ZDB-Direkt 5/2011

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Direkt Aktuelles vom Deutschen Baugewerbe.

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Bauinvestitionen gegen Rezession

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2. Deutscher Bauwirtschaftstag

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4. Deutscher Obermeistertag

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5/2011


Liebe Leserinnen und Leser,

RA Felix Pakleppa

die Nachrichten werden seit Wochen von einem Thema dominiert: der Schuldenkrise in den Euro-Ländern, allen voran in Griechenland. Noch ist kein Ende abzusehen, noch wissen wir nicht, wohin die Schuldenkrise in Europa uns führen wird. Ein Fazit können wir jedoch bereits ziehen: Es wird wieder mehr im Immobilien investiert, zu unsicher scheinen die Perspektiven bei Wertpapieren, Aktien und Staatsanleihen. Gut für uns: Der Wohnungsbau hat in 2011 ordentlich Fahrt aufgenommen – nach einer langen Durststrecke. Diese Entwicklung hat dazu beigetragen, dass die Auftragsbücher der meisten Unternehmen noch gut gefüllt sind. Noch – denn es ist schwierig eine Prognose für die weitere Entwicklung abzugeben, zumal sich nach Einschätzung vieler Experten die deutsche Konjunktur deutlich eintrüben wird.

Daher war es auch wichtig, dass sich der Koalitionsausschuss dafür ausgesprochen hat, die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur im kommenden Jahr um eine Milliarde Euro zu erhöhen. Wichtig ist auch, dass die Bundesregierung doch noch den Vermittlungsausschuss zu dem Gesetz zur steuerlichen Förderung von energetischen Sanierungsmaßnahmen angerufen hat. Zwar hat er sich nach der ersten Runde vertagt, aber wir sind optimistisch, dass das Gesetz in diesem Jahr noch endgültig verabschiedet wird, so dass spätestens im kommenden Jahr die energetische Gebäudesanierung steuerlich gefördert werden wird. Völlig gestrichen werden sollte das erfolgreiche KfW-Förderprogramm „Altengerecht Umbauen“. Unser Einsatz hat sich insoweit gelohnt, dass der Haushaltstitel erhalten bleibt, in 2012 jedoch nur die Restmittel aus 2011 zur Verfügung stehen. Im Rahmen der Diskussion über eine Reform der Pflegeversicherung werden wir das Thema erneut einbringen. Der 2. Deutsche Bauwirtschaftstag und der 4. Deutsche Obermeistertag Ende September waren ein großer Erfolg. Das zeigte die Resonanz aus den Verbänden und vor allem unter den Gästen. Unsere jungen Handwerker überzeugten auf dem Podium mit Witz und Schlagfertigkeit und bewiesen damit, dass die deutsche Bauwirtschaft gut aufgestellt ist. Das haben auch unsere vier Junggesellen bewiesen, die das Deutsche Baugewerbe bei der Berufsweltmeisterschaft, den WorldSkills 2011 in London vertreten haben. Zwei von vier deutschen Medaillen gingen an das Deutsche Baugewerbe. Hut ab vor dieser Leistung und herzliche Glückwünsche an Johannes Fleischmann, Philipp Stich, Dominik Chylek und Armin Hummel. Auch wir müssen uns dem Wettbewerb um die Fachkräfte der Zukunft stellen. Mit unserer Nachwuchswerbekampagne sind wir auf dem richtigen Weg. Ob auf der eigenen Webseite bauberufe.net, auf Facebook oder in unserem Channel auf Youtube, unsere Informationen sind dort im Netz präsent, wo auch unsere jugendlichen Zielgruppen sich aufhalten. Nutzen auch Sie das Angebot, das wir für unsere Mitgliedsverbände, Innungen und Betriebe bereit halten. Die Gewinnung von Fachkräften wird uns auch im kommenden Jahr weiter beschäftigen und Schwerpunktthema des Deutschen Baugewerbetages 2012 werden. Der Termin dafür steht noch nicht endgültig fest. Wir halten Sie auf dem Laufenden. An dieser Stelle bleibt mir nur noch, Ihnen eine geruhsame Adventszeit zu wünschen. Ihr

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Handwerkszeichen in Gold

Auszeichnung für ZDB-Präsident Loewenstein Als besondere Anerkennung für hervorragende Verdienste um das Handwerk verlieh das Präsidium des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks das Handwerkszeichen in Gold an Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes. ZDH-Präsident Otto Kentzler (l.) überreichte das goldene Handwerkszeichen am Baugewerbeabend des Deutschen Obermeistertages in Berlin.

Höhere Bauinvestitionen bestes Instrument gegen Abrutschen in Rezession! Vor der Sitzung des Koalitionsausschusses wie auch der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses zum Bundeshaushalt 2012 hatte der Hauptgeschäftsführer des ZDB, Felix Pakleppa, an die Abgeordneten appelliert, die Investitionsansätze im Bundeshaushalt auszuweiten und nicht zu kürzen. „Angesichts einer sich eintrübenden Konjunktur brauchen wir Bauinvestitionen. Denn sie stützen die Binnenkonjunktur am wirkungsvollsten. Dazu bedarf es vor allem Programme, die weitere Investitionen, vor allem private, anreizen.“ Aus Sicht des deutschen Baugewerbes sind das vor allem die KfW-Programme zur energetischen Gebäudesanierung und zum altersgerechten Umbauen. Dass gerade Letzeres komplett gestrichen werden soll, stößt beim mittelständischen Baugewerbe auf völliges Unverständnis: „Dieser Kahlschlag widerspricht der demografischen Entwicklung vollständig. Bundesregierung und Bundestag negieren damit die Notwendigkeit des altersbedingten Umbaus von Wohnungen. Auch wenn

die Menschen länger gesund bleiben, so steigt mit zunehmendem Alter doch die Wahrscheinlichkeit der Pflegebedürftigkeit,“ so Pakleppa weiter. Darüber hinaus ist die Kürzung der Städtebauförderung von 455 Mio. Euro in diesem Jahr auf nur noch 410 Mio. Euro in 2012 kontraproduktiv. Denn jeder Fördereuro zieht 17 Euro weitere Investitionen, private wie öffentliche, nach sich. D.h. die Kürzung der Städtebauförderung um 45 Mio. Euro bedeutet in Wahrheit einen Investitionsverzicht von 765 Mio. Euro. „Das können wir uns, auch angesichts der maroden kommunalen Infrastruktur, nicht leisten,“ erklärte Pakleppa. Der Investitionsansatz für die Verkehrsinfrastruktur mit rund 10 Mrd. Euro ist ebenfalls zu niedrig bemessen. Schon seit Jahren ist unter Experten unstrittig, dass allein im Bereich der Bundesfernstraßen und der Brückensanierung Milliarden fehlen. „Daher fordern wir auch hier eine deutliche Nachbesserung des bisherigen Haushaltsansatzes. Eine intakte Infrastruktur ist Grundvoraussetzung

für den Wohlstand unseres Landes,“ so Pakleppa abschließend. „Bauinvestitionen bedeuten Arbeitsplätze, Steuereinnahmen, Wohlstand im eigenen Land. Angesichts der sich eintrübenden weltweiten Wirtschaftslage brauchen wir diese dringender denn je.“ Nach den Haushaltsberatungen im Bundestag Bei Drucklegung dieser Ausgabe stand fest, dass im Jahr 2012 einmalig 1 Mrd. Euro mehr für die Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung gestellt werden wird. Für das KfW-Programm "Altersgerecht Umbauen" sollen in 2012 keine Mittel eingestellt werden. Für die Städtebauförderung sollen nach der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses wieder 455 Mio. Euro bereit gestellt werden. Das KfW Sanierungsprogramm für Wohngebäude wird in Höhe von 1,5 Mrd. Euro fortgesetzt.

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Umbau Deutschland – Chance und Herausforderung für die deutsche Bauwirtschaft

Die besten Nachwuchskräfte aus 14 Berufen der Bauwirtschaft kamen zum 2. Deutschen Bauwirtschaftstag nach Berlin. Erstmals mussten sich die anwesenden Politiker den Fragen von Nachwuchshandwerkern stellen. Damit sollten auch die Chancen von Nachwuchskräften in der Bauwirtschaft thematisiert werden. Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen (r.) stellte sich nach seiner Rede zu "Umbau Deutschland – Klimaschutz und Energieeffizienz" der ersten Fragerunde. Dazu gehörten die „WorldSkills“-Teilnehmer des Deutschen Baugewerbes mit Maurer Dominik Chylek (21) aus Niedersachsen (3.v.r.), Stuckateur Armin Hummel (21) aus Baden-Württemberg (3.v.l) und Zimmerer Philipp Stich (22) aus Thüringen (2.v.r.). Ergänzt wurde die Runde durch Dachdecker Patrick Smolka (24) aus Niedersachsen (2.v.l.), der Teilnehmer für die IFD-Weltmeisterschaft der Dachdecker 2012 ist. Mit im Bild links: Moderator Norbert Lehmann, ZDF.

BAU WIRTSCHAFTS TAG UMBAU DEUTSCHLAND

2011

CHANCE UND HERAUSFORDERUNG FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT

Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft stark in Berlin 700 Teilnehmer zeigten Präsenz Anlässlich des 2. Deutschen Bauwirtschaftstages forderte der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Karl-Heinz Schneider, vor rund 700 Gästen höhere Investitionen und faire Rahmenbedingungen für die Baubranche in Deutschland.

Karl-Heinz Schneider

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„Trotz hoher Steuereinnahmen wird zu wenig investiert. Straßen und öffentliche Ein-

richtungen sind in einem erbärmlichen Zustand. Unsere Infrastruktur, einst unser Vorzeigeobjekt für den Wirtschaftsstandort Deutschland, wird den steigenden Anforderungen nicht mehr gerecht und verrottet. Marode Kitas, Schulen und Turnhallen sind eine Schande für unser Land.“ Schneider postulierte vor allem Anreize, um ein vielfaches höhere private Investitionen


auszulösen, denn ansonsten sei der energiepolitische Umbruch, in dem Deutschland sich befinde, nicht zu stemmen. Dazu zählt für die mittelständische Bauwirtschaft die Städtebauförderung. Hier löse ein Fördereuro des Bundes 17 Euro zusätzliche öffentliche wie private Investitionen aus. Dazu zählte Schneider aber auch die energetische Gebäudesanierung. Hickhack um steuerliche Förderung der Gebäudesanierung Schneider kritisierte das Hin und Her zwischen Bundestag, Bundesregierung und Bundesrat zur steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung scharf: „Die Politik darf sich nicht wundern, wenn Bürger und Unternehmer sich von ihr abwenden. Das Herbsttheater, das Bundesregierung wie Opposition derzeit zu einem einzigen Gesetz aufführen, ist der Politik

Die steuerliche Förderung von Sanierungsmaßnahmen muss dabei gleichberechtigt neben dem CO2-Gebäudesanierungsprogramm der KfW stehen. Wir fordern daher Bundesregierung wie Bundestag auf, dieses Theater zu beenden und endlich ein Vermittlungsverfahren einzuleiten, damit die steuerliche Förderung noch in diesem Jahr kommt.“ Schneider forderte die Politik vehement zum Handeln auf, um den Investitionsattentismus bei den Eigentümern von Wohneigentum schnellst möglich aufzulösen. Denn im ersten Halbjahr 2011 waren in Erwartung einer steuerlichen Förderung rund 60 % weniger Förderanträge bei der KfW eingegangen.

