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KOMMENTAR
Chance für Neustart
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Gesellschaft
SEPP LANER
Jahrzehnte lang haben die Kolosse Enel und Edison unsere Wasserkraft ausgenutzt, ausgebeutet, vergoldet. Zum Teil geschieht das noch immer. Nicht zu vergessen sind auch die „Nebenwirkungen“: Stauseen, Zwangsumsiedlungen, Stollen unter der Erde, „Wunden“ auf der Oberfläche. Wenn es nun der Landesregierung mit Arno Kompatscher und Richard Theiner an der Spitze sowie der SEL gelungen ist, den 40prozentigen Anteil, den das Enel bisher noch an den SE Hydropower Werken hatte, an Land zu ziehen, ist das tatsächlich ein Meilenstein in der jüngeren Südtiroler Energie- und auch Autonomiegeschichte. Dass der Konzern Enel derzeit offenbar dringend Geld braucht, war insofern ein Glück. Die 400 Mio. Euro, die als Preis für die Enel-Beteiligungen zu zahlen sind, kann man sicher nicht als Pappenstiel abtun, doch die Vorteile, die unter dem Strich herauskommen, in erster Linie natürlich finanzieller Natur, überwiegen eindeutig. Hand in Hand damit eröffnen sich dem Land bzw. der SEL neue Chancen, aber auch neue Herausforderungen. Es wird in erster Linie darum gehen, wie und für wen die erhofften Mehreinnahmen ausgegeben werden. Derzeit halten natürlich alle die Hände hoch. Die Gemeinden, die Wirtschaft, und, und, und. Im Vordergrund sollte das stehen, was die Bevölkerung am meisten braucht und was ihr am meisten nützt. Dass hier die Gesundheitsversorgung, vor allem auch jene auf dem Land, ganz oben stehen sollte, liegt irgendwie auf der Hand. redaktion@dervinschger.it
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Kultur
Sport
4 VINSCHGER THEMA 4 Graun
Im Oberland hat sich einiges getan
6 VINSCHGER GESELLSCHAFT 6 Schlanders
Kampf um Chirurgie und mehr
8 Langtaufers
Was ist los mit Maseben?
9 Schlanders
KVW in Sorge
10 Schluderns
„Alle Projekte sind uns wichtig“
14 Martell/Spondinig Der Friede ist ein zerbrechliches Gut 17 Goldrain/Vetzan
Jugendfeuerwehren mit hohem Niveau
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Südtiroler Auswanderer in Bad Grund
13 LESERBRIEFE 20 VINSCHGER KULTUR
20 Schlanders
Uraufführung: „Das Herz ist ein Umzugskarton“
21 Schlanders
Gegen das Vergessen
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VINSCHGER VORGESTELLT
22 Tarsch
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Neues Wohnen auf dem Ruckenzaunhof
VINSCHGER SPORT
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Vinschger beim „Marathon des Chateuax de Médoc“
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Auf Verliererstraße durch „Chancentod“
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Skigebiet Sulden unter den Top 5
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VINSCHGER THEMA
Heinrich Noggler, Bürgermeister der Gemeinde Graun
Im Oberland hat sich einiges getan Bürgermeister Heinrich Noggler hält Vor- und Rückschau. Noch keine Entscheidung über erneute Kandidatur GRAUN - „Es ist uns als Gemeinde verwaltung gelungen, den Groß teil der Projekte und Vorhaben, die wir uns bei den Wahlen 2010 als Ziele gesetzt hatten, in die Tat umzusetzen.“ So das Resümee von Bürgermeister Heinrich Noggler. Im Gespräch mit dem der Vinschger kündigte er eine Reihe neuer Projekte an. Die Ent scheidung, ob er im Mai 2015 erneut als Bürgermeisterkandi dat antritt, habe er noch nicht getroffen. der Vinschger: Das Verwaltungs-
programm, mit dem Sie sich vor viereinhalb Jahren den Wählerinnen und Wählern stellten, war ziemlich
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DER VINSCHGER 40/14
umfangreich. Konnten alle Vorhaben planmäßig umgesetzt werden? HEINRICH NOGGLER: Alle sicher nicht, der Großteil aber schon. Wir sind mit einem ehrgeizigen und großen Programm angetre ten. Zusätzlich zur Fertigstellung einiger offenen Baustellen und Vorhaben ist es uns gelungen, auch die neuen Projekte zum Großteil durchzuführen. Mit einigen wichtigen und innovati ven Vorhaben befinden wir uns auf einem guten Weg bzw. werden im Frühjahr 2015 mit der Um setzung beginnen. Was sind rückblickend die größten Vorhaben?
Dazu gehört sicher der fast voll ständige Neubau der Mittelschule in St. Valentin auf der Haide mit der Errichtung der neuen Schulund Dorfbibliothek. Dieses Vor haben mit einem Kostenvolumen von insgesamt rund 6 Millionen Euro war seit Jahrzehnten das größte Projekt überhaupt, das in unserer Gemeinde umgesetzt wurde. Für knapp eine Mio. Euro konnte heuer im Sommer der Kindergarten in St. Valentin energetisch saniert und rundum erneuert werden. Erhebliche In vestitionen sind außerdem in die Erweiterung der Feuerwehrhalle und Sanierung des Vereinshau ses in Reschen geflossen, in die
Sanierung des alten Gemeinde hauses in Graun, in die Erwei terung des Parkplatzes in Melag in Langtaufers, in verschiedene Gehsteigprojekte in Graun und in St. Valentin und in die Umsetzung der verschiedenen Trinkwasser projekte. Der Bau des Gehsteiges Kappl-Melag wird im Frühjahr begonnen, ebenso die Errichtung des Gehsteiges Reschen-Piz. Die ses Projekt werden wir auf zwei Baulose aufteilen. Wie sieht es mit weiteren Investitionen in Langtaufers aus? Trotz einiger Schwierigkeiten ist es uns gelungen, die Finanzierung für die Sanierung und Erweite
rung der Grundschule Pedross mit einem Volumen von 1,1 Mio. Euro auf die Beine zu stellen. Um weitere Klassenräume dazu zu gewinnen und für die Bibliothek endlich eine würdige Bleibe zu schaffen, wird das Gebäude um ein Stockwerk erhöht. Ein großes Vorhaben in Langtaufers ist auch die Schaffung eines Langlaufzen trums im Bereich des Parkplatzes in Melag mit geschätzten Ge samtkosten von 1,05 Mio. Euro. Gemäß dem Konzept, das wir vorliegen haben, sollen die be stehenden Loipen im Bereich zwischen Melag und der Melager Alm sowie auch die neu geplanten Zur Aufwertung des Haidersees Loipen zu Rundkursen zusam gehören auch mehrere Seekojen, die im Uferbereich aufgestellt mengeführt werden, sodass die werden. Hergestellt wurden die Langläufer unterschiedlich lange drehbaren und windgeschützten Routen absolvieren können und wieder jeweils zum neu geplanten „Strandkörbe“ aus Massivholz von den Forstarbeitern in Eigenregie. Zentrum zurückkommen. Geht das Skigebiet Maseben heuer überhaupt noch in Betrieb? Das weiß ich nicht. Zum heutigen Tag (4. November, Anmerkung der Redaktion) ist mir nicht be kannt, ob Maseben heuer öffnet oder nicht. Ich hoffe schon, da dies für Langtaufers von großer Wichtigkeit ist.
Im Bild eine der Kojen.
greifen, haben wir im Gemeinde rat inzwischen einen so genann ten Dienstleistungsvertrag gutge heißen, sodass für einen Zeitraum von 5 Jahren jährlich 150.000 Euro der Haider AG zufließen. Diese Art der Unterstützung seitens der Gemeinde ist rechtlich möglich. Der Geldfluss wird mit Diensten gerechtfertigt, welche die Haider Wie steht es mit der Verbindungsbahn mit Mittelstation von der TalAG im Interesse der Allgemein station der Haider Alm ins Skigebiet heit erbringt, zum Beispiel mit der Bereitstellung von Parkplätzen, Schöneben? Ob diese Verbindung errichtet die von allen genutzt werden werden kann, hängt jetzt we können, mit der Präparierung sentlich vom Ausgang der Um der Langlaufloipen und der Prä weltverträglichkeitsprüfung ab. parierung der Rodelbahn für die Tatsache ist, dass wir bezüglich Bevölkerung. des Th emas Zusammenschluss Schöneben-Haider Alm seit Das Skigebiet Nauders hat angeJahrzehnten noch nie auf einem kündigt, ab dem Beginn der Saison Punkt wie dem jetzigen waren. 2015/2016 aus dem Skiverbund mit Wir haben immerhin Vollver Schöneben und Haider Alm austreten sammlungsbeschlüsse beider Ge zu wollen. sellschaften sowie einen breiten Aus der Sicht von Nauders ist es Mehrheitsbeschluss des Gemein vielleicht nachvollziehbar, dass derates. Der Wille und weitere der Kartenverbund neu geregelt wesentliche Voraussetzungen für und im Einvernehmen aller neu die Errichtung dieser Anbindung aufgelegt wird. Derzeit ist es näm sind jedenfalls da, wenngleich lich so, dass Nauders aufgrund eine Anbindung weiter oben im der derzeitigen Regelung im Jahr Gelände skitechnisch zwar besser, fast 500.000 Euro an Schöneben aber kaum umsetzbar wäre. abgibt. Das deshalb, weil viele Gäste von Nauders in Schöneben Ski fahren. Der Verbund in der Der Haider Alm AG stehen in Kürze Skiregion Reschenpass sollte auf teure Revisionsarbeiten ins Haus. jeden Fall bestehen bleiben bzw. Sind diese Ausgaben zu stemmen? Dieser Herausforderung hat man sogar auf den Watles und auf sich natürlich zu stellen. Um der Maseben ausgedehnt werden. Haider Alm bei der Führung des Dafür hat sich unter anderem Skigebietes unter die Arme zu auch Landeshauptmann Arno
Kompatscher ausgesprochen, als wir ihm unsere Anliegen und Wünsche im Zusammenhang mit den Skigebieten unterbreitet haben.
Hallen errichtet werden. Auch Dienstleistungsbetriebe sind will kommen. Das Land unterstützt dieses Vorhaben großzügig, wofür wir sehr dankbar sind.
Bei Ihrem Antritt als Bürgermeister haben sie auch von einer Aufwertung der Seen gesprochen. Was hat sich diesbezüglich bisher getan? Mit der Errichtung einer Einwässerungsrampe und Sa nierung sowie Bereitstellung des Klubhauses haben wir die Gründung des „Segelvereins Re schensee“ unterstützt. Für die weitere Aufwertung des Haider sees als Naherholungszone für Einheimische und Gäste haben wir ein Konzept erstellen lassen, das wir bereits teilweise umset zen konnten. So entsteht etwa am Nordufer ein Steg, der durch das Biotop führt, und ein Liege podest . Auch der Weidenplatz ist schon fertiggestellt sowie die Seekojen. Es handelt sich dabei um eine Art von drehbaren, wind geschützten Strandkörben aus Massivholz, die die Forstarbeiter in Eigenregie hergestellt haben. Zu den weiteren Besonderheiten gehören eine Aussichtsplattform am Radweg auf Burgeiser Gebiet sowie Vogelbeobachtungs-Stellen beim nördlichen und südlichen Biotop, die wir auf Vorschlag der Umweltschutzgruppe Vin schgau errichten werden. Für die Naherholungszone Haidersee rechnen wir mit Ausgaben von ca. 580.000 Euro. Auf rund eine Mio. dürften sich die Kosten für eine kleine Hafenanlage am Re schensee belaufen. Wir möchten unter anderem die bestehende Seezunge weiter aufschütten, um so ein sicheres Winterquartier für das Ausflugsschiff „Hubertus“ zu schaffen sowie Unterbringungs räume für die Rettungsboote der Feuerwehr und des Segelvereins, mit dazugehöriger Aussichts plattform. Auch für die Kiter sind wir in Zusammenarbeit mit dem Kiter-Club „Adrenalina“ dabei, eine endgültige Bleibe zu schaffen. Die diesbezüglichen Vorarbeiten sind im Gange.
Das Hallenbad in Graun steht noch immer so da wie 2010. Das stimmt. Aber wir hoffen, dass dieses Langzeitproblem Hand in Hand mit dem Konzept für die Aufwertung des Areals beim alten Kirchturm gelöst werden kann.
