DUHwelt DAS MAGAZIN DER DEUTSCHEN UMWELTHILFE
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DUH welt 1/2005
GEO-Tag der Artenvielfalt – Machen Sie mit! Internationaler Elbebadetag am 17. Juli 2005 Bürger und DUH gegen Luftverschmutzung 1
INTERN INHALT IM BLICKPUNKT
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Weltweit größter Nationalpark in Afrika
LEBENDIGE ELBE
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Elbebadetag 2005 Neues von der Elbe 25 Jahre Biosphärenreservat Mittlere Elbe
LEBENDIGE SEEN
Liebe Leserinnen und Leser, am 17. Juli 2005 wird an der Elbe wieder ein internationaler „Elbebadetag“ gefeiert. Dass wir gemeinsam mit dem Verlagshaus Gruner + Jahr und vielen Partnern vor Ort erneut einen solchen Badetag begehen können, ist Beleg dafür, dass sich die ökologische Situation an der Elbe dauerhaft verbessert hat. Dazu haben vor allem massive Investitionen in Kläranlagen und der Zusammenbruch einer extrem umweltschädlichen Schwerindustrie entlang des Flusses beigetragen. Offenbar sind aber auch die Selbstheilungskräfte der Elbe wieder so weit intakt, dass sich zeitweilige Verschlechterungen wie nach dem verheerenden Hochwasser vor zwei Jahren von selbst regulieren. Vor drei Jahren haben uns Kritiker vorgeworfen, dass es an der Elbe eigentlich keinen Grund zum Feiern gäbe. Der drohende Bau von Staustufen und die Kanalisierung des Flusses ist ebenso wenig vom Tisch wie die geplante Vertiefung der Unteren Elbe. Das Alte Land, eine einzigartige Kulturlandschaft vor den Toren Hamburgs, ist von Plänen zur Erweiterung des Airbusgeländes bedroht. Darf man angesichts solcher Fakten überhaupt ans Feiern denken? Ich bin der Meinung, dass ein Elbebadetag gerade wegen der anhaltenden Bedrohung der einmaligen Flusslandschaft notwendiger denn je ist. Erst wenn die Menschen entlang dieses herrlichen Flusssystems „ihre Elbe“ wieder in Besitz nehmen, kommen wir mit unseren Forderungen nach Erhalt dieser Landschaft einen wichtigen Schritt weiter. Mit dem Elbebadetag zeigen wir, dass der Wert dieser Landschaft nicht darin liegt, dass einige wenige Europaschiffe Massengüter, die keiner mehr so richtig braucht, darauf transportieren. Mit dem Badetag machen wir deutlich, dass der Wert dieses Flusses nicht darin liegt, eine „Flächenreserve“ für den Bau von Flugzeuglandebahnen zu sein. Der Wert dieser einmaligen Landschaft liegt in der Lebensqualität, die die Elbe den Anliegern und den Touristen bietet. Und genau dafür steht der Elbebadetag – ein Symbol, dessen Bedeutung für den Schutz der Elbe nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Dass diese Strategie an der Elbe gut und erfolgreich ist, mag man auch daran ermessen, dass unser Badetag in ganz Europa Nachahmer gefunden hat. Das European Rivers Network (ERN) ruft in diesem Jahr erstmalig zum „Big Jump“ – zum „großen Sprung“ – auf. Nach der Vorstellung der Macher vom ERN sollen an vielen großen Flüssen Europas am 17. Juli Badefeste stattfinden. Die DUH und ihre Partner freuen sich, für diesen europäischen Flussbadetag mit unserem Elbeprojekt Pate gestanden zu haben. Bleibt mir nur noch, Sie ganz herzlich dazu einzuladen, mit uns am 17. Juli an der Elbe zu feiern. Die entsprechenden Veranstaltungen können Sie demnächst auf unserer Homepage nachlesen. Ihr
Prof. Dr. Harald Kächele Bundesvorsitzender Deutsche Umwelthilfe e.V. DUH welt 1/2005
Viktoriasee „Bedrohter See des Jahres 2005“ UNESCO-Weltkulturlandschaft Bodensee 10. Internationale Living Lakes-Konferenz Solarschiff-Netzwerk in Aktion Tsunami-Folgen für Living Lakes-Partner
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NATURSCHUTZ INTERNATIONAL
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Natur-Mitgift der neuen EU-Länder
LEBENDIGE FLÜSSE Gefahr für die Oder
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DUH-MARKT
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NATURSCHUTZ IN DEUTSCHLAND GEO-Tag der Artenvielfalt Schreiadler in den Wäldern Vorpommerns Naturschutz in Kürze Der Zauber des Kranichs
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ENERGIE UND KLIMA Herbstmeister der Solarbundesliga Interview mit Dr. Norbert Schäffer Kampagne „SolarLokal“ jetzt bundesweit
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DUH-AKTIV
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UMWELT UND WIRTSCHAFT Feinstaub: Erstmals Klage für saubere Luft Verbrauchskennzeichnung für neue Autos Eine Reise zum Traditionswerkstoff Glas HAND IN HAND Fonds fördert Baumschule
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MENSCHEN FÜR NATUR
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IMPRESSUM Zeitschrift für Mitglieder und Förderer der Deutschen Umwelthilfe e.V. Herausgeber: Deutsche Umwelthilfe e.V., Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell, Tel.: 07732/99 95-0, Fax: 07732/99 95-77 http://www.duh.de, E-mail: info@duh.de V.i.S.d.P.: Jörg Dürr-Pucher, Jürgen Resch Redaktion: Prof. Dr. Gerhard Thielcke, Thomas Giesinger Gestaltung: Claudia Kunitzsch, Barbara Kleemann Druck: Wachter GmbH, Bönnigheim Anzeigen: Jörg Dürr-Pucher; es gilt die Anzeigenpreisliste 2004 Verlag und Vertrieb: DUH Umweltschutz-Service GmbH, Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft Köln (BLZ 370 205 00) 8 190 002 Gedruckt auf 100 % Recycling-Papier Fotos: Titelfoto: Tagpfauenauge/Vladimir N. Medvedev/Naturfoto-Online; S. 3: BUND Berlin; S. 4/5: U. Doerner (o), Kopf Solardesign (u); S. 6: DUH; S. 7: G. Thielcke (o), E. P. Dörfler (u); S. 8: G. Thielcke (o), Dr. P. Wernicke (u); S. 10: S. Hörmann; S. 11: OSIENALA (o), S. Hörmann (m), Roland Seitre/SAVE (u); S. 12: Bodensee-Stiftung und Partner, A. Hafen; S 13: CLEAR; S. 14: Kopf AG, Dr. Erhard Nerger/Naturfoto-Online (o); DUH/GNF (u); S. 15: Nagenahiru Stiftung; S. 16: C. M. de Martin; S. 18: BUND Berlin; S. 19: C. M. de Martin (o), Lebendige Werra (u); S. 22: T. Stephan/GEO; S. 23: Ökostation Freiburg (o), O. Hahn (u); S. 24: Dr. P. Wernicke (o), R. Schmidt/NABU Nordvorpommern (u); S. 26: A. Schulz-Benick (o), Dr. P. Wernicke (u); S. 27: E. Arendt/H. Schweiger; S. 29: Markus P. Stähli/ Naturfoto-Online; S. 30: DUH; S. 32: O. Hahn (o), Neues Deutschland (u); S. 34: BUND; S. 35-37: DUH; S. 38: Bäume für Menschen; S. 39: R. Kirchmann (o), DUH Nord (u); S. 40: B. Jahn Heftpreis: € 1,50
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April 2005
IM BLICKPUNKT
Weltweit größter Nationalpark in Afrika Grenzgebiete Südafrikas, Mosambiks und Simbabwes sollen zu einem riesigen Nationalpark verschmelzen, der den Namen Friedensnationalpark trägt. Zählt man geschützte Gebiete hinzu, die an den Friedensnationalpark grenzen, ergibt das eine Fläche von 100.000 Quadratkilometern. Das ist ein Gebiet, das größer ist als Portugal. Die Präsidenten der drei Staaten Thabo Mbeki (Südafrika), Joaquim Chissano (Mosambik) und Robert Mugabe (Simbabwe) haben eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Der Friedensnationalpark soll 38.600 Quadratkilometer groß werden. Südafrikas 20.700 Quadratkilometer großer Krüger-Nationalpark wird ein Teil des neuen Nationalparks.
Lösung des Elefantenproblems? Es ist eine verrückte Situation: Einerseits gingen die Bestände des Afrikanischen Elefanten durch Wilderei von 1,3 Millionen auf 500.000 (1998) zurück, und andererseits drohen die Elefanten im Krüger-Nationalpark in Südafrika ihre eigenen Lebensgrundlagen und die vieler anderer Tiere zu zerstören. Denn mittlerweile leben im eingezäunten Krüger-Nationalpark 11.671 Elefanten, obwohl er nur 7.500 verkraftete. Leben hier mehr, verwandeln sie den Busch in Grasland
und Grasland schließlich in Steppe. Das wäre das aus für Giraffen, Impallas und viele andere Tierarten. Was tun? 1994 hatte man mehr als 300 Elefanten getötet. Um das nicht wieder tun zu müssen, hat man damit begonnen, Elefanten nach Mosambik umzusiedeln. Ob damit das Problem der Übervölkerung gelöst werden kann, ist offen. Diskutiert wird außerdem, Elefantenkühe mit einem Mittel zu spritzen, das eine Empfängnis für einige Zeit verhindert. Auch von Nashörnern gibt es im Krüger-Nationalpark inzwischen zu viele, denn in den letzten 50 Jahren hat sich ihr Bestand verzehnfacht. Inzwischen wurden bereits 3.000 Tiere nach Mosambik umgesiedelt. Dies ist die größte Umsiedlung von Tieren, die es bisher auf der Welt gab.
Zu viele Elefanten zerstören den Lebensraum von Giraffen (unten).
Wildhüter-Ausbildung In Mosambik werden für den erweiterten Nationalpark Wildhüter ausgebildet. Sie sollen nicht nur Wildtiere betreuen, sondern auch Touristen führen. Die südafrikanische Wirtschaft verdient an Touristen jährlich 7 Milliarden Euro. Auch die Politiker Mosambiks erwarten Einnahmen von Touristen, die den Friedens-Nationalpark besuchen. Die Ausbildung der Wildhüter in Mosambik finanziert die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau, mit der das deutsche Entwicklungsministerium eng zusammenarbeitet. Sie hat auch wesentlich dazu beigetragen, dass der Friedensnationalpark eingerichtet wird.
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IM BLICKPUNKT
Elefanten unterhalten sich über Entfernungen von bis zu zehn Kilometern (oben).
Neues über Elefanten Elefanten verständigen sich überwiegend mit Rufen, die Menschen nicht hören können, weil sie für uns zu tief sind. Erst mit speziellen Geräten war es möglich, solche Rufe aufzunehmen und für uns analysierbar zu machen. Bisher haben Wissenschaftler 70 verschiedene Elefantenrufe erfasst. Sie geben genaue Auskunft über die Absichten und den Zustand der Tiere. Das berühmte Trompeten ist ihnen nicht angeboren. Sie erlernen es mit vier Monaten. Gleichzeitig lernen sie, was das Trompeten bedeutet. In einem nächsten Schritt soll untersucht werden, ob Elefanten Dialekte ausbilden. Elefanten verständigen sich mit ihren Rufen über Entfernungen von bis zu zehn Kilometern. Das tun sie vor allem am Abend und am frühen Morgen. Dann werden ihre Rufe nicht wie am Tage durch die vom Boden aufgeheizte Luft gedämpft. Ein Elefant kann sich mit Artgenossen über Nahrungsquellen und Gefahren unterhalten und herausbekommen, wo es mögliche Partner gibt. Im südafrikanischen Pilanesberg-Park haben junge Elefantenbullen in fünf Jahren 40 Breitmaul-Nashörner getötet. Die Randalierer waren im Krüger-Nationalpark zu Waisen geworden. In Pilanesberg wachsen sie ohne Aufsicht durch erwachsene Tiere heran. Das führte zu ungewöhnlich hoher Erregbarkeit und Aggressivität. Erst die Ansiedlung erwachsener Bullen bremste die „Halbstarken“.
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DUH-Förderprojekte DUH-Förderprojekte
LEBENDIGE ELBE
Elbebadetag am 17. Juli 2005 Am 17. Juli 2005 veranstalten die Deutsche Umwelthilfe, das Verlagshaus Gruner + Jahr sowie zahlreiche Initiativen an der Elbe in Deutschland und
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Tschechien wieder gemeinsam einen Elbebadetag von der Quelle bis zur Mündung. Der Elbebadetag hat zum Ziel, die Europäische Wasserrahmenrichtlinie mit ihren Vorgaben bekannt zu machen und zur Akzeptanz notwendiger Maßnahmen beizutragen. Mit dieser Aktion soll bei den Menschen Begeisterung für die Idee geweckt werden, Flüsse und Bäche wieder zu Lebensadern der Landschaft zu machen, deren Auen wichtige Funktionen im ökologischen Hochwasserschutz erfüllen. Lebendige Flüsse sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen und Erholungsraum für den Menschen.