Alle Nachwuchshandwerker mit den Vorsitzenden der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Karl-Heinz Schneider (3.v.l.) auf einem Blick.

keine Umsatzsteuer abführen müssten. Ähnliches gelte für gemeinnützige Unternehmen, die staatliche Förderung erhielten. Aber auch Unternehmen aus den MOE-Staaten, die seit dem 1. Mai diesen Jahres in Deutschland tätig seien, hätten einen Kostenvorteil von rund 40 %, da sie in ihren Heimatländern steuer- und sozialversicherungspflichtig seien. Schneider wörtlich: „Wir haben nichts gegen Wettbewerb; er ist das Salz in der Suppe unserer Marktwirtschaft. Aber wir bestehen auf fairen und gleichen Regeln für alle Marktteilnehmer.“ Schneider kritisierte zudem, dass jede Regierung verspreche, die Betriebe von unnötiger Bürokratie zu entlasten, dass aber in aller Regel nichts passiere.

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel (r.) diskutierte nach seiner Rede unter dem Motto "Umbau Deutschland – Bausteine für eine faire Gesellschaft" mit (v.l.) Richard Schauer, Möbelschreiner, Teilnehmer WorldSkills 2011 in London, Stephan Ebner, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK), Teilnehmer WorldSkills 2011 in London, Erik Brandenburg, Bauschreiner, Teilnehmer WorldSkills 2011 in London, Frank Bertsch, Maler, Europameister 2008 und Philipp Hastenpflug, Raumausstatter, 1. Bundessieger.

nicht würdig. Das kann man nur als Schmierenkomödie bezeichnen. Wenn wir die Klimaschutzziele ernst nehmen, müssen wir die Energieeffizienz erhöhen; das geht nur über die Sanierung des Gebäudebestandes. Dazu bedarf es aber investive Anreize.

In seiner mit viel Beifall bedachten Rede ging Schneider auch auf die bestehenden Wettbewerbsverzerrungen ein und kritisierte, dass sich z.B. kommunale Unternehmen als Wettbewerber auf dem Baumarkt tummelten, obwohl sie

Er schlug daher als aktuelles Beispiel vor, die Vorfälligkeit der Rentenversicherungsbeiträge zurückzunehmen. Diese war 2005 eingeführt worden und hatte im Januar 2006 auf einen Schlag 20 Mrd. Euro in die Rentenkasse gespült. Dieser Schritt war angesichts von 5 Mio. Arbeitslosen notwendig geworden. Nachdem es heute 2 Mio. Arbeitslose weniger gebe, sei es an der Zeit „dieses bürokratische Monster rückgängig zu machen“, so Schneider. Gerade die Bauwirtschaft, wo auf Stundenlohnbasis abgerechnet werde, bedeute diese Vorfälligkeit enorm viel Bürokratie.

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Zum Schluss seiner Rede betonte Schneider die Bedeutung der Bauwirtschaft für die deutsche Wirtschaft: „Wir sind die stärkste Einzelbranche unserer Volkswirtschaft, wir sind der größte Arbeitgeber in Deutschland. Wir tragen 4 % zum Bruttoinlandsprodukt bei – und das ist mehr als jede der übrigen Branchen, mehr als die Metallund KfZ-Industrie zusammen, mehr als die Chemische Industrie.“ Die mittelständischen Unternehmen des deutschen Bauund Ausbauhandwerks seien Inhaber geführt und oft seit vielen Jahrzehnten in Familienbesitz. Daher trügen die Unternehmer auch die Verantwortung für jede einzelne Entscheidung in ihrem Unternehmen. „Die Bauwirtschaft ist für die Zukunft gut aufgestellt. Wir haben junge, qualifizierte und hoch motivierte Nachwuchshandwerker. Wir sind die Wirtschaftsmacht von nebenan! Und: Auch die von morgen! Denn wir

Diskussionsstoff bot auch die Rede "Umbau Deutschland – Zurück zur sozialen Marktwirtschaft" von Christian Linder, Generalsekretär der FDP, für die Gesprächsrunde mit Alexander Kendel, Gebäudereiniger, 3. Bundessieger, Martin Müller, Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker, 1. Bundessieger, Mathias Gresser, Metallbauer, 1. Bundessieger 2009, Michael Buchwald, Gerüstbauer, Innungssieger 2011 Dortmund.

gestalten den Umbau Deutschlands, wir bauen die Zukunft!“ Bauwirtschaft blickt optimistisch in die Zukunft Im Vorfeld des 2. Deutschen Bauwirtschaftstages erklärte der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft Karl-Heinz Schneider eine positive Umsatzentwicklung der Mitgliedsbetriebe im 1. Halbjahr 2011. Nach dem konjunkturbedingten Rückgang der Umsätze in 2009 und ihrer Stabilisierung in 2010 wird für 2011 mit einem soliden Wachstum von gut 4 % über alle in der Bundesvereinigung Bauwirtschaft zusammengeschlos-

sen Verbände des Bauhauptgewerbes, Ausbaugewerbes und des Bereiches Energie-/ Gebäudetechnik und Dienstleistungen hinweg gerechnet. Von der Umsatzsteigerung um 4 % entfallen auf das Bauhauptgewerbe und den Ausbau jeweils gut 71 Mrd. €, was einem Anteil von jeweils 37 % entspricht. Der Bereich Dienstleistungen und Gebäudetechnik kommt mit einem Umsatz von knapp 52 Mrd. € auf 26 %. Insgesamt wird ein Umsatz 2011 von ca. 195 Mrd. € erwartet, nach knapp 187 Mrd. € in 2010. Das Umsatzwachstum in der deutschen Bauwirtschaft findet seine Entsprechung in der Entwicklung der Bauinvestitionen. Diese sind im ersten Halbjahr 2011 real um 7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Auch für 2012 ist die deutsche Bauwirtschaft optimistisch, „wenn auch die Zuwachsraten nicht mehr so hoch ausfallen werden wie in diesem Jahr. Denn mit einer Steigerung von 4 % ist bereits ein hohes Umsatzniveau erreicht worden.“ So der Vorsitzende der BVB.

Rund 700 Unternehmer und Vertreter der 13 Verbände der Bundesvereinigung Bauwirtschaft waren ein aufmerksames Publikum für die vortragenden Politiker.

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Schneider geht davon aus, dass die Wachstumsimpulse weiter aus dem Wohnungsbau kommen. Der Wirtschaftsbau dürfte


BAU WIRTSCHAFTS TAG UMBAU DEUTSCHLAND

2011

CHANCE UND HERAUSFORDERUNG FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT

Sponsoren

Bauwirtschaftstag 2011 relativ stabil bleiben, wobei die Entwicklung in dieser Bausparte stark von der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung abhängt, die aufgrund der Euro-Krise mit einigen Unsicherheiten verbunden ist. Die öffentlichen Auftraggeber werden nach dem Auslaufen der Konjunkturpakete wieder auf das Ausgangsniveau von vor 2008 zurückfallen. Nach den konjunkturbedingten Rückgängen bei der Beschäftigung in den Vorjahren hat die

gute Kapazitätsauslastung in 2011 in allen Sparten der BVB zu einer Stabilisierung geführt. „Wir rechnen wir mit einem Zuwachs der Beschäftigten von 1 %, die in einzelnen Gewerken, wie z.B. bei den Zimmerern und Dachdeckern höher ausfallen kann," so Schneider.

Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft dankt den Sponsoren des 2. Deutschen Bauwirtschaftstages.

Internationale Fachmesse für Bauen und Gebäudetechnik

In den 300.000 Betrieben der in der BVB zusammengeschlossenen Verbände sind mehr als 2,3 Mio. Beschäftigte tätig.

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4. Deutscher Obermeistertag

Nachhaltige Stadt, Erfolg im Internet, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit Der 4. Deutsche Obermeistertag konnte gegenüber dem Vorjahr erneut einen Zuwachs bei seiner Zielgruppe, den Obermeistern des Baugewerbes, verzeichnen. Bei seiner Begrüßung der Obermeister kam ZDB-Vizepräsident Walter Derwald direkt auf den Punkt: "Wir sind wieder wer – und damit meine ich uns als Branche, uns als Verband, aber auch uns als mittelständische Bauunternehmer. Mit den Maßnahmen aus den Konjunkturpaketen haben wir zu 100 % Arbeitsplätze in Deutschland gesichert und dazu beigetragen, dass die Steuereinnahmen gestiegen sind. Und heute stehen wir deutlich besser da. Wir erleben einen lange nicht mehr gekannten Boom am Bau."

Vier Referenten informierten über aktuelle Themen mit direktem Bezug zur täglichen Praxis der Obermeister.

Dr. Dieter Wörner, Leiter des Umweltschutzamtes Freiburg.

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Stadt Die Klimapolitik der Stadt Freiburg, ausgezeichnet im Jahr 2010 mit dem Titel "Bundeshauptstadt für Klimaschutz" wurde vorgestellt. Diese besteht aus dem Verkehrskonzept sowie dem Energieversorgungskonzept und ist damit eng mit der Stadtplanung und -entwicklung der Stadt verknüpft. Die bisherige Evaluation des Programmes weist deutliche und bundesweit bemerkenswerte Erfolge bei der Reduktion der CO2-Emissionen in Freiburg nach. Die Klimapolitik hat daneben auch wichtige ökonomische Impulse für Investitionen und den Arbeitsmarkt setzen können und ist damit Teil einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Als Perspektive und Vision arbeitet die Stadt derzeit an einem Konzept der CO2-neutralen Stadt.