Gibt es interessierte Betriebe für den Gewerbepark Graun, der auf dem so genannten Eller-Areal entstehen soll? Ja, wir stehen bereits mit einigen Handwerksbetrieben in Verhand lungen. Es sollen insgesamt 6
Ihre Gemeinde liegt in der Peripherie, also ziemlich weit ab vom Zentrum des Landes. Ist zumindest das Internet schnell? Wir liegen zwar in der Peripherie, sind aber in punkto schnelles Internet und Glasfasernetz zum Glück gut aufgestellt. Zu verdan ken haben wir das in erster Linie der sehr guten Zusammenarbeit mit der EGO, der Energiegenos senschaft Oberland-Rojenbach, und deren finanziellen Mithilfe. Als Gemeinde wäre es uns nicht möglich, die Bevölkerung und Betriebe in derart kurzer Zeit mit schnellem Internet zu versorgen. Gibt es in allen Fraktionen Ihrer Gemeinde ausreichend Wohnraum? Wir haben sowohl in Graun als auch in St. Valentin Erwei terungszonen ausgewiesen. In Reschen sind noch die letzten bürokratischen Hürden für die Ausweisung einer Erweiterungs zone zu nehmen. Die Ausgaben für die entsprechenden Infra strukturen wie Erschließung usw. der einzelnen Erweiterungszonen belaufen sich auf insgesamt über 2 Mio. Euro. In Pedross in Langtau fers ist derzeit die Genehmigung des Durchführungsplanes der Erweiterungszone im Gang. Die Liste an künftigen Vorhaben und Projekten ist lang. Werden Sie im Mai 2015 erneut als Bürgermeisterkandidat antreten, um die Umsetzung an vorderster Front mitgestalten zu können? Die Entscheidung, ob ich erneut als Bürgermeisterkandidat antre ten werde oder nicht, habe ich noch nicht getroffen. Das wäre auch etwas verfrüht. Zunächst sind etliche Gespräche zu führen, daher möchte ich diese Entschei dung noch offen lassen. INTERVIEW: SEPP LANER DER VINSCHGER 40/14
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VINSCHGER GESELLSCHAFT
Die Zukunft des Krankenhauses war der Diskussionsschwerpunkt der sehr gut besuchten Bürgerversammlung in Schlanders.
Kampf um die Chirurgie Noch ist nichts entschieden. „Herabstufung“ als Tagesklinik hätte gravierende Folgen SCHLANDERS - Die Zukunft des Krankenhauses Schlanders stand bei der Bürgerversammlung am 4. November im Kulturhaus in Schlanders erneut im Fokus der Diskussion. Wie sehr der Bevölkerung des Vinschgaus sowie allen 13 Gemeindever waltungen nicht nur der Erhalt der Geburtenstation am Herzen liegt, sondern auch der Wei terbstand der Chirurgie und der weiteren Abteilungen des Krankenhauses, bekam nicht nur Landeshauptmann Arno Kom patscher in aller Deutlichkeit zu hören, sondern auch Landes rätin Martha Stocker, die sich kurzfristig entschlossen hatte, sich der Diskussion zu stellen. Neben vielen Teilnehmern aus der Gemeinde Schlanders wa ren auch zahlreiche Bürger aus anderen Gemeinden gekommen. Am Eingang verteilten Kran kenhaus-Mitarbeiter Aufkleber und Broschen, mit denen zum Ausdruck gebracht wird, dass alle wesentlichen Abteilungen im Krankenhaus erhalten blei ben müssen, und zwar von der Medizin und Chirurgie über die Orthopädie und Anästhesie bis
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DER VINSCHGER 40/14
hin zur Gynäkologie, Geburts Gesundheitsbudgets, wobei aber hilfe und Pädiatrie. eine Landesfläche von 20% und ein Bevölkerungsanteil von 7,6% – ohne Naturns – versorgt werden.“ „Jeder Einschnitt hätte negative Folgen“ Abgesehen von der geografischen Lage – allein die Hauptachse von Der Schlanderser Bürgermeis Reschen bis Meran erstreckt sich ter Dieter Pinggera brachte ein auf 80 km – sei das Krankenhaus leitend im Namen aller Vinschger im strukturschwachen und zum Bürgermeister erneut alle Fakten Teil abwanderungsgefährdeten und Argumente auf den Punkt, Vinschgau auch ein bedeutender die dafür sprechen, dass im Wirtschaftsfaktor. „Jede Kürzung Schlanderser Krankenhaus nach und jeder Einschnitt hätte ne allen bisher getätigten Einspa gative Folgen“, schlussfolgerte rungen und Rationalisierungen Pinggera. Außerdem wäre es keine weiteren Einschnitte mehr nicht nachvollziehbar, „dass auf vorgenommen werden dürfen. der einen Seite der Bettentrakt „Alle Argumente, mit denen wir mit 16,8 Millionen Euro erneu für den Erhalt der Geburten ert wird, und wir auf der ande station ins Feld ziehen, gelten ren Seite Gefahr laufen, Dienste umso mehr auch für die C hirurgie und Abteilungen zu verlieren.“ In als Dreh- und Angelpunkt ei diesem Sinne gelte es vor allem nes jeden Krankenhauses“, sagte die Chirurgie abzusichern. Eine Pinggera. „In Schlanders kann tagesklinische Umstellung käme eigentlich gar nichts mehr ein einer nicht tragbaren Aushöhlung gespart werden.“ Das Argument, gleich. wonach Schlanders auf keinen Fall mit Sterzing oder Innichen Solidarität aus Meran verglichen werde könne, son dern wenn schon mit Bruneck, Erfreut gab sich Pinggera, dass untermauerte Pinggera auch mit sich auf der Führungsebene des Zahlen: „Auf das Krankenhaus Krankenhauses Meran in allen Schlanders entfallen ca. 2,5% des wesentlichen Punkten mit den Ar
gumenten und Anliegen der Vin schger Bürgermeister solidarisch zeige. Landeshauptmann Arno Kompatscher erläuterte die Eck pfeiler der Gesundheitsreform. Dass es eine solche überhaupt brauche, stehe angesichts der Alterung der Bevölkerung und der zu erwartenden Z unahme an Leistungsanfragen außer Zweifel. „Wenn wir nicht vorausschauen und als Politiker nicht den Mut haben, die Reform jetzt anzu gehen, werden die Kosten nicht nur steigen – was sie übrigens weiterhin werden – sondern ex plodieren“, so Kompatscher. Ziel sei es, die medizinische Grund versorgung im ganzen Land si cherzustellen, die Basismedizin neu auszurichten, die Grundver sorgung im Territorium zu stär ken, massiv bei der Verwaltung einzusparen und auch die Dienste in den Krankenhäusern zu über prüfen und zu überdenken, und zwar beginnend beim Landes krankenhaus in Bozen. Auch für Schlanders werde ein Vorschlag auf den Tisch kommen, sobald die Vorschläge und Stellungnah men aller Beteiligten, inklusive der Ärzteschaft und Mitarbeiter,
betreut. „Wo ist hier das Territori um zu stärken?“ hieß es. Und noch viele weitere Fragen bzw. Feststel lungen wurden geäußert: Muss man künftig bei Fällen, in denen es um Minuten geht, wie etwa bei einem Blinddarmdurchbruch, nach Meran? Müssen in Zukunft auch ältere Menschen aus Wohnund Pflegeheimen für zwischen zeitliche Krankenhausaufenthalte nach Meran gebracht werden? Wird das Krankenhaus zur Ta gesklinik, ist es um die Erreich barkeit als wichtiges Kriterium der Grundversorgung so gut wie geschehen. Wäre es nicht möglich, die Chirurgie noch weiter zu aus zubauen anstatt sie herabzustu fen? Brächten mehr Frauen aus dem Raum Naturns ihre Kinder in Schlanders zur Welt, könnten die Geburtenstation in Meran entlastet und die Geburtenzahl in Schlanders gesteigert werden. eingeholt und von Fachleuten be Dass eine Reform notwendig ist, wertet sein werden. „Wir wollen wurde zwar mehrfach betont, uns als Politiker nicht drücken doch man sollte sich zum Beispiel und werden möglichst rasch ent auch Gedanken darüber machen, scheiden. Die perfekte Lösung wie die Krankenhäuser private wird es nicht geben und es wird Einnahmen generieren können. am Ende nicht allen alles gefal len,“ sagte Kompatscher. Oberstes „Einiges stimmt nachdenklich“ Ziel sei es, „in Südtirol auch in Zukunft ein funktionierendes Martha Stocker ging auf den Gesundheitssystem mit qualitativ Großteil der Fragen und Stel hochwertigen Diensten zu haben.“ lungnahmen ein. „Einiges stimmt Dies sei auch der Grund, „warum nachdenklich und in bestimmten wir alle Diskussionen sehr ernst Punkten haben Sie wahrschein nehmen, auch die heutige Debatte lich Recht“, räumte die Landes hier in Schlanders.“ rätin ein. Befürchtungen, wonach das Krankenhaus geschlossen werden könnte und es insofern „Dann wäre die Chirurgie praktisch abgeschafft“ paradox sei, viel Geld für die Sanierung des Bettentraktes Bei der Diskussion meldeten auszugeben, seien laut Stocker sich neben besorgten Bürgern nicht begründet: „Wir schließen aus dem ganzen Tal auch Pri hier nicht, das Krankenhaus wird mare, Fachärzte, Allgemeinärzte weiterhin bettenführend sein.“ und Krankenhausmitarbeiter zu Auch für ältere Menschen werden Wort. Mehrfach geäußert wur künftig Aufenthalte in Schlanders de, dass die Chirurgie mit ei möglich sein. Eine tagesklini ner Umstellung auf Tagesklinik sche Umstellung der Chirurgie praktisch abgeschafft würde. Es stehe allerdings als Vorschlag im würden kaum noch Ärzte nach Raum. Von den Räumen her sei Schlanders kommen. Alles andere die Kapazität in Meran gegeben. als eine Einsparung wäre es, bei Zu den Allgemeinärzten mein einem Erhalt der Geburtenstati te Stocker, „dass wir zum Teil on den nächtlichen Aktivdienst vorbildliche Situationen haben, aufrecht zu erhalten und zugleich zum Teil aber auch nicht.“ Die nachts keinen Blinddarm mehr Anzahl der auszubildenden Haus operieren zu dürfen. Die Basisme ärzte sei zu erhöhen. Auf offene diziner seien zum Teil 24 Stunden Kritik und Unverständnis stieß im Dienst bzw. in Bereitschaft. Im Stockers Antwort zum Thema Obervinschgau zum Beispiel wer Blinddarmdurchbruch. Stocker den ca. 80% der Palliativpatienten verwies diesbezüglich auf den gut und chronisch Kranken zu Hause funktionierenden Rettungsdienst
und die Flugrettung, die auch für Nachtflüge ausgestattet werden soll. Die Anregung, vermehrt private Einnahmen zu generieren, teilte Stocker. Ebenso räumte sie ein, dass es schwer werden könn te, die orthopädischen Eingriffe, wie etwa Hüftoperationen, die seit etlichen Jahren in den soge nannten kleinen Krankenhäusern durchgeführt werden, zu kom pensieren. Wie Stocker hielten auch Arno Komptascher und Dieter Pinggera fest, dass man sich derzeit noch in der Diskus sionsphase befinde. „Es sind noch keine formellen Entscheidungen gefallen“, präzisierte Pinggera. Und er zeigte sich zuversichtlich: „Die Bezirksgemeinschaften Burg grafenamt und Vinschgau führen derzeit einen sehr offenen und konstruktiven Dialog. Wir arbei ten an einem Vorschlag, der kei ne wesentlichen Einschnitte für Schlanders vorsieht. An diesem Vorschlag wird Martha Stoker nicht vorbeikommen.“ Lob von Kompatscher Im zweiten Versammlungsteil stellte Dieter Pinggera im Beisein seiner Mitverwalter die vielen Vorhaben, Projekte und Initia tiven vor, die von der Gemein deverwaltung seit den Wahlen 2010 bis jetzt durchgeführt bzw. auf den Weg gebracht wurden. Die Palette reichte vom Erwerb des Kasernenareals, dem Bau von Photovoltaikanlagen, der Sicherstellung der Finanzierung für die Erweiterung der tech nischen Fachoberschule und der Sanierung des Bürgerheims bis hin zur geplanten Potenzie rung der Wasserkraftnutzung in Schlandraun und unzähligen
weiteren Vorhaben unterschied licher Natur im Hauptort und in den Fraktionen. Vieles sei im Rahmen des Entwicklungskon zeptes „Schlanders 2020“ umge setzt worden. „Selbst Gemeinden in fortgeschrittenen Teilen Eu ropas würden erblassen, wenn sie hören würden, was sich in der Gemeinde Schlanders in den vergangenen Jahren getan hat“, sagte Kompatscher und sprach dem Gemeindeausschuss und Gemeinderat ein großes Kom pliment aus. Verteidigt hat der Landeshauptmann das Finanzie rungsabkommen mit dem Staat. Eine Abfuhr erteilte er jenen Parteien und Bewegungen, die den Menschen Illusionen ver kaufen, wie etwa jene der Selbst bestimmung. „Wir dürfen nicht alle Errungenschaften über Bord werfen, sondern müssen die Au tonomie weiterhin ausbauen und stärken.“ Eine Selbstbestimmung sei nicht realistisch, nicht zu kunftsfähig und nicht europäisch. Wer das Gegenteil behaupte, be treibe lediglich Wahlkampf. Zur oft zitierten Vorhaltung „Bei der Gesundheit und anderen wichti gen Dingen wird gespart, beim Flugplatz aber nicht“ hielt Kom patscher fest: „Das Gesundheits wesen kostet jährlich 1.140 Mio. Euro. Der Flugplatz kostet 2,8 Mio. im Jahr. Wenn es gelingt, eine Flugverbindung nach Süden und nach Norden auf die Beine zu stellen, könnten die Jahreskos ten auf unter eine Mio. gedrückt werden.“ Für viele Dienste werde viel gezahlt, für die Busdienste z.B. über 80 Mio. im Jahr. Der Flugplatz sei wichtig, nicht nur für den Tourismus, sondern die gesamte Wirtschaft. Ihn jetzt zusperren wäre völlig falsch. S EPP
Angeregte Diskussion zwischen Landesrätin Martha Stocker, Landeshauptmann Arno Kompatscher und Bürgermeister Dieter Pinggera. DER VINSCHGER 40/14
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VINSCHGER GESELLSCHAFT
Ob das Skigebiet Maseben heuer tatsächlich in Betrieb gehen wird, ist derzeit noch offen; im Bild links der Sessellift, rechts das Bergrestaurant.
