Das Werk im Zentrum

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DAS WERK IM ZENTRUM

Kunstgeschichte mit Objekten aus dem Städel Museum und der Liebieghaus Skulpturensammlung

FESTSCHRIFT FÜR JOCHEN SANDER

ZUM 65. GEBURTSTAG

HERAUSGEGEBEN VON BERIT WAGNER, ALMUT POLLMER-SCHMIDT UND HEIDRUN LANGE-KRACH

Gefördert durch

Impressum

Titelbild sowie Details auf S. 2, 5, 26 und 372

Jan van Eyck, Lucca-Madonna, um 1437, Eichenholz, 65,7 × 49,6 × 0,8 cm, Frankfurt am Main, Städel Museum

Herausgeberinnen

Berit Wagner, Almut Pollmer-Schmidt, Heidrun Lange-Krach

Lektorat

Elke Thode

Projektmanagement

Luzie Diekmann, Deutscher Kunstverlag GmbH

Herstellung

Jens Lindenhain, Deutscher Kunstverlag GmbH

Druck und Bindung

Beltz Grafische Betriebe GmbH, Bad Langensalza

Verlag

Deutscher Kunstverlag GmbH Berlin München

Lützowstraße 33

10785 Berlin

www.deutscherkunstverlag.de

Ein Unternehmen der Walter de Gruyter GmbH Berlin Boston

www.degruyter.com

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

© 2023 Deutscher Kunstverlag GmbH Berlin München

ISBN 978-3-422-80088-5

Inhalt

Zur Einführung – Das Werk im Zentrum 11 Kunstgeschichte mit Objekten aus dem Städel Museum und der Liebieghaus Skulpturensammlung Almut Pollmer-Schmidt und Berit Wagner Gratulationen und Grußworte Tabula gratulatoria 16 Eine Brücke zwischen Museum und Universität 19 Thomas Kirchner Kunst kommt von Können, Kunstgeschichte auch 23 Philipp Demandt Beiträge „Sanctus, sanctus, sanctus …“ 28 Irdischer und himmlischer Gesang auf der Elfenbeintafel (Ms. Barth. 181) im Liebieghaus Joanna Olchawa Crux interpretum? 36 Zum heiligen Oswald auf dem Frankfurter Paradiesgärtlein Fabian Wolf Das Frankfurter Trinitätsrelief und die frühen Werke von Hans Multscher 46 Matthias Weniger Die Maria lactans des Altars von Flémalle und die Folgen 54 Ein Tüchleinbild im Kölner Museum Kolumba Ulrike Surmann Das Anbetungsrelief für den kaiserlichen Münzmeister Erwin von Stege aus Frankfurt am Main 62 Michaela Schedl Bemerkungen zur Herstellung eines Straßburger Reliefs der Geburt Christi 72 im Liebieghaus und einer Serie verwandter oberrheinischer Reliefs der Spätgotik Stefan Roller und Harald Theiss Zwei i-Tüpfelchen von Format 82 Carlo Crivellis Verkündigung Julia Saviello
7 Inhalt Die Weissagung der Sibylle von Tibur 90 Fragen nach der Restaurierung Christiane Weber Zwischen Hans Memling und Hugo van der Goes 98 Die Flügel des Frankfurter Marientriptychons Erik Eising Re-dressed for Sainthood 106 Maryan W. Ainsworth Große und kleine Zwillinge 114 Rogier van der Weydens Miraflores- und Johannesaltar und ihre Nachschöpfungen für Königin Isabella I. Katrin Dyballa Alles Gold was glänzt! 124 Anna von Holzhausen und der Schmuck im Renaissance-Porträt Samuel Fickinger Albrecht Dürers Kupferstich Der heilige Antonius vor der Stadt 132 Dagmar Eichberger Genies unter sich 140 Quentin Massys’ Gelehrter in der Kunstkammer Berit Wagner Taverns and brothels 152 The Brunswick Monogrammist and his workshop Matthias Ubl Lost Book? 162 Sebald Beham’s Kunst und Lehrbüchlein of 1546 Alison G. Stewart Moronis Rahmen 168 Illusion und Inversion im Frankfurter Bildnis Bastian Eclercy Adam Elsheimer 176 Kunstgeschichte mit Fragmenten Almut Pollmer-Schmidt
