Harmonika International 1/2018

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HARMONIKA INTERNATIONAL Die Zeitschrift des Deutschen Harmonika-Verbandes e. V.

01 . 2018

Mit Schwung ins Jubiläumsjahr

Neun Jahrzehnte Freiburger Akkordeon Orchester

Bewährtes bleibt Die »Harmonika International« verändert ihr Gesicht

Marketing für Akkordeonorchester Ziele und Zielgruppen


ktuelle ode fĂźr die a c lt a h c is re Exklusiv-F Â magazin: s akkordeon e d e b a sg u A PP HI _ A M _ A

So wird Akkordeonmusiklesen zum echten Erlebnis: die

akkordeon-magazin-

-App!


EDITORIAL

„Es nützt nicht, Optimist zu sein, wenn man nicht gleichzeitig aktiv ist.“ Elsa Triolet, französisch-russische Schriftstellerin

ABER HALLO. GESTATTEN. Die neue Harmonika International, „unsere HI“ in pfiffigem Outfit. Im vergangenen Jahr angekündigt, aber nun ist sie da, mit frischem Format und Design und umfangreichen Informationen. Unser Team der DHV-Geschäftsstelle, unser Redaktionsleiter Thomas Fink, unser Präsidium, unser Verlag – alle sind gespannt, wie sie ankommt, diese neue HI. Lob und Tadel werden gerne entgegen genommen. Wir freuen uns über Ihr Feedback. Zögern Sie also nicht. Ich hoffe, Sie sind gut ins Jahr 2018 gestartet. Musikalisch geht es auch beim Deutschen Harmonika-Verband mitsamt den vielen Vereinen, Orchestern und Ensembles in diesem Jahr schon wieder richtig rund. Wir blicken in dieser Ausgabe auf verschiedene Veranstaltungen. Unter anderem auf unsere Osterarbeitswoche, auf den 2. International Open Accordion Contest in Trossingen und auf

den Akkordeon-Musikpreis in Bruchsal. Die Vorwettbewerbe sind bereits in vollem Gange. Ich bin bei meinen Konzertbesuchen in Deutschland immer wieder tief beeindruckt, mit welcher Freude, Begeisterung und musikalischem Können das Publikum fasziniert wird. Zum Beispiel im vergangenen November in der historischen Altenburger Brüderkirche. Gleich zwei Mal war die Brüderkirche anlässlich des 65. Jubiläumskonzerts des 1. Altenburger Akkordeonorchesters 1952 e. V. bis auf den letzten Platz gefüllt. Der frenetische Applaus und die fröhliche Laune des Publikums ist dabei anerkennender Lohn unserer Laienmusikerinnen und -musiker. In diesem Moment denken wir nicht an die vielen Herausforderungen und Schwierigkeiten, die unsere Verbands- und Vereinsarbeit begleiten. In diesem Moment steht ausschließlich das im Fokus, wofür wir uns am liebsten einsetzen: unsere Harmonikamusik. Möge das in diesem Jahr bei Ihnen möglichst oft der Fall sein. Es nützt aber nichts, nur Optimist zu sein, wenn man nicht gleichzeitig aktiv ist. In diesem Sinne freuen wir uns auf ein besonderes Musikjahr 2018 – und nun viel Spaß beim Lesen unserer neuen HI.

Inhalt

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Aus den Landesverbänden Baden-Württemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Nordrhein-Westfalen Rheinland Pfalz, Sachsen Schleswig-Holstein, Thüringen

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Ihr Jochen Haußmann MdL Präsident des Deutschen Harmonika-Verbandes

So erreichen Sie uns

Die Geschäftsstelle des Deutschen Harmonika-Verbandes (DHV) in Trossingen ist Mo.–Fr. 9–12 Uhr und Mo.–Do. 14–16 Uhr zu erreichen: Geschäftsstelle 07425/95992-21 Heike Staufenberger 07425/95992-22 Margit Steinhilber info@dhv-ev.de

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Editorial von Jochen Haußmann Aktuelles: Nachrichten, Infos, Hintergründe Nachrufe International Kolumne: Piepmatz Mundharmonika Porträt: 90 Jahre Freiburger Akkordeon Orchester Praxis: Marketing für Akkordeonorchester, Teil 1 Senioren: Musizieren verlangsamt das Altern Ausschreibungen und Termine

Geschäftsführung 07425/95992-23 Corinna Probst (Mi.–Fr.) probst@dhv-ev.de

Redaktion Harmonika International 07425/95992-25 Thomas Fink (variabel) info@dhv-ev.de

Öffentlichkeitsarbeit & Social Media 0711/1842218-0 Johannes Pfeffer johannes.pfeffer@pro-stimme.de

Fax 07425/95992-90 Redaktionsschluss für die HI 2/2018 ist am 24. Mai 2018

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Die Allzweckwaffe des Konservatoriums Robin Schmidt „ein würdiger Preisträger“

DER FÖRDERVEREIN DES HOHNER-KONSERVATORIUMS hat Robin Schmidt mit dem Förderpreis 2017 ausgezeichnet. Damit wurde ein herausragend engagierter Student gewürdigt. Überreicht wurde der mit 500 Euro dotierte Preis im Rahmen einer Feierstunde von Michael Tröndle, dem Finanzchef der Tuttlinger Firma Karl Storz, einem weltweit agierenden Unternehmen der Medizintechnik. Mit dabei zahlreiche Dozenten, aber auch Freunde und Verwandte des aus dem Saarland stammenden 26-jährigen Preisträgers. Brigitte Burgbacher, die Vorsitzende des Fördervereins, bezeichnete Robin Schmidt als „einen würdigen Preisträger“. Arnold Kutzli, Vorstandsmitglied und Ideengeber dieser Auszeichnung, würdigte besonders das vielseitige kulturelle Engagement der Firma Karl Storz und dankte in diesem Zusammenhang besonders der Geschäftsführerin und diesjährigen Stifterin des Preises, Dr. Sybill Storz. Auch Michael Tröndle machte deutlich, dass vor allem junge Menschen aus den Bereichen Sport und Kultur von der Förderung des Unternehmens Karl Storz profitieren. Namens der Gesellschafter des Konservatoriums gratulierte Bürgermeister Dr. Clemens Maier: „Machen Sie weiter so, bleiben Sie dem Kons verbunden“, gab ihm

das Stadtoberhaupt mit auf den weiteren Berufsweg. Dieter Dörrenbächer, der Geschäftsführer des Hohner-Konservatoriums, nannte in seiner Laudatio die zahlreichen Bedingungen, die erfüllt sein müssen, um diese herausragende Auszeichnung zu erhalten, und kam zu dem Schluss: „Robin Schmidt erfüllt gleich mehrere der erforderlichen Kriterien.“ 2011 startete Robin Schmidt mit zwei Vorsemestern bei Werner Glutsch und Andreas Nebl, 2012 nahm er den regulären Studiengang 2 (Akkordeon Jazz/populär) bei Hans-Günther Kölz auf. Sein vielseitiges Interesse zeigte sich laut Dörrenbächer auch darin, dass er als zweites Hauptfach die „elementare Musikpädagogik“ gewählt habe, ein von jungen Männern eher weniger gewähltes Fach. Aufgefallen ist Robin Schmidt für sein ausgeprägtes Interesse an Elektronik, also zum Beispiel Aufnahmetechnik, Soundregie bei Veranstaltungen und elektronische Musikinstrumente. So sei es nur folgerichtig gewesen, dass Robin Schmidt nach seiner Abschlussprüfung 2016 sich in den berufsbegleitenden Ausbildungsgang für elektronische Tasteninstrumente eingeschrieben habe. Aber auch sozial hat sich der junge Preisträger eingebracht. Mehrere Jahre war Robin Schmidt als Studentensprecher aktiv. Dörrenbächer: „Er hat sich auf seine sehr sympathische und vertrauensvolle Weise für die Interessen seiner Mitstudierenden eingesetzt und diese mit Weitblick auch gegenüber dem Dozententeam und der Schulleitung vertreten.“ Dörrenbächer bezeichnete Schmidt ob seines vielseitigen

Preisverleihung im Hohner-Konservatorium (von links): Kons-Geschäftsführer Dieter Dörrenbächer, Michael Tröndle von der Firma Karl Storz, Preisträger Robin Schmidt, Arnold Kutzli und Brigitte Burgbacher vom Vorstand des Fördervereins sowie Trossingens Bürgermeister Dr. Clemens Maier. Foto: Thomas Fink

Engagements als „ Allzweckwaffe des Konservatoriums“. Das Kons könne froh sein, „dass er hier ausgebildet wurde“. Schmidt sei ein Botschafter dafür, wofür das Konservatorium stehe: Offen für Neues, Vielfalt in der Ausbildung, der Studierende als Mittelpunkt des Interesses… Dörrenbächer wünschte ihm für die Zukunft weiterhin Neugierde sowie Offenheit für Neues, und dass er dies „mit ähnlich viel persönlichem Enthusiasmus und sympathischem Wesen weiter verfolgen kann wie bisher“. Der so Geehrte dankte dem Sponsor und dem Förderverein für diesen Preis, aber auch den Verantwortlichen des Konservatoriums, die ihm immer die Gelegenheit gegeben hätten Ideen auszuprobieren und umzusetzen. Robin Schmidt versprach: „Ich bleibe dem Kons weiterhin gewogen.“ Dass Robin Schmidt, der eigentlich zunächst mehr dem Klavier und Chorgesang zugeneigt war, in Trossingen das Akkordeon meisterlich zu beherrschen lernte, konnte er der Festversammlung mit seinem Quartett Amitoras überzeugend vorführen: Neben ihm brillierten Sabrina Latus, Tina Tarnawa und Matthias Matzke, der im vergangenen Jahr mit dem Förderpreis gewürdigt worden war. Für einen weiteren musikalischfestlichen Farbtupfer sorgten Monja Heuler auf der Chromonica und HansGünther Kölz (Klavier). Thomas Fink

Sonderausstellung zur Orchesterbewegung Wer will aktuelle Fotos beisteuern?

IM SOMMER DIESES JAHRES wird das Deutsche Harmonikamuseum in Trossingen eine große Sonderausstellung organisieren. Unter dem Titel „Wer musiziert hat mehr vom Leben – Die Akkordeon-Orchesterbewegung“ sollen die rund hundertjährige Geschichte und auch die Gegenwart rund um die Begeisterung für das Harmonikaspiel in der Gruppe präsentiert werden. Anlass für das Großprojekt: Der 125. Geburtstag von Hermann Schittenhelm, Meisterspieler, Dirigent und Gründer des Hohner Akkordeon-Orchesters 1927. Schittenhelm war Jahrzehnte lang Galionsfigur der Orchesterbewegung. Zu den Highlights der Sonderschau wird neben einer Vielzahl von


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Orchester-Instrumenten die Öffnung des Bildarchivs gehören: Der reiche Fundus der Sammlung Hohner beinhaltet weit über tausend Fotografien von Orchestern aus allen Regionen Deutschlands, vorwiegend aus den 1950er- bis 1970er-Jahren. Digitalisiert und nach Ortsnamen abrufbar werden diese Fotodokumente allen Besuchern zugänglich sein. Geplant ist ebenso – als reizvoller Vergleich und Dokument der lebendigen Orchesterszene – die Darstellung möglichst vieler Akkordeon-Spielgruppen von heute. Und hier hat das Museum eine Bitte an die Leserinnen und Leser der Harmonika International: „Senden Sie möglichst aktuelle digitale Gruppenfotos Ihres Orchesters / Ensembles an das Deutsche Harmonikamuseum, damit Ihr Ort / Ihr Verein auch optisch in der neuen Ausstellung vertreten sein wird. Dazu sollte noch eine Art ,Steckbrief ‘ mit den wichtigsten Informationen zu Ihrer Spielgruppe gehören (Gründung, Zahl der aktiven Mitglieder etc.).“ Nicht zuletzt soll die neue Sonderausstellung viele Akkordeonfreunde aus nah und fern in die Musikstadt Trossingen zum Besuch des 2016 modernisiert und vergrößert neu eröffneten Harmonikamuseums locken. Kontakt: harmonika-museum@t-online.de oder Telefon 0 74 25 / 21 62 3

Landes-Musik-Festival in Lahr wird zur Bühne der Amateurmusik DAS LANDES-MUSIK-FESTIVAL 2018 FINDET am Samstag, 23. Juni, im badischen Lahr statt. Es wird eine ganz besondere Veranstaltung, denn gleich zwei Jubiläen gilt es zu feiern: 20 Jahre LandesMusik-Festival und 10 Jahre Landesmusikverband Baden-Württemberg. Umrahmt wird das Fest von der farbenfrohen Kulisse der Landesgartenschau 2018 in Lahr. Dieses Festival ist die Bühne für die Amateurmusikerinnen und -musiker, -sängerinnen und -sänger aus ganz Baden-Württemberg. Sie können ihre musikalische und kulturelle Arbeit auf den Spielstätten der Landesgartenschau vorstellen. So erklingen neben Blaskapellen und Chören ebenso Streich- und Akkordeonorchester, Zupf-, Zither- und

Hackbrettensembles. Das Musikland Baden-Württemberg will sich hier von seiner besten Seite zeigen. „Musik.lebt.bewegt.“ lautet das Motto des Festivals und ist angelehnt an das Motto „wächst.lebt.bewegt.“ der Landesgartenschau. Wie jedes Jahr wird auch 2018 die vom Ministerpräsidenten gestiftete Conradin-Kreutzer-Tafel verliehen. Sie ist als besondere Ehrengabe des Landes Baden-Württemberg für Vereinigungen der Amateurmusik gedacht, welche ununterbrochen über 150 Jahre hinweg in bedeutender Weise kulturell tätig waren.

Harmonika-Verband (DHV), erhält am Sonntag, 25. März, in der Bundesakademie in Trossingen die Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg. Verliehen wird sie von Guido Wolf MdL, Minister für Justiz und Europa. Mit der Staufermedaille zeichnet das Land Persönlichkeiten aus, die sich über die eigentlichen beruflichen Pflichten hinaus im Rahmen eines in der Regel ehrenamtlichen, gesellschaftlichen oder bürgerschaftlichen Engagements um das Gemeinwohl verdient gemacht haben.

Weitere Informationen im Internet unter https://www.landesmusikfestival.de.

Fördermittel für die Amateurmusik erhöht MIT BESCHLUSS DES LANDESHAUSHALTS für 2018/19 werden die Mittel der Amateurmusik deutlich aufgestockt. Dies teilte der Landesmusikverband (LMV) Baden-Württemberg mit. „Mit der Umsetzung der Versprechen im Koalitionsvertrag erfährt unsere bundesweit einmalige Amateurmusikvereinslandschaft in Baden-Württemberg eine weitere Stärkung ihrer Zukunftsfähigkeit, die weit darüber hinaus die gesamte Musiklandschaft im Land beflügeln kann“, erklärt LMV-Präsident Christoph Palm. Die zusätzliche Förderung fließt direkt in die musikalische Bildungsarbeit der Verbände. Sie umfasst zum einen eine schrittweise Erhöhung der Pauschale für Chorleiter(innen und Dirigenten(innen) der Chor- und Instrumentalvereine um zunächst 35 Euro pro Verein in den Jahren 2018 und 2019. Zudem werden die Akademieneubauten der beiden Blasmusikverbände in Plochingen und Staufen mit einem einmaligen Investitionskostenzuschuss von insgesamt 18,8 Millionen Euro bis 2020 gefördert. Die geplanten Bildungshäuser sollen laut LMV der gesamten Amateurmusik zur Verfügung stehen. hi

Hans-Günther Kölz

Ruß und Hippe Preisträger beim ARMA-Wettbewerb GLEICH ZWEI DOZENTEN DES HohnerKonservatoriums Trossingen sind unter den Preisträgern beim „ ARMA-Wettbewerb 2017 für Akkordeon-OrchesterKomposition“. Bei dieser Veranstaltung des schweizerischen Akkordeonverbandes „ Accordéon Suisse“ hat Wolfgang Ruß für seine Komposition „Facetten“ den 1. Preis erhalten. Das viersätzige Werk wurde im Dezember im Rahmen eines Preisträgerkonzertes in GrangesMarnand in der französischen Schweiz uraufgeführt. Die Suite wird bei der Akkordeon-Musik-Edition in Lyss in der Schweiz erscheinen.

Staufermedaille für Hans-Günther Kölz HANS-GÜNTHER KÖLZ, DER VORSITZENDE des Fachbeirates Musik im Deutschen

Wolfgang Ruß

Stefan Hippe

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spielt, die Geschenkübergabe an seinen Freund. Hierzulande hat er zwar das Glück, von einem Nachbarn ab und zu ein No-Name-Akkordeon ausleihen zu können. Doch dies ist kaum noch spielfähig. Noch am gleichen Tag, an dem die Zeitungen über die Geschenkübergabe berichteten, meldete sich eine Leserin bei Museumsleiter Martin Häffner: Sie war dermaßen von der Aktion berührt, dass sie spontan das Piano-Akkordeon ihres bei einem Unfall ums Leben gekommenen Bruders stiftete. Die Freude bei Abdul war unbeschreiblich… tf

Herzenswunsch erfüllt (von links): Alfred Dörfler vom Deutschen Harmonikamuseum, SWR3-Moderator Kristian Thees, Abdul Alim Khalil, Museumsleiter Martin Häffner, Hossam Abu Laban und Mulham Al Khalil. Foto: Thomas Fink

Stefan Hippe hat für seine Orchesterkomposition „ Am Genfersee“ einen 2. Preis gewonnen. Neben der bereits stattgefundenen Uraufführung wird das Stück beim nächsten Wettbewerb Pflichtstück in der Oberstufe. In Deutschland war das Stück unter der Leitung des Komponisten mit dem ALJO Baden-Württemberg in Weil der Stadt im Januar zu hören.

Akkordeons machen zwei blinde Syrer glücklich FÜR ZWEI BLINDE MUSIKER aus Syrien ging ein Herzenswunsch in Erfüllung: jeder von ihnen bekam ein Akkordeon geschenkt. Initiator der ganzen Aktion, die eigentlich anders verlief als zunächst geplant, war SWR-3-Radiomoderator Kristian Thees, der sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagiert und syrische Musiker betreut. Einer davon, Hossam Abu Laban, wünschte sich ein Akkordeon, konnte sich aber keines leisten. Thees wandte sich an Martin Häffner vom Deutschen Harmonikamuseum in Trossingen: „Haben Sie eine Idee, wie ich Hossam helfen könnte?“, lautete seine Frage. Der Leiter des Museums stieß bei Christian Dehn, Vertriebs- und Marketingchef der Firma Hohner, auf offene Ohren. Ein von Hohner und dem Inlandsvertrieb Musik Meyer gemeinsam gestiftetes neuwertiges Piano-Akkordeon konnte schon bald darauf im

Rahmen einer kleinen Feier im Harmonikamuseum seinem künftigen Besitzer überreicht werden. Hossam ist seit 46 Jahren blind. Sein Augenlicht verlor er, gerade mal neun Jahre alt, als er mit einer Bombe spielte und diese explodierte. Trotz dieses Handicaps hat er in Ägypten arabische Musik studiert. Seit 32 Jahren lebt er in Deutschland, davon 15 Jahre in Berlin, seit dem Jahr 2003 bei Karlsruhe. Als Keyboarder und Akkordeonist hat er als Profimusiker gearbeitet. „Im Film ,Der Millionenerbe‘ mit Günther Pfitzmann habe ich in einem orientalischen Restaurant zum Tanz aufgespielt“, blickt der heute 55-Jährige mit Stolz zurück. Initiator Kristian Thees freute sich, dass für den blinden syrischen Musiker ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen ist, denn „Hossam war und ist für alle Gold wert, sowohl für die Flüchtlinge, wie auch für die Betreuer der Flüchtlingshilfe“, sagte der Radiomann. Doch diese Geschichte erlebte eine unerwartete Fortsetzung… Mit dabei bei der Übergabe des Akkordeons war Hossams Freund Abdul Alim Khalil, ebenfalls Musiker und ebenfalls blind. Gemeinsam besuchten sie von 1973 bis 1980 eine Blindenschule. Abdul lebte zuletzt als Musiklehrer in Homs und floh vor den Kriegshandlungen nach Deutschland. Nach der Flucht gab es jetzt für beide in Karlsruhe ein Wiedersehen. Etwas wehmütig erlebte Abdul, der Klavier und Akkordeon

Landes-Stipendium für Cora Jergler und Jiayi Liu CORA JERGLER UND JIAYI Liu vom Harmonika Spielring Rheinstetten-Mörsch, DHV Bezirk Mittelbaden, hatten beim Bundeswettbewerb „ Jugend musiziert 2017“ in der Kategorie „ Akkordeon Kammermusik AG IV“ mit 24 Punkten einen 1. Preis erreicht (wir berichteten in Wort und Bild). Zusammen mit den insgesamt 57 ersten Preisträgerinnen und Preisträgern aus Baden-Württemberg wurden sie vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst im Rahmen eines feierlichen Konzerts im Weißen Saal des Neuen Schlosses in Stuttgart geehrt. Hierbei erhielten sie das gemeinsame Stipendium der Kunststiftung des Ministeriums mit Urkunde überreicht. Vom Landesmusikrat Baden-Württemberg wurden acht Solisten/Ensembles verschiedener Kategorien und Altersgruppen für den Konzertauftritt ausgewählt. Für Akkordeon-Kammermusik waren Cora Jergler und Jiayi Liu zum Konzertauftritt eingeladen worden. Sie spielten den 4. Satz Misterioso con brio aus „Marilina“ von Heikki Valpola. Seit Oktober 2017 ist Cora Jergler zusätzlich am Hohner Konservatorium Trossingen in der Jugendklasse von Andreas Nebl.

Neue Broschüre: „Ehrenamtliches Engagement in der Musik“ MIT DER NEUEN BROSCHÜRE „Ehrenamtliches Engagement in der Musik“ richtet sich die Bundesakademie für


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musikalische Jugendbildung Trossingen an Musikvereine und -verbände aus dem ganzen Bundesgebiet. Neben einem Überblick über das Engagementfeld der Musik werden aktuelle Handlungsfelder der Ehrenamtsförderung formuliert. „Uns geht es vor allem um die Nachwuchsgewinnung für das Ehrenamt“, so Projektleiterin Susanne Dengel. „ Als bundesweiter Ideen- und Impulsgeber möchten wir die Akteurinnen und Akteure im Land anregen, ihre Strukturen zukunftsfest zu machen.“ Die 36-seitige Broschüre ist in Kooperation mit der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände (BDO) erschienen und kann über die Bibliothek der Bundesakademie Trossingen bezogen werden. Weitere Informationen unter www.bundesakademietrossingen.de.

Empfang des Deutschen Harmonika-Verbandes (DHV) aus Anlass zweier „runder Geburtstage“ (von links): Bürgermeister Dr. Clemens Maier, Laudator Ernst Burgbacher, DHV-Geschäftsführerin Corinna Probst, Ehrenpräsident Arnold Kutzli, der seinen 80. Geburtstag feiern konnte, Ehrenpräsident Ernst Pfister, der 70 wurde, seine Frau Doris, Kons-Geschäftsführer Dieter Dörrenbächer und DHV-Präsident Jochen Haußmann. Foto: Thomas Fink

„Es war toll, was die beiden geleistet haben und immer noch leisten“

Harmonika-Verband würdigt Verdienste von Arnold Kutzli und Ernst Pfister MIT EINEM EMPFANG WÜRDIGTE der Deutsche Harmonika-Verband seine beiden Ehrenpräsidenten: Ernst Pfister feierte seinen 70. Geburtstag, Arnold Kutzli konnte auf 80 Lebensjahre zurückblicken. Zusammen bringen es die beiden mit ihren runden Geburtstagen auf 150 Lebensjahre, davon widmeten sie viele Jahrzehnte der Harmonikabewegung – und das mit viel Weitsicht und nachweisbarem und beständigem Erfolg. Diese Lebensleistungen zu würdigen und ihnen dafür Dank zu sagen, lud der Deutsche Harmonika-Verband (DHV) Freunde, Familienangehörige und Weggefährten ins Hohner-Konservatorium zu einem Empfang ein, bei dem zahlreiche Redner die Verdienste von Arnold Kutzli und Ernst Pfister sowohl für die Harmonikabewegung als auch für ihre Heimatstadt Trossingen hervorhoben. Maßstäbe gesetzt Dabei wurde deutlich: Kutzli, der Geschäftsführer des DHV, und Pfister, der Präsident, waren ein Gespann, das in zwei Jahrzehnten Maßstäbe setzte:

Ihnen ist das World Music Festival in Innsbruck zu verdanken, das sich aus kleinen Anfängen mittlerweile zu einer internationalen Veranstaltung von Weltgeltung entwickelt hat, Gleiches gilt für den Deutschen Musikpreis. Sie zogen für den Verband stets aktuell die organisatorischen und strategischen Konsequenzen, so unter anderem aus den demografischen Entwicklungen, setzten Impulse sowohl für die

Talk-Runde mit den Geehrten (von links): DHV-Präsident Jochen Haußmann, die beiden DHV-Ehrenpräsidenten Arnold Kutzli und Ernst Pfister, sowie Moderator Ernst Burgbacher. Foto: Thomas Fink

musikalische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen als auch mit Senioren, sie ordneten die Finanzen neu, bauten den DHV zu einem Dienstleistungsund Service-Zentrum um, waren maßgeblich beteiligt beim Projekt SchuleVerein. Gemeinsam engagierten sie sich darüber hinaus in zahlreichen örtlichen Vereinen und überregionalen Gremien und Institutionen. „Mister Innsbruck“ DHV -Präsident Jochen Haußmann MdL bezeichnete Arnold Kutzli mit Blick auf dessen Weltfestival als „Mister Innsbruck“. Diese Veranstaltung sei seine bleibende Lebensleistung. Kutzli habe ferner über ein Netzwerk verfügt, das stets geholfen habe, die Dinge voran zu treiben. Ernst Pfister sei der Präsident mit der bislang längsten Dienstdauer gewesen. Haußmann: „Er war ein dynamischer und musikalischer Präsident.“ Mit Weitsicht und Besonnenheit habe er den DHV zu einem bundesweiten und international anerkannten und agierenden Verband gemacht. „Sie haben Großes geleistet für die Akkordeonwelt, aber auch für die Stadt Trossingen“, stellte anerkennend Bürgermeister Dr. Clemens Maier fest, und erinnerte daran, dass sowohl Arnold Kutzli als auch Ernst Pfister in Vereinen und im Gemeinderat der Stadt viele Jahrzehnte aktiv und erfolgreich gewirkt und dafür auch hohe Ehrungen erhalten hätten: Kutzli den Ehrenring,