Öffentlichkeitsarbeit in der Innung "Die Öffentlichkeitsarbeit der Innungen als Ergänzung der Arbeit des Zentralverbandes sowie der Landesverbände hat für den Verband zentrale Bedeutung. Ein wichtiger Baustein des Erfolges ist dabei, vor Ort häufig in der Presse und den weiteren Medien vertreten zu sein. Die Wahrnehmung der Innung als kompetente Fachorganisation ist nur eine angenehme Folge und deshalb die zeitlichen Anstrengungen fraglos wert.“ So lautet das Fazit von Christian Huber, Geschäftsführer der Bauinnung Regensburg. Christian Huber, Geschäftsführer Bauinnung Regensburg.

Robert Schovenberg, Geschäftsführer der Content Management AG.

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Erfolgreich im Internet „Durch die enge Zusammenarbeit mit dem ZDB und den einzelnen Bundesfachgruppen des Verbandes können wir die gewerkspezifischen Rubriken und somit den Branchenfokus des Produktes "CM4all Business Bauhandwerks-Edition" weiter schärfen. Die Mitgliedsbetriebe profitieren so von einer maßgeschneiderten Web-Lösung für Ihre Berufsgruppe. Überdies sind spezielle Angebote im Rahmen unserer Kooperation, welche über den reinen Produktnutzen hinausgehen, angedacht. Diese wurden im Rahmen des Obermeistertages präsentiert. Die anwesenden Obermeister konnten sich direkt am Stand der Content Management AG über eine gewerkspezifische Homepage informieren.


Bauinnung auf neuen Wegen Die Bauinnung Frankfurt am Main setzt in ihrer Öffentlichkeitsarbeit auf die Kleinen. In einem sehr engagierten Vortrag erläuterte Obermeister Boris Ried die Aktivitäten der Innung beim Bau von neuen Kindertagesstätten. Kinder früh ans Bauen heran zu führen, ist der Ansatz des Kinderbuchs "Max und Freddy Schlau am Bau", erarbeitet unter maßgeblicher Beteiligung von Mitarbeitern der Innungsgeschäftsstelle. In dem Buch können vom Kleinkind bis zum Grundschüler die Bauberufe entdeckt werden. www.zeittechnik-verlag.de Boris Ried, Obermeister Bauinnung Frankfurt am Main.

Lobbyarbeit 2.0 - Der Verband im Gespräch Einen Ritt durch die Lobbyarbeit, die Tarifpolitik und Interna des ZDB bot die Diskussionsrunde mit ZDBPräsident Loewenstein und den beiden Vizepräsidenten Franz Dupré und Walter Derwald. Im Lobbying ging es mit der überraschenden Energiewende der Bundesregierung mit dem Stichwort "CO2-Gebäudesanierungsprogramm" los. Die Bundeshaushaltsplanung 2012 fügte sich mit den Ansätzen im Verkehrsetat, aber auch im Etat der KfW-Programme in die windungsreiche Politik der Bundesregierung ein. Einerseits werden hohe Ziele im Bereich des Klimaschutzes propagiert, eine ausreichende Finanzierung steht dann aber nicht im Haushaltsplan. Hier ist ein permanentes Monitoring durch den Verband und ein ständiges Reagieren erforderlich. Auch Europa hielt unangenehme Überraschungen bereit. Ein Beispiel ist die Vergabe eines europäischen Bauvorhabens, das aus öffentlichen Geldern der EU finanziert wird, an einen chinesischen Staatskonzern. Hier gehen Arbeitsplätze innerhalb der EU verloren. Diese sind gerade auch in der Bauwirtschaft durch die in Europa geplante "ICT-Richtlinie" gefährdet. Hier wird Dumpinglöhnen Tür und Tor geöffnet. Um Druck auf deutsche Mindestlöhne zu verhindern, setzt der ZDB auch auf verlängerte Übergangsfristen für die EU-Beitrittsstaaten Bulgarien und Rumänien. Die Tarifrunde 2011 wurde mit einer Schlichtung beendet. Insgesamt ist die dauerhafte Belastung für die Betriebe nach der Schlichtung niedriger ausgefallen, als es in freien Verhandlungen möglich gewesen wäre. Leider konnte sich die Gewerkschaft beim Schließen der Lohnschere Ost-West nicht zu einer Lösung mit Festbeträgen durchringen, so dass der Verteilungsspielraum im Osten überschritten wurde. Die Runde moderierte die NDR-Journalistin Anja Würzberg, die charmant aber konsequent jeden Monolog verhinderte und den Nutzen einer solchen Diskussion für den Zuhörer sehr steigerte.

Lobbyarbeit 2.0 - Der Verband im Gespräch. Unter der Moderation von NDR-Journalistin Anja Würzberg (r.) berichteten (v.l.) ZDB-Vizepräsident Walter Derwald, ZDBPräsident Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein und ZDB-Vizepräsident Frank Dupré über die Zusammenarbeit mit Politik und Verbänden.

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Spitzen der Bauwirtschaft treffen Ramsauer Strategiedialog Bauwirtschaft in Berlin mit Bundesminister Ramsauer Bundesminister Peter Ramsauer hat anlässlich des Treffens mit den Präsidenten der Spitzenverbände der deutschen Bauwirtschaft und mit dem Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU)

verfolgt werden kann. "Der Dialog mit der Bauwirtschaft liegt mir persönlich am Herzen. Die Bundesregierung tauscht sich deshalb seit vielen Jahren eng mit der Branche aus. Sie können also versichert sein, dass wir Ihre Anliegen sehr ernst nehmen",sagte Ramsauer. Der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Prof. Thomas Bauer, wies in dem Gespräch darauf hin, dass Deutschland mehr Geld für Verkehrsinvestitionen brauche.

Bundesminister Peter Ramsauer (3.v.l.) im Gepräch mit der Bauwirtschaft.

am 28. September die ökonomische Bedeutung von Infrastrukturinvestitionen hervorgehoben. Ramsauer: "Eine aktuell von mir in Auftrag gegebene Studie belegt, dass Bauinvestitionen positive volkswirtschaftliche Effekte auslösen. Jede Milliarde Euro Bauinvestition schafft oder erhält bis zu 22.000 Arbeitsplätze. Dabei finanzieren sich diese Investitionen über höhere Steuereinnahmen und geringere Sozialausgaben knapp zur Hälfte selbst." Hinzu komme der volkswirtschaftliche Nutzen in Form langfristiger Wachstumseffekte, die beispielsweise eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ermögliche. Die Studie bestätigt weiter, dass erfolgreiche Konjunktur-, Wachstumsund Arbeitsmarktpolitik nur gemeinsam mit der Bauwirtschaft

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Dr. Hans-Hartwig Loewenstein, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, betonte: "Die vom BMVBS initiierten KfWFörderprogramme "Energieeffizientes Bauen und Sanieren" sind eine große Erfolgsstory und müssen deutlich aufgestockt werden. Zukünftig brauchen unsere Städte und Gemeinden genügend Mittel, um ihre Infrastruktur, insbesondere auch die kommunalen Straßen instand zu setzen und auszubauen." Weiterhin wies Loewenstein darauf hin, dass der Wohnungsbau dauerhafte Investitionsanreize brauche. Der Präsident des Bundesverbandes Baustoffe-Steine-Erden, Andreas Kern, sagte ergänzend: "Der Ersatzneubau ist in vielen Fällen die wirtschaftlich sinnvolle Alternative zur Sanierung alter Bausubstanz -mehrere Studien haben dies eindeutig belegt." Der Ersatzneubau solle daher in das bestehende Förderspektrum einbezogen werden. Für die Baustoffindustrie sei zudem die gesicherte Versorgung der deutschen Bauwirtschaft mit Rohstoffen von hoher Priorität.

Der Präsident der Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen, Thorsten Bode, forderte eine Stärkung der Qualitätsorientierung bei der öffentlichen Auftragsvergabe. "Künftig sollte der Zuschlag nicht auf das billigste, sondern auf das wirtschaftlichste Angebot erteilt werden. Neben dem Preis müssen in der Praxis auch Qualität und Nachhaltigkeit angemessen berücksichtigt werden." Von zentraler Bedeutung sei zudem, die laufende Überarbeitung des Bauforderungssicherungsgesetzes zu Ende zu führen. Der Bundesvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Klaus Wiesehügel, sagte: "Firmen und Arbeitnehmer müssen ihre Bauleistungen unter fairen Arbeitsund Wettbewerbsbedingungen erbringen können. Dazu gehört, dass illegale Beschäftigung und Schwarzarbeit noch stärker und effektiver bekämpft werden und die Alterssicherung der Bauarbeiter verbessert wird." Bei den laufenden Verhandlungen zur sog. 'ICT-Richtlinie', die die konzerninterne Entsendung aus Drittstaaten nach Deutschland regeln soll, müssten Wettbewerbsverzerrungen für die Branche verhindert werden. Ramsauer sicherte zu, dass die Arbeiten der Bundesregierung zu den verschiedenen Themenfeldern weiterhin in enger Rückkoppelung mit der Branche erfolgen werde. "Die Bauwirtschaft ist eine Schlüsselbranche, um zentrale gesellschaftspolitische Themen wie die Energiewende und die Bereitstellung einer wachstumsorientierten Infrastruktur umzusetzen. Wir sind sozusagen aufeinander angewiesen, um die Rahmenbedingungen am Bau weiter zu verbessern - auch wenn am Ende nicht alle Wünsche erfüllt werden können."