8 Inhalt Herbstmesse 1608 186 Die Kunsthändler Philipp Hainhofer, Peter Ludwig und Daniel Soreau in Frankfurt Andreas Tacke Roelant Saverys Orpheus unter den Tieren für einen ,Orpheus auf dem Kaiserthron‘ 194 Corinna Gannon As You Like It 202 Das Bildnis der Elisabeth Stuart und die britische Auftragskunst bei Michiel van Mierevelt Ulrike Kern Rubens gesucht 210 Diogenes sucht Menschen Nils Büttner Rembrandt’s David playing the Harp for Saul 218 A Musical Meditation Stephanie S. Dickey 1635–1639: Rembrandts ‚Schule‘ des Sehens und der Fuß des Simson 226 Alessandro Nova Der Gelehrte 236 Jan de Bisschops Zeichnung nach Quentin Massys Friederike Schütt Ein (fast) abstraktes Gemälde von Pieter Janssens Elinga 244 Gregor J. M. Weber Rembrandt begegnen 252 Überlegungen zu einer Porträtstudie von Jan Kupezky im Städel Stefan Weppelmann Die Vedute als Allegorie 260 Gerrit Berckheyde, Die beiden Synagogen in Amsterdam Holger Jacob-Friesen Der sprachlose Held 270 Tischbeins Coriolan zwischen Plutarch und Shakespeare Justus Lange Kooperationen von Frankfurter Malern der Goethezeit 280 Das Kücheninterieur von Justus Juncker und Johann Conrad Seekatz Heidrun Ludwig
9 Inhalt Morgensterns Melancholie 288 Wolfgang P. Cilleßen Mary Ellen Best’s View of the Städel Kunstinstitut’s Old German Paintings Gallery in 1835 298 Jeffrey Chipps Smith „dem Künstler, dem Kunstliebhaber, überhaupt dem Publikum“ 306 Fotografie am Städelschen Kunstinstitut Kristina Lemke Melancholie der Vollendung 312 Arnold Böcklins Villa am Meer Hubertus Kohle Courbets Woge 318 Eine Kunst der Verfremdung Regine Prange Vom Kunststiften 326 Die Sammlungen des Städels aus Sicht des Städelschen Museums-Vereins Andrea C. Hansert Der Gemarterte der Vögel 334 Max Beckmann im Städel und als Leser Bodo Brinkmann In Reihungen ausstellen, in Ausstellungen einreihen 344 Peter Roehrs Schwarze Tafeln Stefanie Heraeus Ausbruch in die Idealität 352 Eduard Beaucamp Ruhend in einer Landschaft 356 Viola Hildebrand-Schat Das Schächer-Fragment 364 zugeschnitten von Alexander McQueen Kristin Böse Bildnachweis 373

Die Flémaller Tafeln in der Ausstellung „In neuem Glanz. Das restaurierte Schächer-Fragment des Meisters von Flémalle im Kontext“, Liebieghaus Skulpturensammlung in Kooperation mit dem Städel Museum, 2017/18

Zur Einführung

Das Werk im Zentrum

Kunstgeschichte mit Objekten aus dem Städel Museum und der Liebieghaus Skulpturensammlung

Almut Pollmer-Schmidt und Berit Wagner

Dass der Forschungsgegenstand der Kunst- und Bildwissenschaften materielle Objekte sind, gilt als Allgemeinplatz. Mit dem Erstarken der object studies in den Kunstwissenschaften und der damit einhergehenden Erweiterung der Objektkategorien ist das Thema der materiellen Kultur auch in Bezug auf Gemälde oder Skulpturen noch einmal verstärkt in den Mittelpunkt gerückt und hat zu einer weiteren Ausdifferenzierung methodischer Ansätze geführt. Nicht zuletzt konnte und kann die rasante Entwicklung technischer, naturwissenschaftlich basierter Untersuchungsmöglichkeiten von Bildträgern oder Farbschichten Forschungsimpulse generieren und wissenschaftliche Argumentationsstrategien teils entscheidend mitbestimmen. Gleich wie man sich dem materiellen Objektbestand methodisch nähern möchte oder mit welchem Kunstbegriff man operiert: Eine kunsthistorisch relevante, noch dazu innovative Fragestellung ausgehend von einem zentralen Objekt zu entwickeln oder umgekehrt auf ein solches zu applizieren, ist – nach wie vor – eine komplexe Angelegenheit mit zahlreichen möglichen, sich teils überschneidenden Wegen. Mit jeder fokussierten Betrachtung erschließt sich nicht nur wertvolles Fachwissen oder womöglich der Hinweis auf unbekannte Quellen und verwandtes Material, es eröffnet sich zugleich der intensive Einblick in ein lebendiges Stück Kunstgeschichte.

