pfalz wie in Baden-Württemberg ihre Achillesferse schmerzhaft zu spüren bekommen: Letztlich entscheidet das Abschneiden der FDP über Sieg oder Niederlage. Deshalb gilt: In den kommenden Jahren muss sich die Union zwingend auch andere Optionen erarbeiten, wenn sie regieren will – ob in Stuttgart, Mainz oder Berlin.
Wolfgang Molitor Komm. Chefredakteur STUTTGARTER NACHRICHTEN
Schwarz-Gelb hat Grün-Rot das Land in einem guten Zustand überlassen.
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Deutschland POLITIK
Frauen ja – Quote nein Bessere Rahmenbedingungen für den Mittelstand können helfen
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gungen, die fehlen. Heute gehen rund 45 Prozent aller erwerbstätigen Frauen einer Teilzeitbeschäftigung nach. Deutschland belegt damit in Europa die Spitzenposition. Fragt man nach den Ursachen, werden mehrheitlich familiäre Verpflichtungen genannt. Da bleibt oft nicht viel Zeit, um Berufserfahrung zu sammeln und Karriere zu machen. Abhilfe könnte beispielsweise der Ausbau eines flächendeckenden Betreuungsangebotes für Kinder und Jugendliche schaffen. Während momentan lediglich rund 14 Prozent der Kinder unter drei Jahren in Deutschland betreut werden, sind es in Schweden rund 45 Prozent.
Unserer Wirtschaft mangelt es an Frauen. Umfragen zufolge sind in den größten 200 Unternehmen Deutschlands lediglich 3,2 Prozent der höchsten Führungspositionen mit Frauen besetzt. Ein Mangel, der auf fehlende Gleichberechtigung und veraltete Rollenbilder schließen lässt. Betrachtet man mittelständische Unternehmen, greift dieses Bild nicht. Die Flexibilität, die flachen Strukturen und die persönlichen Bindungen zwischen Geschäftsführer und Personal sind es, die den Frauen hier ausreichend Möglichkeiten bieten, Karriere zu machen. Entscheidungen werden aufgrund von Leistung und Qualifikation getroffen. Zeit für Diskriminierung bleibt da nicht. Das ist auch der
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Grund, warum die Anzahl der Frauen in Führungspositionen in mittelständischen Betrieben kontinuierlich steigt. Untersuchungen belegen, dass bereits heute rund ein Fünftel aller Familienbetriebe durch eine Frau geführt werden. Erst mit steigender Unternehmensgröße verschwinden auch die Frauen aus den Topetagen. Teilzeitbeschäftigung im Trend Eine gesetzlich festgelegte Frauenquote, nach norwegischem Vorbild, soll dies nun ändern. Mittelständischen Unternehmen hilft ein solches Modell wenig. Das Problem im Mittelstand ist nicht die mangelnde Bereitschaft, Frauen einzustellen oder zu fördern, sondern es sind die Rahmenbedin-
Auch aus ökonomischer Sicht lassen sich Gründe gegen eine gesetzliche Quote anführen: Es ist nicht nur das Prinzip des freien Wettbewerbs, das durch eine Quotenregelung außer Kraft gesetzt wird, sondern auch die unternehmerische Freiheit. Hinzu kommen Schwierigkeiten bei der Umsetzung einer Frauenquote als reine statistische Vorgabe. Während ein Dienstleistungsunternehmen kaum Probleme hat, qualifizierte Frauen einzustellen, wird ein mittelständischer Anlagenbauer nur mühsam die benötigte Diplom-Ingenieurin finden. Um dies zu ändern, muss bereits in der Schule stärker für technische Berufe geworben werden. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass eine Frauenquote das Problem lediglich verschleiern, aber nicht lösen kann. Ohne bessere Rahmenbedingungen wird auch in Zukunft vielen Frauen der Weg in die Führungsetagen versperrt bleiben, und der Mittelstand in der Frage der Frauenförderung weiterhin auf sich selbst gestellt sein.
Dipl.-Volksw. Sindy Vollmert
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Deutschland POLITIK
Verfechter der sozialen Symmetrie Bonn – 1. Juli 1968: Karl Schiller (li.) mit Robert McNamara, Präsident der Weltbank.
In der Finanz- und Wirtschaftskrise trat staatliche Wirtschaftspolitik als Retter auf den Plan. In Rekordzeit wurde das Finanzmarktstabilisierungsgesetz mit dem Bankenrettungsschirm parlamentarisch verabschiedet. Zwei umfangreiche Konjunkturprogramme wurden aufgelegt, eine Neuregelung der Kurzarbeit verhinderte massive Beschäftigungseinbrüche. Darin liegt die Renaissance der wirtschaftspolitischen Grundkonzeption eines Mannes, der am 24. April 100 Jahre alt geworden wäre: Karl Schiller (1911–1994), ehemaliger Hamburger und Berliner Wirtschaftssenator, Bundeswirtschaftsminister von 1966 bis 1972, 1971/72 zugleich Finanzminister, hatte in einer vergleichsweise moderaten Rezession 1966/67 durch eine aktive staatliche Wirtschaftspolitik dafür gesorgt, dass die Konjunktur wieder Fahrt aufnahm, die Arbeitslosigkeit zurückging und hohe Wachstumsraten von sechs bis 7,5 Prozent zu verzeichnen waren.
Foto: ddp images/AP/Heinrich Sanden.
Marktwirtschaft und Staat Der in Breslau geborene, in Kiel aufgewachsene und in Hamburg lehrende Professor für Volkswirtschaft verband Theorie und Praxis zu einer gelungenen Synthese. Oft hat er seine Konzeption als „freiheitlichen Sozialismus” bezeichnet. Wobei sein Verständnis von Sozialismus weit entfernt war von Parteidiktatur, Verstaatlichungen, Zentralverwaltungswirtschaft. Karl Schiller war Marktwirtschaftler durch und durch. Damit verbunden aber war für ihn ein zutiefst ethisches Engagement für soziale Gerechtigkeit. Aus beiden Elementen
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Zum Gedenken an Karl Schiller (1911–1994)
formte sich sein wirtschaftspolitisches Konzept. Deshalb auch hatte er sich 1946 der SPD angeschlossen, in der er immer ein – wenn auch einflussreicher – Querdenker blieb. Ludwig Erhards Konzept der sozialen Marktwirtschaft hatte entscheidenden Anteil am wirtschaftlichen Aufstieg der Bundesrepublik. Karl Schiller stand auf dem Boden dieses Grundmodells. Aber er fügte ihm ein zentrales Element hinzu: Den aktiven, wirtschaftspolitisch handelnden Staat, der nicht nur die Grundordnung sicherte, sondern Rahmenbedingungen je nach Situation zu verändern in der Lage war. In Zeiten der Konjunkturschwäche galt es, durch zum Teil kreditfinanzierte staatliche Investitionen für neue Aufträge zu sorgen, durch Steuersenkungen und Zinsverbilligung Nachfrage anzukurbeln. Umgekehrt war bei Überhitzung geboten, Staatsausgaben zu kürzen, Zinsen anzuheben, Lohnzurückhaltung zu üben und dadurch buchstäblich auf die Bremse zu treten. Karl Schiller erweiterte in der Großen Koalition 1966–1969 das wirtschaftspolitische Instrumentarium. Zwei Konjunkturprogramme wurden aufgelegt. Das Stabilitäts- und Wachstumsgesetz wurde geschaffen, das die Wirtschaftspolitik auf das Magische Zielviereck von stetigem Wachstum, Stabilität, Vollbeschäftigung und außenwirtschaftlichem Gleichgewicht verpflichtete – und bis heute gilt. Schiller rief die Konzertierte Aktion ins Leben, in der Wirtschaftsverbände, Gewerkschaften und Regierung an einem Tisch ökonomische Ziele und Wege koordinier-
ten. Er sprach von sozialer Symmetrie und meinte damit eine gerechte Gewinn- und Lastenverteilung als Merkposten der Politik. Zusammengefasst lässt sich sein Konzept als globalgesteuerte Marktwirtschaft bezeichnen. Eingriffe in einzelne Unternehmensentscheidungen kamen darin ausdrücklich nicht vor. 1972 trat Karl Schiller als Bundeswirtschafts- und -finanzminister zurück. Äußerer Anlass war, dass sich das Bundeskabinett unter Willy Brandt in einem währungspolitischen Konflikt auf die Seite des damaligen Bundesbankpräsidenten Karl Klasen stellte, der Devisenkontrollen gefordert hatte, die Schiller ablehnte. Tieferer Hintergrund war jedoch, dass die dringenden Mahnungen des Finanzministers zu Haushaltsdisziplin und Sparmaßnahmen auf taube Ohren stießen. Modell für die Zukunft Viele Fragen der heutigen Wirtschaftspolitik haben sich zu Zeiten Karl Schillers noch nicht oder noch nicht in der jetzigen Schärfe gestellt. Er selbst war das Gegenteil eines Dogmatikers. Also kann und darf man ihn nicht eins zu eins auf die heutige Zeit übertragen. Sein Grundansatz jedoch, die Verbindung von marktwirtschaftlicher Überzeugung mit einem aktiven Staatshandeln, das die Marktkräfte sichern und stärken hilft und dabei den sozialen Ausgleich nicht vernachlässigt, bleibt auch in der Gegenwart unverzichtbar und für die Zukunft tauglich. Dr. Hans Kremendahl Staatssekretär a. D. Mitglied im Politischen Beirat des BVMW
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POLITIK Europa
Bürokratieabbau – Danke, Europaabgeordnete! Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück. Dieses Prinzip ist immer wieder beim Thema Bürokratieabbau anzutreffen, in Berlin ebenso wie in Brüssel. Der britische Mittelstandsverband FSB und der BVMW haben gemeinsam unter dem Motto „Action not words” die Abgeordneten des Europaparlaments auf dieses Problem hingewiesen. Mit der Unterzeichnung der EU-Deklaration 88/2010 zur Verringerung des Verwaltungsaufwands für kleine und mittlere Unternehmen setzten die folgenden Abgeordneten aus Deutschland ein klares Zeichen für die Unterstützung des Mittelstandes. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle ausdrücklich bedanken.
Name Jan Philipp Albrecht Alexander Alvaro Burkhard Balz Elmar Brok Michael Cramer Jürgen Creutzmann Ismail Ertug Markus Ferber Karl-Heinz Florenz Sven Giegold Nadja Hirsch Monika Hohlmeier Franziska Keller Wolf Klinz Dieter-Lebrecht Koch Alexander Graf Lambsdorff Klaus-Heiner Lehne Gesine Meissner Angelika Niebler Hans-Gert Pöttering Heide Rühle Alexandra Thein Michael Theurer Hermann Winkler
Fraktion Grüne/EFA ALDE EVP EVP Grüne/EFA ALDE S&D EVP EVP Grüne/EFA ALDE EVP Grüne/EFA ALDE EVP ALDE EVP ALDE EVP EVP Grüne/EFA ALDE ALDE EVP
Partei Deutschland Bündnis 90/Die Grünen FDP CDU CDU Bündnis 90/Die Grünen FDP SPD CSU CDU Bündnis 90/Die Grünen FDP CSU Bündnis 90/Die Grünen FDP CDU FDP CDU FDP CSU CDU Bündnis 90/Die Grünen FDP FDP CDU
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Europa POLITIK
Betrieb und Betreuung
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Europas Unternehmen setzen auf Familienfreundlichkeit
Der Mittelstand. | 2 | 2011
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf genießt aus Sicht der Wirtschaft einen hohen Stellenwert. Dies ist das Ergebnis einer Befragung von 5.000 Unternehmen in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Schweden und dem Vereinigten Königreich, die vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln durchgeführt und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die RobertBosch-Stiftung gefördert wurde. Den hohen Stellenwert bestätigen in allen sechs untersuchten Ländern mindestens acht von zehn Geschäftsleitungen. Viele Unternehmen weisen sogar eine besonders familienfreundliche Unternehmenskultur auf. Das heißt, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist selbstverständlich, und Mitarbeiter mit und ohne Familienpflichten haben die gleichen Karriere- und Entwicklungschancen. Eine familienfreundliche Unternehmenskultur setzt zudem voraus, dass zwischen Geschäftsleitung und Beschäftigten ein angemessener Dialog über eine familienfreundliche Personalpolitik erfolgt. Demnach kann gut über ein Drittel (38 Prozent) der Unternehmen in Deutschland das Prädikat „familienfreundliche Unternehmenskultur” ausgestellt werden. Damit liegen deutsche Unternehmen vor Unternehmen aus dem Vereinigten Königreich (30 Prozent) und Polen (34 Prozent). Spitzenreiter ist Schweden mit 62 Prozent, gefolgt von Italien (55 Prozent) und Frankreich (48 Prozent). Eine familienfreundliche Unternehmenskultur hat einen positiven Einfluss auf die Anzahl der personalpolitischen Angebote. Allerdings bedeutet das Fehlen einer ausgeprägten familienfreundlichen Haltung der Unternehmen nicht zwangsläufig, dass diese auf Angebote von familienfreundlichen Maßnahmen verzichten. Dies zeigt sich bereits beim Blick auf die Verbreitung familienfreundlicher Maßnahmen in den sechs Ländern. In Schweden und dem Vereinigten Königreich ist trotz unterschiedlicher Verbreitung einer familienfreundlichen Unternehmenskultur die durchschnittliche Anzahl von Maßnahmen, mit denen die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf gefördert werden soll, am größten. Auch die deutsche Wirtschaft weist ein starkes Engagement zur Verbesserung der Vereinbarkeit auf. Dagegen ist das Engagement der Geschäftsleitungen in Frankreich, Italien und Polen insgesamt betrachtet schwächer ausgeprägt als hierzulande. Flexible Arbeitszeiten bevorzugt Teilzeitbeschäftigung, flexible Tagesund Wochenarbeitszeiten und individuell ausgehandelte Arbeitszeiten sind in allen Untersuchungsländern die bevorzugten Instrumente, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Schwedische und britische Unternehmen bieten insgesamt mehr Maßnahmen im Bereich Arbeitszeitflexibilisierung/flexible Formen der Arbeitsorganisation an als deutsche Vergleichsfirmen, italienische und polnische weniger. Französische Betriebe unterscheiden sich beim Umfang ihres Engagements nicht signifkant von den Unternehmen hierzulande. Eine umfangreiche Förderung berufstätiger Eltern vor, während und nach der Elternzeit ist in schwedischen und britischen sowie in deutschen Unternehmen zu beobachten. Die Betriebe in allen drei Ländern haben gemein, dass sie ihren Beschäftigten häufig ermöglichen, während der Elternzeit Teilzeit zu arbeiten. Hierzulande nehmen die Geschäftsleitungen nach eigener Einschätzung zudem besonders stark auf die Belange von Eltern Rücksicht, wenn Arbeitsprozesse geplant oder Termine vereinbart werden. Viele schwedische und britische Geschäftsführungen stellen den Mitarbeitern in Elternzeit Paten an die Seite und ermuntern häufig auch die männlichen Belegschaftsangehörigen, Elternzeit in Anspruch zu nehmen oder Teilzeit zu arbeiten Die Unterstützung der Mitarbeiter bei der Kinder- und Angehörigenbetreuung ist in allen sechs Ländern deutlich verhaltener als bei der Flexibilisierung von Arbeitszeiten und Arbeitsorganisation sowie bei der Elternzeit/Elternförderung. Wenn die Unternehmen aktiv werden, dann vor allem
durch die Gewährung von Sonderurlaub über die gesetzlichen Ansprüche hinaus. Dies gilt im Fall kranker Kinder genauso wie bei pflegebedürftigen Angehörigen. Betriebliche Kinderbetreuungsplätze finden sich hingegen lediglich in Einzelfällen. Höhere Arbeitszufriedenheit als Hauptmotiv Mit Ausnahme von Deutschland ist die Erfüllung gesetzlicher oder tarifvertraglicher Vorgaben der wichtigste Beweggrund für die Geschäftsleitungen familienfreundliche Maßnahmen einzuführen. Hierzulande ist das Hauptmotiv die Erhöhung der Arbeitszufriedenheit, gefolgt von der Aussicht auf eine Steigerung der Attraktivität des Unternehmens für Bewerber und Mitarbeiter sowie der Hoffnung auf Produktivitätszuwächse. Diese drei Motive spielen auch in den anderen fünf untersuchten Ländern eine große Rolle. Außerdem streben deutsche Unternehmen deutlich häufiger die schnelle Integration von Rückkehrern aus der Elternzeit in die betrieblichen Prozesse an als die Vergleichsunternehmen in anderen Staaten. Dagegen berichten sie im Vergleich zu den Unternehmen in den anderen fünf Ländern, dass die Mitarbeiter die Einführung familienfreundlicher Maßnahmen ausdrücklich gewünscht hätten. Wo kein Bedarf besteht, existiert auch keine Handlungsnotwendigkeit. Mit Ausnahme von Polen zählt dies in den Untersuchungsländern zu den Hauptgründen dafür, dass die Unternehmen nicht aktiv werden. Überall unterbleiben Maßnahmen, die über staatliche und tarifvertragliche Vorgaben hinausgehen auch deshalb, weil diese Vorgaben als ausreichend erachtet werden. Zudem birgt staatliches Handeln die Gefahr, die Eigeninitiative der Unternehmen oder das Engagement der Sozialpartner zu verdrängen.
Dr. Oliver Stettes Institut der deutschen Wirtschaft Köln www.iwkoeln.de
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Europa POLITIK Insolvenzen in Europa
Macht der Wirtschaftsprüfer
Neuer Vorstoß
Leichte Besserung
Mehr Wettbewerb unerlässlich
Einheitliche Unternehmenssteuern?
Die Wirtschaftsleistung Europas hat nach dem Krisenschock im Vorjahr insgesamt wieder zugelegt. Diese Entwicklung schlägt sich auch in den Insolvenzzahlen nieder, die die Creditreform-Wirtschaftsforschung vorgelegt hat. Danach wurden in den westlichen EU-15-Staaten (plus Norwegen und Schweiz) im vergangenen Jahr 175.677 Firmenkonkurse registriert. Das sind 1,4 Prozent weniger als im Jahr 2009, womit die Zahl auf dem zweithöchsten Niveau der vergangenen zehn Jahre liegt. In Mittel- und Osteuropa ist der Trend anders, dort wuchs die Zahl insolventer Unternehmen um 14 Prozent. Mit 89 Pleiten pro 10.000 Unternehmen liegt die Quote in Deutschland leicht über dem europäischen Durchschnitt von 68. Unsere Nachbarländer Frankreich, Schweiz, Belgien, Österreich, Dänemark und Luxemburg müssen sogar mit dreistelligen Insolvenzquoten (102 bis 321) leben. Bei den Privatinsolvenzen verzeichnen wir europaweit einen Zuwachs von 5,2 Prozent, in Deutschland sind es 7,6 Prozent.
Foto: Zsuzsanna Kilian/SXC.hu
www.creditreform.de
Die EU-Kommission nimmt erneut Anlauf in Richtung europäischer Steuerpolitik, obwohl Brüssel dafür streng genommen keine Kompetenz hat. Auslöser ist das häufig praktizierte Steuer-Dumping einiger EU-Staaten, wie Irland, das erneut milliardenschwere Hilfskredite braucht. Die „Gemeinsame konsolidierte Körperschaftssteuer-Bemessungsgrundlage” hätte zur Folge, dass die Unternehmen ihre Steuererklärungen EU-weit nur noch bei einem Finanzamt einreichen müssen und alle in der EU entstandenen Gewinne und Verluste verrechnen können. „Der Markt für Wirtschaftsprüfung ist hyperkonzentriert. Das gilt umso mehr für die lukrativsten Segmente des Marktes und das verhindert die Entstehung neuer Prüfungsfirmen”. Dies sagt EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier, der bis November mit Hilfe einer Richtlinie für mehr Wettbewerb unter den Wirtschaftsprüfern sorgen will. Die Initiative zielt vor allem gegen die „Großen Vier” KPMG, Deloitte, Ernst & Young und PricewaterhouseCoopers, die im Zuge der Finanzkrise für viel Verärgerung gesorgt haben. Prüfungsgesellschaften hatten Bilanzen vieler Banken testiert, die wenig später vom Steuerzahler teuer gerettet werden mussten. Ein Dorn im Auge ist Brüssel auch die Doppelfunktion der Prüfungsgesellschaften als Abschlussprüfer und als Berater der Unternehmen. Interessenkonflikte liegen auf der Hand.
Allerdings hat der neue Vorschlag wieder einen Haken: Die Unternehmen können nach wie vor wählen, ob sie nach dem nationalen Steuersystem verfahren oder das europäische Modell anwenden. Markus Ferber, der Vorsitzende der CSU-Gruppe im EU-Parlament, sieht die Initiative positiv: „Vor allem mittelständische Unternehmen, die grenzüberschreitend tätig sind, wird eine europaweit einheitliche Bemessungsgrundlage viele Vorteile bringen. Durch die Senkung der Kosten für die Steuerverwaltung und durch die Vereinheitlichung der Steuererklärung würden KMUs deutlich entlastet”. Die EU-Kommission beziffert die Einsparungen für die Wirtschaft auf zwei Milliarden Euro. www.ec.europa.eu/taxation
www.euractiv.de/finanzplatz-europa
Der Mittelstand. | 2 | 2011
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Foto Mitte: Doris Heinrichs/fotolia.com
News aus Brüssel
Genossenschaftsbanken würden geschwächt Die Kritik am EU-Richtlinienentwurf zur Einlagensicherung wird lauter. Der Brüsseler Regulierungsansatz unterscheide nicht zwischen Geschäftsbanken und Instituten, die bereits eine bewährte Risikovorsorge betreiben, meint eine gemeinsame Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft und der Universität Köln. Vor allem belaste die Richtlinie die Genossenschaftsbanken doppelt. Sie sei deshalb systemisch kontraproduktiv und ordnungspolitisch falsch. Das privat organisierte Sicherungssystem der Kreditgenossenschaften entspräche „dem Grundsatz der Subsidiarität”, dem auch die EU verpflichtet ist, heißt es in einer
Erklärung. Volksbanken und Geschäftsbanken dürften nicht über einen Kamm geschoren werden.
Foto: Spiderstock/iStockphoto.com
EU-Richtlinie zur Einlagensicherung
Neue Hilfen für KMU
Brüderle startet EU-Monitoring „Was kommt an neuen Regelungen auf uns zu?”, fragen sich viele Mittelständler, wenn sie nach Brüssel blicken. Bundeswirtschaftsminister Brüderle will kleine und mittlere Unternehmen nun frühzeitig über geplante EU-Vorschriften informieren, damit sie rechtzeitig reagieren und sich einmischen können. Im punkto Mittelstandsfreundlichkeit möchte er der EU-Kommission noch mehr auf die Finger schauen. Daher soll künftig in regelmäßigen Abständen ein neuer „Mittelstandsmonitor” erarbeitet werden. Anhand des
jährlich im Herbst veröffentlichten Arbeitsprogramms der EU-Kommission will das BMWi eine Liste aller zu erwartenden EU-Initiativen erstellen. Gemeinsam mit den Mittelstandsverbänden werden die Vorhaben systematisch auf ihre Relevanz für mittelständische Unternehmen geprüft und nach dem Ampelprinzip gekennzeichnet. Nach dem Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser” will das Wirtschaftsministerium die Einhaltung des Brüsseler Prinzips „Vorfahrt für KMU” überwachen.
SPE – Basis und Chance für den Mittelstand Die Funktionsweise einer GmbH ist jedem Unternehmer in Deutschland und Österreich klar. Aber wie funktioniert die finnische Oy oder die griechische EPE? Selbst wenn die Unterschiede nur gering wären, schreckt das unbekannte Gesellschaftsrecht im ersten Moment ab. Dies ist einer der Gründe, warum kleine und mittelständische Unternehmen die Vorteile des europäischen Binnenmarkts kaum nutzen.
ternehmen. Dennoch überwiegt in einigen Amtsstuben die Angst vor Neuem. Angst ist aber kein guter Ratgeber, wenn ein gemeinsames gesellschaftsrechtliches Fundament für 20 Millionen kleine und mittlere Unternehmen entwickelt werden soll. Daher fordert der BVMW alle Beteiligten zur raschen Kompromissfindung auf – und wird sich mit einem eigenen Positionspapier an der Diskussion beteiligen.