Der im März 2005 vorgelegte Bericht der Flussgemeinschaft Elbe erfasst in einem ersten von der EU-Richtlinie vorgegebenen Schritt die Ausgangssituation der Gewässer im Einzugsgebiet der Elbe. Anhand dieser Bestandsaufnahme müssen nun bis 2009 Maßnahmen erarbeitet werden, die den „guten Zustand“ der Gewässer bis 2015 zum Ziel haben. Auch wenn sich die Wasserqualität der Elbe in den letzten Jahren drastisch verbessert hat, bleibt noch viel zu tun. Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft sowie industrielle Einleitungen verschlechtern die Wasserqualität. Uferbefestigungen, Querbauwerke, Eindeichungen und andere künstliche Bauwerke beeinträchtigen die natürlichen Selbstreinigungskräfte der Elbe und ihrer Nebengewässer. Mit dem Elbebadetag wollen wir die Bürgerinnen und Bürger über das bis heute Erzielte informieren und ihnen die Bedeutung weiterer Anstrengungen für einen sauberen und naturnahen Fluss näher bringen.
Weitere Informationen zum Elbebadetag unter www.elbebadetag.de „Lebendige Elbe“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von:
Weitere Förderer des Projektes sind:
Partner des Projektes sind:
Wo finden am Elbebadetag 2005 Badefeste und Aktionen statt? 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25
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Otterndorf Krummdeich Brunsbüttel Brokdorf Kollmar Wedel Hamburg Lühe Winsen Hohnstorf Bleckede Neuhaus Hitzacker Dömitz Lenzen Schnackenburg Wittenberge Werben Ferchland Tangermünde Parey Hohenwarthe Barleben/Heinrichsberg Niegripp Magdeburg
26 Schönebeck 27 Glinde 28 Dessau 29 Wörlitz 30 Nehlitz 31 Coswig 32 Wittenberg 33 Pretzsch 34 Torgau 35 Strehla 36 Riesa 37 Nünchritz 38 Meissen 39 Dresden 40 Wehlen 41 Bad Schandau 42 Decín 43 Litomerice 44 Melnik 45 Lysá nad Labem 46 Hradec Králové 47 Vrchlabi (Elbquelle) 48 Spindleruv Mlýn
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Neues von der Elbe Erfolgsgeschichte Wulfener Bruch
Der geplante Saalekanal, der in die Elbe mündet, soll für sogenannte Europaschiffe mit 2,5 Meter Tauchtiefe gebaut werden. Der Kanal wird 80 Millionen Euro kosten. Der Bund verfügt offenbar trotz gegenteiliger Bekundung über große Mengen Geld, um sie für wirtschaftlich unsinnige Projekte auszugeben. Um solche Projekte durchzusetzen, lügen Mitarbeiter eines Amts, das dem Bundesverkehrsminister untersteht. Wann schickt Bundesverkehrsminister Stolpe diesen Leuten eine Abmahnung?
„Pro Elbe“ ausgezeichnet Außergewöhnliche Umstände erfordern außergewöhnliche Maßnahmen: Zum Schutz der Elbe führt die Bürgerinitiative „Pro Elbe“ viele Aktionen durch: Elbebadetage, die von der Deutschen Umwelthilfe initiiert werden, Bootstouren für Prominente und Radtouren sowie Andachten am Elbufer. Symbol des Engagements der Naturschützer ist der markante Magdeburger Domfelsen. Er soll nach den Vorstellungen der Bundeswasserstraßenverwaltung teilweise abgetragen werden, um Platz für einen zweispurigen Schiffsverkehr zu schaffen. Damit fiele der Rückstau in der Elbe fort. Die Weichholzaue wäre zum Austrocknen verurteilt. Die Bürgerinitiative „Pro Elbe“ erhielt den muna-Preis 2004 (muna = Mensch und Natur) in der Kategorie Kommunikation. Diesen Preis vergeben die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und das Zweite Deutsche Fernsehen.
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Die Bürgerinitiative „Pro Elbe“ demonstriert gegen den Elbeausbau.
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waren es 253 Tage. Diese Angaben stammen von der „Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH“ für die Elbe zwischen Dresden und Magdeburg.
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Das Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg hat im Dezember 2004 zum Raumordnungsverfahren erklärt: „Durch den vorgesehenen Saaleausbau erhalten die Industrieregionen Halle-Leipzig . . . . . einen leistungsfähigen Anschluss an das deutsche und europäische Wasserstraßennetz. Diese Regionen sind zukünftig ganzjährig mit einer wirtschaftlichen Abladetiefe erreichbar.“ Doch diese Aussage ist falsch, denn die ganzjährige Güterschifffahrt auf der Elbe ist nicht einmal ansatzweise gesichert. Auch im Jahr 2004 konnten Güterschiffe auf der Elbe an 178 Tagen nicht fahren, weil sie zu wenig Wasser führte. Im Jahr 2000
Przewalski-Pferd, robuster Landschaftspfleger im Wulfener Bruch.
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Wasser- und Schifffahrtsamt lügt
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Dank des großen Einsatzes von Uwe Knöfler und Andreas Wenk geht es im Wulfener Bruch, der zum Kreis Köthen in Sachsen-Anhalt gehört, weiter voran. Inzwischen verfügt der Kreisverband Köthen des Naturschutzbund Deutschland (NABU) über 145 Hektar Fläche in diesem Gebiet. Damit ist es möglich, 80 Hektar naturverträglich zu nutzen mit sechs Przewalski-Pferden und 40 Heckrindern. 2004 wurden 16 Kälber geboren. Trotz der Flächenerweiterung konnten zehn weibliche Tiere und ein Zuchttier in andere Projektgebiete abgegeben werden. Botaniker stellten auf den Viehweiden die seltenen Pflanzen Brenndolde und Spießblättriges Helmkraut fest. Auf diesen Flächen wachsen inzwischen 14 Rote-Liste-Arten. Brutvögel sind auf den Weideflächen unter anderen Kiebitz, Grauammer, Gold- und Rohrammer, Schafstelze, Feldlerche, Wiesenpieper, Braun- und Schwarzkehlchen. Als Gäste erscheinen Weißstorch, Brachvogel, Bekassine, Korn- und Wiesenweihe, Sumpfohreule und Raubwürger. Neben der DUH fördern vor allem die Frankfurter Zoologische Gesellschaft und das Vogelschutz Komitee dieses Projekt.
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25 Jahre Biosphärenreservat Mittlere Elbe 1979 hat die UNESCO das Biosphärenreservat Flusslandschaft Mittlere Elbe anerkannt. Es war die Keimzelle für das heutige Biosphärenschutzgebiet, das sich entlang von 400 Flusskilometern der Elbe über fünf Bundesländer erstreckt. Die Einrichtung dieses Schutzgebietes ist eine Erfolgsgeschichte des Naturschutzes in Deutschland.
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LEBENDIGE ELBE
Schutz der Biber hat an der Elbe eine lange Tradition.
Das vor 25 Jahren ausgewiesene Gebiet wurde schrittweise erweitert auf heute 1.200 Quadratkilometer. Das entspricht ungefähr der zweieinhalbfachen Fläche des Bodensees. Es ist inzwischen Teil des Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe, an dem Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein Anteile haben. In Sachsen-Anhalt liegt rund die Hälfte des Biosphärenreservats. Zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten sowie ihre Lebensräume stehen in diesem großen Gebiet unter strengem Schutz.
Biberschutz mit langer Tradition Im Gebiet des heutigen sächsich-anhaltinischen Biosphärenreservats haben
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vorausschauende Naturschützer schon 1929 damit begonnen, Biber zu schützen. Nur hier überlebte diese Art in Deutschland. Heute gibt es in diesem Teil der Elbelandschaft wieder 1.200 Biber. Er ist Markenzeichen und Sympathieträger des ganzen Gebietes.
Aktuelle Projekte Mit dem Projekt „Mittlere Elbe“ sollen Auenwälder zwischen den Mündungen von Mulde und Saale renaturiert werden. Dafür wird der Elbedeich zurückverlegt. Auenwald soll neu entstehen. Im Rahmen eines weiteren Projekts werden Hochwasserschäden repariert, unter anderem eine Stauanlage bei Wörlitz. Zerstörte Eichenquartiere im Dessau-Wörlitzer Gartenreich werden wieder mit Eichen bepflanzt.
Anerkennung vom BUND Ernst Paul Dörfler vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erklärte zum 25. Jahrestag der Anerkennung des Biosphärenreservats: „Die Erweiterung des Biosphärenreservats auf 400 Kilometer Flusslänge war nur möglich, weil die Elbe nicht zu einer technisch genormten Wasserstraße ausgebaut wurde, sondern ein relativ frei fließender Fluss mit naturnahen Ufern und Auen geblieben ist.“ Dies ist vor allem dem Engagement vieler Flussschützer zu verdanken.
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LEBENDIGE SEEN
Viktoriasee ist „Bedrohter See des Jahres 2005“ Der faszinierende Viktoriasee am Ursprung des Nils ist akut durch den dramatischen Fischrückgang, die Zerstörung der Ufervegetation und die wachsende Verarmung der am See lebenden Bevölkerung gefährdet. Mit der Erklärung zum „Bedrohten See des Jahres 2005“ will der Global Nature Fund (GNF) weitere Schutzmaßnahmen für den gefährdeten See in Ostafrika erreichen. „Allein am kenianischen Ufer des Sees stieg die Zahl der Fischer aufgrund der schlechten Wirtschaftslage in den letzten Jahren stark an und liegt mit 55.000 fast doppelt so hoch wie von Experten empfohlen“, kommentiert Dr. Obiero Onganga von der Umweltschutzorganisation OSIENALA die starke Überfischung. OSIENALA ist die kenianische Partnerorganisation des GNF im weltweiten Seennetzwerk Living Lakes. Vor 50 Jahren gab es noch über 500 verschiedene Fischarten im Viktoriasee. Über die Hälfte von ihnen sind heute ausgestorben, viele der verbliebenen Arten wurden drastisch reduziert. Neben der Verschmutzung des Sees durch Abwässer und Abfälle aus Industrie und Privathaushalten ist vor allem der Nilbarsch der Grund für diesen dramatischen Rückgang. Der bis zu 70 kg schwere Nilbarsch, auch als Viktoriabarsch bekannt, wurde in den 1960er Jahren eingeführt. Grund war die ständig steigende Nachfrage in Europa, Asi-
In Zusammenarbeit mit einheimischen Fischern entwickelt der Global Nature Fund am Viktoriasee Pläne für eine nachhaltige Fischereiwirtschaft.
en und Nordamerika nach dem beliebten Speisefisch. Mittlerweile hat der räuberische Nilbarsch seltene und bedrohte Fischarten wie die Viktoria-Buntbarsche fast vollständig ausgerottet. Aber selbst die Nilbarschbestände sind mittlerweile stark rückläufig: die Erträge sanken von 175.000 Tonnen im Jahr 2001 auf 110.000 Tonnen im Jahr 2004. „Nur eine nachhaltige Fischerei und die Stärkung traditioneller Fangmethoden bei den afrikanischen Fischern können den Viktoriasee davor bewahren, seinen Fischreichtum völlig einzubüßen“, sagt Stefan Hörmann, Projektleiter beim GNF. Traditionelle Fischfangmethoden am Viktoriasee werden zukünftig durch den Einsatz modernster Solartechnik ergänzt.
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Ein weiteres großes Problem ist die massive Ausbreitung der Wasserhyazinthe.
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LEBENDIGE SEEN
Das Zentrum von OSIENALA, der kenianischen Partnerorganisation des GNF.
Große Probleme entstehen auch durch die wachsende Bevölkerung und ihren ständig steigenden Bedarf an Brennholz und Ackerland. Die Zerstörung der Uferbereiche und die Verschmutzung des Viktoriasees haben dadurch stark zugenommen und Lebensräume bedrohter Tierarten, zum Beispiel der im Sumpfpapyrus lebenden Sitatunga Antilopen, wurden vernichtet.
Immer mehr Menschen verursachen am Viktoriasee immer größere Probleme.
Der dichte Pflanzenteppich auf dem See verhindert die Zufuhr von Sonnenlicht und Sauerstoff in den See und erschwert insbesondere den armen Fischern mit ihren kleinen Booten den Zugang zum Wasser. Erste Erfolge bei der Reduzierung der aus Südamerika eingeschleppten Wasserpflanze wurden mit Rüsselkäfern erzielt. Die winzigen Käfer bringen die Pflanzen zum Absterben.
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Information zum Viktoriasee Der Viktoriasee ist mit einer Fläche von 68.800 km2 (dies entspricht der doppelten Fläche von Nordrhein-Westfalen) der größte See Afrikas und grenzt an Kenia, Tansania und Uganda. Die Erklärung zum „Bedrohten See des Jahres 2005“ erfolgte im Rahmen des World Wetlands Day (Welt-Feuchtgebietstag) am 2. Februar 2005.
Seit 2004 arbeitet der GNF in Kooperation mit OSIENALA an Lösungen dieser Bedrohungen. Das aktuelle Projekt unterstützt einheimische Kleinfischer in ihrem Überlebenskampf gegen die großen Fischfangflotten. Durch den Einsatz von Solarenergie und neuer, energieeffizienter Fischräucheröfen wird mehr Unabhängigkeit von skrupellosen Fischhändlern aus Nairobi erreicht. Darüber hinaus wird in dem Projekt der Erhalt verbliebener Ufervegetation durch die Einrichtung von Schutzgebieten und Umweltbildungsmaßnahmen gesichert. Das Modellvorhaben wird von der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (gtz) und der Landesstiftung Baden-Württemberg gefördert.
Sitatunga Antilopen drohen auszusterben.
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LEBENDIGE SEEN
UNESCO-Weltkulturlandschaft Bodensee Verbände starten Infokampagne Die Anliegerstaaten des Bodensees stellen bei der UNESCO den Antrag auf Anerkennung der
Bodenseelandschaft
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Weltkulturlandschaft. Dies haben alle Stifterverbände Bodensee-Stiftung,
Deutsche
Um-
welthilfe und Umweltamt Bodensee vor mehr als einem Jahr vorgeschlagen. Natur und Kulturstätten sind am Bodensee eng verzahnt.
