DUHwelt DAS MAGAZIN DER DEUTSCHEN UMWELTHILFE
2 DUH welt 2/2006
Wirtschaft vor Verbraucherschutz?
2006
Eine Frau verhindert Stausee 20 Jahre Bundesumweltministerium 1
INTERN Liebe Leserinnen und Leser, das Dosenpfand, und immer wieder das Dosenpfand. Das Thema lässt uns auch zur Fußball-WM nicht los. Kurz vor dem Start der WM hatte Coca-Cola über McDonald‘s begonnen, eine Einwegflasche in Form eines Fußballs auf den Markt zu bringen – 300.000 Stück pro Tag. Neu bei der ganzen Aktion war, dass die Einwegflaschen von Coca-Cola frech mit dem Schriftzug „Mehrweg“ versehen worden waren, obwohl eine Wiederverwendung nach Information der Deutschen Umwelthilfe (DUH) von vornherein nicht möglich war und auch kein Einwegpfand erhoben wurde. Dies stellte nicht nur einen Verstoß gegen die Verpackungsverordnung, sondern auch eine Irreführung der Verbraucher dar. Nach Intervention der Deutschen Umwelthilfe verpflichtete sich McDonald‘s erfreulicherweise gegenüber der DUH, die Ballflasche noch vor WM-Eröffnung wieder vom Markt zu nehmen. Damit verschwand die getarnte Einwegflasche zum Glück so schnell wieder, wie sie erschienen ist. Ich werde in solchen Zusammenhängen oft von Menschen angesprochen, die des Themas „Dosenpfand“ langsam überdrüssig werden und über die Hartnäckigkeit der DUH in dieser Frage verwundert sind. Unsere Hartnäckigkeit hat viele Gründe, drei möchte ich kurz skizzieren. Zu allererst geht es um die Umweltbilanz. Mehrweg ist ungeschlagen umweltfreundlich. Dann geht es um 200.000 Arbeitsplätze, die in Deutschland am Mehrwegsystem hängen. Und – das ist für mich der weitaus wichtigste Punkt: Geht es Coca-Cola & Co. vor allem darum, die Grenzen des deutschen Rechtsstaates auszutesten? Was lässt sich der Staat bzw. die Gesellschaft in Deutschland von internationalen Konzernen gefallen? Inwieweit kann man in Deutschland geltendes Recht ungestraft unterlaufen bzw. durch das, was große Konzerne für richtig halten, ersetzen? Sollte sich der Staat an dieser einen Stelle als zahnloser Tiger entpuppen, wird das Halali auf die anderen Umweltgesetze geblasen werden. Am Dosenpfand werden gerade die Machtverhältnisse zwischen Staat und einigen internationalen Konzernen neu austariert. Deshalb wird von Seiten der Einweglobby so verbittert gekämpft, und deshalb setzt sich die DUH mit ihren Partnern so vehement für die Umsetzung geltenden Rechts ein. Der Verbraucher steht dabei wieder einmal im Mittelpunkt des Geschehens. Jeder Einzelne entscheidet am Ladentisch mit, welche Mätzchen man CocaCola und Konsorten zugestehen will. Und den Verbraucherschutzorganisationen kommt eine zentrale Rolle bei der Sicherung der hohen Umweltstandards in Europa zu. Dass ausgerechnet die Politik die Zeichen der Zeit vollkommen verschläft, ist, neben der Dreistigkeit der Einweglobby, der eigentliche Skandal. Mehr zu der unrühmlichen Rolle, die der neue Verbraucherschutzminister Seehofer dabei spielt, können Sie im redaktionellen Teil dieser DUHwelt nachlesen. Ich wünsche Ihnen entspannte und erholsame Sommermonate und immer ausreichend gut gekühlte Getränke – natürlich aus der Mehrwegflasche.
Ihr
Prof. Dr. Harald Kächele Bundesvorsitzender Deutsche Umwelthilfe e.V.
DUH welt 2/2006
INHALT IM BLICKPUNKT Wirtschaft vor Verbraucherschutz Deutschland ist Mehrwegweltmeister
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LEBENDIGE ELBE Niedersachsens Kampf gegen die Weichholzaue Umweltministerin täuscht die Bürger Neues von der Elbe Schon wieder: Elbhochwasser
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LEBENDIGE SEEN Chapala: Eine Frau verhindert Stausee Umweltschützer am Baikalsee erfolgreich Jagd auf Schneekranich muss gestoppt werden „Gutes vom See“ und „Spürsinn“ Neues von La Nava und La Boada
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„UNBEKANNTE“ TIERARTEN
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Kuckucke haben Leiheltern
NATURSCHUTZ IN EUROPA Sonderpreis beim BundesUmweltWettbewerb Schweinswale stark bedroht
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NATURSCHUTZ IN ALLER WELT Zehn Jahre Patuca e.V. Energie- und Wasserversorgung in Afrika
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KREISLAUFWIRTSCHAFT Elektro-Recycling: Projekte des Monats Mehrweg-Innovationspreis
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KLIMASCHUTZ Wettbewerb Bundeshauptstadt im Klimaschutz SolarLokal: Osterbaden auf Usedom Solarbundesliga jetzt in allen Landkreisen Lebendige Flüsse und Kleine Wasserkraft
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UMWELT UND POLITIK 20 Jahre Bundesumweltministerium Was soll an Atomenergie „vernünftig“ sein? Umweltpreis für Dr. Axel Friedrich
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MENSCHEN FÜR NATUR Reise in HAND IN HAND-Projektgebiete Grund zum Feiern – Grund zum Spenden
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IMPRESSUM Zeitschrift für Mitglieder und Förderer der Deutschen Umwelthilfe e.V. Herausgeber: Deutsche Umwelthilfe e.V., Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell, Tel.: 07732/99 95-0, Fax: 07732/99 95-77 http://www.duh.de, E-Mail: info@duh.de V.i.S.d.P.: Jörg Dürr-Pucher, Jürgen Resch Redaktion: Prof. Dr. Gerhard Thielcke, Thomas Giesinger Gestaltung: Claudia Kunitzsch Druck: Wachter GmbH, Bönnigheim Anzeigen: Jörg Dürr-Pucher; es gilt die Anzeigenpreisliste 2004 Verlag und Vertrieb: DUH Umweltschutz-Service GmbH, Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft Köln (BLZ 370 205 00) 8 190 002 Gedruckt auf 100 % Recycling-Papier Fotos: Titelseite Junger Kuckuck, Otto Hahn; S. 3: BUND Berlin; S. 4: pixelquelle.de (o), Deutscher Bundestag/Lichtblick, A. Melde; S. 6: G. Schwab (l), F. Neuschulz (r); S. 7: G. Thielcke (l), O. Hahn (r); S. 8: Kai Velling/Naturfoto-Online (u), F. Neuschulz (o); S. 9: A. Spring (o), F. Neuschulz (u); S. 10: F. Neuschulz; S.11: DUH; S. 12: Amigos del Lago (o), H. Hoeck (u); S. 13: BINM; S. 14/15: MRLSD; S. 16: Bodensee-Stiftung (o), ÖNB (u); S. 17: B. Jahn; S. 18: O. Hahn (o), Gerhart Dagner/Okapia (u); S. 19: Bruno Roth/Okapia; S. 20: BUW; S. 21: G. Thielcke; S. 24: Benke (o,m), Dr. Axel Krüger/Naturfoto-Online (u); S. 26: C. Lagos (o), P. Caviglia (u); S. 27: E. Osorio Castro (o.l.), B. Baumgartner; S. 28: B. Zimmerle; S. 29: M.E.E.R. e.V.; S. 30/31: DUH; S. 32: Solarthemen; S. 33: N. Huhn; S. 34: SolarLokal; S. 35: C. Welte (o), Fraunhofer ISE (u); S. 36: G. Thielcke (l), E. Reitter (r); S. 37: O. Hahn; S. 38: BMU/T. Köhler, photothek.net ; S. 39: H. Windeck/UNEP/Still Pict./Okapia; S. 40: DUH; S. 42/43: RAPUNZEL; S. 43: Privat (u) Juni 2006 Heftpreis: € 1,50
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IM BLICKPUNKT
Seehofer will Wirtschaft vor Verbrauchern schützen Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer, der auch für Verbraucherschutz zuständig ist, will mit seinem Verbraucherinformationsgesetz die Wirtschaft vor den Verbrauchern schützen. Das ist der erste Skandal. Der zweite: Die Regierungsfraktionen wollen das Gesetz im Hoppla-Hopp-Verfahren durch den Bundestag winken. Auch ihnen liegt offensichtlich nichts an Transparenz bei Lebensmittelskandalen oder am Schutz der Bevölkerung vor Chemikalien, die auf Kartonverpackungen von Fruchtund Gemüsesäften gedruckt werden und in die Säfte eindringen.
Nicht immer ist im Saft nur das enthalten, was auf der Verpackung steht – und der Verbraucher soll auch weiterhin den wirklichen Inhalt nicht erfahren.
Bevölkerung ohne Auskunftsrecht Weder Unternehmen noch Behörden sind nach dem Text des Gesetzentwurfs verpflichtet, die Bevölkerung von sich aus über Funde belasteter Lebensmittel zu unterrichten. Auskunftsansprüche gegenüber privaten Unternehmen sind gar nicht erst vorgesehen, Informationsbegehren gegenüber Landes- und Bundesbehörden können weitgehend abgeblockt werden. Inhaltlich wird der Anwendungsbereich des Gesetzes auf Erzeugnisse im Sinne des „Lebensmittelund Futtermittelgesetzes“ eingeengt. Den Rest des Transparenz-Verhinderungsgesetzes besorgen „Ausnahmetatbestände“, unter die vor allem tatsächliche oder vorgebliche Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse fallen. Dabei sollen die Unternehmen – ohne inhaltliche Begründung – selbst bestimmen können, welche Daten unter das Betriebs- und Geschäftsgeheimnis fallen, und deshalb nicht zur Verfügung gestellt werden müssen.
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Unternehmen können nach dem Wortlaut des Gesetzentwurfs noch im Nachhinein, also nachdem sie von den Behörden über einen Auskunftsantrag aus der Bevölkerung unterrichtet wurden, für den konkreten Fall relevante Daten als Betriebs- und Geschäftsgeheimnis erklären. Schließlich werden auch noch „sonstige wettbewerbsrelevante Informationen, die in ihrer Bedeutung für ein Betriebs- und Geschäftsgeheimnis vergleichbar sind“, von der Bekanntgabepflicht befreit.
DUH erinnert Abgeordnete an ihren Gestaltungsauftrag
Umwelthilfe hat die Bundesregierung aufgefordert, das Gesetz nicht – wie vorgesehen – vor der Sommerpause durch den Bundestag zu peitschen. Die ganz überwiegende Mehrheit der zur Anhörung im Verbraucherausschuss des Bundestages am 29. Mai 2006 geladenen Sachverständigen hat deutliche Kritik am Gesetzentwurf geäußert und forderte – ebenso wie beispielsweise die vom baden-württembergischen Ministerpräsidenten Oettinger eingesetzte Verbraucherkommission – Nachbesserungen. Auch die DUH war als anerkannter Verbraucherschutzverband als Sachverständige auf der Anhörung vertreten.
Nach dem Seehofer-Gesetz können die Unternehmen künftig im Prinzip jedes Informationsbegehren ohne Begründung unter Hinweis auf Betriebsgeheimnisse oder wettbewerbsrelevante Informationen abschmettern. Die Deutsche
Die Deutsche Umwelthilfe hat die Koalitionsfraktionen gefragt, ob sie sich mit dem Abnicken von Vorgaben aus den Ministerien begnügen wollen oder dem Gestaltungsauftrag, den die Abgeordneten haben, nachkommen wollen.
Bei seiner Vereidigung sagte Horst Seehofer: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes (...) widmen werde.“ – Besteht das deutsche Volk nur aus der Wirtschaft?
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IM BLICKPUNKT
Deutschland ist Mehrweg-Weltmeister Deutsche Umwelthilfe Wegbereiter des Erfolgs Eine Renaissance der Blechbüchse, wie von der Dosenlobby angekündigt, ist ausgeblieben – im Gegenteil: Verbraucher lassen Plastikbrause und Dosenbier in den Regalen stehen und kaufen statt dessen Mehrweg, und dies aus gutem Grund: Attraktive Getränkeangebote in Mehrweg und die Kosten für das aufwändige Einwegpfandsystem von bis zu 10 Cent pro Verpackung haben die „Waffengleichheit“ von Einweg und Mehrweg wiederhergestellt.
Das deutsche Getränke-Mehrwegsystem ist das größte, umweltfreundlichste und leistungsfähigste der Welt – und wird es bleiben: Die Ausweitung des Einwegpfandes zum 1. Mai 2006 hat das Mehrwegsystem entscheidend stabilisiert. Die Deutsche Umwelthilfe ist maßgeblich an
Mehrweg im Aufwind Millionenschweren Aktionen der Einweglobby zum Trotz stehen wir heute vor einem strahlenden Mehrweg-Sommer 2006. Der Verkauf von Getränkedosen ist weiter rückläufig. Viele Tausend Händler verabschiedeten sich zum 1. Mai zudem von Getränken in Dosen und Einweg-Plastik. Bei fast allen bepfandeten Getränkegruppen ist die Mehrweg-Quote heute höher als vor dem Dosenpfand.
Mehrweg sichert Firmen und Arbeitsplätze vor Ort „Die Bierdose ist out, Mehrweg bleibt auf dem Vormarsch“, betont der Geschäftsführer des Bundesverbandes von 800 mittelständischen Privatbrauereien, Roland Demleitner. Die Mehrwegquote bei Bier liegt stabil zwischen 88 und 91 Prozent und damit so hoch wie zuletzt in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts, erklärte Demleitner. Auch der Getränkefachhandel ist über den Mehrweg-Erfolg und den damit verbunden Erhalt von Arbeitsplätzen erfreut.
„David“ DUH siegt zwei Mal gegen Goliath Der Versuch des Limonade-Multis Coca-Cola, im Windschatten der Fußball-WM eine neue Dosenlawine auszulösen, ist ebenfalls gescheitert. Nach einer Intervention der Deutschen Umwelthilfe bei FIFA und Deutschem Fußballbund hat der WM-Sponsor Coca-
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diesem aktuellen Erfolg beteiligt.
Eigentor: Mit dieser BallFlasche wollte Coca-Cola bei der Fußball-WM das Mehrwegsystem unterwandern. Die DUH stellte fest, dass die angebliche Mehrwegflasche nicht wiederverwendbar ist.
Cola den Plan aufgeben müssen, ökologisch schädliche Einweggetränke in den WM-Stadien und um sie herum zu verkaufen und so nebenbei die ehrgeizigen Umwelt-Ziele des Sportereignisses zu diskreditieren. Anfang Juni 2006 wurde der Versuch von Coca-Cola, als pfandfreie Mehrwegbehälter getarnte Einweg-Ball-Flaschen millionenfach über die FastfoodKette McDonald‘s unter das Fußball begeisterte Volk zu bringen, abrupt beendet. McDonald‘s hat sich nach Abmahnung und Klageandrohung der DUH erfreulicherweise aus der Umarmung des Coca-Cola Konzerns gelöst und sich gegenüber der DUH verpflichtet, den Verkauf der Einweg-Ballflaschen noch vor der WM-Eröffnung bundesweit zu stoppen. Nach DUH-Informationen war eine Reinigung und Wiederbefüllung der mit der Aufschrift „Mehrwegflasche“ gekennzeichneten Coca-Cola-WM-Flaschen von Anfang an weder beabsichtigt noch technisch möglich.
DUH setzt Zeichen: Neues Mehrweg-Logo Die Deutsche Umwelthilfe hat gemeinsam mit anderen Verbänden und mit zahlreichen Unternehmen der Getränkeherstellung sowie des Getränkehandels den bundesweiten Arbeitskreis Mehrweg gegründet. Die Partner haben sich zum Ziel gesetzt, Mehrweg fördernde Maßnahmen auf den Weg zu bringen und so den Trend zu Einwegverpackungen weiter zurückzudrängen. Hierzu wurde unter anderem ein Mehrweg-Logo entwickelt, ■
das eine leichtere Erkennbarkeit von Getränken in Mehrweg schafft und
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ein modernes, umweltfreundliches und qualitativ hochwertiges Mehrweg-GetränkeImage bildet, dies auch unabhängig von der Verpackung, zum Beispiel im Verkaufsraum.
Das Logo ist ein weiterer wichtiger Schritt in die umweltfreundliche Richtung pro Mehrweg.
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DUH-Förderprojekte DUH-Förderprojekte DUH-Förderprojekte DUH-Förderprojekte DUH-Förderprojekte DUH-Förderprojekte DUH-Förderprojekte
LEBENDIGE ELBE
Niedersachsens Kampf gegen die Weichholzaue – ein Skandal Es war eine Punktlandung! Genau an dem Tag, an dem das diesjährige „Jahrhunderthochwasser“ an der niedersächsischen Elbe seinen höchsten Pegelstand erreichte, lud die DUH zusammen mit dem BUND Landesverband Niedersachsen zum Pressegespräch nach Hannover ein. Das Thema der Veranstaltung lautete: „Vorsorge statt Aktionismus beim Hochwasserschutz“. Die Resonanz war riesig, neben fünf TV-Sendern war der Raum bis auf den letzten Platz mit Medienvertretern gefüllt. Wie bereits in der DUHwelt (4/2005) berichtet, hat der niedersächsische Umweltminister Sander (FDP) auf Grundlage eines Gutachtens per Erlass im Juli 2005 verfügt, dass in der Elbtalaue Weichhölzer zu reduzieren seien, um bei Hochwasser einen besseren Abfluss an der Elbe zu erreichen. Nach Ansicht des Ministeriums würde durch die „zunehmende Verbuschung“ der Wasserspiegel bei Hochwasser um bis zu 50 cm stärker ansteigen. Seitdem wurden vor allem in der Lüneburger Marsch und im Landkreis Lüchow-Dannenberg an vielen Stellen Weidenbüsche beseitigt. Dabei kam es auch zu Kollateralschäden an Biberburgen und wichtigen Nahrungsflächen dieser geschützten Tierart.