Übergangsfristen bei der Arbeitnehmerfreizügigkeit haben sich bewährt Die Tarifvertragsparteien des Baugewerbes haben in einem Symposium, das am 2. November 2011 in Berlin durchgeführt wurde, eine erste Zwischenbilanz nach sechs Monaten voller Arbeitnehmerfreizügigkeit gezogen. ZDB-Vizepräsident Frank Duprè zieht ein positives Fazit der Übergangsfristen: „Der von manchen befürchtete Ansturm von Arbeitnehmern aus den osteuropäischen Mitgliedsstaaten der EU ist bisher ausgeblieben. Dieses führen wir zu einem großen Teil darauf zurück, dass Deutschland als einer der wenigen EU-Mitgliedsstaaten nach dem Beitritt der osteuropäischen Mitgliedsstaaten zum 1. Mai 2004 die zulässigen Übergangsfristen von 7 Jahren ausgeschöpft hat und damit der Arbeitsmarkt für Arbeitnehmer aus diesen Staaten erst zum 1. Mai 2011 vollständig geöff-

net wurde. In diesem Zeitraum haben sich die Arbeits- und Lebensbedingungen zwischen Deutschland und den Beitrittsstaaten offensichtlich so weit angeglichen, dass der Wanderungsdruck für Arbeitnehmer aus diesen Ländern mittlerweile deutlich zurückgegangen ist.“ Im Rahmen des Symposiums hatten Vertreter der Tarifvertragsparteien, des Bundesarbeitsministeriums sowie aus Wissenschaft und Praxis ihre bisherigen Erfahrungen mit der vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit diskutiert. Das Symposium hat im Ergebnis gezeigt, dass die Auswirkungen der vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit insbesondere aufgrund der Übergangsfristen deutlich geringer ausgefallen sind, als sonst zu befürchten war. Der ZDB fordert daher, auch

gegenüber Bulgarien und Rumänien, die erst am 1. Januar 2007 der EU beigetreten sind, die Übergangsfristen von 7 Jahren auszuschöpfen. Dupré: „Die Bundesregierung ist in Anbetracht dieser Erfahrungen gut beraten, wenn sie sich für eine weitere Beschränkung des Arbeitsmarktzugangs für Arbeitnehmer aus Bulgarien und Rumänien bis zum 31. Dezember 2013 einsetzt. Andere westeuropäische EU-Mitgliedsstaaten, die gegenüber den am 1. Mai 2004 beigetretenen osteuropäischen Mitgliedsstaaten noch auf Übergangsfristen verzichtet hatten, sind mittlerweile dem deutschen Beispiel gefolgt und haben den Arbeitsmarktzugang für Arbeitnehmer aus Rumänien und Bulgarien ebenfalls eingeschränkt. Dieses zeigt, dass die Übergangsfristen sinnvoll und richtig sind.“

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Bauwirtschaft ist größter Arbeitgeber in Deutschland! „Die deutsche Bauwirtschaft ist eine starke Branche. Wir sind die stärkste Einzelbranche unserer Volkswirtschaft, wir sind der größte Arbeitgeber in Deutschland. Wir tragen 4 % zum Bruttoinlandsprodukt bei – und das ist mehr als jede der übrigen Branchen, mehr als die Metalloder KfZ-Industrie und mehr als die Chemische Industrie,“ mit diesen Worten betonte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, die volkswirtschaftliche Bedeutung der Bauwirtschaft. In seinem Grußwort zum 50jährigen Bestehen des Arbeitskreises Baufachpresse, einem anerkannten Berufsverband mit rund 250 baupublizistisch tätigen Mitgliedern, ging Pakleppa darüber hinaus auf die Entwicklung der Branche ein. „In den Gründungsjahrzehnten der Bundesrepublik war die Bauwirtschaft als Konjunkturlokomotive unbestritten; später, insbesondere in den langen Jahren der Rezession hat sie diese

Funktion verloren,“ so Pakleppa. In der Rezession der Jahre 1995 bis 2005/2006 hatte sich die Zahl der Arbeitsplätze halbiert, wogegen die Zahl der Betriebe annähernd gleich geblieben ist. Die Bauinvestitionen sind im gleichen Zeitraum nur um ein Drittel zurückgegangen. Erst mit der Wirtschafts- und Finanzkrise rückte die Bedeutung der Bauwirtschaft als auf die Binnenwirtschaft fokussierter Wirtschaftszweig wieder in den Fokus der Politik. Denn gerade die auf Bauinvestitionen bezogenen Konjunkturpakete I und II haben dazu beigetragen, dass die deutsche Volkswirtschaft vergleichsweise gut durch die Krise gekommen ist. Pakleppa betonte weiter, dass die Branche heute gut dastünde. Mit einem prognostizierten Wachstum des Branchenumsatzes von knapp 7 % erlebe man einen lange nicht gekannten Aufschwung. Dazu trage insbesondere der Wohnungsbau mit einem Plus von 11 % bei.

Bei den tournusmäßigen Wahlen wurden in ihrem Amt bestätigt als Vorsitzender Burkhard Fröhlich (Chefredakteur der Deutschen Bauzeitschrift), als Stellvertretende Vorsitzende Dr. Ilona Klein (Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes) sowie als Schatzmeister Jürgen Schaal (Geschäftsführer Schaal. Trostner Kommunikation GmbH). Maike Sutor-Fiedler (Chefredakteurin der Fachzeitschrift asphalt) wurde wiederum zur Schriftführerin gewählt. Als Beisitzer konnten Heinz Schmid (Chefredakteur Gebäude-Installation) sowie Elke Herbst (Chefredakteurin DDH – Das Dachdeckerhandwerk) in ihrem Amt bestätigt werden. Hanns-Christoph Zebe (zebepr-kommunikation für das bauwesen) ergänzt als neues Vorstandsmitglied für Presseund Öffentlichkeitsarbeit das Team. Ernst Arelmann, Leiter der Kommunikation der Xella International GmbH vertritt im Vorstand die Interessen der Fördermitglieder des Vereins.

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Pakleppa wies auch auf den Wandel der Unternehmen selbst hin: „Während sich die großen Baukonzerne immer mehr zu Dienstleistern wandeln und damit auch ihr Geld verdienen, können bei vielen Aufgaben die hoch qualifizierten mittelständischen Unternehmen diese Lücke ausfüllen. Die mittelständischen Unternehmen übernehmen aber auch selbst Dienstleistungsfunktionen und betreiben neben dem Baugeschäft Rathäuser, Feuerwehrhäuser und andere öffentliche Einrichtungen.“ Abschließend unterstrich der ZDB-Hauptgeschäftsführer, dass die Bauwirtschaft als starke Branche zu den großen Herausforderungen unserer Zeit, nämlich der Klimawende, dem demografischen Wandel, der Infrastruktur wie auch der Integration, einen wesentlichen Beitrag leisten könne. Für die Kommunikationsprofis aus der Baubranche standen Weiterbildungsangebote zu Themen des Urheberrechts und der Zukunft von Web 2.0 ebenso auf dem Programm wie Pressekonferenzen der BRZ Deutschland GmbH zu einem neuen virtuellen Planungsraum speziell für den Mittelstand. Die Messe Berlin GmbH erläuterte die Entwicklung und Perspektive der bautec in Berlin. In einer weiteren Präsentation erläuterte die Zertifizierungsstelle der Bauwirtschaft (Zertifizierung Bau e.V.) ihr Angebot zur Nachhaltigkeitszertifizierung von Kindertagesstätten. Einen interessanten Einblick in die Möglichkeiten der Kommunikation für die Baubranche im Internet brachte die Präsentation des inhaltlich und gestalterisch neu aufgemachten Portals www.baulinks.de.


Bauwirtschaft vereinbart weitere Stärkung des Arbeitsschutzes Förderzuschuss auf 400 Euro pro Rückfahrsystem zu erhöhen.

ZDB-Vizepräsident Frank Dupré (2.r.) auf dem Symposium zum Thema Arbeitskultur.

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB), der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und die Industriegewerkschaft BauenAgrar-Umwelt (IG BAU) haben sich auf weitere Maßnahmen zur Stärkung des Arbeitsschutzes im Baugewerbe verständigt. Verbände und Gewerkschaft sind sich einig, dass die Verhinderung von Unfällen (Prävention) durch die rechtzeitige Analyse von Gefahrenursachen und deren Beseitigung eine besonders wichtige Aufgabe für alle am Bau Beteiligten ist. Arbeitsschutzkultur stärken „Den Arbeitsschutz auf Baustellen sicherzustellen ist eine gemeinsame Aufgabe sowohl der Unternehmen als auch ihrer Mitarbeiter. Alle müssen hinschauen, Gefahren erkennen und diese rechtzeitig beseitigen“, sagte der Präsident des ZDB, Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein. Schon in der Planungsphase sollen Belange des Arbeits- und Gesundheitsschutzes berücksichtigt werden. Vor dem Start der Bauarbeiten empfehlen ZDB, HDB und IG BAU eine Grundunterweisung aller Arbeitnehmer, ergänzt von Kurzunterweisungen. Systematisch sollen Verbesserungsmöglichkeiten erarbeitet und umgesetzt werden. Geeignete Instrumente für diese Maßnahmen sind der

Einsatz eines Sicherheits- und Gesundheitskoordinators sowie die rechtzeitige Erstellung eines Sicherheits- und Gesundheitsplanes. Bessere Kontrollen und Beratung auf Baustellen Die Sozialpartner streben zudem eine effizientere Überprüfung der Baustellen an. „Ein Schlüssel für bessere Kontrollen ist die Aufstockung von Personal und von Sachmitteln bei der BG BAU im Bereich Prävention und Arbeitsmedizinischer Dienst/ Sicherheitstechnischer Dienst“, stellte der IG BAU-Bundesvorsitzende Klaus Wiesehügel fest. Hierfür machen sich die Tarifvertragsparteien ebenso stark wie für die geregelte Weitergabe von aktuellen Baustellendaten auch an die staatlichen Aufsichtsstellen. Geprüft werden soll zudem, inwieweit sich die Baustellensicherheit mit Sanktionen bei Verstößen verbessern lässt. Unfallvermeidung durch Einsatz von Rückfahrkameras Um die Zahl der durch rückwärts fahrende Baumaschinen verursachten Unfälle künftig zu verringern, setzen ZDB, HDB und IG BAU auf einen Anreiz zur freiwilligen Nachrüstung älterer Baufahrzeuge mit Rückfahrkameras. Hierzu wollen sie sich bei der BG BAU dafür einsetzen, den

Berufskrankheiten vorbeugen Eine zentrale Rolle im Arbeitsund Gesundheitsschutz spielt zudem die Vermeidung von Muskel- und Skeletterkrankungen durch die schwere körperliche Arbeit am Bau. Deshalb soll aus Sicht der Tarifvertragsparteien das zulässige Sackgewicht von 25 Kilogramm künftig nicht nur für Normzemente Anwendung finden, sondern auch für andere Baustoffe wie Putz, Estrich oder Mörtel. „Gleichzeitig müssen auch die Mitarbeiter auf ihre Gesundheit achten. Mögliche Wege, das Augenmerk des Einzelnen stärker auf Krankheitsprävention zu lenken, wären der Ausbau bestehender Angebote sowie eine gemeinsame Werbekampagne“, sagte HDB-Präsident Prof. Thomas Bauer. Schließlich setzen sich die Sozialpartner für eine genauere Auswertung von Daten über Berufskrankheiten ein. Die Ergebnisse können für die Ausgestaltung von entsprechenden Anreizsystemen genutzt werden.

Gute Arbeitskleidung verbessert die Sichtbarkeit nicht nur in der dunklen Jahreszeit.

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"WorldSkills 2011" in London

Silber für Fliesenleger Fleischmann, Bronze für Zimmerer Stich

WorldSkills 2011 in London. V.l.: Hans-Josef Aretz, Vorsitzender des Fachverbandes Fliesen und Naturstein im ZDB, Maurer Dominik Chylek, Medallion for Excellence (13. Platz), Philipp Stich, Bronzemedaille im Zimmererwettbewerb, Stuckateur Armin Hummel (8. Platz), Klaus-Dieter Fromm, Vorsitzender des ZDB-Berufsbildungsausschusses und Ullrich Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland Bund Deutscher Zimmermeister im ZDB.

