Edition Buchholz
Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich
Die Buche – ein Baum von Welt
Baum-Bekanntschaften
Spektakuläre Einblicke in den Lebensraum Wald bietet der Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich (Thüringen). Auf 500 Metern führt er durch die Wipfel alter Buchen, die im Spätsommer 2011 schwer beladen sind mit Bucheckern wie 90 Prozent aller Buchen in Deutschland. 2011 ist ein „Mastjahr“, nur etwa alle sieben Jahre reift eine solche Ernte heran. Man ist geneigt, es als Dank der Buchenwälder zu betrachten für die Aufnahme deutscher Buchenwälder in das Weltnaturerbe der UNESCO. Außer dem Hainich gehören jetzt auch die wertvollsten alten Buchenwälder der Nationalparks Müritz (Mecklenburg-Vorpommern), Jasmund auf Rügen (Mecklenburg-Vorpommern), Kellerwald-Edersee (Hessen) und des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin (Brandenburg) dazu. Sie ergänzen das Weltnaturerbe Buchenwälder der Karpaten, deren Buchenurwälder bereits 2007 aufgenommen wurden. Auf Lehrpfaden, Rad- und Wanderwegen können hier Menschen Wald erleben und sich erholen. Es gilt dieses Erbe zu bewahren und Neues für die Zukunft aus ihm zu schöpfen. Diese Buchenwälder sind Heimstatt für viele auch seltene Pflanzen, Pilze und Tiere, sie sind ein natürlicher Genpool und sie können Labor sein, in dem man herausfinden kann, welcher Wald sich am besten den Klimaänderungen anpassen kann. Nicht zuletzt wird gerade mit den Buchenwäldern ein Stück deutscher Seele und Identität bewahrt. Das wird jeder empfinden, der durch ihre lichtdurchfluteten Hallen im Frühjahr streift, ihre sommerliche Kühle genießt oder im Herbst von ihrer Farbenglut überwältigt wird.
Ein Buch zum Durchforsten.
ISBN 978-3-943865-00-4
Sie fühlen sich schnell in Wald und Flur versetzt, spüren die Schönheit und Kraft von uns umgebenden Bäumen, Sie erfahren besonders über die Buche, was Sie ihr nie zugetraut hätten, und freuen sich, wenn das Weltnaturerbe in guten Händen liegt. Sie tun das im Kreis von Menschen, die alle in einem Ort wohnen. Ja, das ist ziemlich skurril. Der Ort heißt BUCHHOLZ, und es gibt ihn mindestens 86 Mal in Deutschland und geschätzte 130 Mal in Europa.
Buchholz meets
Buchholz
Daraus etwas Gutes machen. Beherzte Leute skandieren „Buchholz m e e t s Buchholz“ und lassen jährlich aus allen Himmelsrichtungen „antreten“. 2011 übrigens zum 20. Mal. Sie werden sehen. Alles geschieht bei bester Laune und mit zunehmender Kreativität natürlich, was das Feiern und Genießen, das Hochhalten von Traditionen und Konzipieren von Zukunftsplänen angeht. Wir haben Sie entführt, Sie sind mittendrin und fühlen sich wohl beim Freundschafts- und Förderkreis Buchholz Europa e.V. Gönnen Sie sich den Spaß. Durchforsten Sie, was uns zusammen stärker macht. Besuchen Sie dafür auch die Web-Seite des Freundschafts- und Förderkreises Buchholz Europa e.V. – www.buchholz-meets-buchholz.com.
Der Buche und ihren Freunden.
Franz Buchholz war Mitglied des Deutschen Vereins für Exlibriskunst und Gebrauchsgrafik. Verschiedene Künstler schufen für ihn Anfang des 20. Jahrhunderts Exlibris im Jugendstil. Das hier abgedruckte Bücherzeichen ist im Original eine Farblithographie und unterscheidet sich im Stil von anderen Künstlern, die für ihn arbeiteten. Es zeigt in possierlicher Weise eine Poststation mit Menschen, Schnecken, Hunden und Vögeln. Geschaffen hat diese muntere und quirlige Idylle Mathilde ADE
(1877-1953). Die nur 146 cm „große“ Mathilde war eine der bedeutendsten Exlibris-Künstlerinnen Deutschlands und eine begnadete Illustratorin. Gerne ulkte sie in ihren Darstellungen ein wenig über den Stand oder den Namen des Buchbesitzers. So entstanden viele sympathische Blätter wie hier das von Franz Buchholz, dem Postdirektor in Eydtkuhnen (Heute Tschernyschewskoje, ein Grenzort zu Litauen im russischen Gebiet Kaliningrad).