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Pfister die Ehrenbürgerwürde. Dieter Dörrenbächer, Geschäftsführer des Hohner-Konservatoriums, blickte zurück auf das Krisenjahr 1999, als es Kutzli und Pfister durch beherztes Zupacken und gute Beziehungen gelungen sei, das Weiterbestehen des Kons nachhaltig zu sichern. Immer, wenn es gebrannt hat… Ernst Burgbacher, seit frühester Jugend mit beiden Jubilaren freundschaftlich, musikalisch und politisch eng verbunden, war es vorbehalten, die Laudatio auf dieses im Laufe seines Lebens mit höchsten Auszeichnungen dekorierte Zweier-Team zu halten. Burgbacher schilderte Arnold Kutzli als einen unglaublich kreativen Menschen, einen Weichensteller und Visionär, der zum Vorteil des Verbandes glänzend vernetzt gewesen sei – bis tief in die Ministerien hinein, außerdem äußerst ideenreich, „aber auch nicht ganz einfach“. Ein Leben lang habe Kutzli bei der Firma Matth. Hohner gearbeitet, weshalb sein Weg wohl auch geradlinig zum Harmonika-Verband geführt habe. Kutzli hat stets verantwortliche Positionen inne gehabt: Unter anderem war er bei Hohner Werbeleiter, Personalchef, Chef des Kulturmarketings, Geschäftsführer des Konservatoriums. Burgbacher: „Immer wenn es wo gebrannt hat, hat man Arnold Kutzli geholt.“ Im Gegensatz zu Arnold Kutzli, der nie ein Instrument gespielt hat (sein Akkordeon wurde, wie er erzählte, in

der Nachkriegszeit in Lebensmittel umgetauscht), hatte Ernst Pfister direktere Verbindungen zur Musik: auf dem Klavier sowie mit Akkordeon und Gitarre sorgte er für Stimmung, außerdem war er, so Burgbacher, „ein glänzender Sportler“. Schon bald nachdem er das Präsidentenamt übernommen habe, titelte eine Fach-Zeitschrift: „ DHV hat an Dynamik zugelegt“. Der Landtagsabgeordnete Pfister habe die Probleme ganz schnell angepackt, „und das hat er mit seinem eigenen Charme getan“, außerdem den DHV in der Politik vernetzt. Seine Wanderung von Trossingen in die Landeshauptstadt – Auslöser war eine verlorene Wette wegen der Hohner-Hupe – seien „eine gigantische Werbung für den DHV und die Mundharmonika“ gewesen, attestierte Burgbacher. Der jahrzehntelange Weggefährte und Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände zusammenfassend: „Es war toll, was die beiden geleistet haben und heute noch leisten.“ Locker und heiter In der sich anschließenden kurzweiligen Steh-Runde mit den beiden Ehrenpräsidenten sowie Ernst Burgbacher und Jochen Haußmann durfte über so manche Anekdote mal geschmunzelt, mal herzhaft gelacht werden, so beispielsweise über die, wie der Wahlkreisabgeordnete Pfister direkt beim Wirtschaftsminister Pfister Anträge stellte – natürlich zum finanziellen

Happy Birthday: Mit einem Arrangement Speciale von Stefan Hippe gratulierte das Seminarorchester des Hohner-Konservatoriums. Foto: Thomas Fink

und ideellen Nutzen der Musik oder städtischer Projekte. Überhaupt gefiel die Feierstunde dank ihrer lockeren und heiteren Atmosphäre, weit weg von der offiziellen Steifheit ähnlicher Veranstaltungen. Zum „guten Ton“ des Empfangs trug selbstverständlich das Seminarorchester des Konservatoriums unter der Leitung von Kons-Dozent und DHV -Bundesdirigent Stefan Hippe bei: zum einen mit zwei Kompositionen der Trossinger Orchester-Legende Rudolf Würthner sowie einem Arrangement Speciale zu Happy Birthday – eine gelungene Aufführung, unter anderem mit Mundharmonika, Wassergeplätscher, Vogelgezwitscher und Motorengeräusch: so außergewöhnlich wie die beiden Geehrten selbst. tf

Das Dreamteam ließ die Gäste schmunzeln Ehrungen verdienter Mitbürger haben gerne feste Spielregeln: getragene Musik, viele Reden mit würdigenden Worten nach dem Motto „Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen“. Nicht so beim Geburtstagsempfang des Deutschen Harmonika-Verbandes (DHV) für seine beiden Ehrenpräsidenten Ernst Pfister (70) und Arnold Kutzli (80). Schon bei der Laudatio von Ernst Burgbacher auf das Dreamteam durfte immer wieder geschmunzelt werden, was die beiden „ganz schön unterschiedlichen Menschen“ während ihrer Jahrzehnte währenden Tätigkeit an der Spitze des DHV so alles auf die Beine gestellt haben: So schaffte es einst Arnold Kutzli dank guter Beziehungen, das Orchester Hohnerklang vor einem Bundesligaspiel Kaiserslautern gegen Schalke auftreten zu lassen, ein ähnlicher Coup gelang ihm bei einem der legendären World Festival in Innsbruck – mit keinem Geringeren als Udo Jürgens. Als Burgbacher Kutzli als „Weichensteller und Visionär“ lobte, „der nie ein Instrument gespielt hat“, entfuhr es Kutzli

spontan: „Zum Glück!“ Im Gegensatz zu Ernst Pfister, der schon von früher Jugend an auf dem Klavier und mit Gitarre und Akkordeon für Stimmung sorgte – nicht nur im DHV und Freundeskreis, sondern auch in politischen Runden und Nachsitzungen. Und Pfister plauderte „aus dem Nähkästchen“, beispielsweise über sein Engagement für Trossingen, wie der Wahlkreisabgeordnete Pfister direkt beim Wirtschaftsminister Pfister Anträge stellte – natürlich zum finanziellen und ideellen Nutzen der Musik oder städtischer Projekte. Überhaupt bot er sich beim Publikum als Festredner an: „ Anruf genügt, wenn ihr eine Veranstaltung oder Verleihung habt.“ Aber nach dem Empfang ging es erst einmal wie alle Jahre zum Sohn nach Costa Rica. Musik habe er dort schon gemacht, aber es gebe keine Akkordeonszene wie hierzulande, ließ Pfister die Festversammlung wissen und fügte – ganz der Politiker und Verbandsfunktionär – nicht unbescheiden an: „Ich werde daran arbeiten “. tf


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Herzlich willkommen

Neu im DHV: Die Akkordeonfreunde Kulmbach Nicht nur Bier, sondern auch Musik ZAHLREICHE ORCHESTER UND ENSEMBLES sind im Laufe der zurückliegenden Monate Mitglied im Deutschen Harmonika-Verband geworden. Wir heißen sie alle herzlich willkommen – und stellen sie nach und nach in der Harmonika International, der Mitgliederzeitschrift des Verbandes, vor. Heute: die „ Akkordeonfreunde Kulmbach“. Hallo liebe Harmonikafreunde, zuallererst: Ein herzlicher Gruß und ein freundliches „Prost!“ der „ Akkordeonfreunde Kulmbach“ aus der heimlichen Hauptstadt des Bieres. Allerdings hat Kulmbach viel mehr zu bieten als „nur“ den berühmten Gerstensaft. Es gibt hier auch akkordeonbegeisterte Menschen, und die haben sich vor 16 Jahren zusammengeschlossen. Unseren Verein hat unser jetziger Ehrendirigent Heinz Geiger gegründet, der unser kleines Orchester mit viel Motivation aufgebaut und sein Herzblut in jede einzelne (vielleicht anfangs schiefe) Note gesteckt hat. Seine Nachfolgerin ist Irmtraud Tröger-Franz, die uns seit einigen Jahren dirigiert und größte Ambitionen in unser Vorankommen fließen lässt. Der Vorstand besteht aus der 1. Vorsitzenden, Karin Penning, der 2. Vorsitzenden, Angela Heinlein, Schriftführer Ernst Schäfer und Kassierer Wolfgang Klatt. Jedes Jahr im November steht das Highlight unserer Konzert-Saison an – das Jahreskonzert, bei dem sich die „ MS Akkordeonfreunde Kulmbach“ vor wenigen Wochen auf Kreuzfahrt begab. Los ging es im hohen Norden mit „Gruß an Kiel“ und den „Traumschiff “Melodien von James Last über den Atlantik nach Amerika. Und mit einem Abstecher ins Mittelmeer dann wieder nach Südamerika über England mit einem Landgang (Pause) nach Paris zurück an die Alster.

Die Akkordeonfreunde Kulmbach sind neu im DHV: Das Foto zeigt von oben links: Traudl Tröger-Franz, Karin Penning, Henrike Moritz, Fred Laugsch, Werner Moritz, Tina Kornatz, Ernst Schäfer, Yvonne Kampe, Angela Heinlein und Wolfgang Klatt. Es fehlen Claudia Anhut sowie Ruth Schiffel.

Wir spielten das gospelähnliche „ I will follow him“, Musik aus dem Film „Doktor Schiwago“, wehmütigfröhlichen Klezmer, Tango, frühen Rock´n´Roll bis hin zu böhmischen Klängen. Fehlen durfte natürlich nicht der Aufenthalt „ Auf einem persischen Markt“. Und mitten im Konzert hat sich spontan sogar ein „Pirat“ auf die „ MS Akkordeonfreunde Kulmbach“ gewagt: Ein zehnjähriger Junge stand plötzlich auf, eroberte mit seinem Knopfakkordeon die Bühne und trug selbstbewusst sein selbstgeschriebenes Stück vor, das sich auch noch treffend „Piraten“ nennt. Die „ Akkordeonfreunde Kulmbach“ setzten bei ihrem Jahreskonzert auf einen runden, modernen Sound mit Unterstützung eines Schlagzeugers, den uns dieses Jahr eine befreundete Blasmusik-Kapelle auslieh. Vielleicht dient das dem einen oder anderen Akkordeon-Orchester bei spontan ausfallender Besetzung als Inspiration. Ansonsten ist unser Ensemble folgendermaßen aufgebaut: 1. Stimme, 2. Stimme, 3. Stimme, 4. Stimme – Begleitung sowie Bassakkordeon. Wer mit uns Kontakt aufnehmen möchte, kann sich gerne an Irmtraud Tröger-Franz beziehungsweise an Karin Penning wenden. Übrigens: Wir freuen uns immer über einen Besuch in unserem wunderbaren Städtchen; besonders lohnt sich ein Besuch auf der Plassenburg, einer der größten Burgen Europas, und im Sommer ein Abstecher zum – über die Landesgrenzen hinaus – berühmten Kulmbacher Bierfest, das auch für einen Vereinsausflug bestens geeignet

ist. Dann können wir zusammen anstoßen, Kulmbacher Bratwürste essen und zu Akkordeonmusik auf der Bank tanzen – denn auf die wird im Kulmbacher Bierstadl noch Wert gelegt… Es grüßen Euch Eure Akkordeonfreunde Kulmbach, Karin Penning. Erlenweg 10, 95326 Kulmbach, karin.bir kelbach@googlemail.com

DIE VILLA ZUM GUTEN TON IST NEUER FIRMENSITZ DER HDSMUSIC Seit 1. Dezember 2017 präsentieren wir uns, unsere Produkte und Dienstleisungen in neuen Geschäftsräumen. Hier werden Akkordeons und Harmonikas mit HDS midi- und HDS micro-Einbauten veredelt. HDSmusic ist Dein Partner für MIDI- und Mikrofon-Einbauten in Akkordeon/Harmonika, Funkübertragung MIDI und Mikrofon, Akkordeon- und Harmonikaservice, PA /Licht Verleih für kleine Veranstaltungen

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Neue Gesichter bei der Harmonika International fortes Medien GmbH übernimmt als neuer Verlag

CD Akkordeon – auffällig anders

DAS AKKORDEON-ORCHESTER FERNDORFTAL und der Akkordeonclub Wilden mit seinen Musikern aus dem Großraum Siegerland, Sauerland und Wittgenstein konzertieren seit 1995 gemeinsam als Akkordeon-Orchester FerndorftalWilden. Unter der Leitung von Jutta Schreiber-Menn hat sich das Orchester einen modernen symphonischen Klang erschaffen und zeigt dabei die Vielfalt des Akkordeons. Eigene Konzerte, Konzertmitwirkungen, Chor-, Kirchen- und Kurkonzerte stehen jährlich auf dem Programm. Jetzt präsentierten die experimentierfreudigen Musiker ihre erste Studio-CD: „ Akkordeon – auffällig anders“ (künstlerischer Produzent: Jürgen Bruch, Hilchenbach, j.b.music). Die CD „ Akkordeon – auffällig anders“ kann zum Preis von 15 Euro erworben werden bei: Judith Geisweid, Telefon 02732/204151, judith.geisweid@aofw.de , Katrin Koch, Telefon 02762/400 994, katrin.koch@aofw. de, Jutta Schreiber-Menn, Telefon 02733/61370, jutta.schreiber-menn@ aofw.de, bei allen Mitgliedern sowie bei j.b.music – jbmusic@jb-music.de und bei Amazon. Weitere Informationen gibt es im Internet unter: ▶ www.aofw.de ▶ www.facebook.com/ao.ferndorftal.wilden/

Noten „Valse Musette ou Mazurka“ für Akkordeonorchester von Jean Caprice, Bearbeitung: Stefan Hippe

ALFRED MUSIC VERÖFFENTLICHT mit dem „Valse Musette ou Mazurka“ von Jean Caprice ein Arrangement für Akkordeonorchester (Conductor Score & Parts) des gleichnamigen Werkes von Caprice für Akkordeon solo. Nach dem großen Erfolg des Notenbuches „Zuckerbrod & Peytsche – 10 Easy Pieces for Accordion“ mit Originalkompositionen für Akkordeon solo aus der Feder von Caprice, das vor einem Jahr bei Alfred Music erschienen ist, erfüllt der Verlag nun den vielfachen Wunsch nach einer Adaption des Werkes für die zahlreichen Akkordeonorchestermusiker. Die von Stefan Hippe vorgelegte Bearbeitung ist künstlerisch meisterhaft gelungen und verleiht dem sentimental-schwungvollen Stück für die ganz eigene Klangästhetik eines Akkordeonorchesters den richtigen Charakter. Die Musik von Jean Caprice erinnert als eine Mischung aus charmanter französischer Musette und russischromantischem Temperament in ihrer Eingängigkeit und schlichten Schönheit der Melodien an Yann Tiersen. Für 2017 ist eine Aufführung der Bearbeitung des „Valse Musette ou Mazurka“ durch das Nürnberger Akkordeon Orchester unter Leitung von Stefan Hippe geplant. Ebenfalls bei Alfred Music wird 2017 eine weitere Bearbeitung des Stückes „Valse Musette ou Mazurka“ für Sinfonieorchester erscheinen (arr. Facio / orch. Andres Reukauf ). www.alfredmusic.de

2018 WIRD EIN TOLLES JAHR für die Akkordeonszene. Zum einen, weil das Instrument – wie man aus den vielen Veranstaltungen, Workshops und Konzerten rund um das Akkordeon schließen kann – sich weiterhin wachsender Beliebtheit erfreut. Zum anderen, weil die Harmonika International als größte Verbandszeitschrift zum Thema Akkordeon und Mundharmonika ab sofort auf die kompetente Unterstützung von hochmotivierten Verlagsprofis zählen kann! Die fortes medien GmbH mit Sitz in Köln und im Allgäu kümmert sich als neuer Verlag um die Redaktion, das Layout und die Anzeigenverwaltung der HI. Thomas Fink bleibt dem Team als erfahrener Redakteur erhalten und ist nach wie vor der Ansprechpartner für die Neuigkeiten aus den Landesverbänden. Unterstützt wird er von Johannes Pfeffer von der Stuttgarter ProStimme Medien- und Dienstleistungsgesellschaft sowie der Chefredakteurin Eva Geiger-Haslbeck. Letztere ist seit geraumer Zeit für die Publikationen Harmonikawelt, akkordeon magazin und zwiefach verantwortlich, die ebenfalls bei der fortes medien GmbH erscheinen. Der neue Verlag hat somit nicht nur eine erfahrene Redaktionsleitung, sondern auch ein rundum musikalisches Portfolio, das mit dem Schwerpunkt auf Harmonikainstrumente perfekt zur Harmonika International passt. Verlegerin Andrea Iven freut sich über die Zusammenarbeit: „Für uns ist es natürlich eine Herausforderung, alle Bundesländer unter den ‚HI-Hut‘ zu bekommen. Gleichzeitig spielen unsere Magazine schon jetzt ganz wunderbar zusammen. Wir staunen immer

Die neuen Gesichter im Team der Harmonika International: Andrea Iven und Eva Geiger-Haslbeck


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wieder über die vielen Gemeinsamkeiten – und über die Gegensätze. Dieses Feld gilt es herauszuarbeiten, damit wir am Schluss für alle Zielgruppen ein perfekt zugeschnittenes Medium schaffen können. Eine schöne Aufgabe!“ Herausgeber der Harmonika International bleibt der DHV – und er hat auch inhaltlich das letzte Wort. Jede neue Ausgabe geht weiterhin über den Schreibtisch von Frau Probst, der Vorsitzenden. Die Vertriebsfragen, Adressenverwaltung, Neu- und Abmeldungen etc. liegen ebenfalls nach wie vor in bewährten DHV-Händen: Margit Steinhilber, Rudolf-Maschke-Platz 6, D–78647 Trossingen, Tel. +49 7425 95992-22, Fax: +49 7425 95992-90, E-Mail: steinhilber@dhv-ev.de

Mit wem spreche ich auf Facebook? ProStimme unterstützt den DHV bei der Online-Kommunikation

DIE ARBEIT IM VORSTAND eines Vereins verlangt den ehrenamtlichen Funktionären heute oft viel ab. Vereinsrecht, Buchhaltung, Social-Media-Manager, noch kurz das Plakat gestalten, weil das morgen in Druck gehen muss. Die ProStimme Medien- und Dienstleistungsgesellschaft mbH hat zwar nicht für alle Probleme im Vereinsleben eine Lösung, aber für viele. Hinter ProStimme verbirgt sich ein Unternehmen, das sich der Arbeit für und mit der Amateurmusik verschrieben hat, denn Agieren im spannenden Feld von Haupt- und Ehrenamt der Verbände setzt professionelle Fähigkeiten und auch Fingerspitzengefühl voraus. Was ist ProStimme? Die ProStimme Medien und Dienstleistungsgesellschaft mbH wurde gegründet, um Vereinen, Orchestern und Chören als professioneller Ansprechpartner insbesondere im Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung zu stehen. Sie wurde vom Schwäbischen Chorverband ins Leben gerufen, um dort die Betreuung von Homepage, Newsletter, Blog, Social Media und der Verbandszeitschrift SINGEN zu bündeln und stärkere Synergieeffekte möglich zu machen. Damit

reagiert der Amateurchorverband zukunftsweisend auf die immer größer werdenden Herausforderungen und setzt auf mehr Professionalisierung. Die Mitarbeiter der GmbH kommen sowohl aus dem Ehren- als auch dem Hauptamt im Schwäbischen Chorverband. Sie bringen Erfahrungen aus den Bereichen der Deutschen Chorjugend, aber auch der Landesmusikjugend in ihre neue Aufgabe mit ein.Wichtig beim Konzept von ProStimme ist die starke Verankerung in der Unterstützung und Zusammenarbeit mit den im Ehrenamt Wirkenden. Die Arbeit ist geprägt davon, das Ohr an den Interessen der Vereine zu haben. Was macht ProStimme? ProStimme bietet zu allererst Unterstützung bei der Umsetzung der eigenen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Zudem gehören Print-, aber auch digitale Produkte zum Portfolio der GmbH. Ob klassisches Werbemittel wie ein Kugelschreiber, oder eine eher ausgefallene Werbekampagne. Hier entstehen Konzepte nach Maß. Neben diesen Dingen sind auch „Weiterentwicklung“ „Kommunikation“ wichtige Themengebiete. Dabei steht ProStimme sowohl konzeptionell, als auch auch ganz pragmatisch bei der Arbeit zur Seite. So kann ProStimme alle Medien eines Verbandes oder Vereins bespielen, koordinieren und sie noch besser miteinander verknüpfen. Auch die Konzeption von Tagungen, Sitzungen und Seminaren ist eine Leistung der ProStimme. Sie bringt einen ganzen Werkzeugkoffer

Öffentlichkeitsarbeit Medienproduktion Seminare

voller Ideen und Hilfen für Vereine und Verbände mit. Wo unterstützt ProStimme den Deutschen Harmonika-Verband? ProStimme ist seit Oktober 2017 mit Aufgaben aus dem DHV-Landesverband Baden Württemberg, und dem Bundesverbandes betraut. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der Medienarbeit der Verbände. Der Deutsche Harmonika-Verband bietet Interessierten medial eine Fülle an Informationsmöglichkeiten. ProStimme kümmert sich hier um die Bespielung von Facebook und hilft so in einen guten Dialog mit den Usern zu kommen, aktuelle Themen aufzugreifen und dem DHV in den sozialen Medien ein Gesicht zu geben. Bei der Pflege des Internetauftritts von Landes- und Bundesverband geht es vor allem um Benutzerfreundlichkeit und Aktualität. Zudem erstellt ProStimme den Newsletter des DHV und hilft so dabei alle Mitglieder immer gut über Projekte und Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Darüber hinaus stehen die Mitarbeiter von ProStimme auch für Fragen der Vereinsentwicklung bei Bedarf zur Verfügung. Geschäftsführer Johannes Pfeffer freut sich, dass die Leistungen von ProStimme bei seinen Kunden so gut auf- und angenommen wurden. Mit der Fokussierung auf Dienstleistungen im Amateurbereich ist ProStimme ein wichtiger Partner für Verbände und Vereine, die auf ihrem Weg in die Zukunft einen zuverlässigen Begleiter suchen. Isabelle Arnold

Wir wünschen der erneuerten Harmonika International einen guten Start und freuen uns auf den Dialog mit Ihnen auf den Online-Portalen des Deutschen Harmonika-Verbandes.

ProStimme Medien- und Dienstleistungsgesellschaft mbH Fritz-Walter-Weg 19, 70372 Stuttgart, Telefon: 0711 1842218-0 info@pro-stimme.de, www.pro-stimme.de


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NACHRUF

Liebenswert und kompetent: Roland Kiesel.

Bezirk Breisgau trauert um Roland Kiesel ENDE NOVEMBER VERSTARB VÖLLIG unerwartet Roland Kiesel, in der Akkordeonszene ein weit über die Grenzen seines Heimatbezirkes Breisgau hinaus bekannter Dirigent, Musiklehrer und Akkordeonist, im Alter von 82 Jahren. Viele unserer Verbandsmitglieder kannten ihn und seine liebe Frau Annelie, die im vorigen Jahr verstarb. Beide waren liebenswerte, freundliche und kompetente Menschen, denen das Wohl der Gemeinschaft sehr am Herzen lag. Es fällt uns unendlich schwer, mit der endgültigen Gewissheit zu leben, dass Roland Kiesels Platz nun für immer leer bleiben wird. Aber tief in unseren Herzen wird er immer seinen Platz haben. Wir alle trauern mit seinen Familienangehörigen um einen liebenswerten Menschen, der in so vielen Stunden der Gemeinsamkeit Frohsinn und Lebensfreude vermitteln konnte. Auch fachlich war Roland Kiesel eine hoch geschätzte Persönlichkeit. Nach seinem Musikstudium in Trossingen übernahm er Dirigententätigkeiten beim 1. Freiburger Akkordeonclub (1959-1997) und bis zu seinem Tode beim Handharmonika- und Akkordeonclub Kollnau. Von 1997 bis 2008 dirigierte er das Breisgauer AO, das er auch gründete. Auch über die Vereinsgrenzen hinaus hat er geschaut und sich auf Bezirksebene engagiert. So über 33 Jahre hinweg als stellvertretender Bezirksdirigent und zehn Jahre als Bezirksdirigent im Bezirk Breisgau. Für seine Verdienste um die Bezirksarbeit wurde er 2003 zum Ehrenbezirksdirigenten ernannt. Auch als Mitbegründer des ALJO Baden-Württemberg 1985 sowie der Musikschule Freiburg konnte er Akzente setzen. Beruflich ebenfalls der Musik verbunden, hatte er 15 Jahre lang als Aufnahmeleiter beim Südwestfunk in

Freiburg gearbeitet. Seine pädagogischen Fähigkeiten brachte er als Dozent an der PH in Freiburg ein. Mitgliedschaften im Deutschen Akkordeonlehrer-Verband, Bundesmusikausschuss sowie als gefragter Wertungsrichter und Dozent für Dirigentenlehrgänge rundeten ein ausgefülltes Musikerleben ab. Wir alle, die ihn kannten, leben nun mit Erinnerungen an schöne musikalische Stunden, an Gespräche, an ein Lächeln, an ein liebes Wort von ihm. Erinnerungen an gemeinsam Erlebtes, das wir nun nicht mehr mit ihm teilen können. Was wir zusammen erlebten, kann uns niemand mehr nehmen. Es ist unvergänglich geworden. Die Beisetzung von Roland Kiesel fand am 7. Dezember 2017 auf dem Friedhof in Kollnau statt. Manfred Kappler

Juror bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Einen großen Bekanntheitsgrad und viel Wertschätzung erlangte Walter Maurer auch als Verleger sowie Autor zahlreicher Aufsätze und Verfasser beziehungsweise Herausgeber von Büchern. Im Laufe seines aktiven Lebens brachte er sich in zahlreichen Gremien und Institutionen ein, in denen seine Mitarbeit sehr geschätzt wurde: So unter anderem als Präsident des Österreichischen Harmonikaverbandes, als Vorstandsmitglied im Österreichischen Musikrat, ebenso als Präsident des Internationalen Akkordeonorchesterbandes und als Generalsekretär der Confédération Internationale des Accordéonistes (CIA). Ferruccio Zanetti: Bis ins hohe Alter musikalisch aktiv.

Eine Persönlichkeit nicht nur in Österreich: Prof. Walter Maurer.

