Harmonika International 2/2018

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HARMONIKA INTERNATIONAL Die Zeitschrift des Deutschen Harmonika-Verbandes e. V.

02 . 2018

Alles neu macht das „MAY“

Ein Jugendorchester entschließt sich zur Vereinsgründung

Musikalische Impulse Die Osterarbeitswoche lebt vom Austausch unter Gleichgesinnten

Steigerung in allen Kategorien AMP 2018 in Bruchsal


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AUSSCHREIBUNG

Kompositionspreis mit 1500 Euro Preisgeld

of consent sberechtigte erklären eistungen zu AuffühZusammenhang Bild-

Veranstalter Organizer

Deutscher Harmonika-Verband e. V. Rudolf-Maschke-Platz 6 78647 Trossingen

Wolfgang-Jacobi Mit freundlicher Unterstützung With friendly support

T 0 74 25 . 959 92-21 F 0 74 25 . 959 92-90 info@dhv-ev.de www.dhv-ev.de

Familie von Wolfgang Jacobi Genf (CH) und Aschaffenburg Family of Wolfgang Jacobi Genf (CH) and Aschaffenburg

werden zu einem Workshop am 13. / 14. 4. 2019 eingeladen, bei dem sie mit zwei Komponisten ihreDeutscher Stücke diskuKooperationsAkkordeonlehrerpartner Verband e.V.sollen bei tieren. Die prämierten Werke Cooperation partners www.dalv-online.de der Auftaktveranstaltung der Osterarbeitswoche des DHV in der Bundesakademie Trossingen am 14. 4. 2019 uraufgeführt werden. Anmeldeschluss ist der 31. Dezember 2018. Anmeldung und weitere Informationen beim Deutschen Harmonika-Verband, c/o Stefan Hippe, Rudolf-Maschke-Platz 6, 78647 Trossingen, E-Mail: info@dhv-ev.de, Telefon: 07425 9599222

05/2018.5000 Gestaltung: www.de-signbar.de

Zusammen mit dem Deutschen Akkordeonlehrer-Verband schreibt der Deutsche Harmonika-Verband den „Wolfgang-Jacobi-Kompositionspreis“ aus. Er wendet sich an junge KompoDate, signature nisten/innen in Europa mit dem Ziel, anzuregen, sich mit dem InWolfgang Jacobi, 1954 licants of minor agediese dazu genannter Sohn / meistrument Akkordeon als Ensembleinstang Jacobi KompositiWolfgang Jacobi – Eine imponierende Persönlichkeit serklärung stimme ich rument und im Zusammenspiel mit anBegeistert von der Musik war Wolfgang Jacobi sein Leben lang. en Kompositionen von Bereits als Kind und Heranwachsender hatte er musikalisch-kulndig erstellt wurden. deren Instrumenten und/oder Gesang turelle Impulse erhalten. 1917, in französischer Kriegsgefangenmed above participates schaft, träumte er davon, eines Tages ein erfolgreicher Komporeis«. I have noted the auseinanderzusetzen. nist zu sein. Und er konnte seinen Traum verwirklichen. Nur the submitted compoGefordert ein Werk fürnicht Akdass ihm derwird große künstlerische Durchbruch gelang. ed independently. war seine überaus genaue und selbstkritische ArbeitskordeonVielleicht mitmit einem vier ihn haltung ein Grundbis dafür.zu Auf maximal jeden Fall aber hinderte von den Nationalsozialisten verhängte Berufsverbot daran, anderendas Instrumenten aus dem klassiseine begonnene Karriere auszubauen und aus dem Schatten der namhaften Komponistenkollegen zu treten. schen Bereich (Holzbläser, Blechbläser, Schlagzeug) oder mit Gesang. Die Gents of full age Wolfgang Jacobi – An impressive personality samtzahl der Auszuführenden istAlready auf as a bi Kompositionspreis« He was enthusiastic about music all his life long. me ich zu. Ich bestätige, child and adolescent, Wolfgang Jacobi received music-cultural fünf begrenzt, Aufführungsdauer von mir eigenständig impulses. 1917, die in French war captivity, he dreamed to be one day a successful composer. And he was able to realize his dresoll höchstens zehn Minuten betragen. the »Wolfgang Jacobi am. Just that he failed the great artistic breakthrough. Perhaps declaration of consent the reason for thatdarf was his most and self-critical work Die Komposition nuraccurate handschriftositions were created attitude. In any case the occupational ban, imposed by the National Socialists, him to expand his started career lich verfasst seinprevented und weder öffentlich and to step out of the shadows of his well-known composer aufgeführt noch publiziert worden sein. colleagues. Es steht ein Preisgeld von 1.500 Date, signature Euro* zur Verfügung, das von einer unabhängigen Jury frei vergeben werden kann. Die besten dreiTeilnehmer

ee that their works will hat in this context pics will be made.

Kammermusik »Akkordeon im Dialog« Europäischer Nachwuchswettbewerb Chamber music »accordion in dialogue« European competition for young composers

Ein Wettbewerb des Deutschen Harmonika-Verband e.V.

Fördermitglied des Deutschen Harmonika-Verbandes e.V.

So wird Lesen über Akkordeonmusik zum echten Erlebnis: die

akkordeon-magazin-

App!


EDITORIAL

„Der ganze Verband ist gefordert, sich um den Nachwuchs zu kümmern.“

Liebe Leserinnen, lieber Leser, wenn Sie diese Ausgabe der Harmonika International in Händen halten, liegt der Akkordeon Musik Preis in Bruchsal nur wenige Wochen zurück. Die Veranstaltung des Deutschen Harmonika-Verbands ist neben Jugend musiziert der wichtigste Wettbewerb im Nachwuchsbereich. In fast allen Landesverbänden haben Vorentscheidungen stattgefunden, die auf großes Interesse gestoßen sind. Allen, die in die Vorbereitungen zu diesem Großereignis eingebunden waren, möchte ich für ihr Engagement recht herzlich danken. Dank gebührt auch den Lehrern und Eltern, die ihre Kinder in großartiger Weise vorbereitet und unterstützt haben. Ein Instrument lernen zu können, ist heute nicht mehr selbstverständlich. Unsere Wettbewerbsteilnehmer gehören zum Glück zu den mehr als zwei Millionen Kindern und Jugendlichen, die als Schüler an öffentlichen Musikschulen oder von privaten Musikschulen beziehungsweise Musiklehrern und in Vereinen unterrichtet werden. (Statistik des Musikinformationszentrums (MIZ) des Deutschen Musikrats.) Unsere Teilnehmer möchten sich über den reinen Unterricht hinaus auch mit anderen messen und den

eigenen Leistungsstand von einer professionellen Jury beurteilen lassen. Bei einem solchen Wettbewerb sollte aber nicht nur die Leistung im Vordergrund stehen. Auch der Spaß, das Treffen mit Gleichgesinnten und ein Rahmenprogramm gehören dazu. Alle Komponenten zusammen bieten unvergessliche Tage, an die sich die Teilnehmer in ihrem späteren Leben gerne zurückerinnern werden. Wettbewerbe, wie der Akkordeon Musik Preis oder Innsbruck, Seminarwochen, Festivals und Orchesterfreizeiten – es sind genau diese Erlebnisse, die unseren Verband ausmachen. Viele erwachsene Mitglieder in den Ensembles und Orchestern erleben dies immer wieder aufs Neue, und es bereichert ihr Leben bis heute. Es sollte uns etwas wert sein, auch Kindern und Jugendlichen solche Gemeinschaftserlebnisse zu ermöglichen. Voraussetzung dafür ist natürlich, diese Zielgruppe im Verein zu haben. Ich kann nur allen das Thema Nachwuchsförderung ans Herz legen. Welche verschiedenen Wege es gibt, um Nachwuchs für ein Orchester zu werben, ob die Zusammenarbeit mit einer Schule, einer Musikschule oder auch einem anderen Verein sinnvoll ist, ob man mit Musikalischer Früherziehung oder dem Klassenmusizieren startet, hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab. Beispiele erfolgreicher Nachwuchsarbeit im Verein wurden nicht nur beim Dialogforum auf der diesjährigen Osterarbeitswoche in Trossingen diskutiert, auch in diesem Heft wird mit dem Jugendorchester MAY ein erfolgreiches Konzept vorgestellt. Mehr über dieses spannende Projekt erfahren Sie in dem Porträt „ Alles neu macht das MAY“ auf Seite 16. Können Sie auch über erfolgreiche Nachwuchsarbeit berichten? Dann

schreiben Sie uns. Ihre Ideen veröffentlichen wir gerne in der Harmonika International. Um das afrikanische Sprichwort, das besagt, dass man ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind großzuziehen, abzuwandeln: es ist der ganze Verband gefordert, sich um den Nachwuchs zu kümmern. Damit wir unsere Zukunft sichern und auch in den kommenden Jahren noch in so zahlreiche, strahlende Gesichter blicken können, wie beim diesjährigen Akkordeon Musik Preis in Bruchsal. Corinna Probst Geschäftsführerin des Deutschen Harmonika-Verbandes

Inhalt Editorial von Corinna Probst Aktuelles: Nachrichten, Infos, Hintergründe Akkordeon-Musik-Preis Porträt: Jugendorchester MAY Kolumne: Piepmatz Praxis: Marketing für Akkordeon­ orchester, Teil 2 Nachrufe International Termine, Kleinanzeigen Aus den Landesverbänden Baden-Württemberg Bayern Brandenburg Bremen, Hamburg, Hessen Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen Rheinland Pfalz, Saarland Sachsen

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So erreichen Sie uns

Die Geschäftsstelle des Deutschen ­Harmonika-Verbandes (DHV) in Trossingen ist Mo.–Fr. 9–12 Uhr und Mo.–Do. 14–16 Uhr zu erreichen: Geschäftsstelle 07425/95992-21  Heike Staufenberger 07425/95992-22  Margit Steinhilber info@dhv-ev.de

Geschäftsführung 07425/95992-23  Corinna Probst (Mi.–Fr.) probst@dhv-ev.de

Redaktion Harmonika International 07425/95992-25  Thomas Fink (variabel) info@dhv-ev.de

Öffentlichkeitsarbeit & Social Media 0711/1842218-0  Johannes Pfeffer johannes.pfeffer@pro-stimme.de

Fax 07425/95992-90 Redaktionsschluss für die HI 3/2018 ist am 15. August 2018

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AKTUELL

Oben: Rhythm and Groove mit José Cortijo: wie immer lehrreich und unterhaltsam.

Links: Saxophon und Akkordeon: Prof. ­Matthias Anton zeigte, wie das funktioniert.

Akkordeon grenzenlos Viel mehr als ein Familien­ treffen – Workshops, Konzerte und Wettbewerb

Vor 115 Jahren wurde das erste Akkordeon in Trossingen hergestellt – als zweites Standbein der Firma Hohner. Mehr als ein Jahrhundert später spielt dieses Instrument immer noch eine zentrale Rolle in dieser Stadt. Das zeigt sich immer während des Traditionsfestivals „ Akkordeon grenzenlos“, das Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Welt in die Musikstadt bringt. 56 Teilnehmer nahmen diesmal an den verschiedenen Wettbewerben teil, 55 Musiker besuchten die verschiedenen Workshops. Neben dem Schwerpunkt Klassik lag der Fokus auch auf dem Bereich Pop. Ensembles waren ebenso

vertreten wie viele Solisten. Der International Open Accordion Contest (IOAC) erlebte in diesen Tagen seine zweite Auflage – ein noch recht junger, aber wichtiger Bestandteil des Festivals (siehe dazu Bericht an anderer Stelle dieser Ausgabe). Fester Bestandteil von „ Akkordeon grenzenlos“ sind auch die begleitenden Abendkonzerte. Zum einen das Band Battle, bei dem sich Teilnehmer des 2. International Open Accordion Contest im ehemaligen Kesselhaus der Firma Hohner präsentierten. Tags darauf trat an gleicher Stelle das Trio Con Abbandono auf, die Formation Tango del Sur beschloss die Reihe im Konzerthaus der Stadt. mas/hi

125 Jahre Hermann Schittenhelm – Werbe­ lokomotive und Vorbild Eine Sonderausstellung des Harmonikamuseums befasst sich mit der Akkordeon-Orchesterbewegung, die vor etwa 100 Jahren entstand

Stark im Kommen: die Steirische. Michaela Fürnschlief machte neugierig auf Mehr.

Der rund 100-jährigen Geschichte der Harmonikabewegung, die untrennbar verbunden ist mit dem Deutschen Harmonika-Verband (DHV) und natürlich mit Hermann Schittenhelm, ist im Deutschen Harmonikamuseum in Trossingen eine Ausstellung gewidmet. Bis 7. Oktober haben nicht nur Musiker,

Luft-Druck-Musik?! lautete das ­Workshop-Thema bei Werner Glutsch.

sondern auch musikhistorisch Interessierte reichlich Gelegenheit, in dieser Sonderausstellung viel Neues und meist Unbekanntes zu entdecken, haben doch die meisten der heute existierenden Orchester ihren Ursprung in den 20er- und 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts: Der Besuch ist eigentlich „ein Muss“ für jedes Akkordeonorchester. „Wer musiziert hat mehr vom Leben – Die Akkordeonbewegung“ lautet der Titel dieser Ausstellung, in der Hermann Schittenhelm im Fokus steht. Denn: Am 10. September 2018 wäre der in Boll bei Oberndorf (Kreis Rottweil) aufgewachsene Vollblutmusiker 125 Jahre alt geworden. „Wer musiziert hat mehr vom Leben“: Diesen Slogan nutzte die Matthias Hohner AG in den Jahren um 1930. „Wer Hohner spielt greift nie daneben“ wurde in Spielerkreisen spöttisch ergänzt. Tatsächlich entwickelte sich gegen Ende der 1920er-Jahre die bereits vorhandene Beliebtheit des Handharmonikaspiels in der Gruppe zu einem Massenphänomen, zunächst in der Schweiz und im Südwesten Deutschlands, dann aber – von der HohnerPropaganda mächtig befeuert – auch


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weit darüber hinaus. Die Euphorie hielt Jahrzehnte lang an und hatte einen Namen: Hermann Schittenhelm, geboren im Jahr 1893, gestorben 1979. Galionsfigur Schittenhelm Bisher ungehobene Schätze – aus dem Nachlass Schittenhelms und aus dem Fotoarchiv des Museums – werden in der Sonderausstellung erstmals präsentiert. Sie untermauern die Rolle des höchst populären Meisterspielers Schittenhelm als Galionsfigur einer Massenbewegung mit Tausenden von Orchestern. „ Als Virtuose, Gründer und Dirigent des Hohner-Orchesters 1927 überstrahlte der volkstümliche Schwarzwälder die besten Jahrzehnte der Orchesterbewegung“, so Museumsleiter Martin Häffner. Schittenhelm und sein Orchester seien Werbelokomotive und Vorbild für viele gewesen. Hermann Schittenhelm, Dirigent von 1927 bis 1967, war ohne Zweifel das Urgestein der Harmonika und eine Vaterfigur für alle, die sich der Volksmusik auf der Harmonika und dem späteren Akkordeon verschrieben hatten. In einer Art unerschütterlicher Naivität des musikalischen Empfindens, mit unfehlbarem Instinkt für den „richtigen“ Klang seines Instruments, als Meisterspieler mit dem Charisma eines heutigen Popstars in seinen Konzerten umjubelt, gründete er aus der Keimzelle seines „Schittenhelm-Quintetts“ das heutige Hohner-Akkordeonorchester 1927. Er prägte in über 40 Jahren als

Hermann Schittenhelm als Werbe-­Ikone der Matth. Hohner AG. Foto: Deutsches Harmonikamuseum

Dirigent dessen volkstümlich-populären Musizierstil und einen typischen, unverwechselbaren Klang, der nicht zuletzt auch den damaligen Instrumenten zuzuschreiben war und Jahrzehnte überdauerte. Polkas, Walzer, Märsche, Ouvertüren und Potpourris – das war die musikalische Welt Hermann Schittenhelms. Der Wandel der Szene Die Ausstellung behandelt jedoch nicht nur die langen Blütezeiten, sondern auch den Wandel der Szene seit dem Ende des Massenphänomens Akkordeon-Orchester. Vieles hat sich in den letzten Jahrzehnten, speziell seit der Jahrtausendwende, geändert. hi/tf

Hermann Schittenhelm mit dem Kern seines berühmten Hohner-Orchesters zu Beginn der 1930er-Jahre. Foto: Deutsches Harmonikamuseum

Zur Ausstellungseröffnung gab es „Schittenhelm-Bier“ von der Hirsch-Brauerei in Flözlingen, die von einem Großneffen Hermann Schittenhelms betrieben wird. Das Bild entstand beim Fassanstich und zeigt von links Hohner-Marketingchef Christian Dehn, Museumsleiter Martin Häffner, DHVGeschäftsführerin Corinna Probst und Trossingens Bürgermeister Dr. Clemens Maier. Foto: Thomas Fink

Info Die Sonderausstellung ist noch bis zum 7. Oktober im Deutschen Harmonikamuseum in Trossingen zu sehen. Am Sonntag, 23. September, findet von 11 bis 18 Uhr das Museumsfest unter der Überschrift „125 Jahre Hermann Schittenhelm“ statt. Geboten werden LiveMusik und ein Sonderausschank der Hirsch-Brauerei Flözlingen, Rolf Schittenhelm, „225 Jahre Brauerei“. Infos hierzu und zu weiteren Rahmenveranstaltungen: www.harmonika-museum.de Telefon 0 74 25/2 16 23

Bundesakkordeonorchester erhielt privilegierte Partnerschaft des DMR Der Präsident des Deutschen Musikrats, Prof. Martin Maria Krüger, hat anlässlich eines Workshopkonzertes in der Hochschule für Musik und Theater in München die Urkunde zur privilegierten Partnerschaft an das Bundesakkordeonorchester (BuAkkO) überreicht. Dies ist besonders anerkennenswert, da außer dem BuAkkO bisher nur eine weitere Kooperation in Deutschland diese Partnerschaft erhalten hat. DHV -Bundesdirigent Stefan Hippe wurde vor einiger Zeit auf das Bewerbungsverfahren aufmerksam, und nach einer Bewerbung mit Beschreibung ihrer Arbeit, vor allem der Pflege zeitgenössischer Originalmusik, kam prompt die positive Antwort. Die Partnerschaft ist eine große Hilfe bei der Weiterverbreitung des

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AKTUELL Das Bundesakkordeonorchester bei seinem Auftritt an der Hochschule für Musik und Theater in München. Im Rahmen dieses Konzertes wurde dem BuAkkO die Urkunde zur privilegierten Partnerschaft ausgehändigt. Darunter: bei der Verleihung der Urkunde.

musikalischen Schaffens. Als erste Reaktion gab es bereits eine Einladung für ein Interview vom SWR an Stefan Hippe. Mit dieser Auszeichnung unterstützt der Deutsche Musikrat (DMR) Einrichtungen und Projekte, die in besonderer Weise gesellschaftliche Wirkungen erzielen. Seitens des Musikrates freut man sich, dass diese Partnerschaft zustande gekommen ist (siehe HI 5/2017). Prof. Christian Höppner, der Generalsekretär des DMR: „Der Reichtum an Kompositionen für das Akkordeon in unterschiedlichen Besetzungen sowie das herausragende Engagement der Musikerinnen und Musiker sowie ehrenamtlich Tätigen im Bundesakkordeonorchester verdient eine deutliche öffentliche Wahrnehmung. Ziel der Privilegierten Partnerschaft ist es, durch eine gemeinsame mediale und musikpolitische Kommunikation die Akkordeonmusik als bedeutender Bestandteil unserer Kulturellen Vielfalt verstärkt im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Der Deutsche Musikrat freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem Bundesakkordeonorchester in den kommenden zwei Jahren.“

Fit für die DSGVO? Was Vereine bei der neuen EUDatenschutzgrundverordnung beachten müssen

Die neue europäische Datenschutzgrundverordnung ( DSGVO ) ist am 25. Mai 2018 in Kraft getreten. Sie stärkt die Persönlichkeitsrechte

betroffener Personen gegenüber Unternehmen, die personenbezogene Daten verarbeiten. Die DSGVO stellt die Vereine ebenfalls vor Herausforderungen. Da es keine Sonderregelungen für gemeinnützige Organisationen gibt, werden Vereine im Wesentlichen wie Unternehmen betrachtet. Die Vereine müssen personenbezogene Daten gemäß geltender Vorschriften (DSGVO, BDSG neu) auf rechtmäßige Weise, nach dem Grundsatz von Treu und Glauben und in einer für die betroffene Person nachvollziehbaren Weise verarbeiten. Hierbei müssen die Grundsätze der Datensparsamkeit berücksichtigt werden. Es dürfen nur solche Daten verarbeitet werden, die für die Erreichung der Vereinsaufgaben (Vereinszweck) nötig sind. Die Datenintegrität muss gewährleistet sein, und Mitarbeiter des Vereins müssen mit den Daten stets vertraulich umgehen. Die Wahrung der Rechte der betroffenen Personen (zum Beispiel: Rechte zur Datenauskunft, Berichtigung, Einschränkung der Verarbeitung, Datenlöschung, etc.) muss durch geeignete Verarbeitungsschritte im Verein sichergestellt werden. Eine Rechtmäßigkeit der Datenverarbeitung ist nur noch gegeben, wenn eine Einwilligung der betroffenen Person vorliegt.

Zwei grundlegende Änderungen betreffen die Geldbußen sowie die Beweislastumkehr. ÄÄ Die Obergrenze der möglichen Bußgelder bei Verstößen wurde auf 20.000.000 oder 4% des weltweit erzielten Jahresumsatzes eines Unternehmens festgelegt, je nachdem welcher Betrag höher ist (vorher: 300.000). Bei einem Unternehmen wie Facebook wäre die Obergrenze eines Bußgeldes ca. 1,37 Milliarden Euro (Umsatz in 2017 = 40,65 Mrd. Dollar, Quelle: Statista). Die Höhe der tatsächlich zu verhängenden Geldbuße bei Verstößen legen die Aufsichtsbehörden fest, sie sollen wirksam, verhältnismäßig und abschreckend sein. ÄÄ Durch die Beweislastumkehr wird das belangte Unternehmen zur Beweisführung bei Beschwerden oder Anzeigen von betroffenen Personen verpflichtet und muss somit den Nachweis der Unschuld erbringen.

Checkliste für Vereine Die Leitfäden und Arbeitshilfen auf der Internetseite des DHV bieten umfangreiche Informationen über die zu beachtenden Themengebiete. Hier ein kurzer Auszug zur Veranschaulichung, mit welchen Themen sich ein Verein auf jeden Fall befassen sollte: ÄÄ ÄÄ ÄÄ ÄÄ ÄÄ ÄÄ ÄÄ ÄÄ ÄÄ

Mitgliedsanträge Einwilligungserklärungen Datenauskunft Verpflichtungserklärungen für Mitarbeiter Satzungsgrundlage, Datenschutzordnung Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten Vereinsverwaltung Datenschutzbeauftragter Homepage


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Die Komplexität des Themas ist groß und sprengt den Rahmen dieser Berichterstattung. Die ansteigende Nachfrage beim DHV durch die Berichterstattung der letzten Wochen zeigt die Verunsicherung bei den Vereinen. Daher hat der DHV auf seiner Internetseite http://www.dhv-ev.de/ Leitfäden, Arbeitshilfen und Verweise veröffentlicht. Schauen Sie vorbei und nutzen Sie diese Arbeitsunterlagen, um ihren Verein fit für die DSGVO zu machen. Manfred Baudisch

2. International Open Accordion Contest

Nach dem Band Battle: Die Sieger in der Kategorie 5a und 5 b mit dem Geschäftsführer des Hohner-Konservatoriums, Dieter Dörrenbächer (links), und Georg Hettmann vom DHV (rechts). Foto: Ingrid Kohler

Jury und Publikum sind begeistert vom hohen künstlerischen Niveau der Teilnehmer

Seine zweite Auflage erlebte der „Internation al Open Accordion Contest“ (IOAC), der im Rahmen des vom Trossinger Hohner-Konservatorium ausgerichteten Festivals „ Akkordeon grenzenlos“ veranstaltet wurde. Und es kann jetzt schon behauptet werden: Dieser Wettbewerb ist auf dem besten Wege, sich zu einem international beachteten Format zu entwickeln. 50 Gruppen und Solisten, also rund 70 Musikerinnen und Musiker, waren zum IOAC nach Trossingen gereist. „Dieser internationale Wettbewerb hebt Akkordeon grenzenlos auf eine neue Stufe“, kommentierte Kons-Dozent undHohnerklang-Dirigent HansGünther Kölz diesen Contest. Auch Georg Hettmann vom DHV zeigte sich angetan von der großen Resonanz und dem Rahmen: „Die Teilnehmer und Juroren sind begeistert.“ Hettmann führte die Akzeptanz nicht zuletzt auf den Namen „Trossingen“ zurück. Hettmann: „Der Name ist halt eine Marke, davon können wir vom DHV nur profitieren.“ Auch Joachim Haußmann MdL, Präsident des Deutschen HarmonikaVerbandes (DHV), lobte den Wettstreit der zumeist jungen Akkordeonisten. „Das im letzten Jahr gestartete Experiment hat dank der vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestens geklappt“, stellte er in einem Gespräch mit der Südwestpresse fest. „Ein tolles Event mit tollen Ergebnissen“, brachte es Dieter Dörrenbächer,

Das Duo Felix Fritschi (links) und Joe Kenny überzeugte und siegte: Die beiden gewannen einen Auftritt beim World Music Festival des DHV in Innsbruck im kommenden Jahr. Foto: Thomas Fink

Geschäftsführer des Hohner-Konservatoriums Trossingen auf den Punkt, als er nach einem langen „Band-Battle“Konzertabend mit Wettbewerbs-Charakter gemeinsam mit Georg Hettmann, DHV-Präsidiumsmitglied und Geschäftsführer der European Accordion Federation (EAF), die mit Spannung erwartete Siegerehrung vornahm. Platz eins der Kategorie 5a World Music/ Bands belegte das Duo Fritschi/Kenny, in der Kategorie 5b strahlte das Duo Cora Jergler/Jiayi Liu über den Sieg. Katharina Büeler aus der Schweiz und Peter Klotz aus Italien führten ganz im Stile eines Contest durch den Abend – Büeler in englischer, Klotz in deutscher Sprache. Das Format dieses „Contests“ wurde im letzten Jahr geschaffen, stieß auf großen Anklang in der internationalen Akkordeon-Szene und wurde nun zum zweiten Mal als „Band Battle“ zu einem Publikumsmagnet und

Behielt den Durch- und Überblick: Georg Hettmann vom DHV. Foto: Thomas Fink

Höhepunkt im Rahmen des Festivals „ Akkordeon grenzenlos“. In der offenen Klasse unter 18 Jahren machten gleich zu Beginn Cora Jergler mit dem Akkordeon, begleitet von Jiayi Liu am Klavier, eine Steilvorlage und erspielten sich dann auch mit 21 Punkten von möglichen 25 den ersten Platz mit teils außergewöhnlichen Klängen. Den von der Firma Valentin Roth aus Fischbach gespendeten Geldpreis in Höhe von 400 Euro überreichte Geschäftsführer Reinhard Schnell. Mit jeweils exakt 18,83 Punkten belegte das Ensemble der Musikschule Glock und die Schall-Brüder von der Musikschule Trossingen den mit 200 Euro dotierten zweiten Platz. Das sechsköpfige Akkordeon-Ensemble der Musikschule Glock spielte sich von Johann Sebastian Bach über den fröhlichen Carneval hin zum rasanten Säbeltanz, während Erik und Arthur Schall sich dem Präludium

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Viele neue Sterne am Akkordeonhimmel Die weiteren Resultate des IOAC

