DUHwelt 1/2011

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DAS MAGAZIN DER DEUTSCHEN UMWELTHILFE

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Verschwindet der Kiebitz aus der Landschaft? Streit mit der Bahn geht weiter Urwald in Deutschland – wo gibt‘s das? Der Preis des Sonnenstroms

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schwecke.mueller

Felicidad Gonzales, eine der Bäuerinnen der Kleinbauernkooperative ANAPQUI: „Es ist erfreulich, wie sich der QuinoaAnbau in den letzten Jahren entwickelt hat. Das haben wir vor allem dem Bio-Anbau und dem Fairen Handel zu verdanken. Viele Familien sind aufgrund dieser guten Perspektiven wieder hierher zurückgekommen.“

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Wir machen Bio aus Liebe.


Auf ein Wort...

Prof. Dr. Harald Kächele Bundesvorsitzender Deutsche Umwelthilfe e.V.

Liebe Leserin, lieber Leser, gute Klimaschutzgesetze allein helfen nicht. Wenn die Verantwortlichen wegsehen, greifen die guten Ideen des Gesetzgebers nicht. Beispielsweise beim Vollzug von verbindlichem EU-Recht. Wir haben in Brüssel angeregt, Deutschlands Verbraucherschutz in Sachen Auto unter die Lupe zu nehmen. Denn unsere Bundesländer müssen sicherstellen, dass Neuwagenkunden übersichtliche Angaben von Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen von ihrem Autohändler erhalten. Unserer Meinung nach tun die Länder dies nicht ausreichend. Daraufhin antwortete die Bundesregierung den EU-Beamten, dass die Verbraucherrechte durchaus verlässlich kontrolliert würden, und zwar von der Deutschen Umwelthilfe! Das ist richtig, aber entbindet die Länder natürlich nicht von ihrer Pflicht! Wie schön, dass unsere Arbeit so positiv wahrgenommen wird. Ein anderes Mal wird sie sogar geadelt. „Wer is(s)t fair?“, ein Schwerpunkt der DUH Nord, hat die Anerkennung als offizielles vorbildliches UN-Dekadeprojekt erhalten. Denn das Projekt sendet die wichtige Botschaft aus: „Ich kann etwas tun, um die Welt ein Stück zu verbessern.“ Genau diesen Gedanken wollen die Vereinten Nationen mit ihrer Bildungsdekade den Menschen nahebringen. In Politik und Wirtschaft schätzt man unsere Unabhängigkeit und unseren Sachverstand. Die Deutsche Umwelthilfe wird immer wieder zu Moderations- und Entscheidungsprozessen eingeladen. Bei der großen Zukunftsaufgabe, unsere Stromnetze für Wind- und Sonnenstrom fit zu machen, gibt es zahlreiche Konflikte und die Zeit wird knapp. Der DUH ist es gelungen, Stromnetzbetreiber, Naturschützer, Energieexperten und Vertreter regionaler Bürgerinitiativen an denselben Tisch zu holen. Das Bundesministerium für Umwelt ist an dem Projekt sehr interessiert und unterstützt es daher. Aber nicht überall sind wir gern gesehen. Der Bahn AG zum Beispiel sind wir auf der Großbaustelle Stuttgart 21 nicht willkommen. Gibt es dort etwa noch Baumaschinen, denen ein Dieselrußfilter fehlt und die deshalb den Stuttgarter Smog weiter andicken? Die einen zeichnen uns aus, die anderen lassen uns nicht aufs Betriebsgelände. In gewisser Weise ist beides eine Anerkennung unserer Arbeit. Offenbar sind wir auf dem richtigen Weg. Ihr

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Inhalt

In deutschen Wäldern ist Wildnis rar n Das Bundesamt für Naturschutz forscht. Gründlich.

DUH aktuell

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Impressum

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GDF Suez zieht sich zurück

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Umweltpolitik im Zentrum der Naturschutztage 2011

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Tschernobyl, Gedenken, Forsmark Kommentar von Gerd Rosenkranz

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Erfolgreiche Althandy-Sammlung

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DUH-Projekt ausgezeichnet

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EU-Kommission muss Haie wirksamer schützen

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Nachhaltiges Wirtschaften gewürdigt

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Zukunft wählen: Erneuerbare statt Atom!

Wo genau gibt es weitgehend ursprüngliche Wälder und wie groß ist ihre Fläche überhaupt? Die obersten deutschen Naturschützer wollen diese Fragen in zwei oder drei Jahren beantworten. Schon heute steht fest, Urwald in Deutschland gibt es viel zu selten.

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Naturschutz 10 Wo die wilden Wälder wohnen 12 Fischbestände weiter gefährdet 12 GEO-Tag der Artenvielfalt 13 Eine Chance für die Esterauniederung

Fischbestände weiter gefährdet n Nutzfisch, Nachwuchsproduktion, Fischindustrie –

diese Vokabeln lassen ahnen, wie kühl wir mit den Meereslebewesen rechnen. Dabei müssten wir uns fragen, wie nachhaltiges Wirtschaften funktioniert und wie wir die biologische Vielfalt im Meer schützen können.

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Lebendige flüsse

14 Lebendige Werra: „Drei in einem Boot“ 15 Hochwasser im Wulfener Bruch 15 Zehnter Elbe-Badetag: Was passiert am Fluss? Gemeinden und Initiativen bereiten sich jetzt schon auf den Badetag am 10. Juli vor. 16 Bleibt Lachs & Co. der Eingang zum Rhein versperrt?

Global Nature Fund 18 Letzte Hoffnung für den Fúquene See 19 Mit Sanddorn gegen Erosion und Wassermangel 20 Bekommt der Klimaschutz eine echte Chance? Der GNF war bei der Klimakonferenz in Cancún dabei.

Fúquene-See vor dem Kollaps? n Einst war die Laguna de Fúquene der größte See in Kolumbien. Seit einigen Jahren schwindet ihre Wasserfläche dramatisch. Die verantwortliche Behörde ist nicht tatenlos. Im Gegenteil: Sie verschärft sogar die Umweltprobleme.

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Inhalt

„Unbekannte“ Tierart

22 Erster Bote des rückkehrenden Frühlings In Wiesenlandschaften kann man mit etwas Glück jetzt Kiebitze entdecken.

kommunal

Der Preis des Sonnenstroms n Die Kampagne gegen die Förderung des Sonnen-

stroms zieht ihre Kreise. Die Photovoltaik sei Schuld an steigenden Stromrechnungen, heißt es. Wer will uns das weismachen?

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Viel Natur, weniger Autos und sogar mehr Pferde in den Städten! Bürger im Gespräch über Stadtentwicklung Kommunaler Klimaschutz: Durchstarten leicht gemacht Neue Broschüre: Klimaschutz jetzt! Städte und Gemeinden gehen voran

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Energie und klima 26 27 28

Der Preis des Sonnenstroms SolarLokal: Kampagne für Solarstrom in Kreisen, Städten und Gemeinden Von „fliegenden Bauten“ und Wohnungen, die anmuten wie Gewächshäuser Der Werkstoff Plexiglas hilft bei der Wärmedämmung.

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Energiesparlampen, aber sicher! Mehrweg-Innovationspreis – Kreative Ideen für Glas-Mehrweg gesucht Pfandpflicht gilt auch bei eBay

Verkehr

Energiesparlampen, aber sicher! n Wie gefährlich sind die quecksilberhaltigen Lampen

für Mensch und Umwelt? In der Lampe ist das giftige Metall hermetisch eingeschlossen. Doch was passiert, wenn sie zerbricht?

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32 DUH fordert Plakettenpflicht für Baumaschinen 32 Ist Ihre Autoklimaanlage freundlich zur Umwelt? 33 Rußfrei mit Witz Cartoons und Kurzfilme werben für „Rußfrei fürs Klima“. 33 Fahrzeugindustrie muss mehr zum Klimaschutz beitragen

menschen für natur

34 Sie sind uns wichtig! 34 Bildnachweis

Der Streit um saubere Luft geht weiter

n Rund um die Großbaustelle Stuttgart 21 ist die

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Luft stickig und staubig. Werden die Umweltauflagen auf der Baustelle überhaupt erfüllt? Bauherr Grube lässt Blicke hinter den Bauzaun nicht zu. Die DUH kommt trotzdem dahinter.

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DUH markt

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DUH AKTUELL Sauber entschieden

Diskutiert und protestiert

Umweltpolitik im Zentrum der Naturschutztage 2011 n Vor allem politische Themen lockten

umweltinteressierte Besucher vom 6. bis 9. Januar 2011 zu den Naturschutztagen nach Radolfzell am Bodensee.

GDF Suez zieht sich zurück n Der französische Energiekonzern GDF Suez hat sein Vorhaben zum Bau eines Steinkohlekraftwerks im schleswigholsteinischen Brunsbüttel aufgegeben. Der Stromversorger begründete seinen Rückzug kurz vor Weihnachten mit dem „großen Zeitverzug im langen Genehmigungsverfahren“, wodurch „die Rechtssicherheit für die Investition gefährdet war.” Ursprünglich wollte GDF Suez das 800-MW-Kraftwerk bis 2012 ans Netz anschließen. Das ist bereits das fünfzehnte Kohlekraftprojekt, das in Deutschland zu Fall gebracht wurde. Die DUH hat ganz wesentlich zu diesem Erfolg beigetragen.

Das Anti-Kohle-Team der DUH kämpfte über zwei Jahre gegen den Klimakiller an der Elbe. Auch die Pläne für ein weiteres Steinkohlekraftwerk in Brunsbüttel greift die DUH mit juristischen Mitteln an: Anfang Februar reichten wir gemeinsam mit dem BUND SchleswigHolstein Klage gegen den Bebauungsplan beim Oberverwaltungsgericht ein. Nach Auffassung der Umweltverbände verstößt der Plan gegen europäische und nationale Umwelt- und Gesundheitsschutzvorgaben. Die sich abzeichnende erste Teilgenehmigung für das Kraftwerk wird die DUH ebenfalls dem Gericht zur Prüfung vorlegen. (jq) o

IMPRESSUM Zeitschrift für Mitglieder und Förderer der Deutschen Umwelthilfe e.V. ■ Herausgeber: Deutsche Umwelthilfe e.V., Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell, Tel.: 07732 9995-0, Fax: 07732 9995-77, www.duh.de, E-Mail: info@duh.de ■ V.i.S.d.P.: Rainer Baake, Jürgen Resch ■ Redaktion: Michael Hadamczik (mha), Jutta Kochendörfer (jk), Melanie Fessler (mf), Christine Göcke (cg) ■ Autoren: Annette Bernauer (ab), Melanie Fessler (mf), Oliver Finus (of), Thomas Fischer (tf), Christine Göcke (cg), Annette Grass (ag), Tobias Herbst (th), Hendrik Hoeck, Dagmar Israel (di), Silvia Jablonski (sj), Stefan Jehle, Jutta Kochendörfer (jk), Jörg Lange, Stefan Mielke (sm), Franziska Müller (fm), Gerd Rosenkranz (gr), Sven Schulz (ss), Daniela Spannagel (dsp), Ulrich Stöcker (us), Jürgen Quentin (jq), Thomas Wey, Nina Wolff (nw), Albert Wotke (aw) ■ Gestaltung: Claudia Kunitzsch ■ Druck: Wachter GmbH & Co. KG, Bönnigheim ■ Anzeigen: Michael Hadamczik; es gilt die Anzeigenpreisliste 2010 ■ Verlag und Vetrieb: DUH Umweltschutz-Service GmbH, Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell ■ Gedruckt auf 100 % Recycling-Papier ■ Heftpreis: 1,50 Euro

Höhepunkt der Veranstaltung war die Podiumsdiskussion mit Landtagskandidaten aus Baden-Württemberg. Zuhörer aus dem Publikum machten mit Plakaten ihrem Unmut über die Atompolitik der Landesregierung Luft. Insgesamt 620 Teilnehmer besuchten die viertägige Veranstaltung, die in diesem Jahr vom NABU Landesverband Baden-Württemberg organisiert wurde. Die DUH stellte ihre Arbeit vor und unterstützte die Tagung finanziell. Nina Wolff, Projektleiterin bei der DUH, berichtete über Herausforderungen, Perspektiven und Aktivitäten der Umweltverbände im europäischen Meeresschutz. (cg) o

Den Stellenwert der Natur in BadenWürttemberg diskutierten u.a. Friedrich Bullinger (FDP) und Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen). Die Zuschauer forderten ein schnelles Ende der Atomkraft.

Bitte beachten Sie die Beilage „Waschbär“ in dieser DUHwelt-Ausgabe.

■ Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft Köln (BLZ 370 205 00) 8 190 002

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DUH AKTUELL Kommentar

Tschernobyl, Gedenken, Forsmark n von Gerd Rosenkranz

n Tschernobyl. Ein Viertel Jahrhundert vergangen. Wir ha-

ben uns gewöhnt an die runden Jahre der Katastrophe und an die schmerzhafte Erinnerung daran, dass sie immer noch weitergeht. Dass dort immer noch gestorben wird, gelitten und getrauert, in der Zone und um die Zone. Und um die Heimat, aus der mehr als 300.000 Menschen evakuiert wurden.

verpönten Aldi-Konserven hoch im Kurs standen, während die Bauern den frischen Blattsalat unterpflügten.

