DUHwelt 1/2009

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DAS MAGAZIN DER DEUTSCHEN UMWELTHILFE

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Gelingt die Energiewende? Die Ems droht zu ersticken Biodiversit채tsstrategie des Bundes: Viele Worte, kaum Taten Wassernot im Heiligen Land

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Auf ein Wort...

Prof. Dr. Harald Kächele Bundesvorsitzender Deutsche Umwelthilfe e.V.

Liebe Leserin, lieber Leser, selten war die Unsicherheit größer als in diesen Monaten, in denen die wirtschaftlichen Folgen der Finanzkrise mit jedem Tag deutlicher ans Licht kommen. Ob die in hektischer Betriebsamkeit geschnürten und wieder verworfenen Rettungspläne und Konjunkturpakete die erhoffte Wirkung zeigen werden, ist ungewiss. Gewissheit gibt es in anderer Hinsicht: Die für unser langfristiges Überleben auf diesem Planeten wesentlichen Themen sind im Berliner Hauptstadtbetrieb der großen Koalition vorerst abgemeldet. Die Abwrackprämie für Altautos – in der Umweltbilanz ohnehin mehr als problematisch – gibt es auch beim Kauf eines sprithungrigen Klimakillers. Die KFZ-Steuer schafft den Systemwechsel, aber es bleibt alles beim Alten. Die Koalition setzt gemeinschaftlich auf neue Kohlekraftwerke und zu Teilen auf längere Laufzeiten für Atomkraftwerke. Klimaschutz wird auf die lange Bank geschoben. Beim Artenschutz sieht es nicht besser aus. Das Umweltgesetzbuch – und mit ihm die Aussicht auf bundesweit geltende Naturschutzstandards – fiel dem Stellungskampf der Koalitionäre zum Opfer. Und auch die anlässlich der Bonner UN Artenschutzkonferenz im vergangenen Jahr von der Bundesregierung stolz präsentierte Biodiversitätsstrategie ist das Papier nicht wert, auf das sie gedruckt wurde. Sie wird nicht umgesetzt. Zu all diesen Themen finden Sie Informationen in dieser Ausgabe der DUHwelt. Aber es gibt erfreulicherweise auch eine Reihe positiver Nachrichten. Die regenerativen Energien könnten schon bald fast die Hälfte des deutschen Strombedarfs decken und in vielen Städten und Gemeinden haben wir vorbildliche Naturschutzprojekte gefunden. Sie schaffen und erhalten nicht nur Lebensräume für die heimische Tier- und Pflanzenwelt, sie tragen auch zur Steigerung der menschlichen Lebensqualität bei. Ich wünsche Ihnen Muße beim Lesen der DUHwelt – und genießen Sie den Frühling! Ihr

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Inhalt

Gelingt die Energiewende? n Mit ihrer Prognose zur Stromversorgung erregte die

DUH aktuell

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Verwaltungsrichter halten Tötung von Kormoranbrut für rechtens

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DUH startet neues Projekt für Europas Biodiversität

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Impressum

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DUH-Jahresbericht: Rückblick auf zwei erfolgreiche Jahre

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Das UGB scheitert an bayerischer Unvernunft

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Ábwrackprämie ökologisch unsinnig

Im Blickpunkt

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Die Energiewende: Vor der Entscheidung

Energie und klimaschutz

Branche der Erneuerbaren Energien großes Aufsehen. Die Ökostrom-Erzeuger trauen sich zu, bis 2020 fast die Hälfte des deutschen Strombedarfs zu produzieren. Fachleute sind sich einig: Die Energiewende ist technisch machbar. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Seite 8

12 Mit gutem Recht Kohlekraftwerke verhindern 14 Grüner Strom braucht Netze und Speicher 14 Immer mehr Kommunen motivieren für Solarstrom

lebendige flüsse 16 Befreit die Ems vom Schlick 18 Deutsch-tschechischer Jugendaustausch gestartet

Befreit die Ems vom Schlick n Bei Emden in Ostfriesland fließt die Ems in die Nordsee. Ihr Mündungsgebiet ist ein ökologisch wertvolles Mosaik. Der Vogelreichtum, Salzwiesen, Tideauwälder, Röhrichte und Flussinseln erfreuen Naturliebhaber. Und dann gibt es da noch die Meyer-Werft.

18 Flusskisten auf Wanderschaft

Seite 16

Naturschutz

20 Strategie ohne Taktik: Die Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung

Biodiversität: Viele Worte, kaum Taten

21 Die Wisente kommen

n Die Wildkatze lebt in großen, unzerschnittenen Wald-

22 Im Watt gibt‘s keine dummen Fragen

gebieten. Das scheue Tier ist vom Aussterben bedroht. Denn wilde Wälder in geeigneter Größe gibt es in Deutschland immer weniger. Die Bundesregierung hat eine nationale Biodiversitätsstrategie verabschiedet, mit der sie das Artensterben stoppen will. Das allein hilft der Wildkatze noch nicht.

Die Naturschule Nationalpark – ein Bildungsprojekt der Schutzstation Wattenmeer

23 Naturschutzfonds „Lebendige Wälder“ 23 Naturschutztage am Bodensee 24 Naturschutz und Lebensqualität in Städten und Gemeinden

KOMMUNALEr umweltschutz

25 Kommunaler Umweltschutz für mehr soziale Gerechtigkeit 25 Zeichen für eine nachhaltige Zukunft – neue Broschüre erschienen

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Inhalt

Global Nature Fund

26 Wassernot im Heiligen Land: Umweltprojekte sollen Natur schützen und Frieden stiften! 27 Internationale Seen-Konferenz 28 Sauberes Trinkwasser für Kinder in Kenia 30 Erfolge und Zukunftsperspektiven in Sri Lanka 31 Reckitt Benckiser unterstützt den Global Nature Fund und die Bodensee-Stiftung im Seenschutz 31 10.000 Euro für den Seenschutz

Mehr soziale Gerechtigkeit durch kommunalen Umweltschutz

n Das Gutleutviertel in Frankfurt am Main ist ein Stadt-

32 Feldhase in Bedrängnis

teil mit hohem Migrantenanteil, Altersarmut und vielen Obdachlosen. Hinzu kommen Umweltprobleme. Wie Städte zu mehr Umweltgerechtigkeit beitragen können, ist die Kernfrage eines Kongresses, zu dem die DUH in den Saalbau Gutleut in Frankfurt einlädt.

Seite 25

„Unbekannte“ Tierarten

Der Feldhase braucht Landschaftsstrukturen mit reichem Nahrungsangebot

Umwelt Erleben

34 Steigende Nachfrage nach Mc Möhre 35 Treffen der Preisträger des DUH-Umwelt-Medienpreises 35 Buchtipp: Die Heimkehr der Störche

Kreislaufwirtschaft

36 Fachhändler nehmen alte Handys zurück 37 Rückgabemöglichkeiten für Energiesparlampen im Kommunen-Vergleich 37 Baumärkte ignorieren weiterhin Umweltschutzvorschriften

Sauberes Trinkwasser für Kinder in Kenia n Der Zugang zu sauberem Trinkwasser war in vielen

Regionen Kenias noch nie eine Selbstverständlichkeit. Hier setzt ein Projekt des GNF und seiner kenianischen Partner an.

Verkehr

38 Leichte Nutzfahrzeuge bleiben ohne Förderung 39 Kfz-Steuerreform: Peinliche Punktlandung

Seite 28

hand in Hand-Fonds 40 Erfolgsgeschichte rund um den Globus

Der Hand in Hand-Fonds: 12 Jahre Partnerschaft von Rapunzel Naturkost AG und DUH tragen Früchte

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DUH-MARKT

Menschen für Natur

42 DUH-Naturreise zu römischen Bädern und Sonnenbänken für Würfelnattern 43 Ihr Lebenswerk in guten Händen

Fachhändler nehmen alte Handys zurück n Neuen Schwung in die DUH-Handy-Sammelaktion bringt die Zusammenarbeit mit der ComputerhändlerFachzeitschrift ChannelPartner. Zahlreiche IT-Fachhändler machen bei der Rücknahmeaktion mit. Die Umwelt freut sich doppelt. welt 1/2009

Seite 36

43 Bildnachweis

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DUH AKTUELL

Verwaltungsrichter halten Tötung von Kormoranbrut für rechtens Umweltverbände reagieren enttäuscht. Revision zugelassen. dass der Fischereiwirtschaft erhebliche Schäden drohten, noch waren die zum Schutz der Vögel in den Regelungen des Naturschutzrechts vorgesehenen Kontrollmaßnahmen festgelegt.

n Das Verwaltungsgericht Freiburg hat

eine Klage von DUH und NABU BadenWürttemberg gegen das Regierungspräsidium Freiburg wegen der Tötung von Kormoranen am Bodensee überraschend abgelehnt. Allerdings hat das Verwaltungsgericht eine Revision zugelassen. NABU und DUH reagierten enttäuscht auf das Urteil. Die schriftliche Urteilsbegründung lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Die Tötung der unter Artenschutz stehenden Vögel, so das Gericht, sei rechtlich zulässig, die Durchführung der Vergrämung im April 2008 sei mit bestehenden Naturschutzgesetzen vereinbar. Das Gericht bescheinigte dem Regierungspräsidium sogar, „sich bemüht zu haben“, die Schäden gering zu halten. Die DUH

bleibt dagegen bei ihrer Rechtsauffassung: die Vernichtungsaktion verstieß gegen geltendes Naturschutzrecht. In dem Bescheid des Regierungspräsidiums Freiburg war weder nachgewiesen,

DUH startet neues Projekt für Europas Biodiversität n Seit vielen Jahren unter-

stützt die DUH Kommunen mit Workshops und Wettbewerben bei ihren Naturschutzbemühungen. Die Erfahrungen und das Fachwissen, die dabei gesammelt wurden, sind international gefragt. Im Projekt „Europäische Hauptstadt der Biodiversität“ (Capital of Biodiversity) werden Partner aus Spanien, der Slowakei, Polen und Ungarn nationale Wettbewerbe unter dem Titel „Hauptstadt der Biodiversität“ durchführen und dabei von der DUH begleitet und unterstützt. Das im Januar 2009 gestartete Projekt wird vom Europäischen Förderprogramm LIFE+ gefördert und läuft drei Jahre. In diesem Zeitraum sollen Partner in weiteren europäischen Ländern gefunden und ein Konzept für einen europaweiten Wettbewerb erarbeitet werden. Die besten Gemeinden und Städte aus

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den nationalen Wettbewerben wetteifern dann um die europäische Krone. Als international erfahrene und bedeutende Akteure im Bereich Erhalt der Artenvielfalt und kommunale Nachhaltigkeit beteiligen sich die Countdown 2010 Initiative der Weltnaturschutzunion (IUCN) und „ICLEI - Local Governments for Sustainability“ am Projekt.

In einer der letzten frostigen Nächte des Winter 2008 hatten Mitarbeiter des Regierungspräsidiums Freiburg im Naturschutzgebiet Radolfzeller Aachried Kormorane mit Halogenscheinwerfern von den Nestern vertrieben. Die Eier und die schon geschlüpften Vögel erfroren daraufhin. Die Verwaltung versucht mit der Tötung der Brut den Bestand der einzigen Kormorankolonie am deutschen Ufer des Bodensees zu verringern. Der Hintergrund sind Klagen von Anglern und Berufsfischern, die Kormorane würden ihnen den Fang wegfressen. Diese Interessengruppen drängen deshalb erneut darauf, dass in den kommenden Wochen auch die diesjährige Kormoranbrut getötet wird. Die von Regierungspräsident Julian Würtenberger im Frühjahr 2008 in einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“ durchgezogene Kormoran-Tötung im Naturschutzgebiet Radolfzeller Aachried war bei Naturschutzverbänden und großen Teilen der Bevölkerung auf Unverständnis und Empörung getroffen. Der brutale Eingriff in ein Naturschutzgebiet hatte auch viele andere Vögel bei der Brut beeinträchtigt und war überdies in einem rechtlich fragwürdigen Schnellverfahren verfügt und sofort vollzogen worden.

IMPRESSUM Zeitschrift für Mitglieder und Förderer der Deutschen Umwelthilfe e.V. ■ Herausgeber: Deutsche Umwelthilfe e.V., Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell, Tel.: 07732 9995-0, Fax: 07732 9995-77, www.duh.de, E-Mail: info@duh.de ■ V.i.S.d.P.: Rainer Baake, Jürgen Resch ■ Redaktion: Jutta Kochendörfer, Eva Forstmeier, Melanie Reimer, Michael Hadamczik ■ Gestaltung: Claudia Kunitzsch, Barbara Kleemann, Annette Bernauer ■ Druck: Wachter GmbH, Bönnigheim ■ Anzeigen: Michael Hadamczik; es gilt die Anzeigenpreisliste 2009 ■ Verlag und Vertrieb: DUH Umweltschutz-Service GmbH, Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell ■ Gedruckt auf 100 % Recycling-Papier ■ Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft Köln (BLZ 370 205 00) 8 190 002 Teilen der Auflage dieses Heftes sind Prospekte der Berliner Energietage und der Zeitschrift „Vögel“ beigelegt. Wir bitten um freundliche Beachtung.

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DUH AKTUELL

DUH-Jahresbericht: Rückblick auf zwei erfolgreiche Jahre

Das UGB scheitert an bayerischer Unvernunft sprochen, mit der geballten Kraft der großen Koalition das seit zwölf Jahren vorbereitete UGB endlich zu verabschieden. Sie waren sich einig, das in vielen Einzelgesetzen zersplitterte Umweltrecht zusammenzuführen, es damit zu vereinfachen und den Erfordernissen der Zeit anzupassen.

n Die Publikation gibt einen Über-

blick über die Arbeit und Erfolge der DUH in den Jahren 2007 und 2008 und stellt die einzelnen Themengebiete vor. Zudem enthält sie eine anschauliche Übersicht über die Finanzierung des Verbandes. Der Bericht dokumentiert, wie es der DUH gelungen ist, sich auf vielen umweltpolitisch relevanten Feldern Gehör zu verschaffen. Vor allem die Umweltaktivitäten in den Bereichen Verkehr und Luftreinhaltung sowie Energie und Klimaschutz konnten im vergangenen Jahr ausgeweitet werden. Der Jahresbericht steht im Internet unter www.duh.de als pdf-Datei zum Herunterladen bereit.

n Totgesagte leben länger, heißt es, doch konnte die Volksweisheit das Umweltgesetzbuch leider auch nicht retten. Nachdem Bundesumweltminister Sigmar Gabriel das umweltpolitische Großvorhaben seiner Amtszeit monatelang siechen ließ, verkündete er am ersten Sonntag im Februar das endgültige Ableben des Umweltgesetzbuchs (UGB).

Wenige Tage zuvor war er eigens nach München gereist, um mit Bayerns Ministerpräsidenten Horst Seehofer zu verhandeln. Vergebens. Und auch die CDU und ihre Parteichefin – Bundeskanzlerin Angela Merkel – haben nichts unternommen, um das UGB durch Bundeskabinett und Parlament zu bringen. Zur Erinnerung: Im Koalitionsvertrag hatten sich Union und SPD einst ver-

Seehofer und sein Parteifreund Michael Glos wussten das schon als Bundesminister zu verhindern. Die CSU-Oberen wetterten gegen die integrierte Vorhabengenehmigung, mit der alle umweltrelevanten Genehmigungen für Unternehmen auf einmal erteilt werden. Auch ein wirksamer Naturschutz in der Landwirtschaft oder die Eingriffsregel, nach der Flächenverbrauch und Eingriffe in den Naturhaushalt mit Naturschutzmaßnahmen und nicht mit Geld ausgeglichen werden müssen, wollten sie verhindern. Die DUH hat die über das UGB streitenden Großkoalitionäre mehrfach aufgerufen, konstruktiv zusammenzuarbeiten. Denn nur mit einem bundeseinheitlichen Natur- und Wasserschutzrecht im UGB kann die biologische Vielfalt im ganzen Land wirksam geschützt und erhalten werden. Die bayerische Bockigkeit blockiert nun den Schutz der Biodiversität.

Abwrackprämie ökologisch unsinnig n Autokäufer zeigen großes Interesse

an der Abwrackprämie. Die DUH kritisiert, dass die so genannte Umweltprämie jedoch an keinerlei Umweltkriterien geknüpft ist. Das neue Fahrzeug muss lediglich den 2005 für alle Neuwagen eingeführten europäischen Standard erfüllen: die Euro IV-Abgasnorm. Nicht jeder Pkw mit dem Baujahr 2009 ist tatsächlich umweltfreundlicher als der Vorgänger. Denn die 2.500 Euro Abwrackprämie gibt es auch für die Verschrottung eines Dreiliter-Kleinwagens welt 1/2009

bei Neukauf eines spritschluckenden Geländeautos. Die Ökobilanz solch eines Austausches bleibt ebenfalls außer Acht. Der Verkehrsclub Deutschland rechnet vor, dass die Verbrauchswerte des neuen Autos mindestens 20 Prozent unter denen des alten liegen müssen, da Produktion und Verwertung eines Fahrzeugs rund 20 Prozent der Gesamtenergiebilanz ausmachen. Die Bundesregierung hat die Prämie Mitte Januar beschlossen. Bis zum 19. Februar lagen dem zuständigen Bundes-

amt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bereits rund 86.000 Förderanträge vor. Der Staat zahlt den Autokaufbonus bis Ende des Jahres oder bis zur Ausschöpfung des Etats von 1,5 Milliarden Euro. Der Fördertopf reicht also für 600.000 Fahrzeuge. Allerdings zweifeln deutsche Autohersteller an der konjunkturellen Wirkung, denn ein echter Kaufanreiz durch die vergleichsweise niedrige Prämie besteht vor allem für billige Kleinwagen aus ausländischer Produktion.

