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von D ie te r Rams | Vor tr ag: De sig ns tr


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Liebe Kolleginnen und Kollegen _ 03 Editorial _ 04 Produktdesign | Industrial Design _ 05 Die »Zehn Regeln für gutes Design«

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von Dieter Rams _ 07 Design ist keine gute Idee | Wien Products Collection 2011

Designmanagement _ 09 Designstrategie zur Unternehmens- und Markenentwicklung | _ 12 Der Weg ist das Ziel: Design als Prozess

DA intern _ 13 Staatspreis Design & Sonderpreis »DesignConcepts« 2011 | _ 15 designaustria

zu Gast beim Design Festival 2011 in Riga | _ 16 EC Industrial Design | _ 17 EC Sustainable Design: Ein neuer ExpertsCluster stellt sich vor

DA-Studioporträt _ 18 Wir sind Versus Nachrufe _ 20 Josef Hanser (1929 –2010) | _ 22 Hansjörg Repa (19 –2010) | _ 23 Wolfgang Schafferhans (1947 –2011)

Members at Work _ 24 Eternit | _ 25 Edelweiß Industrial Design | Valentin Vodev |

_ 26 Martin Mostböck | Lichtobjekte im MAK | _ 27 Herbert Klamminger und Vera Wiedermann | Lucy.D | _ 28 DA & VDW 2011 | _ 29 Peter Putz | _ 30 Stephanie Krieger | Lisbeth Zwerger | _ 31 Leszek Wisniewski | Romulus Candea | Monika Legenstein | _ 32 Gassner Redolfi KG

Ausbildung _ 32 Erste dpm Degree Show der FH Salzburg Ausstellungen _ 34 Aber es hat sich so einiges angesammelt: Plakatschau zehn Jahre MuseumsQuartier Wien | _ 35 2 x 100 beste Plakate

Veranstaltungen _ 36 DA Inside & Generalversammlung 2012 | European Design and Business Dialogue (EDBD) 2012

Erfolge _ 37 Marke Österreich | _ 38 Wolda ‘10 | _ 39 red dot award: communication design 2011 | _ 42 Designpreis Deutschland 2012 | James Dyson Award 2011

Wettbewerbe _ 43 Joseph Binder Award 2012 | 10. Internationale Plakattriennale 32

Toyama 2012 | red dot award: product design 2012 | Faces of Design Awards 2012 | _ 44 ADC Annual Awards | European Design Awards 2012 | Braun Prize 2012

Bücher _ 45

Design for Services | Vom Sponsoring zur Corporate Cultural Responsibility | You Do Design You | Illustration Now! Vol. 4

Material & Bedarf _ 46 Antalis Impressum _ 47

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Liebe Kolleginnen und Kollegen, Ein erster Ausblick auf das kommende Jahr 2012: Erstens: 28. März 2012, designforum Wien Unserem zweiten DA Inside im designforum Wien und der in diesem Rahmen stattfindenden Generalversammlung – der jährlichen Bestandsaufnahme unserer Aktivitäten in Verbindung mit der Wahl der in den Vorstand zu entsendenden Vertrauenspersonen – schicken wir an all jene, die sich im Vorstand oder in bestehenden und neuen ExpertsClusters engagieren möchten, den Aufruf voraus, sich in der DA-Geschäftsstelle zu melden. Zweitens: 3. und 4. Mai 2012, designforum Wien Unsere dritte Ausrichtung des European Design Business Dialogue (EDBD) führen wir diesmal in Eigenregie in Kooperation mit der Universität für angewandte Kunst Wien und Wirtschaftsvereinigungen zum Thema Designwert durch und machen damit einen weiteren Schritt in Richtung Designhub 2014. Auch hier ergeht unsere Einladung zur Mitgestaltung an die DA-Mitglieder. Drittens: 29. Februar bzw. 18. Mai 2012 Einsendeschluss (Early Bird/regulär) zum Joseph Binder Award 2012, der mit der zweiten Ausgabe des angeschlossenen Symposiums noch besser und intensiver über die Bühne gehen wird. Viertens: Mitglieder x 2 Wir haben diese Initiative gestartet, um die Basis für unsere Aktivitäten zu verbreitern und unseren Gestaltungsradius zu erweitern: Wir wollen uns als Gemeinschaft verdoppeln. Nähere Details dazu online in den nächsten Tagen und Wochen auf www.designaustria.at sowie in dieser Ausgabe. Mit unserem Dank an euch alle für euer Engagement: Vieles ist getan und gelungen, noch mehr wartet auf uns.

Schön, bei designaustria zu sein. Auf ein gutes, reiches neues Jahr, Martin, stellvertretend für Rudolf, Günther, Sigi, Michael und dich Kritik, Pläne, Ideen und Anregungen an: foessleitner@designaustria.at


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Editorial

Der Schwerpunkt dieses Heftes ist dem Produktdesign und Industrial Design sowie dem Designmanagement gewidmet, dem sich auch die Rubriken »DA intern«, »DA-Studioporträt« und »Ausbildung« anschließen. Besonders umfangreich ist diesmal die Rubrik »Members at Work« ausgefallen, in der wir u. a. Eternit als neues Firmenmitglied begrüßen und einen kurzen Rückblick auf die Vienna Design Week 2011 unternehmen, wo natürlich die Auftritte der Mitglieder von designaustria bei diesem auch international auf großes Interesse stoßenden Festival im Fokus stehen. Darüber hinaus möchten wir die Aufmerksamkeit unserer Mitglieder und unserer Leserinnen und Leser auf drei wichtige Events in eigener Sache richten, die im kommenden Jahr auf dem Programm stehen (Martin Fössleitner hat in seinem Ausblick bereits darauf hingewiesen): Der von designaustria ins Leben gerufene Joseph Binder Award geht mit einer Early-Bird-Phase in die nächste Runde – nützen Sie die Möglichkeit der Teilnahme zu vergünstigten Einreichgebühren bis 29. Februar 2012 (siehe »Wettbewerbe«) und beachten Sie bitte, dass Sie sich diesmal auch online auf www.designaustria.at/jb12 registrieren müssen. Die vollständige Ausschreibung erscheint in Kürze. Am 28. März 2012 findet im Rahmen der großen DA Activity Show Inside die DA-Generalversammlung statt, bei der Mitglieder die Möglichkeit haben, ihre Stimme zu erheben und diese bei der Wahl des Vorstands für die nächste Periode auch abzugeben. Am 3. und 4. Mai 2012 ist mit der Konferenz EDBD zum dritten Mal der Dialog zwischen Design und Wirtschaft angesagt, erstmals in der Location designforum Wien (siehe »Veranstaltungen«).

Zur letzten Ausgabe der DA-Mitteilungen mit Schwerpunkt Illustration gab es viel positives Feedback. Da freut es uns besonders, dass gleich vier Board Members von illustria, dem DA ExpertsCluster für Illustration, im vierten Band des von Taschen verlegten Kompendiums Illustration Now! vertreten sind (siehe »Bücher«). Wir freuen uns über Beiträge, Hinweise, Anregungen und Kritik unter redaktion@designaustria.at, um auch im nächsten Jahr über relevante Themen und die Aktivitäten und Erfolge unserer Mitglieder berichten zu können. Alles Gute für 2012! Die Redaktion.


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Produktdesign | Industrial Design

Die »Zehn Regeln für gutes Design« von Dieter Rams In den frühen 1980er-Jahren zeigte sich der Industriedesigner Dieter Rams, der die Produktkultur der Braun AG über 40 Jahre lang geprägt hat, angesichts der Welt, die ihn umgab – »ein undurchdringbares Dickicht an Formen, Farben und Geräuschen« – zunehmend besorgt. Sich dessen bewusst, dass er einen wichtigen Anteil an dieser Welt hatte, stellte er sich die Frage: »Mache ich gutes Design?« Da gutes Design nicht in mathematischen Größen messbar ist, machte er sich daran, die zehn wichtigsten Prinzipien dessen, was er als gutes Design erachtet, in Worte zu fassen. Diese Regeln findet man zuweilen auch unter dem Namen »Die zehn Gebote«. Anlässlich seines Mitwirkens als Jurysprecher beim Staatspreis Design 2011 drucken wir sie hier ab.

• Gutes Design ist innovativ. Die Möglichkeiten zur Innovation sind bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Die technische Entwicklung bietet immer neue Chancen für innovatives Design. Doch innovatives Design entsteht immer parallel mit innovativer Technologie und kann nie Selbstzweck sein. • Gutes Design macht ein Produkt brauchbar. Ein Produkt wird gekauft, um gebraucht zu werden. Es muss bestimmte Kriterien erfüllen, die nicht nur funktioneller, sondern auch psychologischer und ästhetischer Natur sind. Gutes Design unterstreicht die Nützlichkeit eines Produkts und lässt dabei alles außer Acht, was davon ablenken könnte. • Gutes Design ist ästhetisches Design. Die ästhetische Qualität eines Produkts ist ein wesentlicher Teil seiner Brauchbarkeit, denn Produkte, die wir jeden Tag verwenden, beeinflussen uns als Person und unser Wohlbefinden. Schön kann ein Objekt jedoch nur denn sein, wenn es gut verarbeitet ist. • Gutes Design macht ein Produkt verständlich. Es klärt die Struktur des Produkts oder kann das Produkt sogar zum Sprechen bringen. Im Idealfall ist es selbsterklärend. • Gutes Design ist ehrlich. Es macht ein Produkt nicht innovativer, stärker oder wertvoller, als es ist. Es versucht nicht, den Konsumenten mit Versprechungen zu manipulieren, die es nicht halten kann. • Gutes Design ist unaufdringlich. Produkte erfüllen ähnlich wie Werkzeuge einen Zweck. Sie sind weder Werke angewandter Kunst noch Kunstwerke. Ihre Gestaltung sollte daher neutral und zurückhaltend sein und dem Benutzer Raum zur Selbstdarstellung lassen. • Gutes Design ist langlebig. Es vermeidet, mit der Mode zu gehen und erscheint daher nie überaltert. Anders als modisches Design überdauert es selbst in der heutigen Wegwerfgesellschaft einen langen Zeitraum. • Gutes Design ist konsequent bis ins letzte Detail. Nichts darf willkürlich sein oder dem Zufall überlassen bleiben. Sorgfalt und Genauigkeit im Designprozess sind ein Ausdruck von Respekt vor dem Konsumenten. • Gutes Design ist umweltfreundlich. Design leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt. Es schont Ressourcen und minimiert die physische und optische Umweltbelastung während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts. • Gutes Design ist so wenig Design wie möglich. Weniger, aber besser. Es konzentriert sich auf das Wesentliche und belastet die Produkte nicht mit Unwichtigem. Zurück zur Reinheit, zurück zur Einfachheit.


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1 Dieter Rams: »Tischradio RT 20« für Braun, 1961 2 Dieter Rams: »Weltempfänger T 1000« für Braun, 1962 3 Dieter Rams: »Regalsystem 606« und »Lehnstuhl 620« für Otto Zapf, 1960/1962 4 Dieter Rams: »Phonokombination TP 1« für Braun, 1959 5 Dieter Rams, Jürgen Greubel: »Zitruspresse MPZ 21« für Braun, 1972 6 Dieter Rams: »Lautsprecher L2« für Braun, 1958

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Einer der Arbeitsschwerpunkte des ExpertsClusters Industrial Design (siehe auch unter »DA intern«) ist ein Buchprojekt, das Aufklärungsarbeit leisten will und zeigen soll, wie Industrial Design funktioniert und was es kann. Die Publikation erscheint im Frühjahr 2012 in der von designaustria in Kooperation mit den Creative Industries Styria (CIS) herausgegebenen Reihe und kommt kostenlos an potenzielle AuftraggeberInnen zur Verteilung. Selbstverständlich erhalten auch DA-Mitglieder ein Exemplar. Im Folgenden veröffentlichen wir einen Abriss.

• I ntellektuell: Ideen, Innovationen, Patente; Produktentwicklungen; USPs; neue Verkäufe, Segmente; Sicherung der Zukunft; • Außerbetrieblich: exakter Unternehmensauftritt, weniger Werbungskosten; überzeugende und begehrte Produkte –> Profit, Kaufwille und Kundenfreude: zufriedene Kunden sind die besten Werber. Ob Professional Services wie Management Consulting, Venture Capital, Private Equity; ob (angewandte) Forschung, »seedcapital« oder »proof-of-concept stage«; ob Klein- und Mittelbetriebe (KMUs); ob Restrukturierung oder Sanierung, ob Konsumgüter oder Investitionsgüter, Markenartikler, Handwerk, Luxury Items oder FMCGs: Wenn Sie Ihren Umsatz steigern wollen, wissen Sie: Jede Kaufentscheidung wird von folgenden Kriterien maßgeblich beeinflusst…

Design ist keine gute Idee. Sondern deren Umsetzung.

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Ein legendäres Industrial Design-Zitat lautet: »Die schönste Kurve ist eine steigende Umsatzkurve.« Besser lässt sich der Unterschied zwischen Industrial Design und Kunst und der Zusammenhang zwischen Industrial Design und Profit nicht auf den Punkt bringen. Was Industrial Design wirklich ist und vor allem, was für Sie wirklich drinnen ist, hat die init_id daher in einer kompakten Publikation zur raschen Informationsaufnahme zusammengefasst. »What’s inside Industrial Design« beschreibt genau das, was Sie in bildgewaltigen Berichterstattungen über Design nicht lesen. In Österreich stellen vor allem Klein- und Mittelbetriebe die Wirtschaft dar. Dieses Buch versucht daher, Industrial Design aus der betriebswirtschaftlichen Perspektive vorzustellen: als Investition und nicht als Kostenfaktor. Während es das übliche Prozedere ist, auf Apple & Konsorten zu verweisen und diesen Hinweis (gedanklich) damit zu beantworten, ein großes Unternehmen wie dieses könne sich das ja leisten und dort mache Design ja auch Sinn, soll hier ein anderer Ansatz gezeigt werden: Es soll aufgezeigt werden, was mit Industrial Design alles möglich wird und für wen darin Potenziale schlummern. Denn dort, wo es darauf ankommt – im Geschäft, im Regal, dort wo sich der Verkauf abspielt, on- wie offline – steht auch Apple alleine gegen die Konkurrenz. Wie jede andere Firma auch. Und je weniger Apple Sie sind, desto wichtiger ist, dass Sie es werden. In diesem Sinn: Profitieren Sie von Industrial Design. Den Herausforderungen der Zukunft nur mit eindimensionaler Effizienz zu begegnen, bringt uns nur schneller dorthin, wo wir schon waren, denn Innovation entsteht meist nicht aus Kenntnis der Normen heraus, sondern eher umgekehrt. Aber bleiben wir auf dem Teppich: Designer sind keine Nobelpreisträger. Andrerseits braucht man für die Lösung der meisten Probleme auch keine Nobelpreisträger, sondern Mut und frische Lösungen. Industrial Design wirkt auf die Marke genauso wie auf das Sortiment, und die Modellvielfalt, beeinflusst die Produktion, aber auch Einkauf, Logistik und Wartung. Industrial Design sieht also nicht nur gut aus, es spart in erster Linie Geld. • Innerbetrieblich: Synergieeffekte bei Produktion und Einkauf; Optimierung der Logistik; Kostenreduktion in Vertrieb und Service; profitable und nachhaltige Produkte;

Wien Products Collection 2011 Auf Initiative der Wirtschaftskammer Wien entsteht seit 2006 einmal im Jahr die Wien Products Collection. Die Idee dahinter: Wiener Traditionsbetriebe arbeiten mit zeitgenössischen Designerinnen und Designern zusammen. Aus der kuratierten Zusammenführung entstehen hochwertige Objekte aus den Bereichen Produktdesign, Schmuck und Accessoires. Die Ergebnisse der sieben Kooperationen dieses Jahres wurden bei der Vienna Design Week 2011 erstmals öffentlich präsentiert. In den gemeinsam realisierten Produktideen wird die in Wien traditionelle Symbiose von Design und Wirtschaft zeitgemäß interpretiert. »Das Konzept der Wien Products Collection festigt den Ruf der Stadt als Heimstätte gehobener Produktkultur», bestätigt Brigitte Jank, die Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien. Allen Produkten gemeinsam ist die erstklassige handwerkliche Verarbeitung und ein hohes gestalterisches Niveau. Die Idee zu der Zusammenarbeit von Sophie Doblhoff-Dier und R. Horn’s entstand während eines Praktikums der Designerin im Unternehmen. Ziel war es, mit der »Baginbag« einen Organizer zu gestalten, der das Wechseln der Handtasche erheblich erleichtert (www.rhorns.com, sophie.mur.at). Aus der Kooperation zwischen Skrein* und Eva Steinberg entstand ein Medaillon in


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1 Eva Steinberg / Skrein*: Medaillon »Kieselstein« 2 Efa Höflinger / Schullin: Armreif »Mein Gustav« 3 Thomas Feichtner / A. E. Köchert: Armreif »Hexagonal Bracelet« 4 Sophie Doblhoff-Dier / R. Horn’s: Organizer »Baginbag« 5 Tino Valentinitsch / J. & L. Lobmeyr: Glas »Wiener Stutzen« 6 Marco Dessí / Wiener Silber Manufactur: Tablett »Frame« 7 Christiane Büssgen / Woka: Stehlampe »Dos«

Gelbgold, der »Kieselstein«. Es ist innen grün emailliert und beherbergt einen Marienkäfer. Das Innenleben kann verdeckt oder nach außen sichtbar getragen werden (www.skrein.at, www.eva-steinberg.de). Der renommierte Designer Thomas Feichtner und der Juwelier A. E. Köchert wollten einen Armreif entwickeln, der die Hand nur an drei Punkten berührt. In Folge entstanden Drahtmodelle, 3D-Stereolithografien und erste Prototypen aus Silber. Der finale, technisch anmutende Armreif »Hexagonal Bracelet« ist aus massivem Gold (www.koechert.at, www.thomasfeichtner.com). Ausgangsidee für den »Wiener Stutzen« von Tino Valentinitsch war es, ein archetypisches Pendant zum »Wiener Achterl« von Lobmeyr zu schaffen: ein Glas mit universellem Anspruch, eine elegante Symbiose aus dem derben, klassischen Bierkrug mit Griff und Wabenmuster und dem grifflosen Stangenglas (www.lobmeyr.at, www.tinovalentinitsch.com). Der Grundgedanke des Armreifs »Mein Gustav«,

den Efa Höflinger für Schullin im Hinblick auf das Klimt-Jahr 2012 gestaltet hat, war es, den Esprit der Klimt’schen Ornamentik aufzunehmen und ihn in einer zeitgenössischen Interpretation wiederzugeben (www.schullin.at). Die von Designerin Christiane Büssgen im Spannungsfeld zwischen Vorgaben und Freiheiten entworfene verstellbare Stehlampe »Dos« aus Messing lehnt sich stilistisch an die Woka-Kollektion an (www.woka.at). Die Quadratur des Kreises – ein klassisches Problem der Geometrie – wird im Entwurf von Marco Dessí für die Wiener Silber Manufactur durch eine raffinierte Verbindung von Glas und Silber gelöst. Das Tablett »Frame« ist ein Objekt der gehobenen Tisch- und Wohnkultur (www.wienersilbermanufactur.com, www.marcodessi.com). Die Wien Products sind im Handel erhältlich und helfen vielleicht dem einen oder anderen bei der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk aus der Verlegenheit.