Die UNESCO-Kommission bestätigte den Umweltschützern: Ein entsprechender Antrag der grenzüberschreitenden Bodenseeregion habe Aussicht auf Erfolg. Das war zu erwarten, denn das Bodenseegebiet ist sehr reich an Kulturlandschaften, besonderen Naturschutzgebieten und Kulturdenkmälern. Darüber hinaus gibt es hier viele nachhaltige Entwicklungen wie zum Beispiel die Maßnahmen zur Reinhaltung des Bodensees. Die Internationale Bodenseekonferenz (IBK) hat eine Projektgruppe eingerichtet, um sich mit der Initiative zu befassen. Doch bei der IBK geht es langsam voran. Zunächst beauftragten sie die Universität St. Gallen, eine Studie über die wirtschaftlichen Folgen zu erarbeiten – ein schwieriges Unterfangen, solange die Rahmenbedingungen nicht definiert sind. Als erster Schritt hätte es genügt, Erkundigungen in anderen Welterbestätten einzuholen, wie sich dort die Wirtschaft entwickelt hat. Die Regierungen hätten auch die Deutsche Umwelthilfe fragen können, die eng mit Welterbe-Spezialisten zusammenarbeitet. Die hätten ihnen gesagt: Der Schutz des Welterbes richtet sich nach national gültigem Recht. Wird eine Landschaft Welterbe, entstehen über bestehende Schutzgebiete keine zusätzlichen Auflagen.
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Unverständlicherweise entschieden sich die Regierungschefs der Bodenseeanlieger gegen die Förderung einer Informationskampagne unter Federführung der Bodensee-Stiftung, die auf Arbeitsebene bereits abgestimmt war. „Dies ist ein herber Schlag ins Gesicht“ erklärte dazu Marion Hammerl, Geschäftsführerin der Bodensee-Stiftung. Die Naturschützer sehen aber auch positive Elemente der unerfreulichen Entscheidung: Die Infokampagne könne nun ohne langwierige bürokratische Abstimmungen von den Naturschutzverbänden vorangetrieben werden. Dabei werden die Verbände von vielen Kommunen unterstützt.
Uferrenaturierungen am Bodensee Am baden-württembergischen Bodenseeufer wurde an 80 Standorten auf einer Gesamtlänge von 25 Kilometern das Ufer renaturiert. Dazu gehören das Abflachen verbauter Bereiche, die Aufschüttung abgetragener Ufer mit Kies und Sand zur Herstellung einer naturähnlichen Böschung, die Stabilisierung des Böschungsfußes mit Steinwacken und die Bepflanzung neu gestalteter Ufer mit Schilf oder Strandpflanzen. Die bisher durchgeführten Maßnahmen haben 15 Millionen Euro gekostet.
Informieren Sie sich über die Chancen der Weltkulturlandschaft Bodensee und teilen Sie uns Ihre Meinung mit: www.weltkulturlandschaft-bodensee.info
„Pro UNESCO-Kulturlandschaft Bodensee“ ist eine Initiative der Bodensee-Stiftung und ihrer Stifterverbände Deutsche Umwelthilfe, NABU, BUND, WWF Schweiz, Pro Natura Schweiz und dem Österreichischen Naturschutzbund. Die Initiative wird unterstützt von den Städten Friedrichshafen, Konstanz, Singen, Kreuzlingen, Lindau, Radolfzell, Überlingen, der Gemeinde Neuhausen am Rheinfall und der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg.
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LEBENDIGE SEEN
10. Internationale Living Lakes-Konferenz auf den Philippinen Schutz dicht besiedelter Seenregionen zentrales Thema Die 10. Jahreskonferenz von Living Lakes – des weltweiten Netzwerks von Seen und Feuchtgebieten – wird vom 15. bis 19. Mai 2005 auf den Philippinen stattfinden. Der Global Nature Fund und seine Partner tagen am faszinierenden Kratersee Taal, berühmt durch den kleinsten aktiven Vulkan der Welt. Der Taal-See liegt auf der Hauptinsel Luzon, nicht weit entfernt vom größten See der Philippinen, der Laguna de Bay. Der 949 Quadratkilometer große Inlandsee Laguna de Bay ist durch den Pasig Fluss mit der Meeresbucht der Stadt Manila verbunden. Beide Seen sind Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, darunter seltene und bedrohte tropische Arten wie der philippinische Uhu und der Kakadu. Hier lebt auch die vom Aussterben bedrohte kleinste Affenart der Welt, der philippinische Koboldmaki. Die Teilnehmer können die exotischen Natur- und Kulturschätze an den beiden Seen auf der im Rahmen der Konferenz angebotenen zweitägigen Fachexkursion kennen lernen. Seen sind für Menschen attraktive Siedlungsräume, da sie Transportmöglichkeiten, Wasser und Nahrungsgrundlagen bieten. Das macht sie aber gleichzeitig auch zu den am stärksten bedrohten Lebensräumen der Erde. Zerstört der Mensch, was er liebt? Die Beantwortung dieser Frage und das Aufzeigen der Tatsache, dass effektiver Natur- und Umweltschutz auch in dicht besiedelten Regionen möglich und dringend erforderlich ist, stehen im Mittelpunkt der Konferenz. Experten und Living LakesMitglieder stellen konkrete Fallbeispiele vor und tauschen Erfahrungen in Diskussionsforen aus. Nährstoffanreicherung, Abfallproblematik und Siedlungsverbauung – die komplexen Nutzungen vorhandener Land- und Wasserressourcen erfordern adäquate Lösungen.
Im Blickpunkt der 10. internationalen Living Lakes-Konferenz steht der Naturschutz in dicht besiedelten Seenregionen – eine große Herausforderung.
rektorin der Gesellschaft für den Schutz der philippinischen Feuchtgebiete (Society for Conservation of Philippine Wetlands) unterstrich in der philippinischen Zeitung „Philippines Daily Inquirer“ die Bedeutung, die der Besuch so vieler internationaler Gäste aus über 30 verschiedenen Ländern für den Natur- und Umweltschutz im Inselstaat haben wird.
Globaler Partner:
Die Konferenz richtet sich nicht nur an Fachleute und Institutionen aus dem Bereich Schutz und Entwicklung von Seenregionen, sondern an alle an Natur- und Umweltschutz interessierte Menschen. Das Programm der diesjährigen Konferenz können Sie einsehen auf www.globalnature.org/LLK oder beim GNF anfordern.
Förderer:
Die 10. Living Lakes-Konferenz wird vom GNF in Zusammenarbeit mit drei philippinischen Partnerorganisationen organisiert. Amy Morado Lecciones, Di-
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LEBENDIGE SEEN
Solarschiffe für Jedermann – ein Netzwerk in Aktion schiffs für den Betriebsausflug. Das reichhaltige Angebot existiert bereits von Hamburg bis an den Bodensee. Das von der internationalen Stiftung Global Nature Fund (GNF) initiierte Solarschiff Netzwerk baut die erfolgreiche Kooperation in der Solarschiff-Branche aus und zeigt Lösungen und neue Nutzungsmöglichkeiten für nachhaltige Energie in der Schifffahrt auf. Die zentralen Themen, die in dem Netzwerk von Fachleuten bearbeitet werden, sind Solarmarketing, Förderungsmöglichkeiten für Solarboote und Verbesserung der Vorschriften zu Einsatz und Betrieb von Solarschiffen. Weiterhin dient diese Kooperation auch der Information für die interessierte Öffentlichkeit, stellt Solarschiffregionen vor und listet konkrete Angebote für Ausfahrten und Leihboote auf. Leider kennen bisher nur wenige Menschen die Möglichkeit in Deutschland eine Solarschifffahrt zu unternehmen. Das Spektrum der solaren Schifffahrt reicht vom Verleih kleiner Solarboote für den Ausflug mit der Familie über regelmäßige Fährverbindungen bis zum Chartern eines Solar-
Auf der informativen Internetseite www.solarschiff-netzwerk.de erhalten Interessierte, die auf der Suche nach ei-
nem Solarschiff in ihrer Nähe sind, ausführliche und aktuelle Informationen. Weitere Informationen gibt es beim Global Nature Fund in Radolfzell unter der Rufnummer: 07732/ 9995-81 oder per E-Mail (info@globalnature.org).
Familienausflug auf einem Solarboot am Bodensee. Oft kann man vom Solarboot aus auf dem Bodensee Schwarzhalstaucher beobachten.
DUH und GNF wieder beim Reisepavillon
Auch 2005 beteiligten sich Deutsche Umwelthilfe und Global Nature Fund am Reisepavillon in Hannover, der größten Messe in Deutschland für Naturreisen.
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LEBENDIGE SEEN
Folgen des Tsunami für Living Lakes-Partner Nach der Katastrophe vom 26. Dezember 2004 ging es zunächst um die Bestandsaufnahmen in den betroffenen Ländern. Der Global Nature Fund setzt sich für nachhaltige Hilfe
schern und ihren Familien sitzt tief, viele müssen langsam ihre Lebensgrundlagen und das Vertrauen in das Meer wiedergewinnen“, schreibt Rajaratnam. CReNIEO plant ein Programm, welches die Menschen, die sich an dem notwendigen Wiederaufbau beteiligen, mit Nahrung versorgt.
in Sri Lanka ein. Spendenkonto: Es dauerte einige Tage ehe deutlich wurde, wie stark die asiatischen Living Lakes-Partnerorganisationen von der Tsunami Katastrophe betroffen waren. Erste Nachrichten erreichten den Geschäftsführer Udo Gattenlöhner vier Tage nach dem Unglück. Der Direktor der Nagenahiru Stiftung in Sri Lanka, Lal Emmanuel, schickte ein Fax aus Ambalangoda, in der Nähe von Colombo, der Hauptstadt Sri Lankas. „Weite Teile des Mangrovengebietes Maduganga und Madampe sind stark zerstört. Viele Häuser unserer Dörfer, unsere Büros, Akten und Computer sind verschwunden“, schrieb er. Den dort lebenden Familien wurde jegliche Lebensgrundlage innerhalb weniger Minuten entrissen. Er selbst sowie seine vier Mitarbeiter der Stiftung konnten sich auf ein mehrstöckiges Gebäude in Sicherheit bringen. Die Region um Ambalangoda und Galle gehört zu den am schwersten geschädigten Regionen und hat viele Opfer zu beklagen. „Die Welle verschlang alles, was sich bis mehrere hundert Meter im Landsinneren befand“, schreibt Emmanuel. Auch Aarti Patel von der sri-lankischen Partnerorganisation EMACE meldete sich umgehend. Die Umweltorganisation arbeitet am etwa 20 km von Colombo entfernten Bolgoda See, einer Region, die nicht so stark vom Tsunami betroffen war. Dies gilt glücklicherweise auch für den Pulicat See in Indien, einem küstennahen Feuchtgebiet nördlich von Chennai, dem früheren Madras. Dr. Rajaratnam von der indischen Partnerorganisation CReNIEO berichtet, dass der Tsunami nur wenige Kilometer weiter im Süden Indiens starke Schäden angerichtet hat. „Der Schock bei Fi-
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Global Nature Fund (GNF) GLS Gemeinschaftsbank BLZ 430 609 67, Kto 804041 6000 Stichwort: Sri Lanka
Millionen von Menschen in den betroffenen Ländern sind aufgrund verschmutzten Trinkwassers durch Seuchen und Epidemien gefährdet. Um die Seuchengefahr einzudämmen, hat das GNF-Partnerunternehmen Kärcher vier
Trinkwasseraufbereitungsanlagen für die Krisenregionen zur Verfügung gestellt. Mit diesen Anlagen kann Trinkwasser aus stark verschmutztem oder versalztem Wasser gewonnen werden. Der GNF setzt sich nun gezielt für die finanzielle und langfristige Unterstützung der Nagenahiru Stiftung ein. Im Vordergrund stehen zunächst die Verbesserung der Lebensgrundlagen der Menschen durch die Anschaffung neuer Fischereiausrüstungen sowie die Versorgung mit Trinkwasser. Außerdem werden die zerstörten Naturschutzzentren wieder aufgebaut und die Mangrovenwälder renaturiert. Die Menschen sollen bald wieder ihr Land wirtschaftlich nutzen können und die Fischer Netze und Boote besitzen, damit sie ihrer bisher gewohnten Tätigkeit nachgehen können. Sie können uns und unseren Partnern auf Sri Lanka mit einer Spende dabei helfen!
Das Seengebiet Maduganga und Madampe vor...
...und nach der Katastrophe. Mit langfristig angelegten Schutzmaßnahmen will der GNF helfen, die Lebensgrundlagen der Betroffenen wieder herzustellen und die MangrovenWälder zu renaturieren.
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NATURSCHUTZ INTERNATIONAL
Natur-Mitgift der neuen EU-Länder In Heft 2/2004 der DUHwelt beschrieben wir den Wisent. Er ist eine Bereicherung der Europäischen Union nach dem Beitritt Polens und Litauens. Im Dezember 2004 brachte die Zeitschrift „Der Falke“ einen spannenden Bericht über Vögel aus den Beitrittsländern und über die Gefährdung ihrer Lebensräume. Hier eine Zusammenfassung. Die Europäische Union kümmert sich nicht nur um die Natur, sondern fördert auch Maßnahmen der Infrastruktur. Werden alle Straßen-, Schienen- und Wasserwege wie geplant umgesetzt, würden 85 bedeutende Vogelgebiete zerstört. Das sind 21 Prozent aller bedeutenden Vogelgebiete in den neuen EU-Staaten. Und die Europäische Union würde diese Maßnahmen mit den Steuergeldern der Bürger bezahlen, die mehrheitlich von der EU Natur- und Umweltschutzmaßnahmen erwarten.