Ferruccio Zanetti: Bis zum Tode dem Akkordeon treu Ein Leben für die Musik: Prof. Walter Maurer gestorben IM ALTER VON 87 Lebensjahren ist Prof. Walter Maurer gestorben. Der gebürtige Wiener studierte zunächst Psychologie und Musikwissenschaft. Von 1952 bis 1964 unterrichtete er an Volks- und Hauptschulen, anschließend wirkte er 30 Jahre lang als Lehrbeauftragter an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Darüber hinaus war er von 1956 bis 1995 Dozent für Akkordeon an Wiener Volkshochschulen und ab 1982 Professor am Franz-Schubert-Konservatorium in Wien. Sein enger Bezug zum Instrument Akkordeon kam auch dadurch zum Ausdruck, dass er 1955 zu den Gründungsmitgliedern des Österreichischen Harmonikaverbandes gehörte. 1967 gründete Walter Maurer das Wiener Akkordeon-Kammerensemble und 1972 den Wiener Akkordeon-Club Favoriten. Geschätzt war der Verstorbene auch als fachkundiger

IM ALTER VON 93 Jahren starb Ferruccio Zanetti nach kurzer schwerer Krankheit. Einen großen Teil seines Lebens widmete Ferruccio Zanetti der Akkordeonmusik. Nach seinem Studium in Trossingen übernahm er 1958 in Oldenburg das dortige Akkordeon-Orchester und baute eine eigene Musikschule auf. Ende der 60er-Jahre begann er seine Tätigkeit an der Kreismusikschule Vechta, wo er 1972 das Akkordeon-Orchester Vechta gründete. Dieses leitete er erfolgreich bis 1997 und blieb ihm danach bis wenige Tage vor seinem Tod als Spieler treu. Noch im Jahr 2016 nahm er mit 91 Jahren am Wettbewerb in Innsbruck teil, wofür ihn DHV-Präsident Jochen Haußmann beim Galakonzert besonders würdigte. In der Region um Vechta, aber auch darüber hinaus wird das Akkordeon immer mit seinem Namen verbunden sein. In der Traueranzeige des Orchesters heißt es: „Seine positive, hilfsbereite und menschliche Art sowie sein feinsinniger Humor werden uns sehr fehlen.“ „Sein“ Orchester begleitete ihn musikalisch auf seinem letzten Weg.


INTERNATIONAL

... der letzte Vorhang

Jürgen Schmieder *26.12.1979

†07.02.2018

Mit Bestürzung haben wir die Nachricht vom Tod unseres Kollegen Jürgen Schmieder vernommen. Ein Kämpfer für die Sache und das Instrument Akkordeon. Engagiert, kompetent und unermüdlich. Dozent, Juror, Komponist, Arrangeur, Herausgeber, ein begeisterter Musiker und Verleger, ein feiner Mensch. Seine Kompositionen und Arrangements lassen ihn weiterleben. AME LYSS

AMUSIKO Musikverlag

Gabriele Russ Musikverlag

Sandra und Markus Fink

Stefanie und Tobias Dalhof

Gabriele und Wolfgang Russ

NordMusik-Verlag

Notenwunderland

VERLAG PURZELBAUM

Hans-Jürgen Schröder

Bernd Glück

Alexander Jekic

Quadrifolio Musikverlag Andrej Baumgard, Marc-Oliver Brehm, Paul Kaufmann, Peter Pech

Im Mai wieder Wettbewerb in Klingenthal

Klingenthal ruft für den Mai 2018 wieder die Akkordeonisten aller Nationalitäten und aller Länder zum traditionellen „Internationalen Akkordeonwettbewerb Klingenthal“. Die enge Zusammenarbeit mit international angesehenen Künstlern, Musikpädagogen, Komponisten, Orchesterleitern und Musikwissenschaftlern sowie mit dem Deutschen Harmonika-Verband, dem Deutschen Akkordeonlehrer-Verband, dem Tourismusverband Vogtland und dem „Freundeskreis Internationaler Akkordeonwettbewerb Klingenthal“ garantiert auch für das Jahr 2018 ein hohes künstlerisches Niveau des Wettbewerbs und seines Rahmenprogramms. Mehr Informationen unter www.accordioncompetition.de

Junge Talente auf dem klassischen Akkordeon

Die „Foundation of International Accordion Exchange“ mit Sitz in Trossingen veranstaltete im Raum Basel (CH) ihre erste eigene Konzertreihe. Mit Vanja Cirkovic aus Serbien und Sophie

Herzog aus Deutschland gestalteten zwei sehr begabte junge Musikerinnen aus der Akkordeonklasse von Andreas Nebl äußerst ansprechende Programme, die von Bach, Gubaidulina, Mozart und Prokofjew bis hin zu Makkonen und Lisniak reichten. Die „Foundation of International Accordion Exchange“ strebt für die Zukunft an, ein internationales Netzwerk von Studierenden, Dozenten und Unterstützern aufzubauen. Kontakt: 1. Vorsitzende Katharina Büeler, E-Mail: katharina.bueeler@bluewin.ch

Winter Congress der CIA in Kokkola, Finnland

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des „Kokkola Winter Accordion Festival“ findet auch der alljährliche Winter Congress der Confédération Internationale des Accordéonistes (CIA) statt. Die einzelnen Gremien der CIA haben sich im Februar in der finnischen Hafenstadt Kokkola zusammengefunden, um die Rahmenbedingungen für den anstehenden „Coupe Mondiale 2018“, der vom 24.bis 30. September in Kaunas/Litauen stattfinden wird, detailliert zu planen. Mehr Informationen zum Festival unter www.talviharmonikka.com

Meisterkurs mit Hugo Noth in Weimar

Vom 22.bis 26. Juli findet in der Musikhochschule Weimar ein Meisterkurs mit Hugo Noth statt. Hugo Noth gehört zu den Pionieren des modernen Akkordeons. Er leitete über mehrere Jahrzehnte eine Akkordeonklasse an der Trossinger Musikhochschule. Seine auf CD dokumentierten Aufnahmen, gelten sowohl im Solo- wie auch im kammermusikalischen Bereich als Meilensteine der Interpretation klassischer Musik am Instrument Akkordeon. Mehr Informationen unter www.hfm-weimar. de/de/weimarer-meisterkurse

International Open Accordion Contest in Trossingen (D)

Die bekannte Musikstadt Trossingen ist vom 3. bis 7. April Gastgeber des 2. International Open Accordion Contest. Das hochkarätige Rahmenprogramm des Festivals „Akkordeon grenzenlos“ garantiert für alle Besucher parallel zum künstlerisch anspruchsvollen Wettbewerb ein bemerkenswertes musikalisches Erlebnis. Mehr Informationen unter www.dhv-ev.de/ioac

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KOLUMNE

Winterruhe und Vorratshaltung – oder:

Musikstücke pfiffig einstudieren Wem kommt nicht auch das Schmunzeln, wenn man mit einem Blick in die Tierwelt oft eigene Gewohnheiten wiederfindet? Da gibt es zum Beispiel den Typ Braunbär, der den Brauch des Winterschlafs hochhält und die Winter ferien über keinen Ton zum Üben kam. Seltener der Typ Buntspecht, der schon wieder wie besessen seine Lieblingsweisen ins Holz hämmert. Und auch der Typ Eichhörnchen ist anzutreffen: Eifrig zieht er Leckerbissen aus allen Ecken, die das ganze Jahr über im Weihnachtsordner vergraben waren. Mal sehen, was man von ihnen so lernen kann…

Typ I – Schlafenszeit Manchmal wirkt ein Nickerchen für die Finger tatsächlich wahre Wunder. Diesen Sommer wurde ich von einer Reise ganze vier Wochen auf instrumentalen Entzug gesetzt. Die Ergebnisse: vorübergehend natürlich weniger Treffsicherheit. Auf der anderen Seite aber eine ganz neue Faszination für Klang und die Möglichkeit, Klang zu gestalten. An Stücken, die ich längst „fertig“ (ein Stück wächst natürlich immer weiter) einstudiert hatte, konnte ich plötzlich Stellen entdecken, die ich gern wieder umgestalten wollte und eine ganz neue Freude daran hatte. Spannend war das auch in Bezug auf Improvisation: Da man oft Abläufe spielt, die man bereits in den Fingern hat und öfters anwendet, war ich wieder viel offener für neue Ideen und das, was ich wirklich hören wollte, nicht nur weil es bequem abzurufen ist. Eine kleine Blaupause sorgt hin und wieder für frischen Wind, und unser Bauchgefühl ist ein ganz guter Weichensteller; wenn sich das Üben festgefahren hat, spricht alles dafür, sich ein Päuschen zu gönnen und etwas zu tun, auf das man gerade so richtig Lust hat. Pfiffige Über dosieren diese Pausen so, dass ein Übethema gerade ruht, während man die Aufmerksamkeit einem anderen widmet (zum Beispiel ein klassisches und ein rockiges Stück). Vielleicht sprechen Ärzte in medizinischem Kontext daher auch von Über-Dosierung… Will man ein Stück konzertreif ausfeilen, lohnt eine Reifephase von mindestens zwei Monaten, in denen

es nicht angerührt wird. Es wird also geübt bis zur Beherrschung und nach einem Schlummer der Feinschliff angegangen. Zähe Durststrecken bleiben dabei aus (Stücke nicht kaputt proben, wenn sie nicht mehr viel Aufmerksamkeit brauchen und quasi auf Autopilot durchlaufen können). Typ II – Dauerfeuer Den Ehrgeiz eines Tastenspechtes muss man bewundern! Über Stunden kann er dieselben Passagen immer und immer wieder bearbeiten, um sich letzten Endes daran zu freuen, diese zu beherrschen. Und vor lauter Freude spielt er sie dann noch dreimal so oft… Ja, es gibt sie, diese Dauerbrenner, die man einfach in Endlosschleife spielen könnte. Einfach, weil es Spaß macht, die Finger dabei fliegen zu lassen. Und das ist gut so! Mit diesen Dauerbrennern kann man sich astrein über oben erwähnte Durststrecken retten und neue Motivation schöpfen. Nur bequem sollten sie nicht werden: manch einer protzt mit Übezeiten, die im Grunde nur Spielzeiten von bereits Gelerntem waren! Es gibt etwas, das Typ Viel-Über vom Typ Schläfer lernen kann: Motorisches Training (also zum Beispiel ein schwieriger Fingerwechsel, oder Sprung) muss sich im Muskelgedächtnis verankern. Dafür ist eine Ruhepause ein absolutes Muss, sonst bekommt der Muskel keine Gelegenheit, sich zu sortieren. Lernforscherin Vera F. Birkenbihl empfiehlt sieben Minuten Training und zehn Minuten Ruhe darauf. Klingt das nicht erleichternd? Keine

fünf Plicht-Übestunden, sondern sieben Minuten mit Elan und Freude und dann Pause machen und sich darauf freuen, wie es wirken wird. Ein pfiffiger Über übt immer in möglichst kurzen Häppchen und dafür öfters über den Tag verteilt. Typ III – Schatzsuche Seltsam: obwohl man die Weihnachtslieder jedes Jahr wieder ausgräbt, kann man sie scheinbar immer wieder neu einstudieren. So wie das Eichhörnchen manche Nüsse nicht mehr findet, fehlen hier und da einfach auch Details, die im Vorjahr selbstverständlich waren. Und schuld ist? Der Abstand. Einmal Weihnachten im Jahr ist schlicht nicht genug. Theoretisch auswendig Gelerntes durchwandert unterschiedliche Gedächtnisstadien bis es im Langzeitgedächtnis ankommt. Dafür muss es am besten gleich nach dem ersten Auffassen nochmals wiederholt werden, etwa eine Stunde darauf, etwa einen halben Tag darauf, eine Woche darauf und etwa 90 Tage darauf. Wurde es vergessen, rutscht es wieder an den Anfang zurück (das kennt man von Vokabelkärtchen). Und wer flötet im April noch Weihnachtslieder? Ich geb es zu: ich nicht. Aber Üben muss ja auch nicht immer nur pfiffig und effizient sein. Würden vor Weihnachten keine Weihnachtslieder mehr geübt, wo wäre dann die adventliche Vorfreude…? Matthias Matzke Videos, Foren und Denkanstöße im Blog auf www.myharmonica.de


MUNDHARMONIKA

Akkordeonspielen offensichtlich nicht genügte, absolvierte er vor 55 Jahren in Trossingen einen Dirigentenkurs. Seitdem hält er auch den Taktstock in der Hand, zunächst im Schülerorchester, dann im zweiten und ersten Jugendorchester und schließlich bei den von ihm vor 40 Jahren gegründeten Hobby-Handörglern. Dabei handelt es sich um ehemalige Spieler, die sich von Beginn an der leichten Muse verschrieben haben und mit ihrem Repertoire beim Publikum richtig gut ankommen. Kein Wunder also, dass sie das

meistbeschäftigte Orchester der HGL sind. Vom Erfolg der Hobby-Handörgler beflügelt, kamen im Jahr 1993 auch ehemalige Mundharmonikaspieler wieder zusammen. Das gemeinsame Musizieren unter dem Dirigat von Otto Achs macht auch ihnen seitdem viel Spaß. Mit den kleinen, aber feinen Instrumenten ist das Orchester gern gesehener Gast in Altenheimen, auch um früheren Mitspielern und Weggefährten musikalische Ständchen zu bringen. In den 62 Jahren seiner Mitgliedschaft in der HGL wurden ihm zahlreiche besondere Ehrungen zuteil: 1998 wurde ihm die Volksmusikmedaille verliehen, 2003 erhielt er die Kulturehrung der Stadt Ludwigsburg für seine musikalischen Verdienste sowie die Verdienstnadel des Verbandes der Kriegsopfer VDK. Im selben Jahr wurde ihm die Hermann-Schittenhelm-Medaille für herausragende Leistungen im Orchesterbereich verliehen. Dieser Auszeichnung folgte 2005 die Ehrendirigentschaft der HGL, 2012 wurde er vom Deutschen Harmonika-Verband (DHV) für 50 Jahre Dirigententätigkeit geehrt und erhielt 2016 die Rudolf-WürthnerMedaille des DHV für sechs Jahrzehnte Engagement für die Akkordeonmusik. Barbara Meißner

Naoko Nebl gibt Mundharmonikakurs in Japan

Mundharmonika-Seminar in Staufen im Breisgau

IM JANUAR GAB NAOKO NEBL, Dozentin für Mundharmonika am Trossinger Hohner-Konservatorium, in Ebina/Kanagawa (Japan) einen Kurs für Mundharmonikaspieler. Über 60 Teilnehmer kamen zu den beiden Unterrichtstagen, die vom „Core Artsquare“, einem Mundharmonikazentrum im Großraum Tokyo, organisiert wurde. Von Grundlagen der Atemtechnik bis hin zu Anfänger-, Mittelstufen- und Fortgeschrittenenliteratur reichten die Inhalte. Naoko Nebl gab auch zwischendurch einen kleinen Reparaturkurs und beantwortete verschiedenste Fragen rund um die Musik, von täglichen Übungen bis zum Umgang mit Lampenfieber. Auf Wunsch der Teilnehmer soll der Kurs im kommenden Jahr wiederholt werden.

vom 6. – 8. Juli 2018

Eine Institution in Ludwigsburg – für Akkordeon und Mundharmonika

Otto Achs feierte seinen 80. Geburtstag OTTO ACHS, EINE INSTITUTION der Harmonika-Gemeinschaft Ludwigsburg (HGL), konnte am 9. Januar auf 80 Lebensjahre zurückblicken. Er begann im Verein als Akkordeonspieler. Viele Jahre spielte er am Elektronium, dann in der 3. Stimme des ersten Orchesters unter seinen Dirigentenkollegen und HGL-Freunden Hans Rode und Walter Sigle. Vor 25 Jahren aktivierte er auch wieder die Mundharmonikaspieler des Vereins. Darüber hinaus brachte sich Otto Achs sehr bald in die Vereinsarbeit ein. Bereits im Jahr 1959 wurde er in den Ausschuss des Vereins berufen, dem er seitdem ununterbrochen angehört. Von 1977 bis 1985 war er Jugendleiter, und erfolgreich darin, die jungen Akkordeonspieler durch seine besonnene Art an den Verein zu binden. Der Begriff „Vereinsfamilie“ ist für ihn keine hohle Floskel, sondern wurde von ihm immer auch gelebt. Da ihm das

Naoko Nebl

Otto Achs konnte seinen 80. Geburtstag feiern.

AUCH DIESES JAHR TREFFEN sich Mundharmonikaspieler in Staufen im Breisgau: Vom 6. bis 8. Juli findet in der BDB-Musikakademie das 14. Mundharmonika-Seminar für Chromonica (Akkord und Bass) statt. Gleichzeitig wird ein Seminar für Chordomonica (Einsteiger und Fortgeschrittene) angeboten. Lehrgangsziel ist das Erlernen des zweistimmigen Spiels mit Akkordbegleitung. Meldeschluss ist am 2. Mai. Weitere Informationen gibt es bei: Bernd Kiefer, Mendelssohnstraße 11, 77654 Offenburg, Telefon 49 (0)781/31 71 1, Mail: Bernd.Kiefer@tonline.de

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PORTRÄT

Ein knappes Jahrhundert musikalische Experimentierfreude Das Freiburger Akkordeon Orchester wird 90 Interview: Marco Röttig Fotos: Freiburger Akkordeon Orchester

MUSIKALISCHER ANSPRUCH prägt die Arbeit des Freiburger Akkordeon Orchesters – gepaart mit Offenheit und der Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen. So sind die Konzerte des Ensembles immer wieder ein Erlebnis. Der Bogen spannt sich von Tradition zu Moderne. Mit Komponisten wie Dowland und Ligeti, Mozart und Cage – oder auch Abou-Khalil und Piazzolla. Wechselnde Besetzungen und Solisten schaffen immer wieder neue klangliche Möglichkeiten. Auch nach 90 Jahren ist dem Freiburger Akkordeon Orchester die Lust auf kreatives Musizieren noch nicht vergangen. Marco Röttig hat mit dem 1. Vorsitzenden Dr. Reinhold Janocha und dem Dirigenten Volker Rausenberger gesprochen.

— Lieber Herr Janocha, ein 90-jähriges Jubiläum ist nicht nur für ein Laienorchester ein großes Ereignis in unserer heutigen, doch sehr schnelllebigen Zeit. Sie sind der 1. Vorsitzende des Vereins. Wie lange sind Sie selbst schon aktiv im Orchester? RJ: Nach einem beruflichen Aufenthalt in den USA bin ich 2005 nach FreiburgTiengen gezogen und sofort sehr offen als neuer Spieler im Freiburger Akkordeon Orchester aufgenommen worden. Drei Jahre später hat man mir die Leitung des Vereins anvertraut. — Wie kam es zur Orchestergründung und wer waren die prägenden Personen in den letzten Jahrzehnten?

RJ: Gegründet wurde das Orchester im Frühjahr 1928. Zum ersten Dirigenten wurde der beste Spieler gewählt, Ernst Strub. Er war als richtungsweisender Pionier und Dirigent eine äußerst markante Erscheinung. Viel entscheidender noch seine pädagogischen Fähigkeiten, denen unzählige Freiburger und „auswärtige“ Akkordeonfreunde die Beherrschung ihres Instrumentes verdankten. Noch im gleichen Jahr, 1928, fand das erste Konzert im Freiburger Paulussaal statt – der Beginn einer langjährigen Tradition. Konzerte in und um Freiburg halfen mit, neue Vereine zum Beispiel in Basel, St. Gallen, Offenburg, Breisach, Villingen oder Staufen aus der Taufe zu heben. Nachdem Ernst Strub sehr früh verstarb, übernahm Roland Kiesel im Jahre 1959 auf Vermittlung von Hermann Schittenhelm das Amt des Dirigenten. Kiesel, ein Absolvent der Trossinger Musikschule, erwies sich als Glücksgriff. Er war selbst ein Könner auf dem Akkordeon, wie der Gewinn der Deutschen Vizemeisterschaft im Duospiel 1963 bezeugt. Durch seine große Einsatzbereitschaft, seinen Ideenreichtum, aber auch durch seine Ruhe und


PORTRÄT

ist. Als eine große Wertschätzung unserer Arbeit sind daher aus unserer Sicht mehrmalige Einladungen zu sehen, wie zum Beispiel zum ZeltMusikFestival, um dort im Galakonzert mitzuwirken oder eine Klassikmatinee zu gestalten. Oder zum MehrklangFestival für Neue Musik in Freiburg, bei dem wir bei unserer zweiten Teilnahme unter anderem Charles Ives „Unanswered Question“ spielten. Die Stadt Freiburg „entsendet“ uns inzwischen gerne als musikalische Botschafter in Partnerstädte, was für uns auch ein Zeichen von Wertschätzung ist. Tangokonzert mit Josefina Aymonino

Umsicht entwickelte er sich zur tragenden Stütze des Vereins. Auf musikalischem Gebiet wurden stärker als bisher Originalkompositionen für Akkordeonorchester in die Konzertprogramme eingebaut. Die frühen 70er-Jahre sahen Teilnahme an Livesendungen des Südwestfunks und schließlich Rundfunkstudioaufnahmen. Im Mai 1976 erfüllte sich das Konzertorchester einen lang gehegten Wunsch: ein Konzert in Freiburgs „Schatzkästchen“, dem Kaisersaal im historischen Kaufhaus am Freiburger Münster. Auch daraus hat sich eine bis heute währende Tradition entwickelt. 1997, nach 38 Jahren, übernahm Jürgen Ehret die Leitung des Orchesters. Für Kontinuität im Verein sorgte Alois Eckert, der für insgesamt 30 Jahre bis 2008 den ersten Vorsitz des Vereins innehatte. Mit zahlreichen Konzerten und Wertungsspielen setzte Jürgen Ehret neue Maßstäbe in der Geschichte des Orchesters. So erhielt das Orchester 2001 beim Internationalen Akkordeonfestival in Innsbruck in der Höchststufe das Prädikat „hervorragend“. Höhepunkte der Ära Ehret waren sicherlich die Konzerte, gespickt mit musikalisch wie technisch herausfordernden Ober- und Höchststufenwerken, welche immer mit tosendem Beifall des qualitätsverwöhnten Freiburger Publikums honoriert wurden. Ehret fühlte sich sehr stark dem Werk Rudolf Würthners verpflichtet. Ehrets Anerkennung des Würthner’schen Schaffens gipfelte im Dezember 2010 in einer konzertanten Hommage unter Einspielung einer anspruchsvollen CD. Seit 2011 ist Volker Rausenberger Dirigent des Orchesters und formt diesen Klangkörper völlig neu. Unter dem

neuen Dirigenten veränderte sich das Programm der „Freiburger“ und lenkte das Orchester in neue Richtungen. — Herr Rausenberger, der Richtungswechsel des Programmstils ist für ein „typisches“ Akkordeonorchester doch teils sehr rigoros. Geht das ursprüngliche Stammpublikum diesen Weg mit oder hat sich dadurch ein Publikumswechsel vollzogen, der auch gewollt war? VR: Nun, dass sich das Publikum verändert, wenn sich das musikalische Programm ändert, das ist ein natürlicher Prozess. Das ist nicht nur im Verhältnis Musiker/Publikum so. Dieser Prozess wurde von uns aber nicht bewusst angestrebt. Wir müssen es jedoch in Kauf nehmen und hegen dabei die Hoffnung, weiterhin ein großes Publikum anzusprechen. Ob es sich nun mit Akkordeon auskennt oder auch nicht, spielt letztendlich ja keine Rolle. Vielmehr machen wir in erster Linie Musik für uns und für ein musikinteressiertes Publikum, welches sich weiterhin teilweise wandelt und wandeln wird, je nach Programm. Vielleicht geht dabei der eine oder andere Zuhörer „verloren“, ganz sicher wird aber auch der eine oder andere angesprochen, der noch nie bei einem Konzert mit Akkordeonorchester war oder dem die bisherige Musik vielleicht stilistisch zu einseitig war. Die Rückmeldungen von weiten Teilen des Publikums auf unsere Programme sowie auf die musikalische Qualität sind auf jeden Fall äußerst positiv und ermutigen uns, diesen Weg weiterzugehen – was in einer so bunten und qualitativ hoch angesiedelten Kulturlandschaft wie der Freiburgs nicht immer ganz so einfach

— Gibt es eine typische, eine „klassische“ Besetzung für Akkordeonorchester? Das „klassische“ Akkordeonorchester ist aus meiner Sicht schon lange nicht mehr existent. Da gibt es in der Zwischenzeit unterschiedlichste Entwicklungen. Um hier nur ein paar zu nennen, wäre das aus meiner Sicht zum einen die verstärkte Öffnung in den Bereich der U-Musik mit Musik zum Beispiel aus Film und Pop-Rock, oder auch Originalkompositionen, die in diese Richtung gehen. Zum anderen wäre das natürlich die Entwicklung der in den letzten Jahren entstandenen Originalkompositionen, mit denen versucht wird, das Akkordeonorchester mit teilweise mehreren Elektronien und einer größer werdenden Perkussionsbesetzung „sinfonisch“ zu gestalten. Da entscheidet jeder für sich, welchen Weg er gehen will. Für mich kommt ein anderer Weg infrage, der eher einem „ Akkordeon-Kammerorchester“ entspricht, was sowohl mit dem von mir angestrebten Klang als auch mit der Orchestergröße zu tun hat. Für mich braucht es nicht mehr als 16 bis 18 Spieler, um den von mir angezielten Klang zu erreichen, und dieser Klang kommt eher aus dem Bereich der Musik für Akkordeon Solo oder der Kammermusik mit Akkordeon. Meine Klangvorstellung ist mehr die Differenzierung des Akkordeonklangs zwischen den einzelnen Stimmen als ein großer sinfonischer Klang per se – es ist mehr die Idee, diese Art von Klanglichkeit des Akkordeons, die ich im Lauf des Studiums bei Stefan Hussong oder Hugo Noth bzw. in der eigenen solistischen und kammermusikalischen Arbeit danach erfahren habe, in die Gattung Akkordeonorchester einzubringen. Aber wie gesagt, welchen der vielen möglichen Wege er gehen mag,