Radu Ratoi aus Moldawien, der 2017 den Wettbewerb in der Kategorie 1b (Solisten „Popular“ über 18 Jahre) gewonnen hat und in der Kategorie 1a (Solisten Klassik über 18 Jahre) den dritten Platz erspielt hatte, konnte sich in diesem Jahr über den Sieg in der Klassik-Kategorie 1 freuen. Verbunden sind die ersten Plätze der Kategorien 1b und 1b mit einem Solokonzert im nächsten Jahr. Gemeinsam mit Arnold Kutzli, dem Ehrenpräsidenten des Deutschen Harmonika-Verbands (DHV), sowie Nadine Börsig und Katharina Büeler von der Foundation of International Accordion Exchange überreichte Dieter Dörrenbächer die gespendeten Preise an die jeweils besten drei jeder Kategorie. Arnold Kutzli sprach von „vielen neuen Sternen am Akkordeonhimmel, die diesem Instrument eine neue Dimension und gute Zukunft geben“. Kategorie 1a – Solisten „­Klassik“ über 18 Jahre: 1. Platz Radu Ratoi, Moldawien (23,76 Punkte von möglichen 25); 2. Hafych Maksym, Ukraine (23,31); 3. Vanja Cirkovic, Trossingen (22,13). Kategorie 1b – Solisten „Popular“ über 18 Jahren: 1. Felix Fritschi, Trossingen (21,49); 2. Andrzei Ceglarek, Polen (19,64); 3. Stefan Bauer, Deutschland (19,01). Kategorie 2a – Solisten „Klassik“ unter 18 Jahren: 1. Nikodem Sobek, Polen (22,80); 2. Martin Kot, Tschechien (22,80); 3. Shuo Zhang, China (22,83). Kategorie 2a – Solisten „Popular“ unter 18 Jahren: 1. Angelika Vogel, Deutschland (22,20); 2. Nikodem Sobek, Polen (20,40). Kategorie 3 – Solisten unter 15 Jahren: 1. Kamil Borsuk, Polen (23,30); 2. Matas Girdzijauskas; Litauen (22,60); Evelyn Winterholler, Deutschland (19,88). Kategorie 4 – Solisten unter 12 Jahren: 1. Patrick Meier ( jüngster Teilnehmer),Deutschland (22,60); 2. Andrej Radovanovic , Deutschland (22,50); 3. Nikodem Druzynski, Polen (22,20). Kategorie 5c – offene Klasse Bands unter 15 Jahren: 1. Trio Musikschule Glock, Deutschland (21,50). iko

Sie sorgten für eine reibungslose Organisation vor und hinter den Kulissen: Dieter Dörrenbächer, Marit Baumann, Stefanie Glönkler, Felix Lünsmann, Michaela Hartmann, Michaela Kitzke, Vanjy Cirkovic und Manuela Glock. Nicht auf dem Bild: Nadja Eismann, Kornelia Waal, Kimi Korcak, Nils Abersold, Anabel Hauer und Jenny Glönkler. Foto: Thomas Fink

C-Dur von Dietrich Buxtehude und Jürgen Ganzers „Meccanico“ verschrieben hatten. Gemeinsam mit Daniel Anselm und Nehemia Brotzmann lagen sie als Quartett der Musikschule unter der Leitung von Wladimir Maretschko mit 18,33 Punkten knapp dahinter. Mit „super“, „das ist ja der Wahnsinn“ und vor allem großem Applaus bedacht wurden die Bands der offenen Kategorie 5a (Erwachsene). Drei Stücke des Duos Tobias Escher (Akkordeon) und Li Tian Long (Mundharmonika) trugen die Handschrift des chinesischen Mundharmonika-Virtuosen. Mit 22,08 Punkten belegten die beiden den dritten Platz und einem Preisgeld in Höhe von 250 Euro (gestiftet von der Grimm Zuführtechnik, Spaichingen). Bereits vor einem Jahr hatten sie auf der Bühne im Kesselhaus mit ihrem südamerikanischen Temperament für Furore gesorgt. Jetzt machte die Gruppe „Farró de KA“, einen erneuten Versuch. Die vier sprühten vor Temperament und wurden von der Jury mit 22,42 Punkten mit dem zweiten Platz und 400 Euro Preisgeld belohnt. Ebenfalls kein Unbekannter beim International Open Accordian Contest war F ­ elix Fritschi. In neuer Formation als Duo mit Joe Kenny freute er sich, dass er nun bis an die Spitze geschafft hat. Lässig flitzte Joe Kenney mit seinen Schlägeln über das Marimbaphon, während Fritschi über seine Akkordeontasten „flatterte“ – insgesamt ein tolles Klangerlebnis, das den ersten Platz verdiente, der dotiert ist mit einem Konzert während des World Music Festival 2019 in Innsbruck (gestiftet vom Deutschen Harmonika-Verband). iko/mas/tf

Die Mundharmonika in Volksmusik, Pop und Klassik Am 2. März dieses Jahres brachte der Bayerische Rundfunk auf seinem Digitalsender für Volksmusik „BR-Heimat“ eine zweistündige Sendung über die Welt der Mundharmonika. Für alle, die noch keinen Digitalsender empfangen können, gibt es die Möglichkeit, über das Internet den Podcast dazu noch anhören zu können. Der Link dazu ist: https://www. br.de/mediathek/podcast/servus-musikund-gaeste/461. Die Sendung wurde moderiert von der in Bayern sehr bekannten Volksmusikredakteurin Evi Strehl, die Georg Fanderl, den Veranstalter des jährlich stattfindenden mehrtägigen Altmühltaler Mundharmonikafestivals, zu Gast hatte. Der erste Teil der Sendung befasst sich mit der Mundharmonika in der Volksmusik, in der zweiten Hälfte geht es dann mit der Mundharmonika in den Bereich Weltmusik, Pop und Klassik. Hans Thienel

Eine Morino für Götz Alsmann Auf seinem Tourstopp in Hannover im Rahmen des Bühnenprogramms „Götz Alsmann… in Rom“ trafen Christian Dehn, Director of Sales & Marketing bei der Hohner Musikinstrumente GmbH und Ulrich Felden, Produktmanager Akkordeon beim Vertrieb Musik Meyer,


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Christian Dehn, Marketing-Direktor bei der Hohner Musikinstrumente GmbH, Götz ­Alsmann und Ulrich Felden, Produktmanager Akkordeon beim Vertrieb Musik Meyer (von links). Foto: pm

Götz Alsmann, um ihm offiziell seine neue HOHNER Morino zu übergeben. Bereits in der TV Sendung „Zimmer frei“ griff der Multi-Instrumentalist Alsmann häufig auf die Morino zurück, um die Gäste bei ihren Auftritten mit dem Akkordeon zu begleiten. In seinem Programm präsentierte der Entertainer zusammen mit seiner Band italienische Evergreens, die er zuvor in Rom aufgenommen und mit neuen Arrangements und deutschem Gesang einen neuen, jazzigen Anstrich gegeben hat.

Neuwahlen beim DHVBezirk Karlsruhe Beim DHV-Bezirk Karlsruhe sind folgende Verwaltungsmitglieder neu- beziehungsweise wiedergewählt worden: 1. Vorsitzender: Gerhard Girrbach; 2. Vorsitzender: Klaus Huber; 1. Kassiererin: Brigitte Gass; Schriftführerin: Anita Hornung, Stellvertreterin: Irmgard Baumann; Bezirksdirigentin: Beate Brenner; Bezirksjugendleiter: Winfried Kaupp; Pressereferent: Thomas Rützler; Beisitzer/Musikausschuss: Daniel Hennigs, Dieter Nees, Vera Schmitt-Baumann; Kassenrevisoren: Rainer Daubenberger, Frank Zahnleiter; EDV/Internet: Stefan Schneider.

Berufsbegleitende Ausbildung am Hohner-Konservatorium Das Hohner-Konservatorium in Trossingen bietet wieder eine berufsbegleitende Ausbildung an. Die Dozenten sind Werner Glutsch, Hans-Günther

Kölz, Andreas Nebl und Wolfgang Ruß im Bereich Akkordeon, Leitung von Akkordeonorchestern und Musikbearbeitung, Kathrin Gass und Naoko Nebl im Bereich chromatische Mundharmonika und Martin Kopf für elektronische Tasteninstrumente. Trotz der ausgearbeiteten Stundenpläne bei den Blockphasen wird Wert auf das gemeinsame Musizieren gelegt. Ein neuer Einstieg in die berufsbegleitende Ausbildung ist im September 2018 möglich. Kontakt: Michaela Kitzke, Hohnerstraße 4/1, 78647 Trossingen, Telefon: 0 74 25 / 32 70 16 info@hohner-konservatorium.de, www.hohner-konservatorium.de

Osterarbeitswoche lebt von vielen musikalischen ­Impulsen und dem Austausch mit Gleichgesinnten Großartiges Abendprogramm

Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland und den angrenzenden Ländern gaben sich wieder bei der Osterarbeitswoche ein Stelldichein. Diese Traditionsveranstaltung des Deutschen Harmonika-Verbandes war geprägt von Workshops, die sowohl lehrreich als auch unterhaltsam waren, tollen Konzerten und einer besonderen ehrenvollen Auszeichnung: Hans-Günther Kölz erhielt zum Auftakt des Events die Staufermedaille, eine der höchsten Auszeichnungen, die das Land Baden-Württemberg zu vergeben hat. Beendet wurde die Osterarbeitswoche in der Bundesakademie Trossingen traditionell mit dem Abschlusskonzert. Im Konzertsaal spielte der Kurs 1 „Von Kirche bis Konzert – gehobenes Orchesterspiel” unter Thomas Bauer Filmmusik aus „Star Wars“, ein Ensemble aus dem Kurs 4 unter Leitung von Andreas Nebl präsentierte Klassik – „Echo“ von Haydn und „Furiant“ von Dvorák. Last but not least beendete der Kurs 5, in dem Hans-Günther Kölz und Wolfgang Ruß neue Literatur für Akkordeonorchester vorstellten, das Konzert mit einem „Musical Mix“ und dem Thema „Caravans“ von Mike Batt. Ein gelungener Abschluss einer interessanten Woche mit vielen

DHV-Präsident Jochen Haußmann bei der Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

musikalischen Impulsen und dem Austausch mit Gleichgesinnten. Nachwuchsförderung forcieren Darüber freute sich auch DHV-Geschäftsführerin Corinna Probst, als sie besonders den Dozenten für ihre erfolgreiche Arbeit dankte. Darüber hinaus appellierte sie an die Teilnehmer, sich verstärkt für die Nachwuchsarbeit zu engagieren. Der DHV selbst könne diesbezüglich Hilfestellung anbieten, die eigentliche Nachwuchsförderung müsse aber draußen in den Vereinen und Orchestern geschehen. Außerdem gab es ein großartiges Abendprogramm: Am Sonntag konnten alle Teilnehmer Hans-Günther Kölz zur Verleihung der Staufermedaille gratulieren. Anschließend präsentierte sich sein Orchester in bester Spiellaune nicht nur den Teilnehmern der Fortbildungsveranstaltung, sondern auch den vielen Gästen und Weggefährten ihres musikalischen Leiters Hans-Günther Kölz. Bei „Don‘t Stop Me Now“ von Queen klatschten alle mit Solistin Kathrin Gass und den großartigen Orchestermusikern mit. Nach einem abwechslungsreichen Programm mit „Rocking Affair“, der Komposition „KlezzMotion“ von Kölz, „Conga del Fuego nuevo“, dem Tango nuevo „Chiquilin de Bachin“ von Astor Piazzolla, „Riverdance“, dem „Tango pour Claude“ von Richard Galliano, „Explosive“ von David Garrett musste eine Zugabe sein: „Happy“. Und so fühlten sich sowohl Kölz und seine Musiker als auch die Gäste nach einem wunderschönen Abend im Konzertsaal. Am zweiten Abend der Osterarbeitswoche ist traditionell immer eine Präsentation des Hohner-Konservatoriums Trossingen. Im ersten Teil spielte das Seminarorchester unter Leitung


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Im Workshop bei Thomas Bauer. Darunter: Dirigieren mit Christine Fischer-Fahs.

von Stefan Hippe ein Programm mit Werken verschiedener Genres. Kammermusik vom Feinsten Naoko und Andreas Nebl – Chromonika und Akkordeon – harmonierten bestens. Die beiden Dozenten des Hohner-Konservatoriums boten im letzten Konzert ein abwechslungsreiches Programm von Georg Friedrich Händel, Georg Philipp Telemann, Domenico Scarlatti über Edward Grieg, Tapio Nevanlinna bis zu Ernesto Lecuona und Astor Piazzolla. Als Zugabe gab es für das begeisterte Publikum im Konzertsaal eine japanische Volksweise. Der Dienstagabend war einem Dialogforum gewidmet zum Thema „Nachwuchsarbeit in Vereinen“. Einige

Vereine und Institutionen stellten ihre Konzepte vor: Carmen Buchgraber, Dirigentin und Akkordeonlehrerin vom HHC Walheim-Besigheim, Kathrin Gass, Orchester Hohnerklang, Kooperationsbeauftragte des DHV, und Sabine Kölz, stellvertretende Leiterin der Musikschule Trossingen. Es wurden Fragen behandelt wie: „Wie sieht erfolgreiche Jugendarbeit aus?“ und „Wie funktioniert die Zusammenarbeit Schule – Verein beziehungsweise Musikschule – Verein?“ Außerdem stellte die Firma Hohner ihr neues Kinderakkordeon und Lernkonzept vor, vertreten durch Marketingchef Christian Dehn und Produktmanagerin Theresia Mager. Neben den Abendveranstaltungen gab es noch ein interessantes Rahmenprogramm mit verschiedenen Plenen und Workshops: „Musik für alle“ ist ein Bundesprogramm, mit dem Musikprojekte in Vereinen gefördert werden. Martina Ott von der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände informierte in einem Abend-Plenum. Begeistert aufgenommen wurde der Mittags-Workshop „Gruppenmusizieren mit der Mundharmonika für Einsteiger“ von Naoko Nebl. Nach dem Erlernen von Grundlagen wie Atmung, Körperhaltung und Einzeltonspiel spielten die Teilnehmer ein „Nocturne“ der Dozentin mit Klavierbegleitung. Die Instrumente (Melody Star) wurden von der Firma Hohner gesponsert. Großes Interesse verzeichnete auch der Abend-Workshop Jazz-Improvisation von Felix Fritschi mit Themen wie „Wie hängen Akkordsymbole und Skalen zusammen?“ oder „Wie spiele ich die Noten, die ich höre?“ Mit Bass-Begleitung des Dozenten improvisierten

einige Akkordeonisten auf Basis eines Leadsheets von Miles Davis. Erstmals eine Werksführung Zum Programm der diesjährigen Osterarbeitswoche gehörte erstmals eine Hohner-Werksführung. Der größte Teil der Mundharmonikas und Akkordeons werden in der Zentrale in Trossingen gefertigt. Den Teilnehmern bot sich die Gelegenheit, das Werk und die Produktionsabläufe der Firma Hohner kennen zu lernen. Gezeigt wurde neben modernen Fertigungsverfahren auch die traditionelle Handarbeit, die immer noch nötig ist, um Instrumente hoher Qualität herzustellen. A ­ nita Brandtstäter

Minister Wolf: Sie sind ein Botschafter für das Ehrenamt, die Musik und für die Musikstadt Trossingen Hans-Günther Kölz mit der ­Staufermedaille ausgezeichnet

Im Rahmen einer Feierstunde in der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung hat Guido Wolf MdL, Minister für Justiz und Europa, dem Trossinger Hans-Günther Kölz die Staufermedaille verliehen. Das Land Baden-Württemberg ehrte damit einen Dirigenten, Komponisten und Arrangeur für seine herausragenden Leistungen, die er vor allem ehrenamtlich erbracht hat. „Wir gratulieren Dir zu dieser ganz besonderen Auszeichnung und sind stolz, weil damit auch unsere

Zum Abschluss einer interessanten Arbeitswoche versammelten sich alle zum obligatorischen Gruppenbild. Foto: Thomas Fink


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Mit der Staufermedaille hat Minister Guido Wolf (links) den Trossinger Dozenten, Komponisten und Dirigenten des Orchesters Hohnerklang, Hans-Günther Kölz (Mitte), ausgezeichnet. Rechts: Sabine Kölz. Foto: Thomas Fink

Harmonikabewegung im besten Sinne beeindruckend dargestellt wird“, brachte DHV-Präsident Jochen Haußmann MdL seine Freude und Anerkennung gegenüber Hans-Günther Kölz zum Ausdruck: „Du bist ein ganz besonderer Botschafter der Harmonikawelt.“ Gleichzeitig machte Haußmann deutlich, wie wichtig die Amateurmusik für das Gemeinwesen ist: Die Orchester des DHV würden nicht nur mit faszinierender Musik und auch mit Werken von Hans-Günther Kölz begeistern, sie sorgten auch „für ein gutes soziales Miteinander in unserem Gemeinwesen“. Kölz habe nicht nur die Musik zum Beruf gemacht, sondern sei immer auch ehrenamtlich tätig gewesen, so im Präsidium des Deutschen Harmonika-Verbandes und als Vorsitzender in dessen Musikbeirat. Gleichsam als „Schnittstelle zwischen Haupt- und Ehrenamt“ stelle er ein bestes Beispiel einer fruchtbaren Symbiose dar. Um Musik und Ehrenamt verdient gemacht Die gleiche Verbindung stellte Minister Guido Wolf in seiner Laudatio her: „Sie haben sich um die Musik verdient gemacht, Sie haben sich um das Ehrenamt verdient gemacht“, stellte Wolf fest und betonte, dass mit der Staufermedaille ein „langjähriges ehrenamtliches, gesellschaftliches oder bürgerschaftliches Ehrenamt gewürdigt werde. Das Allroundtalent Kölz habe sich mit Haut und Haaren der Musik verschrieben. Mit viel Herzblut und unermüdlichem Einsatz habe er außerdem als musikalischer Botschafter die Stadt Trossingen und den Landkreis Tuttlingen

im In- und Ausland bekannt gemacht. Wolf skizzierte den musikalischen Werdegang des Geehrten, der ihn 1976 zwangsläufig ans Hohner-Konservatorium in Trossingen, „in die Gralsburg des Akkordeonspiels“, geführt habe. Hier sei aus dem Lernenden ein Lehrer, aus dem Schüler ein Meister geworden, lobte Wolf. Fachkollegen wie Studierende verstehe er zu überzeugen und zu begeistern, eine hohe dreistellige Zahl von Studierenden sei wegen ihm, seiner Persönlichkeit und seinem Können nach Trossingen gekommen. Wolf: „Sie sind auch ein Werbeträger fürs Kons.“ Ausführlich ging Guido Wolf auch auf das ehrenamtliche Engagement von Hans-Günther Kölz ein, vor allem als Arrangeur, Komponist und als langjähriger Dirigent des Orchesters Hohnerklang mit seinem charakteristischen Sound. Wolfs Meinung nach dürfe Musik nicht elitär, sondern müsse demokratisch sein. Und dazu müsse sie offenstehen, eingängig sein, fesseln und zum Zuhören einladen. Vor allem dürfe

Das Hohner-Service-Team brachte so manches Instrument wieder auf Vordermann.

sie ihre Schönheit, ihre Melodie nicht verstecken. Und genau dies sei Kölz in seinen Arrangements und Kompositionen auf beeindruckende Weise gelungen. Dank seines Einsatzes sei das Orchester Hohnerklang im Bereich Akkordeon und Mundharmonika weltweit das Vorzeigeorchester schlechthin. Doch Hans-Günther Kölz habe sich auch hinter den Bühnen, dort, wo es keinen Beifall gibt, eingebracht, so im Präsidium und im Fachbeirat des Deutschen Harmonika-Verbandes (DHV). Wolf räumte zudem ein, dass das Ehrenamt gerade in der Musik viel zu selten öffentlich anerkannt werde. Schon allein deswegen werde mit der Verleihung dieser Medaille an Kölz ein Zeichen gesetzt. Wolf unter Beifall: „Sie sind ein Botschafter für das Ehrenamt, ein Botschafter für die Musik und ein Botschafter für die Musikstadt Trossingen.“ Blumen für Sabine Kölz Und noch einen sympathischen Schlussakkord hatte Guido Wolf drauf, als er die bei solchen Ehrungen oft gehörte Floskel von der starken Frau, die hinter jedem Mann stehe, im Falle des Ehepaares Kölz als „angestaubte Weisheit“ zurückwies. Beide seien „ein echtes Duo, in der Musik und außerhalb“, meinte Wolf. Schließlich habe sich Sabine Kölz als Akkordeonspielerin, Dozentin und Musiklehrerin ebenfalls einen Namen gemacht, sie stehe „nicht versteckt hinter ihrem Mann, sondern neben ihm“, stellte der Laudator klar und meinte verschmitzt lächelnd an Sabine Kölz gewandt: „Sie dürfen sich mit der heutigen Auszeichnung gleich mitgeehrt fühlen.“ „Wenn jemand diese Auszeichnung verdient hat, dann sind Sie das“, stellte Bürgermeister Dr. Clemens Maier fest. „Darauf dürfen Sie stolz sein, aber auch die Stadt Trossingen“, meinte das Stadt­oberhaupt weiter. „Die Welt ist mein Feld“, zitierte Dr. Maier den Firmengründer Matth. Hohner, genau dieser Wahlspruch treffe auch auf HansGünther Kölz zu. Er bezeichnete den Kons-Dozenten als „Überzeugungstäter in Sachen Musik“, dem man die Begeisterung immer anmerke. Mit Hinweis auf seine 500 Kompositionen hoffe er, Maier, dass man noch viel von HansGünther Kölz hören werde. (Der Geehrte selbst korrigierte diese Zahl später unter Beifall und schmunzelnd auf 576 Kompositionen.)


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Gut beschirmt: DHV-Präsident Jochen Haußmann, wie Guido Wolf Abgeordneter im baden-württembergischen Landtag, hatte für seinen Kollegen ein passendes Geschenk für witterungs-und wohl auch politikbedingte Unbilden parat: einen Regenschirm mit dem DHV-Emblem.

Der legendäre Kölz-Sound Sehr persönlich gehaltene Worte richtete Ernst Burgbacher an den „außergewöhnlichen Menschen“ Hans-Günther Kölz – sowohl in seiner Eigenschaft als Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände (BDO) wie auch als langjähriges aktives Mitglied im Hohnerklang. „Wir sind mächtig stolz auf Dich“, freute sich Burgbacher und charakterisierte Kölz als einen Menschen, der trotz des Erfolges nicht abgehoben habe. Er erinnerte an den Wechsel in der Orchesterleitung von dem Mundharmonika-Virtuosen Helmuth Herold zu dem Akkordeonisten Hans-Günther Kölz – und daran, wie Kölz mit der Mischung aus Mundharmonika und Akkordeon den legendären Kölz-Sound kreiert hat. Burgbacher: „Er hat den Hohnerklang zu neuen Ufern und Erfolgen geführt.“ „Ich bin überwältigt“, schloss schließlich der Geehrte den Anerkennungsreigen. Und er meinte in der ihm eigenen Bescheidenheit: „Ich freue mich, dass so viele Weggefährten gekommen sind, ohne euch könnte ich das alles nicht machen.“ Kölz versprach unter dem Beifall der Gäste, sich auch weiterhin für die Anerkennung des Akkordeons einzusetzen. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde mit virtuosem Spiel von Matthias Matzke, einem Kölz-Schüler, der als junger Akkordeonist internationales Ansehen genießt. Die abschließend gespielte Kölz’sche Komposition Coup(e) war die richtige Einstimmung auf den folgenden wunderbaren Konzert-Abend mit „Hohnerklang & friends“, bei dem die Gäste den charakteristischen Hohnerklang-Sound voll genießen konnten. Thomas Fink

Die Präsidiums-Mitglieder des Deutschen Harmonika-Verbandes (DHV) zusammen mit dem Ehepaar Kölz und Guido Wolf, dem Minister für Justiz und Europa des Landes Baden-Württemberg, sowie BDO-Präsident Ernst Burgbacher. Foto: Thomas Fink

Der Meister und sein Schüler, der es mittlerweile auch schon zu Meisterehren gebracht hat: Hans-Günther Kölz und Matthias Matzke. Foto: Thomas Fink

ACCORDEONOVA 2018 Die ACCORDEONOVA-Konzertreihe ist in den letzten 20 Jahren zu einem festen Bestandteil des Nürnberger Kulturlebens und der nationalen Akkordeonszene geworden. Seit 1998 präsentiert das Nürnberger Akkordeonorchester (NAO) unter der Leitung von Stefan Hippe druckfrische originale Werke zeitgenössischer Komponisten. So wurden in den vergangenen 20 Jahren knapp 40 Novitäten in Auftrag gegeben und uraufgeführt. Stefan Hippe und sein NAO versuchen hier eine Lücke zu schließen – ganz im Sinne und in der Tradition der früheren, viel beachteten Trossinger Tage der Neuen Musik. Beim diesjährigen „runden“ Jubiläum am 3. März 2018 in der Tafelhalle luden die Nürnberger das befreundete Akkordeonorchester Heitersheim (Leitung Tobias Winterhalter) ein, um die Zuhörer gemeinsam auf eine Zeitreise durch die Geschichte der Akkordeonmusik zu entführen. Barbara Schofer begeisterte dabei mit interessanten Geschichten zu den Komponisten und deren Werken und erläuterte die Entwicklung der Akkordeonorchesterkultur in den letzten 80 Jahren.

Die Bandbreite der Werke dieses Abends reichte von der romantisch geprägten Komposition „Rhapsodischer Walzer Nr. 1“ von Friedrich Haag aus den 1930er-Jahren bis hin zu Uraufführungen von Michael Emanuel Bauer (*1974) mit teils experimentellen Elementen oder Einflüssen slawischer Musik wie bei Alexey Larins’ (*1954) „Slavic Fanfares“. Während sich Bauer bei seiner experimentierfreudigen Komposition „Master of the Universe“ verschiedener Collage-Techniken bedient und mit verwobenen Filmmusikzitaten auseinandersetzt, stehen bei Adolf Götz’ „Slavonska Rhapsodija“ zündende folkloristische Melodien mit reichlich Orff-Instrumentarium im Vordergrund. Mit „Ouvertüre Caprice“ von Rudolf Würthner wird eine der traditionelleren Akkordeon-Kompositionen dargeboten, und Hans Bolls „Inmortal“ nimmt mit Anklängen an den Tango Bezug zum Tod Astor Piazzollas im Jahr 1992. Durch die Mischung traditioneller Originalmusik mit teils komplexer Neuer Musik entstand eine interessante Konzertmischung, die die Zuhörer sichtlich begeisterte. Als Zugabe präsentierten beide Orchester gemeinsam unter der Leitung von Stefan Hippe den „Marsch“ aus Fritz Doblers „Divertimento“. Marco Röttig


AKKORDEON-MUSIK-PREIS

Strahlende Gesichter bei der Preisverleihung im Bürgerzentrum Bruchsal. Fotos: Manfred Baudisch

AMP 2018 in Bruchsal: Steigerung in allen Kategorien Das Duo FLAC und Jacob Niller sind Gewinner der Jacobi-Medaille Text: Manfred Baudisch, Thomas Fink; Fotos: Manfred Baudisch

Die Combo des Hohner-Konservatoriums hat die letzten Takte gespielt, und der Akkordeon-Musik-Preis ( AMP ) 2018 ist Geschichte. Zuvor konnten über 260 Musiker die Urkunden, Plaketten und Pokale in Empfang nehmen, die sie sich in 215 verschiedenen Gruppierungen, unterteilt in zehn Kategorien, erspielt hatten. Andreas Ullrich, Enkel des Komponisten Wolfgang Jacobi, stand gleich zu Beginn der Urkundenverleihung vor einer Herausforderung. Er hatte eine Medaille im Gepäck, es gab aber heuer zwei Preisträger auszuzeichnen. Jacob Niller, Kategorie Akkordeon Solo Altersgruppe 5, hatte die Kriterien genauso erfüllt wie das Duo FLAC, Kategorie Professionals Akkordeon Kammermusik. Ullrich, der extra zur Verleihung aus der Schweiz angereist war, versprach umgehend, eine Medaille mit dem Konterfei Jacobis nachzusenden. Hervorragende Organisation Die dreitägige Veranstaltung startete für die aktiven Musiker am Morgen

des 1. Juni. Die Helfer des DHV-Bezirks Karlsruhe, die Akkordeonjugend Baden-Württemberg und der Harmonika-Ring Berghausen, allen voran sein Vorsitzender Gerhard Girrbach, hatten die Veranstaltung als „Partner vor Ort“ erstklassig vorbereitet. Der Ablauf über die gesamte Veranstaltungsdauer ging reibungslos von statten. Mirco Patarini, Juror aus Italien, war voll des Lobes für die gesamte Organisation durch den DHV und seine Partner.

Ehrenvolle Auszeichnung: Die Jacobi-Medaille.

Fulminanter Auftakt Der Harmonika-Ring Berghausen gestaltete auch das Galakonzert am Abend des Eröffnungstages. Ralf Schwarzien, Dirigent des Orchesters, hatte ein abwechslungsreiches Programm einstudiert. Zusammen mit dem Duo Aldo, Preisträger des IOAC 2017, wurde das Publikum hervorragend unterhalten. Die Eröffnung konnte fulminanter nicht sein. Mit dem Stück „Fanfare for the common man“ wurden die Wettbewerbe mit Pauken und Trompeten eröffnet. Im weiteren Verlauf konnte das Duo Aldo mit seinem musikalischen Zwiegespräch zwischen Akkordeon und Klarinette überzeugen. Der Auftakt war gelungen. Für Überraschung sorgten immer wieder die dargebotenen Leistungen der Aktiven in diesem Wettbewerb. Langjährige Besucher, aber auch die Jury-Mitglieder sahen Steigerungen in allen Bereichen. Vor allem die Kammermusik und die Professionals haben ihrer Aussage nach stark an Qualität gewonnen. Auch die Erwartungen des

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AKKORDEON-MUSIK-PREIS

Straßenmusik in Bruchsal mit Svea Westphal und Johanna Krech. Oben: Das Akkordeonensemble Isny macht mal nicht Musik im Saal, sondern auf der Straße.