Streit gibt es über die Auswirkungen der SPE auf die Steuereinnahmen, die Mitbestimmung und das Mindestkapital. Dabei sind Steuern und Mitbestimmung zunächst unabhängig von der Gesellschaftsform mittelständischer Un-
Foto: macroman/fotolia.com
Eine einheitliche europäische Rechtsform für den Mittelstand wäre daher eine vertrauensbildende Maßnahme. Diskutiert wird sie unter dem Namen SPE (Societas Privata Europaea). Aber die gute Idee wird zurzeit zerredet. Die Mitgliedsstaaten wollen ihre nationalen Eigenheiten berücksichtigt wissen, und in Deutschland ziehen sogar die Ministerien nicht an einem Strang.
Europa POLITIK
Gute Chancen durch offene Grenzen Fachkräfte aus Osteuropa können deutschen Betrieben helfen
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In der Vergangenheit wurde immer wieder das Gespenst der Arbeitskräfte aus anderen Ländern beschworen, die dem deutschen Arbeiter den Job wegnehmen. Heute dominieren die Stimmen, die ein Fehlen von Fach- und Arbeitskräften voraussagen und die Regierung auffordern, den planmäßigen Zugang von Arbeitskräften nach Deutschland zu sichern. Die auch von Deutschland praktizierte Regelung, wonach neuen EU-Mitgliedern nicht sofort der Zugang zum europäischen Arbeitsmarkt offensteht, erweist sich seit drei Jahren als Hemmnis: Der deutsche Wirtschaftsmarkt kann nicht ausreichend mit Fachkräften versorgt werden. Am 1. Mai dieses Jahres wird sich diese Schranke wieder für einige neue EU-Mitglieder heben. Bulgarische und rumänische Arbeitskräfte müssen aber bis mindestens 2013 den beschwerlichen Weg zur Erlangung einer Arbeitserlaubnis in Deutschland gehen. Die anderen großen Industrienationen der EU haben diese Möglichkeit längst für sich genutzt. Eine Vollbeschäftigung in den nächsten Jahren in Deutschland ist nicht nur ein Zeichen gestiegener
Der Mittelstand. | 2 | 2011
Wirtschaftskraft, sondern zunehmend der demografischen Entwicklung geschuldet. Das Arbeitskräftepotenzial in Deutschland wird sich nach 2015 spürbar verringern. Ausgehend von der demografischen Entwicklung werden nicht mehr genügend Jugendliche für die Berufsausbildung und immer weniger ältere Menschen, durch den Übergang in die Rente, als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Drückende Demografie Dieser Prozess hat schon begonnen. Eine aktuelle Studie des Fraunhofer Instituts geht davon aus, dass in den Jahren 2015–2025 jährlich 500.000 Arbeitskräfte bei nur noch einer Million Arbeitslosen der Wirtschaft fehlen werden. Die Schlussfolgerung der Wissenschaftler: Ab 2015 müssten jährlich rund 800.000 Migranten nach Deutschland kommen. Da diese Entwicklung in ähnlicher Weise auch unsere europäischen Nachbarländer betreffen wird, steht Deutschland zunehmend in Konkurrenz beim Kampf um die besten Köpfe. Umso wichtiger ist es gerade für deutsche Mittelständler, sich rechtzeitig auf
die demografische Herausforderung einzustellen. Hilfe können hier erfahrene Dienstleister wie die Deutsch-Polnische Wirtschaftsentwicklungs-Gesellschaft mbH (DePoWi) bieten. Das Unternehmen in Frankfurt/Oder sucht und vermittelt im Auftrag deutscher Unternehmen und in Zusammenarbeit mit staatlichen Arbeitsagenturen seit Jahren erfolgreich Fachkräfte aus Polen und Rumänien für eine zeitweilige oder dauerhafte Tätigkeit in Deutschland. Denn in beiden Ländern stehen gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung. Dazu zählen Hochschulabsolventen, Spezialisten und Facharbeiter in allen einschlägigen Gewerken mit anerkannten Berufsabschlüssen und Qualifikationen sowie internationaler Erfahrung. www.depowi.de
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Mehr Freiheit durch Liquidität Factoring eröffnet mittelständischen Unternehmen neue Spielräume
Roland Scholz Geschäftsführer der SFactoring GmbH
Die Signale für die deutsche Wirtschaft sind positiv. Die führenden Wirtschafts institute rechnen in diesem Jahr mit einem weiteren Aufschwung. Für das Bruttoin landsprodukt wird ein Wachstum von 2,5 Prozent erwartet. Mit der Konjunktur rücken auch zunehmend mehr Investi tionen bei den Unternehmen ins Blickfeld. Auf der anderen Seite sind die Firmen gefordert, ihre Liquidität zu sichern, um eingehende Aufträge zu bewältigen. Zu sätzlich ist der Druck auf die Unternehmen durch verschärfte Regeln für die Kredit vergabe gestiegen: Basel II und III sowie die unterschiedliche Zahlungsmoral unter den Geschäftspartnern sind hier maßgeb lich von Bedeutung. Um diesen Anforderungen gerecht zu wer den und sich Wettbewerbsvorteile zu sichern, bietet sich Factoring als zusätzli cher Baustein in der Unternehmensfinan zierung an. Diese Finanzierungsform wächst in Deutschland sehr dynamisch und hat in den vergangenen Jahren stetig an Bedeu tung gewonnen. Das unterstreicht auch Roland Scholz, Ge schäftsführer der SFactoring: „Seit der Gründung der SFactoring GmbH 2006 sind wir stetig gewachsen. Das belegt, dass wir ein modernes Finanzierungsinstrument anbieten, das für die Unternehmen weiter an Bedeutung gewinnt und grundsätzlich jedem Unternehmer zur Verfügung steht.“
Spezialist für Mittelständler Die SFactoring GmbH ist ein Unternehmen der Sparkassen Finanzgruppe, sie hat sich insbesondere auf Mittelstandskunden mit einem Jahresumsatz bis fünf Millionen Euro spezialisiert und bietet hierfür ent sprechende Factoringlösungen an.
den“, betont Roland Scholz. Zudem sinkt aufgrund des Forderungsverkaufes die Bilanzsumme, was wiederum zu einer bes seren Eigenkapitalquote führt und das Bankrating positiv beeinflusst, denn eine Hausbank ist mit Factoring i.d.R. nicht zu ersetzen.
„Dreh und Angelpunkt beim Factoring sind die offenen Forderungen des Kunden“, erklärt Roland Scholz. Der Kunde verkauft seine ausstehenden Forderungen an einen Factor – wie die SFactoring. Dafür erhält er ein Dienstleistungspaket aus drei we sentlichen Bausteinen:
Damit bietet Factoring den Unternehmen genau den Freiraum, den sie brauchen. Durch die Bündelung von Finanzierung und Dienstleistung kann sich der Unter nehmer mehr auf sein Kerngeschäft kon zentrieren und somit erfolgreicher am Markt agieren.
1. Zuerst sichert der Factor dem Kunden Liquidität, indem er innerhalb von zwei Tagen 80 bis 95 Prozent der Forderungssumme überweist. Den Restbe trag erhält das Unterneh men, sobald der Rech nungsempfänger seine ausstehende Summe be glichen hat.
Weitere Informationen: www.s-factoring.de
2. Die Unternehmen sind vor Forderungsausfällen geschützt, da der Factor dieses Risiko komplett übernimmt. 3. Das Debitorenmanage ment inklusive Mahn wesen komplettiert das Angebot und spart den Unternehmen Zeit. Die Vorteile sind offen sichtlich: „Aufgrund der verbesserten Liquiditäts lage können Skonti und andere Einkaufsvorteile viel besser genutzt wer
Europa POLITIK
Verwirrende Vielfalt
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Auf dem Weg zu einem Europäischen Vertragsrecht Viele Verbraucher müssen enttäuscht feststellen, dass ein im Internet gefundenes Produkt bei einem ausländischen Anbieter nicht bestellt werden kann, beziehungsweise dieser bietet keinen Versand in bestimmte Länder an. Einer Studie der Europäischen Kommission zufolge ist dies in 15 EU-Staaten bei der Hälfte der online angebotenen Waren der Fall. Mehr als 75 Prozent der Unternehmer beschränken ihre Tätigkeit auf den rein innerstaatlichen Geschäftsverkehr. Und nur acht Prozent der Verbraucher kaufen Waren online in anderen Mitgliedstaaten. Offensichtlich nutzen gerade KMU nicht die sich bietenden Vorteile des Binnenmarkts. Die unterschiedlichen Rechtsvorschriften in den Mitgliedsländern schrecken ab. Vertragsabschlüsse erscheinen komplex, sind mit Unsicherheiten behaftet und verursachen Mehrkosten. Dies ist sowohl für die Verbraucher als auch für Unternehmer nachteilig.
Foto: Maria Mitrofanova/fotolia.com
Auf europäischer Ebene wurde früh Handlungsbedarf festgestellt: Wissenschaftliche Grundlagenforschung gibt es seit Anfang der 80er Jahre. Bereits 1989 hat das Europäische Parlament ein europäisches Zivilgesetzbuch gefordert mit einem allgemeinen Teil für Regelungen zum Rücktrittsrecht etc. und einem besonderen Teil für bestimmte Vertragsarten. Zu Beginn dieses Jahrtausends wurde die Diskussion über ein europäisches Vertragsrecht immer lebhafter. Im Sommer 2010 wurde das Grünbuch „Optionen für die Einführung eines Europäischen Vertragsrechts für Verbraucher und Unternehmen” veröffentlicht, in welchem die Kommission insgesamt sieben Anwendungsoptionen zur Diskussion stellt; bis Ende 2011 will die Justizkommissarin Viviane Reding auf der Grundlage dieser Konsultation einen konkreten Gesetzesentwurf für ein Europäisches Vertragsrecht vorstellen.
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Die unterschiedlichen Rechtsvorschriften in den Mitgliedsländern schrecken ab. Die Optionen für die Anwendung gehen weit auseinander: Die unverbindlichste Möglichkeit sieht vor, Empfehlungen – in Form von Grundprinzipien, Definitionen und Mustervorschriften etc. – einer Gruppe von Rechtsexperten veröffentlichen zu lassen, auf welche die Gesetzgeber bei künftiger Gesetzgebung zurückgreifen können. Theoretisch denkbar wäre aber auch, ein verbindliches einheitliches Europäisches Zivilgesetzbuch zu beschließen, welches die bestehenden nationalen Gesetzbücher ersetzt. Lösung in der Mitte Die Kommission aber auch das Europäische Parlament haben bereits deutlich gemacht, dass sie eine Lösung in der Mitte befürworten: Die Schaffung eines fakultativen europäischen Vertragsrechts, welches wahlweise neben die nationalen Rechtsordnungen tritt, und für das sich sowohl Verbraucher als auch Unternehmer frei entscheiden könnten. Dieses 28. Vertragsrecht stünde neben den 27 nationalen Vertragsrechten in allen Amtssprachen der Mitgliedsstaaten zur Verfügung und würde einheitlich ausgelegt werden.
Eine Vertragspartei möchte ein Produkt erwerben, das im Internet angeboten wird. Auf der Angebotsseite findet sich dann ein Feld, beispielsweise in Form einer europäischen blauen Flagge, auf das man klicken kann. Hierdurch würde der Vertrag europäischem Recht unterliegen. Wesentliche Punkte müssen noch diskutiert werden: Soll das Europäische Vertragsrecht lediglich für grenzüberschreitende oder auch für innerstaatliche Verträge gelten? Soll es auch für reine Unternehmerverträge gelten? Viele Gründe sprechen für ein fakultatives Instrument. Sie ergeben sich vor allem aus den Vorteilen einer Standardisierung: Bietet das optionale Vertragsregime einen sowohl für Verbraucher als auch für Unternehmer annehmbaren Ausgleich zwischen zwingenden verbraucherschützenden Regelungen und wettbewerbsfähigem dispositivem Vertragsrecht, würde für beide Parteien die Auseinandersetzung mit verschiedenen nationalen Rechtsordnungen entbehrlich. Dies reduziert prinzipiell die Transaktionskosten.
Zudem muss sich ein fakultatives Instrument am Markt bewähren. Es wird sich nur durchsetzen, wenn es im Vergleich zum bisherigen Recht „besser”, also für beide Seiten interessengerechter ist. Dabei wird der Markt zeigen, ob und an welcher Stelle Änderungsbedarf besteht. Ein fakultatives Instrument wird sich also auf der Basis praktischer Erfahrungen entwickeln. Gleichzeitig geht dieser Prozess nicht zu Lasten der Rechtssicherheit, da zu jedem Zeitpunkt auf die verschiedenen nationalen Vertragsrechte zurückgegriffen werden kann. Nicht zuletzt käme es zu einem Wettbewerb zwischen dem fakultativen Vertragsrecht und den nationalen Vorschriften. So wird sichergestellt, dass die Gesetzgeber auf ökonomische und technische Entwicklungen reagieren können und um das interessengerechteste Recht konkurrieren müssen. Davon werden sowohl Unternehmer als auch Verbraucher profitieren. Alexandra Thein Europaabgeordnete der FDP www.alexandra-thein.de
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Rechtshotline SERVICE
Unzuverlässige Auszubildende
Immer wieder stellt sich die Frage nach dem Schicksal des Urlaubsgeldanspruches im Falle längerer Erkrankung. So auch im folgenden Fall:
Was tun, wenn der Azubi zu spät kommt und den Unterricht nicht besucht? Vor einer fristlosen Kündigung muss es eine Abmahnung geben, außer in besonders schweren Fällen. Der Arbeitgeber hat aber noch andere Möglichkeiten.
Die Mitarbeiterin eines Unternehmens ist seit 1999 als Angestellte beschäftigt. Nach dem einschlägigen Tarifvertrag besteht Anspruch auf Urlaubsgeld in Höhe von 60 Prozent des Arbeitsentgeltes, anteilig auf die Urlaubszeit berechnet. Die Betreffende ist seit Februar 2010 längerfristig arbeitsunfähig erkrankt. Das Arbeitsverhältnis besteht aber fort. Hat sie Anspruch auf Zahlung des tariflichen Urlaubsentgeltes für das Jahr 2010? In einem vergleichbaren Fall ist bereits eine Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts ergangen (Bundesarbeitsgericht 19. Mai 2009, 9 AZR 477/07). Das Bundesarbeitsgericht gab hierbei nicht der Arbeitnehmerin, sondern ihrem Arbeitgeber Recht und entschied, dass kein Anspruch auf Urlaubsgeld besteht, wenn man erkrankt ist.
Der Mittelstand. | 2 | 2011
Nach Ablauf der maximal viermonatigen Probezeit für Auszubildende ist die ordentliche Kündigung des Ausbildungsverhältnisses ausgeschlossen. Erlaubt ist lediglich die außerordentliche Kündigung (fristlose Kündigung). Diese setzt nach § 626 BGB einen wichtigen Grund voraus. Ein Grund zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses ist dann wichtig, wenn es sich um einen oder mehrere schwerwiegende Vorfälle handelt, bei denen nach Abwägung des Interesses des Arbeitnehmers am Erhalt seines Arbeitsplatzes und des Interesses des Arbeitgebers an der Beendigung des Arbeitsverhältnisses, das Arbeitgeberinteresse offensichtlich erheblich überwiegt. Es handelt sich also stets um eine Einzelfallentscheidung. Die fristlose Kündigung ist die letzte Möglichkeit des Arbeitgebers, sozusagen das Zücken der „roten Karte”. Von Ausnahmen abgesehen geht der roten wie auf dem Fußballfeld, immer die gelbe Karte, nämlich eine Abmahnung voraus. Die Abmahnung kann schriftlich oder mündlich erfolgen, dann unter Zeugen. Das Abmahnschreiben sollte man dem Azubi im Beisein eines Zeugen übergeben und eine Kopie davon zur Personalakte nehmen. Im Abmahnungsschreiben müssen die Vorfälle einzeln genau bezeichnet und aufgeführt werden. Sie müssen diese Vorfälle ausdrücklich rügen, und für den Fall
der Wiederholung auf Ihr Recht zum Ausspruch der außerordentlichen Kündigung hinweisen. Kommt es danach, auch nur in einem einzigen Fall, zu einem erneuten Verstoß, so können Sie unter Hinweis auf die vorab erfolgte Abmahnung die außerordentliche Kündigung aussprechen. Benjamin Weiler Rechtsanwalt
Die BVMW-Rechtshotline erreichen Sie: Mo. und Mi. 10.00 – 15.00 Uhr, Do. 10.00 – 17.00 Uhr Tel.: 030 / 533206-63 Fax: 030 / 533206-50 rechtshotline@bvmw.de
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Urlaubsgeld trotz Krankheit?
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Das Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen Neue Maßstäbe des Gesetzgebers, um die Sanierung notleidender Unternehmen zu verbessern
Der Mittelstand. | 2 | 2011
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CDU/CSU und FDP haben sich im Koalitionsvertrag geeinigt, das deutsche Insolvenzrecht zu modernisieren. Seit dem 23.02.2011 liegt nunmehr der Gesetzesentwurf vor. Noch vor der Sommerpause im August soll der Bundestag hierüber entscheiden. Anfang 2012 soll das Gesetz in Kraft treten. Auf der Grundlage des neuen Gesetzes (ESUG) sollen Sanierungen künftig einfacher, effektiver und schneller erfolgen. Die Bundesregierung will neue Maßstäbe setzen, um die Sanierung notleidender Unternehmen zu verbessern. Mit den Änderungen durch das ESUG beabsichtigt der Gesetzgeber, bisher bestehende Sanierungshindernisse der Insolvenzordnung zu beseitigen. Deshalb soll der Gläubigereinfluss bei Auswahl des Insolvenzverwalters gestärkt werden. Dies erfolgt unter bestimmten, im Gesetz genannten Voraussetzungen. Unter anderem kann ein vorläufiger Gläubigerausschuss für das Gericht bindende Anforderung an die Person des Insolvenzverwalters stellen. Durch Optimierung des Insolvenzplanverfahrens und die Möglichkeit eines Debt-Equity-Swaps sollen die Erfolgsaussichten eines Insolvenzplanes gesteigert werden. Zukünftig wird es möglich sein, in einem Insolvenzplan Kapitalmaßnahmen vorzusehen, insbesondere die Umwandlung von Forderungen der Gläubiger in Gesellschaftsanteile – den sog. Debt-Equity-Swap. Damit kann auch gegen den Willen der Anteilseigner in deren Rechte eingegriffen werden und die Gläubiger erhalten einen angemessenen Ausgleich für ihre Sanierungsbeiträge.
Zahlungsziele zu erhalten, was zu einer deutlichen Liquiditätsentlastung führt. Die Insolvenz ist häufig „gefühlt” beendet. Fazit Wird das Gesetz in der derzeitigen Fassung beschlossen, wird es in Zukunft für das Management einer Gesellschaft einfacher sein, eine Sanierung im Insolvenzverfahren weitgehend selbst zu steuern. Insbesondere, wenn die Eigenverwaltung mit dem Insolvenzplan verbunden wird, kann dies ein flexibles Sanierungsinstrument im Insolvenzverfahren darstellen. Trotzdem darf nicht übersehen werden, dass die Steuerung eines solchen Verfahrens nicht durch den Schuldner allein erfolgen kann. Ihm fehlt das insolvenzrechtliche Know-how für die Durchführung und Steuerung eines solchen Verfahrens. Die Anforderungen an einen solchen Prozess sind auch nach der Gesetzesänderung enorm hoch. Mit erfahrener Begleitung steigen die Überlebenschancen aber deutlich. RA Robert Buchalik IBWF www.mbbgmbh.de Anzeige
Mit einem Schutzschirmverfahren zur Vorbereitung der Sanierung wird ein völlig neues Instrument geschaffen und die Sanierungsmöglichkeiten deutlich erhöht. In dem maximal dreimonatigen Verfahren kann unter Aufsicht eines vorläufigen Sachwalters ein Insolvenzplan ausgearbeitet werden. Der Insolvenzschuldner kann einen eigenen Vorschlag für einen Insolvenzverwalter unterbreiten, an den das Gericht gebunden ist, wenn der Schuldner durch das Gutachten eines Sachverständigen Dritten nachweist, dass das Unternehmen entweder drohend zahlungsunfähig oder überschuldet, aber nicht zahlungsunfähig ist. Die Möglichkeiten, Rechtsmittel gegen den Insolvenzplan einzulegen, werden deutlich reduziert.
Quelle: www.istockphoto.com Fotograf: LUGO
Mit der Stärkung der Eigenverwaltung werden weitere Anreize zur frühzeitigen Antragstellung geschaffen. Die Gestaltungsspielräume des Gerichtes, die Eigenverwaltung zu verweigern, werden stark eingeschränkt. Damit behält der Schuldner die Kontrolle über das Unternehmen. Einen Insolvenzverwalter gibt es nicht mehr, der Schuldner führt sich unter Aufsicht eines Sachverwalters selbst durch die Insolvenz. Der Antrag soll vom Gericht nur noch dann abgelehnt werden können, wenn konkrete Umstände bekannt sind, die erwarten lassen, dass die Anordnung zu Nachteilen für die Gläubiger führen wird. Spricht sich ein vorläufiger Gläubigerausschuss einstimmig für die Anordnung der Eigenverwaltung aus, muss das Gericht unterstellen, dass die Anordnung der Eigenverwaltung nicht zu Nachteilen für die Gläubiger führen wird. Die Anordnung der Eigenverwaltung hat eine enorm positive Außenwirkung auf Kunden und Lieferanten des Schuldners. Nicht selten gelingt es, obwohl noch im Insolvenzverfahren befindlich, von den Lieferanten erneut
Es gibt viele Wege zum Glück: Herzkranken Kindern zu helfen ist einer davon!