Ungarn bringt als Mitgift eine große Population der Großtrappe in die EU.
Bereicherung der EU Während in den alten EU-Ländern zur Brutzeit gerade mal 6.000 Wachtelkönig-Männchen singen, sind es in den Beitrittsländern, besonders in Polen, Litauen, Lettland und Estland 95.000. Die Zahl der Schelladler wuchs durch den Beitritt von einem auf 45 Paare, die des Kaiseradlers von wenigen auf 85. Mit der ungarischen Großtrappe erhält die Europäische Union zu deren großen Populationen in Spanien und Portugal einen neuen Verbreitungsschwerpunkt. Polen, Litauen und Ungarn bereichern die EU mit 4.000 singenden Seggenrohrsängern. Alle vier genannten Arten sind in ihrem Bestand weltweit bedroht. Jeder vierte Weißstorch brütet in Polen, und Litauen ist das Land
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mit der größten Zahl der WeißstorchPaare pro Fläche.
Drohende Gefahren Ganz wichtig ist nun die Überwachung der Vorgaben der EU in den Beitrittsländern, denn von selbst geschieht das mit Sicherheit nicht. Besondere Probleme ergeben sich im Bereich der Landwirtschaft. So arbeiten in Polen immer noch 20 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft, in Deutschland nur noch 4 bis 5 Prozent. In den bisherigen EU-Ländern hat die intensive Landwirtschaft viele Pflanzen und Tiere vertrieben. Droht diese Entwicklung nun auch in den Beitrittsländern, indem immer mehr extensiv wirtschaftende Landwirte mit kleinen Flächen aufgeben?
Rückkehr des Königs Der Wisent ist durch den Beitritt von Polen und Litauen ein neuer „Bürger“ der Europäischen Gemeinschaft. Das Titelfoto der DUHwelt 2/2004 stammt von Klaus Nigge. Er bezeichnet sich als „langsamer Fotograf“, der immer wieder an die gleichen Plätze und zu den gleichen Tieren geht, bis das Ergebnis stimmt. Inzwischen haben er und Klaus Schulze-Hagen (Texte) ein aufregend schönes und an Informationen reiches Buch über „Die Rückkehr des Königs“ geschrieben. Es ist sehr empfehlenswert. Einen Bestellhinweis finden Sie im DUHmarkt auf Seite 20.
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DUH-Förderprojekte
Gefahr für die Oder Die deutsch-polnische Grenz-Oder und die parallele Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße sind durch Ausbaupläne für die Schifffahrt bedroht. Die Umweltverbände des internationalen Netzwerks „Zeit für die Oder“ setzen sich für den Schutz der einzigartigen Flusslandschaft im Herzen Europas ein. Ina Koppe vom BUND Berlin, Koordinatorin des Netzwerks, berichtet:
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LEBENDIGE FLÜSSE
Bleibt die Oder ein naturnaher Fluss oder wird sie weiter ausgebaut? Die Deutsche Umwelthilfe unterstützt das internationale Bündnis „Zeit für die Oder“, das sich für die faszinierende Natur an diesem Fluss einsetzt.
In der Vergangenheit hat sich die deutsch-polnische Grenz-Oder – rund 160 Kilometer – zu einem naturnahen Flusslauf entwickeln können. Die ehemalige Situation an der „Oder-NeißeFriedensgrenze“ machte es möglich, dass ein idyllischer Flusslauf mit großen Überflutungsflächen, naturnahen Ufern und Inseln erhalten blieb.
Naturoasen am Fluss Nach der politischen Wende konnten diese Bereiche im „Internationalpark Unteres Odertal“ auf einer Fläche von 1.172 Quadratkilometer dauerhaft gesichert werden. Das ist die doppelte Fläche des Bodensees. 120 Vogelarten brüten hier, darunter Seeadler, Schwarzstörche, die weltweit vom Aussterben bedrohten Seggenrohrsänger und Wachtelkönige. Mehrere Tausend Zugvögel, wie Saat- und Blässgänse, verschiedene
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Entenarten und Kraniche, nutzen die Auengebiete jedes Jahr als Rast- oder Überwinterungsplatz.
Ausbau im Nationalpark geplant Trotz des internationalen Schutzstatus sind die Oder und die HohensaatenFriedrichsthaler Wasserstraße durch Ausbaupläne bedroht. Für die Verbesserung der Schifffahrt will das deutsche Wasser- und Schifffahrtsamt die Wasserstraße verbreitern und vertiefen, so dass Küstenmotorschiffe mit einer Länge von 135 Metern bis in den brandenburgischen Hafen von Schwedt/Oder gelangen können. Einige Bereiche befinden sich aber im Totalreservat des Nationalparks. Zudem ist der Bedarf für den Ausbau fraglich, denn auf der Ostsee gibt es nur ein
Dutzend Küstenmotorschiffe, die den Kanal befahren könnten. Auch die steigenden Transportmengen in der Binnenschifffahrt müssen zudem kritisch hinterfragt werden: „Ein Großteil der Transporte auf den Wasserstraßen Brandenburgs besteht aus Baumaterial für den Ausbau der Kanäle und Häfen“, so Christa Lüder von Bündnis 90/Grünen aus Schwedt/Oder, Partnerin im OderNetzwerk. Zur Zeit ruht das Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der HohensaatenFriedrichsthaler Wasserstraße, da im Bundesverkehrswegeplan eine Einigung mit der polnischen Seite festgeschrieben wurde. So soll ein Parallelausbau von Wasserstraße und Oder verhindert werden, denn Polen will nach dem Programm ODRA 2006 den gesamten Fluss ausbauen.
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Massive Eingriffe in die Natur
Neben der Zerstörung des Flusses gefährdet die illegale Jagd auf Wasservögel in Polen die Arten am Fluss. Immer wieder haben Naturschützer beobach-
Die Umweltverbände widersprechen dieser Argumentation: Da der Fluss von der Mündung her aufgebrochen werden muss, kann ein plötzlich auftretenden Eisstau, z.B. in Hohensaaten, kaum
Seggenrohrsänger brüten im „Unteren Odertal“.
DUH-Förderprojekte
Gefahr für Zugvögel in den polnischen Auen der Oder
Die Unwirtschaftlichkeit des Flussausbaus für die Binnenschifffahrt wird an Elbe, Oder und anderen Flüssen Mitteleuropas immer deutlicher. Die Flussschützer können dennoch nicht aufatmen. Die Wasserbauverwaltungen haben nach den Arbeitsplätzen in der Schifffahrt ein neues „Totschlag“-Argument aus der Tasche gezaubert: Eishochwasser, hervorgerufen durch Eisstau. Zur Gefahrenabwehr sollen die Flüsse im großen Maßstab ausgebaut werden: an der Oder fordert das Wasserschifffahrtsamt Stettin eine Mindesttiefe von 1,80 Meter, so dass die Eisbrecher ungehindert fahren können.
Es steht außer Frage: Menschenleben gehen vor Naturschutz. Aber dafür müssen sinnvolle und praktikable Methoden entwickelt werden. Katastrophenschutz darf nicht vorgeschoben werden, um Flussausbau für die Schifffahrt zu betreiben.
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Die Umweltverbände BUND, WWF, DUH und NABU verfassten deshalb im Herbst 2004 einen gemeinsamen Brief an die EU-Umweltkommission, um auf die Vorgänge aufmerksam zu machen. Da die Kommission die Baumaßnahmen jedoch als „nicht erheblich im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie“ abgetan hat, sind die Verbände nun dabei, eine Beschwerde vorzubereiten.
Mit Katastrophenschutz den Naturschutz ausspielen?
rechtzeitig von den Eisbrechern erreicht werden. Deren Geschwindigkeit liegt bei sechs bis sieben Kilometer am Tag, Hohensaaten wäre von Stettin aus also erst nach etwa zehn Tagen erreicht.
Das Modehaus C&A und die Firma Kyocera Mita unterstützen die Initiative „Lebendige Flüsse“.
Der Freistaat Thüringen führt derzeit in Kooperation mit dem BUND Thüringen, gefördert durch Mittel der Europäischen Union, ein Modellvorhaben zur Auenrenaturierung für eine „Lebendige Werra“ durch.
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Einen ausführlichen Bericht werden wir in einer der nächsten Nummern veröffentlichen.
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Ziel des Vorhabens ist es, in einem ausgewählten 10 km langen Abschnitt der Werra westlich der Wartburgstadt Eisenach, die Aue entlang des Gewässers wieder in einen naturnahen Zustand zu bringen und die Gewässerstruktur zu verbessern. Vorgesehen sind unter anderem der Anschluss eines Altarmes, die Entwicklung von Galerie-Auwald sowie Verbesserungen der Ufer- und Sohlstruktur der Werra.
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Rückenwind für die „Lebendige Werra“
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Die polnischen Wasserbauer sind dagegen schon aktiv: Unter dem Deckmantel Hochwasserschutz wurden in den letzten fünf Jahren an der Oder neue Buhnen und Leitwerke gebaut, naturnahe Inseln geschädigt und die Ufer mit Steinen befestigt. Damit wurden potentielle FFH-Gebiete vernichtet. Eine Vertiefung der Flusssohle wurde erreicht, die Folgen für die angrenzenden Feuchtbiotope sind noch nicht absehbar.
tet, wie im Schutzgebiet auf rastende Gänse und Kraniche geschossen wurde. Auch hier haben die Umweltverbände des internationalen Bündnisses „Zeit für die Oder“ eine Beschwerde an den EU-Umweltkommissar verfasst.
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LEBENDIGE FLÜSSE
on f e l Te r e 8 tp 51 k ire 99 9 d , ) ng 32 u 7 ll ste (0 7 e . e B Tel Über ihre DUH Umweltschutz-Service GmbH vertreibt die DUH Bücher und Broschüren zur Umweltbildung. Eine kleine Auswahl r Ih stellen wir Ihnen hier vor. Das komplette Angebot - mit Postkarten, Informationsblättern und einzelnen Produkten aus unseren
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Urwälder Deutschlands Georg Sperber, Stephan Thierfelder, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 2005, Bildband, 160 Seiten, spektakuläre Farbfotos, € 29,90 Bestell-Nr: 2023
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Lebendige Seen – Living Lakes Prof. Dr. G.Thielcke, Jürgen Resch, Stadler Verlag, 2000, Bildband, 192 Seiten, spektakuläre Farbfotos, € 26,80 Bestell-Nr: 2056
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Ökologischer Weinbau Natur-Textilien Amphibien Erfolge und Defizite im Vogelschutz Biber Eulen und Käuze Hornissen Spinnen Reptilien Libellen Fledermäuse Rettet die Wale Soziale Faltenwespen Kleinwale in Nord- und Ostsee Grundwasser Aktion Biberschutz Lebendiger Neckar Lebendige Elbe Die Solar-Kommune Energie aus lebendigen Wäldern Lebendige Werra Lebendige Radolfzeller Aach Lebendige Donau
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Tag der Artenvielfalt GEO-Magazin und Deutsche Umwelthilfe rufen zur Teilnahme auf Am 11. Juni 2005 ist es wieder soweit. Wie in den vergangenen Jahren finden bundesweit viele Aktionen am GEO-Tag der Artenvielfalt statt. Diesmal lautet das Thema „Natur in der Stadt“. Die zentrale Veranstaltung führen GEO und DUH im Berliner Tiergarten durch. Die Deutsche Unwelthilfe ist in diesem Jahr Kooperationspartner, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert das Projekt.
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Ihr Projekt sollten Sie bitte bis Anfang Mai im Internet unter www.geo.de/artenvielfalt anmelden. Da GEO jedes Jahr über einige Begleitaktionen in einer Sonderausgabe berichtet, müssen die Reporter rechtzeitig mit den Veranstaltern Kontakt aufnehmen. Wie eine Beteiligung an diesem Aktionstag aussehen könnte, wollen wir anhand zweier Veranstaltungen vom vergangenen GEOTag der Artenvielfalt im Juni 2004 zeigen:
Beispiel Freiburg
Ziel des GEO-Tags der Artenvielfalt ist es, die Bedeutung des Artenschutzes in besiedelten Bereichen zu zeigen und Menschen für das „Grün“ vor ihrer Haustür zu sensibilisieren. Neben der Artenzählung werden erstmals Fachleute im Central-Park New York die Tierund Pflanzenarten aufnehmen. Eine transatlantische Premiere!
Naturschutz-Aktion für alle! Zur Beteiligung aufgefordert sind Städte und Gemeinden, Schulklassen, Pfadfinder sowie Vereine der Wander- und Heimatbewegung, des Naturschutzes, der Fischerei und der Landwirtschaft. Jeder kann sich am GEO-Tag der Artenvielfalt mit einem Projekt bzw. einer Artenbestandsaufnahme beteiligen. So kann man zum Beispiel
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■ die Artenvielfalt im städtischen
Park, auf einer Grünfläche oder in einem innerstädtischen Schutzgebiet innerhalb von 24 Stunden zählen und dokumentieren, ■ geführte Wanderungen oder Füh-
In Freiburg im Breisgau riefen mehr als ein Dutzend Naturschutzgruppen auf, die Artenvielfalt im Mooswald und den angrenzenden Gebieten zu kartieren. Bereits um sechs Uhr morgens erkundeten zehn Ornithologen bei Regenschauern die Vogelwelt im Mooswald. Über den ganzen Tag verteilt, fanden naturkundliche Spaziergänge zu einzelnen Tier- und Pflanzengruppen statt. Verschiedene Naturschutzgruppen führten mehrere Dutzend Besucher, darunter auch zahlreiche Kinder, durch das Exkursionsgebiet.
rungen für die interessierte Öffentlichkeit in einem innerstädtischen Schutzgebiet oder in einem Naturschutzgebiet anbieten, ■ Naturerlebnistage für Kinder und
Jugendliche wie Artenschutz-Ralleys organisieren, ■ mit Ausstellungen und Vorträgen
die Bevölkerung zum Thema „Artenschutz“ informieren oder ■ zum Tag der offenen Tür im Um-
welt- bzw. Naturschutzamt einladen!