Was ist los mit Maseben?
Klöckner: „Es ist vorbei“. Hartmann: „Vor Weihnachten wird geöffnet“ LANGTAUFERS - Unterschiedliche Aussagen über die Zukunft des kleinen Skigebietes Maseben in Langtaufers waren in der vergan genen Woche zu hören. „Maseben wird geschlossen. Nach einem 14-jährigen, unermüdlichen Kampf für den Erhalt dieser für den Wintertourismus so wich tigen Infrastruktur ist jetzt alles vorbei“, sagte Hansi Klöckner, der an der Maseben KG mit 1% beteiligt ist. Er habe sich auch an Hans Rubatscher (Kaunertaler Gletscherbahnen) gewandt, um ihn zu einer Übernahme von Maseben zu bewegen. Rubatscher
sei dazu aber nicht bereit, „jeden falls nicht unter der derzeitigen Gemeindeverwaltung.“ Klöckner bezweifelt, dass mit der Errich tung eines Langlaufzentrums in Langtaufers, wie es die Gemeinde plant, die Probleme im Winter tourismus gelöst werden können. „Maseben wird wenige Tage vor Weihnachten regulär seine Tore öffnen“, bestätigte hingegen Egon Hartmann aus Gröden, der mit 99% an der KG beteiligt ist, dem der Vinschger. Dass die Liftan gestellten und Restaurant-Mit arbeiter entlassen worden seien, stimme laut Hartmann nicht:
„Saisonverträge sind zeitlich be fristet und laufen mit Saisonende aus. Wenn die neue Saison be ginnt, werden die Saisonkräfte wieder eingestellt.“ Hartmann verweist auch auf einen Pachtver trag, „den ich hier in der Schub lade habe.“ Die Liftanlagen seien in Schuss und die Rechnungen bezahlt. Er könne als Eigentümer versichern, dass das Skigebiet kurz vor Weihnachten in Betrieb gehen werde, „es sei denn, der Pachtvertrag wird zurückgezo gen.“ Wie aus Insiderkreisen zu dem bekannt wurde, sollen im Frühjahr dieses Jahres durchaus
KURZ ANGERISSEN … NATURNS/STABEN - 900 Erwachsene und 1.700 Kinder besuchten 2014 den Jugend- und Erlebnisbahnhof Naturns. Damit war auch das 9. Betriebsjahr ein voller Erfolg. Großer Dank gebührt den 20 freiwilligen Helfern des Vereins „Freunde der Eisenbahn“. Am Erlebnisbahnhof wurden außerdem 26 Eisenbahnfilme gezeigt. Auch Ausstellungen waren zu sehen. red
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BURGEIS - Das Zu- und Umbauprojekt an der Landesfachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis gehört zu den 12 Siegerprojekten eines gesamtstaatlichen Architekturwettbewerbs für Bildungs- und Schulbauten. Geplant hat den Zu- und Umbau Architekt Werner Tscholl. Foto: LPA/Abteilung Hochbau
Kaufinteressenten aus der obe ritalienischen Raum in Maseben aufgetreten sein. „Man sah ih nen an, dass Geld keine Rolle spielt“, drückte sich ein Bürger aus. Anscheinend wussten sie über die Verhältnisse im kleinen Skigebiet sehr gut Bescheid, hät ten aber kein konkretes Interesse bekundet, weil ein Pachtvertrag über fünf Jahre bestand. Dem der Vinschger liegt dazu eine Nachricht vor, dass die Pächter zurückgetreten seien und der Ver trag demnächst aufgelöst werden soll. SEPP/S
„Auch wir als KVW kämpfen für den Erhalt der Geburtenabteilung und der weiteren Dienste im Krankenhaus Schlanders“, sagte Heinrich Fliri.
KVW in Sorge
Staat will Patronatsfinanzierung drastisch kürzen. Zivilcourage braucht das Land. SCHLANDERS - Die vom Staat ge plante Kürzung der Patronatsfi nanzierung bereitet dem KVW große Sorgen. Eindeutig zu hö ren war das am Samstag bei der gut besuchten KVW-Bezirksver sammlung im Gamperheim in Schlanders. Der Bezirksvorsit zende Heinrich Fliri konnte dazu den Landesvorsitzenden Werner Steiner begrüßen, den Geschäfts führer Werner Atz, den geistli chen Assistenten Josef S tricker sowie zahlreiche Vertreter der Ortsgruppen, des Bezirksaus schusses und weiterer Gremien. „Hält der Staat an den gravieren den Kürzungen fest, steht uns eine Personalreduzierung in den Patronaten ins Haus“, warnte Werner Atz. „Hier wird das Recht der Arbeiter mit Füßen getre
ten“, kritisierte Roland Pircher vom KVW-Patronat Mals. Auch der KVW-Bezirkssekretär Emil Unterholzer gab zu bedenken, dass es bei den bisher angebo tenen Diensten zu großen Ein schränkungen kommen könnte. Um noch vor der Verabschiedung des Stabilitätspaktes Druck zu machen, läuft derzeit eine Un terschriftenaktion. Die Listen liegen in allen Patronaten auf. Zu einschneidenden Veränderungen wird es ab 2015 auch im Bereich der Steuererklärungen kommen. Von den staatlichen Kürzungen sind auch die Patronate der Ge werkschaften betroffen. „Um die ses Damoklesschwert abzuwen den, sind vor allem auch unsere Politiker in Rom gefordert“, sagte Fliris Stellvertrer Josef Bernhart.
Stark im Miteinander Werner Steiner referierte zum Thema „Zivilcourage braucht das Land“ und zum KVW-Jahresmot to „Stark im Miteinander – für ein soziales Südtirol“. Besonders in Zeiten wie den jetzigen sollten sich alle Mitglieder voll und ganz hinter den Verband stellen. Her ausforderungen gebe es zur Ge nüge. Um auch wieder neue und jüngere Mitglieder zu gewinnen, „müssen wir uns als KVW nach vorne ausrichten, wir müssen uns und andere in Bewegung bringen, wir müssen mit der Zeit gehen, offen sein für neue Ideen und Entwicklungen im Auge be halten.“ Derzeit belaufe sich die Mitgliederzahl landesweit auf ca.
37.000. Die Tendenz ist allerdings stark sinkend. Als „Baustellen“ für den KVW nannte Steiner die Ver teilungsgerechtigkeit unter Sparz wang, den Umgang mit Krankheit, Behinderung und Armut, die Fa milienpolitik und das Phänomen der Alterung der Menschen. Josef Stricker hatte eingangs auf die Grundsätze der christlichen Sozi allehre verwiesen. „Nach rund 40 ‚goldenen Jahren’ ist jetzt wieder Sparen angesagt.“ Nun gehe es darum, die Grundsätze von Men schenwürde, Gerechtigkeit, Ge meinwohl sowie Solidarität und Subsidiarität „auf die heutige Zeit herunterzubrechen und anzu wenden“. Musikalisch umrahmt hat die Bezirksversammlung, die mit einer Marende endete, das Duo „Helli und Peter.“ SEPP
Gemeinsam mit Sterzing und Innichen SCHLANDERS - Um gemeinsam für den Weiterbestand der Gebur tenstationen und aller weiteren Abteilungen in den Krankenhäu sern von Schlanders, Sterzing und Innichen einzutreten, wurde eine gemeinde- bzw. talübergreifende Aktionsgruppe ins Leben gerufen. Wie der Bezirksvorsitzende Hein
rich Fliri bei der KVW-Bezirks versammlung mitteilte, ist auch der KVW Vinschgau mit dabei. „Es geht darum, den Erhalt der Krankenhäuser von Schlanders, Sterzing und Innichen nicht nur politisch, sondern auch auf der Ebene der Bevölkerung, der Ver bände, der Ärzte und weiterer
Beteiligter zu unterstützen. Ein erster Treffen findet bereits am Montag in Sterzing statt“, so Fli ri. Ziel sei es, die gemeinsamen Vorstellungen bzw. Forderungen innerhalb Ende November zu for mulieren, um sie noch rechtzeitig bei der Landesregierung deponie ren zu können, bevor diese die
entsprechenden Entscheidungen fällt. Die Hauptforderung der Ak tionsgruppe ist es, „die gesamte ärztliche Versorgung auf dem Land weiterhin zu garantieren.“ SEPP
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Die 1. Bürgerversammlung nach den Wahlen am 5. Mai mit sieben Gemeinderäten, einem Ausschussmitglied und einem Bürgermeister.
„Alle Projekte sind uns wichtig“ Das Interesse an Gemeindepolitik scheint in Schluderns ungebrochen. Man erwartet sich aber endlich Entscheidungen. SCHLUDERNS - Ein Bild sagt mehr
als tausend Wort. Im Kultursaal von Schluderns bot sich so ein aussagekräftiges Bild. Bürger meister Erwin Wegmann hatte zur ersten Informationsversamm lung nach der Gemeinderats wahl im Mai geladen und fast 200 Bürgerinnen und Bürger waren gekommen. Er stand ihnen allein gegenüber. Scherzhaft meinte er zur Eröffnung: „Wenn jemand keinen Platz findet, hier wären noch drei Stühle frei“ und zeig te dorthin, wo sein Ausschuss hätte sitzen müssen. Referentin Romina E berhöfer (Freiheitli che) hatte einen Platz im Volk vorgezogen. Astrid Reinstadler (Liste M itnond) war verhindert und Martin Rainalter (SVP) soll laut Aussage einiger Bürger - die Sitzung boykottiert haben, weil er mit dem Termin nicht einver standen war. Nach allgemeinen Informatio nen über den Verschuldungsgrad
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der Gemeinde, über Wohnbau und Sanierung alter Bausubs tanz, über Gewerbezonen und Verbauung des Saldurbaches kam Bürgermeister Wegmann auf die Großprojekte Kindergar tenneubau mit Musikprobelokal und auf die Erweiterung und den Umbau des Alten- und Pflege heimes zu sprechen. Mit 2,866 Millionen Euro bezifferte er die Kosten für einen Kindergarten mit vier Sektionen; das Probelokal würde auf 1,083 Millionen Euro kommen. Für die Darlehen aus dem Rotationsfond würde die Ge meinde auf 20 Jahre mit 112.000 Euro im Falle des Kindergartens und mit 46.100 Euro für das Pro belokal belastet. Auf die Frage, ob es auch für den Umbau des Altenheimes so genaue Zahlen gäbe, verwies Wegmann auf eine Machbarkeitsstudie. Es wurde ein Betrag von über 5 Millionen Euro genannt. Die ersten Wortmeldun gen betrafen billigere Varianten
Einer vor allen - Bürgermeister Erwin Wegmann
für den Kindergartenneubau und verursachten leidenschaftliche Plädoyers für ein Zukunftskon zept mit Berücksichtigung einer Kindertagesstätte. Gemeinderat Armin Bernhard (Mitnond) be richtete von den Diskussionen in
der für Großprojekte eingesetzten Ratskommission. Alle sieben Mit glieder hätte alle Projekte - dazu die Sanierung des Grundschulda ches - als wichtig erachtet. „Im Konsens“ hätte die Kommission verschiedene Varianten durchdis kutiert, darunter die Möglichkeit der Sanierung. Das Probelokal soll erst ins Auge gefasst werden, wenn Beiträge zugesichert seien. Es kam zu Unmutsäußerungen von vielen Seiten. Die präsentier ten Zahlen wurden angezweifelt; was wiederum der Bürgermeister nicht auf sich sitzen ließ. Als Re ferentin Eberhöfer mitteilte, dass man erst nach der Gemeinderats sitzung die Versammlung abhal ten wollte, reagierte man heftigst: „Ihr wolltet alles beschließen und es uns dann vorsetzen. Mitnond ist da gar nichts!“, rief ein Bür ger. „Wir werden wieder keine Entscheidungen treffen und wie der jahrelang diskutieren“, meinte ein anderer. S
Erntedank in Eyrs
Die Volkstanzgruppe und die Kindertanzgruppe warteten mit Tänzen zum Erntedankfest auf. EYRS - Am 26. Oktober wurde in Eyrs das Erntedankfest begangen. Den Auftakt bildete der Einzug in die von den Bäuerinnen festlich gezierte Kirche. Mit dabei waren die Musikkapelle, Fahnenabord nungen der Feuerwehr und der Schützen, die Volkstanzgruppe, die Kindertanzgruppe und die bäuerlichen Organisationen. Den Gottesdienst zelebrierte Pfarrer
Alois Öberhöller. Festlich um rahmt hat ihn die Musikkapelle. Oberhöller wies in der Predigt daraufhin, dass Solidarität eine christliche Tugend ist und dass jene, denen es gut geht, denen helfen sollten, denen es nicht so gut geht. So könnten Bauern, die eine gute Ernte hatten, jene unter stützen, die heuer eine schlechte hatten, wie z.B. die Bergbauern,
die aufgrund der Witterung im Sommer starke Einbußen bei der Heuernte hatten. Es wäre eine schöne und vor allem christliche Geste, diesen Bergbauern z.B. einen Heuballen zu finanzieren. Im Anschluss an den Gottes dienst wurde auf dem Dorfplatz gefeiert. Mitgestaltet haben das Beisammensein die Musikka pelle mit Kapellmeister Sebasti
an Kurz, die Volkstanzgruppe Eyrs, die Kindertanzgruppe, die Ziehharmonikaspieler Carolin Heinisch, Valentin Zangerle und Hannes Niederfriniger und die bäuerlichen Organisationen. Die Bäuerinnen boten Krapfen an. Ein Teil des Erlöses daraus wird als Zeichen der Solidarität den Brandopfern in Mals zur Verfü gung gestellt. RED
PR-INFO
Der erste Gabor-Shop Italiens ist da! Am vergangenen Mittwoch eröffnete der Damenschuhspezialist Gabor Shoes AG aus Rosenheim im Herilu einen Gabor-Shop, den ersten italienweit. der Vinschger hat bei diesem Anlass ein Gespräch mit Sabine Hofer-Trump von der Gabor Shop & Store GmbH geführt:
Ja, wir legen sehr viel Wert auf eine hohe Qualität zu einem angemessen Preis. Wir arbeiten nur mit hochwertigen Materialien, dabei überwiegend mit echtem Leder aus Italien. Erwähnenswert ist auch, dass wir ausschließlich in Europa in unseren eigenen Fabriken produzieren.