Die 41. Berufsweltmeisterschaft „WorldSkills 2011“ ist für das Deutsche Baugewerbe mit einem großen Erfolg zu Ende gegangen. Fliesenleger Johannes Fleischmann (20) aus Hilpoltstein in Bayern hat eine Silbermedaille bekommen, Zimmerer Philipp Stich (22) aus dem thüringischen Schleiz holte Bronze. Maurer Dominik Chylek (21) aus Delmenhorst in Niedersachsen bekam für Bestleistungen eine „Medallion for Excellence“ und erreichte den 13. Platz, Stuckateur Armin Hummel aus dem Baden-Württembergischen Süßen lag am Ende auf Platz 8. Mit 944 Teilnehmern aus 51 Ländern in 46 Berufsdisziplinen war „WorldSkills 2011“ der jemals größte Berufswettbewerb. Über 200.000 Besucher kamen auf das Veranstaltungsgelände, um die Besten der Besten beim Wettbewerb ihrer beruflichen

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Fähigkeiten zu beobachten. Der britische Bildungsminister John Hayes betonte live vor den mehr als 8.000 Besucher der Abschlussfeier in der O2-Arena:

„ Jeder, der bei diesem Wettbewerb mitgemacht hat, ist ein Gewinner! Jeder in England – der Premierminister, das Königshaus und wir alle – ist stolz auf

Es gehört schon eine Menge Selbstvertrauen dazu, die vielen Besucher an den Arbeitsplätzen und die diskutierenden Juroren auszublenden und konzentriert zu arbeiten.

Die WorldSkills trafen auf ein enormes Besucherinteresse.

Einige Länder präsentierten sich und ihre Ausbildungssysteme an eigenen Ständen.


Euch!“ Der britische Premierminister David Cameron verkündete per Videobotschaft: „Was Ihr hier geleistet habt, hat einen unglaublichen Vorbildcharakter für viele andere junge Menschen. Was ich hier gesehen habe, macht mich optimistisch für unsere Zukunft.“ Cameron war am Donnerstag auf der Veranstaltung gewesen. In den 22 Arbeitsstunden an den vier Wettbewerbstagen mussten von allen Teilnehmern typische Arbeiten in ihren Berufen durchgeführt werden. Neben den 200.000 Besuchern sorgte der Zeitdruck für viel Stress. Bei den Fliesenlegern waren zwei Wände und ein Boden mit Sehenswürdigkeiten aus London zu fliesen. Dazu gehörten die britische Flagge und das Riesenrad London Eye mit vielen schwierigen Schnitten. Die Zimmerer bauten einen Pavillon mit Dachstuhl. Zwei der vier deutschen Medaillen bei der Berufsweltmeisterschaft „WorldSkills 2011“ gingen an das Deutsche Baugewerbe Die Freude über die zwei Medaillen im ZDB-Team war riesig. Mit in London dabei waren Eltern und Chefs der Teilnehmer sowie mehrere Verbandsvertreter, Ausbilder, ehemalige Teilnehmer und Unterstützer des ZDB-Teams.

Silbermedaillengewinner im Wettbewerb der Fliesenleger, Johannes Fleischmann (l.) mit Hans-Josef Aretz, Vorsitzender des Fachverbandes Fliesen und Naturstein im ZDB.

Die Filme zu den WorldSkills gibt es auf unserem Baukanal bei Youtube! www.youtube.com/baukanal

Auch das Publikum, immerhin 200.000 Besucher in 4 Tagen, hatte seinen Spass bei den zahlreichen Mitmachaktionen.

„Toller Wettbewerb, tolle Stimmung, tolle Leistungen. Jeder, der hier antritt, geht als Champion nach Hause, denn er hat sich mit Mut, Ausdauer und intensiver Vorbereitung einem anstrengenden Wettbewerb gestellt“, sagte Klaus-Dieter Fromm, Vorsitzender des ZDBBerufsbildungsausschusses nach der Siegerehrung. „WorldSkills muss man einfach miterleben, auch um diese atemberaubende und dynamische Atmosphäre zu erfahren. Ich bin schlichtweg von den Leistungen aller Teilnehmer begeistert“, erklärte Hans-Josef Aretz ZDB-Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Fachverbandes Fliesen und Naturstein im ZDB. Sein ZDB-Vorstandskollege und Vorsitzender von Holzbau Deutschland, Ullrich Huth, ergänzte: „Besser als auf einer solchen WM mit diesen Dimensionen kann man nicht für Berufe im Handwerk und Industrie werben. Daher freut sich der ZDB auf WorldSkills 2013 in Leipzig!“ Insgesamt haben 26 deutsche Teilnehmer in 23 Berufen an „WorldSkills 2011“ teilgenommen, die vier Medaillen holten. Neben Fleischmann und Stich waren das Möbelschreiner Richard Schauer und Polymechaniker Nils Michalik. Die deutsche Berufe-Nationalmannschaft wird in der nationalen Organisation „WorldSkills Germany“ koordiniert.

V.l.: Bronzemedaillengewinner im Wettbewerb der Zimmerer, Philipp Stich, mit dem Teamchef der Zimmerer, Roland Bernardi, und dem Vorsitzenden von Holzbau Deutschland Bund Deutscher Zimmermeister im ZDB, Ullrich Huth.

Die „WorldSkills 2013“ findet vom 2. bis 7. Juli 2013 in Deutschland, in Leipzig, statt. Im Oktober 2012 gibt es die Euroskills 2012 in Spa-Francorchamps in Belgien. 15


Engagiert in Europa

Die Bedeutung Brüssels für die Arbeit des ZDB

Aus der Verbandsarbeit ist Brüssel mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Etwa drei Viertel aller deutschen Gesetze werden hier geprägt und Entscheidungen, die einmal in Brüssel getroffen wurden, haben in vielen Fällen erhebliche Auswirkungen auf das nationale Recht. Die Mitgliedstaaten haben beispielsweise den Inhalt europäischer Richtlinien ordnungsgemäß in deutsches Recht umzusetzen. Hierbei müssen sie sich jedoch innerhalb der Grenzen der Richtlinie bewegen. Beispiel: Nach dem derzeitigen Entwurf der ICT-Richtlinie wird das Baugewerbe von dem Anwendungsbereich der Richtlinie miterfasst. Würde die Richtlinie in ihrer jetzigen Fassung verbschiedet werden, so könnte Deutschland bei Umsetzung der Richtlinie in nationales Recht

das Baugewerbe nicht mehr aus dem Anwendungsbereich ausschließen. Aufgrund dieser Bedeutung ist mittlerweile eine Vielzahl von Verbänden in Brüssel vertreten. Diese haben insbesondere das Ziel, frühzeitig Informationen über anstehende Gesetzgebungsvorhaben auf europäischer Ebene zu erlangen und mit diesem Wissen möglichst zeitnah Einfluss auf angedachte Maßnahmen der europäischen Institutionen zu nehmen. Um diese Informationen zu erhalten, ist eine Vertretung vor Ort unerlässlich, da nur auf diese Weise der Kontakt zu Abgeordneten bzw. sachkundigen Ansprechpartnern in den europäischen Institutionen gepflegt werden kann.

Auch der ZDB ist in Brüssel gut aufgestellt. Auf europäischer Ebene tritt er nicht nur alleine von Berlin aus direkt gegenüber europäischen Institutionen auf, sondern bringt seine Interessen vor Ort auch über andere Verbände in die Diskussionen mit ein. Von besonderer Bedeutung ist hier insbesondere sowohl die Zusammenarbeit des ZDB mit der BDA, die die baugewerblichen Interessen über BUSINESSEUROPE – einem europäischen Sozialpartner mit besonderen Anhörungsrechten im Gesetzgebungsverfahren - einbringt als auch die Mitgliedschaft bei der FIEC - dem Verband der Europäischen Bauwirtschaft. Daneben werden die Interessen des Baugewerbes seit dem 1. Juli 2011 von Herrn Krögel wahrgenommen, der den ZDB direkt vor Ort vertritt. (ka)

Was bringt das EU-Vertragsrecht?

Verordnungsvorschlag für ein optionales europäisches Vertragsrecht geplant Mit voller Kraft forciert die Europäische Kommission ein „fakultatives Vertragsrechtsinstrument“, welches nach der Konsultation im Juli 2010 nunmehr in einem Verordnungsvorschlag geregelt werden soll, den die Kommission Mitte Oktober 2011 vorlegen will. Hiernach soll das europäische Vertragsrecht neben die bestehenden Rechtsordnungen der 27 Mitgliedstaaten treten und quasi als 28. Rechtsordnung freiwillig von den Vertragsparteien angewendet werden dürfen. Begründet wird das Erfordernis eines europäischen Vertragsrechts mit der Stärkung des Europäischen Binnenmarktes: „Das Vertragsrecht ist das Fundament

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des europäischen Binnenmarkts. Unternehmen – vor allem kleinere und mittlere Unternehmen – werden bei ihren Verkäufen ins EU-Ausland jedoch durch das unterschiedliche Vertragsrecht der 27 EU-Mitgliedstaaten behindert. Dies ist weitgehend auf rechtliche Barrieren und Unsicherheiten bezüglich des anzuwendenden Rechts zurückzuführen. [...] Ziel ist mehr Rechtssicherheit für Unternehmen und eine einfachere Regelung für Verbraucher.“ Auch wenn die von der Kommission genannten Ziele und Gründe für das Erfordernis eines europäischen Vertragsrechts grundsätzlich nachvollziehbar und zutreffend sind, so stellt

sich doch die Frage, ob dies mit dem avisierten Verordnungsvorschlag erreicht werden kann. Von vielen Seiten wird die (berechtigte) Kritik laut, dass der Mehrwert einer solchen 28. Rechtsordnung bislang nicht erkennbar ist. Notwendig wäre die breite Akzeptanz eines solchen Instruments. Nur dann kommt es zur praktischen Anwendung des neuen Vertragsrechts unter den europäischen Unternehmen und Verbrauchern. Ein fakultatives Vertragsrecht, welches von den Betroffenen nicht verstanden und daher nicht angewendet wird, kann die beabsichtigten Ziele der Stärkung des Europäischen Binnenmarktes nicht erreichen. (bs)