Sander liegt falsch Auf Veranlassung der DUH überprüft das Institut für Wasser- und Gewässerentwicklung der Universität Karlsruhe die dem Sander-Erlass zugrunde liegende Untersuchung. Als Ergebnis steht zweifelsfrei fest: die zentrale Aussage hinsichtlich des enormen Wasseranstiegs ist wissenschaftlich nicht haltbar. Professor Dr. Hans Helmut Bernhart stellte auf der Pressekonferenz in Hannover seine Ergebnisse vor. Er wies dar-
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auf hin: man könne nicht so tun, als ob Schilfhalme Stahlstangen seien, wie das in dem Gutachten geschehen ist. Stattdessen müssen die Berechnungen viel differenzierter vorgenommen werden. Sollten dann tatsächlich Eingriffe notwendig sein, könnten diese gegenüber der jetzigen Praxis wesentlich verringert werden. DUH und BUND forderten daher in Hannover den Umweltminister auf, umgehend den auch naturschutzrechtlich unhaltbaren Erlass zurückzuziehen und sich in Niedersachsen stattdessen dem nachhaltigen Hochwasserschutz zu widmen. Das zweite JahrhundertHochwasser in Folge zeigt sehr deutlich, dass die Schaffung zusätzlicher Überschwemmungsflächen – nicht nur an der Elbe, sondern auch an den Zuflüssen – und die Beseitigung von Engstellen zwischen gegenüberliegenden Deichen das Gebot der Stunde ist. Hier habe Niedersachsen in der jüngsten Vergangenheit schon viele Chancen verpasst, könne
jedoch durchaus noch – zum Beispiel in der Jeetzelniederung und bei NeuBleckede – neue Akzente setzen. Das Vorgehen des Umweltministeriums in Niedersachsen ist auch aus weiteren Gründen sehr bedenklich. Zum einen wird den Bürgern vor Ort suggeriert, dass durch derartigen Aktionismus tatsächlich – und auf „einfache Art und Weise“ – ein wirksamer Schutz vor dem Hochwasser zu erreichen sei. Dadurch lenkt man geschickt von dem notwendigen, nachhaltigen Hochwasserschutz ab. Außerdem wird leichtfertig einem höchst schutzwürdigen Lebensraum – der Hartund Weichholzaue mit ihrer Lebewelt – völlig zu Unrecht ein negatives Stigma verpasst. So hat sich bereits die abwertende Bezeichnung „Verbuschung“ mittlerweile, quasi als Sinnbild für eine Gefahr für Hab und Gut, tief in das Bewusstsein vieler Bürger eingegraben. Es wird Jahre dauern, um diese Vorurteile wieder abzubauen. Es wäre gut, wenn Herr Sander dabei helfen würde.
Gefällte Bäume in der Weichholzaue. Der Biber (links) braucht Weidenbüsche als Nahrung.
DUH welt 2/2006
Sachsen-Anhalt hat im März 2006 seinen Teil des UNESCO Biosphärenreservats „Flusslandschaft Elbe“ von 190.000 auf knapp 126.000 Hektar, also um rund ein Drittel der Fläche, drastisch verkleinert. Umweltministerin Wernicke hat entgegen dieser Tatsache in Zusammenhang mit der Umbenennung der Elbe-Flusslandschaft in Biosphärenreservat Mittelelbe erklärt, das bestehende „Biosphärenreservat werde nun deutlich vergrößert“.
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Sachsen-Anhalts Umweltministerin Petra Wernicke täuscht die Bürger
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Entscheidung ohne Abstimmung? Ob es eine Abstimmung mit den zuständigen Gremien der UNESCO in Paris oder wenigstens mit den anderen beteiligten Bundesländern des gemeinsamen Biosphärenreservats gegeben hat, ist bisher nicht bekannt, aber nach Infor-
Im Dezember 1997 hatten Vertreter der UNESCO in Brambach an der Elbe (Sachsen-Anhalt) die Anerkennung zum Biosphärenreservat „Flusslandschaft Elbe“ überreicht. Grundlage hierfür war seinerzeit ein Antrag des Landes Sachsen-Anhalt, der am 25. April 1997 von der damaligen Umweltministerin Heidrun Heidecke im Auftrag der beteiligten Bundesländer an die UNESCO eingereicht wurde. Wenige Monate später wurde er genehmigt. Der Flächenanteil in Sachsen-Anhalt umfasste damals rund 190.000 Hektar. Hierin eingeschlossen war auch das bereits seit 1979 bestehende und 1990 erweiterte Biosphärenreservat „Mittlere Elbe“ mit einer Fläche von 43.000 Hektar. Damit entstand das deutschlandweit größte und international viel beachtete Großschutzgebiet mit über 400 Kilometern entlang der Elbe.
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Tatsächlich liegen jetzt fast nur noch die Elbauen zwischen den Deichen im Biosphärenreservat. Diese Flächen sind
aber heute schon als Naturschutzgebiete oder NATURA 2000-Gebiete geschützt. Dagegen liegen weite Landschaftsräume in der angrenzenden Aue nach der Entscheidung Wernickes außerhalb. Für die UNESCO kommt aber gerade den Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsräumen bei einer Gebietsentwicklung eine besonders wichtige Funktion zu, da vor allem hier das Miteinander von Mensch und Natur modellartig zu praktizieren ist.
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Vom Umweltministerium in SachsenAnhalt wurde seit längerem eine Verkleinerung diskutiert. Man argumentierte, das Gebiet sei zu groß, nicht handlich genug, und man wolle mehr auf Qualität statt auf Quantität setzen. In der Außendarstellung wird nun versucht, die Verkleinerung des Gebiets auf 125.700 Hektar zu kaschieren und die Veränderungen dreist in eine Vergrößerung zu verwandeln. Der Trick des Ministeriums, um dies nach außen zu verschleiern: Als Bezugsbasis wurde statt des 1997 von der UNESCO anerkannten Biosphärenreservats „Flusslandschaft Elbe“ das bereits zu DDR-Zeiten ausgewiesene, viel kleinere Biosphärenreservat „Mittlere Elbe“ herangezogen.
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Auenlandschaft im Biosphärenreservat Mittelelbe.
mationen der Deutschen Umwelthilfe wenig wahrscheinlich. Die Deutsche Umwelthilfe hat die UNESCO inzwischen über das Vorgehen der Umweltministerin unterrichtet.
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Austernfischer brüten inzwischen an der Elbe.
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LEBENDIGE ELBE
Neues von der Elbe Ein Weg über das Eis der Elbe
Früher war es sehr erwünscht, dass die Elbe zufror.
Längerer Eisstand war in früheren Jahren, als die Hauptverkehrsmittel noch Pferde oder Schusters Rappen waren, sehr erwünscht. Dann hieß es „Bahn maken“. Dort, wo sonst die Fähre fuhr, wurde zunächst mit der Eisaxt ein Überweg geebnet, an beiden Seiten wurden Löcher gehackt und daraus mit langstieligen Holzschippen immer von neuem Wasser über die Bahn geschippt, bis zu einer vorgeschriebenen Eisstärke. Die wurde amtlich gemessen und genehmigt, dann kam eine dicke Schicht Sägespäne darüber, und der Fuhrverkehr war frei gegeben. Es war ein großer Verkehrsbedarf. Vor allem von der waldreichen hannöverschen Seite wurde viel Holz in die Lenzer Wische gefahren, die ja keinen Wald hatte. Aber auch Heu, Stroh und Ziegelsteine wurden hin und her bewegt.
Haben Würfelnattern an der Elbe eine Chance? Würfelnattern leben in und am Wasser. Sie halten sich oft stundenlang unter Wasser auf. Zum Luftschöpfen braucht die Würfelnatter mit ihrem kleinen Köpfchen nur die Wasseroberfläche zu berühren, denn ihre Nasenlöcher sind nach oben gestellt. Würfelnattern werden bei uns bis zu 100 Zentimeter lang. Sie ernähren sich vor allem von Fischen. Für Menschen sind sie ungefährlich.Die Würfelnatter ist in Deutschland vom Aussterben bedroht. 1997 kam sie nur
noch an Mosel, Lahn und Nahe vor. Würfelnattern lebten bis zum Ende des 19. Jahrhunderts bei Meißen in und an der Elbe. Aufgrund der Gewässerverschmutzung und durch Uferbefestigungen starb die Würfelnatter an der Elbe aus. Zur Wiederansiedlung in der Elbe wurden Würfelnattern in Tschechien gefangen und gezüchtet. Nach der ersten Überwinterung in menschlicher Obhut ließen die Schlangenspezialisten 1999 und 2000 bei Meißen je 75 Würfelnattern frei. 2001 gingen 100 Tiere in die Fallen, und es wurden junge Schlingnattern festgestellt. Die Jahrhundertflut im August 2002 hatte Einbußen des Bestands zur Folge, wie Untersuchungen in den Jahren 2003 und 2005 gezeigt haben. Wie sich das Projekt langfristig entwickelt, steht in den Sternen.
Publikumsausstellung zur Messe Wasser Berlin Schüler, Lehrer und alle, die sich einen Überblick über die Vielfalt des Wassers verschaffen möchten, waren im April 2006 eingeladen, die Ausstellung „WASsERLEBEN - Interaktive Schau rund ums Wasser“ auf der Messe Berlin zu besuchen. Würfelnatter: Glückt die Wiederansiedelung?
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Die GRÜNE LIGA Berlin war dort mit einem Stand vertreten, auf dem sich ver-
schiedene Initiativen gemeinsam präsentieren: Das Aktionsbündnis gegen den Havelausbau rief zur Unterstützung der Flussresolution und zur Beteiligung am Havelradeln und Havelbaden auf, das in diesem Jahr am 16. Juli stattfinden wird. Näheres unter www.grueneliga.de/havel. Neben der Havel-Dia-Schau präsentierten Studenten des Fachbereichs Geoökologie in Potsdam Tafeln zu Feuchtgebieten und Mooren im Havelgebiet. Die Deutsche Umwelthilfe war mit einem sehr gut angenommenen Flussmodell und Informationen zu den Projekten „Lebendige Elbe“ und „Schulen für eine Lebendige Elbe“ vertreten. Besucher hatten die Gelegenheit, die Aktion Schutzdeich gegen die Wasserprivatisierung (www.unser-wasser.de) zu unterstützen. Zu diesem Thema veranstaltete das Forum Umwelt und Entwicklung und das Netzwerk „unser Wasser“ am 5. April 2006 einen Vortragsabend mit Diskussion in der ver.di Bundesvertretung.
Naturparke bereit zu neuen Wegen Auf rund 24% der Fläche Deutschlands sind mehr als 90 Naturparke ausgewiesen. In der Vergangenheit standen hier in vielen Gebieten vor allem der Aufbau
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Das Schutzgebiet „Oostvaardersplassen“ ist als Brutgebiet erste Wahl für den Seeadler. Neben seiner Größe von 5.600 Hektar ist es berühmt wegen seiner eindrucksvollen Bestände an großen Pflanzenfressern: Heckrinder, Rothirsch und Konikpferde. Die frei laufenden Herden werden durch die Naturschutzverwaltung „Staatsbosbeheer“ nicht reguliert. Der Seeadler dürfte – neben dem guten Bestand an Wasservögeln – künftig sicher auch tote Säugetiere als Nahrungsangebot nutzen.
Seeadler sind im Aufwind.
Mit mehr Wissen ließen sich die Erfolge der Naturschutzarbeit besser dokumentieren und neue Projekte beantragen. Daher arbeiten wir derzeit an einem „Themenkatalog“ für studentische Arbeiten (Magister-, Diplom-, Praktikumsarbeiten). Dieser wird Fachhochschulen, Universitäten und jedem interessierten Studenten zur Verfügung stehen. Sollte ein Thema besonders interessieren, wird in einem Gespräch auf individuelle Wünsche und Kenntnisse eingegangen. Was bieten die beteiligten, örtlichen Projektträger vor Ort? Eine kostenfreie Unterkunft, eine fachliche Betreuung und die Sicherheit, dass die studentische Arbeit ein wichtiger Beitrag für die künftige Naturschutzarbeit sein wird. Interessenten können sich schon jetzt melden bei: Dr. Frank Neuschulz, Leiter Naturschutz Deutsche Umwelthilfe e.V, neuschulz@duh.de oder Mobil: 0160-8950556
DUH-Förderprojekte
Agnes Sauter, Deutsche Umwelthilfe e.V., sauter@duh.de, Tel.: 07732 999511, Fax: 07732 9995-77
Das Projekt „Lebendige Elbe“ wird unterstützt von:
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Im bekannten Schutzgebiet „Oostvaardersplassen“ haben in diesem Jahr erstmals wieder Seeadler gebrütet. Somit kehrte der eindrucksvolle Großvogel in die Niederlande zurück. Besonders dankbar sind die Holländer allen deutschen Naturschützern, die sich um den Schutz des Seeadlers engagiert haben. Der weibliche Vogel ist nämlich beringt. Der Ring weist ihn als einen 1992 in Schleswig-Holstein geborenen Adler aus. In Deutschland gibt es mittlerweile wieder rund 470 Brutpaare. Jungvögel besetzen nun auch geeignete Reviere in westlich angrenzenden Ländern.
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und Westen oder solchen im Norden und Süden des Landes. Viele Gebiete haben nur zwei oder weniger Mitarbeiter, der Sachmitteletat ist niedrig, die Qualifizierung vor allem für die neuen Aufgabenfelder gering. Auch unterstützen einige Bundesländer „ihre“ Naturparke immer weniger. Der Verband Deutscher Naturparke (VDN) versucht schon seit Jahren hier gegen zu steuern und geht dabei auch völlig neue Wege. Im Taunus trafen sich kürzlich Naturparkvertreter, um über ein Modell zur Unterstützung der Naturparke zu diskutieren. Im Auftrag des VDN und mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und der DUH erarbeitete das in Berlin und Hannover ansässige Büro BTE eine Machbarkeitsstudie mit dem Titel „Mentoren, Mentees und Modelle
Seeadler wieder Brutvogel in den Niederlanden
Im Projektverbund „Lebendige Flüsse“, „Lebendige Wälder“ und in anderen von der DUH geförderten Naturschutzvorhaben, wünschen sich örtliche Projektleiter eine stärkere Unterstützung durch Studenten und Praktikanten. Der Mangel an grundlegenden Arbeiten in den zumeist naturnahen, äußerst attraktiven Projektgebieten ist groß. Vielfach fehlt es an aktuellen Kartierungen der Flora und Fauna, an Entwicklungsplänen oder an Konzepten zur Besucherlenkung.
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Naturpark Mecklenburgisches Elbetal bei Boizenburg.
Bleibt zu hoffen, dass auch die Bundesländer die Naturparke wieder stärker fördern. Schließlich feiert man 2006 ein besonderes Ereignis: das „Jahr der Naturparke“.
Gesucht: Freilandforscher für unsere Projektgebiete
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Doch die Probleme in der Umsetzung dieser Handlungsfelder sind gewaltig. Anspruch und Wirklichkeit klaffen zumeist noch weit auseinander. Zu groß ist das Gefälle von Standard und Ausstattung zwischen Naturparks im Osten
- Innovativer Lern- und Wettbewerbsprozess für eine nachhaltige Regionalentwicklung in Naturparken“. Konkret geht es darum, inwieweit für einzelne Arbeitsfelder fachkundige externe Akteure zur Unterstützung eingesetzt werden können.
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und die Pflege einer touristischen Infrastruktur im Vordergrund der Arbeit. Ein praktizierter Natur- und Landschaftsschutz blieb da oft auf der Strecke. Mit dem 2002 novellierten Bundesnaturschutzgesetz erweitere sich jedoch das Aufgabenspektrum der Naturparke erheblich. Nun gehören auch die nachhaltige Regionalentwicklung, die Entwicklung einer artenreichen Kulturlandschaft sowie die Förderung einer umweltgerechten Landnutzung zu den Aufgaben einer Naturparkverwaltung.
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Elbhochwasser – Beim Hochwasserschutz bleibt alles beim Alten Schon wieder:
„Schaden macht klug“ – sagt der Volksmund. Doch trifft das auch für den Hochwasserschutz zu, wenn „Jahrhundertfluten“ wiederholt den großen Strom Elbe hinunterrauschen? Haben das Bangen der Menschen, die Mühsal der Schadensbehebung, die enormen volkswirtschaftlichen Kosten auch ein Umdenken und ein anderes Handeln der Akteure im Hochwasserschutz zur Folge?