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13.05.2009 10:51:07 Uhr
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Steuertipps Was gehört zur Sonderausstattung eines Pkws bei der 1-Prozent-Regelung? Bei der Ermittlung der unentgeltlichen Wertabgabe (Unternehmer) bzw. des Sachbezuges (Arbeitnehmer) für die private Nutzung eines Firmenfahrzeuges kann auf die sogenannte 1-Prozent-Regelung zurückgegriffen werden. Zur Höhe der Bemessungsgrundlage für diese Pauschalregelung hat der Gesetzgeber festgelegt, dass „… für jeden Kalendermonat … 1 Prozent des inländischen Listenpreises im Zeitpunkt der Erstzulassung zuzüglich der Kosten für Sonderausstattung einschließlich Umsatzsteuer anzusetzen ist” (§ 6 Abs. 1 Nr. 4 Satz 2 EStG). Zur Frage, welche Bestandteile eines Fahrzeuges als Sonderausstattung zu berücksichtigen sind, hat der BFH mit seinem Urteil vom 13. Oktober 2010 (VI R 12/09) entschieden, dass beispielsweise die Kosten für den nachträglichen Einbau einer Flüssiggasanlage in ein Firmenfahrzeug keine Sonderausstattung darstellt. Zur Begründung führt das Gericht an, dass eine Sonderausstattung im Sinne des Gesetzes nur dann vorliegt, wenn das Fahrzeug bereits werkseitig im Zeitpunkt der Erstzulassung damit ausgestattet ist und bezieht sich bei dieser Begründung auf den Wortlaut des Gesetzes. Sämtliche anderen Nachrüstungen und Umbauten (Navigationsgerät, Musikanlage, Spoiler, Gepäckträger, gesonderte Lackierungen usw.) sind damit ebenfalls nicht bei der 1-Prozent-Regelung zu berücksichtigen. Nach der Auffassung der Finanzverwaltung war dies bisher davon abhängig, ob ein beruflicher Zusammenhang mit dieser Investition gegeben war. Buchmäßiger Nachweis einer Umsatzsteuer-Identifikationsnummer Das deutsche Umsatzsteuergesetz ist eindeutig: Wenn Waren aus Deutschland in ein Land der Europäischen Union exporDer Mittelstand. | 2 | 2011
tiert werden, dann ist die Lieferung umsatzsteuerfrei, insofern – neben anderen Bedingungen – der Lieferant die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (kurz UStID) des Erwerbers buchmäßig nachweisen kann. Praktisch soll dieser Nachweis so erfolgen, dass die vom Erwerber genannte USt-ID vom Lieferanten über das Internet geprüft und das Protokoll zu den Akten genommen wird. Der Bundesfinanzhof (BFH) hat dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) folgenden Fall zur Entscheidung vorgelegt: Ein Abnehmer mit Hauptsitz im Drittland und Betriebsstätten in verschiedenen Ländern der Europäischen Union konnte keine Ust-ID für das Land der EU vorlegen, in das die Ware geliefert werden sollte. Der BFH kam zum Zwischenergebnis, dass ohne Zweifel alle Voraussetzungen für eine Steuerfreiheit der Lieferung erfüllt waren außer dem geforderten „buchmäßigen Nachweis”. Da dieser Nachweis nicht ausdrücklich in den Richtlinien der EU gefordert wird, hat das Gericht dem EuGH die Frage vorgelegt, ob diese strikte Bedingung mit dem Europäischen Recht vereinbar ist (Beschluss vom 10.10.2010 - XI R 11/09). Die Entscheidung des EuGH muss natürlich erst abgewartet werden. Bis dahin empfiehlt es sich, jeweils den buchmäßigen Nachweis entsprechend dem deutschen Umsatzsteuerrecht zu führen. Umsatzsteuer für Frühstückszuzahlungen auf Reisen Die Oberfinanzdirektion Rheinland hat in ihrer Kurzinformation Nr. 4/2011 vom 17.02.2011 auf eine Auffassung der Finanzverwaltung hingewiesen, mit der dem Dauerthema „Frühstücksgestellung” ein weiteres Kapitel hinzugefügt wird: Die Besteuerung des Sachbezuges für das Frühstück des Arbeitnehmers kann vermieden werden, wenn bei der fälligen Reisekostenabrechnung der Sachbezugswert in Höhe von 1,57 Euro von der Spesenerstattung abgezogen wird. Voraussetzung dafür ist, dass bei einer Übernachtung des Arbeitnehmers die Aufwendungen vom Arbeit-
geber ersetzt werden und die Hotelrechung auch auf den Arbeitgeber ausgestellt wurde. Das Unternehmen des Arbeitgebers hat dann auch die grundsätzliche Berechtigung für den Vorsteuerabzug aus der gesamten Hotelrechnung. Wenn die Reisekostenabrechnung des Arbeitgebers allerdings um einen höheren Betrag als die genannten 1,57 Euro gekürzt wird (z. B. um 10,00 Euro, weil genau dieser Betrag auf der Rechnung für das Frühstück ausgewiesen wird), dann wird die Kürzung beim Arbeitgeber in voller Höhe zu 19 Prozent umsatzsteuerpflichtig. Vorsteuerabzug bei Kosten für Betriebsausflüge Bei seinem Urteil vom 09.12.2010 (V R 17/10) hat der BFH zu einem Sachverhalt entschieden, bei dem ein Unternehmer Betriebsausflüge veranstaltete und die verursachten Kosten die bekannte Freigrenze in Höhe von 110 Euro je Arbeitnehmer überschritten haben. Eine Unterstellung der Mitveranlassung durch die Privatsphäre des Arbeitnehmers aufgrund des Überschreitens dieser Grenze entspricht der ständigen Rechtsprechung des BFH. Das Gericht hat allerdings seine Auffassung zum Verhältnis zwischen Vorsteuerabzug und Entnahmebesteuerung teilweise revidiert. Der Fall ist nochmals an das Finanzgericht zurück gegeben worden, weil wichtige Informationen für eine endgültige Entscheidung gefehlt haben. Der BFH hat aber bereits festgestellt, dass das Recht auf Vorsteuerabzug grundsätzlich nur besteht, wenn der Unternehmer die von ihm bezogenen Leistungen für entgeltliche Ausgangsumsätze verwendet und diesen auch unmittelbar zugerechnet werden können. Für Aufwendungen, die unmittelbar den unentgeltlichen Entnahmen zugezählt werden können, besteht keine Berechtigung zum Vorsteuerabzug. Dipl.-Wirtsch.-Inf. Ullrich Hänchen Vorstand des IBWF Institut e.V. Steuerberater www.wagemann.net
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Unternehmen stiften Vielfalt Gesellschaftliche Verantwortung bringt Imagegewinn
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Pro Jahr entstehen in Deutschland knapp 1.000 neue gemeinnützige Stiftungen. Der Anteil der Unternehmensstiftungen ist hoch. Die Zahl der Stiftungen mit Unternehmensbezug schätzt man gegenwärtig auf knapp 2.000. Nimmt man diejenigen hinzu, die von Unternehmern gegründet wurden, so ist unternehmerische Tätigkeit die Hauptquelle stifterischen gemeinnützigen Engagements in Deutschland. Spendenaktionen, Sponsoringmaßnahmen oder andere Fördertätigkeiten, die eklektisch oder rein mäzenatisch, also an persönliche Vorlieben eines Einzelnen gebunden sind, wären für viele Unternehmen weder tragfähig noch gegenüber ihren Stakeholdern (einschließlich der eigenen Belegschaft) vermittelbar. Stattdessen setzen sie auf ein professionelles Management des Engagements, auf Institutionalisierung und Verstetigung. Die Gründung von Unternehmensstiftungen bietet dafür einen idealen organisatorischen Rahmen.
Eine Stiftung kann Ziele und Projekte sorgfältig vorbereiten, authentisch und glaubhaft kommunizieren, mit den operativen Aktivitäten des Unternehmens verknüpfen und mit einem konstruktiven, in die Zukunft gewandten Blick evaluieren. Damit ist die Gründung einer Unternehmensstiftung Ausdruck eines umfassenden unternehmerischen Wertschöpfungsdenkens. Der globale Wettbewerb entscheidet sich eben nicht allein über den Preis – von weiter wachsender Bedeutung sind die Reputation und die öffentliche Wahrnehmung, das Image von Unternehmen und Produkten. Wie sich Unternehmen zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung verhalten, wie glaubhaft und professionell sie diese einlösen, hat entscheidenden Einfluss darauf, ob sich Kunden und Mitarbeiter in hohem Maß mit dem Unternehmen identifizieren können. Oft sind es nicht allein philanthropische Erwägungen, die zur Gründung einer Unternehmensstiftung führen. Eine Stif-
tungsgründung kann auch die Antwort auf die existenzielle Frage sein, wie der Bestand eines Unternehmens angesichts drohender Zersplitterung durch Erbgang und Erbschaftsteuerbelastungen gesichert werden kann. Dieser Aspekt hat große praktische Bedeutung, denn in Deutschland stehen viele mittelständische Familienunternehmen vor einem Generationenwechsel: Das Institut für Mittelstandsforschung aus Bonn schätzt die Zahl der in den nächsten Jahren anstehenden Unternehmensübertragungen auf jährlich etwa 22.000, wovon etwa 86 Prozent altersbedingt, also planbar sind. Die Gründung einer Stiftung kann hier eine interessante Option sein.
Prof. Dr. Andreas Schlüter Generalsekretär Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft www.stifterverband.info
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Was Arbeitgeber bei krankheitsbedingten Kündigungen beachten müssen Prävention vor Gericht Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat am 30. September 2010 (Az: 2 AZR 88/09) zu zwei wesentlichen Punkten der krankheitsbedingten Kündigung entschieden. Darlegungspflichten bei einer krankheitsbedingten Kündigung
1. die prognostizierte Arbeitsunfähigkeit mindestens 24 Monate beträgt 2. dadurch betriebliche Interessen erheblich beeinträchtigt werden 3. und diese betrieblichen Beeinträchtigungen den Arbeitgeber in nicht mehr hinzunehmender Weise belasten.
Die Kündigung im Falle lang anhaltender Krankheit ist sozial gerechtfertigt (§ 1 Abs. 2 Kündigungsschutzgesetz, KSchG), wenn
Nach § 1 Abs. 2 Satz 4 KSchG trägt der Arbeitgeber die Darlegungs- und Beweislast für die Kündigung.
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Der Arbeitgeber kann zunächst behaupten, es bestehe für den dauerhaft erkrankten Arbeitnehmer keine andere Beschäftigungsmöglichkeit. Der Arbeitnehmer muss dann darlegen, wie er sich eine Änderung des Arbeitsplatzes oder eine Beschäftigung an einem anderen Arbeitsplatz vorstellt, die er trotz gesundheitlicher Beeinträchtigung ausüben könne. Es ist sodann Sache des Arbeitgebers zu begründen, warum dies nicht möglich sei.
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Kann eine Partei dies nicht zur Zufriedenheit des Gerichtes darlegen, werden die Gerichte zu Lasten dieser Partei entscheiden. Es ist somit von entscheidender Bedeutung, sich vor einer krankheitsbedingten Kündigung über die Erfordernisse der Arbeitsgerichte klarzuwerden und anhand dieser Punkte vorzugehen. Betriebliches Eingliederungsmanagement ohne Interessenvertretung Das Sozialgesetzbuch (§ 84 Abs. 2 Satz 1 SGB IX) verpflichtet den Arbeitgeber unabhängig von der Betriebsgröße zu einem betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) in Abstimmung mit der Interessenvertretung. Dies gilt für alle Arbeitnehmer, nicht nur, wie man aus der Kodifizierung im SGB IX denken könnte, für Menschen mit Behinderungen.
Neu entschieden wurde, dass die Verpflichtung zum BEM auch dann besteht, wenn keine betriebliche Interessenvertretung im Sinne von § 93 SGB IX gebildet ist. Dies ist ein Betriebs-, Personal-, Richter-, Staatsanwalts- oder Präsidialrat. Für die Haltung des Gerichts spricht ein systematischer Gesichtspunkt. Die einzige Voraussetzung des Gesetzes, dass ein Beschäftigter innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig gewesen sein muss, macht keine Interessenvertretung notwendig. Die BAG-Entscheidung entspricht zudem der Intention des Regierungsentwurfs. Denn das gesetzliche Ziel, durch Gesundheitsprävention das Arbeitsverhältnis möglichst dauerhaft zu sichern, ist auch ohne betriebliche Interessenvertretung sinnvoll und erreichbar.
Fazit: Aus einem fehlenden BEM folgen zwar keine unmittelbaren Sanktionen gegen den Arbeitgeber. Die Arbeitsgerichte sehen jedoch eine krankheitsbedingte Kündigung, die ohne betriebliches Eingliederungsmanagement ausgesprochen wurde, in der Regel als unverhältnismäßig und damit sozialwidrig an. Gabriele Renken-Roehrs Rechtsanwältin Mitglied des IBWF www.Kanzlei-Renken-Roehrs.de
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Warum 84 Prozent der Präsentationen einschläfern So kommt Ihre Botschaft erfolgreich an Thomas R. musste ein Gähnen unterdrücken. Eigentlich hatte ihn das Thema des Vortrages brennend interessiert. Aber jetzt neigte sich sein Kopf langsam, aber unaufhörlich nach unten. Der wegen der Beamerpräsentation leicht abgedunkelte Raum tat ein Übriges, um die einschläfernde Wirkung der PowerPoint-Präsentation zu unterstreichen. Er konnte sich nicht mehr konzentrieren, seine Gedanken schweiften ab … Vielleicht kommt Ihnen dies irgendwie bekannt vor. Vielleicht sogar aus eigenem Erleben. Umfragen jedenfalls besagen, dass etwa 84 Prozent aller Präsentationen als einschläfernd oder langweilig empfunden werden. Woran liegt das? Und was können Sie in Ihrem nächsten Vortrag tun, damit Ihre Botschaft nicht nur ankommt, sondern dauerhaft hängen bleibt? Die Erfolgsmethoden aus der Werbung und neueste Ergebnisse aus der Gehirnforschung und dem Neuromarketing können Ihnen dabei behilflich sein. Denn wirklich gute Werbung macht Spaß und begeistert, bleibt im Kopf – und führt letztendlich auch zum Verkaufserfolg eines Produktes oder einer Dienstleistung. Werbespot oder Handbuch? Viele Vortragende begehen immer noch den großen Fehler, das Handout mit der Live-Präsentation gleichzusetzen und so viele (Text-) Informationen wie nur möglich einzubauen. Dabei übersehen sie, dass beide völlig unterschiedliche Funktionen haben. In einem persönlichen Vortrag wollen
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Sie Ihr Publikum gewinnen und überzeugen – ähnlich wie ein Werbespot oder ein Entertainer. Ein Handout hingegen ist zum Nachlesen oder zur vertiefenden Information gedacht – vergleichbar mit der Produktbeschreibung oder einer Bedienungsanleitung. Und es gibt kaum Langweiligeres, als so etwas vorgelesen zu bekommen. Tipps aus der Werbung Wenn Sie Ihre Zuhörer fesseln, wachhalten und überzeugen wollen, dann müssen Sie nicht einmal ein begnadeter Redner sein – obwohl das natürlich nicht schadet. Aber auch als weniger eloquenter Redner können Sie sogar „standing ovations” nach Ihrer erfolgreichen Präsentation erhalten. Sie müssen dazu nur die Mechanismen guter Werbung nutzen. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie sich in Ihrem Thema wirklich gut auskennen, bestens vorbereitet sind und Ihre Kernbotschaft in ein bis zwei Sätzen erzählen können. Die Einlasskontrolle im Gehirn austricksen Wie bei einem Werbespot geht es in einer Präsentation darum, wie Sie diese Botschaft in den Köpfen Ihrer Zuhörer verankern. Dazu müssen Sie an der „Türsteherin” des Gehirns vorbei, der Amygdala, die im präfrontalen Kortex gleich hinter den Augen liegt. Sie entscheidet darüber, ob eine Information relevant ist, ins Hirn eingelassen wird und abgespeichert wird. Nach neuesten neuronalen Forschungen macht sie das unter ganz bestimmten Bedingungen. Im Buch „Was bleibt” haben
die amerikanischen Autorenbrüder Chip und Dan Heath diese zu folgenden Regeln verdichtet: 1. Sagen Sie es so einfach wie möglich Nutzen Sie das KISS-Prinzip aus Marketing und Werbung: „Keep It Short and Simple!” Handeln Sie auch in einem Vortrag danach. Streichen Sie jeden überflüssigen Text auf der Folie. Längere oder verschachtelte Sätze sind tabu. Bringen Sie die Kernaussage in möglichst einfachen und klaren Worten auf den Punkt. 2. Überraschen Sie durch Unerwartetes Nichts langweilt unser Gehirn mehr, als Routine oder die Entsprechung der Erwartungshaltung. Das ist eine gute Eigenschaft, wenn wir duschen, Zähne putzen oder uns die Schuhe zubinden – wir können über andere Dinge nachdenken. Es ist aber dann kontraproduktiv, wenn Sie etwas Wichtiges mitteilen wollen. Nehmen Sie zum Beispiel einen realen Gegenstand mit, mit dem Sie etwas demonstrieren. Zünden Sie doch einen 50 Euro-Geldschein an, wenn Sie Verschwendung aufzeigen wollen (es muss ja nicht unbedingt ein echter sein). Lassen Sie die Zuhörer etwas anfassen, riechen oder schmecken. Als ein Kunde neuen Input für ein vegetarisches Food-Produkt suchte, haben wir eine Idee gleich mit den passenden Gewürzen umgesetzt, gekocht und zur Verkostung angeboten. 3. Werden Sie konkret Politiker sind Meister im Unkonkreten. Auch Ärzte sind manchmal nicht konkret, sondern verlieren sich gerne in abstrakten Begriffen, auch gerade um eben nicht
verstanden zu werden. Zum Beispiel bedeutet die Diagnose „idiopathische Kardiomyopathie” nichts anderes als „Wir haben keine Ahnung, was mit Ihrem Herzen nicht stimmt”. Wenn Sie also Ihre Zuhörer wirklich erreichen wollen, meiden Sie Textbausteine à la „kundenorientierte visionäre Paradigmen” oder „strategisch logistische Werte”. Bleiben Sie konkret und verständlich. Gerade auch, wenn Sie vor Experten und Fachpublikum referieren. Denn auch Professoren, Ärzte und Ingenieure haben Dopamin und schütten Endorphine aus. 4. Seien Sie glaubwürdig Wenn Sie zum Beispiel über die Nachhaltigkeit über die gesamte Wertschöpfungskette in Ihrem Unternehmen referieren, halten Sie doch einfach mal ein Foto Ihrer Tochter oder Ihres Patenkindes in die Runde und erzählen: „Das ist Marie. Sie ist 8 Jahre alt. Sie ist der Grund, warum ich mich ganz persönlich dafür einsetze, dass die Umwelt so wenig wie möglich durch unsere Produkte belastet wird.” Das wird stärker haften bleiben als ein Bullet Point. 5. Zielen Sie auf Emotionen Gefühlte Informationen bleiben hängen. In Japan wurden über 10.000 Menschen durch das Erdbeben getötet, Hunderttausende sind obdachlos. Das schockiert uns und macht uns betroffen. Es sind jedoch abstrakte Zahlen, und es ist schwer, sich mit Zahlen zu identifizieren. Aber das Foto einer einzelnen, verzweifelt weinenden jungen Frau, die fassungslos vor den Trümmern ihres Hauses zusammengesunken ist, das berührt uns tief im Inneren. 6. Erzählen Sie Geschichten Unser Gehirn liebt Geschichten. Eine Geschichte ist zwar nicht so stark wie etwas selbst Erlebtes, aber es ist die nächstbeste Alternative. Unser gesamtes Menschheitswissen und unsere Ethik sind mittels Geschichten überliefert. Die Fabel vom Fuchs und den Trauben, die zu hoch hängen, ist viel eingängiger und schneller verständlich als eine theoretische Abhandlung über den „Versuch, einer konfliktären Situation nachträglich einen rationalen Sinn zu geben” (Wikipedia), also das Schönreden einer Niederlage.
Praxis-Tipps für Ihre nächste Präsentation Stichworte statt ganzer Sätze verwenden Ganze Sätze verführen dazu, sie Wort für Wort vorzulesen. Ihre Zuhörer lesen diese Sätze ebenfalls – meist schneller als Sie – und können Ihnen in diesem Moment nicht mehr zuhören. Denn beim Hören und Lesen werden die gleichen Hirnareale benutzt. Glauben Sie niemandem, der behauptet, das ginge gleichzeitig. Ein Stichwort hingegen ist schnell erfasst, wird als Anker für das Gesagte verstanden und man hört Ihnen weiter konzentriert zu. Auch Sie selbst wählen zu diesem Stichwort Ihre eigenen Worte – die immer stärker wirken, als etwas vorzulesen. Überflüssigen Text, Logos und Symbole entfernen Datum, Copyright, Unternehmenslogo, Autorenname – das macht im Handout als Kopierschutz und Absenderangabe durchaus Sinn bzw. ist ein Muss. Bei Ihrer Präsentation sollte dies aber nur auf die Eingangs- und Abschlussfolie. Denn in den Vortragsfolien lenkt jeder Zusatz nur vom eigentlichen Inhalt ab. Hier reicht es vollkommen aus, ein vorhandenes unternehmenseigenes Corporate Design auf die Schriftfamilie und vielleicht deren Farbe in der Headline zu reduzieren. Bilder, kurze Filme oder Tonbeiträge einbauen Wo ein Bild ein Wort ersetzen kann, nutzen Sie es. Es gibt inzwischen eine große Anzahl günstiger Bildarchive, die professionelle Fotos, Grafiken und auch Filmschnipsel für wenige Euro lizenzfrei anbieten, wie stockphoto.com oder fotolia.de. Und auch kostenloses Material zur freien Verwendung findet sich im Internet, wie zum Beispiel auf www.bildtankstelle.de und vielen anderen. Weniger Text pro Folie zeigen Reduzieren Sie die Anzahl der Stichworte pro Folie. Wenn Sie eine Aufzählung von beispielsweise 6 Punkten haben, teilen Sie sie in 2 Folien à 3 Punkten. Damit geben Sie Ihren Zuhörern eine kurze Verschnaufpause. Und besser, als sie alle auf einmal zu zeigen, ist die Nutzung der Funktion in PowerPoint oder Keynote, sie hintereinander auf Klick erscheinen zu lassen.
Große Schrift wählen In PowerPoint ist als Titel 44 Punkt Schriftgröße voreingestellt, Untertitel in 32 Punkt. 24 Punkt sollte das untere Limit sein, denn wenn jemand in den hintersten Reihen nicht lesen kann, worauf Sie sich beziehen, können Sie es auch gleich weglassen. Auch Fußnoten oder Fußzeilen sollten Sie weglassen. Im Handout wiederum machen sie durchaus Sinn und sorgen für Glaubwürdigkeit. Maximal 2 unterschiedliche Schriftarten nutzen Schrift ist ein Vehikel und kein Selbstzweck, jedenfalls nicht in einer Präsentation (außer natürlich, Sie referieren über Schriftarten). Eine gängige Mischung ist zum Beispiel eine Serifenschrift wie Times und eine serifenlose wie Helvetica oder Arial. Zu viele unterschiedliche Schriften verwirren und lenken von der eigentlichen Aussage ab. Die Auszeichnungen für kursiv und fett (italic und bold) innerhalb der Schriftfamilien reichen in der Regel für unterschiedliche Betonungen und Hervorhebungen aus. Weniger Animation ist mehr Nutzen Sie die mannigfaltigen verführerischen Animationsmöglichkeiten in PowerPoint sehr sparsam. Nichts nervt mehr als hereinwehende, herunterfallende, wirbelnde oder sich auflösende Texte und Bilder ohne Sinn und Verstand. Nutzen Sie sie nur, wenn es Ihre Aussagen zusätzlich unterstützen kann. Siegbert Mattheis
Buchtipps • Neu präsentieren: Begeistern und überzeugen mit den Erfolgs methoden der Werbung von Gerriet Danz, Campus Verlag – 2010, 254 Seiten, 19,90 Euro • Was bleibt: Wie die richtige Story Ihre Werbung unwiderstehlich macht von Chip und Dan Heath, Hanser Verlag – 2008, 24,90 Euro
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Sonstige SERVICE
Unternehmenspreis für gesunde Betriebe Foto: 4774344sean/canstockphoto.com
BKK-Wettbewerb zeichnet besonders engagierte Betriebe aus
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Besonders engagierte Unternehmen, die im vergangenen Jahr mit herausragenden Konzepten und spezifischen Programmen viel für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter getan haben, können sich für den Deutschen Unternehmenspreis Gesundheit 2011 anmelden. Bereits im fünften Jahr in Folge verleiht der BKK Bundesverband diesen Preis in den Kategorien: Handel/ Transport, Verkehr, Industrie, Öffentlicher Dienst, kleine und mittlere Unternehmen und sonstige Dienstleistungen. „Gezielte Betriebliche Gesundheitsförderung steuert bewusst gegen psychische Fehlbelastungen am Arbeitsplatz und kann die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter langfristig erhalten. Eine gesundheitsbewusste Unternehmensführung, mitarbeiterorientierte Kommunikation und soziale Unterstützung gehören dazu und können das Wohlbefinden der Beschäftigten positiv beeinflussen und Stress mildern”, so Heinz Kaltenbach, Geschäftsführer des BKK Bundesverbandes. Der Fokus des Unternehmerpreises 2011 richtet sich auch auf älter werdende Belegschaften, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie auf die nach wie vor steigenden Krankentage bei psychischen Leiden. Zusätzlich werden deshalb in diesem Jahr wieder drei Sonderpreise ausgelobt: • Demografie – fit in die Zukunft • familienorientierte Unternehmen • psychische Gesundheit. An folgenden Praxisbeispielen wird deutlich, wie Großunternehmen betriebliches Gesundheitsmanagement erfolgreich umgesetzt haben.