Bauwirtschaft setzt Erfolgsgeschichte fort Initiative Kreislaufwirtschaft Bau übergibt Monitoring-Berichte „Es ist ein großer Erfolg der deutschen Bauwirtschaft, dass schon heute die ehrgeizigen europäischen Verwertungsziele ab 2020 weit übertroffen werden. Die Bauwirtschaft setzt damit das Anliegen einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft in hervorragender Weise um. Sie leistet sowohl einen bedeutenden Beitrag zur Ressourcenschonung als auch zur effizienteren Ressourcennutzung“, sagte Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, bei der Entgegennahme der neuen Monitoring-Berichte „Mineralische Bauabfälle“ in Berlin. „Nur noch ein Zehntel des anfallenden Bodenaushubs und des Bauschutts landet heute auf Deponien, während 90 % dieser Bauabfälle umweltverträglich verwertet werden. Dadurch werden nicht nur Deponien entlastet, sondern vor allem auch Primärrohstoffe geschont“, erläuterte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Baustoffe – Steine und Erden, Michael Basten. „Der Monitoring-Bericht der Initiative Kreislaufwirtschaft Bau (KWB) bringt für das Jahr 2008 den beeindruckenden Nachweis, dass die Bauwirtschaft nahezu vollständig geschlossene Stoffkreisläufe für die 192 Millionen Tonnen angefallenen mineralischen Bauabfälle sichergestellt hat“, ergänzte Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Von der geplanten Mantelverordnung, mit der die Verwertung mineralischer Abfälle in technischen Bauwerken und in bodenähnlichen Anwendungen geregelt werden soll, erwarten die Verbände ein eindeutiges Bekenntnis zum Recycling und zur stofflichen Verwertung. Nach aktuellen Schätzungen

der Wirtschaft sei allerdings zu befürchten, dass bei Umsetzung der vorgesehenen Regelungen die Verwertungsquote auf unter 70 % absinken würde. Die Beseitigung von mineralischen Bauabfällen und Bodenmaterialien auf Deponien würde dann auf bis zu 65 Millionen Tonnen steigen. Die europäischen Vorgaben aus der Abfallrahmenrichtlinie zum Recycling und zur

führer der Bundesvereinigung Recycling-Baustoffe (BRB). „Einen wesentlichen Baustein der Kreislaufwirtschaft Bau stellt die Verwendung von rezyklierten Gesteinskörnungen im Straßenund Tiefbau dar", resümierte Harald Schroër, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes. „In den kommenden Jahren wird im Sinne

Staatssekretär Rainer Bomba (Bildmitte) nahm den Monitoring-Bericht für das Bundesbauministerium entgegen.

Verwertung von mineralischen Bauabfällen könnten somit nicht erreicht werden, meinte Peter Kurth, Geschäftsführender Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE). „Würde der aktuelle Entwurf der Mantelverordnung umgesetzt, könnten jährlich viele Millionen Tonnen Bauschutt und Bodenaushub, je nach endgültiger Fassung der Mantelverordnung, nicht mehr verwertet werden, sondern müssten auf die Deponie“, erläuterte HansPeter Braus, Hauptgeschäfts-

des ‚urban mining’ auch die mineralische Baustubstanz beim Ersatzneubau recycelt werden." Wolfgang Türlings, Vorstandsvorsitzender der Bundesgütegemeinschaft Recycling-Baustoffe (BGRB): „Schön wäre es, wenn an die Baustoff-RecyclingBranche nicht nur permanent Forderungen gerichtet würden, sondern das Baustoff-Recycling auch gefördert würde. Die Rahmenbedingungen für das Baustoff-Recycling müssen sicherstellen, dass gütegesicherte Recycling-Baustoffe auch in der Praxis eingesetzt werden.“

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E-Bilanz: Endgültiges Anwendungsschreiben der Finanzverwaltung veröffentlicht Bilanzierende Unternehmen müssen nach § 5 b Einkommensteuergesetz den Inhalt der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung zukünftig elektronisch an das Finanzamt übermitteln, sog. E-Bilanz. Nun hat das Bundesfinanzministerium (BMF) das endgültige Anwendungsschreiben dazu veröffentlicht. Die E-Bilanz bedeutet für bilanzierende Unternehmen aufwendige und weitreichende Vorbe-

E-Bilanz

Verpflichtend ab 2013

reitungen und Umstellungen sowohl im Rechnungswesen wie auch im IT-Bereich. Das bedarf Zeit. Ursprünglich war aber vorgesehen, dass die Unternehmen bereits den Jahresabschluss für das Wirtschaftsjahr 2011 elektronisch an die Finanzbehörden übersenden sollten (bei Kalenderjahr gleichem Wirtschaftsjahr). Das war beim ZDB und anderen Verbänden auf heftige Kritik gestoßen, wie auch der übrige Inhalt des ersten Entwurfs eines Anwendungsschreibens des BMF. Deshalb trat das Ministerium zunächst auf die Bremse und führte im 1. Halbjahr 2011 erst einmal eine Pilotphase zur Erprobung der E-Bi-

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lanz durch. Aufgrund der daraus gewonnenen Erkenntnisse und der Ergebnisse einer weiteren Verbandsanhörung veröffentlichte das BMF am 28.09.2011 sein endgültiges Anwendungsschreiben zur E-Bilanz. Die wichtigste Information betrifft den Zeitpunkt der verpflichtenden Anwendung Grundsätzlich muss die elektronische Übermittlung des Jahresabschlusses erstmalig für das Wirtschaftsjahr 2012 erfolgen (bei Kalenderjahr gleichem Wirtschaftsjahr). Es gibt jedoch eine wichtige Nichtbeanstandungsregelung. Danach wird es für das Wirtschaftsjahr 2012 (bei Kalenderjahr gleichem Wirtschaftsjahr) von der Finanzverwaltung nicht beanstandet, wenn die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung noch nicht nach dem amtlich vorgeschriebenen Datensatz durch Datenfernübertragung übermittelt werden. Die Übermittlung in Papierform wie bisher ist für die Bilanz 2012 also ausreichend. Verpflichtend muss die elektronische Übermittlung erstmalig für das Wirtschaftsjahr 2013 erfolgen (bei Kalenderjahr gleichem Wirtschaftsjahr). Mussfelder wurden reduziert In der Taxonomie, dem Datenschema für die Jahresabschlussdaten der E-Bilanz, gibt es als "Mussfeld" gekennzeichnete Positionen, die zwingend zu befüllen sind. Aufgrund der Kritik der Verbände wurden diese deutlich reduziert. Ansonsten hätte ein kleineres Bauunternehmen die gleiche Anzahl an Positionen ausfüllen müssen wie ein DAXUnternehmen. Einführung von Auffangpositionen Die Einführung der E-Bilanz soll zu keinem Eingriff in das Buchungsverhalten, insbeson-

dere von kleinen und mittleren Unternehmen, führen. Deshalb forderten die Verbände, dass eine Anpassung der Buchhaltung nicht erforderlich sein soll. Daraufhin wurden schließlich die Auffangpositionen eingeführt. Auffangpositionen können immer dann genutzt werden, wenn ein entsprechendes Konto in der ordnungsgemäßen Finanzbuchhaltung nicht vorhanden ist. Ein Steuerpflichtiger, der ein 'Mussfeld' für einen bestimmten Sachverhalt nicht mit Werten füllen kann, weil die Position nicht in seiner ordnungsmäßigen individuellen Buchführung geführt wird oder aus ihr nicht ableitbar ist, kann eine Auffangposition nutzen: Er hat die entsprechende Position ohne Wert (technisch: NIL-Wert = Not In List) zu übermitteln. Leider ist im BMF-Schreiben nicht präzisiert, was unter "ableitbar" zu verstehen ist. Es ist erfreulich, dass erreicht werden konnte, dass die Bilanz 2012 noch in Papierform abgegeben werden kann und Erleichterungen für kleine und mittlere Unternehmen geschaffen wurden. Auf die Unternehmen kommen nun administrative Umstellungen und die Schulung der Mitarbeiter zu. (ros)


Grunderwerbsteuer belastet Bauherren über Gebühr

Nebenkosten beim Kauf von Immobilien mit durchschnittlich 13 % deutlich zu hoch Im Vergleich zu den europäischen Nachbarländern ist die Immobilien-Eigentumsquote in Deutschland immer noch äußerst gering. „Dabei würde die Mehrzahl der jungen Familien mit Nachwuchs gerne ein Haus bauen, auch viele Singles betrachten einen Immobilienerwerb als beste Altersvorsorge. Der Staat ist an dieser schlechten Bilanz nicht unschuldig.“ So die Feststellung von Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes. Vor der Föderalismusreform 2006 gab es in Deutschland einen einheitlichen Grunderwerbsteuersatz von 3,5 %. Seither dürfen die Bundesländer den Steuersatz selbst festlegen. Berlin machte 2007 mit einer Anhebung auf 4,5 % den Anfang, die überwiegende Mehrzahl der Länder folgte diesem Beispiel und erhöhte die Steuer, häufig stufenweise ansteigend bis auf 5 %. Bis auf Bayern, Hessen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern ist in allen Bundesländern eine Anhebung erfolgt oder geplant.

Grunderwerbsteuer für Wohnimmobilien drastisch von 6 % auf 2 %. Insider erwarten einen signifikanten Anstieg der Immobilienkäufe. „Deutschland könnte sich daran ein Beispiel nehmen. Statt durch ständige Erhöhungen der Grunderwerbsteuer Bauwillige abzuschrecken, sollte die öffentliche Hand Familien den Bau eines Eigenheims erleichtern und zugleich einen Beitrag zur Altersvorsorge ermöglichen.“ So die Forderung von ZDB-Hauptgeschäftsführer Pakleppa.

Qualitätsstandards gehoben Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert

Wie die Grunderwerbsteuersätze so sind auch die Maklerkosten in den Bundesländern unterschiedlich hoch. Die Notar- und Grundbuchkosten sind bundeseinheitlich und betragen ca. 1,7 % des Kaufpreises. In Berlin ist jetzt eine weitere Erhöhung der Grunderwerbsteuer in der Diskussion. Dies trifft Bauwillige umso härter, da in Berlin (wie auch in Brandenburg) bereits die Maklergebühr regelmäßig mit 7,14 % zu Buche schlägt. Kommen Notar- und Grundbuchkosten mit durchschnittlich 1,7 % sowie die Grunderwerbsteuer mit 5 % dazu, müsste ein Käufer fast 13,5 % an Nebenkosten aufbringen! Ein Beispiel: Eine junge Familie bezahlt für ein Einfamilienhaus einen Kaufpreis von 325.000 Euro (75.000 Euro für das 500 qm große Grundstück und 250.000 Euro für die Baukosten). Es ergeben sich zusätzliche Kosten für Notar- und Grundbuch (5.525 Euro) und für die durchschnittlich 6 %ige Maklerprovision (19.500 Euro), die Nebenkosten summieren sich auf 25.025 Euro. Jetzt verlangt die öffentliche Hand obendrauf Grunderwerbsteuer in Höhe von 16.250 Euro (bei einem Satz von 5 %). Damit belaufen sich die gesamten Nebenkosten auf 41.275 Euro, das sind 12,7 % des ursprünglichen Kaufpreises. Damit muss die Familie also insgesamt 366.275 Euro aufwenden. Dass es auch anders geht beweist ein Blick auf unsere Nachbarn. Um den stagnierenden Wohnungsmarkt anzukurbeln senkten die Niederlande die

Anlässlich des 2. Deutschen Bauwirtschaftstages in Berlin übergab der Geschäftsführer der Zertifizierung Bau e.V. Gerhard Winkler mit Mitarbeiterin Nora Dahle die Zertifizierungsurkunde an Hans-Georg Stutz, Geschäftsführer des Unternehmens Stutz GmbH Tief- und Straßenbau (von links).