Unsinnige Föderalismusreform Die drohende Föderalismusreform, durch die die Länder noch mehr Kompetenzen im Hochwasserschutz erhalten sollen, waren Anlass für die DUH, auf die Gefahren durch diese geplante Grundgesetzänderung hinzuweisen (www.duh.de). Konnten wir ahnen, dass schon wenige Wochen später erneut eine „Jahrhundertflut“ die Elbe heimsuchen würde? Und das unsere Kritik so schnell wahr werden sollte?
Jahrhunderthochwässer immer häufiger
Wenige Tage nach dieser Aufnahme stand 2006 das Wasser noch höher.
rischer Höchst-Pegelstand erreicht. Da die restaurierten Dämme in Sachsen und Sachsen-Anhalt diesmal weitgehend standhielten, fehlte eine Entlastung durch Deichbrüche im Oberlauf. Zudem standen die Polder der Havelniederung nicht zu Verfügung, da die Havel selbst ein winterliches Hochwasser führte und so für Elbwasser kein Stauraum vorhanden war. Im August 2002 nahmen diese Polder rund 75 Mio. Kubikmeter Wasser auf und kappten den Wasserspiegel der Elbe um rund 40 Zentimeter!
Fehlendes Hochwasserschutzkonzept Nach wie vor fehlt ein zukunftsweisendes Hochwasserschutzkonzept für den gesamten deutschen Elbeabschnitt. Die Abstimmung zwischen den zehn Bundesländern im Einzugsgebiet der Elbe ist unzureichend, manche planen gar, eigene Deichhöhen festzulegen. Eine stärkere Bundeskompetenz ist daher dringend vonnöten.
Hitzacker unter Wasser.
Der Winter 2005/06 war vor allem in den Mittelgebirgen übermäßig schneereich. Mitte März verursachten die plötzliche Schneeschmelze im Riesengebirge und die hohen Wasserstände in den Zuflüssen erneut ein gewaltiges Hochwasser. Mit nur knapp 3,5 Jahre nach der Flut vom August 2002 scheint die Zeitspanne zwischen den „JahrhundertHochwässern“ im Schatten des Klimawandels immer kürzer zu werden. Diesmal traf es vor allem den Unterlauf der Mittleren Elbe und hier die kleine, noch von Deichen ungeschützte Stadt Hitzacker im Hannoverschen Wendland. Mit einem Wasserstand am 10. April von 7,63 Metern wurde ein histo-
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DUH welt 2/2006
Gewässerschutzprojekt des Monats
Bundesumweltminister Gabriel (rechts) und der brandenburgische Umweltminister Dr. Woidke (links) in Lenzen.
Für die DUH war die bisherige Arbeit des Wasserverbandes Dannenberg Grund genug, um ihn mit einer Urkunde als „Gewässerschutz-Projekt“ des Monats auszuzeichnen. Dr. Frank Neuschulz übergab Anfang Juni dem Verbandsvorsteher Karl Rick eine vom Bundesvorsitzenden Professor Harald Kächele unterzeichnete Urkunde und wünschte in seiner Laudatio weiterhin viel Erfolg beim Umbauen des Waldes. In Deutschland gibt es rund 6.000 Wasserwerke mit rund 13.400 Trinkwasserschutzgebieten, in denen eine ökologisch vorbildliche Land- und Forstwirtschaft gängige Praxis sein sollte.
Der Wasserverband Dannenberg ließ Nadelbäume durch Laubbäume ersetzen.
Dr. Frank Neuschulz (links) hat die Urkunde an Karl Rick übergeben.
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DUH-Förderprojekte
DUH welt 2/2006
DUH-Förderprojekte
Pilotvorhaben für einen modernen Hochwasserschutz entwickeln sich in Zeiten der Not zu einem Mekka für Umweltpolitiker. So besuchte der Bundesumweltminister Sigmar Gabriel zusammen mit dem brandenburgischen Minister Dr. Dietmar Woidke am 8. April die auch von der DUH finanziell geförderte Deichrückverlegung bei Lenzen. Das beispielgebende Vorhaben, bei dem 425 Hektar neuer Überflutungsraum geschaffen und die Aue um 1,3 Kilometer aufgeweitet wird, befindet sich derzeit in der Bauphase. Die Ministerworte waren erwartungsgemäß deutlich: Nur durch ein Umdenken in der Flusspolitik mit anderen, nachhaltig wirksamen Hochwasserschutzkonzepten werden Extremhochwässer an der Elbe künftig besser zu bestehen sein. Wann werden diesen Worten endlich Taten folgen?
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Deichrückverlegung bei Lenzen
DUH-Förderprojekte
Nach wie vor hat der technische Hochwasserschutz, also der Bau neuer Deiche auf alter Trasse immer noch Vorrang vor der Schaffung zusätzlicher Überschwemmungsflächen durch Polder oder Dammrückverlegungen. Waren 1998 noch 39 Projekte mit einer Gesamtfläche von rund 37.000 Hektar geplant, finden sich 2003 im „Aktionsplan Hochwasserschutz Elbe“ nur noch 31 Projekte mit einer Fläche von 11.500 Hektar. Im Entwurf der Fortschreibung dieses Planes sind 2006 noch ganze 26 Projekte mit einer Fläche von 7.700 Hektar enthalten. Wohlgemerkt, es handelt sich hierbei nur um Planungen.
Da der Anteil an Forstflächen im Wasserschutzgebiet mit seiner Fläche von 1.400 Hektar 65 Prozent beträgt, plant Rick den Waldumbau in den kommenden Jahren fortzusetzen. Zurzeit bemüht er sich darum, weitere Flächen anzukaufen. „Wir hoffen,“ so Rick, „ dass wir mit unserer Aktion beispielgebend auch für andere Forstwirte sind.“
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Zusätzliche Überflutungsflächen notwendig
„Unter Mischwald bildet sich bis zehnmal mehr Grundwasser als unter Nadelwald“ weiß Karl Rick, Geschäftsführer des Wasserverbandes Dannenberg im niedersächsischen Wendland. Auf einer Fläche von 3,5 Hektar rund um die drei Trinkwasserbrunnen des Wasserwerks ließ er daher 70% der Nadelbäume fällen und pflanzte stattdessen über 5.300 Laubgehölze. Die jungen Buchen, Eichen und Birken sollen in den nächsten Jahrzehnten das über die Luft eingetragene Nitrat durch die Wurzeln aufnehmen und speichern.
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DUH zeichnet Wasserverband Dannenberg/Niedersachsen aus
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LEBENDIGE ELBE
LEBENDIGE SEEN
Eine Frau verhindert einen Stausee Der Chapala See in Mexiko gehört zum Netzwerk Lebendige Seen des Global Nature Fund. Da dieser See durch Abwässer der Industrie und Landwirtschaft stark verschmutzt ist, kann er das notwendige Wasser für die fünf Millionen Einwohner der Stadt Guadalajaras nicht mehr liefern. Deshalb will die Wasserbehörde an der Stelle, wo der Rio Verde in der Arcediana-Schlucht in den Fluss Santiago mündet, einen Stausee bauen. Dessen Kosten werden auf 2,2 Milliarden Euro geschätzt. Anstatt wirkungsvolle Kläranlagen rund um den Chapala See zu bauen und auch zu nutzen, sollte die ganze Schlucht von Arcediano geflutet werden. Das Wasser wollten die Techniker mit großem Energieaufwand fast 600 Meter hochpumpen und zu Trinkwasser aufbereiten. Unter dem Druck der nationalen Wasserbehörde akzeptierten alle Bewohner bis auf Lupita Lara und ihre Familie die angebotene Enteignungszahlung und verließen Arcediano. Lupita Lara und ihre Familie ließen sich nicht einschüch-
Lupita Lara ist eine Kämpferin gegen Stauseen.
tern – auch nicht, als die Bauarbeiter Felsen in unmittelbarer Nähe ihres Hauses sprengten und die einzige Straße nach Guadalajara sperrten. Lupita Lara widersetzte sich dem Bau des Stausees, um die Schlucht zu retten. Sie klagte gegen das Bauvorhaben und gegen die völlig unzureichende Umweltverträglichkeitsprüfung. Das Gericht erkannte ihre Klage an und verfügte einen Baustopp.
Lupita Lara koordiniert alle Aktivitäten gegen den Bau des Arcediano Staudamms und hilft anderen Organisationen und Bürgerinitiativen bei deren Kampf gegen geplante Stauseen. Sie setzt sich unermüdlich für das Recht auf intakte Natur, für sauberes Trinkwasser und für eine gerechte Behandlung durch Behörden ein. Inzwischen ist sie weit über Mexiko hinaus bekannt.
Trockengefallene Teile des Chapala Sees gleichen Mülldeponien.
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LEBENDIGE SEEN
Druck der Umweltschützer am Baikalsee zeigt Erfolg Weltweite Protestaktionen wie die des Global Nature Fund und seiner sibirischen Living-Lakes-Partnerorganisationen FIRN und GRAN im Kampf gegen die dramatischen Auswirkungen einer möglichen Ölpest am größten Süßwassersee der Welt bewegten die russische Regierung zum Einlenken. Bereits in der DUHwelt 3/2005 berichteten wir von den Gefahren für den Baikalsee, die vom geplanten Bau der größten Ölleitung der Welt ausgehen. Im seismisch stark aktiven Ostsibirien ist das Risiko einer Umweltkatastrophe durch eine leckgeschlagene Ölleitung extrem hoch. Da die Öltrasse 50 Zuflüsse zum Baikalsee kreuzen wird, würde auslaufendes Öl schnell in den See gelangen und diesen langfristig verseuchen.
Putin zeigt Vernunft Am 22. April 2006 fand in Ulan-Ude, der Hauptstadt der Republik Burjatiens, eine große Demonstration statt, bei der eine Resolution gegen den Bau der Ölleitung verabschiedet wurde. Trotz des Verbots für die Kundgebung in den Medien zu werben, nahmen über 600 Menschen daran teil, und mehr als 1.000 Personen unterschrieben die Resolution. Der Global Nature Fund und seine russischen Partner wandten sich in einem offenen Brief am 20. April 2006 an Gerhard Schröder und baten um seine Unterstützung beim Appell an den russischen Präsidenten Putin, mit der Pipeline mindestens 40 Kilometer vom Baikalsee entfernt zu bleiben. Die Proteste wirkten: Auf einem Treffen für soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Region Sibirien Ende April 2006, an dem sibirische Politiker und der Chef des russischen Öl-Monopolisten Transneft teilnahmen, befürwortete Putin eine Verlegung der Ölleitung. Auch wenn es noch große Zweifel über die Kontrollen beim Bau und die Einhaltung
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Baikalsee und Baikalrobbe.
der umweltrechtlichen Auflagen gibt, ist dies ein erster großer Schritt. Die Living Lakes-Partner FIRN und GRAN am Baikalsee werden die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen.
UNESCO droht mit Ausschluss des Baikalsees von Welterbeliste Der Baikalsee, das „Heilige Meer Sibiriens“, ist mit etwa 25 Millionen Jahren der älteste und mit über 1.600 Metern der tiefste Süßwassersee unserer Erde. In der dünn besiedelten Landschaft und im See existiert eine Artenvielfalt, die von keinem anderen See erreicht wird. Mehr als 1.000 Pflanzenarten und über 2.500 Tierarten, darunter die Süßwas-
serrobbe Nerpa, kommen hier vor. Der Baikal gehört seit 1999 zum Living Lakes-Netzwerk, ist UNESCO-Weltnaturerbe und weist die höchste Dichte an Schutzgebieten in ganz Russland auf. Die UNESCO sieht das Ölleitungsprojekt ebenfalls äußerst kritisch und erwägt sogar einen Ausschluss des Baikalsees von der Liste der Welterbestätten, wenn die Ölleitung zu nahe am See gebaut wird. Dies wäre die erste Aberkennung in der Geschichte der UNESCO.
Hintergrund Trotz weltweiter Proteste hatte der Oberste Gerichtshof Russlands und die Umweltaufsichtsbehörde der russischen Regierung entschieden, dass die umstrittene Ölleitung direkt am Baikalsee gebaut werden darf. In erster Instanz hatte die Umweltbehörde das Projekt zurückgewiesen und empfahl, die Ölleitungstrasse viele Kilometer vom Baikalufer entfernt verlaufen zu lassen. Trotzdem begann das staatliche russische Unternehmen Transneft im Sommer 2005 mit „Erkundungsarbeiten“ und Holzeinschlag in unmittelbarer Nähe des Baikalsees. Die Ölleitungstrasse sollte nur wenige hundert Meter vom Ufer des Baikalsees entfernt verlaufen. Im Juli 2006 werden die Bauarbeiten an der über 4.000 Kilometer langen Ölleitung beginnen, die jährlich 80 Millionen Tonnen Öl aus Westsibirien ans Japanische Meer transportieren soll.
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LEBENDIGE SEEN
Jagd auf den Schneekranich am Poyang See muss gestoppt werden! Der Poyang-See ist das wichtigste Winterquartier des vom Aussterben bedrohten Schneekranichs. Dieses Naturparadies ist durch Armut und Agrargifte bedroht. Der Global Nature Fund und seine chinesischen Partner zeigen mit Modellprojekten Lösungen auf. Der im Südosten Chinas gelegene Poyang See ist der größte Süßwassersee des Landes. Er gehört seit vier Jahren zum Living Lakes-Netzwerk. Die Größe des Sees unterliegt starken, jahreszeitlich bedingten Schwankungen. Mit 1.000 Quadratkilometern ist er in der Trockenzeit etwa doppelt so groß wie der Bodensee; während der Regenzeit schwillt die Seefläche auf über 4.400 Quadratkilometer an. Die umliegenden Ried- und Sumpfflächen bieten ideale Lebensräume für rund eine halbe Million Wat- und Wasservögel. Von den über 330 dort lebenden Vogelarten stehen 54 auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten.
Jagd auf Großvögel einzige Überlebenschance für die verarmte Bevölkerung?
Die Schneekraniche lassen sich von den Feldarbeitern nicht stören.
Kämpfende Schneekraniche.
Etwa 95 Prozent des Weltbestandes der seltenen Schneekraniche überwintern am Poyang See. Sie sind auch außerhalb der Brutzeit auf intakte Feuchtgebiete angewiesen. Da in der sehr armen Region funktionierende Kläranlagen fehlen, werden Düngemittel, Gifte und Schwermetalle ungefiltert in den See eingetragen. Damit verschlechtern sich nicht nur die Lebensbedingungen von Fischen und Kleinstlebewesen dramatisch, sondern auch für die dort lebenden Menschen. Selbst die Kraniche finden immer weniger Nahrung. Sie suchen deshalb ihr Futter vermehrt außerhalb des bestehenden Ramsar-Schutzgebietes. Dort fallen sie leider oft der verarmten Landbevölkerung zum Opfer, die in der Jagd auf die Großvögel eine letzte Möglichkeit sehen, ihren Lebensunter-
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11. Living Lakes-Konferenz im Jahr 2006 in China Die 11. Living-Lakes-Konferenz wird vom 29.10. bis 3.11.2006 am Poyang See in China stattfinden. Mehr als 200 internationale Experten und Naturschützer werden sich zum Erfahrungsaustausch treffen. Prof. Dr. Hartmut Vogtmann, Präsident des Bundesamtes für Naturschutz, wird als Hauptredner zum Konferenzthema „Balance zwischen Landwirtschaft und Nachhaltiger Entwicklung für Seen und Feuchtgebiete“ sprechen. Auch die Direktoren des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP)/Konvention zum Schutz ziehender Arten (CMS) sowie der Ramsar Konvention werden vertreten sein. Im Rahmen der Living Lakes-Konferenz wird ein Seminar zur Problematik „Vogelgrippe, Wildtiere und Umwelt“ stattfinden. Es soll erarbeitet werden, wie landwirtschaftliche Entwicklung und der Schutz von sensiblen Lebensräumen vereinbar sind.
halt zu bestreiten. Der Bestand der Schneekraniche ist dadurch innerhalb von drei Jahren dramatisch von 4.000 auf nur noch 2.800 Vögel zurückgegangen. Der in der chinesischen Mythologie als Glücksvogel geltende Schneekranich steht vor dem Aussterben!
Nachhaltige Alternativen für das Überleben von Mensch und Natur Gemeinsam mit der chinesischen Partnerorganisation MRLSD (Promotion Association for Mountain-River-Lake Regional Sustainable Development) will der Global Nature Fund nachhaltige Landwirtschaftsprojekte durchführen, um der Landbevölkerung Alternativen zum wenig einträglichen Reisanbau und Fischfang zu bieten. Vor zwei Jahren wurde mit Spendengeldern ein Pilotprojekt zur naturverträglichen Nut-
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zung der Wildgrassorte Lihao und der Lotuspflanze im Bezirk Shahushan gestartet. Dieses erfolgreiche Konzept soll jetzt rund um den See auf weitere Regionen übertragen werden. Die Living Lakes-Partner in China sorgen dafür, dass mit dieser Maßnahme und dem Aufbau extensiver Viehwirtschaft dauerhafte Einkommensquellen für die armen Bauernfamilien entstehen. Durch eine Umweltbildungskampagne soll auf die Bedrohung der anmutigen Kraniche aufmerksam gemacht werden. Gleichzeitig müssen weitere, durch Ranger überwachte Schutzgebiete am See ent stehen.
Organisiert wird die Konferenz vom GNF und seinen chinesischen Partnern. Thema wird die schwierige Balance zwischen Landwirtschaft und Naturschutz sein. Unser Projekt am Poyang dient dabei als Beispiel. Informationen zur Konferenz und Teilnahmebedingungen finden Sie auf: www .globalnature.org/LLK www.globalnature.org/LLK
Schuppensäger kommen am Poyang See vor (oben). Darunter: Bauernfamilie bei der Feldarbeit. In illegal aufgestellten Netzen werden viele Vögel gefangen.