Woran die meisten von uns sich kaum erinnern: Zwei Wechselrichter haben sich anders verhalten als zwei andere, die nach einem Spannungsschlag den Dienst quittierten. Das war vor fünf Jahren im schwedischen Atomkraftwerk Forsmark. Um ein Haar wäre da der In diesen Wochen ist wieder Gedenkzeit. Wie zwanzigste Tschernobyl-Jahrestag der letzte beim 11. September 2001 erinnert sich jeder, gewesen, um den in Westeuropa Aufhebens der am 26. April 1986 halbwüchsig oder ergemacht worden wäre. Über 20 Minuten fuhr wachsen war, wie er ein paar Tage später vom der Reaktor im Blindflug, während drinnen Gerd Rosenkranz Super-GAU in der Ukraine erfuhr. Die klaffendas Kühlwasser sank. Sicher ist: Hätte uns ist Leiter Politik und de Wunde des explodierten Reaktors im TV Presse der Deutschen nicht ein gnädiger Zufall gerettet, wir würden Umwelthilfe. und die Liquidatoren, die mit Gartenschüppen uns in diesen Wochen nicht lange aufhalten versuchen, die glühende Strahlenlava einzumit Gedenken. Millionen würden weiter versammeln – bizarr, anrührend und zum Heulen – denn jeder suchen, sich einzurichten in ihrer geschrumpften eurowusste: sie sterben daran. Als die Wolke kam und auch päischen Heimat. Und über alles nachdenken. Nur nicht o über Teilen Deutschlands abregnete. Und plötzlich die über Laufzeitverlängerungen.

Her mit dem Handy

Super!

Erfolgreiche Althandy-Sammlung

DUH-Projekt ausgezeichnet

n „Wer is(s)t fair? Gesunde, nachhaltige DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch lobte bei der Preisverleihung in Bonn das Umweltengagement der Telekom. n Die Handy-Rücknahme-Aktion der

Deutschen Telekom hat im Jahr 2010 das Ergebnis des Vorjahres um das Vierfache übertroffen: Fast 250.000 Althandys sind aus allen Teilen Deutschlands eingegangen. Die Altgeräte enthalten wertvolle Ressourcen und werden soweit möglich welt 1/2011

wiederverwertet oder fachgerecht entsorgt. Gemäß dem Motto „Bringen und Gewinnen“ verloste die Telekom fünf Mini-Cooper unter allen Teilnehmern an der Handysammlung. Aus den Erlösen unterstützt die Telekom die Naturschutzarbeit der Deutschen Umwelthilfe. (jk) o

Ernährung – Zeit für eine Ernährungswende“ heißt das neue Nachhaltigkeitsprojekt des DUH-Regionalverbands Nord (siehe Bericht in der DUHwelt 4/2010). Es wurde im Februar von der Deutschen UNESCO-Kommission im Rahmen der didacta als offizielles UNDekade-Projekt ausgezeichnet. Eine schöne Anerkennung für diesen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung. (di) o

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DUH AKTUELL Blutig und illegal

Wir gratulieren!

Anspruchsvoll

Nachhaltiges Wirtschaften gewürdigt

EU-Kommission muss Haie wirkungsvoll schützen n Die DUH, Mitglied der Shark Alli-

ance, beteiligt sich an der aktuellen Konsultation zur Reform der EU-FinningVerordnung. Die DUH spricht sich für eine obligatorische Anlandung der vollständigen Haikörper aus, wie es auch viele Wissenschaftler, Kontrollbehörden und Artenschützer empfehlen. Eine Mehrheit des EU-Parlaments hatte im Dezember 2010 die Kommission aufgefordert, rasch einen Vorschlag zur Beendigung des so genannten Finnings von Haien zu unterbreiten. Das Finning von Haien – das heißt das Abtrennen von Flossen auf See mit Rückwurf des Fischkörpers ins Meer – ist in der EU grundsätzlich verboten. Ob das Verbot eingehalten wird und wie viele Tiere getötet werden, ist in der Praxis für die Behörden kaum kontrollierbar. Denn die aktuelle EU-Verordnung erlaubt, Flossen und Körper von Haien in verschiedenen Häfen anzulanden. Die

Haie zählen zu den am stärksten bedrohten Meerestieren.

Haifischflossen sind vor allem in asiatischen Ländern als Delikatesse geschätzt und erzielen lukrative Preise. (nw) o

n Die DUH-Kooperationspartner C&A und Unilever zählen zu den Trägern des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2010. C&A wurde in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigstes Produkt“ als weltweit führendes Textilunternehmen bei Bio-Baumwolle prämiert, Unilever in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Zukunftsstrategien“, wobei von der Jury auch die Kooperation mit dem DUH-Projekt „Lebendige Elbe“ angeführt wurde. Der Preis zeichnet Unternehmen aus, die wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung und Schonung der Umwelt verbinden. Er wird vergeben von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, dem Rat für Nachhaltige Entwicklung, Wirtschaftsverbänden, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen. (us) o Internet: www.deutscher-nachhaltigkeitspreis.de

Genau hinschauen

Zukunft wählen: Erneuerbare statt Atom! n Das Bündnis „Wir wählen Zukunft: Erneuerbare statt Atom!“ ruft alle Wahlberechtigten für die Landtagswahl in Baden-Württemberg am 27. März auf, nur Kandidatinnen oder Kandidaten zu wählen, die sich gegen Atomkraft und für die Förderung erneuerbarer Energien aussprechen. Dem Zusammenschluss aus Verbänden, kirchlichen Gruppen, Unternehmen und Einzelpersonen gehört auch die DUH an.

Rainer Baake, Bundesgeschäftsführer der DUH und Mitglied im Lenkungskreis der Kampagne, betont, dass „Baden-Württemberg schnell aus der Atomener-

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gie aussteigen und auf den Neubau von Kohlekraftwerken verzichten muss, um beim Klimaschutz künftig eine Spitzenposition einnehmen zu können.“ Deshalb fordert das Bündnis alle BadenWürttemberger auf, die Kandidaten zu

ihrer Haltung in Energiefragen genau unter die Lupe zu nehmen. „Erneuerbare Energien? Find‘ ich gut!“ wird wahrscheinlich jeder Landtagskandidat beteuern. Um es genau zu wissen, hat das Bündnis „Wir wählen Zukunft: Erneuerbare statt Atom!“ den Kandidaten-Check gemacht. Denn wachsende Anteile erneuerbaren Energien und Atom passen nicht zusammen. Wie Ihre Landtagskandidatinnen und Kandidaten zu dieser Frage stehen, können Sie auf der Internetseite www.sauber-bleiben.de nachlesen. (mf) o

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naturschutz

Wo die

wilden Wälder

wohnen

In Deutschland gibt es kaum mehr vom Menschen unbeeinflusste Wälder. Doch das soll sich ändern. Mindestens fünf Prozent des deutschen Waldes sollen „Urwälder von morgen“ werden.

Die Europäische Wildkatze braucht große, unzerschnittene „Wilde Wälder“.

nem Urwald werden nicht alle Bäume zur gleichen Zeit alt, vielmehr existieren alle Stadien wie in einem Mosaik nebeneinander, der alte Höhlenbaum neben mit von Gräsern, Kräutern und Moosen bewachsenen Lichtungen, das stehende Totholz neben Bäumen in der Blüte ihrer Jahre.

Der Urwald – ein Mythos in Deutschland

n Im dämmrigen Licht kämpft ein muti-

ger Abenteurer mit der Machete gegen das undurchdringliche Dickicht an, überall hängen Lianen herunter und von Ferne ertönen unheimliche Schreie wilder Tiere… Kolportiert durch unzählige Spielfilme verbinden viele Deutsche diese Bilder mit dem Begriff „Urwald“ . Dabei meint das Wort „Urwald“ einfach nur einen Wald, der sich schon immer ohne Einfluss des Menschen entwickelt hat. Ein solcher Wald beheimatet faszinierende Baumpersönlichkeiten, die alt werden dürfen, sterben und vergehen – und in einem Zyklus neues Leben hervorbringen. Stehendes und liegendes Totholz bietet tausenden Insekten- und Pilzarten hochspezielle Lebensräume. Wenn dann ein alter Riese fällt, dringt wieder Licht auf den Waldboden, und rasch stellt sich üppiges Pflanzenwachstum ein, darunter auch Sämlinge, die sich in Jahrzehnten wiederum zu stattlichen Bäumen entwickeln. In ei-

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In Deutschland jedoch gibt es keine dieser Urwälder mehr. Zwei Drittel der Fläche werden heute von Ackerland, Siedlungen und Straßen eingenommen, nur ein Drittel ist noch Wald. Fast die gesamte Waldfläche ist Wirtschaftswald, angepflanzt zur Holzproduktion und regelmäßig geerntet – lange vor Erreichen der natürlichen Altersgrenze. Viele Flächen werden von standortfernen Nadelforsten oder von nichtheimischen Baumarten wie der nordamerikanischen Douglasie dominiert. Aber auch dort, wo der Förster diejenigen Baumarten wachsen lässt oder anpflanzt, die von Natur aus dort vorkämen, fehlen weitestgehend die ökologisch wichtigen Zerfalls- und Sterbephasen des Waldes.

Deutschland ist Buchenland Wenn es den Menschen nicht gäbe, wäre heute ganz Deutschland bis auf Moore, Flüsse, Seen und das Hochgebirge von Wald bedeckt. Landschaftsprägend und auf zwei Dritteln der Fläche würde die Rotbuche dominieren. Am Ende der letzten Eiszeit war sie noch auf Rückzugsflächen in den Pyrenäen, dem heutigen Italien und vor allem dem Balkan präsent. Dank ihres erstaunlichen ökologischen welt 1/2011


Naturschutz Potenzials hat sie es in den folgenden 4.000 Jahren geschafft, weite Flächen Mitteleuropas zu besiedeln. Von den Küsten und Tieflagen im Norden bis in die Mittelgebirge im Süden Deutschlands, auf trockenen und feuchten Böden, von kalkreichem bis saurem Untergrund reicht das weite Spektrum. Dies stellt ein weltweit einmaliges Beispiel dar, wie sich eine einzige Baumart gegenüber ihren Konkurrenten durchzusetzen vermag. Trotz dieser Dominanz bieten Buchenwälder dabei Lebensraum für über 10.000 Tier-, Pilz- und Pflanzenarten, darunter große Seltenheiten wie der prächtige Alpenbock und andere Totholzspezialisten, Wildkatzen und selten gewordene Orchideen. Welche kulturelle Bedeutung die Buche hatte und hat, lässt sich schon daraus ermessen, dass etwa die Wörter Buchstabe (ursprünglich Runenstab aus Buchenholz) und Buch von der Bezeichnung des Baumes abgeleitet sind.

Bevor sich das Blätterdach des Waldes schließt, blühen Buschwindröschen (oben) und Märzenbecher (unten). Die Türkenbundlilie (rechts) blüht von Juni bis August.

Zähe Verhandlungen um die „Stilllegung“ von Waldflächen An nur wenigen Stellen und meist nur sehr kleinflächig gibt es heute wieder eine nahezu natürliche Waldentwicklung hin zu einem „Urwald von morgen“. Den größten zusammenhängenden, naturnahen Wald Deutschlands findet man im Nationalpark Bayerischer Wald, wo Fichten dominieren.

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Küstenwald Jasmund Nationalpark, Insel Rügen

Zu den wertvollen und weitgehend intakten Buchenwäldern zählen etwa Küstenwälder wie im Nationalpark Jasmund auf Rügen, Tieflandwälder wie im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin oder die Kernzonen der Nationalparke Hai-

Schwarzspechte ernähren sich von Totholz bewohnenden Insekten, vor allem von Ameisen.

nich und Kellerwald. Diese Flächen sollen nun auch von der UNESCO zum „Naturerbe der Menschheit“ erklärt werden. Um aber überlebensfähige Populationen zu gewährleisten und den genetischen Austausch etwa von Totholzspezialisten zu ermöglichen, ist ein Vielfaches der jetzigen Fläche nötig. Nach Wissenschaft und Naturschutz hat auch die Politik inzwischen die große Bedeutung von Wäldern erkannt, die sich natürlich entwickeln dürfen. Bereits vor dreieinhalb Jahren verabschiedete das Bundeskabinett die „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“, die vorsieht, dass sich bis zum Jahr 2020 mindestens fünf Prozent der Wälder natürlich entwickeln dürfen. Nach langem Widerstand der Forst- und Holzwirtschaft soll nun auch in der „Waldstrategie 2020“, die die Bundesregierung in Kürze beschließen will, dieses Ziel festgeschrieben werden. Gerade im „Internationalen Jahr der Wälder“ 2011 wäre dies ein wichtiger Meilenstein. Die Diskussionen zwischen Forstwirtschaft und Naturschutz sind derweil in vollem Gange. Ungeklärt ist beispielsweise, wie viele Flächen mit natürlicher Waldentwicklung es heute schon gibt, wo und welche Flächen der natürlichen Entwicklung künftig überlassen werden sollen und wie gegebenenfalls Waldbesitzer für die „Flächenstilllegung“ zu entschädigen sind. (aw) o

Internet: www.waldportal.org bietet Informationen zu allen Wäldern der Erde an: Nachrichten, Hintergrundmaterial und Linktipps zu tropischem, borealem und heimischem Wald, zu Klimawandel, Waldbränden, Entwaldungszahlen und dem Kampf Indigener um ihren Wald. Die DUH fördert die Website mit Mitteln aus dem Hand in Hand-Fonds.

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naturschutz

Fischbestände weiter gefährdet Viele Fischpopulationen brauchen Gelegenheit, sich zu erholen. Ohne Beschränkung des Fischfangs ist die biologische Vielfalt in Gefahr und eine nachhaltige Nutzung überhaupt nicht möglich. n Die weltweite Überfischung geht wei-

Sind die neuen Beschlüsse ökologisch tragfähig?

ter – so der traurige Befund des am 31. Januar 2011 erschienenen Zustandsberichts zur Lage der Fischerei und Aquakultur der UN-Welternährungsorganisation (FAO): Ein Drittel der weltweit untersuchten Bestände wird übermäßig genutzt, ist zusammengebrochen oder gerade erst auf dem Weg der Erholung. Noch nie wurden mehr Bestände überfischt (32 Prozent), noch nie hat die Menschheit mehr Fisch auf die Märkte gebracht (142 Millionen Tonnen in 2008) oder konsumiert (jährlich ca. 17 Kilogramm pro Kopf).