der Vinschger: Wie kommt
Sie betreiben sehr aktiv Werbung, auch in Hochglanzmagazinen
der Hersteller der bekanntesten Damenschuhmarke Deutschlands ausgerechnet dazu, im Vinschgau einen Shop zu eröffnen?
Wir werben in den deutschen Printmedien wie Vogue, Brigitte, Das Gabor-Team in Latsch: (von links) Lena Claudini, Dunja Pauli, Hanni Bunte und Gala kontinuierlich, Fuchs (Herilu), Sabine Hofer-Trump (Gabor Shop & Store), Irene Telfser und denn wir setzen auf den WiederDeborah Gurschler (Filialleiterin) erkennungswert unserer Kunden.
SABINE HOFER-TRUMP: Durch Zufall! Uns wurde die freie Verkaufsfläche des Familienbetriebes und auch das Kaufverhalten der Heinz Fuchs angeboten. Gäste und Einheimischen.
Woher kommen Ihre Mitarbeiterinnen?
Unsere Mitarbeiterinnen kommen ausschließlich aus dem Vinschgau. Das war uns sehr wichtig, da sie viele Kunden persönlich kennen
vor allem mit Mehrweiten bei Stiefeln und Schuhen. Elegante und sportliche Herrenschuhe Welches Sortiment führen Sie in der Marke Pius Gabor führen wir ebenso wie Gabor Kids ab Latsch? Wir haben ein breites Angebot an Größe 25. Öffnungszeiten des Gabor-Shops qualitativ hochwertigen Damenim Herilu: Mo bis Fr von 9 bis 13 und von 14 bis 19 Uhr, Sa bis 18 schuhen, Stiefeletten und Stiefeln Gabors Schlagworte lauten Preis Uhr, Tel. 0473 623526 im Sortiment. Dabei punkten wir und Leistung INGE
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Kürbisolympiade für den Vinzenzverein Der Reinerlös der 14. Kürbisolympiade in Kortsch wurde dem Vinzenzverein Schlanders zur Verfügung gestellt. KORTSCH - Es gibt sehr viel ver steckte Not in unseren Dörfern; das wissen Herbert Habicher und Rosl Weissenhorn vom Vinzenz verein Schlanders nur zu gut. Deshalb wurde die Spende des Kürbiskomitees anlässlich der 14. Kürbisolympiade von Kortsch dankbar und gerne angenom men. Dem Wunsch des Komitees entsprechend, soll mit der groß zügigen Spende von 1.147 Euro bedürftigen Menschen in Kortsch unter die Arme gegriffen werden. Der Vinzenzverein hilft Fa milien, Kindern aber auch Ein zelpersonen, die in Not geraten sind, schnell und unbürokratisch. „Es ist eine Freude für uns, wenn solche Zeichen der Solidarität in der Dorfbevölkerung gesetzt werden“, sagte Herbert Habicher bei der Spendenübergabe. „Seid versichert, dass das Geld dahin kommt, wo es sehr benötigt wird“, versprach Rosl Weissenhorn. 46 Personen haben dieses Jahr insgesamt 140 Kürbiskerne ge kauft und gar einige haben riesi ge Exemplare geerntet. Mit den größten Kürbissen beteiligten
sich die erfolgreichsten Kürbis könige kürzlich an der traditionel len Kürbisolympiade, die jährlich im Gasthof Sonne stattfindet. Das kapitalste Exemplar liefer ten die Brüder Felix und Lukas Gemassmer mit 95,3 kg, gefolgt von Herbert Lampacher mit 89,7 kg, Franz Schuster aus Göflan mit 72,8 kg und Manfred Greis mit 64,7 kg. An die Gewinner gingen Sach preise wie ein Schaf, gesponsert von Martin Raich, ein Gutschein vom Stoffladen Barbara, ein Ge schenkskorb und Nudeln, gespen Die Kortscher Kürbiskönige (von links) Franz Schuster, Manfred Greis, det von Toni Steiner, Honig und Andreas Gemassmer, Herbert Lampacher, Lukas, Marian und Felix Honigschnaps von Andreas Ge massmer und ein Selbstgebrann ter von Jakob Schuster. Wie jedes Jahr luden Lotte und Melanie Schuster sowie das Küchenteam vom Gasthof Sonne zu einem herrlichen Kürbisbuffet ein. INGE
1.147 Euro für den Vinzenzverein (v.l.): Marian, Lotte und Melanie Schuster, Rosl Weissenhorn, Herbert Habicher, Jakob Schuster und Walter Trafoier
A PILLELE FIR DI SEAL
Was zählt vor Gott? Ein großer spanischer Schriftsteller, Lope de Vega, lag auf dem Sterbebett. Sein Leben zog wie ein Film an ihm vorüber: Er hatte viel Erfolgt gehabt und wurde sein Leben lang mit Beifall überschüttet. Mit mehr als tausend Theaterstücken hatte er die Menschen begeistert. Er hatte nur für den Erfolg gelebt - sollte er am Ende eines so erfolgreichen Lebens nicht zufrieden sein? Als seine letzte Stunde nahte, sah er die Dinge plötzlich anders. Aber der Arzt, der ihn pflegte, sagte bewundernd zu ihm: „Sie können glücklich sterben. Die Welt wird Sie nicht vergessen. Sie werden als Großer in die Geschichte eintreten.“ „Herr Doktor“, sagte der Sterbende, „ich sehe es jetzt ein: Vor Gott ist nur der groß, der ein gutes Herz hat. Wie gerne würde ich jetzt allen Beifall meines ganzen Lebens hergeben, wenn ich dafür nur eine einzige gute Tat mehr tun könnte.“ - Liebe Leserinnen und Leser, diese Gedanken von Pierre Lefévre mögen uns aufrütteln für die Botschaft und den Sinn des kommenden Sonntages, des Caritassonntages, des Sonntages der tätigen Nächstenliebe. Gottes Segen und viel Freude dabei wünscht uns allen MARTIN GEORG JOHANN, PFARRER VON PRAD UND LICHTENBERG
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PR-INFO
LESERBRIEFE
BÜRGERVERSAMMLUNG 2014 Bei der SVP-Bürgerveramm lung in Schlanders wurden uns wieder einmal ein paar Zahlen präsentiert, die mir nicht ganz einleuchten: ca. 800 Millionen Euro betragen die Betriebskos ten für die Sanität im Jahr und diese werden laut Landesrätin in Form einer Pro-Kopf-Quote ausgeschüttet: 800 Mio. divi diert durch eine halbe Million Einwohner machen ca. 1.600 Euro pro Kopf und knapp 3% bzw. 25 Millionen davon fließen ins Krankenhaus Schlanders. Nachdem im Bezirk Vinschgau laut ASTAT ca. 35.000 Ein wohner leben, müssten rechne risch mehr als 50 Millionen Euro für das Bezirkskrankenhaus aus geschüttet werden! Bezahlen wir Vinschger bereits jetzt für die anderen Bezirkskrankenhäuser und deshalb sollen wir diese auch gefälligst nutzen oder wie ist das zu verstehen?
schgerbahn. Erstens: Mit 3. No vember nimmt die Vinschger bahn ihren regulären Betrieb wieder auf. Der Sommer mit den vielen Unannehmlichkeiten hat gezeigt, was es bedeutet, einen von Stau unabhängigen Verkehrskorridor zu besitzen. Zweitens: Mussner kündigte die Elektrifizierung der Vinschger bahn als prioritäres Ziel der Mo bilitätspolitik des Landes an, um die notwendige Erhöhung der Fahrgastkapazität zu erreichen. Der Verein „Freunde der Eisen bahn“ freut sich darüber und bedankt sich. Er hofft, dass die notwendigen Geldmittel noch in diesem Jahr bereitgestellt und die Arbeiten im Jubiläumsjahr 2015 „10 Jahre neue Vinschger bahn“ begonnen werden. WALTER WEISS, NATURNS, 01.11.2014
HORST GEMASSMER, SCHLANDERS,
Slowakische Streetwear in der Boutique GLOSS Seit Mai führt Stanislava Kleinova ihre kleine Boutique GLOSS in der Fußgängerzone von Schlanders. Sie präsentiert Streetwearmode der jungen Fashiondesignerin Dobrava Skvaridlova Micka, die sich in ihrem Heimatland bereits einen Namen gemacht hat. Stanislava Kleinova zeigt die brandneue Kollektion des unverkennbaren Stils der Marke Carpe DM. Anschmiegsame, praktische Fashion-Jogginganzüge für Damen, dazu passende Oversize-bags sowie Jacken mit Leoprint, alles in Nicki-Velour und in kräftigen Farben, außerdem gibt’s Jogginghosen für Männer und Kinder in bequemer Baumwolle. Neben Mode bietet Stanislava Kleinova auch handgemachte slowakische Kristallwaren an. Das berühmte Bohemia-Glas ist mit Swarowski-Steinen edel dekoriert und bietet sich als ideales Geschenk für besondere Anlässe an.
06.11.2014
VINSCHGERBAHN HOCH ZWEI Mobilitätslandesrat Florian Mussner hatte kürzlich zwei gute Nachrichten für die Vin
Öffnungszeiten der Boutique GLOSS von Mo – Fr von 9 – 12 und von 16 bis 19 Uhr, Sa 9 – 12 Uhr. Handy 320 3944 879; www.carpedmfashion.com oder auf facebook carpedmfashionitalia INGE
! Einbrecher Skiunfälle !
Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit Auch wer auf den schließen. Wenn ein felsenfest Schlüssel verloren geht, Schiern umgehendsteht den Schließsich Auch verletzen. Die meisten Schizylinderkann auswechseln. bei kurzzeitigen Verlassen von Haus und Unfälle passieren ohne Fremdeinwirkung. Wohnung die Tür nicht nur ins Schloss ziehen, sondern immer zweifach Deshalb sollte man sich überniemals eine Unfallverabschließen. Haus- oder Wohnungsschlüssel draußen verstecken, denn Einbrecher kennen jedes Versteck! Gekippte sind offene sicherung Gedanken machen. Sei Fenster es durch Fenster und von Einbrechern leicht zu öffnen. Auf Klingeln nicht eine Familienunfallversicherung oder durch bedenkenlos ein öffnen. Türspion und den Sperrbügel maßgeschneidertes Produkt(Türspaltsperre) für Jugendli-nutzen. Gegenüber Fremden ein gesundes Misstrauen zeigen. che. Wichtig ist vor allem, den Invaliditätsfall
www.tiroler.it
und die Unfallkosten (Abtransport mit dem Hubschrauber) zu versichern. Tipp: Mit Ihrem Agenten Ihr Risiko einschätzen und die Versicherungssumme ermitteln.
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Im Bild links die Gedenkfeier in Martell, rechts jene in Spondinig.