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PORTRÄT

Jazzfestival Freiburg, 2014

entscheidet jeder für sich. Da bin ich inzwischen völlig wertfrei, was die Sichtweise auf diese Wege angeht. — Sie arbeiten in Ihren Programmen viel mit Gesangs- und Instrumentalsolisten aus dem klassischen Bereich und dem Jazz. Wie können Sie diese Musiker dafür begeistern, mit einem Akkordeonorchester zu musizieren? Gibt es da nicht die üblichen Vorurteile? Nun, auf Vorurteile sind wir bisher nie gestoßen. Wir sind ja bereits quasi in Vorleistung gegangen, durch die bisherige Arbeit, die, wie schon beschrieben, stilübergreifend und mit einem hohen offenen klanglichen Anspruch ist. Natürlich braucht es auch eine Idee, ein Ziel; manche würden es Vision nennen. Dann viel Lust, Disziplin und Ausdauer. Nicht zu vergessen: Offenheit, Ernsthaftigkeit und vor allen anderen Dingen die sich daraus ergebende Notwendigkeit, Veränderung zuzulassen. Bei sich in seinen Haltungen und Gewohnheiten, aber auch bei der Klanglichkeit des Akkordeons bzw. des Orchesters. Meist sind es ja doch die eigenen Grenzen, die limitierend sind, weniger die Vorstellungen der anderen. Für mein Verständnis ist die Bereitschaft zur klanglichen Veränderung und Wandelbarkeit ein wichtiger Schlüssel, um mit anderen Musikern musikalisch ins Gespräch zu kommen. Selbstverständlich braucht man auch etwas Glück, das Glück der richtigen Begegnung. Diese Begegnung war für uns jene mit Murat Coskun, Begründer

und Herz des internationalen Tamburi Mundi Festivals für Rahmentrommeln, den wir zu einem Konzert eingeladen hatten, in dem wir den Arabian Waltz von Rabih Abou-Khalil spielten. Er war begeistert von dem, was wir machten, und nach einem kleineren gemeinsamen Projekt lud er uns ein, in seinem Festival ein Konzert zu spielen, gemeinsam mit ihm, einem iranischen Rahmentrommler und einer Bassklarinettistin. (Von der wir übrigens später ein Stück spielten und nun im Programm haben.) Ähnlich war es mit dem Jazz-Projekt: Vor Jahren hörte ich den Saxofonisten Matthias Stich mit seiner Band in einem Konzert gemeinsam mit dem Freiburger Barockorchester – eine unglaubliche Erfahrung für mich! 15 Jahre später, nach einem Konzert, das mich begeistert hatte, sprach ich ihn an und er meinte: „Lass uns mal treffen.“ Es folgten zwei Projekte mit Gesang, Schlagzeug und Saxofon, mehrere Konzerte und eine CD-Produktion. Die Sängerin Wiltrud Weber hörte uns beim Zelt-Musik-Festival in Freiburg, worauf ihre Agentin uns kontaktierte und fragte, ob wir nicht Lust auf ein gemeinsames Projekt hätten. Daraus entstand das Programm „From Dusk till Dawn“ mit KlezmerMusik, Neuer Musik und unter anderem Richard Wagners „Engel“ aus den Wesendonck-Liedern. Den Jazz-Akkordeonisten JeanLouis Matinier kannte ich von den Donaueschinger Musiktagen, wo er viel mit Michael Riessler, Michel Godard

und Renaud Garcia-Fons spielte. Wir sprachen ihn einfach nach einem seiner Konzerte an, ich erzählte ihm etwas über unsere Arbeit und er sagte: „Warum nicht? Versuchen wir es.“ Das Tangoprojekt mit Josefina Aymonino kam über eine argentinische Kollegin an der Musikschule zustande, die uns hörte und mich fragte, ob wir nicht Lust auf Tango hätten. Ihre Schwester sei Tangosängerin in La Plata und arbeite viel mit Amelita Baltar, der großen Piazzolla-Sängerin. Inzwischen haben wir das zweite Tangoprojekt mit ihr gemacht und das dritte ist schon in Planung. Mittlerweile ist es auch so, dass wir von Musikern angesprochen werden, um gemeinsam ein Projekt zu entwickeln, wie bei den Uraufführungen von Mesias Maiguashcas „…del agua y sus espíritus…“ für Orchester und Zuspielband sowie Christian Billians Volkslied-Adaptionen, bei denen er den Heimatbegriff aus Sicht der Neuen Musik auslotete. So auch das letzte Projekt mit dem Vibrafonisten Micheal Kiedaisch, mit dem wir ein Porträtkonzert entwickelten, mit unterschiedlichsten Besetzungen und Stilrichtungen, die er als Komponist und Arrangeur mit eingebracht hat. Alles betrachtet ist es ein großes Geschenk, so arbeiten zu können. Man lernt unglaublich viel, es ist bereichernd und beglückend. Auch anstrengend, dieses „Gelernte“ auf und mit dem Akkordeon bzw. dem Akkordeonorchester umzusetzen. Das Schönste allerdings ist, dass alle Musiker gerne wieder mit uns spielen wollen. Ein schöneres Kompliment gibt es kaum! — Welche Veranstaltungen stehen für Ihr Jubiläumsjahr auf dem Programm? Im Juli werden wir wieder mit Michel Godard und Murat Coskun spielen – ein neues Programm, auf das ich mich sehr freue. Mit Stücken von Michel und Murat, Musik von Dowland, Abou-Khalil und von Sting, der für uns mit seinem breitgefächerten Stil die Brücke zwischen der alten Musik des Okzidents und der Musik des Orients darstellt. Das wird sehr aufregend werden! Im Dezember werden wir wieder mit Jean-Louis Matinier spielen und zum ersten Mal gemeinsam mit dem Bassklarinettisten und Komponisten Michael Riessler, der den SWR-Jazzpreis sowie mehrmals den Preis der


PORTRÄT

deutschen Schallplattenkritik erhielt und zahlreiche Hörspiel- und Stummfilmmusiken geschrieben hat. Das Programm besteht aus Stücken der beiden, aber da will ich noch nicht zu viel verraten … Aufregend und anregend wird es mit Sicherheit: Jean-Louis Matiniers ausgeklügelte Arrangements sind verblüffend und einzigartig für Akkordeonorchester. Und Michael Riesslers Musik, seine Arrangements und seine Improvisationskunst habe ich seit Jahren in gleichem Maße genossen und bewundert, seit der ersten Begegnung mit seinem Projekt „Heloise“ bei den Donaueschinger Musiktagen 1992. — Was sind Ihre weiteren Pläne mit dem Orchester? Da halte ich es etwa wie Pep Guardiola, dem Fussballtrainer, der jeden Spieler jeden Tag etwas besser machen will! Schon länger bringe ich eine individuelle Entwicklung mit in die Probenarbeit ein. Das können Übungen am Instrument, zur Geläufigkeit oder Orientierung, zum Kadenzspiel, Melodiespiel oder für das Balggefühl sein. Oder wir lesen Texte von bzw. über Musiker und Komponisten, hören Musik und sprechen darüber, was da jeder hört. So eine Art Wahrnehmungsübung. Pina Bausch, diese unvergleichliche Choreografin und Tänzerin, sagte einmal: „Bei uns kommt es nicht darauf an, wie hoch jemand sein Bein heben kann, sondern nur darauf, dass er weiß, warum er es tut.“ Und wir improvisieren inzwischen. In verschiedensten Spielformen, mit Tönen, mit Geräuschen, frei und gebunden. Und daraus entsteht im nächsten Jahr, 2019, ein Projekt mit dem Trompeter und Komponisten Markus Stockhausen, dessen endgültige Zusage uns sehr glücklich gemacht hat. Wir werden gemeinsam mit ihm improvisieren und auch komponierte Stücke von ihm spielen. Kennengelernt habe ich ihn bei einem seiner Improvisationsworkshops, den ich besucht habe. Ein Traum, so eine Persönlichkeit und so einen fantastischen Musiker zu treffen und für etwas Gemeinsames begeistern zu können! In nächster Zeit werden wir noch gemeinsam mit Anna Katharina Schreiber, einer Geigerin und Konzertmeisterin des Freiburger Barockorchesters, an Stücken von John Dowland arbeiten. Wir wollen sehen, was sich an klanglicher Idee aus der Aufführungspraxis von alter Musik direkt oder indirekt

auf das Akkordeon und auf unser Spiel übertragen lässt. Das wird eine sehr spannende Begegnung werden. Wir bleiben also neugierig und offen. — Was würden Sie sich für das Orchester und sich selbst wünschen, wenn Sie einen Wunsch frei hätten? Nun ja, ich würde den Wunsch unterteilen wollen und müssen! Denn das ganze Projekt Freiburger Akkordeon Orchester ist ein sehr ambitioniertes und vielschichtiges Projekt. Also wäre ein Teilwunsch, dass die Orchesterspieler weiterhin so offen und vertrauensvoll mitarbeiten, neugierig bleiben und bereit sind, immer wieder aufzubrechen. Wohin auch immer. Ein anderer Teilwunsch wäre natürlich der nach weiteren musikalischen Projekten, wie zum Beispiel mit einer arabischen Sängerin oder einem arabischen Sänger Musik zu machen, Musik zu einem Stummfilm zu spielen, ein CrossoverProjekt mit Renaissance-Musikern und so vieles mehr. Oder ein Konzert mit Originalmusik der ersten Stunde. Und ein Sponsor – das wäre ein letzter Teilwunsch – der finanziell mithilft, dieses Projekt zu tragen. Das würde manches erleichtern und die Konzentration auf das Musikalische würde leichterfallen. Aber letztendlich sind wir mit dem sehr zufrieden und glücklich, was uns das Leben die letzten Jahre beschert hat, und wir vertrauen in unserer Arbeit auf das, was da kommen wird. Erlebnisreiche Begegnungen mit Musik. Was mehr kann man sich wünschen? Weitere Informationen, Termine und Aktuelles unter www.efac.de

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PRAXIS

Marketing für Akkordeonorchester – eine Ortsbestimmung Drin steckt ein Bier. Aber ist es ein Edelbier oder ein günstiges? Ist es „sportlich“ oder für Kenner? Darüber entscheidet oft nur die Erscheinung.

Ziele – und Zielgruppen Marketing ist ein wichtiger Faktor – nicht nur in der professionellen, sondern auch in der Hobby-Musikbranche. Gerade der Akkordeonszene täte ein wenig mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit gut. Teil 1 der Serie von Norbert Balzer.

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n der Akkordeonszene, besonders in der Szene der Orchester, hört man fast durchweg die Klage, dass das Akkordeon nicht so wahrgenommen wird, wie man sich das als Orchesterspieler, als Dirigent oder einfach als Liebhaber des Akkordeons wünscht. Es herrschen noch immer viele Vorurteile in Bezug auf das Instrument. Diese werden noch dadurch genährt, dass das Akkordeon, wenn es denn mal im Fernsehen auftaucht, allzu oft lediglich in sogenannten „Volksmusiksendungen“ zu sehen ist. Auch ist die Klage allgegenwärtig, dass in den Konzerten der Akkordeonorchester hauptsächlich die Freunde und Verwandten der Musiker sitzen, selten aber jemand aus dem Feuilleton einer Tageszeitung, von überregionalen Wochenzeitungen und Magazinen ganz zu schweigen. Auf die Frage, was der Grund für diese unerfreuliche Situation sein könnte, ist die Antwort meist hilfloses Achselzucken. Man gibt sich mit der Erklärung zufrieden, es liege eben am schlechten Image des Instruments, an der mangelnden Einsicht der meisten Menschen, die alten Klischees nachhängen und nicht wissen, was das Akkordeon in Wirklichkeit zu bieten hat. Man könnte sich nun mit der Situation abfinden, weiter in der gewohnten Weise fortfahren und das Schicksal als gottgegeben hinnehmen. Die Alternative ist, sich ernsthaft mit dem Problem zu beschäftigen, Wege aus dem Ghetto der Vorurteile und Missverständnisse zu suchen und eine offensive Strategie zu entwickeln, um die Lage langfristig zu verbessern. Neben dem Willen, an der als unbefriedigend

empfundenen Situation etwas zu ändern, setzt dies aber auch voraus, dass man sich ergebnisoffen mit der Position des eigenen Orchesters auseinandersetzt, die Defizite, die es ja immer gibt, ohne Schönfärberei anspricht und daraus die entsprechenden Konsequenzen zieht. Es ist kein leichter Weg, den man hiermit beschreitet – darüber müssen sich diejenigen auch klar sein, die sich die Mühe machen, Veränderungen herbeizuführen. Jeder Wirtschaftsbetrieb, der seinen Umsatz steigern will, muss sich heute moderner Methoden des Marketings, der Werbung, der Zielgruppenansprache und der Public Relations bedienen, will er nicht der Konkurrenz hinterherhinken. Das gilt erst recht für Großunternehmen, die weltweit auf den Märkten präsent sind und sich dort gegen harte Konkurrenz behaupten müssen. Lassen sich Ziele und Methoden aus der Wirtschaft auf die Situation der Akkordeonorchester übertragen oder zumindest teilweise oder in abgewandelter Form übernehmen? Ganz nüchtern betrachtet ist ein Akkordeonorchester ( AO) ein „Produkt“ wie jedes andere. Sicher sind die Bedingungen bei der Markteinführung eines neuen Parfüms, Autos oder Möbelstücks andere als bei der Planung des Konzertes eines Akkordeonorchesters. Die Maßnahmen, die nötig sind, um ein Produkt am Markt durchzusetzen, sind aber generell dieselben. Das hat seinen Grund darin, dass es bei allen Produkten immer um die Beantwortung folgender Fragen geht:

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Hat mein Produkt Eigenschaften, die es von Mitbewerberprodukten unterscheiden, oder ist es ein sogenanntes Nachahmerprodukt, also eine Ware oder Dienstleistung, die andere Marktteilnehmer mit ähnlichen Eigenschaften herstellen oder anbieten? Für welche Zielgruppe ist das Produkt gedacht? Durch welche Eigenschaften wird diese Zielgruppe charakterisiert? Passt mein Produkt zu dieser Zielgruppe? Muss ich eine spezielle Zielgruppe für mein Produkt quasi neu erfinden oder kann ich aus dem Konsumenten-Pool ein Segment für mein Produkt interessieren? Welche Maßnahmen muss ich ergreifen, um mein Produkt am Markt erfolgreich zu etablieren? Hat mein Produkt eventuell auch Eigenschaften, die es am Markt behindern? Mit welchen Marktstrategien könnte ich diese Defizite ausgleichen oder beheben? Welches Ziel setze ich mir? Welchen Aufwand zu welchen Kosten muss ich treiben, um dieses Ziel zu erreichen?

Wenn man sich diese Fragen stellt und versucht, sie selbstkritisch zu beantworten, hat man bereits den ersten Schritt hin zu einer Marketingstrategie getan. Der aus dem Englischen stammende Begriff „Marketing“, meint nichts anderes, als die Gesamtheit aller Maßnahmen auf dem Gebiet des Absatzes von Waren und Dienstleistungen.


PRAXIS

Manchen Musikern mag eine Verbindung von Konsum, Kommerz und Werbung mit dem hehren Zielen, die Menschen mit Musik zu erfreuen, suspekt erscheinen, unvereinbar mit kulturellem oder künstlerischem Engagement. Es geht hier aber nicht darum, die Liebhaberei des Akkordeonspiels dem Mammon zu unterwerfen, sondern dem Akkordeon die Anerkennung zu verschaffen, von der wir ja alle wissen, dass es sie längst verdient hat. Tatsächlich führt kein Weg an der Erkenntnis vorbei, dass die Gesetze des freien Marktes auch für Akkordeonorchester gelten, jedenfalls dann, wenn man an der Situation, wie sie eingangs beschrieben wurde, etwas ändern möchte. Gehen wir die Sache einmal systematisch an. Bei der Frage 1 nach den Eigenschaften des Produktes kann man für ein AO schon mal einen Pluspunkt verbuchen. Ein AO unterscheidet sich ja grundlegend von anderen Orchestern, Chören, Popgruppen, Rockbands, Symphonieorchestern usw. Es erhebt sich dabei die Frage: Wird dieser, von den Akkordeonisten als positiv empfundene Unterschied auch in dieser Weise kommuniziert, d. h. in der Öffentlichkeit verbreitet, oder kehrt sich dieses Alleinstellungsmerkmal im Bewusstsein der „breiten Masse“ gar ins Gegenteil um? Kommunikation mit der Öffentlichkeit ist keine leichte Aufgabe. Es erfordert strategisches Denken, genau definierte Ziele und eine langfristige Perspektive, um die gewünschte Wirkung beim Publikum zu erzielen. Geeignete Maßnahmen können nur im Verbund von Marktanalyse, Imagepflege, Werbung und PR erfolgreich sein – eine Aufgabe, der sich in einem Verein nur Mitglieder widmen sollten, die über genügend Zeit, Durchsetzungsfähigkeit, kommunikatives Talent und Kreativität verfügen. Mit anderen Aufgaben sollten diese „Fachleute“ tunlichst nicht belastet werden, denn es erfordert viel Engagement, die geeigneten Strategien zu entwickeln und durchzuführen – besonders, wenn die Finanzmittel knapp sind, was ja bei Akkordeonorchestern durchgehend der Fall sein dürfte. Bei der Frage 2 nach der Zielgruppe eines Akkordeonorchesters sind wir schon mittendrin in der Diskussion um die Struktur des Publikums. Unbestritten dürfte der Altersdurchschnitt der Zuhörerschaft bei einem

Das Norddeutsche Philharmonische Akkordeon-Orchester und sein MarketingManager Norbert Balzer (M.) nach der Uraufführung eines Trompetenkonzerts von Markus Stockhausen (r.)

AO-Konzert eher über der Lebensmitte der durchschnittlichen Bevölkerung liegen. So gern man den Altersdurchschnitt im Publikum senken würde, die Realität spricht eine andere Sprache. In der Konkurrenz zu sonstigen angesagten Freizeitaktivitäten der Jugendlichen zwischen 14 und 30 ziehen selbst etablierte Veranstaltungen wie zum Beispiel Symphoniekonzerte, Theater, Oper und dergleichen den Kürzeren. Von Ausnahmen abgesehen dürfte sich an der Altersstruktur des Publikums in absehbarer Zeit nichts wesentlich ändern lassen, jedenfalls nicht mit vertretbarem Aufwand. Jedoch wird die demografische Entwicklung mit immer mehr älteren Menschen den

Norbert Balzer, *1949, studierte an den Universitäten Dortmund und Bochum Kommunikationsdesign, Fotografie, Film, Medienwissenschaft und Kunstgeschichte. Als freischaffender Dipl.-Designer arbeitete er jahrzehntelang für Firmen und Großunternehmen im Bereich Werbung und Marketing. Norbert Balzer ist Verleger, Buchautor und war Lehrbeauftragter für Unternehmenskommunikation an der Hochschule Bremerhaven. Er hielt zahlreiche Vorträge über kunstgeschichtliche, philosophische und kommunikationswissenschaftliche Themen. 2009 gründete er das Norddeutsche Philharmonische Akkordeon-Orchester international mit 30 Profimusikerinnen und -musikern aus zwölf Nationen. Akkordeon spielt er (mit Unterbrechungen durch Studium und Beruf ) seit seinem fünften Lebensjahr, aktuell eine Beltuna Leader (Standardbass) und als Konverter eine Victoria Poeta in Sonderausführung.

Akkordeonorchestern eher mehr Publikum zuführen als umgekehrt. Es richten sich ja auch andere Freizeitangebote an ganz spezifische gesellschaftliche Gruppen. Was immer man aus den Bereichen Kultur, Sport, Bildung, Reisen etc. nimmt, die Diversifizierung und Partikularisierung der gesellschaftlichen Gruppen nimmt zu, was sich schon allein an der unübersehbaren Vielfalt der „Special Interest“Titel in einer beliebigen Bahnhofsbuchhandlung ablesen lässt. Es würde aber keinem Anglerclub einfallen, sich darüber zu beklagen, dass keine Kegelclubs an seinen Veranstaltungen teilnehmen (obwohl es auch Angler geben wird, die kegeln). Die Partikularisierung der Interessen wird auch im Fernsehprogramm gepflegt. „Straßenfeger“, bei denen die deutsche Bevölkerung fast geschlossen vor dem Fernseher saß, gibt es nicht mehr. Stattdessen muss man froh sein, wenn man am Arbeitsplatz jemanden findet, der am Abend zuvor das gleiche Programm gesehen hat wie man selbst und man sich mit dem Kollegen darüber austauschen kann. Was also soll das Ziel eines Marketings für das Akkordeon sein? Realistisch betrachtet kann es zunächst nur darum gehen, die infrage kommenden gesellschaftlichen Gruppen möglichst effizient auszuschöpfen. Auch hier kann man viel von den großen Unternehmen lernen, die ihre Markenprodukte mit großem Aufwand in Szene setzen. Was spielt dabei eine alles entscheidende Rolle? Wer sich je professionell mit Werbung beschäftigt hat, weiß: Es ist das Image, das heute ein Produkt haben muss, wenn es nicht in der Masse ähnlicher Produkte untergehen will. In der nächsten Ausgabe der Harmonika International: Das Image entscheidet – wie platzieren wir uns richtig auf dem Markt?

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SENIOREN

Musik kennt keine Altersgrenze. Foto: Thomas Fink

Musizieren im Seniorenorchester verlangsamt das Altern Eine Strategie, um länger fit und lebensfroh zu bleiben SENIOREN UND DIE MUSIK: ein Thema, ja, eine Herausforderung, die immer mehr an Bedeutung gewinnt. Zwei Mal schon fand in Bad Kissingen (Bayern) ein musikalisches Treffen statt, das erste Mal waren nur Orchester dabei, drei Jahre später, 2016, nahmen auch SeniorenChöre teil. Auch zahlreiche Akkordeonorchester reisten zu diesen Treffen – und haben es nicht bereut: die Auftritte und das Gemeinschaftserlebnis hinterließen nachhaltige Eindrücke. Überhaupt: Beide Veranstaltungen waren ein voller Erfolg, so dass eine dritte Auflage unausweichlich erscheint. Der Termin steht auch schon fest: vom 18. bis 20. September 2020. Wie aktuell – und gesundheitsfördernd – das Musizieren in einem Senioren-Orchester ist, beschreibt der Projektleiter der Veranstaltungen, Prof. Dr. Hans-Walter Berg: Mehr als 1000 Akteure Bereits zweimal sind Seniorenorchester und Einzelmusiker aus Seniorenorchestern einer Einladung zu einem Treffen auf Bundesebene im Bayerischen Staatsbad Bad Kissingen gefolgt. Veranstalter des ersten Treffens war die Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände (BDO), beim zweiten Termin gesellte sich die Dachorganisation der Chöre, die Bundesvereinigung Deutscher Chorverbände (BDC), hinzu, um auch Seniorenchöre zum Mitmachen zu gewinnen. So erklärt sich auch die Namensänderung von „Deutsches

Orchestertreffen 60+“ (2013) zu „Deutsches Musiktreffen 60plus“ (2016). Beide Male unternahmen mehr als eintausend musikfreudige Seniorinnen und Senioren aus ganz Deutschland die Reise ins Frankenland, um ihr Können zu zeigen und anderen zuzuhören, gemeinsam zu musizieren, neue Anregungen zu erfahren und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Der Begriff „Seniorenorchester“ ist erst neueren Datums. In manchen Regionen Deutschlands sind musizierende Gemeinschaften mit Instrumentalisten im Rentenalter (noch) unbekannt oder nur selten zu finden. Aber in BadenWürttemberg, dem Bundesland mit der höchsten Anzahl von Laien-Orchestern in Deutschland, existiert bereits in jedem 15. Blasmusikverein neben Jugend- und Erwachsenenorchestern auch ein Seniorenorchester. Ähnlich sieht es bei Akkordeon- und Zupforchestern aus. Für ältere Blasmusiker, die in ihrem Verein kein eigenes Seniorenorchester finden, bieten hier bereits 19 Seniorenblasorchester in der Trägerschaft von Kreisverbänden älteren Musikern, denen das Tempo und die Ansprüche im heimischen Blasorchester zu hoch geworden sind, die Chance, mit Gleichaltrigen zu musizieren. Bei den rund 60 000 deutschen kirchlichen und weltlichen Chören sieht die Senioren-Szene anders aus als bei den etwa 30 000 nichtberuflichen Orchestern. Schätzungen gehen davon

aus, dass 70 bis 80 Prozent aller Chöre einen Altersdurchschnitt von 60plus aufweisen. Diese Chöre tragen aber zumeist nur in großen Chorvereinen die Bezeichnung Seniorenchor, nämlich dann, wenn in einem Verein außer Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchor auch eine Gruppe aus Mitgliedern besteht, die im ambitionierten Oratorienchor oder einer Kantorei stimmlich nicht mehr mithalten kann. Ein Chor mit einer der üblichen Bezeichnungen wie Liederkranz, Eintracht, Concordia, Germania, Frohsinn oder Lyra fühlt sich nicht als Seniorenchor angesprochen. BDO war Impulsgeber Die BDO war bei diesen beiden mehrtägigen Treffen von Seniorenorchestern Vorreiter und Impulsgeber auf der Bundesebene. Bisherige Orchestertreffen waren regional begrenzt, dauerten nur einen Nachmittag oder höchstens einen Tag und bestanden aus einer Aneinanderreihung von konzertanten Auftritten; dabei blieben die Orchestersparten immer unter sich. Anders in Bad Kissingen. Hier waren Bläser, Streicher, Akkordeonisten und Zupfer gemeinsam vertreten und spielten nicht nur nacheinander, sondern auch miteinander. Egal aus welcher Region sie kamen, welches Instrument sie spielten, ob Sängerin oder Sänger – bei der Abschlussfeier gemeinsam gespielte und gesungene, Identität stiftende, traditionelle deutsche Lieder wie beispielsweise „Die Gedanken sind frei“ oder „Hoch auf dem gelben Wagen“ schufen ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das sogar zu engeren Verbindungen zwischen einzelnen Chören und Musikvereinen und zu Freundschaften geführt hat. Hunderte Teilnehmer äußerten sich direkt danach schriftlich in euphorischen Tönen. Der Untertitel des Musiktreffens versprach „länger jung mit Musik“. Diese Behauptung stützt sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse. Betrachten wir zunächst, wie einer der führenden Altersforscher Deutschlands, Sven Voelpel, Professor für Betriebswirtschaften an der Universität Bremen, in seiner jüngsten Publikation von 2017 „Entscheide selbst wie alt du bist – Was die Forschung über das Jungbleiben weiß“ resümiert: „Körper wie Geist bleiben ein Leben lang anpassungsfähig und wandelbar, und zwar je nach Beanspruchung und Training. Wir können das Alter als Phase der nachlassenden Kräfte sehr weit nach hinten


Foto: Rebecca Kraemer

Foto: Thomas Fink

SENIOREN

Egal ob als Solist, im Orchester oder im Chor: Musik im Alter ist mehr als nur Freizeitbeschäftigung.

verschieben, vorausgesetzt, dass wir bereit sind, entsprechende Anstrengungen zu unternehmen.“ Aktiv gegen das Altern Beim Begriff „ Anstrengungen“ kommen die aktiv musizierenden Senioren wieder ins Spiel. Musizieren sollte zwar Freude bereiten, es setzt aber die Anstrengung des Geduld und Ausdauer fordernden, regelmäßigen Übens und Probens voraus. Solche Müheleistung steht dem üblichen Bild eines Ruheständlers entgegen, der sich endlich von den Anforderungen befreit sieht, zu arbeiten, sich anzustrengen. Ohne fordernde Aktivitäten wird man aber schneller alt, gebrechlich, müde, krank. Das Musizieren in der Gemeinschaft mit Gleichgesinnten stellt derart vielseitige Anforderungen, wie wohl kaum eine andere Aktivität. Ein Instrument regelmäßig und mit vollem Einsatz zu spielen, fordert den Ausübenden ganzheitlich, denn es beansprucht gleichzeitig Sinne, Gehirn und Körperkräfte. Das gilt für Kinder, Jugendliche, Erwachsene, aber auch gleichermaßen für Senioren bis ins hohe Alter. Eine kurze Skizze mag hier bekannte Fakten in Erinnerung rufen, welche Kräfte ein Musiker aktiviert, wenn er auf seinem Instrument übt. Gehörsinn ist gefordert Unter den fünf Sinnen wird zuvorderst der Gehörsinn immer wieder neu beim Instrumentalspiel gefordert. Dass aber das Ohr nicht nur das eigene Instrumentalspiel beim Orchesterspiel steuert, sondern gleichzeitig auf die anderen Musikpartner zu reagieren hat, diese zusätzliche Fähigkeit muss von solchen Musikern erst langsam erlernt werden, die zuvor immer für sich allein gespielt haben. Der Sehsinn wird beim

Mehr als nur Musik: Akkordeonspieler bei ihrem großen Auftritt in Bad Kissingen.