Im Vorfeld der Verhandlungen über zulässige Fangmengen für europäische Fischbestände im Jahr 2011 hat die DUH die Bundesregierung daher wiederholt aufgefordert, wissenschaftlichen Empfehlungen zu folgen, die eine nachhaltige Nutzung ermöglichen. Die DUH sieht in den europäischen Fangmengen für 2011 immerhin eine positive Tendenz: Für einen Großteil der europäischen Bestände wurden diesmal wissenschaftlich – und nicht wirtschaftlich oder sozial – begründete Fangquoten beschlossen. Dies gilt mit Blick auf die von Deutschland befischten Bestände beispielsweise für Hering, Seelachs und Kabeljau in der Nordsee. (nw) o

Die internationale Staatengemeinschaft hat sich bereits 2002 auf dem Nachhaltigkeitsgipfel in Johannesburg ein Ziel gesetzt: Bis 2015 will sie die Fischfangmengen und damit den biologischen Zustand der Fischbestände so regulieren, dass diese eine nachhaltige Nutzung erlauben. Diese Nutzung wiederum zielt auf einen höchstmöglichen, dauerhaften Ertrag.

Sandaale werden überwiegend in der Industriefischerei gefangen. Sie sind als Nahrungsfische aber für andere Arten ökologisch bedeutend.

Untersuchen Sie am GEO-Tag der Artenvielfalt ein Gewässer n Am 4. Juni 2011 sind wieder alle Na-

Der Köhler wird meist verkaufsfördernd als Seelachs bezeichnet.

Gerade Europa ist noch weit von diesem Ziel entfernt: 72 Prozent der von der Europäischen Union bewirtschafteten Bestände gelten, gemessen an dem Ziel des höchstmöglichen Dauerertrags, als überfischt.

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turfreunde am GEO-Tag der Artenvielfalt dazu aufgerufen, innerhalb von 24 Stunden in einem selbst gewählten Gebiet möglichst viele Tier- und Pflanzenarten zu entdecken. Schüler jeden Alters oder ganze Schulklassen können mit ihren Ergebnissen und Präsentationen an einem Schülerwettbewerb teilnehmen. Das diesjährige Thema lautet „Lebensraum Süßwasser: Warum es in Flüssen, Seen und Teichen noch viel zu erforschen gibt“. Zum Hintergrund: Nur ein

Prozent der Erdoberfläche ist mit Süßwasser bedeckt, doch weltweit leben darin zehn Prozent aller Tiere und 35 Prozent aller Wirbeltiere. Der Rückgang der Artenvielfalt schreitet in diesem Lebensraum am schnellsten voran. Wer mitmachen möchte, kann seine Aktion an diesem Motto ausrichten, doch jedes andere Thema ist auch geeignet. o Internet: www.geo.de/artenvielfalt

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Naturschutz Foto: W. Bittmann/Naturfoto-Online

Eine Chance für die Esterauniederung Mit gezielten Pflanzaktionen, Baggereinsätzen und Weidetieren wollen Naturschützer die Esterauniederung naturnah gestalten und seltene Tierarten dorthin zurückholen. n Frühlingssänger wie Heidelerche,

Braunkehlchen und Nachtigall sollen in der Esterauniederung wieder eine Heimat finden. Noch vor wenigen Jahren waren sie hier zahlreich vertreten. Denn die Esterau, ein Flüsschen im nordöstlichen Niedersachsen (Landkreis Uelzen), floss einst durch eine kleinräumig gegliederte Landschaft mit einer reichen Tier- und Pflanzenwelt. Extensive Beweidung mit Pferden und Rindern, neu gepflanzte Hecken und Einzelbäume sowie die Schaffung von Flachgewässern sind Teile eines umfassenden Naturschutzkonzeptes des NABU Uelzen, das bereits erste Erfolge zeigt. Selbst der Weißstorch versucht nach mehr als vierzig Jahren Abwesenheit wieder in der Region heimisch zu werden und der Fischotter durchquert regelmäßig die Aue. Kreuzkröte, Laubfrosch und Sumpfschrecke werden von den neuen Feuchtbiotopen profitieren. Die Initiatoren des Projekts arbeiten mit dem Umweltamt des Landkreises Uelzen eng zusammen. Die DUH unterstützt das Projekt finanziell.

Bedrohte Heimat, gefährliche Wege Ein in Deutschland wenig bekannter Sommergast ist der Ortolan, auch Gartenammer genannt. Er liebt halboffene Kulturlandschaften mit Einzelbäumen als Aussichtsplatz und Singwarte. In der welt 1/2011

Nähe der Esterauniederung ist der Ortolan noch zu hören. Beethovens Fünfte kennt fast jeder: dididu-dah, dididu-dah. Dass der große Meister dieses Motiv von einem spatzengroßen Singvogel gezwitschert bekam, wissen nur wenige, denn hierzulande ist der Ortolan fast ausgestorben. Das liegt nicht nur am Verlust seiner Lebensräume, sondern auch an der gnadenlosen Verfolgung während des Vogelzugs. Auf ihrem Weg nach Afrika werden viele Ortolane im Mittelmeerraum von Wilderern lebend gefangen und einer bestialischen Tortur unterzogen: Sie werden mit energiereichem Getreide gemästet, anschließend in Armagnac ertränkt und als Ganzes mit Speck ummantelt gebraten. Obwohl der Ortolan strengen Fangverboten unterliegt, hält sich dieser barbarische Brauch. Die DUH setzt sich für den europaweiten Schutz wandernder Tierarten ein. (ab, jk) o Der Ortolan singt von Baumwipfeln herab oder auch im Flug.

Wirksam für Natur und Umwelt Wir machen uns stark für biologische Vielfalt und verantwortliche Umweltpolitik. Jetzt und in Zukunft. Bitte helfen Sie uns dabei! mit einer Spende als Fördermitglied mit einem Vermächtnis Wir halten Sie auf dem Laufenden mit Projektinformationen, unserem Magazin DUHwelt und mit unserem Jahresbericht.

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lebendige flüsse

Lebendige Werra:

„Drei in einem Boot“

Naturschützer, Wassersportler und Touristikbetriebe gehen gemeinsam Schritte, um die Nutzung der Werra-Natur schonend zu gestalten. Fachwissen und neue Kontakte haben in dem Projekt bereits viel bewegt. n von Thomas Wey

n „Miteinander Reden“ war wichtigstes

Ziel eines Projektes des BUND Thüringen zum Kanusport und -tourismus auf der Werra. Mit dem dortigen Landessportbund rief der BUND das Projekt „Sport, Tourismus und Naturschutz: Drei in einem Boot“ ins Leben, um die Nutzung des Flusses so zu entwickeln, dass das Ökosystem möglichst störungsfrei bleibt. Angler wollen ihrem Hobby nachgehen und brauchen Ruhezonen für laichende Fische. Kanutouristik-Anbieter wollen mehr Paddeltouren anbieten. Doch die Werra steht als NATURA 2000-Gebiet von ihrer Quelle bis nach Treffurt unter dem Schutz europäischen Naturschutzrechts. Da bleiben Konflikte mit dem wachsenden Kanutourismus nicht aus.

Die Ergebnisse des Projekts sind umfangreich In moderierten Veranstaltungen erarbeiteten Vertreter der Kanu-Sportvereine, der Kanutouristik-Betriebe, der Angelund Naturschutzverbände deshalb gemeinsam „Goldene Regeln“ für Paddler. In einer freiwilligen Selbstverpflichtung legten sich drei Viertel der Kanuorganisationen auf Mindeststandards für das naturgemäße Paddeln fest. Unter anderem wollen sie ein generelles Betretungsverbot der Uferzonen außerhalb der offiziellen Anlegestellen durchsetzen. Steilhänge, in denen der Eisvogel

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brütet, Kiesbänke und Röhrichtzonen sollen möglichst störungsfrei erhalten bleiben. Werden die Ziele erreicht, so hilft dies auch den flutenden Wasserpflanzen und den Fischen in der Werra. Sogar Westgroppe und Bachneunauge leben hier, die nach der EU-HabitatRichtlinie unter besonderem Schutz stehen. Ornithologen, Limnologen und Naturschützer vermittelten in ganztägigen Weiterbildungsveranstaltungen solche ökologischen Hintergründe und warben um Verständnis für den Naturschutz. Die Aktiven des BUND Thüringen sind auch Mitglieder im DUH-Netzwerk „Lebendige Flüsse“, dessen Referenten ebenso vertreten waren.

Gut informiert an und auf der Werra Thomas Wey, Projektleiter „Lebendige Werra“ des BUND Thüringen, erarbeitete einen „Naturführer Lebendige Werra“,

Thomas Wey (2. v. r.) überreichte allen teilnehmenden Kanu-Vereinen einen Wasseruntersuchungskoffer.

eine Karte und erstellte einen laminierten Flyer zur Schnellbestimmung von Tieren und Pflanzen. Diese Materialien mit wichtigen Kontaktadressen und Informationen können nun die Betriebe an ihre Kunden weitergeben. Schulen können künftig einen Wasseruntersuchungskoffer ausleihen, so dass schon die jüngsten Wassersportler mit ökologischen Fragen vertraut werden. o

Thomas Wey leitet im Rahmen des Projekts „Lebendige Werra“ das „Büro am Fluss“ in Meiningen. Internet: www.bund.net/thueringen Förderer des Netzwerks „Lebendige Flüsse“: Groppen leben am Gewässergrund und brauchen eine gute Wasserqualität.

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lebendige flüsse

Hochwasser im Wulfener Bruch n Das Wulfener Bruch, in der Elbenie-

Heckrinder, Konik- und Przewalski-Pferde sind dabei wichtige Helfer, die gut an das Leben auf feuchten Wiesen angepasst sind. Auf die außergewöhnlichen Überschwemmungen dieses Winters musste der NABU aber reagieren und hat die Tiere schnell auf ausreichend trockene Fläche umgesetzt. (jk) o

derung westlich von Dessau gelegen, war in den vergangenen Wintermonaten so stark überschwemmt wie seit dreißig Jahren nicht mehr. Elbe-Nebenflüsse, beispielsweise die Saale, führten außergewöhnlich viel Wasser und ein hoher Grundwasserstand kam hinzu. Kiebitz, Großer Brachvogel und die Rotbauchunke leben hier. Der Artenreichtum der Bruchwiesen hängt eng mit deren Wasserhaushalt zusammen. Er ist jedoch massiv bedroht, denn Deichbau und Entwässerungsgräben für den Ackerbau haben die einst hohen Wasserstände stark verringert. Dank Grundstückskäufen, die die DUH mit Fördergeldern ermöglichte, konnte der NABU Regionalverband Köthen seit den 1990er Jahren bereits 150 Hektar Wiesenflächen wiedervernässen und naturnah erhalten.

Heckrinder halten die Feuchtwiesen offen.

Professor Dr. Gerhard Thielcke, langjähriger Vorsitzender der DUH, lag der Schutz des Wulfener Bruchs besonders am Herzen, denn es befindet sich ganz in der Nähe seiner Geburtsstadt Köthen. Gerhard Thielcke hätte im Februar 2011 seinen 80. Geburtstag gefeiert. Der Naturschützer, Ornithologe und DUHGründer verstarb 2007.

Zehnter Elbe-Badetag: Was passiert am Fluss? n Der Elbe-Badetag am 10. Juli 2011

bietet einen Anlass, den heimatlichen Fluss wieder einmal zu besuchen, sich über Bauprojekte oder Naturschutzentwicklungen zu informieren, dort zu baden und zu feiern. Schon heute laden wir alle Elbe-Begeisterten herzlich ein, sich einzustimmen. Unter dem Motto „Big Jump“ finden wieder europaweit Flussbadetage statt – der Elbe-Badetag war in den Vorjahren einer der am besten besuchten.

DUH-Service für Veranstalter: Gemeinden und Initiativen, die ein Badefest an der Elbe planen, finden eine Checkliste mit Hinweisen zu Sicherheitsfragen, Genehmigungen, Ideen für ein kulturelles Begleitprogramm und möglichen Partnern unter www.duh.de. Auf derselben Internetseite veröffentlicht die DUH Veranstaltungsorte und -programme zum Elbe-Badetag. (jk) o welt 1/2011

Zu den Menschen, die häufig an der Elbe unterwegs sind und das Geschehen in der Natur beobachten, gehört unsere Leserin Ilona Meißner. Einen herzlichen Dank für ihre Fotos vom Elbufer aus der Nähe von Dessau.

Ihre Ansprechpartnerin für Ihre Badetag-Aktion: Ines Wittig im Projektbüro in Köthen: lebendigeelbe@duh.de, Telefon 03496 2100-07

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lebendige flüsse

Bleibt Lachs & Co. der Eingang zum Rhein versperrt? An der Nordsee trennen Dämme und ein riesiges Schleusen-Bauwerk die Rheinmündung vom offenen Meer. Die Haringvliet-Schleusen schützen die Küste vor Sturmfluten. Für Wanderfische sind sie ein unüberwindbares Hindernis.

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n von Jörg Lange

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n Der Atlantische Lachs kann nicht an-

Eine teilweise Schleusenöffnung, bei der Tore ständig einen Spalt breit geöffnet bleiben, hatten die Niederlande bereits mehrfach beschlossen. Zuletzt war diese auf Dezember 2010 datiert. Dass der Staat die fischfreundliche Schleusenregulierung immer wieder aufgeschoben hat, dürfte vor allem an den hohen Folgekosten liegen. Denn sobald sich Salz- und Süßwasser wieder vermischen dürfen, müssten Trinkwasserbrunnen und landwirtschaftliche Flächen im Rheindelta gegen Versalzung abgesichert werden. Das von der DUH koordinierte Netzwerk „Lebendige Flüsse“ fordert die Koalitionspartner der neuen niederländischen Regierung auf, den Beschluss wie geplant

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ders. Ist er laichreif, folgt er einem angeborenen Wandertrieb und schwimmt vom Ozean flussaufwärts an seinen Geburtsort. Die Haringvliet-Schleusen sind für Wanderfische wie Lachs, Meerneunauge und Meerforelle das wichtigste Eingangstor zu den Flusssystemen von Rhein und Maas. Auch Aale nutzen diesen Wanderweg, allerdings in umgekehrter Richtung. Sie laichen im Salzwasser.