Zahlreiche Fachleute suchen am Tag der Artenvielfalt nach Tier- und Pflanzenarten.
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GEO-Tag in Freiburg: Exkursionen und Naturbeobachtung für Jung und Alt (oben, rechts).
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Bei einem Spaziergang konnten die kleinen Naturforscher allein über 30 Vogelarten feststellen. Am Nachmittag waren sie dann eifrig mit dabei, gesiebte Bodenstreu zu untersuchen und die Vielfalt an Bodenlebewesen unterm Binokular zu beobachten. Später trugen die Naturschützer sämtliche Daten zusammen. 200 Pflanzenarten, 110 Käferarten, 60 Vogelarten, jeweils zehn Schmetterlings-, Schnecken- und Libellenarten sowie weitere 60 Tierarten aus verschiedenen Gruppen hatten sie erfasst. Mit einer Fledermaus-Exkursion am Abend endete der GEO-Tag der Artenvielfalt. Für die Kinder und Jugendlichen war es besonders spannend, die Jagdrufe der Tiere mit Hilfe von Ultraschall-Detektoren hörbar zu machen.
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Beispiel Radolfzell
amts in ausgewählten Gebieten konnte der Lebensraum des Tagfalters erhalten bleiben. Vor Ort sahen die Zuhörer, welche Maßnahmen zum Erhalt des Tagfalters durchgeführt werden. Ein bis zwei Meter breite Randstreifen auf beiden Seiten der Entwässerungsgräben werden nur einmal im Jahr gemäht und bleiben von der Düngung mit Gülle verschont. Neben anderen Arten kann auch der Große Wiesenknopf dort wachsen, von dessen Blüten sich die Raupen und später auch die Schmetterlinge ernähren.
Projektpartner:
Förderer:
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Segelfalter
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Die Stadt Radolfzell am Bodensee nutzte den GEO-Tag der Artenvielfalt, um in der Öffentlichkeit auf schützenswerte Tier- und Pflanzenarten vor der eigenen Haustür aufmerksam zu machen. Außerdem stellte sie ihre eigenen Naturschutzaktivitäten dar. Ein gutes Dutzend Naturfreunde traf sich im städtischen Umweltamt. Dort lernten sie zuerst bei einem Vortrag eine örtliche Rarität kennen – den „Dunklen WiesenknopfAmeisenbläuling“. Dieser Tagfalter ist auf Knotenameisen und Große Wiesenknöpfe angewiesen, die in Feuchtgebieten zu Hause sind. Er ist vom Aussterben bedroht, weil es nur noch wenige geeignete Feuchtgebiete gibt. Dank verschiedener Maßnahmen des Umwelt-
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Schreiadler: Gute Chancen in den Feuchtwäldern Vorpommerns Beinahe unentdeckt gleitet der bussardgroße Schreiadler durch die einsamen Wälder Vorpommerns. Er ist der kleinste und heimlichste der deutschen Adler. Nur noch etwas mehr als 100 Paare brüten in Deutschland. Deutsche Umwelthilfe und Naturschutzbund (NABU) tragen dank des Engagements ihrer Spender zu seinem Schutz bei. Dafür danken wir den Spendern. Deutschlands Nordosten ist sein Schwerpunktgebiet. Das geht auch aus seinem wissenschaftlichen Namen hervor: Aquila pomarina bedeutet „Pommernadler“. In den einmaligen, einsamen Wäldern Mecklenburg-Vorpommerns brüten zwei Drittel der deutschen Schreiadler.
Verborgener Jäger Die kaffeebraunen Vögel tragen ihren deutschen Namen, weil sie oft und laut „tjück“ rufen. Eine Eigenart unterscheidet sie von allen anderen Adlern: Die Nahrungssuche zu Fuß auf der Wiese. Den Blick nach unten gerichtet schreitet der Schreiadler wie ein Storch durch das kurze Gras und späht nach Beute. Wie andere Greifvögel kann er das auch von einem Ansitz aus oder im gaukelnden Suchflug. Unsere Schreiadler brauchen grundwassernahe Flächen mit Wiesen, Tümpeln oder Mooren in einsamen, lebendigen Wäldern. Auch angrenzende Weiden, Ackerbrachen und Stoppelfelder sind als Nahrungsräume wichtig. Frösche, Eidechsen und Feldmäuse fressen sie besonders gerne. Damit sie genug davon finden, brauchen sie Raum – viel Raum. In Vorpommern sind pro Paar 3.000 bis über 10.000 Fußballfelder notwendig.
Bedrohte Herrscher des Feuchtwaldes Auf Münzen und Wappen zeigen wir Deutschen die Adler mit Vorliebe. Doch die wenigen Adler, die tatsächlich bei uns leben, haben es schwer: Ein Kraftakt engagierter Naturschützer war in den vergangenen Jahren nötig, um den Erhalt der Vorpommerschen Feuchtwälder über das europäische Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 durchzusetzen. Ohne den Kauf von Schreiadler-Lebensräumen ist der Trend zum reinen Wirtschaftswald oder die touristische Erschließung der Wälder praktisch nicht aufzuhalten.
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Schreiadler suchen ihre Beute bevorzugt auf Wiesen und brüten in einsamen Wäldern (unten).
Noch immer nimmt der Bestand des Schreiadlers in Deutschland ab. Von einer Rettung kann daher keine Rede sein.
Dennoch: Gute Chancen 113 Hektar Wald und Moor, Kernbereiche in unmittelbarer Umgebung wichtiger Horste, sind mittlerweile im Besitz des Naturschutzbunds (NABU). Die örtlichen NABU-Fachleute konnten die Eigentümer weiterer Flächen zum Verkauf bewegen. Ein Teich am Waldrand, eine von Wald umschlossene Feuchtwiese und ein Waldstück mit geeigneten Horstbäumen gehören zu diesem „Schreiadler-Erwartungsland“. Wir wollen diese Flächen kaufen. Sie kosten nur 20.000 Euro, für die wir um Spenden bitten. Der NABU beabsichtigt außerdem, das abgetorfte Dammerstorfer Moor auf 30 Hektar Fläche wieder zu vernässen. In seinem Umfeld will der NABU weitere Biotope schaffen, die den Schreiadlern Brut und Nahrungssuche erleichtern. Dafür sind voraussichtlich weitere 25.000 Euro nötig. Darüber hinaus
bleibt die individuelle Erfassung und Betreuung der vorhandenen Horste und Brutpaare dringend notwendig. Nur so lassen sich Beeinträchtigungen dauerhaft vermeiden.
Spenden mit großer Wirkung Ohne Spenden ist das Programm zur Rettung der Schreiadler nicht zu machen. Um weitere private und staatliche Zuschüsse für die Naturschutz-Maßnahmen zu erhalten, müssen der NABU und die Deutsche Umwelthilfe private Eigenmittel aufbringen, bis zu 50 Prozent.
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NATURSCHUTZ IN DEUTSCHLAND
Naturschutz in Kürze Urwälder Deutschlands Diesen Titel trägt ein Buch von Georg Sperber (Text) und Stephan Thierfelder (Fotos). Die Autoren berichten über 41 Urwälder Deutschlands. Darunter sind die Nationalparke Kellerwald, Eifel, Jasmund, Müritz und Hainich, das Biosphärenreservat Mittlere Elbe, der Brockenurwald und Taubergießen im Oberrheintal. Dazu eine Textprobe: „Inzwischen entwickeln sich überraschend große Waldflächen hin zum Urwald von morgen, mehr als in Jahrhunderten vorher. In einem Dutzend Nationalparks mit Wald und Kernzonen von 11 Biosphärenreservaten sind bereits 50.000 Hektar auf dem Weg hin zum wilden Wald.“ Gerhard Thielcke meint zu diesem Buch: Es gehört auf die Bestseller-Liste der Naturfreunde. Einen Bestellhinweis finden Sie im DUH-Markt auf Seite 20.
Signalart Schwarzstorch Eine der Signalarten für erfolgreichen Naturschutz ist der Schwarzstorch. Das Patentier der DUH-Initiative „Lebendige Wälder“ hat inzwischen alle deutschen Bundesländer wieder besiedelt. Trotzdem sind die Bestände dieser Vogelart leicht verletzlich, denn ihr weltweiter Gesamtbestand wird auf nur 10.000 bis 15.000 Brutpaare geschätzt. Damit ist der Schwarzstorch seltener als die global bedrohte Großtrappe.
Weltweit gibt es nur 10.000 bis 15.000 Brutpaare des Schwarzstorchs.
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Rund um die Ostsee leben 1.900 Seeadler-Paare.
Signalart Seeadler Die Signalart Seeadler nimmt im Bestand weiter zu. 2003 brüteten in Deutschland wieder 430 und 2004 470 Paare. Am häufigsten ist der Seeadler mit 209 Paaren in Mecklenburg-Vorpommern. Rund um die Ostsee leben 1.900 Brutpaare. Zur Erinnerung: Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert brüteten im Gebiet des heutigen Deutschlands nur noch 12 Paar Seeadler. Ursachen waren dafür rücksichtslose Verfolgung mit Flinte, Gift, Fallen und Eierraub. Eine Trendumkehr gab es seit 1920. Doch in den 1960er und 1970er Jahren gings wieder bergab aufgrund von Vergiftungen mit DDT und anderen Pestiziden (DUHwelt 2/2003, Seite 4).
Zurück auf leisen Pfoten „Katzen gehören zu den faszinierendsten, am meisten bewunderten, aber auch am meisten verfolgten, gefürchteten und verteufelten Tieren unserer Erde. Sie sind wehrhafte Raubtiere, die sich, abgesehen von etwas Gras, das gelegentlich aufgenommen wird, ausschließlich von anderen Tieren ernähren. Dazu haben sie sich im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte unter allen Landraubtieren am höchsten auf die Jagd spezialisiert. Alles an der Katze (...) hat sich nur auf dieses Ziel hin entwickelt und perfektioniert: auf das Jagen.“ Das und viel mehr steht in dem Buch „Die Wildkatze. Zurück auf leisen Pfoten“. Es wird alle Natur- und Katzenliebhaber begeistern. Einen Bestellhinweis finden Sie im DUH-Markt auf Seite 20.
Preis für Teichund Dorfschützer Seit über zehn Jahren setzt sich der Verein Lacoma für den Erhalt des Dorfes Lacoma bei Cottbus und das gleichnamige Teichgebiet ein. Er will die Zerstörung dieses Gebietes durch den Braunkohletagebau verhindern. In diesen Teichen lebt die größte Population der Rotbauchunke in Deutschland. Brutvögel sind Zwergdommel und Schellente. Als Nahrungsgäste erscheinen hier Seeadler, Schwarzstörche und viele andere Vögel. Obwohl das Gebiet als besonders schützenswert an die Europäische Union gemeldet wurde, ist seine Zukunft ungewiss. Fest steht: Diese Teiche sind weder versetzbar noch ersetzbar. Der Verein Lacoma erhielt den muna-Preis 2004 (muna = Mensch und Natur) in der Kategorie Nachhaltigkeit, vergeben durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und das Zweite Deutsche Fernsehen.
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Der Zauber des Kranichs „Wachsamkeit und Klugheit. Leichtigkeit, Harmonie und Zusammenhalt. Anmut und Schönheit. Fabeln, Märchen und Sagen schreiben den Kranichen eine Vielzahl positiver Werte zu. Ein Zauber geht von diesen Vögeln aus.“ So beginnt der neue Film über Kraniche von Ernst Arendt und Hans Schweiger. Wie immer nehmen die beiden ihre Zuschauer an die Hand und führen sie in „Schmetternde“ Kraniche an der Reviergrenze.
das Reich ihrer Filmstars.
Ernst Arendt und Hans Schweiger.
Zuerst geht die Reise nach Südspanien, in die Steineichenwälder der Extremadura. Hier verbringen die Kraniche den Winter. Früher wurden sie dort verjagt oder abgeschossen, weil sie Nahrungskonkurrenten des Iberischen Hausschweins waren. Denn die Lieblingsspeise von Schwein und Kranich sind die Eicheln der Steineichen. Inzwischen ist die Jagd auf Kraniche auch in Spanien tabu. Schwer ist das den Landwirten nicht gefallen, denn immer weniger halten Iberische Schweine. Das ist schade, denn der Iberische Schinken ist eine Delikatesse. Mitte Februar rufen die Kraniche zum Aufbruch nach „Spanisch-Sibirien“ zu der Lagune Gallocanta. Hier legen die Kraniche einen Zwischenstopp auf ihrem Zug ein. Auf den riesigen Feldern der Hochfläche und um den flachen See ruhen die Vögel aus und tanken Energie für ihren Weiterflug in ihre Brutgebiete in Norddeutschland und Skandinavien. Die hungrigen Kraniche haben einen reich gedeckten Tisch, denn auf Staatskosten wird ihnen hier Getreide gefüttert, damit sie auf den umliegenden Feldern keinen Schaden machen. Nachts schlafen die Kraniche im knietiefen Wasser des Sees, wo sie vor Feinden sicher sind.