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IM BlickPUNKT

Vor der Entscheidung Fast die Hälfte des Stroms in Deutschland kann nach einer Branchenprognose schon in elf Jahren aus Erneuerbaren Energien stammen. Fachleute halten das für realistisch. Damit wird die Bundestagswahl am 27. September voraussichtlich darüber entscheiden, ob Deutschland den Durchbruch zur Energiewende schafft oder eine Rolle rückwärts Richtung Atomkraft und Kohle vollzieht. n von Gerd Rosenkranz

n Es war ein beeindruckendes Verspre-

chen, das die Branche der Erneuerbaren Energien der Bundeskanzlerin Ende Januar unter dem Titel „Stromversorgung 2020 – Wege in eine moderne Energiewirtschaft“ überreichte. Fast die Hälfte des deutschen Strombedarfs – genau 47 Prozent – sollen nach der Prognose des Bundesverbandes und der Agentur für Erneuerbare Energien in rund elf Jahren aus Wind, Sonne, Wasser, Bioenergie und Erdwärme stammen. Selbst an einem kalten dunklen und windstillen Winterabend werde dann mehr als genug Ökoenergie gespeichert sein, damit nirgends die Lichter ausgehen.

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Die Energiewende ist technisch machbar Auf 56 Seiten beschreiben die ÖkostromExperten, wie das gehen soll. Wie künftig mit mehr Pumpspeicherkraftwerken und großen Biogaskapazitäten das hergebrachte System der Stromversorgung revolutioniert werden kann. Und wie ein modernisiertes und den Gegebenheiten in Europa angepasstes Stromnetz das Produkt zum Verbraucher bringen wird. Nach dem Boom der vergangenen Jahre stammen heute gut 15 Prozent unseres Stroms aus den unerschöpflichen

Quellen – fast viermal mehr als die traditionellen Energieversorger der damals belächelten Konkurrenz noch in den neunziger Jahren zutrauen mochten. Bis die immer noch junge Branche, jetzt strotzend vor Selbstbewusstsein, ihre Bereitschaft zur Übernahme der Hauptverantwortung für die Stromversorgung in Deutschland verkündete, galten schon die „mindestens 30 Prozent“ bis 2020 als ehrgeizig, die die Bundesregierung in ihr soeben novelliertes Ökostromgesetz geschrieben hat. Doch die Branchenprognose wird von Fachleuten als durchaus realistisch welt 1/2009


IM BLICKPUNKT eingeschätzt. „Ich halte die Prognose meiner früheren Kollegen für absolut realistisch, solange die Politik nicht dem Lobbydruck der Traditionswirtschaft nachgibt und durch Verschlechterung der rechtlichen Rahmenbedingungen auf die Bremse tritt“, erklärt Peter Ahmels, Leiter Erneuerbare Energien der Deutschen Umwelthilfe, der bis 2007 Präsident des Bundesverbands Windenergie war. Und er steht mit seiner Einschätzung beileibe nicht allein. Angela Merkel würdigte die Prognose als ambitioniert und erinnerte sich ebenfalls, dass zu ihrer Zeit als Umweltministerin viele der zunächst als unrealistisch eingeschätzten Ziele später übertroffen worden seien.

Stromnetze und -speicher müssen zügig her Die Branchenvorhersage räumte auch auf mit dem weit verbreiteten Vorurteil, dass der Ausbau der Erneuerbaren im Strombereich zwangsläufig zu einer größeren Importabhängigkeit beim Erdgas führe. Die Prognose erwartet nicht nur einen massiven Rückgang der Stromproduktion aus Kohle und Atomkraft, sondern auch eine Verringerung des Erdgasbedarfs um 12 Prozent bis 2020.

„Wer heute für die Laufzeitverlängerung alternder Atomkraftwerke oder für den Neubau von Kohlekraftwerken streitet, verbarrikadiert zwangsläufig den Weg in ein modernes Energiesystem.“ (Rainer Baake)

Welche Chance gibt die Kanzlerin der Branche der Erneuerbaren?

Damit das 47-Prozent-Szenario Realität werde, müsse jedoch „sofort mit einer grundlegenden Umstellung des hergebrachten Stromsystems begonnen werden“, sagte der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Rainer Baake. Denn die Kehrseite der immer rosigeren Zukunftsaussichten für die

grüne Energie sei, dass mit dem Umbau des traditionellen Energiesystems nicht länger gewartet werden könne. Damit Wind- und Sonnen-Kraftwerke trotz ihrer schwankenden Energieeinspeisung die Grundlast übernehmen können, sei eine technische Infrastruktur erforderlich, die in der Lage sei, darauf flexibel zu reagieren, sagte Baake. „Atomkraftwerke und riesige Kohlemeiler auf Basis von Braunkohle können das nicht.“ Deshalb prognostiziere der Bundesverband Erneuerbare Energien in seiner Analyse zu Recht einen massiven Rückgang der Strombereitstellung aus traditionellen Grundlastkraftwerken auf Basis von Kohle und Atom. Wer heute für die Laufzeitverlängerung alternder Atomkraftwerke oder für den Neubau von Kohlekraftwerken streite, „verbarrikadiert zwangsläufig den Weg in ein modernes Energiesystem“, betonte Baake. Stattdessen müsse in großem Stil in Stromnetze und -speicher investiert werden. Diese Konsequenz sei bisher viel zu wenigen Entscheidungsträgern in Politik und Energiewirtschaft bewusst.

Gelingt der ökologische Strommix? Der deutsche Strommix verändert sich derzeit so rasant wie zuletzt in den 80er Jahren – damals ging die Mehrzahl der

Göhrener Wasserkraftwerk bei Zwickau.

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IM BlickPUNKT Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch in Deutschland bis 2020

Prognose der Erneuerbare-Energien-Branche: Bis 2020 wächst der Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch in Deutschland auf 47 Prozent.

Atomkraftwerke in den alten Bundesländern in Betrieb. Wird also alles gut? Erleben wir jetzt eine Energiewende ohne die Katastrophenrisiken der Atomenergie und die nicht minder bedrohlichen Klimabelastungen von Braun- und Steinkohlekraftwerken? Wird Deutschland das erste führende Industrieland der Welt mit einem ökologisch runderneuerten Energiesystem – und damit wirklich „führend“?

als das des Durchbruchs der Energiewende oder als das Jahr des Abbruchs eines vielversprechenden Experiments bewertet zu werden. Diese Gefahr ist groß, denn so paradox es klingt: Mit dem grandiosen Erfolg der Erneuerbaren Energien gewinnt auch der Widerstand gegen diese Entwicklung an Dynamik und Härte.

Die Frage ist nicht entschieden. Und das Superwahljahr 2009 hat alle Chancen, später von Historikern alternativ

Denn anders als beim Wechsel der 80er Jahre hin zur nuklearen Stromerzeugung ist es nun keineswegs so, dass die neuen

Biomasse und Biogas sind umweltfreundliche Energieträger, wenn sie aus nachhaltigen Quellen stammen.

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Kohle- und Atomkraft haben eine mächtige Lobby

Energieerzeuger wieder die alten sein werden. Die großen vier RWE, E.ON, Vattenfall und EnBW kämpfen vor allem für die alten Strukturen, die sie traditionell beherrschen: Sie basieren auf wenigen zentralen Großkraftwerken, auf die auch die Stromnetze ausgerichtet sind. Geht es nach den großen Vier, soll es so bleiben: „Kohle und Kernenergie“ hieß die Parole der siebziger und achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts – und derzeit tobt ein beinharter Machtkampf um die Frage, ob das auch in Zukunft so sein wird. Der Atomausstieg steht im Gesetz, im Jahr 2000 ausgehandelt zwischen der damaligen rot-grünen Bundesregierung und denen, die ihn nun wieder mit ihrer gesamten Lobbymacht bekämpfen. Auch die Verbrennung der Kohle zur Stromerzeugung steht hierzulande in Frage, allerdings wird der Ausstieg aus dieser klimaschädlichen Stromproduktion später erfolgen und länger dauern als der schon vereinbarte Atomausstieg. Wenn es denn so kommt. Denn die traditionelle Energiewirtschaft ist entschlossen, jetzt noch einmal eine ganze Generation konventioneller Kohlekraftwerke zu bauen, die dann bis 2050 oder 2060 betrieben würde. Die neue Regierung, so die Hoffnung der Konzernherren, soll diese Rolle Rückwärts nach dem 27. September flankieren und gleichzeitig die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke ermöglichen. Erst 2049, nach 60 Jahren Betrieb, soll nach diesen Vorstellungen der letzte Meiler abgeschaltet werden – wenn bis dahin keine neuen hinzukommen.

Das Klima lässt uns keine Wahl Mit den nationalen und internationalen Klimaschutzzielen, auf die sich auch Deutschland verpflichtet hat, ist das Wunschszenario der großen Vier allerdings völlig unvereinbar. Deutschland muss bis 2050 zwischen 80 und 90 Prozent seines CO2-Ausstoßes einsparen. Ginge jetzt – wie von den Stromunternehmen geplant – eine neue Generation Kohlekraftwerke ans Netz, würden die Energiestrukturen für die nächsten 50 Jahre festgeschrieben und die Klimaschutzziele mit größter Wahrscheinlichkeit weit verfehlt.

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Energie und klima

Mit gutem Recht Kohlekraftwerke verhindern Überall wo Kohlemeiler gebaut werden sollen, wächst der politische Protest der örtlichen Bevölkerung. Mit den juristischen Mitteln der Bauleitplanung können Kommunen Planungen für neue Kohlekraftwerke vereiteln. Die DUH unterstützt Kraftwerksgegner und zeigt, wie der Widerstand nach Recht und Gesetz zum Erfolg führen kann.

STOP

n Die Wirtschaftskrise wirkt

Keine neuen sich offenbar noch nicht auf Kohlekraftwerke

die Milliardeninvestitionen in neue Kohlekraftwerke aus. Deutsche und europäische Energiekonzerne planen weiterhin, hierzulande 30 Kraftwerke zu bauen, die zusammen 190 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ausstoßen würden. Diese Menge Treibhausgas entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß des gesamten deutschen Verkehrssektors – inklusive Flugverkehr. Da Atmosphäre und Klima eine derartige Ansammlung von CO2 nicht vertragen, arbeitet die DUH daran, den Bau der Kohlekraftwerke zu verhindern. Bei acht der geplanten Kraftwerke sind die Genehmigungsprozesse weitgehend abgeschlossen und der Bau hat begonnen, wie zum Beispiel beim Steinkohlekraftwerk von Vattenfall in Hamburg-Moorburg, an dessen Genehmigung beinahe die schwarz-grüne Koalition zerbrochen wäre.

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An anderen Standorten quer durch die Republik regt sich ebenfalls Widerstand – und zwar mit Erfolg. Bürgerinitiativen haben sich gebildet, Kommunen widersetzen sich den Plänen der Konzerne. Die DUH unterstützt die Kraftwerksgegner nicht nur politisch, sondern auch rechtlich und hat unter anderem ein Rechtsgutachten erstellen lassen, das den Kommunen zeigt, wie sie im Rahmen der Bauleitplanung den Neubau von Kohleblöcken verhindern können. Die bauplanungsrechtliche Zulässigkeit des Kraftwerks ist nämlich Bestandteil jeder immissionsschutzrechtlichen Genehmigung. Auf den immissionsschutzrechtlichen Teil haben die Kommunen keinen Einfluss: Erfüllt der Antragsteller die Vorgaben des Bundesimmissionsschutzgesetzes, muss die Behörde eine Genehmigung erteilen. Über die Bauleitplanung hingegen können Kommunen die städtebauliche Entwicklung

gestalten. Sie haben die Planungshoheit und das bedeutet, dass jede Gemeinde durch planerische Vorgaben auch die Ansiedelung eines Kraftwerks steuern und sogar verhindern kann.

Kommunen nutzen Bauplanungsrecht Auf Basis des DUH-Gutachtens haben einige Stadtparlamente die bestehenden Bebauungspläne geändert oder neu aufgestellt. So hat die Stadt Germersheim am Rhein ein Gewerbegebiet für Speditionen vergrößert, nachdem bekannt wurde, dass der Energiekonzern EnBW dort Untersuchungen für ein Steinkohlekraftwerk vorantrieb. Es dauerte nicht lange, bis EnBW auf die geänderte Bauplanung reagierte. Mit der Begründung, standortspezifische und infrastrukturelle Gegebenheiten würden den Anforderungen nicht genügen, beendete der Stromerzeuger seine Planungen. welt 1/2009


energie und klima Die Bürgerinitiative im niedersächsischen Stade hat eines der drei dort geplanten Kohlekraftwerken so gut wie verhindert. Die Stadt wollte eigentlich mit geänderten Bebauungsplänen neue Kraftwerke an die Elbe locken, nachdem das Stader Atomkraftwerk 2003 abgeschaltet worden war. Bei der Anpassung der Pläne für ein Industriegebiet versäumte die Stadt jedoch, die Lärmschutzvorgaben an die Rechtslage anzupassen. Das war die Chance für die Kraftwerksgegner: Sie legten die Pläne in einem Normenkontrollverfahren dem Gericht zur Prüfung vor – und hatten Erfolg. Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg erklärte im Dezember 2008 die Änderungen der Stadt für fehlerhaft und damit für unwirksam. Die Planungen des Energieversorgers GDF SUEZ Energie Deutschland (vormals Electrabel), der in Stade ein Kraftwerk bauen wollte, verzögern sich damit, da die Genehmigung in weite Ferne gerückt ist. Die Bürgerinitiative beantragt nun die Einstellung des Genehmigungsverfahrens bei den Behörden.

Die Bürgerinitiativen sind daher zuversichtlich, dass sie das Kraftwerk spätestens vor Gericht stoppen können.

Kontakt: Deutsche Umwelthilfe e.V., Jürgen Quentin, Tel. 030/24 00 867-95 oder quentin@duh.de

Vielleicht müssen sie gar nicht klagen, denn der Emissionshandel verändert bereits das Denken. Als erster europäischer Stromkonzern hat RWE im Januar angekündigt, aufgrund der zu erwartenden Kosten für den Kauf von CO2-Zertifikaten keine neuen Kohlekraftwerke in Westeuropa mehr zu planen.

Gefördert durch:

Standorte von Kohlekraftwerksprojekten in Deutschland, Stand: Februar 2009

800 MW

Kiel

1600 MW

800 MW

Lubmin

Brunsbüttel 830 MW 1800 MW Brunsbüttel Brunsbüttel

550 MW

1600 MW

800 MW Stade1000 MW

800 MW

Wilhelmshaven Wilhelmshaven

Emden

1680 MW

Stade1110 MW

Hamburg

Stade

1680 MW

Kraftwerksstreit an der Ostseeküste

Bremen

900 MW

Dörpen 1600 MW 100 MW

Im Seebad Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) soll eines der größten Steinkohlekraftwerke Europas entstehen. Das dänische Staatsunternehmen Dong Energy will am Ufer der ökologisch sensiblen Bodden-Landschaft ein Kraftwerk mit 1.600 Megawatt Leistung bauen. Das Vorhaben ist aufgrund der befürchteten negativen Auswirkungen auf Umwelt und Tourismus sehr umstritten. Der Bürgerprotest von Greifswald bis zur Insel Usedom hat bereits für Zerwürfnisse in der Landesregierung gesorgt. Die SPD unter Ministerpräsident Erwin Sellering rückt von dem Projekt ab, Koalitionspartner CDU hält hingegen am Kraftwerk fest. In einem umfangreichen Anhörungsverfahren haben die Kraftwerksgegner zahlreiche Fehler in den Antragsunterlagen aufgedeckt und Dong musste bereits zwei Mal die vorgelegten Unterlagen mit Gutachten nachbessern. Das Kraftwerk samt Kohlendioxid- und Schadstoffemissionen ist nicht mit den Vorgaben der EU-Naturschutzrichtlinien für Vogelschutzgebiete und FFH-Schutzzonen in Einklang zu bringen, sagt Peter Kremer, Anwalt der Kraftwerksgegner.