In diesem Spannungsfeld der Möglichkeiten wurde und wird auch mit den im Städel Museum und der Liebieghaus Skulpturensammlung versammelten Objekten in vielfältiger Form Kunstgeschichte fortgeschrieben. Dank der steten Auseinandersetzung mit den Artefakten in Galerie, Graphischer Sammlung, Depot oder Archiv erhält sie immer wieder neue Wendungen. Zugleich verleiht die Institution den Kunstwerken Bedeutsamkeit und verschafft die Bestandsforschung ihnen Sichtbarkeit für den kunsthistorischen Diskurs. Forschungsimpulse kommen sowohl aus dem musealen als auch aus dem akademischen Betrieb. Dass es sich hier schon lange nicht mehr um getrennte Sphären handelt, sondern der dialogische und gleichberechtigte Austausch von großer Bedeutung ist, soll die vorliegende Publikation zeigen. Hierfür wurden mit über 40 Beiträgen von internationalen Autor*innen verschiedene methodische Ansätze vereint, die gemeinsam ein Konvolut an Objekten aus dem Städel Museum und der Liebieghaus Skulpturensammlung einer spezifischen Analyse unterziehen. An von

den Autor*innen exemplarisch ausgewählten, in ihrem Facettenreichtum kaleidoskopartig ausgebreiteten Werken vom Mittelalter bis in die Gegenwart werden in chronologischer Anordnung Einzelfragen entwickelt und pointierte Kunstgeschichte(n) erzählt. Dabei wird dem in der Museumswelt üblichen – und bisweilen unterschätzten – Genre des Katalogeintrags Rechnung getragen. Ausstellungstexte zwingen, sich kürzer zu fassen: Auch wenn noch nicht alles ‚ausgeforscht‘ ist, bedingt die Arbeit an der Schnittstelle zur Öffentlichkeit prägnante Übersetzungen komplexer Zusammenhänge, sie ermöglicht jedoch ebenso eine essayistische Offenheit, die zum Nach- und Weiterdenken anregt. Die Herausforderung für die Beiträger*innen bestand demnach darin, die Möglichkeiten der Kunstgeschichte an einem im Museumsbestand befindlichen Beispiel auszuloten. Als Resultat ist ein Buch entstanden, das in konzertierter Form die Stärke objektbezogenen Arbeitens vor Augen führt und zeigt, dass es lohnend und ebenso zielführend ist, immer wieder neu auf scheinbar Altbekanntes zu blicken. In den Einzelbeiträgen werden die Zusammenhänge von Materialität, Formsprache und Geschichtlichkeit, Museumspraxis und Kunstgeschichtsschreibung reflektiert. Thematisch zielen die Beiträge beispielsweise auf die Genese eines Werks oder seinen kunst- und kulturhistorischen Horizont. Andere nehmen die klanglichen und rezeptionsästhetischen Dimensionen eines Artefakts in den Blick. In zahlreichen Beiträgen wird das ausgewählte Werk in Beziehung zu einem oder mehreren Objekten außerhalb Frankfurts gesetzt, weswegen sich in den Texten mustergültige und lesenswerte Passagen zum vergleichenden Sehen, einem der wichtigsten Grundverfahren im Instrumentenkasten der Kunstgeschichte, befinden. Die inhaltliche Bandbreite reicht dabei von frühen Inkunabeln wie dem Paradiesgärtlein (um 1410–20) über eine längere Reihe von Klassikern der italienischen, niederländischen und deutschen Kunst wie Multscher, Massys, Moroni, Rubens und Rembrandt bis hin zur berühmten Woge von Gustave Courbet (1869) und Arnold Böcklins Villa am Meer (1871–74). Weniger bekannte Zeichnungen von Jan Kupezky oder Johann Heinrich Tischbein d. Ä. erhalten ebenso eine Bühne wie eine größere Anzahl von in Frankfurt entstandenen Kunstwerken wie Sebald Behams Kunst und Lehrbüchlein (1546) oder eine Zeichnung von Johann Ludwig Ernst Morgenstern (1776), die Frankfurts in jüngerer Zeit besser verstandene und über Jahrhunderte andauernde Rolle als Kunstzentrum unterstreichen. Berührt werden zudem Aspekte der Sammlungs-, Ausstellungs- und Rezeptionsgeschichte, etwa durch Schlaglichter auf die Fotografie, die historische Präsentationspraxis, den Städelschen Museums-Verein e. V. und die Begegnung von Malern des 20. Jahrhunderts mit vormoderner Kunst.