Der Friede ist ein zerbrechliches Gut Gedenkfeiern in Martell und Spondinig MARTELL/SPONDINIG - Die traditionellen Gedenkfeiern bei der Wallfahrtkirche St. Maria in der Schmelz in Martell sowie am Soldatenfriedhof in Spondinig standen heuer im Zeichen der Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor 100 Jah ren. Zur Gedenkfeier in Martell konnte Martin Wielander, der Be zirksmajor-Stellvertreter der Vin schger Schützen, Manfred Harin ger als Gedenkredner begrüßen. Haringer erinnerte an die Todes schüsse auf das österreichische Thronfolgerpaar in Sarajevo. Das war der Beginn „des weltweiten Völkermordens. Innerhalb weni ger Jahre befand sich nahezu die ganze Welt im Kriegszustand.“ Der Krieg in den Alpen tobte 42 Monate lang „auf grausamste Weise im sonst einsamen Hoch gebirge“. Die industrialisierte Ver nichtung habe mit brennbaren Flüssigkeiten und Giftgas Einzug gehalten. „Über 10 Millionen Tote, Millionen von Kriegsinvaliden, Angst und Schrecken in der Be völkerung, Not und Elend, überall unendliches Leid und Trauer, wo man hinsah. Der Krieg löste keine Konflikte, sondern entpuppte sich als Hölle auf Erden, wo es menschlich gesehen keine Sie ger gab“, sagte Haringer. Für die Tiroler sei der Erste Weltkrieg zur Urkatastrophe geworden: „Durch den verspielten Sieg Österreichs wurde unser Heimatland als Spielball der Mächte vom Vater
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land Österreich abgetrennt und gegen den Willen der Tiroler an die italienischen Kriegsfeinde verschleudert.“ Der Einsatz der Standschützen Haringer erinnerte auch an die Standschützen, die an der Ortler front im Einsatz waren und ging im Besonderen auf den Haupt mann Johann Müller ein, der sich für seine Soldaten einsetzte, „da mit sie nicht durch übereifrige Be rufsoffiziere unnützen Todesge fahren ausgesetzt wurden.“ Müller habe an der Eisfront inmitten seiner Truppe gelebt, „obwohl er ein geheiztes Offizierszimmer auf der Halleschen Hütte hätte bezie hen können.“ Die Standschützen seien „ein untrennbares Bestand teil der Tiroler Geschichte, der Tiroler Eigenart und des Tiroler Freiheitswillens.“ Der Friede ist laut Haringer ein zerbrechliches Gut. Jeder sei persönlich geför dert, daran zu arbeiten. Den be sinnlichen Teil der Gedenkfeier gestaltete die Wortgottesleiterin Marianne Schwienbacher. Eine Ehrenformation von Schützen aus dem Gemeindegebiet von Latsch feuerte eine Ehrensalve ab. Eine Bläsergruppe der Musikkapelle Goldrain/Morter sorgte für die musikalische Umrahmung. Zu den Ehrengästen gehörte auch Bürgermeister Georg Altstätter. Zur traditionellen Gedenkfeier am Soldatenfriedhof in Spondinig
konnte Engelbert Agethle, der Obmann des „Vinschger Kame raden Verbandes“ (ehemals Süd tiroler Kriegsopfer- und Front kämpferverband) viele Schützen aus dem Bezirk begrüßen, Ab ordnungen von Vereinen und Verbänden, Schützenkameraden aus Vorarlberg, Vertreter des Süd tiroler Schwarzen Kreuzes, die Schützenkompanie Kastelbell als Ehrenkompanie, die Mu sikkapelle Eyrs, ehemalige und amtierende Gemeinde- und Lan despolitiker mit Regionalassessor Sepp Noggler an der Spitze sowie Bürgerinnen und Bürger, denen das Gedenken an die Kriegsopfer ein Anliegen ist. Den Gottes dienst zelebrierte Pfarrer Paul Schwienbacher. Er erinnerte an die Gefallenen und Opfer bei der Weltkriege, aber auch daran, dass nach dem Zweiten Weltkrieg Versöhnung über den Gräbern ge wachsen sei. Christliche Politiker hätten im vereinten Europa den Frieden verankert.
Weltkrieges bezog. Nicht von Hel den müsse gesprochen werden, sondern von „armen Teufeln“, die unsäglich gelitten haben. Auch das Leid derer, die den Zweiten Weltkrieg überlebt haben, dür fe nie vergessen werden, „auch wenn ihr Leid auf keinem Stein steht.“ Aus heutiger Sicht wer de einem die Verrücktheit von Kriegen bewusst: „Kriege machen alles kaputt. Mensch und Land.“ Konflikte fangen an, wenn sich jemand stärker und überlegen fühlt. „Nur zu sagen, die Politik hat versagt“ sei relativ leicht. Von diesen und anderen Stehsätzen sei abzugehen. Die Politik könne nur so weit gehen, „wie wir es zulas sen. Es liegt also an uns, an jedem von uns. Kriege beginnen mit Wörtern.“ Nicht zu unterschätzen seien die Kraft und der Einfluss des Geldes. Das sei heute nicht anders als früher. Auch bei heuti gen Konflikten, egal ob im Irak, in Syrien oder anderswo, gehe es um Geld, Öl und strategische Positi onen. Er gebe immer Leute bzw. Staaten, die sich eigene Vorteile „Unterschätzen wir nie den Einfluss des Geldes verschaffen wollen. Die mediale Berichterstattung sei zum Teil Die Gedenkrede hielt Bundes gesteuert. Abgeschlossen wurde bildungsoffizier Major Hartwig die Gedenkfeier mit der Kranz Röck vom Bund der Tiroler Schüt niederlegung und dem Absingen zenkompanien. „Nicht unsere der Landeshymne. Besonders ge Sorgen und Ängste stehen heute dankt wurde dem Friedhofswart SEPP im Mittelpunkt, sondern wir ge Adalbert Tschenett. denken derer, die diesen Krieg ertragen mussten“, sagte Röck, der sich auf die Opfer des Ersten
Von Anatomie bis Zertifikat
Vortrag in Kastelbell mit (v.l.): Kati Doná (Bildungsausschuss Kastelbell-Tschars), den Mitgliedern der Südtiroler Krebshilfe, Bezirk Vinschgau: Rebecca Wallnöfer, Helga Schönthaler, Elisabeth Platzgummer, Margareth Telser, Heiner Stecher und mit Primar Herbert Heidegger. KASTELBELL - „Wir müssen hinaus ins Tal, wir müssen mehr infor mieren“, meinte der Gynäkologe Heiner Stecher, als er im Rats saal von Kastelbell die Südtiroler Krebshilfe vorstellte. Eine Ge legenheit bot der Vortrag mit Herbert Heidegger, Primar der gynäkologischen Abteilung im Krankenhaus Meran, der über „Das ABC der bösartigen Er krankungen der Frau“ referierte. Der Bildungsausschuss Kastel bell-Tschars hatte den Abend in sein Herbstprogramm aufgenom men. Unter den knapp 50 Besu
cherinnen befanden sich auch die Vorsitzende der Krebshilfe Bezirk Vinschgau, Helga Schönt haler Wielander, und e inige ih rer Ausschussmitglieder. Primar Heidegger zählte den Vortrag zur Prävention und ging mit Er fahrung, Zuversicht und einem Schuss Humor an das Thema Tumorerkrankungen heran. Er reihte die Schlagwörter alpha betisch von Anatomie der Brust über Chemotherapie, diagnos tische Methoden bis Wissen als Chance und der Notwendigkeit von zertifizierten Brustzentren.
Primar Heideggers gewichtige Argumente für eine gesündere Ernährung.
Er brach eine Lanze für die ge mischte Vorsorgeuntersuchung, für Bewegung und Vitamin D und prangerte die Vinschger Impf faulheit an. Überzeugend erklärte er die Zusammenhänge zwischen Körpergewicht und Krankheits risiko und zwischen Krebs und Menopausenalter. Heidegger ver gaß auch nicht zu bedauern, dass kaum über den Prostata-Krebs der Männer gesprochen werde, obwohl er fast so häufig auftrete S wie Brustkrebs.
SCHLANDERS - Patrizia Pichler,
die Referentin, war ebenso po sitiv überrascht wie Bibliothe kar Raimund Rechenmacher. Das „Plädoyer für eine Kultur des Trauerns und Mitfühlens“ schien zu interessieren. Sogar einen außergewöhnlich hohen Anteil an Männern stellte die aus
Schlanders stammende Hospiz fachfrau, Trauerbegleiterin und Trainerin für Palliative Care fest. Die Kernaussage: „Der Umgang mit Trauer gehört zur Gesund heitserziehung“ belegte Pichler mit konkreten Beispielen aus jahrelanger Erfahrung. Dabei be rief sie sich auf die Methode „der
4. Vinschger Weintage Samstag, 15. November
Biodynamisch – Bio-Pionier im Weinbau
Franz Loacker vom Weingut Loacker Schwarhof St. Justina Bozen
„Traut euch zu trauern!“
Patrizia Pichler ließ Raimund Rechenmacher in das explosive Trauergemisch greifen.
Degustieren & Dinieren
Samstag, 22. November
geschützten Trauerumwandlung“ des griechischen Psychologen Jorgos Canacakis. Trauer kön ne nicht weggesperrt werden, meinte sie, weil dadurch auch die Freude weggesperrt würde. Ganz konkret ließ sie die Zuhörer in den „Topf mit dem gefähr lichen Trauergemisch“ greifen und versuchte die Zuhörer auf die unterschiedlichen Formen von Trauer aufmerksam zu ma chen. Die nachlassende Sehkraft im Alter sei ebenso Ursache von Trauer wie die uns umgebende Zerstörung der Umwelt. Sich diesen Trauermomenten nicht zu stellen, berge die Gefahr, in Depressionen zu verfallen. Der Depressive „halte den Deckel drauf“ und habe nicht den Mut, Trauer zuzulassen, sich ihr zu öffnen und einen Neubeginn zu wagen. „Traut euch zu trauern“, rief Patrizia Pichler ihrem Publi kum zu. S
Beste Kellerei Italiens – „Oscar del Vino 2014“ Georg Höller Obmann der Kellerei Terlan
Samstag, 29. November
Gutsweine – Burgselektionen
Michael Oberhuber, Direktor des Landesweingutes Laimburg Pfatten 6-Gang Degustations-Menü inkl. Weinbegleitung 75,00 E p.P. Beginn um 19.00 Uhr Anmeldung erforderlich Tel. 0473 742113 Das Hotel-Restaurant hat bis zum 6. Januar 2015 durchgehend geöffnet. Wir freuen uns auf Sie. Familie Pinzger & Team Alte Vinschgerstrasse 1 39028 Schlanders-Vetzan Tel. 0473 74 2113 www.vinschgerhof.com info@vinschgerhof.com DER VINSCHGER 40/14
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Kompetenz ist wie Krawatte binden Der Pädagogische Tag des Schulsprengels Schlanders stand ganz im Zeichen des kompetenzorientierten Unterrichts SCHLANDERS - Was das Binden einer Krawatte mit kompeten zorientiertem Unterricht zu tun hat, erfuhren kürzlich knapp 100 Lehrkräfte des Schulsprengels Schlanders von Direktor Rein hard Zangerle zum Einstieg in den Pädagogischen Tag. Es sei ein mal im Jahr wichtig, dass Schul fachleute gemeinsam ihr eigenes Handwerk durchleuchten und neue Impulse setzen. Schulstu fenübergreifend und nach Fach gruppen getrennt sollte daher an konkreten Unterrichtsentwürfen auf der Grundlage der Rahmen richtlinien gearbeitet werden. Ziel sei die Entwicklung eines Kon zeptes, worauf es bei der Gestal tung von kompetenzorientiertem Unterricht ankommt. Erstmals arbeiteten alle fünf Grundschulen, die Mittelschule und die Lehr kräfte für Integration des Spren gels Schlanders zusammen. Dass Kinder bereits viele Kom petenzen haben, wenn sie in die Schule kommen, bewies eine Vi deoeinspielung, in der Zangerle Erstklässler und Mittelschüler
Auch Referentin Angelika Janz (vorne Mitte) beherrscht die Kompetenz des Krawatte-Bindens.
