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Neuland
Für die Deutsche Oper Berlin hat Giorgio Battistelli aus der Romanvorlage zu Pier Paolo Pasolinis
»Teorema« eine Oper gemacht –nun schon zum zweiten Mal
Eigentlich ist es eine ungewöhnliche Idee, zweimal eine Oper zur gleichen Vorlage zu schreiben. Normalerweise kehrt ein Komponist nicht zu einem Thema zurück, an dem er schon mal gearbeitet hat.
Die erste Teorema-Oper habe ich im Auftrag des großen Komponisten Hans Werner Henze geschrieben. Er lebte damals in Rom, wir sprachen über Pasolinis Buch und wie es der Familie darin nie gelingt, untereinander zu kommunizieren. So kam ich auf die Idee, die Sänger stets zu unterbrechen, sobald sie zum Singen ansetzen – sie blieben stumm. In der neuen Version, die ich nun für die Deutsche Oper Berlin geschrieben habe, experimentiere ich wieder mit den Stimmen. Diesmal passen die Sängerinnen und Sänger ihre Vokalität an den Inhalt ihres Textes an. Sprechen oder flüstern sie, äußern sie ihre Gedanken. Nur wenn sie mit einer anderen Figur sprechen, also in einem Dialog sind, singen sie. Wirklich verstehen werden sich die Figuren natürlich weiterhin nicht.