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In Trupps von tausend und mehr brechen die Kraniche eines Tages auf und fliegen nach Mecklenburg-Vorpommern. Dort suchen sie ihre Brutreviere auf und andere fliegen weiter nach Südschweden, wo bis zu 16.000 Kraniche am Hornborga-See warten, bis ihre Brutgebiete im Norden Skandinaviens eisfrei sind. Viele Schweden kommen von weit her, um die Kraniche als Frühlingsboten zu begrüßen.
sind im Vergleich zu ihren Eltern winzig. Nach 14 Tagen sind die Kranichkinder so groß wie ein Hähnchen. Zweieinhalb Monate nach dem Schlüpfen können die Jungen fliegen. Auch während des Zuges in ihre Winterquartiere halten die Familien zusammen. Der Film „Der Zauber des Kranichs“ wird voraussichtlich am Pfingstmontag ,16. Mai, 19.10 Uhr in der ARD gezeigt.
Zurück in Mecklenburg-Vorpommern filmen Arendt und Schweiger ein Kranich-Paar an seinem Nest in einem Erlenbruch: „Es grenzt an Zauberei, dass sich die 1,30 Meter großen Vögel irgendwo hinstellen können – so ruhig und heimlich, dass man sie einfach nicht entdeckt.“ Nach 30 Tagen Brütezeit schlüpfen die beiden Jungen aus ihren Eiern, die so viel wiegen wie drei große Hühnereier. Das ist viel, aber die Jungen
14 Tage nach dem Schlüpfen sind Kraniche so groß wie Hähnchen.
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ENERGIE UND KLIMA
Rettenbach ist Herbstmeister der laufenden Solarbundesliga-Saison Rettenbach am Auerberg verteidigt seit einem Jahr die Spitzenposition in der Solarbundesliga. In dem von der Deutschen
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Umwelthilfe und dem Informationsdienst Solarthemen veranstalteten Wettbewerb verbesserte das bayerische 730-Einwohner-Dorf seinen Punktestand weiter. Rettenbach führt mit 569 Watt Leistung pro Kopf bei Photovoltaik-Anlagen und fast einem halben Quadratmeter solarthermischer Kollektorfläche je Einwohner. Im bundesweiten Wettstreit, möglichst viel Solarstrom zu erzeugen, ist die Gruppe der Verfolger seit dem vergangenen Jahr stark gewachsen: Kastl (220 Punkte) und Wildsteig (192 Punkte) folgen jetzt auf den Plätzen zwei und drei. Eine Klasse für sich bildet der auf Platz vier in der Gesamtwertung rangierende Ort Schalkham: Mit 1,2 Quadratmetern thermischer Kollektorfläche je Einwohner führt der Ort sehr deutlich bei der Sonderwertung Solarwärme.
Solarnutzung in Stadt und Land In der Sonderwertung der Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern baute Freiburg seinen Vorsprung mit nunmehr 12 Ligapunkten weiter aus. Zweitplazierter ist der Dauerrivale Ulm mit 9 Punkten. Bei den Städten zwischen 10.000 und 100.000 Einwohnern führt nun Bürstadt (99 Ligapunkten) vor Quierschied (90 Punkte) und Tauberbischofsheim (44 Punkte). Die wahren Stars der Solarbundesliga tummeln sich übrigens in der Ortsteilliga. Die kleinen Weiler Berolzheim (Platz 1 mit 715 Punkten), Zweifelsheim (Platz 2 mit 648 Punkten) und Göttelborn (Platz 3 mit 600 Punkten) sind zu Ener-
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gieexporteuren geworden. Sie ernten inzwischen von der Sonne weitaus mehr Strom als ihre Einwohner übers Jahr an Elektrizität verbrauchen.
Förderer und Wirtschaftspartner der Solarbundesliga: Förderer:
Über 20 Millionen Einwohner vertreten In der Solarbundesliga zählen die in einem Ort installierte Solarstromleistung (Photovoltaik) und die Fläche aller thermischen Solaranlagen jeweils pro Kopf der Einwohnerzahl. In der laufenden Saison vergrößerte sich erneut das Teilnehmerfeld der Solarbundesliga auf mittlerweile 671 Kommunen mit zusammen über 20 Millionen Einwohnern. In der Ortsteilliga stieg die Zahl der Teilnehmer auf 356. Die Solarbundesliga ist spannend wie nie – das Rennen um die Meisterschaft wird eng. Die Saison 2004/2005 endet am 1. Juni 2005. Weitere Informationen unter: www.solarbundesliga.de
Wirtschaftspartner:
Fans:
Hitzerekorde und Jahrhundertflut 2004 erhielt Professor Mojib Latif den Umwelt-Medienpreis der Deutschen Umwelthilfe für sein Lebenswerk. Wir begründeten dies so: „Professor Latif ist ein hervorragendes Beispiel für einen Wissenschaftler, der die ökologisch alarmierenden und aktivierenden Erkenntnisse seines Faches aus dem Elfenbeinturm heraus in das Bewusstsein von Bevölkerung und Verantwortlichen trägt.“ In seinem neuesten Buch „Hitzerekorde und Jahrhundertflut“ stellt Latif die Frage: Ist noch alles in Ordnung oder wandelt sich das Klima? Die Antwort ist längst gegeben. Der globale Klimawandel findet statt, und der Mensch hat daran einen großen Anteil. Solange wir durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe unvermindert Kohlendioxid in die Luft blasen und die Erde damit aufheizen, wird die Temperatur im 21. Jahrhundert um etwa vier Grad steigen. Wetterextreme werden immer häufiger. Der Autor zeigt Möglichkeiten auf, wie wir das Klima auf einem Niveau stabilisieren können, um unsere Lebensgrundlagen nicht ernsthaft zu gefährden.
Einen Bestellhinweis für dieses Buch finden Sie im DUH-Markt auf Seite 20.
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ENERGIE UND KLIMA
Wie britische Naturschützer auf die Klimaerwärmung reagieren Dass sich das Klima in Europa und weltweit verändert, ist uns allen mittlerweile klar. Aber wie wirkt sich der Klimawandel auf die Natur aus? Welche Veränderungen sind in ein, zwei Generationen zu erwarten? In Großbritannien ist man mit der Erforschung dieser Auswirkungen – und mit den Konsequenzen daraus – schon ein ganzes Stück weiter. Aufgrund der Klimaerwärmung rechnet man mit großen Verlusten vor allem an Arten, die nur in kleinen Gebieten leben oder ein zersplittertes Areal besiedeln. Die britische Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) versucht, schon jetzt in ihren eigenen Schutzgebieten diese Entwicklung zu entschärfen. Die Deutsche Umwelthilfe hat dazu Dr. Norbert Schäffer befragt, der Mitarbeiter der RSPB ist: DUHwelt: Wie viele Schutzgebiete hat die RSPB und wie groß sind sie insgesamt? Norbert Schäffer: Die RSPB kauft seit dem Jahr 1932 Flächen für Naturschutz im Vereinigten Königreich. Von 1994 bis 2003 wurden im Schnitt jährlich 4.238 Hektar (5 Schutzgebiete) aufgekauft. Am 31. März 2004 hatte die RSPB insgesamt 188 Schutzgebiete mit einer Fläche von exakt 127.911 Hektar in Eigentum (55%), gepachtet (13%) oder zum Management überlassen (32%). Dies entspricht 0,53 % der gesamten Landesfläche des UK. Damit besitzt die RSPB etwa die gleiche Schutzgebietsfläche wie der britische Staat (ca. 1.300 km2). Welche Vogelarten werden in Großbritannien von der Klimaerwärmung im Bestand bedroht?
bleiben, aber gerade diese Regionen existieren nicht. Beispiele sind hierzu Odinshühnchen, Mornellenregenpfeifer, Alpenschneehuhn, Schneeammer sowie der Schottische Kreuzschnabel. Insgesamt ist dies aber eine sehr grob vereinfachte Beschreibung der zu erwartenden Veränderungen. So haben neueste Forschungsergebnisse zum Beispiel gezeigt, dass Goldregenpfeifer signifikant früher brüten und ihre Jungvögel heute neun Tage früher schlüpfen als Mitte der 1980er Jahre. Die wichtigste Nahrung der Goldregenpfeifer, Schnaken (Tipulidae), scheinen sich jedoch nicht so schnell anzupassen. Die Klimaänderung wird wohl viele dieser unerwarteten Wirkungen mit sich bringen, die das einfache Muster einer Arealverschiebung hin zu den Polen und in höhere Lagen überlagern. Was unternimmt die RSPB, um den Fortbestand der durch die Klimaerwärmung bedrohten Vogelarten zu sichern? Zunächst arbeiten wir natürlich daran, die Ursachen für die Klimaänderung zu
minimieren. Hierzu gehört vor allem die Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Unser Ziel ist, den Umfang der Klimaänderung zu minimieren. Gleichzeitg akzeptieren wir aber, dass sich unser Klima in bestimmtem Umfang ändern wird. Wir müssen unser Flächenmanagement schon jetzt den zu erwartenden Veränderungen wie Anstieg des Meeresspiegels, Verschiebung der Niederschlagsverhältnisse, Anstieg der Durchschnittstemperatur und Häufung von extremen Wetterereignissen anpassen. Arten, deren Klimaraum sich auf Regionen außerhalb Großbritanniens verschiebt, können wir nicht im eigenen Land, sondern nur durch unser internationales Engagement im Naturschutz helfen. Innerhalb Großbritanniens ist unser Ziel, Schutzgebiete zu vergrößern und geographisch besser zu verteilen, um unser Schutzgebietsnetz „robuster“ gegen zu erwartende Veränderungen zu machen und Arten eine Wanderung zu ermöglichen. Auch versuchen wir bei Flächen entlang der Küste insbesondere von England schon jetzt abzuschätzen, ob wir auch weiterhin ihren naturschutzfachlichen Wert erhalten können. Unsere gesamte Arbeit basiert auf den Ergebnissen sehr intensiver Untersuchungen. So haben wir beispielsweise Modelle entwickelt, um die Veränderungen in der Verbreitung von Arten als Resultat der Verschiebung ihrer Klimaräume vorherzusagen. Wir versuchen aber auch die Verfügbarkeit von Wasser für Feuchtgebiete abzuschätzen oder führen Studien zur Biologie und Ökologie von Arten, wie beispielsweise die oben erwähnte Untersuchung zum Goldregenpfeifer, durch.
Das Alpenschneehuhn wird infolge der Klimaerwärmung in Großbritannien verschwinden.
Wir rechnen damit, dass diejenigen Arten am stärksten betroffen werden, die in Großbritannien die Südgrenze ihrer Verbreitung erreichen. Weiterhin gehören hierzu aber aber auch die Bewohner von Berggipfeln. Die entsprechenden Arten müssten entweder nordwärts oder in höhere Lagen wandern, um bei einer Erwärmung in ihrer Klimazone zu
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Imagekampagne „SolarLokal“ jetzt bundesweit Kostenfreie Teilnahme für Kreise und Kommunen Solarstrom boomt. Die Photovoltaik ist bei den Deutschen sehr beliebt, ist sie doch umweltfreundlich und sozial verträglich. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz hat seit Beginn des Jahres 2004 der Photovoltaik einen Schub gegeben – immer mehr Privathaushalte, Unternehmen und Landwirte installieren Solarstromanlagen auf ihren Dächern und leisten so ihren Beitrag zum Klimaschutz. Das Potential für die Photovoltaik in Deutschland und weltweit ist groß. Um den Anteil des Solarstroms an der Energieerzeugung weiter auszubauen, starten die Deutsche Umwelthilfe e.V. und die SolarWorld AG jetzt die bundesweite Imagekampagne „SolarLokal Strom aus Sonne“. Die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft e.V., ein Zusammenschluss von rund 500 Solarunternehmen, steht SolarLokal mit Rat und Tat zur Seite. Das Besondere an SolarLokal: ein bundesweit einheitliches Auftreten wird mit individuellen Gestaltungsmöglichkeiten vor Ort kombiniert, nach dem Motto „Bundesweit gleich, individuell vor Ort“. Kreise, Städte und Gemeinden können SolarLokal als attraktive Plattform für ihre Öffentlichkeitsarbeit zu Solarstrom nutzen. Bürgerinnen und Bürger werden über die Vorteile von Strom aus Sonne informiert, örtliche Handwerker installieren die Anlagen. Ein Gewinn für regionale Wirtschaft, Umwelt, Kreis und Kommunen. Dass dieses Konzept ankommt, hat die Kampagne in ihrer Pilotphase gezeigt. Mitte 2003 fiel der Startschuss. Innerhalb eines Jahres haben sich 14 Kreise mit mehr als 70 Städten
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ENERGIE UND KLIMA
Die Stadt Lüneburg ist als derzeit nördlichste Kommune mit SolarLokal gestartet. Sie übernimmt damit die Vorreiterrolle für den Norden Deutschlands.