Edition Buchholz
Buchholz meets
Buchholz
Impressum Autoren Detlev Enneper, Freundschafts- und Förderkreis Buchholz Europa e.V. Renate Enneper, Freundschafts- und Förderkreis Buchholz Europa e.V. Weitere Informationen zum Verein unter www.buchholz-meets-buchholz.com/html/verein.html Wichtiger Hinweis für den Benutzer Der Verlag und die Autoren haben alle Sorgfalt walten lassen, um vollständige und akkurate Informationen in diesem Buch zu publizieren. Der Verlag übernimmt weder Garantie noch die juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für die Nutzung dieser Informationen, für deren Wirtschaftlichkeit oder fehlerfreie Funktion für einen bestimmten Zweck. Der Verlag übernimmt keine Gewähr dafür, dass die beschriebenen Verfahren, Programme usw. frei von Schutzrechten Dritter sind. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Buch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag hat sich bemüht, sämtliche Rechteinhaber von Abbildungen zu ermitteln. Sollte dem Verlag gegenüber dennoch der Nachweis der Rechtsinhaberschaft geführt werden, wird das branchenübliche Honorar gezahlt. Die Links zu externen Webseiten Dritter, die in diesem Werk angegeben sind, wurden vor Drucklegung sorgfältig auf ihre Aktualität geprüft. Der Verlag übernimmt keine Gewähr für die Aktualität und den Inhalt dieser Seiten oder solcher, die mit ihnen verlinkt sind. Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. 1. Auflage, 1. Druck 2012 © DEVA | David Enneper Verlag und Agentur, Berlin | 2012 Edition Buchholz www.deva-berlin.com/edition-buchholz Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Redaktion: David Enneper, Dörte Streicher Gestaltung und Umsetzung: Dörte Streicher | Grafik & Herstellung | www.grafik-und-herstellung.de Karten und Illustrationen: Dörte Streicher Umschlaggestaltung: Dörte Streicher Titelbild: Detlev Enneper Rücktitel: Thomas Stephan; Nationalpark Hainich Druck: in Österreich ISBN-13: 978-3-943865-00-4
Inhaltsverzeichnis Vorwort 7
4. bis 6. Juni 1999
4. Oktober 1991
Klein, aber ganz groß am Rande der Republik
Buchholz in der Nordheide
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Gründungstreffen in glühender Heidelandschaft
Karte der Buchholz-Treffen
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3. bis 5. September 1993
Groß Buchholz / Hannover
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Die Feuertaufe bestanden – schön war´s in Niedersachsen!
„Königreich Buchholz“
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14. bis 16. Juli 1995
Buchholz / Waldkirch
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Annaberg-Buchholz 18 Bergbautradition im märchenhaften Erzgebirge
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Buchholz / Waldkirch
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Es trifft sich gut – erstmals sind wir europaweit dabei! 16.-19. August 2001
Freundschafts- und Förderkreis Buchholz Europa e.V.