Konzerne machen es vor Die Deutsche Post DHL wurde im Vorjahr mit dem Sonderpreis „Psychische Gesundheit” ausgezeichnet, weil sie in ihrem Unternehmen ein besonderes Augenmerk auf die Ermittlung psychischer Erkrankungen gelegt hat. Das weltweit agierende Unternehmen stand vor der Herausforderung, psychische Belastungen auch international vergleichbar zu ermitteln. Die Gefährdungsbeurteilung wird durch das SALSA Modul (salutogenetische subjektive Arbeitsanalyse) erfasst und durch den optimalen Einsatz des WAI (Work Ability Index) ergänzt. Dabei handelt es sich um ein Messinstrument, das die Arbeitsfähigkeit der Erwerbstätigen misst. Die Ergebnisse werden genutzt, um strukturelle und arbeitsorganisatorische Verbesserungen herbeizuführen sowie die Beschäftigten gezielt zu fördern. Das Demografieprojekt „Fit in die Zukunft” ging 2010 an die BMW Group. Das Unternehmen begleitet im Rahmen seines integrierten innerbetrieblichen Gesundheitsmanagements den demografischen Wandel unter dem Leitsatz „Heute für morgen” unter vier Aspekten: Gesundheitsförderung, Altersaustrittsmodelle, Qualifizierung und zukunftsfähiges Arbeitsfeld. Hierbei geht es darum, die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu stärken, und die Erfahrungen der älteren Belegschaft konsequent zu nutzen. Um auch Arbeitnehmer mit Migrationshintergrund gezielt in die gesundheitlichen Strukturen der BMW Group einzubinden, steht im Mittelpunkt die Ausbildung der Arbeitnehmer zu sogenannten Gesundheitslot-
sen. Dabei werden sie zu verschiedenen gesundheitlichen Aspekten der Betrieblichen Gesundheitsförderung geschult und können so ihre erworbenen Kenntnisse über innerbetriebliche Angebote zur Prävention und Gesundheitsförderung an ihre Landsleute weitergeben. Eine tragende Säule des Gesundheitsmanagements der BMW Group stellt die unternehmenseigene BMW BKK dar. Gemeinsam mit ihr werden Gesundheitsprogramme und -aktionen konzipiert und durchgeführt. Diese reichen von standortübergreifenden Tagen zur seelischen Gesundheit bis hin zu einem unternehmenseigenen Angebot zur Darmkrebsfrüherkennung. Ebenso werden zielgruppen- und lebensphasenorientierte Programme angeboten. Dazu zählen spezielle Gesundheitstrainings für Führungskräfte bis hin zu interaktiven Workshops für Auszubildende.
Info Betriebe und Organisationen können sich bis zum 15. Juni für den Deutschen Unternehmenspreis Gesundheit 2011 online bewerben unter www.deutscher-unternehmenspreisgesundheit.de Auf dieser Website können Sie außerdem einen Unternehmens-Check „Psychische Gesundheit” durchführen und die Qualität Ihres Betrieblichen Gesundheitsmanagements überprüfen. Anzeige
Mental Health and Well-Being in Workplaces BGF – Betriebliche Gesundheitsförderung
Informations- und Gesundheitstage – Gesundheitswochen Raucherentwöhnung – Suchtberatung – Ernährung – Bewegung Coaching – Stressbewältigung – Gesundheitssprechstunde
Gesunde Mitarbeiter – erfolgreiche Unternehmen www.health-mentoring.de · Tel: (05130) 58 64 44 2 Dipl. Soz. päd. / Soz. med. Christina Herder-Küssner Präventions- und Suchttherapeutin – Mitglied im BVMW
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Milliardenausfälle durch Arbeitsunfähigkeit Die neue Beweglichkeit im Büro 90 Prozent aller Büroarbeitsplätze in Deutschland sind Bildschirmarbeitsplätze – fast alle im Büro arbeitenden Menschen zählen damit zur Zielgruppe für die neue Beweglichkeit bei der Arbeit. Zunächst ist allerdings eine Bewegung unseres Denkens erforderlich! In den Vorstellungen der betrieblichen Gesundheitsförderung verbindet sich ein Bildschirmarbeitsplatz zumeist automatisch mit einem Sitzen vor dem Bildschirm. Die durchaus erfolgreichen Bemühungen um die ergonomischen Verbesserungen des Bürostuhls verfestigten und legitimierten zugleich dieses Denken. So findet Bildschirmarbeit heutzutage fast überall dauerhaft und ununterbrochen im Sitzen statt. Da auch die Freizeit häufig vor dem Bildschirm verbracht wird, sitzt der Mensch auch nach der Arbeit. Belastungsfaktor Nr. 1 bei diesen gleichförmigen Tagesabläufen ist nachweislich der Bewegungsmangel. Durch dieses Defizit entstehen offensichtliche einseitige Beanspruchungen sowohl des MuskelSkelett-Systems, insbesondere des Rückens, als auch aller Organfunktionen. Zudem stellen die Sehleistungen, die jeden Tag am Bildschirm erbracht werden müssen, eine hohe Beanspruchung der Augen dar und bringen Erkrankungen des Sehorgans mit sich. Daneben führen psychosoziale Belastungen, z. B. durch fehlenden Tätigkeitswechsel und fehlende Pausen, zu einem drastischen Ansteigen psychischer Erkrankungen am Arbeitsplatz. Rückenschmerzen kosten jährlich Milliarden Jede fünfte Frau und jeder siebte Mann leidet unter chronischen Rückenschmerzen. Da der Mensch wirtschaftlich gese-
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hen der bedeutendste Produktionsfaktor ist, hat seine Arbeitsunfähigkeit (AU) enorme wirtschaftliche Auswirkungen. So fallen, laut SUGA 2008, im öffentlichen und privaten Dienstleistungssektor 33,8 Mio. AU-Tage an und somit entstehen 3,77 Mrd. Euro Ausfall an Bruttowertschöpfung. Auch die direkten Kosten für gesundheitsbedingte Frühberentung sprechen laut Robert Koch Institut für sich. „Für das Jahr 2003 werden die Sozialausgaben in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt im Sozialbudget mit rund 696 Mrd. Euro ausgewiesen. Davon werden 2,9 Prozent für gesundheitsbedingte Frührenten ausgegeben. Das ist eine Summe von rund 20,4 Mrd. Euro jährlich. Bezogen auf rund 50,2 Mio. Einwohner im Alter von 21 bis unter 65 Jahren ist dies ein Betrag von rund 400 Euro je Person im Jahr.” Allerdings sind 70 bis 90 Prozent der Gesamtkosten indirekte Kosten, die durch Rückenleiden entstehen. Indirekte Kosten werden verursacht durch Leistungsverminderung, Fehlerhäufigkeit und Schmerzpausen. Bewegung steigert Leistungsfähigkeit Wenn man die Entwicklung des Menschen betrachtet, wird deutlich, dass der Mensch zur Bewegung geschaffen ist: Aufstehen statt Sitzenbleiben, Bewegen beim Telefonieren, Besprechungen im Stehen. Dieses Verknüpfen kognitiver Prozesse mit Bewegung macht zufrieden, geistig aktiv und verbessert unsere Arbeitsergebnisse. Erfolgreich sind diese Bewegungskonzepte, wenn der Arbeitstisch das Arbeiten sowohl im Stehen als auch im Sitzen erlaubt und wenn Stuhl, Tisch und Monitor zum Menschen passen. In einem bewegungsfreudigen Büro arbeitet der Mitarbeiter effizienter und mit mehr
Wohlbefinden. Der Beschäftigte wird die Bewegung während der Arbeit allerdings nur dann ausüben, wenn er die Sinnhaftigkeit und Kohärenz erkannt hat, d. h. sich eigenverantwortlich und im Sinne seiner gesundheitlichen Ressourcen verhält. Diese Einsicht zum eigenverantwortlichen Handeln sollte erreicht werden, bevor der Beschäftigte physische Symptome spürt. Für die Bewegungskonzepte gilt, dass Verhältnisse und Verhalten unmittelbar voneinander abhängig sind. Ausschlaggebend für den Erfolg ist der Wille des Nutzers in Bewegung kommen zu wollen und Bewegungskonzepte wie Steh-Sitz-Dynamik oder die Aktiv-Pause wirklich zu leben. Tägliche Aktiv-Pause einführen Laut Webseite der BAuA ist Verhaltensprävention, wie eine Förderung der Bereitschaft zur Nutzung des Angebotes genauso notwendig wie die Verhältnisprävention (Bereitstellen von Arbeitsmitteln). Wenn nachhaltiges konsequentes Trainieren in den Alltag zyklisch eingebettet wird, steigt entsprechend proportional die Leistungsfähigkeit der Teilnehmer. Eine solche Möglichkeit bietet auch die Aktiv-Pause. In der Wissenschaftliche Gerätebau Dr. Ing. Herbert Knauer GmbH (KNAUER) in Berlin wurde die Aktiv-Pause Anfang 2010 von externen Beratern, der ergophys GbR, Ulrike Lübbert und Katrin Junge eingeführt. Seitdem gehört sie für die Geschäftsleitung und die Mitarbeiter zum täglichen Arbeitsalltag. Für den Erfolg der Aktiv-Pause bei KNAUER spricht die ununterbrochene Fortsetzung mit gleichbleibenden Teilnehmerzahlen über die Dauer von inzwischen über einem Jahr. Geschäftsführer Dr. Alexander Bünz und Alexandra Knauer hatten aufgrund ihrer Überzeugung vom hohen Nutzen die Aktiv-Pausenzeit von Beginn
Foto: officeplus GmbH, Rottweil.
an als bezahlte Arbeitszeit und nicht als Pausenzeit eingeführt. An diesem Beispiel zeigt sich, dass die Aktiv-Pause in der betrieblichen Gesundheitsförderung und im betrieblichen Gesundheitsmanagement ihren Stellenwert hat. Vorgesetzte als aktive Vorbilder Grundsätzliche Erfolgsfaktoren für gesundheitsförderliche Maßnahmen am Arbeitplatz sind immer die Integration der Maßnahmen in das betriebliche Gesundheitsmanagement. Nur wenn die Führungsebene mitmacht und entscheidende Verhaltensmaßnahmen vorlebt, kann es zu einer Durchdringung von 100 Prozent kommen. So wirken sich Unterweisung mit Arbeitsplatzbegehungen unmittelbar auf das persönliche Verhalten der Beschäftigten aus. Die Nutzung der Arbeitsmittel, die Organisation der Arbeitsabläufe und die ergonomische Einstellung des Arbeitsplatzes werden in diesen Arbeitsplatzbegehungen individuell vermittelt. So wird ein Steh-Sitz-Tisch erst genutzt, wenn der Nutzer den Sinn des Haltungswechsels verstanden hat. Ebenso werden in Workshops die Beschäftigten über ergo-
nomische verhaltenspräventive Verhaltensweisen, wie z. B. Haltungswechsel, Arbeitshöhen, Einstellen des Arbeitsstuhls, Tätigkeitswechsel und Funktion der Fußstütze aufgeklärt. Auch eine bewegungsreiche Arbeitsorganisation ist sinnvoll. Sie sieht eine aktive Pausengestaltung vor, Treppen steigen statt Fahrstuhlfahren, Spaziergänge im Freien während der Mittagspause, größere Wege im Büro wie z. B. zum Drucker oder zum innerbetrieblichen Gesprächspartner, den man persönlich aufsucht, anstatt mit ihm über Mails oder Telefonate zu kommunizieren. Eigenverantwortung fördern 90 Prozent aller Arbeitnehmer brauchen Bewegung, damit sie physisch und psychisch gesund bleiben. Unterstützend für die Gesundheit ist ein ergonomisch eingestellter Arbeitsplatz. Allerdings ist entscheidend, dass der Arbeitnehmer in seiner Eigenverantwortlichkeit gefordert wird. So sollte er seine Arbeitsmittel individuell für sich einstellen können und den hohen Nutzen von Bewegung während der
Arbeit erkennen. Außerdem sollte der Arbeitnehmer sich während der Arbeit und in den Pausen die Möglichkeit zur Bewegung suchen. Um im Unternehmen Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung erfolgreich umzusetzen, braucht es einen verhaltensergonomischen Ansatz, den externe Dienstleister z. B. in Berlin die ergophys GbR vertreten. In Unternehmen und Betrieben ist ein konsequent strukturiertes Vorgehen im Sinne eines betrieblichen Gesundheitsmanagements für die Nachhaltigkeit von Verhaltens- und Verhältnisprävention notwendig. Entscheidend für den Erfolg aller gesundheitsförderlichen Interventionen ist die Motivation der Mitarbeiter durch das Vorbild der Führungsebene. Neue Büromöbel rechnen sich nur, wenn der Mitarbeiter bereit ist, diese im Sinne seiner Gesundheit zu nutzen. Ein höhenverstellbarer Tisch, der unten bleibt, nützt dem Mitarbeiter nur, wenn er genutzt wird.
Ulrike Lübbert www.ergophys.de
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Veränderungen am Arbeitsmarkt
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Der Wind hat sich gedreht Das hat es lange nicht gegeben: „Experten verzweifelt gesucht”. Der Wettlauf um die besten Köpfe ist voll im Gange. In der Elektronikindustrie fehlen schon jetzt 20.000 Fachkräfte, die IT rechnet mit 43.000 fehlenden Spezialisten, von den Ingenieuren ganz zu schweigen. Seit Herbst 2010 haben wechselwillige Kandidaten extrem gute Karten und wir haben seit vielen Jahren erstmals wieder einen Arbeitnehmermarkt.
Foto: Nerlich Images/fotolia.com
Für mittelständische wie auch für große Unternehmen bedeutet das, dass viele Positionen nur noch schwer oder gar nicht mehr zu besetzen sind. Gemäß der Studie Recruiting Trends 2011, die die Top 1.000 Unternehmen befragte, sind nahezu 37 Prozent aller Vakanzen schwer und etwa 5 Prozent gar nicht mehr zu besetzen. Am schwersten dürfte dies in den Bereichen Forschung & Entwicklung sowie Informationstechnologie (IT) sein. Highlights/Trends 90er Jahre – Internet, E-Mail, Web 1.0 Neue Instrumente und Methoden entstehen/HRM Personalwirtschaft wird zum Markt HR Outsourcing, Personaldienstleistungen 2000–Ifd. – Jahrtausendwechsel – Prozessveränderungen Shared Service Center Profit Center – HR als Business Partner Personalentwicklung – Talent-/Kompetenzmanagementsysteme E-Recruiting, Web 2.0
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90er Jahre
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Veränderungen in der Arbeitswelt werden heute besonders beeinflusst durch • demografischen Wandel, • Fachkräftemangel, • Bologna-Prozess, • Wandel der Arbeitsabläufe im Personalwesen durch Technologie Social Media, • betriebswirtschaftlichen Strukturwandel durch die Wirtschaftskrise. Die demografische Entwicklung und die Wissensgesellschaft macht neue Strategien für die Personalbeschaffung und die Qualifizierung notwendig. Damit fällt dem Bereich Human Resources heute eine immer größere Bedeutung zu, um dauerhafte Impulse für die Zukunft zu geben und mit einer strategischen Neuausrichtung die Unternehmensentwicklung positiv zu beeinflussen. Die nachfolgende Abbildung
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Haben wechselwillige Bewerber heute wieder die Möglichkeit zwischen mehreren Parallelangeboten auszuwählen, müssen Arbeitgeber sich heute im Wettlauf um die besten Köpfe zum einen attraktiv auf dem Bewerbermarkt positionieren und zum anderen schnell auf mögliche Bewerbungen reagieren. Mit Hilfe schneller, systemgestützter Personalbeschaffungssysteme können Recruiter die Grundlage für eine erfolgreiche Personalarbeit legen. Darüber hinaus brauchen sie gute kommunikative Fähigkeiten und eine große Anpassungsfähigkeit, um sich auf schnell wandelnde Marktanforderungen und Technologieveränderungen einzustellen. Personalarbeit im Wandel Der Mangel an jungen Nachwuchskräften und die Tatsache bis 67 zu arbeiten, bedeutet, u. a. auch ältere Mitarbeiter länger in der Beschäftigung zu halten, denn das
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IT-Innovation im Recruiting
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Entwicklung der Recruiting-Abläufe
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zeigt eindrucksvoll, wie erheblich sich die Personalarbeit in den letzten 25 Jahren verändert hat. Massive Veränderungen in den Abläufen der Personalprozesse machen eine Öffnung der Personalabteilungen für neue Technologien notwendig. Am deutlichsten wird dies im Rekrutierungsprozess, der sich in den letzten 15 Jahren von den Printmedien, über Unternehmenswebseiten, Internetstellenbörsen, ein systemunterstütztes Bewerbermanagement (E-Recruiting) bis hin zum heutigen Social Media Recruiting entwickelt hat.
2010
Quelle: Studie Recruiting Trends 2011
Durchschnittsalter unserer Belegschaften wird bis 2016 auf 55,23 Jahre klettern und ein betriebliches Gesundheitsmanagement notwendig machen. Darüber hinaus gilt es: • typisch männliche Ausbildungsberufe für Mädchen zu öffnen, • die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, • Wiedereinstiegsprogramme nach der Elternzeit sowie • flexiblere Arbeitszeitmodelle anzubieten.
• Personalberatung/-beschaffung durch Active Sourcing von Fach- und Führungskräften • Neue Rollen/Jobs für Senior Professionals entsprechend ihrer Kompetenzen • Verstärkte Einbindung und Förderung von Frauen • Ausbildungsoffensiven zur Entwicklung eines „Talent Pools” • Nachwuchsförderung • Mitarbeiterbindungsprogramme
Wie aber können mittelständische Unternehmen im Wettbewerb um die besten Talente mit den Großen mithalten? Eine Lösung kann die Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister sein. Dieser kann gemeinsam mit einem betroffenen Unternehmen tragfähige und nachhaltige Konzepte entwickeln und umsetzen, die passgenau auf die Anforderungen des Unternehmens zugeschnitten sind.
Die Vermittlung eines Dienstleisters sollte nicht dem Zufall überlassen werden. Auf Recruiting spezialisierte BVMW-Mitgliedsunternehmen, wie die GIM Gruppe, stehen den mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmern beratend zur Seite. Susanne Glaser-Radtke www.gim-gruppe.com Anzeige
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Sonstige SERVICE
Brüssel lockt mit moderner Kunst Ein Streifzug durch die Kulturszene der europäischen Hauptstadt
1958 anlässlich einer Weltausstellung wurde das Atomium als Kunstwerk der modernen Architektur eröffnet.
Ein sonniger Vormittag im März, wir sitzen in Decken gehüllt vor einem Café am Place du Luxembourg und beobachten den lebhaften Verkehr. Busse fahren rund um den Platz, Menschen steigen aus, steigen ein, andere eilen zu den wuchtigen Bürogebäuden auf der anderen Straßenseite. Ein Mann mit Strohhut spielt französische Chansons auf einer Ziehharmonika, musikalische Klangfetzen dringen durch das laute Hupen der Taxis. Unbehelligt von all der Betriebsamkeit steht die Statue von John Cockerill,
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einem belgischen Stahlunternehmer aus dem 19. Jahrhundert, auf ihrem Sockel und erinnert an die Industrialisierung unseres Kontinents. Eine Momentaufnahme aus Brüssel, eine typische Szene für den Alltag im Herzen der europäischen Hauptstadt. Doch die wird kaum als Ort für Straßenmusikanten wahrgenommen. Eher gilt sie als mysteriöser Moloch für gigantische Bürokratie, als übermächtige Verwaltungszentrale der Europäischen Union. Soweit das Vorurteil, das nach wie vor recht lebendig ist.
Neuer Glanz für René Magritte Wir aber interessieren uns für das andere Brüssel. Für die Stadt, die sich über mehrere Hügel erstreckt, für ihren Charme zwischen den barocken Fassaden des Grand Place und des fast vergessenen Viertels am Fuß des Palais de Justice, für die pompösen Bauten aus der Zeit des Klassizismus, vor allem für das breite Angebot aus Kunst und Kultur. Zuerst machen wir uns auf den Weg zu dem neuen Magritte-Museum, das vor
Hauptstadt der Fritten und Pralinen Niemand wird heute bezweifeln, dass Brüssel die Hauptstadt Europas ist. Für viele ist Brüssel auch die „Hauptstadt des Jugendstils”. In kaum einer Stadt findet man so viele Bauten und Elemente aus dieser Kunstepoche am Ende des 19. Jahrhunderts. Andere wiederum bezeichnen Brüssel als „Hauptstadt der Fritten”. In der Tat soll es die besten Kartoffelstäbchen weltweit bei „Chez León” in der Rue des Bouchers (der so genannten Fressgasse hinterm Grand Place) geben. Weit verbreitet ist auch die Meinung, Brüssel sei „Hauptstadt der Schokolade oder der Praline”. Den Beweis dafür liefert eine Vorführung im „La Maison des Maitres Chocolatiers Belges”, direkt am Grand Place.
Dieses Bild wurde zum Markenzeichen des berühmtesten Brüsseler Malers aus dem vergangenen Jahrhundert René Magritte.
knapp zwei Jahren eröffnete. Mit diesem Museum zollt Belgien seinem wichtigsten Maler des 20. Jahrhunderts Anerkennung. Seine Bilder, Skulpturen, Fotografien und andere Kunstwerke sind nun im neoklassizistischen Altenloh-Palais auf dem Kunstberg zu besichtigen. Zentral gelegen am Place Royal wurde es stilvoll restauriert und mit der aktuellsten Museumstechnik ausgestattet. Allein im letzten Jahr kamen über 600.000 Besucher, um die Werke des surrealistischen Malers zu bewundern. Die Sammlung gibt auf drei Etagen einen chronologischen Einblick in die Schaffensperioden. Bei einem Rundgang erfahren wir interessante Geschichten aus dem Leben des Künstlers. So hat er zum Beispiel am liebsten im Esszimmer seines Brüsseler Hauses gemalt. Über 800 Gemälde entstanden hier. Ziel der Comic-Freunde Was würde wohl Magritte zu diesem exklusiven Ort im Schatten des Königspalastes sagen? Wahrscheinlich würde der Künstler überrascht seinen Bowler lüften und dann hinunter in die Altstadt spazieren, um in einer der typischen Kneipen
einzukehren. Doch bevor wir das tun, lockt uns eine aktuelle Ausstellung ins Palais „Bozar”. Dort wird zurzeit (noch bis zum 8. Mai) eine Retrospektive des international wohl bekanntesten belgischen Malers Luc Tuymans (Jahrgang 1958) gezeigt. Seine Bilder hängen in den bekanntesten Museen von New York, Paris, London und Berlin. Die gemalten Werke erzählen viel von Tod, Unterdrückung und unmenschlicher Barbarei. Ein anderes Thema bei Tuymans ist der Kolonialismus. Diese Bilder – sie tragen Namen wie „Leopoldville” oder „Lumumba” – erinnern an die unrühmliche Rolle, die Belgien einst als Kolonialmacht und Ausbeuter in Afrika gespielt hat. Neben der modernen Malerei verbindet man eine weitere Kunstform mit Belgien: die Comics. Für Liebhaber solcher Zeichnungen und Figuren ist das „Centre belge de la bande dessinée” ein absoluter Pflichtbesuch (rue des Sables, fünf Gehminuten vom Zentralbahnhof entfernt). Untergebracht ist es in einem Bau aus dem Jahr 1906, der in vielen Bereichen durch die verspielten Kennzeichen des Jugendstils bestimmt wird. Seit über 20 Jahren gehört das Museum zu den Hauptattraktionen der Stadt.