Arneburg

800 MW

Berlin

Bielefeld

900 MW

Marl 1065 MW

750 MW

750 MW

Datteln

Herne

Duisburg

1600 MW

Hamm 400 MW 750 MW

Krefeld

Düsseldorf

660 MW

750 MW

Lünen

Profen

900 MW

675 MW

Boxberg

Lünen 2200 MW

Neurath 800 MW

Köln

2200 MW

Niederaußem

1100 MW

Staudinger

823 MW

Mainz

1600 MW

Ensdorf

900 MW

Mannheim 790 MW

Quierschied

Steinkohlekraftwerk

800 MW

Germersheim

800 MW

(Elektrische Leistung in Megawatt)

Braunkohlekraftwerk 800 MW

900 MW

Karlsruhe

(Elektrische Leistung in Megawatt)

Kraftwerk im Bau Kraftwerk in der Planung Kraftwerk zurückgestellt Kraftwerk verhindert

Grafik: DUH

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Energie und klima

Grüner Strom braucht Netze und Speicher Beim Ausbau der Erneuerbaren Energien spielen die Stromnetze eine Schlüsselrolle, denn sie können zum Flaschenhals der Energiewende werden.

n Mehr als 15 Prozent des Stroms in Deutschland kamen im Jahr 2008 aus erneuerbaren Quellen. Ihr Anteil könnte nach einer Potentialabschätzung der Verbände der Erneuerbaren Energien bis 2020 bei 47 Prozent liegen. Dem steigenden Anteil an grüner Energie müssen sich Speicherkapazitäten und Netzstrukturen anpassen. Möglichst viel Strom muss dezentral genutzt werden. Zur Verstetigung der schwankenden Stromerzeugung aus Wind und Sonne sind auch neue, schnell regelbare Kraftwerke notwendig, vor allem aber brauchen wir mehr Speicherkapazitäten. Das können zunächst Pumpspeicher in Nordeuropa oder in den Alpen oder auch Druckluftspeicher an der Küste sein.

In das Stromnetz, bisher nur darauf ausgerichtet, den Strom aus großen Atomoder Kohlekraftwerken zu den Verbrauchern zu transportieren, wird nun auch Strom aus Windrädern und Solaranlagen eingespeist. Geplante Windparks auf See und im Norden Deutschlands erfordern neue Leitungen in die Großstädte und Industrieregionen, die vornehmlich in der Mitte und im Süden Deutschlands liegen.

Für den Netzausbau muss die nötige Akzeptanz geschaffen werden Doch der Ausbau von Höchstspannungsfreileitungen (380 kV) stößt regelmäßig auf lokalen Widerstand. Anwohner sind nicht bereit, neue Leitungen dicht an Wohnbebauung zu akzeptieren und zusätzliche Belastungen des Landschaftsbildes hinzunehmen. Naturschutzfachleute verweisen auf die Gefährdung der Vogelwelt. Die DUH arbeitet daran, die Akzeptanz neuer Leitungen vor Ort zu verbessern.

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Pumpspeicherkraftwerke (hier Oberbecken des Pumpspeicherkraftwerks Goldisthal) können Nachfrageschwankungen ausgleichen. In Zeiten geringen Strombedarfs werden die Stromüberkapazitäten genutzt, um das Wasser nach oben zu befördern, bei hohem Strombedarf lässt man das Wasser durch die Turbinen wieder in den Stausee fließen.

Dazu strebt sie die Gründung einer „Allianz zur Netzintegration der Erneuerbaren Energien“ mit Netzbetreibern, Vertretern der Erneuerbare-EnergienBranche, der Umwelt- und Naturschutzverbände, Bürgerinitiativen etc. an. Ziel ist dabei die Entwicklung gemeinsamer Positionen, unter denen Netzausbau schneller stattfinden kann. Diese sollen

dann auch der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Daneben werden Fachleute in verschiedenen Vorträgen über die diversen Möglichkeiten der Einbindung der Erneuerbaren ins Netz informieren.

Das Projekt wird gefördert vom:

Immer mehr Kommunen motivieren für Solarstrom n SolarLokal, die bundesweite Image-

kampagne für Solarstrom, warb noch einmal kräftig um neue Mitglieder. Mit Erfolg: 41 Kommunen entschieden sich zum Jahresende 2008 für eine Teilnahme und dürfen sich nun mit dem SolarLokalOrtsschild schmücken. Rund 350 Städte, Gemeinden und Kreise steuern mit Hilfe des SolarLokal-Teams darauf zu, den Anteil von Solarstrom an der Energieerzeugung auszubauen. Für die Kommunen ergeben sich daraus klare Vorteile. Mit der Installation neuer Anlagen durch örtliche Handwerker wird die lokale Wirtschaft gefördert, Arbeits- und Ausbildungsplätze in einer

zukunftsträchtigen Branche werden gesichert. Bürgerinnen und Bürger werden mit den SolarLokal-Infomaterialien fortlaufend über die Vorzüge und Fördermöglichkeiten von Solarstrom informiert. Dass die Nutzung solarer Energie begrenzte Ressourcen schont und die CO2-Bilanz positiv beeinflusst, bringt der Kommune einen Imagegewinn. Letztlich sind natürlich auch finanzielle Argumente schlagkräftig: Solarstrom rechnet sich! Getragen wird die Kampagne SolarLokal von der SolarWorld AG und der Deutschen Umwelthilfe. Weitere Informationen unter: www.solarlokal.de welt 1/2009


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2009

27.–29. Mai 2009

Neue Messe München

Intern ationale Fa chmesse für Solart ec hnik P h o t o v o l t a i k S o l a r t h e r m i e Solares Bau en 1.300 Aussteller über 100.000 m2 Ausstellungsfläche Kongress- und Rahmenprogramm PV Industry Forum | estec2009 Job & Karriere Forum Neuheitenbörse

welt 1/2009

w w w. i n t e r s o l a r. d e

15 CONNECTING SOLAR BUSINESS


LEBENDIGE Flüsse Die Ems ist neues Mitglied im Lebendige Flüsse-Netzwerk. Der Fluss leidet unter künstlichen Vertiefungen und erhält keine Chance, sein ökologisches Gleichgewicht wiederherzustellen. Dabei birgt der Tidefluss in seiner Mündung ganz besondere Naturschätze.

Befreit die Ems vom Schlick! n „In Ditzum, dem Fischerort an der Emsmündung, wird es künftig keine Fischer mehr geben, denn die Fischer können vor Ort keine Fische mehr fangen.“ So beginnt ein Aufsatz von Birgit Rutenberg von der Bürgerinitiative Rettet die Ems über die Situation an dem ostfriesischen Fluss. Was der Ems seit Jahrzehnten zu schaffen macht, ist die Papenburger MeyerWerft, die 35 Kilometer von der Küste entfernt ihre großen Luxusliner baut. Die Ems ist zu flach für Schiffe dieser Größe und muss permanent ausgebaggert und vertieft werden. Außerdem wurde 2002 ein Emssperrwerk fertig gestellt, um das Wasser für die Überführung der MeyerSchiffe aufstauen zu können.

Durch die Vertiefungen hat sich die Fließgeschwindigkeit des Flusses enorm erhöht. Die Flut schiebt den Schlick mit unglaublich großer Kraft hinein und nur ein kleiner Teil fließt durch die Ebbe zurück ins Meer. Der Schlick und die katastrophalen Sauerstoffwerte lassen Fischen und Wasserorganismen kaum Überlebenschancen. Jetzt fordert die Werft eine Stauung der Ems im Sommer, was bislang wegen der schlechten Sauerstoffbilanz verboten ist.

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Geplant ist außerdem, eine Schleuse ins Sperrwerk zu bauen, was somit die Ems von der Nordsee abklemmen würde. Der natürliche Einfluss von Ebbe und Flut würde verloren gehen.

Meyer ans Meer

Ein letzter Fischer auf der Ems. Fischer aus Ditzum überlegen wegzuziehen, weil sie nichts mehr fangen.

Schafe weiden auf Dioxin belasteten Deichflächen an der Ems.

Umweltschützer kritisieren, dass die Vertiefung der Ems allein zur wirtschaftlichen Förderung der Meyer-Werft erfolgt und mit Steuermitteln finanziert wird. Immer lauter werden Rufe, die eine Verlegung der Werft vom Binnenland ans Meer fordern. Die Politiker stellen sich hinter die Werft, hängen doch Arbeitsplätze von ihr ab. Aber an der Ems hat auch die Natur Vorrang, sie ist von Leer bis Emden Europäisches Vogelschutzgebiet und eines der größten Rast- und Brutgebiete für Gänse, die die Salzwiesen benötigen und im Wattgebiet leben. Seit ein paar Wochen ist ein Bau eines Kanals parallel der Ems im Gespräch, um einen Teil der Ems zu renaturieren. Doch der Kanal würde quer durch die wunderbare ostfriesische Landschaft verlaufen und diese zerstören. Die Bürgerinitiative lehnt den Vorschlag ab.

Ist dem Fluss noch zu helfen? Die Brücke bei Leer wurde 2008 verbreitert. Meyers Schiffe sind zu breit.

Zurzeit werden am Emsufer in Jemgum 33 Kavernen gebaut, um Gas zu speichern. Um die Hohlräume herzustellen, welt 1/2009


LEBENDIGE Flüsse werden Salzstöcke mit Emswasser ausgeschwemmt. In der Folge erhöht sich der Salzgehalt des Flusses dramatisch. Die Ursachen für Dioxinfunde am Emsufer im August 2008 sind noch unklar. Die Bürgerinitiative organisiert zu jeder Kreuzfahrtschiffsüberführung eine Protestveranstaltung, um Schaulustige auf die Flusszerstörung aufmerksam zu machen. Vom Netzwerk Lebendige Flüsse erhofft sich die Initiative noch mehr Wahrnehmung und Rat und Tat, um weiter für die Ems zu kämpfen.

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Das neue Umweltmagazin Pralles Leben im Zeitschriftenregal: Umweltpolitik, Energie, Klima, Natur und Verbraucherthemen. Ein Teil der Ems ist Europäisches Vogelschutzgebiet. Gänse wie die Graugans (unten) brauchen die Salzwiesen und leben im Wattgebiet.

Im aktuellen Heft: Automobilindustrie in der Krise. Mit welchen Konzepten wollen die Autobauer in die Zukunft fahren? Welche Rolle spielen Klima- und Umweltschutz? Es geht dabei auch um Spritverbräuche auf dem Papier und die Realität im Tank. Außerdem: N Brüssel will ernst machen bei den Ackergiften und die gefährlichsten Pestizide verbieten. N Imker auf der Flucht vor Monsantos Gen-Äckern. N Comeback des Störs an Elbe und Oder? N Interview mit dem früheren Chef der UN-Umweltbehörde und langjährigen Umweltminister Klaus Töpfer.

Weitere Informationen unter: www.rettet-die-ems.de und www.watten-rat.de

Online abonnieren unter www.zeozwei.de Nur per Lastschrift – ausfüllen, ausschneiden, eintüten, ab die Post! zeo2-Vertrieb, DUH Umweltschutz-Service GmbH, Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell Fax 07732 – 999 577 Ich ermächtige die DUH Umweltschutz-Serivce GmbH widerruflich, die Abonnementbeträge von unten stehendem Konto im Lastschriftverfahren einzuziehen.

Name

Vorname

Straße, Hausnummer

Postleitzahl, Ort

Geburtsdatum

E-Mail-Adresse

Name des Kontoinhabers

BLZ

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Hubert Weinzierl, Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR)

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Ems-Mündung voller Schätze Denn die Ems-Mündung birgt reiche Schätze: Salzwiesen, Tideauwälder, Röhrichte, Süß- und Brackwasserwattgebiete, Flachwasserbereiche und Flussinseln bilden ein abwechslungsreiches Mosaik wertvoller Lebensräume. Die ökologische Bedeutung dieses Ästuars ist groß. Es ist die Übergangs- und Kontaktstelle zwischen den Lebensräumen des Landes und des Meeres.

„Eine vielfältige und hochaktuelle umweltpolitische Zeitschrift.“

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Widerrufsrecht: Das Abonnement kann innerhalb von 14 Tagen bei der Bestelladresse widerrufen werden. Es genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. Ich bestätige dies mit meiner zweiten Unterschrift

Datum, Unterschrift

17 Datum, Unterschrift DUHwelt 1/2009


LEBENDIGE Flüsse

Deutsch-tschechischer Jugendaustausch für den Naturschutz „Youth-4-Elbe“ gestartet Die von der Alcoa Foundation geförderte deutsch-tschechische Initiative „Youth-4-Elbe“ wird im Rahmen des Projekts Lebendige Elbe durchgeführt, das Unilever Deutschland finanziell fördert. Die DUH dankt der Landschaftsschutzgebietsverwaltung Elbsandsteingebirge in Decin für die freundliche Unterstützung.

n Bei einem Auftakt-Treffen diskutierten

im Januar im tschechischen Decin Lehrerinnen und Lehrer aus Deutschland und der Tschechischen Republik die ersten Schritte für einen Jugendaustausch entlang der Elbe. Die DUH lud zu diesem Treffen ein und stellte das Projekt den regionalen Medien vor. „Youth-4-Elbe“ (Jugend für die Elbe) leistet einen Beitrag zur Kommunikation der Menschen. Die Umweltbildungsangebote intensivieren den Kontakt zwischen Kindern und Jugendlichen aus den beiden Nachbarländern. Bereits im Mai treffen sich tschechische und deutsche Schülerinnen und Schüler in Dessau (Sachsen-Anhalt) zu einem ersten Jugend-Camp. Auf Entdeckungstouren am Flussufer und in Workshops zu Naturschutz, Artenvielfalt, Wirtschaft und Kultur werden die Jugendlichen dazu angeregt, sich gemeinsam mit der Elbe zu beschäftigen. Zudem wird die DUH eine interaktive Internetplattform

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aufbauen, in der sie sich über Inhalte austauschen und ihre neuen Freundschaften pflegen können. Wenn Jugendliche sich mit dem Fluss identifizieren, der beide Staaten verbindet, wird die Basis für die länderübergreifende Zusammenarbeit im Naturschutz gestärkt. Auch die rund 400 an der Elbe aktiven Gruppen und Initiativen können von der Vernetzung profitieren. Denn das langfristige Ziel der Naturschützer an der Elbe ist ein ganzheitliches Schutzkonzept für den Strom.

Das Projekt wird gefördert von:

n Projektkisten mit Anregungen für emotionales Flusserleben, Kreatives und für Fluss-Spiele gehen auf große Fahrt durch Deutschlands Schulen. In den Tiefen der Flusskiste finden sich Hintergrundinformationen zur biologischen Vielfalt und dem Hochwasserschutz ebenso wie Anregungen zu Freilandexperimenten wie zum Beispiel ein Flussmodellbau. Die spannende Frage, ob Nadeln schwimmen, kann mit den Instrumenten der Flusskiste geklärt werden. Es gibt Münzentauchen, Flossenrennen und andere Spiele und Anregungen für gestalterisches Miteinander wie Flusstheater und Dichterlesung. Selbstverständlich befinden sich auch die „Klassiker“ wie Materialien für biologische Gewässeruntersuchungen

in der Kiste. Schulklassen der Sekundarstufe I können eine der 25 Flusskisten bei der DUH entleihen. Weitere Informationen: www.duh.de

Förderer des Netzwerks „Lebendige Flüsse“:

Kontakt: DUH-Projektbüro Lebendige Elbe, Ines Wittig, Tel. 03496-210007 oder wittig@duh.de

Das Projekt „Flusskisten auf Wanderschaft“ wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.

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Naturschutz

Strategie ohne Taktik 7. November 2007 die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt einstimmig verabschiedet und der Bundestag die Biodiversitätsstrategie nach einer Abstimmung anerkannt. Sie hat damit Gesetzesrang und ist somit bindend.

Viele Worte, kaum Taten. Die Bundesregierung hat sich

Doch der 180 Seiten starken Strategie fehlt die Taktik. Die Bundesregierung hat zwar eine ganze Reihe von „Maßnahmen zur Umsetzung der Handlungsziele“ in ihrem Konvolut formuliert, doch sie schafft es nicht einmal, die Grundvoraussetzungen für einen bundesweiten Naturschutz zu schaffen. So ist die Große Koalition am Umweltgesetzbuch (UGB) gescheitert, das SPD und Union bereits im Koalitionsvertrag 2005 verabredet haben. Verantwortlich für das Misslin-

selbst eine Biodiversitätsstrategie verpasst. Leider setzt sie die Ziele für Natur- und Artenschutz nicht um.

n Der Wille ist stark, aber der Appa-

rat ist stärker. Kilian Delbrück, Leiter der Grundsatzabteilung Naturschutz und Naturerhalt im Bundesumweltministerium, spricht viel von Wollen und Werden, wenn er von der Umsetzung der Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung erzählt. Das Ministerium will noch einen Arbeitskreis der verschiedenen Ministerien einrichten. Delbrück will auch den Kontakt mit den Bundesländern verbessern. Und er und seine Mitarbeiter werden auch in diesem Jahr weitere Dialogforen durchführen, um die Biodiversitätsstrategie bekannt zu machen. Solche Foren hat Delbrück mit den Kommunikationsexperten einer privaten Agentur auch schon 2008 veranstaltet und den Kontakt mit Naturschützern, Landwirten, Landschaftsplanern, Förstern und all den anderen Berufsgruppen und Bürgern gesucht, die sich im Land um den Erhalt von Natur und biologischer Vielfalt kümmern. Denn auch wenn der Apparat Bundesregierung seine eigene Strategie noch nicht umsetzt, so ist Kilian Delbrück völlig klar, dass ohne die unzähligen Naturschutzgruppen, Vereine und kommunalen Initiativen das Ziel der Strate-

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gie nie erreicht wird: Den Verlust der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen.