Der Sammelband kann keinen systematischen Gesamtüberblick über die Kunstgeschichte bieten, wohl aber aktuelle Tendenzen und Methoden der Forschung exemplarisch aufzeigen und innovativen Ansätzen ein Podium bieten. Die separate Bibliografie im Anschluss an die einzelnen Beiträge erleichtert den Einblick in das individuelle methodische Vorgehen. Der Band ist somit als Studien- und Lesebuch für Expert*innen, Student*innen und interessierte Laien gleichermaßen gedacht – nicht ohne überdies zum Gang zu den Originalen in den Sammlungen von Städel und Liebieghaus einzuladen.

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Überreicht wird dieses Buch Jochen Sander zum 65. Geburtstag, der zugleich der Anlass dieser Publikation ist. Seitdem Jochen Sander die Reihe der Bestandskataloge der Altmeistersammlung begründet hat (1993), vertritt er wie kaum ein anderer Kunsthistoriker einen objektbezogenen Forschungsansatz, der die Materialität und die Geschichtlichkeit der Kunstwerke in den Vordergrund stellt. Dabei treibt er gemäldetechnologische Untersuchungen mit großem Interesse für neue technische Entwicklungen voran, indem er die Bestandsforschung als Produkt einer engen Zusammenarbeit mit Gemäldetechnolog*innen begreift und stets nach dem Herstellungsprozess eines Werkes fragt. Mit der Bestandsforschung eng verknüpft ist die Sammlungsgeschichte, die Jochen Sander kontinuierlich betrieben und mit dem Fokus auf die historischen Präsentationskontexte im Museum des 19. Jahrhunderts zuletzt auch in den digitalen Raum umgesetzt hat. Aus der Beschäftigung mit Sammlungskonvoluten heraus entwickelte Sander übergeordnete Fragestellungen und machte sie für zahlreiche international beachtete Forschungs- und Ausstellungsprojekte fruchtbar. Als Beispiel sei lediglich seine wiederkehrende Beschäftigung mit den ‚Kronjuwelen‘ des Städel Museums genannt, den niederländischen Gemälden des 15. Jahrhunderts etwa des sogenannten „Meisters von Flémalle“ oder Rogier van der Weydens. Nicht zufällig findet sich Jan

13 Zur Einführung
Schrein und Madonna des Altenberger Altars in der Ausstellung „Schaufenster des Himmels. Der Altenberger Altar und seine Bildausstattung“, Städel Museum, 2016

van Eycks Lucca-Madonna auf dem Cover dieses Buches. Sanders Auseinandersetzung mit dieser Materie entwickelte sich über Jahrzehnte fort, vom ersten Bestandskatalog Niederländische Gemälde im Städel 1400–1550 über die gemeinsam mit Stephan Kemperdick realisierte Panofsky-Edition und die fulminante Ausstellung in Frankfurt und Berlin (2008/09) bis hin zur Begleitung aktueller Restaurierungsprojekte wie zum Schächer-Fragment mit der fokussierten, im Liebieghaus gezeigten Schau „In neuem Glanz“ (2017/18).