Ein ausgiebiger Test regionaler Pralinenprodukte macht uns Appetit auf eine deftige Mahlzeit. Die finden wir in dem kleinen Restaurant „Le Vieil Ixelles”, in dem Silva Rodriguez Orlando, ein freundlicher Portugiese, kocht. Um uns herum wird fast an jedem Tisch eine andere europäische Sprache gesprochen. So farbig wie das Lokal, so bunt gemischt sind auch seine Besucher. Und wir spüren, dass man den unverwechselbaren Charme Brüssels am besten außerhalb der kulturellen und politischen Zentren suchen sollte. Rotger H. Kindermann
Weitere Informationsangebote: www.magrittemuseum.be www.bozar.be www.cbbd.be (Comic-Museum) www.museeherge.com www.chezleon.be www.bruxellesartnouveaux.be www.mmcb.be (Schokoladenhaus) www.belgique-tourisme.be
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Sonstige SERVICE
Talente gesucht
Foto: Fotolian/fotolia.com
Fachkräftemangel erfordert Ressourcenpflege und Employer Branding
Es wäre vermutlich eine quotenträchtige Fernsehshow: „Deutschland sucht den besten Arbeitgeber”. Eine Reihe von Unternehmen müssten sich in der Show in Auswahlrunden präsentieren und um ihren künftigen Mitarbeiter werben. Die Gewinner der Show bekämen am Ende einen fachkompetenten Angestellten, der sein kreatives Potential und Know-how am Standort langfristig einbringt. Vor wenigen Monaten noch hätte diese Idee höhnisch geklungen. Heute ist die Trendwende am Arbeitsmarkt offensichtlich. Die Zahlen der Bundesarbeitsagentur sprechen dafür und der Bundeswirtschaftsminister wirbt bereits für Fachkräfte-Importe aus dem Ausland. Soweit die Trendlage. In einer Umfrage der Bayerischen IHK unter 3.800 Unternehmen nannten 42 Prozent der Befragten als Risiko zuerst die Energie- und Rohstoffpreise, danach die wirtschaftspolitische Lage als Bremsfaktor. Der Fachkräftemangel folgt gleich als nächste Sorgeposition. Im Vergleich zum Jahresanfang hat sich die Zahl verdoppelt:
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Waren es im Januar 16 Prozent, so sind es nun 31 Prozent der Befragten, die im Fachkräftemangel ein Risiko für die Entwicklung ihres Unternehmens sehen. Eine Strategie muss also her. Es geht heute nicht mehr nur darum, einen Kandidaten für eine ausgeschriebene Position zu finden. Vielmehr müssen Unternehmen auf Employer Talent Recruiting setzen, das heißt, dass Unternehmen ihre eigenen Talente in der Belegschaft erkennen und pflegen, fordern und fördern. „Es ist natürlich schwierig für mittelständische Unternehmen, all die neuen Anforderungen in der Personalentwicklung im Auge zu behalten”, sagte Walter Middeldorf von der QRC Group, einer der Top-10-Personalberatungen in Deutschland. „Aber wer jetzt nicht tätig wird, der wird seine besten Mitarbeiter in wenigen Jahren nicht einmal mehr mit viel Geld halten können.”
muss sich als solider und zugleich attraktiver Arbeitgeber qualifizieren. Besondere Anreize wie Firmenwagen, Kinderzulagen oder Kinderbetreuung sind eine Möglichkeit für Mitarbeiterpflege und Mitarbeiterbindung. Vor allem weibliche HighPotentials lassen sich damit rekrutieren. Nach einer Studie von Prof. Dr. Thomas Hinz von der Universität Konstanz ist es für Frauen am wichtigsten, Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Aufstiegsmöglichkeiten und Gehaltsniveau rangieren erst an nächster Position. Männliche HighPotentials dagegen werden unzufrieden, wenn sie ihre Fähigkeiten nicht ausschöpfen können. Einfach, weil die Unternehmenskultur nicht mit ihrer Entwicklungsvorstellung zusammenpasst. Arbeitgeber sollten auch ihre Werte kommunizieren und identifikationstiftend wirken, ein Aspekt, der bislang kaum Beachtung fand.
Werte kommunizieren Das qualifizierte Recruiting ist nur ein Teil der Gesamtstrategie. Der andere Teil sollte Employer Branding sein. Der Unternehmer
Sonja Still QRC Group Personalberatung München GmbH www.qrc-group.com
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Xxx BVMW intern
Gesunde Unternehmen Mit Ideen, Fähigkeiten und Fleiß zum Erfolg „Dem Sturm des Wandels widerstehen nur gesunde Unternehmen mit tiefen Wurzeln und gesunden Menschen”, schreibt der Autor Cay von Fournier in der Einleitung für sein Buch „Die 10 Gebote für ein gesundes Unternehmen”. Doch was zeichnet ein gesundes Unternehmen aus? Als Erfolgsregeln für den Chef nennt Fournier: Kreativität, Konsequenz, Einfachheit. In dem Buch erklärt der Autor, wodurch sich mittelständische Firmen auszeichnen, die überdurchschnittlich erfolgreich sind. Er fasst in zehn einfachen Geboten Grundsätze einer guten Unternehmensführung zusammen und gibt Tipps für deren Umsetzung in die Praxis. Dr. Dr. Cay von Fournier ist aus Überzeugung Arzt und Unternehmer. Mit 22 Jahren gründete er seine erste Firma. Die Vorträge und Semi-
nare des in den Medien- und Wirtschaftswissenschaften doppelt promovierten Inhabers des SchmidtCollegs zeichnen sich durch eine erfolgreiche Kombination aus Praxis, Theorie und Didaktik aus. Zu beziehen über die BVMW-Servicegesellschaft, Fax: 030/53 32 06 – 73, E-Mail: edda.mueller-molsig@bvmw.de. Preis: 29,90 Euro, incl. 7 % MwSt. (portofrei für Mitglieder von BVMW und IBWF).
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Sonstige SERVICE
Mittelständler auf dem Weg ins Netz
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Die Initiative ONLINE MOTOR DEUTSCHLAND hilft, Potenziale des Internets zu nutzen Das Internet gewinnt in Deutschland mehr und mehr an Bedeutung – 52 Millionen Deutsche sind online. Und auch für die Geschäftswelt ist es ein zunehmend unverzichtbarer Erfolgsfaktor, denn 86 Prozent der Internetnutzer haben in den vergangenen zwölf Monaten Produkte oder Dienstleistungen online gekauft. Und nahezu alle deutschen Internet-Nutzer, nämlich 97 Prozent, recherchieren online, bevor sie etwas kaufen. Erstaunlicherweise nutzen viele kleine und mittelständische Unternehmen dieses Potenzial noch immer nicht in vollem Umfang für sich: Nur sechs von zehn sind derzeit im Internet präsent, und nur 13 Prozent verfügen über einen eigenen Online-Shop. Damit auch sie vom Erfolgspotenzial des Internets profitieren, hat Google gemeinsam mit dem BVMW und weiteren Partnern die Initiative ONLINE MOTOR DEUTSCHLAND gestartet. Sie zeigt Mittelständlern, wie sie ihren Geschäftserfolg mit Hilfe des Internets steigern und langfristig ausbauen, bestehende Online-Präsenzen verbessern und die Instrumente des Online-Marketings erfolgreich einsetzen können. Partner BVMW
Foto: beawolf/fotolia.com
Der BVMW ist einer von zehn ONLINE MOTOR DEUTSCHLAND-Partnern. Weitere sind die Deutsche Post, der Handelsverband Deutschland (HDE), e-wolff, FAIRRANK, das Netzwerk Elektronischer Geschäftsverkehr (NEG), STRATO, telegate MEDIA und XING. BVMW-Präsident Mario Ohoven erklärt, warum sich die Teilnahme an der Initiative lohnt: „ONLINE MOTOR DEUTSCHLAND ist speziell und optimal auf den Mittelstand zugeschnitten und fördert seine Potenziale.”
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Auch Stefan Tweraser, Country Director Google Deutschland, betont, dass die Online-Präsenz für Mittelständler immer wichtiger wird: „Nicht zuletzt auch deswegen, weil immer mehr lokale Informationen von Nutzern online gesucht werden. Jede fünfte Suchanfrage hat mittlerweile einen lokalen Bezug. Wir glauben, dass der Wirtschafts-Motor Mittelstand auch der Internet-Motor in Deutschland sein kann.” Auf Deutschland-Tour Um Mittelständlern die Inititative direkt vor Ort zu präsentieren, geht ONLINE MOTOR DEUTSCHLAND bis September auf Tour durch die zehn größten deutschen Städte. In einem mobilen Expertenzentrum gibt es kostenlose Workshops und Expertengespräche als Starthilfe für nachhaltigen Geschäftserfolg im Internet. Nicht nur die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos. Darüber hinaus stellt jeder Partner Produkte und Services zur Verfügung, die normalerweise kostenpflichtig wären: Werbegutscheine, Websites für zwölf Monate, OnlineBrancheneinträge und Positionierung von Unternehmensprofilen, eine individuelle Website-Analyse oder auch Eye-Tracking-Studien von Websites. Auf der Website www.online-motordeutschland.de können sich Unternehmer nicht nur für eine der Veranstaltungen anmelden, sondern es finden sich auch zahlreiche Informationen, Tipps und Erfolgsbeispiele. Und: Alle kostenlosen Leistungen können auch dort in Anspruch genommen werden.
BVMW intern Bund
Kurz vorgestellt carpe diem Gesellschaft für den Betrieb von Sozialeinrichtungen mbH Leistungen: 1998 wurde das Familienunternehmen gegründet, das mittlerweile elf Senioren-Parks nach der Maxime „soviel Selbständigkeit wie möglich, soviel Betreuung wie nötig” betreibt. Insgesamt verfügt carpe diem heute über 1.017 stationäre Pflegeplätze, 285 betreute Wohnungen, ambulante Hausgemeinschaften, Tagespflegeeinrichtungen, ambulante Pflegedienste sowie öffentliche Café-Restaurants. Hauptsitz: Wermelskirchen www.carpe-diem.eu
Foto: José Carlos Pires Pereira/istockphoto.com
einfach Leben retten Leistungen: Alle vier Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch, weil die Versorgung in den ersten fünf Minuten unzureichend ist. einfach Leben retten entwickelt bundesweit innovative Notfallmanagement-Lösungen, damit Notfälle nicht zu einer Katastrophe werden müssen. Unser Qualitätsmanagement unterliegt einem Zertifizierungsverfahren. Wir beraten herstellerunabhängig und nachhaltig und sind auf einen vollständigen Kundenservice incl. AED-Beratung, Erste-Hilfe-Trainings, Notfallseminare, Rettungsketten, Vorträge u. a. spezialisiert. Wir sind Initiator des Projekts „herzsicheres Deutschland”. Wir spenden 1 Prozent unseres Umsatzes an gemeinnützige Einrichtungen zur Anschaffung eines AEDs. Hauptsitz: Berlin www.einfachlebenretten.com
Hier bieten wir Mitgliedern unseres Verbands die Möglichkeit, ihr Unternehmen vorzustellen. Frank Strauß Kostenmanagement
Kirchhoff Werbeagentur Jade
Leistungen: Wir sind spezialisiert auf die Analyse und Optimierung von Sach- und Gemeinkosten. In Bereichen wie Entsorgung, Gebäudereinigung, Transportlogistik, Telekommunikation und Bürobedarf zeigen wir Einsparpotenziale – ohne Qualitätsverlust – auf und setzen diese gemeinsam mit unseren Kunden um. Wir werden anteilig am umgesetzten Einsparerfolg beteiligt, so dass unsere Kunden durch diese Dienstleistung nur gewinnen können. Hauptsitz: Bielefeld
Leistungen: Die Kirchhoff Werbeagentur ist eine der führenden Werbe- und Marketingagenturen im Nord-Westen. Die für internationale Kunden arbeitende Full-Service-Agentur wird seit 1986 von dem Designer Alto Kirchhoff geführt. Für ihre Kunden entstehen – mit dem Wissen und dem Zugriff auf den gesamten Media-Mix – ganzheitliche Marketingkonzepte. Hierbei steht der Leitgedanke von Alto Kirchhoff, „frischer Wind muss Marken bewegen”, stets im Vordergrund. Hauptsitz: Jade
www.strauss-advisor.de
www.kirchhoff.net
IKOffice GmbH
Steinbeis-Beratungszentrum Unternehmensnachfolge
Leistungen: Partner für Unternehmenssoftware. Seit 15 Jahren entwickeln und implementieren wir erfolgreich ERP-Anwendungen, die hoch flexibel sind. Profitieren Sie von langjähriger Expertise eines eingespielten Teams aus Informatikern, Ingenieuren, Produktionsplanern und Kaufleuten. 2007 erhielt die IKOffice GmbH einen Sonderpreis für Wissenschaft und Kultur.
Leistungen: Unternehmens- und Personalberatung rund um den „Generationenwechsel im Mittelstand”. Überregional, Prozess- und Branchenübergreifend. Der prämierte Beratungsansatz zeichnet sich durch eine Kompetenzdiagnostik aus, die für die Zukunftsfähigkeit und Finanzierungschancen Ihres Unternehmens von Vorteil ist.
Hauptsitz: Oldenburg
Hauptsitz: Stuttgart
www.ikoffice.de
www.steinbeis-excellence.de
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Bund BVMW intern
Power für den Mittelstand Energie Lounge Deutschland schafft sauberen Mehrwert
Energie Lounge Deutschland: hier die Auftaktveranstaltung in Mainz.
Klimaschutz kann nur vor der eigenen Haustür stattfinden. Als Initiative des BVMW und der EWB Energywerk GbR bildet die Energie Lounge Deutschland ein bundesweites Regionalnetzwerk. Es steigert die Wettbewerbsfähigkeit der Klein- und Mittelbetriebe und setzt die Ziele des Klimaschutzes um. „Mit der Energie Lounge Deutschland wurde eine Plattform geschaffen, die die bundesweite Kompetenz für einen effizienten Einsatz von Energie in die Regionen trägt”, so BVMW-Präsident Mario Ohoven. Damit hole die Energie Lounge Deutschland die Unternehmen an ihrem
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Standort ab. Sie bringe einen messbaren Mehrwert für jedes Unternehmen und mache das Thema Energie transparenter. Die Energie Lounge Deutschland richtet sich an die regionalen Entscheidungsträger in Unternehmen und Verwaltungen. Sie treffen Experten der Energiewirtschaft und -dienstleistung, um die Bedürfnisse vor Ort zu eruieren und Lösungen zu präsentieren. Die Lösungen reichen von der Veränderung technischer Prozesse durch den Einsatz energieeffizienter Technologien, über die bauliche Veränderung der Gebäudehülle bis hin zur Entwicklung energie- und ressourcenschonender Sied-
lungsstrukturen und schließen den Kreis mit dem Einsatz regenerativer Energien. Klimaschutz kann nur vor der eigenen Haustür stattfinden. Der Gedanke eines bundesweiten Regionalnetzwerkes trägt dem Rechnung. So können die Beteiligten ihre Lösungen mit regionalen Partnern umsetzen und dabei auf das Wissen und die Erfahrungen aller im Netzwerk Tätigen zurückgreifen.
Veranstaltungstermine/Infos: www.energie-lounge.net
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SALESMASTERS AND FRIENDS Geballtes Vertriebswissen von sieben Experten kompakt am 28. Mai in Köln
Sichern Sie Ihren Vertriebserfolg mit neuen, kreativen Impulsen. Der Wettbewerb wird härter, der Markt immer umkämpfter. Doch auch in Zeiten schwieriger Rahmenbedingungen gibt es Verkäufer, deren Umsätze weiterhin konsequent steigen. Was haben die, was andere nicht haben? Die besseren Produkte? Mehr fachliches Know-how? Beide Faktoren sind sicherlich wichtig. Doch wirklich entscheidend für dauerhaften Erfolg sind Persönlichkeit und innere Einstellung, weiß Persönlichkeitstrainer und Top-Referent Jörg Löhr aus seiner jahrelangen Erfahrung. Er kennt eine Vielzahl von Beispielen, die er analysiert, darin wichtige Erfolgsstrategien erkannt und diese entsprechend herausgefiltert hat. In seinem Vortrag offenbart er Strategien und Möglichkeiten, wie jeder Einzelne das eigene Potenzial erkennen, kultivieren und voll ausschöpfen kann.
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Ihre Referenten und Themen: » Jörg Löhr:
Faszination Verkauf – Erfolgsfaktor Persönlichkeit
» Martin Limbeck:
Nicht gekauft hat er schon – So denken Top-Verkäufer
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Empfehlungsmarketing – der Königsweg zu Neukunden
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Die besten Mitarbeiter finden und halten
» Andreas Buhr:
Führung und Vertrieb: Erfolgsprinzipien für mehr Umsatz
» Dirk Kreuter:
Guerilla-Akquise – Verkaufen im Grenzbereich
» Joachim Rumohr:
Erfolgreich(er) durch Warmakquise mit Xing
» Cristian Gálvez – Moderation:
Humorvoll, kompetent und immer relevant
Jörg Löhr sechs weitere Experten ihr geballtes Vertriebswissen in motivierenden Impulsvorträgen an Sie weitergeben.
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Bund BVMW intern
Jahresempfang der Sonderklasse Mehr als 2.700 Unternehmer, über 100 Abgeordnete des Bundestages sowie führende Vertreter aus Diplomatie, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft drängten sich auf dem BVMW Jahresempfang im Hotel Maritim Berlin. Mittelstandspräsident Mario Ohoven, Bundesarbeitsministerin Dr. Ursula von der Leyen und SPD-Bundestagsfraktionschef Dr. Frank-Walter Steinmeier würdigten die Leistungen des Mittelstands für den Aufschwung. Fotos: Jürgen Blume.
Dr. Ursula von der Leyen mit BVMW-Vizepräsident Friedhelm Runge.
Rang und Namen: Spitzenpolitiker suchen das Gespräch mit dem Mittelstand.
Visionär: BVMW-Präsident Mario Ohoven.
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Sachorientiert: SPD-Bundestagsfraktionsvorsitzender Dr. Frank-Walter Steinmeier.
Bundesarbeitsministerin Dr. Ursula von der Leyen engagiert …
… und entspannt mit Mittelstandspräsident Mario Ohoven und Cem Özdemir, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen.
UNESCO-Sonderbotschafterin Ute-Henriette Ohoven Klönsnack: Hans Hermann Laturnus (BVMW Schlesmit Tischherrn Dr. Frank-Walter Steinmeier. wig-Holstein), Wolf Arnold (BVMW MecklenburgVorpommern) und Staatssekretär a.D. Otto Bernhardt.
Nicht nur Mario Ohoven und Dr. Frank-Walter Steinmeier amüsierten sich köstlich dank …
Herrenrunde: Karl-Wilhelm Veigt (2. v. li.) und Dr. Klaus Tietze (2. v. re.), BVMW-Metropolregion Hannover, im Unternehmergespräch.
… Stimmenimitator und Stargast Jörg Hammerschmidt.
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Bund BVMW intern
Beteiligungsrekord beim 12. Ulmer BVMW-Unternehmertag
Foto: Köppen.
Unruhige Zeiten – stabiler Mittelstand
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Mario Ohoven bei seiner Eröffnungsrede in der Ulmer Donauhalle vor Baden-Württembergs Arbeitsministerin Dr. Monika Stolz (1. Reihe, 2. v. re.) und Ministerpräsident Stefan Mappus (1. Reihe, 4. v. li.).
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Viele zufriedene Gesichter, ein temperamentvoller BVMW-Präsident Mario Ohoven und ein vom Wahlkampf in Baden-Württemberg sichtlich gezeichneter Ministerpräsident Stefan Mappus waren die äußerlichen Zeichen des 12. Unternehmertages in der Ulmer Donauhalle. Über 130 Aussteller und mehr als 1.000 Besucher waren zum wichtigsten, wirtschaftlichen Treffpunkt der Region gekommen. Mittelstandspräsident Mario Ohoven zeichnete ein positives Bild von der konjunkturellen Lage: „Im Mittelstand stehen alle Zeichen auf Aufschwung.” Jedoch fehlten vier von zehn Betrieben die nötigen Fachkräfte. Der
Mittelstandspräsident appellierte vor allem an die Verantwortlichen für die Ausbildung des Nachwuchses, ihre Anstrengungen zu verstärken. „Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass jeder zweite Schulabgänger als nicht ausbildungsreif gilt.” Europas Muster-Ländle Stefan Mappus charakterisierte in einer (wahl)kämpferischen Tour d'horizon BadenWürttemberg als das attraktivste Bundesland in Deutschland: „Wir gelten sogar als die Vorzeigeregion in Europa mit einer JugendArbeitslosenquote von unter drei Prozent.”
BVMW-Regionalgeschäftsführer und Veranstalter Karl-Heinz Raguse (re.) mit Mittelstandspräsident Mario Ohoven (li.) und dem amtierenden Ministerpräsidenten Baden-Württembergs Stefan Mappus.
Das Ländle verfüge über ein riesiges wissenschaftliches Potenzial und investiere erfolgreich in Wirtschaftsentwicklung und Forschung. Ulms Oberbürgermeister Ivo Gönner sagte mit Blick auf das Motto des Unternehmertags „Zeitenwende mit Perspektive”, in Ulm habe vor 25 Jahren mit der Wissenschaftsstadt ein neuer Zeitabschnitt begonnen. Sie sei der Innovationsmotor für die Region.
Für den Jahrtausendwechsel sei eine größere Zeitenwende erwartet worden. Seither habe es mit dem 11. September, der Finanzkrise und der Katastrophe in Japan drei erschütternde Ereignisse gegeben, die noch lange nachwirkten. Vor allem der drohende Super-GAU in Japan werde ungeahnte technologische Auswirkungen haben. Es dürfe dabei aber nicht zu einem aktionistischen Schnellschuss kommen.
Rückwirkende Rechtsprechung?
Foto: froxx/iStockphoto.com
Leserbrief
Forderungen der Sozialversicherer treiben Betriebe in die Insolvenz
Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat mit seinem Urteil vom 14.12.2010 unserem Tarifpartner CGZP die Tariffähigkeit aberkannt. Durch diese Entscheidung werden viele mittelständische Betriebe in ihrer Existenz gefährdet. Die Sozialversicherungsträger sind der Auffassung, dass die Betriebe, die CGZP-Tarifverträge anwendeten, eine SV-Nachzahlungslast für 2006 bis 2009 in Höhe des Equal Pay schulden. Der Rentenversicherungsträger hat jetzt die betroffenen Unternehmen im Bereich der AÜG aufgefordert, bis zum 31.05.2011 die Zahllast für jeden einzelnen überlassenen Mitarbeiter/in zu ermitteln und die Beiträge zu leisten. Im Klartext: Unternehmer, die den Tarifvertrag der CGZP anwendeten, sollen jetzt
Sozialversicherungsbeiträge für Löhne und Gehälter entrichten, die nie gezahlt wurden – abgesehen davon, dass eine Ermittlung dieser Beträge unmöglich ist. Die Löhne und Gehälter konnten auch nicht gemäß Equal Pay bezahlt werden, da die Stundenverrechnungssätze, die die entleihenden Betriebe an die verleihenden Betriebe entrichteten, diese Entgeltzahlung nicht ermöglichten. Die Kalkulationsgrundlage der Vertragsparteien war der allgemein- und rechtsgültige Tarifvertrag mit der CGZ, beziehungsweise eventuell zusätzliche freiwillige übertarifliche Leistungen der Unternehmer. Nach diesem Richterspruch eine Nachzahlung in Höhe von Equal Pay zu fordern, obwohl ein im Tarifregister ein-
getragener und auch in öffentlichen Bereichen, wie Krankenhäusern, Kommunen usw. angewendeter Tarifvertrag Anwendung fand, ist eine mehr als zweifelhafte Angelegenheit. Auch wir, Unternehmer im Bereich der AÜG, müssen uns auf bestehendes Recht verlassen dürfen. Durch die Forderung der Rentenversicherung bringt man tausende verleihende Betriebe zum Insolvenzgericht, um ihre Existenz – und in unserem speziellen Fall zurzeit 254 Mitarbeiter/innen um ihren Arbeitsplatz.
Andrea Hundt Hundt & Mroß Zeitarbeit GmbH
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Bund BVMW intern
Unterstützungskasse Deutscher Mittelstand e.V.