Notenlesen anstrengend intensiv beansprucht, was jeder Musiker erfährt, wenn ein neues, unbekanntes Musikstück auf dem Pult liegt. Der Tastsinn wird durch den Hautkontakt der Finger mit dem Instrument ebenfalls trainiert. Bei Bläsern sind Lippen und Zunge, welche neben den Fingern die höchste Dichte an Tastsinneszellen bergen, in Anspruch genommen. Geselligkeit zur Belohnung Eine Studie des Statistischen Bundesamtes ergab bei über 65-Jährigen ganze zwei Minuten am Tag, um Neues zu entdecken und zu lernen. Besucher von Volkshochschulen bilden die Ausnahme. Aber auch jede vernünftig angelegte Probe bedeutet anstrengendes Lernen und Üben, wie die Erschöpfung der Musiker danach zeigt. Ein entspannter Ausklang in geselliger Runde wirkt dann als verdiente Belohnung. Das Gehirn ist wie ein Muskel; es braucht Stimulation, um wach zu bleiben. Ungenutzt geht das Bilden neuer Synapsen, das Verschalten der Nervenstränge im Gehirn, zurück. Das merkt jeder Aktive im Gespräch mit Menschen, die geistig passiv durch den Tag gehen; es bleibt langweilig, weil es außer Krankheiten kaum Gesprächsstoff gibt. Musizieren ist ein hervorragendes Mittel, das Gehirn zu fordern, denn alle Tätigkeiten des Instrumentalspiels werden vom Gehirn gesteuert. Ein Musikinstrument lässt sich nur mit Körpereinsatz spielen. Zunächst ganz simpel: Das Instrument muss zur Probe oder zur Aufführung getragen, ausgepackt, eingepackt werden. Aber viel wichtiger ist, dass die Handgelenke zum Bedienen der Tasten beweglich bleiben, sie dürfen nicht versteifen, werden also zweckgebunden trainiert. Zur körperlichen Fitness, um

Hans-Walter Berg: Er ist der Initiator und Projektleiter der „Deutschen Musiktreffen 60plus“. Foto: BDO

Musizieren zu können, gehört auch die Balance. Der Körper sollte beim Instrumentalspiel stabil bleiben. Die Bedienung eines Instrumentes fordert das Halten des Gleichgewichts. Mit Musik gegen Vereinsamung Soviel zur gleichzeitigen Beanspruchung der Sinne, des Kopfes und der Muskeln. Es zeigt sich: Musizieren ist ein taugliches Mittel für Verlangsamung des Alterungsprozesses. Der zusätzliche Wert des Orchestermusizierens im Alter liegt im Sozialen, im aktiven Miteinander mit anderen Altersgenossen. Das ist vor allem wichtig für Alleinlebende, denen Vereinsamung droht. Forschungsergebnisse zeigen, dass sozial aktive Menschen kognitiv langsamer abbauen und sich nach einem Schlaganfall oder Herzinfarkt durch Unterstützung in der Gruppe schneller erholen. Das gemeinsame Bemühen der Musiker im Orchester hilft aber auch, mögliche Unlustgefühle und Antriebsschwächen beim Üben und Proben zu überwinden, denn man möchte die Anderen nicht im Stich lassen. Das sind Pluspunkte, die zum Beispiel dem isolierten Klavierspieler fehlen. Außerdem dürfte der Hobby-Pianist nur selten das Erfolgserlebnis eines geglückten Auftritts vor Zuhörern haben. Der Musiker im Seniorenorchester erfährt auf der Bühne Anerkennung, er kann etwas, er führt es vor und er fühlt sich bestätigt. Sein Selbstwertgefühl wird gesteigert. Das stärkt auch Rentner, die nun ohne Anerkennung für berufliche Leistungen auskommen müssen. Die beiden Musiktreffen in Bad Kissingen haben bestätigt, dass sich aktiv musizierende Seniorinnen und Senioren Lebensfreude und Energie bewahren. Hans-Walter Berg

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Aus den Landesverbänden

Baden-Württemberg

Ein seltenes Jubiläum: Harmonikafreunde Feuerbach bestehen seit 80 Jahren EIN HARMONIKAVEREIN, DER SEIN 80-jähriges Bestehen feiern kann, das gibt’s nicht alle Tage. Im November haben die Harmonikafreunde Feuerbach (HFF) die Bevölkerung eingeladen, dieses Ereignis mit ihnen gemeinsam zu feiern. Die Musikanten hatten dafür ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Nach Begrüßung der Gäste, darunter auch Jochen Haußmann MdL, der Präsident des Deutschen HarmonikaVerbandes (DHV), ließ Vorsitzender Reiner Hofsäß die Highlights aus 80 Jahren Vereinsgeschichte Revue passieren. Den musikalischen Ablauf eröffnete das 1. Orchester unter der Leitung von Walter Krebs mit „Heimatbilder“ auf hohem konzertanten Niveau und erntete dafür den anerkennenden Applaus. Als nächstes luden die Musikanten die Zuhörer mit einem Medley der schönsten Melodien von James Last zum Mitsummen ein. Wie es sich für ein Jubiläum gehört, durfte auch ein Rückblick auf die musikalischen Stilrichtungen der Akkordeonmusik in den vergangenen Jahrzehnten nicht fehlen. Und so hatte sich die Volksmusikgruppe an Stücken aus den 60er- und 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts bedient: Das Volksliederpotpourri „ Allerhand aus Schwabenland“ und

„Schwabemädel“ ließen keine Zweifel über die musikalischen Ursprünge der zur damaligen Zeit üblichen Akkordeonliteratur aufkommen. Das Akkordeonensemble der HFF setzte zunächst mit den „volkstümlichen Unterhaltungsstücken“ von Rudolf Würthner diesen heimatverbundenen Stil fort, während sich der „Tanz der Gassenjungen“ schon deutlich virtuoser präsentierte. Mit diesen beiden Stücken erinnerte das Ensemble an das HFFSeptett, das in den „goldenen 60er- und 70er-Jahren öfters beim Süddeutschen Rundfunk zu Gast war. Der zweite Programmteil begann mit überraschenden Klängen: auf der Bühne präsentierte sich das Mundharmonikaorchester Rommelshausen, genannt „Silver Harps“, wobei mit „Silber“ nicht die blitzblanken Instrumente gemeint waren, sondern der Name eher eine Anspielung auf das fortgeschrittene Alter der rund 20 Mundharmonikaspieler ist. Mit launigen Worten moderierte deren musikalischer Leiter Walter Krebs den Auftritt. Mit bekannten Melodien und alten Schlagern nahmen die Senioren das Publikum schwung- und stimmungsvoll mit in die zweite Konzerthälfte und wurden dafür mit kräftigem Beifall belohnt. Zum Abschluss des Abends durfte sich Dirigent Walter Krebs einen langgehegten Herzenswunsch erfüllen: Er hatte die Spieler und Spielerinnen der von ihm geleiteten Orchester (Handharmonikaclub Bad-Cannstatt, Spielgruppe Mühlhausen, 1. Orchester und Volksmusikgruppe der Harmonikafreunde Feuerbach sowie Gäste von den Harmonikafreunden Botnang und den Harmonikafreunden Murr) in einem „Projektorchester“ um sich versammelt. Nahezu 50 Akkordeonspieler saßen da, ergänzt durch Pauken, Schlagzeug und

Das von Walter Krebs zusammengestellte Projektorchester gratulierte mit einzigartigen Beiträgen den Harmonikafreunden Feuerbach zu ihrem 80. Geburtstag. Foto: Petra Schäfer


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Das 1. Orchester des Harmonika-Spielrings Rohrau nimmt den begeisterten Applaus seines dankbaren Publikums entgegen. Foto: HSR

Keyboard. Rossinis „Ouverture Regina“ wusste mit klanglicher Wucht aus 50 Akkordeons zu überzeugen, während das Medley „Hänsel und Gretel“ mit Melodien aus der gleichnamigen Märchenoper von Humperdinck bewies, dass sich auch mit einem großen Klangkörper musikalisch filigrane Passagen exakt darstellen lassen. Zu guter Letzt griffen die Musiker nochmal kräftig in die Tasten und sorgten mit der Polka „Böhmischer Traum“ für ausgelassene Stimmung im Saal. Mit überschwänglichem Beifall für diesen gelungenen Abend verdiente sich das Publikum noch eine Zugabe und dankte für die große musikalische Leistung der Aktiven, ganz besonders dem Dirigenten Walter Krebs. Petra Schäfer

Harmonika Spielring Rohrau nahm sein Publikum auf eine Reise rund um die Welt mit „HEBEN SIE AB MIT DEN HSR-LINES“: Unter diesem Motto entführte der Harmonika-Spielring Rohrau seine Zuhörer auf eine Reise rund um die Welt – inklusive Bordprogramm. In Abwechslung mit dem Kirchenkonzert veranstaltet der Harmonika-Spielring alle zwei Jahre ein aufwendiges Jahreskonzert, bei dem sämtliche Orchester des Vereins, inklusive des Männerchors „Krebsbachlerchen“, zu hören sind. Das umrahmende Motto des Konzerts lautete: „Über den Wolken“. So wurden Moderatoren zu Piloten, Vorstandsmitglieder zu leitenden Stewardessen und die Orchester zur Bordcrew, die ihre Zuhörer musikalisch umsorgten. Auch das aufwendige Bühnenbild

große aufblasbare Flugzeuge, die über den Zuhörern schwebten, ein kleiner Eiffelturm, italienische Pasta, mexikanische Wüsten-Kakteen, japanische Teeservice, russischer Wodka sowie Flaggen aller Länder, in denen die unterschiedlichen Orchester mit ihren Musikstücken haltmachten, versetzten einen schnell in Reisestimmung. Das Jugendorchester überzeugte mit Melodien, die das Treiben am Flughafen oder die Stimmung in der Karibik beschrieben. Das Hobbyorchester reiste weiter über Frankreich, Italien und Japan, bevor es mit „Don‘t Cry For Me Argentina“ die Zuhörer in die Pause entließ. Nach einem Zwischenstopp wechselte die Unterhaltungscrew, und der Männerchor „Krebsbachlerchen“ sang von einer Zeit, in der der „Itsy-bitsyteenie-weenie Honolulu-Strandbikini“ die Modewelt eroberte. „Ich war noch niemals in New York“ ließ die Sehnsucht spüren und den Wunsch, einmal „Island in The Sun“ mit eigenen Augen zu sehen. Aber „Heimweh“ gehört zu einer so langen Reise dazu. In „Moskau“ ließen sich die Mitreisenden von Russlands großer und wilder Seele verzaubern. Den Abschluss machte das erste Orchester. Mit dem Marsch „ Airport“ begleitete es die Zuhörer zum Flughafen. Die Reise ging dann weiter zum „Chicago Festival“ und nach Brasilien zum „Girl from Ipanema“. Höhepunkt des Abends war das Stück „Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik –, welches von den Orchestermitgliedern alles abverlangte. Captain Jack Sparrow schickte hierzu eigens eine Abordnung seiner Mannschaft vorbei, und die Anwesenden sahen sich plötzlich leibhaftigen Piraten gegenüber. „Über den Wolken“ ging es dann wieder zurück

nach Rohrau, wo die Reise mit der Zugabe des „Fliegermarsches“ ein glückliches Ende fand. Die Orchester sowie der Männerchor standen unter der Leitung von Dirigentin Stefanie Hauke. Margret Kientzle

Konzert in Ditzingen bot musikalische Impressionen aus Amerika DAS KONZERT DES HANDHARMONIKACLUBS 1932 Ditzingen stand unter dem Motto „Impressionen aus Amerika“. Vorsitzender Andreas Kocher konnte dazu in der Stadthalle viele Besucher begrüßen. Das Konzert begann vielversprechend mit dem Hobbyorchester unter der Leitung von José Mali und den beiden stimmgewaltigen Sängerinnen Marie-José Eller und Jacqueline Eller mit „Hello Dolly“. Das bekannte „Ich war noch niemals in New York“ von Udo Jürgens folgte, und bei dem Medley von „Mary Poppins“ konnte mitgesummt werden. Unter großem Beifall entließen die Zuschauer nach einer Zugabe das Hobbyorchester. Gekonnt fuhr das Quintett unter der Leitung von Jens Reimann mit dem „12th Street Rag“ fort. Die hervorragend gespielten Melodien in „Chappell’s Melodien Cocktail“ und „Original Charleston“ eroberten die Herzen der Zuhörer, und es wurde begeistert im Rhythmus mitgewippt. Das von den fünf Spielern ruhig vorgetragene „What a wonderful World“ ließ den folgenden spritzigen „Tiger Rag“ besonders strahlen. Auch hier durfte eine Zugabe nicht fehlen. Das 1. Orchester unter der Leitung von Sergej Riasanow präsentierte die „New York Overture“. Die Zuschauer

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erwarten. In kurzen Zwischenpausen gab es dann die Möglichkeit, dem Profi Fragen zu stellen und Rückmeldung zu bekommen. So arbeitete man sich nach und nach durch die verschiedenen Stücke. Zu guter Letzt wurden alle Teilnehmer noch einmal mit spontanen Taktwechseln ins kalte Wasser geworfen. Alle haben tolle Erfahrungen gemacht und hoffentlich noch mehr Spaß am Dirigieren gefunden. Nicolai Mettmann / Mona Weingart

Das Hobbyorchester des HHC Ditzingen unter der Leitung von José Mali mit den Sängerinnen Marie-José Eller und Jacqueline Eller. Foto: Helga Schwabe

erlebten einen musikalischen Tag in New York mit ruhigen, fröhlichen, quirligen und tänzerischen Passagen. Als weiteres Highlight präsentierte Sergej Riasanow mit seinem Orchester weltbekannte Melodien aus George Gershwins Oper „Porgy and Bess“. Anschließend durfte das Publikum auf der Traumstraße „Panamericana“ die Nord-Süd-Passage musikalisch bereisen, um im nächsten Stück die Fahrt auf der „Route 66“ von Ost nach West zu genießen. Mit „Englishman in New York“ von Sting wurde den Zuschauern regelrecht ein Ohrwurm mitgegeben. Helga Schwabe

Vom Instrument zum Taktstock Dirigierlehrgang mit Stefan Hippe

UNTER DER LEITUNG VON STEFAN HIPPE und mit tatkräftiger Hilfe des Akkordeonorchesters Felkel Ulm wagten sich fünf Teilnehmer auf die andere Seite des Orchesters. „Dirigieren für Anfänger und Einsteiger“ war das Motto eines Dirigierlehrgangs mit Bundesdirigent Stefan Hippe. Egal, ob mit oder ohne Vorkenntnissen, jeder hatte die Chance, mehrmals den Taktstock zu schwingen. Vor dem ersten Schlag ging es zunächst einmal um die Wahl des richtigen Taktstocks. Als jeder der fünf Teilnehmer sein passendes Exemplar gefunden hatte, konnte es mit den Grundlagen der Schlagtechnik losgehen. Hierbei achtete Stefan Hippe vor allem auf die richtige Haltung und die korrekte Ausführung. Auch die

verschiedensten Taktarten lernten die Anfänger kennen. Alle waren motiviert und konzentriert, auch wenn es manchmal anfängliche Schwierigkeiten beim praktischen Üben gab. Vor der Mittagspause wurde sogar schon das erste Stück vorbereitet. Dabei fiel auf, dass auch das Partiturenlesen eine kleine Herausforderung darstellte. Während der Pause traf das Akkordeonorchester Felkel Ulm ein und hatte sich in Position gebracht. Aufgeregt saßen die Teilnehmer des Kurses in den hinteren Reihen des Orchesters. Bei der Probe unter der Leitung von Stefan Hippe konnten sie sich noch die letzten Tricks abschauen. Daraufhin durften dann die Teilnehmer, einer nach dem anderen, selbst vor das Orchester treten. Im ersten Moment ungewohnt, auf der anderen Seite zu stehen, waren die meisten zunächst ziemlich überrascht, welche Aufgaben einen Dirigenten Gar nicht so einfach, das Dirigieren wauch eine intensive Vorbereitung gehört dazu. Bei einem Lehrgang in Ulm hat Bundesdirigent Stefan Hippe den Teilnehmern gezeigt, wie es gemacht wird.

„Acoustic Flirt“ mit dem Akkordeonorchester Münsinger Alb Den Geschmack des Publikums perfekt getroffen

„ACOUSTIC FLIRT“ – SO LAUTETE DAS KONZERTMOTTO des Akkordeonorchesters Münsinger Alb. Dabei ging es weder um Speeddating noch um Partnervermittlung, dennoch näherte sich das Akkordeonorchester unter der Leitung von Rudi Braun dem Publikum rasant mit akustischen, rhythmischen und musikalisch äußerst niveauvollen Reizen an. Vor und in der Halle beherrschten Liebe und Romantik mit einer wunderschönen Dekoration und schließlich auch mit Musik die Szene, denn „Wer fühlen will muss hören!“ Und zu hören gab es während des abwechslungsreichen Programms eine ganze Menge. Dafür sorgten nicht nur die sensibel ausgewählten Stücke, die auch aus der Feder von Rudi Braun stammten oder die von ihm entsprechend für das Akkordeonorchester arrangiert wurden, sondern auch die zahlreichen musikalischen Talente, die sich zum einen ins Ensemble einfügten, zum anderen aber auch in Soloparts glänzten. Anne Braun intonierte am Klavier sensibel und technisch hoch versiert die anspruchsvolle „Rhapsody in Blue“ von George Gershwin und wurde bei diesem Meilenstein der Musikgeschichte vom Orchester „inTakt“ wunderbar getragen und begleitet. Auch David Nase begeisterte mit seinem rasanten Klavier-Solo „Tom und Jerry Show“, das beim Publikum frenetischen Beifall hervorrief. Mitten ins Herz der Konzertbesucher sang sich die 22-jährige Zwiefalterin Amélie Chupin mit den Liedern „Simply the Best“ von Tina Turner, „Torn“


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Amélie Chupin begeisterte als Sängerin beim Konzert des Akkordeonorchesters Münsinger Alb. Foto: Maria Bloching

von Ednaswap und „What´s going on“ von 4 Non Blondes. In sechs wechselnden Besetzungen präsentierte das Akkordeonorchester viele unterschiedliche Musikstile, wobei die rund 60 Akteure durch Spielfreude und Können, Harmonie und Einfallsreichtum überzeugten. So zeigten die jüngsten Musiker „Kids“ mit „Te Deum – Prelude“ von Marc-Antoine Charpentier und „Can Can“ von Jaques Offenbach, was sie bereits gelernt hatten, bevor der Fortschritt bei den „Easy Fingers“ mit „Funny Lovers“ von Benny Belton und ihrer Eigenkomposition „Dream away“ bereits deutlich erkennbar war. Mit „Kult Hits der 70er“ brachte „Da Capo“ ein Medley mit deutschen Schlagern wie „Ein Bett im Kornfeld“, „Mendosino“, „ Anita“ und „Träume lügen nicht“ zu Gehör, während das junge Orchester „Blue Note“ mit dem dreisätzigen konzertanten Werk „ Acoustic Flirt“ ein gefühlvolles Bild zweier Menschen aufzeichnete. Große Gefühle steckten auch in „Eloise“ von Paul Ryan, das sowohl instrumental wie auch in poetischen Worten von Benita Weber intoniert wurde. Nach so vielen Jahren aktivem Musizieren kann die Besetzung von „inTakt“ auf eine lange Orchestererfahrung zurückgreifen. Das Publikum ließ sich von den souverän dargebotenen Stücken „Super Mario Bros.“ von Koji Kondo, „Stand by Me“ von Ben E. King und dem irischen Steptanz „Riverdance“ von Bill Whelan mit irrwitzig vielen Taktwechseln und höchsten Ansprüchen an Fingerfertigkeit und Rhythmik emotional mitreißen. Für Begeisterung sorgte auch der erste

öffentliche Auftritt des neu zusammengesetzten Ensembles mit Rudi Braun, Julia Saur, Benjamin Saur, Vanessa Mayer, David Nase und Benita Weber. Das rhythmische und mit vielen Taktwechseln bestückte Werk „Patchwork Symphonie“ zeigte auf beeindruckende Weise das Können aller Akteure auf. Yvonne Bleher führte durch das Programm, das mit Rudi Braun an der Gitarre und als Sänger des ReinhardMey-Liedes „Gute Nacht, Freunde“ endete. Maria Bloching

Glock, am Klavier. Sowohl der Vortrag von Miguel Steinlechner mit der Violine als auch die Begleitung am Klavier von Patrick Meier wurden jeweils mit einem zweiten Preis belohnt. Auch solistisch am Klavier erreichte Miguel Steinlechner mit seinen gerade einmal acht Jahren einen zweiten Platz. Die 15-jährige Akkordeonistin Angelika Vogel erspielte sich mit ihrem Programm in der Kategorie bis 18 Jahre den ersten Platz. Während der Festivalwoche bildeten neben dem Wertungsspiel auch der Austausch mit anderen Musikern sowie verschiedene abendliche Konzerte, die auch selbst mitgestaltet wurden, eine weitere Bereicherung. Zum Abschluss des Wettbewerbs gestalteten die Schüler das Preisträgerkonzert mit. Hier spielten alle Erstplatzierten sowie weitere von der Jury ausgewählte Spieler. Die Akkordeonlehrerin und Leiterin der Musik- und Kunstschule Glock, Margarete Glock, äußerte sich sehr stolz über ihre Solisten. Solch internationale Wettbewerbe sind ihrer Meinung nach „interessante Erfahrungen und weiterer Ansporn zum Üben“.

Musik- und Kunstschule Glock kehrt mit Preisen aus Teneriffa zurück

Erste Preise für Schüler der Musik- und Kunstschule Glock bei internationalem Wettbewerb in Bulgarien

DIE MUSIK- UND KUNSTSCHULE GLOCK in Mühlacker hat mit ihren Schülern Patrick Meier und Angelika Vogel sowie ihrer Lehrerin Margarete Glock äußerst erfolgreich beim internationalen Musikfestival mit Wettbewerb „Stars of Tenerife“ teilgenommen. Das Teilnehmerfeld bei diesem Wettbewerb war sehr weit gefächert. Die Spieler reisten unter anderem aus Polen, der Türkei, Russland, Schweden, Spanien, Südkorea, Niederlande, Aserbaidschan, Dänemark, Georgien, Litauen, USA und Deutschland an. Patrick Meier nahm in zwei Kategorien solistisch teil und war mit seinen acht Jahren der jüngste Teilnehmer des Wettbewerbs. Sowohl mit dem Akkordeon als auch mit dem Klavier errang er jeweils den 1. Platz. Zusätzlich begleitete er noch den Violinisten Miguel Steinlechner, den Enkel von Margarete

IN ALBENA/BULGARIEN fand der Musikwettbewerb „Heirs of Orpheus“ statt, an dem sich die Musik- und Kunstschule Glock, Mühlacker, mit vier Solisten und ihrer Lehrerin Margarete Glock erfolgreich beteiligt hat. Patrick Meier, der jüngste Solist der Schule, erspielte sich mit seinen acht Jahren mit dem Akkordeon den ersten, mit dem Klavier den zweiten Preis. Zusätzlich konnte er einen weiteren ersten Preis für seine hervorragende KlavierBegleitung von Miguel Steinlechner (Violine) erspielen. Miguel Steinlechner (8) erspielte sich sowohl mit seiner Violine als auch am Klavier jeweils einen zweiten Preis. Er wird unterrichtet von Elina Steinlechner-Glock, der Tochter von Margarete Glock. Die neunjährige Miriam Bool erhielt für ihr Programm mit dem Akkordeon

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AUS DEN LANDESVERBÄNDEN Erfolgreich in Bulgarien (von links): Margarete Glock, Patrick Meier, Miriam Bool, Elina Steinlechner-Glock, Miguel Steinlechner, Judith Bool und Manuela Maria Glock.

den zweiten Preis. Ihre ältere Schwester Judith erspielte sich, ebenfalls mit dem Akkordeon, den ersten Preis. Die beiden Geschwister werden von Margarete Glocks jüngster Tochter, Manuela Maria Glock, unterrichtet. Nach gelungenem Auftritt beim Wettbewerb durften alle Erstplatzierten – Patrick Meier und Judith Bool – ihr Können nochmals auf dem Preisträgerkonzert präsentieren und das Publikum begeistern.

Ein rundes Jubiläum: Beim Akkordeon-Orchester Fischingen 1993 ist alles im Fluss IN DIESEM JAHR FEIERT das AkkordeonOrchester Fischingen 1993 (AOF) sein 25-jähriges Vereins-Bestehen. Das vielversprechende Jubiläumsmotto lautet: „25 Jahre AOF – alles im Fluss“.

Als sich im Jahre 1993 ein paar Akkordeon-Spieler auf Initiative von Dieter Schächtelin in Fischingen zur Vereinsgründung versammelten, konnte niemand ahnen, welch stetige Entwicklung das anfangs noch kleine Ensemble in den kommenden Jahren nehmen würde. Dank intensiver Jugendarbeit konnten all die Jahre immer wieder neue Musikschüler ausgebildet werden. Schon bald formte sich daraus ein Jugendorchester. Und die zahlreichen Spieler, die den Sprung ins große Orchester schafften, zählen heute zu den Stammspielern des Vereins. Der Verein zählt heute mit seinen 29 Orchesterspielern, einem Ensemble, dem Jugendorchester sowie zahlreichen Auszubildenden zu einem der größeren Klangkörper im Deutschen Harmonika-Verband Bezirk Dreiländerecke. Der Dirigent, Dieter Lau, dem letztes Jahr die Goldene Dirigenten-Ehrennadel des DHV für 20 Jahre musikalische Leitung verliehen wurde,

bescheinigt dem Konzert-Orchester eine sehr gute musikalische Homogenität sowie eine herausragende Kameradschaft. Neben der intensiven musikalischen Arbeit wirkt vor allem der Zusammenhalt untereinander als Garant für die erfolgreiche und nachhaltige Vereinsarbeit. Wenn auch heute nach 25 Jahren nur noch wenige Vereinsgründer aktiv mitspielen, so sind doch vor allem die Gönner und Freunde des Vereins seit Beginn an eine wertvolle Unterstützung, nicht nur in musikalischer Hinsicht. Mit Stolz kann das AOF auf nahezu 200 passive Unterstützer zählen. Neben dem Jahreskonzert Anfang März ist 2018 noch ein Jubiläumskonzert Ende Oktober geplant. Zusätzlich ist das Orchester wieder an zahlreichen Auftritten und Veranstaltungen im Bezirk Dreiländerecke musikalisch vertreten. Und als regelmäßiger Teilnehmer am World Music Festival in Innsbruck freuen sich die Spieler auch schon wieder auf eine weitere Teilnahme im Jahr 2019. Das Jubiläums-Motto „25 Jahre AOF – alles im Fluss“ steht somit sinnbildlich für die positive Entwicklung des Vereins. Mit Freude und Stolz blickt der Verein auf die vergangenen 25 Jahre zurück und freut sich gleichzeitig auf weitere viele Jahre mit Musik – zur Freude der Spieler, Mitglieder und Freunde gehobener Akkordeonmusik. Simon Kratz Weitere Infos unter www.ao-fischingen.de

Das Akkordeon-Orchester Fischingen 1993 kann in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiern. Im Bild: Das Konzert-Orchester des AOF.


