ZDB Direkt 5-6/2013

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Die deutsche Bauwirtschaft ist eine starke Branche. Sie erbringt 4 % der deutschen Wirtschaftsleistung. Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein Pr채sident Zentralverband Deutsches Baugewerbe

Direkt Aktuelles vom Deutschen Baugewerbe.

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Bauwirtschaft mit Zuversicht f체r 2014

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Bauwirtschaft zur Koalitionsvereinbarung

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Energie.Bauen.Zukunft. Deutscher Bauwirtschaftstag

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Liebe Leserinnen und Leser, es ist vollbracht, die Große Koalition steht nach drei Monaten des harten Ringens um Postionen und Posten. ZDB-Präsident Loewenstein fasste die Haltung der Branche in einer ersten Erklärung wie folgt zusammen: „Wir erwarten für die vor uns liegenden vier Jahre einen Vorrang der Investitionen vor konsumtiven Ausgaben. Unser Land braucht dringend höhere Investitionen in die Infrastruktur, in Bildung und Forschung und für die Bewältigung der demografischen Herausforderungen. Nur so wird unsere Wettbewerbsfähigkeit aufrechtzuerhalten sein und der nächsten Rezession entgegengewirkt.“ RA Felix Pakleppa

Als größter Bauverband Deutschlands, der rund 35.000 mittelständische Bauunternehmen bundesweit vertritt, kritisieren wir vor allem die Ausdehnung konsumtiver Ausgaben als rückwärts gewandte Politik und appellieren an die neuen Koalitionäre, hier deutliche Korrekturen vorzunehmen. Die Rentenpläne gehen voll zu Lasten der jungen Generation und bestrafen Unternehmen wie Arbeitnehmer mit höheren Sozialabgaben. Die im Bereich der öffentlichen Infrastruktur zusätzlich bereit gestellten Mittel von fünf Milliarden Euro für die gesamten vier Jahre sind - soviel ist bereits jetzt erkennbar - nicht ausreichend. Nach allen Experteneinschätzungen werden hier jährlich rund vier Milliarden Euro zusätzlich benötigt. Auch im Hinblick auf die erwarteten Mehreinnahmen durch die Ausweitung der Lkw-Maut und einer möglichen Einführung einer Pkw-Maut fehlt es dem Koalitionsvertrag an Klarheit. Vor allem vermissen wir das Bekenntnis, die zusätzlichen Mittel ausschließlich dem Straßenverkehr zusätzlich zu den Mitteln aus dem allgemeinen Haushalt zur Verfügung zu stellen. Wir haben auch die Erwartung, dass im Bereich des Wohnungsbaus im Verlauf der Legislaturperiode Korrekturen vorgenommen werden. Denn trotz steigender Neubautätigkeit fehlt es besonders in den Ballungsgebieten an bezahlbaren Wohnungen. Aufgrund steigender baulicher Anforderungen an Neubauten und steigender Materialkosten kann der freie Wohnungsmarkt dieses Angebotsdefizit nicht aus eigener Kraft ausgleichen. Das Verhältnis von Baukosten zu den in diesem Segment erzielbaren Mieten ist nicht rentabel. Die Investoren brauchen hier als Ausgleich eine Erhöhung der Afa von zwei auf vier Prozent. Wir bedauern sehr, dass die Große Koalition den Empfehlungen ihrer Fachpolitiker an dieser Stelle nicht gefolgt ist. Die geplanten Maßnahmen im Bereich der energetischen Gebäudesanierung sind ebenfalls kritikwürdig, da sich die Große Koalition auch hier nicht zu einer steuerlichen Förderung durchringen konnte. Dies wird sich negativ auf das Sanierungsgeschehen auswirken. Die Mietpreisbremse tut ein Übriges. Wir erwarten nun, schnell wieder eine handlungsfähige Regierung zu bekommen. Das muss auch für die Ressortzuständigkeit des bisherigen Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gelten. Die zukünftige Bundesregierung ist nun gefordert zu beweisen, dass die geplante Aufteilung von Verkehr und Bau auf zwei Ministerien tatsächlich sinnvoll ist. Bezahlbarer Wohnraum für Menschen mit mittleren und niedrigen Einkommen kann zu den heutigen Bedingungen schon nicht gebaut werden. Diese Situation darf die Politik nicht dadurch weiter verschärfen, dass sie das Bauen zunehmend durch die Brille einer Umweltpolitik betrachtet, die auf höhere bauliche Standards abzielt und damit auch auf weiter steigende Baukosten. Die Arbeit kann beginnen. Wir wünschen der Bundeskanzlerin und ihren Ministerinnen und Ministern eine glückliche Hand. Ihr

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Bauwirtschaft blickt zuversichtlich auf 2014 Umsatzplus von 2,5 % erwartet

Positive Aussichten für 2014 präsentierten anlässlich der Pressekonferenz der Bundesvereinigung Bauwirtschaft (v.r.) der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft Karl-Heinz Schneider, ZDB-Präsident Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein und BVB-Geschäftsführer Felix Pakleppa.

„Unserer Branche ist optimistisch hinsichtlich der weiteren konjunkturellen Entwicklung. Wir erwarten in 2014 einen um 2,5 % höheren Branchenumsatz als in 2013. Dies bedeutet eine Umsatzentwicklung auf 216 Mrd. Euro. Die Zahl der Arbeitsplätze wird insgesamt bei knapp 2,5 Mio. stabil bleiben.“ So der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Karl-Heinz Schneider, auf der Jahrespressekonferenz seines Verbandes in Berlin. Das bedeutet für die einzelnen Sparten der Bundesvereinigung Bauwirtschaft: Im Bauhauptgewerbe wird der Umsatz voraussichtlich um 3 %, im Ausbaugewerbe um 2 % und in der Sparte Energie- und Gebäudetechnik um 3 % wachsen. Für dieses prognostizierte Umsatzwachstum spielt vor allem die Entwicklung im Wohnungsbau eine entscheidende Rolle, wird der Wohnungsbau doch zu 90 % von den rund 300.000 Mitgliedsbetrieben der Bundesvereinigung Bauwirtschaft geleistet. Insbesondere die Frühindikatoren lassen auf eine weiterhin dynamische Entwick-

lung im Wohnungsbau schließen: „So halten die Baugenehmigungen ein Plus von knapp 11 % zum Vorjahr, gemessen in Baukosten. Im Neubaubereich wurden per September knapp 20.000 Wohneinheiten mehr genehmigt als im Vorjahr. Dazu hat insbesondere der Mehrfamilienhausbereich mit + 17.000 Wohnungen beigetragen. Dies unterstreicht den großen Bedarf an Wohnungen, den es insbesondere in Ballungsgebieten gibt.“ Erläuterte Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, Präsident des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe. Loewenstein forderte in diesem Zusammenhang eine deutliche Verbesserung der Rahmenbedin­gungen für den Mietwohnungsbau. Denn trotz erheblicher Zuwachsraten ist Wohnraumversorgung in den Ballungsgebieten nicht ausreichend. Dazu zählt für die Bauwirtschaft an erster Stelle die Verdoppelung der Afa von 2 % auf 4 %. Die Einführung einer Mietpreisbremse lehnt der Verband jedoch strikt ab, weil notwendig Investitionen dadurch verhindert würden.

Für den Wirtschaftsbau rechnet die Bauwirtschaft ebenfalls mit steigenden Umsätzen. „Denn die von den Forschungsinstituten erkannte Stabilisierung der konjunkturellen Entwicklung im kommenden Jahr, immerhin wird mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 2 % gerechnet, wird dem Wirtschaftsbau wieder Impulse geben und zu Bauaufträgen führen.“ So Loewenstein. „Wachsende Steuereinnahmen versetzen darüber hinaus die öffentlichen Haushalte potentiell in die Lage, mehr zu investieren. Der öffentliche Bau wird von dieser Seite Impulse bekommen.“ Schneider ergänzte: „Das Ausbaugewerbe verweist aktuell auf hohe Auftragsbestände, die noch in das nächste Jahr hinein reichen. Durch die anhaltend hohe Neubautätigkeit im Wohnungsbau sollte die positive Ordersituation auch im Ausbau nachhaltig sein. Insgesamt wird mit einem Umsatzwachstum von ca. 2 % gerechnet. Auch der Bereich Energie- / Gebäudetechnik sieht insgesamt eine solide Auftragslage. Insgesamt wird mit einer Umsatzsteigerung von ca. 3 % gerechnet.“

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Bauwirtschaft zur Koalitionsvereinbarung: Wille zum Sparen fehlt!

Schneider kritisiert falsche Akzentsetzung im Wohnungsbau und in der Verkehrsinfrastruktur Legislaturperiode sind rund 300.000 Wohnungen zu wenig auf den Markt gekommen. Das bekommen Familien mit mittlerem und niedrigeren Einkommen in den Ballungsgebieten zu spüren.“

„Wir sind tief enttäuscht über das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen. Hier wurden eindeutig falsche Schwerpunkte gesetzt. Die Große Koalition ist dabei, die Zukunft unseres Landes zu verspielen.“ So Karl-Heinz Schneider, Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, vor rund 800 Gästen auf dem 3. Deutschen Bauwirtschaftstag in Berlin.