Werden Sie aktiv und unterstützen Sie das Projekt mit einer Spende: Global Nature Fund (GNF) GLS Gemeinschaftsbank BLZ 430 609 67, Konto 8040416000 Stichwort: Poyang
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LEBENDIGE SEEN
„Gutes vom See“ und „Spürsinn“ – Bodensee-Stiftung initiiert neue Marken am Bodensee Seit mehr als 10 Jahren entwickelt die Bodensee-Stiftung mit Unterstützung der Deutschen Umwelthilfe und des Wirtschaftspartners Unilever Projekte für eine nachhaltige Entwicklung der Bodenseeregion. Wie wichtig die Vernetzung regionaler Akteure ist, zeigen zwei Projektbeispiele aus den Bereichen Umweltbildung und Landwirtschaft.
Dachmarke für regionale Lebensmittel: „Gutes vom See“ Durch die engagierte Mitarbeit der Bodensee-Stiftung setzt sich seit Frühjahr 2004 der Verein „Gutes vom See“ dafür ein, dass mehr regionale Lebensmittel in der Bodenseeregion vermarktet werden. Mittlerweile besteht das Netzwerk aus über 50 Landwirten, Verarbeitern, Groß- und Einzelhändlern sowie Großküchen- und Restaurantleitern – und monatlich gibt es neue Anträge auf Mitgliedschaft. Die Auftaktveranstaltung im April 2005 übertraf mit 10.000 Besuchern alle Erwartungen. Seit September 2005 sind die „Gutes vom See“-Produkte in 25 regionalen EDEKA-Filialen erhältlich. Patrick Trötschler von der Bodensee-Stiftung stellt zwei Besonderheiten des Vermarktungsprojekts heraus: „Mit „Gutes vom See“ haben wir endlich eine gemeinsame Vermarktungsplattform für umweltschonende und ökologische Lebensmittel geschaffen. Als besonders wertvoll hat sich auch der branchenübergreifende Ansatz erwiesen. Durch das Miteinander von Erzeugern, Verarbeitern, Händlern und Gastronomen ist bei allen Beteiligten eine starke regionale Identität entstanden.“ Neben seiner wegweisenden Bedeutung für eine umweltschonende Bewirtschaftung verursacht „Gutes vom See“ auch einen positiven regionalwirtschaftlichen
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Engagierte Mitglieder von „Gutes vom See“ anlässlich einer Ernte-Dank-Aktion im vergangenen Jahr mit Andreas Hoffmann (Mitglied des Landtags) am Rednerpult.
Effekt. Vorstandsmitglied Christoph Hönig bringt den Zusammenhang zwischen Kaufentscheidung an der Ladentheke und nachhaltiger regionaler Wertschöpfung auf den Punkt: „Wer unsere Produkte kauft, hat beste Frische und umweltschonende Qualität auf dem Tisch und hilft gleichzeitig mit, rund 2.000 Arbeits- und über 120 Ausbildungsplätze in der Bodenseeregion zu sichern.“ Das Projekt wurde unterstützt durch die Deutsche Umwelthilfe und durch PLENUM Westlicher Bodensee. Mehr Information zu „Gutes vom See“ im Internet unter www.gutes-vom-see.de und bei der Bodensee-Stiftung: p.troetschler@bodensee-stiftung.org
Spürsinn – Umweltbildung am Bodensee wird ein Verein Das Umweltbildungsnetzwerk Spürsinn entstand 2004 als PLENUM-Projekt der Bodensee-Stiftung. Spürsinn hat die Aufgabe, die Umweltbildung am Bodensee besser zu vermarkten und gemeinsame Projekte am Bodensee umzusetzen. Mittlerweile vermittelt das Netzwerk über 200 Angebote zum Thema Umwelt und Natur am Bodensee, über 120 Lernorte und rund 80 Übernachtungsmöglichkeiten für Gruppenreisende –
und wöchentlich kommen neue Anbieter hinzu. Längst werden auch Angebote in Vorarlberg, der Schweiz und vom nördlichen Bodenseeufer vermittelt. Zur Koordinierung der wachsenden Aufgaben wurde im Mai 2006 nun der Verein „Spürsinn – Umweltbildung am Bodensee“ gegründet. Die Deutsche Umwelthilfe ist eine von 14 Gründungsmitgliedern. Matthias Mörk von der BodenseeStiftung freute sich über den großen Zuspruch bei Verbänden wie Einzelanbietern und ist sich sicher, dass weitere Umweltbildner dem Verein beitreten werden, denn „mit Spürsinn haben wir eine große Chance die Umweltbildung weithin sichtbar zu vermarkten und neue Angebote zu schaffen“. Mehr Information zu „Spürsinn“ im Internet unter www.spuersinn-bodensee.info und bei der Bodensee-Stiftung: m.moerk@bodensee-stiftung.org Kleine Naturforscher: Mit „Spürsinn“ die Umwelt erleben.
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Neues von den Steppenseen La Nava und La Boada Der Steppensee La Nava war früher je nach Niederschlägen und Jahreszeit 2.100 bis 5.000 Hektar groß. Zwischen 1940 und 1950 wurde er fast vollständig trockengelegt. Von 1991 an begann Fernando Jubete Tazo mit der Renaturierung. 65 Hektar werden ständig und 260 Hektar Weideland periodisch unter Wasser gesetzt. Das notwendige Wasser kommt aus dem Canal de Castilla. Der wiedererstandene Steppensee ist NATURA 2000-Gebiet der Europäischen Union. Inzwischen wurde eine weitere 60 Hektar große Fläche überflutet. Weiterhin werden in der Nähe neben einem Kanal 20 neue Teiche angelegt. 1998 bekam La Nava ein Geschwister: den Steppensee Boada, der 14 Kilometer von La Nava entfernt liegt. Beide Seen gehören zum Netzwerk Lebendige Seen des Global Nature Fund. Unsere spanische Partnerorganisation Fundacíon Global Nature hat bei Boada einen „Bypass“ fertiggestellt, der Wasser vom Canal de Castilla direkt in den Steppensee Boada leitet. Dadurch wurde die Einleitung des stark verschmutzten Baches der Ortschaft Villaramiel in den See beendet. Die Wasserqualität des Gebietes hat sich danach sehr verbessert.
Auf oder an dem Steppensee La Nava brüten unter anderen Haubentaucher, Schwalzhalstaucher, Zwergtaucher, Rohrweihen und Purpurreiher. Zurzeit wird untersucht, ob Pferde den Bewuchs in Schach halten können. Fernando Jubete hat in dem Gebiet eine Vogelberingstation errichtet. Dabei stellte sich heraus, dass hier sehr viele Seggenrohrsänger durchziehen. Diese Vogelart ist weltweit stark bedroht.
In dieser Fanganlage werden viele Singvögel gefangen und anschließend beringt.
Living Lakes-Förderer:
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Viele Seggenrohrsänger rasten am Steppensee La Nava.
Ratgeber Testament ist erschienen! Auf Wunsch unserer Spender haben wir einen Ratgeber „Testament“ erarbeitet. Er gibt Hinweise zum komplexen Thema des Erbens und Vererbens und klärt rechtliche und formale Begriffe. Der Ratgeber kann den professionellen Rat eines Rechtsanwalts oder Notars nicht ersetzen, bietet aber eine erste, wichtige Orientierung. Immer mehr Menschen überlegen, ob sie ein Testament machen sollen und sind unsicher, wie sie das umsetzen. Wir hoffen, mit unserem Ratgeber hierbei helfen zu können. Denn sind weder Erben und ein gültiges Testament vorhanden, erbt nur der Staat. Den 15-seitigen Ratgeber können Sie kostenlos mit dem Stichwort: „Ratgeber Testament“ beim Global Nature Fund anfordern. Global Nature Fund Fritz-Reichle-Ring 4 78315 Radolfzell. Fax-Nr. 07732/9995-88, info@globalnature.org
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„UNBEKANNTE“ TIERARTEN Der Kuckuck hat seinen Namen von seinem Ruf bekommen. Er gehört zu den wenigen wildlebenden Vogelarten, dessen Stimme viele Menschen kennen. Die Zahl seiner Rufe, die kurz nacheinander zu hören sind, wird in Zusammenhang gebracht mit zukünftigen großen Geldeinnahmen. Doch die Lebensweise des Kuckucks kennen die wenigsten.
Eierschmuggel Schilf spielt für Kuckucke eine besondere Rolle, denn dort brüten Teichrohrsänger und in deren Nester legen KuckucksWeibchen besonders gerne ihre Eier. Damit dies zum richtigen Zeitpunkt geschieht, beobachtet das Kuckucks-Weibchen Teichrohrsänger beim Nestbau. Ist das Nest fertig, legt das Teichrohrsänger-Weibchen täglich ein Ei, bis sein Gelege mit drei bis fünf Eiern vollständig ist. Das Kuckucks-Weibchen kontrolliert das Wirtsvogelnest jeden Tag, ob das erste Ei darin liegt. Sind es nach weiteren zwei Tagen drei Eier, fliegt das Kuckucks-Weibchen zum Nest, nimmt ein Ei heraus, verschluckt es, dreht sich um, legt sein Ei ins fremde Nest und verschwindet. Das verläuft blitzschnell, damit die Wirtsvögel nichts davon merken.
Die wenigsten Menschen haben je einen Kuckuck gesehen.
Nach dieser Aktion legt das KuckucksWeibchen weitere acht bis 22 Eier be-
Kuckucke haben Leiheltern 5
vorzugt in Teichrohrsänger-Nester. Andere Kuckucke wählen Bachstelzen oder Gartenrotschwänze als Leiheltern. Färbung und Zeichnung der Kuckuckseier sind den Eiern ihrer Wirtsvögel oft verblüffend ähnlich.
Der Krimi geht weiter Mit dem Kuckucksei im Nest des Wirtsvogels ist der Vogelkrimi keinesfalls beendet. Denn ein Kuckucksnestling braucht so viel Futter und Platz wie fünf junge Teichrohrsänger. Acht Stunden nach dem Schlüpfen beginnt der Jung-
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kuckuck, dieses Problem zu lösen. Obwohl er zu dieser Zeit noch blind und nackt ist, nimmt er Eier und Stiefgeschwister eines nach dem anderen huckepack auf den Rücken, stemmt sich unter großen Anstrengungen rückwärts am Nestrand hoch und wirft sie über Bord.
Zugrichtung und Zugdauer sind angeboren Der erwachsene Kuckuck bleibt vier bis fünf Monate in seinem Brutgebiet. Dann wird der Zugtrieb übermächtig. Ohne DUH welt 2/2006
„UNBEKANNTE“ TIERARTEN
Steckbrief Kuckuck
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Verwandtschaft: Familie der Kuckucke. Etwa 130 Arten, davon sind mindestens 52 Brutparasiten. Aussehen: Knapp elstergroß, langschwänzig. Im Flug ähnlich Sperber, aber spitze Flügel. Gewicht: 115 Gramm. Verbreitung: Europa, Teile Nordafrikas und Teile Asiens.
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Lebensraum: Alpine Waldlandschaften bis offene Marschen, auch in Städten. Nahrung: Schmetterlingsraupen (auch behaarte), Käfer, Heuschrecken, Hautflügler, Libellen und Ohrwürmer. Gefährdung: Die Bestände sind rückläufig.
Kontakt mit anderen Kuckucken ziehen junge und alte überwiegend nachts nach Afrika. Weder Mittelmeer noch Sahara sind für sie Hindernisse. Vielleicht fliegen sie sogar bis zu 3.000 Kilometer ohne Rast über solche für Zugvögel unwirtlichen Gebiete. Die meiste Zeit des Jahres verbringen sie in ihren Winterquartieren südlich des Äquators. Da die Jungen nicht im Schlepptau alter Kuckucke ziehen, müssen ihnen Zugrichtung und Zugdauer angeboren, also in ihren Genen fixiert sein.
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Kuckucksei im Nest des Teichrohrsängers.
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Kuckuck, noch mit einem Ei und einem Jungvogel der Leiheltern im Nest.
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Der Kuckuck wirft gerade den letzten Jundvogel aus dem Nest.
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Mit 10 Tagen füllt der Kuckuck das ganze Nest aus.
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Teichrohrsänger beim Füttern des Kuckucks im Nest.
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DUH-Förderprojekte DUH-Förderprojekte
NATURSCHUTZ IN EUROPA
Sonderpreis für das Projekt „Ketzerbach – Lebensader“ bei Lommatzsch Seit mehr als 10 Jahren unterstützt die Deutsche Umwelthilfe im Rahmen ihres Projektes „Schulen für lebendige Flüsse“ Jugendliche, die sich im Rahmen des BundesUmweltWett-
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bewerbs (BUW) erfolgreich für Gewässer eingesetzt haben.
v.r.n.l.: Die beiden Preisträger und die Preisträgerin mit Dr. Dorothee Harenberg (BMBF, 2. Reihe), Ines Wittig (DUH) und Professor Dr. Gerrit Schüürmann (Juryvorsitzender).
In der letzten Wettbewerbsrunde erhielten diesen Sonderpreis Tom Starke, Luise Löwe und Frank Guzowski für ihren Beitrag „Der Ketzerbach – Lebensader“ bei Lommatzsch in der Höhe von 1000 Euro. Alle drei besuchen derzeit die Oberstufe des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Nossen, einem Ort in Sachsen. Sie wurden von Herrn Hubert Handmann engagiert betreut. Im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft für Biologie und Hydrologie setzten sich die Preisträger intensiv mit dem Ketzerbach auseinander. Sie wollten wissen, ob der Ketzerbach schutzwürdig und schutzbedürftig ist sowie gegebenenfalls Maßnahmen zu seinem Schutz entwickeln. Der Ketzerbach befindet sich in der Lommatzscher Pflege, einem großen landwirtschaftlich bedeutsamen und intensiv genutzten Gebiet, in der Umgebung der Kleinstadt Lommatzsch in Sachsen. Obwohl in Sachsen insgesamt eine positive Entwicklung zu verzeichnen ist, was den Schutz von Naturräumen sowie Tier- und Pflanzengesellschaften betrifft, hat sich die Situation für den Ketzerbach kaum verändert: Die Lommatzscher Pflege ist nach wie vor eine kleingliedrige Agrarlandschaft mit ertragreichem Lössboden, die zum Teil bis zum Uferstreifen des Ketzerbaches landwirtschaftlich genutzt wird.
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Um die Güte des Ketzerbaches zu bestimmen und festzustellen, ob es schutzwürdige Bereiche am Bachlauf gibt, untersuchten die Preisträger den Bach chemisch, zoologisch, ökologisch und hydrologisch an drei verschiedenen Stellen. Insgesamt konnten die Jugendlichen in den Untersuchungsgebieten drei bedrohte, potentielle Waldgesellschaften sowie mehrere Tier- und Pflanzenarten identifizieren, die besonders zu schützen sind. Erfreulicherweise waren die chemischen Werte an zwei Stellen günstig und die Gewässergüte tolerierbar. Die Ergebnisse lassen demnach auf einen relativ guten Lebensraum schließen, in dem viele Pflanzen und Tiere vorkommen. Dies hat sich bestätigt. Der Bach verbindet verschiedene Lebensräume in der Lommatzscher Pflege. Um die wertvollen Biotope um und am Ketzerbach zu bewahren, setzen sich die Preisträger dafür ein, dass einige Abschnitte des Bachlaufes Flora-Fauna-Habitat-Gebiete werden. Auch in diesem Jahr erhalten engagierte Jugendliche wieder einen Sonderpreis der DUH. Der Preis wird am 22. September im Umweltforschungszentrum Leipzig verliehen. Wir sind schon sehr gespannt, wer in diesem Jahr die Glücklichen sind!
Preisträger Frank Guzowski untersucht Bachflohkrebse aus dem Ketzerbach.
BUW – Schülerwettbewerb belohnt kreative Lösungen für Umweltprobleme Der BundesUmweltWettbewerb richtet sich an Schülerinnen und Schüler vom 13. bis zum 16. Lebensjahr (BUW I) und an junge Erwachsene im Alter von 17 bis 21 Jahre (BUW II). Gesucht werden umsetzbare kreative Lösungen für Umweltprobleme aus dem eigenen Umkreis. Den Siegern winken Geld- und Sachpreise in Höhe von insgesamt 25.000 Euro. Beim nächsten Wettbewerb werden auch Betreuer und Betreuerinnen von Preisträgern für ihr Engagement belohnt. Wettbewerbsarbeiten müssen bis zum 15. März eines jeden Jahres schriftlich eingereicht werden. Näheres unter www.buw-home.de
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15 gute Naturschutzbeispiele aus Deutschland
Die spanische Naturschutzorganisation Fundación Global Nature hat drei Palomares – das sind traditionelle aus Lehm gebaut Taubenhäuser – wieder hergerichtet. In den Taubenhäusern sind mehrere tausend Nischen, in denen verwilderte Stadttauben brüten. Früher haben die Bewohner der Ortschaften einen Teil der Jungtauben aus den Nestern geholt und gegessen. Heute sind Wanderfalken, die in Krähen- und Kolkrabennestern auf Leitungsmasten brüten, die Nutznießer. Sie fangen und verzehren erwachsene Tauben.