Bayern verhindert Umweltgesetzbuch „Wir haben noch gewaltige Schritte vor uns“, sagt Kilian Delbrück und diese Schritte müssen gleichermaßen den Weg durch die Ministerien in Bund und Ländern durchschreiten und dabei die zarten Pflanzen an Weg, Wiese und Waldesrand nicht aus dem Auge verlieren. Politisch müssten ihm und seinem Dienstherrn Umweltminister Sigmar Gabriel eigentlich alle Wege offen stehen. Immerhin hat das Bundeskabinett am In Wohnungsnot: Braunes Langohr.

Artenschutz funktioniert nur dann, wenn Lebensräume gesichert sind. Deutschland bietet der Wildkatze (oben) kaum geeignete Wälder.

gen ist der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), der schon in seinem vorherigen Amt als Bundeslandwirtschaftsminister alle Hebel bewegt hat, damit die Naturschutzstandards im UGB geschliffen oder abgeschafft werden. Seine Attacken gedeckt hat Kanzlerin Merkel höchstpersönlich, die das UGB nicht einmal im Kabinett auf die Tagesordnung gesetzt hat, um den Gesetzgebungsprozess einzuleiten.

Konjunkturpaket ohne Biodiversität Auch Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hält sich nicht an die welt 1/2009


Naturschutz auch von ihm verabschiedete Biodiversitätsstrategie. Er ist unter anderem für das dort formulierte Ziel „Entwidmung aller güterverkehrlich nicht mehr relevanten Bundeswasserstraßen“ zuständig. Laut Strategie dürften also Elbe, Saale und Donau nicht mehr ausgebaut werden, die Pläne für den Saale-ElbeKanal müssten in den Reißwolf wandern (die DUHwelt berichete). Dass die Bundesregierung ihre eigene Biodiversitätsstrategie nicht ernst nimmt, zeigte sich jüngst am Konjunkturpaket. Anstatt die Wirtschaftskrise für die von Umweltminister Gabriel proklamierte „ökologische Industriepolitik“ und Ziele von Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Biodiversität zu nutzen, pumpt die Regierung Milliarden in den Ausbau von Straßen und die steuerliche Subventionierung von spritintensiven Autos (siehe Bericht S. 39). Die Ziele „Abbau kontraproduktiver Subventionen, zum Beispiel Pendlerpauschale“, Bewusstseinsbildung „umweltschonende Mobilität“ oder den Flächenverbrauch zu begrenzen, erreicht sie damit nicht. Die Industrielobby in Regierung und Parlament ist eben stärker, als der Wille einzelner Natur- und Umweltpolitiker.

Straßenbau zerschneidet oft Lebensräume und schadet der Biodiversität.

Beispiel Neckar: Die Frachtschiff-Straße erhält neue Ausbaugelder vom Land Baden-Württemberg. Bei Renaturierungen wird gegeizt.

Hochsauerlandkreis Schmallenberg

Die Wisente kommen

Grafschaft

Fleckenberg

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Kühhude

Latrop

Kreis Olpe

Langewiese

Schanze

n Die Wisente dürfen in das Rothaarge-

birge einziehen. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat Ende Januar persönlich grünes Licht für die Wiederansiedlung der europäischen Bisonart in Deutschland gegeben. Die Wisente erhalten damit nicht nur endlich die ministerielle Aufenthaltsgenehmigung (DUHwelt 4/2008), sondern das BMU fördert das Artenschutzprojekt zudem finanziell. In diesem Frühjahr sollen die ersten drei oder vier Tiere in ein Eingewöhnungsgehege im Rothaargebirge kommen, weitere Wisente folgen dann im Herbst. Sobald sie in dem nur rund fünf Hektar großen und noch umzäunten Gebiet den Menschen vergessen haben, werden sie dann im Winter in die Freiheit des 4.300 Hektar großen Privatwaldes von Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg entlassen.

Westfeld

Oberkirchen

Girkhausen

Jagdhaus

Schüllar Wemlighausen

Wingeshausen

Bad Berleburg

Aue Berghausen

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Kreis Siegen-Wittgenstein

Projektgebiet im Rothaargebirge

Die Wisente im Rothaargebirge sind die ersten Bisons in Westeuropa. Nachdem sie hierzulande im 19. Jahrhundert ausgerottet wurden, haben die Wisente nur in kleinen Gebieten in Polen, der Ukraine und anderen Ländern Osteuropas überlebt. Der Verein Taurus Na-

turentwicklung, Förderer der Wisente in Freiheit, will mit den großen Pflanzenfressern eine „ökologische Lücke schließen“, die der Mensch einst riss. Weitere Infos unter: www.wisente-rothaargebirge.de

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Naturschutz n Die Gezeiten erzeugen an über 100

Flachküsten außerhalb der Tropen große, bei jeder Ebbe trocken fallende Watten. Überall dort leben Muscheln, Würmer, Krebse und Watvögel, die diesen besonderen Lebensraum zwischen Land und Meer nutzen. Unser Wattenmeer an der Nordsee ist das größte der Erde. Ende der 80er Jahre wurde das deutsche Wattenmeer schrittweise zu Nationalparks erklärt.

Naturschule Nationalpark Die Schutzstation Wattenmeer hat 2006 das Bildungsprojekt Naturschule Nationalpark ins Leben gerufen. Sie bietet Exkursionen und Veranstaltungen an oder kommt im Winter auch direkt in die Schulen in Hamburg oder SchleswigHolstein. Die Angebote sind didaktisch und methodisch speziell nach Klassenstufe, Lehrplan und Alter gegliedert und orientieren sich an den Prinzipien einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Bei der Naturschule bekommt man von Arbeitsblättern für den Schulunterricht bis hin zu kompletten Nordseeausstellungen alles, was man zum Kennenlernen von Wattenmeer und Nordsee braucht. Die Deutsche Umwelthilfe förderte das Projekt. Führungen für Urlaubsgäste und Veranstaltungen für Gruppen sind überall im schleswig-holsteinischen Wattenmeer möglich. In Nordfriesland und Dithmarschen stehen Besuchern fünfzehn ganzjährig besetzte Stationen mit Nationalparkausstellungen offen. Die Schutzstation Wattenmeer e.V. engagiert sich für das Ökosystem Wattenmeer.

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Im Watt gibt‘s keine dummen Fragen Das Wattenmeer ist eine besondere Naturlandschaft mit vielen Eigentümlichkeiten. Über Ebbe und Flut, Quallen und Würmer gibt es viel Spannendes zu berichten.

Kleiderordnung im Watt: oben wetterfest und unten barfuß Naturerlebnisse mit der Nase im Wind und den Füßen im Watt sind für die Naturschule das wichtigste Unterrichtsmaterial. Schulklassen und Feriengäste können unter kundiger Begleitung Wattwandern, Vögel und Seehunde beobachten, Salzwiesenpflanzen kosten oder Muscheln suchen. Die Tierwelt des Wattenmeeres besteht überwiegend aus im Boden lebenden und oft hartschaligen Tieren, denn hungrige Vögel und Fische machen den Kleintieren das Leben schwer. Krebse, Schnecken und Muscheln können auf jeder Wattwanderung bestaunt werden. Brutvögel nutzen das Watt im Sommer, Millionen von Zugvögeln besuchen es im Frühling, im Herbst und teilweise auch im Winter. Die Naturschule informiert über die rund 60 Vogelarten, die typisch für das Wattenmeer sind. Mit etwas Glück können ein paar Vertreter der 70 Fischarten oder die an der Nordseeküste heimischen Meeressäuger

Da geht‘s lang: Reisig markiert den Wattwanderweg

bei den Exkursionen entdeckt werden: Schweinswal, Seehund und Kegelrobbe leben hier. Alle drei Arten sind gefährdet und sind damit Botschafter für den Wattenmeer-Schutz. Wissen Sie, wozu Quallen nützlich sind und was der Wattwurm im Winter macht? Wenn nicht, fragen Sie vor Ort unseren Projektpartner Naturschule Nationalpark oder besuchen Sie im Internet: www.schutzstation-wattenmeer.de welt 1/2009


Naturschutz

Naturschutzfonds „Lebendige Wälder“ T-Mobile Deutschland und die DUH gründeten den Naturschutzfonds „Lebendige Wälder“. n Aus dem Fonds werden in den nächs-

ten zwei Jahren Wald-Projekte finanziell gefördert. Ziel ist es, Leuchtturmprojekte im Artenschutz voranzubringen, die zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland beitragen. Zahlreiche Projektvorschläge gingen bei der DUH ein. Die Prüfung der Anträge und Vergabe von Fördergeldern wird voraussichtlich bis Mitte Mai abgeschlossen sein. Große, unzerschnittene Waldgebiete sind für den Artenschutz von größter Bedeutung. In intakten Wäldern findet man standortgerechte und von selbst gewachsene Bäume und viel Platz für Sträucher und Kräuter, Alt- und Totholz, Lichtungen, Waldbäche und -tümpel. Nicht immer ist die Zahl der Tierarten hoch, doch typische Waldbewohner wie Hirschkäfer und Schwarzspecht, Wildkatze und Schwarzstorch haben in anderen Lebensräumen keine Chance. Wälder sind wertvoll für die Nah-

erholung und das Klima. Sie speichern große Mengen Kohlendioxid. Besonders Feuchtwälder haben enorme Kapazitäten: Bis zu dreißig Tonnen des Klima schädigenden Treibhausgases kann ein Hektar feuchten Waldes zurückhalten. Der Torfboden speichert es und bindet es im wachsenden Holz. Über Jahrhunderte hinweg wurden Wälder großflächig gerodet und in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt. Ursprüngliche Feuchtwälder wurden ausgetrocknet. In der Folge änderte sich die Artenzusammensetzung in den Waldgesellschaften und ging im Regelfall mit einer Verarmung einher. Auch die CO2-Speicherleistung der ehemaligen Feuchtwälder ist dann massiv beeinträchtigt.

Hirschkäfer und Schwarzspecht sind geschützte Arten.

Naturschutztage am Bodensee n Zu Beginn jeden Jahres wird Radolfzell zum Mekka der deutschen Naturschutzszene. Auch dieses Jahr trafen sich auf Einladung des NABU Landesverbandes Baden-Württemberg vom 3. bis zum 6. Januar über 400 ehren- und hauptamtliche Natur- und Umweltschützer, um Erfahrungen auszutauschen. Ein umfangreiches Vortragsprogramm wurde geboten, Workshops luden zu Diskussionen ein und eine Reihe von Exkursionen führte zu den Naturschönheiten des Bodensees.

Der Schwerpunkt der diesjährigen Veranstaltung lag auf dem Erhalt von Arten und Lebensräumen. So berichtete Albert Wotke von der DUH über die desolate Situation der Feuchtwälder in Deutschland. Durch ein dichtes Netz an Entwässerungsgräben wurden mittlerweile die meisten der ökologisch wertvollen Feuchtwälder zerstört oder degradiert. Wotke zeigte Beispiele, wie mit einfawelt 1/2009

Viele Zuhörer zeigten sich verwundert. Sie kritisierten, dass die von den Umweltverbänden aufgestellte Forderung, zusätzlich 500 Millionen Euro für den Umwelt- und Naturschutz im Landeshaushalt zu verankern, bislang ohne Resonanz geblieben sei.

Albert Wotke, Leiter des DUH-Büro Berlin, informierte über Feuchtwälder in Deutschland.

chen Mitteln durch Verschließen der Gräben Feuchtwälder wiedervernässt werden können. Die baden-württembergische Umweltministerin Tanja Gönner versicherte, dass die Landesregierung die Herausforderungen und Chancen zur Nachhaltigkeit erkannt habe.

Feuchtwälder sind unverzichtbarer Teil eines funktionierenden Ökosystems.

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Naturschutz

Naturschutz und Lebensqualität in Städten und Gemeinden

Die „Projekte des Monats“

Landschaftspark Hachinger Tal auf dem früheren Militärflughafen

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Renaturierung der Lippe in Hamm

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Stadtpark Wienburg in Münster

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Kopfweidenalleen in Weiden in der Oberpfalz

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Magerrasen auf den Scherbelhaufen in Apolda

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Ökologischer Schaugarten in Wachtberg

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Renaturierung des Hainbachs in Offenbach

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Alle Projekte werden in der Abschlussdokumentation „Naturschutz und Lebensqualität in Städten und Gemeinden – Gute Beispiele aus dem Wettbewerb Grün in der Stadt“ vorgestellt. Die Dokumentation kann bei der DUH bestellt werden bei: friedel@duh.de

EMAS-zertifiziertes Friedhofswesen in Tübingen

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Naturschutzprojekte in Städten und Gemeinden schaffen und erhalten nicht nur Lebensräume für die heimische Tier- und Pflanzenwelt, sie tragen auch zur Steigerung der menschlichen Lebensqualität bei. „Wo der Mensch sich nicht mehr in die Natur begibt, können die Kommunen mit dafür sorgen, dass die Natur zum Menschen kommt. Viele Städter verlassen ihren unmittelbaren Lebensraum nur sehr selten, Natur können sie daher oft nur mitten in der Stadt erleben“, so Robert Spreter, Leiter Kommunaler Umweltschutz bei der DUH.

Die Umsetzung der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt stellt die Städte und Gemeinden vor eine besondere Herausforderung, aber die finanziellen Mittel sind knapp. So wünschen sich Vertreter der Kommunen, dass Fördermittel der EU und von Seiten der Bundesländer weiterhin fließen und Bund und Länder die erforderlichen Naturschutzgrundlagen schaffen und erhalten, auf denen sie ihre Naturschutzbemühungen aufbauen können.

„Grünes Klassenzimmer“ der Naturschule Aggerbogen in Lohmar

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Chance für Naturerleben in der Stadt

Nach wie vor hat der Naturschutz in der Stadt mit personellen und finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Deshalb will die DUH engagierte Kommunen in ihrer Arbeit unterstützen. Durch vier Workshops zeigte sie Ideen und Wege auf, wie kommunaler Naturschutz erfolgreich umgesetzt werden kann.

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n Insgesamt zwölfmal vergab die DUH im Laufe des vergangenen Jahres in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund die Auszeichnung „Projekt des Monats Grün in der Stadt“. Die Würdigung der Projekte mit Auszeichnung vor Ort geben dem Naturschutz in den ausgezeichneten Kommunen Rückenwind. Die 70 eingereichten Projekte zeigen ein beeindruckendes bundesweites Spektrum von Ideen und Ansätzen für Naturschutz im Siedlungsraum auf.

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Grüne Oasen in der Stadt ermöglichen Naturerlebnisse mit kurzen Wegen.

Sandmagerrasen entlang Bambergs Straßen

Stadtwiesenprojekt in Chemnitz GrünGürtel auf altem Flugplatz in Frankfurt am Main

Gefördert durch:

Weitere Informationen unter: www.stadt-gruen.de welt 1/2009


KOMMUNALER UMWELTSCHUTZ

Kommunaler Umweltschutz für soziale Gerechtigkeit n Vom 31. März bis 1. April 2009 lädt

Vorträge von Experten und Praktikern informieren über die kommunale Praxis. Was sind konkrete Umweltgerechtigkeitsprobleme im Verkehrssektor? Wie gestaltet man Klimaschutz- und Energiepolitik sozialverantwortlich? Welche Möglichkeiten bietet die soziale Stadtentwicklung?

die DUH zum Kongress „Umweltgerechtigkeit – Handlungsmöglichkeiten für mehr soziale Gerechtigkeit durch kommunalen Umweltschutz“ nach Frankfurt am Main ein. Die Umfrage „Umweltbewusstsein 2008“ zeigt, dass viele Menschen der Meinung sind, dass Umweltschutzmaßnahmen Geringverdiener stärker belasten. So sehen 90 Prozent der Deutschen in höheren Benzinpreisen oder Steuererhöhungen zugunsten der Umwelt eine Benachteiligung von Geringverdienern. Doch andere Studien beleuchten einen gern verschwiegenen Aspekt: Auch bei uns sind die Umweltbelastungen sozial und gesellschaftlich benachteiligter Bevölkerungsgruppen deutlich höher als die der Einkommensstärkeren. Besonders das Wohnumfeld von Einkommensschwächeren bringt Belastungen durch Emissionen und Lärm mit sich. Sie wohnen eher an Hauptverkehrsstraßen oder in Stadtteilen nahe Kraftwerken, Müllverbrennungsanlagen oder Flughä-

Wer finanzielle Sorgen hat, kann sich meist nur geringe Wohnqualität leisten.

fen. Umweltschutz ist kein Luxusgut, sondern verbessert die Lebensqualität der Menschen und trägt zu sozialer Gerechtigkeit bei. Die DUH veranstaltet den ersten bundesweiten Kongress zum Thema Umweltgerechtigkeit, um kommunale Herausforderungen, Projekte und Lösungen an der Schnittstelle von Umwelt-, Gesundheits- und Sozialpolitik mit Vertretern von Kommunen, Sozial- und Umweltverbänden sowie Privatpersonen zu diskutieren.