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Designmanagement Der nachstehende Text basiert auf einem Vortrag, den DAVorstandsmitglied Rudolf Greger, Industriedesigner und Geschäftsführer von GP designpartners, im Mai 2011 bei der internationalen Fach- und Publikumsmesse Design Linz 2011 im Design Center Linz hielt. Ziel des Vortragenden war es, Mitgliedern der Unternehmensleitung sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bereiche Produktmanagement und Marketing einen Einblick in die Arbeit des Produktdesigners / der Produktdesignerin zu eröffnen und sie zu neuen und umfassenderen Denkansätzen im Zusammenhang mit Design zu führen. Die Argumentation ist einfach und verblüffend überzeugend…

Markenbewusstsein massiv prägt, sondern auch um die Gestaltung der Berührungspunkte davor: Wie das Verkaufsgespräch abläuft, welche Informationen im Internet zu finden und wie sie dargestellt sind, wie man zu welchem Prospektmaterial kommt. Diese Touchpoints müssen konsistent sein, mit der gleichen Designgesinnung gestaltet werden.

Designstrategie zur Unternehmens- und Markenentwicklung

Wir als Industrial Designer haben klassischerweise nur an bestimmten Punkten mit unserem Auftraggeber, dem Unternehmen, Kontakt. Der CEO hat eine Unternehmensstrategie festgelegt, das Produktmanagement (P) erstellt das Produktportfolio, die Technikabteilung (T) erhält den Auftrag zur Umsetzung. Wenn das Produkt fertig ist, wird es vom Marketing (M) übernommen, und der Verkauf (V) bringt es auf den Markt. Wir Industrial Designer sind in der Regel Sparringpartner der Technik (Phase A). Wir sammeln sehr viel Wissen über den Markt, über den Umgang der Menschen mit einem Produkt, und verknüpfen das mit den technischen Möglichkeiten. Am Ende schaffen wir ein Produkt, das einen Nutzen stiftet, das Lebensgefühl der Menschen verbessert. Ich bin vor langer Zeit deshalb Industriedesigner geworden, weil die Produkte nicht so funktionierten, wie ich mir das wünschte, weil sie nicht so aussahen, wie ich es gerne gehabt hätte. Der Beruf, der sich die Bedürfnisse der Benutzerinnen und Benutzer zum Thema macht, ist der des Industrial Designers. Nun kann man aber nicht davon leben, wenn man nur für sich selbst gestaltet. Gestaltet werden Produkte für Unternehmen, für Konsumentinnen und Konsumenten. Man wird also Dienstleister. Und wie wird man ein guter Dienstleister? Indem man sich darauf trainiert, sich in die Zielgruppe hineinzuversetzen, und dadurch ein hohes Maß an empathischen Kompetenzen erwirbt. Wie ein Chamäleon passen wir uns der Zielgruppe an und entwerfen dann in gewisser Weise für uns selbst.

Was ist eigentlich eine Marke? Es gibt zahllose Definitionen. Mir erscheint eine davon besonders praktikabel: Die Marke ist das Bauchgefühl des Konsumenten zu einem Produkt, einer Dienstleistung oder einer Organisation. Es geht also nicht darum, was der Unternehmer über seine Marke sagt, sondern was die Konsumentinnen und Konsumenten – die Menschen außerhalb des Unternehmens – von dieser Marke denken, welche Assoziationsketten sie dazu haben. Eine Marke hat ein Unternehmen in jedem Fall; im schlimmsten Fall handelt es sich um eine zufällige. Doch wie entsteht nun dieses Bauchgefühl des Konsumenten? Es entwickelt sich auf Grundlage der Erlebnisse, die er mit einem Produkt, mit einer Dienstleistung, mit einem Unternehmen hat. Diese Entwicklung des Bauch- oder Markengefühls lässt sich auf einer Zeitlinie betrachten:

Ich interessiere mich für ein neues Produkt (1) – etwa eine Badewannen-Duschkombination. Ich höre und schaue mich um (2), konsultiere das Internet (3), besuche einen Schauraum (4). Es kommt zu einem oder mehreren Verkaufsgesprächen (5/6), und wenn alles gut geht, dann baut schließlich der Installateur das Produkt auf (7) und ich benutze es (8). Irgendwann gibt es vielleicht auch einmal eine Reklamation (9) oder ich muss das Produkt entsorgen (10). Alle diese Schritte sind Touchpoints, Berührungspunkte, die der Konsument mit der Marke hat. Bei einem Produkt ist der maßgebliche Touchpoint das Produkt selbst (7). Industriedesigner und -designerinnen gehen gemeinhin davon aus, dass das Produkt der wesentliche Träger für das Markengefühl ist, das der Konsument entwickelt, weil er das Produkt tagtäglich benutzt, erlebt, wie es funktioniert, und seine Qualität wahrnimmt. Wenn die Marke bewusst gestaltet werden soll, müssen jedoch sämtliche dieser Touchpoints gestaltet werden. Es geht also nicht nur um die Produktgestaltung, die natürlich das


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Es besteht zum Beispiel der Bedarf nach einem neuen Blutzuckeranalysegerät. Ich bin zwar selbst kein Diabetiker, aber ich spreche mit vielen Betroffenen, konfrontiere mich mit ihrer Problematik. Ich sehe, diese Menschen müssen mindestens sechsmal am Tag den Blutzucker messen. Ich steche mir selbst in den Finger, schaue, wie das mit dem Messstreifen funktioniert, erkenne, dass die Leute klar sehen können müssen, wo der Messstreifen eingeführt werden muss etc. Dann kann ich das Produkt so gestalten, dass die Zielgruppe gut damit umgehen kann. Wir Industrial Designer arbeiten sehr eng mit der Technik (A) zusammen – praktisch im Schulterschluss, als Ping-PongPartner – und können dadurch dazu beitragen, die technische Kompetenz in den Markt bringen. Es beginnt üblicherweise damit, dass wir vom Produktmanagement, vom Marketing und vom Verkauf Informationen bekommen, aber dann sind wir Designer und Techniker auf uns allein gestellt. In manchen Fällen können wir auch noch Informationen ans Marketing weitergeben, doch damit hat der Austausch meist auch schon ein Ende, es herrscht praktisch Funkstille. Meine These lautet nun, dass Designer und Designerinnen viel mehr beitragen könnten. Wir können auch Partner des Marketings (B) und des Verkaufs (C) werden und dort die Haltung (A), die wir entwickelt haben, weil wir so nahe am Konsumenten sind und wissen, wie er agiert, weitergeben. Wir können der Marketing- und Verkaufsleitung sagen: Das wünschen sich diese Menschen. Das möchten sie gerne im Verkaufsgespräch hören. Genau diese Informationen, die wir für unsere Arbeit beschafft haben, können wir dem Produktmanagement (D) zur Verfügung stellen und auch hier als Sparringpartner fungieren. An dieser Stelle ist ein Blick in die Vergangenheit angebracht: Als wir vor zwanzig Jahren begonnen haben, haben die Techniker in den Unternehmen gesagt: »Die Designer brauchen wir nicht, wir können das selbst.« Die hatten das Gefühl, dass wir ihnen die Arbeit wegnehmen wollen. Doch das können wir gar nicht. Die Techniker sind die Experten in ihrem Fach. Wir Designer, mit unserem sehr breiten Arbeitsspektrum, können nicht überall Bescheid wissen: im Bereich der Blutzuckeranalyse, bei Lautsprecherboxen und Fernsehgeräten, bei Babyartikeln und in der Kunststofftechnik. Heute wissen die Leute in den Technikabteilungen, dass es dem Produkt nützt, wenn sie mit uns als Partner agieren, weil mit uns ihre technische Kompetenz in den Markt Eingang findet. In einer ähnlichen Situation stehen wir jetzt mit dem Marketing. Dort meint man: »Wir brauchen keine Designer, wir sind ohnehin die Spezialisten.« Aber wir

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wollen gar keine Marketingexperten ersetzen (B), wir wollen sie ergänzen, ebenso die Produktmanager (D). Und wir wollen auch – und das ist jetzt essenziell – auch den Vorstand (E) bei der Unternehmensstrategie unterstützen. Dabei, dass die Designgesinnung konsistent über sämtliche Touchpoints vermittelt wird. Wir wollen also der Unternehmensleitung »Design Thinking« – die Denkweise der Designer – zur Verfügung stellen. Warum wollen wir das? Welchen Nutzen hat das Unternehmen, wenn es »Design Thinking« in seine Strategie integriert? Dazu möchte ich Ihnen eine Geschichte erzählen… Vor 150 oder 200 Jahren, im bitter kalten Winter, gingen Vater und Sohn dick vermummt und mit Sägen und Schlitten ausgestattet, auf den dick gefrorenen See hinaus, um Blöcke aus der Eisdecke herauszuschneiden. Sie schleppten sie nach Hause und verkauften sie. Es handelte sich um sogenannte »Eiserntner«. Diese Ära nennen wir Ice 1.0. Um 1850 herum gab es dann die geeignete Technologie, um Eis künstlich herzustellen. Eisfabriken entstanden. Der Vorteil dabei: Man konnte Eis nicht nur im Winter »ernten«, sondern auch im Sommer verkaufen. (Durch Recherchen bin ich darauf gekommen, dass diese Eisverkäufer noch bis 1970 Eisstangen an Wirtshäuser verkauften.) Diese Ära nennen wir Ice 2.0. Schließlich, um 1950, war die Technologie noch weiter fortgeschritten. Das System der Eisproduktion erfuhr eine Dezentralisierung, als Kühlschränke auf den Markt kamen und seither jeder seine Eisfabrik daheim hat: Ära Ice 3.0. Das Interessante an der Geschichte ist, dass die Unternehmer der einzelnen Generationen aus irgendeinem Grund den Nutzen, Nahrungsmittel durch Kühlung länger haltbar zu machen, nicht wirklich erkannt und nicht entsprechend konsequent gehandelt haben. Hätte man zu den Eiserntnern gesagt: »Ihr braucht nicht mehr auf den See hinaus, baut eine Fabrik«, dann hätten die geantwortet: »Aber nein, wir sind doch Eiserntner, das können wir nicht machen.« Oder wenn man den Eisfabrikanten gesagt hätte: »Ihr könnt zwar euer Eis noch fabrizieren, aber überlegt doch, ob ihr auch Kühlschrankproduzenten werden wollt«, dann hätten sie erwidert: »Nein, nein, wir sind doch keine Kühlschrankproduzenten, wir sind Eisproduzenten.« In den seltensten Fällen schaffen Unternehmer einen derartigen Sprung (x).


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Wie kann man erkennen, wann, wie und warum ein solcher Sprung stattfinden soll? Wir haben zum Beispiel für Artweger Duschabtrennungen entworfen, und irgendwann sahen wir, dass sich die Ansprüche der Konsumenten und Konsumentinnen geändert hatten. Früher wurde von Duschabtrennungen erwartet, dass sie besonders dicht sind. Dann war Transparenz angesagt. Andere Mitbewerber am Markt kamen zum Zug, etwa Glasereien, die einfach die Glasscheiben zuschnitten und aufstellten. Eine Ära näherte sich dem Ende, es galt, sich eine neue Produktgeneration überlegen. Das Ergebnis sind die neuen Dusch-Badewannen-Kombinationen. Diesen Sprung auf die nächste Ebene schafft man, wenn man sich die Denkweise von Designern zu eigen macht und im Unternehmen einführt. Wie funktioniert diese Denkweise? Ein ziemlich interessantes Modell von Patrick Whitney gibt Aufschluss. Wenn man ein neues Produkt entwickeln möchte, zum Beispiel einen MP3 Player, besteht der klassische Weg darin, zu analysieren: Wer sind die Konsumenten, wie benutzen sie das Produkt, was sind sie bereit zu bezahlen, welche Technologie steht zur Verfügung, was macht der Mitbewerber? Mit allen diesen Informationen kreiert man dann ein neues Produkt. Eine tadellose Methode, die im vorigen Jahrhundert sehr gut funktioniert hat und manchmal auch heute noch zum Erfolg führt. Sie funktioniert aber nur dann, wenn der Konsument wenig Auswahl hat und wenn die Entwicklungsstufen langsam verlaufen, was heute kaum mehr der Fall ist. Die Eckpunkte von Whitneys Modell sind Analyse, Kreation (neues Produkt), Umsetzung, Realität und Abstraktion. Die Designer von Apple fragten sich: Warum brauchen wir einen MP3 Player? Was machen die Konsumenten wirklich damit? Worum geht es eigentlich? Ah, die Konsumenten nehmen Musik von ihren Laptops mit, spielen sie in öffentlichen Bereichen, sie tauschen Musik, erzählen sich, was gut ist. Es geht also um den Musikgenuss. Whitney meint: Wir abstrahieren das Produkt zur eigentlichen Funktion, zum Nutzen für den Konsumenten. Und aus diesem Nutzen heraus können wir dann in der Kreationsphase eine Menge Optionen entwickeln. So hat das Apple auch gemacht. Wir erinnern uns an die späten 1990er-Jahre, als es hervorragend gestaltete MP3 Player gab. Man hatte CDs und den MP3 Player. Doch wie bekam man seine CDs in den MP3 Player hinein? Ach ja, da war Software dabei. Treibersoftware für den MP3 Player, der ja am PC angeschlossen werden musste, mühsam zu konfigurieren, mit komplizierten Command Lines. Ich selbst hatte schließlich drei oder vier Songs auf meinem MP3 Player – nicht sehr befriedigend. Dann kam iTunes. Mit iTunes konnte man damals erstmals CDs auf sehr bequeme Weise auf den Computer übertragen. Man konnte erstmals Playlists einfach zusammenstellen und abspielen. Den Rest der Geschichte kennen Sie: iTunes, iPod, iTunes Music Store, Podcasts etc. Das heißt, über diesen Weg schaffen wir nicht nur ein neues Produkt, sondern wir schaffen eine Produktsystematik. Daraus entsteht eine Unantastbarkeit des Unternehmens. Man hat eine Produktsystematik, die in gutes Design eingebettet ist, und ist damit sehr schnell den Mitbewerbern voraus.

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Was lässt sich daraus erkennen? Ich habe dazu ein weiteres Modell entwickelt, aus dem ersichtlich wird, dass sehr viel mehr zu gestalten ist als das bloße, sichtbare Produkt. Ich nenne es den »Gestaltungseisberg«. Traditionell wird gerade einmal ein Siebtel gestaltet – das wäre in meinem Modell der iPod. Aber den iPod braucht es nur, damit sich die Menschen an etwas anhalten können. Der Erfolg des iPod liegt nicht nur im Design – denn auch andere Anbieter haben tadellos gestaltete und gut bedienbare Geräte –, sondern an den sechs Siebteln, die unter der Wasseroberfläche liegen: eben an diesen Services, die angeboten werden, an den Möglichkeiten, die sich mir eröffnen und die ich auch kaufen kann. Diese Dienstleistungen und Prozesse, die da mitgedacht wurden, sind der Auslöser für den Verkauf des Produkts. Dazu kommt, dass uns dieses Produkt auch gefällt, dass es nicht hässlich aussieht. Aber das Entscheidende ist, dass es bequem zu bedienen ist und dass unser Bedürfnis, Musik zu genießen, befriedigt wird. Die Schlussfolgerung lautet: Machen Sie den nächsten Sprung. Nutzen Sie »Design Thinking«, nutzen Sie die Kraft der Designer und Designerinnen und wandeln Sie auf den Spuren von Steve Jobs. Eine Designstrategie zur Unternehmens- und Markenentwicklung ist der Weg in eine erfolgreiche Zukunft. (Rudolf Greger, GP designpartners gmbh)


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Der Weg ist das Ziel: Design als Prozess Design Management Europe (DME) Award 2011 Bereits zum fünften Mal wurde heuer der Design Management Europe Award ausgeschrieben, der als jährliche Veranstaltung die erfolgreiche Verankerung von Design als integrativen Prozess in Wirtschaftsunternehmen würdigt. Dieser Award ist die einzige Auszeichnung auf europäischer Ebene für erfolgreiches Designmanagement. Im Jahr 2011 sind vier österreichische Unternehmen von der Preisverleihung, die diesmal in Tallinn stattfand, mit Auszeichnungen zurückgekehrt. Dabei erhielt der Gartenmöbelhersteller Viteo in der Kategorie der Micro Companies die höchste zu vergebene Prämierung. Mit »Honorable Mentions« wurden der Holzbrillenhersteller Rolf Spectacles aus Tirol sowie eine Kooperation des Büromöbelherstellers Blaha Office mit der Wiener Designmanagement-Agentur tm concepts geehrt. Diese vier Unternehmen überzeugten insbesondere durch überdurchschnittliche Leistungen bei der Entwicklung und Umsetzung einer umfassenden Designstrategie. Von vielen Kreativen gepredigt, in diesen Unternehmen gelebt Design ist ein essentieller Wertschöpfungs- und Differenzierungsfaktor. Um eine hohe Designqualität und messbar bessere Verkaufsergebnisse zu erzielen, werden in designaffinen Unternehmen Voraussetzungen geschaffen, damit es nicht nur bei Absichtserklärungen bleibt. Design wird hier gelebt, geschätzt und gepflegt, vor allem aber auch erarbeitet. Und dies erschöpft sich nicht in der punktuellen Zusammenarbeit mit einem internen oder externen Designteam, sondern reicht von einer breiten Bewusstseinsschaffung innerhalb des Unternehmens zu designrelevanten Themen bis hin zur Interaktion mit produktionstechnischen Abläufen, um sowohl die Qualität des Designs als auch sinnvolle Produktionsprozesse zu gewährleisten. Das endgültige Design ist die sichtbare Spitze des Eisberges, den die Öffentlichkeit wahrnimmt; der Weg dahin kann entweder »passieren« oder aber durch integriertes Designmanagement zielgerichtet und effizient gelenkt werden. Die Portfolioanalyse, die Konzeptionierung einer Portfoliostrategie, das Erstellen eines Designbriefings und die Durchführung eines Auswahlverfahrens sind notwendige Maßnahmen, die vor dem eigentlichen Designprozess stattfinden und in enger Abstimmung mit den relevanten Abteilungen des Unternehmens durchgeführt werden. Die eigentliche Zusammenarbeit von Unternehmen und Designteam wird dann durch das Designmanagement koordiniert; andere Projektbeteiligte werden zur Abstimmung hinzugezogen und unterschiedliche Sichtweisen werden diskutiert, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren: die marktreife und den Kosten- und Terminplänen gehorchende Umsetzung faszinierender Produkte, die Sinn stiften. (Michael Thurow)

Siehe auch www.designmanagementeurope.com.

