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Umwelt-Nachrichten

Flusseinzugsgebiete in Europa in schlechten Zustand

Mit Ausnahme von zwei Flusseinzugsgebieten in Finnland werden die übrigen 11 untersuchten Einzugsgebiete selbst bis 2027 keinen guten Zustand erreichen, sollte nicht bei den Managementplänen deutlich nachgearbeitet werden. Zu diesem Ergebnis gelangt ein Bericht, der von der Living Rivers Europe Coalition und dem WWF unter Beteiligung zahlreicher Umweltverbände veröffentlicht wurde. In der Konsequenz bedeutet dies, dass die meisten EULänder weiterhin das rechtlich bindende Ziel der Wasserrahmenrichtlinie verfehlen werden, Europas verschmutzte Oberflächengewässer in einen guten ökologischen und chemischen Zustand zu bringen. Dieses Ziel hätte bereits 2015 erfüllt sein müssen. Fristverlängerungen waren nur in begründeten Ausnahmefällen bis 2027 vorgesehen. Die Mitgliedstaaten haben nur noch sechs Monate Zeit, um ihre Flussgebietsmanagementpläne für die nächsten sechs Jahre fertigzustellen, wie es das EU-Recht verlangt.

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Quelle: Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.

Risiken von Pestizid-Gemi- schen auf Äckern unter- schätzt

Erst ein Herbizid, dann ein Insektizid, später ein Fungizid – beim Anbau von Äpfeln, Wein, Gemüse oder Getreide werden im Laufe einer Saison unterschiedliche Pestizide versprüht, oft nacheinander, manchmal auch in Tankmischungen. Das Zulassungsverfahren, das unter anderem die Risiken dieser Spritzmittel auf die Umwelt und die biologische Vielfalt überprüfen soll, bewertet allerdings jeden Wirkstoff für sich. Schon lange ist jedoch bekannt, dass sich der Effekt mancher Pestizide nicht nur erhöht, sondern potenziert, wenn sie zusammenwirken. Doch wie verschiedene Mittel einer Spritzfolge zusammenwirken, wird vorher in der Zulassung nicht überprüft. So bleiben Kombinationswirkungen von Pestiziden auf die Umwelt oft unentdeckt. Dies muss sich ändern, so das Fazit einer neuen Studie, die im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführt wurde. Das europäische Pflanzenschutzrecht gibt vor, dass Pestizidanwendungen „keine unannehmbaren Auswirkungen auf die Umwelt“ haben dürfen (Verordnung EG 1107/2009). Um die Auswirkungen auf die Umwelt vor einer Mittelzulassung abzuschätzen, gibt es Testverfahren. Nun zeigt sich, dass diese Verfahren unzureichend sind und sie die tatsächlichen Risiken für die Umwelt systematisch unterschätzen.

Quelle: Pestizid-Aktions-Netzwerk e.V.

Glyphosat-Zulassung: Mitgliedstaaten sehen kein Krebsrisiko

Nach Analyse der Daten von Herstellern, die eine erneute Genehmigung von Glyphosat über 2022 hinaus beantragen, soll die bisherige Risikoeinstufung nicht überarbeitet werden. Derzeit gilt Glyphosat in der EU als schwer augenschädigend und giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung. Anders als die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht die Bewertungsgruppe der EU keine Anhaltspunkte für eine krebserregende Wirkung. Die IARC war 2015 auf Grundlage der verfügbaren wissenschaftlichen Studien zu dem Schluss gekommen, dass Glyphosat „wahrscheinlich karzinogen für Menschen“ ist.

Quelle: Deutscher Naturschutzring

Emissionen deutscher Anlagen seit 2013 um 33 Prozent gesunken

2020 emittierten die 1.817 im Europäischen Emissionshandelssystem (EUETS) erfassten stationären Anlagen in Deutschland rund 320 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente (CO2-Äq). Dies entspricht einem Rückgang um 12 Prozent gegenüber 2019 und einem Rückgang um 33 Prozent gegenüber 2013, dem ersten Jahr der dritten Handelsperiode. Das berichtet die Deutsche Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt (UBA) ausführlich in ihrem aktuellen Bericht über die Treibhausgasemissionen der emissionshandelspflichtigen stationären Anlagen und im Luftverkehr für Deutschland im Jahr 2020. Der Rückgang der Emissionen geht maßgeblich auf Minderungen in der Energiewirtschaft zurück. Aufgrund der konjunkturellen Lage durch die COVID-19-Pandemie gingen auch die Emissionen der enerzusammengestellt von Andrea Reiche

gieintensiven Industrie das zweite Mal im Verlauf der dritten Handelsperiode zurück.

Quelle: Umweltbundesamt

Nationales Umweltinformationszentrum entsteht

Alle deutschen Umweltinformationen und -daten über eine Plattform erreichen, ist Ziel des neuen Nationalen Umweltinformationszentrums, welches das Bundesumweltministerium ab dem Sommer 2021 in Merseburg aufbauen wird. In den nächsten Jahren sollen 85 Millionen Euro investiert werden, um einen nationalen Umweltinformationszugang aufzubauen, der alle bundesweit verfügbaren Informationen zu umweltbezogenen Themen an einem Ort bündelt. Die Informationen und Daten sollen zielgruppengerecht aufbereitet und für alle Bürgerinnen und Bürger, Wissenschaft und Forschung, Unternehmen und Industrie sowie der Verwaltung zur Verfügung stehen. Auch private Haushalte, Einzelpersonen oder Unternehmen erfassen bewusst oder unbewusst Umweltdaten, die zur Verbesserung der Datenlage über die Umwelt beitragen könnten. Aufgabe des neuen Umweltinformationszentrums ist daher auch, gemeinsam mit anderen Stellen im UBA zu untersuchen, durch welche Maßnahmen, etwa dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz, diese große Informations- und Datenmenge handhabbar und vor allem besser zugänglich gemacht werden kann.

Quelle: Umweltbundesamt

Naturwiederherstellungsgesetz kommt

Ende 2021 will die Europäische Kommission ihr Naturwiederherstellungsgesetz veröffentlichen – mit verbindlichen Renaturierungszielen. Derzeit laufen hinter den Kulissen Konsultationen mit Experten aus Mitgliedsländern, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Die Gemeinsame Forschungsstelle der EU hatte im Mai die Ergebnisse bisheriger Forschungen für die Politik zusammengetragen. Renaturierungsziele werden unterschiedliche Lebensräume umfassen. Hier einige Informationen über Wälder, Moore und Fließgewässer.

Quelle: Deutscher Naturschutzring

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