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Mit staatlichen Subventionen angepflanzte Eukalyptusbäume (unten). Mit Geld vom Staat werden Eukalyptusbäume gerodet und abtransportiert (rechts).
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Freiräume in Städten und Gemeinden für Kinder
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DUH-Förderprojekte
Kinder und Jugendliche halten sich zunehmend in geschlossenen Räumen auf – mit Fernsehkonsum und Computerspielen. Dazu trägt ein unzureichendes Freiraumangebot im Wohnumfeld in hohem Maße bei. Als Experten ihrer eigenen Lebenswelt müssen Kinder und Jugendliche bei Planungen beteiligt werden. In Städten und Gemeinden fehlen DUH welt 2/2006
DUH-Förderprojekte
Förderer und Partner des GEO-Tags der Artenvielfalt:
Eukalyptus-Pflanzen wurden früher im Regionalpark Monfragüe in der spanischen Provinz Extremadura auf riesigen Flächen angepflanzt. Der Staat hatte das subventioniert. Andere Pflanzen haben auf solchen Flächen keine Chancen, weil ihnen die Eukalyptus-Pflanzen mit ihren tiefen Wurzeln das Wasser abgraben und ihre Blätter den Boden vergiften. Mit großem Aufwand wurden und werden die Eukalyptus-Bäume mit den Wurzeln gerodet. Das war die Auflage der spanischen Nationalregierung als Voraussetzung, dass Monfragüe Nationalpark wird. Anstelle von Eukalyptus wurden Steineichen und Pinien gepflanzt.
Taubenhäuser für Wanderfalken
DUH-Förderprojekte
DUH-Umweltschutz Service GmbH, Christel Löffel, Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell, Tel: 07732 999518,Fax: 07732 9995-77, loeffel@duh.de
Rodung von Eukalyptus-Bäumen
Wiederhergestelltes Taubenhaus.
DUH-Förderprojekte
Wo wachsen schöne Wildpflanzen auf Verkehrsinseln? Wie gestalte ich einen Schaugarten mit Wildkräutern? Wie kann ich einen ehemaligen Weinberg renaturieren? Welche Möglichkeiten einer naturnahen Flussrenaturierung gibt es? Antworten auf diese Fragen finden sich in unserer neuen Broschüre „Städte und Gemeinden aktiv für den Naturschutz – 15 gute Beispiele“. In dieser stellen wir 15 vorbildliche Naturschutzprojekte aus ganz Deutschland vor. Interessierte können sich die Broschüre (10 Euro inklusive Versandkosten) bei folgender Adresse bestellen:
naturbelassene Flächen, die Kindern und Jugendlichen für unreglementierte Aktivitäten zur Verfügung stehen. Im Rahmen der Bauleitplanung müssen kleinflächige naturnahe Spielorte und großflächige „Naturerfahrungsräume“ ausgewiesen werden. Kontaktadresse: Dr. Hans-Joachim Schemel, Büro für Umweltforschung, Stadt- und Regionalentwicklung, Altorstraße 111, 81249 München. E-Mail: Schemel HJ@ad.com.
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NATURSCHUTZ IN EUROPA
on f e l Te r e 8 tp 51 k ire 99 9 d , ) ng 32 u 7 ll ste (0 7 e . e B Tel Über ihre DUH Umweltschutz-Service GmbH vertreibt die DUH Bücher und Broschüren zur Umweltbildung. Eine kleine Auswahl r Ih stellen wir Ihnen hier vor. Das komplette Angebot - mit Postkarten, Informationsblättern und einzelnen Produkten aus unseren
DUH-Markt
Kooperationsprojekten - erhalten Sie kostenlos bei der DUH Umweltschutz-Service GmbH, Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell. Die Versandkostenpauschale für die hier angebotenen Produkte beträgt € 3,50.
Traumhafte Landschaftsbilder, interessante Texte und alles Wissenswerte über die Elbe: Bildband und Naturreiseführer ergänzen sich perfekt.
Lebendige Elbe Prof. Dr. G.Thielcke, Stadler Verlag, 1999, Bildband, 192 Seiten, 180 spektakuläre Farbfotos, € 26,80 Bestell-Nr: 2204
Fledermäuse – Eine Bilderreise in die Nacht Dietmar Nill, Björn Siemers BLV Verlag, 2001, 160 Seiten, faszinierende Farbfotos, € 39,90 Bestell-Nr: 2003
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Elbtalaue, Landschaft am großen Strom F. Neuschulz, W. Plinz, H. Wilkens Naturreiseführer, Überarbeitete Auflage Naturerbe Verlag Jürgen Resch, 2002, 154 Seiten, zahlreiche farbige Abb. € 12,00 Bestell-Nr: 2031
Urwälder Deutschlands Georg Sperber, Stephan Thierfelder, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 2005, Bildband, 160 Seiten, spektakuläre Farbfotos, € 29,90 Bestell-Nr: 2023
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Naturreiseführer aus dem Naturerbe Verlag Jürgen Resch: Okavangodelta, Naturparadies im Süden Afrikas Wolfgang Engelhardt, 128 Seiten, zahlreiche farbige Abb.,2005, € 12,00 Bestell-Nr: 2040
Lanzarote, Kragentrappen, blinde Krebse und V ulkane Vulkane Horst Wilkens, 144 Seiten, zahlreiche farbige Abb.,1999, € 12,00 Bestell-Nr: 2020
Wolga-Delta Naturoase zwischen Meer und Halbwüste Norbert Hölzel, German Russanow, Stefan Schleuning 160 Seiten, zahlreiche farbige Abb.,1996, € 12,00 Bestell-Nr: 2036
Hitzerekorde und Jahrhundertflut Prof. Dr. Mojib Latif, Heyne Verlag, 2003, Sachbuch, 160 Seiten, Latif erläutert fundiert und leicht verständlich die komplexen Zusammenhänge und Auswirkungen von Ozonloch und Erderwärmung auf unser Klima, € 10,00 Bestell-Nr: 2009
Informationsblätter: Die sechsseitigen Informationsblätter behandeln die wichtigsten Themen des Natur- und Umweltschutzes. Stückpreis 50 Cent, bei größeren Abnahmemengen Rabatt auf Anfrage. Erschienen sind unter anderem: ● ● ● ● ● ● ●
Die Wildkatze – Zurück auf leisen Pfoten Herbert Grabe, Günther Worel, Buch & Kunstverlag Oberpfalz, 2001, 110 Seiten, viele tolle Nahaufnahmen, € 24,90 Bestell-Nr: 2038
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CDs:
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Bodensee, Naturreichtum am Alpenrand A. Bernauer/H. Jacoby, 126 Seiten, zahlreiche farbige Abb.,1994, € 12,00 Bestell-Nr: 2026
Vogelstimmen in Feld und Flur CD Musikverlag Edition Ample. Heimische Vögel mit 26 Farbfotos (Vogelübersicht) und ausführlichen Vogelbeschreibungen € 9,90 Bestell-Nr: 4052 Walestimmen CD Musikverlag Edition Ample. Gesänge und Rufe aus der Tiefe mit Walbeschreibungen und Bildern im Heft. € 17,50 Bestell-Nr: 4001
Wale beobachten Fabian Ritter, Ein Leitfaden zur sanften Walbeobachtung in Europa und Übersee, Outdoor-Handbuch, 138 Seiten, zahlreiche Abbildingen und Illustrationen. € 7,90 Bestell-Nr: 22031
La Vida En El Mar Multimedia CD-ROM (PC/Win), Wale und Delfine vor La Gomera, faszinierende DiaShow begleitet durch Musik und Originalgeräusche € 12,50 Bestell-Nr: 4003
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Ökologischer Weinbau Natur-Textilien Die Geburt des Plopp (4-seitig) Amphibien Erfolge und Defizite im Vogelschutz Biber Eulen und Käuze Hornissen Spinnen Libellen Fledermäuse Rettet die Wale Soziale Faltenwespen Kleinwale in Nord- und Ostsee Grundwasser Aktion Biberschutz Lebendiger Neckar Lebendige Elbe Die Solar-Kommune Energie aus lebendigen Wäldern Lebendige Werra Lebendige Radolfzeller Aach Lebendige Donau
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An die DUH Umweltschutz-Service GmbH Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell, Fax 07732/99 95 77
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NATURSCHUTZ IN EUROPA
Schweinswale drohen in Nord- und Ostsee auszusterben Der Kleine Tümmler, wie der 1,6 Meter lange schwarz-weiße Schweinswal auch heißt, droht in der Ostsee auszusterben. In der Östlichen und Zentralen Ostsee leben noch höchstens 600
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Schweinswale, in der Westlichen Ostsee etwa 800 bis 2.000. Etwas besser geht es ihnen im Kattegat, im Beltsee und in der Nordsee. „Doch auch hier sterben jedes Jahr mehr Tiere als geboren werden“, erklärte die Meeresbiologin Petra Deimer von der Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere. Schadstoffe, Unterwasserlärm und Kiesabbau vom Meeresboden und vor allem die Fischerei machen den sensiblen Meeressäugern das Überleben schwer. Zu viele sterben in nicht für sie ausgebrachten Fischernetzen als Beifang. Sie können die modernen Netze aus Kunststoffgarn weder sehen noch mit ihrem Echolot erfassen. Sie verheddern sich und ersticken elendig.
Fischreusen. Er rät auch zu Öffentlichkeitsarbeit und Schutzgebieten, die für Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft im Rahmen von „Natura 2000“ ohnehin Pflicht geworden sind. In diesem Jahr verbindet die Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere ihr Projekt mit einem Foto- und Videowettbewerb, der mit Mitteln der Deutschen Umwelthilfe gefördert wird. Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden am 20. Oktober 2006 im Deutschen Meeresmuseum in Stralsund bekannt gegeben.
Vor allem die Fangmethoden der Fischer bedrohen die Schweinswale.
Um den einzigen Wal der Ostsee vorm Aussterben zu bewahren, wurde ein Rettungsplan entwickelt. Er rät zur Umrüstung auf weniger gefährliche Fischfangtechniken: Von Treibnetzen auf Langleinen und von Stellnetzen auf
Immer mehr Kegelrobben-Geburten auf Helgoland 1996/97 wurde das erste Kegelrobben-Baby auf der Düne Helgolands geboren. Vom 25. November 2005 bis zum 7. Januar 2006 erblickten hier 23 Kegelrobben das Licht der Welt. Das erste Jungtier vom November 2005 verließ die Düne bereits am 11. Dezember. Mitarbeiter des Vereins Jordsand informieren Besucher der Düne über richtiges Verhalten, damit die Kegelrobben, die auf der Roten Liste stehen, nicht gestört werden.
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Kegelrobbe.
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NATURSCHUTZ IN ALLER WELT
Zehn Jahre Patuca e.V. Die Deutsche Umwelthilfe unterstützt einige NaturschutzProjekte in den Tropen. Wir leisten damit unseren Beitrag zum
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Schutz seltener Tiere, Pflanzen und Lebensräume im globalen Maßstab. Einer unserer langjährigen Partner, der Patuca e.V., feierte zehnjähriges Jubiläum. Wir berichten über einige gemeinsame, aktuelle Erfolge… Der Nationalpark Patuca liegt im mittelamerikanischen Staat Honduras. Auf der vergleichsweise kleinen Landbrücke zwischen Mexico und Südamerika leben rund zehn Prozent der Tierarten der Erde. Die Gründer des Vereins Patuca um Barbara Baumgartner aus Konstanz beschlossen vor zehn Jahren, ihre Unterstützung für Natur und Menschen des Tropenwalds auf dieses Gebiet zu konzentrieren. Die Deutsche Umwelthilfe fördert die Patuca-Projekte seit Jahren.
Regenwald-Schulen mit vielfachem Nutzen
Der Tukan, einer der vielen Farbtupfer im Nationalpark Patuca.
tionalparks. Hier ist es höchste Zeit, aufzuforsten, da das Klima bereits sehr trocken geworden ist und die Wasservorräte für Mensch und Tier unübersehbar schwinden. Die Grundschüler erhalten unterrichtsbegleitende Umweltbildung.
Der Schulwald mit seinen Pflanzungen dient auch der Ausbildung der Kleinbauern. Sie müssen lernen, wie sie Flächen an Bachoberläufen wieder aufforsten können, um ihre Wasserversorgung zu sichern.
Don Chico betreut eine Baumschule auf der Modellfinca Matamoros.
In sieben Gemeinden unterstützt der Verein Patuca Regenwald-Schulen. 150 Grundschüler verschiedener Klassenstufen werden unterrichtet. Zwei Lehrern ermöglichten wir 2005 eine Weiterbildung. Zwei Gemeinden baten um Unterstützung für den Bau eines Schulgebäudes. Dank unserer Baumpaten konnten wir auf unserer Modellfinca Matamoros 2005 in großem Stil Baumsetzlinge heranziehen. Hier steht ein Schulwald mit über 2000 Bäumen. In vier weiteren Regenwald-Schulen entstanden erste Schulwälder mit zusammen über 2500 Bäumen. Wir pflanzen nur heimische Arten der Umgebung. Die unterstützten Gemeinden befinden sich in stark entwaldeten Zonen des Na-
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NATURSCHUTZ IN ALLER WELT Umweltschutz geht nur mit den Bewohnern Edgar Osorio Castro, unser Agronom, führte 2005 eine umfassende Umweltbildung in allen Schulgemeinden durch. Wir gaben die offiziellen Pläne der nachhaltigen Gebietsentwicklung für den Nationalpark Patuca an die Bevölkerung weiter und besprachen diese ausführlich. Die Anwohner nahmen an den Zusammenkünften in großer Zahl teil. Die Gelegenheiten zur Mitsprache und Diskussion wurden dankbar wahrgenommen. Viele verstanden im Verlauf der Gespräche, dass es um den Schutz ihrer eigenen Ressourcen und um ihre Zukunftsperspektiven geht. Diese Ge-
spräche waren von großer Bedeutung, denn nachhaltige Entwicklung bedarf der Kooperationsbereitschaft der gesamten Bevölkerung. Als Arbeitsmittel wurden Fotos, topographische Karten und Satellitenkarten eingesetzt.
Auftrag zur Nationalparkverwaltung Am 13. Oktober 2005 wurde unsere Partnerorganisation Associacion Patuca von der Honduranischen Forstbehörde offiziell mit der Nationalparkverwaltung beauftragt. Der Auftrag birgt große Verantwortung, denn es gilt jetzt einen soliden Managementplan auszuarbeiten und umzusetzen.
Kerngebiete des Regenwaldes kauft der Verein Patuca, zum Beispiel seit 1995 mehr als 1.000 Hektar. Die Kooperation mit den Kleinbauern der Region ist auch auf diesen Flächen von zentraler Bedeutung.
Ziele 2006 Für dieses Jahr haben wir uns zum Ziel gesetzt, einen Managementplan für die Parkverwaltung zu erstellen. Wir wollen noch mehr Gemeinden in unser Schulkonzept einbeziehen und weitere Flächen aufforsten. Für das SchulwaldProjekt sollen weitere Baumpaten gewonnen werden. Wie ein roter Faden zieht sich durch alle Vorhaben der positive Dialog mit der Bevölkerung.
Film auf DVD zum Patuca-Projekt
Die Freie Christliche Schule erhielt den Sozialpreis der Stadt Freiburg. Die Schülerinnen und Schüler sammeln seit über drei Jahren Spenden für das Patuca-Projekt. Die ersten gepflanzten Bäume sind jetzt fast acht Jahre alt und schon bis zu zehn Metern hoch.
„PATUCA – Hoffnung für die Kinder am Dschungelfluss“ heißt ein Film auf DVD, der die Arbeit von Patuca im grünen Herz Zentralamerikas dokumentiert. Hier hoffen arme Siedlerfamilien für sich und ihre Kinder auf eine bessere Zukunft. Der Film von Michael Mattig-Gerlach und Michael Weber kostet 12 Euro, kann aber auch ausgeliehen werden. Ergänzend bietet Patuca für Schulen Unterrichtsmaterial an. Sie erhalten die DVD und weitere Informationen bei: Patuca e.V., Barbara Baumgartner, Präsidentin, Torkelbergstr. 17, 78465 Konstanz, Tel. 07531 9420-51, Fax –52 Mail: info@patuca.org, www.patuca.org
DUH Bundesgeschäftsführer Jörg Dürr-Pucher (links) gratuliert zum 10-jährigen Jubiläum des Patuca e.V.