Schneider kritisierte insbesondere „die neue Lust am Geld ausgeben im Bereich sozialer und konsumtiver Ausgaben“. „Trotz kontinuierlich steigender Steuereinnahmen, trotz niedrigster Zinsen sind die Politiker nicht in der Lage einen strukturell ausgeglichenen Haushalt vorzulegen, von Schuldentilgung ganz zu schweigen. Mit solider Haushaltspolitik hat das nichts mehr zu tun.“ Schneider kritisierte die falschen Weichenstellungen in der Wohnungsbaupolitik und in der Verkehrsinfrastruktur: "Die Erhöhung der Afa von 2 auf 4 % wäre im Wohnungsbau zwingend geboten. Trotz steigender Fertigstellungszahlen werden jedes Jahr weniger neue Wohnungen als eigentlich nötig gebaut. Allein während der abgelaufenen

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Das gilt auch für die energetische Gebäudesanierung; zwar will man einen Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz aufstellen, der aus dem Energieund Klimafonds gespeist werden soll; was dieser jedoch bewirken soll, bleibt unklar. „Wir fordern weiterhin die Erhöhung des CO2-Gebäudesanierungsprogramms auf mindestens 2 Mrd. Euro. Davon ist in dem Text aber keine Rede mehr.“ So Schneider weiter. „Auch hier hat die Große Koalition darauf verzichtet, durch eine steuerliche Abschreibungsmöglichkeit energetischer Sanierungsmaßnahmen privates Kapital in Milliardenhöhe zu aktivieren; dieses hätte zur energetischen Ertüchtigung des Gebäudebestandes beigetragen und gleichzeitig für weitere Einnahmen des Staates gesorgt. Stattdessen setzt man auf eine Mietpreisbremse, die verbunden mit der Kürzung der Modernisierungsumlage notwendige Investitionen in den Wohnungsbau verhindern wird.“ Neben dem Wohnungsbau wird die Verkehrsinfrastruktur weiter stiefmütterlich behandelt. Notwendige Investitionen dürften auch hier ausbleiben. Zwar sollen die Infrastrukturinvestitionen ab 2017 steigen, wenn auch die LKW-Maut steigen

wird. Dennoch wird damit das Delta zwischen den benötigten rund 14 Mrd. Euro jährlich und den derzeit tatsächlich zur Verfügung stehenden rund 10 Mrd. Euro nicht geschlossen. „Viele Ingenieurbauwerke, wie Straßenbrücken, haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht bzw. sind dem heutigen Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen. Viele Brücken, Stellwerke und Weichen der Bahn sind zum Teil noch aus der Kaiserzeit. Wir leben von der Substanz!“ Erläuterte Schneider. Das Wegeentgelt der Autofahrer aus der Mineralölsteuer, der KfZ-Steuer sowie der LKW-Maut beträgt derzeit schon 55 Mrd. Euro jährlich. Nur ein Bruchteil davon fließt wieder in die Straßeninfrastruktur zurück. „Daher ist eine Maut völlig überflüssig – schon gar, wenn sie, wie jetzt schon diskutiert auch auf Bundesstraßen ausgedehnt werden soll.“ So die Forderung Schneiders. Schneider appellierte an die neue Bundesregierung, die Zukunft unseres Landes nicht aufs Spiel zu setzen. „Wir erwarten gerade von einer Großen Koalition Mut zu Veränderungen und zu Reformen, damit Deutschland seine Pole Position in der globalen Welt sichern kann. Gerade in der jetzigen Situation Deutschlands und Europas müssen wir konsequent auf eine wachstums- und investitionsfördernde Politik setzen und gleichzeitig die Schuldentilgung endlich in Angriff nehmen, damit die zukünftigen Generationen nicht unter den Lasten, die sie zu tragen haben, zusammenbrechen.“


Energie. Bauen. Zukunft. Deutscher Bauwirtschaftstag 2013 Berlin. Nur wenige Stunden nach der Unterzeichnung der Koalitionsverträge machte die deutsche Bauwirtschaft deutlich, welchen Forderungen sie weiterhin eine laute Stimme verleiht: Energie. Bauen.Zukunft lautete das Motto auf dem Deutschen Bauwirtschaftstag 2013. Keine leichte Aufgabe war es nur wenige Stunden nach Unterzeichnung des Koalitionsvertrages den Tag der Bauwirtschaft organisatorisch reibungslos durchzuziehen. Dies gelang vor allem deshalb, weil das angekündigte Programm äußerst flexibel den Zeitplänen der - verständlicherweise - etwas gestressten Spitzenpolitiker angepasst wurde. Allein SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles sagte kurzfristig komplett ab, wurde jedoch mehr als adäquat durch den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der SPD, Florian Pronold, ersetzt. Er war Verhandlungsmitglied der Kommission Verkehr und Bauen und versprach, dass sich die Regierung zukünftig auf zentrale Projekte der Verkehrsinfrastruktur konzentrieren werde, damit diese zügig umgesetzt werden können. CDU-Generalsekretär

Hermann Gröhe, EU-Kommissar Günther Oettinger und der Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Meinhard Miegel komplettierten die illustre Referentenrunde. Eröffnet wurde der dritte deutsche Bauwirtschaftstag von ZDF-Moderatorin Dunja Hayali und dem Vorsitzenden der Bundesvereinigung Bauwirtschaft Karl-Heinz Schneider. Der hatte in der Kürze der Zeit schon einen guten Überblick über die Feinheiten des Koalitionsvertrages und sparte nicht mit Kritik: „Trotz kontinuierlich steigender Steuereinnahmen - die Rede ist von rund 700 Milliarden Eurotrotz niedrigster Zinsen sind die Politiker nicht in der Lage einen strukturell ausgeglichenen Haushalt vorzulegen, von Schuldentilgung ganz zu schweigen. Mit solider Haushaltspolitik hat das nichts mehr zu tun.“ Schnei-

der forderte weiter mehr Mut zu Reformen und mehr Mut zu Investitionen: „Bauinvestitionen stärken die Binnenkonjunktur, sie sichern die Zukunft und den Wohlstand von mehreren Millionen Menschen, allein in den Unternehmen, die wir hier repräsentieren, sind es 2,5 Millionen Arbeits- und 200.000 Ausbildungsplätze.“ Welche „Gesichter“ die Zukunft des Bauens prägen werden, zeigte der Auftritt des deutschen WorldSkills Team der Bauberufe, das in diesem Jahr äußerst erfolgreich an der Weltmeisterschaft der Berufe teilgenommen hat. Einige der jungen Handwerker und Unternehmer diskutierten mit den Rednern über ihre beruflichen Sorgen und Erwartungen. So antwortet z.B. Generalsekretär Hermann Gröhe auf die Frage der steuerlichen

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In der Gesprächsrunde mit CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe Mitte) die World-Skills Teilnehmer Sebastian Wichern (Maurer) und Maren Ottens (Malerin) mit Andre Büschkes, Dachdeckerunternehmer und ZVDH-Vizepräsident.

V.l.: Julian Schuster Unternehmer Rollladenbau, Christian Kemmerer, Bauschreiner und Teilnehmer WorldSkills, und Christian Frölich, Vereinigung Junger Bau-

Absetzbarkeit von Sanierungsmaßnahmen, diese habe zwar im Koalitionsvertrag keinen Niederschlag gefunden, so Gröhe, dennoch gäbe es weiterhin genügend Fördermöglichkeiten für Bauherrn, die energetische Sanierungsmaßnahmen durchführen.

ternehmer im ZDB, ist Nachhaltigkeit ein ganz großes Thema für die Branche und wird die gesamte Wertschöpfungskette betreffen. Der Staat jedoch, gab Prof. Miegel in der Diskussion zu bedenken, denke zurzeit gar nicht daran nachhaltig zu wirtschaften. Bliebe dies so, werde die Wachstumsdynamik immer weiter absinken.

Weitere Themen der Jungunternehmer waren Fachkräftesicherung, die Beibehaltung der Meisterpflicht und nachhaltiges Wirtschaften. Dazu hielt Prof. Dr. Meinhard Miegel unter dem

Titel „ Wachstum. Wohlstand. Zukunft? Perspektiven nachhaltiger Politik“ einen Impulsvortrag, der die 800 Teilnehmer nachdenklich stimmt. Sein Credo: Wir können kein Wachstum mehr schaffen, wenn wir weiterhin unsere Ressourcen auf vielen Ebenen ausnutzen. Dies zu ändern, verlange einen kompletten Paradigmenwechsel hin zu mehr Nachhaltigkeit in allen Bereichen des Lebens - auch in Politik und Wirtschaft. Für den Unternehmer Christian Frölich, Vorsitzender der Jungen Bauun-

V.l.: Björn Bohmfalk, Fliesenlegermeister, Markus Nachbauer, Präsident Bundesverband Gerüstbau und Sebastian Full, Straßenbauer im Gespräch mit dem neuen Bau-Staatssekretär Florian Pronold MdB, Moderation: Dunja Hayali, ZDF.

Gut, dass nach diesem kleinen Stimmungstief, ein bestens aufgelegter EU-Kommissar (für Energie) Günther Oettinger folgte. Er äußerte seine Hochachtung vor der Wertschöpfungskette Bau mit ihrer großen Bedeutung für die deutsche Wirtschaft. Auch das duale Bildungssystem sei beispielhaft für Europa und ein Garant für Qualität. Daher lohne es sich, so Oettinger, in Brüssel weiter für den Erhalt der Meisterpflicht in Deutschland zu kämpfen. Den Bauexperten empfahl er mehr Mut zum Neubau im Bestand: „Manchmal muss man auch den Mut haben, im Bestand die Abrissbirne einzusetzen“. Der Tag der Bauwirtschaft endete mit einem Abendempfang auf dem viel über das Gehörte diskutiert wurde. Spannend wird die nächste Bestandsaufnahme in zwei Jahren sein, dann schon mit einem ersten Fazit zur Halbzeit der Großen Koalition. Elke Herbst, Chefredakteurin DDH

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unternehmer im ZDB im Gespräch mit Prof. Dr. Meinhard Miegel und Dunya Hayali.