DME Awards 2011: Kooperation Blaha Office & tm concepts

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DA intern

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1 Cover »Katalog Staatspreis Design 2011« 2 Gruppenbild der PreisträgerInnen zum Staatspreis Design & Sonderpreis »DesignConcepts« 2011

Staatspreis Design & Sonderpreis »DesignConcepts« 2011 Österreichs Designerinnen und Designer und die österreichische Wirtschaft feierten und wurden gefeiert: bei der Preisverleihung zum Staatspreis Design am 28. September 2011 im Wiener MuseumsQuartier. Die Präsentation der heimischen Leistungsschau für Industriedesign und dreidimensionale Gestaltung, welche unter der Patronanz des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend in dieser Form zum sechsten Mal von designaustria durchgeführt worden war, erwies sich als würdiger Auftakt der bereits in den Startlöchern scharrenden Vienna Design Week. Den Anfang der Veranstaltung bestritt der kreative Nachwuchs: Bernhard Sagmeister von der Austria Wirtschaftsservice GmbH verkündete die PreisträgerInnen des erstmals im Rahmen des Staatspreises ausgeschriebenen Sonderpreises »DesignConcepts« für die besten noch einer Umsetzung harrenden Designlösungen, die sich durchwegs durch ein hohes Maß an Innovation und sozialer Relevanz auszeichnen. Die aus dem Topf des Förderprogramms »impulse« | aws kommenden Geldpreise sollen helfen, deren Markteinführung voranzutreiben. Der mit .000 Euro dotierte Hauptpreis ging an Philipp Stefan Maul für das Straßensicherheits- und Lärmschutzsystem »Sound Guardian«, das sich wohltuend von bisherigen Lärmschutzwänden abhebt: Es lässt nicht nur den Blick auf die Landschaft frei, sondern fungiert gleichzeitig als Schutzplanke. Drei Anerkennungspreise in Höhe von jeweils .000 Euro gab es für die schwimmende Sauna »Île« von Lukas Jungmann, den Sportrollstuhl »WISB« von Claudia Bär und das mobile Dialysesystem »Mobilysis« von Maria Gartner, Dimitar Genov, Stefan Silberfeld und Nico Strobl.

Die Spannung stieg, als Sektionschef Michael Losch stellvertretend für Bundesminister Reinhold Mitterlehner vor vollem Haus die Bühne betrat, um gemeinsam mit ORF-Moderatorin Elisabeth Vogel die Nominierungen zu den diesjährigen Staatspreisen zu verkünden, die in den Kategorien Räumliche Gestaltung, Industrial Design | Investitionsgüter und Industrial Design | Konsumgüter zu vergeben waren. Seit der Jurysitzung Anfang Juli des Jahres waren die Preisträgerinnen und Preisträger dieser höchsten Auszeichnungen der Republik Österreich für dreidimensionale Gestaltung streng geheim gehalten worden. Im Jahr 2011 erhielten sie: das Studio für Kunst und Architektur Isa Stein für die Ausgestaltung des von der Stiftung St. Severin beauftragten Hotels am Domplatz in Linz, bei der Sprache als Umsetzung des Themas Integration zum Einsatz kam; das Designstudio formquadrat gmbh für den ressourcenschonenden, platzsparenden und formschönen Großwasserenthärter »Rondomat Duo S« der BWT Aktiengesellschaft; und Thomas Feichtner für das schlichte und bis ins Detail perfekt verarbeitete Stauraumsystem »Ego« der Franz Blaha Sitz- und Büromöbel Industrie GmbH. Unter stürmischem Beifall nahmen die ausgezeichneten DesignerInnen und deren AuftraggeberInnen die begehrten Ehrenpreise in Form von Trophäen und Urkunden entgegen: Mit ihrer Zusammenarbeit hatten sie eindruckvolle Beispiele dafür geliefert, zu welch gelungenen Ergebnissen das Miteinander von Kreativität und Wirtschaft führen kann. Designlegende Dieter Rams, der als Sprecher der internationalen Jury zur Preisverleihung nach Wien angereist war, um die bei der Auswahl herangezogenen Beurteilungskriterien auch dem interessierten Publikum zu erläutern (siehe auch seine »Zehn Regeln für gutes Design« in dieser Ausgabe), unterstrich die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung von Design und hielt ein leidenschaftliches Plädoyer für noch mehr Design-


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bewusstsein in Politik und Wirtschaft; dabei unterstrich er die Dringlichkeit, Designentwicklung und -forschung kontinuierlich nicht nur ideell, sondern auch monetär zu unterstützen. Dann zog man weiter ins designforum Wien, wo Jurorin Sylvia Feichtinger, derzeit als Principal Designer bei Nokia in London stationiert, die von Thomas Hamann gestaltete Schau der Siegerprojekte eröffnete. Der »Walk of Fame« machte seinem Namen alle Ehre und präsentierte auf einem sich über einem roten Teppich erhebenden Endlospodest alle 24 Projekte, die aus den 176 Einreichungen zum Wettbewerb als die Besten gekürt worden waren. Durch die Bank ließen die ausgestellten Beiträge sehen und spüren, dass es bei gutem Design vor allem darum geht, einen Mehrwert für die Benutzerinnen und Benutzer zu schaffen. Alles andere ergibt sich daraus (fast) von selbst. Der von designaustria herausgegebene Katalog zum Staatspreis Design & Sonderpreis »DesignConcepts« stellt alle ausgewählten Produkte und Projekte sowie die Mitglieder der internationalen Jury – Dieter Rams, Sylvia Feichtinger, Gerald Bast, Michael Fleischhacker, Stefanie Grüssl (BMFJ) und Sabine Pümpel (impulse | aws) – in Wort und Bild vor und enthält außerdem die Jurybegründungen und -statements sowie allgemeine Informationen zum Wettbewerb und zur Auswahl. Er ist im Müry Salzmann Verlag erschienen und kann über redaktion@designaustria.at zum Preis von Euro 24,90 inkl. 10% USt. bestellt werden.

1S onderpreis »DesignConcepts«: Straßensicherheits- und Lärmschutzsystem »Sound Guardian« von Philipp Stefan Maul 2 A nerkennungspreis »DesignConcepts«: Sportrollstuhl »WISB« von Claudia Bär 3 A nerkennungspreis »DesignConcepts«: Sauna »Île« von Lukas Jungmann 4 A nerkennungspreis »DesignConcepts«: mobiles Dialysesystem »Mobilysis« von Maria Gartner, Dimitar Genov, Stefan Silberfeld, Nico Strobl 5 Staatspreis Design, Kategorie Industrial Design | Konsumgüter: Stauraumsystem »Ego« / Thomas Feichtner, Franz Blaha Sitz- und Büromöbel Industrie GmbH 6 Staatspreis Design, Kategorie Industrial Design | Investitionsgüter: Großwasserenthärter »Rondomat Duo S« / formquadrat gmbh, BWT Aktiengesellschaft 7 Staatspreis Design, Kategorie Räumliche Gestaltung: Hotels am Domplatz / Studio für Kunst und Architektur Isa Stein, Stiftung St. Severin

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designaustria zu Gast beim Design Festival 2011 in Riga Im Rahmen des Design Festivals 2011 im lettischen Riga präsentierte designaustria auf Einladung des Design Information Centre räumliche Gestaltung aus Österreich. Die Ausstellung »Austrian Architectural Design in Public and Private Space« war im Latvian Museum of Architecture mitten in der Altstadt von Riga zu sehen und zeigte Arbeiten, die in den letzten Jahren für den Staatspreis Design nominiert waren. Eröffnet wurde die Schau am 4. Oktober vom österreichischen Botschafter in Lettland, Stefan Pehringer. Das Museum befindet sich im Gebäudeensemble »Tris brali« (drei Brüder), dessen ältester Teil im 15. Jahrhundert errichtet wurde – ein anachronistischer, aber stimmungsvoller Rahmen für die modernen Arbeiten der österreichischen DesignerInnen. Der Gebäudekomplex gehört zu den Sehenswürdigkeiten von Riga und wird von hoffnungsvollen Musikern bespielt – siehe die verwaiste Posaune vor dem Ausstellungsplakat. Den Beitrag von designaustria zum Festivalmotto »Design for All« lieferte DA-Mitglied Veronika Egger mit ihrem Vortrag »Using Visual Contrast for Effective and Inclusive Environments«. Als erfreulich ist zu vermerken, dass das Interesse der Designerinnen und Designer und der Architektinnen und Architekten Rigas wesentlich größer war als der Vortragsraum. Bei der Präsentation ging es darum, warum und wie gebaute Umgebungen kontrastreich, aber auch harmonisch gestaltet werden können: kontrastreich, um Menschen mit Sehbehinderungen (und somit uns allen) die Orientierung zu erleichtern, und harmonisch, damit daraus ein positives ästhetisches Erlebnis entsteht. Die vermittelten Inhalte – von Nutzungsanforderungen über Designwerkzeuge bis hin zur Messbarkeit von »visuellem Kontrast« – stießen offenbar auf großen Widerhall, zumal sich im Anschluss an den Vortrag ein reger Dialog mit dem Publikum entwickelte: bei den als zurückhaltend bekannten Letten eine Seltenheit. Im Rahmen des Festivals wurden auch die lettischen Print Design Awards und Industrial Design Awards verliehen, an denen Veronika Egger bei einem Event als Zaungast, beim zweiten als Jurymitglied beteiligt war. Im Rahmen des Festivals fand auch ein Design-for-All-Workshop mit Pete Kärcher statt, einem der Gründer und Leiter von Design for All Europe (EIDD). designaustria ist Mitglied von EIDD. Siehe www.designforalleurope.org.


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1 Alexander Hartenau: Kugelschreiber »Cerutti Monolith« 2 Peschkedesign, Alexander Peschke: Kochtopf »Kelomat Super« 3 aws designteam, Adam Wehsely-Swiczinsky: Skibindung »Head LX« 4 Michael Thurow: Büromöbel »Blaha Office Spacer« 5 RDD design network, Rainer Atzlinger: Transformator »Hitzinger S Power«

ExpertsCluster Industrial Design – init_id In|dus|tri|al De|sign, das; -s [engl. industrial design, aus: industrial = industriell u. design = Design], Formgebung, bewusste Gestaltung von Gebrauchsgegenständen. So oder ähnlich lautet die Erklärung im Duden zum Thema Industriedesign, doch dies ist – wie zahlreiche fehlgeleitete Berichte in diversen Medien zeigen – zu wenig. Die Initiative Industrial Design, kurz init_id, hat es sich zum Ziel gesetzt, in der österreichischen Wirtschaft Aufklärungsarbeit zu leisten, denn Industriedesign ist mehr als das modische Schlagwort Design. Design heute Design ist in aller Munde, die Presse widmet umfangreiche Artikel den neuesten Textilkreationen und Beleuchtungsobjekten. Zwischenzeitlich sind dann auch diverse Möbel Designaushängeschild, und schlussendlich spannt sich der Bogen bis hin zur Niederflurstraßenbahn in Wien, deren Design sich mit dem Namen eines Sportwagens schmückt. Die Begriffsverwirrung ist perfekt. Design erfährt eine immer inflationärere Verwendung im allgemeinen Sprachgebrauch. Egal ob es sich um ein Nagelstudio handelt, dass auf einmal Nail Design Studio ist, oder um Kunstobjekte und kunsthandwerkliche Gegenstände, die in den Medien fälschlich als Industriedesign bezeichnet werden. Aber

was ist eigentlich Industriedesign, und was macht ein Produktdesigner, eine Produktdesignerin? Gibt es für Auftraggeber definierte Standards, die sie erwarten können, wenn sie einen Industriedesigner / eine Industriedesignerin beauftragen? Das sind nur einige von vielen Fragen, denen wir als init_id auf den Grund gehen möchten. Nicht nur aus theoretischem Interesse, sondern auch, um Standards zu definieren, die uns als Industrial Designern die Arbeit erleichtern und unseren Kunden ein qualitativ hochwertiges Endprodukt garantieren. Die init_id und ihre Aufgaben Der ExpertsCluster für Industrial Design wurde am 11. Februar 2010 von fünf engagierten DA-Mitgliedern gegründet und hat es sich zum Ziel gesetzt, das Thema Industriedesign sowohl unseren Kollegen und Kolleginnen innerhalb von designaustria als auch einer breiten Zielgruppe aus der Wirtschaft näherzubringen. In einem ersten sehr entscheidenden Schritt hat sich der Cluster der Herausforderung gestellt, ein Buch zu publizieren (siehe S. 7), in dem das Thema Industrial Design für potenzielle Auftraggeber kurz, prägnant und zielorientiert dargestellt wird. Eines der Kernthemen des Buches behandelt den Aufgabenbereich eines Industrial Designers, der weit über die rein formale Gestaltung des Produktes hinausgehen kann und aus Sicht des ExpertsClusters auch gehen sollte. Ein weiterer Aufgabebereich, dem sich der Cluster gestellt hat, ist die Evaluierung von Designwettbewerben und den damit


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verbundenen Ausschreibungsbedingungen. Recherchen haben gezeigt, dass ein Großteil der Wettbewerbe nicht auf Basis der von designaustria erarbeiteten Wettbewerbsbedingungen ausgeschrieben wird. Dadurch ergeben sich für die teilnehmenden DesignerInnen, aber auch für die Unternehmen oder Organisationen, die den Wettbewerb ausschreiben, Nachteile. Um dem entgegenzuwirken, gibt der Cluster zu aktuellen Ausschreibungen im Bereich Industrial Design klare Empfehlungen an die Mitglieder aus bzw. stellt Wettbewerbsauslobern einschlägige Richtlinien und Informationen zur Verfügung. In Arbeit befindet sich zurzeit ein Konzept für eine nachhaltige und zielgruppenorientierte Pressearbeit zum Thema Industrial Design. Ziel ist es, in der österreichischen Medienlandschaft eine Sensibilisierung für die einzelnen Designdisziplinen zu erreichen. Alle Mitglieder der init_id arbeiten hauptberuflich im Bereich Industrial Design und stellen ihr Wissen, ihr Engagement und ihre Zeit unentgeltlich zur Verfügung, damit österreiches Industrial Design die Wertschätzung erfährt, die es verdient.

Der EC SustainableDesign möchte alle Initiativen, Akteure, Ressourcen und vorhandenes Know-how zum Thema Sustainable Design in Österreich vernetzen und bündeln. Der Begriff Sustainable Design ist als Erweiterung des herkömmlichen Eco-Design-Begriffs zu verstehen und beinhaltet neben ökologischer auch soziale und ethische Nachhaltigkeit. Hier geht es um »Learning by Sharing« für ein übergeordnetes Ziel: verantwortungsbewusstes Handeln für in jeder Hinsicht nachhaltige Produkte (Produkt-Service-Systeme, Grafik etc). Der EC Sustainable Design hat sich zum Ziel gesetzt, zur Weiterentwicklung der theoretischen und praktischen Aspekte von Sustainable Design in Österreich beizutragen (das IDRV recherchiert u. a. wissenschaftliche Methoden und Werkzeuge für Designer). Der EC Sustainable Design möchte einen Überblick über alle Initiativen und Akteure in Österreich bieten. Wir suchen nach Pilot- oder Referenzprojekte zum Thema, über die sich der EC Sustainable Design präsentieren und mit Hilfe derer das öffentliche Bewusstsein gesteigert werden kann.

(Alexander Peschke)

Anmeldung: Wir freuen uns über jedes DA-Mitglied, das in den

Die Mitglieder der init_id:

Alexander Peschke Adam Wehsely-Swiczinsky Rainer Atzlinger Alexander Hartenau Michael Thurow Kontakt über: alexander.peschke@designaustria.at

EC Sustainable Design: Ein neuer ExpertsCluster stellt sich vor Das Motto lautet: »Die verführerische Kraft von Design wird einem neuen Zweck verpflichtet!« Angesichts der Entwicklung der ökologischen Situation unseres Planeten gibt es einen gesellschaftlichen Konsens über die Notwendigkeit eines Wandels in der Produktion und Konsumation von Gütern und damit zusammenhängenden sozialen Interaktionen. Unter uns Kreativen herrscht eine große Diskrepanz zwischen dem Bewusstsein über die prekäre Situation unserer Umwelt und der Kenntnis über den wissenschaftlichen Status Quo zum Thema. Ein verständlicher Überblick, welche Werkzeuge und Methoden die Arbeit von Gestaltern begleiten und optimieren können, fehlt. Das Institute of Design Research Vienna (IDRV) hat sich als außeruniversitärer Forschungsverein, Mitglied von designaustria und Initiator des neuen ExpertsCluster ganz dem Fokus Sustainable Design verschrieben und recherchiert, wie nachhaltige Faktoren bereits im Entwurfsprozess implementiert werden können.

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Bereichen Grafikdesign, Produktdesign, Textildesign, Raumgestaltung, Illustration oder Multimedia bereits Methoden oder Tools aus dem Bereich Sustainable Design angewendet hat bzw. die Andwendung derartiger Ansätze ins Auge fasst. Jede/jeder, die/der einen aktiven Beitrag zum Thema Sustainable Design leisten möchte, ist willkommen. Clustermanagerin: Ulrike Haele, IDRV, sustainabledesign@designaustria.at Über das IDRV: Das Institute of Design Research Vienna (IDRV) wurde im Frühjahr 2008 mit dem Ziel gegründet, durch Designforschung erstmals in Österreich einen unabhängigen akademisch geprägten Beitrag zur sich etablierenden Designwissenschaft zu leisten. Der Wissenschaftsverein erarbeitet anhand konkreter Fragestellungen sowohl interdisziplinäre als auch disziplinäre Diskussionsbeiträge, etwa in den Bereichen Forschung für Lehre, Service und Sustainable Design oder Designgeschichte. Die Tätigkeit des Instituts wird von einem internationalen Fachbeirat aus den Bereichen Designtheorie, Medientheorie, Sozialwissenschaften und Ökologie beraten. 2010 konnte bei der Konferenz Learning Network on Sustainability (LeNS) mit dem Beitrag »Poetry and Aesthetics of Sustainable Design« die Diskussion zu potenziellen ästhetischen Strategien für nachhaltige Gestaltung bereichert werden. Als Mitglied von LeNS wurde das IDRV ausgewählt, das assoziierte Netzwerk für deutschsprachige Länder ins Leben zu rufen. Siehe auch www.idrv.org.