Weitere Informationen zum DUH-Projekt Umweltgerechtigkeit und zum gleichnamigen Kongress unter www.duh.de/umweltgerechtigkeit.html oder direkt bei Elke Jumpertz, Tel. 07732-9995-65, E-Mail: jumpertz@duh.de.

Neue Broschüre: Zeichen für eine nachhaltige Zukunft lysiert außerdem den aktuellen Stand der Nachhaltigkeitsdiskussion und lokaler Agenda21-Prozesse in deutschen Kommunen.

n Die prämierten Konzepte des kommunalen Nachhaltigkeitswettbewerbs „Zeitzeiche(N)_Ideen2008“ haben wir in der Ausgabe 4/2008 der DUHwelt präsentiert. Die Deutsche Umwelthilfe hatte den Preis anlässlich des zweiten Netzwerk21-Kongresses im September 2008 in Leipzig vergeben.

Umfangreiche Informationen zu den ausgezeichneten Ideen und den Personen, die dahinter stehen, haben wir in einer aktuellen DUH-Publikation zusammengestellt. Die Nachhaltigkeitsfaktoren, die die Initiativen besonders kenn- und auszeichnen, stehen darin im Mittelpunkt. Die Publikation anawelt 1/2009

Die neue Informationsbroschüre ist Ansporn und Aufforderung zugleich für die kommunalen Akteure, sich wieder verstärkt und konsequent der Umsetzung von Zielen der nachhaltigen Entwicklung zu verschreiben.

Die Projekte „Zeitzeichen(N)_Ideen 2008“ und „Umweltgerechtigkeit“ werden gefördert durch:

Die Broschüre ist erhältlich unter finus@duh.de oder Tel. 07732 9995-54.

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Global Nature Fund

n Das Tote Meer liegt in einer alten Kulturlandschaft und grenzt an Israel, Jordanien und Palästina. Durch die extreme Hitze verdunstet viel Wasser und der Salzgehalt ist zehnmal höher als im Mittelmeer.

Die immensen Wasserentnahmen aus dem Jordan lassen das Tote Meer dramatisch schrumpfen. In den letzten 30 Jahren ist der Wasserspiegel des Toten Meers um unvorstellbare 25 Meter gesunken. Eine der Folgen sind tiefe Einbrüche an den Ufern, die Mensch und Tier gefährden.

FoEME informiert sich regelmäßig über die neuen Einbrüche, die an den Ufern des Toten Meeres entstehen.

Das „Tote Meer“ darf nicht sterben Um den Salzsee als großen Devisenbringer zu retten, befürworten Politiker einen Kanal vom Roten Meer zum Toten Meer. Weder die Auswirkungen sind erforscht, noch wird so der starke Verbrauch von Süßwasser gebremst. Denn in einer der wasserärmsten Regionen der Erde verbrauchen der exportorientierte Gemüse- und Obstbau sowie die Industrie riesige Wassermengen, die als Trinkwasser dienen könnten. Außerdem versickert durch undichte Rohrleitungen zuviel des kostbaren Guts. Der Jordan ist oft nur noch ein Rinnsal und das überlebenswichtige Grundwasser sinkt immer weiter. Trinkwasser ist bereits rationiert. In den drei Anliegerstaaten müssen daher die sanitären Einrichtungen verbessert, Wasser eingespart und das Wasser gerechter verteilt werden.

Modellprojekte helfen Wasser sparen Das Tote Meer ist mit dem israelischarabischen Umweltverband Friends of the Earth Middle East (FoEME) seit dem Jahr 2000 Mitglied im internationalen Seennetzwerk Living Lakes. Mit grenzüberschreitenden Projekten setzt sich die Partnerorganisation FoEME dafür ein, die Lebensgrundlagen für Mensch und Tier am Toten Meer zu erhalten. Dies wird durch Modellprojekte zur sparsamen Verwendung von kostbarem Wasser und durch Naturschutzmaßnahmen wie

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Wassernot im

Heiligen Land Umweltprojekte sollen Natur schützen und Frieden stiften! zum Beispiel Aufforstungen am Jordan, umgesetzt. Schon 2007 konnten mit Hilfe von Spendengeldern im Rahmen des Projektes „Gärten für den Frieden“

im israelischen Tamar und im jordanischen Safi Grundstücke mit heimischen Pflanzen renaturiert und der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden. Ein neues Projekt sieht nun vor, im jordanischen Sheik-Hussein und im israelischen Ein-Gedi ökologische Bildungszentren aufzubauen, die mit Trockentoiletten ausgestattet werden. Schüler und Erwachsene lernen, das kostbare Wasser sparsam einzusetzen sowie Quellen und Grundwasser zu schütJunger Nubischer Steinbock (links). Gemeinsame Umweltprojekte stärken die Völkerverständigung.

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Global nature Fund zen. Ein weiteres Bildungszentrum ist im palästinensischen Auja geplant. Neben diesem Projekt zum Wassersparen sind weitere Aufforstungen geplant, um die Wüstenbildung zurückzudrängen. Außerdem drängt FoEME auf eine verbesserte Instandhaltung der Wasserleitungen und der sanitären Einrichtungen in den Gemeinden am Jordan.

Naturschutz am Toten Meer Seltene Arten wie Nubischer Steinbock, Klippschliefer und der Leopard leben in den Bergen am Toten Meer. Um sie zu schützen, ist es äußerst wichtig, ihren Lebensraum mit den Süßwasserquellen sicher zu stellen. Mit der Einrichtung eines UNESCO-Biosphärenreservats könnte auch endlich die Jagd kontrolliert und die übermäßige Beweidung mit Ziegen eingeschränkt werden. FoEME und das Living Lakes-Netzwerk setzen sich daher für diese internationale Auszeichnung ein.

den für ihr gemeinsames Engagement für Frieden und Umwelt in Israel, Jordanien und Palästina ausgezeichnet. Trotz oder gerade wegen der andauernden Nahost-Krise ist die Initiative von FoEME eine Möglichkeit, nicht nur den Naturschutz, sondern auch gute Nachbarschaft zwischen Gemeinden unterschiedlicher Nationen und Religionen am Toten Meer zu fördern. Langfristig soll das Projekt die gemeinsame Verantwortung für die kostbare und knappe Ressource Wasser sowie für die Notwendigkeit zu einer nachhaltigen Entwicklung deutlich machen. Wenn Sie einen sinnvollen Beitrag für Naturschutz und Frieden leisten möchten, spenden Sie für das Projekt an den Global Nature Fund. Spendenkonto GLS-Bank, 8040 41 6000, BLZ 430 609 67, Stichwort: Projekt Totes Meer

Auszeichnung für Partner Ein kleiner Erfolg kann schon verzeichnet werden: Das renommierte TIME Magazine hat die drei Geschäftsführer von FoEME 2008 zu „Heroes of the Environment“ ernannt. Gidon Bromberg, Nader Al-Khateeb und Munqeth Mehyar wer-

Bild oben: Der Leopard benötigt intakte Quellen zum Überleben. Mitte: Lehmhütte in den ökologischen Gärten Unten: Vom ehemals breiten Jordan ist oft nur noch ein Rinnsal übrig.

Internationale Konferenz: Lebendige Seen, Seen für das Leben n Die Lake District Nationalparkverwaltung und die Umweltbehörde von England und Wales laden Sie zur interna-

tionalen Konferenz „Lakes for Living, Lakes for Life” ein, die vom 18. bis 21. Mai 2009 am englischen Windermere See stattfinden wird. Das abwechslungsreiche Programm mit Präsentationen, Workshops und Exkursionen wird die ökonomischen, sozialen und ökologischen Werte von Seenregionen beleuchten. Vor der atemberaubenden Kulisse des Lake District werden die Teilnehmer die Zusammenhänge zwischen diesen Sektoren erörtern und darüber diskutieren, was nötig ist, um die Seenökosysteme für unsere zukünftigen Generationen zu erhalten. Das Leitbild der Veranstaltung ist es, Wissen zu teilen, um unsere Umwelt zu bewahren. Die Konferenz „Lakes for Living, Lakes for Life“ wird die erste dieser Form in Großbritannien sein. Sie bringt Entscheidungsträger der Wirtschaft, Gemeinden und von Umweltverbänden aus aller Welt an einen Tisch, um eine gemeinsame Strategie zum Schutz unserer Seen zu erarbeiten. Weitere Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden Sie unter www.lakesforliving.com.

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Global Nature Fund

Endlich haben die Schülerinnen der St. Gabriels School sauberes Wasser zum Trinken.

Sauberes Trinkwasser

für Kinder in Kenia Afrikas Probleme sind vielfältig: Krankheiten, Hungersnöte, Wassermangel, Unruhen und Korruption. Auch Kenia, ein Land, welches man bisher als Urlaubsziel für Badespaß und Safaris kennt, hat mit diesen Problemen zu kämpfen. Insbesondere sauberes Trinkwasser ist in vielen Regionen Kenias keine Selbstverständlichkeit.

n Laut UNICEF sterben weltweit täglich 4.500 Kinder, weil sie verschmutztes Wasser trinken mussten. In Kenia haben sich nach den Unruhen im Frühjahr 2008 Krankheiten wie Cholera und Diarrhöe noch stärker ausgebreitet. Vor diesem Hintergrund engagieren sich der GNF und seine kenianische Partnerorganisation Osienala (Friends of Lake Victoria) schon seit vielen Jahren in verschiedenen Projekten in Kenia, unter anderem zur Trinkwasserreinigung in Tonga.

Seit Januar 2009 können die 1.000 Schülerinnen der St. Gabriels Mädchenschule in Tonga am Viktoriasee endlich sauberes Wasser trinken. Udo Gattenlöhner, Geschäftsführer des Global Nature Fund, berichtet über seine

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Reise in das Land der weiten Savannen, Antilopen, Giraffen und Elefanten am Fuß des höchsten Berges Afrikas.

Abenteuerliche Reise Die Fahrt nach Tonga dauert nun schon drei Stunden. Gestartet sind wir in Kisumu, der drittgrößten Stadt Kenias und Sitz der Geschäftsstelle unserer Partnerorganisation Osienala. Dr. Obiero Ong’ang‘a, Geschäftsführer von Osienala, begleitet mich. Die ersten 100 Kilometer geht es noch recht komfortabel auf geteerten Straßen voran. Dann setzen wir mit einer kleinen Fähre von Lwanda Kotieno nach Mbita, einem Fischerdorf an den Ufern des Viktoriasees, über. Von Mbita sind es zwar nur etwa

4 Für 2008/2009 stand die Trinkwasseranlage auf der Agenda der Schule.

60 Kilometer nach Tonga, aber ab hier gibt es nur noch Staubpisten, die uns in einem ständigen Auf und Ab entlang des Ufers des zweitgrößten Sees der Welt in Richtung Süden führen. welt 1/2009


Global nature Fund Schneller als 30 Stundenkilometer können wir nicht fahren. Regen hat die Piste in Schmierseife verwandelt. Wir kommen an Männern vorbei, die ihre Fahrräder mit lehmverklebten Reifen tragen. Fahren und selbst Schieben ist unmöglich geworden. Nur zwei Autos kommen uns auf der gesamten Strecke entgegen. Ein Lastwagen, er sammelt den Fisch in den abgelegenen Dörfern ein, ist im Straßengraben liegen geblieben. Dieses Schicksal hätte auch uns fast ereilt. Die braune tropische Erde hat sich zu einem schmierigen Film verbunden, der selbst die groben Stollenreifen unseres Geländewagens immer wieder zusetzt. Nur die Fahrkünste unseres Fahrers Adola verhindern ein vorzeitiges Ende unserer Fahrt. Endlich haben wir das Dörfchen Tonga erreicht. Es fällt auf, wie still es hier ist. Keine Motoren, keine Generatoren. Auch ein Stromnetz gibt es hier nicht. Deshalb müssen die Wasserpumpen mit einer Solaranlage betrieben werden. Bisher wird das Trinkwasser für die Schülerinnen der St. Gabriels Mädchenschule aus Bächen der umliegenden Hügel gewonnen und in einem großen, etwa vier Meter hohen Betonspeichertank gesammelt. Die Rektorin der Schule, Rose Makaya, erklärt uns, dass das Wasser durch die Ziegenhaltung und fehlende Sanitäranlagen in den umliegenden Dörfern stark belastet ist und immer wieder Fälle von Diarrhöe auftreten.

Die neue Trinkwasserreinigungsanlage wird mit Solarenergie betrieben (oben).

Trinkwasser wird in einer Pilotanlage aufbereitet Nun schafft die neue Wasserreinigung Abhilfe. Das Wasser aus dem Tank wird zunächst gefiltert, desinfiziert und anschließend mittels einer neuen Silberionentechnik langfristig konserviert. Das gereinigte Trinkwasser wird dann in einen geschlossenen Tank gepumpt. Dadurch wird neues Bakterienwachstum verhindert. Die Tagesleistung des Systems liegt bei etwa 1.000 Litern. Die Technik der Trinkwasseraufbereitungsanlage wurde kostenfrei von den Firmen Buderus und SilverSan zur Verfügung gestellt. Die Solaranlage für die Erzeugung des Stroms hat SolarWorld aus Bonn gespendet. Die Elektrofirma Trück aus dem Schwarzwald hat die

In diesen Tanks wird das Trinkwasser aus den Bächen der Umgebung gesammelt.

technische Planung übernommen, den Transport nach Kenia hat Lufthansa Cargo kostenfrei organisiert. Die technische Installation der Anlage durch Osienala wurde durch einen Zuschuss der Stiftung Ursula Merz aus Berlin möglich. Dies ist ein gelungenes Beispiel für die Zusammenarbeit mehrerer Firmen, die unter der Koordination des Global Nature Fund und Osienala ihre Stärken in das Projekt eingebracht haben. Bei einer Pilotanlage soll es nicht bleiben. SolarWorld zeigt schon jetzt große Bereitschaft, weitere Anlagen in Afrika mit kostenloser Solartechnik auszustatten.

Traditionelles Fischerboot auf dem Viktoriasee.

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Global Nature Fund

Erfolge und Zukunftsperspektiven

in Sri Lanka n Im Rahmen der Abschlussveranstaltung am 23. November 2008 wurde das zweite Umweltbildungszentrum eingeweiht. Die Umweltbildungszentren bieten Menschen aus der Region Kurse zum Erlernen fast vergessener traditioneller Handwerkstechniken an. 150 Binnenfischer haben neue Fischernetze, Boote oder Solarlampen erhalten. Die Menschen können ihre Lebensgrundlagen wieder selbst erwirtschaften.

In den vergangenen drei Jahren konnten über 50 Hektar Mangrovenwälder in der Projektregion aufgeforstet werden. Die mehr als 100.000 Pflanzen dafür stammten aus 21 neu errichteten Baumschulen. Da Rinde, Früchte und Blätter von Mangroven wichtige Substanzen für die traditionelle Medizin bieten, wird auch auf Heilpflanzenkunde und ÖkoTourismus gesetzt, um eine finanzielle Zukunft für die Menschen und die Projekte zu entwickeln.

Die Impulse werden aufgenommen Eine gute Nachricht ist, dass die Projekte in Sri Lanka durch Unterstützung von Sika, der Stiftung Ursula Merz und dem Wuppertal Institut weitergeführt werden können. Im Mittelpunkt wird wieder der Mangrovenschutz stehen. Intakte Mangrovenwälder und die Neupflanzung von Mangroven sichern die natürlichen Schutzgürtel für die Menschen. Dadurch Experten besuchen neu bepflanzte Mangrovenflächen.