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Wir sind 10 und feiern im Erzgebirge eine 500-Jährige
Who is who
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Zur Reisemesse geht´s nach Hamburg 38 Die Buche – der Baum der Deutschen? 40 21. bis 23. Juni 2002
10. bis 12. Juli 1998 Genuss und Gaudi im rauen Zauber des Nordens
14. bis 17. Juli 2000
Das verschwundene Dorf
21. bis 23. Juni 1996
Buchholz / Dithmarschen
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Die Geschichte vom radelnden Robert 34
Angekommen im badischen Himmel der Gastlichkeit
Mutter des Waldes
Buchholz / Mönchengladbach
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Buchholz / Ratzeburg
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Ein ehemaliges Fischerdorf strebt zu neuen Ufern
Feuerholz und Buchholz-Stuhl
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23. bis 25. Mai 2003
Französisch Buchholz / Berlin
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In der Bundeshauptstadt auf den Spuren der Hugenotten
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Buchholz / Waldkirch
Zünftig feiern in der Hochburg der Schützen
Kein Treffen ist wie das andere – zum dritten Mal im Schwarzwald
28. April bis 1. Mai 2006
27. bis 29. Mai 2011
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Sinnbild des Lebens
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8. bis 10. Juni 2007
Buchholz / Pritzwalk
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In der Prignitz ist Kirmes an allen drei Tagen 20. bis 22. Juni 2008
Weiler Buechholz / Grüningen Die dörfliche Gemeinschaft lebt in der Schweiz
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20. Jubiläum
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in Annaberg-Buchholz
Bei Freunden in Österreich Landschaft und Kultur genießen
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Buchholz – ein Familienname 11. bis 13. Juni 2010
3. bis 5. Juni 2005
Buchholz / Herzogsdorf
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Gute Traditionen wirken wie Zauberkräfte
Wo die Kultur noch selbst gemacht wird
Groß Buchholz / Hannover
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29. bis 31. Mai 2009
Klein Buchholz / Hannover
14. bis 16. Mai 2004
Buchholz / Westerwald
Buchholz – ein Ortsname
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Zusammenstehen
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Bildquellen
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Quellenverweise
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Literatur
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Vorwort BUCHHOLZ ist ein Ortsname. Er kommt nicht einmal, nicht zweimal, nicht dreimal vor, er überzieht die nördliche Halbkugel unseres Planeten in unübertroffener Häufigkeit. Warum ist das so? Welche Rolle spielte der Buchenbaum bei den Altvordern? Welche Rolle spielt er heute? Verbindet die Namensgleichheit der Wohnorte? Sind Buchholzer aus besonderem Holz? Kann ein Name Identität stiften? Das alles zu erfahren war und ist spannend für Buchholzer. Sie haben sich vor 20 Jahren zusammengefunden im Freundschafts- und Förderkreis Deutschland Buchholz e.V., daraus wurde bald der Freundschaftsund Förderkreis Buchholz Europa e.V., der seine Ursprungsgeschichte mit Hilfe aller möglichen Quellen zu erkunden sucht. Das passiert nicht trocken und stubengelehrt, sondern wissensdurstig und neugierig auf das Leben, mit einem ausgeprägten Hang zur Geselligkeit. Zum 20-jährigen Jubiläum jedenfalls lag eine pralle Erfolgsgeschichte vor, und so konnte und musste dieses Büchlein geschrieben werden.
Es ist zweigeteilt. Die Treffen bilden Lust und Freude der Mitglieder des Vereins an der Begegnung ab, sie stellen den Vereinszweck in den Mittelpunkt und fördern vielfältig die BUCHHOLZ-Idee. Fast könnte man sagen: BUCHHOLZ ist zum Kultobjekt geworden. Der sachbezogene Teil hat den Buchenbaum, den lebenden Mythos Buche, zum Gegenstand. Wir Buchholzer lernen einen Baum besser zu verstehen und gewinnen dabei einzigartige Einblicke in Natur und Umwelt, in historische und gesellschaftliche Zusammenhänge. Der Zufall wollte es, dass gerade im Jubiläumsjahr des Vereins fünf Waldgebiete von der UNESCO zum universellen Erbe der Menschheit erklärt wurden. Naturbelassene Rotbuchenbestände in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen und Hessen sind seit Juni 2011 Weltnaturerbe. Eine große Freude für Buchholzerinnen und Buchholzer. Ein handfester Grund zum Feiern. All unsere Unternehmungen sind Anfänge, dem Fagus sylvatica, der Buche, näher zu kommen. Zwei Vereinsmitglieder, die vom ersten Tag an dabei waren, haben versucht zusammenzufassen, was bisher im Namen von BUCHHOLZ geschehen ist.