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DAStudioporträt

Wir sind Versus Zusammen mit ihrem Team treten Asal Shirvani und Manuel Egger als Versus Design in den kreativen Ring. Das Kollektiv geht dabei charmant-offensiv vor. Versus steht für eine eindeutige Stellungnahme zu Design und ein klares Bekenntnis zur Ganzheitlichkeit: inhaltlich, formal und funktionell. Die Qualität und Bandbreite des Portfolios von Versus ist Spiegel der konsequenten Umsetzung dieser Philosophie. Projekte für namhafte Unternehmen wie Dyson, KTM, Nespresso, Lego, Audi, Metabo, Sportunion Österreich, Kuratorium für Verkehrssicherheit und Land Steiermark haben es den beiden Gestaltern ermöglicht, Erfahrungen in verschiedenen Bereichen von Entwicklung und Design zu sammeln. Ein besonderes Anliegen von Versus Design vereint zwei scheinbar konträre Standpunkte: die Auslotung der Grenzen von Design bei gleichzeitiger Rückbesinnung auf dessen ursprüngliche Werte und das im fruchtbaren Boden konkreter Projekte verwurzelte Arbeiten ohne Leerlauf im immerwährenden Selbstbezug. Die beiden Jungunternehmer beweisen den Mut zur Optimierung von Strukturen, im technischen wie im wirtschaftlichen Sinn. Kundenwunsch und technisches Know-how finden direkt zueinander, ohne den Umweg über eine repräsentative Galionsfigur gehen zu müssen. Der direkte Kontakt zu den Kunden garantiert maßgeschneiderte Lösungen auf höchstem Niveau, weit über die Grenzen des reinen Industriedesigns hinaus. Von Grafik- und Produktdesign über Prototypenbau bis hin zu Ausstellungsgestaltung und experimentellen Projekten kombiniert Versus Design Disziplinen zu einem umfassenden Portfolio und stellt sich damit sämtlichen Herausforderungen. Dass dieses Konzept am Markt auch gefragt ist, beweist die aktuelle Situation. »Zur Zeit können wir uns vor Anfragen kaum retten«, kommentiert Manuel Egger die Flut an potenziellen Projekten, die in den letzten Monaten über unterschiedliche Kanäle eingetrudelt sind. Als Gründer von Versus Design sind Shirvani und Egger Kern eines Netzwerks, dessen Kompetenzen für jedes Projekt individuell angepasst werden. Die Nutzbarmachung der Schnittstelle zwischen Spezialisierung und Generalisierung garantiert Homogenität und hochwertige Ergebnisse. Dieses Spannungsverhältnis von künstlerischer Kreativität und technischem Knowhow ermöglicht neue Lösungen zwischen Technik und Ästhetik sowie Form und Funktion. Gerade wo Gegensätze aufeinandertreffen, sprüht der kreative Funke.

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Seinen Ausgangspunkt fand Versus Design an der FH Joanneum in Graz, einer Kaderschmiede im positiven Sinn des Wortes, wo Wissen zusammen mit Denken gelehrt wird. Noch während des Studiums erfolgte der Zusammenschluss. Der interdisziplinäre Ansatz des Studiengangs findet seinen Niederschlag im ganzheitlichen Denken von Versus Design. Obwohl die beiden Studiogründer nach ihrer Ausbildung zahlreiche Jobangebote namhafter Unternehmen hatten, entschieden sie sich dennoch für den Schritt in die Selbstständigkeit. Seit dem Jahr 2007 belegen diverse Auszeichnungen, Nominierungen und Ausstellungen den Erfolgskurs des Kollektivs. Die Kombination aus persönlichem Engagement und effektiver Nutzung sämtlicher Ressourcen machen das Team zu einem mehr als konkurrenzfähigen und erfolgreichen Unternehmen mit Leistungen, die für sich selbst sprechen. www.versus-design.at SERVUS_VERSUS (Iris Hablé)

Über die Gründer von Versus: Asal Shirvani, geboren 1983 im Iran, absolvierte die HBLA für künstlerische Gestaltung und ein Studium der Anglistik, bevor sie sich für den Studiengang Industrial Design an der FH Joanneum in Graz entschied. Manuel Egger, geboren 1980 in Österreich, wurde zum Maschinenschlosser ausgebildet und absolvierte eine HTL für Wirtschaftsingenieurwesen (Maschinenbau); im Anschluss besuchte er das Kolleg und die Meisterklasse für Grafik- und Kommunikationsdesign und studierte dann Industrial Design an der FH Joanneum in Graz.


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1 Versus Design: Eiskaffeemaschine »Glacier« 2 Versus Design: Akku-Bohrhammer für Extremkletterer »K2« 3 Versus Design: Energieriegel-Spender für ein KFZ »Black Bear« 4 Versus Design: Schließsystem für Hotelzimmer »Dagobert« 5 Versus Design: »Se7en – Ein Tisch, 7 Funktionen« 6 Versus Design: Vier Sujets für Damenschals »La Rogy« 7 Versus Design: Stele, Schneeberg-Themenweg, Gestaltung für Nofrontiere Design


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Josef (Peppi) Hanser (1929–2010) Der Bludenzer Josef Hanser wuchs mit neun Geschwistern in einer Sozialwohnung auf. Nach der Hauptschule trat er 194 in die Innsbrucker Kunstgewerbeschule ein, die jedoch bald den Bomben des Zweiten Weltkriegs zum Opfer fiel. Hanser verweigerte trotz der Gefahren, die damit verbunden waren, eine Mitgliedschaft in der Hitlerjugend. Einer seiner Lehrer an der Schule, die er schließlich 1948 abschließen konnte, war Arthur Zelger, Doyen der Tiroler Gebrauchsgrafik. Bei der allwöchentlichen Zugfahrt von Innsbruck heim nach Vorarlberg hatte Hanser seine spätere Frau Herlinde kennengelernt. Er arbeitete zunächst in einem Grafikatelier und in einem Werbeunternehmen und machte sich 19 als »Grafikdesigner und Künstler« (Hanser) selbstständig: Neben den Ateliers von Othmar Motter in Hard und Josef Hofer in Götzis wurde jenes von Josef Hanser in Bludenz zum dritten großen Grafikdesignbüro Vorarlbergs.

Er reiste zu Studien- und Berufszwecken häufig nach Zürich und Basel und gestaltete zahlreiche Plakate, vornehmlich im Kultur- und Tourismusbereich. Sein Hauptauftraggeber in dieser Hochzeit der Industrie, der Modernisierung und des Wiederaufbaus wurde Röfi x, ein Familienunternehmen in Röthis, das mit seinen Fertigmörteln und -verputzstoffen zu einem international agierenden Baustoffhersteller avancierte. Neben dem Corporate Design der Firma und zahllosen Verpackungen gestaltete Hanser zwei Festschriften des Unternehmens sowie das Firmenmuseum in Röthis. Neben seiner Arbeit als Gebrauchsgrafiker war Peppi Hanser leidenschaftlicher Künstler. Er interessierte sich für künstlerische Strömungen aus aller Welt und förderte Künstlerinnen und Künstler in seinem Umfeld. Zudem organisierte und gestaltete er zahlreiche Kunstausstellungen und engagierte sich im sozialen Bereich, indem er etwa Malkurse für Strafgefangene leitete. Eines seiner wichtigsten künstlerischen Werke ist ein Altar für das Bildungshaus Batschuns (2007),


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dem er sich Zeit seines Lebens verbunden fühlte. Reisen zusammen mit Herlinde waren ihm, der sich auch als Fotograf betätigte, eine besondere Freude. Sie führten ihn u. a. nach Frankreich, Deutschland, Spanien, Portugal, Dänemark, Griechenland und Island. In den letzten Jahren machte ihm seine schwindende Sehkraft zu schaffen: Penibel beschriftete DVDs mit von ihm aufgezeichneten Kunst- und Kulturprogrammen ersetzten ihm die Bibliothek. Seinen kaum eine Seite langen und kurz vor seinem Tod verfassten handschriftlichen Lebenslauf, in dem er seine Mitgliedschaft bei der Berufsvereinigung Bildender Künstler Vorarlbergs und bei designaustria (»GDA-Wien/Austria«) unter den wenigen ihm erwähnenswert scheinenden Eckpunkten seiner Laufbahn vermerkt, schließt er mit den knappen Worten: »Nun krank und müde«. (Quelle: Willibald Feinig, Georg Vith)

1 Josef Hanser: Plakatgestaltung aus vier Jahrzehnten 2 Josef Hanser: Verpackungsdesign für Röfix


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1 Hansjörg Repa: diverse Logogestaltungen aus fünf Jahrzehnten 2 Hansjörg Repa: Logo »Austrian Airlines« 3 Hansjörg Repa: Logo »Fridolin Engels Antiquitäten«

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Hansjörg Repa (1936–2010)

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Der gebürtige Oberösterreicher wurde in den frühen 1950erJahren an der Kunstgewerbeschule in Linz ausgebildet, wo er die Klasse für Werbe- und Gebrauchsgrafik besuchte. Nach einer kurzen Beschäftigung als Herstellungsassistent beim OttoWalter-Verlag in Olten in der Schweiz ging Hansjörg Repa nach Wien, wo er seine Ausbildung an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt und an der Akademie für angewandte Kunst fortsetzte. Nach festen Anstellungen als Art Director im Atelier Ilse Jahnaß und als Werbeleiter bei Rauscher & Co machte er sich 1960 als freier Konzeptionist, Texter und Grafikdesigner selbständig. Er wurde zu einem der führenden Spezialisten für Logogestaltung und Corporate Design: Das damalige Logo der Austrian Airlines mit dem charakteristischen roten Pfeil stammte aus seiner Hand. In seinem Büro in der Gärtnergasse im dritten Wiener Gemeindebezirk entwarf er unzählige Firmenzeichen und Produktlogos in der für ihn typischen reduzierten und prägnanten Formensprache. Zu seinen Kunden zählten u. a. die Fluglinie Aeroflot und das russische Reisebüro Intourist, die Pharmaunternehmen Albert-Roussel, Hoechst, Immuno und SciCon, aus der Finanzbranche die Central- und Wechselbank und die ITB-Bank, die Versicherung Interunfall-RAS (Riunione), Mobil Oil Austria, Renault, das Österreichische Bundesheer, Handelsunternehmen wie Eurocommerce und Raccolta, Molnar & Greiner, Industriebetriebe wie Waagner-Biro, Verpackungsunternehmen wie Allpack und Falpa, der Uhrenhersteller Kienzle sowie die Werbeagenturen GGK, Gould, Cargill & Cie und Gramm & Grey, um nur einige aus der langen Liste seiner Auftraggeber zu nennen. (Quelle: Studioprofil Hansjörg Repa)


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Wolfgang Schafferhans (1947–2011) Als Jugendlicher blieb Wolfgang Schafferhans der Handelsschule, die er auf Wunsch seiner Eltern besuchte, fern und meldete sich heimlich an der »Graphischen« an, wo Wilhelm Jaruska unter seinen Lehrern war. Nach seinem Abschluss kam er in einem grafischen Atelier in der Südstadt unter, wo er u. a. für Steyr-Daimler-Puch arbeitete. Nebenher baute er seinen eigenen Kundenstock auf und machte sich bald selbstständig. Zu seinen Auftraggebern zählten die Fluglinien Quantas und Air France, Philips, die Schoeller Bank und der Pharmakonzern Merck. Wie viele seiner Zeit war Wolfgang Schafferhans sehr vielseitig, auch wenn sich sein Schwerpunkt in späteren Jahren primär zur Werbegrafik verlagerte. Er fasste vor allem in der Pharmaindustrie Fuß, wo er einen dringenden Bedarf an gutem Grafikdesign sah, und sein Kundenkreis erweiterte sich entsprechend. Sein Zugang zur Grafik war frei und künstlerisch und von einem besonderen Feingefühl geprägt. Er verließ sich weniger auf Regeln als auf seinen geübten Blick. Das Ergebnis war immer handfestes Grafikdesign. Es war ihm wichtig, junge Menschen, die das Grafikdesign erlernen wollten, zu unterstützen, und er ermöglichte ihnen Praktika oder nahm sie als Mitarbeiter auf. Seine handwerklich-künstlerische Begabung setzte er auch im Privatleben ein: Er baute selbst Möbelstücke und entwarf das Haus, in dem er mit seiner Frau Chrisse den Großteils seines Lebens verbrachte, selbst. Bis zu seinem plötzlichen Tod leitete er das Atelier Schafferhans Graphic Design, das von einem seiner Söhne weitergeführt wird. (Quelle: Finn Schafferhans)

Blindtext

1 Wolfgang Schafferhans: Buchcover »Reflection – Besinnung« von Christian Havel 2 Wolfgang Schafferhans: Buchcover »Trio« von Erwin Schmidt 3 Wolfgang Schafferhans: Medikamentenverpackung »Carbo« 4 Wolfgang Schafferhans: Logo »Safaripark Gänserndorf« 5 Wolfgang Schafferhans: Produktlogo »Bioflorin«


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Eternit hat Tradition, nicht nur in Sachen Baustoff, sondern auch als Unternehmen mit ausgeprägtem Designbewusstsein. Das neue Firmenmitglied von designaustria arbeitet bereits seit den 1950er-Jahren mit dem Schweizer Designer Willy Guhl zusammen. Der legendäre Strandstuhl (1955) aus seiner Feder wurde nicht nur ein kommerzieller Erfolg, sondern landete auch in der Sammlung des MOMA in New York. Kooperationen mit zahlreichen internationalen und österreichischen Produktdesignerinnen und -designern – darunter Mitglieder von designaustria – folgten, die mit ihren kreativen Impulsen immer wieder frischen Wind ins Unternehmen bringen. Einer davon ist Rainer Mutsch, dessen Outdoor-Möbelsystem Dune aus 100% recyclebarem Faserzement mit seinem variablen Baukastenprinzip überzeugt und für hohen Sitz- und Liegekomfort sorgt. Es wurde 2009 beim red dot design award und 2010 mit einem Good Design Award ausgezeichnet; nun wurde es für das Brit Insurance Design of the Year 2011 nominiert. Pflanzenkästen sind seit weit über einem halben Jahrhundert ein fixer Bestandteil des Sortiments von Eternit. Hier hat u. a. der österreichische Designer Martin Mostböck mit seinen international mehrfach prämierten Lösungen Cubik S und Twista neue Maßstäbe gesetzt. Auch Avantgardistisches hat im Traditionsbetrieb Platz: Der Trash Cube des Schweizer Gestalters Nicolas Le Moigne, der als Hocker, Skulptur oder Tischchen zu verwenden ist, entsteht aus Reststücken, welche die MitarbeiterInnen in den Modellbehälter werfen – so ergeben sich immer wieder neue Reliefstrukturen. Auf diese

Weise kann pro Woche beinahe eine Tonne Material recycelt werden. Der leichte Faserzementstoff Eternit wurde 1892 von Ludwig Hatschek erfunden. Der Name leitet sich vom lateinischen »aeternus« ab, was »ewig, unvergänglich« bedeutet. Eternit besteht aus Wasser, Luft, Zement, Zellstoff und Armierungsfasern. Das Material ist leicht, unzerbrechlich, atmungsaktiv, wasserdicht, langlebig, frost- und feuerbeständig. Und auch dem Aspekt der Nachhaltigkeit wird Rechnung getragen: durch natürliche Rohstoffe aus der Region, kurze Transportwege, energieeffizientes Arbeiten und die Schadstoffe vermeidende Produktion. Siehe auch www.eternit.at.