Einladung zur Mitgliederversammlung Zu der am Mittwoch, den 11. Mai 2011, Beginn 12.00 Uhr in Berlin, Leipziger Platz 15, 10117 Berlin in der Bundesgeschäftsstelle des BVMW e.V. stattfindenden Mitgliederversammlung lädt der Vorstand der Unterstützungskasse Deutscher Mittelstand e.V. auf seinen Beschluss vom 23.02.2011 gemäß § 7 der Satzung ein. Tagesordnung 1. Geschäftsbericht des Vorstandes über das Jahr 2008, 2009 2. Entlastung des Vorstandes zu den Geschäftsjahren 2008, 2009 3. Neubestellung des Vorstandes
4. Satzungsänderungen a. neu: Sitz des Vereins und der Bundesgeschäftsstelle ist Berlin. Der Verein ist im Vereinsregister des Amtsgerichtes Charlottenburg eingetragen. Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. b. neu: Die Bestellung und Abberufung eines Vorstandes bzw. Vorstandsmitgliedes erfolgt durch den Vorstand des BVMW-Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e.V., Berlin. gestrichen wird: Er soll unter diesem Namen in das Vereinsregister eingetragen werden und erhält danach den Zusatz e.V. Der erste Vorstand wird von den Grün-
dungsmitgliedern gewählt und durch Beschluss der Gründungsversammlung auf unbestimmte Zeit bestellt. Der Vorstand bzw. ein einzelnes Vorstandsmitglied kann nur durch Beschluss der Mitgliederversammlung mit einer Mehrheit von 9/10 der abgegebenen Stimmen abberufen werden. In einem solchen Fall bleibt der Vorstand bzw. das abberufene Vorstandsmitglied solange im Amt, bis ein neuer Vorstand bestellt ist. 5. Verschiedenes Um pünktliches Erscheinen wird gebeten. Marc Nofri Vorstand
Unternehmer machen MUT 7. Mittelständischer Unternehmertag am 20. Oktober in Leipzig Aktuelle Informationen, effektive Kontakte und kompaktes Wissen für Führungskräfte in kleinen und mittelständischen Unternehmen – das Erfolgsrezept des Mittelständischen Unternehmertages (MUT) zog im Vorjahr rund 3.000 Unternehmer nach Leipzig. Nahezu 80 Seminare und Workshops, über 180 Unternehmenspräsentationen, prominent besetzte Plenen und Podiumsdiskussionen und eine spektakuläre Abendveranstaltung erwarten die Teilnehmer auch in diesem Jahr. Ermöglicht wird die Veranstaltung auf Initiative des BVMW durch MUTmacher, erfolgreiche Unternehmen, die durch ihren
Sponsoringbeitrag den dauerhaft niedrigen Eintrittspreis (59,00 Euro für BVMWMitglieder inkl. Abendveranstaltung) sichern und das Programm durch hochkarätige Referenten und aktuelle Themen mitgestalten. Eine zeitnah, nach der jeweiligen Veranstaltung durchgeführte Umfrage, dient zur weiteren Optimierung und Bestimmung der Kernthemen für das Folgejahr und bezieht so alle Teilnehmer in die Ideenfindung mit ein. Besondere Schwerpunkte 2011 werden neben den Dauerbrennern Vertrieb und Marketing, Finanzen oder IT/Kommunikation beispielsweise die Themen
Erneuerbare Energien/Elektromobilität und Fachkräftegewinnung/Fachkräftebindung sein.
2011 Eine Initiative des
Die Anmeldung als Teilnehmer, Aussteller oder MUTmacher ist bereits jetzt unter www.mittelstaendischer-unternehmertag.de möglich. Achtung: Wer sich bis zum 15. Juli anmeldet, kann vom MUT-Frühbucherrabatt profitieren. Die Teilnahmegebühr für die komplette Veranstaltung inklusive der Abendveranstaltung reduziert sich für BVMW-Mitglieder auf 49,00 Euro (statt 59,00 Euro) pro Teilnehmer.
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Foto: CEA-PME.
Politische Gespräche Brüsseler Gipfel des Politischen Beirats Reimer Böge, Reinhard Bütikofer, Markus Ferber, Klaus Hänsch, Monika Hohlmeier und Petra Kammerevert sind bekannte Abgeordnete des Europarlaments, die mit dem Politischen Beirat des BVMW in Brüssel die Ausrichtung der europäischen Mittelstandspolitik diskutierten. Für den Politischen Beirat waren dabei: Staatssekretärin a. D. Dagmar Wöhrl, Staatssekretär a. D. Otto Bernhardt, der frühere FDP-Bundesvorsitzende Dr. Wolfgang Gerhardt und SPD-Kommunalexperte
Dr. Hans Kremendahl. Zu den wichtigsten Themen gehören nach Ansicht der Abgeordneten die Finanzmarktregulierung, die Normung, die Vorschriften zum öffentlichen Auftragswesen, zum Vergaberecht und die einheitliche Rechtsform für mittelständische Unternehmen. Chancen für den Mittelstand liegen in einer stärkeren Nutzung des Binnenmarkts. Während des dreistündigen Gedankenaustauschs richteten die Abgeordneten auch eine Bitte an den BVMW und den
europäischen Dachverband CEA-PME: Die Vorteile der Europäischen Union sollten besser kommuniziert werden. Denn zu oft müsse „Europa” als Sündenbock für Versäumnisse im Inland herhalten. Mario Ohoven, der in Personalunion als Präsident sowohl den deutschen als auch den europäischen Mittelstand vertritt, erinnerte an das Umfrageergebnis, dass neunzig Prozent der deutschen Unternehmerinnen und Unternehmer die Währungsunion behalten wollten.
Kraft für den Mittelstand NRW-Ministerpräsidentin begeistert Wirtschaftssenat
Einen Schwerpunkt setzte Kraft in ihrer Rede auf den Zusammenhang zwischen Bildung und Haushaltssanierung. Zu viel Geld würde zurzeit in Hilfsmaßnahmen fließen, damit Menschen ohne Ausbildung und Beruf über die Runden kommen könnten. Sinnvoller wäre es, frühzeitig in Betreuungs- und Schulangebote zu investieren. Denn erst, wenn die Ausgaben für Notmaßnahmen reduziert würden, wäre eine langfristige Haushaltssanierung überhaupt möglich.
Foto: Steinbach Fotografie.
Der Wirtschaftssenat des BVMW traf sich in der historischen Stadthalle in Wuppertal. Zu Gast war NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Die SPD-Politikerin begeisterte die Senatoren mit ihrem Bekenntnis zum Mittelstand. Der Ökonomin ist anzumerken, dass sie vor ihrer politischen Karriere in der Mittelstandsberatung aktiv war und die Nöte und Belange von Unternehmerinnen und Unternehmer kennt.
Hannelore Kraft mit BVMW-Vorstand Friedhelm Runge (li.) und Mario Ohoven.
In einem offenen Gespräch mit dem Fraktionsvorsitzenden der Linkspartei, Dr. Gregor Gysi, MdB (2. v. re.) und dem rechtspolitischen Sprecher der Linken-Bundestagsfraktion, Jens Petermann, MdB (2. v. li.), sprachen BVMW-Präsident Mario Ohoven und Bundesgeschäftsführer Dr. Sven Halldorn (li.) vor allem den Fachkräftemangel des Mittelstands und die Forderungen nach Erleichterungen bei Steuern und Abgaben an. Gysi betonte die überragende Rolle des Mittelstands und wünscht sich, mit dem BVMW zum Thema Wertschöpfungsabgabe als Ersatz für Sozialversicherungsbeiträge der Unternehmen in den Dialog einzutreten.
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Foto: Ekko von Schwichow.
Treffen mit Linken-Fraktionschef Gysi
BVMW intern
BVMW ehrt Vorzeigeunternehmerin Regine Sixt Besonderes soziales Engagement für Kinder
Mit der Würde einer Senatorin h. c. ist die Unternehmerin Regine Sixt im Rahmen einer Feierstunde im Berliner Hotel Adlon geehrt worden. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) verleiht diese Auszeichnung für außergewöhnliche Verdienste um die deutsche Wirtschaft. Mittelstandspräsident Mario Ohoven hob in seiner Laudatio das besondere gesellschaftliche Engagement der Vorzeigeunternehmerin hervor. Die Regine Sixt Kinderhilfe unterstützt weltweit soziale Projekte.
Foto: Ekko von Schwichow.
In seiner Ansprache betonte der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Staatssekretär Ernst Burgbacher, das vorbildliche unternehmerische Wirken von Regine Sixt. Als Mitglied im Politischen Beirat des BVMW dankte Bundesministerin a. D. Brigitte Zypries, MdB, der Laureatin für ihren unermüdlichen Einsatz zugunsten von Kindern in Armut und Not. Für den Politischen Beirat des BVMW nahmen Staatssekretärin a. D. Dagmar Wöhrl und Ex-FDP-Chef Dr. Wolfgang Gerhardt an der Feier teil. Geehrt: Senatorin h. c. Regine Sixt.
Deutsch-französisches Energie-Netzwerk Die deutsch-französische Koordinierungsstelle Erneuerbare Energien e.V. und der BVMW haben einen Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. Die Koordinierungsstelle vernetzt seit ihrer Gründung Ende 2006 Ministerien und Behörden, Fach-
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verbände, Umweltagenturen, Finanzierungsgesellschaften, Projektentwickler sowie Hersteller aus beiden Ländern. Sie wird von der deutschen Energie-Agentur dena und deren französischem Pendant ADEME unterstützt.
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Referent: Peter Klaus Brandl Der Experte für den „menschlichen Faktor“
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Crash-Kommunikation – Warum Piloten versagen und Manager Fehler machen
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Personalie BVMW intern
Dr. Sven Halldorn übernimmt Abteilung im Bundeswirtschaftsministerium
Foto: Ekko von Schwichow.
Abschied vom BVMW-Team
Stabübergabe im Verband: Nach eineinhalb Jahren engagierter Arbeit als Politischer Bundesgeschäftsführer ist Dr. Sven Halldorn von Rainer Brüderle als Abteilungsleiter in das Bundeswirtschaftsministerium geholt worden. „Diese Berufung ehrt uns. Gleichwohl ist es ein herber Verlust, da ihn große Erfolge und eine starke Leistung für den BVMW auszeichnen”, würdigte BVMW-Präsident Mario Ohoven die Verdienste von „SH”.
Dr. Halldorn nahm bewegt und bewegend Abschied von seinem Berliner Team: „Ich werde den BVMW in meinem Herzen immer mit mir tragen.” Seinen Nachfolger in der Doppelspitze der Bundesgeschäftsführung an der Seite von Bernd Adamaschek hat er mit ausgesucht – somit bleibt die Kontinuität in der politischen Arbeit des Verbandes gewahrt. Ein Porträt des „Neuen” folgt in der nächsten Ausgabe.
„Top Job” Personaldienstleister serviceline ausgezeichnet Das Gütesiegel „Top Job” ist dem Berliner Unternehmen serviceline PERSONALManagement für das Jahr 2011 verliehen worden. Es darf sich damit zu den besten Arbeitgebern in Deutschland zählen. Die Auszeichnung übergab der frühere Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement, der sich als Mentor für das bundesweite Benchmarkingprojekt „Top Job” engagiert. Für den Unternehmensvergleich hat die Universität St. Gallen die 300 internen und externen serviceline-Mitarbeiter befragt und
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das Personalmanagement des Unternehmens untersucht. Es bietet seit 1992 Dienstleistungen im Personalmanagement an. Der Fokus liegt auf der Suche und Auswahl von Fach- und Führungskräften mit kaufmännischer Qualifikation. In dem Bereich sind gerade auch social skills erwünscht. Die Untersuchung gab den serviceline-Mitarbeitern besonders in den Bereichen Führung und Motivation Bestnoten. www.serviceline-online.de
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Aus den Ländern BVMW intern
Baden-Württemberg
Mittelstand denkt über den Tag hinaus
Bundeswirtschaftsminister Brüderle in Heilbronn
Foto: Ulrich Köppen.
Heilbronn (ukö) · Im Rahmen des Forums Wirtschaft, veranstaltet von der „Heilbronner Stimme” und der IHK, referierte der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Rainer Brüderle, in Heilbronn zum Thema „Deutschland nach der Wirtschaftskrise – Strategien für nachhaltiges Wachstum.” Die BVMW-Geschäftsführer Dr. Ulrich Spitaler (Heilbronn) und Dr. Ulrich Köppen (Baden-Württemberg) hatten dabei einen intensiven Gedankenaustausch mit Brüderle, der bis zu seiner Ernennung zum Minister Mitglied im Politischen Beirat des BVMW war. Das südwestdeutsche Bundesland, in dem Audi, Porsche und Mercedes produziert werden, bezeichnete der gebürtige Pfälzer als den Motor des beispielhaften Aufschwungs: „Für 2011 rechnen wir mit einem Wirtschaftswachstum von 2,3 Prozent. Wir haben ein gutes
Jahr hinter und ein gutes Jahr vor uns. Das ist ein gemeinsamer Erfolg von Wirtschaft, Beschäftigten und Politik. Viele fleißige Unternehmer, vor allem des Mittelstandes, haben das Fundament gelegt.” Brüderle lobte vor allem die zupackende Mentalität der deutschen Unternehmer: „Der Mittelstand ist gelebte Ordnungspolitik. Der Handwerker steht morgens auf und schafft. Er rennt nicht wie mancher in der Großindustrie erst mal zum Subventionsberater. Der junge Ingenieur mit kleiner Fabrik lässt nicht um 17 Uhr den Bleistift fallen. Der überlegt sich Tag und Nacht, was er noch verbessern kann. Den frühabendlichen Ausflug zum Golfplatz überlässt er den Börsenmaklern. Der Mittelstand denkt über den Tag hinaus. Der Mittelstand schafft Vertrauen. Deshalb setzt die Bundesregierung auf den Mittelstand. Er steht im Zentrum unserer Wirtschaftspolitik.”
Wirtschaftstreff in Heilbronn: Minister Rainer Brüderle (li.) und BVMWGeschäftsführer Dr. Ulrich Spitaler.
Ernst Pfister: Baden-Württemberg bleibt Vorbild Jahresauftakt des BVMW-Landeswirtschaftssenats in der Bundesbank Stuttgart (ukö) · Es gibt kaum einen eindrucksvolleren Ort, um über die wirtschaftlichen Aussichten für das Jahr 2011 zu diskutieren, als den Konferenzraum im fünften Stock der Bundesbank in Stuttgart. Der Landeswirtschaftssenat des BVMW hatte zum Jahresauftakt über den Dächern der Stuttgarter City geladen, um über Unternehmen, Wirtschaft und Finanzen zu diskutieren. Bernhard Sibold, Präsident der gastgebenden Bundesbank, umriss die finanzielle Situation und wies auf den einmaligen Service hin, den BVMW und Bundesbank gemeinsam anbieten: die kostenfreie Prü-
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fung der Notenbankfähigkeit, deren Aussagekraft auch gegenüber Banken bei der Kreditvergabe eingebracht werden kann. Knapp zwei Stunden nahm sich Wirtschaftsminister Ernst Pfister Zeit, um in einer Tour d'horizon den insgesamt exzellenten Zustand der kleinen und mittleren Unternehmen zu beschreiben. BVMWLandesbeauftragter Dr. Ulrich Köppen würdigte den scheidenden FDP-Politiker, der 1947 im oberschwäbischen Trossingen geboren wurde und als Kommunalpolitiker startete, Fraktionsvorsitzender im Landtag war und seit 2004 Wirtschaftsminister von Baden-Württemberg ist. Sein besonderes Engagement, das er
auch eindrucksvoll darstellte, galt dem baden-württembergischen Mittelstand. Viele Forderungen der kleineren Betriebe wurden vom Wirtschaftsministerium aufgegriffen und, wie etwa die Innovationsgutscheine, sogar vom bayerischen Nachbarn übernommen. Dissens herrschte bei der ausgiebigen Diskussion allerdings bei der Beurteilung der Begrenzung der Kreditvergabe und der Rolle der Hausbanken. Insbesondere die beiden BVMWWirtschaftssenatoren, Professor Dr. Georg Heni und Gerhard Bach, forderten von der Politik flexiblere Möglichkeiten, um direkt an die Fördermittel, zum Beispiel der KfW-Bank, heranzukommen, und das Hausbankenprinzip zu überdenken.
Mit innovativen Partnern zum Erfolg BVMW-Mitglied erhält Nachhaltigkeitspreis der Deutschen Wirtschaft 2010 Frankfurt am Main/Heidelberg (ukö) · Die Heidelberger Sikom Software GmbH ist bei der 30. Verleihung des Innovationspreises der Deutschen Wirtschaft mit dem Nachhaltigkeitspreis für Produktentwicklung ausgezeichnet worden.
Der Softwarehersteller für plattformunabhängige und flexible Kommunikationslösungen überzeugte die Jury mit dem Projekt „Automatische Passwort-Rücksetzung mittels biometrischer Stimmerkennung in der Lufthansa Systemumgebung”. Die prämierte Software wurde gemeinsam mit der Lufthansa Systems GmbH entwickelt.
Jürgen H. Hoffmeister, Geschäftsführender Gesellschafter der Sikom, freut sich über die Auszeichnung: „Die Zusammenarbeit mit Lufthansa Systems war für uns sehr wertvoll und hat gezeigt, dass unser Team mit den Großen mitspielen kann.” Der Markt habe die nachhaltige Innovationsfähigkeit des Unternehmens erkannt und gewürdigt. Seit seiner Gründung 1998 hat sich BVMW-Mitglied Sikom zum führenden Hersteller softwaregestützter Kommunikationslösungen entwickelt.
Preisträger: Jürgen H. Hoffmeister; Hostess; Bundesminister a. D. Prof. Dr. Heinz Riesenhuber; Dr. Jörg Liebe, Director New Business & Innovation Management, Lufthansa Systems GmbH; Hostess; Cherno Jobatey, Moderator (v. li.).
Wirtschaftspolitischer Austausch über den Dächern von Stuttgart: Gerhard Bach (Wirtschaftssenat), Oskar Loewe (BVMW Schweiz), Rolf Maisenbacher (Senat), Dr. Ulrich Köppen (Landesbeauftragter), Rüdiger Hahn (Senat), Prof. Dr. Georg Heni (Senat), Dr. Oliver Schmidt (Senat), Minister Ernst Pfister und Bundesbankpräsident Bernhard Sibold (v. li.).
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Aus den Ländern BVMW intern
Bayern
Im Zentrum der deutschen Bürsten- und Pinselindustrie
Besuch in über hundertjährigem Familienbetrieb Schellenberger lisiert. Die Fertigung erfolgt größtenteils auftragsbezogen und wird zu über 60 Prozent ins Ausland geliefert. Hier war der BVMW, Region Mittelfranken, mit seinen Fachgruppen Internationale Märkte, Personal und Marketing/Vertrieb – gegründet von Regionalgeschäftsführer Manfred Dudeck und Kreisgeschäftsführer Franz Fleischer – zu Gast.
Besichtigung: Manfred Dudeck, Leiter Produktentwicklung Wolfgang Langer, Unternehmer Wolfgang Schellenberger und Vertriebsleiter Andreas Schreiner (v. li.).
Bechhofen (avm) · Historisch bedingt hat sich Bechhofen einen Namen als Zentrum der deutschen Bürsten- und Pinselindustrie erworben. Die Einführung des Pinselmacherhandwerks in Bechhofen reicht zurück bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Firma
Schellenberger Bürstenfabrik GmbH (w w w.schellenberger-brushes.com) knüpft an diese Tradition an. Der Familienbetrieb mit über 80 Mitarbeitern, geleitet vom Unternehmerehepaar Schellenberger, hat sich mit seinen über 100 Jahren Erfahrung auf die Fabrikation technischer Bürsten in gedrehter Ausführung spezia-
Nach einer Werksführung hatte die Gruppe Gelegenheit, Fragen an das Unternehmerehepaar Schellenberger und den Leiter Vertrieb und Marketing, Andreas Schreiner, zu richten. Besonders interessant waren dabei die Eindrücke und Erfahrungen vom Messebesuch der Arab Health in Dubai im Januar 2011 – eine der weltweit bedeutendsten Messen für Medizintechnik, Gesundheit, Pharmazie und Dentaltechnik. Erklärtes Ziel der Firma Schellenberger für die nächsten Jahre ist die Erweiterung des Produktprogramms im Bereich Medizintechnik und die Erschließung neuer Märkte.
Premiere in Iffeldorf Foto oben: Franz Fleischer, mit freundlicher Genehmigung der Firma Schellenberger Bürstenfabrik GmbH.
Erster Jahresempfang der BVMW-Geschäftsstelle Iffeldorf (avm) · „Wir kennen die Bedeutung Ihrer Organisation und ziehen Erkenntnisse aus der Verbindung”. Mit diesen Worten unterstrich der FDPBundestagsabgeordnete Klaus Breil, Ehrengast des ersten Jahresempfangs in Iffeldorf an den Osterseen, die Bedeutung des Mittelstands für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. BVMW-Verbandsbeauftragte Mechthild Heppe, die in die ortsansässige Galerie „schön+bissig” geladen hatte, konnte sich über persönliche Grüße des Bundeswirtschaftsministers und über rund zwei Dutzend Gäste aus der Region freuen. Klaus Breil referierte ausführlich über die politische Arbeit seiner Fraktion in Berlin im Jahre 2010 und gab einen
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Klaus Breil, FDP-Mitglied des Bundestags, und Mechthild Heppe, BVMW-Verbandsbeauftragte.
Ausblick auf die Ziele für 2011. Nicht alle Wahlversprechen seien erfüllt worden, man werde aber weiter an deren Realisierung arbeiten. Nach einer interes-
santen Fragerunde zu bundespolitischen und regionalen Themen besuchten die Gäste das 1. Internationale Iffeldorfer Meisterkonzert 2011.
Berlin-Brandenburg
Kooperation zur Fachkräftesicherung BVMW und Arbeitsagentur Berlin Nord vereinbaren Zusammenarbeit Berlin (kle) · Für Wolfgang Weber, Personalleiter der G-ELIT GmbH in Berlin, steht es außer Frage, dass eine Zusammenarbeit zwischen mittelständischen Unternehmen und der Agentur für Arbeit sinnvoll ist: „Die Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte von morgen und die Führungskräfte von übermorgen. In einigen Jahren werden mittelständische Unternehmen ihren Fachkräftebedarf nicht mehr aus externen Quellen decken können. Deshalb versprechen wir uns von der vereinbarten Zusammenarbeit zwischen dem BVMW und der Agentur für Arbeit Berlin Nord vor allem die Erschließung neuer Potenziale.” Denn nicht nur in dem Reinickendorfer Traditionsunternehmen zeichnet sich ein deutlicher Generationswechsel ab.
Foto: Klemt.
„Qualifizierte Meister und Techniker gehen in den kommenden Jahren in den Ruhestand”, weiß Weber. „Deshalb genügt es heute nicht mehr, geeignete Auszubildende zu finden. Wir müssen uns auch verstärkt um die Altersgruppe 50plus küm-
mern, sie qualifizieren und in unseren Unternehmen halten.” Die G-ELIT GmbH hat dabei bereits gute Erfahrungen gemacht. „Durch die altersgerechte Umgestaltung von Arbeitsplätzen mit überschaubaren Investitionen konnten wir Wissen und Erfahrung in unserem Unternehmen halten.” So ist es auch kein Wunder, dass die Firma Gastgeber für die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen Arbeitsagentur und BVMW durch Petra Röhlinger und Jacqueline Hein war. „Mit dem Kooperationsvertrag wollen wir auch öffentlich unsere Entschlossenheit zur Erreichung unserer gemeinsamen Ziele betonen”, so die BVMW-Regionalgeschäftsführerin. Bewerber und Arbeitgeber sollen passgenau zusammengeführt werden. Die Agentur für Arbeit verpflichtet sich, den BVMW-Regionalverband und seine Mitglieder in allen Fragen des Arbeits- und Ausbildungsmarktes aktiv zu informieren. So beraten die Mitarbeiter der Arbeitsagentur die Unternehmen zu solch wichtigen Themen wie Arbeitnehmerfreizü-
gigkeit oder Fachkräftesicherung durch die Weiterbildung Beschäftigter. Jeder Arbeitgeber bekommt seinen persönlichen Ansprechpartner im gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur und der Berliner Jobcenter CharlottenburgWilmersdorf, Pankow, Reinickendorf und Spandau. Im Gegenzug wirbt der BVMW bei seinen Berliner Mitgliedern für eine Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber-Service. Sowohl das Personal für Arbeits-, als auch für Ausbildungsstellen soll gemeinsam mit der Agentur rekrutiert werden. Der BVMW lädt die Arbeitsvermittler zu Besuchen in seine Mitgliedsunternehmen ein, damit sie aktuelle Kenntnisse über die besonderen Anforderungen der Arbeits- und Ausbildungsstellen erhalten. „Unsere Zusammenarbeit ist ein bedeutender Schritt, um dem steigenden Fachkräftebedarf in Berlin zu begegnen”, sagte Petra Röhlinger, die den Vertrag als Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Berlin Nord unterzeichnete.