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NATURSCHUTZ IN ALLER WELT
Suche nach Energie- und Wasserversorgung in Afrika Nach einer langen Trockenperiode hat es in Ostafrika endlich wieder geregnet. Aber nach mehreren niederschlagsarmen Regenzeiten ist auch damit die Gefahr einer Hungersnot nicht gebannt. Viele Tiere sind aufgrund des Wassermangels verendet und haben Familien, die von der Tierhaltung leben, ihre Existenzgrundlage entzogen. DUH-Projektpartnerin Birgit Zimmerle erläutert, dass der Wassermangel verschiedene Ursachen und Folgen hat. Dazu gehört nicht nur der ausbleibende Regen, sondern der andauernde Raubbau – zum Beispiel die Zerstörung von Feuchtgebieten und die Abholzung der Wälder. Am Victoriasee und anderen afrikanischen Seen hat sich der Wasserspiegel dramatisch gesenkt. In Uganda bringt der Wassermangel ein weiteres Problem zutage: Die Wasserkraftwerke am Victoriasee haben nicht mehr genügend Wasser, um die dringend benötigte Energie zu erzeugen. So wird mit dem Wasser auch die Energie knapp, und immer häufiger wird der Strom abgeschaltet. Dabei waren diese Folgen durchaus absehbar. Studien belegen nun, wovor Umweltschützer schon immer gewarnt hatten: Die Wasserkraftwerke selbst sind zu 55 % am sinkenden Wasserspiegel beteiligt! Wegen dieser und anderer ökologischer und sozialer Konsequenzen von großen Staudämmen fordern afrikanische Nichtregierungsorganisationen und Basisbewegungen seit langem eine intensive Debatte über die Alternativen zu großen Staudämmen. Um ihre Kräfte zu vereinen, haben sich afrikanische Organisationen aus allen Regionen zum African Rivers Network zusammengeschlossen. Sie wollen eine ökologisch
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Die Bujagali-Fälle würden beim Bau eines geplanten Stausees verschwinden. Diese Menschen mussten ihre Heimat verlassen, weil dort der BujagaliStausee gebaut werden soll. Gefährdete Arten: Kronenkranich und Baboon (unten).
nachhaltige Energie- und Wasserversorgung unter Einbeziehung der Bevölkerung und Berücksichtigung der Menschenrechte, die bei vielen Großprojekten mißachtet werden. Die fehlende Energie- und Wasserversorgung für einen Großteil der afrikanischen Bevölkerung führt jetzt zu vielen (inter-) nationalen Initiativen von Finanzierungsinstitutionen, Regierungen und Firmen. Die Europäische Union will mit ihrer im Dezember 2005 verabschiedeten Afrika-Strategie ebenfalls einen Beitrag leisten. Das African Rivers Network befürchtet eine Flut problematischer Großprojekte mit wenig Nutzen für die arme Bevölkerung und weiteren ökologischen Schäden. Die Deutsche Umwelthilfe unterstützt die Vernetzung der Afrikaner mit deutschen Experten, um alternativen Lösungen mehr Gewicht zu verleihen.
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Neues aus der Forschung Delphine benutzen Namen Delphine sprechen sich mit Namen an. Das stellten Wissenschaftler bei Großen Tümmlern an der Kalifornischen Küste fest. Schon kleine Junge entwickeln einen individuellen Pfeifton, mit dem sie bis ins hohe Alter von anderen Tümmlern angesprochen werden. Von Vögeln ist dies schon lange bekannt. So entwickelt jeder Kolkrabe ein Repertoire, das ihn von allen anderen Kolkraben unterscheidet, auch von seinem Partner, mit dem er in Dauerehe lebt. Werden Männchen und Weibchen eines Paares getrennt, beginnt jeder sofort mit dem Repertoire des anderen nach ihm zu rufen. Beide versuchen dann, so schnell wie möglich zu ihrem Partner zurückzukehren. Das wurde bei gefangen gehaltenen Kolkraben festgestellt.
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Europas größte Fa c h m e s s e f ü r Solartechnik F r e i b u r g i . B r. 22.–24. Juni 2006
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Großer Tümmler
Kolibris haben gutes Gedächtnis Wildlebende Kolibris kamen regelmäßig an künstliche Blumen. In die Hälfte dieser acht Blumen wurde alle zehn Minuten zuckrige Lösung gefüllt, in die andere Hälfte alle 20 Minuten. Die Vögel kamen immer zur richtigen Zeit an die richtige Blume. Dies setzt eine komplexe Gedächtnisleistung voraus, die bisher nur von Menschen bekannt war. Journal for Current Biology
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Elektro-Recycling:
DUH zeichnet Projekte des Monats aus T-Mobile erhält Preis der Deutschen Umwelthilfe „Wir haben etwas übrig für alte Handys“. Unter diesem Motto engagiert sich T-Mobile seit 2003 für die Sammlung, die Wiederverwendung und das Recycling gebrauchter T-Mobiltelefone. Für diese Initiative erhielt T-Mobile die Auszeichnung „GreenElectronics-Projekt des Monats Mai“. Alle Mobilfunknutzer – auch die nicht T-Mobile Kunden sind – können ihre ausgedienten Handys samt Akku und Ladegerät portofrei an T-Mobile schicken*). Etwa zwei Drittel der Althandys werden nach geringfügigen Reparaturen zur weiteren Verwendung in Osteuropa, Afrika oder Südostasien bereitgestellt. Auch defekte Handys werden nicht weggeworfen: Nutzbare Teile werden bei der Reparatur anderer Altgeräte verwendet, der Rest wird bei einem Entsorgungsbetrieb zerlegt und recycelt. Die Umwelt profitiert dabei doppelt: TMobile spendet für jedes zurückgenommene Gerät 5 Euro an die Deutsche Umwelthilfe. Mit diesen Spenden fördert die Deutsche Umwelthilfe Umwelt- und Naturschutzprojekte zum Beispiel des Global Nature Fund. *) Sie können dafür bei der Deutschen Umwelthilfe eine Versandhülle anfordern: Tel.: 07732/9995 66.
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KREISLAUFWIRTSCHAFT
Karstadt erstellte dieses Informationsblatt in Millionenauflage und informiert damit die Kundinnen und Kunden in vorbildlicher Form.
Karstadt Warenhaus GmbH Projekt des Monats April 2006 Die Karstadt Warenhaus GmbH erhält den Ehrenpreis „Green Electronics-Projekt April 2006“ der Deutschen Umwelthilfe für vorbildliche Verbraucherinformationen beim Start des Elektro-Gesetzes. Karstadt unterrichtet seine Kundinnen und Kunden im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie über das neue Gesetz und geht dabei über die gesetzlichen Pflichten deutlich hinaus. Das Unternehmen stellt sich damit demonstrativ der Verantwortung als Vertreiber von Elektro-Produkten und motiviert seine Kunden mit ausführlichen Informationen zur getrennten Sammlung von Elektro-Geräten. Jährlich werden bundesweit in Karstadt-Warenhäusern etwa 3,4 Millionen elektrische Produkte ver-
Staatssekretärin Astrid Klug und DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch (rechts) überreichen die Urkunde an Joachim Horn, Geschäftsführer von T-Mobile.
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kauft. Das Sortiment reicht von Spülmaschinen und Backöfen über Bügeleisen und Notebooks, Handys, Fernsehern, Bohrmaschinen und Gameboys bis hin zu Sportgeräten. In allen entsprechenden Verkaufsregalen – bis hin zur Spielwarenabteilung – werden die Verbraucher seit dem Stichtag 24. März 2006 umfassend, verbraucherfreundlich und eingängig über die gesetzlichen Neuerungen informiert. In Millionen-Auflage ließ Karstadt Informationsblätter erstellen, die bundesweit in allen Filialen an den Kassen und geeigneten Ablagen ausliegen. Zusätzlich weisen übersichtliche Kassenaufsteller und Informationen in den Verkaufsregalen der Elektro-Abteilungen unter der Parole „zu wertvoll für den Müll“ auf die Rückgabemöglichkeiten alter Geräte bei den kommunalen Sammelstellen hin. Weiterhin ausschlaggebend für die Ehrung ist die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Vorfeld der Verbraucheraufklärung umfassend über das Elektro-Gesetz informiert wurden. Nicht nur die Bereitstellung der Materialien vor Ort, sondern auch die Dialogbereitschaft des Personals im Kundengespräch entscheidet über den Erfolg der Aktion.
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Info-Service der Deutschen Umwelthilfe
Informationen und Preise unter: knoche@duh.de. Förderer des Projekts:
Mehrweg-Innovationspreis verliehen
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Die Deutsche Umwelthilfe und die Stiftung Initiative Mehrweg haben den Mehrweg-Innovationspreis an zwei Firmen verliehen.
Von links: Clemens Stroetmann, Staatssekretär a.D. und Jürgen Resch, DUH-Bundesgeschäftsführer, bei der Preisverleihung an Carolin Henkelmann und Herr Flechsenhar von Adelholzener, daneben Herr Nordmann und Markus Berberich von Logipack.
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Der preisgekrönte Adelholzer Kasten ist mit zwei Mittelgriffen ausgestattet. Beim Anheben an diesen Griffen bewirkt ein neuartiger Mechanismus, dass sich der Kasten automatisch in zwei Teile trennt. Dadurch entstehen zwei Sechser-Kastenteile, die sich bequem – nicht nur von Kraftprotzen – transportieren lassen. Darüber hinaus ist jede der neuen Flaschen um etwa 55 Gramm leichter als ihre Vorgängerin. Das Logipack-System sorgt für einen einfachen Hin- und Rücktransport von Mehrweg-Sechs-Pack-Gebinden oder Einzelflaschen vom Abfüller zur Verkaufsstelle. Außerdem lassen sich die Produkte mit dem neuartigen System ansprechend und flexibel auch in kleinen Läden präsentieren.
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Hier könnten die Informationen Ihrer Gemeinde stehen!
Bei einer bundesweiten Testkaufaktion in Baumärkten hat die Deutsche Umwelthilfe viele Verstöße gegen diese Vorschrift festgestellt. Nicht selten erhielten die Testkäufer in demselben Geschäft von verschiedenen Mitarbeitern unterschiedliche Auskünfte über Möglichkeiten der Entsorgung. Häufig lautete die Antwort: Die schmeißen wir in den Müll, das machen wir immer so.
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Die DUH übernimmt zusätzlich auch auf Nachfrage den Druck der Flyer als Service-Leistung.
Laut Verpackungsverordnung muss der Handel seine Kunden über Möglichkeiten zur Rückgabe schadstoffhaltiger Behälter informieren. Solche Behälter sind zum Beispiel Schaumdosen mit dem weit verbreiteten Dämmstoff Polyurethan.
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Die Flyer zum Elektro-Gesetz stehen zur kostenfreienVerwendung im Internet zum Download bereit: www.green-electronics.info
Baumärkte schlampen
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KLIMASCHUTZ
Der Wettbewerb „Bundeshauptstadt im Klimaschutz“ ist gestartet! Bis zum 15. September 2006 können sich Kommunen bewerben Seit Jahrzehnten wissen wir: Die Verbrennung von Öl, Kohle und Erdgas zur Energiegewinnung ist hauptverantwortlich für Treibhauseffekt und Klimawandel. Jede eingesparte Kilowattstunde ist deshalb ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Viele deutsche Städte und Gemeinden haben bereits
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wirksame Schritte unternommen, um den Energieverbrauch in Gebäuden und beim Verkehr einzudämmen. Alternativ zu den fossilen Rohstoffen setzen sie bei der Energieversorgung zunehmend auf Solarenergie, Wind, Wasserkraft und Biomasse. Mit dem Wettbewerb „Bundeshauptstadt im Klimaschutz“ will die Deutsche Umwelthilfe die Aktivitäten der Städte und Gemeinden bundesweit bekannt machen und zur Nachahmung empfehlen.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel begrüßt als Schirmherr des Wettbewerbs „Bundeshauptstadt im Klimaschutz“ die Initiative der DUH: „Politik und Verwaltung haben Vorbildfunktion beim Einsparen von Energie und beim Ausbau erneuerbarer Energien. Immer mehr Kommunen setzen Maßstäbe, gehen mit Pilotprojekten voran und weisen Bürgern und Unternehmen den Weg in eine sicherere Energiezukunft. Ich begrüße die Initiative der Deutschen Umwelthilfe und rufe alle Städte und Gemeinden auf, sich am Wettbewerb ´Bundeshauptstadt im Klimaschutz` zu beteiligen.“
Die Antworten werden mit einer festgelegten Punktzahl bewertet. Die Kommune, die die meisten Punkte erzielt, erhält den Titel „Bundeshauptstadt im Klimaschutz“. Darüber hinaus werden jeweils die besten drei Städte und Gemeinden in drei Einwohner-Kategorien ausgezeichnet. Jede Kommune, die mehr als 50 Punkte erreicht, wird mit dem Titel „Klimaschutzkommune“ ausgezeichnet. Die Grenzen der Teilnehmerklassen liegen bei 20.000 und 100.000 Einwohnern. Bis zum 15. September 2006
können Städte und Gemeinden ihr Klimaschutz-Profil bei der DUH einreichen. Nach Abschluss des Wettbewerbs werden vorbildliche Konzepte in einer Broschüre dokumentiert und bei einem Workshop bundesweit bekannt gemacht, um zur Nachahmung zu motivieren. Gefördert wird das Projekt durch die Deutschen Bundesstiftung Umwelt und die Klimaschutzinitiative CO2NTRA der Saint-Gobain Isover G+H AG. Darüber
Viele Familien leisten mit Solarstromanlagen auf dem eigenen Dach ihren Beitrag zum Klimaschutz.
Am 2. Mai 2006 fiel der Startschuss für den Wettbewerb „Bundeshauptstadt im Klimaschutz“. Über 8.000 Städte und Gemeinden bundesweit sind aufgefordert, sich der Klimaschutzbilanz zu stellen. Abgefragt werden der Ausbau einer klimaschonenden Energieversorgung, Spar- und Effizienzmaßnahmen in kommunalen Liegenschaften sowie Klimaschutzmaßnahmen beim Verkehr und in der Stadtplanung. Darüber hinaus fließen kreative Formen der Öffentlichkeitsarbeit und die Beratung von Bürgerinnen und Bürgern in die Bewertung ein. Positiv bewertet werden auch vielfältige Kooperationen zwischen Kommune, Bürgern und Interessengruppen mit dem Ziel, das Klima gemeinsam zu schützen.
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KLIMASCHUTZ
Mit diesem Fragebogen wird die „Bundeshauptstadt im Klimaschutz“ ermittelt. Jenaer Schüler dämmen ihre Schule im Projekt „Energie gewinnt!“
hinaus unterstützen diesen Wettbewerb elf weitere Organisationen: agendatransfer, Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE), Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK), Deutsche Energie-Agentur (dena), Deutscher Städtetag, Deutscher Städte- und Gemeindebund, GRÜNE LIGA, ICLEI – Local Governments for Sustainability, Klima-Bündnis und die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt. Weitere Informationen: www.klimaschutzkommune.de Deutsche Umwelthilfe, Carla Vollmer, Robert Spreter, Fritz-Reichle-Ring 4 78315 Radolfzell, Tel: 07732 9995-0, Fax: 07732 9995-77, E-Mail: info@duh.de
Förderer des Projektes:
Das Forum für den kommunalen Klimaschutz ist im Internet! Unter http://forum.klimaschutzkommune.de können sich ab sofort kommunale Praktiker über den Klimaschutz austauschen. Der Austausch zwischen den Mitarbeitern in Städten und Gemeinden ist sehr wichtig. Denn die besten Informationen kommen meist von denjenigen, die bereits Erfahrungen mit verschiedenen Technologien oder Projekten gemacht haben. Gerade im Klimaschutz geht die Fortentwicklung neuer Möglichkeiten schnell voran. Seien es nun der Einsatz verschiedenster Rohstoffe bei einer Biogasanlage, Dachnutzungsverträge bei Photovoltaikanlagen, der Einsatz modernster Gebäudeleittechnik, neue rechtliche Rahmenbedingungen für eine klimafreundliche Stadtgestaltung oder innovative Verkehrskonzepte. Viele Fragen und Probleme treten auf, wenn ein neues Klimaschutzprojekt begonnen wird. Zu folgenden Themen können Beiträge eingestellt werden:
Eine Klimaschutzinitiative der SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG
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Ausbau der regenerativen Energieversorgung
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Klimafreundliche Stadtentwicklung
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Klimaschonende Verkehrsplanung
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Energiesparmaßnahmen in kommunalen Liegenschaften
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Anreizmodelle zum Energiesparen und zur Abfallvermeidung
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Öffentlichkeitsarbeit, Beratung sowie Kooperation
Wir freuen uns über Ihre Registrierung. Klicken Sie mal rein!
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KLIMASCHUTZ
SolarLokal beim Osterbaden in Mecklenburg-Vorpommern Solarkampagne in den neuen Bundesländern auf dem Vormarsch Ein Bad im Ostseewasser an Ostern? Für viele Menschen ist dies unvorstellbar, auf der mecklenburgischen
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Insel Usedom dagegen fand das solare Osterbaden vom 15. bis zum 17. April 2006 zum vierten Mal statt. An diesen Tagen wurde am Schloonsee auf Usedom ein Bassin mit 8 Grad kaltem Ostseewasser gefüllt und mit solarthermischen
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Kollektoren auf angenehme 28 Grad erwärmt.
SolarLokal wirbt nun auch in Usedom für die Nutzung der Solarenergie.
Der Umweltminister von MecklenburgVorpommern Wolfgang Methling, die Landrätin Barbara Syrbe und der Bürgermeister des Seebads Heringsdorf Kottwittenborg wagten den traditionellen Sprung in das solar erwärmte Wasser. Auch SolarLokal-Projektmanager Peter Finger war mit von der Badepartie, denn das Seebad Heringsdorf ist die erste Kommune in Vorpommern, die der Kampagne SolarLokal beigetreten ist.
im Kreis Nordwestmecklenburg bereits fünf Städte und Gemeinden an SolarLokal. In Brandenburg sind es neben drei Kommunen im Kreis Potsdam-Mittelmark auch die Großstädte Potsdam und Cottbus, die bei SolarLokal aktiv sind. Am 8. Juni 2006 wird die SolarLokal-
Urkunde im Rahmen des Umweltfestes an die Oberbürgermeisterin Karin Rätzel von Cottbus übergeben. In SachsenAnhalt und in Sachsen sind mit Dessau, Köthen und Freiberg weitere Kommunen bei der Kampagne vertreten.
