Jahresbericht 2021

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Agrarwende

» Wir fordern ein starkes Lieferketten­ gesetz, ein Gesetz gegen die importierte Entwaldung auf EU-Ebene und wir setzen wichtige Hebel in Bewegung für eine Agrar- und Fleischwende. « Reinhild Benning, Teamleiterin Landwirtschaft

Agrarwende ohne Extrawürste für die Fleischindustrie

E

s geht auf keine Kuhhaut, was die Fleischindustrie in Deutschland zu verantworten hat. Die Ausbeutung von Mitarbeitenden an Schlachthöfen mit Tausenden Covid-Erkrankten. Bauern und Bäuerinnen, die trotz subventionierter Megaställe – oder gerade deshalb – keine kostendeckenden Preise erhalten. Deutschland drohen bis zu 800.000 Euro täglich an EU-Strafzahlungen, weil Bund und Länder die EU-Wasserschutzregeln nicht umsetzen. Zu viel Gülle aus Massentierhaltungen darf dennoch weiter auf viel zu wenig Fläche ausgebracht werden und verursacht steigende Wasserkosten. Und

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da ist der Artenverlust, weil auf überdüngten Flächen und in überdüngten Gewässern nur noch sehr wenige Arten einen Lebensraum finden. Daher hat die DUH sowohl die Bundesregierung als auch die Regierungen von Niedersachsen und NRW verklagt und begleitet dies mit Gutachten und Expertisen. Regenwald im Tierfutter Statt direkt für Lebensmittel werden in Deutschland 60 Prozent der Agrarfläche für den Futtermittelanbau

Fotos: privat (o.l.), mixalina/stock.adobe.com (o)

Auch wenn Fleischkonsum und –produktion in Deutschland und der EU stagnieren oder sogar leicht sinken, treiben die Exportinteressen der Fleisch- und Milchindustrie die Industrialisierung der Tier­ haltung voran. Um Tierleid, Umwelt- und Klimaschäden künftig zu vermeiden, setzt sich die DUH für eine weitreichende Ernährungs- und Agrarwende ein.


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