befragte hatte, was sie schon alles können. Das ging vom „Kochen, Radfahren, Klettern, Rasen mä hen, ein guter Kumpel sein, mit Tieren gut umgehen können bis zum Melken und gar Traktor fahren“. Ganze 70% der eigenen Kompetenzen werden außerhalb der formalen Bildungswege er lernt, stellte Angelika Janz vom Pädagogischen Beratungszent rum Meran daraufhin in ihrem Impulsreferat fest. „Kompetenz ist ein abstrakter Begriff und äußert sich nur im konkreten
Handeln und in der gezeigten Leistung. Kompetenzen werden nicht gelehrt, sondern von den Lernenden schrittweise und selbstständig aufgebaut“, fasste die Referentin zusammen. Kom petenzen entwickeln sich als Kon tinuum, es gebe keinen Anfang und kein Ende. „Es gibt keine 100 prozentige Kompetenz“, betonte Angelika Janz. „Kompetenzen entstehen aus vielfältigen Aus einandersetzungen mit Inhalten und aus vorhandenen sich ver netzenden Wissensbeständen,
dem wiederholten Umgang mit verschiedenen Werkzeugen, Stra tegien, Lösungen von Problemen, Übernahme von Verantwortung“, so ihre abschließende Defini tion. Aufgabe der Schule sei es, kompetenzorientiertes Lernen zu ermöglichen, lernförderliche Bedingungen zu schaffen, indivi duelle Lernwege zu ermöglichen und Lernprozesse zu begleiten. Lehrkräfte sollten selbstverant wortliches Lernen unterstützen, Lernprozesse erkennen und be gleiten und verschiedene Angebo te auf unterschiedlich Lernende abstimmen. Aufgabe der Schüler sei es, sich aktiv am Unterricht zu beteiligen und Verantwortung zu übernehmen. In den schulstufenüber greifenden Workshops mit ex ternen Gruppenleitern wurde intensiv und vor allem produktiv gearbeitet. In einem abschließen den Austausch wurde überlegt, wie die Nachhaltigkeit der geplan ten Umsetzungen mit Hospitati onen kontrolliert und evaluiert werden könnte. INGE
Frauen im Familienbetrieb GOLDRAIN - Ob in Gastrono mie, Landwirtschaft, Handwerk, kleinen oder mittelständischen Unternehmen: Familienbetrie be sind das Rückgrat der heimi schen Wirtschaft. Dabei sind es vor allem Frauen, die in diesen Betrieben eine wichtige Rolle einnehmen. Sie sind Chefin und Angestellte, Partnerin und Mutter, engste Vertraute und Kritikerin, Managerin von Beruf und Familie zugleich und die Anforderungen können dadurch oft sehr groß sein. Wie kann es gelingen, diese Rollen sauber voneinander zu unterscheiden und trotzdem das Berufliche, Private und Familiäre
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unter einen Hut zu bringen? Wo sind die Energie- oder Stressquel len, was gibt mir und was nimmt mir Kraft? Was kann ich tun, dass meine Partnerschaft oder Ehe nicht darunter leidet? Zentrale Fragen, die sich Frauen in diesem Spannungsfeld von familiärer und beruflicher Rolle täglich stellen. „Ein gelingendes Zusammen spiel von Arbeit, Partnerschaft und Familie ergibt sich nicht au tomatisch, sondern muss erlernt und im Laufe der Jahre immer wieder neu reflektiert werden“, ist die Qualitäts- und Umweltmana gerin Petra Bechinger überzeugt. Sie arbeitet seit über 10 Jahren
als Führungskraft im Unterneh men ihres Mannes und möchte ihre Auseinandersetzungen und Erfahrungen zu diesem Thema an Frauen in gleichen oder ähnlichen Situationen weitergeben. Im Se minar „Frauen im Familienbetrieb“ im Bildungshaus Schloss Goldrain gibt Petra Bechinger Betroffe nen die Möglichkeit, ihre eigene Rolle im System Familienbetrieb zu beleuchten und zu analysie ren. Eine klare Rollentrennung sei notwendig, „dadurch können Frauen manches für sich leichter machen, vereinfachen und auch verbessern“, so Bechinger. In ei nem geschützten Rahmen, mit viel
Praxisbezug und im Austausch mit anderen Betroffenen lernen die Teilnehmerinnen, ihre Verhal tensmuster und Konfliktpotentia le zu erkennen und ihr persönli ches Leitbild in dieser besonderen Berufssituation zu entwickeln, um die Herausforderung Beruf, Familie und Partnerschaft für sich positiv zu meistern. ANNE RAINER
Seminartermin: 21. und 22. 11.2014 im Bildungshaus Schloss Goldrain, Anmeldung unter: Tel. 0473 742 433 oder www.schloss-goldrain.com
Die Sieger aus Partschins mit Kommandant Karl Kuen, Jugendreferent Burggrafenamt Willi Großgasteiger, Jugendreferent Obervinschgau Karl Malloth (von links stehend), Landesjugendreferent Peter Volgger (kniend links). Die Jugendbetreuer Günther Forscher, Daniel Sprenger und Fabian Plangger (stehend Mitte, mit Mütze). Der Präsident des FF Bezirks Meran Jakob Pichler, Präsident des FF Bezirks Untervinschgau Franz Tappeiner, Bürgermeister in Latsch Helmut Fischer, Landesfeuerwehrpräsident Wolfram Gapp und Bezirksjugendreferent Untervinschgau Harald Prenner (stehend von rechts).
Junge Partschinser marschieren zum Sieg Hohes Niveau der Jugendwehren aus den Bezirken Burggrafenamt, Unterund Obervinschgau bei Wissenstest und Orientierungsmarsch. Karl Kuen konnte zufrieden den Bezirkspokal in die Zieltalgemeinde mitnehmen. In der schwierigsten
Wissenstufe der Klasse Gold wuss ten 28 Teilnehmer genügend Ant worten auf die kniffligen Fragen. S
SPAREN MIT iQ! Tobias Schönthaler von der Jugendgruppe Allitz/Eyrs mit den Betreuern Michael Kofler, Fabian Spechtenhauser und Martin Pohl (im Hintergrund).
reiben“ hinweg die neun Stationen G des Orientierungsmarsches aufbau en und im Schießstandgebäude die Räumlichkeiten für den Wissenstest der Stufen Bronze, Silber und Gold einrichten lassen. Der Segen, den Seelsorger Franz Eberhöfer mit mu sikalischer Begleitung des Jugend chores Goldrain erteilte, scheint vor allem auf die Jugendwehren des östlichen Vinschgaus und des westlichen Burggrafenamtes gefal len zu sein. Die drei Jugendbetreuer der FF Partschins und an 2. Stelle der FF Plaus hatten ihre Gruppen am besten auf Schlauch Aufrollen, Kuppeln der Saugleitung und der Armaturen, auf den Gebrauch des Kompasses, auf Erste Hilfe und Marschierübung eingestellt. Auch im Erkennen von Fahrzeugabkür Feuerwehrmädchen der zungen, Dienstgraden und Geräte Jugendgruppe Stilfs beim teilen lagen die jungen Partschinser Wissenstest Stufe Bronze. immer an der Spitze. Kommandant
DAS TREND-AKTIONSPROGRAMM VOM QUALITÄTSFÜHRER:
GOLDRAIN/VETZAN - Für Komman
dant Thomas Tecini, seinem Stell vertreter Roland Mair und Jugend betreuer Christian Fasolt war es eine Gewaltleistung. Zwischen Teil nehmern, Betreuern und Prüfern mussten an die 400 Personen ver köstigt werden. Zusammen mit der FF Vetzan unter Michael Tappeiner hatte Bezirksjugendreferent Ha rald Prenner über den „Vetzaner
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Erstmals fand man im Bad Grundner Einwohnerverzeichnis die Namen Trafoier, Nigg, Schwalt, Eberhöfer usw.
Südtiroler Auswanderer in Bad Grund Erinnerungen an schwere Zeiten BAD GRUND/VINSCHGAU - 1940, eine Schule im Harz, die Lehre rin: „Wie alt bist du eigentlich, Josef?“ Der Schüler: „Nein!“ Leh rerin: „Sag uns bitte wie alt du bist.“ Der Schüler: „Nein“. Da tobt die Lehrerin vor Wut, Josef zuckt erschrocken zusammen, die ganze Klasse brüllt vor Lachen. Josef ist neun („nein“) Jahre alt, er ist eben mit seiner Familie aus Südtirol hierher nach Bad Grund ausgewandert. Er spricht nur im Dialekt des oberen Vinschgaus, kommt aus der faschistisch-italie nischsprachigen Schule und muss jetzt Hochdeutsch lernen. Er und seine gleichaltrigen Südtiroler beginnen wieder als Erstklässler. Einmal fragt die Lehrerin, wer denn im Klo das Wasser nicht gezogen habe. Schweigen in der Klasse, aber alle meinen zu wis sen, dass es die Südtiroler waren. So oder ähnlich erzählen es die ehemaligen Mitschüler. 1939, die 245.000 deutsch- und ladinischsprachigen Südtiroler hatten die „freie“ Wahl zwischen
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Bleiben im minderheitenfeindli chen Mussolini-Italien oder Aus wandern nach Hitler-Deutsch land. Über diese „Option“ ist viel geschrieben und geklagt wor den. Bestimmt stand man vor einer dramatischen Entscheidung, doch kam es in den Kriegswirren schließlich nicht zu einem Exodus biblischen Ausmaßes. Kein Trost
auch, dass es noch größere Tra gödien gab, Vertreibung, Verfol gung, Versklavung, Völkermord, Millionen Tote. Holocaust, Gulag, Abessinien, Armenier,...Von den 213.000 „Optanten“ wanderten tatsächlich nur 74.000 aus, und nach dem Krieg konnten sie, zwar gegen Widerstände, doch meist wieder zurück.
Historisches Hotel „Oberharzer Hof“ mit Glockenspiel
Die Geschichte der Südtiroler im Harz Die Geschichte der Südtiroler im Harz ist jedoch eine andere, konfliktfreie. Sie beginnt 1938, also noch vor dem Hitler/Mus solini-Umsiedlungsabkommen. Die Tiroler wurden als Bergar beiter von den „Reichswerken AG Hermann Göring“ angeworben, die hier massiv Eisenerze für die Kriegsrüstung abbauen ließen, dazu Kalk zur Verhüttung. Her mann Göring, bei Kriegsende ein fataler Name! Die Alliierten hätten die Werke in die Luft ge sprengt, wäre das nicht durch die Belegschaft und die Persön lichkeit des technischen Leiters Dr. Börner abgewendet worden. Die Kalkwerke bestehen heu te noch. Dr. Hans Börner, Dipl. Bergbau-Ing., war 1938 aus dem Marmorwerk Laas im Südtiro ler Vinschgau nach Deutschland zurückgekommen und hatte aus Laas die ersten Fachkräfte nach kommen lassen.
Fachkräfte aus Laas geholt Er schätzte die Tiroler und warb dann weitere Arbeiter aus den Optantenfamilien an, die meis ten aus dem Vinschgau. Die Na men: Alber, Asam, Baldauf, Dietl, Eberhard, Eberhöfer, Fischer, Eller, Flader, Fleischmann, Folie, Hütter, Klotz, Köllemann, Kurz, Marth, Nigg, Pichler, Platzer, Pohl, Pöhli, Rinner, Saurer, Saxalber, Schwalt, Sailer, Spechtenhauser, Stecher, Stieger, Theiner, Theis, Trafoier, Tragust, Wallnöfer, Wegmann, Ferner: Egger, Forer, Hofer, Baum gartner, Lengauer, Laimer, Kuprian, Niedermair, Passler, Reich, Stadler, Scheiber u.a.. Neue Siedlung für die Zugezogenen Für diese hunderte Zugezogenen bauten die „Werke“ in schöner Lage über Bad Grund die heu te denkmalgeschützte „Hermann Göring“- bzw. „Südtiroler“- oder „Iberg“-Siedlung: 48 Fachwerkhäu ser mit 96 Wohnungen, alle mit Bad, mit Garten und Kleinvieh ställen („halbländlich“), dazu ein Gemeinschaftshaus, später noch eine katholische Kirche. In ihrer verlassenen Heimat hatten die neu en, faschistischen Herren italie nische Betriebe angesiedelt, dazu italienische Arbeiterfamilien in für sie gebauten „ Semirurali“- Siedlun gen („halbländliche“) in Bozen und Meran/Sinich. Die in Bad Grund angekommenen Tiroler standen dort nicht, wie viele „Optanten“ an dern Orts, mit Kind und Kegel vor dem Nichts. Für sie mussten keine Einheimischen verdrängt werden. Und nicht alle wollten „heim ins Reich“, viele hat die Not vertrieben. Wie von den vertrauten Bergen ausgestoßen, so wird erzählt, zog man bangend zum ersten Mal über den Brenner, hinab in das immer breiter und flacher werdende Inntal, die Berge im Rücken immer kleiner, dann durch die schier endlose nie derbayerische Ebene, wo das Auge keinen Halt mehr findet, dann nach zwei Tagen doch am Horizont so etwas wie ein Gebirge, Tannenwald, der Harz. Schließlich in einem offenen, kleinen Tal das Städtchen Bad Grund, fremdartige Fachwerk häuser, eine nur lutherische Kirche, die Sprache wohl deutsch und doch eigentlich fremd. Die Gruppe wuchs irgendwann in Solidarität zusammen, wie in der Diaspora.