Jochen Sander ist am Städel Museum sowohl Kurator als auch stellvertretender Direktor für wissenschaftliche Angelegenheiten, seit 2008 aber auch Inhaber der Städel-Kooperationsprofessur am Kunsthistorischen Institut der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Die in ihrer Art deutschlandweit einzigartige Professur verbindet ein engagiertes kunsthistorisches Universitätsinstitut mit einem der renommiertesten Museen Europas. Bereits seit Anfang der 1990er-Jahre lehrt Jochen Sander mit Stationen in Halle, Freiburg im Breisgau und Frankfurt Generationen von Studierenden mit ansteckender Begeisterung eine objektbasierte Kunstgeschichte und hat zahlreiche Biografien geprägt. Aus dieser Doppelfunktion und dem gleichzeitigen Agieren auf den Feldern von Akademia und Museum ergab sich die Idee einer Zusammenführung dieser ,Forschungsmilieus‘ für die ihm gewidmete Festschrift. Hierfür Werke aus Städel Museum und Liebieghaus ins Zentrum zu stellen, war eine fast schon selbstverständliche Entscheidung – nicht nur, weil Sander ihnen zeit seines beruflichen Lebens so eng verbunden ist. Die trotz ihrer verschiedenen Trägerschaften seit jeher personell wie institutionell verknüpften Museen formen nur gemeinsam einen Nukleus zum Verständnis der europäischen Kunstgeschichte.

Zuerst richten wir uns mit einem großen Dankeschön an Jochen Sander selbst. Als geschätzter Kollege hat er uns im Rahmen unserer inspirierenden, teils langjährigen Zusammenarbeit – ob an der Universität oder im Museum – akademischen wie kuratorischen Austausch geboten und viele Sichtweisen eröffnet. Das Erscheinen dieses Bandes verdankt sich der Unterstützung zahlreicher Beteiligter, allen voran die Autorinnen und Autoren, die sich, ob Berufskolleg*innen, ehemalige Schüler*innen oder langjährige Weggefährt*innen, auf das Vorhaben eines auf die Frankfurter Bestände fokussierten Sammelbandes eingelassen haben und mit ihren spannenden Beiträgen neue Perspektiven aufzeigen. Spürbar, und verschiedentlich schwer vor dem Jubilar zu verbergen, war im Rahmen der Vorbereitungen der Zulauf von Expert*innen vor die Originale im Museum oder seine Archive. Kurzum: Auch Städel Museum und Liebieghaus erhalten mit dem vorliegenden Sammelband eine Gabe und ebenso die Goethe-Universität mitsamt den Studierenden am Kunstgeschichtlichen Institut, für die die Auseinandersetzung mit den Originalen vor Ort zur studentischen Routine zählt. Besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang Thomas Kirchner und Philipp Demandt für ihre einleitenden Grußworte aus Universität und Museum, die prägnant die unterschiedlichen Facetten des Jubilars und die Bedeutung der Städel-Kooperationsprofessur beleuchten. Die umfangreiche Tabula Gratulatoria, mit der Kolleg*innen, Familienmitglieder und Freund*innen ihre Glückwünsche aussprechen, spiegelt die Wertschätzung wider, die dem

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Almut Pollmer-Schmidt und Berit Wagner

Jubilar weit über die Disziplin der Kunstgeschichte und das Städel Museum hinaus entgegengebracht wird. Die dort Genannten haben durch ihre finanzielle Unterstützung zur Realisierung der Drucklegung wesentlich beigetragen. Birgit Sander, die das Projekt von der ersten Stunde an mit Rat und Tat und Enthusiasmus begleitet hat, gilt unser spezieller und ganz besonders herzlicher Dank. Unverzichtbare Unterstützung haben wir von den Kolleg*innen am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität Frankfurt, insbesondere von der geschäftsführenden Direktorin Mechthild Fend, erhalten. Als Dritte im Bunde der Herausgeberinnen ist Heidrun Lange-Krach in einer bereits fortgeschrittenen Entstehungsphase des Projektes dazugestoßen und hat das Buchprojekt fortan dankenswerterweise in vielen Belangen tatkräftig vorangetrieben. Für zahlreiche Ratschläge ist weiterhin Ulrike Kern, Julia Saviello und Rebecca Müller (Heidelberg) zu danken. Organisatorische Unterstützung bei der Vorbereitung der Feierlichkeiten am Kunstgeschichtlichen Institut kam überdies von Julia Müllers, Martina Wollweber und Samuel Fickinger. Auch sei Nina Ludwig vom Büro für Presse und Öffentlichkeitsarbeit der Goethe-Universität für die freundliche Bereitstellung von Bildmaterial gedankt.