Jury-Vorsitzenden Hans-Günther Kölz wurden übertroffen. Betrachtet man die Partnerschaft zwischen der Stadt Bruchsal und dem DHV, kann man zweifellos von einer Win-win-Situation sprechen. Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick sieht Bruchsal als Musikstadt und war sehr froh darüber, dass der DHV diesen Akkordeon-Musikpreis hier ausrichtet. Im Gegenzug betonte DHV-Präsident Jochen Haußmann die hervorragende Unterstützung durch die Stadt, vor allem durch Thomas Adam. Das Wort Win-win-Situation machte mehrfach die Runde. Alle Beteiligten waren sich einig, dass man in Bruchsal den perfekten Veranstaltungsort gefunden hat. Diese gegenseitige Wertschätzung wurde insbesondere beim Empfang der Stadt am Freitagabend vor dem Galakonzert deutlich. Straßenmusik und Demo Die Hiobsbotschaft kam kurz vor Wettbewerbsstart. Die AFD hatte für den Samstag eine Demonstration in Bruchsal angekündigt. Und dann gab es natürlich auch noch eine Gegendemonstration. Wie sollte sich das nur mit der Straßenmusik vertragen? Glücklicherweise lief dann aber alles reibungslos ab. Durch die Verspätung der AFDOberen konnte unsere Straßenmusik unbehelligt über die Bühne gehen. ….und die Qualität Die Qualität des Akkordeon-MusikPreises wird immer wieder hinterfragt.

Musikalische Höchstleistungen werden in diesem Wettbewerb immer geboten. Aber wo stehen wir heute? Wir haben Karin Geißler aus Lingenfeld gefragt. Sie ist langjährige Besucherin dieses Wettbewerbs. Ein Duo des Heimatvereines hat es zum Bundeswettbewerb geschafft. Sie ist immer wieder überrascht über die dargebotenen Leistungen der Aktiven in diesem Wettbewerb. Ihrer Ansicht nach spielen mittlerweile die Schüler der Altersgruppe 2 Werke, die man in den zurückliegenden Wettbewerben noch in der Altersgruppe 4 hörte. Den weitaus größten Teil der Teilnehmer stellten die Akkordeon Solisten. Erfreulich ist aber auch die Popularität der Kammermusik, die immer

Robin Dietrich (16) aus Hecklingen in ­Sachsen-Anhalt. Fotos: Manfred Baudisch

Kategorien beim AMP 2018 Kategorie

Anzahl Teilnehmer

Akkordeon Solo

84

Akkordeon Solo Standardbass

52

Akkordeon Duo

24

Akkordeon Ensemble

15

Akkordeon Solo – Popularmusik

14

Kammermusik

14

Mundharmonika Solo

4

Professionals – Akkordeon Solo / Konzertant Professionals – Akkordeon Duo / Kammermusik

4 2

Professionals – Akkordeon Solo / Populär

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AKKORDEON-MUSIK-PREIS

Raimund Glastetter (rechts) überreichte den Sonderpreis der Stadt Bruchsal an das Duo Michael Schirmer und Sophie Till.

DHV-Präsident Jochen Haußmann übergibt Ronja Ramisch aus Schöllbronn/Ettlingen (Akkordeon solo, Altersgruppe 4) den Preis des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann. Sie bekam 47,7 Punkte und das Prädikat „hervorragend“.

wieder interessante Kombinationen an Instrumenten hervor bringt. Wettbewerbsimpressionen (mit EinzelBild Robin Dietrich) Robin Dietrich kommt aus Hecklingen in Sachsen-Anhalt und ist 16 Jahre alt. Er spielt gerne Akkordeon, ansonsten wäre er hier auch fehl am Platz. Und er spielt ohne Noten, also auswendig,

Verleihung der Jacobi-Medaille (von links): Andreas Ullrich, Duo FLAC und Jacob Niller.

seine Stücke herunter. Den jungen Mann wollten wir näher kennenlernen. Vor zehn Jahren fing Robin mit dem Akkordeonspiel an, die Motivation dafür kam von seinem älteren Bruder, der bereits Akkordeon spielte. Also galt es, dem Bruder nachzueifern. Robin liebt das rhythmische und virtuose Akkordeonspiel, für die Klassik kann er sich nicht so erwärmen. Ansonsten spielt er, was ihm sein Privatlehrer so auferlegt. Seit sieben Jahren nimmt er bei verschiedenen Wettbewerben teil, er war auch schon früher beim AkkordeonMusik-Preis dabei, jedoch für Bruchsal hatte es noch nie gereicht. Mit seinem Auftritt im Wettbewerb war er nicht so ganz zufrieden. Er war nervös und aufgeregt und hat ein paar Fehler gemacht. Am Ende sollten ihm 0,3 Punkte für das Prädikat „ Ausgezeichnet“ fehlen, und er fuhr mit einem „Sehr Gut“ und 29,7 Punkten nach Hause.

Die Preisträger des AMP 2018 in allen Kategorien finden Sie auf der Homepage des DHV zum Download: www.dhv-ev.de

Bringt auswendig spielen mehr Punkte? Die Jury sagt Nein. Die Kriterien für die Bewertung der vorgetragenen Werke sind klar geregelt. Auswendig spielen gehört nicht zu diesem Kriterienkatalog dazu. Wer beim Auswendig spielen nicht zu hundert Prozent sicher ist, der sollte lieber weiterhin mit Noten spielen. Ein gut gespieltes Werk mit Notenständer ist auf jeden Fall besser als ein schlecht auswendig gespieltes Werk. Manfred Baudisch

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PORTRÄT

Alles neu macht das „MAY“ Ein Jugendorchester entschließt sich zur Vereinsgründung Wenn jemand glaubt, Vereinsmitglied zu sein sei aus der Mode gekommen oder konservativ, der täuscht sich gewaltig. Tatsache ist: Immer mehr junge Menschen engagieren sich in Vereinen. Themen wie Naturschutz oder Menschenrechte stehen hoch im Kurs. Im Bereich der Musikvereine herrschen sicherlich auch Rückgänge, da das Überangebot an Möglichkeiten hier ein Konkurrenzfeld geschaffen hat, welches es in diesem Umfang früher nicht gab. Musikvereine müssen sich deshalb attraktive Programme einfallen lassen, um mit der aktuellen Entwicklung mithalten zu können. Dass dies jedoch funktioniert und sich Jugendliche sogar selbst zu einer Vereinsgründung entschließen, beweist das Jugendorchester MAY aus dem ­Großraum Frankfurt.

Interview: Marco Röttig

Marco Röttig sprach mit Celine Braun (19) und Marcel Nees (29) darüber, wie es zur Vereinsgründung kam. ——MAY ist ein sehr junges Orchester – sowohl in Bezug auf den Altersdurchschnitt der Spieler als auch das Bestehen des Orchesters. Was hat euch als Spieler dazu bewegt, einen Verein zu gründen? Um auf die Idee einer Vereinsgründung zu kommen, benötigt es vor allem eines: Zusammenhalt! Im Jahre 2010 wurde MAY von der Arbeitsgemeinschaft Frankfurter-Akkordeonvereine (Gründer: Kurt Kirchhof ) ins Leben gerufen, um jungen Akkordeonisten aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet eine Plattform zum gemeinsamen Musizieren zu bieten. Kurt Kirchhof steckt seit der Gründung von MAY seine gesamte Kraft in die Entwicklung unseres Orchesters und in die damit verbundene Jugendförderung in Frankfurt und Umgebung. Mit Birgit Heyne fand er die passende musikalische Leitung des neu gegründeten Orchesters. Schon lange bildet die geprüfte AkkordeonMusikpädagogin in diversen Vereinen des Rhein-Main Gebietes den Akkordeonnachwuchs mit sehr großem Erfolg aus. Birgit und Kurt haben es geschafft, aus Spielern unterschiedlicher


PORTRÄT

musikalischer Herkunft ein ehrgeiziges Team zu bilden. Gegenseitiges Vertrauen und eine große Offenheit untereinander prägen das Gesamtbild unserer Gemeinschaft. Um neue Ziele wie das bevorstehende Eppsteiner-Akkordeon-Burg­k onzert verwirklichen zu können, mussten neue Strukturen geschaffen werden. Ein Konzert dieser Größenordnung kann nicht von Kurt allein getragen werden. Eine Vereinsgründung war der logische Schritt, um die Spieler auf Vorhaben wie dieses vorzubereiten. Wir haben uns für diese Vereinsgründung

stark gemacht und sind seitdem für die Umsetzung verantwortlich. ——Einen Verein zu gründen bedeutet auch organisatorischen und bürokratischen Aufwand. Es müssen viele Formalitäten erfüllt werden. Worauf muss ein Orchester bei einer Vereinsgründung achten? Könnt ihr uns eine kleine Checkliste mitgeben? Das ist richtig und ein wirklich nicht zu vernachlässigender Punkt. Der Arbeitsund der damit verbundene Zeitaufwand ist mit Sicherheit ein Kriterium, weshalb immer weniger Vereine gegründet

werden. Als vor einem Jahr die Idee der Vereinsgründung aufkam, steckten wir uns das Ziel (in unserem jugendlichen Leichtsinn), den Verein binnen einem Monat zu gründen. Von diversen Vorstandsvorsitzenden wurden wir für diese Aussage belächelt. Leider sollten sie recht behalten, wir haben die Rechnung ohne die deutsche Bürokratie gemacht.

Zum Orchester „ MAY – Main Accordion Youth“ ist ein regionales Jugendakkordeonorchester mit jungen Spielern aus Frankfurt und Umgebung. Gegründet im Jahre 2010 von der Arbeitsgemeinschaft Frankfurter Akkordeonvereine, wirkt es unter der Leitung von Birgit Heyne bei zahlreichen länderübergreifenden Projekten mit. Das Ziel ist dabei, fortgeschrittenen, engagierten und jungen Akkordeonisten eine Plattform zum gemeinsamen Musizieren zu bieten. Das Orchester besteht zurzeit aus 17 Jugendlichen, die sich einmal im Monat für drei Stunden zum gemeinsamen Musizieren und zum intensiven Üben in der Schirn am Frankfurter Römer treffen. Das Repertoire des Orchesters besteht überwiegend aus modernen Kompositionen auf Oberstufenniveau.

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beglaubigte Anschreiben, die Satzung, die Anwesenheitsliste, das Gründungsprotokoll sowie die Gemeinnützigkeitsanerkennung zugeschickt werden. Seit dem 2. Mai sind wir nun endlich im Vereinsregister eingetragen. Für die Umsetzung haben wir fast neun Monate benötigt.

Zur Dirigentin Birgit Heyne machte ihre erste Erfahrung mit dem Spiel des konzertanten Akkordeons 1990 bis 1992 an der Musikschule Altenburg bei Werner Osten, der sie auf die Aufnahmeprüfung für die Berufsfachschule für Musik Oberfranken in Kronach vorbereitete. Dort begann 1992 ihre professionelle musikalische Ausbildung mit den Hauptfächern Akkordeon und Ensembleleitung/ Dirigieren. Nach erfolgreichem Abschluss wechselte sie 1995 an die Wiesbadener Musikakademie und schloss 2000 das Studium zur staatlich geprüften Musikpädagogin mit dem Hauptfach Akkordeon bei Dr. Jörg Mehren ab. Anschließend folgte ein zweijähriges Aufbaustudium an der Wiesbadener Musikakademie mit dem Hauptfach Blockflöte bei Dagmar Nilles. Seit 2000 bildet Birgit Heyne den Nachwuchs des Akkordeon-­ Clubs Sulzbach e. V. aus. 2003 übernahm sie zudem die musikalische Leitung des Vereins. Des Weiteren unterrichtet Birgit Heyne beim 1. Hofheimer Akkordeon-Verein Lyra von 1893 e. V. und leitet das dortige Jugendensemble. Seit 2010 dirigiert sie das von der Arbeitsgemeinschaft Frankfurter Akkordeonvereine neu gegründete regionale Jugendorchester „ MAY – Main Accordion Youth“.

Eine Satzung musste geschrieben, Ziele mussten definiert, rechtliche Grundlagen geklärt und die Gemeinnützigkeit musste vom Finanzamt anerkannt werden. Vor der Gründungsversammlung, die am 27. Februar 2018 stattfand, hatten wir die Satzung bereits vom Finanzamt auf Gemeinnützigkeit vorprüfen lassen. Ein wichtiger Schritt, um lange Satzungsänderungen im Nachfeld zu verhindern. Jedoch hat allein die Vorprüfung über zwei Monate Zeit in Anspruch genommen. An der Gründungsversammlung selbst waren zwölf Gründungsmitglieder anwesend, erforderlich sind sieben Mitglieder. Mit einem VorstandsAltersdurchschnitt von gerade mal 25 Jahren sind wir ein junger Verein, auf dem man eine Zukunft aufbauen kann. Man kann vermuten, dass wir Hessens jüngster agierender Akkordeonverein sind! Es folgten die ordnungsgemäße Gemeinnützigkeitsanerkennung durch das Finanzamt sowie die Registereintragung durch das Amtsgericht. Die Anerkennung der Gemeinnützigkeit wurde dank der Vorprüfung binnen einer Woche anerkannt, ein Kinderspiel! Die Registereintragung durch das Amtsgericht wurde spannend und zeitintensiv. Zuerst musste eine Anmeldung geschrieben und vom Ortsgericht beglaubigt werden. (Richtig, das Anmeldungsschreiben muss beglaubigt werden, nicht etwa die Satzung oder das Gründungsprotokoll!) Anschließend mussten dem Amtsgericht das

——Welche Vorteile seht ihr im Schritt der Vereinsgründung? Noch ein Akkordeonverein, möchte man denken – wer braucht denn das? Wir wollen das Akkordeon in der Gesellschaft attraktiver machen, indem wir neue Wege finden, um junge Menschen zu erreichen. Mit unserem jungen Vorstand können wir schnell neue Ideen etablieren und die gesamte Vielfalt der sozialen Medien nutzen. Es ist uns wichtig, junge Nachwuchsakkordeonisten in der Region Frankfurt zu fördern, ihnen die Möglichkeit zu bieten, öffentlich aufzutreten, und somit die Jugendkultur zu fördern. Diese öffentlichen Auftritte machen eine Vereinsgründung unumgänglich. Dazu gehört mitunter, ein gemeinsames Konto zu führen sowie die Fähigkeit, Verträge abzuschließen (z. B. Vereinsversicherungen) und Sponsoren zu akquirieren. Wobei der Nachteil der enormen bürokratischen Arbeit nicht unerwähnt bleiben darf … ——Was sind die Pläne des Vereins für die Zukunft? Pläne für MAY gibt’s jede Menge. Die Frage ist immer nur, wo man als Nächstes anfängt! Derzeit anstehendes Top-Event ist das EppsteinerAkkordeon-Burgkonzert am 28. Juli 2018. Gemeinsam mit zwei Gastorchestern aus Tornesch (Hamburg) und Waldhausen (Stuttgart) wollen wir den Bürgern auf der historischen Eppsteiner Burg die Vielfältigkeit des Akkordeons nahebringen. Darüber hinaus planen wir für das Frühjahr 2019 ein Kooperationskonzert mit dem Akkordeonorchester Langen. Hier möchten wir große Werke der Akkordeonliteratur spielen, die für sehr große Akkordeonorchester konzipiert sind. Und da wären wir auch schon bei einem weiteren wichtigen Ziel: Mit einer Spieleranzahl von derzeit 17 Personen sind wir zwar nicht klein, jedoch wollen wir unseren Bekanntheitsgrad schnell ausbauen und neue Mitspieler und begeistertes Publikum gewinnen.


KOLUMNE

Akkordeons testen und vergleichen

Wie findet sich das passende Instrument? Mal eben die Neuanschaffung des Sitznachbarn im Orchester ausprobieren oder im Laden viele Instrumente anspielen: Aber wie kann ein Akkordeon eigentlich wirklich beurteilt werden?

Das Beuteschema Der eine liebt orgelartig voluminösen Sound, der andere zarte oboen­ artige Klänge; mancher hat’s gerne gedämpft und weich, ein anderer lieber mit durchsetzungskräftigen Höhen. Besonders beim Gebrauchtkauf gibt es sichtbare äußerliche und innerliche Kriterien sowie hörbare Defekte, die besser von einem fachkundigen Instrumentenbauer erläutert werden. Jenseits davon ist mir aber aufgefallen, dass es zwischen unterschiedlichen Preisklassen, Herstellern und Modellen unterschiedlich schwierig ist, gewisse spieltechnische Ergebnisse zu erzielen – manches ist auf gewissen Instrumenten schlicht unmöglich, auf anderen kinderleicht. Leider gibt es auch nicht das ÜberAkkordeon, das jedem Spieler und jedem Musikstil gleich gut dient: Sich vorab Gedanken zu machen, was für ein Spieltyp man sein möchte (kraftvoll/zart/Traditionell/Klassik/Jazz/ usw.), garantiert lang anhaltende Freude und spart unter Umständen eine Menge Geld. Liebe auf den ersten Blick Um sich ein erstes Bild von einem Instrument zu machen, gibt es nichts besseres, als erst mal ein Stück darauf zu spielen. Besonders spannend ist, sowohl gut laufende Stücke zu wählen, bei denen man sich voll aufs Zuhören konzentrieren kann, als auch Passagen, die musikalisch bisher immer eine Herausforderung waren. So hat man schnell den Überblick, ob das Instrument „liegt“ und die eigenen Talente unterstützt. Ein gutes Gefühl Wir fühlen uns meistens am wohlsten mit Tastaturen, die unserer bisherigen am nächsten kommt. Ein bewusster Umstieg kann sich aber lohnen: Es

gibt Tastaturen, die sich für mich kantig anfühlen und mehr Widerstand aufweisen, auf denen mir Klassik sehr sauber gelingt und sich schnelle Skalenläufe besonders perlend artikulieren lassen. Und im Gegensatz dazu gibt es solche, die sich weich und reibungslos anfühlen und mir ermöglichen, zum Beispiel im Jazz Akkorde eng aneinander zu setzen. Sehr wichtig finde ich in diesem Zusammenhang, was für ein Gefühl ich bei Tastenglissandi habe: mit einem Fingernagel (Daumen oder Zeigefinger) über die Tastatur gestrichen oder sogar in ganzen Akkorden im Oktavabstand. Ein allgemeiner Trend scheint es zu sein, den Tastenhub möglichst gering zu halten: Wer mühelos schnell spielen will, ist damit gut bedient. Wer allerdings Töne benden möchte (Tonglissandi) oder über unterschiedlichen Druck eine Ober- und Unterstimme herausarbeiten will, tut sich mit etwas mehr Weg leichter. Höhen und Tiefen Das Diskant des Akkordeons ist keinesfalls überall gleich laut: die Höhen werden prinzipiell dünner, bei manchen Modellen dafür aber spitzer. Ich schiebe gerne Dreiklänge wie in Abbildung 1 über die Tastatur und beobachte, ob die Töne zusammen ausklingen und ob ich über den Tastenhub etwas nachhelfen oder sogar entscheiden kann, welcher Akkordton als letzter verklingt. 1

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Mit zunehmender Lautstärke verändert sich auch die Klangfärbung zunehmend: Tiefen werden noch tiefer, Höhen etwas höher. Abbildung 2 zeigt eine Möglichkeit, zu überprüfen,

wie lange das Instrument einen stabilen Klang hält und wann die Oktavregister beginnen, eine fremde Färbung anzunehmen. 3

Schwarz und weiß Gerade bei Instrumenten, die auf den ersten Augenblick sehr interessant wirkten, habe ich teils große Unterschiede im Klang von schwarzen und weißen Tasten entdeckt. Das Muster aus Abbildung 3 hilft, diese aufzuspüren. Im Falle einer Tonabnahme und Mikrofonierung wirken sich solche Unterschiede äußerst unvorteilhaft aus. 4

Schwächen und Kompromisse In Abbildung 4 kommen gezielt Ex­ tremlagen auf den Prüfstand: Wie laut und leise spricht das Instrument bei Trillern in der Höhe und Tiefe noch an? Gibt es Unterschiede zwischen manchen Tasten und auf Zug und Druck? Je weniger Unterschiede und je mehr der Dynamikbereich meiner Komfortzone entspricht, desto wohler fühle ich mich mit einem Akkordeon. Letztendlich ist sehr vieles nicht nur materialabhängig, sondern auch Einstellungssache. So kann ein Akkordeon für individuelle Bedürfnisse eingestellt und optimiert werden und muss regelmäßig dahingehend überholt ­werden. Mathias Matzke Neu auf www.myharmonica.de: Beispieltest im Video und neues Forum rund um das Thema Akkordeontest.

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PRAXIS

Marketing für Akkordeonorchester – eine Ortsbestimmung Das Image entscheidet – wie platzieren wir uns richtig auf dem Markt? – Teil 2 der Serie von Norbert Balzer Marketing ist ein wichtiger Faktor – nicht nur in der professionellen, sondern auch in der Hobby-Musikbranche. Gerade der Akkordeonszene täte ein wenig mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit gut.

Image, das ist nichts anderes als das Bild, das sich die Konsumenten von dem Produkt machen (sollen). Und das ist wörtlich zu nehmen. Kaum irgendwo sonst wird so viel Aufwand getrieben als in der Produktwerbung. Der Autor hat Jahrzehnte in dieser Branche gearbeitet und kennt geradezu absurde Beispiele für die Ver(sch)wendung von Geld, Zeit und Kreativität, nur um ein neues Hundefutter auf den Markt zu bringen. Für das Foto eines Hamburgers werden teure Stylisten engagiert, ein professionelles Fotostudio samt Fotograf, Assistenten, Equipment usw. gebucht, nicht gerechnet die Kosten für Reise und Hotel des Artdirektors aus der Werbeagentur, der Firmenmitarbeiter, die unbedingt auch beim Shooting dabei sein müssen usw. Zwei Tage kosten da leicht den Preis eines Oberklasse-Pkw! Was lernen wir daraus? Das Image eines Produkts entscheidet heute maßgeblich über den Markterfolg. Produkte ohne besondere Aura haben keine Chance und verschwinden vom Markt oder fristen bestenfalls ein Nischendasein. In einer Nischenexistenz haben sich auch viele Akkordeonorchester eingerichtet. Dagegen ist im Grunde nichts einzuwenden, wenn die Orchester damit zufrieden sind. Es geht hier aber um diejenigen Musiker, die gern mehr erreichen möchten: eine größere Aufmerksamkeit des Publikums, der Medien und natürlich eine größere Wertschätzung ihres Instruments. Wie lässt sich das erreichen? Am Anfang steht, wie dargelegt, eine Analyse der Situation, ohne eventuelle Defizite schönzureden. Daraus folgt die Definition eines Zieles. Als nächster Schritt ist die Strategie zu entwickeln, wie sich die Situation

verbessern lässt. Das kann an folgendem Fallbeispiel demonstriert werden: Nehmen wir an, das AO Tastenklänge steht vor der Aufgabe, mehr Besucher für seine Konzerte zu generieren, mehr Aufmerksamkeit in den Medien zu erreichen und dafür auch noch Finanzmittel zu bekommen. Der Vereinsvorstand beruft eine Mitgliederversammlung ein und definiert diese Ziele anhand der Analyse der aktuellen Situation. Als verbesserungswürdig werden folgende Punkte herausgearbeitet: Die Konzerte leiden an Zuschauermangel. Es kommen immer die gleichen Freunde und Verwandten, Jugendliche sieht man kaum, das Durchschnittsalter der Zuhörer ist höher als der Altersdurchschnitt der Bevölkerung. Die Resonanz in den Medien lässt zu wünschen übrig. Wenn ein Redakteur der örtlichen Zeitung sich in ein Konzert verirrt, ist es nicht der Kulturkritiker vom Feuilleton, sondern irgendeiner aus der Redaktion, der vom Chefredakteur dazu verdonnert wurde. Es wurde sogar schon mal ein Praktikant zur Vertretung des „leider verhinderten“ Redakteurs gesichtet. Die Berichterstattung beschränkt sich auf die örtliche Tageszeitung. Die Artikel finden sich dann kurz vor der Sportseite. Die finanzielle Lage des Orchesters ist nicht zufriedenstellend. Die Mitglieder des Orchesters zahlen im Grunde alle Kosten. Die Einnahmen aus dem Kartenverkauf decken nicht die Ausgaben. Sponsoren sind nur sporadisch bereit, das Orchester zu unterstützen, und dann auch nur mit relativ bescheidenen Beiträgen. Das Image des Orchesters ist, wenn man die Meinungsäußerungen Außenstehender (also nicht der Verwandten und Freunde) zum Maßstab nimmt, das

einer Liebhabertruppe, die ihrem Hobby frönt, aber für andere im Grunde uninteressant ist. Belassen wir es mal bei dieser „Horrorliste“. Wie gesagt, es ist ein fiktives Beispiel, das in dieser reinen Form wohl kaum irgendwo anzutreffen sein dürfte. Viele Orchester sind in ihrer Region gut gelitten und fest verankert, gehören quasi zum örtlichen Kulturgut, aber vielleicht trifft einer genannten Punkte doch in dem einen oder anderen Fall zu. Für den Zuschauerschwund bzw. den Altersdurchschnitt sind mehrere Faktoren verantwortlich. Die partikularen Interessen der gesellschaftlichen Gruppen wurden bereits erwähnt. Eine zweiter Grund könnte im Erscheinungsbild des Orchesters liegen. Damit ist das gemeint, was in den Unternehmen unter „Corporate Identity“ nicht ohne Grund höchste Aufmerksamkeit genießt. Dazu gehört in erster Linie ein konsistentes Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit, in Printmedien und TV. In der öffentlichen Wahrnehmung spielen dabei eine einheitliche Farbgebung aller verwendeten Stil- und Werbemittel eine große Rolle, ob in einer Anzeige oder einem Messeauftritt. Selbst Werbefilme werden farblich auf das Unternehmensbild abgestimmt. Eine wichtige Rolle spielt zudem das Unternehmensleitbild, auf das die Mitarbeiter eingeschworen werden müssen. Das gesamte Erscheinungsbild des Unternehmens muss nach außen in die Öffentlichkeit wirken, aber auch nach innen, um die Motivation der Mitarbeiter zu gewährleisten. Es hilft den Beschäftigten dabei, sich mit dem Unternehmen und seinen Zielen zu identifizieren, was wiederum die Voraussetzung für einen glaubhaften Auftritt in der Öffentlichkeit ist. Was bedeutet das für ein AO? Zunächst müssen die Orchester- bzw. Vereinsmitglieder mit den Zielen und der Strategie einverstanden sein. Hier gilt es, Widerstände und eingefahrene Gewohnheiten zu überwinden, um das Orchester auf ein neues Gleis zu bringen. Was den Auftritt in der Öffentlichkeit angeht, so fängt es beim Logo an, geht über das Briefpapier und setzt sich fort bis hin zur farblichen Gestaltung der Plakate und zum Stil der Kleidung der Musiker bei den Konzerten. Viele Orchester, die teils über eine jahrzehntelange Tradition verfügen, hängen am Althergebrachten und verwechseln das mit Kontinuität. Am


PRAXIS

Auffälligsten ist das bei der Gestaltung des Orchesteremblems, das vielleicht vor 50 Jahren jemand gezeichnet hat, der sich dazu berufen fühlte. Vor 50 Jahren sah aber die Akkordeonwelt noch anders aus als heute. Wer ein Buchcover, ein Werbeplakat oder ein beliebiges Presseerzeugnis aus den 50er-Jahren zur Hand nimmt, wird leicht den antiquierten Eindruck bemerken, den die grafische Gestaltung dieser Produkte oder der Anzeigen heute auf den Betrachter macht. Fazit: Mit einem seit 50 Jahren unveränderten Logo in die Öffentlichkeit des Jahres 2018 zu gehen, kann man schon als verwegen bezeichnen. Die Bundesbahn hat 1994 ihr Logo von Prof. Kurt Weidemann, einem der bedeutendsten Designer Deutschlands, überarbeiten lassen. Es verschwand nicht das „DB“, sondern „nur“ einige barocke Rundungen in der Schrifttype. Die Kosten dafür wurden damals mit ca. 1 Million Deutsche Mark kolportiert – die genaue Summe kennen nur Eingeweihte. Wer aber das alte Logo mit dem neuen vergleicht, wird feststellen, dass das „DB“ danach viel frischer, sogar größer (bei gleichem Format!) und einfach zeitgemäßer wirkt. Man muss also nicht das Kind mit dem Bade ausschütten oder das Rad

Norbert ­Balzer, *1949, studierte an den Universitäten Dortmund und Bochum Kommunikationsdesign, Fotografie, Film, Medienwissenschaft und Kunstgeschichte. Als freischaffender Dipl.-Designer arbeitete er jahrzehntelang für Firmen und Großunternehmen im Bereich Werbung und Marketing. Norbert Balzer ist Verleger, Buchautor und war Lehrbeauftragter für Unternehmenskommunikation an der Hochschule Bremerhaven. Er hielt zahlreiche Vorträge über kunstgeschichtliche, philosophische und kommunikationswissenschaftliche Themen. 2009 gründete er das Norddeutsche Philharmonische Akkordeon-Orchester international mit 30 Profimusikerinnen und -musikern aus zwölf Nationen. Akkordeon spielt er (mit Unterbrechungen durch Studium und Beruf ) seit seinem fünften Lebensjahr, aktuell eine Beltuna Leader (Standardbass) und als Konverter eine Victoria Poeta in Sonderausführung.

neu erfinden, um „up do date“ zu wirken. Allerdings sollte man nur Fachleute mit dieser Aufgabe betrauen. Wer glaubt, mit WordArt so etwas hinzukriegen, bringt bestenfalls Mittelmaß zustande. Allzu oft nämlich haftet diesen „Werken“ der Do-it-yourself-Geruch an, was einem positiven Image nur abträglich sein kann. Gleiches gilt für Plakate. Dies sogar in noch höherem Maße, da Plakate als Blickfang wirken oder, besser gesagt, „wirken sollten“, denn auch hier wird gesündigt, was der Heimdrucker hergibt. Nicht ohne Grund ist Grafikdesign ein Studienfach an Hochschulen. Da geht es um mehr als nur darum, Schriften aus dem Computer irgendwie zu Papier zu bringen. Das Bemühen um eine stringent durchgehaltene Corporate Identity eines AO hört aber auch da noch lange nicht auf. Das Image eines AO wird darüber hinaus natürlich wesentlich bestimmt durch das Repertoire, das vom Orchester bei den Konzerten gespielt wird. Obwohl dies wieder ein neues Thema ist, das hier keinesfalls erschöpfend behandelt werden soll, muss doch dieser Aspekt in die Mediaplanung und die Marketingstrategie einfließen: „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen.“ Dies lässt Goethe im „Faust“ den Theaterdirektor sagen – und zeichnet ihn damit als einen oberflächlichen Menschen, der sich dem Geschmack der Massen andient, wenn es nur genug Geld einbringt. Ohne hier irgendeinem Orchester zu nahe treten zu wollen, darf doch festgestellt werden, dass ein Programm, das mit Bach beginnt und mit Schlagern endet, den Eindruck der Beliebigkeit vermittelt. Wenn man als Orchester schon zwischen Klassik und Schlagern pendelt, sollte ein Konzert „zielgruppengerecht“ gestaltet sein. Es herrscht aber wohl oft die Befürchtung, mit einem Programm aus einem Guss zu wenig Zuschauer in das Konzert zu bringen. Ein rein klassisches Programm wird anfangs vielleicht weniger Zuschauer haben. Im Laufe der Zeit wird es sich jedoch herumsprechen, wie toll sich Barockmusik auf dem Akkordeon anhört, und es werden gerade diejenigen Besucher kommen, die darauf neugierig sind. Bei anderer Gelegenheit wiederum darf es mal wieder lockerer zugehen, vielleicht unter dem Motto „Frühjahrserwachen“, worunter dann auch die sogenannte leichte Muse fallen kann. Bei allen Aktivitäten

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muss jedoch das Leitbild des Orchesters oberste Richtschnur sein und der Eindruck, es allen und jedem irgendwie recht machen zu wollen, vermieden werden. Allein diese Maßnahmen – zeitgemäße Corporate Identity, Konzerte mit Charakter – dürften allmählich auch die Resonanz in den Medien verbessern.