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Was ist das Haringvliet? 1971 wurde ein Teil des Rheindeltas, das Haringvliet, zum Schutz vor Sturmfluten mit dem Haringvlietdamm und einem integrierten Sperrwerk von der Nordsee getrennt. Das Sperrwerk besteht aus 17 doppelseitigen Toren auf einer Länge von 1.050 Metern und einem maximalen Durchfluss von 23.000 Kubikmetern pro Sekunde.

und ohne weitere Verzögerungen umzusetzen. Denn damit die Zahl der Wanderfische im Rheineinzugsgebiet stabil bleibt, brauchen sie den freien Zugang.

Der Rhein wird wieder durchgängig gemacht Seit vielen Jahren fordern alle Rheinanliegerstaaten und Umweltverbände die

Öffnung der Haringvliet-Schleusen. Der Nutzen für das Ökosystem des Rheins – insbesondere für Fisch- und Wasserpflanzenbestände – ist durch umfangreiche Untersuchungen belegt. Mit dem „Masterplan Wanderfische Rhein“ haben die Rheinanlieger ein gemeinsames Programm erarbeitet. Bleiben die Schleusen geschlossen, würde die entlang des Rheins international abgestimmte Wiederansiedlung der Wanderfische gefährdet. Im Vertrauen auf die Schleusenöffnung haben die Rheinanliegerstaaten bereits etliche Millionen Euro in Fischpässe und Wasserreinhaltung investiert. Weitere Ausgaben sind geplant. Doch der Erfolg solcher Investitionen steht nun auf dem Spiel. Nach Ansicht der Umweltverbände verstößt der Verzicht auf die Schleusenöffnung darüber hinaus gegen die Ziele und Vorgaben der verbindlichen europäischen Wasserrahmenrichtlinie. o

Jörg Lange ist Mitarbeiter des Arbeitskreises Wasser im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. Internet: www.restrhein.de

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online-shop: www.cunda.de

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Global Nature Fund

Letzte Hoffnung für den

Fúquene See

Bis vor 80 Jahren war die Laguna de Fúquene Kolumbiens größter See. Heute wird die Laguna systematisch ausgetrocknet, um Land für die lukrative Milchwirtschaft zu gewinnen. Mit der Ernennung zum Bedrohten See des Jahres 2011 will der Global Nature Fund diese fatale Entwicklung am Fúquene See stoppen. n von Hendrik Hoeck

n Es sieht nicht gut aus für die Laguna de Fúquene. Von den ehemals 10.000 Hektar gingen in den letzten achtzig Jahren rund 70 Prozent der Seefläche verloren. Seine geringe Tiefe – an den tiefsten Stellen gerade einmal fünf Meter – wird dem See zum Verhängnis. Das Gewässer wird immer weiter trockengelegt, weil das fruchtbare Land in der Uferzone für die Beweidung durch Milchkühe genutzt wird. Der See ist außerdem Trinkwasserquelle für 200.000 Menschen, die hauptsächlich von Milchwirtschaft, Acker- und Bergbau leben.

Ein weiteres Problem ist, dass die ungeklärten Abwässer der Gemeinden und die Nährstoffe aus der Landwirtschaft den See von Jahr zu Jahr stärker

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belasten. Dadurch gedeihen die eingeschleppte Wasserhyazinthe und die Wasserpest umso besser.

Raubbau mit behördlicher Genehmigung Die für den See zuständige Behörde Corporación Autónoma Regional hat sich über Jahrzehnte kaum um die ökologischen Belange vor Ort gekümmert. Im Gegenteil, sie unternimmt alles, um den See weiter zu entwässern. Der Zufluss zum See wurde reguliert, und große Flächen einheimischen Rieds wurden gemäht. Dadurch ging Lebensraum für viele Tierarten verloren. Die Laguna de Fúquene ist mittlerweile so belastet, dass das Gewässer an Sauerstoff verarmt,

Unterstützen Sie uns bei der Rettung des Fúquene Sees und nehmen Sie an unserer Unterschriftenaktion teil. Die Unterschriften werden der kolumbianischen Umweltministerin nach der Konferenz im Mai 2011 übergeben: www.globalnature.org/ PetitionFuquene

stinkt und viele Fische verenden. Über 80 Fischerfamilien haben ihre Existenz verloren, und die Entwicklung des noch jungen Ökotourismus ist gefährdet. > welt 1/2011 4/2010


Global nature Fund

n Gachinorolbo Oyungerel brachten die Sanddornbäume Glück. Bevor sie Pflanzungen anlegte, hütete sie Schafe, Ziegen und Kühe. Von Beruf ist sie eigentlich Fahrerin für landwirtschaftliche Traktoren, doch die Ernten wurden zunehmend schlechter und die Nachfrage nach Arbeitskräften in der Landwirtschaft geringer. Da kam ein Angebot vom Bürgermeister gerade recht. Dieser unterstützt Naturschützer bei einem Sanddorn-Projekt, das die Wüstenbildung bekämpfen und den Einheimischen neue Einkommenschancen eröffnen soll. Gemeinsam suchen sie Menschen, die Sanddorn aufziehen und dann in der trockenen Landschaft entlang des Flusses Onggi in der Uvurkhangai Provinz anpflanzen.

Wertvolle Ernte

Die Region am Fúquene See ist der wichtigste Milchlieferant der Hauptstadt Bogotá mit acht Millionen Einwohnern.

Verloren wäre auch die beeindruckende Artenvielfalt des Gebietes. Die Laguna de Fúquene ist Lebensraum für endemische, also nur dort vorkommende, Fischarten und mehr als 120 heimische Vogelarten, darunter der Fischadler. o

Der Fluss Onggi speist mit seinem Wasser den Ulaan-See. Doch in den letzten Jahren kam immer weniger Wasser dort an. Der See trocknet zunehmend aus; die Wüsten sind auf dem Vormarsch. Ursa-

Die Sanddornbäume gelten wegen ihres tief- und weitreichenden Wurzelsystems als gute Wasserspeicher. Sie verringern Bodenerosion und Wüstenbildung. Trotz des rauen Klimas gedeiht das Ölweidengewächs in der Mongolei sehr gut. Die Naturschützer planen deshalb, im Laufe der nächsten Jahre das komplette Ufer des Onggi mit Sanddorn zu bepflanzen. Für Aufzucht und Pflanzen der Gehölze gewinnen sie Menschen aus den umliegenden Dörfern. Gachinorolbo ist auch dabei. Mit Unterstützung des Hand in Hand-Fonds pflanzen sie und ihre Helfer 1.200 Sanddornbäume am Fluss. (sj) o Der Hand in Hand-Fonds fördert soziale und ökologische Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern. Seit seiner Gründung im Jahr 1998 hat der Fonds bislang 124 Projekte mit insgesamt 500.000 Euro unterstützt. Er ist eine gemeinsame Initiative des Naturkostherstellers Rapunzel Naturkost AG und der Deutschen Umwelthilfe. AN

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welt 1/2011 4/2010

Wüstenbildung stoppen

che ist das zeitgleiche Auftreten mehrerer negativer Einflüsse wie Klimawandel, Minenarbeiten und falsches Wassermanagement.

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Der Biologe Hendrik Hoeck ist Präsidiumsmitglied des Global Nature Fund und Südamerikaexperte.

„Ich bin sehr stolz, dass mich der Bürgermeister im Jahr 2004 als erste Gärtnerin ausgewählt hat,“ erzählt Gachinorolbo freudig. Die vitaminreichen, orangefarbenen Sanddornfrüchte werden zu Saft oder Marmelade verarbeitet oder ihr Öl zur Kosmetikherstellung verwendet. 2010 wurde Gachinorolbo sogar für die gute Qualität ihrer Früchte ausgezeichnet. Chimgee Ganbold, Projektleiterin bei der GNF-Partnerorganisation United Movement of Mongolian Rivers and Lakes, die für die Sanddornpflanzungen zuständig ist, sagt: „Gachinorolbo ist unsere beste Gärtnerin. Deshalb leitet sie mittlerweile Seminare, in denen sie ihre Erfahrungen an andere Gärtner weitergibt.“

Gachinorolbo Oyungerel und ihre Tochter beim Pflücken der Sanddornbeeren. Die Beeren sind in der Mongolei und China sehr gefragt.

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Für Mai 2011 plant die Fundación eine Konferenz mit lokalen Behörden und internationalen Organisationen. Der Druck auf die Regierung und die Umweltministerin Beatriz Uribe soll damit stärker werden. Denn sicher ist: Werden Verschmutzung und Austrocknung des Sees nicht sofort gestoppt, ist der Umweltkollaps in den kommenden zehn Jahren unausweichlich. Verlierer wären die Menschen, deren Lebensgrundlage vom Wasser der Laguna de Fúquene abhängt. Die Milchwirtschaft würde ebenfalls zu Grunde gehen.

Im Zentrum der Mongolei sollen Sanddornbäume den Vormarsch der Wüsten stoppen. Ein ganzer Flusslauf soll mit den Bäumen bepflanzt werden. Der Verkauf der Sanddornfrüchte bietet Menschen der Region ein neues Einkommen.

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Die Fundación Humedales, eine unabhängige kolumbianische Umweltorganisation, kümmert sich seit zwölf Jahren um die Naturschutzbelange des Sees und ist Mitglied im Living Lakes Netzwerk. Die Organisation ruft mit dem GNF die Laguna de Fúquene zum Bedrohten See des Jahres 2011 aus – ein Rettungsversuch in letzter Minute.

Mit Sanddorn gegen Erosion und Wassermangel

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Internationale Aufmerksamkeit als letztes Mittel

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Global Nature Fund

Bekommt der Klimaschutz eine echte Chance? Von der Klimakonferenz im mexikanischen Cancún gehen positive Signale für den Klimaschutz aus. Ein wirksames Vertragswerk ist dennoch in weiter Ferne.

n Bei den Verhandlungen unter dem

Dach der Vereinten Nationen hat sich die Staatengemeinschaft im Dezember 2010 erstmals darauf geeinigt, die globale Erderwärmung bis 2050 auf maximal zwei Grad zu beschränken. Dieses Ziel will sie durch ein umfangreiches Paket an Maßnahmen erreichen. Damit ist das Trauma des gescheiterten Klimagipfels in Kopenhagen hoffentlich überwunden. Dennoch bleiben Streitpunkte zwischen Entwicklungs- und Industrieländern offen. So hat Bolivien als einziges Land dem ausgearbeiteten Maßnahmenkatalog nicht zugestimmt. Ein Grund für die ablehnende Haltung ist die unzureichende Bereitschaft der Industrieländer, ihre eigenen Treibhausgasemissionen entscheidend zu senken. Die unverbindlich zugesagten Reduktionen sind zu gering und lassen nach einer Studie von „Climate Action Tracker“ die globale Durchschnittstemperatur bis zum Jahr 2050 um 2,6 bis 4,0 Grad steigen. Damit würden einige Inselstaaten unweiger-

lich vom ansteigenden Meeresspiegel zerstört werden. „Climate Action Tracker“ ist ein Zusammenschluss von drei Klimaforschungseinrichtungen: Potsdam Institut für Klimafolgenforschung, ECOFYS und Climate Analytics. Trotzdem wurden in Cancún aus Sicht des GNF die Eckpunkte eines zukünftigen verbindlichen Klimaschutzabkommens beschlossen.

Die ungelösten Streitpunkte Viele strittige Themen wurden auch in Cancún nicht gelöst und werden weiter verhandelt. So steht ein neuer Klimaschutzvertrag weiter in den Sternen. Wird es ein Nachfolgeabkommen für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll geben, wie von den Entwicklungsländern gefordert? Werden Länder wie die USA, Kanada, Japan und Russland weiterhin verbindliche Reduktionsziele verweigern? Wird die EU ihre verloren gegangene Vorreiterrolle wieder ein-

Regierungsvertreter ringen um einen Kompromiss zum Klimaschutz.

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Global nature Fund Wichtige Ergebnisse von Cancún

Einrichtung eines Klimaschutzfonds

Land- und Forstwirtschaft, Industrie, Energieversorgung und menschliche Siedlungen müssen sich zukünftig an den Klimawandel anpassen. Dafür wird noch in diesem Jahr ein neuer Fonds für Klima- und Regenwaldschutz eingerichtet. Wer in den Fonds einzahlen soll, ist noch unklar. Die Leitung des Fonds liegt paritätisch in den Händen von Regierungsvertretern aus Industrie- und Entwicklungsländern.

Schutz der tropischen Wälder

Intakte Tropenwälder sind für das Weltklima enorm wichtig. Der Waldschutz soll nach den Beschlüssen von Cancún verstärkt werden. Erreicht werden soll das mit REDD+. Das steht für„Reduktion von Emissionen aus Entwaldung und Schädigung von Wäldern“. Die Idee hinter REDD+: Länder, die ihren tropischen Wald nicht abholzen, erhalten für den Nutzungsausfall einen finanziellen Ausgleich. Berechnungsgröße ist der in den Wäldern gespeicherte Kohlenstoff – für jede gesparte Tonne gibt es einen gewissen Geldbetrag. Die Umsetzung von REDD+ ist aber kompliziert. Es muss zum Beispiel sichergestellt werden, dass die Entwaldung nicht in andere Länder verlagert wird und dass die Rechte indigener Völker bei der Nutzung des Waldes gewahrt werden. Offen bleibt, woher das Geld für die Ausgleichszahlungen kommen soll.

Technologietransfer

Der Austausch von Wissen und Technologie zur Minderung des Klimawandels und zur Anpassung an dessen Folgen soll gefördert werden. Dazu wird unter dem Dach der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen ein Klimatechnologiezentrum eingerichtet. Details sind noch nicht beschlossen.