Auf Seiten von Städel Museum und Liebieghaus Skulpturensammlung danken wir ihrem gemeinsamen Direktor Philipp Demandt sowie Heinz-Jürgen Bokler, stellvertretender Direktor für kaufmännische und personelle Angelegenheiten, für ihr Vertrauen in das Projekt zu einem frühen Zeitpunkt. Für jeglichen Rat und die unkomplizierte Bildbeschaffung sind wir Stefan Roller, Astrid Reuter und der Graphischen Sammlung sowie Pamela Rohde mit der gesamten Presseabteilung zu Dank verpflichtet; unterstützt haben uns überdies Corinna Gannon, Susanne Lorenz, Eva Mongi-Vollmer und Iris Schmeisser.

Für die Aufnahme in das Verlagsprogramm und die zuverlässige und professionelle Betreuung bei der Drucklegung ist dem Deutschen Kunstverlag (DKV), insbesondere Luzie Diekmann, Kathleen Herfurth, Jens Lindenhain und Imke Wartenberg zu danken. Andreas Eberlein, der die äußerst gelungene grafische Gestaltung übernommen hat, sowie Elke Thode, deren Lektorat überaus gründlich war, danken wir für ihre Geduld und Flexibilität. Insbesondere mit der großzügigen finanziellen Unterstützung der Georg und Franziska Speyer’schen Hochschulstiftung, der Benvenuto Cellini-Gesellschaft e. V., der Marguerite von Grunelius-Stiftung, der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung und dank der Unterstützung aus den Mitteln des Städel Museums konnte die Publikation realisiert werden. Es war ein spannendes und vielseitiges Projekt, dessen Ergebnis nun vorliegt. Möge es Jochen Sander und allen, die es lesen, soviel Freude bereiten wie uns.

