GEORG FRIEDRICH HÄNDEL SEBASTIAN HANUSA
TISCHLEREI
DAS GEHEIMNIS DER BLAUEN HIRSCHE
DAS GEHEIMNIS DER BLAUEN HIRSCHE Musik von Georg Friedrich Händel und Neukompositionen von Sebastian Hanusa Text von Annechien Koerselman nach dem Buch „Lena und das Geheimnis der blauen Hirsche“ von Edward van de Vendel & Mattias De Leeuw in der Übersetzung von Rolf Erdorf Uraufführung am 4. November 2016 in der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin Auftragswerk der Deutschen Oper Berlin Inszenierung, Bühne, Kostüme Annechien Koerselman Objektbau Gildas Coustier Licht Steffen Hoppe Dramaturgie Dorothea Hartmann Musiktheaterpädagogik Tamara Schmidt Objekttheater, Schauspiel Mathias Becker Sopran Meechot Marrero [Stipendiatin der Opera Foundation New York] Tasteninstrumente Elda Laro Euphonium Noa Niv Regieassistenz Philip Dulian Regiehospitanz Paulina Ley Produktionsleitung Anna von Gehren Technische Direktion Uwe Arsand Technischer Leiter Tischlerei und Beleuchtung Steffen Hoppe Technische Produktionsleitung Manfred Rohwedder Ton Jonas Diestelmeier Requisite Frank Kaufhold Kostümdirektion Dorothea Katzer Produktionsleitung Kostüm Susan Kohlmorgen Gewandmeister im Abenddienst Hannelore Ruff Leitende Maskenbildner Helga Jähnick, Anke Stahnke Veranstaltungstechnik Nicolai Roloff Auszubildende für Veranstaltungstechnik Jeremy Cramer, Wieland Hilker, Sarah Jäckel, Helene Kleemann, Lucas Schneider Mit freundlicher Unterstützung von
Impressum Copyright Stiftung Oper in Berlin Deutsche Oper Berlin, Bismarckstraße 35, 10627 Berlin Intendant: Dietmar Schwarz; Geschäftsführender Direktor: Thomas Fehrle; Spielzeit 2016 /2017; Redaktion: Dorothea Hartmann; Gestaltung: Jens Schittenhelm; Druck: trigger.medien.gmbh, Berlin
Bildnachweise Der Abdruck der Zeichnungen und des Textes aus dem Buch „Lena und das Geheimnis der blauen Hirsche“ von Edward van de Vendel & Mattias De Leeuw in der Übersetzung von Rolf Erdorf erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Gerstenberg Verlags. Stephan Bögel fotografierte die Probe am 31. Oktober 2016.
Dreizehn Minihirsche,
Zum Stück
genauso blau wie die Vase.
An einem ganz normalen Nachmittag sah Lena 13 kleine blaue Hirsche, die sich von einer Vase lösten und über den Tisch auf sie zu liefen. Ab diesem Nachmittag hatte Lena ein Geheimnis. Es war, als schiene eine kleine Sonne in ihr. Doch die verdunkelte sich immer, wenn ihr Bruder Raff vor ihr stand. Raff, der seine Wut manchmal nicht beherrschen konnte. Und der ebenfalls ein Geheimnis hatte …
Sie liefen über den Tisch. Sie trippelten, so wie Hirsche es tun. Lena hörte ihre kleinen Hufe klappern. Sie kamen in einer Reihe auf sie zu. Der vorneweg hatte das größte Geweih. Es war, als würde er den anderen den Weg zeigen. Den Weg zu Lena Dann stiegen sie auf ihre Hand. Sie kletterten auf ihren Arm. Über ihren Pulli, vorbei an ihrem Ellbogen, auf ihre Schulter. Jetzt spürte Lena sie auch! Ihre Schritte drückten Kuhlen in ihren Ärmel. Lena schaute vorsichtig zur Seite. Das hier war das Schönste, was sie je gesehen hatte. Und das Unglaublichste.