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Vor 50 Jahren gegründet: Das Akkordeonorchester Hohnerklang Rot am See.

Jubiläumskonzert des Orchesters Hohnerklang Rot am See Mit 50 Jahren nichts von seiner Frische verloren

DAS AKKORDEONORCHESTER HOHNERKLANG ROT AM SEE feierte sein 50-jähriges Bestehen mit einem großen Jubiläumskonzert der Extraklasse. Zu den Gratulanten zählten auch der Bezirksvorsitzende Rudi Sanwald und DHVPräsident Jochen Haußmann, der die Jubiläums-Skulptur überreichte. 1967 gründeten musikbegeisterte Instrumentalisten das Orchester mit ihrem damaligen Dirigenten Klaus Rieck. Mitspieler kamen und gingen, der Dirigentenstab wurde mehrmals weitergereicht. Nach dem Tod von Klaus Rieck im Jahre 1994 übernahm Monika Förnzler dieses Amt, von 2000 bis 2003 Walter Dworschak und bis heute Andreas Brauer. Grußworte, Gratulationen und Glückwünsche empfing das Orchester mit seiner Vorsitzenden Sabine Böcker von Rudi Sanwald, dem Bezirksvorsitzenden des Deutschen Harmonika-Verbandes „Unterer Neckar“. Den ersten Rückblick auf 50 Jahre Vereinsgeschichte übernahm die Ehrenvorsitzende Waltraud Wagner, anschließend deren Nachfolgerin Gisela Stahl die weitere Vereinsgeschichte. Inzwischen hatten sich auf der Bühne zahlreiche ehemalige Spielerinnen und Spieler bereit gemacht, die aus nah und fern angereist waren. Unter der Leitung von Monika Förnzler präsentierten sie zwei Musikstücke und ernteten großen Applaus. Anschließend durften die Gäste, nämlich der Sing- und Spielkreis

Gaisbach unter Leitung von Reinhold Michelis und der Crailsheimer Kammerchor unter der Leitung von Bettina Kartak, ihr Können zeigen. Gespielt wurde „Child’s Anthem“ von David Paich, „Sinfonia per un addio“ von Gian Piero Reverberi & Luigi Giordano, „Tarantella Arrabiata von Hans-Günther Kölz und zum Schluss „Udo Jürgens in Concert“. Nach der Pause konnte Jochen Haußmann, Präsident des Deutschen Harmonika-Verbandes, die Ehrungen vornehmen. Er überreichte der Vorsitzenden Sabine Böcker eine Skulptur in Silber, und als aktiver Spieler seit Gründung erhielt Erhard Haag die Verdienstnadel in Gold. Das auf vier Stücke beschränkte Programm des Hauptorchesters war mit großer Detailverliebtheit perfekt auf den Punkt gebracht. Als hätte es noch eines Beweises gebraucht, dass das Orchester auch mit 50 Jahren nichts von seiner Frische verloren hat, stellte es mit „Balkanfieber“ von Matthias Anton und Hans-Günther Kölz direkt auf Vollgas um, genauso mit dem Stück „Black Forest Travel“ von Jürgen Schmieder. Bei „Potz Blitz“ von HansGünther Kölz schnallten sich die beiden Dirigenten Andreas Brauer und Reinhold Michelis das Akkordeon selbst um und präsentierten, begleitet vom Orchester, mit fliegenden Fingern eine Polka in einem knalligen Arrangement. Der tosende Applaus war ihnen sicher. Die Nachwuchsarbeit zeigte sich im gemeinsamen Stück „Nenas Hits“ von Carsten Peters, welches das 1. Orchester, Jugendensemble und Schülerband gemeinsam spielten. Es war ein gelungener Abend, die Mühen der Vorbereitung und Proben hatten sich gelohnt. Gudrun Windmüller

Ehrungen beim Akkordeonorchester Hohnerklang Rot am See, das sein 50-jähriges Bestehen feiern konnte (von links): DHVPräsident Jochen Haußmann, 2. Vorsitzende Annette Deimling, Vorsitzende Sabine Böcker, Erhard Haag und Rudi Sanwald, der Bezirksvorsitzende.

Breisgauer Akkordeonorchester unter Lionel Chapuis mit Wohlfühlklang „ES IST EIN WOHLFÜHLKLANG, den das Akkordeon von sich gibt, der fasziniert, gleichzeitig Bewunderung auslöst. Das Publikum war im konzertanten Reigen gefangen“, so die örtliche Presse nach dem Konzert des Breisgauer Akkordeonorchesters in Herbolzheim-Tutschfelden. Das Breisgauer Akkordeonorchester besteht als Projektorchester aus Dirigenten, Akkordeonlehrern und herausragenden Akkordeonisten. Das Orchester formiert sich etwa alle zwei Jahre neu, um unter wechselnder Leitung gehobene Akkordeonliteratur zu präsentieren. Für das aktuelle Projekt konnte ein im Breisgau eher unbekanntes Gesicht, Lionel Chapuis, gewonnen werden. Lionel Chapuis studierte an den Konservatorien in Sion, Lausanne und Fribourg mit Diplom in Klavier, Akkordeon, instrumentale Leitung und Musiklehre. Seit 1994 leitet er das Akkordeonorchester von Bulle in der französischen Schweiz und seine Akkordeonschule. Er gründete vor rund 15 Jahren das Akkordeonorchester der französischsprachigen Schweiz mit über neunzig Akkordeonisten, mit dem er weltweite Reisen wie beispielsweise nach Kanada, Italien und zuletzt nach China unternimmt. Chapuis mitreißende Art, Musik zu machen, traf auf ein hochmotiviertes

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Das Breisgauer Akkordeonorchester unter der Leitung von Lionel Chapuis.

Projektorchester. Im ersten Teil waren die beliebte Ungarische Rhapsodie Nr. 2 von Liszt und der Norwegische Tanz Nr. 2 von Edvard Grieg zu hören; ebenso die Werziade I von Fritz Dobler und Tetraeder von Hans-Günther Kölz. Im zweiten Teil gab es südamerikanische Werke von Arturo Márquez, der berühmte Danzon Nr. 2 und Conga del fuego nuevo. Piazzollas Frühling und Winter aus den 4 Jahreszeiten ergänzten sich hervorragend. Das Finale bildete Richard Gallianos Tango pour Claude. Der Auftritt des Projektorchesters hielt, was angekündigt wurde: Mal klassisch, dann swinghaft mit Groove, auch dramatisch mit kraftvollen Passagen oder leicht und unbeschwert. „Die Einladung zu einer fantastischen Reise nahm das Publikum dankend an. Serviert wurde stets in der Luxusklasse“, so die Presse. Ein exzellentes Konzert auf höchstem Niveau, bei dem trotz aller Spannung und Konzentration sich sympathische Spielfreude in den Gesichtern der Akteure spiegelte. Franziska Hummel

Höhn in der sehr gut gefüllten katholischen Kirche St. Cosmas und Damian in Untergrombach ein neues Konzertprogramm. Bereits zwei Wochen vorher gastierte es damit in der Mannheimer Franziskuskirche. Das Programm beinhaltete zum einen Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, zum anderen die ebenfalls vier Jahreszeiten darstellenden „Cuatro estaciones porteñas“ des argentinischen Tangokomponisten Astor Piazzolla (1921-1992). Obwohl die „Jahreszeiten“ Vivaldis und Piazzollas aufgrund des gleichen Titels oft gemeinsam in Konzerten erklingen, dürfte die Aufführung durch den HCU die erste Komplettaufführung eines Akkordeonorchesters sein, wobei die Parts für Solovioline bei Vivaldi von Musikern aus dem Orchester übernommen wurden.

Im „Frühling“ gefiel Solistin Simona Günther mit leichtem Ton, bewies in den vielen kleingliedrigen, schnellen Passagen die notwendige Fingerfertigkeit und gestaltete das dreisätzige Konzert mit dem gleichberechtigt agierenden Orchester sehr ansprechend. Den Solopart im „Sommer“ spielte Daniel Hennigs und stellte in dieser Jahreszeit südländische, drückende Hitze, aber auch Vogelstimmen-Imitationen dar und bot im präzisen Stakkato der vielen Tonrepetitionen auch das Bild eines sommerlichen Gewitters, dem das Orchester zusätzlich den nötigen Furor verlieh. Tina Nübel interpretierte den „Herbst“ vielgestaltig und abwechslungsreich und verlieh den schnellen Passagen sowohl Virtuosität als auch Klangstärke, wohingegen Philipp Reiser im „Winter“ mit technisch sicherem und konzentriert-feinsinnigem Spiel überzeugte und auch die langsamen Passagen mit schönem Klang gestaltete. Auch in diesen beiden Jahreszeiten agierte das Orchester mit der nötigen Souveränität und Klangfarbenvielfalt. Alternierend mit Vivaldi erklangen Piazzollas „ Jahreszeiten“: obschon stilistisch alle im Tango-nuevo-Stil gehalten, gelang es Orchester und Dirigent, die Unterschiedlichkeit der jeweiligen Stimmungen darzustellen, die große Spannbreite zwischen Leidenschaft und gefühlvollem Ausdruck mit Leben zu füllen und die starken Kontraste der vier Sätze abzubilden. Für den reichen Schlussbeifall bedankte man sich als Zugabe mit „The first day of spring“ des in Akkordeonkreisen bestens bekannten „Motion Trios“. Gisela Günther

Kirchenkonzert des Akkordeonorchesters Untergrombach mit kontrastreichen Jahreszeiten UNTER DEM TITEL „ACHT JAHRESZEITEN“ präsentierte das Orchester II des Handharmonikaclubs Untergrombach (HCU) unter der Leitung von Uwe

Der HC Untergrombach bei seinem Kirchenkonzert. Foto: Daniel Hennigs


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präsentiert, wofür die Akteure mit stehenden Ovationen belohnt wurden. Die Titelmelodie zu „Phantom der Oper“ mit Gesang von Leonie Kratz als gemeinsame Zugabe riss das Publikum abermals mit und sorgte für minutenlangen Applaus. Wolfgang Zysk/Veronika Hawes

Zwei Schwestern und ein vereistes Land Akkordeonverein Ingersheim überzeugt mit Musical

Leonie Kratz und Matthias Matzke zogen das Publikum in ihren Bann. Fotos: Claudia Wörner

Matthias Matzke und Leonie Kratz begeisterten das Publikum in Friedrichshafen MIT DEM AKKORDEONVIRTUOSEN MATTHIAS MATZKE und der Sopranistin Leonie Kratz als Gäste hat der HarmonikaClub Friedrichshafen dem Publikum ein sehr abwechslungsreiches Programm mit außergewöhnlichen musikalischen Highlights geboten. Den Konzertbeginn gestaltete das Akkordeonorchester unter dem Motto „Operette und Musical“ und überzeugte mit anspruchsvoller Literatur, unter anderem mit der Ouvertüre zu „Dichter und Bauer“ von Franz von Suppé sowie einem Medley mit Melodien aus Leonard Bernsteins „West Side Story“. Anschließend folgte eine besondere Premiere, denn erstmals präsentierte sich ein Akkordeon-Quartett mit Spielern aus den Reihen des Orchesters. Veronika Zysk, Patrick Helvy, Arno Gleinser sowie der Dirigent Wolfgang Zysk selbst begeisterten das Publikum mit einem außerordentlich hohen spielerischen Niveau. Zunächst präsentierte das Quartett Astor Piazzollas Tango „Fuga y Misterio“. Es folgten „ Acquarelli Cubani“ von Luciano Fancelli und „Mas Que Nada“ von Jorge Ben Jor, unterstützt vom Percussionisten des Orchesters.

Mit außerordentlicher Musikalität ließ Matthias Matzke die Finger über die Tasten fliegen und zog das Publikum mit einer großen musikalischen Bandbreite von Klassik über Samba bis Rockmusik in seinen Bann. Der voluminöse Soprangesang von Leonie Kratz harmonierte perfekt mit der Virtuosität von Matthias Matzke. Zum krönenden Abschluss spielten der Harmonika-Club Friedrichshafen und die Solisten „El Dorado“ von Thomas Bergensen und boten dem Publikum ein gewaltiges Volumen. Bei diesem Konzert wurde den Zuhörern ein sehr hoher Anspruch sowie eine enorme Vielfalt an Akkordeonliteratur

ZEHN JAHRE NACH DER AUFFÜHRUNG des Musicals „Dschungelfreunde“ hatte sich der Akkordeonverein Ingersheim ein neues Musicalprojekt vorgenommen. Zum 60-jährigen Bestehen des Vereins wurde das Kindermusical „Die Schneekönigin“ aufgeführt. Die Federführung lag bei der Ausbilderin und Dirigentin Britta Schwarzien. Die Musik wurde arrangiert von Ralf Schwarzien. Rund 35 Kinder und Jugendliche hatten große oder kleinere Rollen übernommen und spielten sehr überzeugend. Die Gesangsstücke wurden von den geübten Sängerinnen und Sängern Julia Gässler, Swaantje Schwarzien, Markus Rössle und Ralf Schwarzien hervorragend dargeboten, während die Kinder auf der Bühne die entsprechenden Szenen dazu spielten. Das Orchester begleitete die Gesangsstücke und untermalte die Geschichte mit fröhlichen, traurigen und auch dramatischen Zwischenstücken, wodurch

Riesigen Applaus bekamen die Akteure für ihre überzeugenden Leistungen beim Kindermusical „Die Schneekönigin“. Foto: Uwe Baumann

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die Stimmung immer sehr gut rüber kam. Dort, wo die Geschichte nur schwer darstellerisch umgesetzt werden konnte, ergänzte Ralf Schwarzien als Erzähler. Ein Musical zu einem runden Geburtstag des Akkordeonvereins ist mittlerweile fast schon Tradition. So wurde dies zum 60. Jubiläum die Geschichte einer Königin gewählt, die die Fähigkeit hat, alles mit Eis zu bedecken, aber erst lernen muss – mit Unterstützung ihrer Schwester – diese Fähigkeit im Positiven einzusetzen. Frei erzählt nach dem Märchen von Hans Christian Andersen. Und auch dieses Musical kam bei den Zuschauern, unter ihnen viele Kinder, sehr gut an. Zwischendurch wurde gelacht und Szenenapplaus gegeben, und am Ende wollte der Applaus überhaupt kein Ende nehmen. Stolz nahmen die Schauspielerinnen und Schauspieler diesen entgegen, und man sah ihnen die Freude über das gelungene Musical an. Die Gesamtleitung hatte Britta Schwarzien, sie wurde tatkräftig unterstützt von Lilli Bender und Julia Koffler. Im Hintergrund waren viele Eltern und andere Vereinsmitglieder aktiv, ohne deren Unterstützung die Aufführungen nicht möglich gewesen wären. Die beiden Vorstellungen haben allen Mitwirkenden und Zuschauern sehr viel Spaß gemacht. Und die Beteiligten vor und hinter der Bühne sind mächtig stolz auf ihre Leistungen. Simone Klasmeier Homepage: www.akkordeonvereiningersheim.de

Bayern Mit einem Festkonzert feiert der Maisacher Würfel sein 25-jähriges Bestehen MIT EINEM FESTKONZERT BEGING der Maisacher Würfel sein 25-jähriges Akkordeonorchesterjubiläum im Bürgerzentrum Gernlinden. Die Gäste erlebten nicht nur ein tolles Programm, sondern auch eine Uraufführung und die Ehrung verdienter Mitglieder. Die elegante Moderatorin Kathrin Bernhard führte einfühlsam durchs

Programm, zeitweise unterstützt von der Dschungelband des Maisacher Würfels. Mit einer festlichen Hymne von Elisabeth Strieder-Szech wurde das Konzert eingeleitet. Nach dem Grußwort von Bürgermeisterin Waltraud Wellenstein konnten sich die zahlreichen Zuhörer an Giacomo Rossinis „Barbier von Sevilla“ erfreuen. Dieser wurde in Gedenken an den verstorbenen Kapellmeister Wolfgang Pfeffer, Arrangeur dieser Orchesterkomposition und langjähriger Mentor der Dirigentin sowie Ehrenmitglied des Orchesters, gespielt, aber auch in Erinnerung an die Zeit, als Angelika Franken noch bei der „Grande Dame der Akkordeonmusik“, Ingeborg Mückenberger-Quintenz, im Herkulessaal in München dies als erstes Orchesterstück

Pfiffiger Auftritt: Die Tiger- und Dschungelbande des Maisacher Würfels sowie das Flötenensemble. Fotos: Wolfgang Zwanzger

DHV-Landesverband Baden Württemberg Vertreten durch: Manfred Kappler Rudolf Maschke Platz 6 D-78647 Trossingen Tel.: +49 (0)7425 / 95 992 21 E-Mail: landesverband-bw@dhv-ev.de

Jubiläum mit Uraufführung: Moritz Marsch dirigiert seine eigene Komposition, die er der Dirigentin und Gründerin des Maisacher Akkordeonorchesters, Angelika Franken, gewidmet hat.


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mitspielte. Anschließend konnte das Publikum in einem Medley bekannter Film-, Märchen- und Musicalmelodien eine Karte ausfüllen, um im zweiten Teil Musicalkarten fürs Deutsche Theater zu gewinnen. Als zweifacher Solist mit hervorragender Stilistik eroberte sich Moritz Marsch mit dem „Carneval in Venedig“ und „ Adios Nonino“ von Astor Piazzolla einen Beifallsturm, nicht zuletzt auch wegen seiner Eigenkomposition, die er der Dirigentin „Geli“ gewidmet hatte und als Überraschung meisterhaft uraufführen ließ. Die Tiger- und Dschungelkids eroberten ebenfalls die Herzen der Zuschauer mit Tanz, Percussion und Bongorhythmen, als der Löwe nachts im Dschungel schlief und Papageien und Affen ihre Tänze und Gesänge mit Unterstützung des Flötenensembles zum Vortrag brachten, dies gekonnt mit Hilfe der beiden Nachwuchsdirigenten Moritz Marsch und Eva Freytag. Mit dem Dschungelbuch verabschiedete sich das Orchester, und Solistin Tamara Nüssl sang „Thank you for the music“ sowie das abschließende „Time to say goodbye“ zusammen mit dem Orchester. Martin Hechenberger und Jakob Aumiller waren wieder für hervorragende Schlagzeug- und Paukentechnik verantwortlich. Die anschließende Feier glänzte durch zahlreiche Einlagen der „alten Orchestergarde“ sowie der Band „ Among Primitives Fan Club“ unter der Leitung von Jakob von Lauer-Münchhofen.

Freistaat Bayern würdigt Angelika Franken mit dem „Ehrenamtsnachweis“ ANGELIKA FRANKEN VOM DEUTSCHEN HARMONIKA-VERBAND und Mitglied im Bayerischen Musikrat ist von Bayerns Sozialstaatssekretär Johannes Hintersberger mit dem „Ehrenamtsnachweis Bayern“ ausgezeichnet worden. Franken engagiert sich seit 1992 als 1. Vorsitzende ehrenamtlich im Verein „Maisacher Würfel“ sowie seit 2013 als Bezirks- und Landesjugendleiterin im Deutschen Harmonika-Verbands Landesverband Bayern. Angelika Frankens außerordentliches, ehrenamtliches Engagement erstreckt sich auf die fachliche Betreuung

von Jugendorchestern bei Probenwochenenden, Gemeinschaftskonzerten, Konzerten mit Musiktheater sowie Teilnahme an Wettbewerben und Jugendfortbildungsmaßnahmen im musikalischen Bereich. Weiterhin übernimmt sie auch die Betreuung von überfachlichen Maßnahmen zur Teambildung und Motivation der Jugendlichen in den Jugendorchestern sowie die organisatorische Vernetzung der Akkordeonjugend in Bayern gegenüber öffentlichen Institutionen, wie zum Beispiel Kreis- und Stadtjugendring. Beim Festakt im Bayerischen Sozialministerium in München zeichnete Staatssekretär Johannes Hintersberger 18 ehrenamtlich Engagierte aus, die sich in unterschiedlichen Bereichen – von der Jugendarbeit über die Hilfe für Asylbewerber bis hin zum Sport – für ihre Mitmenschen einsetzen. Hintersberger zeigte sich erfreut: „In Bayern ist fast jeder zweite Bürger über 14 Jahre freiwillig engagiert. Freiwilliges Engagement kennt keine sozialen oder gesellschaftlichen Schranken: Junge helfen Älteren und umgekehrt. Aus Fremden werden durch das Ehrenamt Freunde. Der Ehrenamtsnachweis Bayern ist eine verdiente Anerkennung des ehrenamtlichen Einsatzes.“ Prof. Dr. Thomas Beyer, Vorsitzender der Freien Wohlfahrtspflege Bayern, würdigte die Engagementbereitschaft in Bayern: „Für mich ist es immer wieder beeindruckend, wie viele Menschen sich ehrenamtlich einbringen, allein in Bayern sind es rund fünf Millionen Menschen. Dabei handelt es sich in ganz vielen Fällen um ein langfristiges, kontinuierliches Engagement. Das gibt den Menschen, die Hilfe annehmen, Sicherheit und Vertrauen in die Gesellschaft.“ Stimmungsvoll umrahmt wurde die Feier von einem jugendlichen Streichquartett im Rahmen der Münchner Streicherakademie mit klassischen Stücken von W. A. Mozart, J. Strauss und A. Piazzolla. Anerkennung des Engagements und wichtiger Hinweis für künftigen Arbeitgeber Seit der ersten Ausgabe am 30. November 2009 haben nun schon über 9000 Freiwillige den Ehrenamtsnachweis Bayern erhalten. Er wurde von den Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege Bayern auf Initiative des Katholischen Frauenbunds in Bayern mit

Hohe Auszeichnung des Freistaats Bayern für Angelika Franken (von links): Prof. Dr. Thomas Beyer (Vorsitzender Freie Wohlfahrtspflege Bayern), Angelika Franken, Georg Hettmann (Präsident DHV-Landesverband Bayern), Johannes Hintersberger (Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration).

Unterstützung des Bayerischen Sozialministeriums geschaffen. Der Ehrenamtsnachweis ist einerseits öffentliche Anerkennung für jahrzehntelanges Bürgerschaftliches Engagement und bringt darüber hinaus auch jungen Menschen oder Wiedereinsteiger/-innen berufliche Vorteile. Denn der auch von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft anerkannten Urkunde liegt ein Nachweis über die genaue Tätigkeit im jeweiligen Engagement bei. Daraus kann jeder künftige Arbeitgeber erkennen, welche Fähigkeiten und Talente jemand bereits über Jahre im Engagement eingebracht und erworben hat. Erhalten kann den Nachweis jede/r Ehrenamtliche, der/die sich jährlich mindestens 80 Stunden ehrenamtlich einbringt oder in einem zeitlich begrenzten Projekt in diesem Umfang tätig war oder ist. Den Ehrenamtsnachweis ausstellen kann die Organisation, bei der die ehrenamtliche Tätigkeit ausgeübt wird. Weitere Informationen gibt es unter: www.ehrenamtsnachweis.de

DHV-Landesverband Bayern Vertreten durch: Georg Hettmann Birkenstraße 43 85452 Moosinning Tel.: +49 (0) 81 23 / 988 97 80 E-Mail: Georg.Hettmann@t-online.de

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AUS DEN LANDESVERBÄNDEN Das Akkordeonorchester ASN-Berlin unter seinem Dirigenten Detlev Klatt in der Heilig-Kreuz-Kirche in Wilmersdorf. Foto: Andreas Burckhardt

werden, die sich hervorragend in den Akkordeonorchesterklang einfügte. Aus Heinz Ehmes Feder stammte der Titel „Fröhliche Weihnacht im Ehme-Sound“. Flott gespielt bildete er den Schlusspunkt des Konzertes. Das Publikum applaudierte begeistert, und natürlich hatte das Orchester noch Zugaben im Gepäck. Susanne Pickert

Berlin Gemeinsam musiziert und gesungen DIE DENKMALGESCHÜTZTE HEILIG-KREUZKIRCHE in Berlin-Wilmersdorf bot den sehr schönen Rahmen für ein festliches Konzert des Akkordeonorchesters ASN Berlin. Die Musiker und die zahlreichen Helfer hatten die Bühne am Altar zusätzlich weihnachtlich geschmückt. In der sehr gut besuchten Kirche startete das Akkordeonorchester ASNBerlin unter der musikalischen Leitung von Detlev Klatt mit „Eine Muh, eine Mäh“, und das Publikum stimmte sofort mit ein. Das gemeinsame Musizieren und Singen ist ein Hauptbestandteil der weihnachtlich geprägten Konzerte und bei den Zuhörerinnen und Zuhörern sehr beliebt. Viele traditionelle Lieder standen deshalb auf dem Programm. Emil Waldteufel komponierte 1882 „Die Schlittschuhläufer“. In fließendem Walzertakt sieht man die Läufer über das Eis gleiten, auch ein Sturz gehört natürlich dazu, der vom Schlagzeuger mit einem kräftigen Tritt auf die Bassdrum markiert wurde. Die „Petersburger Schlittenfahrt“ geht mit Glöckchengeläut und Pferden durch die weiße Landschaft. Der Moderator Hartmut Mahl, der wie immer charmant durch das Programm führte, bekam dafür die wichtige Rolle des Peitschenknallers. Durch kleine Geschichten und Gedichte bereicherte er zusätzlich den stimmungsvollen Nachmittag.