Ende 2008 schlossen wir unser dreijähriges Post-Tsunamiprojekt in Sri Lanka ab – nun ist es Zeit, Bilanz zu ziehen. Das Projekt im ehemaligen Ceylon hat sich zu einer der erfolgreichsten Aktivitäten des GNF entwickelt. können die Auswirkungen von Flutwellen und klimabedingten Katastrophen in den Küstenregionen vermindert werden. Außerdem sollen die durch Kerosinlampen verursachten Umweltbelastungen verringert und gleichzeitig die Lebensbedingungen und Einkommen der Fischer verbessert werden. Allein die Binnenfischer in Sri Lanka verbrennen mehr als 30 Millionen Liter Kerosin pro Jahr zur Lichterzeugung. Das Projekt wird an sechs Seen in Sri Lanka umgesetzt: Bolgoda, Madampe, Maduganga, Maella, Malal und Lungamwehera. Darüber hinaus versucht der GNF mit seinen Partnern in Sri Lanka Schlüsselflächen für den Naturschutz zu kaufen. Im Feuchtgebiet Halwatura, direkt an einem Verbindungskanal zwischen zwei Seen, stehen derzeit 100 Hektar zum Verkauf. Die ökologisch sehr wertvollen Flächen sind äußerst günstig zu erwerben, da sie in einer schwer zugänglichen Sumpfzone liegen. Durch den Kauf kann

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Traditionelle Herstellung von Fußmatten.

das Gebiet vor einer Umwandlung in eine Bananenplantage oder vor illegalen Müllablagerungen geschützt werden. Bisher wurden die Aktivitäten in Sri Lanka mit über 700.000 Euro gefördert. Die Fördergelder stammen von der Europäischen Union, der Serendib Stiftung, der Stiftung Ursula Merz und dem Schweizer Unternehmen Sika. welt 1/2009


Global nature Fund

Reckitt Benckiser unterstützt den GNF und die Bodensee-Stiftung im Seenschutz n Das erfolgreichste internationale Pro-

jekt des Global Nature Fund ist das im Jahr 1998 gegründete Seennetzwerk „Living Lakes/Lebendige Seen“. Um dieses wichtige Engagement zum Schutz von Seen, Feuchtgebieten und Trinkwasserreserven auch in Deutschland weiter voranzutreiben, ruft der Global Nature Fund das Netzwerk „Lebendige Seen Deutschland“ ins Leben. Möglich wird das ehrgeizige Projekt vor allem durch die Unterstützung von Reckitt Benckiser, Hersteller von Haushaltsreinigern. Gemeinsam mit der Bodensee-Stiftung werden verschiedene Maßnahmen zum Erhalt bedrohter Natur- und Kulturlandschaften umgesetzt. Die ersten beiden von der BodenseeStiftung koordinierten Projekte von „Lebendige Seen Deutschland“ sind die

Renaturierung von Auenwäldern und die Förderung von blühenden Bienenweiden am Bodensee. Die Zusammenarbeit mit dem Global Nature Fund ist ein wichtiger Aspekt im Umweltengagement von Reckitt Benckiser. Das Unternehmen arbeitet erfolgreich daran, seine Treibhausgasemissionen und seinen Energieverbrauch kontinuierlich und nachhaltig zu verringern. Die damit verbundenen Anstrengungen enden nicht am Werkstor. Mit einer Aufklärungskampagne unter dem Motto „Unser Zuhause – Unsere Erde“ informiert Reckitt Benckiser Verbraucher weltweit darüber, was jeder Einzelne an wasser- und energiesparenden Maßnahmen umsetzen kann. Damit können Haushalte rund um den Globus einen wichtigen Beitrag zur Ver-

ringerung des CO2-Ausstoßes leisten. Im Zuge dieses breit angelegten Umweltengagements entstand die Unterstützung für „Lebendige Seen Deutschland“. In enger Absprache mit dem Global Nature Fund will das Unternehmen nicht nur den Aufbau des Netzwerks vorantreiben, sondern auch die Umsetzung konkreter Aktionen unterstützen.

10.000 Euro für den Seenschutz n Der Global Nature Fund erhielt für

das Projekt Living Lakes, das internationale Netzwerk zum Schutz von Seen und Feuchtgebieten, von der Konstanzer Hypovereinsbank im Dezember 2008 eine Spende in Höhe von 10.000 Euro. Damit will die Hypovereinsbank den Schutz des Trinkwassers und die Bewahrung der Biodiversität unterstützen. Das Projekt Living Lakes setzt sich weltweit dafür ein, Seen und Feuchtgebiete als Trinkwasserspeicher und als Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen zu erhalten. Im Seennetzwerk arbeiten derzeit über 70 Natur- und Umweltschutzorganisationen in 55 Seenregionen zusammen, um dem rasanten Artensterben Einhalt zu gebieten und die wichtigen Ökosysteme zu erhalten bzw. zu renaturieren.

Stefan Spier, Leiter des Bereichs Privatund Geschäftskunden der Hypovereinsbank Konstanz, ist von der Arbeit des Global Nature Fund im Einsatz für den Seenschutz überzeugt: „Dieses Projekt fördert den Schutz, die Renaturierung und die Rehabilitation von Seen, Flüssen und Feuchtgebieten. Das Ziel dieses Projektes ist auch der Schutz der Trinkwasserreserven der Erde. Damit entspricht Living Lakes in seiner Zielsetzung genau der Fokussierung unseres sozial-gesellschaftlichen Engagements. Daher freuen wir uns, das Projekt dieses Jahr finanziell unterstützen zu können.”

ein weiterer Teil wird für den Schutz der bedrohten Irrawaddy-Delfine im indonesischen Mahakam-Feuchtgebiet eingesetzt.

Die großzügige Spende der Hypovereinsbank Konstanz kommt hauptsächlich zwei Projekten zugute. Zum einen wird ein Projekt zur Mangrovenaufforstung in Sri Lanka unterstützt und

Stefan Spier, Filialdirektor der Hypovereinsbank Konstanz, überreichte Marion Hammerl, Präsidentin des Global Nature Fund, für die Arbeit im Rahmen des Projektes Living Lakes einen Scheck über 10.000 Euro.

Living Lakes-Förderer:

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„UNBEKANNTE“ TIERARTEN n Endlich ist Frühling. Die Tage werden

länger, die ersten Frühblüher bringen Farbe in die Landschaft. Für den Feldhasen ist jetzt Paarungszeit. Sonst eher als Einzelgänger unterwegs, liefert er sich nun mit seinen Artgenossen einen ausdauernden Boxkampf um die Gunst der Häsin. Dabei trommelt er mit den Vorderpfoten und besprüht seinen Gegner mit Harn. Die Häsin wählt den Sieger aus, doch treu sind Feldhasen nicht. Fast das ganze Jahr über ist die Häsin brunftig und kann sich mit den Rammlern paaren. Selbst während einer Trächtigkeit ist sie empfängnisbereit, in ihrer Gebärmutter können sich Embryonen verschiedenen Alters befinden. Diese Eigenart nennt man Überfruchtung. Hohe Trageraten und bis zu drei Würfe im Jahr sind notwendig, um die Verluste durch nasskalte Winter und natürliche Feinde wett zu machen. Nach 42 Tagen wirft die Häsin in einer Erdmulde zwei bis vier Junge, die völlig behaart sind und sofort gut sehen und kriechen können. Die Jungtiere sind echte Nestflüchter und werden nur knapp drei Wochen gesäugt. Danach müssen die Kleinen ihr Futter selbst suchen.

Feldhase in Bedrängnis Der Feldhase braucht Landschaftsstrukturen mit reichem Nahrungsangebot.

Ein reich gefüllter Acker macht den Hasen satt Feldhasen sind Pflanzenfresser, sie mögen Kräuter, Gräser, Rinde und feine Zweige. Ihnen schmeckt auch, was der Mensch auf seinen Feldern anbaut. Die Rüben, der Klee und die leckeren Futterpflanzen sorgen für Abwechslung auf dem Speiseplan. Als typischer Kulturfolger hat sich der Feldhase den Lebensraum ausgesucht, der ihm Nahrung im Überfluss bietet. Doch seit einiger Zeit sieht es anders aus. Riesige Felder mit Maismonokulturen sind für den Hasen unbrauchbar. Abwechslungsreiche Hecken wurden gerodet und saftige Böschungen dem Erdboden gleich gemacht. Hier ist kein Platz mehr für den Hasen. Die Deutsche Wildtierstiftung berichtet von einem Bestandseinbruch in den 1970er und 1980er Jahren. Ein Jahrzehnt später setzte sich der Trend fort. Seit ca. fünf Jahren wird in Deutschland eine leichte Erholung beobachtet.

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n

von Melanie Reimer

Während der Paarungszeit im Frühjahr sind die Boxkämpfe der Hasen auf offenem Feld zu beobachten.

Mehr Lebensraum für Meister Lampe Dennoch bleiben Feldhasen gefährdet. Ihr größter Feind ist die intensive Landwirtschaft, die mit schwerem Ge-

rät endlose Monokulturen bewirtschaftet. Fuchs, Wildschwein und Habicht haben leichtes Spiel, die vom Hunger geschwächten Hasen zu fangen. Normalerweise ist der Feldhase besser gewelt 1/2009


„UNBEKANNTE“ TIERARTEN wappnet. Dicht an die Erde gekauert, lässt der Hase seinen Feind ganz nahe kommen. Dann flüchtet er mit schnellen Haken und legt dabei sogar echte Flugphasen ein, in denen er bis zu sieben Meter weit springen kann.

Steckbrief: Feldhase (Lepus europaeus) Verwandtschaft: Gehört zur Familie der Hasen (Leporidae).

Am besten hilft man dem Feldhasen, indem man seinen Lebensraum erhält und schützt. Untersuchungen des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie in Wien haben gezeigt, dass in Gebieten mit abwechslungsreichen Brachflächen die Anzahl der Tiere wieder zunimmt. Hier finden die Hasen ausreichend Nahrung und Schutz, und die Jungtiere erleiden keine Verletzungen durch Landmaschinen.

Vorkommen: Einst Steppenbewohner, heute offene Agrarlandschaften, lichte Laubwälder. Steigt in den Alpen bis 1600 Meter auf. Legt keine Baue an, lebt vorwiegend oberirdisch. Aussehen: Charakteristisch ist der 50 bis 70 cm große Körper mit langen Hinterläufen und riesigen Ohren (Löffeln). Die Häsin ist größer als das Männchen (Rammler). Gelblichgrau bis schwarz gesprenkeltes Fell, Bauchseite weiß. Ohren mit schwarzen Spitzen. In Deutschland erreichen die Hasen ein Gewicht von 4 bis 5 kg. Laute: Ist der Feldhase in höchster Not, lässt er quäkende Laute los, das sogenannte Klagen. Nahrung: Pflanzenfresser mit abwechslungsreichem Speiseplan. Mag Gräser, Kräuter, Feldfrüchte, Raps, im Winter Rinde und Zweige junger Bäume.

Auf der Flucht wird aus dem Hoppeln ein Galopp.

Fortbewegung: Der Feldhase überholt beim Laufen mit den Hinterläufen die Vorderpfoten (Übereilen, Foto links). Kann so große Strecken ohne Ermüdung zurücklegen. Auf der Flucht erreicht er bis zu 70 Stundenkilometer und schlägt ohne Stopp wilde Haken. Springt bis zu zwei Meter hoch und sieben Meter weit.

Bringt der Feldhase die Ostereier? Ihrer hohen Nachwuchszahl wegen gelten Feldhasen als Fruchtbarkeitssymbol. Im Frühjahr kommen sie außerdem auf der Suche nach Nahrung manchmal bis in die Hausgärten. Vermutlich wurde ihnen deshalb angedichtet, die Eier ins Osternest zu legen. Noch im vorigen Jahrhundert war der eierbringende Hase in Teilen Deutschlands unbekannt, da brachten Fuchs, Hahn, Kranich und Co. die bunten Ostergrüße zu den Kindern. welt 1/2009

Lebensweise: Leben als Einzelgänger und verlassen selten die Grenzen ihres Gebiets. Feldhasen scharren sich eine flache Mulde (Sasse) als Windschutz, in der die Weibchen auch die Jungen werfen. Größere Hasenansammlungen sieht man meist nur zur Paarungszeit im Frühling. Gefährdung: Schwindender Lebensraum durch Intensivlandwirtschaft, Zunahme an Fressfeinden vor allem von Füchsen, Tötung durch Straßenverkehr. Schutzbemühungen: In erster Linie Erhalt und Schaffung von Brachflächen, Ackerrandstreifen, Feldgehölzen. Bestände nehmen seit einigen Jahren wieder zu.

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Umwelt erleben

Steigende Nachfrage nach Mc Möhre Mc Möhre steht für ein nachhaltiges Pausenfrühstück an Schulen: Frisch, lecker und vor allem regional und bio.

Mc Möhre

n Für eine attraktive Alternative zu Fast Food wirbt die DUH Nord seit fünf Jahren mit ihrem Projekt Mc Möhre an Schulen. Die NaturKostBars werden immer beliebter. Obst, Gemüse und Getreideprodukte aus ökologischer Landwirtschaft und von unterschiedlichen Trägern (Schüler/innen, Eltern etc.) betriebene Pausenläden sind das Erfolgsrezept des Projekts.

Die NaturKostBar an Schulen

Im hannoverschen Stadtteil Vahrenheide wird ein weiterer Schritt umgesetzt: Dagmar Israel von der DUH Nord trägt ihre Bildungsarbeit zu gesunder Ernährung nun an sozial benachteiligte und Familien mit Migrationshintergrund heran. In Kooperation mit den dortigen Schulen und weiteren Akteuren im

Stadtteil werden Lehrer/innen und Schüler/innen mit ihren Familien ins Boot geholt. In gemeinsamen Kochveranstaltungen werden Rezepte aus der Vollwertküche ausprobiert, ergänzt durch die schmackhafte Mittelmeerküche. Damit die Lernfortschritte auch in den Familienalltag dauerhaft Einzug halten, wird ein mehrsprachiges Familienkochbuch entstehen.

Für die Förderung danken wir: n Jugend- und Sozialdezernat der Landeshauptstadt Hannover mit dem Programm Soziale Stadt n Fachbereich

Umwelt und Stadtgrün der Landeshauptstadt Hannover

Kontakt: DUH-Regionalverband Nord, Dagmar Israel, Tel. 0511/39 08 05 -15 oder israel@duh.de

Stolz präsentieren die Schülerinnen ihr gesundes Buffet. Gutes Essen verbindet.

Mc Möhre – ein starkes Vorbild n 2008 starteten der BUND Landesver-

band und die BUNDjugend, gefördert von der Aktion Mensch und der DUH, Mc Möhre in Baden-Württemberg. Nach dem Projektmodell der DUH Nord initiierte Miklas Hahn vom BUND bereits fünf so genannte Schülerfirmen, die den Pausenladen in eigener Regie organisieren und dort Bio-Verpflegung für die Mitschüler verkaufen. Auch an der Gerhard-Thielcke-Realschule in Radolfzell gibt es seit Februar 2009 ein regionales und ökologisches Pausenvesper von Schülern für Schüler.

Für das Leben lernen In einer Mc Möhre-Schülerfirma beschäftigen sich die Schüler aktiv und langfristig mit den Themen gesunde Ernährung, ökologische Landwirtschaft und nachhaltiges Wirtschaften. Die Jugendlichen gründen und betreiben eine

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Firma, die in der Organisation und in den Abläufen einem echten Unternehmen ähnelt, aber mit begrenztem Umsatz und Gewinn arbeitet. Sie arbeiten in verschiedenen Abteilungen (Einkauf, Verkauf, Buchhaltung, Marketing …) und sorgen für das gute Zusammenspiel aller. Die Schule bietet dafür den rechtlichen Helga Thielcke bei der Eröffnung der „Thielcke-Theke“ in Radolfzell.

Rahmen und die Lehrkräfte stehen als Berater in schwierigen Situationen zur Seite. Oberstes Ziel ist nicht der maximale Gewinn, sondern das Sammeln von Erfahrungen durch selbstständiges Handeln. Gleichzeitig entstehen zahlreiche Möglichkeiten, die Schule in die regionalen Netzwerke einzubinden und Kontakte zu Behörden, Bio-Betrieben, Fachleute von Banken, Sparkassen und anderen Unternehmen zu knüpfen sowie ehrenamtliches Engagement an die Schule zu holen. Kontakt: BUND Landesverband Baden-Württemberg, Miklas Hahn, Tel. 07732 1507-25 oder miklas.hahn@ bund.net, www.mcmoehre-bawue.de

Die Power Pause

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Umwelt erleben

Treffen der Preisträger des DUH-Umwelt-Medienpreises

v.l. Dietrich Jörn Weder (Preisträger 2001), Ulrike Fokken, Harald Kächele (beide DUH), Günther Ottendorfer, Peter Eisenach (beide T-Mobile), Gerd Rosenkranz (DUH).

n Aus dem Kreis der Preisträger erreich-

te uns vielfach der Wunsch, zwischen den Geehrten Austausch und Diskussion über aktuelle umweltpolitische Fragen und die Zukunft des Umweltjournalismus in Deutschland zu ermöglichen. Die DUH lud deshalb erstmals alle Umwelt-Medienpreisträger nach Berlin ein, um mit den beiden Bundesgeschäftsführern Jürgen Resch und Rainer Baake über aktuelle Herausforderungen in der Klima- und Energiepolitik zu diskutieren.

Siegfried und Christine Bergmann (v.l.) wurden 2003 für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.

v.l. Jürgen Resch (DUH), Gerd Pfitzenmaier (Preisträger 1999), Erika Blank (DUH), Eva Goris (Preisträgerin 2005).