1 Willy Guhl: Strandstuhl »Loop« 2 Rainer Mutsch: Outdoormöbel »Dune« 3 Nicolas Le Moigne: Multifunktionsmöbel »Trash Cube« 4 Martin Mostböck: Pflanzenbehälter »Cubik S« und »Twista«


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1 Edelweiß Industrial Design: Lawinensuchgerät »Freeride« für Pieps 2 Edelweiß Industrial Design: Haarschneidegerät »Garfield« für Payer 3 Edelweiß Industrial Design: In- und Outdoorsofa »Loop« für Disguincio 4 Edelweiß Industrial Design: Flügel »Bösedorfer Edge« 5 Valentin Vodev: Elektrodreirad »Vienna Bike« auf der Eco-Rally in London

Im September/Oktober 2012 präsentierte das designforum Steiermark der Creative Industries Styria (CIS) unter dem Titel In Touch with the Product Line eine Werkschau von Edelweiß Industrial Design (EWID). Die Schau zeigte nicht nur ausgewählte Arbeiten der Grazer Designagentur, sondern gab auch Einblicke in den Entstehungsprozesse der Produkte. Das Spektrum der drei Grazer Designer, allesamt Absolventen der FH Joanneum, ist breit und reicht von Sitzmöbeln und diversen Konsumgütern über einen stattlichen Flügel bis hin zur Medizin- und Werkzeugtechnik. CIS-Geschäftsführer Eberhard Schrempf: »Die Arbeiten sind von ausgesprochen hoher Qualität und unterstreichen einmal mehr, warum Graz Unesco City of Design ist.« Die Philosophie von EWID ist so pointiert wie nachhaltig: »Wir brauchen keine neuen Produkte, falls überhaupt, dann bessere.« Seit der Gründung ihres Designbüros im Jahr 2005 arbeiten Roman Wratschko, Philipp Haselwander und Georg Wanker als Berater eng mit der Industrie zusammen und stehen auf dem Standpunkt: Gutes Design für alle ist möglich. Ästhetik, Funktionalität und serielle Produktion müssen nicht im Widerspruch stehen. Designinnovationen beginnen bei EWID mit Fragen wie: Was macht ein Produkt erfolgreich? Wo liegen Schwachstellen? Ihre Produktevolution ist einer Regel unterworfen: Stimmiges innerhalb der gegenwärtigen Möglichkeiten und Anforderungen weiterentwickeln und Überflüssiges, Überholtes weglassen. Mit Hartnäckigkeit, Detailgenauigkeit und großer Materialkenntnis optimieren sie nicht nur die Oberfläche, sondern auch die DNA eines Produkts. Seit dem

Karrierestart, der 2006 mit der Neuinterpretation eines Klassikers – des Bösendorfer Flügels – begann, hat EWID fortlaufend bewiesen, dass sein Design auch wirtschaftlich erfolgreich ist: Ein Hersteller von Lawinensuchgeräten wurde überzeugt, ein kleines, leichtes und erstmals digitales Gerät auf den Markt zu bringen. Es ist heute das meistverkaufte Produkt seiner Art und Lebensretter für viele. Für einen italienischen Polstermöbelhersteller kreierte EWID eine Sitzmöbelkollektion, die sowohl im Innenraum als auch im Freien verwendet werden kann. Weitere Produktentwicklungen: ein Messgerät für Schienenfahrzeuge, ein nur auf den ersten Blick skurril anmutendes Lippenmassagegerät für Orchestermusiker oder ein Haarschneidegerät. Siehe auch www.edelweissdesign.at. Das von Valentin Vodev entwickelte Vienna Bike ist ein Elektrodreirad, bei dem Innovation und Design so verknüpft wurden, sodass ein ähnliches Fahrgefühl wie bei einem Zweirad entsteht. Der dehnbare Gepäckträger, der Lasten von mehr als 40 Kilo oder 150 Litern transportieren kann, bietet etwa so viel Platz wie der Kofferraum eines Kompaktautos und kann der individuellen Nutzung entsprechend erweitert werden oder auch einen Kindersitz aufnehmen. Die motorisierte Fortbewegung und die durch die zwei Hinterräder gewährleistete Stabilität erweisen sich als ideal, wenn man mit dem Nachwuchs unterwegs ist oder schwere Güter transportieren muss. Das Fahrzeug erreicht eine Geschwindigkeit von 22 km/h, die Batterie liefert für drei Stunden Energie. Die Umsetzung wurde durch das


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aws-Förderprogramm impulse XS unterstützt. Öffentlich präsentiert wurde das Gefährt erstmals Ende Juli vor dem Buckingham-Palast in London, im Rahmen der Eco-Rally 2011, bei der die innovativsten Entwicklungen im Bereich alternativer und grüner Fortbewegungsmittel vorgestellt werden. Darüber hinaus wurde das Elektrodreirad zum 16. Internationalen FahrradDesignwettbewerb und für den österreichischen Klimaschutzpreis nominiert und wird 2012 bei der Fahrradmesse in Taipei mit dabei sein. Mehr auf http://cycleeco.com. Der FLAXX Chair von Martin Mostböck ist als Hybrid konzipiert, mit dem Komfort eines Freischwingers und Funktionalität eines Vierbeiners. Die neue Konstruktion, welche die Vorzüge beider Konzepte kombiniert, ist eine zeitgemäße Interpretation in Funktion und Form. Die Sitzschale wird aus ressourcenschonenden und gut formbaren Naturfasermatten gefertigt, wobei mehrere Lagen des Materials verpresst und so in die stabile dreidimensionale Form gebracht werden. Als Bindemittel für die Naturfasern, die vorwiegend aus Flachs gewonnen werden, dienen Anteile an textilem Polypropylen. Sitzschale und Untergestell sind zu 100% recyclingfähig. Die Technologie der Schalenfertigung kommt aus dem Automobilbau und wird bereits erfolgreich für die Herstellung von Innenraumverkleidungen verwendet. Die Sitzschale kann entweder in unterschiedlichen Farben oder mit einer zusätzlichen Beschichtung gefertigt werden. Aufgrund

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der Witterungsbeständigkeit des Materials ist der Stuhl sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich einsetzbar. Er wurde mit dem renommierten Green Good Design Award 2011 des Chicago Athenaeum – Museum of Architecture and Design ausgezeichnet und anlässlich der Vienna Design Week 2011 im Stilwerk in Wien präsentiert. Siehe www.flaxx.at und www.martin-mostboeck.com. Der MAK Design Shop ist mit neuen Designobjekten aus den Bereichen Beleuchtung und Wohnaccessoire in die Herbstsaison gestartet und positioniert sich damit als exklusive Adresse für die »besten Geschenke der Stadt«. Unter den innovativen Lichtobjekten junger international agierender und in Wien lebender und arbeitender Designer finden sich gleich mehrere Produktlösungen aus Kreativschmieden und Werkstätten von designaustria-Mitlgiedern: Die Drawing Lamp von Thomas Feichtner für Lobmeyr wurde 2011 zum Staatspreis Design nominiert und ist eine auf das Wesentliche reduzierte und mit LED-Technologie funktionierende Tischleuchte: In aufrechter Stellung erleuchtet sie einen größeren Bereich auf dem Tisch, in waagrechter Position fokussiert ihr Strahl ideal zum Zeichnen oder Lesen. Ein weiteres Lobmeyr-Produkt ist der von Marco Dessí konzipierte Miniluster Basket, der in Anlehnung an die Reproduktion eines frühbarocken Glasarmleuchters aus Schloss Hof entstanden ist. Die korbähnliche Struktur ergibt sich aus


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1 Martin Mostböck: »FLAXX Chair«

6 Herbert Klamminger: multifunktionale Stütze »Bildwinkel«

2 Marco Dessí: Luster »Basket« für Lobmeyr

7 Vera Wiedermann: Teeset »Te a me« in Farbvarianten

3 Patrick Rampelotto: Leuchte »Apollo«

8 Lucy.D: Teelöffel »TÈO – Spoon for Teabag« für Alessi

4 Thomas Feichtner: Tischleuchte »Drawing Lamp« für Lobmeyr

9 Herbert Klamminger, Thomas Hasenbichler: Schneid- und Jausenbrett »Polyboard«

5 mischer’traxler: Lampenobjekte »f.aid«

hexagonal gebogenen Glasröhren, die mit Seidenseilen verbunden sind. Die Lampenobjekte f.aid von mischer’traxler zeichnen sich dadurch aus, dass nicht wiederverwertbares Material auf unkonventionelle Art weiterverarbeitet wurde: Sie bestehen aus 3M-Scotchcast-Bandagen, die in der Medizin als Leichtgipsverband eingesetzt werden. Da die Faschen lediglich in der Verbindung mit Wasser formbar sind und rasch aushärten, ist die Gestaltung einfach. Weiters findet sich im MAK-Leuchtensortiment die Silikonlampe Apollo von Patrick Rampelotto. Siehe auch www.thomasfeichtner.com, www.lobmeyr.at, www.marcodessi.com, www. mischertraxler.com und patrickrampelotto.com. Rund 50 TeilnehmerInnen vertraten Ende August 2011 Österreich als erstes Partnerland der Trendmesse Tendence in Frankfurt. Design war neben Kunst, Kunsthandwerk, Musik, Kulinarik und Tourismus ein Schwerpunkt. In der Kategorie Newcomer mit dabei war Herbert Klamminger mit seinem multifunktionalen Gebrauchsobjekt Bildwinkel und dem gemeinsam mit Thomas Hasenbichler gestalteten Polyboard, das sich mit seinen sechs Kanten als Schneid- und Jausenbrett perfekt zu unterschiedlichen Konstellationen zusammenfügt. Eine Gemeinschaftsarbeit der beiden Designer sind auch die nützlichen Desk Extensions »Desk-Light« und »Desk-Wing«, die von pa-design in Paris (www.pa-design.com) vertrieben werden.

Den österreichischen Designnachwuchs repräsentierte zudem Vera Wiedermann, die mit ihrem mittlerweile in zweiter Auflage produzierten Teeset Te a me im Gepäck nach Frankfurt gereist war. Die Limited Colour Edition in den Variationen Minze, Beige, Veilchen, Schwarz und Weiß bringt Farbe auf den Tisch. Nach wie vor funktional und elegant ist das Spiel mit und um den Teebeutel, der sich praktisch unter der Tasse ablegen lässt. Übrigens: Die spülmaschinenfeste und mikrowellengeeignete Porzellanteetasse mit Silikonring wurde kürzlich in die ständige Designsammlung des MAK aufgenommen. Siehe www.herbert-klamminger.com und www.verawiedermann.com. Eine andere geniale Lösung für den zuweilen Nerven raubenden Teebeutel ist TÈO – Spoon for Teabag von Lucy.D (Barbara Ambrosz und Karin Santorso), den Alessi als einer der international führenden Anbieter im Bereich Wohn- und Küchenkultur im Oktober 2011 auf den Markt gebracht hat und der mittlerweile bei der New York Gift Fair mit dem Prädikat Excellence in Product Design ausgezeichnet wurde. Innovation hat hier im Kleinen stattgefunden: Der Teebeutel lässt sich einfach durch den hohlen Griff des Edelstahllöffels ziehen und dadurch ausdrücken. Die Flüssigkeit läuft in die Tasse zurück, ohne dass der Faden des Beutels reißt, der Tisch überschwemmt wird und das Gesicht des Teetrinkers eine heiße Dusche abbekommt. Siehe auch www.lucyd.com und www.alessi.com.


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1V era Wiedermann: Installation in der Bäckerei Frühbauer bei der Vienna Design Week 2011 2 Julia Landsiedl: Nespresso-Projekt »Please Bring Your Bag Back« 3 Doris Schamp: Schaufenstergestaltung »Time is the Fire« 4 Martin Breuer Bono: Gaulhofer-Fensterstudie »More Than Less« 5 aws designteam: »Copyright – Copyleft« 6 Julia Landsiedl: MAK-Projekt »Das große Wiener Kaffeehaus-Experiment«

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designaustria beteiligte sich als Programmpartner der Vienna Design Week 2011, welche Anfang Oktober mit 98 Veranstaltungen 28.000 BesucherInnen in ihren Bann zog, mit der Ausstellung Walk of Fame zum Staatspreis Design und Sonderpreis »DesignConcpets« 2011 im designforum Wien und dem Format Meet, Greet & Eat im Vienna Workshop in den Räumlichkeiten der ehemaligen Wiener Werkstätte (siehe DA-Mitteilungen 3.2011 und www.viennadesignweek.at). Aber auch zahlreiche DA-Mitglieder traten bei der VDW 2011 abseits des geordneten Designalltags mit einer Reihe von konzeptuellen Projekten in Erscheinung, von denen einige hier in einem Rückblick kurz vorgestellt seien: Im Rahmen des Formats »Carte Blanche« hatte die junge Designerin Vera Wiedermann (www.verawiedermann.com) in der ehemaligen Bäckerei Frühbauer mit einer Installation mit soziologischem Hintergrund ihren Auftritt: Hier wurden einerseits Themen wie industrielle Nahrungsmittelproduktion und Überfluss kritisch angesprochen. Andererseits wurde Getreide als uraltes Sinnbild von Nahrung und Kraft auf poetische und spielerische Weise wieder sichtbar gemacht: mit merkwürdigen Maschinen und ungewöhnlichen Geräuschen. Dabei ging es durchaus stürmisch zu. Um Nachhaltigkeit ging es auch bei dem im Rahmen der VDW 2011 zum zweiten Mal veranstalteten Nespresso-Ideenwettbewerb Sustain.Ability.Design. Fünf Designstudios waren eingeladen worden, sich mit dem Recyclingprozess auseinanderzusetzen und Möglichkeiten der Wiederverwendung


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1 Peter Putz: Fototableau »The End of Type – für Markus Hanzer« 2 Peter Putz: Fototableau »Aida Oida« 3 Peter Putz: Fototableau »Stencils« 4 Peter Putz: Fototableau »Plakatieren verboten«

für die allgegenwärtigen Kapseln zu finden. Über das Siegerprojekt von White Elephant (Tobias Kestel, Florian Puschmann; www.white-elephant.at) meinte Jurorin und Marketing Director Catharina Riess: »Die Schlichtheit des Konzepts und die konsequente Umsetzung des Service-Gedankens haben uns überzeugt«. Der zweite Platz ging an Julia Landsiedl (www.jeplus.at) für das Projekt Please Bring Your Bag Back, das sich mit der Frage beschäftigt, wie und wo Altstoffe üblicherweise gesammelt werden. Dabei zielt es auf die Eigenverantwortung der Konsumentinnen und Konsumenten und ihr Bedürfnis nach Individualität ab. Das Thema Kaffee hatte Julia Landsiedl übrigens schon seit dem Frühjahr begleitet, als das MAK-Projekt Das große Wiener Kaffeehaus-Experiment (www.mak.at) gestartet wurde, bei dem sie als Ausstellungsgestalterin federführend beteiligt war. Es fand ebenfalls während der VDW 2011 seinen Abschluss in Form eines Testbetriebs. Beim zweiten Wettbewerb der VDW 2011, dem Rado Young Design Prize, hatten junge DesignerInnen die Möglichkeit, das Schaufenster des Rado Store in der Wiener Kärntner Straße zu gestalten. Mit dabei war Doris Schamp (www.larazzia.at) mit ihrer Arbeit Time Is the Fire: Die acht neongrünen Tropfkerzensäulen visualisierten Zeitprozesse unterschiedlicher Dauer und waren als Symbole für Geburt, Leben und Tod zu verstehen. Bei dem von Erwin K. Bauer (www.erwinbauer.com) und der Neigungsgruppe Design kuratierten Format »Labor« im Stilwerk stellte das aws design-

team (Adam Wehsely Swicizinsky und Ewald Neuhofer; www.awsdesign.cc) unter dem Motto Copyright – Copyleft Betrachtungen zu Fragen wie Inspiration, Kopie und Plagiat an. Dabei wurde gebloggt und gepostet; Möbelentwürfe wurden analysiert, bewertet und womöglich entlarvt. Die in Zusammenarbeit mit Gaulhofer erarbeitete Fensterstudie More Than Less von Martin Breuer Bono (www.breuerbono.com) war als Installation im Foyer des Wiener Odeon zu sehen. Das Projekt unterstrich die Bedeutung des Fensters als gestaltetes Objekt. Vier Nussholz-Fensterflügel unterschiedlicher Abmessungen werden zu einer hoch aufragenden und frei im Raum schwebenden Skulptur vereint. Breuer Bono: »Im Fensterbau ist eine Tendenz zu beobachten, die Systeme zu minimieren. Das Fenster soll nach Möglichkeit verschwinden. Mit diesem Projekt wollten wir bewusst einen anderen Weg beschreiten.« Das Ewige Archiv wurde 1980 vom Grafikdesigner und Medienkünstler Peter Putz gegründet und versteht sich als forcierte Enzyklopädie zeitgenössischer Identität. Es ist die umfangreichste nichtkommerzielle Bilddatenbank Österreichs, mit einem Bildbestand ab dem Jahr 1905, dessen Durchforstung durch ein Metadatenverzeichnis und eine detaillierte Beschlagwortung erleichtert wird. Schwerpunkt ist die permanente fotografische Notiz: Spurensicherung des Alltags, Dokumentation und Vergleich unterschiedlicher Lebens- und Arbeitsräume. Diese Aufzeichnungen verdichten sich zu größeren Bezugsräu-


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1 Stefanie Krieger: Buchgestaltung »Es liegt da, als ob es schliefe…« 2 Leszek Wisniewski: Ausstellungspalakt »Leszek Wisniewski – Plakate und Illustrationen« 3 Leszek Wisniewski: Theaterpalakt »Satyrikon ‘97« 4 Lisbeth Zwerger: »Die kleine Meerjungfrau« 5 Lisbeth Zwerger: »Die kleinen Grünen« 6 Lisbeth Zwerger: »Der Sandmann kommt« 7 Romulus Candea: Kinderbuchillustration »Der alte und der junge und der kleine Stanislaus«

men und bilden ein facettenreiches Gewebe verschiedenster Realitäten mit besonderem Augenmerk auf das SpektakulärUnspektakuläre. Themenspezifische Auszüge sind bisher in mehreren Publikationen erschienen. Der in Vorbereitung befindliche Titel The Eternal Archives: Heavy Duty XS zur politischen Situation in Paris 1990 bis 2011 erscheint Anfang 2012 und wird im Wien Museum präsentiert. Er enthält Textbeiträge (englisch und deutsch) von Architekturkritiker Friedrich Achleitner, Richard Bellet vom »Journal du Dimanche«, Paris, US-Fotograf Robert Del Tredici, Kunsthistoriker Peter Gorsen, Fotohistoriker Timm Starl, Autorin Marlene Streeruwitz u. a. Format 297 x 210 mm, 100 Farbtableaus, ca. 200 Seiten. DA-Mitglieder sind eingeladen, vom Subskriptionsangebot Gebrauch zu machen: Euro 30,00 (inkl. USt., zzgl. Versandspesen). Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, zum Subskriptionspreis signierte Fototableaus (Lambda-Print, archivfest) in limitierter Auflage (30) zu erwerben: 3 Sujets zur Wahl, limitierte und signierte Auflage je 30 Exemplare: Euro 90,00 (30 x 45 cm) bzw. Euro 140,00 (40 x 60 cm). Bestellungen und weitere Informationen unter putz@ewigesarchiv.at bzw. www.ewigesarchiv.at. Mit der Buchgestaltung von Es liegt da, als ob es schliefe: Das Dominikuszentrum in München, gewidmet der Sakralarchitektur des Architekten Andreas Meck, ist es der Designerin Stephanie Krieger gelungen, die spezifische Atmosphäre eines Ortes der Reflexion einzufangen. Die Arbeit, deren typografisches Konzept sich vom kleinsten Baustein bis hin zum

gesamten Buch durch Zurückhaltung und Unaufgeregtheit auszeichnet, wurde nicht nur mit dem iF communication design award 2011 ausgezeichnet, sondern auch vom Rat für Formgebung für den Designpreis Deutschland 2012 nominiert, bei dem »innovative internationale Gestaltungstrends« aufgespürt werden und »Design, das differenziert«, ausgezeichnet wird. Das Buch mit einem Textessay von Elisabeth von Samsonow und einem Fotoessay von Michael Heinrich und Florian Holzherr ist im Deutschen Kunstverlag, Berlin-München, erschienen (ISBN 978-3-422-06954-1). Mehr über Stefanie Krieger auf www.ks-visuell.com. Die bereits vielfach ausgezeichnete Wiener Illustratorin Lisbeth Zwerger erhielt 2011 den Hans Christian Andersen Award of Honour, der alljährlich in der Geburtsstadt des dänischen Dichters in Odense vergeben wird (nicht zu verwechseln mit dem vom internationalen Kinder- und Jugendbuchverband IBBY verliehenen Hans Christian Andersen Award, mit dem Zwerger bereits 1990 für ihr Lebenswerk gewürdigt wurde). Sie illustrierte unter anderem Andersens Märchen »Däumelinchen«, »Der Schweinehirt«, »Die kleine Meerjungfrau«, »Der Sandmann« und »Die Nachtigall«. Das Preiskomitee begründete seine Entscheidung folgendermaßen: »Die Illustratorin schafft ein Universum, das weder die eingebaute Bildkraft der Märchen dominiert, noch bloßer grafischer Ruhepunkt ist. Sie schafft einen Raum der Fantasie und Kunst, in dem Andersen am stärksten zum Ausdruck kommt.« Zwerger hat mit ihren


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Monika Legenstein / Kreatöse: Einladungskarte »Claus J. Raidl«

atemberaubend schönen und märchenhaften Zeichnungen zahlreiche Werke der Weltliteratur, die nicht nur für junge LeserInnen gedacht sind, ins Bild gesetzt, darunter die Bibel, Carlo Collodis »Pinocchio«, L. Frank Baums »Der Zauberer von Oz«, Lewis Carrolls »Alice im Wunderland«, Märchen von E.T.A. Hoffmann, Wilhelm Hauff und der Gebrüder Grimm sowie Literatur von Oscar Wilde, Charles Dickens und Theodor Storm. Wir gratulieren herzlich.