Partnerinnen: Petra Röhlinger (li.) und Jacqueline Hein bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung.
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Aus den Ländern BVMW intern
Hochgeschwindigkeitsmaschine zur Zigarettenherstellung.
Berlin-Brandenburg
30 Minuten für ein Raucherleben
Wirtschaftssenatoren besuchten Philip Morris in Berlin
Foto: Philip Morris.
Berlin (kle) · Da staunten die Wirtschaftssenatoren des BVMW-Landesverbands Berlin-Brandenburg nicht schlecht: In einer halben Stunde hat die Maschine durch, was so ein Raucherleben ausmacht. Verpackt in Schachteln, Stangen, Kartons warten die Zigaretten auf den Abtransport. „Das ist die schnellste und modernste Zigarettenverpackungslinie der Welt”, erklärt Michael Jarchow von der Philip Morris Manufacturing GmbH in Berlin den Besuchern des BVMW. „Wir haben zwei Stück davon.” Seit 1972 ist Philip Morris auch in Berlin ansässig. Inzwischen ist das Werk in der deutschen Hauptstadt die drittgrößte von 44 Fabriken in 33 Ländern
außerhalb der USA. Wurden damals mit 323 Mitarbeitern 1,4 Milliarden Zigaretten im Jahr produziert, so sind es heute – nach Investitionen von einer Milliarde Euro – 63 Milliarden. Zwei Drittel davon werden in 48 Länder exportiert. Philip Morris setzt auch weiterhin auf Produktivitätssteigerung, beispielsweise mit den Hochgeschwindigkeitsmaschinen, die 1.000 Päckchen Zigaretten pro Minute schaffen, auf die gleichbleibend hohe Qualität der Erzeugnisse und auf die Einbeziehung der Mitarbeiter, wenn es um Neuerungen und Verbesserungen geht. Rund 100.000 Euro Prämien wurden dafür im vergangenen Jahr ausgereicht – und 400.000 Euro eingespart. Wachsendes Gesund-
heitsbewusstsein bis zur Ausgrenzung der Raucher im öffentlichen Raum, Werberestriktionen in Europa und das eigene Produkt – Philip Morris sucht die Balance für die sich ändernde Welt. Ein größeres Ärgernis dürfte für die Zigarettenindustrie die Konkurrenz der Fälscher und Schwarzmarktproduzenten sein. „Die aus China kommende Jin Ling wird ausschließlich für den Schwarzmarkt produziert. Es gibt nirgendwo eine Möglichkeit, dieses Produkt offiziell zu erwerben – aber es belegt Platz 8 auf dem Markt.” Für Berlin bedeutet das Neuköllner Werk von Philip Morris mehr als 1.300 Arbeitsplätze.
Bremen
Überflüssige Institution Staatlich verordnete Arbeitnehmervertretung – Konkurrenz für freie Wirtschaft Bremen (hau) · „Es ist ein Unding, dass jeder Arbeitnehmer, der in Bremen sein Geld verdient, 0,15 Prozent seines Gehalts an die Arbeitnehmerkammer zahlen muss”, erklärt Karl-Heinz Freitag, Landesbeauftragter Politik des BVMW Bremen. „Aufgrund der Kammerführung, die ausschließlich aus Gewerkschaftsmitgliedern besteht und des erheblichen Beitragsaufkommens von rund 13 Millionen Euro pro Jahr, ist die Arbeitnehmerkammer quasi der verlängerte Arm der Gewerkschaften. Dieses staatlich verordnete Extra stört das Gleichgewicht zwischen der Vertretung von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberinteressen.” Freitag fordert deshalb die Abschaffung dieses Relikts aus den Zeiten des Klassenkampfs. Hintergrund: 1921 wurden die Arbeiter- und die Angestelltenkammer durch den Bremer Senat gegründet. Sie sollten die damals schwachen Gewerkschaften
unterstützen, ihre Forderungen bei den Arbeitgebern durchzusetzen. Aufgrund leerer Kassen änderte sich die anfangs freiwillige bald in eine Pflichtmitgliedschaft. 2001 wurden die beiden Kammern zur Arbeitnehmerkammer zusammengeführt. Ihre Vollversammlung besteht aus 35 gewerkschaftlich organisierten Mitgliedern, die sämtliche Funktionen untereinander aufteilen. Außer im Saarland gibt es in keinem anderen Bundesland eine vergleichbare Einrichtung. „Die Arbeitnehmerkammer stellt auch eine Wettbewerbsverzerrung in Tätigkeitsfeldern unserer Mitglieder, etwa bei Rechtsanwälten oder Steuerberatern, dar”, beklagt KarlHeinz Freitag. Der Grund: Zu den Aufgaben der Arbeitnehmerkammer gehört neben der Beratung und Weiterbildung ihrer Mitglieder auch die öffentliche Rechtsberatung vom Familien- über das Steuer- bis hin zum Verbraucherinsolvenzrecht. „Bei genauer Betrachtung der Konstellation
Karl-Heinz Freitag, Landesbeauftragter Politik des BVMW Bremen.
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und der Tätigkeitsfelder der Arbeitnehmerkammern kann jeder Verfechter der freien, sozialen Marktwirtschaft nur ihre sofortige Abschaffung fordern. Denn im Gegensatz zu den sinnvollen IHK’s und anderen Berufskammern bieten sie ihren Mitgliedern keinen besonderen Nutzen. Einen Großteil ihrer Tätigkeiten können dann, wie in den übrigen Bundesländern auch, Steuern zahlende Unternehmen der freien Wirtschaft besser und für den Staat lukrativer übernehmen.”
Hamburg
Präsentationen im Pecha Kucha Takt Neues BVMW-Format erobert Hamburg
Foto: Cornelius Kalk.
Hamburg (hau) · Nach Los Angeles, London, Stockholm und Rotterdam holte der BVMW die Idee der „Pecha Kucha Nacht” (japanisch: Stimmengewirr) jetzt nach Hamburg. 120 Mitglieder und Gäste folgten der Einladung in ein außergewöhnliches Ambiente, das Restaurant „Schwerelos & Zeitlos” im Palmspeicher Harburg. Nach dem Prinzip „20 x 20” – also 20 Folien für jeweils 20 Sekunden zu präsentieren, nutzten elf Unternehmer die Möglichkeit, ihre Geschäftsideen, ihre Kreativität und auch ihre Visionen zu präsentieren. Durch die genaue Zeitvorgabe kam man schnell auf den Punkt. „Eine effiziente Möglichkeit, die Kreativität der Unternehmen zu vermitteln und somit die Vielfalt der Hamburger Wirtschaft zu do-
Präsentationen der ersten BVMW „Pecha Kucha Nacht”.
kumentieren”, so Andreas Feike, Landesbeauftragter BVMW Hamburg. „Mit der 'BVMW Pecha Kucha Nacht' bieten wir eine neue Plattform für interessante, in-
novative und kreative Unternehmen. Und für die Gäste an einem einzigen Abend kompakte Informationen über acht bis zwölf Geschäftsideen.”
Hamburg tischt auf Neuer BVMW-Wirtschaftssenator kommt aus der Gastronomie Hamburg (hau) · „Netzwerke knüpfen, neue Projekte kreieren, Synergien nutzen”, damit begründet Alexander Walter sein Engagement als neuer Wirtschaftssenator im BVMW Hamburg. Geboren und aufgewachsen am Chiemsee, vervollständigte der gelernte Hotelfachmann sein Wissen unter anderem in der Bankettabteilung der Hilton-Kette, in der Messegastronomie bei Feinkost Käfer und als Food & Beverage Manager im Rezidor SAS im Iran. Was zieht einen Bayern nach Hamburg? „Hamburg als Tor zur Welt bietet gastronomisch eine internationale Vielfalt, wie man sie selten trifft. Dazu trägt natürlich auch entscheidend der Mittelstand bei.” Seit 2008 bringt Alexander Walter sein Wissen als Geschäftsführer in die Stock-
heim Catering GmbH ein, ein Unternehmen, das seit 60 Jahren im Dienste der Gastfreundschaft steht und die Tradition pflegt, damit die Menschen sich einfach wohl fühlen. Catering, Location-Vermarktung und nicht zuletzt seit März 2011 die Tagesgastronomie im Restaurant „Zum Schiffchen” in der HafenCity sind das Kerngeschäft, was Kompetenz und Kreativität fordert. „Nur mit Kreativität und Perfektion können wir unsere Kunden immer wieder auf’s Neue begeistern und auf der Suche nach Trends und Konzepten erfolgreich sein. In Hamburg kann ich diesen Traum verwirklichen.”
Infos: www.stockheim.de
Neu im Wirtschaftssenat: Alexander Walter.
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Aus den Ländern BVMW intern
Hessen/Thüringen
Hessische Mittelständler für Nachhaltigkeit
BVMW-Mitglied Formart GmbH als „Umwelttischler” geehrt Oberursel (rmu) · Renate Labonté vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz verlieh dem Gründer und Geschäftsführer von BVMW-Mitglied Formart, Sven Gottschalk, bei einer Feierstunde als erstem Unternehmen in der diesjährigen Hessentagsstadt Oberursel die renommierte Auszeichnung für Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Kundenservice. „Unsere Produkte sind hochwertig, nachhaltig produziert und aus zertifizierten Materialien”, so Sven Gottschalk, der lange Zeit Vorsitzender der Umweltgemeinschaft war. Auch der Umweltdezernent des Hochtaunuskreises, Uwe Kraft, und der Bürgermeister der Stadt Oberursel, Hans Georg Brum, lobten das Unternehmen und würdigten das Engagement Gottschalks. „Die Stadt braucht Unternehmen, die zukunftsorientierte Strategien entwickeln und diese ganzheitlich umsetzen”, resümierte Brum. Seit 1998 wird die Auszeichnung „Umwelttischler” an Unternehmen überreicht, die die Kriterien der Umweltgemeinschaft im Tischlerhandwerk erfüllen. Diese sind im Wesentlichen: Nachhaltigkeit und Umweltschutz bei der Beschaffung der Materialien, Information und Transparenz, Sicherheitsauflagen, Kompetenz und Qualifikation sowie Service.
Ehrung für „Umwelttischler”: Renate Labonté, Hessisches Umweltministerium; Sven Gottschalk, Formart GmbH; Katja Weigand, BVMW Hessen und Hans Georg Brum, Bürgermeister von Oberursel.
Staffelstab für gelungenen Generationswechsel Prominenz beim Mittelstandsball des BVMW-Kreisverbands Gotha Gotha (ri) · Unter der Schirmherrschaft von Landrat Konrad Gießmann (CDU) und Oberbürgermeister Knut Kreuch (SPD) veranstaltete der BVMW-Kreisverband Gotha zum dritten Mal den Mittelstandsball in der Stadthalle. Ein Höhepunkt war die Übergabe des Ehrenpreises „Unternehmensnachfolge 2011” in Form eines Staffelstabs an den
Jungunternehmer Mario Leifer durch Mutter Cecilia von der Firma Leifer Schuhmode aus Gotha. Über 250 Gäste waren über den roten Teppich zum traditionellen Ball des Mittelstands gekommen. Der Leiter des Kreisverbands, Otto Eismann, begrüßte die Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung: „Was zum dritten Mal in Folge stattfindet, ist zur Tradition geworden. Inzwischen sind es bei allen drei Bällen
insgesamt 800 Gäste; das sind rund 400 Ballkleider, 400 neue Anzüge sowie zahlreiche Frisör- und Kosmetiktermine. Damit hat sich der Mittelstand in der Region ein eigenes Förderprogramm geschaffen.” Die Thüringer Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Chefin der Staatskanzlei, Marion Walsmann (CDU), würdigte die Einzigartigkeit der Verleihung des Ehrenpreises „Erfolgreiche Unternehmensnachfolge”. Zu den weiteren Ehrengästen des Abends zählten die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Katrin Göring-Eckardt, Bündnis 90/Die Grünen, der FDP-Landesvorsitzende Uwe Barth und das Mitglied des Deutschen Bundestags Tankred Schipanski (CDU).
Foto: Groß Gotha.
Staffelstab für gelungenen Generationswechsel: Oberbürgermeister Knut Kreuch, Bernd Leifer, Leiter des BVMW-Kreisverbandes Otto Eismann, Cecilia Leifer, Ministerin Marion Walsmann und Preisträger Mario Leifer (v. li.).
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Foto: Falke.
Im Beisein von Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht erhielten vorbildliche Mittelständler die Berufungsurkunden zum BVMW-Wirtschaftssenator.
Thüringer Ministerpräsidentin würdigt Unternehmerpersönlichkeiten Weitere Wirtschaftssenatoren berufen Erfurt (ri) · Sieben Unternehmer erhielten in Anwesenheit von Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) ihre Berufungsurkunden zum Wirtschaftssenator. Der Landeswirtschaftssenat ist ein persönliches Netzwerk besonders erfolgreicher, großer mittelständischer Familienunternehmer. Sie engagieren sich in herausragender Weise in Wirtschaft und Gesellschaft und sind aufgrund ihrer starken Position auf internationalen Märkten wichtige Leistungs- und Erfah-
rungsträger. Der BVMW-Landesverband Thüringen will diese Unternehmerpersönlichkeiten stärker einbeziehen, um noch mehr Gewicht bzw. Gehör gegenüber politischen Entscheidungsträgern im Interesse der mittelständischen Wirtschaft zu erreichen. Bei der Veranstaltung sagte Landesgeschäftsführer Günther Richter: „Der Mittelstand verfügt über zahlreiche Persönlichkeiten, die durch ihr unternehmerisches Engagement und soziale Kompetenz Vorbild sind.” Ministerpräsidentin Lieberknecht dankte im Namen der Landesregierung
den Wirtschaftssenatoren für ihr Engagement und wünschte ihnen weiterhin viel Erfolg bei den bevorstehenden Herausforderungen. Richter wies weiter darauf hin, dass der Wirtschaftssenat die Elite des Thüringer Mittelstands repräsentiere, und dass die anwesenden Unternehmer die Verantwortung für 24.000 Arbeitsplätze trügen. Um Plagiaten vorzubeugen, hat sich der BVMW die Bezeichnung „Wirtschaftssenat” durch das Patent- und Markenamt als Untergliederung schützen lassen (Nr. 303 33 974).
Thüringen-Ausstellung mit Rekordbeteiligung Schaufenster der Leistungsfähigkeit des Mittelstands im Freistaat Erfurt (ri) · 650 Aussteller und der mit 70.000 Besuchern erreichte Rekord waren Beleg dafür, dass sich die 21. ThüringenAusstellung zur größten Leistungsschau des Mittelstands in der Messelandschaft fest etabliert hat.
Am Stand der HERZGUT Landmolkerei Schwarza eG: Constanze Kreuser; Annemarie Stoye, Thüringer Milchkönigin 2011; Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht; Dr. Kurt Ihm, Geschäftsführer der HERZGUT Landmolkerei und BVMW-Landeswirtschaftssenator; BVMW-Landesgeschäftsführer Günther Richter (v. li.).
durch Energieeinsparungen fanden bei den Messebesuchern besonderes Interesse. Das Konzept, im Rahmen der Ausstellung tageweise elf Sonderschauen zu präsentieren, konnte auch in diesem Jahr
erfolgreich umgesetzt werden. Zu den Höhepunkten zählten die Gesundheitsmesse, die Messe Hochzeit & Feste, die Themenwelten Bauen & Sanieren sowie Wohnen & Einrichten.
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Foto: Volker Hielscher.
Die Geschäftsführer des BVMW-Mitglieds RAM Regio Ausstellungs GmbH, Constanze und Eberhard Kreuser („Thüringer Unternehmer 2010”), konnten als Ehrengast Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) willkommen heißen. Nach ihrer Eröffnungsrede nutzte sie beim traditionellen Messerundgang die Gelegenheit, um den Thüringer Mittelständlern für ihr Engagement und den erfolgreichen Weg aus der Krise zu danken. Lösungen zum effektiveren Klimaschutz
Aus den Ländern BVMW intern
Niedersachsen
Mittelstand trifft Presse
Jahresempfang im Neuen OZ Medienhaus
Die Nähe zur Presse zeigte das Neue OZ Medienhaus als gastgebendes Unternehmen. Den Austausch mit der Politik übernahm Dr. Mathias Middelberg, MdB und Mitglied des Finanzausschusses, und die Position des Mittelstands vertrat Mario Ohoven, Präsident des BVMW und Stimme des Mittelstands. Begrüßt wurden die Gäste von Laurence Mehl, Geschäftsführer des Medienhauses, und Dr. Berthold Hamelmann, Chefredaktion der Neuen Osnabrücker Zeitung. Das Unternehmen befindet sich seit vielen Jahren in Familienbesitz. „Tradition und Innovation gehen Hand in Hand”, so Laurence Mehl, „das ist auch die Basis unseres Erfolgs.” Den Aufschwung sichern! – Das war das Motto des Jahresempfangs, zu dem mehr als 150 Unternehmer gekommen waren.
Mario Ohoven nahm eine kritische Analyse der aktuellen Mittelstandspolitik der Bundesregierung vor und entwarf ein Szenario zu Chancen und Risiken, die für die wirtschaftliche Entwicklung in diesem Jahr zu erwarten sind. Gemeinsam mit Dr. Mathias Middelberg diskutierte er über die Rahmenbedingungen einer mittelstandsgerechten Politik auf Bundesund EU-Ebene. Stefan Prinz, Redaktion
Wirtschaft/Politik, moderierte die Diskussion. „Die Bundesregierung geht von einem Wachstum von 2,3 Prozent aus”, so Michael Woltering, Landesbeauftragter BVMW-West und Organisator des Jahresempfangs. „Das zeigt Vertrauen in unser mittelständisches Leistungspaket. Nur mit guter Politik ist gute Wirtschaft zu machen und nur so kann auch der Mittelstand sein Wachstum stärken.”
Foto: Neue OZ.
Osnabrück (hau) · Wenn Mittelstand, Politik und Presse zusammentreffen, verspricht das eine Begegnung der besonderen Art. So geschehen beim diesjährigen Jahresempfang des BVMW Niedersachsen-West.
Freudiges Gespräch mit der Presse (v. li.): Dr. Berthold Hamelmann (Chefredaktion Neue OZ), Stefan Prinz (Moderator / Redakteur Neue OZ), Dr. Mathias Middelberg (MdB), Michael Woltering (BVMW), Mario Ohoven (BVMW-Präsident) und Laurence Mehl (Geschäftsführer Neue OZ).
Nordrhein-Westfalen
Was haben Tiere mit Unternehmen zu tun? Vinzenz Baldus rückt Kommunikationskompetenz in den Fokus Mönchengladbach (tk) · Das Thema „Als ServiceMarke auf Kurs zum Erfolg” stand im Mittelpunkt einer von Stefan A. Wagemanns (BVMW) und dem überregionalen Versorgungsunternehmen NVV AG organisierten Veranstaltung. Über 100 Mittelständler der Region waren gekommen.
Deutsche Ingenieurskunst im Wasserwerk Helenabrunn.
Der Mittelstand. | 2 | 2011
Im Wasserwerk Helenabrunn, einem Jugendstilgebäude aus dem Jahre 1908, ging es um Kommunikation und Kundenbindung. Referent Vinzenz Baldus sprach darüber, wie er die Aktivitäten seines Instituts „DIE SERVICESCHULE” systematisch auf die Entwicklung der
persönlichen Service-Qualität (PSQModell) von Teamleitern und Mitarbeitern im internen und externen Bereich ausgerichtet hat. Soziale Kompetenzen und Mitarbeitermotivation seien ein besonderes Kapital jedes Unternehmens. Der Begriff des „Dienstleister-Kabaretts” dürfte vielen Zuhörern haften geblieben sein. Die charakteristische Verknüpfung der Kommunikationsmerkmale eines Unternehmens mit den typischen Eigenschaften bestimmter Tiere, wie Krokodile, Schweine oder Nilpferde, stellte eine unterhaltsame und anregende Metapher der Außenwirkung eines Unternehmens dar.
Nordrhein-Westfalen
Auftakt des NRW-Wirtschaftssenats 2011 Alexander Graf Lambsdorff im Dialog mit dem Mittelstand Düsseldorf (tk) · Brüssel scheint weiter entfernt zu sein, als es tatsächlich der Fall ist. Für den Wähler stellt sich regelmäßig die Frage nach Funktionen und Kompetenzen der Europapolitik. Fehlende Transparenz und unklare politische Verhältnisse sorgen für Kritik an den „Europäern”. Der FDP-Europaabgeordnete Alexander Graf Lambsdorff schuf gleich zu Beginn der Veranstaltung klare Verhältnisse: Europäische Ordnungspolitik, Geldpolitik in den Händen der Europäischen Zentralbank (EZB) und die wettbewerbsfördernden Maßnahmen der EU-Kommission in Brüssel haben Europas Volkswirtschaften in den vergangenen Jahren nachhaltig verändert und wirtschaftliche Dynamik geschaffen. Die Diskussion vor über 60 Wirtschaftssenatoren in den Räumen der Boston Consulting Group ließ daher
auch keinen Zweifel an der Bedeutung der europäischen Integration aufkommen. Die Europäer sind aufgerufen, in den kommenden Jahrzehnten politischen Mut aufzubringen und die Integration zügig voranzutreiben, soll die geopolitische Bedeutung unserer Staatengemeinschaft angesichts der wachsenden Bedeutung asiatischer Volkswirtschaften nicht dauerhaften Schaden nehmen. Es drohe eine politische Marginalisierung Europas. Im moderierten Dialog, den Uwe Knüpfer, Chefredakteur des Magazins „Vorwärts”, gewohnt lebendig gestaltete, ließ der Neffe des für seine marktwirtschaftliche und tief liberale Weltanschauung bekannten früheren Bundesministers Otto Graf Lambsdorff tiefe Einblicke in die Befindlichkeiten des europäischen Liberalismus zu. Eine tiefe Krise durchziehe die liberalen
Parteien in ganz Europa. Dabei bräuchte es gerade in Krisenzeiten den Mut, ordnungspolitische Reformen anzustoßen, die das Modell der Sozialen Marktwirtschaft wieder betonen und weiterentwickeln. Der europäische Mittelstand richte seine Aufmerksamkeit demnach verstärkt auf die Ordnungspolitik, die in Brüssel und Straßburg vorangetrieben wird. Dabei sei besonders darauf hinzuweisen, dass falsch verstandene Harmonisierungsbemühungen, vor allem beim Steuerrecht, den notwendigen Standortwettbewerb hemmen könnten. Gute Lösungen und ausgezeichnete Rahmenbedingungen entstünden ausschließlich durch den freien Wettbewerb der Staaten untereinander. Die wettbewerbsneutrale Umsetzung und die Kontrolle des freien Wettbewerbs blieben hingegen die systemischen Aufgaben der Europäischen Union.
Neujahrsempfang des BVMW Steinfurt Über 160 Mittelständler diskutierten mit Politikern Steinfurt (ss/tk) · Susanne Schlüters und Günter Rohlmann vom BVMW begrüßten über 160 Unternehmer/innen und Vertreter der Politik zum Neujahrsempfang des BVMW Steinfurt in der Stadthalle Rheine. Mit einem Sektempfang wurden die Gäste gemeinsam mit den Partnern, der deutschen Telekom und der Commerzbank, empfangen.