„ Auld Lang Syne“ wird im englischsprachigen Raum traditionell zum Jahreswechsel gesungen, und aus Spanien kam „Feliz Navidad“, das 1970 von José Feliciano komponiert wurde. „The Little Drummer Boy“ interpretierte Lutz Bauer an der Snare Drum zusammen mit den Akkordeonisten mit viel Gefühl. Ebenfalls aus den USA stammte der Titel „Rudolph, the Red-Nosed Reindeer“. Die berührende Geschichte dazu erfuhr das Publikum von Hartmut Mahl. Die portugiesische Kirchenmelodie „Herbei, o Ihr Gläubigen“ rundete den internationalen Teil ab. Wie so viele der Stücke wurde auch dieses von Gerhard Rott für das Orchester arrangiert. „Gabriel’s Oboe“ ist eine stimmungsvolle Melodie von Ennio Morricone aus dem Film „The Mission“. Für die Solo-Oboe konnte mit Helena Buchkremer eine junge Musikerin gewonnen

Toujours l’accordéon Mit dem Landes-AkkordeonOrchesters Berlin und Heleen Joor als Edith Piaf in der Philharmonie

VON BERLIN BIS PARIS, von Buenos Aires bis Krakau und Zagreb: Wie abwechslungsreich die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts war und ist, und welche geniale Rolle das Akkordeon darin spielt, wird in Berlin am Sonntag, 17. Juni, im großen Saal der Philharmonie zu hören sein. Während in der ersten Hälfte beim Landes-Akkordeon-Orchester Berlin unter der Leitung von Thomas Bauer das Akkordeon im Vordergrund steht, tritt es im zweiten Teil eher in den Hintergrund, wenn die Sängerin Heleen Joor als Edith Piaf das Publikum verzaubert – begleitet vom Nürnberger Akkordeonorchester

Tritt am 17. Juni in der Berliner Philharmonie auf: Das Landes-Akkordeon-Orchester Berlin. Foto: Thomas Neumann


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Willi Münch unter der Leitung von Stefan Hippe. Das Landes-Akkordeon-Orchester Berlin, ein Projektorchester aus den besten Spielern Berlins und Brandenburgs sowie etlichen Gastspielern aus dem ganzen Bundesgebiet, bietet eindrucksvolle Klangvielfalten mit Original-Literatur für Akkordeon(orchester), darunter Stücke aus dem Gebiet des Balkan von Rudolf Bruci, Drazan Kosoric und Stevan Divjakovic, hochaktuelle und teilweise experimentierfreudige Musik des Motion Trios aus Polen, wie auch ganz bekannte Stücke wie der Herbst und Winter aus den vier Jahreszeiten von Astor Piazzolla. In der zweiten Konzerthälfte geht es etwas entspannter, aber trotzdem sehr emotional mit den schönsten Chansons von Edith Piaf weiter, dargeboten von der niederländischen Sängerin Heleen Joor, die zeitweise auch in Berlin lebt. Sie wurde gerade kürzlich von der gesamten Presse in und um Frankfurt für ihre Darstellung der Edith Piaf im Theater- und Musikstück „Spatz und Engel“ im Fritz-Rémond-Theater in Frankfurt gefeiert. Abgerundet wird das Programm durch die unterhaltsame und kurzweilige Moderation von Barbara Schofer. Tickets auf www.eventim.de sowie unter Telefon 030 / 61 28 04 61.

DHV-Landesverband Berlin Vertreten durch: Detlev Quaas Neuköllner Straße 213 12357 Berlin Tel. +49 (0) 30 6617898 E-Mail: detlev.quaas@dhvberlin.de

Brandenburg DHV würdigt engagierte Mitglieder WÄHREND DES JUBILÄUMSKONZERTES des Landesjugendakkordeonorchesters in Falkensee wurden durch den Landesvorsitzenden des DHV Brandenburg, Volker Gerlich, verdienstvolle

Mitglieder für ihre langjährige engagierte Arbeit für die Akkordeonbewegung geehrt. In der Laudatio wurde ihr herausragendes Wirken bei der Gestaltung der DHV-Arbeit in Brandenburg und hier insbesondere für die Entwicklung des Landesjugendakkordeonorchesters gewürdigt. Regine Bestle und Wolfgang Schielei erhielten die Ehrenmedaille des DHV in Silber, und Gudrun Block wurde mit der HermannSchittenhelm-Medaille ausgezeichnet. Volker Gerlich/Foto: Cornelia Höhne

20 Jahre Landesjugendakkordeonorchester Hans Hütten komponierte für die jungen Brandenburger ein außergewöhnliches Werk

IN DEN NEUEN BUNDESLÄNDERN ist das Landesjugendakkordeonorchester Brandenburg bisher das einzige seiner Art. 2017 feierte es seinen 20. Geburtstag – mit zahlreichen Auftritten, unter anderem in Luckau, Luckenwalde, Königs Wusterhausen, Falkensee und Burg im Spreewald. Während die meisten Schüler abends oder an den Wochenenden chillen und auf Partys gehen, wird beim Landesjugendakkordeonorchester fleißig geübt. Statt um Zensuren geht es hier aber um jede Menge Noten. Mindesten einmal in der Woche treffen sich die Spieler. Zusätzlich gibt es drei Proben-Wochenenden im Jahr, zum Beispiel in den Jugendherbergen in Dobbrikow, Oranienburg-Sachsenhausen

Das Bild zeigt von rechts nach links: Regine Bestle, Wolfgang Schielei und Gudrun Block.

und Brehmsdorfer Mühle im Schlaubetal. Das Orchester hat derzeit 29 Mitglieder. Geleitet wird es von Beginn an vom engagierten Akkordeonlehrer Volker Gerlich aus Cottbus. Erarbeitet werden sowohl klassische Werke der Musikgeschichte von Johann Sebastian Bach oder Alexander Borodin als auch Filmmusiken von Yann Tiersen („Die fabelhafte Welt der Amelie“). Jährlicher Höhepunkt ist dabei eine mehrtägige Konzerttournee ins Ausland. Das Akkordeon ist wie ein Chamäleon Zum 20. Geburtstag gab es auch ungewohnte Klänge: Zu den Jubiläumskonzerten in Falkensee und Burg im Spreewald war neben Stücken von Johann Sebastian Bach und Yann Tiersen auch das Werk eines Komponisten zu hören, den nicht jedermann kennt und für das man keinesfalls automatisch Beifall erhält: „Am Dnepr“ von Hans Hütten. Hütten stammt aus Cottbus und hat das Werk dem Brandenburger Landesjugendakkordeonorchester „auf

Das Landesjugendakkordeonorchester Brandenburg (hier in seiner aktuellen Besetzung) wurde vor 20 Jahren gegründet. Foto: Gregor Kliem

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den Leib“ geschrieben. Die ersten Töne plätschern und tröpfeln zaghaft dahin. Aus versteckten Quellen werden kleine Rinnsale und Bäche, die über Steine und Wurzeln fließen, sich sammeln und musikalisch am Ende zu einem der mächtigsten Flüsse Europas anschwellen: schroffe Dissonanzen, mitreißende Klangmassen, quirlige Wendungen und Strudel – das klingt toll, und manchmal toll schräg. Es gibt Stellen, bei denen kein Mensch mehr hören kann, ob da eine Klarinette, Flöte, Geige, Orgel oder ein Klavier spielt. Und doch sind es „nur“ Akkordeons. Wie ein Chamäleon spielend leicht die Farbe wechselt, kann ein Akkordeon dieses Kunststück mit Klängen bewerkstelligen. Die Dnepr-Komposition wollen die Brandenburger dieses Jahr beim Wettbewerb der Auswahlorchester in Trossingen aufführen. Alle paar Jahre wird das Orchester komplett neu besetzt, weil die Lebenswege der Musiker irgendwann auseinandergehen. Sie ziehen Ausbildung oder Job hinterher. Leiter Volker Gerlich muss immer wieder von vorn beginnen, um ein gleichbleibend hohes Niveau zu erreichen. Neben der Aufgabe, dem Akkordeon das „Mottenkistenimage“ abzustreifen und jungen Menschen den Zugang zu klassischer Musik zu vermitteln, geht es beim Landesjugendakkordeonorchester vor allem um eines: Freude und Spaß am gemeinsamen Musizieren. Und wenn fast 30 begeisterte junge Leute gemeinsam moderne Stücke auf ihren Akkordeons spielen und einfach nicht genug davon bekommen können, dann ist das obermegacool. Neue Mitspieler werden immer gesucht. Wer Interesse hat, kann sich auf der Internetseite http://www.dhv-brandenburg.de/ über Termine informieren. Claudia Baradoy

DHV-Landesverband Brandenburg Vertreten durch: Volker Gerlich Schwanstraße 2 03046 Cottbus Tel. +49 (0) 151 / 24 22 1234 E-Mail: volker.gerlich@gmx.de

Bremen Alle Bremer Akkordeonorchester gemeinsam auf einer Bühne Volksmusik-Medaille des DHV für Rolf Brüggemann

Oben: Der Akkordeon-Club-Bremen-Ost. Mitte: Die Accordion Harmonists. Unten: Rolf Brüggemann wird von der Bremer DHVLandesvorsitzenden Birgit Pedotti mit der Volksmusik-Medaille ausgezeichnet. Fotos: Reinhard Worthmann

ENDE 2017 WURDE ES WAHR: Alle Bremer Akkordeonorchester spielten zusammen in einem Konzert. Nach einer intensiven Planungsphase hatten alle Bremer Akkordeon-Orchester jeweils einen Zeitrahmen von 20 Minuten, um sich im „ Auditorium“ der Hochschule für Künste dem Publikum vorzustellen. „Musizieren macht Spaß – noch mehr Freude bereitet es aber, gemeinsam Musik zu machen!“ Dies ist seit mehr als 50 Jahren das Leitmotiv des Akkordeon-Clubs Bremen-Ost, der unter der Leitung von Rolf Brüggemann den Konzertnachmittag eröffnete. Mit dem im Oktober 1954 gegründeten Orchester und seinen derzeit zwölf Spielerinnen und Spielern durfte sich das Publikum auf „Espania“ und „YeahYeah-Yeah“ von den Beatles freuen.

Nach einer kurzen Umbaupause nahm das Orchester der „Bremer Handörgler“ unter der Leitung von Renate Koch vor dem Publikum Platz. Dieses im Oktober 1990 aus einer Harmonika-Gruppe heraus gegründete Orchester war erstmalig mit den beiden unabhängig voneinander existierenden Gruppen gemeinsam als ein Orchester zu hören. Die 32 Spielerinnen und Spieler der beiden Orchesterteile aus dem Bremer Stadtteil Walle und dem Ort Brinkum aus dem Umland Bremens saßen dichtgedrängt, um ihren Konzertbeitrag zu präsentieren. Hierzu gehörten unter anderem „Hoch Heidecksburg“ und ein Medley der „Les Humphries“. Und auch das Jugendorchester „ Akkordeon Harmonists“ unter der Leitung


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Knabbereien für das Publikum und Spieler nicht fehlen. Nach der Pause wurde es klassisch. Das „bremer-akkordeon-ensemble“ unter der Leitung von Peter Zanetti stellte sich mit der Passacaglia c-Moll, BWV 582 dem Publikum vor. Dieses außergewöhnliche Stück stammt aus dem derzeitig aktuellen Programm „Von Bach inspiriert “, mit dem das Orchester bisher in drei Kirchen in Niedersachsen aufgetreten ist. Das 1975 gegründete Orchester nimmt gerne an Wertungsspielen und Wettbewerben teil und wird auch 2019 wieder beim World Music Festival in Innsbruck dabei sein. Als letztes Orchester nahmen die 1981 gegründeten „Bremer Stadtmusikanten“ unter der Leitung von Birgit Pedotti auf den Stühlen Platz. Birgit Pedotti übernahm im Jahr 2012 nach 31 Jahren als Spielerin das Orchester als Dirigentin. Das Publikum durfte sich über zwei Sätze aus den „Dalmatinischen Tänzen“, über „Opus One“ und zum Schluss über das „Balkanfieber“ freuen. Das Publikum honorierte die Leistungen aller Orchester mit Standing Ovations. In zwei Jahren soll erneut ein solcher Gemeinschaftsevent stattfinden. Birgit Pedotti

Fotos: Reinhard Worthmann

der Landesjugendleiterin Frauke Worthmann durfte natürlich nicht fehlen. Das Findorffer Jugendorchester spielt vorwiegend Titel aus der Rock- und Popmusik sowie aus Filmen und Musicals. Aber auch folkloristische Titel haben ihren Platz im Programm. Mit „Kap Arkona“, „Highland Sunrise“ und „Fluch der Karibik“ haben sie das Publikum mitgerissen. Die Jugendlichen im Alter von elf bis 27 Jahren spielten mit unheimlich viel Freude und Elan ihren Konzertteil. Nach dem Jugendorchester durfte die Landesvorsitzende des LV Bremen, Birgit Pedotti, eine besondere Ehrung vornehmen. Der langjährige Leiter des Akkordeon-Clubs Bremen-Ost, Rolf Brüggemann, wurde für über 55 Jahre als Spieler und 42 Jahre als Dirigent des Orchesters mit der VolksmusikMedaille ausgezeichnet. Diese Medaille wird für eine langjährige erfolgreiche, musikalische Leitung und soziales Engagement verliehen. Tristan Kindel und Ales Slivnik boten kleinere Reparaturen vor Ort an, nahmen aber auch diverse Instrumente für Reparaturen mit zurück nach Norderstedt. Natürlich durfte auch der Bereich mit Erfrischungen und kleinen

Oben: Die Bremer Stadtmusikanten. Unten: Das Bremer-akkordeon-ensemble.

DHV-Landesverband Bremen Vertreten durch: Birgit Pedotti Kiebitzweg 13 27809 Lemwerder Tel. +49 (0) 421 / 45 21 45 Mobil: 0176 / 7212 1136 E-Mail: DHV-Bremen@swbmail.de

Hamburg Neuigkeiten aus dem Norden FÜR VIELE HAMBURGER IST es längst schon Tradition: Zweimal im Jahr unterhält das Akkordeon-Orchester Hamburg-Eimsbüttel von 1949 seine Gäste mit einem musikalischen Mix aus Klassik und Moderne, Pop und Film-Musik. Ort dieser musikalischen Leckerbissen ist seit jeher der kleine Saal der Laeiszhalle Hamburg, vielen auch als „Musikhalle“ bekannt. Am 5. November 2017 war es wieder so weit. Dieses Mal wurde das Programm von dem Gastauftritt des Rotterdamer Akkordeonorchesters R.A.V. Scala abgerundet. Musik verbindet – das war an diesem Nachmittag direkt erleb- und hörbar. So unterschiedlich die Vorträge auch waren, allen gemeinsam war die Freude am Instrument. Eine Verbundenheit, die auch durch die teilweise jahrzehntelange Vereinszugehörigkeit einzelner Orchestermitglieder zum Ausdruck kommt. So hatte der Vorsitzende des Landesverbandes Hamburg des DHV, Dr. Marcus Tiedemann, die großartige Aufgabe, gleich vier Orchesterspieler für 30-, 40- und sogar zweimal für 50-jährige Mitgliedschaft auszuzeichnen! 2019 kann das Orchester auf 70 ereignisreiche Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken. Nicht nur durch die geografische Lage Hamburgs hatte der Verein so manche stürmischen Zeiten zu überstehen. Die letzte große Herausforderung ereilte die Musiker, als der damalige Dirigent Hans-Georg Beyer nach über 30 Jahren Dirigat

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Akkordeon-Orchester Hamburg-Eimsbüttel von 1949. Foto: privat

überraschend im November 2015 verstarb. Mit Stefanie Perl-Kindel hat das Orchester eine neue junge Leitung gefunden, die mit frischem Schwung ein vorzeitiges Ermüden der alternden Finger zu verhindern weiß. Ob und wie gut ihr das gelingt, kann das Publikum am 15. April ab 16 Uhr bei dem diesjährigen Frühjahrskonzert beurteilen. Frauke Gehrke

DHV-Landesverband Hamburg Vertreten durch: Dr. Marcus Tiedemann Bärenallee 12 22041 Hamburg Tel. +49 (0) 40 / 21902373 E-Mail: landesverband-hh@dhv-ev.de

Hessen

Auerbacher Heilig-Kreuz-Kirche. Drei Formationen des Clubs boten aktuelle Interpretationen besonders schöner, selten gespielter Stücke aus ihrem reichen Repertoire. In abwechslungsreicher Folge erklang Klassisches aus Barock, Romantik und Gegenwart, etwas Musik zum Träumen und natürlich auch Tango. Zur Eröffnung spielte das 1. Orchester unter Leitung von Eduard Ungefucht „Präludium und Fuge BWV 555“ von Johann Sebastian Bach in Bearbeitung von Hans Luck, gefolgt von der „Suite Gothique“ von Léon Boéllmann. Das 1895 komponierte Werk kam in der Bearbeitung für Akkordeon-Orchester von Andrej Mouline/Paul de Bra voll zur Wirkung. Für die beeindruckende Darbietung gab es rasanten Applaus. Zur Entspannung servierten die Hobbies anschließend Louis Armstrong’s Wonderful World und das bekannte Londonderry Air, ehe das siebenköpfige ACB-Ensemble mit besonderen musikalischen Leckerbissen

aufwartete: „Priere et Berceuse“ (1870), ein fein dargebotenes romantisches Werk für Konzert-Harmonium von Alexandre Guilmant im Arrangement von Stefan Kutscher, dann das dreisätzige „Konzert in d-Moll“ von Alessandro Marcello (1673 – 1747), im Original für Oboe und Streicher, arrangiert von Zygmunt Zgraja, mit Ilona Spitzner am Elektronium als Solistin glänzend dargeboten und schließlich der melancholische Tango „Tanti anni prima“ von Astor Piazzolla (1984) in Bearbeitung von Hans-Günther Kölz, tief nachempfunden von Stephanie Jacobi am Solo-Akkordeon. Abgerundet wurde das Programm vom 1. Orchester unter Eduard Ungefucht mit dem Menuett aus der Suite „ L’Arlesienne“ von Georges Bizet (Arr. Curt Herold), dessen duftig feine Interpretation beim Publikum besonders gut ankam. Den Schlusspunkt setzten die zwanzig Orchestermusiker mit „Inmortal – In Memoriam A. P.“ von Hans Boll (1923-2016). Das für Akkordeonorchester komponierte Werk, eine Huldigung an den 1992 verstorbenen Astor Piazzolla, zeichnet gleichsam ein dramatisches Bild vom wechselvollen Lebensweg des großen Meisters des Bandoneons. Eigentlich wäre hiermit das Konzert zu Ende gewesen, aber mit nicht enden wollendem Beifall forderten die Zuhörer mehr. So spielte das Orchester als Zugabe die „Fuge g-Moll“ von J. S. Bach und schließlich noch Bachs liebliches „ Air“. Ortrun Wagner Information zu Konzerten, Orchesterproben und Akkordeonunterricht: Akkordeonclub „Blau-Weiß“ Bensheim, Tel. 0 15 11 86 64 369 und Internet www.akkordeon-bensheim.de

Klassisches, Musik zum Träumen und natürlich Tango Publikum dankt „Blau-Weiß“ mit stehenden Ovationen

MIT STEHENDEN OVATIONEN bedankte sich das zahlreich erschienene Publikum für das Jahreskonzert des Akkordeonclubs „Blau-Weiß“ Bensheim (ACB) in der fast voll besetzten

Der Akkordeonclub „Blau-Weiß“ Bensheim gab in der Pfarrkirche Heilig Geist ein beeindruckendes Konzert; im Bild: Dirigent Eduard Ungefucht und das 1. Orchester des ACB. Foto: ACB


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silbernen Operettenära erklingen. Darunter sind auch Werke des österreichischen Komponisten Franz Lehár, der als einer der Mitbegründer dieser Ära gilt. Das Orchester stellt vier seiner herausragenden Kompositionen vor, unter anderem eine Tenorarie aus der Operette Guiditta „Freunde, das Leben ist lebenswert“, deren Titel das diesjährige Programm unterstreicht. Das erste Orchester des Handharmonika- und Akkordeonclubs 1934 Rüsselsheim-Haßloch 1934 (HAC1934) konzertierte mit dem Männergesangverein Flonheim in der Flonheimer Kirche und sie präsentierten eine Liedauswahl von machtvoll bis zart. Das hat der ehrwürdige „Dom des Wiesbachtals“ in Flonheim noch nicht oft erlebt:

In Hessen starten die beiden Landesorchester ihre Proben für die großen Auftritte im Jahr 2018 DIE LANDES-AKKORDEON-BIGBAND HESSEN, der „ A-Train“, beendete gerade die erste Probenphase für 2018 in Bad Homburg. Der Schwerpunkt lag auf der Vorbereitung der vierten CD, welche im März in den Bauer Studios in Bad Homburg produziert werden wird. Vorher wird es jedoch noch einen vielbeachteten Auftritt anlässlich der Tage der Chor- und Orchestermusik, die vom 9. bis 11. März 2018 in Bad Homburg stattfinden werden, geben. Den Anlass für diese Veranstaltung liefert der Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Regelmäßig zeichnet er traditionsreiche Chöre mit der Zelter-Plakette und Orchester mit der Pro-Musica-Plakette aus, wenn sie mindestens 100 Jahre lang ununterbrochen gewirkt haben. Die ersten Plaketten des Jahres wird er selbst im Festakt in Bad Homburg überreichen, für den die Tage der Chor- und Orchestermusik den Rahmen bilden. Sie gehen an Ensembles aus Hessen. Die musikalische Ausgestaltung übernehmen hier das Sinfonieorchester der TU Darmstadt, der Jugendchor Hochtaunus, das Ensemble Vocapella Limburg und die Landes-Akkordeon-Bigband „ A-Train.“ Das Sinfonische Akkordeon-Orchester-Hessen ( SA kkOH) bereitet seine Konzerte in Worms (19. Mai) und Wiesbaden (20. Mai) vor. Bereits zum zehnten Mal jährt sich 2018 die Konzertreihe „Ein außergewöhnliches Konzert“. In dieser Saison freut sich das Orchester, unter dem Titel „10 Jahre außergewöhnliches Konzert: Freunde, das Leben ist lebenswert!“ neben dem Ausnahmepianisten Erik Reischl auch die Sopranistin Nora Friedrichs und den Tenor Ingyu Hwang als Gäste begrüßen zu dürfen. Unter der musikalischen Leitung von Thomas Bauer werden in der ersten Programmhälfte Stücke von Brahms, Liszt und Gershwin zu hören sein. Letzterer ist neben der weltberühmten „Rhapsody in Blue“ auch für „ An American in Paris“ bekannt, eine Komposition aus dem Jahr 1928, durch die er Eindrücke bei seinem Aufenthalt in Paris musikalisch untermalt. Im zweiten Teil des Programms werden Evergreens aus der

Orchester des HAC 1934 mit Tenor Uwe Deller.

Das Sinfonische Akkordeon-Orchester-Hessen.

Orchester des HAC 1934 mit Dirigent I. Schneider

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Mehrfach stehende Ovationen schon während des Konzerts, ein hoch motiviertes Akkordeonorchester sowie bewegende Melodien und Rhythmen von Chor, Orgel und Solisten. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 1250-jährigen Jubiläum der Gemeinde Flonheim hatte Chorleiter und Solist Uwe Deller ein einzigartiges Programm zusammengestellt und bot zusammen mit dem HAC Dirigenten Ingolf Schneider, den Sängern und dem Orchester ein wahres Feuerwerk. Die Bandbreite reichte dabei von Bachs Air bis hin zu Sister Act. Spätestens bei diesem WhoopiGoldberg-Klassiker hielt es niemanden mehr auf den Kirchenbänken.

Mecklenburg-Vorpommern

Niedersachsen

DHV-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern Vertreten durch: Heidrun Rubbey Kasernenstr. 5 17235 Neustrelitz Tel. +49 (0) 3981 / 444731

DHV-Landesverband Niedersachsen Vertreten durch: Peter Zanetti Von-Ascheberg-Straße 23 49377 Vechta Tel. +49 (0) 4441 / 2047 E-Mail: vorstand@dhv-niedersachsen.de

Nordrhein-Westfalen

DHV-Landesverband Hessen Vertreten durch: Ingolf Schneider Lenbachstr. 81 65428 Rüsselsheim Tel. +49 (0) 6142 / 59724 E-Mail: ingolf.schneider@gmx.de

Synchrones Spiel von fast 80 Musikern auf der Bühne der Hochschule für Musik und Tanz Köln: „Anthem For Europe“ von HansGünther Kölz. Fotos: Anita Brandtstäter

Ein Fest für alle Freunde der Mundharmonika- und Akkordeonmusik Hohnerklang zu Gast beim Ersten Kölner Akkordeon-Orchester

DER ABSCHLUSS EINES GRANDIOSEN Jahreskonzertes des Ersten Kölner Akkordeon-Orchesters 1935, das das Orchester Hohnerklang aus Trossingen in die Hochschule für Musik und Tanz eingeladen hatte: Beide Orchester spielten gemeinsam die „ Anthem For Europe“ von Hans-Günther Kölz – und die beiden musikalischen Leiter, Matthias Hennecke und Hans-Günther Kölz, dirigierten synchron ihre beiden großartigen Klangkörper. Fast 80 Musiker auf der Bühne! Vorher hatten beide Orchester im Wechsel ein Feuerwerk

toller Mundharmonika- und Akkordeonmusik abgefeuert. Die Gastgeber eröffneten das fast drei Stunden dauernde Programm mit sinfonischer Filmmusik aus „Independence Day“. Das Gastorchester aus Trossingen eröffnete mit einem seiner typischen Opener. Der Komponist Harry Winkler ist ein Münchner Gitarrist und Bandleader, der mit „Rocking Affair“ 1986 die Vorspann-Melodie zu der Kult-ZDF-Sendung „SommerfilmWunsch-Programm“ geschrieben hat. Hans-Günther Kölz stellte die Mundharmonika-Solisten vor. Die erste Solistin: Brigitte Burgbacher im von ihm komponierten Werk „Klezzmotion“. Es enthält drei verschiedenartige Teile, die von Klezmermusik inspiriert sind, aber auch viel „Kölz“ enthalten – deshalb das zweite „z“ im Titel. Charlie Chaplin war nicht nur ein großartiger Schauspieler und Regisseur, sondern auch ein toller Musiker. Aus seiner Feder stammt der Titel „Smile“, in dem Konzertmeister Bernd Schliffkowitz des Kölner Orchesters den Solo-Part spielte. Und die schöne


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„Harmonicamento“, das Trossinger Mundharmonikaquartett, bestehend aus Gerhard Müller, Chromonica, Kathrin Gass, Chromonica, Brigitte Burgbacher, BassMundharmonika, und Birgit Käfer, Akkord-Mundharmonika.