Klassiker. Seine Arbeiten wurden wiederholt mit dem Illustrationspreis der Stadt Wien ausgezeichnet und in die Reihe der »Schönsten Bücher Österreichs« aufgenommen. Romulus Candea erhielt zudem den Österreichischen Staatspreis für Buchillustration. Er ist Ehrenmitglied von designaustria und Namensgeber des von designaustria im Zweijahresrhythmus ausgeschriebenen Romulus-Candea-Preises für unveröffentlichte Kinderbuchprojekte. Herzlichen Glückwunsch.

Im September 2011 war dem aus Polen stammenden Illustrator und Plakatgestalter Leszek Wisniewski eine Ausstellung in der Berliner Galerie Pigasus, die sich der polnischen Plakatkunst verschrieben hat, gewidmet. Der seit Anfang der 1980erJahre in Wien ansässige Wisniewski illustrierte und illustriert für Magazine und Zeitungen wie »Trend«, »Bestseller«, »The New York Times«, »Newsweek», »Playboy« und »Penthouse«. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Bereich des Kulturplakats. Seine Werke waren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Europa, Nord- und Südamerika und Asien ausgestellt. Siehe auch www.pigasus-gallery.de.

Anlässlich des Ausscheidens von Generaldirektor Claus J. Raidl aus dem Konzern voestalpine AG / Böhler-Uddeholm AG wurde zur Feier in die Wiener Hofburg gebeten. Die dazu von der Grazer Grafikdesignerin Monika Legenstein/Kreatöse gestaltete Einladungskarte bestand aus einer Edelstahlplatte, die in Siebdrucktechnik bedruckt, individuell handschriftlich personalisiert und dann in einen Bogen Aluminiumpapier eingewickelt wurde. Der Verschluss erfolgte mittels Stecktechnik, der Absender-Sticker erfüllte nur mehr dekorative und informative Zwecke. Die verpackte Edelstahlplatte wurde schließlich mit einer Nirofeder umspannt und händisch mit Lackstift adressiert. Belohnt wurde diese dem Anlass entsprechende und themenadäquate Arbeit mit Gold in der Kategorie Direct Marketing beim steirischen Werbepreis Green Panther.

Der 1922 in Rumänien geborene Romulus Candea feiert im nächsten Jahr einen besonderen Geburtstag. Der Absolvent der Akademie der bildenden Künste Wien erregte vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren mit seinen Kinderbuchillustrationen Aufsehen. Die von ihm mit Bildern versehenen Geschichten der Drei Stanisläuse von Vera Ferra-Mikura sind mittlerweile


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Ausbildung

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Gassner Redolfi KG: Wald-Installation im österreichischen Parlament

Eine außergewöhnliche Arbeit für eine außergewöhnliche Aufgabe: Um das Jahr des Waldes wirkungsvoll sichtbar zu machen und es in den politisch bedeutendsten Ort des Diskurses – das österreichische Parlament – zu holen, entwickelte die Vorarlberger Kreativschmiede Gassner Redolfi eine Installation in Form eines 270 m2 großes Blätterdaches, welches über der Säulenhalle des historistischen TheophilHansen-Baus schwebte. Am 21. September 2011 präsentierte sich dort anlässlich des Plenartags »Wald & Holz« die österreichische Forst- und Holzwirtschaft. Konzipiert wurde die spektakuläre Installation von Andrea Redolfi: Fotografisch eingefangene Baumwipfel wurden auf ein transparentes Netz gedruckt, das unterhalb des Glasdachs der Halle gespannt wurde. Die marmornen Säulen mutierten an diesem Tag zu Baumstämmen, und das durchsickernde Licht suggerierte eindrucksvoll Waldatmosphäre. Lange gehobelte Holzbretter, die entlang der Säulenreihen montiert wurden, waren in großen Lettern mit Inhalten zu Wert und Funktion von Wald und Holz bedruckt. Ergänzend zur Installation wurde ein von Gassner Redolfi gestaltetes und von pro Holz Austria herausgegebenes Magazin aufgelegt, das auf 16 Seiten über Wald- und Holzwirtschaft, »Wald-Menschen« und »Holz-Köpfe« informiert. Siehe auch www.gassner-redolfi.at.

Erste dpm Degree Show der FH Salzburg Mit dem laufenden Wintersemester startete an der FH Salzburg der 10. Jahrgang Design & Produktmanagement (dpm). Zudem feierte der Studiengang seine ersten Master-Absolventinnen und -Absolventen: der perfekte Anlass, die dpm Degree Show ins Leben zu rufen. Das Programm beinhaltete sowohl eine Retrospektive der ersten Jahre Designausbildung in Salzburg als auch einen Blick auf die Graduierten und deren Werdegang. Bei der Premiere am 23. September 2012 platzte der Showroom am Campus Kuchl aus allen Nähten. Die von Landtagsabgeordneten Hans Scharfetter, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der FH Salzburg, eröffnete Leistungsschau zeigte aktuelle Bachelor- und Masterarbeiten sowie eine Auswahl von Projekten seit 2002. Darüber hinaus gab es reichlich Gelegenheit zum Networking und Erfahrungsaustausch. Studierende trafen auf erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen, Unternehmer auf junge Talente. Seit zehn Jahren werden in Kuchl DesignerInnen und ProduktmanagerInnen ausgebildet. Und das mit großem Erfolg, wie die in einer »shoutout-minute« erzählten Karrierestories der Alumni eindrucksvoll belegen: BMW, Henkel, Adidas, Kiska, Mercedes, Red Bull sind nur einige Arbeitgeber, bei denen die »dpm-ler« ihre Fähigkeiten und Ideen einbringen.


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1 Studentinnen des Studiengangs dmp: Relaxen auf dem roten Sofa 2 Blick in die Ausstellungsräume: an der Leiter die Taschen »Grip« von Christoph Eichberger 3 Sabine Eichberger: Diplomarbeit »Elastisches Sitzen« (Betreuung: Martin Ballendat, Günther Grall) 4 Kristina Keser: Loungemöbel (Betreuung: Martin Ballendat) 5 Studierende des Studiengangs dpm bei der ersten Degree Show

Design sehr strategisch »DesignerInnen und ProduktmanagerInnen haben eine entscheidende Rolle im Unternehmen. Sie sind Strategen und Visionäre im Innovationsprozess und somit Schlüsselpersonen für den künftigen Unternehmenserfolg«, meinte Studiengangsleiter Professor Günther Grall über das Ausbildungskonzept. »Die ganzheitliche Umsetzung einer Produktidee von der Realisierung in der Fertigung bis zur Markteinführung ist ein komplexer Prozess im Unternehmen und erfordert den Einsatz von Fachleuten.« Was bedeutet es, Design und Produktmanagement an der FH Salzburg zu studieren? Ob Möbel, Schuhe, Taschen oder Grabstein, von der Marktforschung bis zum finalen Design, die Themen im Studium Design und Produktmanagement sind vielfältig. Viele der Absolventinnen und Absolventen arbeiten bei größeren Firmen entweder im Produktmanagement oder im Design. Einige sind bei Kleinunternehmen bereichsübergreifend tätig, und einige wagen auch den Schritt in die Selbstständigkeit, wofür die Ausbildungsbreite eine perfekte Grundlage liefert. Während sich das dreijährige Bachelor-Studium auf die berufsfeldspezifischen Grundkompetenzen konzentriert, werden im zweijährigen Masterstudiengang die Managementinhalte vertieft. So wird der Bedarf an strategisch denkenden Designerinnen und Designern und kreativen Managerinnen und Managern abgedeckt.

Erste Leistungsschau Eine Degree Show ist eine Leistungsschau und zeigt traditionellerweise Sinne die Arbeiten des vergangenen Jahres. Die erste dpm Degree Show in Kuchl ging einen Schritt weiter und präsentierte herausragende Projekte, die es darüber hinaus, seit der Gründung des Studiengangs im Jahr 2002, zu bestaunen gibt. Der Einladung folgten über 200 interessierte und schließlich begeisterte Gäste. Das Programm teilte sich in zwei Blöcke. Am Nachmittag startete die Ausstellung »dpm 2002 until today«. Am Abend gaben Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Design ihre Erfahrungen mit dem Erfolgsfaktor Design sowie einen Ausblick in die Zukunft zum Besten. Danach plauderten Alumni aus dem Nähkästchen und erzählten, wie es ihnen in den letzten Jahren ergangen ist, bis um 22.00 Uhr die Kreativparty in der Modellbauwerkstatt loslegte. Höhepunkt des Festes, das unter dem Motto »work hard – party hard« stand, war der Auftritt der dpm-Band Hot Gary and the Sexy People. Am Bass überzeugte Marketing-Professor Dominik Walcher die tanzende Community. Design und Produktmanagement – Bridging the Design and Business Gap

Weitere Informationen zum Studium: www.fh-salzburg.ac.at, www.dpm.cc, www.facebook.com/degreeshowdpm


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Aber es hat sich so einiges angesammelt: Plakatschau zehn Jahre MuseumsQuartier Wien Das MQ ist bekannt für seine außergewöhnliche Werbung, deren Ziel es ist, die Vielfalt des kulturellen Angebots und die Mehrfachfunktion des MQ als Kunst-, Schaffens- und Lebensraum zu kommunizieren, neugierig zu machen und Kunst und Kultur ganz selbstverständlich in den Alltag einfließen zu lassen. Von »Neugierig«, »Das Label lebt«, »Eimer für alle«, »Kulturoase« und »Kultur für alle« über »Was Sie verpasst haben», »Kultur für alle – aber nicht für jeden», »Das Original« und »Zufall oder Konzept» bis hin zu »10 Jahre MQ« haben die von Anbeginn an von der Designagentur Büro X gestalteten Plakatkampagnen wesentlich zur nationalen und internationalen Positionierung des Kulturviertels MuseumsQuartier beigetragen. In den vergangenen Jahren wurden diese Affichen mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Noch bis 18. Dezember 2011 lässt eine Büro X/MQ-Werkschau im designforum Wien mit allen Kampagnen das erste Jahrzehnt

Revue passieren. Dort sind – speziell gekennzeichnet – auch jene Arbeiten zu betrachten, die MQ-Fans in einem OnlineVoting zu ihren persönlichen Favoriten gewählt haben. Das Jubiläumsplakat »10 Jahre MuseumsQuartier: Die Kulturoase feiert« versinnbildlicht, dass das MuseumsQuartier zum Synonym eines modernen kulturellen Lebensraums geworden ist. Kultur wird nicht bloß zum Konsum angeboten, sondern es wird eine Erlebniswelt geschaffen. Die darin eingebetteten Institutionen, zu denen auch das designforum Wien und designaustria gehören, bieten eine Angebotsvielfalt, die in dieser Form einzigartig ist. Die Kulturoase im Herzen Europas wird von Touristen bestaunt und von der Wiener Bevölkerung als urbaner Treffpunkt geschätzt. Durch das Konzept des MQ hat Kultur eine Expansion erfahren. Das schlägt sich in der Besucherzahl von rund , Millionen pro Jahr nieder. Ob Kunst, Architektur, Design, Musik, Mode, Theater, Performance, Literatur oder Kinderkultur: Für die Bewerbung des Jubiläums wurde der einzigartige USP des MQ einprägsam inszeniert. Die Oase als Lebensraum, Treffpunkt, Ort der Vielfalt und Lebendigkeit, befüllt mit Kunst und Kultur, war das optische Leitbild der Feierlichkeiten 2011. Siehe auch www.designforum.at und www.buerox.at.


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1 Büro X: Ausstellungsplakat 10 Jahre MQ »Aber es hat sich so einiges angesammelt« 2 Büro X: MQ-Plakatkampagne »Neugierig«, 2001 3 Büro X: MQ-Plakatkampagne »Eimer für alle«, 2004 4 Büro X: MQ-Plakatkampagne »MQ Man«, 2006 5 Büro X: MQ-Plakatkampagne »Was Sie verpasst haben«, 2007 6 Büro X: MQ-Plakatkampagne »Zufall oder Konzept«, 2010

2 x 100 beste Plakate Mit dieser Ausstellung, zu sehen bis 15. Jänner 2012 in der MAK-Ausstellungshalle in Wien, präsentiert das MAK zwei unterschiedliche Positionen des internationalen Grafikdesigns. Unter dem Titel »100 Beste Plakate ’10 – Deutschland Österreich Schweiz« werden bereits um sechsten Mal die Siegerprojekte eines Wettbewerbs ausgestellt, der seit 1966 die neuesten Tendenzen im Kommunikationsdesign auslotet (siehe DA-Mitteilungen, Ausgabe 2.2011). Parallel dazu wirft die Ausstellung »100 Beste Plakate international aus der MAK-Sammlung« einen Blick auf die rund 110-jährige Geschichte der Plakatsammlung des Museums, das mit über 15.000 Beispielen bedeutende Bestände besitzt. Angelegt wurde sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Vorbildsammlung für Studierende und Kunstgewerbler und bietet somit einen umfassenden Überblick über das Genre. Einige der ausgesuchten Exponate sind erstmals in Österreich in einer Ausstellung zu sehen. »Erzähle auf den Plakaten keinen Roman, denn niemand will sich auf der Straße kalte Füße holen«, brachte Ernst Growald, Leiter der Kunstdruckerei Hollerbaum & Schmidt in Berlin, vor 101 Jahren eines der Prinzipien der Plakatgestaltung auf den Punkt. Auch heuer überraschen die Ergebnisse des Wettbewerbs mit geistreichen, schrillen, witzigen und illustrativen Beispielen. Der Wettbewerb, an dem sich neben dem Nachwuchs das Who’s who der deutschsprachigen Plakatmacherszene beteiligt, zeigt gestalterische Tendenzen auf und bietet einen Querschnitt des aktuellen Schaffens. Ein beträchtlicher Anteil der prämierten Plakate basiert auf rein grafischen und typografischen Lösungen, der Einsatz der Fotografie ist rückläufig. Auffällig ist auch, dass knapp die Hälfte der Gewinnerplakate im aufwändigen Siebdruckverfahren gestaltet ist. Aus Österreich schafften es Nina Wilsmann mit einer Serie von kleinteiligen

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Stadtlandschaften (Berlin, Hamburg, Wien und Wasserburg), die die Orientierung im jeweiligen Stadtgefüge erleichtern, sowie Büro X mit einer Serie von Saisonplakaten für das MuseumsQuartier Wien (siehe auch die Ausstellung im designforum) unter die diesjährigen Sieger. Das Ausstellungsdesign, das mit aneinandergereihten überdimensionalen Metallringen als Hommage an den Bauhauskünstler Oskar Schlemmer (1888 – 1943) zu lesen ist, stammt von L2M3 Kommunikationsdesign und wurde in Zusammenarbeit mit büro münzing designer+architekten bda (beide Stuttgart) umgesetzt. Zur Ausstellung erscheint das ebenfalls von L2M3 Kommunikationsdesign gestaltete Jahrbuch, erschienen im Verlag Hermann Schmidt Mainz (siehe DA-Mitteilungen Ausgabe 3.2011). Als eines der ältesten Beispiele des historischen Rückblicks und frühes Dokument für die Rezeption japanischer Ästhetik ist das 1895 von Arthur Wesly Dow konzipierte Plakat »Japanese Color Prints« zu sehen. Eine Designikone wird mit dem 1897 von Thomas Theodor Heine für die Zeitschrift »Simplicissimus« gestalteten Sujet »Die rote Bulldogge mit gesprengten Ketten« gezeigt. Ein Bereich der Ausstellung ist frühen, auf die Grundaussage reduzierten Sachplakaten von Lucian Bernhard, Hans Busch oder Gino von Finetti gewidmet, die einen starken Einfluss auf die österreichische Grafik der frühen 1920er-Jahre ausübten. Weitere Schwerpunkte bilden Plakate des deutschen politischen Expressionismus oder Beispiele des russischen Konstruktivismus. Einen wichtigen Beitrag zum Thema Fotoplakat stellen die Plakate des Deutschen Werkbunds mit der experimentellen Montage von Typografie und Fotografie dar. Beispiele aus dem italienischen und deutschen Faschismus, Affichen französischer, Schweizer und amerikanischer Provenienz, stark von Op-Art und Surrealismus beeinflusste polnische Plakate und bedeutende Künstlerplakate der 1970er- und 1980er-Jahre komplettieren die Präsentation. Siehe auch www.mak.at.

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7 Hans Aeschbach, Wolf Lüthy: Plakat »1951 Das Jahr der Schweizer Berge« 8 Willi Ruge: Plakat »Film und Foto. Internationale Ausstellung des deutschen Werkbunds, Stuttgart 1929« 9 Fons Hickmann m23: Plakat »Heimatkunde« für das Jüdische Museum Berlin 10 Büro X: Plakat »Winter im MQ«

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Sav thee Dat e!

Sav thee Dat e!