Eine lebhafte Debatte führten die Teilnehmer der Worldskills (v.l.) Matthias Köfer, Sanitärinstallateur, Andreas Fichter, Zimmerer und Andreas Schenk, Stuckateurmeister, mit dem EU-Kommissar für Energie Günther Oettinger.

Ein voller Saal beim Deutschen Bauwirtschaftstag.

Die deutschen Experten der WorldSkills 2013.

Die Teilnehmer der WorldSkills 2013 auf dem Deutschen Bauwirtschaftstag.

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Deutscher Obermeistertag 2013 immer stärker in den Mittelpunkt, seine Zufriedenheit ist ausschlaggebend für eine erfolgreiche Verbandsarbeit!“ Denn zufriedene Mitglieder fühlen sich ihrer Organisation verbunden, engagieren sich und zahlen auch höhere Beiträge. Laut Stumpf sei es für einen Der 6. Deutsche Obermeistertag am 27. November 2013 in BerVerband welin bot einen bunten Strauß an Impulsen für eine erfolgreiche sentlich, seine Innungs- und Verbandsarbeit. NDR-Redakteurin Anja Würzberg Leistungen und führte die rund 250 Obermeister und Innungsvertreter aus ganz Vorteile für das Deutschland durch einen anregenden und kurzweiligen Nachmiteinzelne Mittag. glied klar und immer zu kommunizieren. „StelZum Auftakt des Deutschen len Sie sich als Marke auf und Obermeistertages gab es einen schaffen Sie einen Mehrwert!“ Impulsvortrag „Mitglieder für den Verband begeistern – ein In der abschließenden Gezentraler Erfolgsfaktor für Versprächsrunde ging es um Beibände“ von Prof. Dr. Marcus spiele erfolgreicher InnungsarStumpf von der Fachhochschule beit. Dipl.-Ing. Klaus Arbeiter, Salzburg. Er forderte auf, dass stellvertretender Obermeister Verbände von Sportvereinen lerder Fachinnung für Stuck Putz nen sollten. Mitglieder müssten Akustik und Trockenbau aus begeistert werden. Sie müssten Köln, äußerte sich kritisch zum zu Fans gemacht werden, um sie Begriff der Innung. „Es hat etwas dauerhaft an die Organisation Geheimbündlerisches an sich, zu binden. „Das Mitglied rückt daher spreche ich lieber von einem Netzwerk für das Baugewerbe.“ Seiner Meinung lebe dieses Netzwerk von den engagierten Personen. Daher sei das gemeinsame Bier am Ende einer Veranstaltung zur Mitgliedergewinnung Gesprächsrunde mit v.l: Prof. Dr. Stumpf, Klaus Arbeiter, Anja mit einer der Würzberg, Michael Seitz und Manfred Schüler.

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wichtigsten Punkte. Michael Seitz, Hauptgeschäftsführer des Norddeutschen Baugewerbeverbandes in Hamburg, sprach sich zur Mitgliedergewinnung für eine Schnuppermitgliedschaft für ein Jahr zum halben Preis aus. Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Fulda, Manfred Schüler, bietet das in seiner Organisation zwar nicht an, setzt dafür auf eine kostenfreie Mitgliedschaft für ein Jahr an. Das Fazit beider war jedoch

Prof. Marcus Stumpf

gleich. Beide berichteten von einem „Klebeeffekt“. Zwischen 80 und 90 Prozent der Unternehmer blieben danach dauerhaft in der Innung. Den Weg zum EnergiePlus-Haus skizzierte Prof. Dr.-Ing. M. Norbert Fisch. Der Bauingenieur ist Professor für Bauphysik und Gebäudetechnik an der Technischen Universität Braunschweig. „Das Passivhaus war gestern, das Aktivhaus ist die Zukunft. Das Gebäude wird künftig als Kraftwerk und Tankstelle gebraucht, denn die Elektromobilität wird kommen. Es ist nur eine Frage der Zeit.“ Beim Energieplus-Haus stehe die Betrachtung des Energieverbrauches über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes im Mittelpunkt, also auch der Energieverbrauch beim Bau. Hier sieht Prof. Fisch beim Haus der Zukunft noch Potential. Es geht nicht nur um das Dämmen des Gebäudes, sondern auch um eine Optimierung zwischen der Energieerzeugung und -reduzierung.


Prof. M. Norbert Fisch

Den Startschuss für eine neue Kooperation zwischen der KfW und dem ZDB gab Dr. Burkhard Touché mit seinen Ausführungen über die Leistungen der KfW für das Handwerk. Die drittgrößte Bank Deutschlands stellt umfangreiche Förderprodukte für Bau- und Sanierungsvorhaben

Dr. Burkhard Touché

bereit, die in einem gemeinsamen Flyer von ZDB und KfW vorgestellt werden . In der anschließenden Gesprächsrunde stellte Dipl.-Ing. Gerhard Winkler, Geschäftsführer der Zertifizierung Bau GmbH, die Nachhaltigkeitszertifizierung vor, die auf der Grundlage der vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) vorgegebenen Kriterien aufgebaut ist. Über ihre positiven Erfahrungen damit berichtete Dipl.-Ing. Gisela Raab, Raab Baugesellschaft GmbH & Co. KG aus dem bayerischen Ebensfeld. Sie legte Wert darauf, dass es

Johannes Lunz

ihr bei der Nachhaltigkeit nicht nur um Energieeffizienz, sondern auch um Barrierefreiheit und Wohngesundheit ginge. „Gut aufgestellt – Merkmale

erfolgreicher Bauunternehmen“ lautete das Motto einer von BRZ Deutschland moderierten Gesprächsrunde. BRZ Deutschland Gesprächsrunde mit v.l.: Gerhard Winkler, Prof. Fisch, Anja ist der führende Würzberg, Dr. Burkhard Touché und Gisela Raab. IT- und Organisa„das Bohren dicker Bretter“. Der tionsspezialist für die Baubranam Tag der Obermeister-Veranche. staltung veröffentlichte Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU Über die „Renditekiller in der und SPD wurde aus Sicht des Bauwirtschaft“ sprach zunächst Baugewerbes kritisch bewertet. BRZ-Geschäftsführer Johannes (kü) Lunz. Nachfragemonopole, großer Zwang zum Anschlussauftrag, extrem hohe Risiken und die Ignoranz von Kostenbestandteilen würden die Rendite der Unternehmen belasten. Hier müssten die Unternehmer ansetzen. Dazu gehören u.a. eine richtige Selektion von Kunden, gute Organisation und Planung, die Beherrschung von Projektrisiken und Gesprächsrunde Gut aufgestellt - Merkmale erfolgreicher Bauunternehmen v.l.: Felix Paleppa, Christian Frölich, Karl Früh, das Networkung Stefan Stark und Johannes Trienekens. mit den richtigen Partnern. Mit einem Rückblick auf die Lobbyarbeit 2013 und einen Ausblick auf das Jahr 2014 wurde der Deutsche Obermeistertag beendet. ZDB-Präsident Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein und seine Vizepräsidenten Wolfgang Paul und Frank Dupré versprachen im Interesse des Baugewerbes und seiner Unternehmen weiterhin

Als Gast auf dem Baugewerbe-Abend konnte ZDB-Präsident Loewenstein HDB-Präsident Prof. Thomas Bauer begrüßen.

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Goldene Verdienstmedaille des ZDB für Hans Stiglocher

ZDB-Präsident Loewenstein dankt Hans Stiglocher (r.) für sein besonderes Engagement für das Deutsche Baugewerbe.

„Er ist nicht die Regel, er ist die Ausnahme!“, so würdigte Dr.Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB), das 40-jährige vielfältige ehrenamtliche Engagement von Bauunternehmer Hans Stiglocher. Hans Stiglocher wurde auf der Mitgliederversammlung des ZDB am 27. November 2013 mit der Goldenen Verdienstmedaille des Deutschen Baugewerbes ausgezeichnet. Seit 1990 führt Stiglocher den Baumaschinen- und Geräteausschuss des ZDB und sorgt dafür, dass für die Branche das technisch Machbare ausgelotet und das betriebswirtschaftlich und ökologisch Sinnvolle umgesetzt werden konnte. Möglich war dies durch die Kompromissfähigkeit und die vielfältige Vernetzung von Stiglocher mit den Herstellern, Unfallversicherung, Normungswesen und allen weiteren Akteuren der Branche. Dazu sagte ZDB-Präsident Loewenstein: „Baumaschinen sind unsere Hauptproduktionsmittel und von ihrem richtigen Einsatz hängt die Wirtschaftlichkeit des Bauens entscheidend ab. Ihre Bediener tragen große Verant-

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wortung für Mensch, Maschine und Umwelt, was besondere Fachkenntnis und Erfahrungen voraussetzt.“ Stiglocher sorgte als Vorsitzender des Baumaschinen- und Geräteausschusses dafür, dass mit der ZUMBAU einheitliche Standards für die Fortbildung und Prüfung von Maschinenführern aller Art entwickelt wurden und werden. Bauunternehmen und qualifizierte Arbeitnehmer haben somit die sicherste Möglichkeit, ihre Berufsbefähigung und geeignete Unterweisung nachzuweisen. Stiglocher zeigte auch großes Interesse an Fragestellungen der erfolgreichen Unternehmensführung in mittelständischen Bauunternehmen. Sehr früh und sehr weitsichtig hat er das hohe Potenzial der Rechentechnik für die Bauunternehmen erkannt. Dabei war das „computern“, wie er es selbst nennt, nie Selbstzweck. Zahlreiche Softwareerscheinungen der vergangenen Jahre mit Praxislösungen für das kleine und mittlere Bauunternehmen tragen seine Handschrift mit.