In der nächsten Ausgabe der Harmonika International: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – wie man sich aussagekräftig und professionell präsentiert.

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Aus den Landesverbänden

Baden-Württemberg Musiker für 60 Jahre Vereinstreue geehrt Söflinger blicken auf 85 Jahre zurück

Das Jahreskonzert des Harmonikavereins Ulm-Söflingen stand unter dem Motto „85 Jahre Vereinsgeschichte sowie 25-jähriges Jubiläum der Mundharmonika-Sparte nach ihrer Reaktivierung im Jahr 1992“. Bei dieser Veranstaltung konnten fünf Mitglieder für ihre 60-jährige Mitgliedschaft im Verein geehrt werden. Den Auftakt übernahm das Mundharmonika-Orchester unter der Leitung von Karl-Heinz Pappler. Dabei ging es gleich einmal musikalisch „In 8 Minuten um die Welt“: Vom Big Ben in England unter anderem nach Frankreich,

Indien, Mexiko, Amerika und wieder zurück nach England. Dann reiste der Dirigent mit seinem Orchester in seine eigene Vergangenheit und spielte das Stück, mit welchem sie vor fast 60 Jahren Europa-Meister in Straßburg geworden waren: „Die Italienische Ouvertüre“ von Hans Lüders. Auch die folgenden „Ballsirenen“ von Franz Lehar haben in dem Orchester eine lange Tradition. Und das merkte man den Spielern auch an, die mit ihrer Spielfreude die Zuschauer zum Mitsingen animierten. Es folgte das Akkordeon-Ensemble unter der Leitung von Dietmar Schaber mit der Orchester-Rhapsodie „España“ von Emanuel Chabrier. Das eingängige Hauptthema des Stückes begeisterte die Zuhörer sofort. Danach verlegte sich das Ensemble mehr auf Jazz, Folk und Pop. Es folgten der Bossa Nova Song „Wave“ und das „The House of the Rising Sun“ von Renato Bui. Es folgten noch der 12th Street Rag von Eduay L. Bowman, Tango Appassionado von Thomas Ott und Music von John Miles.

Beifall für das Mundharmonika-Orchester unter der Leitung von Karl-Heinz Pappler. Vor 25 Jahren wurde es (wieder)gegründet. Foto: Eugen Bezler

Das Akkordeon-Orchester des Jubiläumsvereins unter der Leitung von Manfred Reistle. Foto: Eugen Bezler


AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

Mit der Mundharmonika hat alles angefangen Der Harmonika-Verein UlmSöflingen hatte im Jahr 1932 als Mundharmonikaverein angefangen. Vorsitzende Peggy Eberle erzählte in ihrem Rückblick von den verheißungsvollen Anfängen mit 25 Spielern, die sich in kürzester Zeit zusammengefunden hatten. Wegen des Zweiten Weltkriegs mussten sie allerdings ihre Vereinsarbeit wieder einstellen. Glücklicherweise gab es aber Mitglieder wie den lang jährigen Vorsitzenden Karl Baur, der 1949 den Verein wieder ins Leben rief und ihm den neuen Namen „1. Mundharmonika-Verein Ulm-Söflingen“ gab. Danach folgten die erfolgreichsten Jahre der Mundharmonika-Sparte: Mit ihrer Dirigentin Sieglinde Schlegel wurde das Orchester 1956 in Bremen Deutscher Meister und zwei Jahre später sogar Europa-Meister. Sieglinde Schlegel gab aber nicht nur Mundharmonika-Unterricht, sondern leitete daneben auch noch ein Akkordeonorchester, das ebenfalls einige Jahre später Deutscher Meister wurde. 1971 schlossen sich die Akkordeon-Spieler dem Verein an, der seitdem erfolgreich mit beiden Sparten Musik macht.

Das Akkordeon-Orchester unter der Leitung von Manfred Reistle zeigte gleich beim ersten Stück, dem Slawischen Tanz Nr. 1 von Antonin Dvorak, sein ganzes Können und riss die Zuschauer mit. Flott und rhythmisch ging es weiter mit den vier Unterhaltungsstücken von Rudolf Würthner, die die ganze Bandbreite der Musik aufzeigen: von Terzenländler ging es zu Polka, Tango sentimentale und schließlich dem Marche triomphale. Triumphal war auch der Applaus des Publikums nach dem letzten Stück „Fantasia Veneziana“ von G. Reverberi, L. Giodano. Den Schluss des Konzerts bildete wie immer das Mundharmonika-Trio des Vereins, bestehend aus Karlheinz Pappler, Jochen Rebien und Horst Schätzle. Die drei Herren mit ihren über 180 Jahren Mundharmonika-Erfahrung spielten in ihrer leidenschaftlichen und mitreißenden Art bekannte

Die neue Vorstandschaft des Harmonika-Spielrings Böblingen zusammen mit den Geehrten, von links: Erwin Rahmer, Kerstin Schimpf, Elke Kroppen , Christiane Neuschulz , Reinhold Walter , Brigitte Schmer, Wilhelm Baisch, Iryna Sulzhyk, Fabian Bauer, Michaela Heiselmeyer. Es fehlen Christine Kittl und Bianca Häusel.

Stücke wie Petit Fleur von Sidney Bechet und Granada des mexikanischen Komponisten Agustín Lara. Das Publikum hätte dem Spiel der drei noch stundenlang weiterlauschen können. Für Vereinstreue geehrt Diese wechselvolle Vereinsgeschichte hatten über lange Jahre hinweg fünf der Mitglieder, die den Konzertbeginn bestritten, live miterlebt. Für 60 Jahre Vereinsmitgliedschaft wurden vom Mundharmonika-Orchester geehrt: Brigitte Rampf, Karl-Heinz Pappler, Jochen Rebien und Horst Schätzle. Ebenso wurde Heinz Schmid geehrt, der als Bass-Spieler das Mundharmonika-Orchester mit seinem Akkordeon unterstützt. Auch er kann auf 60 Jahre Musizieren zurückschauen. Peggy Eberle

Sie sind seit 60 Jahren Mitglied im Harmonikaverein Ulm-Söflingen (von links): KarlHeinz Pappler, Heinz Schmid, Horst Schätzle, Jochen Rebien und Brigitte Rampf. Foto: Ulrich Schuster

Christiane Neuschulz führt jetzt den Harmonika-Spielring Langjährige Böblinger Mitglieder für ihre Treue ausgezeichnet

Christiane Neuschulz ist zur neuen Vorsitzenden des Harmonika-Spielrings Böblingen (HSB) gewählt worden. Außerdem wurden im Rahmen der Hauptversammlung zahlreiche langjährige Mitglieder für ihre Treue geehrt. Thorsten Botzenhardt erhielt für 30 Jahre aktive Mitgliedschaft im Deutschen Harmonika-Verband ( DHV ) eine Urkunde und ein Geschenk. Ebenso wurden Cora Hübner und Wilhelm Baisch für 25 Jahre Fördermitglied des HSB geehrt. Für bereits 40 Jahre Fördermitgliedschaft ging der Dank an Holger Philipp, Reinhold Walter, Werner Meyer und Elke Kroppen. Nach dem Wegzug von Astrid Stepanek vor etwas mehr als einem Jahr hatte Christiane Neuschulz den Vorsitz kommissarisch geführt. Nun musste der erste Vorsitz neu besetzt werden, was auch einherging mit einer kompletten Neuausrichtung des Vorstandsgremiums. Großer Dank ging an den bestehenden Vorstand für die sehr gute Zusammenarbeit in der Überbrückungszeit. In den neuen Vorstand wurden Christiane Neuschulz als erste Vorsitzende, Michaela Heiselmeyer als zweite Vorsitzende und zuständig für Pressearbeit, Iryna Sulzhyk als Schriftführerin, Kerstin Schimpf als Kassiererin, Christine Kittl als Instrumenten- und Notenverwalterin

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AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

Daniel Brauchle, Antonino Pescoraro, Xavier Siebenäuger, Karin Brugger, Jenny Zipprick, Simone Müller (alle vom Akkordeon Club Meckenbeuren), Noah Wieland (Ravensburg), Sylvia Weißenrieder (Ettenkirch), Victoria Grenz (Weingarten) und Ulrich Steinheber (Riedlingen).

Das Orchester des AHC Sielmingen gestaltete musikalisch das Musical.

Akkordeonfreunde ­Grötzingen im Jubiläumsfieber Klangzaubereien zum 60-­jährigen Bestehen

gewählt. Der Vorstand wurde mit Brigitte Schmer, Erwin Rahmer und Fabian Bauer als Beisitzer komplettiert. Kassenprüfer sind Bianca Häusel und Reinhold Walter.

Ehrungen beim AHC in Sielmingen Der Erste Vorsitzende des Akkordeonund Handharmonika-Clubs Sielmingen (AHC), Wolfgang Pascher, ehrte im Rahmen eines Konzertes Mitglieder für langjährige Tätigkeit und Treue: Julia Dölling, Manuela Stoll, Robin Stäbler und Maike Schmid (15 Jahre), Raphael Edinger (25 Jahre), Matthias Seel, Karin Schmidt und Nadine Pongs (30 Jahre), Jutta Alber und Rainer Pirngruber (50 Jahre), Gerhard Auwärter (70 Jahre). Florian Schweizer (zehn Jahre), Markus Hertler (20 Jahre), Karin Schmidt und Nadine Pongs (30 Jahre) wurden zudem für ihr Engagement als aktive Musiker vom Deutschen Harmonika-Verband ausgezeichnet.

Zipprick und Simone Müller – beide haben mit der vollen Punktzahl und der Note 1 abgeschlossen. Beide spielen im Akkordeon-Club Meckenbeuren. Die Teilnehmer: Laurin Müller,

60 Jahre Akkordeonfreunde Grötzingen bedeuten auch sechs Jahrzehnte Orchesterliteratur im Wandel der Zeit. Die unterschiedlichen Stilrichtungen bildeten den roten Faden im Jubiläumskonzert. In die voll besetzte Begegnungsstätte drängten sich bis zum Konzertbeginn mehr und mehr Besucher und beflügelten sowohl Orchester als auch Dirigent Daniel Hennigs zu einem fulminanten Auftakt: die „Ouvertüre in C-Dur“ des Akkordeon-Pioniers Rudolf Würthner. Erste Bravo-Rufe bestätigten, dass die pointierte Darbietung dieser klangschönen Komposition auch heutzutage den Publikumsgeschmack exakt traf. Die Akkordeonfreunde bedienten sich nicht nur aus Würthners Originalliteratur, sondern spielten auch dessen zahlreichen Bearbeitungen wie Ernst

Elf Akkordeonisten beim D 2 -Kurs erfolgreich Elf Akkordeonisten aus dem Bezirk Bodensee-Oberschwaben nahmen in Meckenbeuren am D 2 Kurs des Deutschen Harmonika-Verbandes teil. Die Dozenten Dagmar Mirl und Susanne App hatten Teilnehmer im Alter von zwölf bis 61 Jahren zu bewerten. Alle Teilnehmer bestanden die Prüfung mit guten Ergebnissen. Besonders hervorzuheben sind die Leistungen von Jenny

Ihr Orchester kann in diesem Jahr auf 60 Jahre zurückblicken: Die Spielerinnen und Spieler der Akkordeonfreunde Karlsruhe-Grötzingen. Foto: Simone Staron


AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

Fischers beliebte Suite „Südlich der Alpen“. Satz und Instrumentation für Akkordeonorchester bezauberten das Publikum, das sich im nordbadischen Dauerregen allzu gerne „In einer Hafenstadt“ wiederfand und dort einen „Blumencorso“ vorbeidefilieren wähnte. Als Reminiszenz an die regelmäßigen Teilnahmen an den Harmonika-Weltfestivals in Innsbruck in den 80er- und 90er-Jahren stand eine weitere Originalkomposition im Jubiläumsprogramm: „Die drei Musketiere“ von Adolf Götz. In vier Sätzen (denn es waren ja in Wirklichkeit vier Musketiere) bekamen die Zuhörer nicht etwa verwegene Fechtszenen musikalisch vorgeführt, sondern es wurde ihnen ein Hineinhören in verschiedene Spielarten und Tempi höfischer Tänze der Barockzeit ermöglicht. Dass Dirigent Daniel Hennigs nicht nur ein hervorragender Akkordeonist, sondern auch ausgezeichneter Pianist ist, war eine neue Erfahrung sowohl für das Publikum als auch für die Orchesterspieler. Er intonierte eindrucksvoll die „Lebewohl-Sonate“ in drei Sätzen von Ludwig van Beethoven und bewies, dass er auch auf dem Klavier den Schwierigkeitsgrad „schwer/­ Stufe 8“ mit hohem künstlerischen Anspruch bewältigt. Zum 50-jährigen Jubiläum rockte das „Orchester Hohnerklang“ dieselbe Bühne, auf der nun die Akkordeonfreunde Grötzingen die „Gershwin-Classics“ von Hans-Günter Kölz swingten. Kölz machte in seinen anspruchsvollen Bearbeitungen die Popmusik in den Akkordeonorchestern salonfähig, was kein Verein seit den 90er-Jahren in seinen Konzertprogrammen mehr missen möchte. Vor allem Musical- und Filmthemen zählen zur Lieblingsliteratur im Bereich

der leichten Muse. Eines der erfolgreichsten Musicals ist zweifelsohne der „Tanz der Vampire“ mit wunderbar eingängigen Melodien. In einem Potpourri von Jim Steinmann bildete das Orchester die Dramatik der Geschehnisse um Graf Dracula derart beeindruckend ab, dass sich die Zuschauer erneut zu begeisterten Beifallsbekundungen veranlasst fühlten. Gleichsam bewegte Bilder im Kopf der Zuhörer erzeugte „Raider‘s March“ als John Williams‘ Titelmelodie des ersten Films aus der Indiana-Jones-Reihe. Wolfgang Pfeffer stellte in seiner Bearbeitung höchste technische Ansprüche an die Spieler. Sinfonischen Pop setzte „The Final Countdown“ pointiert ans Ende eines großartigen Jubiläumskonzerts. Als zweites Highlight zum 60-jährigen Vereinsjubiläum präsentierten die Akkordeonfreunde Grötzingen an zwei Wochenenden im April die musikalische Räuberposse „Das Wirtshaus im Spessart“. Die Musik von Hans Grothe aus dem gleichnamigen Film wurde von Dirigent Daniel Hennigs für Akkordeon bearbeitet, und ein „Spessartorchester“ in kleiner Besetzung begleitete Solisten und Chor live an allen sechs Aufführungen. Die insgesamt rund 50 Akteure als Schauspieler, Sänger, Musiker, Kulissenbauer und Tontechniker rekrutieren sich sämtlich aus den eigenen Reihen, und der Verein ist stolz, alle zwei Jahre eine derartige Gemeinschaftsproduktion, in der sich außer den aktiven Orchestermitgliedern auch die fördernden Mitglieder auf der Bühne einbringen können, auf die Beine zu stellen. Das Ganze ist – quasi als drittes Highlight

– beim „Quetschkommodefescht“ am 21. Juli als Open-Air-Vorstellung auf dem Rathausplatz in Karlsruhe-Grötzingen bei freiem Eintritt noch einmal zu sehen. Infos unter www.akkordeonfreunde.de. Claudia Plischke

Ein Konzert mit 400 Besuchern und sieben Zugaben Akkordeon-Spielring Durmersheim krönte sein Jubiläumsjahr

In zwei Zahlen lässt sich der fantastische Erfolg fassen, zu dem in Durmersheim das Konzert mit dem AkkordeonSpielring der Hardtgemeinde und dem Hohner-Orchester 1927 Trossingen wurde: 400 und 7. Mit schätzungsweise fast 400 Besuchern wirkte alleine schon die Publikumskulisse auf alle Beteiligten beglückend. Und bereits im ersten Teil des Abends gelang es dem ersten Orchester des Spielrings unter der Leitung von Christian Karius die Zuhörer in Bann zu ziehen. Am Ende konnte die rekordverdächtige Zahl von insgesamt sieben Zugaben verbucht werden. Damit hatte sich eine Hoffnung vom Anfang erfüllt. „Mensch, Akkordeonmusik ist doch etwas Besonderes“, lautete das Resümee, das sich Manfred Kappler gewünscht hatte, als er in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Bezirks Mittelbaden im Deutschen Harmonika-Verband, der Veranstalter war, die Besucher begrüßte. Ausrichter war der Akkordeon-Spielring Durmersheim, der damit das Jubiläumsjahr seines 50-jährigen Bestehens krönte. Das Spielring-Orchester legte gleich mit der als Eröffnungsnummer dargebotenen „New York Ouvertüre“ von Kees Vlak einen großen Auftritt hin. Mit „ Another Wish“ folgte eine

Das Trossinger Hohner-Akkordeonorchester 1927 unter Johannes Baumann bei seinem ­Auftritt in Durmersheim. Foto: Helmut Heck

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AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

Mit einem beeindruckenden Konzert beging das Harmonika-Orchester Grafenberg sein 50-jähriges Bestehen.

Komposition von Hugo Felder, die erst Anfang dieses Jahres veröffentlicht wurde, wie Monika Kölmel anmerkte, die durch das Programm führte. Es war leichte Muse im besten Sinne. Gefühl und Können verschmolzen zu vielgliedrigen Gebilden, bei denen allerhand Feinheiten eine Lust an kreativen Akzenten deutlich machte. Dass das Publikum zwei Zugaben herausklatschte und einer dritten nicht abgeneigt schien, war keine Höflichkeitsübung, sondern Überzeugungstat. Man beließ es bei „Viva la Vida“ und „ I will follow him“, denn man war ja erst bei der Pause angelangt. Besser hätte die Stimmung für den Auftritt des HohnerAkkordeonorchesters nicht vorbereitet werden können. Dass Bürgermeister-Stellvertreter Hermann Kölmel in seinem Grußwort das Gastspiel des Trossinger Orchesters in etwa so einstufte, „als käme der FC Bayern nach Durmersheim“, wurde zunächst etwas belächelt. Als die Trossinger dann spielten, nicht mehr. Dieser Klangkörper erwies sich wahrlich als eine Liga für sich. Sein Metier ist die reine Schönheit der Akkordeonmusik in faszinierend klarer Ausformung, jedes Stück ein fesselnder Hochgenuss. Dirigent Baumann eröffnete die Darbietungen mit der Ouvertüre zur Operette „Die schöne Helena“, der die Konzertsuite „Porgy and Bess“ folgte. Die Floskel „wie aus einem Guss“ drängte sich auf, so exakt, kompakt, homogen und fließend war alles. Mit Fritz Doblers „Werziade I“ kam das Repertoire jazzigen Spielarten nahe. Tschaikowskis „Capriccio Italien“ wurde zum stimmungsreichen Ohrenschmaus. Das Publikum war hin und weg und holte

sage und schreibe fünf Zugaben heraus. Helmut Heck

HO Grafenberg hatte bei Jubiläumskonzert ein volles Haus Nach vier Stunden Programm erklang noch das Heimatlied

Ein umfang- und abwechslungsreiches Programm, ein volles Haus und ein begeistertes Publikum – so kann man das Jubiläumskonzert des Harmonika-Orchesters Grafenberg (HOG) wohl in aller Kürze in Worte fassen. Die Akkordeonisten hatten anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens den örtlichen Gesangverein sowie Musikverein als musikalische Gäste eingeladen. Nachdem die Vorsitzenden Christel Arnold und Stefanie Lenz die Gäste in der vollbesetzten Rienzbühlhalle mit einem kurzen Rückblick in die Vereinsgeschichte begrüßt hatten, eröffnete das HOG-Ensemble mit der „Irischen Suite“ den musikalischen Teil des Abends. Die Gruppe „Querbeet“ brachte dann die Zuhörer mit dem „Walzer Nr. 2“ zum Schunkeln. Im Anschluss präsentierte das Jugend-Ensemble „Green Fire“ mit den jüngsten Spielern, den „Goldenen Sternchen“, unter anderem „Butter und Kuchen“, ein eigens von der Dirigentin Kerstin Maurer komponiertes Stück für Melodika, Akkordeon und Keyboard im 5-Ton-Raum. Mit „ I will follow him“ entführten das 1. Orchester und der gemischte Chor des Gesangvereins dann in die

Welt der Musicals. Szenisch wurde dieses Stück von den jungen Spielern des „Orchesters Kerstin Maurer“ untermalt, die als Mönche und Nonnen verkleidet in den Saal kamen. Weiter ging es dann mit dem HOG und dem Männerchor, die das Publikum mit in die 20er-Jahre nahmen und berühmte Melodien der „Comedian Harmonists“ zum Besten gaben. Der Gesangverein überbrachte anschließend dem HOG einige musikalische Geschenke und unterhielt die Gäste mit seinen Stücken. Marion Mendel überbrachte als Vertreterin des Deutschen Harmonika-Verbandes die Glückwünsche. Als das 1. Orchester des HOG mit dem Musikverein auf der Vorbühne Platz genommen hatte, erklangen mit „Biscaya“ und „Washington Post“ zwei bekannte Melodien, die das Publikum mit viel Beifall bedachte. Anschließend erklangen mit „Moment for Morricone“ weltbekannte Western-Melodien des bekannten Komponisten. Dies war sicher nicht nur für die Spieler und Sänger ein Gänsehaut-Erlebnis. Zum Abschluss des offiziellen Programms boten die drei musiktreibenden Vereine das Stück „Conquest of Paradise“. Das 1. Orchester hielt zudem eine Überraschung für die beiden Vorsitzenden Christel Arnold und Stefanie Lenz bereit: Für ihren unermüdlichen Einsatz, besonders im Jubiläumsjahr, hatten die Spielerinnen und Spieler für sie ein Präsent besorgt, und man ließ es sich nicht nehmen, ihnen in diesem festlichen Rahmen für ihre langjährige, erfolgreiche Arbeit zu danken. Nachdem das Publikum mit seinem andauernden Applaus bereits eine Zugabe gefordert hatte, kamen auch die


AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

Schülerinnen und Schüler des HOG nochmals auf die Bühne, um mit dem „Grafenberger Heimatlied“ die Zuhörer nach vier Stunden Programm zu verabschieden.

Mit Musik im Gepäck nach Sizilien Bei Konzertreise kam auch das Kulinarische nicht zu kurz

Ziel der Konzertreise des AkkordeonOrchesters Ebersbach war Sizilien, die größte italienische Insel. Zwei begeistert aufgenommene Konzerte, einzigartige Baudenkmäler und jede Menge unvergesslicher Eindrücke – Sizilien war eine Reise wert. Neben zwei Konzerten stand in den sechs Reisetagen ein umfangreiches Kulturprogramm an. Für die Konzerte wurden zwei unterschiedliche Kulturstätten gewählt: die Chiesa del Monte in Termini Imerese, eine Barock-Kirche aus dem Jahr 1616, und in Piana degli Albanesi das ebenfalls geschichtsträchtige Theater der Diözesaner. Schon während der Probe strömten die Zuhörer in die Veranstaltungsstätten. An eines mussten sich die Musiker dann allerdings erst gewöhnen: Ganz egal, was auf dem Plakat oder im Programmheft steht, Konzertbeginn ist erst, wenn der Bürgermeister da ist. Das Programm war von Dirigent Edmund Holzwarth so gewählt, dass eine Vielzahl von Musikrichtungen enthalten war. Neben Stücken von Johann

Strauss auch Pop und Jazz wie „Heal the world“ oder „Sway“. Highlight war allerdings der Auftritt von Pierpaolo Petta, ein sizilianischer Akkordeonsolist, den die Ebersbacher bei zwei seiner eigenen Kompositionen begleiten durften. Als Solist zeigte er sein Können mit einem bunten Medley – unter anderem stimmte das ganze Publikum bei dem Welthit „Volare – Nel blu, dipinto di blu“ mit ein. Nach beiden Konzerten wurde das Orchester zu einem Empfang bei den Stadtverwaltungen eingeladen. Kulturhistorisch hat Sizilien viel zu bieten. Besucht wurden unter anderem die Kathedrale von Catania, das Amphitheater in Taormina mit seinem grandiosen Ausblick auf den Ätna und die Isola Bella, die verträumten Gassen und die Kathedrale von Cefalu…Der Ätna, weithin sichtbares Wahrzeichen von Sizilien, zeigte sich sehr winterlich. Wohl dem, der warme Kleidung und eine Sonnenbrille dabei hatte, denn in knapp 2000 Meter Höhe herrschten Schnee, Wind und Nebel. Auch das Kulinarische ist nicht zu kurz gekommen. Sizilianer wissen, was schmeckt (und die Schwaben jetzt auch): Büffet auf dem Bio-Hof, Schiacciata catanese beim Picknick und ein Vier-Gänge-Menü am letzten Abend im Valle Himara. Hungrig ist niemand geblieben … und durstig auch nicht angesichts des hervorragenden Weines und frisch gepresstem Blutorangensaft. Und Grappa und Limoncello gehören natürlich auch zu jeder vollständigen Mahlzeit. Annette Blessing / Franz Hummel Homepage: http://www.aoe-ev.de/

Stadt Ludwigsburg ehrt Wolfgang Matt Alljährlich ehrt die Stadt Ludwigsburg Personen und Institutionen, die im Bereich Kunst und Kultur besondere Verdienste erworben haben. Dieses Jahr wurde Wolfgang Matt von der Harmonika-Gemeinschaft Ludwigsburg (HGL) geehrt.