„Mama, wos isch waltsch, und wos hobn die Leit gegn mir?“ Bad Grund, 2.300 Einwohner, teilt heute das Schicksal mit ande ren historischen Kurorten. Leicht angerostete Schilder an den schön restaurierten Fachwerkfassaden mancher Gästehäuser lassen es erahnen. Immerhin, es gibt ein Gesundheitszentrum im 1929 er bauten Städtischen Kurbad, am Edmund Eberhöfer (Laas) im Gespräch mit Anna Nigg Iberg den Heilklima-Stollen und eine Tropfsteinhöhle mit Erleb niszentrum, das Arboretum mit exotischem Baumbestand, ein Bergbaumuseum im aufgelasse nen Knesebeck-Schacht, das Uh renmuseum und zwei Dutzend Gästehäuser. Und am Zwergenkö nig-Hübich-Felsen den jährlichen Klamauk in der Walpurgisnacht mit den Hexen. Die schwirren auf ihren Besen vom nahen Brocken herbei, wo sie schon zu Goethes Zeiten gehaust haben. Einige auch Beim Bau der Iberg Siedlung vom fernen Schlern her zu ihren heimatfernen Südtirolern. Auch mit den Einheimischen nach „Wos isch waltsch?“ anfänglichen Eifersüchteleien we ANNA NIGG/PAUL PREIMS gen der schönen Wohnungen, wie Allein am Bahnhof, mit dem Köfferchen in der Hand. Und bald erzählt wird. auch mit dem „walschen“ Kind. Noch fünf Senioren von der Einwanderer-Generation Heute leben von der Einwande rer-Generation noch fünf Senioren in der Iberg Siedlung: Die Tanten Nigg, Edmund Eberhöfer, er hatte es bis zum Vorsitzenden des Kalk werke-Verwaltungsrates gebracht, und Hans Trafoier. Zu den Süd tiroler Treffen, zum Törggelefest u.ä. kommt der Hans mit der Zieh harmonika und beschwört gerne den Mythos von der fernen Heimat herauf. In den Bergwerken mussten bis 1945 Kriegsgefangene aufgenom men werden, Russen, Polen, Belgier, Franzosen u.a.. Auch italienische „Badoglio-Soldaten“ seien in Bad Grund gewesen, ab Kriegsende dann bis zu ihrer Entlassung An fang 1946 unter der englischen Besatzung. Gehörten sie zu jenen 600.000 von der Wehrmacht im Herbst 1943 aus Italien und vom Balkan nach Deutschland gebrach ten Gefangenen? Einer von ihnen verliebte sich da in ein hübsches Südtiroler Mädchen, nahm aber die Hochschwangere nicht mit sich nach Italien. Sie erfuhr erst am Bahnhof, dass er zu Hause Frau und Kinder hatte und blieb allein zurück.
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VINSCHGER KULTUR
Horst Saller
Man muss schon einen Narren gefressen haben Vorhang auf für die Uraufführung der Farce „Das Herz ist ein Umzugskarton“ von Horst Saller am Freitag, 14. November im Kulturhaus von Schlanders! der vinschger hat mit dem Schlan Bei einer Farce muss der Zu derser Autor ein Gespräch ge schauer häufig schon von einer führt. absurden bzw. unrealistischen Ausgangssituation ausgehen. eine der vinschger: Sie haben schon Farce weist ein hohes Tempo auf und gibt den Protagonisten wenig mehrere Theaterstücke geschrieben Zeit, auf plötzlich geänderte Situ und auch Preise für zwei Ihrer Dramen bekommen.Wie kamen Sie zum ationen zu reagieren.. Schreiben von Theaterstücken? HORST SALLER: Die Parallelwelt Der diesjährige Folder verrät ziemlich von Theater und Film ist es, die wenig zum Inhalt Ihres Stückes. Ist mich fasziniert, und Theater das Absicht? wissenschaft war ein Teil meines Ich möchte und ich kann nicht Studiums. Ich habe mit „Trudis viel verraten, weil das Stück von und Rudis Wohlfühloase“ im Jahr Wendungen und Überraschun 2009 den 3. Preis beim Auto gen lebt. Inhaltlich verfügt das renwettbewerb der Südtiroler Stück über alle Zutaten, die eine Theaterzeitung gewonnen. Für Komödie ausmachen. Es geht es „Rothermunds Bilder“ bekam ich um Eitelkeiten, Betrug, Liebe, bei den Autorentagen der Verei Freundschaft usw..... nigten Bühnen Bozens im selben Jahr den 1. Preis. Sie haben das Stück für den Theaterverein Schlanders geschrieben. Sind die Rollen auf die Schauspieltypen Ihr neuestes Stück ist eine Farce. zugeschneidert? Was darf man darunter verstehen?
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Ich kenne die meisten Spie men, die die Realisierung eines ler durch die letzte Komödie Theaterstückes erfordert. „Gerüchte, Gerüchte...“ die vori ges Jahr aufgeführt wurde und INTERVIEW: INGEBORG RECHENMACHER ich muss gestehen, dass ich beim Schreiben bereits den einen oder anderen in den verschiedenen Rollen gesehen habe. Die Proben laufen auf Hochtouren. Sind Sie zufrieden? Wir haben sehr viel Spaß bei den Proben, aber es wird auch ernsthaft gearbeitet. die Zusam menarbeit mit der Regisseurin Daniela Alber Montini funkti oniert sehr gut und wir freuen uns alle auf die Aufführungen. So eine Theaterproduktion ist schon sehr aufwändig und zeitraubend? Ja, man muss schon einen Nar ren am Theater gefressen haben, um die Opfer auf sich zu neh
AUFFÜHRUNGSTERMINE Fr 14.11.2014, 20 Uhr Premiere, So 16.11., 17 Uhr, Do 20.11., 20 Uhr, Sa 22.11., 20 Uhr, So 23.11., 17 Uhr, Di 25.11., 20 Uhr. Reservierungen unter Tel. 348 7439 724 (ab 16 Uhr)
Gegen das Vergessen SCHLANDERS - Es geht nicht dar um, den Krieg in irgendeiner Form darstellerisch zu verherrlichen, sondern darum, an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren zu erinnern, dem Verges sen vorzubeugen und dadurch den Frieden zu fördern. So um schrieb Christine Holzer, die Vor sitzende des Bildungsausschusses, den Sinn der Ausstellung „Gegen das Vergessen“, die am Freitag eröffnet wurde und bis zum 30. November besichtigt werden kann. Gezeigt werden Dokumen te, Fotos, Kriegsgegenstände und Geräte sowie Feldpostkarten aus der Kriegszeit. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftswerk der Bildungsausschüsse Schlanders und Kortsch, des „Ortler Samm
lervereins Erster Weltkrieg“, der Schützen von Schlanders, Kortsch und Göflan, der Bib liothek Schlandersburg sowie der Philatelisten Schlanders. Zur Veranstaltungsreihe gehören auch zwei Film- und Erzählabende am 20. und 24. November um jeweils 20 Uhr im Kulturhaus Schlanders zum Thema „Auf den Spuren des Ersten Weltkrieges im Martelltal und Cevedalegebiet“ sowie die Ausstellung „Peace Counts – Die Erfolge der Friedensmacher“, die vom 19. bis zum 28. November am Realgymnasium zu sehen sein wird, und zwar von Montag bis Freitag von 14 bis 18 Uhr. Am 18. November um 20 Uhr spricht Manfred Haringer im Kulturhaus über die ersten Kämpfe an der
Österreichische Stellung an der Schulter der Trafoier Eiswand (Bildarchiv Schlanders, Tumler Friedl)
Ortlerfront. „Kulturarbeit ist Frie densarbeit“, sagte die Kulturrefe rentin Monika Holzner Wunderer bei der Ausstellungseröffnung. Sie dankte den Bildungsausschüs sen und allen Mitwirkenden für diese wertvolle Initiative. Gerald Holzer stellte den Ortler Samm lerverein vor, Sebastian Felde rer führte in die philatelistische
Dokumentation ein. Professor Christof Anstein referierte unter dem Motto „Aufgestanden ist er, welcher lange schlief!“ auf originelle und interessante Art über die Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges, der Zeit „zwischen Walzerseligkeit und Wettrüsten“. Passende musikalische Einlagen lieferte Hannes Ortler. SEPP
Wieder Kunstausstellung im Steghof NATURNS - Nach mehrjähriger Unter auf. Mit der Ausstellung„Lametta“ bis 23. November einen Kunstmarkt Räumen des gotischen Hofs ihre brechung nimmt der Steghof die Tra bietet der Steghof unter dem Motto besonderer Art an. Eine begrenz Werke anbieten und eine interessante dition der Kunstausstellungen wieder „schauen kaufen genießen“ vom 20. te Zahl von Künstlern wird in den Kunstschau zeigen. RED
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Neues Wohnen auf dem Ruckenzaunhof in Tarsch Die Hofstätte der Familie Pfitscher in Tarsch wurde vorbildhaft saniert und den heutigen Bedürfnissen eines landwirtschaftlichen Wohnhauses für eine junge Familie angepasst. Allein die Verwinkelung des Gebäudes verrät, dass der Ru ckenzaunhof das Resultat eines Entwicklungsprozesses ist, der sich über Jahrhunderte erstreckte. Vermutlich stammt die Hofstätte
aus dem 15. Jahrhundert, das lässt sich aus der Mauertechnik in den Kellerräumen mit Ton nengewölbe schließen. Im 16./17. Jahrhundert wurde der älteste Baukern Richtung Nordosten
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erweitert und fand seinen bau lichen Abschluss mit dem 1874 neu errichteten Stadelgebäude im Norden. Im 20. Jahrhundert wur de der Hof dem gehobeneren Le bensstandard der damaligen Zeit
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angepasst, der allerdings nicht mehr den heutigen Bedürfnissen einer jungen Familie entsprach. Nach den Entwürfen der Archi tektin Sylvia Dell´Agnolo und den Ausführungen des Architekturbü
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Grundsanierung unterzogen. Dabei wurden vor allem die vor handenen historischen Elemente wie Gewölbe, Holzbalkendecken,
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Treppe führt in das zweite Ober geschoss, in dem alle Schlafzim mer und das Bad untergebracht sind. Ein großzügiger, doppel stöckiger und moderner Wohn raum mit gemütlicher Couch
und Fernseher ist der beliebtes te Aufenthaltsort der ganzen Familie. Von dort gelangt man auf eine offene Galerie, die den Bauherren als Büro dient. Auch hier dominiert das Lärchenholz.
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eigenem Nussholz maßgefertigt. Die Wohnung der Mutter des Hofbesitzers wurde eben falls im 1. Obergeschoss un tergebracht und hat einen ge trennten Eingangsbereich. Durch das ganze Haus zieht sich eine Fußbodenheizung, die am Fernwärmenetz der Gemeinde Latsch angeschlossen ist. Die Räume im Kellergeschoss werden auch weiterhin als Vor ratskeller genutzt; im ehemaligen Stall und Stadel wurden funktio nelle Unterkünfte für die Ernte helfer sowie landwirtschaftliche
Lager- und Nebenräume geschaf fen. Im Stadel befindet sich auf einer neuen, befahrbaren Decke die landwirtschaftliche Garage. Der sanierte Ruckenzaunhofes in Tarsch ist ein gutes Beispiel einer stimmigen Kombination von traditionellen mit modernen Elementen. Die Familie Pfitscher hat sich mit dem Umbau ihrer Hofstelle und in guter Zusam menarbeit zwischen Planungs büro und vielen heimischen Handwerksunternehmen ein charaktervolles Heim geschaffen. INGE
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VINSCHGER SPORT
Hansi Pinggera (in Rot) beim extremsten Marathon seines Lebens
Und Bacchus lief den Marathon einfach mit Zwei Vinschger haben sich als Südtiroler verkleidet und in Frankreich am 30. „Marathon des Chateuax de Médoc“ teilgenommen. LATSCH/LAAS - Hansi Pinggera und Emil Mitterer trauten ihren Augen nicht. Zusammen mit zwei Dutzend Südtiroler Langstre ckenläufern standen sie in ei nem riesigen Weinbaugebiet. Der Laaser und der Latscher hatten sich mit Lederhose und „Stut zen“ als Südtiroler verkleidet, um am „längsten Marathon der Welt“ teilzunehmen. Um sie herum Fa sching im September. Brasilianer innen, die wie frenetisch tanzten, und 11.000 Marathoneten. Aber was für welche: als Köche verklei det, als Brautpaare, dazu Schwule und Lesben in Tanga und rosa BH, Läufer im Smoking, Läufer als „Stöpselzieher“. Dazwischen standen etwa 150 „Fanaten“, hager trainierte Gestalten, die nichts von einem sportlichen Fasching wissen und auf den 42, 095 km etwas leisten wollten. Auch die Vinschger wollten sich nicht nur auf die Lachmuskeln verlassen. Das Zeitlimit von 6 Stunden und
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30 Minuten wollte man einhalten. Fünfeinhalb Stunden wurden kal kuliert, 4 Stunden zum Laufen, 1 Stunde 30 zum Genießen. Quer durch die Weinberge führte die Route; Verpflegungsstellen gab es in Ansitzen und Schlössern. Bei km 17 der erste Ernstfall. Die edelsten und wuchtigsten Weine standen zum Verkosten bereit; dazu wurden Kuchen und Käse gereicht. Bei km 37 eine Steige rung. Austern wurden serviert und Weißweine verkostet. Für viele wurde es die Schlüsselstelle. Einige 100 Konkurrenten hatten verschwitzt und beschwipst den Doping-Versuchen von Wein gott Bacchus nicht widerstanden. Wie auch? Bei km 40 wurden Käse, Trauben und Rosé-Weine geboten. Einige waren kurz vor dem Zieleinlauf bereits ins Reich der Vierfüßler gewechselt, daran konnte auch die Neutralisierung Sinngemäß bei km 22: Die Vinschger Genießer Emil Mitterer (links) durch Speiseeis nichts mehr än und Hansi Pinggera haben die Hälfte geschafft. dern. S
„Chancentod“ bringt Mals auf die Verliererstraße MALS, 1. AMATEURLIGA, 11. SPIELTAG, 09.11.2014 - Die Hausherren
haben sich die 1:3 Niederlage ge gen Kastelbell-Tschars irgendwie selbst eingebrockt. In der ersten Halbzeit vergaben Sandbichler & Co. ein, zwei Hundertprozen tige und mehrere durchaus gute Torchancen. Die Gäste blieben hingegen ihrer Achterbahnlinie treu, einen Spieltag geht’s rauf in der Tabelle, am nächsten runter, danach – wie in dieser Partie - wieder rauf. Dass es in dieser Begegnung zum Sieg gereich te, haben Kiem & Co. vor allem Patrik Magitteri zu verdanken. Der 19-Jährige avancierte mit ei nem Doppelpack und dem „Pass“ zum Eigentor der Malser zum Matchwinner für die „Kiem-Elf“. Die Zuschauer sahen anfangs gute Gastgeber. Einen strammen Schuss von Ulrich Christandl klärte der gute Kastelbeller Tor mann Hannes Lechner zur Ecke, Gregor Fliri setzte einen Kopfball über die Querlatte. In der 20. Min. köpfelte der freistehende Paul Noggler einen Eckball zur 1:0 Führung ins Gästegehäuse. Bei einem der bis dahin eher selte nen Gästeangriffe lenkte Hannes Pobitzer nur drei Minuten danach eine Hereingabe von Patrik Ma gitteri zum 1:1 ins eigene Tor. Die
Der Matchwinner Patrik Magitteri
Eines der Dauerduelle - Benjamin Spiess gegen Ewald Kiem (v. l.)