Als Mitglied im Kuratorium zur Verleihung der Konrad-Zuse-Medaille und Mitglied der Konrad-Zuse-Stiftung hält er den Kontakt zum Hochschulwesen für das Baugewerbe. Als Mitglied im Ausstellerbeirat der bauma, der größten Baumaschinen-Messe der Welt und Mitglied in der Jury des bauma-Innovationspreises, der bedeutendsten Baumaschinen-Auszeichnung weltweit ist er im regen Austausch mit der Herstellerindustrie.


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Impressionen

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Die Kautionsversicherung der VHV deckt sämtliche Bürgschaftsverpflichtungen ab und erhöht parallel den finanziellen Spielraum des Unternehmens.

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Kaum Nachwuchs, hohe Schäden, schlechter Ruf Bilanz nach 10 Jahren fehlender Meisterpflicht im Fliesenlegerhandwerk Die Abschaffung der Meisterpflicht im Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk war eine Fehlentscheidung zulasten dieser Branche und der Verbraucher. Dies ist die Bilanz des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB) und der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) nach bald zehn Jahren Erfahrung mit

Oben: Arbeit eines Fliesenlegermeisters. Unten: Standardleistung weltweit.

der Novelle der Handwerksordnung (HwO). Die Qualität in dem einstigen Vorzeige-Handwerk ist drastisch gesunken, die Ausbildungsleistung eingebrochen. Die Zahl der Fliesenlegerbetriebe hat sich seit In-Kraft-Treten der HwO-Novelle mehr als verfünffacht. Waren im Jahr 2004 in Deutschland etwa 12.000 Fliesenlegerbetriebe eingetragen, waren es am 31. Dezember 2012 über 68.000; darunter 18.500 Betriebe, deren Inhaber aus den MOE-Staaten kommen. Vor InKraft-Treten der HwO-Novelle im Jahr 2004 lag die Zahl der bestandenen Meisterprüfungen im Fliesenlegerhandwerk konstant bei etwa 550 pro Jahr,

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mittlerweile sind es nur noch knapp 100 Meisterprüfungen, mithin ein Rückgang um 80 %. Auch die Ausbildungsleistung hat um mehr als die Hälfte abgenommen. Wurden im Jahr 2002 deutschlandweit noch knapp 4.500 Fliesenleger ausgebildet, so waren es im Jahr 2012 nur noch etwas mehr als 2.000. Langfristig werden durch diese Entwicklung qualifizierte Mitarbeiter und Meister fehlen, die eine praxisorientierte Ausbildung vermitteln können. Ursache für diese dramatische Entwicklung ist der Wegfall der Meisterpflicht für Fliesenleger zum 1. Januar 2004 aufgrund der HWO-Novelle. Jeder der möchte, kann sich ohne Nachweis einer Qualifikation als Fliesenleger selbstständig machen. Dies führte zu einem gnadenlosen Unterbietungswettlauf. Selbst florierende Unternehmen sahen sich gezwungen, langjährige Mitarbeiter zu entlassen. Diesen blieb nur der Weg sich – meist als Ein-Mann-Betrieb selbstständig zu machen, nicht selten als Scheinselbstständige. Als solche haben sie keinen Anspruch auf den Tariflohn. Die Konkurrenz mit wenig oder gar nicht qualifizierten Anbietern drückte ihr Einkommen stetig weiter nach unten. Kaum einer der mittlerweile zu Einzelunternehmern geschrumpften Betriebe bildet noch aus. Ohnehin ist die Branche unter den bestehenden Bedingungen für den Nachwuchs wenig attraktiv. Das Image hat zusätzlich gelitten, weil ohne Fachkräfte die Qualität der Arbeit in Verruf geraten ist. Kunden müssen mit gravierenden Mängeln rechnen, die Schäden in Höhe von mehreren Tausend Euro nach sich ziehen. „Der Wegfall der Meisterpflicht für Fliesenleger hat in eine Sackgasse geführt“, stellte der stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers

fest. „Wird dem nicht schnellstens entgegengesteuert, wird es in wenigen Jahren so gut wie keine Qualitätsbetriebe in dieser Branche mehr geben. Das Knowhow ist dann ein für allemal weg und ein einst stolzer Handwerkszweig damit Geschichte. Verbraucher, die dann verlässliche Qualität für ihre Immobilie wollen, werden lange suchen und dabei viel Glück haben müssen, bis sie einen qualifizierten Fachmann finden. „Die Vielzahl der Einmann-Betriebe bereitet uns große Sorgen. Denn sie bilden das Einfallstor für Illegalität am Bau. Sie erhalten die Zulassung im Fliesenlegerhandwerk, treten aber als Kolonnen auf Baustellen auf und verrichten eine Vielzahl von Tätigkeiten anderer Gewerke, was zu Schäden weit über das eigentliche Fliesenlegerhandwerk hinaus führt.“ Ergänzte Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes. IG BAU und ZDB fordern von der neuen Bundesregierung eine Korrektur der HwO-Novelle. Es muss sichergestellt werden, dass Kunden für ihr Geld fachgerechte Leistungen erhalten und nicht erst über langwierige und oft aussichtlose Prozesse hohe Schadenssummen einklagen müssen. Ein auch zukünftiges Angebot an Fach- und Meisterleistungen wird es aber nur geben, wenn gut qualifizierte Kräfte sich nicht weiterhin in Konkurrenz zu ungelernten Dumpinganbietern gezwungen sehen. Der einfachste Weg dahin ist die Rückkehr zur Meisterpflicht im Fliesen-, Platten- und Moaiklegerhandwerk. Darüber hinaus stärkt eine solche Entscheidung nicht nur das Fliesenlegerhandwerk, sondern wäre ein starkes Zeichen für die duale Berufsausbildung, um die Deutschland beneidet wird.


Ettersburger Gespräch

Bundesstiftung Baukultur setzt auf Qualität „Normierung – Kosten – Zeitdruck. Wo steht die Baukultur?“ Mit dem Meinungs- und Erfahrungsaustausch von Entscheidern aus Politik, Gesellschaft, Bau-, Wohnungsund Immobilienwirtschaft am 26. und 27. September 2013 auf Schloss Ettersburg bei Weimar geben die Bundesstiftung Baukultur und ihre Partner erneut wichtige Impulse zur Zukunft der Baubranche. Auch mit diesem bereits 5. Ettersburger Gespräch will die Bundesstiftung Baukultur zeigen, dass Qualität und Wirtschaftlichkeit kein Widerspruch sind und Baukultur einen wichtigen Standortfaktor für Deutschland darstellt. In ihren Impulsvorträgen unterstrichen Christian Carius (Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Thüringen), Ministerialdirektor Günther Hoffmann(Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung) und Engelbert Lütke Daldrup (Geschäftsführer der IBA-Thüringen) die Bedeutung beispielgebender Lösungsansätze als Maßstäbe für ein zukunftsfähiges Handeln angesichts der gegenwärtigen gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen, wie z.B. der Energiewende, dem demografischen Wandel sowie soziokultureller und finanzieller Veränderungsprozesse.

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Ein besonderes Augenmerk bei den konkreten Projektbeispielen galt standardisierten Verfahren und der Frage, ob das Streben nach Kosten- und Zeitersparnis baukulturelle Qualitäten ausschließt. Die vorgestellten Beispiele widerlegten dies deutlich, sie zeigten im Gegenteil eindrucksvoll, wie eine effektive Planung und

Die Ettersburger Gespräche bieten genügend Raum für den Austausch mit wichtigen Akteuren bei Auftraggebern und Auftragnehmern.

kontinuierliche Zusammenarbeit der Verantwortungsträger zu gelungenen Projekten beiträgt, die den Stadtraum positiv prägen. Mit dem 5. Ettersburger Gespräch hat sich der baukulturelle Austausch der Bundesstiftung Baukultur auf Schloss Ettersburg zu einer festen Einrichtung etabliert. Die Veranstaltung wird voraussichtlich am 18./19. September 2014 fortgesetzt.

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Bundesleistungswettbewerb 2013

Die können was! Der beste Baunachwuchs im Wettstreit. mit drei Gold-, zwei Silber- und einer Bronzemedaille, gefolgt von Niedersachsen mit der Goldund zwei Silbermedaillen. Den dritten Platz im Länderranking belegt Baden-Württemberg mit zwei Gold- und je einer Silberund Bronzemedaille.

Marcel Henning, Drittplatzierter im Wettbewerb der Isolierer.

Zum 62. Mal sind die Besten der Besten im Bundesleistungswettbewerb in den Bauberufen in sieben Gewerken gegeneinander angetreten und haben ihre Sieger in Biberach ermittelt. „Dabei sind alle Gewinner, diejenigen, die sich dem Wettbewerb gestellt haben, als auch diejenigen, die heute Medaillen gewonnen haben. Der deutsche Bau-Nachwuchs ist bestens ausgebildet und für die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet.“ Erklärte Klaus-Dieter Fromm, Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses im ZDB zum Abschluss der Wettbewerbe. „Grundlage dafür ist das duale Ausbildungssystem, das am Bau noch durch die Unterwei-

Gruppenbild der Stuckateure mit Experten.