Wolfgang Matt begann 1969 als 9-jähriger Spieler im Schülerorchester und ist seit vielen Jahren Spieler des ersten Orchesters und dank seines spielerischen Könnens in allen Stimmen sowie am Elektronium einsetzbar. Seit Jahren dirigiert er zudem das zweite Akkordeonorchester des Vereins, das sich auf Medleys weltbekannter Musicals über spritzige lateinamerikanische Rhythmen bis hin zu Pop-Klassikern spezialisiert hat. Seit 1991 ist er im Vereinsausschuss aktiv, später wurde er musikalischer Vorstand mit der Aufgabe, musikalische Aktivitäten zu koordinieren. Auf Bezirksebene ist er 2. Vorsitzender des Bezirks StuttgartLudwigsburg des DHV. Dank seiner musikalischen und persönlichen Kompetenzen wurden in der HGL besondere Konzerte, Konzertreihen wie das „Kaleidoskop“ und Themenabende wie die „Musikalische Kriminacht“ sowie schulische Kooperationen umgesetzt. Durch seine Liebe zur Musik und die Präzision bei der Probenarbeit erreicht er bei den Spielern des zweiten Akkordeonorchesters seit Jahren Bestleistungen.

Sizilien war eine (Konzert-)Reise wert: Das Akkordeon-Orchester Ebersbach auf dem Domplatz von Syrakus. Foto: Erhard Schwenk

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Wolfgang Matt wurde von der Stadt ­Ludwigsburg für seine Verdienste in ­Sachen Kunst und Kultur ausgezeichnet.

Der Lohn sind gute Platzierungen bei Wettbewerben auf Bezirks- sowie internationaler Ebene. Vom DHV sowie der HGL wurde er mehrfach geehrt. ­Barbara Meißner Homepage des Vereins: www.hgl-online.de

Seit 50 Jahren halten sie ihrem Verein die Treue Begeisterndes Konzert und hohe Ehrungen in Helmsheim

Was für ein Ritterschlag für die Musiker der Harmonika-Freunde Helmsheim und ihre Darbietung auf der Bühne: Schon nach wenigen Minuten gab es donnernden Applaus für die gekonnte Liedauswahl und ihre Präsentation. Nach nicht mal einer halben Stunde Konzert sangen die ersten Begeisterten im Publikum mit. „Viva espana“ tönte es aus vielen Kehlen und die Akkordeonklänge dazu sorgten für ein grandioses Klangbild. „Orchesterklang trifft Chorgesang“ lautete das vielversprechende Motto des Frühjahrskonzerts der Harmonika-Freunde Helmsheim. Rund 250 Besucher zeugten von der Beliebtheit und Akzeptanz des Vereins mit seinem sehr engagierten Vorsitzenden Klaus Huber. Der spielte nicht nur im 1. Orchester tatkräftig mit, sondern leitete auch das höchst musikalische Ehemaligenorchester, das unter anderem mit „Tour des Chansons“ einen tollen Einstieg in den konzertanten Abend bot. Mit dem flotten „Open up“ von Jürgen Schmieder stellte sich das Jugendorchester unter der Leitung von Steffen

Huber vor. Direkt unter die Haut ging hernach „The Ballad of love“ von HansGünter Heumann. Dieses Stück war ein tolles Erlebnis für die Aktiven ebenso wie für die Zuhörer. Überaus gelungen war der kurze gemeinsame Auftritt der Jugend mit dem 1. Orchester und der Darbietung von „Rock it“ und „Boogie girls and rockin’ boys“. „140 Jahre zwischen Tradition und Gegenwart“: Vor diesem Hintergrund begeht der Helmsheimer Gesangverein (GV) „Liederkranz“ in diesem Jahr seinen Geburtstag und ließ es sich nicht nehmen, den Chorgesang beizusteuern. Gewaltig erklang unter anderem Giuseppe Verdis Oper „Nabucco“ aus geschulten Sängerkehlen. Als „akribischer Arbeiter am Dirigentenstab“ wurde Jens Rützler von der charmanten Moderatorin Caroline Sondermann vorgestellt, und die Leitung des 1. Orchesters des Gastgebervereins ist ihm tatsächlich ein augenscheinliches Vergnügen, ließ sich beim Auftritt der erfahrenen Musiker feststellen. Leidenschaftlich entführte das Ensemble mit „Rhapsodia Andalusia“ in spanische Gefilde mit flimmernder Luft und Meersalzgeruch in der Nase. Verschiedenste Stilrichtungen vereinte sodann das „Concerto D´Amore“ in sich, bevor es feurig zum „Rojo Tango“ mit starken Rhythmen und dramatischen Melodien weiterging. Gänsehaut gab es dann zweifelsohne zum Ende des Konzerts: „Conquest of paradise“ von Vangelis ist nicht umsonst ein Welthit seit vielen Jahren. Interpretiert von den Akkordeonspielern und gesungen von den LiederkranzAktiven ging zum Ende das Motto

„Orchesterklang trifft Chorgesang“ noch einmal komplett auf. Für zwei hochkarätige Ehrungen nutzten die Harmonika-Freunde den festlichen Rahmen des Konzerts. DHVBezirksvorsitzender Gerhard Girrbach zeichnete zwei langjährige Aktive des Vereins aus. Werner Huber wurde für 50 Jahre aktive Vereinsmitgliedschaft geehrt. Für ebenfalls fünf Jahrzehnte aktive Mitgliedschaft sowie zusätzlich 50 Jahre Vorstandschaft Zugehörigkeit erhielt Klara Stein die Ehrenamtstrophäe. Nathalie Nees

Strebsame Teilnehmer bestehen C1 - Lehrgang Der DHV veranstaltete für den süddeutschen Raum einen C1-Lehrgang an der Musikschule App in Isny im Allgäu. Im Februar 2018 begann die erste Arbeitsphase mit den Dozenten Hans Bogner und Susanne App. In der ersten Phase wurden bereits die Partituren kennengelernt, neue Lernziele in der Harmonielehre gesteckt, und auch als Dirigent durften die Teilnehmer sich beweisen. Bereits einen Monat später durften die Teilnehmer in der zweiten Arbeitsphase ihr Können in der Abschlussprüfung beweisen. Der recht umfangreiche Lehrstoff wurde dank strebsamer Teilnehmer von den Prüflingen gut erarbeitet, so dass Georg Penz als DHVVertreter allen sieben Teilnehmern die Urkunden ausgeben konnte. Die strahlenden Kursteilnehmer stellten sich nach der Prüfung dem Fotografen. Mit

Ehrungen bei den Harmonika-Freunden Helmsheim (von links): Vorsitzender Klaus Huber, die Geehrten Klara Stein und Werner Huber sowie Bezirksvorsitzender Gerhard Girrbach. Foto: Nathalie Nees


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dabei waren: Manuela Weidner, Iris Gorgos, Lena Enderle, Paula Müller, Katrin Horlacher, Anita Engelhard, Julian-André Dürr.

Unerwarteter Ehrungs­ reigen für Günther Stoll HHC Nufringen feiert seinen Dirigenten, der seit 50 Jahren den Takt vorgibt

Es war ein aussergewöhnliches Frühjahrskonzert, das der HandharmonikaClub Nufringen in diesem Jahr auf die Beine gestellt hatte – und dass die „Melodien aus aller Welt“ unter einem besonderen Stern standen, hatte auch einen guten Grund: Günther Stoll feierte sein 50-jähriges Jubiläum als Dirigent. Nach seinen eigenen Worten „völlig aus dem Häuschen“ geriet Stoll angesichts des unerwartet großen Ehrungsreigens, mit dem seine großen Verdienste, nicht nur als Dirigent, sondern auch als Ausbilder und musikalischer Leiter gewürdigt wurden: Die goldene Dirigentennadel „50“ heftete ihm Jochen Haußmann, der Präsident des Deutschen Harmonika-Verbandes, ans Revers: „Sie begeistern die jungen und junggebliebenen Menschen und zwar nicht nur für die Musik, sondern auch fürs Ehrenamt“, lobte Haußmann den Jubilar für dessen Engagement in Verein und Verband. Fünf Jahrzehnte als Dirigent bei einem Verein, das sei ­etwas Besonderes. Gold von den Verbänden Auch vom Deutschen Akkordeonlehrer-Verband gab es die Ehrennadel in Gold. Diese überreichte Volker Rausenberger, der Vorsitzende des

baden-württembergischen Landesverbandes, der dem Jubilar mit Michel Godards „Le Sonnet Oublié“ auch noch ein Ständchen spielte. Keine Nadel, sondern die Verdienstmedaille der Gemeinde Nufringen gab es zudem aus den Händen von Ingolf Welte: „Sie haben Geschichte geschrieben“, betonte der Bürgermeister, und zwar nicht nur in der Gemeinde, sondern auch in den Herzen der vielen Kinder, die er unterrichtet habe. Was ihn in all den Jahren in Nufringen gehalten habe, hatte die Vorsitzende des Clubs, Barbara Winterhalter, bei einem kleinen Bühnen-Interview gefragt. „D‘Leut“, lautete Stolls kurze Antwort. Der Nufringer HHC, in dem er als 16-Jähriger die Leitung des Jugendorchesters übernommen hatte, sei immer sein „ Anker“ gewesen. Und sein Antrieb? „Ich wollte immer zeigen, dass das Akkordeon ein Instrument ist, mit dem man tolle Musik machen kann.“

Buntes Melodien-Feuerwerk Und genau das haben die fünf Orchester des HHC mit ihren über 70 Aktiven auch an diesem speziellen Abend wieder unter Beweis gestellt. Denn auch wenn Günther Stoll im Mittelpunkt stand, die Hauptrolle hatte ohne Zweifel die Musik inne: mal temporeich, mal gefühlvoll, mal swingend und mal Rock pur. Ein buntes Programm hatte Stoll zusammengestellt, bei dem sich die Vielseitigkeit des Instruments voll entfaltete – begleitet von den drei erstklassigen Profimusikern Steffen Münster an der Gitarre, Florian Lipphardt am Piano und Sebastian Brauchle am Schlagzeug. Von volkstümlichen Stücken wie der Polka „Böhmischer Tanz“, die die Hobbygruppe spielte, über Film-Melodien wie „Eye oft the Tiger“ oder „Lady Marmalade“, bei denen das Zweite Orchester in die Tasten griff, bis hin zu aktuellen Pop-Songs wie Aviciis „Hey Brother“, bei dem sich die Teenies mächtig ins Zeug legten, reichte das

Schon der Auftakt des Konzerts war ­besonders: Für ­Günther Stoll ging es durch ein ­applaudierendes Spalier in Richtung Bühne. Foto: Käthe Rueß

Günther Stoll in Aktion: Mit einem großen Jubiläumskonzert feierte der HHC Nufringen ­seinen Dirigenten. Foto: Käthe Rueß

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Repertoire. Den Anfang machte der jüngste Musikernachwuchs im wahrsten Sinne des Wortes „Mit Pfiff “ und der entsprechenden Unterstützung des Publikums, das natürlich dirigiert von Stoll selbigen an den passenden Stellen beisteuerte. Nach der Konzertpause gab es beim Auftritt des großen Ersten Orchesters unter anderem eine echte Premiere: „Don‘t know much“, dessen Duett-Interpretation von Linda Ronstadt und Aaron Neville am bekanntesten ist, erklang erstmals in einer eigens für Akkordeonorchester arrangierten Version. Die habe ihm sein guter Freund Wolfgang Ruß geschrieben, verriet Stoll, der, wie immer, leidenschaftlich dirigierte. So verwunderte der letzte Titel auf der offiziellen Setlist – zwei Zugaben nach stehenden Ovationen folgten – keinesfalls: Denn was passt bei einem Menschen, der seine Musik liebt und diese laut Volker Rausenberger „von Kopf bis Fuß, mit Hand und Herz“ lebt, besser, als die Rockballade „Music“ von John Miles? „Music was my first love“ lautet dort die erste Zeile des Songs, in dem er die immerwährende Liebe zur Musik besingt… Käthe Rueß

Klaus Strauß 40 Jahre, Klaus Klein 70 Jahre aktiv im Verein dabei Besondere Ehrungen beim Harmonika-Orchester-Schopfheim 1930

Das Jahreskonzert nahm das Harmonika-Orchester-Schopfheim 1930 zum Anlass, zwei besondere Ehrungen durchzuführen und die Verdienste von Klaus und Klaus zu würdigen. Klaus Strauß, aktuell 1. Vorsitzender des Vereins, wurde für über 40 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit im Harmonika-Orchester-Schopfheim 1930 geehrt. Mit 26 Jahren war er bereits als Schriftführer tätig und ist bis heute in der Vorstandschaft aktiv. Das Amt des Schriftführers hat Klaus Strauß 24 Jahre lang bekleidet. Dabei haben ihn insbesondere seine humorvollen Jahresberichte, das Verfassen von Einladungen sowie die Pressearbeit ausgezeichnet. Direkt im Anschluss zur Tätigkeit als Schriftführer ist Klaus zum ersten Vorstand aufgestiegen. Dieses Amt übt er nun schon seit 20 Jahren aus.

Harmonika-Orchester Schopfheim 1930 etwas ganz Besonderes. Diese Ehrung wurde innerhalb des Vereins zum ersten Mal vorgenommen. Birgit Preuß

Akkordeonspielen prägt und hält zusammen Die Accordeon-Freunde Kraichgau wurden vor 50 Jahren gegründet Ehrenvolle Auszeichnungen beim Harmonika-Orchester Schopfheim: Links Klaus Strauß, rechts Klaus Klein. Foto: Birgit Preuß

Einen Verein an der Spitze zu leiten, heißt, Verantwortung zu übernehmen und dabei sehr viel Zeit zu investieren. Klaus Strauß macht dies noch immer mit voller Hingabe und Begeisterung. Er organisiert Ausflüge und Wanderungen, zeigt stets vollen Einsatz bei allen Anlässen und Konzertbesuchen, und sorgt stets mit einem gefüllten Schokoglas für süße Aufmunterung bei der Jugend und dem Orchester. Sein Blick richtet sich aber auch immer in die Zukunft. So ist dem Orchester schon jetzt zu seinem 90. Jubiläum im Jahre 2020 ein Auftritt auf der „First Class Seebühne“ an der Landesgartenschau in Überlingen am Bodensee sicher. Klaus Klein wurde für 70 Jahre aktive Mitgliedschaft geehrt. Er war mit 13 Jahren in den Verein eingetreten und ist nunmehr seit 70 Jahren aktiv. Während dieser Zeit hat Klaus Klein viel geleistet und erlebt. So organisierte er beispielsweise Silvesterbälle, für die er sehr viel Zeit investierte. Er war 18 Jahre lang Vorstandsmitglied und sechs Jahre lang Kassenprüfer. Lange Zeit, auch heute noch, zeigt(e) er Einsatz für die Konzerttombola. Nicht zuletzt konnte man Klaus Klein als Ansager bei vielen Konzerten erleben. Vor 35 Jahren wurde mit ihm das Oldie-Orchester gegründet. Bis heute ist er aktiver Spieler in diesem Orchester und sorgt mit bald 84 Jahren für den richtigen Takt am Bass. Seine aktuelle Tätigkeit als Oldie-Sprecher liegt ihm sehr am Herzen. Traditionsgemäß organisiert Klaus Klein die alljährlichen Neujahrshocks der Oldies, auch besucht er noch heute Konzerte befreundeter Vereine. Eine Auszeichnung für 70 Jahre aktive Mitgliedschaft ist auch für das

„Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu bereiten.“ Das betonte Bürgermeister Ulrich Hintermayer beim Jubiläumskonzert der Accordeon-Freunde Kraichgau und zitierte damit den Philosophen Aristoteles. „Sie sind kein bisschen müde geworden in den 50 Jahren Ihres Bestehens, und Sie bereiten uns mit Ihrer Musik stets viel Freude“, so der Rathauschef weiter. Dies bewiesen die AccordeonFreunde bei ihrem Jubiläumskonzert auch mit ihrem umfangreichen Programm, bei dem sie schwierige Stücke zu meistern hatten. Doch Dirigent Daniel Hennigs hatte die Musikerinnen und Musiker gut vorbereitet, so dass das Konzert ein Genuss wurde. Am Ende applaudierten die zahlreichen Zuhörer im Stehen. „Das Erste Orchester bietet eine große Klangvielfalt durch seine außergewöhnliche Besetzung“, schätzen Musikfreunde. Eine Schlagwerkgruppe mit Schlagzeug, Pauken und Perkussion sorgt für mitreißenden Drive und besondere Klangvarianten – dazu noch EGitarre und E-Bass, die die Tasteninstrumente unterstützen und ergänzen. Die Ouvertüre zur „Feuerwerksmusik“

Ehrungen beim Jubiläumskonzert der ­Accordeon-Freunde Kraichgau: Vorsitzender Michael Seifried, die Geehrten Hans Beck und Hartmut Jenner sowie DHV-Landes­ präsident Manfred Kappler.


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Die Accordeon-Freunde Kraichgau bei ihrem Jubiläumskonzert, links im Bild das Trompetenensemble Michael Werner, das dabei ebenfalls mitwirkte.

von Georg Friedrich Händel wurde zusammen mit dem Trompetentrio Michael Werner zum festlichen Auftakt. Mit dem zweiten Stück wartete eine Herausforderung in Form der „Ballett-Suite“ op. 42 von Hans Brehme für Akkordeonorchester in vier Sätzen. Es gelang den Musikern mit großer Stilsicherheit, die Charakteristika der Sätze Marsch, Tango, Intermezzo und Tarantella herauszuarbeiten. Der Frühlingsstimmen-Walzer von Johann Strauß reizte so zum Tanzen, doch man musste sich auf seinen Stuhl in den Reihen beschränken und konnte nur mit dem Körper mitschwingen sowie mit den Füßen wippen. Mit „La vie en rose“ und mit einem Lydie-Auvray-Potpourri kam durch den Akkordeonklang französisches Flair in die Halle. Beim Medley aus „Miss Saigon“ und beim Hauptthema aus „Star Wars“ bewiesen die Akkordeonspieler in besonderer Weise ihr musikalisches Können. Melanie Müßig begeisterte mit ihrem ausdrucksstarken Sologesang bei „La vie en rose“ von Edith Piaf, und Uli Häfele wagte sich mit dem Orchester als Rückhalt an die Arie „Nessum dorma“ aus der Oper „Turandot“ von Giacomo Puccini, wofür er riesigen Beifall erhielt. DHV -Landespräsident Manfred Kappler und Vorsitzender Michael Seifried ehrten zudem Mitglieder für langjährige Treue. „ Akkordeonspielen prägt und hält zusammen“, stellte Kappler fest. Unter anderem ehrten die beiden auch zwei Gründungsmitglieder, die über 50 Jahre hinweg die Geschicke der Accordeon-Freunde Kraichgau geprägt

und gesteuert haben: Hans Beck und Hartmut Jenner. Martin Stock

DHV-Landesverband Baden Württemberg Vertreten durch: Manfred Kappler Rudolf Maschke Platz 6 D-78647 Trossingen Tel.: +49 (0)7425 / 95 992 21 E-Mail: landesverband-bw@dhv-ev.de

Bayern 90 Jahre Leidenschaftund Begeisterung für das Akkordeon Eine Münchner Vereinsgeschichte

1927: Die Weimarer Republik befindet sich in diesem Jahr in einer Phase von Stabilität und wirtschaftlicher Erholung. Volksfeste, sportliche Aktivitäten und die lokale Gemeinschaft prägen den Alltag Vieler. Das Aufatmen der Gesellschaft erfasst Kultur und Musik. In der Münchner Gaststätte „Bauerngirgl“ (heute „Peaches“) im Stadtteil Neuhausen entsteht aus Leidenschaft und Begeisterung für das Akkordeon ein Verein unter dem

damaligen Namen Handharmonika Club Neuhausen. Erste Konzerte finden in umliegenden Gaststätten statt, doch nach und nach wird auf größere Konzertsäle ausgewichen. Die Geschichte der Akkordeonorchester München e. V. beginnt. 2017: Unermessliche Möglichkeiten charakterisieren das Leben, insbesondere jüngerer Generationen. Facebook, WhatsApp, Twitter und Instagram sind für viele nicht mehr wegzudenken. Das Musikvideo „Sandstorm“ des Quintetts der Akkordeonorchester München hat auf YouTube über eine Million Klicks. Im Herkulessaal der Münchner Residenz – dem zweitgrößten Konzertsaal Münchens – ertönt aus Leidenschaft und Begeisterung für das Akkordeon Musik. Eine Musik, deren Grundstein vor 90 Jahren gelegt wurde und deren Klang noch heute Menschen miteinander verbindet. Am 25. November feiern die drei Akkordeonorchester und das Quintett des Vereins gemeinsam mit über 1200 treuen Zuhörern das 90-jährige Bestehen der Akkordeonorchester München. Sie sind damit einer der ältesten Akkordeonvereine Deutschlands und sogar der älteste Akkordeonclub in Bayern. Inspirierende „Funkensprüher“ 90 Jahre liegen zwischen den beiden Ereignissen. Und auch wenn deren Ursprung und Antrieb aus der Leidenschaft und Begeisterung für das Akkordeon herrühren, so ist wohl das entscheidende, dass der Funke überspringt und immer weitergetragen wird – Jahr um Jahr, Generation um Generation.

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Alle Aktiven der Akkordeonorchester München auf einem Bild vereint. Der Verein besteht seit 90 Jahren und ist der älteste Akkordeonclub Bayerns.

Ein Verein braucht „Funkensprüher“. Die Akkordeonorchester München können sich glücklich schätzen, dass sie mehrere dieser inspirierenden Menschen in ihren Reihen hatten und haben. Der bekannte Volksmusiker Franz Holzfurtner (Gründer und Dirigent von 1927 bis 1966), Eugen Riß als langjähriger Vorstand, Elli Burger (1970 – 1986), Josef Dichtl (1986 – 2014) als musikalische Leiter sowie Helga Mayer (1986 – 2016) als langjährige Dirigentin des Jugendorchesters sind Namen, die auf alle Zeiten mit dem Verein verbunden sind. Jeder Einzelne von ihnen erweckte auf seine Art die Akkordeonmusik zum Leben und formte damit auf unwiderrufliche Weise den Verein und seine Musik. Stefan Fußeder als aktueller Dirigent und musikalische Gesamtleitung verkörpert sowohl den Fortschritt der Akkordeonorchester München als auch ihre Beständigkeit. Gemeinsam mit der Vorstandschaft sowie den Spielerinnen und Spielern meistert er diesen Spagat hervorragend. Erfolge wie der zweite Platz beim World Music Festival 2016 in Innsbruck und ein ausverkauftes Jubiläumskonzert im Herkulessaal sind Ansporn für den Verein, die Akkordeonmusik zwischen Modernisierung und Tradition am Leben zu erhalten. Vielleicht ist es genau diese Mischung aus traditioneller und zeitgenössischer Akkordeonmusik, die jedes Jahr Hunderte von Zuhörern in die Konzerte der Akkordeonorchester München führt. Zudem bereichern

jährlich wechselnde Gastgruppen das Klangspektrum. Aus einem immer größeren Repertoire, welches sowohl Originalkompositionen als auch Bearbeitungen aus verschiedenen Stilrichtungen enthält, wird immer wieder aufs Neue ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Für das Jubiläumskonzert zum 90-jährigen Bestehen wurde das Publikum als Dank für die jahrelange Treue in die Programmauswahl mit einbezogen. Dadurch enthielt es einige Highlights und Publikumslieblinge der letzten Jahrzehnte, wie beispielsweise Rossinis Ouvertüre zu „Die Italienerin in Algier“ oder die Filmmusik aus „Fluch der Karibik“. Als Präsident des Landesverbandes Bayern des DHV lobte Georg Hettmann die Wandelfähigkeit des Vereins sowie die Menschen, insbesondere Dirigenten und Vorstandschaft, welche hierfür maßgeblich verantwortlich sind. Ebenso übermittelte er Glückwünsche von DHV-Präsident Jochen Haußmann. Beste Rahmenbedingungen Dank immer neuer „Funkensprüher“ kann man sich bereits jetzt auf die kommenden Jahre der Akkordeonorchester München freuen. Seit 2017 sind Katrin Straub und Christoph Eger frisch in der Vorstandschaft vertreten und lösen damit nach über 15 Jahren Christian Schulze als ersten und Helga Engel als zweiten Vorstand ab; Katrin übernahm zudem 2016 die Leitung des Jugendorchesters.

Solange es Menschen gibt, die ihre Leidenschaft und Begeisterung für das Akkordeon nicht nur musikalisch ausdrücken, werden auch die Akkordeonorchester München Bestand haben. Durch ihr Engagement, ihre Impulse für Veränderungen und ihre Geduld schaffen sie die besten Rahmenbedingungen für all die großen und kleinen „Funken“ der Akkordeonmusik. Carolin Bieger Auf der Homepage www.akkordeonorchester-muenchen.de. finden Interessierte weitere Details zur Historie des Vereins sowie aktuelle Infos und Termine. Ebenso ist der Verein auf YouTube und Facebook vertreten. Der Verein freut sich über fachlichen Austausch, Anregungen, Kritik und Lob. Das nächste Jahreskonzert findet am Samstag, 24. November, um 14.30 Uhr im Herkulessaal der Residenz in München statt. Der Kartenvorverkauf beginnt im Oktober 2018.

Gold und Bronze für langjähriges Engagement Birgit Kramer und Ferdinand Gössnitzer geehrt

Beim jüngsten Galakonzert des Akkordeonensembles Roland Gössnitzer & Sextett in Schwabach sorgte Ensembleleiter Roland Gössnitzer für eine Überraschung, indem er die Grüße des Deutschen Harmonika-Verbandes (DHV) überbrachte, namentlich für den Bezirk Franken und dessen Vorsitzenden Enrico Popp, und Stimmführerin Birgit Kramer mit Urkunde und Ehrennadel in Gold für 30 Jahre Akkordeonspiel auszeichnete. Seinem Sohn


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Ferdinand Gössnitzer – der durch launige Moderation die Zuhörer mit vielen Informationen zu den Komponisten, Werken und der zugehörigen Zeitgeschichte versorgte – überreichte er die Ehrennadel in Bronze für zehn Jahre ehrenamtliche Tätigkeit als Moderator für das Akkordeon-Ensemble. Das Bild zeigt von links Birgit Kramer, Roland Gössnitzer und Ferdinand Gössnitzer. Foto: Ingo Kramer

DHV-Landesverband Bayern Vertreten durch: Georg Hettmann Birkenstraße 43 85452 Moosinning Tel.: +49 (0) 81 23 / 988 97 80 E-Mail: Georg.Hettmann@t-online.de

Berlin

DHV-Landesverband Berlin Vertreten durch: Detlev Quaas Neuköllner Straße 213 12357 Berlin Tel. +49 (0) 30 6617898 E-Mail: detlev.quaas@dhvberlin.de

Brandenburg Ein Jubiläum: Die 20. ­Akkordeontage in Rheinsberg Lebendiger musikalischer Austausch in historischem Schlossambiente

Dass das Akkordeon alles andere ist als eine lästige Plage, beweisen unter anderem die Akkordeontage in Rheinsberg. Hier entlocken die Musiker dem Instrument alles, was zwischen Tango und Musette, Klassik und Rock passt.