Eine Premiere konnte jetzt die Zertifizierung Bau e.V. feiern: Anlässlich des 2. Deutschen Bauwirtschaftstages in Berlin erhielt erstmals ein klassisches Straßen- und Tiefbauunternehmen die Zertifizierung als „Entsorgungsfachbetrieb - verwerten“. Damit wird dem Unternehmen Stutz GmbH Tief- und Straßenbau aus dem hessischen Kirchheim offiziell bestätigt, dass Verfüllungen an Bauwerken mit dem Einbau von Recyclingmaterial im Straßenbau bei wechselnden Baustellen unter allen abfallrechtlichen Vorgaben vorgenommen werden können. Ein Schritt in die richtige Richtung, davon ist jedenfalls Gerhard Winkler von der Zertifizierung Bau e.V. überzeugt: „Mit Etablierung dieses Fachzertifikates werden die Qualitätsstandards im Bereich der Entsorgung und Überwachung eindeutig angehoben, wir erhöhen die Effizienz der Überwachung und ebenso wird die Zuverlässigkeit von Entsorgungsunternehmen überwacht.“

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Französischer Bauverband FFB zu Gast in Berlin

Die Delegation des FFB (v. l.) Jean-Luc Mermillion, Bernard Coloos, Myriam Diallo und Bertrand Sablier, im Gespräch mit den ZDB-Vertretern Felix Pakleppa, Philipp Mesenburg, Katrin Kandaouroff und Barbara Rosset.

Am 9. November 2011 empfing der ZDB eine Delegation des französischen Bauverbandes Fédération Française du Bâtiment (FFB) in Berlin. Im Vorfeld der im nächsten Frühjahr in Frankreich anstehenden Präsidentschaftswahl tauschten sich die beiden Spitzenverbände über aktuelle politische Themen aus. Hierbei ging es unter anderem um einen reduzierten Umsatzsteuersatz für Bauleistungen, Fördermöglichkeiten für die energetische Sanierung von Gebäuden, die Teilnahme von Unternehmen aus Drittstaaten an öffentlichen Bauaufträgen innerhalb der Europäischen Union sowie die ICT-Richtlinie.

BZB erfüllt als erstes Bau-Ausbildungszentrum Qualitätskriterien der SOKA-BAU Im BZB Krefeld fand vor Kurzem die Pilotprüfung durch SOKABAU und DEKRA zur Sicherstellung der Qualitätsanforderungen an überbetriebliche Ausbildungsstätten statt. Zwei Tage lang wurden beispielsweise die Anforderungen an Hallenausstattungen und Ausbilderqualifikationen anhand eines umfangreichen Kriterienkataloges der Tarifvertragsparteien der Deutschen Bauwirtschaft von den Auditoren eingehend geprüft. Das BZB Krefeld hat das Audit mit Bravour bestanden und ist somit das erste Bau-Ausbildungszentrum bundesweit mit zertifizierter Qualität in Ausbildung, Personal, Werkstätten und Internat. Die Prüfung der BZB Düsseldorf und Wesel steht kurzfristig an. SOKA-BAU (Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft) organisiert und steuert die Qualitätsprüfung überbetrieblicher Ausbildungsstätten. Ziel ist es, bundesweit einheit-

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liche Mindeststandards in der überbetrieblichen Ausbildung sicherzustellen. Erstmals sind hierfür nun auch verbindliche, bundesweit einheitliche Mindeststandards im Tarifvertrag festgelegt worden, deren Einhaltung nun regelmäßig geprüft wird.

Zimmererinnung Neumarkt

Auf Berlinbesuch war die Zimmererinnung Neumarkt. Dazu gehörte auch ein Besuch im ZDB-Verbandshaus und in der Geschäftsstelle von Holzbau Deutschland. Eine kurze Information über die Verbandsarbeit gaben für den ZDB die Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Ilona K. Klein, über Holzbau Deutschland berichtete Johannes Niedermeyer. Weitere Besuchergruppen sind uns immer willkommen!


ZDB Technikpolitik Neues ZDB-Präsidiumsmitglied Wolfgang Paul Vizepräsident Technik

Die Mitgliederversammlung des ZDB hat am 29. September 2011 einstimmig beschlossen, das Amt eines Vizepräsidenten Technik/Unternehmensentwicklung zu schaffen. Damit will der Verband, der ohnehin in technischen Fragen gut aufgestellt ist, die ihm angeschlossenen Unternehmen in technischer Hinsicht weiter stärken. Die nötige Änderung der ZDB-Satzung wurde einstimmig beschlossen. Daraufhin wurde der Vorsitzende des Fachbereichs Verkehrsinfrastruktur, Wolfgang Paul, einstimmig zum neuen Vizepräsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes gewählt. Paul ist damit neben Walter Derwald und Frank Dupré der dritte Vizepräsident des Spitzenverbandes des Deutschen Baugewerbes, der rund 35.000 mittelständische, Inhaber geführte Bauunternehmen in ganz Deutschland vertritt.

ZDB-Ausschuss Umwelt Technik Unternehmensentwicklung Wolfgang Paul neuer Vorsitzender

ZDB Service Rahmenabkommen Neufahrzeuge zu GroßabnehmerKonditionen

Der ZDB hat einen Rahmenvertrag mit CarFleet24 abgeschlossen, der den Mitgliedsverbänden und deren Mitarbeitern sowie den Verbandsmitgliedern, deren Familienangehörigen und Mitarbeitern bei Kauf, Leasing oder Finanzierung eines Neufahrzeuges attraktive Rabatte sichert: CarFleet24 vermittelt deutsche Neuwagen der gefragtesten Automarken direkt vom deutschen Vertragshändler zu Großabnehmer-Konditionen. Auf der Homepage www.carfleet24.de sind die Konditionen der angebotenen Neufahrzeuge aufgelistet. Es werden PKW und Nutzfahrzeuge von 36 Herstellern wie Audi, BMW, Fiat, Ford, Honda, Mercedes, Mini, Opel, Porsche, Toyota, Volvo oder VW angeboten. Log-In-Daten und weitere Informationen erhalten Sie über Ihren Landesverband und die ZDB-Infoline.

Winterbau-Merkblatt

Das ZDB-Winterbau-Merkblatt 2011/2012 ist erschienen. Sie erhalten es über die Landes- und Fachverbände des ZDB.

UNICEF-Aktion "Spenden statt schenken"

Der Ausschuss Umwelt, Technik und Unternehmensentwicklung im ZDB hat am 7.11.2011 den ZDB-Vizepräsidenten Technik, Dipl.-Ing. Wolfgang Paul (l.), zum neuen Vorsitzenden gewählt. Paul würdigte die Leistungen seines Vorgängers, des ZDBVizepräsidenten, Dipl.-Kfm. Frank Dupré (r.), der nach 23-jähriger Tätigkeit als Ausschussvorsitzender nicht mehr für dieses Amt kandidiert hatte. Paul sieht die Funktion des Ausschusses als Strategieausschuss für die Technikpolitik, insbesondere im Bereich der Baunormung. "Die Technischen Regelwerke müssen sich zukünftig wieder stärker an den Bedürfnissen der Baupraxis orientieren. Insbesondere müssen Baunormen die allgemein anerkannten Regeln der Technik und nicht den neuesten Stand der Wissenschaft widerspiegeln", so Paul. Weitere Schwerpunktaufgabe des Ausschusses ist die Umweltpolitik. Es bestehen Tendenzen zu einer unausgewogenen Gesetz- und Verordnungsgebung. Als Beispiel nannte Paul die so genannte Mantelverordnung, die in der derzeitigen Entwurfsfassung zum Einem zu erheblichen Mehrkosten für die Bauwirtschaft führen und zum Anderen entgegen ihrer Intention wichtige Umweltschutzziele wie die 'Kreislaufwirtschaft Bau' erheblich beeinträchtigen würde. (mh)

Der ZDB unterstützt die UNICEF-Aktion "Spenden statt schenken". Unsere Mitgliedsverbände, Innungen und Mitgliedsbetriebe können sich dieser Aktion ebenfalls anzuschließen. Die Spenden helfen UNICEF, Kindern in Afrika eine gute Schulbildung zu sichern. Unternehmen, die sich an der Aktion beteiligen, erhalten - je nach Höhe der Spende - Einlegeblätter für Grußkarten, Aufkleber oder können einen Webbanner auf der eigenen Website schalten. https://www.unicef.de/spenden-helfen/ unternehmen-helfen/wie-helfen/spendenstattschenken/ (Stichwort: ZDB)

Nachwuchswerbung Filme zu WorldSkills 2011 jetzt online!

Die WorldSkills 2011 war für unser Team überaus erfolgreich: Das können Sie jetzt auch in fünf kurzen Filmen sehen. Diese finden Sie zunächst im Baukanal auf Youtube (www.youtube.com/baukanal). Wir haben die Videos auch im Intranet unter Nachwuchswerbung zum Download eingestellt. Sie können diese gerne für Ihre Werbezwecke nutzen. Die Rechte liegen vollständig bei uns. Seit dem letzten Obermeistertag gibt es auch unser Kampagnenvideo ("Werde Profi am Bau"), ebenfalls auf Youtube wie auch im Intranet. Ergänzend zu diesem Kampagnenvideo gibt es sog. Abbinder, die Sie an eigene Videos anhängen können. Damit können Sie ganz leicht auf die Nachwuchswerbekampagne Bezug nehmen. Die Abbinder finden Sie nur im

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Intranet. Dort ist auch die auf dem Obermeistertag verteilte Broschüre zu den einzelnen Bausteinen der Nachwuchswerbung eingestellt. So können Sie sich rasch einen Überblick über vorhandene und noch geplante Mittel machen.

bauberufe.net Mit Filmen und Spiel

Auf unserer Webseite bauberufe.net finden Sie sämtliche aktuellen Videos. Wir haben die Seite mittlerweile um ein Spiel ergänzt, das sich großer Beliebtheit erfreut. Die Wigdets, die dort zur Verfügung stehen, sind inzwischen animiert und dienen der einfachen Verlinkung auf unsere Seite. Auch diese können Sie gerne in Ihren Internetseiten einbauen.