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sung in den überbetrieblichen Ausbildungsstätten ergänzt wird. Insgesamt investiert die Branche ca. 600 Mio. Euro in die Ausbildung ihrer zukünftigen Facharbeiter. Um dieses System werden wir weltweit beneidet. Und dennoch ist es in Gefahr!“ Erläuterte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe, und fügte hinzu: „Wer die Meisterpflicht abschafft, schafft die Grundlage jeglicher Ausbildung ab. Langfristig werden qualifizierte Meister fehlen, die eine praxisorientierte Ausbildung vermitteln können.“ Gesucht! Gefunden: Insgesamt wurden 28 Medaillen vergeben. Sieger im Ranking der Bundesländer ist Bayern

Die Beton- und Stahlbetonbauer.

Die Goldmedaille im Maurerhandwerk geht an Vitali Kuhn (26) aus Schwarzenbek in Schleswig-Holstein. Zweiter Bundessieger wird Sven Jungmann (19) aus Völklingen im Saarland. Auf den dritten Platz kommt Marcell Pingel (23) aus Rostock (Mecklenburg-Vorpommern). Im Beton- und Stahlbetonbauerhandwerk geht die Goldmedaille an Florian Meppelink (20) aus Laar in Niedersachsen. Silber erringt der 20jährige Pascal Gottfried aus Rattelsdorf (Bayern). Bronze geht an Timo Niß (20) aus Hamburg. Deutscher Meister der Straßenbauer ist der 19jährige Janek Döring aus Harsefeld in Niedersachsen. Silber geht an Philipp Wähner (24) aus Erlau (Sachsen); die Bronzemedaille erringt Alexander Göck (20) aus Maihingen (Bayern). Eric Brie-Knöpfle (20) aus Löffingen (Baden-Württemberg) erkämpft sich die Goldmedaille im Fliesen-, Platten- und Mosaikle-


Siegerehrung bei den Zimmerern mit Wertungsrichtern.

Die Brunnenbauer im Ausbildungszentrum Rostrup.

gerhandwerk. Die Silbermedaille geht an Volker Rosenberg (20) aus Berumbur (Niedersachsen). Bronze erringt Johannes Frei (20) Großkrotzenburg (Hessen). Deutscher Meister der Stuckateure ist der 22jährige Marc Armbrüster aus Baienfurt (Baden-Württemberg). Die Silbermedaille geht an Robin Scherer (18) aus Burgbernheim (Bayern). Bronze erringt Alexander Borelbach (21) aus Orsfeld (Rheinland-Pfalz). Deutscher Meister der Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer ist Maximilian Braun (20) aus Augsburg in Bayern. Die Silbermedaille geht an Nico Adomat (20) aus Hessisch Oldendorf (Niedersachsen). Bronze erkämpft sich Marcel Henning (24) aus Berlin. Christian Dietrich (20) aus Ansbach (Bayern) erringt die Goldmedaille bei den Zimmerern. Die Silbermedaille geht an Nick von Allwörden (19) aus Buchholz (Schleswig-Holstein). Bronze bekommt Sebastian Luib (21) aus Bad Saulgau (Baden-Württemberg).

Gruppenbild der Maurer mit gemauertem Bagger.

Bundessieger der Brunnenbauer wurde Gian Rudolph (21) aus Celle in Niedersachsen. Der zweite Platz ging an den 24jährigen Christoph Hellstern aus Muggensturm in Baden-Württemberg, Dritter wurde Martin Richter (19) aus dem bayerischen Windelsbach. Die Brunnenbauer hatten ihre deutschen Meister in Bad Zwischenahn im Bau-ABC Rostrup ermittelt. Sponsoren des 62. Bundesleistungswettbewerb waren: BG BAU, Stabila und SOKA-BAU.

Die Fliesenleger.

Siegerehrung bei den Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierern.

Die Straßenbauer.

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Fachtagung "Evaluierung des PQ-Systems" Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung Seit Einführung des nationalen Präqualifikationsverfahrens haben die Unternehmen des Bauhaupt- und Baunebengewerbes die Möglichkeit, alle vorzulegenden Eignungsnachweise gemäß § 6 VOB/A durch eine neutrale Stelle prüfen zu lassen und in einer sogenannten PQ-Liste geführt zu werden. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung hatte per Erlass im Jahr 2006 das PQ-System bei der Vergabe von Bauleistungen des Bundes eingeführt. Öffentliche Auftraggeber akzeptieren demnach einen Eintrag in der Liste des Vereins für Präqualifikation von Bauunternehmen e.V. als Eignungsnachweis. Den Bauunternehmen ist weiterhin freigestellt, ihre Eignung auch durch Einzelnachweise zu belegen. Für öffentliche Auftraggeber bedeutet das Präqualifikationsverfahren weniger Zeitaufwand und eine Ersparnis von Kosten, wenn sie ihrer Verpflichtung zur Eignungsprüfung durch den Zugriff auf die PQ-Liste nachkommen können. Auf für Unternehmen lohnt sich die Aufnahme in die Liste als Qualitätsnachweis im Wettbewerb. Das PQ-Verfahren hat sich inzwischen auf Bundesebene etabliert. Zurzeit sind über 8.000 Unternehmen präqualifiziert, davon mehr als die Hälfte kleine und mittlere Unternehmen. Die Fachtagung "Evaluierung des PQ-Systems" diente dem Erfahrungsaustausch und der Diskussion mit allen Betroffenen. Die Ergebnisse werden in die Evaluierung des PQ-Systems einfliesen.

Fakten: Insgesamt sind 8.100 Unternehmen präqualifiziert, 5.100 Auftraggeber nutzen die PQ-Liste des PQ-Vereins. Die durchschnittliche Unternehmensgröße der präqualifizierten Unternehmen beträgt 33 gewerbliche Mitarbeiter. Der durchschnittliche jährliche Umsatz liegt pro

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Über die Erfahrungen der mittelständischen Bauwirtschaft mit dem PQ-System informierte auf der Fachtagung ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa (r.).

präqualifiziertem Betrieb bei 7,3 Mio. Euro. Bei 8.100 Un-ternehmen entspricht dies einem Gesamtumsatz von knapp 60 Mrd. Euro. Das sind rund zwei Drittel des gesamten Branchenumsatzes des Bauhauptgewerbes. Der Nachunternehmer-Anteil beträgt im Durchschnitt knapp 11 %. Spitzenreiter der präqualifizierten Leistungsbereiche ist der Hochbau mit 65 % der Unternehmen. Im Bereich Tiefbau sind 33 % der Unternehmen und im Straßenbau 24 % präqualifiziert. Stichwort Entbürokratisierung: Der Zeitraum zwischen der Antragsstellung bei der Zertifizierung Bau und der Einstellung in die Liste der präqualifizierten Unternehmen betrug in den letzen drei Monaten im Schnitt zwei Wochen. Stichwort Vertrauen: Die Aktualisierung der Nachweisdokumente kann bei der SOKA-Bau und der Bau-BG einfach und unproblematisch im direkten elektronischen Austausch erfolgen, weil 82 % der Unternehmen der PQ-Stelle eine entsprechende Vollmacht eingeräumt haben. Die Zahlen zeigen, dass sowohl auf Seiten der Auftraggeber als auch der Unternehmen ein hohes Maß von Vertrauen vorhanden ist. In Deutschland dürfte mit ca. 21.000 präqualifizierten Unternehmen die Grenze des Machbaren und des Sinnvollen erreicht sein. Wenn heute von den 21.000 Betrieben bereits über 8.000 präqualifiziert sind, ist das einerseits ein eindeutiger Beleg für die Akzeptanz des Systems, andererseits macht eine nähere Betrachtung auch den Handlungsbedarf deutlich, der insbesondere aus Sicht des Mittelstands besteht. Wenn einzelne Vergabestellen der Präqualifikation nicht die Bedeutung zukommen lassen, die das System verdient, ist es kein Wunder, wenn die Unternehmen zögern, sich präqualifizieren zu lassen.


Koalitionsverhandlungen Im Gespräch mit der Politik

V.l.: Staatssekretär im BMVBS Rainer Bomba und Felix Pakleppa.

V.l.: Andreas Demharter, Gerda Hasselfeldt, Felix Pakleppa.

Die Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und CDU/CSU gaben Anlass zu zahlreichen Hintergrundgesprächen mit den Vertretern der Parteien und in den Ministerien des Bundes. Mit dem Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung erörterte ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa die Positionen des

Baugewerbes insbesondere beim Wohnungsbau, aber auch bei anstehenden Infrastrukturaufgaben. Mit Gerda Hasselfeldt von der CSU wurden bauund sozialpolitische Anliegen diskutiert. An diesem Gespräch beteiligte sich für die Landesverbände der Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes Bayerischer Bauinnungen, Andreas Demharter.

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Neues aus der Technikpolitik

Rußpartikelfilter, Kreislaufwirtschaft, Flüssigboden, EnEV, Gefahrstoffe Baugewerbe kritisiert Deutsche Bahn

Die Spitzenverbände der deutschen Bauwirtschaft haben sich mit einem gemeinsamen Positionspapier an das Bundesver-

im Abfallrecht die Erfolge der Kreislaufwirtschaft Bau. Die Positionen des Baugewerbes zur Kreislaufwirtschaft haben wir in einem aktuellen Baustein zusammengefasst. Sie finden ihn unter www.zdb.de.