SCHLESWIGHOLSTEIN 4
MECKLENBURGVORPOMMERN
3
HAMBURG BREMEN
6 11
NIEDERSACHSEN 2 8
BERLIN
BRANDENBURG SACHSENANHALT
NORDRHEINWESTFALEN
10
HESSEN
5
Buchholz-Treffen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Annaberg-Buchholz Französisch Buchholz/Berlin Buchholz/Ratzeburg Buchholz/Dithmarschen Buchholz/Westerwald Buchholz in der Nordheide Weiler Buechholz/Grüningen Klein und Groß Buchholz/Hannover Buchholz/Herzogsdorf Buchholz/Mönchengladbach Buchholz/Pritzwalk Buchholz/Waldkirch
THÜRINGEN
SACHSEN 1
RHEINLANDPFALZ SAARLAND
BAYERN BADENWÜRTTEMBERG
9
12
7
| 11
14. bis 16. Juli 1995
Buchholz / Waldkirch Angekommen im badischen Himmel der Gastlichkeit Das dritte Treffen steigt in Baden-Württemberg, in Waldkirch. 22 Mal BUCHHOLZ sind vereint in einem Schwarzwald-„Dorf“, das natürlich Buchholz heißt, und 1975 in die Stadt Waldkirch eingegliedert wurde. Der schmucke Weinort in der Nähe Freiburgs hat im Fremdenverkehr viel Boden gut gemacht und überrascht seine Gäste mit einem tollen Programm. Am Freitagabend wird das Fest bei herrlichem Wetter von der Weinprinzessin Andrea Moosmann mit einem Rundgang über den Festplatz eröffnet. So ganz nebenbei lernen wir, was EWG heißt: Erdbeeren, Wein und Gastronomie. EWG in der freien Natur und später in einer Gaststätte vor Ort zu „buchstabieren“, ist am schönsten. Na dann los. Von 572 ha Buchholz, das ist die Gesamtfläche, sind auf 50 ha Reben, auf 180 ha Erdbeeren und Obst angebaut, und auf 192 ha breitet sich Wald aus… Und es geht sich gut hier, denn das Wegenetz ist mustergültig. Schon 1833 begannen die Altvordern es anzulegen.
16 | 3. Treffen - Buchholz meets Buchholz
Sie hatten Wald gerodet und den Weinbau im Sinn, da musste das Umfeld stimmen. Bis heute zahlt sich ihre Umsicht für den Qualitätsweinbau an den Südhängen aus. Aber auch hier machen wir lieber die Probe aufs Exempel und lassen nach der Weinkellerbesichtigung die Weinverkostung auf uns wirken. Weinprinzessin Andrea Moosmann lädt charmant in die Festhalle ein. Bürgermeister Richard Leibinger begrüßt die Gäste, und schon beginnt ein äußerst angenehmes „Schulungsprogramm“. Das Weinfest kommt in Fahrt und löst so manche Zunge. Die Buchholzer genießen ihr Zusammensein. Zwölf Buchholzer Spezialitäten werden aufgetragen und der Gaumen für die Köstlichkeiten sensibilisiert. Übrigens war es das erste Weinfest in Buchholz. Schön, dass wir dabei sein durften. Den Buchholzer Winzern und den Vereinen, Ortsvorsteherin Fränzi Kleeb und allen Mithelfenden gebührt großer Dank. Gäste aus dem französischen Chavanay empfanden ebenso. Sie
sind mit dem Buchholz im Südschwarzwald, das stolze 2.600 Seelen zählt, partnerschaftlich verbunden. Auf der Mitgliederversammlung am Sonntagmorgen wurden Rolf Stoicov und Rudolf Wieckhorst zu Stellvertretern von Stefan Volkwein, Vorsitzender, gewählt. Die drei ereignisreichen Tage mit mehr als 500 Gästen im „Ländle“ schweißten die Buchholzer, die wieder aus allen Ecken und Enden Deutschlands gekommen waren, zusammen. Beim Verabschieden das Versprechen: Wir sind auch beim Vierten wieder dabei.
Servus, Buchholz/Waldkirch!