Facebook-Anzeigen

Im Intranet finden Sie vier Motive von Facebook-Anzeigen, die wir ca. vier Wochen lang auf Facebook geschaltet hatten. Weitere Anzeigen werden folgen.

Wettbewerb 2012 Erfolgsfaktor Familie

Das Bundesfamilienministerium sucht die familienfreundlichsten Unternehmen Deutschlands. Der Wettbewerb zeichnet Unternehmen aus, die ihre Beschäftigten vorbildlich bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen. Eine Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik unter der Leitung von Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder prämiert die familienfreundlichsten Unternehmen in drei Größenkategorien. Sonderpreise gibt es für die Bereiche "Familienbewusste Arbeitszeiten" und "Beruf und Pflege". Das zukunftsweisendste Konzept bekommt zudem einen Innovationspreis verliehen. Firmen, die ihre Beschäftigten bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen, können sich bis zum 9. Dezember bewerben. Unternehmen mit Sitz in Deutschland können sich auf www.erfolgsfaktor-familie.de direkt online bewerben.

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Termine 24. - 25. November Fachtagung Städtebau und Energie 2011

Die am 24.-25. November 2011 in Berlin stattfindende Tagung bietet einen aktuellen Überblick über Rahmenbedingungen, neue Anforderungen und Aufgaben für den Klimaschutz in Städten und Gemeinden. Die Erkenntnisse aus neuen Forschungsinitiativen wie "EnEff:Stadt" oder "EnEff:Wärme" sowie aus Modellvorhaben zur energetischen Stadterneuerung und innovativen Gebäudesanierung sollen in die kommunale Planungspraxis einfließen. Veranstalter ist das Institut für Städtebau Berlin in Zusammenarbeit mit dem Projektträger Jülich (PtJ), BINE Informationsdienst und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadtund Raumforschung (BBSR) im BBR. www.staedtebau-berlin.de Fortbildungskurs 53/11.

7. - 9. Dezember Internationales Holzbau-Forum 2011

Das IHF 2011 bietet Holzbauern, Planern, Ingenieuren und Architekten die Gelegenheit, über Erfahrungen, Arbeiten und Zielen mit Holztragwerken bzw. Holzkonstruktionen zu berichten, sich auszutauschen und zu informieren. Tagungsort ist wieder Garmisch-Partenkirchen. www.forum-holzbau.com

10. - 14. Januar DEUBAU

Vom 10.-14. Januar 2012 öffnet die Fachmesse DEUBAU in Essen ihre Pforten. Als Jahres-Auftaktveranstaltung für die Baubranche ist die internationale Messe eine wichtige Plattform für sämtliche Gewerke des Hochund Ausbaus. Rund 600 Aussteller werden mit ihren Produkten und Neuentwicklungen auf der Messe vertreten sein. Besondere Aufmerksamkeit erhalten das nachhaltige Bauen, der Ausbau, die Renovierung und Modernisierung im Bestand sowie das

Thema Energie. Das umfangreiche Rahmenprogramm der Messe beinhaltet Konferenzen, Foren, Diskussionen und Preisverleihungen. www.messe-essen.de

1. - 2. Februar Deutscher Holzbautag

Der Deutsche Holzbautag 2012 mit den Schwerpunktthemen "Holzschutznorm und Energieeffizienz - Umsetzung in der Praxis" findet im Rahmen der Messe DACH+HOLZ International 2012 am 1. und 2. Februar 2012 in Stuttgart statt. Das ausführliche Programm zum Deutschen Holzbautag und die Möglichkeiten zur Anmeldung finden Sie unter: www.deutscher-holzbautag.de

2. - 3. März 2012 JungunternehmerTagung des ZDB

Im März findet die Tagung der ZDB-Jungunternehmer bis 45 Jahre in Potsdam statt. Bitte merken Sie sich den Termin vor. Interssenten wenden sich an die Geschäftsstelle der Vereinigung Junger Bauunternehmer in ZDB, haussmann@zdb.de.

Messen 10. - 14. Januar 2012 DEUBAU Essen www.messe-essen.de

31. Januar - 3. Februar Dach+Holz International Neue Messe Stuttgart www.dach-holz.de

21. - 25. Februar bautec

Fachmesse für Bauen und Gebäudetechnik, Berlin www.messe-berlin.de

16. - 21. April Intermat

Fachmesse für Baumaschinen und Bautechnik, Paris www.intermat.fr


Aktuelle Daten für das Bauhauptgewerbe Stand November 2011 Die Daten je Bundesland können unsere Mitgliedsunternehmen der ZDB-Infoline entnehmen (Wirtschaft/Bauwirtschaft und Konjunktur/Baumarkt).

Geleistete Arbeitsstunden   nach Bauart, in Millionen Wohnungsbau Wirtschaftsbau Öffentlicher Bau insgesamt  Hochbau  Straßenbau   Sonstiger Tiefbau Insgesamt   davon Betriebe mit 20 und   mehr Beschäftigten

Aug.

2011

Jan. - Aug.

Veränderung 2011/2010 in % Aug. Jan. - Aug.

31,2 25,4 23,7 5,1 10,4 8,2 80,3

226,7 181,6 161,0 36,6 67,5 56,9 569,3

4,5 4,3 0,8 -10,9 5,9 3,0 3,3

8,8 8,6 5,0 -4,3 9,6 6,4 7,6

44,1

310,4

7,1

11,3

2011

Veränderung 2011/2010 in % Aug. Jan. - Aug.

Beschäftigte   (in Tausend)

Aug.

Insgesamt

733,6

710,6

-0,4

0,1

davon Betriebe mit 20 und    mehr Beschäftigten

395,9

383,4

3,4

3,1

Baugewerblicher Umsatz nach Bauart, in Millionen Euro Wohnungsbau Wirtschaftsbau Öffentlicher Bau insgesamt  Hochbau  Straßenbau   Sonstiger Tiefbau Insgesamt   davon Betriebe mit 20 und   mehr Beschäftigten

Auftragseingang nach Bauart, in Millionen Euro

Jan. - Aug.

Veränderung 2011/2010 in %

2011 Aug.

Jan. - Aug.

Aug.

Jan. - Aug.

2.752,7 3.067,0 2.629,8 565,8 1.237,1 826,9 8.449,4

18.250,5 19.932,1 16.182,8 3.904,5 6.934,3 5.344,0 54.365,3

13,7 10,1 1,1 -5,6 5,1 0,2 8,2

16,2 13,4 5,7 -1,1 9,0 7,0 11,9

5.599,1

35.677,6

10,0

13,7

2011 Aug.

Veränderung 2011/2010 in % Jan. - Aug.

Aug.

Jan. - Aug.

16,5 12,4 -2,9 -14,2 0,0 -0,8 6,8 3,7

23,7 12,5 -4,0 -9,1 -1,0 -5,1 7,3 4,4

Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten

Wohnungsbau Wirtschaftsbau Öffentlicher Bau insgesamt  Hochbau  Straßenbau   Sonstiger Tiefbau Insgesamt   real

832,8 2.031,7 1.696,8 288,4 894,3 514,1 4.561,4

6.324,1 15.201,1 13.110,3 2.517,2 6.242,6 4.350,5 34.635,5

23


Termine 16. November

Landesfachgruppenleitersitzung Bundesfachgruppe Estrich und Belag im ZDB

Berlin

18. November

Herbsttagung Bundesfachgruppe Brunnenbau, Spezialtiefbau und Geotechnik

Berlin

30. November

Herbsttagung Straßen- und Tiefbaugewerbe im ZDB

Berlin

30. Nov. - 1. Dez. Ausschuss für Wirtschafts- und Rechtspolitik und Gesprächskreis mittelständische Bauunternehmen

Berlin

1. Dezember

Arbeitskreis Geprüfter Gebäudeenergieberater

Köln

10. - 12. Januar

2. Tiefbaukongress

Essen

22. Februar

Europäischer BauCongress

Berlin

1. - 2. März

3. Deutsche Pflastertage

Fulda

2. - 3. März

Tagung der Vereinigung Junger Bauunternehmer im ZDB

Potsdam

15. März

Mitgliederversammlung Bundesvereinigung Bauwirtschaft

München

23. - 24. März

Deutsche Brunnenbauertage

Butzbach

2012

Impressum: V.i.S.d.P.: Dr. Ilona K. Klein Redaktion: Carin Hollube Unter Mitarbeit von: Dunja Bergs, Michael Heide, Katrin Kandaouroff, Swantje Küttner, Dr. Philipp Mesenburg, Barbara Rosset. Titelfoto: ZDB/Küttner Fotos: Bundesverband Baustoffe, Bundesvereinigung Bauwirtschaft/Zensen, cws-boco, Gabriele Fromm, Detlev Gottwald/SOKA-BAU, Swantje Küttner, SvenEric Tornow, ZDB/Zensen, ZDB, Zert-Bau.

24

Geburtstage Rechtsanwalt Christian Holstein, Träger des Ehrenrings des Deutschen Baugewerbes, beging am 19. Oktober seinen 75. Geburtstag. Seinen 65. Geburtstag feierte Ass. jur. Hans Espel, Hauptgeschäftsführer des BaugewerbeVerband Niedersachsen, am 20. Oktober. Am 3. November vollendete Baumeister Dipl.-Ing. Dieter Horchler, Träger des Ehrenrings des Deutschen Baugewerbes, sein 75. Lebensjahr. Dipl.-Ing. Wolfgang Schweida, Vorsitzender der Bundesfachgruppe Feuerungs- Schornsteinund Industrieofenbau, hat am 8. Dezember seinen 60. Geburtstag. Der Träger des Ehrenrings des Deutschen Baugewerbes Dr. Karl-Heinz Kleine begeht am 22. Dezember seinen 90. Geburtstag. Seinen 70. Geburtstag hat am 22. Dezember der Präsident des Verbandes Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Dr.-Ing. Dieter Meyer-Keller.

Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, Kronenstraße 55-58, 10117 Berlin-Mitte, Telefon 030 20314-408, Telefax  030 20314-420, E-Mail presse@zdb.de ISSN 1865-0775

Seinen 70. Geburtstag kann Dipl.-Ing. Hans-Ulrich Greimel, Träger des Ehrenrings des Deutschen Baugewerbes, am 25. Dezember feiern.


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