ZDB BAUSTEIN Ausgabe 9 / November / 2013

ZDB-Positionen zur Kreislaufwirtschaft Bau

kehrsministerium und damit an den Eigentümer der DB AG gewandt, um umverhältnismäßige Härten bei der Nachrüstung von Baumaschinen mit Diesel-Partikelfiltern auf Baustellen der DB Projektbau GmbH und damit einen Alleingang der Deutschen Bahn zu verhindern. Anlässlich der Übergabe des Positionspapiers äusserte ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa sein Unverständnis über die Pläne: „Die Umweltbelastung, die aus den auf Bahnbaustellen im innerstädtischen Bereich eingesetzten Baumaschinen resultiert, ist kaum meßbar und liegt bei ungefähr einem halben Prozent. Der Aufwand der Unternehmen, die nun Rußpartikelfilter, die bis zu 15.000 Euro kosten, einbauen müssen, steht in keinem Verhältnis dazu.“

Der größte Abfallstrom in Deutschland

Ressourcenschonung steht im Vordergrund

Mineralische Bauabfälle einschließlich Böden stellen mit einem Aufkommen von bis zu 200 Mio. Tonnen jährlich den mit Abstand größten Abfallstrom in Deutschland dar. Die deutsche Bauwirtschaft hatte sich bereits 1995 als erste Branche gegenüber der Bundesregierung selbstverpichtet, die Deponierung verwertbarer mineralischer Abfälle innerhalb von zehn Jahren zu halbieren. Dieses Ziel konnte deutlich übertroffen werden:

Mineralische Abfälle und Böden stellen wertvolle Ressourcen dar. Durch das Baustoff-Recycling und die Wiederverwendung von Böden konnten 2010 nahezu 90 % hiervon im Stoffkreislauf gehalten werden. Hierdurch schonen wir Ressourcen und reduzieren den Landschaftsverbrauch. Ohne wären für die heute im Kreislauf gehaltenen Ressourcen nicht genügend Deponiekapazitäten vorhanden.

Noch 1996 betrug die Menge der jährlich deponierten mineralischen Abfälle 75,3 Mio. Tonnen. Gemäß dem letzten Monitoringbericht der Kreislaufwirtschaft Bau wurden im Jahr 2010 nur noch 15,4 Mio. Tonnen mineralischer Abfälle beseitigt und somit die Deponierung mineralischer Abfälle innerhalb von 14 Jahren um ca. 80 % reduziert.

Europäische und nationale Vorgaben übererfüllt

Verwertungsquoten mineralischer Bauabfälle 2010 Durchschnitt 91,7 %

Die EG-Abfallrahmenrichtlinie und das deutsche Kreislaufwirtschaftsgesetz fodern übereinstimmend eine Recycling- und Verwertungsquote von mindestens 70 % bis zum Jahr 2020. Die deutsche Bauwirtschaft übertrifft diese Anforderung mit einer Quote von über 90 % bereits heute deutlich. Die Kreislaufwirtschaft Bau ist somit in Deutschland keine Vision, sondern seit langem gut funktionierende Praxis.

Boden und Steine Verwertungsquote 88,2 %

Geplante Neuregelungen bedrohen die Erfolge der Kreislaufwirtschaft Bau

100 80 Baustellenabfälle Verwertungsquote 96,9 %

60 40 20

Bauschutt Verwertungsquote 95,9 %

0

Bauabfälle auf Gipsbasis Verwertungsquote 76,3 %

Quelle: Kreislaufwirtschaft Bau

Zentralverband des Deutschen Baugewerbes Kronenstraße 55 - 58 | 10117 Berlin Tel. 030 20314-0 | Fax 030 20314-419 E-Mail: bau@zdb.de | www.zdb.de

Straßenaufbruch Verwertungsquote 98,6 %

Die mit dem Inkrafttreten des Kreislaufwirtschaftsgesetzes am 1. Juli 2012 von der Bundesregierung verfolgte Neuordnung des Abfallrechts stellt eine Bedrohung der Kreislaufwirtschaft Bau dar. Mit der geplanten Änderung der Grundwasserverordnung würde eine große Zahl von Grenzwerten für das Eluat aus Recycling-Baustoffen und Böden verrechtlicht werden, die die Anforderungen an die Trinkwasserqualität übersteigen. Der durch den Recycling-Baustoff gesickerte Wassertropfen müsste demnach sauberer als Trinkwasser sein. Besonders unverständlich hierbei ist, dass die Schadstoffkonzentration ausschließlich im Sickerwassertropfen und nicht im zu schützenden V.i.S.d.P. Dr. Ilona K. Klein

Innovative FlüssigbodenBauweise im Tiefbau

Die Bundesqualitätsgemeinschaft Flüssigböden hat erste Hersteller von qualitätsgesicherten Flüssigböden zertifiziert. Anlässlich der Verleihung der ersten Qualitätszeichenurkunde BQF-Flüssigböden an den Flüssigbodenhersteller A. Frau-

ZDB-Baustein Kreislaufwirtschaft Bau

Mineralische Bauabfälle einschließlich Böden stellen mit einem Aufkommen von bis zu 200 Mio. Tonnen jährlich den mit Abstand größten Abfallstrom in Deutschland dar. Die deutsche Bauwirtschaft hatte sich bereits 1995 als erste Branche gegenüber der Bundesregierung selbstverpfl ichtet, die Deponierung verwertbarer mineralischer Abfälle innerhalb von zehn Jahren zu halbieren. Dieses Ziel konnte deutlich übertroffen werden. Leider bedrohen nun geplante Neuregelungen

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lichkeiten. Das Engagement baugewerblicher Unternehmen als Hersteller von Flüssigböden beweist, welche Vorteile die innovative Bauweise gerade für den Leitungstiefbau bietet.“ Der nächste Fachkundelehrgang mit optionaler Fachkundeprüfung für zeitweise fließfähige und selbstverdichtende Verfüllbaustoffe (ZFSV), kurz Flüssigböden, findet am 20. Februar 2014 in Nürnberg statt. Nähere Informationen erhalten Sie unter www. bqf-fluessigboden.de.

EnEV verabschiedet

Der Bundesrat hat die neue Energieeinsparverordnung verabschiedet. Die Anforderungen für den Neubau werden ab 1. Januar 2016 um 25 % steigen. Der Gebäudeenergieausweis wird durch die Einführung von Klassen ergänzt und damit verbraucherfreundlicher. Der ZDB hatte seinerzeit in seiner Stellungnahme eine 25%-ige Steigerung der Anforderungen im Neubaubereich als ambitioniert bezeichnet und gleichzeitig gefordert, im Gebäudebestand auf eine Anhebung der Anforderungen zu verzichten. Grundsätzlich ist mit der Novelle der EnEV die Position des ZDB berücksichtigt, da die U-Werte des Referenzgebäudes sowie die Anforderungen an den Transmissionswärmeverlust nicht verschärft wurden. Lediglich ab 2016 müssen die U-Werte des Referenzgebäudes eingehalten werden.

GefKomm

enrath Recycling GmbH sagte Wolfgang Türlings, Vorsitzender der Bundesqualitätsgemeinschaft Flüssigböden (BQF): "Zeitweise fließfähige und selbstverdichtende Verfüllbaustoffe, kurz als Flüssigböden bezeichnet, eröffnen im Tiefbau neue Mög-

Wer gefährliche chemische Stoffe oder Produkte auf den Markt bringt, hat unaufgefordert und kostenlos ein Sicherheitsdatenblatt (SDB) zu übermitteln. Das Gefahrstoff- und Arbeitsschutzmanagement in den Unternehmen steht hier vor großen Herausforderungen. Die rechtssichere Branchenlösung für Hersteller und Kunden zur Verwaltung der SDBs ist kostenfrei unter www.gisbau.de abrufbar.


Best in Cloud

Bedeutung von Cloud Computing für die Bauwirtschaft wächst Große Freude bei der Preisverleihung „Best in Cloud" in Frankfurt. Die BRZ Deutschland GmbH aus Nürnberg konnte sich gegenüber den 30 ins Finale eingezogenen Mitbewerbern um die "Best Business Idea" erfolgreich durchsetzen. Insgesamt nahmen am Wettbewerb „Best in Cloud", ausgerichtet von der Fachzeitschrift Computerwoche, über 50 Unternehmen mit ihren Fallbeispielen aus dem Bereich Cloud Computing teil. Überzeugend: Echte Mehrwerte in Echtzeit Die Fachjury würdigte den Erfolgsbeitrag, den die besondere Cloud-Lösung der BRZ Deutschland GmbH für Unternehmen der Baubranche bietet. Es sei am Beispiel des Referenzkunden Klaus Gross Straßenbau GmbH aus Drakenburg überzeugend dargestellt worden, wie beispielsweise wichtige Informationen zu einzelnen Bauprojekten immer sofort auf den Baustellen vor Ort verfügbar sind. Damit können Baubetriebe wesentlich schneller reagieren und Gegenmaßnahmen einleiten, wenn beispielsweise Ist-Werte vom geplanten Soll abweichen. Und auch die Kosteneinsparungen durch den Wegfall von IT-Wartung oder eigener Serversysteme wurden in die Bewertung miteinbezogen. Die Cloud erfolgreich „zum Leben erweckt" Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury war die ideale Verbindung von Software als Service (SaS) und Auslagerung der kaufmännischen Verwaltung an BRZ-Outsourcing. So können Abläufe

BRZ-Vertriebsleiter Uwe Hüttner und BRZ-Systems-Chef Waldemar Kühn nahmen den Sonderpreis für die „Best Business Idea" entgegen.

im Baubetrieb an entscheidenden Stellen wirksam unterstützt und optimiert werden. BRZ-Kunde Klaus Gross Straßenbau kann sich so wesentlich besser auf Kerngeschäft und Kunden konzentrieren, während die komplizierte Baulohnabrechnung und Finanzbuchhaltung zuverlässig erledigt werden. Gleichzeitig liefert die, durch die Fachkräfte im BRZ-Outsourcing „zum Leben erweckte, bewohnte Cloud" wichtige, speziell auf den Baubetrieb zugeschnittene Auswertungen und Controllingreports zur besseren Unternehmensführung.