Seit Intendanzbeginn von Dietmar Schwarz im Jahr 2012 vergibt die Deutsche Oper Berlin jährlich einen Auftrag für ein neues Kinderstück in der Tischlerei, in der Saison 16 /17 DAS GEHEIMNIS DER BLAUEN HIRSCHE, in dem Werke von Georg Friedrich Händel auf Neukompositionen von Sebastian Hanusa treffen. Das 2015 für den deutschen Jugendliteraturpreis nominierte Buch „Lena und das Geheimnis der blauen Hirsche“ von Edward van de Vendel und Mattias de Leeuw ist eine meisterhafte Komposition von Wort und Bild, eine Geschichte über zwei ungleiche Geschwister, die sich in einer Traumwelt begegnen und einander annähern. Edward van de Vendel hat gemeinsam mit seinem Illustrator ein poetisches Buch geschaffen, in dem die Ebenen von Realität, Wunsch und Imagination mehr und mehr verschwimmen. Auch wenn sie sonst niemand sehen kann – für die Kinder sind die Tiere – Lenas Hirsche und Raffs Löwe – Wirklichkeit. Als Regisseurin kehrt Annechien Koerselman nach den Erfolgen von KANNST DU PFEIFEN, JOHANNA [2013] und GOLD [2014] zu einer weiteren Musiktheaterarbeit für Kinder in die Tischlerei zurück. Sie arbeitet gleichermaßen in Oper, Schauspiel und Szenischem Konzert und hatte Aufträge u. a. für die Berliner Philharmoniker und Philharmonie Luxembourg, die Niederländische Reisoper Enschede, die Diamantfabrik Amsterdam oder die Haarlemse Oper. 2012 erhielt sie für ihre Produktion „Die Musikfabrik“ den renommierte Junge Ohren Preis. Die künstlerische Arbeit des Komponisten Sebastian Hanusa umfasst Instrumentalkompositionen ebenso wie elektronische Musik, Installationen, Performances und Schauspielmusiken, entstanden u. a. für das Mainfranken Theater Würzburg, das Festival Sinuston, klangpol-Netzwerk Neue Musik und die Reihe Elektronischer Musik Bremen.
Bau dir deinen eigenen Hirsch Was du brauchst: ca. 2 Meter Draht [am besten aus Aluminium], Kreppklebeband, eine Schere, Farbe [Acryl] und Pinsel Und so geht’s: Miss zunächst von einem Ende des Drahtes 20 cm ab und mach an diese Stelle einen Knick. Von dort aus kannst du beginnen, mit dem restlichen Draht ein Hirschgeweih zu formen. Am besten geht das, wenn du den Draht auf eine glatte Oberfläche, z. B. eine Tischplatte legst. [Es erfordert ein bisschen Tüftelarbeit, den Draht gleichmäßig auf beide Geweihhälften aufzuteilen.]
BASTELANLEITUNG
Nachdem du beide Geweihhälften geformt hast, wickle den Rest des Drahtes zwei- bis dreimal um das untere Ende an Position 1. Falls etwas übersteht, kannst du entweder einen Schritt zurückgehen und das Geweih größer machen oder das Reststück abschneiden.
[Position 1]
Wickle nun den abstehenden Draht aus Schritt 1 zu einem Ring um deinen Daumen! [Der Ring sollte locker um deinen Daumen passen, nachher kommt nämlich noch Kreppband drüber!] Drehe den Rest des Drahtes ebenfalls um Position 1. Überstehender Draht wird abgeschnitten. Umwickle nun das Geweih mit Kreppklebeband. Je dicker du den Krepp wickelst, desto dicker wird dein Geweih. Anschließend wird noch der Daumenring mit Krepp umwickelt. Am besten schneidest du dir dafür schon vorher mehrere ca. 5 cm lange Streifen Kreppklebeband zurecht und beklebst den Ring damit. So bleibt am Ende noch genügend Platz für deinen Daumen. Zur Kontrolle kannst du zwischendrin den Daumen durch den Ring stecken. Fast fertig! Jetzt darfst du das Geweih anmalen! Und schon galoppiert dein Hirsch durchs Zimmer.