Weinberg der Buchholzer Sonnhalde
Who is who Die statistisch belegte Präsenz des Nachnamens Buchholz widerspiegelt sich im öffentlichen Leben. Durch den Vereinszweck des FFK, dem Namen Buchholz für Orte und Personen besondere Aufmerksamkeit zu widmen, ist man bei allem Tun darauf eingestellt, neue Informationen in diesem Sinn zu erhalten bzw. sucht man ganz zielgerichtet danach. Wilhelmine Buchholz und der Forstinspektor mit dem waldnahen verpflichtenden Namen Michael Buchholz (gespielt von Horst Kummith) aus einer Filmserie des ZDF (als DVD erhältlich), der um die vernünftige Bewirtschaftung des ihm anvertrauten Waldes und den Erhalt der Natur kämpft, sind erfundene Personen, die aber durch ihre Medienpräsenz auch im öffentlichen Leben eine bestimmte Rolle spielen oder spielten. Das gesellschaftliche Leben kennt Buchholzer in allen Lebensbereichen. Der Berliner Horst Buchholz (* 04.12.1933 – † 03.03.2003) war ein ganz realer und bedeutender Schauspieler in Theater, Funk und Fernsehen. Myriam, seine Frau, sagte von ihm: „Horst war ein außergewöhnlicher Mann. Er hatte ein solches Charisma, dass man ihn lieben musste. Niemand konnte ihm widerstehen – auch Hunde, Katzen, Pferde, Vögel und wilde Tiere nicht.“ Durch seine Rollen in Kino und Fernsehen ist er vielen Zuschauern bekannt. Als Freddy in „Die Halbstarken“ gelingt ihm der endgültige Durchbruch. 1957 folgt seine Parade-
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Die Geschichte vom radelnden Robert Robert Weidner gehört dem Präsidium des Freundschafts- und Förderkreises Buchholz Europa e.V. an. Er war einmal Schmied und hat einen Schraubstock-Händedruck, ohne es selber zu merken. Jetzt ist der braun gebrannte vitale Robert im Ruhestand, aber er ist auch Radfahrer, durchquert Stadt und Land. Und da fragen wir uns schon, ist das nicht etwas übermütig? Im Struwwelpeter gibt es „Die Geschichte vom fliegenden Robert“. Da ignoriert der kleine Robert das stürmische Regenwetter und erhebt sich in die Lüfte: „Schirm und Robert fliegen dort Durch die Wolken immerfort.“! Nein, diese Geschichte ist nicht hilfreich. Unser Robert hat eine Erfolgsgeschichte geschrieben – für den FFK,
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für Orte, die er mit dem Rad besucht hat und auch für sich selbst. Zuerst war da ein in Bierlaune gegebenes Versprechen. Der Schützenkönig von Bünde in Westfalen hatte es ihm bei seinem Besuch in der Nordheide abgenommen. Robert, der in Buchholz/Nordheide zu Hause ist, sollte mit dem Bicicle zum Schützenfest nach Bünde kommen. Und er tat es. Zusammen mit einem Sportsfreund. Auf dieser Reise kam ihm die Idee, von Buchholz nach Buchholz zu fahren. Eine 1000-km-Rad-Reise hatte ihn schon einmal von Buchholz/Nordheide nach Buchholz/Schaumburg im Niedersächsischen geführt. Warum nicht weiter so. Die reich gesegneten Orte mit dem Namen Buchholz erregten Roberts Aufmerksamkeit.
Die „Tour de Buchholz“ wurde seine Herausforderung. Und als sich ausgerechnet in seinem Wohnort Buchholz/Nordheide 1991 der Freundschafts- und Förderkreis Deutschland Buchholz e.V. gründete, traf der ihn auf dem richtigen Bein an. Robert radelt aber nicht nur. Angekommen, macht er sich bekannt, spricht über sein Buchholz und das der anderen, er sammelt jederart „Reliquie“ – vom Hinweis- und Straßenschild bis zum Foto des Ortseingangs und vielerlei originellen Funden. Eigentlich macht Robert eine Wallfahrt oder pilgert oder geht auf Trebe, wie es die Teens nennen würden. „Ich bin denn mal weg“ zu sagen und dann mit leeren Händen wiederzukommen, das reicht ihm nicht. Echte Buchholzer müssen – jawohl müssen – ihm seine Ankunft in Buchholz, Datum und Ortszeit in Buchholz und ihre Zufallsbekanntschaft in Buchholz namentlich dokumentieren: mit eigenhändiger Unterschrift und möglichst noch mit Stempel und Siegel und „amtlich“ ganz wasserdicht. Da kennt Robert nichts. Oft haben seine Gespräche auch einen Werbeeffekt. Interesse an den anderen Buchholz-Orten kommt bei seinem Gegenüber auf, und vielleicht schließt sich ein Briefwechsel an. Kaum einer der Angetroffenen weiß, dass Buchholz an die 100 Mal in Deutschland vorkommt und dass es einen Verein gibt, der sich um Buchholzer in Deutschland und Buchhol-