Anpassung an den Klimawandel

Staaten, die bereits heute besonders vom Klimawandel betroffen sind, wie beispielsweise El Salvador, Bangladesh und die Philippinen, erhalten von den Industrienationen für die nächsten drei Jahre eine Soforthilfe von jährlich 10 Milliarden US-Dollar. Desweiteren sollen alle Nationen langfristige Anpassungsstrategien an den Klimawandel entwickeln.

nehmen und eine Reduktion ihrer Treibhausgase um mindestens 30 Prozent bis 2020 festlegen? Das Gesamtergebnis spiegelt die Dringlichkeit des Klimaschutzes nicht wider. Darüber täuschen die Teilergebnisse nicht hinweg. Selbst die Zwei-GradMarke sehen bereits jetzt vom Klimawandel betroffene Länder als zu hoch an. Bei der nächsten Weltklimakonferenz im südafrikanischen Durban wird sich zeigen, ob die Industriestaaten endlich verbindliche Reduktionsziele festlegen

und ihre Finanzzusagen einhalten oder ob es reine Lippenbekenntnisse waren.

Intakte Mangrovenwälder sind einzigartige Lebensräume. Sie nützen Mensch, Natur und Wirtschaft. Für ihren Schutz setzt sich der GNF seit Jahren aktiv ein.

vor Erosion und bieten Lebensraum und Laichplätze für zahlreiche Fischarten. Mit Umweltverbänden, internationalen Organisationen und Unternehmen hat der GNF Projekte zum Schutz von Seen und Feuchtgebieten diskutiert. Obwohl der Schutz von Mangrovenwäldern nicht explizit in die Abschlussdokumente aufgenommen wurde, ist es dem GNF und anderen Organisationen gelungen, auf die Bedeutung von Feuchtgebieten als Kohlenstoffspeicher hinzuweisen. In einem zukünftigen Klimaabkommen können die Industrieländer ihre Treibhausgasemissionen zum Beispiel durch die Regenerierung von natürlichen Kohlenstoffspeichern wie Mooren reduzieren. (sm) o

Berichtigung

GNF fordert Mangrovenschutz

n In der DUHwelt 4/2010 hat sich

Der GNF hat in Cancún unter anderem mit den Delegationen aus Sri Lanka und Indien gesprochen und sich dafür eingesetzt, dass der Schutz von Mangrovenwäldern in den Passus zum Schutz tropischer Wälder aufgenommen wird. Intakte Mangrovenwälder speichern bis zu 50 Mal so viel Kohlenstoff wie tropische Wälder, sie schützen die Küsten

ein Fehler eingeschlichen. Im Interview zur Brandbekämpfung im Pantanal auf Seite 25 wird gefragt, wie Brände auf dem von Ecotropica betreuten 60 Hektar Land gelöscht werden. Richtig ist hier die Flächenangabe von 60.000 Hektar. Wir entschuldigen uns für den Fehler. o

Living Lakes-Förderer:

welt 3/2010 welt 2/2010

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„UNBEKANNTE“ TIERART

Der Kiebitz ist aus seinem Winterquartier zurück. Mit etwas Glück lassen sich sogar große Schwärme der Vögel beobachten. Doch die Bestände nehmen immer weiter ab. n von Melanie Fessler

Erster Bote des rückkehrenden Frühlings n Zeitig im Jahr, wenn Winter und

Frühling noch miteinander kämpfen, kommen die ersten Kiebitze aus ihren südlichen Überwinterungsorten nach Deutschland zurück. Bei den Kiebitzen gibt es eine Vorhut, die der großen Schar vorauszieht und die Lage auskundschaftet. Oft werden diese ersten Rückkehrer auf eine harte Probe gestellt, wenn der Winter noch einmal wiederkommt.

Verbeugung vor dem Weibchen Sind dann alle Kiebitze angekommen, besetzen sie ihre Reviere und „beginnen ihr Sommerleben“. Wie jedes Getier folgt jetzt auch der Kiebitz seinem natürlichen Drang – er hat nur noch sein Hochzeitsspiel im Kopf. „Das Männchen umschwenkt dann das am Boden stehende Weibchen zuerst mit den wunderbarsten Flugkünsten und stürzt sich endlich, wenn sich letzteres in eine kleine Bodenmulde geduckt hat, in der Nähe desselben auf die Erde, geht aber keineswegs immer sogleich zu ihm hin, sondern liebäugelt zuvor auf eine

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wunderliche Weise, trippelt bald rechts, bald links vor, immer mit kurzen Pausen, ehe es ganz still steht, und macht dabei jene eben beschriebene Bewegung, welche tiefen Verbeugungen auf das Haar gleicht.“ (Brehms Tierleben) Lässt sich das Weibchen auf den Kavalier ein, „kommt (das Männchen) nun näher heran und gibt seinen warmen Gefühlen dadurch Ausdruck, dass es einige Schritte zu dem Weibchen vorläuft, stehen bleibt, dann Binsenhalme, ein Stängelchen oder sonst dergleichen mit dem Schnabel fasst und über den Rücken hinter sich wirft.“ Jetzt steht dem Nestbau nichts mehr im Weg.

dabei sein lautes »Kiwit« ertönen. Bei Brehm lesen wir: „Kein Vogel unseres Vaterlandes fliegt wie er, keiner versteht es, in derselben Weise alle nur denkbaren Bewegungen mit den Fittichen auszuführen.“ Beim Laufen und beim Fliegen lässt der Kiebitz seine Holle, den charakteristischen Kopfschmuck, auf- und niedertanzen.

Der Kiebitz war früher ein typischer Vogel der offenen Feldflur. Heute ist er aus vielen Agrarlebensräumen verschwunden.

Kühner Abwehrflieger Der Brutplatz des Kiebitzes liegt in einer kleinen Mulde und ist gepolstert mit Halmen und Wurzeln. Der Vogel ist immer dicht bei seinem Nest. Wachsam verteidigt er es gegen neugierige oder hungrige Eindringlinge. In wildem Spiel umkreist er sein Nest und lässt welt 1/2011


„UNBEKANNTE“ TIERART Seine Nahrung sucht der Kiebitz meist zu Fuß. Ein richtiges Ritual läuft dabei ab: Der Vogel pirscht sich etwa einen Meter weit vor, bleibt auf einem Bein stehen und sucht mit hervortretenden Augen seine Umgebung nach Fressbarem ab. Sein Kopf bleibt dabei ganz starr. Dann rennt er weiter und beginnt die Prozedur von vorn, so lange bis er seine Beute gefunden hat. Der Kiebitz liebt Regenwürmer, auch Schnecken und Insekten stehen auf dem Speiseplan. Am nahen Wasser trinkt er mehrmals täglich und ist auch einem Bad nicht abgeneigt.

Haben die jungen Kiebitze aber die Angriffe von Mensch, Habicht und Co. überstanden, fliegen sie im Spätsommer mit ihren Eltern nach Süden. Ab Ende Oktober werden die Vögel dann in Spanien und Nordafrika gesehen. Hier bleibt der Kiebitz, bevor es ihn im nächsten Frühjahr wieder nach Norden zieht – als „erster Bote des rückkehrenden Frühlings“. Junge Kiebitze lernen nach etwa 40 Tagen fliegen.

Steckbrief: Kiebitz (Vanellus vanellus) Verwandtschaft Der Kiebitz gehört zu den Regenpfeifern (Charadriidae), einer Familie der Wat- und Möwenvögel. Aussehen Der taubengroße Vogel hat ein schwarzweißes Federkleid. Die Oberseite schimmert bei erwachsenen Vögeln metallisch grün bis violett. Deutlich abgesetzt ist sein tiefschwarzes Brustband. Unverkennbar ist der Vogel durch seinen Federschopf – auch Holle genannt. Kiebitzküken piepsen vor dem Schlüpfen hörbar.

Ordnung im Nest Anfang April legt das Weibchen vier birnenförmige Eier. Es ordnet die Eier im Nest immer wieder so an, dass deren Spitzen in die Mitte zeigen. So nehmen die Eier die geringste Fläche ein und können am besten gewärmt werden. Das Weibchen brütet die Eier allein aus; nach ungefähr vier Wochen schlüpfen die Jungen. Eier und Junge verteidigen die Kiebitze dann „kühner als je“. Bis vor einigen Jahren gab es auch menschliche Eierdiebe. Die Kiebitzeier galten als Delikatesse und wurden zu Ostern gerne verspeist. Mittlerweile ist das Sammeln der Eier verboten. Denn die Kiebitzbestände sind seit Ende der 1980er Jahre dramatisch zurückgegangen. In den intensiv bewirtschafteten Ackerflächen finden die Vögel keine geschützten Plätze für ihre Brutmulden. Entwässerungen und frühe Mahd verschärfen das Problem. Chemikalien vergiften zudem die Insekten, mit denen sie ihre Jungen aufziehen. welt 1/2011

Vorkommen und Lebensraum Der Kiebitz kommt in ganz Europa sowie in Nordafrika und Asien vor. Die Vögel sind ursprünglich Bewohner von Feuchtgebieten, besiedeln heute aber vor allem Wiesen- und Ackerlandschaften mit kurzem Bewuchs. Fortpflanzung Der Kiebitz ist ein typischer Bodenbrüter. Nach der Balz baut er ein Nest in einer flachen Bodenmulde, die mit Gras und anderen Pflanzen ausgekleidet wird. Kiebitze brüten in Kolonien, sie verteidigen bei Angriffen ihre Nester gemeinsam. Mehrere Bruten sind beim Kiebitz möglich, wenn das Erstgelege verloren geht. Das Weibchen legt meist schon zu Anfang April vier olivbraune Eier mit schwarzen Flecken. Nach 24 bis 28 Tagen schlüpfen die Küken und verlassen sofort das Nest. Die Jungen werden von den Eltern noch ständig bewacht. Ertönt der elterliche Warnruf, drücken sich die jungen Kiebitze auf den Boden, wo sie dank ihrer guten Tarnung kaum noch zu erkennen sind. Nahrung Kiebitze ernähren sich von Würmern, Insekten und manchmal auch Pflanzensamen. Gefährdung und Schutz Nach der Europäischen Vogelschutzrichtlinie zählen Kiebitze zu den streng geschützten Arten. Ihr Bruterfolg sinkt bei starkem Pestizideinsatz und intensiver Bearbeitung der Äcker und Wiesen, auf denen sie ihre Nester bauen. Der Kiebitz reagiert auch empfindlich auf Störungen durch zu hohen Tierbesatz oder menschliche Aktivitäten. In manchen Fällen unterbrechen die Vögel dann ihre Nahrungssuche und wenden sich von ihren Gelegen ab. Auch nasskaltes Wetter gefährdet den Bruterfolg. Zum Schutz des Kiebitzes bedarf es vor allem der Verbesserung seiner Brutbedingungen. Dazu zählen der Erhalt und die Wiederherstellung naturnaher Lebensräume in Auenlandschaften und die großflächige Wiedervernässung von Wiesen. Menschliche Einflüsse und Störungen sollten im Brutgebiet des Kiebitzes möglichst unterbleiben.

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kommunales

Viel Natur, weniger Autos und sogar mehr Pferde in den Städten! Vielen Bürgern liegen die Themen Natur und Grün in der Stadt sowie nachhaltige Mobilität am Herzen. In Konstanz hat die Bodensee-Stiftung jüngst Diskussionen darüber angestoßen. Mit ihrem Projekt CHAMP unterstützt die Stiftung Kommunen bei der Einführung von Nachhaltigkeitsmanagement. Manchmal geht sie dabei ungewöhnliche Wege.

n Die Kommunikation mit den Bürgern ist in einer Stadt von entscheidender Bedeutung. Die beste Idee aus Verwaltung, Kommunalpolitik oder -planung wird keine positiven Folgen haben, wenn die Bürger sie nicht mittragen. Daneben kann es sich eigentlich keine Kommune leisten, auf das kreative Potenzial ihrer Bürger zu verzichten. Wie aber weckt man in Zeiten mobiler Lebensstile und allgemeiner Politikverdrossenheit Interesse für nachhaltige Stadtentwicklung? Wie können Laien und professionelle Stadtplaner ins Gespräch kommen?

Spielend diskutieren und gestalten Vielleicht ist die Antwort ganz einfach: Man spielt miteinander – und zwar das Spiel „Stadtspieler“! Dabei handelt es sich um ein Spiel, das als Moderationsmethode entwickelt wurde. Stadtspieler beginnt mit einem leeren Spielplan. Abwechselnd schlüpfen die Spieler in verschiedene Rollen: Als Investor platzieren sie ein Gebäude auf dem Plan, als Besucher nutzen sie eines der Gebäude und drücken damit ihre Zustimmung zu dem Bau aus. In der Rol-

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Auf dem Spielplan entsteht eine visionäre Stadt.

le des Stadtplaners reflektieren sie das Geschehen auf dem Spielplan. Ein ganz besonderer Charme ergibt sich dadurch, dass die Gebäude aus Bienenknetwachs von den Spielern geformt werden. Was fehlt der Stadt? Braucht die Stadt wirklich noch mehr Parkplätze? Gibt es genügend Raum für die Jugend? Stück für Stück gestalten die Teilnehmer anhand auftauchender Fragen eine „Stadtgeschichte“. Sie lernen auf unterhaltsame Weise Abwägungsprozesse kennen, die in der Stadtplanung eine Rolle spielen. Im besten Fall lösen sie sogar Konflikte.