Umweltminister Wolfgang Methling, Landrätin Barbara Syrbe und Peter Finger von SolarLokal genießen das Bad im solarerwärmten Wasser.
Das solare Osterbaden am Schloonsee ist eine gute Gelegenheit für die Hersteller solarthermischer Anlagen, ihre Produkte zu präsentieren. Inzwischen ist es auch ein touristischer und gastronomischer Anziehungspunkt geworden. Es ist ein gutes Beispiel dafür, wie ostdeutsche Kommunen auf originelle Weise die Vorteile der Solarenergie herausstellen. Denn in den neuen Bundesländern ist der Bau von Solaranlagen noch keine Selbstverständlichkeit. Gerade hier bewährt sich die Kampagne SolarLokal. Mit Flyern, Plakaten und Pressemeldungen wird in ansprechender Form auf die Solarenergie aufmerksam gemacht. Für ostdeutsche Kommunen ist die Kampagne eine kostengünstige Möglichkeit, die Solarenergie auch in ihrer Region bekannter zu machen. So beteiligen sich
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Solarbundesliga Solar
Mehr Übersicht und Spielmöglichkeiten für die Teilnehmer In der Solarbundesliga ringen inzwischen mehr als 900 Städte und Gemeinden bundesweit um den Ti-
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Die Solarbundesliga in allen Landkreisen Deutschlands!
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tel „Deutscher Meister“. Gemessen
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wird die installierte Solarstromleistung pro Einwohner und die Größe der solarthermischen Anlagen pro Kopf.
Dank der finanziellen Unterstützung des Bundesumweltministeriums hat sich auf der Internetseite der Solarbundesliga vieles geändert. Anstelle der früheren statischen Tabellen steht jetzt eine Datenbank im Netz, die jedem Nutzer eine Vielzahl an Such- und Sortiermöglichkeiten bietet. So ist nun eine Online-Sortierung der Kommunen nach Größenklassen und eine Auswertung nach den Teildisziplinen Solarwärme und Solarstrom möglich. Dazu kommt noch das neue Angebot der Rubrik „Sonnenflecken“. Dort finden sich vorbildliche Beispiele von Gailingen bis Hamburg, die zur Nachahmung anregen.
www.solarbundesliga.de
Klicken Sie doch mal auf die Internetseite www.solarbundesliga.de rein, es lohnt sich!
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Fans:
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Die Vorteile einer Kreismeisterschaft sind offensichtlich: Damit kann das lokale Engagement bekannt gemacht und Netzwerke vor Ort geknüpft bzw. gefestigt werden. Handwerker, Kommunalpolitiker und privat engagierte Solarier können gemeinsam für die Solarenergie werben. Die Kreiswertungen können ein wichtiger Beitrag sein, um das solare Engagement noch mehr in die Breite zu tragen.
Förderer:
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Nun können in der jeder Region mit wenig Aufwand Kreismeisterschaften durchgeführt werden. Die Organisatoren freuen sich über alle Solaraktiven, die vor Ort ihre Kreiswertung veröffentlichen oder sogar Meisterehrungen veranstalten. Die Pionierligen in den Landkreisen Konstanz und Ludwigsburg zeigen, dass das örtliche Interesse an der Solarenergie mit solchen Kreismeisterschaften sehr gestärkt werden kann. Im Landkreis Konstanz wetteifern inzwischen 17 von 23 Städten und Gemeinden um den Titel „Kreismeister“.
Förderer und Wirtschaftspartner der Solarbundesliga:
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Wie im Fußball, so ist auch bei den Solarsportlern der Blick auf die Nachbarstadt oft wichtiger als die bundesweite Platzierung. Deshalb ermöglichen nun die Veranstalter – die Fachzeitschrift Solarthemen und die Deutsche Umwelthilfe – eine solare Wertung für jeden Landkreis auf der Internetseite der Solarbundesliga. Jede Kommune, die in der Solarbundesliga mitspielt, erfährt dort ihren Platz im regionalen Vergleich.
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KLIMASCHUTZ
Lebendige Flüsse und Kleine Wasserkraft – Ein Konflikt ohne Lösung? Durch Seminare, Gespräche und die Vermittlung von „Guten Beispielen“ versucht die DUH im Rahmen ihres Projekts „Lebendige Flüsse“ seit einigen Jahren, verhärtete Fronten zwischen Naturschützern und Wasserkraftbetreibern aufzubrechen. Seit Jahrhunderten nutzen Menschen die Kraft der Flüsse und Bäche zur Energiegewinnung. Unerschöpflich, sich immer wieder erneuernd, ohne Ausstoß von Treibhaushausgasen scheint die Stromerzeugung durch Wasserkraft jene Form von Energie zu sein, die sich alle Umweltschützer wünschen. Und doch hat sich an der Nutzung der Wasserkraft zur Stromgewinnung ein erbitterter Streit zwischen Naturschützern und Wasserkraftlobbyisten entzündet, der auch in die Umweltverbände hinein reicht. Aus Sicht vieler Naturschützer stellen insbesondere die über 7.000 kleinen Wasserkraftwerke mit weniger als einem Megawatt Leistung ein gravierendes Problem dar. Die Querbauwerke behindern Wanderungen der Fische und den Transport von Geschiebe. Viele Fische und andere Wasserorganismen werden von den Turbinen geschädigt oder getötet. Zudem ist der Anteil der Kleinen Wasserkraft an der Gesamtstromerzeugung verschwindend gering. Von den Verbänden der Wasserkraftwerksbetreiber wird die Erzeugung von Strom ohne CO2Ausstoß hervorgehoben, negative Auswirkungen auf die ökologische Situation der Flüsse und Bäche häufig generell in Abrede gestellt. Die Fronten sind verhärtet.
Beispiele zur Lösung des Konflikts In dem vom Bundesumweltministerium geförderten Projekt „Lebendige Flüsse und Kleine Wasserkraft“ soll sowohl ein Beitrag zum Klimaschutz als auch für die
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An der Nutzung der Wasserkraft hat sich ein erbitterter Streit zwischen Naturschützern und Wasserkraftlobbyisten entzündet.
ökologische Verbesserung unserer Flüsse und Bäche geleistet werden. Die Deutsche Umwelthilfe wirbt anhand ausgewählter Beispiele für die Verbesserung der ökologischen Situation besonders an bestehenden Anlagen. Das novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gibt Betreibern kleiner Wasserkraftwerke die Möglichkeit, eine um zwei Cent erhöhte Einspeisevergütung zu erhalten, wenn sie Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Situation ergreifen. Dies kann zum Beispiel der Bau einer Fischaufstiegsanlage zur Verbesserung der Durchgängigkeit des Gewässers sein. Doch diese Möglichkeit wird immer noch zu selten genutzt. Es besteht überdies Uneinigkeit, ob die hier zu erzielenden Mehreinnahmen für die Finanzierung wirklicher ökologischer Verbesserungen ausreichend sind. Durch die europäische Wasserrahmenrichtlinie, deren Ziel das Erreichen eines „guten ökologischen Zustandes“ der Gewässer ist, können weitere Maßnahmen an Wasserkraftanlagen ermöglicht werden.
Aufnahme eines sachlichen, inhaltlichen Dialogs gefördert. Ein großer Workshop fand Ende April im Büro am Fluss in Plochingen/ Neckar statt. Die Resonanz war erfreulich hoch. Etwa 50 Teilnehmer, darunter Wasserkraftwerksbetreiber, Fischereivertreter, Naturschützer, Vertreter des Umweltbundesamtes, des Bundesumweltministeriums und weiterer Behörden, Wasserbauingenieure und Wissenschaftler diskutierten Chancen und Möglichkeiten für gemeinsame Lösungen. Die zunehmende Dialogbereitschaft unter den verschiedenen Interessengruppen wurde mehrfach positiv hervorgehoben. Eine Broschüre, die die Ergebnisse des Projektes zusammenfasst, Aufgaben für die Zukunft beschreibt und Beispiele ökologischer Verbesserungen an bestehenden Wasserkraftwerken enthält, befindet sich derzeit im Druck und steht auf www.duh.de zum Herunterladen bereit.
Das Modehaus C&A und die Firma Kyocera Mita unterstützen die Initiative „Lebendige Flüsse“.
Dialog ist die Chance Um die Fronten aufzubrechen, wurden auf beiden Seiten Voraussetzungen zur
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KLIMA
Projekte und Perspektiven Klimaerwärmung bedroht über die Hälfte der europäischen Pflanzenarten Über die Hälfte der europäischen Pflanzenarten ist durch die Klimaerwärmung bedroht. Dies ermittelten Wissenschaftler unter Leitung des Umweltforschungszentrums HalleLeipzig. Besonders betroffen sind die Pflanzen der Gebirge (Alpen, Pyrenäen, Teile des Mittelmeerraumes und Osteuropas). Geringere Verluste sind in Skandinavien und im Bereich des Atlantiks zu erwarten.
Viele Pflanzen im Gebirge kommen mit der Klimaerwärmung nicht zurecht.
Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle
Energie-Gütesiegel für 20. Krankenhaus Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeichnet seit 2001 Krankenhäuser aus, die Energie rationell nutzen, Energie einsparen und damit einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das Vinzenz von Paul-Hospital in Rottweil ist das 20. Krankenhaus, das diese Auszeichnung bekommen hat. Voraussetzung ist dafür die Erfüllung von zwei der vier Kriterien: (1) Das Krankenhaus vermindert den Kohlendioxid-Ausstoß um 25 Prozent. (2) Kontinuierliche Verringerung des Energieverbrauchs. (3) Langzeitig optimaler Energieverbrauch. (4) Nachweis eines Energiemanagements.
Anstrengungen gegen Klimaerwärmung Morgens Peter Carl aus Dänemark übernahm im November 2005 den Posten des Generaldirektors im EUKommissariat Umwelt. Er hält Anstrengungen gegen Klimaerwärmung für unterfinanziert angesichts der riesigen Aufgabe, vor der wir weltweit stehen.
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„Wenn wir die Probleme des Klimawandels nicht in den Griff bekommen, werden viele andere Dinge, die wir erreichen wollen, in 20 oder 30 Jahren überhaupt nicht mehr zählen. In Bereichen, wo Europa eine Führungsrolle übernommen hat, müssen wir auf diesem Kurs weiterfahren und neue Wege finden, um andere auf unsere Seite zu bringen.“
Höchster Stand von Kohlendioxid Die Konzentration des Treibhausgases Kohlendioxid in der Atmosphäre hat den höchsten Stand der vergangenen 650.000 Jahre erreicht. Das hat die Analyse eines Eisbohrkerns aus der Antarktis ergeben, wie eine internationale Forschergruppe berichtet hat. Die noch steigende Kohlendioxid-Konzentration liegt heute um 27 Prozent über dem höchsten aufgezeichneten Stand während der vergangenen 650.000 Jahre. Die Koppelung zwischen Temperatur und Kohlendioxid- beziehungsweise MethanKonzentration war in der Vergangenheit erstaunlich konstant. Erst durch den Einfluß des Menschen wurden atmosphärische Treibhausgase in den letzten Jahrhunderten über ihre natürlichen Grenzen erhöht. 3sat
Großes Einsparpotential von Kohlendioxid Schluckte jeder deutsche PKW pro 100 Kilometer nur einen Liter weniger, sänke der Kraftstoffverbrauch schlagartig um 12,5 Prozent, und 14 Millionen Tonnen Kohlendioxid würden vermieden – bei gleicher Fahrleistung. 12,5 Prozent sind mehr, als jeder alternative Sprit zum Ölersatz vorerst beisteuern kann. Doch die Autoverkäufer belächeln die sparsamen Modelle als „Spielzeug“ – und Spielzeugverkäufer seien sie nun mal nicht. Die Geschichte des Automobils ist eine Geschichte der permanenten Aufrüstung. Die Zeit
Klimaerwärmung fördert Pilzkrankheit bei Fröschen 110 Froscharten der Tropen gingen im Bestand stark zurück oder stehen unmittelbar vor dem Aussterben. Schuld daran ist eine Pilzkrankheit, die ganze Froschpopulationen ausrottet. Diese Krankheit wird durch die Klimaerwärmung gefördert. Seit Mitte der 1980er Jahre sind zum Beispiel zwei Drittel der Harlekinfroscharten in den Tropenwäldern Süd- und Mittelamerikas verschwunden. Süddeutsche Zeitung
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UMWELT UND POLITIK
Ministerium zur Rettung der Welt...
Das
Bundesumweltministerium
wird 20 Jahre alt. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik der Deutschen Umwelthilfe, hat das nach der Tschernobyl-Katastrophe gegründete Haus fast von Anfang an als Journalist begleitet. Jetzt bringt er ein Ständchen. Ein lauer Abend unter Palmen. An einem runden Plastiktisch sitzen zwei Männer. Sie sollen streiten, aber sie tun es nicht. Vier Stunden lang, bis Schluss ist, weil der Kellner auf dem Tisch keinen Platz mehr findet, für diese winzigen 0,2-Liter-Bierflaschen. Es ist nicht so, dass Klaus Töpfer und Jürgen Trittin nichts Besseres zu tun hätten. Aber in diesem Hotelgarten in Marrakesch, in dem sie für den „Spiegel“ ein Streitgespräch führen sollen, ist der Wunsch sich auszutauschen größer, als die Lust am Konflikt. Beim Weltklimagipfel in Marokko im November 2001 ist das Kioto-Protokoll noch nicht über den Berg. Der grüne Umweltminister gilt als Antreiber und Stratege, der die EU koordiniert und Allianzen darüber hinaus knüpft. Sein schwarzer Vorvorgänger im Amt ist als Chef des UN-Umweltprogramms eine Art guter Hirte für all jene Länder, denen die finanziellen und personellen Ressourcen fehlen für eine ausgefuchste Strategie zur Wahrung ihrer Interessen im globalen Klimapoker – und die doch am härtesten betroffen sind. Das Doppel-Interview, das als Ergebnis dieses Abends später im „Spiegel“ erscheint, fällt wenig spektakulär aus. Man spürt: Da wollen zwei dasselbe, die parteipolitische Farbenlehre verblasst. Klar, sie kennen sich, vor allem aber kennt Töpfer Trittins Alltag in Deutschland. Er hat bei Kohl am Katzentisch des Kabi-
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Die „Umweltmacher“ bei den Feierlichkeiten: Bundesumweltminister a.D. Prof. Dr. Klaus Töpfer (links), Jürgen Trittin (rechts) und der amtierende Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (Mitte).
netts gesessen. Nun geht es Trittin bei Schröder nicht viel besser. Das Bundesumweltministerium steht in der Kabinettshierarchie auch jetzt, nach 20 Jahren, ziemlich weit hinten. Genauer: auf dem drittletzten Rang. Haushaltsexperten sehen das Gewicht des Hauses am Etat – der beläuft sich derzeit auf 774 Millionen Euro oder knapp 0,3 Prozent des Gesamtbudgets. Journalisten sehen es an den Pressesprechern – die sitzen in der Bundespressekonferenz in der zweiten Reihe und müssen mit ihrem Namensschildchen nach vorne klettern, wenn jemand was von ihnen erfahren will. Was selten vorkommt. Zur Gründung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit musste erst fast 2.000 Kilometer von Bonn entfernt in der nördlichen Ukraine ein Atomkraftwerk explodieren – und der seinerzeit noch gar nicht ewige Kanzler vor wichtigen Landtagswahlen und einer bevorstehenden Bundestagswahl kalte Füße kriegen. Walter Wallmann, von Helmut Kohl als erster ins neue Amt berufen, hinterließ so wenig Spuren, wie nach ihm nur Angela Merkel. Bei ihm lag es daran, dass ihn
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, selbst Bundesumweltministerin von 1994-1998, eröffnet die Festveranstaltung „20 Jahre BMU“.
die Macht in Hessen mehr interessierte als Verpackungsverordnungen. Bei ihr, dass sie ihre Rolle und die ihres Hauses als Leichtgewicht akzeptierte. Das Mädchen aus dem Osten sollte üben, üben, üben – das tat es, allerdings ganz anders als es der dicke Mentor (und alle anderen) gedacht hatten. Klaus Töpfer, Merkels Vorgänger, arbeitete strategischer als seine weniger schlauen Kritiker (der Autor inbegriffen) ahnten. Der zugegeben witzige Spruch eines Oppositionsabgeordneten, gäbe es „eine Technische Anleitung heiße Luft, müsste Klaus Töpfer sofort stillgelegt werden“, war eben damals schon nur das: Ein witziger Spruch. Denn Töpfer legte die Fundamente für eine Kreislaufwirtschaft, auf denen andere bis heute aufbauen mit Dosenpfand, Altauto-
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UMWELT UND POLITIK verordnung, Deponieverordnung, Elektrogesetz … Das konnte er, weil er Kohl damit nicht in seiner Ruhe störte und die Wirtschaftsminister von der FDP sowieso nicht verstanden, was da vorbereitet wurde. Mit der Atomlobby pflegte Töpfer eine kontrollierte Disharmonie, die ihm beim Transnuklear-NukemSkandal Ende der achtziger Jahre half, hart durchzugreifen. Den Sinnspruch: „Wir müssen auch eine Zukunft ohne Kernenergie erfinden“ – immerhin vorgetragen bei der Jahrestagung Kerntechnik 1988, dem alljährlichen Hauptgottesdienst der Atombranche – haben sie ihm nie verziehen, auch nicht in der eigenen Partei.
wahlsieg 2002, den Verzicht auf ein viertes Ministerium durchsetzte – um sich vom Kollegen Wolfgang Clement die Erneuerbaren Energien zu greifen. Das waren nur ein paar Referate, aber vielleicht die wichtigsten für die Zukunft des Hauses überhaupt.