zer in Europa nach besten Kräften kümmert. Und Robert macht immer wieder neue Entdeckungen. Wer wusste schon, dass die Gemeinde Rieseby, gelegen an der Bahnstrecke Kiel–Flensburg, die Streusiedlung Buchholz beherbergt – das sind immerhin drei Häuser und sieben Personen, die dort an der Schlei in Schleswig-Holstein leben. Natürlich hat sich Robert einen Namen gemacht. Er ist unangefochten der Radfahrkönig. Er ist der eiserne Radfahrer, bewundert von vielen im FFK. Er ist aber vor allem einer von uns Buchholzfreunden. Einer der besten Buchholzkenner. Er lebt seine sportlichen Ambitionen aus und verbindet sie mit seiner Vorliebe für interessante Begegnungen, für das Kennenlernen anderer Regionen und den Schutz der Natur. Er hat für den Freundschafts- und Förderkreis sogar ein Wappenbuch herausgegeben. Da soll noch einer sagen, das Radeln tut nicht gut und ist zu übermütig für einen 80-Jährigen. Es gibt allerdings auch ein Handicap. Es gehen ihm allmählich die Freunde aus, die ihn begleiten könnten. Alle haben mittlerweile ein Zipperlein, nur unser Robert hat keins. oben: Robert Weidner (r.) beim Besuch des verlorenen Buchholz‘ mit Eberhard Andreack aus Alt Döbern unten: Robert Weidner am Ortseingangsschild von Buchholz/Dithmarschen.
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Wald der Zukunft Der Buchenwald in Europa ist ein relativ junges Ökosystem. Mit seiner nacheiszeitlichen Vegetationsentwicklung erreichte er etwa ab 450 v. Chr. mit dem Eintreten in die letzte Klimastufe des Holozäns, ins heute noch anhaltende Subatlantikum, einen Höhepunkt der Verbreitung – genannt „die Buchenzeit“. Aber damit hat die Buche ihre klimatische Grenze noch nicht erreicht. Ihre Expansionskraft ist ungebrochen. Der europäische Buchenwald breitet sich an seinen nord-westlichen Arealrändern weiter aus. Die nacheiszeitliche Wiederbewaldungsphase ist noch im Gang – ein Prozess, der sich an keiner anderen Stelle der Welt dokumentieren lässt. Buchenwälder würden von Natur aus einen großen Teil der Landfläche Deutschlands bedecken. Gegenwärtig ist die Buche zwar die häufigste Laubbaumart in unserem Land, sie hat aber nur einen Anteil von rund 15 Prozent an der realen Waldfläche Deutschlands. Zweifellos befinden wir uns aber im Zentrum europäischer Buchenareale und haben somit auch eine besondere Verantwortung für ihren Erhalt. Mit der Aufnahme von fünf deutschen Buchenwaldstandorten in das transnationale UNESCO-Weltnaturerbe „Buchenwälder“ am 25. Juni 2011 besteht die Möglichkeit, einen wesentlichen Beitrag dafür zu leisten. Die Entwicklung von Buchenwald-Naturreservaten steht auf dem Programm und die Erkundung der Ökotypen der Buche im Bereich ihrer Verbreitungsgrenze. Ein Freilichtlaboratorium für die Forstwirtschaft wird helfen, nachhaltige Bewirtschaftungsformen für die Buche unter Veränderungen des Klimas und der Umwelt zu finden. Eine Antwort auf diese Herausforderung haben die Buchenwälder scheinbar selbst gegeben. Wer 2011, im Jahr der Aufnahme ins Weltnaturerbe, durch den Nationalpark Hainich oder Kellerwald-Edersee striff, wer sich auf der Halbinsel Jasmund, in den Serrahner Buchenwäldern in der Müritz oder im Grumsiner Forst umsah, der erlebte Buchen, die schwer behangen waren mit Bucheckern. Es wurde ein ausgesprochen reiches Mastjahr, das zur Verbreitung der Buchenwälder wie geschaffen war.