Stadtspieler am Bodensee Die Bodensee-Stiftung hat im vergangenen Winter Konstanzer und Kreuzlinger

zum spontanen Spiel eingeladen. Die jüngsten Teilnehmer waren noch keine zehn Jahre alt, die ältesten genossen schon ihren Ruhestand. Gemeinsam bauten sie in Gruppen von jeweils fünf Spielern an ihrer „Stadt der Visionen“. Mobilität, Energie, Umweltschutz, Grün in der Stadt, Sicherheit im öffentlichen Raum oder demographischer Wandel wurden neben weiteren Themenfeldern diskutiert. Den Einsatz von Pferden im Stadtverkehr schlug eine junge Konstanzerin vor. Neue Parkplätze forderte kein einziger Spieler. Vielmehr suchten die Teilnehmer gemeinsam Lösungen für ein verbessertes Mobilitätsangebot in allen Städten. Damit verwirklichten sie einen langjährigen Wunsch von Umweltschützern: Wir müssen aufhören über Verkehr in unseren Städten zu diskutieren und statt dessen endlich damit beginnen, Mobilität zu planen! (ss) o

Internet: www.bodensee-stiftung.org www.stadtspieler.com

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kommunales

Kommunaler Klimaschutz: Durchstarten leicht gemacht Viele Kommunen haben bisher kaum Erfahrung im Klimaschutz. Einsteiger-Kommunen steht im Internet nun ein Start-Paket zur Verfügung. n Städte und Gemeinden, die ihren CO2-Ausstoß senken möchten, stehen vor weit reichenden Entscheidungen. Häufig kommt eine missliche Finanzlage hinzu. Zu wichtigen Handlungsfeldern des kommunalen Klimaschutzes zählen Energiemanagement und Energieerzeugung ebenso wie Verkehr und Siedlungsentwicklung. Welches Feld bietet sich für den Einstieg in den Klimaschutz an? Wie können finanzielle und personelle Ressourcen sinnvoll eingesetzt werden? Wie kann die Minderung von Treibhausgasen mit der Umsetzung anderer kommunaler Ziele einhergehen?

Beratung führt zum Ziel Solche Fragen beantwortet ein neues gemeinsames Projekt von DUH, KlimaBündnis und Ifeu-Institut. Das Projekt „Coaching Kommunaler Klimaschutz“ stellt über das Internet Instrumente zur Verfügung, mit deren Hilfe Kommunen bis zu 50.000 Einwohnern den Einstieg in ein strukturiertes Klimaschutzmanagement meistern können. Die Hilfsmittel bieten die Projektpartner allen Kommunen an. Darüber hinaus erhalten fünf Modellkommunen eine Einstiegsberatung vor Ort. Diese Kommunen werden zurzeit durch das Klima-Bündnis ausgewählt. Die Beratungsinhalte ergeben sich aus den spezifischen Fragestellungen der Kommunen und der Ausgangssituation vor Ort.

tig: der Austausch von Heizungen in kommunalen Gebäuden, die Umstellung auf erneuerbare Energien oder die Gründung einer Energiegenossenschaft, welche die Möglichkeit eröffnet, sowohl die Kommune selbst als auch die Bürger gemeinsam in die Finanzierung und Produktion von Energie für den eigenen kommunalen Bedarf einzubinden. (of) o Ein Beratungsgespräch klärt Handlungsmöglichkeiten.

Neue Broschüre

Los geht´s mit dem (Durch-)StarterPaket Das von der DUH entwickelte so genannte (Durch-)StarterPaket bietet den Kommunen eine ideale Einstiegshilfe mit Empfehlungen, Maßnahmenvorschlägen, nützlichen Tipps, Beispielen und weiterführenden Verweisen. Die Themen, zu denen die DUH Hintergrundwissen für Politiker und Verwaltungsmitarbeiter der kommunalen Ebene zusammengestellt hat, sind vielfäl-

Internet: www.coaching-kommunaler-klimaschutz.de

Förderer:

Kommunen setzen beim Heizungstausch auf erneuerbare Energien.

Klimaschutz jetzt! Städte und Gemeinden gehen voran n 2010 hatte die die DUH den Wettbewerb „Bundeshauptstadt im Klimaschutz“ ausgeschrieben. Aus dessen Ergebnissen hat die DUH nun viele Praxisbeispiele aus Teilnehmerkommunen in einer Broschüre zusammengestellt. Sie wird gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund herausgegeben. Wer auf der Suche ist nach Ideen und Anregungen für den Klimaschutz in der eigenen Kommune, sollte die rund 40 Seiten starke Publikation auf jeden Fall nutzen. Die Broschüre steht im Internet unter www.duh.de/2570.html bereit und kann kostenlos bestellt werden bei: herbst@duh.de, Tel.: 07732 99 95-55

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energie und klima

Der Preis des

Sonnenstroms

Wie der Machtkampf zwischen alter und neuer Energiewirtschaft eskaliert und sich über der Solarbranche entlädt.

n Eine überwältigende Mehrheit der

Bevölkerung hält Solarenergie für die energetische Zukunftsoption schlechthin, wenn es um Klimaschutz, Versorgungssicherheit und eine risikoarme Energiezukunft geht. Alle Bundestagsparteien stehen offiziell zu ihrer Förderung. Die Solarwirtschaft zählt wie die Erneuerbaren Energien insgesamt zu den Boombranchen, die in wenigen Jahren 340.000 Arbeitsplätze geschaffen haben.

beenden. Von einer Kostenlawine ist die Rede, die alle Stromkunden unter sich zu begraben droht. Die Solarunternehmer werden als „Abzocker“ an den Pranger gestellt, Anhänger der Sonnenenergie als „Öko-Jakobiner“ denunziert. Ausgerechnet konservative Zeitungen entdecken ihre soziale Ader und eine „gewaltige Umverteilungsmaschine von unten nach oben“, mit deren Hilfe wohlbetuchte Hausbesitzer angeblich arme Hartz IV Empfänger schröpfen.

Gleichzeitig sieht sich die Stromerzeugung aus Photovoltaik immer heftigeren Angriffen ausgesetzt, bis hin zur Forderung, den solaren Weg – mindestens in Deutschland – möglichst sofort zu

Was ist dran an der Debatte, die richtig Fahrt aufnimmt, seit die Bundesregierung zum Jahresbeginn die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke durchgesetzt hat?

Der Boom in Zahlen Tatsächlich sind die Großhandelspreise für Photovoltaik-Module in den Jahren 2009/2010 unter dem Druck der chinesischen Konkurrenz und des spanischen Marktzusammenbruchs um mehr als ein Drittel abgestürzt und damit viel schneller als die Stromvergütung, die Solaranlagenbetreiber nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) erhielten. Dadurch und durch die Ankündigung der Bundesregierung, die Vergütung deshalb kräftig zu senken, gab es einen – eigentlich ja wünschenswerten – gewaltigen Boom (inklusive „Schlussverkaufseffekt“) beim Ausbau der Photovoltaik mit 3.800 Megawatt Zubau im Jahr

Trotz sinkender Einspeisevergütung sind Photovoltaikanlagen eine lohnende Investition.

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energie und klima 2009 und sogar um die 7.000 Megawatt 2010. Inzwischen wurde die Vergütung für Dachanlagen bis 30 Kilowatt binnen eines guten Jahres (Ende 2009/Anfang 2011) um mehr als ein Drittel gesenkt, bis Anfang 2012 geht es je nach Verlauf des weiteren Zubaus noch einmal um bis zu 24 Prozent abwärts. Entsprechend schrumpfen auch die zu erwartenden Renditen der Anlagenbetreiber, so dass allgemein mit einer Beruhigung des Photovoltaik-Ausbaus auf ein beherrschbares Maß gerechnet wird.

thoden“ gibt es seit 2010 eine virtuelle Erhöhung der EEG-Umlage. Weil die Umlage sich direkt aus der Differenz zwischen EEG-Vergütung und Börsenpreis herleitet, erhöhten paradoxerweise auch die im Zuge der Wirtschaftskrise massiv eingebrochenen Strompreise die EEG-Umlage.

Steigt der Strompreis wegen der Photovoltaik? Das Umweltbundesamt (UBA) hat kürzlich detailliert vorgerechnet, dass von 27 Euro, die ein durchschnittlicher DreiPersonen-Haushalt zwischen 2000 und 2009 mehr für seine monatliche Stromrechnung zahlen musste, nur 3,25 Euro auf das Konto der Erneuerbaren gingen. Auch die aktuellen Strompreiserhöhungen lassen sich nach den Analysen des UBA und der Bundesnetzagentur nicht, wie von den meisten Stromversorgern behauptet, der Photovoltaik anlasten. Denn zusätzlich zu den Preis entlastenden Effekten der Erneuerbaren sanken die Strombeschaffungskosten für die Stromversorger, und sie hatten im Jahr zuvor schon einmal zugelangt.

Im Berliner Regierungsviertel wird Sonnenstrom produziert. Im Hintergrund sieht man das Bundeskanzleramt.

Das Erneuerbare EnergienGesetz (EEG) und das Börsengeschehen Wegen des Solarbooms stieg auch die EEG-Umlage stark an, die private Haushalte, Gewerbe, Handel (nicht die energieintensive Industrie, die davon weitgehend befreit ist) auf ihren Stromverbrauch zahlen müssen, von 1,31 Cent pro Kilowattstunde (Ct/kWh) 2009, über 2,0 Ct/kWh 2010 auf 3,53 Ct/kWh 2011. Doch diese zunächst beeindruckende Entwicklung ist allenfalls die halbe Wahrheit. Oft wird vergessen, dass den Kosten auch Preis senkende Effekte der Erneuerbaren Energien gegenüberstehen. So führt immer mehr Strom aus Wind und Sonne zu einer Absenkung des Strompreises an der Strombörse, weil dort die teuersten konventionellen Anbieter nicht mehr zum Zuge kommen. Auch wegen veränderter „Buchungsmewelt 1/2011

n SolarLokal, die bundesweite

Imagekampagne für Solarstrom in Kreisen, Städten und Gemeinden hat das Ziel, den Anteil des Solarstroms an der Energieversorgung zu erhöhen. Die Kampagne richtet sich an Stromkunden, Betreiber von Solarstromanlagen, Handwerker und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Städten und Gemeinden. Auf der SolarLokal-Internetseite finden Sie u.a. allgemeine Informationen zu Solarstrom, Hinweise zu wissenschaftlichen Studien, kommunale Energiekonzepte sowie die aktuellen EEG-Vergütungssätze.

Internet: www.solarlokal.de

Deutsche Photovoltaikprodukte sind nach wie vor begehrt. Die hiesigen Hersteller wollen nach Angaben ihres Verbandes Produktionskapazitäten weiter ausbauen.

Was ist volkswirtschaftlich sinnvoll? Volkswirtschaftlich, erklärt das Umweltbundesamt, ist die Förderung Erneuerbarer Energien bereits heute „ökonomisch vorteilhaft“. Schließlich ersparen die Erneuerbaren Deutschland Milliardenkosten für den Import von Kohle, Gas und Öl und erhöhen stattdessen die heimische Wertschöpfung. Sie vermindern aktuell und mehr noch in Zukunft Folgekosten des Klimawandels und im Gesundheitswesen, zum Beispiel durch Verbesserung der Luftqualität. Nach Überzeugung der Deutschen Umwelthilfe ist die gegenwärtige Debatte vor allem Ergebnis einer widersprüchlichen Energiepolitik der Bundesregierung. „Wer die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken durchsetzt, dazu den weiteren Zubau von Kohlekraftwerken propagiert und auf der anderen Seite das Zeitalter der Erneuerbaren Energien ausruft, darf sich nicht wundern, wenn es auf dem Strommarkt eng wird und der Machtkampf zwischen alter und neuer Energiewirtschaft eskaliert“, sagt Rainer Baake, Bundesgeschäftsführer der DUH. (gr) o

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energie und klima

Von „fliegenden Bauten“ und Wohnungen, die anmuten wie Gewächshäuser Klimaschutz im Eigenheim gelingt durch bewusste Wahl der geeigneten Baumaterialien. Traditionswerkstoffe wie Holz oder auch das bereits vor rund 80 Jahren erstmals eingesetzte Plexiglas können hier Verbesserungen bringen. n von Stefan Jehle

n Unter Sehenswürdigkeiten firmiert in dem pfälzischen 320-Seelen-Ort St. Alban nicht nur die Dorfkirche. Auch eine Bio-Solar-Siedlung mit Informationszentrum für regenerative Energien ist seit einigen Jahren zum Anziehungspunkt geworden. Äußerlich wirken die Bauten des „Sonnenparks“ am Ortsrand ein wenig wie Gewächshäuser. Doch es sind Wohnhäuser – nachhaltig nicht nur im Design, sondern auch in der Energiebilanz.

Außen Plexiglas – innen gesundes Raumklima Der Sonnenpark gilt als Musterbeispiel für nahezu energieautarke und baubiologisch optimierte Bauten. Am Anfang stand viel Denkarbeit. Klaus Becher, Seniorchef der Bio-Solar-Haus GmbH, erbaute sich ein Haus als Altersruhesitz: in St. Alban. Der einstige Maschinenbauer wollte nur natürliche Baustoffe einsetzen, ein gesundes Raumklima schaffen – gleichzeitig eine absolut wartungsarme und energieeffiziente Behausung bauen. Wenig später war das Bio-Solar-Haus auf dem Markt. „Ein Haus-im-HausSystem“, wie Neffe Hubert Becher erläutert: Nach dem geschützten Patent wurden europaweit rund 300 derartige Gebäude geplant und gebaut. Das „dop-

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Plus-Energiehaus: ausgezeichnet 2009 in Washington

Hubert Becher ist überzeugt vom Haus-im-Haus-System: demonstriert am Holzmodell.

pelte Haus“ gilt als Prinzip. Eine Luftschicht zwischen „zweiter Außenhaut“ und dem eigentlichen Haus innen – das zudem nach modernsten Prinzipien gedämmt ist – sorgt für Abschirmung.

Innovativ sind auch die Plus-Energiehäuser, die Architekten der TU Darmstadt entwickelt haben. Mit dem so genannten „surPLUShome“ gewannen sie auf der US-amerikanischen Solar Decathlon Ende 2009 in Washington einen ersten Preis. Die Urheber sprechen von „mobile working spaces“, „Fliegenden Bauten“: modular angelegt, in Holzständer-Konstruktion errichtet, sind sie jederzeit wieder abbaubar.

Das „Plus-Energie-Haus“ aus Darmstadt lockte in Washington D.C. tausende Besucher an.

