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Das Requisit
Rüstmeister Andreas Krellmann erklärt, wie man Künstler fesselt und in Ketten legt
Ketten kommen in vielen Opern vor – in der Regel immer dann, wenn Menschen an ihrer Bewegungsfreiheit gehindert werden sollen oder in dunklen Verliesen schmachten. Bei NABUCCO wird der vom Wahnsinn befallene Titelheld mit zwei Ketten an den Armen und einer dritten um den Hals auf einer riesigen Holzkiste gefesselt. In seinem Zustand zerrt er natürlich auch mächtig an den Ketten, und das soll man zwar hören, aber nicht so laut, dass es die Musik stört. Deshalb sind die Ketten zwar aus Kunststoff, doch an dem Ende, das mit dem Boden in Kontakt kommt, ist das letzte Glied aus Metall, damit es doch ein wenig rasselt. Die Kunststoffglieder haben wir eigens farblich nachbehandelt: Kunststoff wirkt im Bühnenlicht optisch ziemlich tot und man muss an jedem Glied per Hand Licht- und Schattenpunkte setzen, damit der Eindruck von Metall entsteht. Das Halseisen Nabuccos ist natürlich auch nicht aus echtem Eisen – das wäre für den Sänger zu schwer und unangenehm. Stattdessen nehmen wir Blech – das fühlt sich besser an und lässt sich leichter anpassen, falls ein Sänger mal einen etwas dickeren Hals haben sollte.
NABUCCO im Juli > 7 im Spielplan