Heimelf ließ sich dadurch nicht unterkriegen, spielte weiterhin munter nach vorne, betrieb je doch Chancenwucher. Benjamin Spiess verpasste knapp einen Stanglpass von Robert Tappei ner. Letzterer scheiterte dann mit einem guten Schuss an Tor mann Lechner, ein abgefälschter Freistoß von Manuel Sandbichler ging knapp am linken Torpfosten vorbei. Die zweite Hälfte begann wie die erste endete, nämlich mit
einer Chance für Sandbichler, der jedoch das Tor nicht traf. Die Gäste kamen immer besser ins Spiel. Nach einem Pass von Da vide Gruber servierte Alessandro Finanzi dem freistehenden Patrik Magitteri den Ball vor die Füße und es stand plötzlich 2:1 für Kastelbell-Tschars (60. Min). Die Hausherren drängten nun vehe ment auf den Ausgleich. Trotz der vielen Angriffsbemühungen und Schussversuche von Gregor Fliri
und Robert Tappeiner bekamen die Malser das Leder nicht in den gegnerischen Kasten. Dies gelang drei Minuten vor Schluss den Gästen, einen Stanglpass von Gruber netzte Magitteri zum 3:1 OSSI Endstand ein.
Auftakt in Schöneben mit einer Neuerung. Die fünfteili ge Rennserie für Skitourengeher und Schneeschuhwanderer star tet diesmal in Schöneben. Am Freitag, 16. Jänner 2015 folgt die „Kanzel“ in Sulden. Wieder zwei Wochen später - am 30. Jänner - ist der Watles die sportliche Herausforderung. Am 13. Feb ruar wird die Zielparty auf der Haideralm steigen. Am Watles kann man sich an jedem Dienstag und auf der Haideralm jeweils am Donnerstag selbst auf die Probe stellen und sich für den Cup akklimatisieren. Das gro ße Finale und die Verlosung des Hubschrauberrundfluges und der Überraschungspreise findet heuer erstmals am 6. März in Trafoi statt. Die Herausforderung am Freitag Um daran teilzunehmen, werden um halbacht drei Wertungen herangezogen.
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VINSCHGER SPORT
Höhentraining
Erwin Götsch, Betreiber des Olympia Hallenbads, mit dem Olympia Stützpunkt München. SCHNALS - Auf dem Schnalstaler Gletscher trifft sich die Welt elite des Skisports zum Training, sowohl in den alpinen, als auch in den nordischen Disziplinen. Nachwuchsgruppen und Stars der Szene von Russland über Schweden und Rumänien, bis
hin nach Kroatien und dem ge samten Alpenraum trainieren auf den seit Mitte September 2014 geöffneten Pisten am Gletscher. Im Talschluss finden sich ganz jährig Sportgruppen zum Hö hentraining ein: Radsportler, Ka nuten oder auch Leichtathleten.
Kürzlich trainierten im Olym pia-Hallenbad in Kurzras die Schwimmteams aus Frankreich und Kroatien. Auch der Olym pia-Stützpunkt München war zu Besuch, darunter die Top-Ath letinnen Alexandra Wenk, Teil nehmerin an den Olympischen
Spielen 2012, der WM 2013 und der EM 2014 oder Nikola Dimit rov, Teilnehmer der WM 2013 und EM 2014. RED
Verlieren auf hohem Niveau
Starke Phase der Eisfix zu Beginn des 2. Drittels: Mirko Clemente, Andreas Pohl und Michael Stocker im Angriff (in Schwarz-Orange von links). LATSCH, EISHOCKEY SERIE B, 5. SPIELTAG, 1. NOVEMBER - Ganz
so einfach dürfte es für Trainer Alfred Weindl nicht gewesen sein, die 4:6-Heim-Niederlage gegen „Pergine sapiens“ zu analysieren. Es begann eher untypisch für die Vinschger. Auf Pass von Mi chael Stocker brachte der Prader Dietmar Tscholl die Eisfix nach 10 Minuten in Führung. Zwei Minuten später demonstrierten die Gegner plötzlich Eishockey vom Feinsten. In nur 17 Sekun
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den wirbelten sie die Vinschger Verteidigung durcheinander und bogen das Spiel zur 1:2 Führung. Welchen Anteil der von Carabi nieri umstellte und kontrollierte Pergine-Fan-Block dabei hatte, ist nicht nachvollziehbar. Für die zahlreichen Zuschauer hatten das Grölen und Fahnen Schwen ken, die bengalischen Feuer und nackten Oberkörper auf jeden Fall Unterhaltungswert. Auf dem Eis gelang den Eisfix nur noch zu Beginn des 2. Drittels ein Auf
bäumen. Lorenz von Pföstl stellte acht. Im Visier der Unparteiischen mit Unterstützung von Roland stand vor allem Kapitän Pircher. S Pircher auf Gleichstand. Michael Laimer-Gerstl schaffte sogar die AHC VINSCHGAU Führung. Dann schien die Luft Serie „B“ Heimspiel weg. Mannschaftlich geschlos sen und sehr beweglich auf den EISFIX vs. HC Chiavenna Schlittschuhen ließen die Gegner SO, 16.11.2014 - 20:00 Uhr aus“Perzen“ kaum Konter zu. Es mehrten sich die Fehlpässe - auch IceForum Latsch von erfahrenen Verteidigern - und es mehrten sich die Strafminuten. Die Vinschger hatten 16 Minuten abzusitzen, die Perginesen nur
Freuten sich über den großen Erfolg bei den „Best Ski Resort“ Awards 2014 (v. l.): Heinrich Tumler und Stefan Pfeifer (Geschäftsleitung Seilbahnen Sulden) sowie Heinz Conins und Andy Varallo (Geschäftsführung Alta Badia Liftgesellschaft);
ZÜRICH - Am 6. November wur
den in Zürich die Ergebnisse der Studie „Best Ski Resort“ 2014 präsentiert. „Best Ski Resort“ ist eine unabhängige Kundenzufrie denheitsstudie, die alle zwei Jahre durchgeführt wird. In der Win tersaison 2013/14 wurden 47.925 Skifahrer und Snowboarder in 55 Top-Skigebieten in der Schweiz, Italien, Österreich, Deutschland und Frankreich hinsichtlich ihrer
Foto: Best Ski Resort
Sulden unter den Top 5
Zufriedenheit und Prioritäten be fragt. „Best Ski Resort“ gilt damit als die größte „On Mountain“-Be fragung und als aussagekräftigste Studie der Alpen. Der Sieg ging an Zermatt (CH), dahinter folgten
Serfaus-Fiss-Ladis (A) und Arosa (CH). Sulden kam auf Platz 4, Alta Badia auf Platz 5. Val Gardena/ Gröden (7) und der Kronplatz (9) sind ebenfalls unter den Top 10 zu finden. SEPP/RED
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DER VINSCHGER 40/14
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Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir: -Hilfsarbeiter für die
Produktion von Betonpfähle, Kellerschächte usw. -Magazineur bzw.
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Dipl. Pflegefachpersonen für die Langzeitpflege Ihre Bewerbung (Voll- oder Teilzeit) an: Herr Lucian Schucan, Spital Oberengadin, Via Nouva 3, CH-503 Samedan Wir suchen eine junge ServiceMitarbeiterin ab Dezember. Hotel Tell, Seelisberg, Nähe Vierwaldstättersee, Schweiz Tel. 0041 41 82 01 267 - info@hoteltell.ch
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VINSCHGER VERANSTALTUNGEN 22. NOVEMBER, 19 UHR Wie schützen wir Daten im PC? Paolo Gasperi, IT Sicherheitsexperte, und Clara Anschuber, Mitarbeiterin des Klosters St. Johann, Müstair, geben im Rahmen der „Langen Nacht“ im Schreibmaschinenmuseum in Partschins neben einem geschichtlichen Überblick über die Verschlüsselungsmethode „Steganografie“ wertvolle Tipps, wie wir unsere Daten im PC schützen können. Der Eintritt ist frei. Im Anschluss an die Vorträge wird eine kostenlose Führung durch die Sonderausstellung „Top Secret“ angeboten. Von 18 bis 20 Uhr ist Papierschöpfen für Kinder angesagt.
IMPRESSUM Geschäftsleitung: Elke Ziernhöld Serkretariat/Anzeigen/Werbung: Daniel Trafoier: Tel. 0473 621715 ; info@dervinschger.it Helene Bernhard: Tel. 347 32 00 534; sekretariat@dervinschger.it Irene Niederl: Tel. 347 89 58 469 Grafik: Morgan Fouqueau, Thomas Zagler: grafik@dervinschger.it Verantwortlich im Sinne des Presserechtes: Josef Laner (sepp): redaktion@dervinschger.it Stellvertr.: Ingeborg Rechenmacher (inge) Redaktion: Daniela di Pilla Stocker (DANY), Andrea Kuntner (AN), Günther Schöpf (S), Manni Strimmer (MS), Rudi Mazagg (RM), Oskar Telfser (OSSI), Oliver Kainz (OK), Silvia Gasser (SG), Katharina Hohenstein (KAT), Andrea Perger (ANP), Hochw. Georg Martin, Nadege de Oliveira (NADE), Friedrich Haring (FRIE), Jasmin Mair (JAM), Jon Manatschal (JM), Hermann Schönthaler (HS), Christian Zelger (Z), Michael Andres (AM), Manuel Gruber (MG), Redaktion (RED). Fotos: Redaktionsmitarbeiter (wenn nicht anders angegeben) Druck: Athesia Druck, Bozen, Weinbergweg 7 Preise: Einzelnummer Euro 0,20 | Jahresabonnement im Vinschgau: Euro 20,00 | außerhalb des geographischen Bezirkes Vinschgau: Euro 35,00 | restl. Italien und Auslandsabonnement: Euro 100,00 (inkl. Porto) | Schweiz: Sfr. 95,Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Zeitung wieder. Im Sinne des Art. 1 des Ges. Nr. 903 vom 9.2.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sich sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Leserbriefe unter Umständen zurückzuweisen. Für die Inhalte der Werbeinserate und die damit zusammenhängenden Werbebotschaften übernimmt „Der Vinschger“ keine Verantwortung. Druckreif übermittelte Unterlagen (Papierkontakte, Filme und Disketten) können seitens der Anzeigenabteilung nicht korrigiert werden. Für die Richtigkeit, sei es in grammatikalischer, stilistischer, inhaltlicher und grafi scher Form, haftet ausschließlich der Auftraggeber bzw. die beauftragte Agentur. Eigentümer und Herausgeber: Vinschger Medien GmbH - Ermächtigung des Landesgerichtes Nr. 19/1993; Eintragung in ROC 3226/1994
39028 Schlanders, Grüblstraße 142 | Tel.: 0473/62 17 15 Fax: 0473/62 17 16 | info@dervinschger.it Bürozeiten: Mo. - Fr., 8.30 – 12.30 Uhr und 13.30 – 17.30 Uhr
Sa., 15. November So., 16. November
19.30 Uhr 19.30 Uhr
WALKING ON SUNSHINE
Locker-leichte Feelgood-Komödie und Musical-Romanze mit Hits der 1980er Jahre. Mit Hannah Arterton, Annabel Scholey, Giulio Berruti u.a. GB 2014, Max Giwa, Dania Pasquini, 98 Min. Ab 12 Jahren Sa., 22. November
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AMAZONIA – ABENTEUER IM REGENWALD
Ein Kapuzineräffchen lernt das Leben in der brasilianischen Wildnis kennen. Naturfilm. F/BRA 2013, Thierry Ragobert, 83 Min. Ab 6 Jahren So., 23. November
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Wunderbar leicht über zwölf Jahre hinweg erzählte Geschichte einer Kindheit und Jugend in den USA. Mit Ellar Coltrane, Patricia Arquette, Ethan Hawke, Lorelei Linklater u.a. USA 2014, Richard Linklater, 165 Min. Ab 14 Jahren
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DER VINSCHGER 40/14
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