Als Dachhaut wurde von Anfang an Plexiglas verwendet. Das Material gilt als extrem lichtdurchlässig, ist schlagfest und alterungsbeständig. „Ein gut isoliertes Innenhaus wird durch die zweite Außenhaut warm gehalten“, schildert Becher den Bautypus. Erstellt sind die Häuser in Holzkonstruktion – das Dach wird auf Wunsch an der Nordseite begrünt. Auf Photovoltaik verzichtet man aus prinzipiellen Erwägungen: der spätere Wartungsaufwand wird so vermieden. welt 1/2011


Die in der Fassade integrierte Photovoltaik – mit Strom erzeugenden Zwischenschichten – besteht im Grundaufbau hauptsächlich aus Plexiglas. Der Prototyp eines solchen Gebäudes mit 167 Quadratmeter Fläche kommt auf 40 Tonnen Gewicht: davon entfällt die Hälfte auf Holz, allein zehn Tonnen wiegen Kunststoffe und Glasanteile. Martin Zeumer, Doktorand an der TU Darmstadt, ist überzeugt, dass die Erfahrungen mit den energieautarken mobilen Gebäuden sehr gut verwertbar sein werden bei umfangreichen Altbausanierungen im ganzen Land. o

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MAL IM JAHR Für nur 1 2 Euro

Internet: www.bio-solar-haus.de www.solardecathlon.tu-darmstadt.de Stefan Jehle ist freier Journalist. Er veröffentlicht u.a. in der regionalen Tagespresse in Karlsruhe und Stuttgart.

© Pitopia, Heinrich Fuchs, 2010

energie und klima

n!

Die neue zeo2 schleicht sich an Jahrzehntelang hatten die Menschen Angst vor dem Tiger. Jetzt haben sie Angst um den Tiger. Gelingt die Rettung der größten und schönsten Raubkatze der Welt? Nach dem Rummel um den Tigergipfel in St. Petersburg müssen die Tigerländer zeigen, ob ihr Aktionsplan mehr ist als nur ein Stück Papier. Der König des Dschungels braucht mehr Platz, mehr Beute, mehr Schutz vor seinem einzigen Feind: dem Menschen. Wenn wir den Tiger retten, retten wir ein wenig auch uns selbst!

Weitere Themen im Heft: 25 Jahre Tschernobyl: Interview mit Alexej Jablokow, dem früheren Umweltberater von Gorbatschow n Die Guten gegen die Guten: Warum sich Klima-und Naturschützer immer heftiger beharken n Zwerge unter Krebsverdacht: Schlüsselchemikalien der Nanotechnologie verursachen Tumore im Tierversuch n Asphaltorgie im Tierparadies: Tansanias Regierung will den Highway durch die Serengeti n Leben ohne Plastik: Wie eine Grazer Familie ganz ohne Kunststoff auskommt. n

Traditionswerkstoff mit neuen Qualitäten Als effizienter und kostengünstiger Werkstoff zur Dämmung hat sich Plexiglas tausendfach bewährt. Im Februar besuchten Journalisten auf Einladung der DUH UmweltschutzService GmbH zwei preisgekrönte Anwendungsbeispiele in St. Alban (nahe Bad Kreuznach, RheinlandPfalz) und auf dem Gelände der TU Darmstadt (Hessen). Ziele der Reise waren auch das Produktionswerk „Evonik Röhm“ in Weiterstadt, das seit Generationen Plexiglas erzeugt und das Unternehmen „Krall Kunststoff-Recycling“ in Elsenfeld/Hessen, das Plexiglas zu 100 Prozent recycelt. (ag)

Ja, ich abonniere zeo2 zum Preis von 12 Euro jährlich. Online abonnieren oder verschenken unter www.zeozwei.de Ausfüllen, ausschneiden, eintüten, ab die Post! zeo2-Vertrieb - Regional & Gut Hans-Gerd Staschewski, Arminius-Markthalle 2-4, 10551 Berlin Tel.: 0180-3-9362226 Fax: 0180-3-9362229 E-Mail: zeozwei@regionalundgut.com oder abo@zeozwei.de Ich ermächtige den zeo2-Vertrieb widerruflich, die Abonnementbeträge von unten stehendem Konto im Lastschriftverfahren einzuziehen.

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29 Datum, Unterschrift DUHwelt 1/2011


Energiesparlampen, aber sicher! Manch ein Verbraucher ist verunsichert und befürchtet Gefahren durch Quecksilber. Doch im Normalbetrieb entweicht das giftige Schwermetall nicht.

n Energiesparlampen enthalten geringe Mengen Quecksilber, aber nur falls eine Lampe zu Bruch geht, kann das Quecksilber entweichen. Quecksilber ist ein leicht flüchtiges Metall und verdampft bei Zimmertemperatur. Deshalb sollte man dann zuerst das Fenster öffnen und den Raum für einige Minuten verlassen. Danach die Splitter aufsammeln oder vorsichtig mit einem Blatt Papier zusammenkehren. Einen Staubsauger sollte man nicht verwenden, da dieser das Quecksilber in der Luft verteilen würde. Die Reste der zerbrochenen Lampe luftdicht verpacken (zum Beispiel in ein Schraubglas) und dann – wie auch jede ausgediente, heil gebliebene Energiesparlampe – auf dem Wertstoffhof oder am Schadstoffmobil zur fachgerechten Entsorgung abgeben.

metalls. Hochwertige Energiesparlampen mit einer langen Brenndauer ersparen daher der Umwelt mehr Quecksilber als sie selber enthalten. Denn die klimascho-

nenden Lampen verbrauchen bei gleicher Helligkeit bis zu 80 Prozent weniger Strom als eine Glühbirne und haben eine vielfach höhere Lebensdauer. >

Dreifach Sparer

Die Vorteile überwiegen Obwohl Energiesparlampen geringe Mengen Quecksilber enthalten, sind sie für Umwelt und Verbraucher sinnvoll. Glühlampen verursachen durch ihren höheren Energiebedarf sogar höhere Quecksilberemissionen als Energiesparlampen. Beim deutschen Strommix, mit einem hohen Anteil von Strom aus Kohleverbrennung, werden nach Berechnungen des Öko-Instituts pro Kilowattstunde 0,0147 Milligramm Quecksilber emittiert. So verhindert jede gesparte Kilowattstunde auch den zusätzlichen Ausstoß des giftigen Schwer-

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Quelle: Lightcycle

Eine Energiesparlampe schneidet auf allen drei wichtigen Gebieten besser ab als eine Glühlampe. Allein durch den wesentlich geringeren Stromverbrauch werden bei der Nutzung von Energiesparlampen auch viel geringere Mengen Kohlendioxid (CO2) und Quecksilber emittiert. Es wurde eine 60 Watt-Glühlampe mit einer gleich hellen 11 Watt-Energiesparlampe verglichen. Grundlage der Berechnung war die jährliche Emissionsmenge bei einer täglichen Brenndauer von drei Stunden.

* Der Stromverbrauch einer Energiesparlampe verursacht 0,18 mg Quecksilber-Emissionen. Das in der Energiesparlampe enthaltene Quecksilber (0,44 mg) gelangt bei ordnungsgemäßer Entsorgung nicht in die Umwelt.

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KREISLAUFWIRTSCHAFT

Einkauftipps Wie bei jedem anderen Produkt gibt es auch bei Energiesparlampen Qualitätsunterschiede. Gutes kostet zwar etwas mehr, hält dafür aber länger und ist somit auf Dauer billiger. Unabhängige Testberichte, zum Beispiel von der Stiftung Warentest oder der Initiative EcoTopTen des Öko-Institut e.V. helfen bei der Kaufentscheidung. Auch die folgenden Kriterien helfen Ihnen beim Kauf von Energiesparlampen:

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Form Energiesparlampen gibt es mittlerweile in vielen verschiedenen Formen für große und kleine Lampenfassungen, so dass sie in fast jeder Leuchte eingesetzt werden können. Es gibt sie in der klassischen Glühbirnenform, der Kerzenform bis hin zu Strahlern.

s

Bruchsicherheit Einen besonders guten Schutz vor Lampenbruch bieten Energiesparlampen in Glühlampenform, die zusätzlich mit einer Silikonschicht ummantelt sind. So ist das Entladungsrohr, das das Quecksilber enthält, weitgehend vor Bruch geschützt. Man sollte beim Kauf auch auf einen niedrigen Quecksilbergehalt unter zwei Milligramm achten.

s

Lichtfarbe Moderne Energiesparlampen bieten ein breites Spektrum an Lichtfarben. Die Farben reichen von „tageslichtweiß“ (eher kaltes Licht) über „warmweiß“ (ähnlich dem Licht einer Glühlampe) bis „extra-warmweiß“. Es gibt auch dimmbare Energiesparlampen. Achten Sie auf deren spezielle Kennzeichnung, denn nicht jede Energiesparlampe ist für einen Dimmschalter geeignet. (fm) o

Internet: www.duh.de/energiesparlampe.html

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Mehrweg-Innovationspreis: Kreative Ideen für Glas-Mehrweg gesucht n Die Deutsche Umwelt-

hilfe und die Stiftung Initiative Mehrweg schreiben gemeinsam den vierten Mehrweg-Innovationspreis aus. Gesucht werden herausragende Leistungen und Initiativen, die zu einfallsreichen und innovativen Weiterentwicklungen im Bereich der Glas-Mehrwegsysteme beitragen.

An der Ausschreibung können Abfüller von Lebensmitteln, Verpackungshersteller, Handelsunternehmen, aber auch wissenschaftliche Institute, engagierte Gruppen und Einzelpersonen teilnehmen. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 30. April 2011. o

Kontakt: Deutsche Umwelthilfe e.V., Thomas Fischer, Tel. 030 2400867-43, E-Mail: fischer@duh.de

Pfandpflicht gilt auch bei eBay DUH-Recherchen haben ergeben, dass Händler bei Getränkeverkäufen über das Internet-Portal eBay gegen die Pfandpflicht verstoßen. n Einweg-Plastikflaschen, Getränkedosen oder Einweg-Glasflaschen – all diese unökologischen Verpackungen sind pfandpflichtig, wenn sie Bier, Wasser, Erfrischungsgetränke oder alkoholische Mischgetränke enthalten. Testkäufe und Recherchen der DUH haben den illegalen pfandfreien Verkauf von Getränken über eBay aufgedeckt.

Insgesamt hat die DUH mehr als 200 ordnungswidrige pfandfreie Angebote von Getränken in Dosen und Plastikflaschen an eBay gemeldet. eBay hat die angezeigten Angebote zwar gesperrt und die Verkäufer verwarnt, sieht sich aber bislang nicht in der Pflicht, den ordnungswidrigen Verkauf einzudämmen. Die DUH fordert das Internetportal auf, sich nicht für rechtswidrige Verkaufspraktiken missbrauchen zu lassen. Die eBay AG muss den pfandfreien Verkauf pfandpflichtiger Getränke in Deutschland konsequent ahnden, indem solche

Angebote gelöscht und kriminelle Verkäufer gesperrt werden. Viele Lebensmittelhändler vertreiben ihre Produkte inzwischen über das Internet. Ihre Kunden sind beispielsweise Vereine und Gastronomen. Plastik-Einwegflaschen und Dosen müssen seit 2003 mit 25 Cent bepfandet werden. Durch das so genannte „Dosenpfand“ – korrekt heißt es Einwegpfand – wird zum einen die Landschaftsvermüllung eingedämmt, da die Verbraucher gegen Rückerstattung des Pfandes ihre Getränkeverpackungen wieder im Handel abgeben können. Zum anderen führt das Pfand zu hohen Rücklaufquoten von Einweg-Getränkeverpackungen für ein stoffliches Recycling. Durch den Verkauf von Einweggetränken ohne Pfand landen Getränkedosen und Plastikflaschen im Hausmüll oder in der Landschaft, wodurch wertvolle Rohstoffe verloren gehen. (tf) o

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Verkehr

DUH fordert Plakettenpflicht für Baumaschinen Abgase von Baumaschinen gelangen immer noch ungefiltert in die Luft. Sogar in Umweltzonen gilt eine Ausnahmeregelung. n Baumaschinen sind mit ihren leis-

tungsstarken, häufig alten Motoren und zeitintensiver Nutzung für 30 Prozent der innerstädtischen verkehrsbedingten Feinstaubemissionen verantwortlich. Trotzdem sind sie im gesamten Bundesgebiet generell von der Plakettenpflicht befreit. Die DUH fordert, dass Baumaschinen analog zu Pkw, Transportern und Lkw je nach Emissionsklasse einer Plakettenfarbe zugeordnet werden und dass nur noch saubere Maschinen in belasteten Städten zum Einsatz kommen dürfen.

Stuttgart 21: Die DUH im Streit mit der Bahn Die Deutsche Bahn hat sich verpflichtet, dass seit dem 1. Februar 2011 bei den

Ist Ihre Autoklimaanlage freundlich zur Umwelt? n Machen Sie mit bei unserer Online-Umfrage! Der Verkehrsclub Deutschland und die DUH gehen der Frage nach: Was wissen Verbraucher über Autoklimaanlagen und deren Umweltauswirkungen? Für jede Antwort werden Sie mit nützlichen Informationen belohnt! www.umfrage-autoklimaanlage.de Förderer: PRO KLIMA wird im Rahmen des EU-Programms LIFE+ gefördert.

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Weiter wie bisher? Auf der Großbaustelle Stuttgart 21 sind offensichtlich noch immer ungefilterte Baufahrzeuge unterwegs.

Bauarbeiten für Stuttgart 21 nur noch Baumaschinen und Fahrzeuge mit Dieselrußpartikelfilter zum Einsatz kommen. Das ist das Ergebnis eines vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart geführten Verfahrens. In einem Vergleich hat die Bahn allen inhaltlichen Forderungen eines von der DUH unterstützten Stuttgarter Bürgers, der in unmittelbarer Nähe zur Großbaustelle wohnt, zugestimmt. Um sich selbst zu überzeugen, dass die Auflagen aus dem Vergleichsbeschluss eingehalten werden, hatte die DUH vergeblich um das Betretungsrecht für die Baustelle gebeten. Von außerhalb war am 1. Februar jedoch erkennbar, dass ungefilterte Lkw und Baufahrzeuge auf der Baustelle im Einsatz waren. Die DUH forderte daraufhin das Eisenbahnbundesamt auf, einen sofortigen Stopp der Bauarbeiten zu verfügen. Auch in den folgenden Wochen wird die DUH auf den Nachweis über die im Vergleichsbeschluss festgelegten Maßnahmen bestehen.