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und Gemeinden SolarLokal angeschlossen. Dieser Erfolg war der Beweis für die Initiatoren, dass sie mit SolarLokal auf dem richtigen Weg sind und die Photovoltaik eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung hat. Jörg Dürr-Pucher, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe: „Auch wenn die Bevölkerung der Solarenergie sehr positiv gegenüber steht, brauchen wir eine kontinuierliche Imagewerbung für diese umweltverträgliche Energieform. Denn der Anteil der Solarenergie an der deutschen Stromproduktion beträgt weniger als ein halbes Prozent. Nach einer Prognose des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung kann Solarstrom jedoch im Jahre 2050 einen Anteil von 24 Prozent an der weltweiten Energieerzeugung haben. Dies zeigt, dass Solarstrom in Zukunft entscheidend zu einer umweltverträglichen Energieerzeugung beitragen kann.“ Bundesweit sind alle Kreise, Städte und Gemeinden eingeladen, bei SolarLokal mitzumachen. Zur Auswahl stehen das kostenfreie Standardpaket mit Infotelefon, einer Homepage mit aktuellen Informationen zu Solarstrom sowie einem regelmäßigen Info- und Presseservice. Kommunen, die mehr tun wollen, entscheiden sich für das preisgünstige Premiumpaket mit attraktiven Zusatzleistungen wie lokal gestaltete Flyer und Plakate. Christiane Becker (SolarWorld AG): „SolarLokal ist in der Pilotphase sehr erfolgreich angelaufen. Wir sind zuversichtlich, dass sich in Deutschland viele weitere Kreise und Kommunen der Kampagne anschließen werden. Denn das örtliche, kommunale Engagement ist ganz entscheidend für das Gelingen der Energiewende.“
Kreise,in denen Kommunen und Handwerksbetriebe an SolarLokal teilnehmen: Bonn Kassel Rottweil Rhein- Erft Rhein-Sieg Rhein-Neckar Groß-Gerau Kleve Nienburg Köthen Esslingen Biberach Potsdam-Mittelmark Schwarzwald-Baar-Kreis Steinfurt Lüneburg
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DUH AKTIV
DANKE und DUH kooperieren wieder Förderung der Initiative „Lebendige Wälder“ Die Hygienepapiermarke DANKE und die Deutsche Umwelthilfe setzen ihre Zusammenarbeit auch im Jahr 2005 fort. Im Jahr 2004 hat der Schutz der Meeressäugetiere im Mittelpunkt der Kooperation gestanden. Zum 20jährigen Jubiläum von DANKE unterstützt das Unternehmen jetzt 20 Waldschutzprojekte in Deutschland und international. Für die internationalen Projekte ist der Global Nature Fund (GNF), die Schwesterorganisation der DUH, tätig.
Schülerinnen und Schüler sollen für die Bedeutung des Waldes sensibilisiert werden. Vor allem die Kunden von DANKE werden die Möglichkeit haben, selbst für den Schutz der Wälder aktiv zu werden. Besuche in Nationalparken
wie Eifel, Hainich und Kellerwald sind geplant. Gemeinsam sollen zudem Paten für Waldschutzprojekte im Rahmen der Initiative „Lebendige Wälder“ geworben werden. Der Sympathieträger wird das Eichhörnchen sein.
Baumpflanzungen, die Ausweisung von Auwaldgebieten und Maßnahmen zur Baumpflege sind geplant, sowohl in den deutschen Mittelgebirgen als auch in Übersee. Partner sind dabei örtliche Naturschutzgruppen, Forstleute und Schulklassen. Darüber hinaus werden wir Umweltbildungsprojekte fördern. Die Kunden von DANKE, aber auch die breite Öffentlichkeit, und insbesondere
Stefan Bundscherer neuer Geschäftsführer der DUH Umweltschutz-Service GmbH Praktische Erfolge im Umweltschutz zu erreichen, damit beschäftigt sich Stefan Bundscherer (41) schon seit mehr als 20 Jahren. Während seines Studiums der Landschaftsplanung in Berlin begann sich der gebürtige Niederbayer ehrenamtlich beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) zu engagieren. Schnell wurde sein Organisationstalent erkannt und nach dem Fall der Mauer erhielt er die Chance, hauptamtlich die BUND-Strukturen in den fünf neuen Bundesländern aufzubauen. Nach erfolgreichem Abschluss der BUND-Gründungsphase wechselte Bundscherer 1992 als Landesgeschäftsführer zum Berliner BUND. In den letzten 12 Jahren gelang es ihm, aus einem kleinen Verband mit zwei Angestellten einen schlagkräftigen Umweltverband mit über 20 Mitarbei-
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tern zu entwickeln. Wichtige umweltpolitische Erfolge aus dieser Zeit sind unter anderem die Organisation des siegreichen Volksbegehrens gegen den Transrapid von Hamburg nach Berlin und das Zugeständnis des Berliner Senats, auf Atomstrom zu verzichten und einen Anteil erneuerbare Energien einzukaufen. Er etablierte beim BUND-Berlin etliche Projekte von bundesweiter Bedeutung. So stammen die Konzeptionen für das Siegel „Energiesparendes Krankenhaus“ und das Netzwerk von mittelständischen Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien, „Re-Next“, aus seiner Feder. Auch bei der Deutschen Umwelthilfe engagiert sich Bundscherer schon seit langem. Er war Mitglied des Bundesvorstandes der DUH und maßgeblich an der Gründung des Regionalverbands Ost beteiligt. Nun ist es der DUH gelun-
gen, Bundscherer als Geschäftsführer der DUH Umweltschutz-Service GmbH zu gewinnen. „An meiner neuen Aufgabe reizt mich besonders, Projekte zu entwickeln, die neuen, umweltentlastenden Technologien zum Durchbruch verhelfen“, so Bundscherer. „Wichtig ist mir dabei immer, dass eine messbare Entlastung der Umwelt erreicht wird“.
Stefan Bundscherer
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UMWELT UND WIRTSCHAFT
Feinstaub: Erstmals Klage für saubere Luft Betroffene Bürger verklagen das Land Berlin wegen verfehlter Luftreinhaltepolitik. Die Deutsche Umwelthilfe unterstützt weitere Klagen in Stuttgart, München und anderen Städten. Bundesfinanzminister Eichel bremst weiter bei Steueranreizen für Rußfilter. Seit 1.1.2005 gibt es verbindliche und einklagbare Grenzwerte. Die DUH will die Einhaltung dieser EUweit verbindlichen Luftreinhaltevorschriften juristisch und politisch auf allen Ebenen beschleunigen. Dies ist angesichts der von der EU veröffentlichten dramatischen Zahlen, wonach die Luftbelastung mit Feinstaub allein in Deutschland jährlich zu mehr als 65.000 vorzeitigen Todesfällen führe, dringend erforderlich. Die Deutsche Umwelthilfe unterstützt drei Anwohner der hochbelasteten Frankfurter Allee im Berliner Stadtteil Friedrichshain, die ihre Klage beim Verwaltungsgericht Berlin einreichten. Weitere Klagen unterstützt die DUH in Stuttgart, München, Düsseldorf und Dortmund.
Die Emission von Rußpartikeln kann durch Filtersysteme um über 90 Prozent zurückgehen.
Sollte die Zahl der zulässigen 35 Überschreitungen des Tagesgrenzwerts vorher überschritten werden, kann man sofort klagen. Klageberechtigt ist jeder, der einen Großteil seiner Zeit in belasteter Umgebung verbringt. Also nicht nur Anwohner, sondern auch z.B. Ärzte in Arztpraxen an belasteten Straßen oder Erzieher in Kindergärten oder Eltern für ihre Kindergarten- und Schulkinder.
Ziel ist es, unmittelbar wirksame Maßnahmen zur Verminderung von Feinstäuben durchzusetzen. Diese könnten zum Beispiel Fahrverbote für Dieselfahrzeuge ohne Partikelfilter sein oder die Installation intelligenter Ampelschaltungen.
Der BUND machte bei einer Veranstaltung in der Bochumer Innenstadt zum Thema Feinstaub „ordentlich Theater“, so das Motto der Aktion.
Quelle für die Grenzwertüberschreitungen ist das offizielle Luftmessnetz des Umweltbundesamtes. Die aktuellen Daten der Messpunkte können tagesaktuell im Internet unter http:// www.env-it.de/luftdaten/trsyear.fwd eingesehen werden. Die Städte mit ständigen Grenzwertüberschreitungen können zunächst mit entsprechenden Anträgen aufgefordert werden, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um die EU-Grenzwerte einzuhalten. Die Städte haben dann vier Wochen Zeit, der Aufforderung nachzukommen, bevor Klage eingereicht wird.
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Im Streit zwischen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und der Volkswagen AG um die verordnungskonforme Kennzeichnung des Spritverbrauchs von ger VW-Konzern Mitte Januar 2005 nach.
Ähnliche gesetzliche Bestimmungen zum Kraftstoff-Maximalverbrauch für neu zugelassene Pkw und leichte Nutzfahrzeuge waren in Japan und auf dem weltweit wichtigsten Zukunftsmarkt China vor kurzem verabschiedet worden.
Die Verbrauchskennzeichnung dieses Fahrzeugs ist gut lesbar und entspricht den Vorschriften (Pkw-EnVKW).
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Hersteller und Händler müssen in der Bewerbung ihrer Fahrzeug-Modelle Angaben zu Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen machen.
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Im Rahmen einer Vereinbarung zahlte der VW-Konzern wegen der Verstöße eine Konventionalstrafe in Höhe von 20.000 Euro an die Deutsche Umwelthilfe. Gleichzeitig verpflichtete sich das Unternehmen, die Verordnung künftig buchstabengetreu umzusetzen, alle Neuwagen zu kennzeichnen und dabei die erforderlichen Angaben nicht mehr in weißer Schrift auf transparentem Hintergrund anzubringen, sondern in blauer Schrift auf weißem Hintergrund. „VW ist damit einer als sicher geltenden einstweiligen Verfügung zuvor gekommen. Der durchsichtige Versuch einer Umgehung der Verordnung zu Lasten des Verbrauchers und der Umwelt ist gescheitert“, so Rechtsanwalt Dr. Remo Klinger, der die Deutsche Umwelthilfe in dem Verfahren vertrat.
„Die von der DUH vorgeschlagenen CO2-Grenzwerte von Neuwagen würden nicht nur die Umwelt und die Geldbeutel der Autofahrer schonen. Sie sichern auch die Exportfähigkeit der deutschen Hersteller. Die DUH leistet auf diese Weise mit VW-Geld Entwicklungshilfe auch für den Wolfsburger Autobauer“, so Resch.
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VW gab zu, auch noch nach der Unterzeichnung einer von der DUH geforderten Unterlassungserklärung im Dezember gegen die neue EnergieverbrauchsKennzeichnungsverordnung (Pkw-EnVKV) verstoßen zu haben.
Die Deutsche Umwelthilfe hat die von VW zu zahlende Konventionalstrafe in Höhe von 20.000 EUR unmittelbar für eine Kampagne zur Einführung verbindlicher Kraftstoff-Verbrauchshöchstwerte für Autos und leichte Nutzfahrzeuge in Deutschland eingesetzt. Mit dem Vorschlag, der auf einen gewichtsabhängigen CO2-Grenzwert für alle Neuwagen hinausläuft, erhofft sich die DUH einen starken Impuls für die in jüngster Zeit abgeflauten Klimaschutzanstrengungen in Deutschland.
Insbesondere Volkswagen hat erhebliche Schwierigkeiten, die in China ab 2008 gültigen Grenzwerte mit seinen derzeit im Reich der Mitte angebotenen Fahrzeugen einzuhalten.
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DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch äußerte sich erleichtert über die – wenn auch spät – erzielte Einigung: „Wir freuen uns, dass nach DaimlerChrysler und BMW auch bei Volkswagen die Einsicht gewachsen ist, dass nur die exakte Umsetzung der Verbrauchskennzeichnung die Kunden zum Kauf verbrauchsarmer Fahrzeuge veranlassen kann.“ Die Deutsche Umwelthilfe setzt ihre stichprobenartigen Besuche von Autohäusern und Schauräumen bei VW und anderen deutschen und ausländischen
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Neuwagen gab der Wolfsbur-
Herstellern fort, damit nicht wieder eine laxe Handhabung der Kennzeichnungspflicht einreißt.
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Verbrauchskennzeichnung für neue Autos: Volkswagen lenkt ein
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UMWELT UND WIRTSCHAFT
Heißer Ofen – kühles Helles Eine Reise zum Traditionswerkstoff Glas Gemeinsam mit der Stiftung Initiative pro Mehrweg und dem Aktionsforum Glasverpackungen erlebten DUH-Mitarbeiter Ende Februar eine Bierflasche einmal ganz anders. Genauer: sie verfolgten sie auf ihrem Lebensweg. Noch genauer: Eigentlich nicht eine, sondern Millionen von ihnen. Die für Pressevertreter organisierte außergewöhnliche Reise führte von der Glasaufbereitung über die Glashütte bis zum deutschen Mehrwegbier-Marktführer im siegerländischen Krombach. Ehe Mehrweg-Bierflaschen zu Scherben werden, durchlaufen sie ihren Kreislauf 50 bis 60 mal. Solange wird getrunken und wieder befüllt. Bis die braunen Normbehälter endlich ausreichend abgestoßen sind und etwas oll. Der Umwelt hilfts. Seit der Einführung des Dosenpfands Anfang 2003 liegt die BierMehrwegquote hierzulande wieder konstant über 90%. Bierflaschen symbolisieren das Kontrastprogramm zu Ex und Hopp, ein Musterbeispiel für funktionsfähige nachhaltige Wirtschaftskreisläufe – und für den Erfolg der nicht zuletzt von der DUH durchgefochtenen Pfandregelung.
Metall, Keramik. Die Anforderungen an die Aufbereitung sind hoch. Maximal fünf Gramm Aluminium verträgt die Tonne Glas. Eine einzige Keramiktasse in einem vollen Container ist schon zu viel Verunreinigung für den Einsatz in der Glashütte. Am Ende jedenfalls riecht das Produkt immer noch – ist aber aufs feinste sortiert.