DA Inside & Generalversammlung 2012

European Design and Business Dialogue 2012

Ein wichtiger Termin steht auf der DA-Agenda für das kommende Jahr: Im Rahmen von DA Inside geht am Mittwoch, dem 28. März 2012 im designforum Wien die im Zweijahresrhythmus stattfindende DA-Generalversammlung über die Bühne, bei der DA-Mitglieder die Möglichkeit haben, die Zukunft von designaustria mitzubestimmen. Nach einem Rückblick auf die vorangegangene Periode wird der Vorstand neu gewählt; es wird über künftige Vorhaben abgestimmt und die Richtung für den nächsten Abschnitt festgelegt. Ihre Stimme ist wichtig. Sie sind deshalb eingeladen, (1) sich bis Anfang Februar 2012 telefonisch oder per E-Mail in der DA-Geschäftsstelle zu melden, falls Sie an einer ehrenamtlichen Mitarbeit im Vorstand Interesse haben und sich damit aktiv in die Leitung von designaustria einbringen wollen; (2) an der Veranstaltung teilzunehmen, um durch Ihre Stimmabgabe den weiteren Weg von designaustria auf eine breite Basis zu stellen und diesen mitzutragen. Auch Ihre Vorschläge und Ihre Kritik sind uns willkommen. Eingebettet ist dieses essenzielle politische Instrumentarium unserer Organisation in DA Inside, eine bunte Vorstellung der Aktivitäten der zahlreichen ExpertsClusters – Gruppen von Mitgliedern, die sich bestimmten Schwerpunkten widmen und sich dabei für die Designförderung einsetzen: Webredaktion, illustria – Initiative der Illustrierenden, Initiative Corporate Design, Initiative Industrial Design, Sustainable Design, Designgeschichte etc. Auch hier besteht die Möglichkeit zur Mitarbeit. Nähere Informationen zum Programm sind ab Mitte Februar 2012 auf www.designaustria.at zu finden. Alle DA-Mitglieder erhalten per Post eine Einladung. Bitte merken Sie diesen Termin schon jetzt vor, denn: Ihre Stimme zählt nur, wenn Sie auch kommen.

Die von designaustria bereits zum dritten Mal veranstaltete EDBD-Konferenz, die dieses Mal in enger Zusammenarbeit mit der Universität für angewandte Kunst Wien und der Industriellenvereinigung durchgeführt wird, findet am 3. und 4. Mai 2012 statt. Veranstaltungsort ist erstmals das designforum Wien im MuseumsQuartier, dessen junge, lebendige und kreative Atmosphäre einen idealen Rahmen bietet. Im Zentrum des Programms wird wie schon bei den beiden Vorgängerkonferenzen das Miteinander von Design und Wirtschaft stehen. Details werden zu gegebener Zeit auf www.designaustria.at nachzulesen sein. DA-Mitglieder und Interessierte (bitte melden!) erhalten Programminformationen per Post.


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1 Nick Thoenen: Briefmarkenentwurf »Prospekt« 2 Bohatsch und Partner/Julia Krauth: Briefmarkenentwurf »Abdruck und Eindruck« 3 grafisches büro: Briefmarkenentwurf »Die Marke ohne Augenbrauen« 4 Toledo i Dertschei: Briefmarkenentwurf »Austrija« 5 Peter Felder: Briefmarkenentwurf »Sammelsurium Österreich« 6 Elisabeth Kopf: Briefmarkenentwurf »Öster-reich« 7 Neubau/Stefan Gandl: Briefmarkenentwurf »österreich = die weltweit erste smart-marke« 8 Willi Schmid (Wien): Briefmarkenentwurf » 00 BPM« 9 Jutta Wacht/Say Say Say, Inc.: Briefmarkenentwurf »Austro Outburst« 10 Wortwerk/Verena Panholzer & Roman Steiner: Briefmarkenentwurf »Österreich und die Welt«

Marke Österreich Wohl selten noch hat die Gestaltung der »Marke Österreich« als Wertzeichen im postalischen Wortsinn und im Sinn einer »Trademark« eine derartige mediale Plattform bekommen. Zu dem von der Tageszeitung »Die Presse« initiierten Ideenwettbewerb waren zwanzig profilierte in Österreich tätige visuelle GestalterInnen geladen worden, sich über die Identität Österreichs Gedanken zu machen, diese in konkrete Vorschläge zu übertragen und damit einen Diskurs zum Selbstverständnis unseres Landes auszulösen. Denn das, was unter dem Titel »Österreich« in Erscheinung tritt, wirkt für viele Zeitgenossinnen und -genossen nicht selten merkwürdig antiquiert, gestalterisch uninspiriert und wenig aussagekräftig. Die Herausforderung bestand nun darin, aus dem weiten Spektrum an Möglichkeiten jene herauszufiltern, die sich im kleinen Format der Briefmarke kommunizieren lassen. Denn diese fungiert immer noch, aller elektronischer Konkurrenz zum Trotz, als kleinste Ikone nationaler Identität, die hinaus in die Welt geschickt wird. Die fünfköpfige Jury, in der neben Reinhold Gmeinbauer als Vertreter der »Presse« und Georg Pölzl als CEO der Österreichischen Post AG mit dem Branding-Experten Peter Deisenberger (Brainds), der Grafikdesignerin und Kulturwissenschaftlerin Anita Kern und dem Grafikdesigner und Typografen Fons Hickmann gleich drei Mitglieder von designaustria vertreten waren, sprach sich mehrheitlich für

den Entwurf von Nik Thoenen aus, der mit einem Preisgeld von .000 Euro prämiert wurde und im Rahmen des Sondermarkenprogramms der Österreichischen Post AG im Jahr 2012 realisiert wird. (Wie eine Fügung des Schicksals mag es da anmuten, dass der Wettbewerbssieger selbst einmal Postbeamter gewesen ist.) Die Jury begründete: »Nik Thoenen präsentiert eine formal ansprechende Marke, die gestalterisch sehr gekonnt und präzise gelöst ist. Das an sich Klischeehafte des Motivs ist intelligent eingesetzt und verleiht der Marke einen hohen Wiedererkennungswert – auch außerhalb Österreichs. Der Entwurf überzeugt durch die klare Idee und seine ebenso klare grafische Umsetzung. Für den detaillierten Blick bietet er zahlreiche Anhaltspunkte für weitergehende Assoziationen. Wegen ihrer typografischen Feinheiten dürfte die Marke zu einem Sammlerstück für Typografie-Liebhaber werden, eine Situation, die in der österreichischen Tradition selten vorkommt und daher besondere Anerkennung verdient. Das dem ›O‹ aufgesetzte Krönchen ist subtil und humorvoll und verleiht dem Sujet Zeichencharakter. Durch die Darstellung des Landesnamens in den in Österreich gesprochenen Sprachen kommt ein wichtiger politischer Aspekt zum Ausdruck.« Die TeilnehmerInnen waren so ausgewählt worden, dass aufgrund ihrer spezifischen Arbeitsschwerpunkte – von der Typografie über die Illustration bis hin zur Buchgestaltung und zum Magazin- und Mediendesign – möglichst unterschiedliche Ergebnisse auf hohem Niveau erwartet werden konnten.


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1 Emre Koc/Fayda: Logo »Women Meet Literature« 2 Tanya Kozlova: Logo »Keramikfestival 2011« 3 01D.ru: Logo »Rukodelnitsa« 4 Peter Kohl@Flächenbrand Design: Logo »Biobäckerei Kaiser« 5 Sophie Georgopoulou: Logo »Waterlilly Spa« 6 Peter Vasvari: Logo »St. Julian’s Rowing Club« 7 Örn Smári Gíslason: Logo »Kú« 8 Linda Bos: Logo »easypet« 9 Piotr Houlub: Logo »Erasm.us« 10 Damon Richardson: Logo »Flower Café«

Neben Sieger Nick Thoenen waren neun weitere der geladenen GestalterInnen bzw. Designbüros Mitglieder von designaustria: Bohatsch und Partner/Julia Krauth (Wien), grafisches büro (Wien), Toledo i Dertschei (Wien), Peter Felder (Rankweil), Elisabeth Kopf (Wien), Neubau/Stefan Gandl (Berlin), Willi Schmid (Wien), Jutta Wacht/Say Say Say, Inc. (Wien/Paris), Herbert Winkler (Wien) und Wortwerk/ Verena Panholzer & Roman Steiner (Wien); die übrigen TeilnehmerInnen waren: Atelier 1/A. Liska & A. Wesle (Wien/Berlin), Buero New York/Alex Wiederin (New York), Dorothea Brunialti (Wien), Manu Burghart (Köln), Circus/Andreas Schett (Innsbruck/Wien), Collettiva Design/Maurizio Poletto (Wien), Age de Carvalho (Wien), Rainer Dempf (Wien) und Polimekanos/S. Kraus & J. Kohlmaier (London). Die öffentliche Preisverleihung fand im Oktober 2011 im Rahmen der Vienna Design Week statt. Aus diesem Anlass wurde auch eine Sonderausgabe der Tageszeitung »Die Presse« publiziert, wo Interessierte Erhellendes zu den einzelnen Entwürfen nachlesen können. Siehe auch www.markeoesterreich.at, wo alle zwanzig Beiträge zum Wettbewerb plus ergänzende Informationen zum Thema, den Entwürfen und den Teilnehmenden versammelt sind.

Wolda ‘10 Der Wettbewerb für die besten Logos der Welt ist 2010/2011 – so muss mit Bedauern gesagt werden – zum letzten Mal über die Bühne gegangen. Umso mehr sollte man sich an den erfindungsreichen Gestaltungslösungen erfreuen, die aus der finalen Auflage dieser wahrhaft internationalen Leistungsschau hervorgegangen sind. In einem Auswahlverfahren, in dem die TeilnehmerInnen selbst ihre Stimme abgeben konnten, wurden aus 1.400 Einreichungen, vorgelegt von 1.300 Profis und 100 Studierenden aller Kontinente, die Favoriten gekürt: 200 haben es in die Bestenliste geschafft. Eine überaus subtile Lösung wurde zum Gesamtgewinner erklärt: Das Logo Women Meet Literature von Emre Koc/Fayda (Türkei), das für eine Veranstaltungsreihe wirbt, die schreibende Frauen unterstützen möchte, bestach durch seine einfache und dabei eindrucksvolle Bildsprache. In der Nachwuchskategorie »Wolda Talent« ging aus 20 Finalisten das Logo zum Keramikfestival 2011 von Tanya Kozlova (Ukraine) als Sieger hervor. Stellvertretend für die gesamte Auswahl stellen wir an dieser Stelle ein paar Landessieger aus Europa vor: Weißrussland mit dem Logo für Näh- und Strickbedarf; Deutschland (gleichzeitig Europasieger) mit dem Logo für eine Biobäckerei; Griechenland mit dem Logo für einen Schönheitssalon; Ungarn mit dem Logo für einen Ruderclub; Island mit dem Logo für Molkereiprodukte (Kú = Kuh, wie könnte es auch anders sein); Luxemburg mit dem Logo für ein Verhaltenstherapiezentrum für Haustiere; Polen mit dem Logo für ein Informationszentrum für Erasmus-Studenten; und Großbritannien mit dem Logo für einen Laden, in dem es nicht nur Kaffee, sondern auch Blumen gibt. Aus Österreich waren keine Beiträge eingegangen. Die gesamte Selektion wird online auf www.wolda.org präsentiert.


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red dot award: communication design 2011

1 Boros: Geschäftsbericht »Zumtobel AG 2009/10« 2 Kurt Dornig: Buchgestaltung »Atlas der Brutvögel« 3 Kurt Dornig: Buchgestaltung »Was liegen bleibt« 4 C ircus. Büro für Kommunikation und Gestaltung: Magazin »Quart Heft für Kultur Nr. 15/10« 5 En Garde: Jahresprogramm »Schauspielhaus Graz«

Die Siegergala einer der renommiertesten internationalen Leistungsschauen für visuelle Kommunikation fand 2011 erstmals in Berlin statt. Eine internationale und unabhängige Jury anerkannter Designexpertinnen und -experten vergab nach einem mehrtägigen Auswahlprozess, bei dem 6.468 Einreichungen zu begutachten waren, 608 Mal den red dot für hohe sowie 80 Mal den red dot: best of the best für höchste Designqualität. Sie ermittelte auch den mit 10.000 Euro dotieren red dot: junior prize, der an die Kommunikationsdesignerin Martina Morth aus Dortmund ging: Sie wurde für ihre Diplomarbeit Aufschwung durch Ableben, in der sich der Tod als börsennotiertes Unternehmen vorstellt, ausgezeichnet. Darüber hinaus kam zehn Mal der red dot: grand prix für in einzelnen Kategorien besonders hervorstechende Arbeiten zur Vergabe. Gleich zwei dieser höchsten Auszeichnungen gingen nach Österreich: Der Geschäftsbericht 2009/10 der Zumtobel AG in Dornbirn, gestaltet von der Agentur Boros (Wuppertal/Berlin), präsentiert sich in einem innovativen und zugleich seriösen Stil. Neonfarben, Gummibänder und typografische Reduktion sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt. In der Kategorie Magazines & Daily Press überzeugte das Quart Heft für Kultur Nr. 15/10 aus der Innsbrucker Kreativschmiede Circus. Büro für Kommunikation und Gestaltung. Das formgebendes Layout der halbjährlich in Innsbruck erscheinende Kulturzeitschrift stammt vom österreichischen Typografen Walter Pamminger. Die Inhalte werden nicht illustriert, sondern »halluziniert«: Den auf allen rechten Seiten gut lesbar aufbereiteten Texten steht ein Echoraum gegenüber – Platz für freie Assoziationen, Querverbindungen, Gegenreden.


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Die linken Seiten der Nr. 15 bespielte das Schweizer Gestaltungsbüro Norm mit grafischen Analysen. Und die »Originalbeilage« in Form eines Bootes aus Stoff steuerte der Künstler Siggi Hofer bei. Auch sonst war Österreich stark vertreten, vor allem in der Kategorie Editorial: Das Grazer Büro En Garde errang »best of the best« für das Jahresprogramm des Schauspielhauses Graz; zwei rote Punkte gab es für den Vorarlberger Kurt Dornig und seine Buchgestaltungen Atlas der Brutvögel und Was liegen bleibt, ein Künstlerbuch für Ruth Gschwendtner-Wölfle. Als weitere Vorzeigeprodukte aus Graz, der Unesco City of Design, entpuppten sich das Architekturbuch eMPe nullneun von luffup büro für kommunikationsdesign und die Junior-Arbeit en masse – Zum Charakter von Masse in Theorie und Darstellung von Eva Maria Eisner von der FH Joanneum. Olaf Osten aus Wien punktete mit dem Buch Ernst Logar – Invisible Oil,

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Andreas Haselwanter Grafik und Design aus Dornbirn mit Heimat, einem Produktkatalog für Kraftstoff Handmade Bikes. Grafikdesignerin Verena Panholzer und Fotograf Andreas Belon aus Wien landeten mit ihren TypeFaces (siehe DA-Mitteilungen, Ausgabe 3.2011) auch in der Kategorie Illustration; Gabriele Lenz, Büro für visuelle Gestaltung konnte sich nicht nur mit dem Design von HDA Haus der Architektur Reader 2010 durchsetzen, sondern – gemeinsam mit der Architektin Anja Mönkemüller – auch mit dem kulturtouristischen Leitsystem für St. Pölten in der Disziplin Information Design & Public Space. Mit einem »best of the best« wurde das Buch Pfrontner Flurnamen unseres deutschen Kollegen Andreas Koop von der designgruppe koop gewürdigt; er ist auch Autor und Gestalter der von designaustria herausgegebenen und bereits mehrfach ausgezeichneten Buchreihe »design|er|leben«. Eine weitere Junior-Arbeit aus der FH Joanneum, das Magazin Mundart von Nora Stögerer, errang


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11 1 luffup büro für kommunikationsdesign: Architekturbuch »eMPe nullneun« 2 Eva Maria Eisner: Publikationsreihe »en masse« 3 Olaf Osten: Buchgestaltung »Ernst Logar – Invisible Oil« 4 Verena Panholzer, Andreas Belon: Buch »TypeFaces« 5 Gabriele Lenz, Büro für visuelle Gestaltung: Buchgestaltung »HDA Haus der Architektur Reader 2010« 6 designgruppe koop: Buchgestaltung »Pfrontner Flurnamen« 7 Studio Novo Communication & Product Design: Verpackungsdesign »Julius Meinl Frucht + Wohlfühlkonfitüren« 8 Andreas Haselwanter Grafik und Design: Produktkatalog »Heimat« 9 Nora Stögerer: Magazin »Mundart« 10 Spirit Design: Markenauftritt »1772 Count Coreth Prachensky« 11 Nikolaus Eberstaller: Flaschengestaltung »Rocket Bottle« 12 Nikolaus Eberstaller: Weinverpackung »Wine Dice«

in der Kategorie Magazines & Daily Press ebenfalls ein »best of the best«. In der Disziplin Verpackung bewährten sich Nikolaus Eberstaller aus Gols mit der Rocket Bottle für das Weingut Georg und Katharina Preisinger und mit dem Wine Dice, einer 12-Flaschen-Kiste, für das Weingut Claus Preisinger sowie das Studio Novo Communication & Product Design aus Wien mit den Julius Meinl Frucht + Wohlfühlkonfitüren. Einen weiteren roten Punkt gab es für Spirit Design und den Markenauftritt für 1772 Count Coreth Prachensky in der Kategorie Corporate Design. Die schon im vergangenen Jahr errungene Ehrenauszeichnung red dot: client of the year konnte Audi 2011 verteidigen. Zur red dot: agency of the year wurde die Beetroot Design Group aus Griechenland ernannt, das wohl jede Aufmunterung brachen kann. Alle ausgezeichneten Beiträge werden ausführlich in der Online-Ausstellung auf www.red-dot.de vorgestellt.

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1 Paulus M. Dreibholz: Plakatserie »Architecture Live« 2 Philipp Maul: Lärmschutz- und Sicherheitssystem »Sound Guardian«

Designpreis Deutschland 2012

James Dyson Award 2011

Die GewinnerInnen des Designpreises Deutschland 2012 stehen fest: Eine unabhängige internationale Fachjury hat 25 Projekte im Bereich Produktdesign und 24 Projekte im Bereich Kommunikationsdesign ausgewählt. Mit der erstmaligen Ausschreibung des Preises wollte der Rat für Formgebung die Lücke in der Designförderung, die durch das Aussetzen des Designpreises der Bundesrepublik Deutschland entstanden ist, mit einem adäquaten Angebot schließen. Die Teilnahme war rege: Es gab 1.500 Einreichungen. »Der Designpreis Deutschland prämiert Spitzenleistungen des Designs, ehrt Persönlichkeiten und zeichnet hoffnungsvolle Nachwuchstalente aus. Damit ist er ein zuverlässiger und unverzichtbarer Orientierungspunkt nicht nur für Unternehmen, sondern für die gesamte Kreativwirtschaft«, erläutert Hauptgeschäftsführer Andrej Kupetz. Bei diesem Preis stellt sich die Premiumklasse des Designs einer Expertenjury. Wer sich darum bewerben möchte, muss bereits bei einem anderen hochkarätigen Designwettbewerb gewonnen haben. Ein weiteres Merkmal ist die Nominierung durch ein Expertengremium. Der Rat für Formgebung ist eine unabhängige und international agierende Institution, die Unternehmen darin unterstützt, Designkompetenz effizient zu kommunizieren und gleichzeitig darauf abzielt, das Designverständnis der breiten Öffentlichkeit zu stärken. Als einziger Österreicher unter den siegreichen Kreativen gewann der in London lebende und arbeitende Designer Paulus M. Dreibholz mit seinem Atelier for Typography and Graphic Design Silber in der Kategorie Kommunikationsdesign. Er überzeugte mit seiner Plakatserie Architecture Live für das Institut für Architektur der Universität für angewandte Kunst Wien, die sich durch eine reduzierte und analytische Formensprache auszeichnet. Siehe auch www.german-designcouncil.de und www.dreibholz.com.