Töpfer setzte 1990 den Kabinettsbeschluss durch, der eine Minderung der nationalen Kohlendioxidemissionen um 25 Prozent bis 2005 zum Ziel hatte und an dem Trittin und Rotgrün schließlich scheiterten. Möglich wurde der Beschluss, weil Wahlkampf war – ein Fenster der Gelegenheit für jeden Umweltminister im Dauerclinch mit dem jeweiligen Wirtschaftsminister. Denn Umweltpolitik ist beliebt, Kohlepolitik ist es allenfalls als Lokalkolorit. Dass Töpfer zum wichtigsten Mann Europas beim Erdgipfel in Rio wurde, war nicht von Anfang an sein Verdienst. Er hatte es der partiellen Ignoranz von Außenminister Hans-Dietrich Genscher zu verdanken, der es als Chefdiplomat als unter seiner Würde empfand, nächtelang über das Klima zu reden. Und der Sprachinkompetenz von Entwicklungsminister CarlDieter Spranger, der zu wenig Englisch konnte. So kam Töpfer zum Klimaschutz und nach ihm kamen Merkel und Trittin. Jürgen Trittin erstritt den Atomkonsens, den alle aufrechten Atomkraftgegner ablehnten – und von dem die meisten von ihnen heute froh wären, wenn er hielte. Trittin schaffte außerdem etwas, was Töpfer gern geschafft hätte: Die Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes nach zwei Dekaden vergeblicher Anläufe. Soeben macht sich die Große Koalition auf den Weg, diese Errungenschaft per Föderalismusreform wieder zu erodieren.
„Wir müssen auch eine Zukunft ohne Kernenergie erfinden.“
Atomkraft, Erneuerbare Energien, Klimaschutz: Ein chronisch unterernährtes Leichtgewicht frisst sich Speck an. Es ist ein besonders nützlicher Speck. Zukunftsspeck sozusagen. Nach zwanzig Jahren ist das nun von Sigmar Gabriel bezogene Haus immer noch ein Häuschen im Vergleich zu anderen. Es ist ein
Prof. Dr. Klaus Töpfer, 1988
Zukunftsministerium für Abwicklung, Innovation und Rettung der Welt. Das sind große Aufgaben. Es sind darüber hinaus objektive Aufgaben, die wie gehabt gegen die Traditionsbataillone der Wirtschaft durchgefochten werden müssen.
„Umweltpolitik als Querschnittsaufgabe“ ist ein theoretisch attraktives Konzept geblieben, das in der realen Welt von allzu vielen nur an Sonn- und Feiertagen bemüht wird – am Montag steht dann Hubertus Schmoldt von der Kohle- und Chemiegewerkschaft vor der Tür. Die leichthin verbreitete Behauptung, der Gegensatz von Ökonomie und Ökologie sei überholt, beruht auf selektiver Wahrnehmung. Es wird auch Verlierer geben, wenn das Treibhaus Erde durchlüftet wird. Sigmar Gabriels demonstrative Sozialdemokratisierung des Umweltministeriums und seiner Politik („Umweltschutz und Fortschrittsdenken“) muss sich an den Hubertus-SchmoldtMontagen bewähren. Es ist richtig, die Sphäre der Ökonomie für die Umwelt zu reklamieren. Ressourcen- und Energieeffizienz sind wirtschaftspolitische Konzepte, an deren Realisierung sich die Zukunftsfähigkeit Deutschlands und der Welt entscheidet. Am Ende zählt – um ein Wort des BMU-Gründervaters aufzugreifen – was hinten raus kommt. Ein auf sozialdemokratisch rot gebürstetes Umweltministerium in der Großen Koalition ist – nach der Variante schwarz und grün – ein interessantes Experiment. Wichtig ist seine Gewichtszunahme. Nur an ihr sollte Sigmar Gabriel gemessen werden. Leicht überarbeitete Fassung eines Beitrags in der taz vom 6.6.2006
Der zerstörte Reaktor von Tschernobyl drei Tage nach der Explosion – die Katastrophe war Auslöser für die Gründung des BMU.
Möglicherweise war Trittins größte Tat für eine lebenswerte Zukunft, dass er bei den Grünen nach deren Bundestags-
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UMWELT UND POLITIK
Was soll an der Atomenergie „vernünftig“ sein? Die Nervensäge Kassandra, die ja bei Tschernobyl ebenso Recht behielt wie in Troja, hat aus ihrer Tragik gelernt und ist konstruktiv geworden. Fotovoltaik, Windkraft, Erdwärme, Biomasse, Energiespar- und Kraft-Wärme-Kopplungs-Technologien hat sie entwickelt und Null-Emissions-Häuser, ja Wohnkraftwerke mit Überschüssen gebaut, oft aus eigener Tasche und gegen vehementen Widerstand der Atomkraftdinosaurier. Deren Dauervorwurf vom „Verschwinden des technologischen Optimismus“ fällt also nur auf sie selbst zurück. Noch gegen den Augenschein reden sie bis heute ihre dynamischen potentiellen Konkurrenten klein. Die erneuerbaren Energien seien nicht konkurrenzfähig, behauptet etwa eine Industrie, die geschätzt das Fünfundzwanzigfache an staatlicher Unterstützung für Forschung, Entwicklung und Risikoabwälzung kassiert hat. Rund eine Billion Dollar weltweit allein in den letzten 30 Jahren: Man stelle sich vor, vergleichbare Summen wären in die Entwicklung von Speichertechnologien für die Sonnen- und Windkraft oder in die Ausbildung von Solartechnikern in der Dritten Welt investiert worden. Stattdessen kreißte der Berg und gebar – nein, keinen mythischen Fusionsreaktor, bloß die Maus eines Marktanteils der Atomenergie von, Tendenz sinkend, weltweit rund 17 Prozent. Wohlgemerkt: nur der Stromerzeugung. Da ist noch kein Haus gewärmt, kein Auto aus der Garage gefahren. Gerechnet hat diese Industrie sich nie. Der französische Energieversorger EdF zählt zu den höchstverschuldeten Unternehmen der Welt, der neue finnische Reaktor ist ein EU-gesponsertes Groschengrab, die Planungs- und Bauzeiten sind zäh. Diesem gefährlichen Schwächling neuen Atem einzublasen soll „vernünftig“ sein? Eine Lösung für verschuldete Entwicklungsländer? Denen wäre mehr geholfen mit Elektrogeräten, die aus integrierten Fotovoltaikzellen solar gespeist werden, so dass sie erst gar keine zentralistische Netzstruktur aufbauen müssen. Der Schock von Tschernobyl hat den Paradigmenwechsel gerade in Deutschland beschleunigt: von teuren und riskanten zentralistischen Versorgungssystemen mit hohen Energieverlusten zu einer innovativen Vielfalt lokal jeweils verschiedener Kombinationen aus erneuerbaren Energietechniken. Je mehr Energie eingespart wird, desto weniger müssen dabei die Erneuerbaren leisten; desto schneller steigt ihr Anteil. Auch demokratischer ist der Umstieg, denn Verbraucher können ihre Versorgung selbst in die Hand nehmen. Irgendwie akzeptiert mittlerweile ja jeder die Notwendigkeit dieses Wandels. Und doch herrscht Kleinmut. Dass sich auch hierzulande manche Politiker immer wieder in die angebliche Überlegenheit der Kernenergie und womöglich in Laufzeitverlängerungen hineinreden lassen, liegt nicht nur an ihrer Nähe zu Unternehmen, die sich einem Strukturwandel aus Eigeninteresse in den Weg stellen. Schuld ist auch der Mangel an Fantasie für dezentrale Technologielösungen und die fehlende geistige Widerstandskraft gegenüber den Apologeten einer alten „Königsdisziplin“, der Hochenergiephysiker. Schuld ist die, wie Carl Amery es genannt hat, „fast panische Flucht vor der Möglichkeit der Einfachheit“. Christiane Grefe, aus Die Zeit Nr. 18, 27. April 2006
Internationaler Umweltpreis für Dr. Axel Friedrich Das kalifornische Umweltministerium und das California Air Resources Board zeichnet mit dem „Haagen-Smit Clean Air Award“ Persönlichkeiten aus, die sich durch Beharrlichkeit, Führungsund Innovationskraft auf den Gebieten der Wissenschaft, Politik und Technologie besonders verdient gemacht haben. Der Preis ist eine der höchsten internationalen Auszeichnungen im Bereich Luftreinhaltung. Dr. Axel Friedrich erhielt diese Ehrung für seinen unermüdlichen Einsatz zur Minderung von Emissionen im Straßenverkehr. Er leitet den Bereich Umwelt und Verkehr beim Umweltbundesamt. Am 17. Mai 2006 veranstaltete die Deutsche Umwelthilfe zu Ehren von Dr. Friedrich im DUH-Hauptstadtbüro Berlin einen Empfang.
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Anlässlich der Auszeichnung von Dr. Axel Friedrich warb die Deutsche Umwelthilfe bei geladenen Gästen aus Politik, Verbänden und Medien für die Notwendigkeit einer ehrgeizigen Luftreinhaltepolitik.
Die aktuelle Diskussion über die Luftreinhaltepolitik der Europäischen Union und die europäische Abgasgesetzgebung für PKW und Nutzfahrzeuge bieten hierfür einen ausgezeichneten Ansatz. Von links: Staatssekretär a.D. Rainer Baake, Parlamentarische Staatssekretärin Astrid Klug, Leiter der Abteilung Verkehr und Lärm im Umweltbundesamt (UBA) Dr. Axel Friedrich, Bundesvorsitzender der Deutschen Umwelthilfe Prof. Dr. Harald Kächele, Staatssekretär a.D. Clemens Stroetmann.
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DUH-Förderprojekte DUH-Förderprojekte DUH-Förderprojekte DUH-Förderprojekte DUH-Förderprojekte DUH-Förderprojekte DUH-Förderprojekte
MENSCHEN FÜR NATUR
Leben für die besten Kokosnüsse der Welt Lebhaft schildert Justina Wilhelm, Tochter von Joseph Wilhelm, die erste Station auf ihrer Reise zu den RAPUNZEL Projekten rund um den Globus.
Justina Wilhelm berichtet vor Ort:
„Für drei Tage war ich auf der Kokosplantage der Familie Wisayasena in der Nähe von Kurunegalle, mitten im hügeligen Kokos-Triangel von Sri Lanka. „Mister“, so nennen dort alle den Chef, war 1996 von Anfang an beim HAND IN HAND-Projekt von RAPUNZEL dabei. Sein Vater ist der erste dort gewesen, der seine Kokosplantage für den BioAnbau zertifizieren ließ. Das war im Jahr 1990.
Das Lächeln zeigt einen Reichtum Die ganze Familie Wisayasena und die fünf anderen Familien auf der Plantage sind mit dem Herzen dabei, das konnte ich richtig spüren. Mit ihnen zu kommunizieren war für mich nicht einfach, da sie alle kein Englisch sprechen. Mit
Händen und Füßen ist es jedoch gelungen, mir Einblick in ihr Leben zu verschaffen. Sie haben alle ein so wunderbares Lächeln in ihren Gesichtern. Die Menschen auf dieser Kokosplantage besitzen weit weniger materielle Dinge als ein Deutscher, doch sie vermittelten mir das Gefühl, reicher zu sein als wir. Bei der Arbeit sind sie ganz bei der Sache und strahlen eine unbeschreibliche Ruhe aus. Sie sind alle sehr mit der Natur verbunden, leben natur- und umweltbewusst. Es ist schön zu sehen, wie sie mit der Natur und ihren Mitmenschen umgehen. In Sri Lanka beginnt der Tag sehr früh, gegen sechs Uhr morgens. Abends zwischen acht und neun Uhr geht’s zu Bett. Auf der Bio-Kokosplantage der Wisayasena wird viel gebetet, die Menschen dort sind Buddhisten. Und das Familienleben hat einen wesentlich höheren Stellenwert als bei uns. Es hat mich berührt, wieviel Respekt den älteren Familienmitgliedern entgegengebracht wird.
Küche, die verzaubert Zum Frühstück gab es Reis, Fisch, Sambal (ein scharfes Kokosraspel-Paprikagemisch, schmeckt sehr lecker), Bohnen, Dal (ein würziger Brei aus Hülsenfrüchten), Egg Hopper (Fladen mit Spiegelei) und vieles mehr. Das Essen wird mit den Fingern eingenommen. Die Sri Lankesen behaupten, es schmecke auf diese Weise viel besser als mit Messer und Gabel, und man könne es so besser auf dem Teller mischen. Sie haben mich überzeugt. Die vollen zwei Wochen, die ich auf der Insel verbrachte, habe ich kein Besteck in die Hand genommen, und ich habe es nicht vermisst. Die Küche Sri Lankas hat mich verzaubert. Herr und Frau Wisayasena (links), grüne Kokosnüsse (Mitte).
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Kokos-Geschmack kommt nicht von ungefähr Besonders beeindruckt hat mich, wie sorgfältig die Bauern auf der Bio-Plantage die Kokospalmen pflegen. Jeder einzelnen Palme wird Aufmerksamkeit gewidmet. Regelmäßig heben die Bauern Gräben um die einzelnen Palmen aus. Diese Gräben werden dann mit individuell zusammengestelltem Kompost aus Kuhmist, Calcium, Magnesium, Blättern und Kokosfasern gefüllt, der die Palmen düngt. Vieles geht in Handarbeit, die Ergebnisse sind zu sehen und vor allem zu schmecken. Ich habe gemerkt, mit welcher Hingabe die Bauern arbeiten. Sie wollen, dass ihre Kokosnüsse die besten auf der Welt sind: Und das schmeckt man an den RAPUNZEL Kokosprodukten.“
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MENSCHEN FÜR NATUR Anbau vor Ort Die Kokospalme (Cocos nucifera) wird von den Einheimischen auch „Baum des Lebens“ genannt, da er Nahrung, Getränke, und hunderterlei Gebrauchsgegenstände liefert. Angebaut werden sie meist in einer Mischkultur aus Grasland mit Viehwirtschaft und Bäumen.
wasserversorgung für ein Nachbardorf der Kokosbauern mit insgesamt 24.221 Euro aus dem HAND IN HAND-Fonds gefördert. Im Jahr 2005 wurden 5.970 Euro von RAPUNZEL Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Partnern und beim RAPUNZEL 30-Jahre-Festival für die Tsunami Hilfe gesammelt.
• Die erste Blüte reift nach 5 Jahren und ergibt 8 - 10 Kokosnüsse.
RAPUNZEL Sri Lanka-Projekt Lage: Die Plantagen liegen ca. 60 Kilometer westlich von Kurunegala, die zwei Mühlen liegen in Ganawatte, ca. 22 Kilometer nördlich von Kurunegala und Henegama ca. 25 Kilometer östlich von Colombo. Leitung: Mr. Wisayasena
• Von der Blüte bis zur reifen Nuss dauert es zwischen 24 und 28 Monaten.
• Eine Kokospalme liefert zwischen 50 - 80 Nüsse im Jahr.
HAND IN HAND vor Ort • Direkte Verträge mit den Bauern und der Kokosmühle.
• Bauern bekommen eine „Bio und Fair“-Prämie von 10 - 20 % über den üblichen Preisen.
Mitarbeiter: Acht Großfamilienbetriebe
• Abnahme der gesamten Ernte.
Fläche: ca. 270 Hektar
• Betreuung der Bauern vor Ort
Anbau: biologisch zertifizierte Kokosnüsse Zusammenarbeit mit RAPUNZEL: seit 1996
Verarbeiten der Kokosnüsse (oben), Siedlungsneubau mit Hilfe von RAPUNZEL (unten).
durch den RAPUNZEL Mitarbeiter Mr. Rajasingham. Seit 1998 wurden verschiedene Projekte in Sri Lanka wie zum Beispiel der Bau eines Bildungszentrums für Kinder und Erwachsene oder der Bau einer Trink-
Grund zum Feiern – Grund zum Spenden! Charlotte Hornberger aus Maulbronn feierte in diesem Jahr ihren 90. Geburtstag. Seit vielen Jahren ist es ihr ein großes Anliegen, die Erhaltung der Natur zu unterstützen.
Aktionspaket: Spende statt Geschenke!
An ihrem Festtag und auf zahlreichen Fotoausstellungen bat sie um Spenden und stellte sich so in den Dienst einer guten Sache. Diese Aktion ist ein gutes Beispiel für persönliches Engagement mit großer Überzeugungskraft, bei dem andere Menschen zum Spenden „ermuntert“ werden. Wir danken Frau Hornberger und ihren Gästen ganz herzlich!
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Charlotte Hornberger
Wir helfen Ihnen, wenn Sie eine private Spendenaktion durchführen wollen. Das Aktionspaket „Spende statt Geschenke“ beinhaltet alles, was Sie benötigen, um für die Umwelthilfe aktiv zu werden. Wir freuen uns über Ihre Unterstützung und beraten Sie gerne: Annette Bernauer DUH-Bundesgeschäftsstelle Tel.: 07732 9995-60 Fax: 07732 9995-77 bernauer@duh.de
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