In der Glashütte In der Essener Glashütte des weit verzweigten Konzerns Saint Gobain Oberland, nur wenige Kilometer entfernt, geht heute ohne Altglas gar nichts mehr. Alle Anlagen sind auf den Einsatz von Scherben ausgelegt, so kann das Glas bei niedrigeren Temperaturen geschmolzen werden als beim Einschmel-
zen der reinen Primärrohstoffe Quarzsand, Soda, Kalk, Dolomit und Feldspat. 60-75 Prozent Altglas werden üblicherweise bei der Neuglasherstellung eingesetzt. Das spart Geld und Energie. Der Energieaufwand hat sich so und mit dem Einsatz moderner Technik seit Beginn der 70er Jahre um satte 77% verringert. Aus den Essener Schmelzwannen, die das Glas bis 1590 Grad Celsius rot-orange glühen lassen, entstehen entlang vollautomatisierter Produktionsstraßen verschiedene Bier-Standardflaschen. Nebenan fahren Hipp-Gläschen über endlose Bänder und – Nutella-Gläser, zigtausende Nutella-Gläser. Gerade werden Longneck-Flaschen hergestellt, auf
In der Glasaufbereitung Die Reise zum Traditionswerkstoff Glas begann bei der Glasaufbereitung der Firma Rhenus in Essen, wo Firmenvertreter die Reisegruppe über „anhaftende Genussmittel“ informierten, die in ihrer nicht mehr ganz frischen Variante zu einer „gewissen Geruchsbelästigung“ in der Anlage führen. So kann man das sagen. Doch weit beeindruckender als der Geruch war das, was es zu sehen gab: Eine Vielzahl manueller, mechanischer und elektronischer Sortierverfahren durchlaufen die Scherben aus tausenden von Glascontainern, in denen – leider – nicht nur Glas landet. Bevor sie in die Glashütte zurück können, aus der sie einst kamen, müssen insbesondere die weißen Scherben nochmals von fälschlich eingeworfenem farbigem Glas befreit werden. Das ist das einfachste. Doch auch alles andere, was nicht in eine Glasflasche gehört, muss raus: Kunststoffe,
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Ganz ohne Handarbeit geht es nicht: mit kritischem Auge werden große Fehlwürfe aussortiert. In weiteren Arbeitsschritten wird das weiße Glas fein sortiert, bis es ohne farbige Scherben bereit für die Glashütte ist.
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In der Krombacher Brauerei
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Das Endprodukt in der Mehrwegverpackung – bei Krombacher ist man sich sicher: „So schnell kommt die Dose nicht wieder.“
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Eva Leonhardt, Gerd Rosenkranz
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Bei Krombacher werden die alten Kästen – insgesamt 15.000 Tonnen – geschreddert und anschließend recycelt. Die ausrangierten Flaschen kommen in die Glasaufbereitung. Im Gegensatz zur Containersammlung erreichen die Mehrwegflaschen die Aufbereitung vergleichsweise sauber, der „goldene Halsschmuck“ und das Etikett müssen jedoch entfernt werden, bevor das Glas eingeschmolzen werden kann. Bei der neuen Flasche fehlt die glänzende Manschette am Flaschenhals. An ihrer Stelle prangt ein kleineres Papieretikett – auch dies ein kleiner Schritt für die Umwelt.
Beim Umwelt- und Ressourcenschutz hat sich in der Braukunst gerade in jüngster Zeit viel bewegt: Für die Herstellung von einem Liter Bier benötigt man heute drei Liter Wasser, noch vor etwa zehn Jahren war es das dreifache. Ins Bier kommt nur frisches Quellwasser, für die Reinigung reicht Leitungswasser. Die Abwärme, die früher die Umge-
Ein Großteil dieser Arbeitsplätze entsteht durch die Mehrweg-Logistik – noch ein bedeutender Vorteil gegenüber der Abfüllung in Ex-und-Hopp-Verpackungen.
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die Mehrweg-Marktführer Krombacher derzeit umstellt. Im Hof der Hütte türmen sich die neuen – mit weichen Tragegriffen ausgestatteten – KrombacherKästen zu wahren Gebirgen. Höher als der Mount Everest wären die 11 Millionen Bierkästen des neuen Pool-Systems aufeinandergestapelt. Die Produktion läuft seit November 2003. Aneinandergereiht würden sie den Weg bis Athen pflastern – eine Strecke von 2.700 Kilometern.
Beschäftigte? Zwei Braumeister in einer Schaltwarte steuern den Prozess. Insgesamt 34 Menschen produzieren rund 10 Prozent des deutschen Bieres. Das Massenprodukt Bier für die Massengesellschaft entsteht in fast leeren Fabrikhallen. Weitere 150 Menschen sind mit der Bierabfüllung in täglich fünf Schichten beschäftigt. Die mit Abstand meisten der insgesamt 825 Krombacher-Mitarbeiter schieben jedoch Außendienst.
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Clemens Stroetmann von der Stiftung Initiative Mehrweg. Der Umweltstaatssekretär a.D. freut sich über Millionen Mehrweg-Bierflaschen in der Essener Glashütte Saint Gobain Oberland.
Inzwischen wachsen die Dimensionen ins Gigantische. Die Tagesproduktion liegt bei 20.000 Hektoliter. Die Bierströme fließen durch eine unterirdische Kurzpipeline einige hundert Meter zur Abfüllung an einen benachbarten Standort, wo an gewaltigen Automatenstraßen pro Tag 6-7 Millionen Flaschen abgefüllt werden. Dank des Dosenpfands kommt in diesem Jahr eine neue Abfüllstraße hinzu. Denn bei Krombacher ist man sich sicher: „So schnell kommt die Dose nicht wieder“.
In großen Edelstahltanks wird das Bier gebraut, das heißt zunächst 60 Minuten gekocht. Für die Vergärung wird anschließend Hefe zugesetzt – der Gärtank ist 25 Meter hoch und fasst 720 Kubikmeter.
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Die Krombacher Brauerei, an diesem Donnerstag trotz ihrer den Ort dominierenden Größe fast idyllisch eingeschneit, wurde 1803 von den Altvorderen der heutigen Eigentümer-Familie Schadeberg gegründet. Um 1870 begann die Verwissenschaftlichung der Braukunst – erste Brau-Ingenieure wurden ausgebildet und sorgten über Generationen für gleich bleibende Qualität des Gerstensafts. Bis heute. Tagaus tagein, schwören die Brauer, verlässt das Produkt in immer gleicher Qualität das Haus. Schlechte „Chargen“? Davor schützt die Kontrollanalyse, die den Prozess Schritt für Schritt begleitet.
bung aufheizte, wird bei den Brau-, Abfüll- und Reinigungsprozessen heute so weit wie möglich aufgefangen und im Produktionsprozess oder zur Gebäudeheizung wieder genutzt. Die Lauge zur Flaschenreinigung bewegt sich heute in geschlossenen Kreisläufen. Nicht nur in den Abfüllanlagen, auch in den Brauereien selbst setzen sich umwelttechnische Neuerungen durch.
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HAND IN HAND Fonds fördert Baumschule
„Lebensnotwenig für das Weltklima“ – Namibias Präsident lobt Projekt in Ondangwa Der Staatschef besuchte die Mutterbaumschule, ein Aufforstungsprojekt der deutschen Umweltorganisation
„Bäume
für Menschen – Trees for the World“ im Ombugha Grassland nördlich der Etosha-Pfanne, das von der Deutschen Umwelthilfe und Mitteln aus dem HAND IN HAND Fonds der Rapunzel
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Naturkost AG seit 2002 finanziell unterstützt wird. Ziel des Projekts ist es, den regengrünen Trockenwald im Nordwesten Namibias, der durch Überweidung und Abholzung fast vollkommen zerstört wurde, wiederherzustellen. Mit der Wiederaufforstung wird zudem die Erosion des Bodens verhindert und das Klima in den ausgetrockneten Gebieten verbessert. Die gesamte Aufforstungsfläche beträgt rund 66 000 Hektar, wovon ca. 60 Hektar bereits bearbeitet sind. Die Umgebung der Baumschule zeigt sich bewaldet inmitten einem Netzwerk von kleineren lokalen Anpflanzungen. Mit einheimischen Arbeitskräften werden die Baumschulen betrieben, gewässert und mit Schattennetzen versehen.Vor vielen Häusern der Einheimischen stehen Obstbäume, die von Eltern und Kindern selbst gepflanzt wurden. Damit wurde viel Überzeugungsarbeit geleistet, und die Bevölkerung hat inzwischen den Nutzen der Wiederaufforstung kennengelernt. So sei es heute in Namibia „das erklärte Ziel der Einheimischen, Bäume zu pflanzen, anstatt das Land wahllos abzuholzen“ verkündet stolz Gottfried Brenner, der das Projekt vor vier Jahren ins Leben gerufen hat. Die Stadt Odangwa wird mittlerweile in der Region auch die „grüne Stadt“ genannt.
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Blick auf das weiträumige Projektgebiet.
Einheimische beim Pflanzen (oben) und die Baumschule mit Schattennetzen (links).
Weitere Informationen unter www.baeume.de
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MENSCHEN FÜR NATUR
Spende statt Geschenke! Ein großartiger Erfolg – eine sinnvolle Idee zur Nachahmung Bereits in den Einladungen an Verwandte und Freunde zu ihrem 75. Geburtstag hatte Ilse Steinert darum gebeten, statt „irdischer“ Geschenke die Naturschutzarbeit der Deutschen Umwelthilfe mit einer Spende zu unterstützen. Unsere Mitarbeiterin Erika Blank, seit vielen Jahren mit Ilse Steinert befreundet, zählte neben Verwandten und Freunden zu den Gästen, die sich zum Geburtstagsfest am Sonntag, 6. März im tief verschneiten Waldachtal im Nordschwarzwald trafen, um diesen runden Geburtstag zu feiern.
beiter dann in unserer Spendenabteilung, als das erfreuliche Sammelergebnis von 1.000,– Euro bekannt wurde. Die Spender erhielten eine individuell angefertigte Urkunde und selbstverständlich eine Spendenbescheinigung. Die DUH bedankt sich ganz herzlich bei Ilse Steinert für dieses großartige Engagement.
Erika Blank konnte so vor Ort Fragen der Gäste beantworten, denn nicht alle kannten die Deutsche Umwelthilfe und deren Arbeit. Nach anfänglichem fragenden Staunen überwog bei allen die Sicherheit, dass die Spenden in rechten Händen sei. Staunen konnten die Mitar-
Ilse Steinert vor dem Informationstisch der Deutschen Umwelthilfe.
Lebens(T)räume für Alt und Jung Erfolgreiches Projekt des DUH-Regionalverbands Nord Der Aufenthaltsraum der Seniorenresidenz wurde in einen großen Basar verwandelt: Bunte Herbstblätter und verschiedene Gegenstände rund um den Apfel wie z.B. Apfelblüten, Apfelmus, Duftkerzen, getrocknete Apfelblüten, Filzäpfel sowie jede Menge Bücher mit viel Wissenswertem über den Apfel schmückten den Raum. Die „Apfelwerkstatt“ bildete den Auftakt eines generationenübergreifenden Projektes der Deutschen Umwelthilfe. Dank
DUH welt 1/2005
Unterstützung von BINGO – der Umweltlotterie – treffen sich seit Herbst 2004 drei gemischte Gruppen aus verschiedenen Kinder- und Senioreneinrichtungen in Hannover, um gemeinsam verschiedene „Natur-Werkstätten“ kennen zu lernen. Unter Anleitung der Umweltpädagogin Gabi Fiedler (DUH) haben die Bewohner/innen des Altenheims mit den Hortkindern „Kinderwelten“ bereits leckeren Apfelsaft gepresst, Bienenwachs-Kerzen gezogen, Wachs-Trolle gebastelt sowie ein Domino aus Naturmaterialien hergestellt. Weiterhin sollen Hochbeete gebaut, Heil- und Küchenkräuter gepflanzt und zu Salben, Ölen und gesunden Leckereien verarbeitet werden. Außerdem steht eine gemeinsame Exkursion zu einem Bio-Hof auf dem Programm. Im le-
bendigen Austausch zwischen den Generationen erfahren die Kinder dabei altes Wissen über frühere, fast in Vergessenheit geratene, umweltgerechte Handwerkstechniken und nachhaltige Konsum- und Lebensstile. Die Senioren lernen von der Spontaneität und Kreativität der Kinder. Wichtig bei dem Projekt sind nicht nur die ökologischen Aspekte, sondern auch die sozialen. Manche Seniorin, wie die 86-jährige Herta Pröschl, wünscht sich inzwischen die monatliche Veranstaltung sehnsüchtig herbei: „Wenn wir was mit den Kindern machen, verschwinden all meine Schmerzen, dann wirds mir immer ganz warm ums Herz“. Und auch die Nachhaltigkeit des Projektes ist gewährleistet: Mittlerweile kommt die benachbarte Hortgruppe bereits ohne Anleitung der DUH in die Seniorenresidenz: zum Kuchen essen, zum Spiele- oder Liedernachmittag oder auch nur zum Besuch einzelner „LeihOmas“.
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Ihr letzter Wille ist Ihre Entscheidung.
Wir setzen uns für die Bewahrung natürlicher Lebensgrundlagen ein.
Helfen Sie uns dabei! Mit Ihrem Testament können Sie Ihrer Liebe zur Natur Gestalt geben.
Bitte schicken Sie mir ein Exemplar Ihres Naturschutzalbums „Ein Leben für die Natur“. Name
Straße
PLZ, Ort
40
Geb. Datum
1/2005
Telefon
Ihre Ansprechpartnerin: Frau Annette Bernauer Tel. 07732-9995-60 E-Mail: bernauer@duh.de
Deutsche Umwelthilfe Fritz-Reichle-Ring 4 welt 1/2005 DUH 78315 Radolfzell Fax: 07732-9995-77