Mit seinem Projekt Sound Guardian konnte Philipp Maul, Absolvent der Klasse Industrial Design an der Universität für angewandte Kunst Wien, nicht nur die internationalen Preisrichter des Staatspreises Design & Sonderpreises »DesignConcepts« 2012 (siehe unter »DA intern«), sondern auch die ÖsterreichJury des James Dyson Award 2011, besetzt mit Lilli Hollein von der Neigungsgruppe Design, »Standard«-Journalist Michael Hausenblas und Eberhard Schrempf, Geschäftsführer der Creative Industries Styria, überzeugen. Die Lärmschutzwand, die aufgrund ihrer speziellen Krümmung bei voller Funktion gegenüber herkömmlichen Lösungen in der Höhe beträchtlich reduziert werden kann, eröffnet für Verkehrsteilnehmer und Anrainer endlich wieder den freien Ausblick auf die Landschaft; dank integrierter Leitplanke und Frühwarnsystem sorgt das Produkt auch für mehr Sicherheit im Verkehr. Philipp Maul: »Sound Guardian ist eine Reaktion auf die zunehmende Verbauung der Landschaft entlang von Verkehrsrouten und das damit verbundene Verschwinden der Landschaftserfahrung. Dieses Erlebnis steht im Mittelpunkt meines Projektes und war die Herausforderung an die Gestaltung und die Technologie. Ziel war es, ein in die Straße integriertes System zu schaffen, das sich bewusst der Landschaft unterordnet und diese wieder in den Vordergrund treten lässt.« Der James Dyson Award lädt Studierende und JungdesignerInnen ein, mit innovativen Produktlösungen anzutreten, die den Lebensalltag erleichtern. Die Wettbewerbseinreichungen durchlaufen mehrere Bewertungsstufen. In diesem Jahr haben sich über 500 Projekte aus 18 Ländern beworben. Zunächst erfolgt eine Bewertung durch eine nationale Fachjury. Neun weitere Projekte steigen mit dem österreichischen JamesDyson-Award-Gewinner 2011 in die nächste Runde auf, in der sie von Dyson-Ingenieuren begutachtet werden. Die Finalistinnen und Finalisten durchlaufen schließlich eine internationale Jury, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Bereiche Design, Technik, Wissenschaft und Medien zusammensetzt. Auf Grundlage ihrer Entscheidung wählt James Dyson am Ende die Preisträgerin bzw. den Preisträger aus. Mehr zu den diesjährigen Projekten gibt es auf www.jamesdysonaward.org nachzulesen.


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Wettbewerbe

Early Birds sind eingeladen, noch vor Beginn der regulären Einreichphase zu reduzierten Teilnahmegebühren beim Joseph Binder Award 2012 mitzumachen. Der internationale Wettbewerb mit Schwerpunkt Grafikdesign & Illustration wird von designaustria seit 1996 ausgeschriebenen. Weitere Ermäßigungen gibt es für Mitglieder von designaustria und beteiligter Partnerverbände (30 %), Studierende und EinreicherInnen in den mit * gekennzeichneten Disziplinen (50 %). Offen stehen die Kategorien Corporate Design, Kommunikationsdesign, Informationsdesign, Editionsdesign, Plakatgestaltung, Schriftgestaltung*, Verpackung und Illustration* für zwischen 2010 und 2012 realisierte und umgesetzte Entwürfe. Unveröffentlichte Projekte können in der Sonderkategorie Design Fiction teilnehmen. Einreichungen sind ab sofort bis 29. Februar 2012 möglich, die reguläre Teilnahme läuft dann bis 18. Mai 2012. Die Registrierung erfolgt erstmals oneline auf www.designaustria.at/ jb12. Die Einreichunterlagen sind auch per Post zu übersenden. Eine internationale Jury vergibt die schon legendären Trophäen in Form von in Glas gegossenen Papierknäueln in Gold, Silber und Bronze, Geldpreise in Höhe von insgesamt 6.000 Euro in der Kategorie Design Fiction sowie zusätzliche Auszeichnungen. Die ausgewählten Beiträge werden in einem Katalog und online präsentiert. Informationen zu den Early-Bird-Tarifen (Euro 70,– für die Ersteinreichung, Euro 45,– für jede weitere) und Einreichmodalitäten stehen online bereit. PlakatgestalterInnen aus aller Welt können ihre ab 1. April 2009 realisierten Entwürfe noch bis 15. Jänner 2012 zur 10. Internationalen Plakattriennale Toyama (IPT) 2012 einreichen. Neben veröffentlichten Plakaten (Kategorie A) werden auch unveröffentlichte Beiträge freier Themenwahl, die als Eigenwerbung des Gestalters/der Gestalterin konzipiert sind, angenommen. Die Anzahl der Einreichungen ist auf drei begrenzt, die Teilnahme ist kostenlos. Eine internationale Jury vergibt in beiden Kategorien Geldpreise: einen Grand Prix zu 1 Million Yen, zweimal Gold zu je 500.000 Yen, dreimal Silber zu je 300.000 Yen und zehnmal Bronze zu je 100.000 Yen. Darüber hinaus kommt ein mit 500.000 Yen dotierter Sonderpreis zur Vergabe. Eine Bestenauswahl der Beiträge wird von Juni bis August 2012 in einer großen Ausstellung im Museum moderner Kunst der Stadt Toyama zu sehen sein. Ausschreibungsbedingungen und Anmeldeformulare stehen auf www.pref.toyama.jp bereit.

Mit seiner mehr als 50-jährigen Geschichte ist der red dot award: product design einer der wichtigsten internationalen Produktdesignwettbewerbe. DesignerInnen und Unternehmen aus aller Welt sind wieder aufgerufen, ihre neuen Produktgestaltungen einzureichen und sich dem internationalen Vergleich zu stellen. Eine internationale Expertenjury entscheidet, wer in einer der 19 Kategorien mit dem begehrten roten Punkt, dem Qualitätssiegel für hervorragende Designqualität, ausgezeichnet wird. Die reguläre Teilnahmephase läuft bis 20. Jänner 2012; Nachzügler haben zu erhöhten Gebühren noch bis 3. Februar 2012 die Möglichkeit, ihre Produktgestaltungen einzureichen. Weitere Informationen zu den Einreich-modalitäten und Teilnahmekosten auf www.red-dot.de.

Faces of Design versteht sich als Informations- und Karriereplattform für DesignerInnen aller Sparten. Bei dem seit 2009 international ausgeschriebenen Wettbewerb der Organisation werden keine einzelnen Projekte, sondern ganze Portfolios einer Bewertung unterzogen, die durch eine internationale Jury erfolgt. Die 25 GewinnerInnen werden in Form einer repräsentativen Publikation rund 1.500 Entscheidungsträgern einflussreicher Studios, Markenunternehmen und Organisationen in aller Welt vorgestellt. Die drei TeilnehmerInnen mit den meisten Punkten erhalten darüber hinaus die Möglichkeit zu einem persönlichen Promotionstermin in einem Unternehmen ihrer Wahl. Einreichschluss für die Faces of Design Awards 2012 ist der 15. Dezember 2011. Die Teilnahmegebühr beträgt Euro 120,– bzw. Euro 75,– für Studierende. Detaillierte Informationen finden sich auf www.facesofdesign.com.


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Auch zu den 91. ADC Annual Awards des Art Directors Club New York, die zu den renommiertesten Wettbewerben im Bereich der visuellen Kommunikation zählen, ist der Startschuss gefallen: Arbeiten von Designprofis und Studierenden aus aller Welt, die zwischen 7. Februar 2011 und 6. Februar 2012 umgesetzt wurden, können in den Kategorien Werbung, Design, Illustration, Interaktiv, Motion, Fotografie und Integrativ (medienübergreifende Beiträge) eingereicht werden. Abhängig von der Kategorie läuft die Teilnahmefrist bis 20. oder 27. Jänner bzw. 10. Februar 2012. Die detaillierten Teilnahmebedingungen und Kosten sind auf www.adcawards.org zu finden.

Der BraunPrize 2012 sucht nach noch unrealisierten Konzepten für Produkte, die helfen sollen, den immer herausfordernderen Lebensalltag besser zu meistern. Der internationale Gestaltungswettbewerb steht Studierenden, Profis und Designenthusiasten offen und winkt mit einem Preisgeld von insgesamt 100.000 US-Dollar. Gefragt sind benutzerorientierte Innovationen der Bereiche Design und Technologie, die sich mit Nachhaltigkeit, Gesundheit und Wohlbefinden, dem Altern, Mobilität und Individualität auseinandersetzen oder globale Probleme ansprechen. Einsendeschluss ist der 31. März 2012. Projekte können ab sofort auf der Website www.braunprize.com upgeloadet werden, wo auch alle Informationen zur Verfügung stehen. Alternativ besteht die Möglichkeit der Postzustellung. Es gibt keine Teilnahmegebühr. Gestaltungslösungen, bei denen Nachhaltigkeit im Vordergrund steht, können sich für die im Rahmen des Wettbewerbs zusätzlich ausgeschriebenen Sustainability Awards bewerben.

Die nächste Auflage der European Design Awards steht in den Startlöchern. Von 1. Jänner bis 29. Februar 2012 haben DesignerInnen mit Wohnsitz und/oder Arbeitsort in Europa die Möglichkeit, ihre aktuellen Arbeiten aus dem weiten Feld der visuellen Kommunikation in über 30 Kategorien einzureichen. Die Registrierung erfolgt auf www.europeandesign.org, wo die Beiträge auch upzuloaden sind. Detaillierte Hinweise, welche Unterlagen in den jeweiligen Kategorien zu übersenden sind, finden sich ebenfalls auf der Website. Die Teilnahmegebühr beträgt Euro 120,– pro Einreichung, ab fünf Einreichungen wird es mit Euro 96,– kostengünstiger. Wie immer werden die Beiträge von einer internationalen Jury, die sich aus europäischen Designjournalistinnen und -journalisten zusammensetzt, begutachtet. Österreich ist durch Martin Lengauer vertreten. Vergeben werden Preise in Gold, Silber und Bronze. Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden in einem Katalog präsentiert.

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Von 1. bis 30. Jänner 2012 kann man sich online unter www.100-beste-plakate.de zum Wettbewerb 100 beste Plakate 11 registrieren, bei dem die herausragendesten Affichen des Jahres aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gekürt werden. Die Ergebnisse werden wie immer in Form einer Wanderausstellung und eines Buches publiziert.


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Bücher Design for Services

You Do Design You

This book by Anna Meroni and Daniela Sangiori, published within Gower’s Design for Social Responsibility Series, explores what service design brings to the table and reflects on why the ideas and practices of service design are resonating with today’s design community. The contributors offer a broad range of concrete examples to help clarify the issues, knowledge, and theories that are beginning to define this emerging field. Whilst acknowledging service design as the disciplinary term, the authors focus on articulating what design is doing and can do for services and how this connects to existing fields of knowledge and practice. Anna Meroni investigates service from the perspective of strategic social innovation, with a specific emphasis on community centred design. Daniela Sangiori, as one of the early scholars looking into service design, has been mapping and supporting this emerging field of study and research since its outset. See also www.gowerpublishing.com. Published by Gower in English, Hardback, c. 200 pages, also available as an e-book, ISBN 978-0-566-08920-6 and 978-0-566-08921-3, £ 58.50 (15% discount for members of designaustria).

Nach acht Jahren der Zusammenarbeit haben sich Fidel Peugeot und Karl Emilio Pircher, die im Jahr 2003 das Wiener Designstudio Walking-Chair gegründet haben, dazu entschlossen, ihr gesamtes Schaffen einer breiten Öffentlichkeit in Form eines Buches zu präsentieren: »Unsere Welt ist fett und voll, und es wird eng hier. Der Umgang mit den knapp werdenden Ressourcen stellt die größte Herausforderung seit Menschengedenken dar. Neue Lösungen, Erfindungen und Designs sind gefragt.« Walking-Chair hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Anforderungen zu analysieren und ihnen offene, klare und langlebige Ideen entgegenzustellen. Ob Produktdesign, Architektur-, Grafik- oder Schriftdesign: Walking-Chair ist längst zu einer internationalen Trademark geworden. Die Gestaltungslösungen der beiden Designer sind funktionell und dennoch originell und zeugen von ihrem unkonventionellen Umgang mit Nachhaltigkeit. Siehe auch www.walking-chair.com. Erschienen im Metroverlag, zweisprachig (Deutsch/Englisch), Paperback, 17 x 24 cm, 520 Seiten, durchgehend vierfarbig, ISBN 978-399300-056-1, Euro 30,–.

Vom Sponsoring zur Corporate Cultural Responsibility

Illustration Now! Vol. 4

Wirtschaft und Kunst müssen sich laufenden Veränderungsprozessen stellen und somit auch über neue Kooperationsformen nachdenken. Herausgeber KulturKontakt Austria gibt mit dieser Publikation Einblicke in eine Reihe der spannendsten aktuellen Zugänge und Projekte österreichischer und internationaler Konzerne. Was bis ins 19. Jahrhundert »Mäzenatentum« genannt wurde, hieß im 20. Jahrhundert »Kunst- und Kultursponsoring«. Heute spricht man immer häufiger von »Corporate Cultural Responsibility« (CCR). Der Band enthält Beiträge von renommierten CCR-Extpertinnen und -Experten zu deren Zugangsweisen und Ansätzen sowie internationale Projektbeispiele. Siehe auch www.kulturkontakt.or.at. Erschienen in der Edition Atelier, 136 Seiten, ISBN 978-3-902498-43-4, Euro 15,90.

Auch die vierte Ausgabe dieser Reihe, die jene ehrt, die der Lust am Zeichnen frönen, stellt bahnbrechende Arbeiten der 150 besten Illustratorinnen und Illustratoren unserer Zeit vor – von A bis Z: eine faszinierende Zusammenstellung von etablierten Meisterinnen und Meistern und Novizinnen und Novizen des Metiers, die mit einer verblüffend großen Bandbreite von Techniken arbeiten. 30 Länder sind vertreten, aus Österreich sind gleich vier Illustratorinnen und Illustratoren mit dabei, allesamt Board Members des DA-ExpertsCluster illustria: Peter Diamond, Monika Fauler, Nina Levett und Alice Wellinger (siehe auch Ausgabe 3.2011 der DA-Mitteilungen, wo dem weiten Feld der Illustration ein Schwerpunkt gewidmet war). Neben eindrucksvollen Arbeitsbeispielen finden sich in dem Band zwei einführende Essays von Steven Heller und Bruno Porto zu aktuellen Entwicklungen der Szene. Das Cover wurde von Gabriel Moreno speziell für dieses Buch entworfen. Es wendet sich an GrafikerInnen, Kreativprofis und Studierende der Illustration und ist natürlich für jeden geeignet, der visuelle Sprache in höchster zeichnerischer Vollendung schätzt. Siehe auch www.taschen.com. Erschienen bei Taschen, dreisprachig (Deutsch, Englisch, Französisch), Flexicover mit Klappen, 19,6 x 24,9 cm, 448 Seiten, ISBN 978-3-8365-2423-0, Euro 29,99. Kontaktaufnahme mit illustria unter: illustria@designaustria.at.


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Impressum Herausgeber und Verleger designaustria, DA, gegründet 1927, ist die Berufs- und Interessenvertretung sowie das Informations- und Wissenszentrum für Design und engagiert sich für Österreich als Designnation. designaustria vertritt nationale Interessen in internationalen Organisationen und ist Mitglied des International Council of Graphic Design Associations, ICOGRADA, des International Council of Societies of Industrial Design, ICSID, und des Bureau of European Designers Associations, BEDA. Vorstand Martin Fößleitner, Wien Günther Grall, Salzburg Rudolf Greger, Wien Marcus Haas/Michael Thurow, Korneuburg Sigi Ramoser, Dornbirn Geschäftsstelle designaustria, designforum Wien Museumsplatz 1/Hof 7, 1070 Wien, Telefon (01) 524 49 49-0, Fax (01) 524 49 49-4 E service@designaustria.at, www.designaustria.at Geschäftsführer: Severin Filek Büro: Katharina Beran (Assistenz der Geschäftsführung), Brigitte Willinger (Redaktion & Projekte), Ulrike Willinger (Service & Projekte) Redaktion Brigitte Willinger und Severin Filek, Museumsplatz 1, 1070 Wien Fotos Die Rechte liegen bei den beitragenden Designerinnen und Designern, Institutionen, Veranstaltern, Verlagen etc. bzw. bei deren Fotografinnen und Fotografen. Namentlich wurden uns genannt: FBI Photography (Cover/TÈO von Lucy.D), Klaus Fritsch/Lobmeyr (Marco Dessí), Szilveszter Buzasi (Patrick Rampelotto), Gerhard Ramsebner (Herbert Klamminger); Bruno Klomfar, Mirjam Reither, (Gassner Redolfi KG); Michaela Ebner, Katrin Sigl (FH Salzburg) Layout und Artdirektion zeitmaß, Sandra Steiger Kandlgasse 16, 1070 Wien Papier Cocoon, 140 g/m2, 100 % Recycling, FSC-zertifiziert, zur Verfügung gestellt von Antalis Austria GmbH, Obachgasse 32, 1220 Wien Belichtung, Druck und Endfertigung Advice Printservice GmbH, Liesinger-Flur-Gasse 8, 1230 Wien Prospektbeilagen sind nur für den Inlandsversand vorgesehen, nach Maßgabe der uns zur Verfügung gestellten Stückzahl. Wir bitten um Verständnis. ISSN 1022-9566 mit Unterstützung des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur

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Submissions deadline February 29th

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P.b.b. Verlagspostamt 1070 Wien

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