Wirtschaftskrise beeinträchtigt das Baustoff-Recycling in Europa nisse der diesjährigen EQAR-Herbsttagung zusammen. Die EQAR versammelte sich auf Einladung ihres Mitgliedsverbandes Združenie na rozvoj recyklácie stavebných materiálov (ZRSM) in Modra (Slowakische Republik).

Die EQAR-Herbsttagung in Modra (Slowakische Republik) zeigte Defizite beim Baustoff-Recycling in den meisten EU-Mitgliedsstaaten auf.

„Die Wirtschafts- und Finanzkrise hinterlässt auch im europäischen Baustoff-Recycling Spuren“, so fasst Manfred Wierichs, Präsident, der European Quality Association for Reycling (EQAR) die Ergeb-

Übereinstimmend wurde eine Stagnation oder sogar ein Rückgang des Baustoff-Recyclings in den EU-Mitgliedsstaaten festgestellt. Gründe hierfür sind die wegen der Finanz- und Schuldenkrise rückläufigen öffentlichen Investitionen im Straßenbau sowie die mangelnde Akzeptanz von Recycling-Baustoffen. Mit ca. 1 Milliarde Tonnen jährlich stellen mineralische Bau- und Abbruchabfälle den größten Abfallstrom in Europa dar. Die EQAR rügt, dass es in Europa keine einheitliche Statistik zum Aufkommen und Recycling von mineralischen Abfällen gibt. „Es ist an der Zeit, dass mehr zur Förderung einer europäischen Kreislaufwirtschaft getan wird!“, so Wierichs.

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Mauerwerkskongress 2013

Unter dem Motto des diesjährigen Kongresses: „Mauerwerk – unter den Herausforderungen des Klimawandels“ kamen rund 200 Fachbesucher aus dem In- und Ausland zusammen. Im Mittelpunkt standen: neueste Ergebnisse aus Wissenschaft, Normung, Klimaforschung, Entwicklungen im Wohnungsbau sowie aktuelle Erfahrungsberichte. Neben dem Klimawandel stand auch der demografische Wandel im Fokus der Fachtagung. Prof. Dr. Stefan Rahmsdorf, bekannter Klimaforscher am Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), warnte vor möglichen, zum Teil katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels. Eine große Herausforderung sei es, die Gebäude gegenüber den bereits spürbaren und zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels nachhaltig und sicher zu gestalten. Wichtig hierbei seien insbesondere Materialauswahl und Konstruktion. Darauf ging am 2. Kongresstag Prof. Frank U. Vogdt von der TU Berlin, Fachgebiet Bauphysik und Baukonstruktionen, detaillierter ein. Sein Thema: „Mauerwerkskonstruktionen 2020 aus Sicht der Bauphysik“. Vogdt erläuterte künftige Anforderungen an Wohngebäude und Gebäudehülle.

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Im weiteren Verlauf der Tagung ging Ministerialrat Hans-Dieter Hegner, Leiter des Referates "Bauingenieurwesen, Bauforschung, nachhaltiges Bauen“ im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) auf das Bauen in der Zeit der Energiewende ein. Er informierte auch aus erster Hand über die aktuellen Entwicklungen zur Energieeinsparverordnung (EnEV) sowie über die Auswirkungen des Klimawandels in Bewertungssystemen zur Nachhaltigkeit. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Carl-Alexander Graubner von der TU Darmstadt, Fachgebiet Massivbau, erläuterte den Teilnehmern die neuesten Nachhaltigkeitskriterien und ging auf die erhöhte Anforderungen an Gebäude im Zuge des Klimawandels ein. Als zuständiger Obmann des DIN-Ausschusses für die Bemessung von Mauerwerk informierte er über den Stand der Entwicklung und die Weiterentwicklung des Eurocode 6 zum Mauerwerksbau. Am Nachmittag wurde das Fachwissen in Workshops vertieft. Hier ging Herr Prof Oswald auf die neuen Regelungen in der DIN 18533 zur Abdichtung im Mauerwerksbau ein. Auch berichtete er als bekannter Sachverständige im Bereich Abdichtung von Schadensfällen. So erläuterte er, dass mineralische Dichtschlämmen für flächige Abdichtungen nicht zulässig sind. Herr Nolte, Vorsitzende des Hauptausschuss Hochbau im DVA, ging in seinem Vortrag

auf die Neuerungen in der ATV DIN 18330 Mauerarbeiten ein. In einem abschließenden Vortrag informierte Prof. Dipl.-Ing. Georg Sahner, Studiendekan an der Fakultät Architektur und Bauwesen an der Hochschule Augsburg, - aus Sicht eines Architekten - über die Auswirkungen der künftigen Energiestrukturen auf die Planung von Gebäuden und Quartieren. Es wurde deutlich, dass die Gebäude, in denen wir zukünftig leben und arbeiten - infolge des Klima- und demografischen Wandels - nicht nur nach dem Gesichtspunkt Energieeffizenz, sondern auch umfassend nach Standsicherheit, Wärme-, Brandund Feuchtigkeitsschutz und nach Bezahlbarkeit optimiert werden müssen. Der Mauerwerkskongress findet alle zwei Jahre an wechselnden Orten statt. Veranstalter des diesjährigen Forums waren die TU Berlin sowie die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksund Wohnungsbau (DGfM), der Fachverband Hoch- und Massivbau (FHMB) und Ernst & Sohn als Fachverlag für die Baubranche. (os)


Aus den Bundesfachgruppen und Ausschüssen Fachverband Fliesen und Naturstein Neuer Vorstand

Die Fachversammlung des Fachverbandes Fliesen und Naturstein im ZDB (FFN) wählte am 2. Oktober 2013 den Fliesenlegermeister Karl-Hans Körner (r.) aus Stuttgart zu ihrem neuen Bundesvorsitzenden. Karl-Hans Körner steht bereits seit fast vier Jahren an der Spitze des Landesinnungsverbandes Fliesen Baden-Württemberg und ist seit 2002 Obermeister der Innung Stuttgart. Karl-Hans Körner dankte gleichzeitig Hans-Josef Aretz (l.) für sein umfangreiches Engagement als Vorsitzender über drei Wahlperioden. „Hans-Josef Aretz hat in den vergangenen zwölf Jahren viel für unseren Verband getan. Dafür danken wir ihm sehr herzlich und ernennen ihn zum Ehrenvorsitzenden des Fachverbandes.“

Der neue Vorstand des Fachverbandes Fliesen und Naturstein.

Holzbau Deutschland Absichern statt Abstürzen

"ABSICHERN STATT ABSTÜRZEN" ist das Motto der Präventionskampagne "Mehr Sicherheit im Holzbau", die der Vorsitzende von Holzbau Deutschland, Ullrich Huth, am 27. November 2013 in Berlin gestartet hat.

Fachverband Hoch- und Massivbau Showmauern mit Weltklassemaurer

Anläßlich des diesjährigen Mauerwerkskongress in Berlin zeigte der Teilnehmer der WorldSkills 2013 noch einmal sein ganzes Können. Sebastian Wiechern, Teilnehmer für die „Bricklayer“, erstellte sein Wettkampfstück, dass Brandenburger Tor aus Berlin diesmal in der Peter-Behrens-Halle der TU-Berlin. So konnten die Teilnehmer des Kongresses erstmals live beim Mauern dabei sein.

Bauunternehmerinnen im ZDB Bildung und Ausbildung im Fokus

Der Gesprächskreis Bauunternehmerinnen in ZDB diskutierte in seiner Sitzung im November mit ZDB-Hauptgeschäftsführer Pakleppa über die Einflussmöglichkeiten des ZDBs, aber auch über die Möglichkeiten, sich im Verband einzumischen. Die Unternehmerinnen planen, sich im Verband zu Themen wie Image und Nachwuchswerbung zu positionieren. Aus ihrer unternehmerischen Erfahrung mit dem Thema Ausbildung wollen sie eine andere Sicht- und Kommunikationsweise einbringen. Sie wollen keine typisch weiblichen Themen bearbeiten, sind aber davon überzeugt, dass die weibliche Sicht auf harte Fakten und Probleme andere Lösungen bringen kann. Ein weiteres Ziel ist, die Frauen in Baugewerbe sichtbar zu machen. Save the date Die nächste Sitzung des Gesprächskreises Bauunternehmerinnen ist am 24. März 2014 in Hannover geplant. Das Motto lautet: "Einmischen ist gut!" Interessierte Unternehmerinnen sind willkommen und können sich unter hollube@zdb.de melden.

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ZDB Service Flyer Aufstiegsfortbildung in der Bauwirtschaft

Die Tarifvertragsparteien haben sich auf einen gemeinsamen Flyer für das neue System der Aufstiegsfortbildung verständigt. Er enthält u. a. Informationen in kurzer und knapper Form zur Struktur der Aufstiegsfortbildung, zu den Spezialqualifikationen und zur Zielgruppe.

Bundesverband Ausbau und Fassade im ZDB Neues Logo Der Bundesverband Ausbau und Fassade im ZDB hat sein Logo überarbeitet und für die Nutzung insbesondere durch

die Mitgliedsunternehmen, die Wort-/Bildmarke mit der Möglichkeit zur Einbindung von Untertiteln zur Spezifizierung des Leistungsspektrums ergänzt.