Diesmal gab es ein Jubiläum zu feiern. Zum 20. Mal trafen sich im historischen Schlossambiente am Grienericksee jugendliche und erwachsene Akkordeonisten – Schüler, Studenten, Lehrer, Orchesterspieler und Dirigenten. Drei Tage lang, regelmäßig im Februar, wird in der Kammerakademie gemeinsam musiziert und voneinander gelernt. Die Stücke werden in Einzelseminaren oder im Orchester einstudiert und gefestigt. Seit 20 Jahren treffen hier in der Kammerakademie Akkordeonisten mit klassischer Ausbildung auf Laien. Die einen haben das Instrument von frühester Kindheit an ganz selbstverständlich erlernt, die anderen es erst vor einigen Jahren für sich entdeckt. Die gemeinsame Sprache Musik schafft eine Verständigung, die sich nicht um Grenzen und Trennendes schert, dafür aber einen lebendigen Austausch ermöglicht. Durch Improvisationstalent, Spontaneität und Spaß am gemeinsamen Spiel entsteht etwas Neues, bis jetzt noch nicht Gehörtes. Organisiert werden die Rheinsberger Akkordeontage vom Deutschen Harmonika-Verband. Viele der Teilnehmer kommen jedes Jahr wieder. Dadurch entsteht eine familiäre Atmosphäre, die von allen geschätzt wird. Zum Beispiel Josie Schneider aus Cottbus: „Mir gefällt es gut, dass ich in Rheinsberg oft die gleichen Leute wieder treffe wie im vergangenen Jahr.“ Die 22-Jährige nahm 2008 zum ersten Mal an den Akkordeontagen teil. Vivaldi mag sie sehr gerne, und Bach findet sie sowieso schön. Inzwischen studiert sie an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar. Ihr Berufswunsch: Akkordeonlehrerin. Mit ihrer Kommilitonin Svenja Kuhn, Piano, gab sie am ersten Abend ein Konzert. Mit Stücken von Johann Sebastian Bach, Vagn Holmboe oder Oliver Messiaen brachen die beiden jungen Frauen musikalisch aus gewohnten Tonmustern aus, um ihnen dennoch treu zu bleiben. Dabei steckten sie das Publikum mit Unbeschwertheit und Spielfreude an und vermittelten, welches Glück es sein kann, gemeinsam zu musizieren und dabei aufeinander zu hören. Für Gabi Streitz hingegen war die Veranstaltung in Rheinsberg eine Premiere. Die Grundschullehrerin aus Schöneiche „spielt schon ewig Akkordeon“, sagt sie. Unterricht nimmt sie bei Birgit Heilemann. Diese hat sie auch überredet, nach Rheinsberg

Zwei begeisterte und begeisternde Teilnehmerinnen in Rheinsberg: Svenja Kuhn (links) und Josie Schneider (rechts).

mitzukommen. „ Am Anfang hatte ich Angst, dass ich das nicht packe. Aber das war völlig unbegründet.“ Gabi Streitz hat es genossen, sich drei Tage lang ausschließlich mit ihrem Instrument zu beschäftigen und mit anderen Musik machen zu können. Im nächsten Jahr will sie wiederkommen. Wie manche Teilnehmer gehören auch die Dozenten schon zur „ Akkordeontage-Familie“. Der international bekannte Komponist und Pädagoge Lars Holm ist fast von Anfang an Dozent für den Einzelunterricht. HansGünther Kölz betreut das Orchester. Kölz begeistert für die ganze Vielfalt von Stilen, die er lehrt: Jazz, Varieté, bis hin zur Klassik. Schon fast Tradition ist auch ein abendliches Konzert, bei dem beiden Dozenten gemeinsam musizieren. Zuschauer aus Rheinsberg und Umgebung oder Angehörige von Workshop-Teilnehmern sind dabei stets willkommen. Claudia Baradoy

DHV-Landesverband Brandenburg Vertreten durch: Volker Gerlich Schwanstraße 2 03046 Cottbus Tel. +49 (0) 151 / 24 22 1234 E-Mail: volker.gerlich@gmx.de

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Horner Freiheit, Am Gojenboom 46, 22111 Hamburg. Willkommen sind alle, die Spaß daran haben, bei HansGünther Kölz neue Literatur kennen zu lernen und Tipps und Tricks aus erster Hand bekommen wollen. Spieler jeden Alters, Dirigenten und Musiklehrer sind eingeladen. Nähere Infos finden sich auf der Homepage www.dhv-hamburg.de – Hier kann man sich auch online anmelden.

Das Bremer Akkordeon-Ensemble. Foto: Ute Repty

Bremen Vier Monate für ein neues Konzertprogramm Nach dem letzten Konzert der Reihe „ … von Bach inspiriert“ Mitte Januar im Bremer Dom fand am 5. Mai im „Haus im Park“ das nächste Jahreskonzert des Bremer Akkordeon-Ensembles statt. In den vier vorherigen Monaten hat das Ensemble eine schwierige Probenzeit eindrucksvoll meistern können. Die Grippewelle schlug voll zu, und somit wurden sehr viele zusätzliche Wochenendproben abgehalten, doch damit war das Konzertprogramm gesichert. Aus dem vorherigen Bachprogramm wurde das „Präludium Es-Dur, BWM 552a“ nochmals auf die Bühne gebracht. Peter Zanetti glänzte solistisch mit der „Passacagia“ von Nikolai Tschaikin. Mit der „Sinfonischen Suite“ von Wolfgang Jacobi sowie „Oblivion“ und „Revirado“ von Astor Piazzolla bekam das Publikum an diesem Maitag einen tollen Querschnitt zu hören. Nach der Pause durften sich die Gäste an dem „ Alla Marcia“ aus der Karelia Suite von Sibelius erfreuen. Aber das Ensemble hatte noch einen Leckerbissen im Programm. Mit „Scaramouche“ von Darius Milhaud, welches von Peter Zanetti für das Bremer Akkordeon-Ensemble bearbeitet wurde, bekam das Publikum drei vollkommen unterschiedliche Sätze „Vif “, „Modéré“ und „Brazileira“ geboten. Das Ensemble hatte sichtlich Spaß und eine unheimliche Spielfreude an diesem Stück.

Da das Bremer Akkordeon-Ensemble auch viel mit Heinz Ehme zusammengearbeitet hat, durften natürlich zwei Stücke von ihm nicht fehlen. Mit „Valse Roulette“ und dem „Black-Bolero“ wurde Heinz Ehme gedacht. Zum Abschluss legten die Spieler noch einmal zu. Mit der „Komödianten Suite“ von Dimitri Kabalewski konnte das Ensemble ein weiteres Mal eindrucksvoll beweisen, was mit dem Akkordeon alles möglich ist. Das Publikum dankte mit langanhaltendem Applaus. Birgit Pedotti

DHV-Landesverband Hamburg Vertreten durch: Dr. Marcus Tiedemann Bärenallee 12 22041 Hamburg Tel. +49 (0) 40 / 21902373 E-Mail: landesverband-hh@dhv-ev.de

Hessen Großer Auftritt von A-Train vor Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Bad Homburg stand drei Tage lang im Zentrum der bundesdeutschen Amateurmusik

DHV-Landesverband Bremen Vertreten durch: Birgit Pedotti Kiebitzweg 13 27809 Lemwerder Tel. +49 (0) 421 / 45 21 45 Mobil: 0176 / 7212 1136 E-Mail: DHV-Bremen@swbmail.de

Hamburg „Mach mit zum 8.“ Orchester-Workshop mit Hans-Günther Kölz Der DHV -Landesverband Hamburg lädt ein zu einem Orchester-Workshop mit Hans-Günther Kölz. Termin: Am 8./9. September im Stadtteilhaus

Grosse Ehre für A-Train, die LandesAkkordeon-Bigband Hessen: Am Sonntag, 11. März, wurden in Bad Homburg (Hessen) die Zelter- beziehungsweise Pro-Musica-Plakette durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehen. Der Festakt im Rahmen der Tage der Chor- und Orchestermusik wurde auch von A-Train unter der Leitung von Wolfgang Ruß musikalisch umrahmt. Den hochkarätigen musikalischen Auszeichnungen entsprechend, war auch die musikalische Umrahmung des Festaktes diesem Ereignis angepasst: Das Orchester der TU Darmstadt, der Jugendchor Hochtaunus, das Ensemble Vocapella Limburg sowie A-Train, die Landes-Akkordeon-Bigband Hessen, alles namhafte Formationen, gestalteten einen Festakt, der einerseits würdevoll und andererseits von einer besonderen Herzlichkeit geprägt war, nicht


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Der Shanty-Chor Oberursel: Akkordeons ­gehören einfach dazu. Foto: Thomas Fink

A-Train, die Landes-Akkordeon-Bigband Hessen unter Wolfgang Ruß, bei ihrem Auftritt in Bad Homburg vor Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Foto: Thomas Fink

Das Ensemble „Accordéon à la carte“ bei seinem Auftritt während der „Nacht der Musik“. Foto: Corinna Probst

zuletzt durch die lockere Moderation von Lorenz Overbeck, dem Geschäftsführer der veranstaltenden Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände (BDO). A-Train selbst überzeugte mit drei Arrangements aus der Feder von Wolfang Ruß: L-O-V-E, Mack the Knife und New York, New York. Das Publikum quittierte den Auftritt mit lang anhaltendem Applaus. „Musik verbindet“ In seiner Rede würdigte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besonders den verbindenden Charakter von Musik. „Wenn ein Stück Musik nach langen Proben gelingt, dann stellt sich dieses Gefühl von Einheit wohl ein, das Empfinden, teilzuhaben an einer sinnvollen Ordnung, an Gemeinschaft. Und daraus – wenn’s gut geht – entsteht etwas, das den meisten Menschen ein Grundbedürfnis ist: Harmonie nämlich. Und das ist mehr als ein gutes Gefühl, das ist eine Quelle von Glück. Und wer nach dem Grund fragt, warum in

diesem Land mehr als zwei Millionen Menschen in Chören singen und knapp 1,5 Millionen in Laien-Orchestern musizieren – diese Erfahrung gehört zu den möglichen Antworten“, s­ agte das Staatsoberhaupt. „Arbeit der Amateure nicht weiter erschweren“ Ernst Burgbacher, der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher

Gruppenbild der Präsidenten: Bettina Haußmann und DHV-Präsident Jochen Haußmann, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Ehefrau Elke Büdenbender (von links).

Orchesterverbände (BDO), betonte bei diesem Festakt, dass mit der Verleihung der Zelter- und der Pro Musica-Plakette sowohl die Tradition der Chor- und Orchestermusik in Deutschland als auch die Aktualität ihrer Bedeutung für unser Land gewürdigt werde. Allerdings unterschätze man viel zu oft, welch hohe Bedeutung das Singen im Chor oder das Spielen im Orchester habe. Burgbacher wörtlich: „Wo lernt man besser, dass unterschiedliche Fähigkeiten sich zu einem harmonischen Ganzen vereinen können? Wo lernt man besser, dass das Ganze dann erfolgreich ist, wenn jeder seine individuellen Fähigkeiten möglichst optimal entwickelt, wenn er dazu keine Anstrengungen scheut und dann bereit ist, sich mit anderen abzustimmen?“ Das seien die täglichen Erfahrungen aller Chorsänger und Orchestermusiker. Die Vereine und Verbände hätten für diese Entwicklung eine überragende Bedeutung. Deshalb richtete Burgbacher die Bitte an die Politik, deren Arbeit „nicht weiter zu erschweren“. Mit starkem Beifall wurde Burgbachers Feststellung quittiert: „Was bei der Umsetzung der europäischen Datenschutzrichtlinie an neuen Anforderungen auf die Vereine zukommt, ist für das Ehrenamt schlicht nicht mehr umsetzbar.“ Burgbacher merkte ferner kritisch an: „Wir stellen oft eine zunehmende Konzentration kultureller Einrichtungen in Berlin fest. Lassen Sie es mich drastischer ausdrücken: Das Kulturland Deutschland ist größer als das S-Bahn-Netz von Berlin.“ Gerade auch dies sei der Grund dafür, dass die BDO sehr bewusst an der Entscheidung festhalte, ihre Geschäftsstelle nicht nach Berlin zu verlegen. Unterhaltung auf hohem Niveau Am Abend zuvor war „Musik pur“ in der Bad Homburger Innenstadt angesagt. An elf Spielorten traten 44 Chöre

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AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

Die Teilnehmer des Frankfurter Orchester-Workshops vor der Kunsthalle SCHIRN. Foto: ­Barbara Ungeheuer

und Ensembles, unter anderem auch das Ensemble „ Accordéon à la carte“ auf. Was diese auf die Bühnen brachten, war nicht nur beste Unterhaltung auf sehr hohem Niveau, die Auftritte boten auch einen überzeugenden und authentischen Querschnitt der bundesdeutschen Amateurmusik und zwar in ihrer ganzen Bandbreite: Vom Gospelsong bis zum Shanty, von Gitarren- bis zu Alphornklängen, Salonmusik, Bigband Sound, Jazz, Pop, Mandolinen, Musik mal traditionell, mal modern… eine Vielfalt, die es in sich hatte und das Publikum begeisterte. Wo sonst wird einem so viel unterschiedliche Live-Musik an einem Abend geboten? Es waren gut und gerne 10 000 Menschen, die an diesem Abend zu Fuß oder per Shuttle-Bus zu einem oder auch mehreren Auftrittsorten pilgerten und sich von der Musik, die diesem Abend überall dominierte, mitreißen und mitnehmen ließen. Ein Empfang durch die Stadt Bad Homburg, ein ökumenischer Gottesdienst sowie ein offenes Singen in der Einkaufsmeile waren weitere Höhepunkte dieses Wochenendes. Thomas Fink

Eintauchen ins Orchesterspiel und den Alltag vergessen In Frankfurt fand zum 18. Mal ein Orchester-Workshop statt

Zum 18. Mal fand ein Probenwochenende für Akkordeonorchesterspielerinnen

und -spieler in Frankfurt statt. Die ausgewählte Literatur bot einen großen Querschnitt: vom Tango (Michelangelo 70, A. Piazzolla) bis zum Liebeslied (À Chloris, R. Hahn, arrang. v. M. Laßmann) und vom Präludium (J. S. Bach, arrang. v. U. Halm) bis zum traditionellen afrikanischen Tanz (4. Satz aus der Keniade von F. Dobler). Zwei Dirigenten aus der Region – Stefanie Hazenbiller und Rainer Bittner – haben abwechselnd den Taktstock geschwungen und im Vorfeld die Literatur ausgewählt. Interessant war diese Konstellation deshalb, da damit automatisch der Wechsel auf der Position des Bassspielers verbunden war. Rainer Bittner meinte dazu auf die Nachfrage, was solch ein Wechselspiel von ihm verlange: „Man ist als Dirigent konzentrierter und muss überlegen und entscheiden, was ist wichtig, wo muss punktuell geübt werden und wo kann zum Beispiel mit Bildern gearbeitet werden, um den Spielern die Poesie des Stückes zu vermitteln.“ Wie immer waren die beiden Tage sehr gut von Beate Rettig-Horch und Kurt Kirchhof organisiert, und der inspirierende Ort (die Musikschule liegt in der Kunsthalle SCHIRN, mitten im Zentrum von Frankfurt) tat sein Übriges, das Wochenende „rund“ zu machen. Thomas Barg

Zum Abschluss eine fantastische Präsentation Rund 30 Akkordeonisten/innen nahmen in Korbach an einem Akkordeon-Orchester-Workshop mit Matthias

Hennecke aus Köln teil. Der Dirigent des 1. Kölner Akkordeon-Orchesters erarbeitete mit den begeisterten Spielern und Spielerinnen eigene Kompositionen und Arrangements wie „ Amadeos goes Pop“, „Das Dschungelbuch“, „Forrest Gump Suite“, „Notturno“ (aus: ein Sommernachtstraum), „Omens of Love“ und „Smile“. Nach insgesamt 18 Stunden intensiver Probenarbeit gab das Orchester eine fantastische Abschluss-Präsentation im Bürgerhaus in Korbach ab. Der Dank geht an den Bezirk Hessen Nord des DHV, der diesen Workshop gemeinsam mit dem Akkordeon-Orchester „Diemelspatzen“ aus Korbach angeboten hat.

Workshop mit Matthias Hennecke

Workshop mit Thomas Bauer beim AC Rüsselsheim 1933 Der 1. Akkordeon-Club Rüsselsheim 1933 (ACR) hatte sein Orchester zu einem ganztätigen Orchester-Workshop eingeladen. Die Mitglieder des ersten Orchesters trafen sich, um mit Thomas Bauer, dem Leiter des „Sinfonischen Akkordeon-Orchesters Hessen“, Dirigent und Dozent, zwei Stücke für das anstehende Konzertprogramm einzustudieren. Den Anfang machte „Intercity“ von Adolf Götz. Als zweites Stück wurde die „Werziade“ von Fritz Dobler erarbeitet.

Langgöns: Verdiente Mitglieder geehrt Ein tolles Konzert der Akkordeonfreunde Langgöns und des Sachsenhäuser Akkordeonorchesters zeigte, wie vielfältig dieses Instrument sein kann. Dazu kamen die Ehrungen verdienter Mitglieder, die gleichfalls über den Verein hinaus für das Akkordeon aktiv sind.


AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

Melanie Karl gehört seit 30 Jahren zu den Menschen in der Akkordeonszene, die viel mehr tun als „nur“ Akkordeon zu spielen. Sie spielt seit 30 Jahren in verschiedenen Orchestern und ist auch seit mehr als zehn Jahren in der Landes-Akkordeon-Bigband-Hessen ATrain musikalisch aktiv. Und weil dies alles noch nicht genug ist, ist sie seit 2015 auch Bezirksleiterin Hessen West und seit 2010 Rechnerin des Landesverbandes Hessen. Sabine Keiner-Groß begann vor 40 Jahren im Akkordeonorchester Ulmtal im Lahn-Dill-Kreis und spielt seit 1978 in verschiedenen Orchestern. Während der Ausbildung/Studium zog es sie nach Frankfurt, wo sie 17 Jahre bei Lyra Neuenhain und bis 2015 im Lemptaler Orchester musizierte. Seit 2016 ist sie bei den Akkordeonfreunden Langgöns aktiv. Dennys Mehlmann spielt Akkordeon; egal welche Stimme – auch Solo, spielt Bass, Schlagzeug/ Percussion und ist der Techniker, der auch beim Aufund Abbauen immer dabei ist. Wer ein Orchester leitet und die Situation kennt, wenn ein Bassist oder Schlagzeuger krank ist, der kann den Wert eines solchen Spielers erkennen. Patricia Mehlmann hat die Akkordeonfreunde Langgöns vor 30 Jahren gegründet und leitet das Orchester seit dem ersten Tag. Sie hat das Orchester immer wieder zu Neuem angespornt und sucht immer wieder nach neuen Ideen.

Schittenhelm-Medaille für Bernd Schäfer „40 Jahre Musica Varia, der Fischbachtaler Musikverein“ waren ein schöner Anlass für ein Jubiläumskonzert im altehrwürdigen Kaisersaal des Lichtenberger Schlosses. Viele verschiedene Spielgruppen des Vereins sowie das Ensemble Bellissima des Akkordeonorchesters Eimsbüttel bereiteten dem Publikum im ausverkauften Saal ein spannendes Konzert. Umrahmt von ihren Schülern und Mitspielern wurden zunächst Susanne Schäfer und Bernd Schäfer für 30 beziehungsweise 40 Jahre Dirigat geehrt. Bernd Schäfer, der darüber hinaus für 50 aktive Jahre die Verdienstnadel in Gold erhielt, ist von Beginn an dem Akkordeon nicht nur als Aktiver

Langjährige aktive Musikerinnen und Musiker wurden bei den Akkordeonfreunden ­Langgöns geehrt.

verbunden. Er hat verschiedene Ehrenämter inne und zeichnet im Rahmen der überfachlichen Jugendarbeit für die Gründung der Jugendorchester in Fischbachtal und Roßdorf verantwortlich. Für sein aktives Engagement in allen Bereichen erhielt er von HHV-Präsident Ingolf Schneider die Hermann-Schittenhelm-Medaille.

Großer Ehrungsnachmittag beim 1. Hofheimer Akkordeon- Verein LYRA In einem 125-jährigen Verein kommen schon ein paar Ehrungen zusammen. Da liegt es nahe, den Geehrten eine eigene Vereinsveranstaltung zu widmen. Musikalisch umrahmt vom 1. Orchester, nahmen sowohl der Vorstand des Jubiläumsvereins als auch der DHV die Ehrung von insgesamt 82 Mitgliedern des 1. Hofheimer Akkordeonvereins LYRA vor. Obwohl nicht alle geehrten Mitglieder beim Ehrungsnachmittag anwesend sein konnten, bekamen dort gut 50 Mitglieder ihre Urkunden und

Anstecknadeln überreicht. Die erste Vorsitzende Monika Wondrak und der zweite Vorsitzende Markus Schneider konnten sogar drei Vereinsmitglieder für 70 Jahre Vereinszugehörigkeit ehren: Kurt Deisenroth, Reinhold Euler und Georg Schwarz. Als die damals jungen Akkordeonschüler nach dem Krieg zum Akkordeon-Unterricht gingen, mussten sie nicht nur Instrument und Noten, sondern auch Holzscheite und Kohlen für die Heizung des Übungsraumes mitbringen. Die Ehrungen des DHV nahm Melanie Karl vom Hessischen Harmonika-Verband vor. Sie fand nicht nur persönliche Worte für jeden zu ehrenden Musiker, sondern garnierte ihre Rede auch jeweils mit einem Rückblick auf das Jahr, an dem die Mitglieder in den Verein eintraten. Für 60-jährige aktive musikalische Tätigkeit wurde Wolfgang Kimpel geehrt, den Melanie Karl mit den Worten begrüßte „Er lacht noch beim Spielen – auch nach 60 Jahren musikalischer Aktivität“, denn Wolfgang Kimpel ist auch heute noch im Orchester des Vereins musikalisch aktiv. Für 50 Jahre musikalische Aktivität bekamen Monika Wondrak und Dr.

Zahlreiche Ehrungen gab es beim 1. Hofheimer Akkordeon-Verein LYRA.

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Bernhard Wondrak vom DHV die Verdienstnadel in Gold. Beide waren auch dabei, als etliche Mitglieder von Melanie Karl für langjährige Ehrenamtstätigkeit als Vorstand oder Beisitzer in verschiedenen Funktionen des Vereins geehrt wurden. Die musikalische Umrahmung des Ehrungsnachmittags durch das 1. Orchester unter Leitung von Dr. Bernhard Wondrak war natürlich auch historisch ausgerichtet. Der „Festmarsch“ von Curt Mahr wurde dem 1. Hofheimer AkkordeonVerein LYRA vor 50 Jahren zum damaligen 75-jährigen Jubiläum gewidmet. Die „Komödianten-Musik“ ist eine Originalkomposition des langjährigen Dirigenten Hans-Georg Baumann. Ausschnitte aus dem „Largo“ der Symphonie „ Aus der neuen Welt“ und der „Deutschmeister Regimentsmarsch“

Info Das große Jubiläumskonzert des 1. Hofheimer Akkordeon-Vereins LYRA unter Beteiligung der „Diemelspatzen“ aus Korbach, des Akkordeon-Konzertvereins 1936 Darmstadt und des AkkordeonOrchesters Langenhain/Hofheim findet am Samstag, 24. November 2018, um 19 Uhr in der Stadthalle in Hofheim am Taunus statt (Infos auf www.lyra1893.de).

haben ihren direkten Bezug zum Gründungsjahr des Vereins 1893.

Ein außergewöhnliches Konzert mit außergewöhnlichen Solisten Bereits zum zehnten Mal jährte sich am Pfingstwochenende die Konzertreihe „Ein außergewöhnliches Konzert“ des Sinfonischen Akkordeon-Orchesters Hessen (SAkkOH) mit Veranstaltungen in Worms und Wiesbaden. In dieser Saison waren zur Freude des Orchesters und seiner Gäste unter dem Titel „10 Jahre außergewöhnliches Konzert: Freunde, das Leben ist lebenswert!“ neben dem Ausnahmepianisten Erik Reischl auch die Sopranistin Nora Friedrichs und der Tenor Ingyu Hwang als Solisten beteiligt. Unter der musikalischen Leitung von Thomas Bauer wurden in der ersten Programmhälfte Stücke von Brahms, Liszt und Gershwin durch die Musiker des Orchesters ausdrucksstark und mit Spielwitz dargeboten. Der Pianist am Flügel, Erik Reischl, begeisterte das Publikum durch seine brillante und kraftvolle Interpretation des „Totentanz“ von Franz Liszt, einer Paraphrase über „Dies Irae“. Im zweiten Teil des Programms erklangen Evergreens aus der silbernen Operetten-Ära, darunter neben Werken von Linke, Abraham und Korngold

auch einige Stücke des österreichischen Komponisten Franz Lehár. Das Orchester stellte vier seiner herausragenden Kompositionen vor, unter anderem die Tenorarie „Freunde, das Leben ist lebenswert“ aus der Operette „Guiditta“, deren Titel der Namensgeber für das diesjährige Programm war. Die herausragende Sopranistin Nora Friedrichs bezauberte die Zuhörer und verlieh dem weiblichen Part der Operette Glanz und Esprit. Sie ist für ihre „blitzsauberen Koloraturen“ bekannt und war von 2013 bis 2015 Mitglied im Opernstudio der Oper Frankfurt. Der Koreaner Ingyu Hwang beeindruckte mit seiner kraftvollen Stimme, die er charmant einsetzte, sowohl als Solo-Tenor als auch im Duett mit Nora Friedrichs das Publikum im Saal. Die Solisten des Abends trugen das Ihre dazu bei, dem begeisterten Publikum auch 2018 wieder ein außergewöhnliches Konzert zu präsentieren: über 1200 begeisterte Zuhörer in den Konzerten bestätigten durch ihren lang andauernden Applaus, dass die Musik, wie sie durch das SAkkOH präsentiert wird, ein einzigartiger Genuss auf höchstem Niveau ist. Auch im nächsten Jahr, am 15. und 16. Juni 2019, wird das SAkkOH wieder außergewöhnliche Konzerte in Worms und Wiesbaden veranstalten, dann mit Werken von Prokofiew, Brahms, Strauß, Kabalewski und Loewe.

Beifall für die Akteure eines außergewöhnlichen Konzertes: das Sinfonische Akkordeon-Orchester Hessen (SAkkOH) unter Thomas Bauer mit dem Pianisten Erik Reischl sowie der Sopranistin Nora Friedrichs und dem Tenor Ingyu Hwang als Solisten.


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Weitere Infos unter www.sakkoh.de und www.laoh.de

DHV-Landesverband Niedersachsen Vertreten durch: Peter Zanetti Von-Ascheberg-Straße 23 49377 Vechta Tel. +49 (0) 4441 / 2047 E-Mail: vorstand@dhv-niedersachsen.de

DHV-Landesverband Hessen Vertreten durch: Ingolf Schneider Lenbachstr. 81 65428 Rüsselsheim Tel. +49 (0) 6142 / 59724 E-Mail: ingolf.schneider@gmx.de

Nordrhein-Westfalen

Mecklenburg-Vorpommern Das 1. Orchester vom Akkordeon-Orchester Visselhövede. Roland Ehlers

DHV-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern Vertreten durch: Heidrun Rubbey Kasernenstr. 5 17235 Neustrelitz Tel. +49 (0) 3981 / 444731

Niedersachsen Verein hat einen festen Platz im Kulturleben 50 Jahre Akkordeon-­ Orchester Visselhövede

Im niedersächsischen Visselhövede gibt es in diesem Jahr ein goldenes Jubiläum zu feiern: der Verein „ Akkordeon-Orchester Visselhövede“ kann auf 50 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken. Einst als Unterabteilung des Fremdenverkehrsvereins Visselhövede am 1. April 1968 von einer Hand voll Akkordeonspielern aus der Umgebung gegründet, erfreute sich der Verein schnell zunehmender Beliebtheit. Steigende Zahlen aktiver Mitglieder und ein stetig wachsendes Repertoire waren die Folge. Dem Engagement der verschiedenen musikalischen Leitungen und Dirigenten verdankt das 1. Orchester des inzwischen eigenständigen Vereins eine

Vielzahl öffentlicher Auftritte im Inund Ausland, die Teilnahme an Wertungsspielen, Freundschaften zu anderen Vereinen und Orchestern und die Erweiterung des vereinseigenen Ausbildungsangebots durch Keyboard und Schlagzeug im Instrumentalunterricht und im Bereich Musikalische Früherziehung. Unter der Leitung von Svenja Löding beweist das Orchester, als einziges seiner Art in Norddeutschland mit einer Akkordeonbauerin an der Spitze, dass das Instrument weit mehr zu bieten hat, als das Klischee behauptet. Das Repertoire reicht von Mozart über Pop, Rock, Musical und Piazzolla, von ACDC über Bryan Adams oder Jacob de Haan. Mit seinen aktiven Mitgliedern, die zum Teil bereits über vier Jahrzehnte dem Verein als aktive Musiker die Treue halten, hat sich das Akkordeon Orchester über die Jahre einen festen Platz in der kulturellen Landschaft der Stadt Visselhövede und der Umgebung erspielt. Musikalischer Höhepunkt eines jeden Jahres ist das Abendkonzert des 1. Orchesters am dritten Samstag im September. Zum Jubiläum darf sich das Publikum im Herbst dieses Jahres zusätzlich auf ein einmaliges Extraevent mit Musik aus fünf Jahrzehnten Akkordeon-Orchester Visselhövede freuen. Informationen rund um den Verein und Veranstaltungen können auch über die Homepage unter www.akkordeon-vissel. de abgerufen werden. Merle Resener

Akkordeonorchester Schlangen vor 60 Jahren gegründet Mit einem gelungen Konzert ins Jubiläumsjahr gestartet

In Schlangen gehörte es dazu: Wenn man in die Schule kam, ging man auch zur Musikschule und lernte Akkordeonspielen. Jahrelang gab es etwa 300 Kinder, die unterrichtet wurden und natürlich auch einmal im Jahr ein Konzert gaben. Aus diesen vielen Jugendgruppen ist dann 1986 das heutige Akkordeonorchester als eingetragener Verein entstanden. Alle haben viel Spaß am Akkordeonspielen, und so viele Jahre gemeinsames Musizieren verbindet natürlich. Aber letztendlich ist es nicht nur die Musik, sondern es sind auch die vielen privaten Aktivitäten. In Erinnerung bleiben auch die gemeinsamen Fahrten nach Malente zu einem dortigen Akkordeonorchester, nach Fuschl, die Teilnahme an Wertungsspielen in Innsbruck und Köln. Eine Konzertreise nach Finnland und die musikalische Vertretung der Gemeinde Schlangen zur Feier der zehnjährigen Städtepartnerschaft mit Viitasaari waren ein besonderer Höhepunkt. Im letzten Jahr ging es nach München, wo eine ehemalige Mitspielerin heute lebt und die mit ihrem Orchester im Sommer nach Schlangen kommt. „ All diese gemeinsamen Erlebnisse schweißen zusammen und es macht immer wieder Freude, davon zu erzählen“, betont das Orchester in einem Rückblick.