Korrekt wäre hier die grüne Plakette, die es aber nur für Fahrzeuge mit Dieselpartikelfilter gibt.

Die Plakettenregelung hilft der Luft Immer mehr deutsche Städte setzen sich für gute Luftqualität ein. Messwerte aus der Berliner Umweltzone belegen die Wirksamkeit von Einfahrverboten: Dort sanken Dieselrußemissionen um 30 Prozent und Stickoxidwerte um 19 Prozent. Der Senat verfolgt seine Luftreinhaltestrategie konsequent. In der Hauptstadt haben Polizei und Ordnungsamt im vergangenen Jahr rund 45.000 Verwarnungen an Autofahrer verschickt, die ohne korrekte Plakette in der Umweltzone unterwegs waren. (dsp) o welt 1/2011


Verkehr

Fahrzeugindustrie muss mehr zum Klimaschutz beitragen n Vans, Transporter, Pritschenwagen

und Co. müssen ab 2016 in der Europäischen Union einen Grenzwert von 175 Gramm CO2 pro Kilometer einhalten. Dies regelt eine neue EU-Verordnung.

1. Platz Cartoon Wettbewerb: Marcus Wilke

Rußfrei mit Witz Ruß lässt die Arktis schmelzen. Diese Botschaft hat die Kampagne „Rußfrei fürs Klima“ in den Mittelpunkt eines Cartoonund Kurzfilm-Wettbewerbs gestellt. Im Januar wurden die Preisträger gekürt. n Den ersten Platz unter den Cartoons

erzielte Marcus Wilke, Cartoonist und Illustrator aus Berlin. Sein Beitrag mit dem Titel „Asylanträge“ veranschaulicht die Folgen der Erderwärmung für die Tiere in der Arktis. Die Aussage und zeichnerische Umsetzung überzeugten die Jury. Marcus Wilke kann sich über ein Preisgeld von 1.500 Euro freuen. Simon Kaiser und Yannik Markworth von der Medienakademie Hamburg zeigen in ihrem Kurzfilm mit Witz und Ironie: Rußschleudern sind uncool! Und nicht einmal ein junger und smarter Frauenheld kann die weiblichen Fans beeindrucken, wenn er ein Auto mit roter Plakette 2. Platz Cartoon Wettbewerb: Christian Depenbusch

Verdammter Ruß, das ist schon das vierte Dach in diesem Jahr

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fährt. Die beiden jungen Filmemacher erhielten 3.000 Euro Preisgeld. Zahlreiche Kreative, vom Hobbyzeichner bis hin zum Profi-Cartoonisten aus ganz Deutschland, sendeten Wettbewerbsbeiträge ein. Die Kampagnenträger BUND, NABU, DUH und Verkehrsclub Deutschland hatten Vertreter in die Jury entsandt. (ag) o

Immerhin zwingen solche Gesetze die Hersteller zum Bau effizienterer Fahrzeuge. Doch die Deutsche Umwelthilfe bewertet die Zielvorgabe für die leichten Nutzfahrzeuge als zu schwach. Auch das für 2020 beschlossene Langzeitziel von 147 Gramm CO2 pro Kilometer könnte ambitionierter sein. Analog zu den Grenzwerten für Pkw müssen leichte Nutzfahrzeuge ab 2016 den so genannten Flottengrenzwert einhalten. Dies bedeutet, dass der durchschnittliche Ausstoß aller innerhalb eines Jahres verkauften Neufahrzeuge eines Herstellers den CO2-Grenzwert nicht überschreiten darf. Andernfalls drohen Strafzahlungen. Hersteller von leichten Nutzfahrzeugen müssen ab 2016 einen CO2-Grenzwert beachten.

Internet: Wählen Sie auf www.blackcarbon.de den Menüpunkt „Die Kampagne“ und gehen Sie weiter zu „Cartoon Wettbewerb“ und „Kurzfilmwettbewerb“.

3. Platz Cartoon Wettbewerb: Kristina Ruprecht

Derzeit in der EU neu zugelassene leichte Nutzfahrzeuge emittieren im Durchschnitt 203 Gramm CO2 pro Kilometer. Mit der Einführung des neuen Grenzwerts 2016 wird eine Minderung um 14 Prozent erreicht. Die EU-Kommission hat ein Forschungsvorhaben auf den Weg gebracht, das die Messung von CO2Emissionen von schweren Fahrzeugen über 12 Tonnen ermöglichen soll. Eine geeignete Messmethode ist die Voraussetzung für eine CO2-Regulierung für diese Fahrzeuggruppe. (ag) o

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menschen für natur

Sie sind uns wichtig! Die DUH dankt Ihnen für die Unterstützung im vergangenen Jahr! Das Vertrauen zahlreicher Naturfreunde ist uns etwas wert: Transparenz, Verlässlichkeit und Service.

s

Resümee und Ausblick: Unsere Jahresberichte In unserem informativen und reich bebilderten Jahresbericht 2010 bekommen Sie Einblicke in die verschiedenen Arbeitsbereiche der DUH, vom Naturschutz über Energie- und Klimaschutz, Verbraucherschutz bis hin zu Umweltbildung. Zudem gibt der Bericht Auskunft zu Personal, Verwaltung und Mittelverwendung bei der DUH. Wir senden Ihnen unseren Jahresbericht gerne kostenlos zu. Sie finden unsere Jahresberichte auch im Internet unter www.duh.de/jahresberichte.html

s

Aktuelle Themen: DUHwelt

Fachwissen, Kompetenz und Engagement sind der Nährboden, auf dem viermal im Jahr die DUHwelt entsteht. Umfassend und lesefreundlich präsentieren wir Ihnen Neues aus unseren Arbeitsbereichen. Hochwertige Beiträge liefern Denkanstöße zur aktuellen Umweltpolitik.

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Sie sind uns wichtig! Das Jahrestreffen von „Menschen für Natur“ bietet Ihnen neben Umweltbildung mit Vorträgen und Exkursionen in faszinierende Landschaften auch die Begegnung mit Mitarbeitern und Projektpartnern der DUH. Im vergangenen Jahr führte die Reise in den Großstadt-Dschungel von Berlin und zur Verleihung des DUH-UmweltMedienpreises. Fachkundige Führungen und die Begegnung mit Experten des Naturschutzes machen das Jahrestreffen der Spender zu einem lehrreichen Erlebnis.

Transparenz: Blick hinter die Kulissen

Gerne registrieren wir Sie unverbindlich als Interessent für unser Spendertreffen. Die Einladung und das Programm werden Ihnen rechtzeitig zugeschickt.

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Bitte empfehlen Sie die DUHwelt auch Ihren Freunden. Bei Adressangabe schicken wir ihnen gerne ein Probeexemplar.

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n Die DUH muss jedes Projekt über Spenden, Zuschüsse von öffentlichen oder privaten Institutionen oder andere externe Mittel finanzieren. Ihre private Spende ist ein wichtiger Baustein für unsere Aufgaben und Ziele im Naturund Umweltschutz. Guter Service ist für uns selbstverständlich, deshalb können Sie für Ihre Spende auch einiges von uns erwarten:

Service: Spendenbescheinigung

Zahlreiche Spendenbescheinigungen hat die Radolfzeller Geschäftsstelle schon zu Beginn des Jahres verschickt. Dies ist ein besonderer Service für Sie. Denn bei Einzelspenden bis 200 Euro müssten Sie den Einzahlungs- oder Buchungsbeleg für das Finanzamt sorgfältig aufbewahren. Die DUH hingegen erstellt auch für Ihre kleinen Spenden eine übersichtliche und komfortable Jahresquittung. Falls Sie bisher schon im Jahresverlauf Einzelquittungen erhalten: Bitte prüfen Sie, ob eine Umstellung auf die jährliche Bescheinigung für Sie vorteilhaft wäre. So können wir Verwaltungskosten und Ressourcen einsparen. Eine Spende an die DUH ist wirksam für Natur und Umwelt. Machen Sie mit! Ihre Ansprechpartnerin: Annette Bernauer, Tel. 07732 9995-60 bernauer@duh.de

■ Bildnachweis: Titelseite: Kiebitz, K. Wernicke/Naturfoto-Online; S. 3: A. Busch (o), M. Kessler/ Pixelio (m), R.B./Pixelio (u); S. 4: O. Hahn/hahn-film (o), J. Hempel/wikimedia (m.l.), Pitopia/P. Jobst/2007 (m.r.), GNF-Archiv (u.l.), H. Hoeck (u.r.); S. 5: aleo solar AG (o.l.), A. Trepte/photo-natur/wikimedia (o.r.), Lightcycle (m.l.), S. Jehle (m.r.), P. Weiberg (u); S. 6: Die Klimaallianz (l), B. Brobeil/NABU LV BadenWürttemberg (r); S. 7: Deutsche Telekom (u); S. 8: Marine PhotoBank (o); S. 10: R. Erl/Naturfoto-Online (m), J. Raff/Naturfoto-Online (l.o.), O. Hahn/hahn-film (l.u.); S. 11: Dr. E. Nerger/Naturfoto-Online (m), J. Schiersmann/Naturfoto-Online (r.o.), O. Hahn/hahn-film (r.u.); S. 12: obs/Deepwave e.V./S. Koschinski (o), H. Bäsemann (u); S. 13: L. Wellmann; S. 14: BUND Thüringen (o., m.), H. Hillewaert/wikimedia (u); S. 15: A. Bernauer (o.l.), NABU LV Köthen (o.r.), I. Meißner (u); S. 16: Svdmolen/CC-By-2.5./wikimedia, Karte: C. Göcke; S. 18: H. Hoeck; S. 19: GNF-Archiv; S. 20: GNF-Archiv (l), unfccc (r); S. 21: GNF-Archiv; S. 22: J. Raff/Naturfoto-Online (o., m.l.), A. Trepte/photo-natur/wikimedia (m.r.), H. Hillewaert/CC-BySA-3/wikimedia (u); S. 23: O. Hahn/hahn-film (l), Dr. E. Nerger/Naturfoto-Online (r); S. 24: S. Schulz; S. 25: Stadt Prenzlau (o), Gemeinde Saerbeck (u); S. 26: Rolf/Pixelio (o), R. Strum/Pixelio (u); S. 27: P. Langrock/Agentur Zenit (l), BSW-Solar/aleo (r); S. 28: A. Schmautz (o.l.), S. Jehle; S. 29: A. Schmautz (l); S. 30: Lightcycle; S. 31: Lichtcycle (l), DUH-Archiv (r); S. 32: P. Weiberg; S. 33: R. Strick/wikimedia (r); S. 34: A. Bernauer

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DUHmarkt

Über ihre DUH Umweltschutz-Service GmbH vertreibt die DUH Bücher und Broschüren zur Umweltbildung. Eine kleine Auswahl stellen wir Ihnen hier vor. Die Versandkostenpauschale für die hier angebotenen Produkte beträgt  3,50.

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Urwälder Deutschlands Georg Sperber, Stephan Thierfelder, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 2005, Bildband, 160 Seiten, spektakuläre Farbfotos

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Die sechsseitigen Informationsblätter behandeln die wichtigsten Themen des Natur- und Umweltschutzes. Stückpreis 0,50 Euro, bei größeren Abnahmemengen Rabatt auf Anfrage.

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Atlas der Globalisierung spezial. Klima Le Monde diplomatique (Hrsg.), broschiert, 96 Seiten, über 100 farbige Karten und Schaubilder, taz Verlag, 2008 E 10,00 Bestell-Nr: 2047

Klima Prof. Dr. Mojib Latif, Fischer Verlag, 2004, Sachbuch, 130 Seiten; Eine bündige Darstellung der wissenschaftlichen Grundlagen der Klima­forschung und der Prognosen für die Entwicklung des Klimas im 21. Jahrhundert.  8,95 Bestell-Nr: 2045

Ihre private Ökobilanz Ulrike Fokken Linde Verlag Wien 2007 192 Seiten, broschiert Durch kluges Verhalten kann man Energie und Geld sparen. Ein Ratgeber mit überraschenden Fakten und ausführlichen Checklisten, die dazu anregen, umweltschonend zu leben.  9,90 Bestell-Nr: 2069

Mythen der Atomkraft Gerd Rosenkranz Wie uns die Energielobby hinters Licht führt, oekom-Verlag, 110 Seiten, erschienen: März 2010 E 8,95 Bestell-Nr: 2075

Unter Strom Ulla Gahn, Pendo Verlag, 2008, broschiert, 200 Seiten; Während andere noch über das Klima debattieren, ergreift Ulla Gahn die Initiative und organisiert Stromwechselpartys bei denen sie alle nötigen Informationen vermittelt. Ein Buch, das Mut macht und zum Mitmachen einlädt. 1/2011 2067 E 16,90 welt Bestell-Nr:

Informationsblätter:

Mit Gift und Genen Marie-Monique Robin Wie der Biotech-Konzern Monsanto unsere Welt verändert, gebunden, Verlag: DVA Sachbuch  19,95 Bestell-Nr: 2073

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und Defizite im Vogelschutz

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die Wale ● Soziale Faltenwespen ● Kleinwale in Nord- und Ostsee ● Grundwasser ● Aktion Biberschutz ● Lebendiger Neckar ● Lebendige Elbe ● Energie aus lebendigen Wäldern ● Lebendige Werra ● Lebendige Radolfzeller Aach ● Lebendige Donau ● Lebendige Weser Ich bestelle folgende Artikel: Bestell-Nr.

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Störfall mit Charme Bernward Janzing Die Geschichte der Schönauer Stromrebellen, 128 Seiten, farbig bebildert, dold.verlag  18,00 Bestell-Nr: 2074

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