Geprüfte Fahrer Aufschluss- und Brunnenbohrgeräte

Das harmonisierte Profil von Anforderungen an die Prüfungen von Fahrern für Aufschluss- und Brunnenbohrgeräte wurde festgeschrieben. Ab sofort können sich Organisationen/Ausbildungsstätten um Zulassung zu einer Prüfungsstätte für "Geprüfte Fahrer von Aufschlussund Brunnenbohrgeräten" beim Zulassungsausschuss für Prüfungsstätten von Maschinenführern in der Deutschen Bauwirtschaft - ZUMBAU - bewerben. www.zumbau.org

Statistik Berufsbildung im Baugewerbe

Die Zahl der Lehrlinge im Baugewerbe hat sich in der Zeit vom 1. Oktober 2012 bis zum 30. September 2013 in den alten Bundesländern (ohne Berlin/West) um 2,4 % auf 28.077 verringert

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und in den neuen Bundesländern (ohne Berlin/Ost) um 1,3 % auf 3.851 erhöht.

EU-Förderprogramm ERASMUS+

Das auf sieben Jahre ausgelegte Programm ERASMUS+ soll Kompetenzen und Beschäftigungsfähigkeit verbessern und die Modernisierung der Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung und der Jugendarbeit voranbringen. Dazu steht ein Budget von 14,7 Mrd. Euro zur Verfügung – 40 Prozent mehr als bisher. Entwurf veröffentlicht

Kostenlose Inserate Ausbildungsplätze für Studienabbrecher

Kostenlos können Arbeitgeber ab sofort Stellenanzeigen im UNICUM Karrierezentrum aufgeben. Voraussetzung: Die Online-Inserate müssen Ausbildungsplätze für Studienabbrecher bieten. Das Angebot ist unter http://karriere.unicum. de/arbeitgeber zu finden und beruht auf einer Zusammenarbeit des Verlags mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung.

SOKA-BAU Leistung Duale Studiengänge

Die SOKA-BAU hat eine aktualisierte Übersicht über die derzeitigen Angebote für duale Studiengänge der Bauwirtschaft veröffentlicht. Eine Erstattung von betrieblichen und überbetrieblichen Ausbildungskosten auch für Ausbildungsverhältnisse im Rahmen sogenannter dualer Studiengänge ist seit einiger Zeit möglich. Die Zahl der geförderten und durch die SOKA-BAU registrierten Ausbildungsverhältnisse in dualen Studiengängen lag am Stichtag 30.09.2010 bei 323 und am 30.06.2013 bei 488. www.soka-bau.de

Weiterbildendes Studium Asphalttechnik Das Studium ab Februar 2014 vermittelt Fachleuten des Asphaltstraßenbaus ein vertieftes Wissen in der Asphalttechnologie. www.asphaltstudium.de

Termine 15. - 18. Januar 2014 DEUBAUKOM

Die neue DEUBAUKOM ist die Nachfolgemesse der DEUBAU in Essen. www.deubaukom.de

18. Februar 3. Deutscher Außenwirtschaftstag

Der 3. Deutsche Außenwirtschaftstag Architektur, Planen und Bauen, den der ZDB mit den Verbänden von Architekten und Planern veranstaltet, findet erneut im Auswärtigen Amt statt.

18. bis 21. Februar DACH + HOLZ International

Die Dach + Holz findet in Köln statt. www.dach-holz.de

18. und 19. Februar 4. Deutsche Pflastertage

Das Straßen- und Tiefbaugewerbe im ZZDB lädt die Fachwelt zu den vierten Deutschen Pflastertagen ein. Es wird wieder ein breites Spektrum aktueller Themen aus Praxis und Theorie der Herstellung von Pflasterdecken und Plattenbelägen behandelt. Bei der Konzeption der Veranstaltung wurde besonderer Wert auf die praxisnahe Präsentation der Fachthemen gelegt. Der fachliche Bogen spannt sich über Produktanforderungen und Regelwerk, Bauweisen, Problematiken, Großformate bis hin zu Produktinnovationen. Sonderkonditionen für Verbandsmitglieder des ZDB und für Vertreter von Hochschulen und Verwaltung. www.zdb.de

3. - 8. März CONEXPO

Die Conexpo, die größte Baumaschinenmesse in den USA findet in Las Vegas statt.

Beilagenhinweis 4. Deutsche Pflastertage RKW-Veranstaltungen


Aktuelle Daten für das Bauhauptgewerbe Stand November 2013 Die Daten je Bundesland können unsere Mitgliedsunternehmen der ZDB-Infoline entnehmen (Wirtschaft/Bauwirtschaft und Konjunktur/Baumarkt).

Geleistete Arbeitsstunden nach Bauart, in Millionen Wohnungsbau Wirtschaftsbau Öffentlicher Bau insgesamt Hochbau Straßenbau Sonstiger Tiefbau Insgesamt davon Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten

Beschäftigte (in Tausend) Insgesamt davon Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten

Baugewerblicher Umsatz nach Bauart, in Millionen Euro Wohnungsbau Wirtschaftsbau Öffentlicher Bau insgesamt Hochbau Straßenbau Sonstiger Tiefbau Insgesamt davon Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten

Auftragseingang nach Bauart, in Millionen Euro

Oktober

2013 Veränderung 2013/2012 in % Jan. - Oktober Oktober Jan. - Oktober

36,8 27,2 24,4 4,8 11,1 8,7 88,4

315,4 236,1 198,2 42,2 85,5 70,5 749,7

1,50 1,58 0,44 -1,69 0,59 1,48 1,23

0,26 0,19 -0,62 0,63 -1,02 -0,88 0,00

49,2

397,2

2,25

0,42

Oktober

2013 Veränderung 2013/2012 in % Jan. - Oktober Oktober Jan. - Oktober

770,8

761,5

1,19

1,64

422,7

403,2

2,10

1,26

2013 Oktober

Jan. - Oktober

Veränderung 2013/2012 in % Oktober

Jan. - Oktober

3.328,1 3.456,1 3.005,3 555,1 1.446,9 1.003,3 9.789,5

26.950,9 27.312,6 21.636,1 4.724,1 9.643,8 7.268,3 75.899,6

6,08 4,77 5,63 3,92 3,69 9,57 5,48

2,40 -0,09 2,98 5,70 0,09 5,26 1,65

6.599,7

49.207,1

5,64

1,10

2013 Oktober

Veränderung 2013/2012 in %

Jan. - Oktober

Oktober

9.366,3 20.455,7 18.335,8 3.225,7 8.842,7 6.267,4 66.493,6

3,88 -9,26 -19,61 -19,18 6,68 -42,58 -11,05

Jan. - Oktober

Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten

Wohnungsbau Wirtschaftsbau Öffentlicher Bau insgesamt Hochbau Straßenbau Sonstiger Tiefbau Insgesamt / nominal

935,5 2.122,4 1.653,1 288,0 842,3 522,7 6.364,0

6,15 -0,06 2,50 -0,31 6,01 -0,68 2,07

27


Termine 2014 15. -18. Januar

DEUBAUKOMM

Essen

30. - 31. Januar

9. Betonwerksteintage International

Berlin

18. Februar

3. Außenwirtschaftstag Architektur, Planen, Bauen

Berlin

18. - 19. Februar

4. Deutsche Pflastertage

Fulda

18. - 21. Februar

DACH + HOLZ International

Köln

18. - 21. Februar

bautec

Berlin

21. - 22. Februar

Jahrestagung Vereinigung Junger Bauunternehmer

Stuttgart

26. Februar

Ausschuss für Sozial- und Tarifpolitik

Berlin

18. März

Berufsbildungsausschuss

Berlin

20. März

Fachversammlung Holzbau Deutschland

Berlin

24. März

Gesprächskreis Bauunternehmerinnen im ZDB

Hannover

1. April

Betriebswirtschaftlicher Ausschuss im ZDB

Berlin

2. April

Ausschuss Wirtschafts- und Rechtspolitik

Berlin

2. - 3. April

Gesprächskreis Mittelstand

Berlin

3. April

Sitzung Bundesverband Ausbau und Fassade im ZDB

Fellbach bei Stuttgart

4. - 5. April

Deutsche Sachverständigentage Rosenheim für Holzbau und Ausbau

7. - 9. Mai

65. Deutsche Brunnenbauertage

Bad Zwischenahn

20. Mai

Baustoff-Recycling-Kongress

Königswinter

26. - 28. Juni

FIEC-Tagung 2014

Berlin

Personen und Verbände Zentralverband Deutsches Baugewerbe

Die Mitgliederversammlung des ZDB hat Stuckateurmeister Rainer König in den ZDB-Vorstand gewählt. König wurde von der Bundesfachgruppe Stuck-Putz-Trockenbau, Bundesverband Ausbau und Fassade im ZDB als Nachfolger von Stuckateurmeister Jürgen G. Hilger nominiert.

Zentralverband des Deutschen Handwerks

Auf dem Handwerkstag in Dortmund wurde Franz Xaver Peteranderl, Vorstandsmitglied Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, ins UDH-Präsidium (Unternehmerverband des Deutschen Handwerks) gewählt. Neuer Präsident des ZDH ist Hans Peter Wollseifer.

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Geburtstage Am 3. Dezember vollendete Zimmermeister Georg König, Träger des Ehrenrings des Deutschen Baugewerbes, sein 75. Lebensjahr. Am 30. Dezember feiert Dipl.-Ing. (FH) Ullrich Huth, ZDB-Vorstandsmitglied und Vorsitzender von Holzbau Deutschland, seinen 65. Geburtstag.

Impressum: V.i.S.d.P.: Dr. Ilona K. Klein Redaktion: Carin Hollube Unter Mitarbeit von: Swantje Küttner, David Ostendorf. Titelfoto: ZDB/Zensen Fotos: ZDB, ZDB/Zensen. Zentralverband des Deutschen Baugewerbes Kronenstraße 55 - 58 10117 Berlin Telefon 030 20314-408 Telefax  030 20314-420 E-Mail presse@zdb.de ISSN 1865-0775


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