Die enorme Resonanz in Rheine machte deutlich: 2011 wird das Jahr des Aufschwungs und des Mittelstands. Es herrscht Aufbruchsstimmung in der Region. Neben Unternehmern aus dem Kreis Steinfurt war auch die Politik zahlreich vertreten. Dem Mittelstand machten Berliner Abgeordnete des Bundestags, Vertreter des nordrhein-westfälischen
Landtags und die Bürgermeisterin der Stadt Steinfurt in der Stadthalle ihre Aufwartung. Bernhard Hembrock richtete als stellvertretender Landrat Grußworte an die Teilnehmer und unterstrich die enorme Bedeutung der mittelständischen Wirtschaft für die gesamte Region. Einer der Höhepunkte der Abendveranstaltung war der Vortrag von Gastreferent Tomas Pfänder, Gründungsvorstand der UNITY AG aus Büren. Er wandte sich mit einer gezielten Provokation an das Publikum: „Was kümmert uns die Zukunft – sie beginnt doch erst morgen”. Pfänder rief zu Optimismus und unternehmerischer Intuition auf. Erfolg beginne mit der Bereitschaft, seine eigene Einstellung zur Vorausplanung und Realisierung innovativer Ideen zu hinterfragen. Erfolgreicher Neujahrsempfang: Arndt Krebbing, Commerzbank; Susanne Schlüters; Klemens Speckmann, Telekom; Referent Tomas Pfänder; Günter Rohlmann (v. li.).
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Aus den Ländern BVMW intern
Rheinland-Pfalz/Saarland
Liquidität und Bonität sichern
Tipps für ein erfolgreiches Forderungsmanagement St. Ingbert (dip) · Wirtschaftsexperten betrachten die Krise praktisch als überwunden, dennoch lässt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen 2010 im Vergleich zum Vorjahr eine leicht steigende Tendenz erkennen. Betroffen sind vorzugsweise kleine und mittlere Unternehmen. Gründe sind, durch die Krise bedingt, fehlende Rücklagen, allerdings auch eine sich verschlechternde Zahlungsmoral. Fast jede Insolvenz birgt einen Dominoeffekt, denn kann ein Kunde nicht zahlen, so geraten nicht selten auch die Vorlieferanten in oftmals existenzbedrohende Schwierigkeiten. Um diese Problematik näher zu beleuchten und Lösungsansätze anzubieten, hatte die Wirtschaftsförderung der Stadt St. Ingbert gemeinsam mit dem BVMW im Saarland zu einem Mittelstandsforum in die Räume der Firma Thyssen-Krupp Fördertechnik in St. Ingbert eingeladen. Unterstützt wurde die Veranstaltung von BVMW-Mitglied FreisGruppe. Referentin Birgit Schuhmann, R+V
Insolvenzen vorbeugen: Jürgen Dippe, BVMW; Wolfgang Vogelgesang, Wirtschaftsförderung St. Ingbert; Birgit Schuhmann, R+V Versicherung AG und Helmut R. Freis, Freis-Gruppe St. Ingbert (v. li.).
Versicherung AG, zeigte an Beispielen aus der Praxis, auf welche Weise Unternehmen in Schwierigkeiten geraten können, aber auch, wie durch Beachtung bestimmter Standardwerte dieses Risiko minimiert werden kann, bzw. wie Zahlungsausfälle mittels einer angepassten Forderungsausfallversicherung zu vermeiden sind. Eine weitere Variante, Forderungsausfälle auszuschließen durch die Nutzung von
Factoring, stellte Dirk Brettschneider vom BVMW-Mitglied VR FACTOREM GmbH vor. Hier war zu erkennen, dass ein individuell auf den Kunden zugeschnittenes Factoring, nicht zuletzt als attraktive Form der Unternehmensfinanzierung, immer mehr auch für Mittelständler von Interesse ist, was nicht zuletzt auch die deutlich gestiegene Akzeptanz für Factoring in Deutschland belegt.
Sachsen
Eine Region lehnt sich auf Unternehmer und Politiker treffen sich in der Lausitz Weißwasser (del) · Die Landstriche zwischen Weißwasser, Görlitz und Zittau zählen zu den wirtschaftlich schwachen Regionen des Freistaates Sachsen. Abwanderung, Überalterung, mangelnde Infrastruktur und wenig Industrie sind für diese Gebiete charakteristisch. Um dem zu begegnen, lud der BVMW Weißwasser Unternehmer, Politiker und Bürgermeister nach Weißwasser ein. Ziel war es, der Staatsregierung und dem Bund noch einmal deutlich vorzuführen, dass diese Region einer besonderen Förderung bedarf, soll sie nicht noch weiter zurückbleiben. Besonders angemahnt wurde der Bau von Straßen. Unternehmer forderten, den Druck auf die Bundes- und Landespoli-
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tik zu verstärken. Bundestagsabgeordneter Michael Kretzschmer (CDU) versprach, im Bundestag auf die Probleme mit Nachdruck aufmerksam zu machen. Otto Bernhardt, Mitglied im Politischen Beirat des BVMW, hob die Bemühungen des Verbandes hervor, seinen Einfluss auf die Bundesregierung zu erhöhen, damit sich die Rahmenbedingungen für den Mittelstand verbessern. Die Wirtschaftskrise, so der Unternehmer Lothar Kubitz, sei in der Lausitz noch lange nicht überwunden.
Am Ende des Treffens, an dem 80 Unternehmer teilnahmen, war man sich einig: Politik und Parteien betonten die Bedeutung des Mittelstands und die Notwendigkeit seiner Förderung. Getan aber würde dafür zu wenig. Damit wolle man sich nicht noch länger abfinden.
Sachsen
Über Bundesland Mitteldeutschland nachdenken Wirtschaftstag in Naunhof: Forschen für den Mittelstand Naunhof (del) - Der 5. Wirtschaftstag der Landkreise Leipzig und Altenburger Land in der Parthelandhalle in Naunhof fand auch in diesem Jahr wieder großes Interesse. Rund 50 Aussteller beteiligten sich an dem Unternehmertreffen, 350 Neugierige interessierte das Thema „Forschung und Entwicklung – Chancen für kleinere und mittelständische Unternehmen”. Die Mitorganisatoren des BVMW, Kreisgeschäftsführer Klaus Fischer, Leipziger
Südraum, und Dr. Gerhard Schlütter, Altenburger Land, erklärten: „Hier treffen sich Unternehmer aus zwei Bundesländern. Sie wollen den mitteldeutschen Wirtschaftsraum.” Dazu der Landrat des Landkreises Altenburger Land, Sieghardt Rydzewski: „Die Kleinstaaten Thüringen und Sachsen haben auf Dauer keine Chance, sich erfolgreich zu entwickeln. Was wir brauchen, ist ein großes Bundesland Mitteldeutschland.” Sicherung von Innovationen in kleinen und
mittleren Unternehmen, stärkere Vernetzung der Unternehmen mit Wissenschaft und Forschung sowie Entwicklung einer intelligenten Infrastruktur für Elektromobilität, darüber wurde auf dem Treffen diskutiert. Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer hob hervor: „Der Mittelstand benötigt mehr Wissen, um mit den Herausforderungen der Globalisierung fertig zu werden. Wissenschaft und Wirtschaft müssen stärker kooperieren.”
Sachsen-Anhalt
Pyramiden stehen nicht nur in der Wüste Kooperation mit Hochschulen gegen Fachkräftemangel Brehna (kpv) · Eine gläserne Pyramide ist das weithin sichtbare Markenzeichen der Stahlbau Brehna GmbH. Das als Hingucker errichtete 15 Meter hohe Eingangsgebäude des Unternehmens bei Halle hat das Zeug zum Exportschlager. „20 ähnliche Konstruktionen bereiten wir für einen Kunden in Dubai vor, die Verhandlungen für die Lieferung laufen”, sagt Geschäftsführer Matthias Gabler. Mit einem solchen Absatz habe er nie gerechnet, mitunter seien ungewöhnliche Dinge von Erfolg gekrönt. „Wir bauen eben Pyramiden in und außerhalb der Wüste”, ergänzt er. BVMW-Bundesgeschäftsführer Dr. Sven Halldorn nannte bei einem Firmenbesuch das Auslandsengagement des Stahlbau Brehna erfolgversprechend. „Gerade mit dem Erschließen neuer Märkte, wie im Nahen Osten, lässt sich die Auftragslage in einer globaler werdenden Welt verbessern”, lautete seine Einschätzung. Der Unternehmerverband könne sich in solche Strategien
BVMW-Bundesgeschäftsführer Dr. Sven Halldorn beim Besuch des Stahlbau Brehna mit Geschäftsführer Matthias Gabler und BVMW-Kreisgeschäftsführer Frank Malitte (v. li.).
mit seinen Auslandsbüros einbringen und helfen, Wege zu ebnen. Für Matthias Gabler ist der BVMW mehr als nur ein Zusammenschluss, in dem man Mitglied ist. „Ich möchte mich künftig mehr einbringen, helfen Netzwerke auszubauen”, versicherte er im persönlichen Gespräch. Auf die Frage von Dr. Halldorn nach der Fachkräftesituation im Unternehmen schätzt der Geschäftsführer die Lage nüchtern ein. Natürlich gebe es weniger Bewerber für eine Lehrstelle. Statt
100 junger Leute wollten bei ihm heute etwa zehn eine Ausbildung beginnen. Daneben setze er auf gute Kontakte zu Bildungseinrichtungen, wie der Fachhochschule Anhalt. Dozenten helfen bei der Entwicklung von Projekten wie modularer Konstruktionssysteme zur Serienfertigung mobiler Ausstellungsgebäude. Studenten erhalten die Möglichkeit, Praktika zu absolvieren oder Themen für ihre Abschlussarbeiten praxisnah zu bearbeiten.
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Foto: Klaus-Peter Voigt.
Foto: Peter Heyne.
Aufmerksame Zuhörer beim Wirtschaftstag in Naunhof.
Aus den Ländern BVMW intern
Sachsen-Anhalt
Keine Alternative zur Verlängerung der A 14
Mittelständler warten auf Verkehrslösung im Norden Sachsen-Anhalts Magdeburg (kpv) · Der BVMW hat ein Ende der Debatten zur Nordverlängerung der Autobahn A 14 gefordert. Die Diskussion um den Bau bezeichnete Landesgeschäftsführer Dr. Dieter Kapell als „unsäglich”. Sie schade mehr, als dass sie nütze. Alle Voraussetzungen für die Finanzierung der 1,3 Milliarden Euro teuren Trasse seien geschaffen. Für die Altmark ist die A 14 nach Einschätzung des BVMW „schlicht und einfach unverzichtbar”. Wer sich gegen das Pro-
jekt ausspreche, betreibe eine Politik der Wirtschaftsverhinderung. Die Region im Norden Sachsen-Anhalts brauche jedoch unbedingt eine gute Infrastruktur, sagte Dr. Kapell. Nur so könnten auch dringend notwendige Neuansiedlungen von Firmen erreicht werden. „Die Altmark ist nach wie vor ein weißer Fleck in der deutschen Autobahnlandschaft”, bringt BVMW-Wirtschaftssenator Bernd Zorn aus Stendal seine Meinung auf den Punkt. „Die Wirtschaft braucht die Mobilität. Mit einer guten Infrastruktur wollen
wir verhindern, dass die Jugend abwandert.” Willi Grothe, Bauunternehmer und Vorstandsmitglied des BVMW, kritisierte die Forderungen der Grünen, den Bau der A 14-Nordverlängerung auf Eis zu legen. „Das zeigt, wie sehr sich Politiker von den Problemen vor Ort entfernen können.” Sachsen-Anhalts Ex-Verkehrsminister Dr. Karl-Heinz Daehre kritisierte die Äußerungen des Grünen-Vorsitzenden Cem Özdemir zum Lückenschluss der A 14: „Es ist geradezu zynisch, wenn ausgerechnet
Sachsen-Anhalt
Lehrer brauchen mehr Praxiserfahrung in der Wirtschaft
BVMW-Bundesgeschäftsführer Dr. Sven Halldorn im Gespräch mit Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff, CDU, und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle, FDP (v. li.).
Sandersdorf-Brehna (kpv) · Der Fachkräftemangel macht sich vor allem im Mittelstand bemerkbar. „Wir brauchen neue Konzepte, um mit dieser Situation umzugehen”, sagte BVMW-Bundesgeschäftsführer Dr. Sven Halldorn auf der 10. Wirtschaftskonferenz der Stadt Sandersdorf-Brehna. Er regte an, dass in Deutschland Arbeitgeberzusammenschlüsse entstehen sollen. Kleinere Unternehmen könnten auf diese
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Weise Spezialisten einstellen, die für mehrere Betriebe tätig sind. Solche Modelle gäbe es im Ausland bereits. Halldorn plädierte vor den über 300 Teilnehmern auch dafür, schon bei der Bildung junger Leute mehr die Wirtschaft einzubeziehen. Auch Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) brachte seine Sorgen über den Fachkräftemangel zum Ausdruck. Viele Personalchefs und Unternehmen hätten das Problem lange Zeit unter-
schätzt. Jetzt gelte es, intelligente Lösungen zu finden, um eine Änderung zu erreichen. Dazu gehöre auch „ein Stück weit Zuwanderung”. In der Einbeziehung von in Deutschland lebenden Migranten mit guter Ausbildung sieht der Politiker zudem eine Chance, den Bedarf nach Fachkräften zu decken. Allerdings gelte es, unbürokratisch Möglichkeiten zu schaffen, um deren Abschlüsse anzuerkennen. Sachsen-Anhalt sieht die demografische Entwicklung wenig optimistisch. Nach Einschätzung von Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) gebe es zwischen Arendsee und Zeitz allein bis 2016 rund 55.000 Erwerbstätige weniger, bis 2020 rund 200.000. In dem Zusammenhang lobte er den Kreis Anhalt-Bitterfeld. Dort sei die Zahl der Industriearbeitsplätze mit 91 je 1.000 Einwohner deutlich höher als im Landesdurchschnitt mit 57. Das liege auch an der besseren Bezahlung in einem Teil der Unternehmen. Während im Land die Wertschöpfung je Beschäftigtem bei 52.900 Euro liege, betrage sie in AnhaltBitterfeld 60.000 Euro.
Foto: Klaus-Peter Voigt.
Bundeswirtschaftsminister Brüderle sprach vor Mittelständlern
Foto: Klaus-Peter Voigt.
Unternehmer demonstrierten vor dem Landtag in Magdeburg für den Bau der Autobahn A 14.
diejenigen, die eine Umsetzung des Projekts mit Klagen zu verhindern suchen, jetzt die langwierige Umsetzung ins Feld führen”, stellte er fest. Im Frühjahr 2009 sei eine solide Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Bund und den beteiligten Ländern Sachsen-Anhalt, Bran-
denburg und Mecklenburg-Vorpommern geschlossen worden. Der Geschäftsführer des Landesverbands des Berliner und Brandenburger Verkehrsgewerbes e.V., Eberhard Tief, erklärte, dass die A 14 einen Netzschluss zwischen den mitteldeutschen Wirtschaftsräumen so-
wie den Nord- und Ostseehäfen herstelle. Die geplante A 14 von Magdeburg in Richtung Schwerin hat eine Gesamtlänge von 155 Kilometern. Davon verlaufen 97 Kilometer durch Sachsen-Anhalt, 32 Kilometer durch Brandenburg und 26 Kilometer durch Mecklenburg-Vorpommern.
Schleswig-Holstein
Neue Initiative in Schleswig-Holstein „Das Bündnis für Fachkräfte ist nur ein erster Schritt” Flensburg (hau) · Unter Leitung des stellvertretenden Ministerpräsidenten und Arbeitsministers Schleswig-Holsteins, Dr. Heiner Garg, hoben Spitzenvertreter der Wirtschafts- und Sozialpartner, der Kammern, der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit sowie die Minister für Arbeit, Wirtschaft, Bildung und Integration eine neue landesweite Fachkräfteinitiative aus der Taufe. „Wir begrüßen dieses Bündnis für Fachkräfte sehr und werden es nach Kräften unterstützen”, erklärt Hans Hermann Laturnus, Landesbeauftragter des BVMW SchleswigHolstein. „Die Fachkräfteinitiative kann aber nur ein erster Schritt sein. Laut Erhebungen der Landesregie-
rung werden uns im Jahr 2030 etwa 253.000 Fachkräfte fehlen.” Der BVMW Schleswig-Holstein fordert von der Landesregierung, bei der Verbesserung der Ausbildungsfähigkeit nicht nur benachteiligte Jugendliche zu unterstützen, sondern auch die Lehrpläne der allgemeinbildenden Schulen praxisnäher und wirtschaftsfreundlicher zu gestalten. Darüber hinaus gelte es, bei den Aktivitäten gegen den Fachkräftemangel zu berücksichtigen, dass Schleswig-Holstein in Konkurrenz zu anderen Bundesländern stehe. Laturnus: „Auch die Infrastruktur sowie soziale und kulturelle Angebote werden eine nicht unerhebliche Rolle bei der Wahl des Arbeitsplatzes spielen. Die Fachkräfteinitiative
ist darum zwar ein wichtiger, aber eben nur ein erster Schritt in die richtige Richtung.”
Hans Hermann Laturnus, BVMWLandesbeauftragter Schleswig-Holstein.
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Impressum Der Mittelstand. Unternehmermagazin des BVMW Herausgeber BVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e. V. Präsident Mario Ohoven Mosse Palais, Leipziger Platz 15 10117 Berlin www.bvmw.de Redaktion Tel.: 030 / 53 32 06-16 Fax: 030 / 53 32 06-50 mittelstand@bvmw.de Eberhard Vogt (Chefredakteur) Rotger H. Kindermann (Korrespondent) Friederike Pfann Frithjof Siebert Karlheinz Stöckner Titelbild Mattonimages Bjarte Rettedal
Verlag mattheis. werbeagentur gmbh Saarbrücker Str. 36 10405 Berlin Tel.: 030 / 34 80 633-0 Fax: 030 / 34 80 633-33 info@mattheis-berlin.de www.mattheis-berlin.de Layout und Gestaltung, Mediadaten, Vermarktung von Anzeigen und Beilagen mattheis. werbeagentur gmbh Tel.: 030 / 34 80 633-0 Fax: 030 / 34 80 633-33 bvmw-anzeigen@mattheis-berlin.de Rechnungsstelle BVMW Servicegesellschaft mbH Mosse Palais, Leipziger Platz 15 10117 Berlin Tel.: 030 / 53 32 06-26 Fax: 030 / 53 32 06-50 edda.mueller-molsig@bvmw.de Druckerei enka-druck GmbH Großbeerenstraße 2, 12107 Berlin
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Malstaffel für aufeinanderfolgende Ausgaben ab 3 Anzeigen 5 % ab 6 Anzeigen 10 % ab 9 Anzeigen 15 %
Ausgabe 03/11: ET 15.06.2011 • Anzeigenschluss 01.06.2011 Schwerpunkte: Steuern, Recht, Finanzen Ausgabe 04/11: ET 15.08.2011 • Anzeigenschluss 02.08.2011 Schwerpunkte: Logistik, Umwelt, Energie Ausgabe 05/11: ET 17.10.2011 • Anzeigenschluss 04.10.2011 Schwerpunkte: Bildung, Fachkräfte, Arbeitsmarkt Ausgabe 06/11: ET 15.12.2011 • Anzeigenschluss 02.12.2011 Schwerpunkte: Unternehmensgründung, -sicherung, -nachfolge
Messen
Ausgewählte Messen und Veranstaltungen im Mai/Juni 2011 03. – 06. Mai in Stuttgart
02. – 05. Mai in Berlin
Control – Die Internationale Fachmesse Qualitätssicherung
WASSER BERLIN INTERNATIONAL Fachmesse und Kongress für Wasser und Abwasser
10. – 13. Mai in München
02. – 06. Mai in Hannover
TRANSPORT LOGISTIC – Internationale Fachmesse für Logistik, Mobilität, IT und Supply Chain Management
CeMAT Hannover – Weltmesse für Intralogistik 03. – 04. Mai in Überlingen/Bodensee
12. – 18. Mai in Düsseldorf
Fachkonferenz „Sicherheit exponierter Familien“, www.security-service.com
Interpack – PROCESSES AND PACKAGING
03. – 05. Mai in Nürnberg
17. – 19. Mai in Nürnberg
SMT/HYBRID/PACKAGING – Internationale Fachmesse und Kongress für Systemintegration in der Mikroelektronik
made byy WER RK 3.de · Fotos: arsdigital.de / Yahia LOUKKKAL / kix / NatUlrichh / Papo / BELUGAA HOCHTI HO TIEF Offshore Off shore G GmbH & Co. KG / werk3.de
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PCIM Europe – Internationale Fachmesse und Konferenz für Leistungselektronik, Intelligente Antriebstechnik und Power Quality 23. – 26. Mai in München
Kongressmesse für Offshore-Windenergie und maritime Wirtschaft der in d e Ostseeregion er Ost O stse seer ereg egion Partnerregion 2011 Südwestfinnland
LASER World of PHOTONICS Weltleitmesse und Kongress für Optische Technologien 24. – 26. Mai in Frankfurt/Main
Techtextil – Internationale Fachmesse für Technische Textilien und Vliesstoffe 30. Mai – 03. Juni in Hannover
LIGNA HANNOVER – Weltleitmesse für Forst- und Holzwirtschaft 07. – 09. Juni in Berlin
04.-05. Mai 2011 Rostock
SHOWTECH – Internationale Fachmesse und Kongress für Bühnen- und Veranstaltungstechnik, Ausstattung und Event Services
10:00 bis 18:00 Uhr 08. – 10. Juni in München
Programm-Newsletter unter www.baltic-future.com Veranstalter: Rostocker Messe- und Stadthallengesellschaft mbH
Der Mittelstand. | 2 | 2011
Intersolar Europe – Die weltweit größte Fachmesse der Solarwirtschaft
78 | 79
Starkes Geschäftsmodell. chäftsIhr Ges orteil bis zu v * kunden
2.800 €
Ein starker Charakter mit noch stärkeren Argumenten: der Toyota Avensis Business Edition.
Geschäftskunden können sich jetzt auf einen Firmenwagen der Extraklasse freuen: den Avensis Business Edition. Seine umfangreiche Ausstattung überzeugt mit vielen hochwertigen und komfortablen Details. Ob Ledersitze, Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer, SD-Karten-Navigationssystem mit Rückfahrkamera, Regen- und Lichtsensor oder die beheizbare Scheibenwischerablage – auf Ihrer Geschäftsreise ist für alles gesorgt. Und das für eine ganz entspannt niedrige Leasingrate von 279 €**. Der Avensis Business Edition. In jeder Hinsicht ein starker Charakter. Weitere Informationen bei Ihrem Toyota Partner oder unter 02234 102-2110.
toyota-fuhrpark.de Kraftstoff verbrauch kombiniert 6,8–5,4 l/100 km (innerorts 8,7–6,7 l/außerorts 5,7–4,7 l) bei CO 2 -Emissionen kombiniert von 176–142 g/km nach dem vorgeschriebenen EU-Messverfahren. *Protieren Sie beim Sondermodell Avensis Business Edition vom Kundenvorteil: 2.800 € bei 1,6-l-Valvematic, 1,8-l-Valvematic und 2,0-l-D-4D, 2.200 € bei 2,2-l-D-4D Combi gegenüber einem vergleichbar ausgestatteten Avensis Sol. **Nur bei teilnehmenden Toyota Vertragshändlern. Ein Fuhrpark Leasing-Angebot der Toyota Leasing GmbH ab einem Fahrzeug im Bestand, für den Toyota Avensis Business Edition 2,0-l-D-4D mit 6-Gang-Schaltgetriebe, Fahrzeugpreis: 28.800 €, exkl. MwSt., zzgl. Überführung, Laufzeit: 36 monatliche Raten à 279 €, Laueistung: 20.000 km/Jahr. Alle Angebote gelten bei Anfrage und Genehmigung bis zum 31.05.2011. Diesem Angebot liegt die unverbindliche Preisempfehlung der Toyota Deutschland GmbH per 28. März 2011 zugrunde.
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Gemeinsam mehr erreichen