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AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

Mit einem Konzert, das beim Publikum sehr gut ankam, startete das Akkordeonorchester Schlangen in sein Jubiläumsjahr.

Das Konzert zum Start in das Jubiläumsjahr war ein Riesenerfolg. Über 300 Personen ließen es sich nicht nehmen, „ihrem“ Akkordeonorchester zum Jubiläum zu gratulieren und sich musikalisch auf das Jubiläumsjahr einstimmen zu lassen. Die Spielerinnen und Spieler hatten sich dieses Mal auch etwas Besonderes einfallen lassen. Im zweiten Teil des Abends präsentierten sie sich im schrillen Outfit der 50erJahre und spielten die Lieblingsstücke der vergangenen Jahre. Der einzige Spieler der ersten Stunde, Karl-Heinz Meier, ließ es sich nicht nehmen, zwei „Nostalgie-Stücke“ vorzutragen. Das Publikum war begeistert von den Darbietungen des Abends und zeigte dies auch durch lang anhaltenden Applaus. Zum Jubiläum wurde auch eine Ausstellung mit vielen Bildern, Zeitungsartikeln, Noten und verschiedener Orchesterkleidung aus den vergangenen 60 Jahren präsentiert. Viele Besucher fanden sich auf den Bildern wieder, und so wurde viel über die Jahre des gemeinsamen Musizierens erzählt.

Dabei wurden die Zuhörer musikalisch durch die Jahrzehnte und auch verschiedene Musikstile begleitet. Beginnend mit den 40ern, dem Gründungsjahrzehnt des Hohenlimburger Akkordeon-Orchesters, und dem „St. Louis Blues-March“ ging es dann über „West Side Story“ von Leonard Bernstein und einem Potpourri von den Beatles bis zu „Music“ von John Miles und der Filmmusik aus dem James-Bond-Film „Skyfall“. Dabei wurden die Akkordeonisten von den Solisten Muriel Litterst (Sopran/Gesangsklasse Ursula Schwingel) und Bernd Stahlschmidt-Drescher (Tenor/Theater Hagen) tatkräftig unterstützt. Nachdem der Musiker Paul Hallenscheidt das Orchester 1942 ins Leben gerufen hatte und unter den schwierigen Bedingungen der Nachkriegszeit einen Verein mit insgesamt 70 aktiven Spielern im Haupt- und Schülerorchester aufbauen konnte, welches auf viele

erfolgreiche Konzerte im Inland und Ausland zurückblicken kann, übergab er 1966 den Dirigentenstab an Erika Hinterleuthner, die Europameisterin im Akkordeonspiel war. Innerhalb von acht Jahren vergrößerte sie das Orchester und die Schülergruppe und erweiterte das Repertoire um viele moderne Orchesterstücke. 1974 übernahm Dietmar Schäkermann dann die musikalische Leitung, die er im Oktober 1977 an den damals 31-jährigen Jürgen Lollert übergab. Jürgen Lollert hat in den zurückliegenden 40 Jahren das Orchester durch seine Art der Probenarbeit, seine Arrangements und seiner Liebe zur Musik geprägt. Bei jedem Konzert schafft er es, mit den Spielern die letzten Feinheiten aus der Musik herauszuholen. Dabei hat er auch viele Veränderungen durchsetzen können, von denen das Orchester wie auch Zuhörer profitiert haben.

Auch mit 75 Jahren noch putzmunter Hohenlimburger AkkordeonOrchester beendet Doppeljubiläum mit erfolgreichem Konzert

Das Hohenlimburger Akkordeon-Orchester feierte seinen 75. Geburtstag und das 40-jährige Dirigat von Jürgen Lollert mit zwei grandiosen Konzerten.

Das Hohenlimburger Akkordeon-Orchester im Jubiläumsjahr.


AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

Zum „Vierzigsten“ lud die Harmonika-Band Radevormwald zu einer gelungenen Konzert­party ein. Foto: AF

Die Jahreskonzerte stehen immer unter einem vielversprechenden Motto, welches vom Publikum begeistert angenommen wird. Da darf es mal „Gospel, Rhythm & Blues“ geben, oder der Zuhörer erlebt „Tänze aus aller Welt“. Bei der Auswahl der Stücke legt das Hohenlimburger Akkordeon-Orchester sehr viel Wert darauf, die Möglichkeiten der Akkordeonmusik zu präsentieren. Abgerundet werden die Themen-Konzerte durch originelle Mitwirkende wie Gesangssolisten, Chöre aus Hohenlimburg und Umgebung oder wie im letzten Jahr Änne aus Dröpplingsen aus dem Bereich Comedy. Für das Orchester war es in all diesen Jahren auch wichtig, Freundschaften zu anderen Chören oder Orchestern zu pflegen. So besteht seit 1985 eine Freundschaft zum südwalisischen Ystrad Mynach Male Choir. In mehreren Besuchen wurde die gegenseitige Verbundenheit vertieft. In den zurückliegenden Jahren baute das Orchester Freundschaften zu anderen Akkordeon-Orchestern in der Umgebung auf. Gemeinsame Konzerte mit dem Akkordeon-Orchester der Musikschule Lüdenscheid und dem Hagener Akkordeon-Orchester konnten die Zuhörer begeistern. „Es ist ein Genuss, ein Orchester mit so vielen Akkordeonisten zu hören“, schwärmte Margit Buxhoidt,

1. Vorsitzende des Hohenlimburger Akkordeon-Orchesters. Dem Orchester war es von Anfang an wichtig, das Können nicht nur in der näheren Umgebung, sondern auch in ganz Deutschland und auch im Ausland zu präsentieren. Schon Paul Hallenscheidt hatte die „Pfingstfahrten“ ins Leben gerufen. Auch heute noch führt das Akkordeon-Orchester regelmäßig Konzertreisen zum Beispiel in den Bayrischen Wald, an die Mosel oder nach Norderney durch. Anlässlich des 75. Jubiläums unternahm das Orchester eine JubiläumsKonzertreise nach Berlin und veranstaltete unter anderem ein Kirchenkonzert in der Partnergemeinde. Ein weiterer Höhepunkt der Orchesterfahrt war ein Konzert in der Mall of Berlin. Das Hohenlimburger AkkordeonOrchester darf aber nicht nur auf die Jahre stolz sein, sondern auch auf seine aktuelle Situation. Das Orchester besteht aus 28 aktiven Spielern und 21 passiven Mitgliedern im Alter von 13 bis 77 Jahren. Bei den jährlichen Hauptversammlungen wird immer deutlich, dass es ein gemeinsames Miteinander gibt, in dem jeder Spieler seine Interessen mit einbringen kann. Dieses wird vor allem durch den stabilen Vorstand gewährleistet, der das Orchester seit 1999 führt. Nicole Winterhager

Homepage: www.hohenlimburger-­ akkordeon-orchester.de

Akkordeon meets Rock bei Konzertparty 40 Jahre HarmonikaBand Radevormwald

Im Sommer 1978 von ehemaligen Mitgliedern verschiedener AkkordeonOrchester gegründet, hatte es sich die Harmonika-Band zum Ziel gesetzt, entgegen dem landläufigen Klischee von Akkordeonmusik dem Instrument und seiner Musik ein neues und anderes Gesicht zu geben. Aus den Anfängen wurde eine inzwischen seit vier Jahrzehnten währende Erfolgsstory. Schon damals unterschied sich die Band durch ihre Rhythmusgruppe, bestehend aus Keyboards, Piano, E-Bass sowie Schlagzeug und Percussion, von den seinerzeit üblichen AkkordeonOrchestern. Repertoire und Sound der Radevormwalder, im Stil einer Big Band, reichen von ursprünglicher Akkordeon-Musik über Musicals bis hin zu moderner Unterhaltungsmusik aller Genres. Im 40. Jubiläumsjahr lud die Harmonika-Band Radevormwald ihre Fans

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AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

Das Akkordeon-Orchester Chromatica bei seinem Auftritt mit dem Dudelsackspieler Ingo Roza (links) beim Konzert in der Apostelkirche in Velbert-Dalbecksbaum. Foto: AF

zu einer Konzertparty ins Bürgerhaus ein. Unter der musikalischen Gesamtleitung von Manuela Leven gab es zunächst das quasi traditionelle Jahreskonzert. Die erste Konzerthälfte prägten musikalische Rückblicke von Auftritten der Band vergangener Jahrzehnte. Mit dabei waren hier unter anderem der „Flieger-Marsch“, die „Leichte Kavallerie“, „ Anatevka“ oder „ Auf einem persischen Markt“. In der zweiten Konzerthälfte führten Film- und Musicalmelodien aus „Das Dschungelbuch“, „Fluch der Karibik“ oder den legendären Filmmusiken der JamesBond-Klassiker das Publikum mehr und mehr in die Gegenwart. Schließlich bestimmten Rock- und Poptitel das Geschehen auf der Bühne. Zusammen mit dem Gesangstrio der Cover-Band „On its Own“ wurden Titel wie „Walking On Sunshine“, „Simply The Best“ sowie Ohrwürmern vom Electric Light Orchestra und von Herbert Grönemeyer instrumental, vocal und lichttechnisch hervorragend in Szene gesetzt. Alles in allem war die Konzertparty eine gelungene Mischung aus einer breit gestreuten und anspruchsvollen Musik- und Lichtshow. Zugabe? Ja, aber nur kurz. Schließlich stand allen Besuchern, die auch den zweiten Teil der Party gebucht hatten, noch eine lange Nacht bevor. Während Saal und Bühne in einen kleinen Rockpalast umgebaut wurden, konnten sich die Gäste im Foyer am Buffet bedienen oder frisch gezapften Hopfensaft genießen. Bis weit nach Mitternacht spielten und sangen „On Ist Own“ live Hits und Klassiker aus fünf Jahrzehnten der Rock- und Popgeschichte,

während DJ Simon in den Pausen für Musik nonstop sorgte. Eingebettet in das Jahreskonzert erzählten Wolfgang Gries, als 1. Vorsitzender, und Sebastian Dickoph, als 2. Vorsitzender, die eine oder andere Begebenheit aus der Vereinshistorie, während Andreas Focks Grußworte und Glückwünsche vom Deutschen Harmonika-Verband ( DHV ) überbrachte und Holger Kunz, als Bezirksdirigent, alle diesjährigen Jubilare für ihr langjähriges musikalisches Engagement auszeichnete: Zehn Jahre für Birgit Braun, Carina Leven, Monika Schäfer, Sonja Wolf und Werner Biewald; 20 Jahre für Sebastian Dickoph; 30 Jahre für André Leven und 40 Jahre für Mechthild Feistel, Manuela Leven und Stefan Leven. AF

Dudelsack und Mund­ harmonika in der Kirche

Biest“ im Vordergrund standen – Helmut Mintert hatte stets die eine oder andere Anekdote dazu aus der jeweiligen Zeit parat. Ingo Roza, Dudelsackspieler aus Velbert, verzauberte das Publikum als Gast-Solist mit seinem Instrument beim Titel „Highland Cathedral“ und verlieh diesem Stück einen ganz besonderen Glanz. Jan-Dieter Oltmanns, die in diesem Jahr Urkunde und Auszeichnung für sein 20-jähriges Jubiläum als Mundharmonika-Spieler vom Deutschen Harmonika-Verband entgegennehmen konnte, brillierte im Zugabeteil beim Titel „In the mood“ mit seinem Instrument quasi als Solist an der Trompete. Mit Standig Ovations verabschiedeten die Besucher die Chromaticaner unter der Leitung von André Lutter schließlich nach rund 90 Minuten, und dies auch nur ungern nach der von ihnen vehement eingeforderten dritten und ungeplanten Zugabe: „Highland Cathedral“. AF

„Highland Cathedral“ verlieh Konzert einen ganz besonderen Glanz

Wer sich nicht rechtzeitig in der Apostelkirche in Velbert-Dalbecksbaum einfand, musste sich beim Konzert des Akkordeon-Orchesters Chromatica mit Stehplätzen im Hintergrund begnügen. Moderator Helmut Mintert begleitete die Zuhörer launig unterhaltsam durch das Programm, ganz gleich, ob es um Medleys großer deutscher Altstars wie Peter Kraus oder Udo Jürgens ging, oder ob Musicals wie das „Phantom der Oper“ oder „Die Schöne und das

Mit Vielfalt und Kreativität zum Erfolg Akkordeon-Café Dortmund feierte sein zehnjähriges Jubiläum

Das Akkordeon-Café Dortmund feierte mit Freunden der Akkordeon Musik, regelmäßigen Gästen und Gelegenheitsbesuchern, den Mitgliedern und Unterstützern des Organisationsteams und den vielen Leuten, die im Laufe der Jahre das Programm aktiv mitgestaltet


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haben, sein zehnjähriges Bestehen. Geboten wurde ein umfangreiches Musikprogramm, an dem Akkordeonfreunde, die ehemaligen Initiatoren des Cafés und neue Mitglieder des Organisationsteams mitwirkten. Darüber hinaus wurde erzählt, wie alles 2008 anfing und wie sich das Café im Laufe der Jahre entwickelte und wandelte. Durch den langen Atem des Organisationsteams hat das Akkordeon-Café seinen Platz als Treffpunkt der Akkordeonszene in Dortmund und ein treues Stammpublikum gefunden. Und die neue Zusammensetzung des Organisationsteams hat der Veranstaltungsreihe neuen Schwung verliehen. Das Organisationsteam Ein Organisationsteam, bestehend aus Wiebke Claussen, Erwin Dahlmann, Stefan Lipke und Bettina Schwarz, dem „Tonmeister“ Michael Cerny und dem Team des Fritz-Henßler-Hauses,

Sie sorgen dafür, dass das Akkordeon-Café Dortmund funktioniert: Das „Orga Team“ (von links) Wiebke Claussen (PR), Erwin Dahlmann (Moderation), Stefan Lipke (­Video & ­Webdesign), Bettina Schwarz (Verteiler) und Michael Cerny (Tontechnik). Foto: Akkordeon-­Café Dortmund

kümmert sich um Vorbereitung und Ablauf des Abends, die Pflege der Website und die Aufnahme von Videos der jeweiligen Café-Abende. Im Laufe der Jahre ist so ein reichhaltiges

Youtube-Ton-Archiv entstanden. Anlässlich des Jubiläumsjahres wurde die Website (www.akkordeon-cafe-dortmund.de) neu aufgesetzt und mit Informationen rund um das Akkordeon versehen.

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DEpersonenbezogenen 813291728 Hinweis:Landwirtschaftsverlag Ich kann innerhalb von acht Wochen, mit ziehen. kundenservice@dlv.de per Fax +49(0)89Ich kann diese Zustimmung jederzeit oder gegenIch kannunter diese Zustimmung jederzeit gegendem des belasteten Betrags W. Heidl oder on derBelastungsdatum, schäftsführer: A. Kotte,die H.Erstattung Müller · Vors. des Aufsichtsrats: 12705-586 widerrufen. oder ü b e r d e r Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH ü b,e r d e r Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH , verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut Konto Lothstr. 29, · 80797 München per E-Mail unter Lothstr. 29, 80797 München per E-Mail unter haftsverlag GmbH · SitzDeutscher der Gesellschaft: Landwirtschaftsverlag Hannover · Registergericht: GmbH · Sitz der Hannover Gesellschaft: HRB 59744 Hannover · Ust-IDNr. · Registergericht: DE 813291728 Hannover HRB 59744 Ust-IDNr. 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AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

Standing Ovations für das Akkordeon-Orchester Recklinghausen mit Oliver Kruck und ­Tobias Dalhof (vorne, von links). Foto: AF

Der erste Montag im Monat ist Akkordeon-Montag Was musikalisch am jeweiligen Montagabend im Akkordeon-Café geboten wird, hängt von den jeweils Mitwirkenden ab. Dabei ist der Kreis der Mitgestalter wie auch die Vielfalt der Musikrichtungen von Jahr zu Jahr kontinuierlich gewachsen. Das musikalische Spektrum reichte in den letzten Jahren von Tango, Klezmer und Balkan Rhythmen, über Forro und Cumbia aus Südamerika, Blues, Rock, Pop, Jazz, Irish Folk und Singer Song Writer, bis hin zu klassischer und zeitgenössischer konzertanter Musik. Auch die „Hausmusik“ hat ihren Platz. Zudem ist es ein Platz zum Netzwerken, um neue Anregungen zu bekommen, Kontakte zu schließen oder auch Noten zu tauschen. Erfreulich ist, wie sich die Veranstaltungstermine inzwischen wie von selbst füllen und manchmal am Abend selbst spontane Beiträge eingebunden werden. Einige Musiker sind regelmäßig zu Gast, wie Jordan Djeviç aus Stuttgart, der seit einigen Jahren das Akkordeon-Café im neuen Jahr eröffnet, der Jazz Akkordeonist Tobias Escher, der Anfang Mai erneut zu Gast war, die Royal Squeeze Box, die das Programm am 4. April gestaltete, oder auch Time Gorgiev aus Dortmund, der mit verschiedenen Bandformationen aufgetreten ist. Wie soll es weitergehen? Die Vielfalt des Programms soll sich auch zukünftig erweitern. Die Initiatoren planen, regelmäßig Themenabende

zu organisieren und noch stärker Akkordeonisten, die das Instrument im vertrauten Freundes- und Familienkreis spielen, zur Mitgestaltung zu motivieren. Die Veranstalter würden gerne in das Bühnenprogramm noch stärker Amateure, Orchesterspieler, Schüler, ältere Wiedereinsteiger und Gelegenheitsspieler einbinden. Ein weiteres Ziel ist es, Raum für kurzfristige und spontane Auftritte auf der Bühne zu schaffen. Was bisher auf der Bühne noch nicht dargeboten wurde, ist Akkordeonmusik aus dem Orient. Die Veranstalter suchen deshalb Akkordeonisten aus diesem Kulturraum. Ansonsten hat sich das Setting bewährt und soll beibehalten bleiben: ein Hauptprogramm, ein Vorprogramm und Raum für spontane Beiträge der Instrumentengruppe Akkordeon, Bandoneon, Harmonika und Mundharmonika. Im Café des Fritz-Henßler-Hauses ist eine gute Infrastruktur vorhanden: ein gemütlicher Rahmen mit Cafébetrieb und eine kleine Bühne mit Licht- und Verstärkeranlage. Das Akkordeon-Café ist nicht kommerziell und trägt sich allein aus dem Engagement der Mitwirkenden. Der Eintritt ist frei.

Info Veranstaltungsort: Café im Fritz-Henßler-Haus, Geschwister-Scholl-Straße 33, 44135 Dortmund, Kontakt: E-Mail: akkorde​oncafedortmund@gmail.com und www.ak​kordeon-cafe-dortmund.de

Mission Rhythmus: Akkordeonshow und Entertainment Akkordeon-Orchester Recklinghausen überzeugte bei seinem Jahreskonzert einmal mehr

Nach der Vorankündigung in der WDR Lokalzeit aus Dortmund startete das Akkordeon-Orchester Recklinghausen am 4. April mit seiner Mission Rhythmus zu seinem Jahreskonzert im Recklinghäuser Bürgerhaus Süd. Nicht nur, dass Oliver Kruck einige der für das Konzert ausgesuchten Titel eigens für das Orchester neu arrangiert hatte, als Dirigent des Akkordeon-Orchesters Wupperspatzen agierte er bei den Recklinghäusern zudem als Schlagzeuger. Darüber hinaus trat er zusammen mit Tobias Dalhof bei „Something for Sellers“ auch als Akkordeon-Duo auf. Mit Begeisterung verfolgte das Publikum das Turniertanzpaar Celina Mehlich und Yannik Matuszewski bei ihrem Cha-Cha zur Musik des Ohrwurms „Sway“. Und auch bei deren ausdrucksstarker Tanzeinlage von Samba-Figuren zu „Brazil“ hielten die Musiker exakt das Tempo und den Rhythmus – und das auch ohne ihren Dirigenten Tobias Dalhof. Dieser hatte sich derweil mit Sonnenbrille im Liegestuhl niedergelassen, ließ sich von Moderatorin Martina Bialas mit einem Sombrero Luft zufächeln und begleitete entspannt die Szenerie rhythmisch mit Caxixis, brasilianischen Effektinstrumenten, in beiden


AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

Der 1. Akkordeon-Club Niederkassel.

Händen. Dass das Orchester wieder einmal ohne die Ansagen von Tobias Dalhof auskommen musste, war schon nichts Neues mehr an diesem Abend, nachdem er es bereits zuvor schon zu „Pata, Pata“ rein als Solist mit dem Akkordeon begleitet hatte. Zur Pause boten die Spielerinnen und Spieler den Gästen im Saal einen ganz anderen Sound an: „RockTrap“. Dazu wechselten sie auf die Vorderbühne, allerdings ohne ihre Instrumente, und führten als Gruppe eindrucksvoll Klänge und Klangbild rhythmischer Bodypercussion vor. Den Soundtrack zur Verfilmung des Buches „Childen of Sanchez“ schrieb der Jazz-Musiker Chuck Mangione. Im Orchester war es Laura Schulte-Sasse, die diesen Titel als Solistin am Saxophon weich und einfühlsam intonierte. Und überhaupt: mit „Riverdance“ oder „Heavy Tango“, mit „Spring Fever“ oder „Don’t Pay The Ferryman“ von Chris de Burgh gab es im Verlaufe des Konzerts eine Vielzahl bekannter rhythmischer Melodien und PopSongs im Bigband-Stil zu hören. Auch „Karneval“, ein Stück des Komponisten Matthew Scott, das die Recklinghäuser demnächst bei Wertungsspielen vortragen werden, hatten sie in ihr diesjähriges Jahreskonzert mit aufgenommen. Martina Bialas, Kabarettistin, sorgte durch ihre Art der Moderation, mit Charme und Humor, für zusätzliche Kurzweil. Mitunter kamen die Zuhörer nicht umhin, das eine oder andere Mal ein Taschentuch hervorzuholen, um sich vor Lachen die Tränen zu trocknen. Frotzelte sie doch locker plaudernd mal mit

den Gästen im Saal, mal mit dem Orchester, mal mit den Ehrengästen, und dann wieder mal mit dem Dirigenten. Nach rund zweieinhalb Stunden verabschiedete sich das AkkordeonOrchester Recklinghausen von seinem Publikum mit einem rund zehnminütigen Medley der größten Pop-Hits von Michael Jackson. Aber was wäre ein Konzert, bei dem das musikalische Fieber der Akteure längst auf die Gäste im Saal übergesprungen war, ohne Zugaben? Mit „Balkanfieber“, temporeich und spannungsgeladen, machte das Orchester dann noch einmal so richtig Dampf und sorgte mit osteuropäischen Rhythmen für fiebernde Stimmung. Nach der Hälfte des Stückes dirigierte Tobias Dalhof spontan nicht mehr seine Band, sondern die Anwesenden im Bürgerhaus, die jetzt, mit auf- und abschwellendem Klatschen, nach Dirigat vom Notenpult aus, die Musik zusätzlich untermalend begleiteten und ihr damit noch mehr Drive gaben. AF

Gute Laune und etwas für die kölsche Seele Akkordeon-Club Niederkassel bot perfekt einstudierte Dynamik der einzelnen Stücke

Beim Jahreskonzert des 1. Akkordeon-Clubs Niederkassel präsentierten sich die Musiker des Vereins bestens vorbereitet und belohnten sich und ihr Publikum mit einer hochkonzentrierten Darbietung.

Unter dem gewohnt klaren Dirigat von Pia Werthenbach gab das Orchester des Vereins eine mehr als zweistündige Kostprobe seines Könnens. Dabei reichte die Bandbreite von halbernster Oper und dem Ballett „Der Nussknacker“ über Musical, Filmmusik, Jazz und leichte Tanzmusik bis hin zu sinfonischem Rock und modernem Pop. Am Schluss bedienten die Aktiven auch noch die kölsche Seele mit „Leev Marie“ von den Paveiern. Ein durchweg aufmerksames Publikum erlebte einen anspruchsvollen und beschwingenden Abend mit wunderschönen Melodien. Die fein abgestimmte Folge der Stücke ließ keine Zeit für Gewöhnungseffekte; vom schwungvollen Zigeunertanz ging es zur getragenen Ouvertüre der „Diebischen Elster“, von dort mit „Fantasia Veneziana“ zum Pop-Barock der italienischen Formation „Rondo Veneziano“. Weiter ging es mit einem Medley aus dem Musical „Die Schöne und das Biest“ und mit Filmmelodien von Henry Mancini. Gute Laune bekam man spätestens bei „Happy Music“ von James Last und dem Welthit „Summer of 69“ von Bryan Adams. Bei bestmöglicher Beschallung konnten die Zuhörer die perfekt einstudierte Dynamik der einzelnen Stücke miterleben. Auch beim Rhythmus zeigte das Orchester von der erforderlichen Schärfe im „Verrückten Wecker“ bis zur schmeichelnden Lässigkeit von Frank Sinatras Hits ein inniges Verständnis für die gespielten Stücke. Mehr über den Club: www.acn1976.de oder bei Facebook

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AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

DHV-Landesverband Nordrhein-Westfalen Vertreten durch: Matthias Hennecke Broicher Weg 6 51766 Engelskirchen Tel. +49 (0) 177 / 361 09 79 E-Mail: matthiashennecke@freenet.de

Rheinland-Pfalz Rheinland Pfalz Gute Laune und Stimmung bei proAKKORDeon Bei Jahreskonzert in Wörrstadt wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten

Sämtliche Musiker des Wörrstädter Vereins proAKKORDeon präsentierten beim Jahreskonzert dem Publikum ein abwechslungsreiches Programm verschiedenster Stilrichtungen. Den Auftakt bildete das Erste Orchester unter der Leitung von Hans Külheim mit einem Medley aus dem Musical „Die Schöne und das Biest“. Anschließend zeigten die sieben jüngsten Spieler, dirigiert von Margret Luley, was sie innerhalb von ein paar Monaten bereits gelernt hatten. Die sieben „Tastenrocker“ brachten – unterstützt von vier älteren Spielern – gute Laune in den Saal mit dem „Good Mood Waltz“ und dem Zwergen-Konzert. Das Jugendorchester von Jens Külheim präsentierte das rhythmische „Tangofieber“ sowie den Ohrwurm „Country Roads“ und sorgte für eine gute Stimmung. Nachdem die Zuhörer mit Kaffee und Kuchen gestärkt aus der Pause zurückgekehrt waren, brachte das Ensemble „Zwischen Don und Wolga“, ein Potpourri aus russischen Melodien, zu Gehör. Besonders „Kalinka“ lud das Publikum zum Mitklatschen ein. Hans Külheim entführte die Gäste zunächst gemeinsam mit dem Ersten Orchester stimmungsvoll in die „Rocky Mountains“, so der Name der Suite

von Adolf Götz. Weiter ging die Reise mit „Mazeltow“ nach Israel. Endlich in Europa auf der musikalischen Weltreise angekommen, präsentierte das Orchester mit „SwissSka“ eine schwungvolle Variation über ein Schweizer Volkslied sowie beliebte Melodien von „Santiano“, einer norddeutschen ShantyFolk Band. Die Erste Vorsitzende, Dr. Daniela Rollinger, bedankte sich bei allen Notenpaten, die im vergangenen Jahr den Verein proAKKORDeon mit einer Spende unterstützt hatten, sowie bei Jens Külheim, der aus beruflichen Gründen die Leitung des Jugendorchesters abgeben musste, für seine langjährige Jugendarbeit. Zum großen Finale bat Jens Külheim noch einmal alle Musiker gemeinsam auf die Bühne. Mit Sashas Popsong „Lucky Day“, der Titelmelodie der „Sendung mit der Maus“ und „Tage wie diese“ von den „Toten Hosen“ verabschiedete sich proAKKORDeon von seinen Gästen. Sandra Themann

DHV-Landesverband Reinland-Pfalz Vertreten durch: Manfred Baudisch Zipserstr. 42 a 67065 Ludwigshafen Tel. +49 (0) 621/539250 E-Mail: Manfred.Baudisch@dhv-rlp.de

Saarland Wechsel an der Spitze des Akkordeonverbandes Auf der jüngsten Mitgliederversammlung des saarländischen Akkordeonverbandes in der Landesakademie in Ottweiler wurde ein neuer Vorstand gewählt. Er setzt sich wie folgt zusammen: Silke Sieren (Vorsitzende), Marina Vigel (Schatzmeisterin), Claudia Emrich (Geschäftsführerin), Julian Sieren (Jugendleiter), Kerstin BludauWeitzel (Vorsitzende Musikausschuss), Kathrin Bachmann-Altmeyer, Konrad Bauer, Franz Franek, Danielle und Rik Sauer (Beisitzer). Valerian Helbling und Christine Scheid-Künzer (Mitglieder des Musikausschusses). Nach über acht Jahren hat der bisherige Vorsitzende, Dr. Winfried Holl, sein Amt zur Verfügung gestellt, auch die Schatzmeisterin, Christine Frank, wollte nicht mehr zur Wahl antreten. Zum Abschied und als Dankeschön für die engagierte Arbeit der beiden gab es Blumen und Wein sowie die „Schlüsselübergabe“ an die neue Vorsitzende. Musikalisch umrahmt wurde die Mitgliederversammlung von den beiden Preisträgern des Landeswettbewerbes für den AMP in Bruchsal, Katharina Weckbecker und Kristian Sperling.