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D-01468 D-02894 D-03103 D-06773 D-06862 D-06862 D-09456 D-13127 D-14547 D-14823 D-15345 D-15518 D-15748 D-16230 D-16775 D-16928 D-17091 D-17129 D-17209 D-17268 D-17375 D-18059 D-18461 D-19067 D-19075 D-19205 D-19348 D-19348 D-21244 D-23812 D-23911 D-24238 D-24306 D-24354 D-24582 D-25712 D-25712 D-27374 D-27412 D-29690 D-30627 D-30655 D-31600 D-31608 D-31710
Buchholz/Friedewald (Moritzburg) Buchholz/Vierkirchen Buchholz/Lubochow Buchholz/Gräfenhainichen Buchholz/Roßlau(Elbe) Buchholz/Mühlstedt Annaberg-Buchholz Französisch Buchhholz/Berlin Buchholz/Belitz Buchholz/Niemegk Buchholz/Altlandsberg Buchholz/Fürstenwalde (Spree) Märkisch Buchholz Buchholz/Serwest Buchholz/Großwoltersdorf Buchholz/Pritzwalk Buchholz/Mölln Buchholz/Alt Tellin Buchholz/Röbel Buchholz/Gerswalde bei Prenzlau Buchholz/Ahlbeck Buchholz/Ziesendorf Buchholz/Gremersdorf Buchholz/Rubow Buchholz/Holthusen Buchholz/Gadebusch Buchholz/Perleberg Groß Buchholz/Perleberg Buchholz in der Nordheide Buchholz/Wahlstedt Buchholz/Ratzeburg Buchholz/Mucheln Buchholz/Lebrade Buchholz/Rieseby Groß Buchwald Buchholz/Dithmarschen Buchholzer Moor/Dithmarschen Buchholz/Visselhövede Buchholz/Vorwerk Buchholz (ALLER) Klein-Buchholz/Hannover Groß-Buchholz/Hannover Buchholz/Uchte Buchholz/Marklohe Buchholz/Stadthagen
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D-32326 D-32469 D-33100 D-33181 D-34582 D-39579 D-41189 D-42499 D-42897 D-42929 D-44265 D-45470 D-45527 D-46395 D-47249 D-47533 D-49492 D-49509 D-50181 D-51465 D-51491 D-51688 D-51789 D-53347 D-53567 D-53639 D-53773 D-54531 D-54532 D-54558 D-56154 D-56379 D-56659 D-58456 D-58579 D-59846 D-66500 D-66892 D-66987 D-79183 D-84567 D-88048 D-99713 D-99762
Buchholz/Preußisch Oldendorf Buchholz/Petershagen Buchholz/Paderborn Buchholz/Bad Wünnenberg Buchholz/Borken (Hessen) Buchholz/Stendal Buchholz/Mönchengladbach Buchholz/Hückeswagen Buchholz/Remscheid Lennep Buchholzen/Wermelskirchen Buchholz/Dortmund Am Buchholz/Mühlheim an der Ruhr Buchholz/Hattingen (Ruhr) Bocholt Buchholz/Duisburg Buchholz/Kleve Buchholz/Westerkappeln Buchholz/Recke Buchholz/Bedburg Erft Kleinbuchholz/Bergisch Gladbach Großbuchholz/Overath Bergisches Land Buchholz/Wipperführt Buchholz/Lindlar Buchholz/Alfter Buchholz (Westerwald) Niederbuchholz/Königswinter Buchholz/Hennef (Sieg) Buchholz/Eckfeld Buchholz/Pantenburg Buchholz/Strohn Buchholz/Boppard (Rhein) Buchholz/Rhein-Lahn-Kreis Buchholz/Burgbrohl Buchholz/Witten Buchholz/Schalksmühle Buchholz/Sundern (Sauerland) Buchholz/Buchholzbergerhof Buchholz/Bruchmühlbach-Miesau Einöde Buchholz/Thaleischweiler-Fröschen Buchholz/Waldkirch (Breisgau) Buchholz/Erlbach Buchholz/Friedrichshafen Buchholz/Straußberg Buchholz/Nordhausen
Die Karte ist unter http://g.co/maps/8ryb9 zu erreichen.
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