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Das Treffen fand am Nachmittag der letztjährigen Preisverleihung im Dezember 2008 in den Räumen unseres Hauptstadtbüros statt. Seit Bestehen des Preises konnte die DUH bereits 54 Journalistinnen und Journalisten für ihre herausragenden Leistungen in der ökologischen

Buchtipp

Berichterstattung auszeichnen. Namhafte Umweltjournalisten wie Wolfgang Roth, Redakteur Süddeutsche Zeitung mit dem Schwerpunkt Umwelt und Verkehr, Volker Angres, Redaktionsleiter der Sendereihe ZDF.umwelt und Prof. Dr. Mojib Latif, Klimaforscher und Leiter des Forschungsbereichs Ozeanzirkulation und Klimadynamik am Leibniz-Institut wurden unter anderem mit dem DUHUmwelt-Medienpreis ausgezeichnet. Im Jahr 2007 ehrte die DUH Al Gore, Ex-Vize-Präsident der USA und Träger des Friedensnobelpreises, für den Film „Eine unbequeme Wahrheit“, der die Folgen des Klimawandels eindringlich vor Augen führt. Den DUH-UmweltMedienpreis werden wir in diesem Jahr zum 14. Mal verleihen.

Wir danken für die freundliche Unterstützung des DUH-Umwelt-Medienpreises:

„Die Heimkehr der Störche“

n Lorie Karnaths Buch ist ein modernes Märchen. Die Autorin hat sich ausgiebig mit der Biologie des Weißstorches befasst, sogar den Heimzug aus Afrika persönlich begleitet. Wenn sie daher in ihrer Erzählung gelegentlich von der Realität abweicht und Unglaubliches und Märchenhaftes berichtet, so geschieht das mit Absicht. Lorie Karnath versucht, eine Welt zu zeigen, wie sie sein könnte. Positiver, besser, humaner als die erlebte Wirklichkeit. Und in einer solchen Welt ist alles möglich, besonders dann, wenn man mit einem Mal nicht mehr an der Erde haftet wie wir Menschen, sondern fliegen kann wie die Störche. In ihrem Vorwort schreibt sie: „Die alljährliche Rückkehr der Weißstörche ist im Norden Deutschlands ein Ereignis, dem die Menschen mit Vorfreude entgegen sehen. In zwei einander benachbarten, in den Elbniederungen gelegenen Dör-

fern, Gummern und Wahrenberg, nisten Störche seit Menschgedenken.“ Um heutzutage diese Tradition aufrecht zu erhalten, brauchen die Störche internationalen Schutz und Menschen, die sich für sie einsetzen. Lorie Karnaths eigene Begeisterung für den Weltenbummler Weißstorch hat in diesem bibliophilen Buch und den gefühlvollen farbigen Illustrationen des kubanischen Künstlers Enrique Martínez Celaya ihren Ausdruck gefunden. Die Heimkehr der Störche Lorie Karnath (Text) Enrique Martínez Celaya (Illustrationen) Akira Ikeda Gallery/Berlin 2008 Gebundene Ausgabe, 32 Seiten, 13 Illustrationen, 25 Euro ISBN 3-86531-143-1

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KREISLAUFWIRTSCHAFT

Fachhändler nehmen alte Handys zurück Gemeinsam mit T-Mobile und dem Fachmagazin ChannelPartner hat die DUH ein neues Kooperationsprojekt gestartet. Ziel ist es, die Zahl der Rücknahmestellen für Althandys zu erhöhen und so das Recycling noch einfacher zu machen. n Seit mehr als

fünf Jahren kooperiert die DUH mit T-Mobile bei der AlthandySammlung. Mit der Aktion konnten bisher über 300.000 alte Handys einer neuen Nutzung zugeführt oder verwertet werden. Der Sammelerlös geht an die DUH, die damit die Netzwerke Lebendige Flüsse und Lebendige Wälder und mehr als 300 Klein- und Kleinstprojekte im ganzen Bundesgebiet fördert. Doch so beeindruckend dieser Berg von gesammelten Handys ist, macht er nur einen winzigen Bruchteil der Geräte aus, die jedes Jahr über die Ladentische wandern. Allein 2008 kauften die Deutschen mehr als 35 Millionen Handys, die meisten davon ersetzen ältere Geräte.

Althandy-Sammlung im Fachhandel Um noch mehr Mobilfunk-Nutzer für das Recycling zu gewinnen, starteten DUH und T-Mobile im Dezember 2008

eine Kooperation mit der Computerhändler-Fachzeitschrift ChannelPartner. In einer Artikelserie wurden das HandyRecycling und sein Nutzen für Natur und Umwelt vorgestellt. Gleichzeitig wurden die Fachhändler dazu aufgerufen, in ihren Geschäften für die DUH alte Handys zu sammeln. Die Händler bestimmen selbst, ob der Erlös an die DUH geht oder ob im Rahmen der Aktion Fifty-Fifty neben der DUH ein lokales Umwelt- oder Naturschutzprojekt mit der Hälfte der Erlöse bezuschusst werden soll.

Natur und Umwelt profitieren Bereits in den ersten Wochen meldeten sich fast 50 Händler aus dem ganzen Bundesgebiet, die vor Ort Handys sammeln möchten. Erfreulich ist, dass dabei auch viele interessante Umweltprojekte vorgeschlagen wurden. So sollen im hessischen Oberursel die heimischen Edelkrebse durch Nachzucht und Auswilderung vor dem Aussterben gerettet werden. Im brandenburgischen Joachimsthal sammeln gleich mehrere Geschäftsinhaber für die Umrüstung eines stillgelegten Trafoturms, in

Die einzelnen Handy-Bestandteile liefern wertvolle Rohstoffe.

In Joachimsthal profitieren Schleiereulen von den Sammelerlösen.

dem geschützte Arten wie Fledermaus, Schleiereule und Turmfalke dauerhaft ein neues Zuhause finden sollen. Die Aktion ist wie das gesamte HandyRecycling zeitlich unbegrenzt. Für Geschäftsinhaber und Händler stellt die DUH gemeinsam mit T-Mobile kostenlos Sammel-Boxen und Informationsmaterial zur Verfügung. Hinweise dazu gibt es auf www.channelpartner.de.

Machen auch Sie mit! Fordern Sie noch heute Ihren Recycling-Umschlag unter www.t-mobile. de an, geben Sie Ihr altes Handy im TPunkt ab oder werfen Sie es in eine der DUH-Sammelboxen bei teilnehmenden

In Kooperation mit:

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KREISLAUFWIRTSCHAFT

Rückgabemöglichkeiten für Energiesparlampen im Kommunen-Vergleich n Die DUH hat Ende 2008 in 42 Städ-

ten die Abgabemöglichkeiten für Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren aus privaten Haushalten untersucht. Einige Städte bieten Rückgabemöglichkeiten im Rahmen der Elektroaltgerätesammlung an, andere zählen Altlampen zu den Schadstoffen, was die Abgabemöglichkeiten deutlich verringert, da nicht jeder Wertstoffhof gleichzeitig Schadstoffsammelstelle ist. In Städten wie Leipzig, Wiesbaden und Kiel können die ausrangierten Lampen nur an einer Sammelstelle abgeben werden. Köln bietet seinen knapp einer Million Einwohnern nur zwei feste Rückgabemöglichkeiten an. Andere Städte, zum Beispiel Dresden, Duisburg und Wuppertal, bieten außerdem die Abgabe bei Schadstoffmobilen an. Die DUH hat die untersuchten Kommunen aufgefordert, zusätzliche Möglichkeiten zur Altlampensammlung zum Beispiel im Rathaus oder bei Behörden einzurichten. Mit ausgewählten Kom-

Gasentladungslampen müssen laut Elektro- und Elektronikgerätegesetz seit März 2006 getrennt vom Hausmüll gesammelt werden. Sie enthalten geringe Mengen Quecksilber und müssen umweltgerecht entsorgt werden. Doch nur rund zehn Prozent der Altlampen aus privaten Haushalten wurden 2007 ordentlich gesammelt und entsorgt.

Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren gehören nicht in die Restmülltonne!

munen entwickelt die DUH verbraucherorientierte Konzepte für die Altlampenrückgabe bei Elektrofachhändlern, Baumärkten und Einkaufszentren.

Ausführliche Hinweise zum Thema Energiesparlampen finden Sie in unserem Informationsblatt. (Zu bestellen im DUHmarkt auf S. 41)

Baumärkte ignorieren weiterhin Umweltschutzvorschriften n Leere Montageschaumdosen, so genannte PU-Schaumdosen, gehören aufgrund ihrer problematischen Reststoffe nicht in den Hausmüll, sondern müssen getrennt gesammelt werden. Laut Gesetz muss der Handel über die Rückgabemöglichkeiten informieren, um die Schadstoffbelastung im Hausmüll gering zu halten und durch hochwertiges Recycling der Dosen natürliche Ressourcen zu schonen.

Ende letzten Jahres waren DUH-Mitarbeiter als Testbesucher in Baumärkten unterwegs. Sie stellten fest, dass die Märkte noch immer nicht flächendeckend ihren gesetzlichen Informationspflichten nachkommen. Mehr als ein Drittel der getesteten Baumärkte stellwelt 1/2009

gen die Vorschriften der Verpackungsverordnung als noch im Herbst 2007. Die Baumärkte werden von der DUH schriftlich auf Verstöße aufmerksam gemacht und zur Bereitstellung der gesetzlich geforderten Verbraucherinformationen aufgefordert. Bereits seit 2007 stellt die DUH auf ihren Internetseiten Druckvorlagen für ein entsprechendes Informationsschild bereit. Leere PU-Schaumdosen enthalten umweltgefährdende Stoffe.

ten keine Informationen zu Montageschaumdosen bereit. Damit verstoßen derzeit fünfmal so viele Baumärkte ge-

Auch bei der Rückgabe von restentleerten PU-Schaumdosen bei kommunalen Schadstoffhöfen wurden erhebliche Probleme hinsichtlich der Getrenntsammlung, der Erreichbarkeit und Kundenfreundlichkeit festgestellt.

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VERKEHR

Leichte Nutzfahrzeuge bleiben ohne Förderung Nutzfahrzeuge verursachen insgesamt etwa 70 Prozent der innerstädtischen Feinstaubbelastung. Nur bei einem Teil dieser Fahrzeuge wird der nachträgliche Einbau eines Dieselpartikelfilters gefördert.

Die Fahrzeuge von Postzustellern und Hilfsorganisationen sind häufig Kleintransporter.

sind (zum Beispiel der geschlossene Kastenwagen Opel Combo, Kleinbusse wie der Sprinter oder Transporter). Sie werden gewerblich und zum Transport von Gütern genutzt oder weisen als Handwerksfahrzeug spezielle Einbauten auf.

n In Deutschland sind 2,8 Millionen

Nutzfahrzeuge gemeldet. Unterschieden werden schwere und leichte Nutzfahrzeuge. Zu den schweren über 12 Tonnen zählen Lkw, Sattelzugmaschinen und Busse. Daneben gibt es eine große heterogene Gruppe an leichten und mittelschweren Nutzfahrzeugen, deren Gewicht zwischen 3,5 und 12 Tonnen liegt.

te und mittelschwere Fahrzeuge gehen leer aus. Denn viele sogenannte leichte Nutzfahrzeuge (3,5 bis 7,5 Tonnen) sind Pkw, die als Nutzfahrzeuge zugelassen

Dies führt zu einer absurden Situation: Wird ein Pkw-Kombi als Nutzfahrzeug zum Beispiel im städtischen Lieferservice betrieben, erhält dessen Halter derzeit keinerlei Unterstützung bei der Nachrüstung. Denn die in Deutschland 2007 eingeführte Nachrüstförderung gilt nur für Pkw. Andere Länder wie die Niederlande, Österreich, Japan oder Kalifornien begünstigen seit Jahren die Nachrüstung sowohl von Diesel-Pkw als auch von Nutzfahrzeugen.

Für Kastenwagen auf Pkw-Basis besteht eine absurde Nachrüst-Förderregelung.

Halbherzige Förderpolitik Die seit Januar gültigen emissionsabhängigen Mautsätze für Nutzfahrzeuge sollen zur Nachrüstung mit einem Partikelminderungssystem motivieren. So können Euro II bzw. Euro III Fahrzeuge, die auf Euro IV-Standard nachrüsten, 10,5 bzw. 2,1 Cent pro Kilometer sparen. Doch die Mautregelung bietet diesen Anreiz nur für 7 Prozent der insgesamt 13 Prozent mautpflichtigen Nutzfahrzeuge: Leich-

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VERKEHR Feinstaubproblem ernsthaft angehen Ungefilterte Diesel-Pkw werden mittlerweile höher besteuert. Die Deutsche Umwelthilfe fordert, die daraus entstehenden Steuermehreinnahmen bei den Landesfinanzministerien in eine Förderung für Nutzfahrzeuge – unabhängig von deren Klassifizierung – fließen zu lassen. Die DUH schlägt hier eine Barförderung vor: Dem Halter sollen 50 Prozent der tatsächlichen Kosten eines Nachrüstsystems erstattet werden, was beispielsweise bei einem Kleinlaster (bis zu 7,5 Tonnen) immerhin 1200 Euro ausmachen würde.

Kfz-Steuerreform: Peinliche Punktlandung n Über zehn Jahre währte die Diskussion über eine am CO2-Ausstoß orientierte „Klimaschutzsteuer“ für Pkw. Ende Februar verständigten sich die Koalitionspartner auf einen steuerpolitischen Mischmasch, der an der bisherigen Regelung, einer am Hubraum orientierten Steuer, festhält und einen kleinen CO2-Anteil obendrauf setzt. Im Ergebnis steuert die neue Kfz-Steuer weder in Richtung Klimaschutz noch dagegen. Sie lässt im Wesentlichen alles beim Alten – ein paar Euro Steuern weniger bei Kleinwagen, ein paar Euro mehr in der Mitte und bei den wirklichen Spritfressern mal dies, mal das. Für den neuen 500 PS starken Audi Q 7 V12 TDI zahlt der Pkw-Halter nach der Steuerreform ebenso 926 Euro wie zuvor.

„Eine große Chance wurde vertan“, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer

Jürgen Resch. Die neue Steuer sei eine Aufforderung an die deutschen Autohersteller, weiter übermotorisierte, schwere und schnelle Pkw herzustellen. Solche Fahrzeuge könnten auf den Weltmärkten nicht dauerhaft gegen sparsamere Fahrzeuge aus Japan, Frankreich oder Südkorea erfolgreich sein. Verkehrsclub Deutschland (VCD) und DUH hatten gefordert, allein den CO2Ausstoß zum Maßstab für den Fiskus zu machen. Gemäß ihrem Vorschlag hätten Spritschlucker überproportional besteuert werden sollen. Im Gegenzug hätten schadstoffarme Fahrzeuge wirksam gefördert werden können. Doch entgegen einer von Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) einst proklamierten „ökologischen Industriepolitik“, spielte solch ein Steuermodell bei den Regierungsdiskussionen offenbar keine Rolle.

Besonders umweltfreundliche Fahrzeuge (alle Benzin/Top Ten – VCD Auto-Umweltliste) Hersteller/Modell PS CO2 g/km

Seit 2005 setzt sich die DUH für rußfreie Busse ein.

Ab 2010 werden in den Umweltzonen in Berlin und Hannover nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette Zugang haben. Weitere Umweltzonen werden in den kommenden Jahren nachziehen. Eine Nachrüstwelle ist also vorprogammiert. Um insbesondere die mittelständische Wirtschaft mit den finanziellen Belastungen nicht im Regen stehen zu lassen, muss der Gesetzgeber nun reagieren. Eine neue Förderregelung könnte dazu beitragen, bei betrieblichen Fahrzeughaltern, bei Herstellern von Partikelminderungssystemen und den einbauenden Werkstätten langfristig Arbeitsplätze zu sichern. welt 1/2009

Kfz-Steuer bisher in E geplante Kfz-Steuer in E

Toyota Prius (Hybrid) 113

104

101

30

Honda Civic (Hybrid) 95

109

95

28

Citroen C1 1.0 Advance 68

109

68

20

Daihatsu Cuore 1.0 70

104

68

20

Peugeot 107 Petit Filou 70 68

108

68

20

Toyota Aygo 1.0 68

109

68

20

Smart Fortwo coupé mhd/cabrio 61

103

68

20

Daihatsu Trevis 1.0 58

114

68

20

Daihatsu Sirion 1.0 70

118

68

20

Fiat Panda 1.2 8V Bi-Power 52

114

88

26

Klimakiller (Diesel SUVs deutscher Hersteller, Auswahl) Hersteller/Modell

PS CO2 g/km

BMW X3 3.0d

286

196

Kfz-Steuer bisher in E 463

geplante Kfz-Steuer in E 437

BMW X5 3.0d

235

214

463

473

Mercedes ML 320 CDI

224

254

463

553

VW Tiguan 2.0 TDI

140

155

309

260

Touareg TDI

174

243

386

484

Touareg V6 TDI

240

246

463

537

Touareg R50

350

315

772

865

Touareg V10 TDI

313

315

772

865

Audi Q7 3.0 TDI

240

239

463

523

Audi Q7 4.2 TDI

326

294

648

747

Audi Q7 V12 TDI

500

298

926

926

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HAND IN HAND-FONDS

Erfolgsgeschichte rund um den Globus

Bäuerin bei der KaffeeErnte (Tansania).