Verschiedenste Stilrichtungen präsentierten die Musikerinnen und Musiker beim ­Jahreskonzert von proAKKORDeon in Wörrstadt.


AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

Die Mitglieder des neu gewählten DHV-­ Landesvorstands im Saarland.

DHV-Landesverband Saarland Vertreten durch: Silke Sieren Schützenhausweg 16 66538 Neunkrichen Tel. +49 (0) 06821/27744 E-Mail: silke.sieren@email.de

Sachsen Ihr Herz schlägt für das Akkordeon Ensemble TastSinn besteht seit zehn Jahren

Das Akkordeonensemble TastSinn der Musikschule Mittelsachsen/Flöha unter Leitung von Traude Hepfner feierte sein zehnjähriges Bestehen mit einem Festkonzert. Rund 250 Zuhörer fanden den Weg in den Saal der Alten Baumwolle Flöha am Rande des Erzgebirges. Zur Überraschung aller brachte Johannes Jentsch, Nachwuchs aus eigenen Reihen, den Musikern zu Beginn ein Geburtstagsständchen. Das sechsköpfige Ensemble hatte für sein Jubiläumskonzert ein buntes Programm aus sowohl älteren als auch neueren Stücken verschiedener Genres seines über 100 Titel umfassenden Repertoires zusammengestellt. Extra für das Jubiläum gab es mit André Richter Unterstützung am Schlagzeug, und so erklangen bekannte Melodien aus dem Musical „Phantom der Oper“ und von Eric Clapton. Natürlich durfte auch Piazzolla im Konzert nicht fehlen: Mit „Zita“, das als Hommage an den Bandoneonisten

Aníbal Troilo gilt, suchten sich die Akkordeonisten ein (zu Unrecht) selten zu hörendes Werk. Die technisch äußerst anspruchsvolle Originalkomposition „Lambada concertante“ von Jonas Tamulionis sowie die durch TastSinn eigens bearbeitete Version des Sommers aus den „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi zeigte, warum die Spieler sich (inter)national einen Namen gemacht haben. Entsprechend wurden diese Darbietungen vom Publikum gebührend gewürdigt. Die Zuhörer erlebten außerdem, wie innerhalb sieben Minuten 57 klassische Werke von 33 Komponisten erklingen können. Und natürlich durften auch Rückblicke in die TastSinn-Geschichte während des Konzerts nicht fehlen: so berichtete der Moderator Tobias Otto, einst selbst Mitglied des Ensembles, von einigen lustigen Anekdoten, und ausgestellte Bilder und Urkunden zeugten von Reisen und Erfolgen bei (inter) nationalen Wettbewerben. Zu den derzeitigen Spielern von TastSinn gehören Anja Dietrich, Doreen Babin, Anika Cyrnik, Nadine Müller, Torsten Jentsch, Michael Lieberwirth sowie Doreen Thielscher, die sich gerade in der Babypause befindet. Die meisten der Spieler sind mittlerweile aufgrund von Arbeit oder Familie über ganz Deutschland verstreut. Dennoch kommen sie mindestens einmal im Monat in der Heimat zusammen, um in der Musikschule Flöha eine gemeinsame Wochenendprobe abzuhalten. Dies zeigt, wie sehr das Herz der Musiker für das Akkordeon schlägt. Vielleicht auch aus diesem Grund erklang zum Abschluss des überaus gelungenen Festkonzerts das Werk „The Heart“ des polnischen Akkordeonensembles Motion Trio. Gekrönt wurde der Abend mit einer Ehrung der Gründungsmitglieder für ihr zehnjähriges musikalisches Engagement mit der DHV-Nadel in Silber. Doreen Babin Homepage: http://tastsinn.jimdo.com

DHV-Landesverband Sachsen Vertreten durch: Valeri Funkner Blümnerstr. 35 04229 Leipzig Tel. +49 (0) 341/3915619 Mobil +49 (0) 177-2087369 E-Mail: vfunkner@directbox.com

Sachsen-Anhalt

DHV-Landesverband Sachsen-Anhalt Vertreten durch: Dieter Giesemann Baumeckerstr. 47a 39418 Staßfurt Tel. +49 (0) 3925 / 300355 E-Mail:d.giesemann@web.de

Schleswig-Holstein

DHV-Landesverband Schleswig-Holstein Vertreten durch: Detlef Strufe Föhrstraße 10 24783 Osterrönfeld Tel. +49 (0)4331 / 82 52 E-Mail: detlef.strufe@gmx.de

Thüringen

DHV-Landesverband Thüringen Vertreten durch: Werner Osten Humboldt Str. 8 04600 Altenburg Tel. +49 (0) 3447 / 50 51 55

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NACHRUFE Mit Akkordeon und Melodica viele ­junge Menschen für die Musik begeistert: Ute Schüßler.

Ute Schüßler hat viele Orchester geprägt Der Deutsche Harmonika-Verband, Bezirk Karlsruhe, betrauert den Tod seines langjährigen Mitglieds Ute Schüßler, die im Alter von 62 Jahren nach schwerer Krankheit viel zu früh verstorben ist. Ute Schüßler war insgesamt nahezu 25 Jahre im DHV-Bezirk Karlsruhe zunächst als stellvertretende Jugendleiterin und danach im BezirksMusikausschuss und später als Bezirksdirigentin tätig. Durch ihre Vorliebe für swingende und jazzige Akkordeon-Literatur brachte sie Hans-Günther Kölz als Dozent in den Bezirk und organisierte mit ihm sehr erfolgreich die ersten Akkordeon-Orchester-Workshops mit dieser Art Musik. Ute Schüßler war es auch, die immer wieder die Initiative zur Weiterbildung der Bezirksjugend ergriff. Sie organisierte D-Kurse, in denen junge Akkordeonspieler über die Musik-Theorie und Praxis am Akkordeon ausgebildet und geprüft wurden. Eine große Vision brachte sie auf die Idee, für Kinder im Kindergarten musikalische Früherziehung mit der Melodica anzubieten. Das Erlernen des Instruments begeisterte nicht nur die Kinder, sondern auch die Lehrerin Ute Schüßler selbst. Die Kinder nannten sie liebevoll „Frau Melodica“ und freuten sich auf jede Unterrichtsstunde. Ihre Erfahrung mit der Melodica gab sie gerne an andere weiter. Waren es anfangs Einladungen von Vereinen und Institutionen, bei denen sie ihr Melodica-Konzept erfolgreich vorstellte, blieb es nicht aus, dass sie ein Unterrichtswerk für Melodica entwickelte, das zwischenzeitlich über einen Verlag vertrieben wird und in vielen Vereinen Anwendung findet. Als Dirigentin und Akkordeonlehrerin war Ute Schüssler jahrelang beim Harmonikaspielring Leopoldshafen tätig und prägte so wesentlich die musikalische Entwicklung des Vereins. 15

Jahre leitete sie als Dirigentin beim Harmonikaring Busenbach und einige Zeit beim Akkordeonring Wöschbach und dem Handharmonika-Orchester Daxlanden das musikalische Geschehen dieser Vereine und Orchester. Der DHV verliert mit Ute Schüßler eine leidenschaftliche Akkordeon- und Melodicaspielerin, eine begeisternde Dirigentin und fordernde Ausbilderin sowie eine aktive Verbandsfunktionärin. Sie wird uns mit ihrer direkten und offenen, kritischen Art fehlen. Wir werden sie in dankbarer Erinnerung halten. Gerhard Girrbach Bezirksvorsitzender

Das Orchester und die Akkordeon-Musik waren ihr Lebensinhalt: ­Elfriede Benedix.

Harmonika-Orchester Bruno Gross trauert um Elfriede Benedix Am 19. Januar ist Elfriede Benedix, Ehrenmitglied des Ravensburger Harmonika-Orchesters, im Alter von 92 Jahren friedlich eingeschlafen. Ihre Kindheit verbrachte sie in Jena und auf der Insel Rügen. Beruflich begann sie zuerst eine kaufmännische Lehre und danach eine Ausbildung als Dekorateurin. Jedoch ihren weiteren Lebensweg bestimmte ein Akkordeon, das sie mit zwölf Jahren geschenkt bekam. Schon als junges Mädchen leitete sie während des Krieges das Akkordeon-Orchester Carl Zeiß in Jena und ging dann 1947 zum Musikstudium nach Trossingen. 1950 fand sie nach Abschluss ihres Studiums in Ravensburg eine neue Heimat. In der Musikschule Bruno Gross gab sie in über 50 Jahren einigen tausend Schülern Unterricht und war Konzertmeisterin des bekannten Ravensburger HarmonikaOrchesters Bruno Gross. Nach dem Tode von Bruno Gross übernahm sie von 1982 bis 1985 den Taktstock und war bis zum Schluss Beraterin des Orchesters. Nebenher führte sie einen

kleinen Selbst-Verlag für AkkordeonKinder-Literatur. Außerdem arrangierte sie für das Orchester Musikstücke für Kirchenkonzerte. Auf unzähligen Konzertreisen im In- und Ausland war sie mit dabei. Das Orchester und die Akkordeon-Musik waren ihr Lebensinhalt. Für die Auftritte der Musikschüler im Konzerthaus führte sie mit viel Herzblut nicht nur musikalisch Regie, sondern leitete auch die schauspielerischen Darbietungen. Ihre Schüler waren ihre Kinder. Durch die Konzertreisen des Orchesters angeregt, lernte sie auch auf ihren privaten Reisen vieles von der Welt kennen und brachte die vielen Eindrücke den Ravensburgern in ihren Diavorträgen zum Ausdruck. Die Fotografie war ihr zweites Hobby. Im Fotoclub Focus war sie ebenfalls Ehrenmitglied und geschätzt für ihre hervorragenden Bilder und interessanten Reiseberichte. Während des geteilten Deutschlands ging ihre Reise oft mehrmals im Jahr zu den Eltern nach Rügen, die beide ein hohes Alter erreichten. Ihre Verbundenheit mit Rügen war Grund, dort einmal ihre letzte Ruhestätte in einem Seemannsgrab zu finden.

Sein plötzlicher Tod löste tiefe Trauer aus: ­Jürgen Schmieder.

Bestürzung über Jürgen Schmieders Tod Grosse Trauer und tiefe Bestürzung hat in der Akkordeonszene der plötzliche Tod von Jürgen Schmieder ausgelöst. Der allseits geschätzte Musiker, Orchesterleiter, Dozent und Verleger wurde nur 39 Jahre alt. Jürgen Schmieder erhielt bereits im Alter von sieben Jahren Unterricht in den Fächern Akkordeon, Klavier, später auch Keyboard und E-Orgel. Seit 1989 absolvierte er unzählige Live-Auftritte mit Bands und Orchestern als Spieler beziehungsweise Dirigent, darunter auch Gastspiele


INTERNATIONAL

im Ausland. 1996 begann er im Alter von 15 Jahren sein Studium am Hohner-Konservatorium in Trossingen mit Abschluss im Jahr 2000 zum staatlich anerkannten Musikpädagogen (unter anderem Hauptfach Akkordeon bei Silvia Wenke, Dirigieren bei Fritz Dobler, Klavier bei T. N. Baynov und Gaby Brändle). Im Anschluss folgte die Solistenklasse am Hohner-Konservatorium in den Fächern Akkordeon

und Musikbearbeitung bei Silvia Wenke und Hans-Günther Kölz. Seit 2001 komponierte und arrangierte Jürgen Schmieder hauptsächlich Musik für Akkordeon und Akkordeonorchester. Ab 2005 machte er sich zudem einen Namen als Dozent bei Workshops verschiedener Musikverbände und Institutionen im In- und Ausland, außerdem wirkte er als Jurymitglied bei Akkordeon-Wettbewerben mit.

Frischer Wind beim Internationalen Akkordeonwettbewerb in Klingenthal Die junge Chinesin Yi Lin Han ist Gewinnerin der „Königsklasse“ Vom 29. April bis 5. Mai wurde der „55. Internationale Akkordeonwettbewerb Klingenthal“ ausgetragen. Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen sowie durch den Kulturraum Vogtland-Zwickau und weiteren Sponsoren hat der traditionsreiche Publikumsmagnet nichts von seiner Attraktivität verloren – ganz im Gegenteil. Bereits mit Beginn dieses Akkordeonwettstreits in den fünfziger Jahren wurden die wesentlichen Zielsetzungen für das gelegt, was den heutigen Wettbewerb zu einem der anspruchsvollsten und niveauvollsten der Welt macht: einerseits die Förderung des solistischen Akkordeon- und Bandoneonspiels in der Ausprägung der vielfältigen musikalischen Möglichkeiten im Solo- und Ensemblebereich, in der Pflege des Erfahrungsaustausches bezüglich des Akkordeons und Bandoneons, sowie in der Vorstellung neuer Kompositionen. Auch der Umstand, dass die Spieler/ innen der Kategorie IV „Solisten ohne Altersbegrenzung“ in der finalen dritten Runde traditionell ein Solokonzert mit einem Sinfonieorchester bestreiten, ist sicherlich eine der reizvollen Besonderheiten, die dem Klingenthaler Wettbewerb zu seinem besonderen Stellenwert verhelfen. Und: mit Prof. Stefan Hussong, einem der weltweit namhaftesten Akkordeonisten, wurde in diesem Jahr als Nachfolger von Prof. Jürgen Ganzer ein neuer Jurypräsident vorgestellt, der

sicherlich auch für die Zukunft Garant sein wird, dass das musikalische Niveau des Wettbewerbs viele begabte Spieler nach Klingenthal ziehen, und die Veranstaltungswoche in jedem Jahr aufs Neue zum musikalischen Ereignis aufleben lassen wird. Das Rahmenprogramm war in diesem Jahr in seiner inhaltlichen Unterschiedlichkeit und vor allem musikalischen Qualität sehr umsichtig zusammengestellt. Künstlerischer Höhepunkt war sicherlich das Konzert des spanischen Akkordeonisten Inaki Alberdi, der ausschließlich sehr interessante Zeitgenössische Musik von Komponisten seiner Region vorstellte. Sein fesselnder, von bemerkenswert starkem inneren Willen, hoher klanglicher Sensibilität und einem von weit nach vorne gedrungener spieltechnischen Raffinesse geprägten musikalischen Ausdruck unterstrich aufs Neue seinen Ruf, zu den maßgebenden Akkordeonisten unperfekt mit allen gebräuchlichen serer Zeitspielbar zu gehören. Er erinnert HOHNER etwas, nicht zuletzt in seiner äußeren Gestalt und seinem sehr persönlichen Ton, dem ein faszinierender, scheinbar unAlter Göbricher Weg 51 verrückbarer Kern innewohnt, an den 75177 Pforzheim jungen Hugo Noth. Sein kreatives Programm war in jedem Moment bis zum Tel. 0 72 31/10 6744 Schluss von spannender Mitteilung erFax: 0 72 31/10 52 65 füllt. Inaki Alberdi stellte mit größter Oder senden Sie uns eine Email an: Hingabe sich und das Instrument in Zimmermann@akkord.de den Dienst der Musik. Auch das Konzert des „Trio Herzogs“ aus Deutschland konnte zum festlichen Auftakt der Wettbewerbswoche

www.akkord.de www.akkord.de

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INTERNATIONAL

Die Mitglieder der internationalen Jury in Klingenthal: Prof. Stefan Hussong, ­Deutschland; Andreas Nebl – Deutschland; Tobias Morgenstern – Deutschland; Ulf ­Seifert – Deutschland; Jeanette Dyremose – Dänemark; Werner Weibert – Österreich; Prof. Xiaoqing – Cao China; Prof. Tibor Rácz – Slowakische Republik; Prof. Jaques ­Mornet – Frankreich; Klaudiusz Baran – ­Polen; Prof. Vojin Vasović – Serbien; Alexander Dmitriev – Russland; Ivano Battiston – Italien; Iñaki Alberdi – Spanien.

mit Musik von Mozart, Hosokawa, Tiensuu, Rachmanninov und Prokofjev gerade in der geschwisterlichen Verbundenheit und musikalischen Professionalität einen sehr nachhaltigen Akzent setzen – dazu noch ein spannendes Konzert des PIF 2017 Castelfidardo Gewinners Arkadii Shkvorov aus Russland sowie das abschließende Preisträgerkonzert. Die Konzerte in ihrem musikalischen Gewicht implizierten kulturell

Vielseitiges und hatten das Niveau, welches man seit vielen Jahren letztlich auch mit Klingenthal assoziiert. Beim eigentlichen Wettbewerb wurde die junge Chinesin Yi Lin Han Gewinnerin der „Königsklasse“, der Kategorie IV Solisten ohne Altersbegrenzung. Bereits in der 1. Runde konnte sie sich durch enorm klar-differenzierte und fantasievolle Interpretationen vom übrigen Feld der Teilnehmer

Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir zum 01.09.2018 eine/n

Auszubildende/n zum Handzuginstrumentenmacher/in Wir sind ein gut etabliertes Akkordeon-Fachgeschäft mit eigener Reparaturwerkstatt in Warstein-Belecke. Unser Reparaturservice umfasst sämtliche Akkordeonmarken und -modelle. Für unseren Handwerksbetrieb mit Meisterwerkstatt suchen wir eine/n Auszubildende/n zum Handzuginstrumentenmacher. Die Ausbildung umfasst u.a. folgende Tätigkeiten:  Aufbau und Funktionsweise eines Akkordeons und anderen Zungeninstrumenten  Umgang mit den Werkstoffen Holz, Metall, Kunststoff und den dafür nötigen Maschinen/Werkzeugen  Reparatur von Handzuginstrumenten  Stimmarbeiten von Handzuginstrumenten Anforderungen: Abitur-, Real- oder Hauptschulabschluss, Handwerkliches Geschick, Technisches und mathematisches Verständnis, Akkordeon / Harmonika spielen Ihre Bewerbung richten Sie bitte schriftlich oder per Mail an: Musikhaus Hoppe, z. H. Jörg Hoppe Sellerweg 20 59581 Warstein-Belecke Tel. 02902 51171 ◊ info@musikhaus-hoppe.com

absetzen. Ihr inspiriertes Spiel erinnerte klanglich mitunter an die französische Holzbläsertradition, sehr fein in Klang und Charme, äußerst flexibel, und mit einer mitreißenden Lebendigkeit. Yi Lin Han verkörperte ein weiteres Beispiel junger chinesischer Musiker/innen, in der sich die traditionelle ostasiatische Kultur und die westliche Musikanschauung sehr richtungsweisend verbinden beziehungsweise weiterentwickeln. Knapp hinter ihr konnten sich Dawid Rycz aus Polen, der durch seine grundsätzliche künstlerische Ausstrahlung überzeugte, sowie Radu Ratoi aus Moldawien, der insgesamt ein handwerklich sehr fortgeschrittenes und klares Klangbild vermitteln konnte, platzieren. In der Kammermusikkategorie wurde dem russische Duo „Sasha & Sasha“ in der Besetzung Akkordeon und Klarinette der erste Preis zugesprochen – bewegend allein ihr Kommunikationsreichtum in Malcolm Arnolds „Sonatine“. In der Kategorie III, den Solist/ innen bis 18 Jahre gewann der Chinese Zhuo Zhang vor Milan Lasic aus Serbien und Piotr Motyka aus Polen. Bei den Virtuosen der Unterhaltungsmusik, in der Kategorie VI, konnte sich Radu Ratoi durchsetzen. In Klingenthal ist ein spürbar wohltuender, frischer Wind eingezogen, der sich als richtungsweisende Modernisierung neben der erneuerten Jurybesetzung, auch im engagierten Organisationsteam um Jörg Künzl, sowie nicht zuletzt auch in der Auswahl der Pflichtstücke äußert, die für die Zukunft sicherlich inhaltlich spannende und niveauvolle musikalische Wettbewerbe in Klingenthal versprechen. Für den „ 56. Internationalen Akkordeonwettbewerb Klingenthal“, der vom 5. bis 11. Mai 2019 stattfinden wird, ist die Ausschreibung bereits erhältlich beziehungsweise online abzurufen unter www.accordion-­competition.de Andreas Nebl


TERMINE / KLEINANZEIGEN / IMPRESSUM

Termine 31. Oktober bis 4. November. 12. Harmonica Masters Workshops in Trossingen Künstlerische Leitung: Steve Baker. Veranstalter: Hohner-Konservatorium (Michaela Kitzke). Erfreulicherweise hat die hohe Zahl der Anmeldungen für die Harmonica Masters Workshops 2018 die Erwartungen der Verantwortlichen am Hohner-Konservatorium Trossingen bei weitem übertroffen. Seit Ende März haben sich rund 120 Teilnehmer fest angemeldet, einige Kurse sind schon jetzt fast ausgebucht. Also aufgepasst: die Zahl der Plätze ist begrenzt. Wer bei diesem Event dabei sein möchte, sollte sich deshalb schnellstmöglich anmelden. Diese Traditionsveranstaltung wurde 2003 von Steve Baker initiiert und hat sich inzwischen unter der Leitung des Hohner-Konservatoriums zur Nummer 1 der Bildungsveranstaltungen für Blues-Mundharmonika in Europa entwickelt. Sie findet dieses Jahr zum 12. Mal auf dem neuen Campus im historischen Zentrum von Trossingen, dem komplett renovierten ehemaligen Hohner Fabrikgelände, statt. Weitere Infos unter Telefon: +49 (0) 74 25 / 32 70 16, Fax: +49 (0) 74 25 / 32 71 00 und www. hohner-konservatorium.de

Samstag, 22. September 2018 Hohner-Konservatorium Mundharmonika für Einsteiger 9.00 bis 12.00 Uhr (Melody Star/chromatische Mundharmonika), 12.00 bis 13.00 Uhr (nur chromatische Mundharmonika). Anmeldeschluss: Freitag, 7. September 2018, maximale Teilnehmerzahl: zehn Personen. Dozententeam: Mundharmonikaquartett „Harmonicamento“: Brigitte Burgbacher/Kathrin Gass/Birgit Käfer/Gerhard Müller. Voraussetzungen: Theoretische und praktische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, mitzubringen ist eine eigene chromatische Mundharmonika in C-Dur oder eine Melody Star. Literatur: Kathrin Gass: Schule für chromatische Mundharmonika, Teil 1 (€ 16,90), ist nicht im Seminarpreis enthalten, kann am Seminartag aber erworben werden. Thema: Erlernen der ersten Grundkenntnisse auf der chromatischen Mundharmonika/Melody Star. Kosten: 45 Euro (mit chromatischer Mundharmonika), 35 Euro (mit der Melody Star)

der unterschiedlichen Tongestaltung helfen wird. Sämtliche Spielliteratur wird kostenlos während des Seminars zur Verfügung gestellt. Vorhandene Notenkenntnisse sind von Vorteil! Kosten: 45 Euro

Sonntag, 6. Oktober 2018 Akkordeon-Workshops Spiel und Spaß in der Gruppe

Musizieren im Akkordeon-Unterricht mit Kindern und Erwachsenen. Termin: von 09.30 bis 12.00 und 13.30 bis 16.30 Uhr. Im Hohner-Konservatorium Trossingen. Anmeldeschluss: Freitag, 14. September 2018 (Teilnehmerzahl: mindestens sechs Personen) Dozentin: Sabine Kölz. Thema: Methodik im Gruppen-Unterricht, Unterrichtsphasen, Stundenbilder, Arbeitsmaterialien, Spiele u. v. m. Zielgruppe: Musiklehrer von Musikschulen und Vereinen. Mitbringen: Akkordeon, Notenständer, Schreibmaterial. Bei Fragen wenden sich Interessierte an: Hohner-Konservatorium Trossingen GmbH, Michaela Kitzke, Hohnerstraße 4/1, 78647 Trossingen, Telefon: 0 74 25 / 32 70 15, Fax: 0 74 25 / 32 71 00, E-Mail: info@hohner-konser​vatorium. de. Weitere Informationen auf: www.hohnerkonservatorium.de

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Das Akkordeon-Orchester Blaubeuren e.V. sucht ab sofort eine/n Dirigent/in in geringfügiger Beschäftigung. Kontakt: Prof. Dr. K-H Stier, Tel.: 07344/5577, E-Mail: stierlogopaedie@t-online.de Pianoakkordeon Convertor Scandalli BJP 442, 41 Tasten, 120 Bässe, Cassotto, 5 Jahre, sehr gepflegt, inkl. Koffer und Rucksack, Preis 7.900€ VB, ulude@gmx.net

Impressum Herausgeber: Deutscher Harmonika Verband e. V. Rudolf-Maschke-Platz 6, 78647 Trossingen Geschäftsführung: Corinna Probst Verlag: fortes medien GmbH Kemperbachstraße 53, 51069 Köln Geschäftsführung: Andrea Iven Tel.: +49 221 297708-0 Fax: +49 221 297708-29 www.fortes-medien.de Bankverbindung: Sparkasse KölnBonn IBAN: DE89 3705 0198 1933 3510 15 BIC: COLSDE33XXX Chefredaktion (v.i.S.d.P.): Eva Geiger-­Haslbeck, text@evageiger.de Redaktionsleitung: Thomas Fink Lektorat: Karolin Gerhardi, Thomas Fink

Verkaufe Hohner Morino V N. Dieses Jahr generalüberholt, 5-chörig, Cassotto, 41 Tasten, 120 Bässe, 11 Register im ­Diskant, 5 Register im Bass, ca. 13 kg, im neuwertigen Akkordeonrucksack, ohne Koffer. VHB 5.000€. Tel.: 07034 942 2275 oder E-Mail: katharina. herthnek@gmx.de

Erscheinungsweise: 4-mal jährlich Leser-Service: Margit Steinhilber, steinhilber@dhv-ev.de, Tel.: +49 7425 95992-22 Mediaberatung: kölnerverlagsagentur, Gabriele Maibach, ­ gabriele.maibach@koelnerverlagsagentur.de, Tel.: +49 221 297708-10. Es gilt die ­Anzeigenpreisliste Nr. 3 vom 1. 1. 2018. ­Anzeigenschluss für die nächste Harmonika International ist am 15. August 2018. Druck: Springer Trossingen, Beethovenstraße 12 78647 Trossingen

Samstag, 22. September 2018 Lieder auf der Tremolo-/ Oktav-Mundharmonika von 10.00 bis 14.00 Uhr. Anmeldeschluss: Freitag, 7. September 2018. Maximale Teilnehmerzahl: 15 Personen. Dozent: Gerhard Müller. Voraussetzung: Eigene Mundharmonika in C-Dur (40-stimmig Tremolo oder 48-stimmig OktavMundharmonika) und Notenständer mitbringen. Ein Erwerb von geeigneten Mundharmonikas am Seminartag ist nicht möglich. Thema: Beim gemeinsamen Spielen einfacher, bekannter Melodien und Lieder, lernen die Teilnehmer unter anderem eine rhythmischharmonische Zungenbegleitung, die ihnen bei

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© 2018 fortes medien GmbH Beiträge, die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichnet sind, decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Besprechungsexemplare. Einsender von Manuskripten, Briefen oder Ähnlichem erklären sich mit redaktioneller Bearbeitung einverstanden. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.

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JOHNNY KONGOS - Amica Forte IV 120 “While we were working on our first album we were looking for an Instrument, that would add something special to our sound. With the accordion we found it”

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