15 Zur Einführung

TABULA GRATULATORIA

Zum 65. Geburtstag gratulieren Jochen Sander herzlich

Dorothea Apovnik und Hans Ellermann

Hans Aurenhammer

Helen Barr

Konrad und Andrea von Bethmann

Monica Bubmann

Martin Büchsel

Markus Dauss

Rita Delhées

Gabriel Dette

Thomas Döring

Hilja Droste

Barbara und Gerd Duell

Hannelore Dunker-Rothhahn

Anna Esterl und Werner Müller-Esterl

Benedikt und Mirka Fehr

Mechthild Fend

Juliane von Fircks

Sigrid Focke

Thomas Förster

Christian Freigang

Mona Freitag

Hildegart Gottmann

Manfred Großkinsky

Otto Grüter

Bettina Güdelhöfer

Stephanie und Andreas Gundermann

Fiona Healy

Thomas Helbig

Karla und Klaus Heller

Petra Tiegel-Hertfelder und

Hans-Jörg Hertfelder

Gerhard und Heidi Hess

Norbert und Carola Hopf

Stefan Hutter

Yannic Jäckel

Anna und Friedrich Kisters

Peter Klein

Maline Kohlenbeck

Jannik Konle

Léa Kuhn

Katharina Barbara Kuhn-Leitz

Kunstgruppe Taunus in Königstein

Susanne Heydasch-Lehmann und Thomas Lehmann

Nina und Markus Lemmens

Johanna Lessmann

Vera Mamerow

Fritz P. Mayer

Esther Meier

Ariane Mensger

Guido Messling

Christof Metzger

Sylvia von Metzler

Andrea Meurer und Thomas Wewel

Rebecca Müller

Julia Müllers

Uta Neidhardt

Georg C. Neumann und Karin Rebenstock

Fabian Ohlenschläger

Adalbert und Ulrike Otto

Christa Quack

Doris Reichert

Carsten Ruhl

Annette Sander

Birgit Sander

Brigitte Sander

Peter und Ursula Schindler

Renate Schmidt

Andreas und Claudia Schmidt-Matthiesen

Christoph Schücking

Ulrich Schütte

Stefanie Seeberg

Caroline Seyfrid

Ulrike Surmann

Lil Helle Thomas

Herbert Veltjens

Elisabeth Weymann

Friederike Wille

Julia Wirtz

Martina Wollweber

Dorothea Zichner

Leslie Zimmermann

Städelsches Kunstinstitut mit Administration und den Kolleginnen und Kollegen aus dem Städel Museum und der Liebieghaus Skulpturensammlung

Kunstgeschichtliches Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Wie auch weitere Freunde, Kolleginnen und Kollegen sowie Stiftungen, die nicht namentlich genannt werden möchten

17 Tabula gratulatoria
Der Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Eine Brücke zwischen Museum und Universität

Jochen Sander zum 65. Geburtstag

Die Entwicklung der Kunstgeschichte seit ihren Anfängen ist alles andere als gradlinig. Die museale Praxis, für die anfangs meist Künstler verantwortlich zeichneten (wie etwa Johann David Passavant am Städelschen Kunstinstitut), wurde in Deutschland bald von kunsthistorischen Lehrstühlen an den Universitäten begleitet, die sich spätestens ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in eine philologische Traditionslinie einschrieben. Auch wenn das Verhältnis von Museums- und Universitätskunstgeschichte fragil blieb, so bewegten sich doch beide Bereiche aufeinander zu und wuchsen im Laufe des 19. Jahrhunderts zusammen.1 Es war geradezu Programm, dass das 1915 gegründete Kunstgeschichtliche Institut der jungen Goethe-Universität in den Räumen des Städel untergebracht war. Die universitäre Kunstgeschichte benötigte allein schon aus praktischen Gründen die Nähe zum Museum, waren Abbildungen von Kunstwerken, die man für den Unterricht hätte benutzen können, doch noch äußerst rar. Aber schon in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts zeichnete sich ab, dass für das Universitätsinstitut die Nähe zu den anderen Geisteswissenschaften wichtiger war als die Nähe zum Museum. Und so war es konsequent, dass das Kunstgeschichtliche Institut nach dem Zweiten Weltkrieg nach Bockenheim umzog. Unmittelbarer Anlass war mangelnder Platz in den Räumen des Städel, aber es war mehr als der Main, der das Museum und das Institut für Kunstgeschichte nun trennte. Es war auch die Überzeugung, dass Museum und Universität in der Kunstgeschichte methodisch getrennte Wege beschritten, ja beschreiten mussten. Hier bildete Frankfurt keine Ausnahme.2 Forschung wurde an der Universität betrieben, das Museum war für die Konservierung und Katalogisierung der Kunstwerke zuständig – so die allgemein verbreitete Einteilung. Zwar bemühte man sich in Frankfurt, wie auch an anderen Universitäten, Kolleginnen und Kollegen vom Museum über Lehraufträge in die

1 Zur Geschichte der Kunstgeschichte im 19. Jahrhundert siehe immer noch Heinrich Dilly, Kunstgeschichte als Institution. Studien zur Geschichte einer Disziplin, Frankfurt am Main 1979, und Wolfgang Beyrodt, Kunstgeschichte als Universitätsfach, in: Kunst und Kunsttheorie 1400–1900 (Wolfenbütteler Forschungen, 48), hg. von Peter Ganz u. a., Wiesbaden 1991, 313–333.

2 Zur Geschichte des Frankfurter Kunstgeschichtlichen Instituts siehe Die Geschichte des Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe-Universität Frankfurt 1915–1995 (Frankfurter Fundamente der Kunstgeschichte, 17), hg. vom Direktorium des Kunstgeschichtlichen Instituts, bearbeitet von Heinrich Dilly und Gerhard Eimer unter Mitwirkung von Wolfram Prinz und Peter Cornelius Clausen, Frankfurt am Main 2002.

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