Frauen bereiten Mangos zur Trocknung vor (Burkina Faso).

Schülerinnen der Hekima Mädchenschule bei der Gartenarbeit (Tansania).

Der Hand in Hand-Fonds: 12 Jahre Partnerschaft von Rapunzel Naturkost AG und DUH tragen Früchte

n Bereits Anfang der 1990er Jahre ent-

schied sich der Naturkosthersteller Rapunzel für einen eigenen Weg im fairen Handel und gab seinem Engagement 1992 mit dem Hand in Hand-Programm eine klare Struktur. Es handelt sich dabei um das einzige Fairtrade-Siegel mit konsequenter 100prozentiger BioZertifizierung. Es trägt wesentlich zu Nachhaltigkeit, zum Naturerhalt sowie zur Gesundheit der Menschen in den Herstellerländern bei.

Bio, fair, nachhaltig Jährlich fließt ein Prozent des Einkaufswertes der Hand in Hand-Produkte in den gleichnamigen Fonds, aus dem ökosoziale Projekte finanziell unterstützt werden. Schwerpunkte sind Süd- und Mittelamerika sowie Afrika und Asien. Seit seiner Gründung wird der Hand in Hand-Fonds von der DUH verwaltet. DUH- und Rapunzel-Fachleute prüfen die Zuschuss-Anträge und vergeben die Fördermittel. Seit 1997 wurden 96 Projekte mit insgesamt fast 400.000 Euro gefördert. Von anfangs 15.000 Euro kletterte die jährliche Fördersumme stetig weiter auf den Rekordstand von 50.000 Euro im letzten Jahr. 2008 wurde neben vielen anderen die von Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Nobelpreises, gegründete Stif-

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tung Navdanya gefördert, die sich mit dem Projekt „Seeds of Hope“ (Samen der Hoffnung) in Indien sehr effektiv für gentechnikfreies Saatgut und den Erhalt der Artenvielfalt einsetzt.

Kontinuität führt zum Erfolg Mit etlichen Projektpartnern besteht eine langjährige Zusammenarbeit. Beispielsweise mit der Hekima Mädchenschule in Tansania. Mittlerweile erhalten rund 400 Mädchen eine fundierte Ausbildung in Sprachen, Hauswirtschaft, EDV und ökologischem Landbau. Dank der Hand in Hand-Förderung klärt die Gesellschaft zur Rettung der Delfine e.V. heimische Fischer in Peru über die Gefahren der Dynamitfischerei und die Beifangproblematik auf. Gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation Acorema setzt sie sich für den Schutz küstennah lebender Delfine ein. Die Kooperative El Ceibo in Bolivien ist der älteste Partner des Hand in HandFonds, der durch den Bioanbau von Kakao und Quinoa den Indianerfamilien Bäuerin bei der Quinoa-Ernte (Bolivien).

Anbau von biologischem Reis ohne Brandrodung (Bolivien).

ein geregeltes Einkommen und ihren Kindern eine Schulbildung ermöglicht. Neu hinzu gekommen sind Projekte, die durch den Einsatz von Solarenergie, vor allem in Ländern Afrikas, die Lebensbedingungen der Menschen verbessern. Der Verein „Strom und Licht für Arme in Kamerun“ mit Projektleiter Paul Ngwé Mbeleg agiert von Konstanz aus. Mbeleg ist Fachmann für die Installation von Solaranlagen und stammt aus Kamerun. Im Rahmen der Rapunzel-Festivals, die alle zwei Jahre in Legau (Allgäu) stattfinden, werden Hand in Hand-Projekte und -Produkte vorgestellt. Zuletzt fanden sich im September 2008 hier einige der Fair-Trade-Partner ein. So bot sich auch für DUH-Mitarbeiter die Gelegenheit, diese interessanten Menschen kennenzulernen. welt 1/2009


DUHmarkt

Über ihre DUH Umweltschutz-Service GmbH vertreibt die DUH Bücher und Broschüren zur Umweltbildung. Eine kleine Auswahl stellen wir Ihnen hier vor. Das komplette Angebot – mit Postkarten, Informationsblättern und einzelnen Produkten aus unseren Kooperationsprojekten – erhalten Sie kostenlos bei der DUH Umweltschutz-Service GmbH, Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell. Die Versandkostenpauschale für die hier angebotenen Produkte beträgt  3,50.

Ihre Bestellung direkt per Telefon: 07732 9995-18

Herausforderung Klimawandel Herausforderung Klimawandel Prof. Dr. Mojib Latif, Heyne Verlag, 2007, Taschenbuch, 160 Seiten; Eine bündige Darstellung der wissenschaftlichen Grundlagen der Klima­forschung und der Prognosen für die Entwicklung des Klimas sowie Handlungsmöglichkeiten.  7,95 Bestell-Nr: 2046 Klima Prof. Dr. Mojib Latif, Fischer Verlag, 2004, Sachbuch broschiert, 130 Seiten; Antworten auf Fragen zum Klimawandel, wissenschaftliche Hintergründe verständlich erklärt. Wie kann die Klimapolitik eingreifen?  8,95 Bestell-Nr: 2045

Wattenmeer im Wechsel der Gezeiten, Armin Maywald, Tecklenborg Verlag, 1999, 150 Seiten, faszinierende Fotos.  39,80

Wale beobachten Fabian Ritter, Ein Leitfaden zur sanften Walbeobachtung in Europa und Übersee, Outdoor-Handbuch, 138 Seiten, zahlreiche Abbildungen und Illustrationen.  7,90

Ihre private Ökobilanz Ulrike Fokken Linde Verlag Wien 2007 192 Seiten, broschiert; Durch kluges Verhalten kann man Energie und Geld sparen. Ein Ratgeber mit überraschenden Fakten und ausführlichen Checklisten, die dazu anregen, umweltschonend zu leben.  9,90 Bestell-Nr: 2069 welt 1/2009

Bestell-Nr: 22031

Informationsblätter: Die sechsseitigen Informationsblätter behandeln die wichtigsten Themen des Natur- und Umweltschutzes. Stückpreis 0,50 Euro, bei größeren Abnahmemengen Rabatt auf Anfrage. ● Energiesparlampen NEU ● Treibhaus

Erde Geburt des Plopp (4-seitig) ● Amphibien ● Erfolge und Defizite im Vogelschutz ● Biber ● Eulen und Käuze ● Hornissen ● Spinnen ● Libellen ● Fledermäuse ● Rettet die Wale ● Soziale Faltenwespen ● Kleinwale in Nord- und Ostsee ● Grundwasser ● Aktion Biberschutz ● Lebendiger Neckar ● Lebendige Elbe ● Energie aus lebendigen Wäldern ● Lebendige Werra ● Lebendige Radolfzeller Aach ● Lebendige Donau ● Lebendige Weser ● Die

Süßwassertiere Ein ökologisches Bestimmungsbuch Helmut Schwab, Klett Verlag, 1995, 320 Seiten, zahlr. Farbfotos,  22,50

Unter Strom Ulla Gahn, Pendo Verlag, 2008, broschiert, 200 Seiten; Während andere noch über das Klima debattieren, ergreift Ulla Gahn die Initiative und organisiert Wechselstrompartys bei denen sie alle nötigen Informationen vermittelt. Ein Buch, das Mut macht und zum Mitmachen einlädt. E 16,90 Bestell-Nr: 2067

Bestell-Nr: 2048

Bestell-Nr: 2207

Video: Kleiner Wal in grosser Not Video-Dokumentation von Hans-Jürgen Schütte und Petra Deimer, faszinierende Unterwasseraufnahmen, 30 Min.  10,00

CDs

Bestell-Nr: 4019 Walestimmen CD Musikverlag Edition Ample. Gesänge und Rufe aus der Tiefe mit Walbeschreibungen und Bildern im Heft.  17,50 Bestell-Nr: 4001

Ich bestelle folgende Artikel: Bestell-Nr.

Stückzahl

Vogelstimmen in Feld und Flur

CD Musikverlag Edition Ample, Heimische Vögel, 26 Fotos und aus­führliche Vogelbeschreibungen,  9,90 Bestell-Nr: 4050 Ein Jahr in der Natur

CD Musikverlag Edition Ample, Pavel Pelz, Ein akustischer Spaziergang in der Natur von Januar bis Dezember,  9,90 Bestell-Nr: 4052

Absender:

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Name Straße PLZ, Ort

41 Datum/Unterschrift

An die DUH Umweltschutz-Service GmbH Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell, Fax 07732 9995-77


Menschen für natur

DUH-Naturreise zu römischen Bädern und Sonnenbänken für Würfelnattern Reisen Sie mit uns in unser Projektgebiet an der Nahe!

6. bis 9. Juli 2009 n Im Nahetal fördert die Deutsche Um-

welthilfe ein Doppelprojekt: „Lebendiger Soonwald“ als Lebensraum der Wildkatze und „Lebendige Nahe“ mit den Wohnstätten der deutschlandweit gefährdeten Würfelnatter. In dem Regionalbündnis Soonwald e.V. hat die DUH einen engagierten und kompetenten Projektpartner gefunden, der vor Ort ein lebendiges Netzwerk unterhält.

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Menschen für natur Begleiten Sie uns! Reisezeit: 6. bis 9. Juli 2009 Unterbringung: Bad Münster am Stein Kosten: 280 Euro* pro Person im Doppelzimmer

Konzentrieren Sie Ihr Vermögen.

Vermeiden Sie Erbengemeinschaften.

Lassen Sie sich von einem Anwalt beraten.

Machen Sie ein Testament.

Hinterlegen Sie das Testament beim Notariat oder Nachlassgericht.

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Machen Sie Schenkungen schon zu Lebzeiten.

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Die Reise in die Projektgebiete im Nahetal vermittelt einen Blick hinter die Kulissen der Deutschen Umwelthilfe und ermöglicht Begegnungen mit Mitarbeitern und Partnern der DUH. Hier zeigen wir unseren Unterstützern, wie ihre Spenden in der praktischen Naturschutzarbeit eingesetzt werden. Verschiedene Exkursionen machen den Zusammenhang zwischen Natur und Kultur in einzigartiger Weise erlebbar. Neben Einblicken in die facettenreiche und beispielhafte Naturschutzarbeit gibt es Beobachtungstouren zur seltenen Würfelnatter und Wanderungen im Wildkatzengebiet. Weitere Wohltaten für Leib und Seele sind „Blitzkuren“ und kulinarische Genüsse im traditionsreichen Bädergebiet des Nahetals. welt 1/2009

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Naturerlebnisse, Erholung und Einblick in die Naturschutzarbeit

Lassen Sie sich deshalb schon zu Lebzeiten beraten, um Fehler beim Vererben zu vermeiden und die steuerlich günstigsten Möglichkeiten dabei auszuschöpfen.

Informieren Sie sich in Ihrem Fall über die gesetzliche Erbfolge.

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Vor diesem Hintergrund kann auch der Gedanke, gemeinnützige Organisationen am Erbe zu beteiligen oder gar als Erben einzusetzen, aus verschiedenen Gründen an Form gewinnen. Denn Vereine wie die Deutsche Umwelthilfe e.V. sind auch nach der Erbschaftssteuerreform von der Erbschafts- und Schenkungssteuer befreit. Eine Schenkung, ein Vermächtnis oder ein Erbteil kann ungeschmälert unsere Arbeit unterstützen und voranbringen.

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Annette Bernauer Initiative „Menschen für Natur“ Deutsche Umwelthilfe e.V. Tel.: 07732 9995-60 E-Mail: bernauer@duh.de

Wer weiter entfernten Verwandten oder Freunden etwas zukommen lassen möchte, muss in Betracht ziehen, dass ein erheblicher Teil des Erbes von der Steuer aufgezehrt wird. Deshalb ist es wichtiger denn je, sich frühzeitig und umfassend Gedanken darüber zu machen, in wessen Hände man die Früchte seines Lebens legen möchte.

Unsere Tipps:

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Weitere Informationen und Reiseunterlagen:

n Die am 1. Januar 2009 in Kraft getretene Reform des Erbschaftssteuergesetzes bringt gravierende Veränderungen mit sich. Gewinner dabei sind nahe Lebenspartner, nämlich Eheleute und Partner aus einer eingetragenen Lebensgemeinschaft sowie Kinder.

§§

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*Im Preis enthalten sind die Übernachtungen mit den im Programm angegebenen Mahlzeiten (inkl. Erfrischungsgetränken), Führungen und Transfer zwischen den Exkursionsorten.

Ihr Lebenswerk in guten Händen?

Weitere Informationen finden Sie kompakt und verständlich in unserem Ratgeber „Legat für Natur“, den Sie kostenlos bei der DUH erhalten. Wir stehen Ihnen gerne persönlich und diskret bei Ihren Überlegungen zur Seite. Kontakt: Annette Bernauer Initiative „Menschen für Natur“ Deutsche Umwelthilfe e.V. Bundesgeschäftsstelle Tel. 07732 9995-60 E-Mail: bernauer@duh.de

■ Bildnachweis: Titelseite: Feldhase, Bildermehr/Dr. E. Nerger; S. 3: A. Busch (o), Joachim S./Pixelio (m), O. Hahn/hahnfilm.de (u); S. 4: R. Sandbothe/Pixelio (o), Lebendige Ems (m), Bildermehr/U. Walz (u); S. 5: M. Balzer/Pixelio, Bildermehr/Dr. E. Nerger, U. Gattenlöhner, N. Ittermann/T-Mobile (von oben); S. 6: O. Hahn/hahnfilm.de; S. 7: S. Holzmann; S. 8: R. Sturm/Pixelio (l), K. F. Domnik/Pixelio, G. Altmann/Pixelio (u); S. 9: M. Berger/BEE (o), M. Barnebeck/Pixelio (u); S. 10: JuwelTop/Pixelio (u); S. 12: KoMa/kohlefreiesmainz.de; S. 13: Grafik: B. Kleemann; S. 14: Vattenfall; S. 16: Lebendige Ems; S. 17: Lebendige Ems, H. Bolliger/Pixelio; S. 18: I. Wittig (o), B. Kleemann (u); S. 20: Bildermehr/R. Erl (o), G. Thielcke (m), O. Hahn/hahnfilm.de (u); S. 21: M. Barnebeck/Pixelio (o), D. Beutler/Pixelio (m), U. Lindner (u); S. 22: Schutzstation Wattenmeer, virra/Pixelio (m), thomas 33/Pixelio (HG); S. 23: O. Hahn/hahnfilm.de, Bildermehr/ J. Schiersmann, M. Hahn, F. Neuschulz (von oben); S. 24: Naturschule Aggerbogen/Lohmar; S. 25: planwerkstatt/planwerkstatt-berlin.de; S. 26: S. Hörmann (o), FoEME; S. 27: Bildermehr/S. Ernst (o), FoEME (m), lakesforliving.com (u); S. 28-30: U. Gattenlöhner; S. 31: x-ray-andi/Pixelio (o), A. Scherrer/ Südkurier (u); S. 32: Bildermehr/Dr. E. Nerger (o,u), M. Danegger/Okapia (m); W. Schäfer/bildermehr, O. Hahn/hahnfilm.de, C. Hautumm/Pixelio, R. Rudolph/Pixelio (von oben); S. 34: DUH Nord (o), I. Peters (m), S. Naumann (u); S. 35: R. Kirchmann (l), O. Hahn/hahnfilm.de (r); S. 36: N. Ittermann/T-Mobile (l), D. Haugk/Pixelio (r); S. 37: Herborn GmbH (o), DUH (u); S. 38: G. Moser/Pixelio (o), G. Schönemann/ Pixelio (m), J. Blum (u); S. 39: F. Sommaruga/Pixelio; S. 40: Rapunzel Naturkost AG; S. 42: NABU Bad Sobernheim (o,m); O. Hahn/hahnfilm.de (u.l., u.r.), Naheland-Touristik GmbH (u.m.); S. 43: NABU Bad Sobernheim; S. 44: Kladu/Pixelio

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Was bleibt von uns? Mit einem Legat für die Natur in Ihrem Testament hinterlässt Ihr Leben dauerhafte Spuren. Ihr Vermächtnis hilft der Deutschen Umwelthilfe für den Schutz und die Erhaltung natürlicher Lebensgrundlagen tätig zu sein.

Foto: Kladu/Pixelio

Unser kostenloses Informationsmaterial bietet Ihnen verständlich und übersichtlich Tipps und Anregungen für Ihre Testamentsgestaltung. Ihre Ansprechpartnerin: Annette Bernauer Tel. 07732-9995-60 E-Mail: bernauer@duh.de

Name Straße PLZ, Ort Telefon

Geb. Datum

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Deutsche Umwelthilfe e.V. Fritz-Reichle-Ring 4 78315 Radolfzell Fax: 07732-9995-77

www.duh.de Spendenkonto: 81 90 002 BLZ 370 205 00 welt 1/2009 Bank für Sozialwirtschaft Köln


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