Musik zauberte ein Lächeln auf viele Gesichter im Publikum. „Omens of Love“ der japanischen, 1978 gegründeten Fusion-Band T-Square wird gerne von Blasorchestern gespielt, Matthias Hennecke hat die wirkungsvolle Musik seinem Orchester auf den Leib geschrieben. „Conga del Fuego nuevo“ ist mexikanische Volksmusik von Arturo Márquez, die durch den Dirigenten Gustavo Dudamel mit seinem Venezuelanischen Jugend-Sinfonie-Orchester in der Klassik Einzug hielt. Mit atemberaubenden Läufen, insbesondere für die Mundharmonikaspieler des Orchesters Hohnerklang. Eine ganz andersartige Musik des großartigen argentinischen Komponisten Astor Piazzolla stand danach auf dem Programm: „Chiquilin de Bachin“, die Geschichte eines Straßenjungen, der Rosen in Bounos Aires verkauft. Solistin war Monja Heuler. Weiter ging es mit dem Ersten Kölner Akkordeon-Orchester, das mit der „Bohemian Rhapsody“ einen Klassiker der sinfonischen Rockmusik von Queen im Programm hatte – im Spezial-Arrangement von Matthias Hennecke. Danach der tänzerische Ohrwurm „It Had Better Be Tonight“, ein Instrumental von Henry Mancini aus dem Film „Pink Panther“. Den Abschluss des ersten Programmteils machte das Orchester Hohnerklang mit der mitreißenden Musik „Riverdance“ von Bill Whelan. Spannende Taktwechsel mit vornehmlich ungeraden Taktarten machen den Reiz des Stückes aus. „Harmonicamento“ stand schlicht als erster Programmpunkt der zweiten Hälfte. Gemeint ist das Mundharmonikaquartett, bestehend aus Gerhard Müller, Chromonica, Kathrin Gass, Chromonica, Brigitte Burgbacher, Bass-Mundharmonika, und Birgit Käfer, Akkord-Mundharmonika. Nach

einem virtuosen Auftakt erklang Filmmusik aus „Zorba‘s Dance“. Nach so viel Mundharmonika-Power griff HansGünther Kölz zu seinem Akkordeon und präsentierte mit dem Orchester Hohnerklang den Klassiker „Tico Tico“ von Zequinha de Abreu. Mit „Explosive“ hatten die Musiker einen aktuellen Titel des Star-Geigers David Garrett ins Programm genommen, der damit eine Brücke zwischen Beat- und klassischer Musik schlagen möchte. Den zweiten Teil seines Programms eröffnete das Erste Kölner Akkordeon-Orchester „im Dunkeln“ mit dem Opener „Child‘s Anthem“ von David Paich beziehungsweise Toto – Rhythmik und Hymne. „Sir Duke“ ist Stevie Wonders Hommage an Duke Ellington. Filmmusik von Ennio Morricone ist auch in Arrangements für Akkordeonorchester sehr beliebt. Das Orchester Hohnerklang hatte den Klassiker „Cinema Paradiso“ mitgebracht. Als Solistin glänzte Bianca Zimmer. Und noch einmal große Filmmusik: ein Arrangement von „Caravans“, dem großartigen Thema von Mike Batt. Leroy Anderson ist einer der großen amerikanischen Komponisten für eingängige Klassik, die sinfonisch präsentiert wird. Matthias Hennecke meinte, dass seine Musiker sein Stück „Fiddle Faddle“ – zu Deutsch „Kokolores“ – nicht mehr ernst nehmen, seit sie wissen, was es bedeutet. Und tatsächlich „mutierte das Orchester zum Chor“: Die eine Hälfte spielte, die andere Hälfte sang stehend. Danach „Children of Sanchez“ von Chuck Mangione im Spezial-Arrangement von Matthias Hennecke. „Don‘t Stop Me Now“ von Queen – alle klatschten mit der mitreißenden Musik des Orchesters Hohnerklang mit. Kathrin Gass als Solistin. Und zum krönenden Abschluss „Happy“ von

Pharrell Williams mit Gerhard Müller als Solisten. Zugabe: „Udo Jürgens Hit-Mix“ auf Basis eines großartigen Pepe-Lienhard-Arrangements. Danach gab es eine Überraschung für Matthias Hennecke: für 20 Jahre Dirigat des Ersten Kölner AkkordeonOrchesters erhielt er von seinem Verein einen goldenen Dirigentenstab. Er präsentierte mit der letzten Nummer wieder sein kompositorisches Talent. Da erklangen Passagen der Ouvertüre von „Orpheus in der Unterwelt“ mit überraschenden Wendungen zu kölschen Liedern: „Orpheus – ne kölsche Jung“. Die traditionelle Zugabe: „Highland Cathedral“, in Köln besser bekannt unter „Du bes die Stadt“. Standing Ovations für alle Akteure auf der Bühne nach dem gemeinsamen Finale. Es war ein Fest für alle Freunde der Mundharmonika- und Akkordeonmusik. Anita Brandtstäter

Hohenlimburger Akkordeon-Orchester spielte in der Mall of Berlin WO FRÜHER EINMAL DAS größte Kaufhaus Europas stand, am Leipziger Platz in Berlin, dorthin zog es das Hohenlimburger Akkordeon-Orchester aus Hagen im Rahmen seiner Konzertreise. Die heutige Mall of Berlin, eines der größten Einkaufzentren Deutschlands, und hier mitten unter dem Dach der Piazza mit dem Bundesrat im Hintergrund und direktem Blick auf das Hotel Adlon, fand das Orchester unter der Leitung von Jürgen Lollert einen idealen Ort für seinen Auftritt. Viele der Besucher der Mall blieben begeistert zu Rhythmen wie „Tequila“, Songs

Das Hohenlimburger Akkordeon-Orchester in der Mall of Berlin. Foto: HHAO

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AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

von den „Les Hymphries Singers“ oder einem Medley von „ItaloPopHits“ stehen. Nicht nur, dass die Spielerinnen und Spieler die berühmte Berliner Luft schnupperten, zur musikalischen Vertonung des gleichnamigen Titels stimmte ihr Publikum zugleich einen kräftigen Klatschmarsch an. In Berlin-Mahlsdorf hatten die Hohenlimburger einen weiteren Auftritt im Rahmen eines Kirchenkonzerts, organisiert von der Partnergemeinde der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Berchum aus Hagen. Klaus Sandmann, Geschäftsführer des Orchesters, hatte darüber hinaus ein sowohl informatives wie auch unterhaltsames Aufenthaltsprogramm zusammengestellt. Waren es tagsüber der Besuch der Berliner Unterwelten, des Neuen Palais in Potsdam, des Bundestages oder ein Ausflug zum Wannsee, so blieb es auch beim Abendprogramm immer wieder spannend. Da stieß der Hauptmann von Köpenick beim Abendessen im Ratskeller zu der ausgelassenen Runde. So war es Jürgen Hilbrecht-Volksschauspieler und echte Berliner Schnauze, als Kabarettist bekannt als „Das Schlitzohr von Köpenick“, der über die Stadtbeamten wetterte und seine westfälischen Gäste mit seinen Liedvorträgen und bekannten Couplets des großen Humoristen Otto Reutter mit Begleitung eines Akkordeonspielers zum Lachen brachte.

Andreas Focks (links) zeichnet Fred Recktenwald mit der Hermann-SchittenhelmMedaille aus. Foto: AO Lütgendortmund

In seiner Arbeit als Dirigent widmete er sich neben volkstümlichen und unterhaltsamen Werken bevorzugt konzertanten und zeitgenössischen Kompositionen. Und auch jetzt noch, im Alter von 85 Jahren, komponiert er gelegentlich und begleitet das Akkordeonorchester Lütgendortmund im Hintergrund weiter. Vom Deutschen Harmonika-Verband überbrachte Andreas Focks dem Orchester zu seinem 60-jährigen Jubiläum Glückwünsche des Verbandes. Fred Recktenwald würdigte er für sein unermüdliches Wirken und seine Verdienste um die Akkordeonmusik und zeichnete ihn hierfür mit der Schittenhelm-Medaille des DHV aus. Ebenfalls konnte er Dorothea Lyding für 30 Jahre musikalisches Engagement als Spielerin und Thomas Barg für 40 Jahre auszeichnen. AF

Schittenhelm-Medaille für Fred Recktenwald

erzählte er die eine oder andere Anekdote von Proben und Auftritten des Orchesters. Eines war bei jeder seiner Anmoderationen nicht zu überhören: die manchmal verdeckten Hinweise auf eine gewisse Art von Strenge, aber auch auf den gleichsam hohen Anspruch und die herausragenden fachlichen Qualitäten des Orchesterleiters und Lehrers Fred Recktenwald. Fred Recktenwald, der das Akkordeonorchester Lütgendortmund im Alter von 25 Jahren gründete und von 1957 bis 1993 als Dirigent leitete, saß dabei schmunzelnd im Publikum. Als Musiklehrer und freiberuflicher Instrumentalpädagoge für die Fächer Akkordeon, Melodica und Klavier unterrichtete er im Laufe der Zeit mehr als 1300 Schüler, erhielt mit seinen OrchesterFormationen sowohl in Kinder- und Jugend- als auch in den Erwachsenenkategorien eine Vielzahl von Preisen und Auszeichnungen bei nationalen und internationalen Wettbewerben und war darüber hinaus als Komponist für Akkordeonmusik und für Werke für Akkordeonorchester tätig.

ZU EINEM FESTKONZERT ANLÄSSLICH seines 60-jährigen Bestehens hatte das Akkordeonorchester Lütgendortmund eingeladen und ließ die zurückliegenden Jahrzehnte mit bekannten und unvergesslichen Melodien aus Film und Musical wieder lebendig werden. Zahlreiche ehemalige Spieler und Spielerinnen sowie auch Gründungsmitglieder waren gekommen, um den runden Geburtstag zusammen mit ihrem Orchester zu feiern. Gründungsmitglied Willi Gickler, früher selber Spieler im Akkordeonorchester Lütgendortmund, führte die Gäste unterhaltsam durch das Programm. Zu jedem Titel, ganz gleich ob „Glenn Miller Story“, „James Bond Concert Suite“ oder „Westside Story“, zu jedem Stück und aus jedem Jahrzehnt

Das Akkordeonorchester Unna-Königsborn bei seinem Jubiläumskonzert mit Erick Paniagua (links im Bild) und dem Calypsonic Steel Orchestra (im Hintergrund). Foto: AO Unna

Akkordeonorchester Unna präsentierte sich zum Jubiläum modern und vielseitig SEINE PHILOSOPHIE, AKKORDEON-MUSIK MODERN, überraschend, neu und vielseitig zu gestalten, präsentierte das Akkordeonorchester Unna in seinem 60. Jubiläumsjahr seinen Gästen in eindrucksvoller Weise. Zusammen mit seinen Ensemble-Formationen, dem UnnaHarmonicaOrchestra, der VorProfiLiga der Jugendlichen und dem A(kko)Team mit seinen jungen Nachwuchstalenten, dazu ergänzt um das


Bild: Matthias Hennecke

AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

Akkordeon Trio ButtonsBeat (Musikschule Ascheberg), „zauberten“ die Unnaer Musiker unter der Leitung von Ruslan Maximovski ein äußerst ansprechendes Programm unter dem Motto „Zauber der Musik“ auf die Bühne. Durch die wechselnden Besetzungen mit verschiedenen Gruppen entstanden immer wieder andere Klangkörper und -eindrücke, ob bei Balkanklängen oder beim großen Finale, einer Collage der Musik aus Georges Bizets Oper „Carmen“. Die Jüngeren unter den Spielerinnen und Spielern interpretierten insbesondere Titel des Motion Trios, dessen Kompositionen Stilelemente unterschiedlichster Musikrichtungen, von zeitgenössischer Musik, Klassik, Barock, Jazz, Rock, Metal, Techno, House bis hin zu Disco umfassen. Für zusätzlichen Glanz sorgten als Gäste das Dortmunder Calypsonic Steel Orchestra. Ungemein temperamentvoll brachte es mit seinen Steeldrums karibisches Flair und beinahe sommerliches Urlaubsfeeling in die Unnaer Stadthalle. Dazu hatten sie unter anderem Hits der Beatles, von Sting oder Stevie Wonder mitgebracht. Erick Paniagua aus Münster, bolivianisch-stämmiger Gitarrist und Bassist, Komponist und Instrumentalpädagoge, begleitete eine Vielzahl von Stücken am E-Kontrabass und brachte damit zusätzliche musikalische Akzente ein. Anuschka Gutowski, Schauspielerin und das Zugpferd aus dem Krefelder „Theater hintenlinks“, moderierte die Veranstaltung gekonnt. Andreas Focks vom Deutschen Harmonika-Verband dankte den Unnaern für das bisher Geleistete und gratulierte ihnen zu ihrem 60. Jahrestag.

Ruslan Maximovski, leidenschaftlicher Akkordeonist, Bandoneonist sowie Solist und Motor des Orchesters, zeichnete Focks für „10 Jahre musikalische Leitung in Akkordeonorchestern“ mit der silbernen Dirigentennadel des DHV aus. Doris Krieger und Margund Drebs erhielten für jeweils 50 Jahre spielerisches Engagement in der Akkordeonmusik die DHV-Verdienstnadel in Gold. AF

DHV-NRW-Workshops: „Freude am Musizieren“ „Einsatz des Bassinstruments im Akkordeonorchester“

ZU ZWEI FORTBILDUNGSLEHRGÄNGEN an einem Wochenende – „Freude am Musizieren“ und „Einsatz des BassInstrumentes im Akkordeon-Orchester“ – hatte der DHV-Landesverband NRW in die Akademie der Kulturellen Bildung Remscheid eingeladen. Diese Lehrgangskombination wurde nun schon zum zweiten mal ausgeschrieben und durchgeführt Und so trafen sich am 13./14. Januar 2018 insgesamt 30 Akkordeonisten und Bassisten in der Remscheider Akademie, um bei ihren Dozenten Jochen Driesen (Freude am Musizieren) und Klaus Millerferli (Bass-Lehrgang) von früh bis spät Interessantes und Wissenswertes zu erlernen und aktiv zu musizieren. Klaus Millerferli hat in diesem zwei Tagen gezeigt, dass „Bassist zu sein quasi eine Berufung ist“. Es wurde experimentiert, artikuliert, auseinander- und wieder zusammengebaut, Rhythmen

geklopft, geklatscht und gestampft und Bass-Linien probiert – ein nicht ganz einfaches Programm für die Kursteilnehmer. Aber auch wertvolle Hinweise zum Einsatz weiterer Techniken (zum Beispiel Midi) sowie Verstärker-Auswahl und -einstellung haben die Teilnehmer erfahren. Jochen Driesen hatte wieder eigens für dieses Seminar besondere Titel arrangiert und brachte diese mit viel Humor den Teilnehmern nahe. Die Literatur umfasste Filmmusiken, Rock/ Pop-Arrangements, aber auch Volkslieder im neuen, „modernen Gewand“. Das Lehrgangs-Orchester folgte den Erklärungen und dem Dirigat sehr aufmerksam. Und obwohl die Skepsis, vom Blatt spielen zu müssen erst sehr groß war, haben alle Teilnehmer ihre Anfangsbedenken schnell beiseite gelegt. In beiden Kursen wurden die Themen und die Titel motiviert erarbeitet – was zum Abschluss des Lehrgangs in je einer Kurs-Präsentation und einer gemeinsamen Aufführung zu hören und zu sehen war. Der Wunsch und die Begeisterung, diese Kursangebote in jedem Fall zu wiederholen, kam direkt nach Lehrgangsende. Matthias Hennecke

Ehrung zum 75. Jubiläum des Akkordeon-Orchesters Bayer Leverkusen BEI DER BEZIRKSVERSAMMLUNG DES Bezirkes Mittelrhein im Landesverband NRW wurde das Akkordeon-Orchester Bayer Leverkusen für sein 75-jähriges Jubiläum geehrt. Der Landesleiter Matthias Hennecke würdigte die langjährige hervorragende musikalische Arbeit zur

Matthias Hennecke (links) ehrt Joachim Schmitz. Foto: Bild: Hans-Georg Hartkopf

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AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

Förderung der Kultur und des Instrumentes und überreichte dem Vorstand Joachim Schmitz eine Skulptur und eine Urkunde, verbunden mit den besten Grüßen des DHV-Präsidiums. Matthias Hennecke

DHV-Landesverband Nordrhein-Westfalen Vertreten durch: Matthias Hennecke Broicher Weg 6 51766 Engelskirchen Tel. +49 (0) 177 / 361 09 79 E-Mail: matthiashennecke@freenet.de

Rheinland-Pfalz Konzert mit Melodien aus der Welt des Films DER AKKORDEON-CLUB LUDWIGSHAFENNIEDERFELD VERANSTALTET am Samstag, 21. April, ein Konzert unter dem Motto „Filmmusik“. Das letzte Themenkonzert des Vereins liegt nun schon zwölf Jahre zurück. Immer mal wieder wurden einzelne Filmmelodien in die Konzerte des Clubs mit eingebaut. Auch bei Wunschkonzerten äußerten die Besucher hin und wieder den Wunsch nach Filmmusiken. Bei dem Frühjahrskonzert 2018 werden nun ausschließlich Titel aus der Welt des Films, Theaters oder Musicals gespielt. Das Konzert findet um 19 Uhr in der Johanneskirche LudwigshafenNiederfeld, Niederfeldstraße 17, statt. Karten sind an der Abendkasse zu zwölf Euro erhältlich.

DHV-Landesverband Reinland-Pfalz Vertreten durch: Manfred Baudisch Zipserstr. 42 a 67065 Ludwigshafen Tel. +49 (0) 621/539250 E-Mail: Manfred.Baudisch@dhv-rlp.de

Saarland

DHV-Landesverband Saarland Vertreten durch: Dr. Winfried Holl Irisstraße 13 66359 Bous E-Mail: WinfriedHoll@t-online.de

Sachsen Junge Litauer zu Besuch in der Musikschule Leipzig „Johann Sebastian Bach“ Das Kinder- und Jugend-Akkordeonorchester erlebte als Gemeinschaftsprojekt der Musikschule Leipzig „ Johann Sebastian Bach“ und der Musik- und Kunstschule „Ottmar Gerster“ unter der Leitung von Ingrida Schwarze den Gegenbesuch des litauischen Akkordeonorchesters der Musikschule Pasvalys. Die Freundschaft der Orchester begann 2016 mit der Teilnahme des Kinder- und Jugend-Akkordeonorchesters am Festival „Pavasario selsmas“ in Pasvalys in Litauen.

Nachdem die Gastgeber den Litauern die Musikinstrumentenausstellung im Grassimuseum gezeigt hatten, ging es in den Saal des Rudolf-HildebrandtGymnasiums in Markkleeberg. Das Gemeinschaftskonzert eröffnete das Kinder- und Jugend-Akkordeonorchester mit Stücken von Tesse Telman, James Last, Ernst Thilo Kalke und Jürgen Schmieder. Im Anschluss lauschten man dem anspruchsvollen Spiel des Akkordeon-Ensembles der Musikschule Leipzig „ J. S. Bach“ unter der Leitung von Valeri Funkner mit Werken von Arturo Márquez, Jeremy Soule und Helmut Quakernack. Unbeeindruckt von den Strapazen einer sehr langen Busreise hat das litauische Orchester mit Elona Rodziene als Leiterin und Dirigentin neben sehr schönen litauischen Kompositionen auch mit kraftvollen und ausdrucksstarken Interpretationen ausgesuchter Werke von Helmut Quakernack und Hans-Günther Kölz begeistert. Schließlich waren alle teilnehmenden Orchester und die beiden Dirigentinnen Elona Rodziene und Ingrida Schwarze nicht mehr zu bremsen und haben den Konzertbesuchern mit Stücken von Wolfang Kahl und Jürgen Schmieder einen wunderschönen und, wenn zwei gleichzeitig dirigieren, heiteren Abschluss dieses Konzertes präsentiert. Auch der zweite Tag war für alle voller unvergesslicher Erlebnisse. Eine Führung durch die Stadt, der Besuch des Gewandhauses zu Leipzig und des Zoos brachten viel Spaß und vor allem

Das 1. Orchester des Akkordeon-Clubs Ludwigshafen-Niederfeld mit seinem Dirigenten Rainer Lieser, aufgenommen im Ernst-Reuter-Saal in Berlin-Reinickendorf während eines Gastspiels bei der Akkordia Berlin.


AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

den Litauern Leipzig ein wenig näher. Abgerundet hat diesen Tag Tino Fuhrmann, der den Kindern und Jugendlichen in seinem Geschäft „Piano Centrum Leipzig“ die zahlreichen Akkordeons, Keyboards sowie Klaviere und Flügel zeigte, wobei insbesondere die litauischen Freunde beim Spielen an den Instrumenten viel Freude hatten. Ein großes Dankeschön für dieses Treffen galt abschließend den Mitorganisatoren Valeri Funkner, Eduard Funkner, Marion Weicht und Ning Xu. Ingrida Schwarze

DHV-Landesverband Sachsen Vertreten durch: Valeri Funkner Blümnerstr. 35 04229 Leipzig Tel. +49 (0) 341/3915619 | +49 (0) 177-2087369 E-Mail: vfunkner@directbox.com

Sachsen-Anhalt

DHV-Landesverband Sachsen-Anhalt Vertreten durch: Dieter Giesemann Baumeckerstr. 47a 39418 Staßfurt Tel. +49 (0) 3925 / 300355 E-Mail:d.giesemann@web.de

Schleswig-Holstein DHV Landesverband Schleswig-Holstein Neuer Vorstand im Land zwischen den Meeren

AUF DER MITGLIEDERVERSAMMLUNG DES DHV-Landesverbandes SH am 14. Januar wurde der Vorstand turnusmäßig neu gewählt. Die bisherige Vorsitzende, Kirsten Burmeister, trat für den Vorsitz nicht mehr an, bleibt aber als Schriftführerin dem Landesverband treu. Einstimmig gewählt wurden Detlef Strufe vom Jugendorchester „TaBa con fuoco“ aus Osterrönfeld als 1. Vorsitzender und Peer Schröder aus dem gleichen Orchester als Stellvertreter (2. Vorsitzender). Schwerpunkt der Arbeit im Landesverband wird zunächst die Verbesserung der Außenwirkung des DHV im Land und im Bund sowie die Jugendarbeit sein. Dazu soll es ein breiteres Angebot an Fortbildungsmaßnahmen (D- und evtl. auch C-Lehrgänge) insbesondere für interessierte Kinder und und Jugendliche geben. Auch soll wieder ein „Tag der Harmonika“ in Form eines landesweiten Orchester- und Ensembletreffens dieses tolle Instrument in das Bewusstsein der Bevölkerung rücken. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal bei Kirsten Burmeister für die geleistete Arbeit als bisherige Landesvorsitzende bedanken. Sie hatte

Erlebten gemeinsam wunderschöne Tage in Leipzig: die jungen Akkordeonisten aus Litauen zusammen mit ihren Gastgebern.

die Aufgabe in einer schwierigen Zeit nach der Trennung der Landesverbände von Hamburg und Schleswig-Holstein übernommen. Für Anregungen und Tips seitens der Orchester und auch der anderen Landesverbände sind wir sehr aufgeschlossen und dankbar. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit den DHV-Mitgliedern bzw. den Orchestern. Detlef Strufe

DHV-Landesverband Schleswig-Holstein Vertreten durch: Detlef Strufe Föhrstraße 10 24783 Osterrönfeld Tel. +49 (0)4331 / 82 52 E-Mail: detlef.strufe@gmx.de

Thüringen Hermann-SchittenhelmMedaille für Werner Osten WERNER OSTEN, VORSITZENDER DES DHVLandesverbandes Thüringen und des 1. Altenburger Akkordeonorchesters 1952, ist mit der Hermann-Schittenhelm-Medaille ausgezeichnet worden. Die Ehrung nahm DHV-Präsident Jochen Haußmann MdL im Rahmen eines Konzertes zum 65-jährigen Bestehen des Orchesters in der Brüderkirche der Skatstadt Altenburg vor. Die Überraschung war perfekt und total gelungen: nur wenige Eingeweihte wussten vorher vom Besuch des Präsidenten und seiner hohen Auszeichnung im Reisegepäck. Umso mehr freute sich Werner Osten und die Verantwortlichen des Orchesters über diesen Überraschungsgast und die ehrenvolle Auszeichnung. „Werner Osten wurde geehrt für sein außergewöhnliches Engagement, sein großes fachliches Wissen, sein musikalisches Können, sein pädagogisches Geschick und seine menschliche Wärme, mit denen er für das Akkordeon wirbt“, schrieb die Osterländer Volkszeitung anschließend in einem ausführlichen Artikel. Und weiter: „Viel Lob aus berufenem Mund,

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AUS DEN LANDESVERBÄNDEN

DHV Präsident Jochen Haußmann mit dem Geehrten Werner Osten (links).

was dem immer bescheiden auftretenden Osten fast schon ein bisschen zu viel des Guten war.“ „Ein etwas kleinerer Rahmen wäre mir lieber gewesen“, bekannte der 49-Jährige, freute sich aber dennoch sehr über eine der höchsten Auszeichnungen, die der DHV zu vergeben hat. Fast noch wichtiger als die Auszeichnung sei ihm aber die Tatsache gewesen, dass Präsident Haußmann den Weg nach Altenburg gefunden und eines der Jubiläums-Konzerte live erlebt habe. Jochen Haußmann zeigte sich gegenüber der Osterländer Volkszeitung auch sehr beeindruckt von der musikalischen Qualität und der Vielseitigkeit des Programms, besonders von der Integration eines Chores. „Das wunderbare Ambiente der großen Kirche und das begeisterungsfähige Publikum seien fast einmalig für ein Akkordeonkonzert und schüfen eine Atmosphäre, für die es fast keine Vergleiche gäbe. Dass dies alles ehrenamtlich geschähe, bringe es in die Nähe eines Wunders“, zitiert die Zeitung den Präsidenten. Werner Osten gehört dem Altenburger Akkordeonorchester seit 27 Jahren an, übernahm zweimal mangels anderer Alternativen den Taktstock, zuletzt von 2009 bis 2011. Seit 2002 ist er Vorsitzender des Vereins, außerdem fungiert er als Leiter des Landesverbandes Thüringen des Deutschen Harmonika-Verbandes. Der gebürtige Jenaer kam nach dem Studium an der Weimarer Musikhochschule 1990 als frischgebackener Diplom-Musikpädagoge an die Altenburger Musikschule, an der er seither hauptberuflich tätig ist. Geehrt vom Verein selbst wurden außerdem Barbara Müller aus Starkenberg und Bärbel Winkler aus Altenburg für ihre 40-jährige Zugehörigkeit zum Orchester.

Altenburger Akkordeonorchester feiert Jubiläum mit grandiosem Doppelkonzert NUN SIND 65 JAHRE kein rundes Jubiläum – und bekanntlich fängt auch erst mit 66 Jahren das Leben an. Doch das 1. Altenburger Akkordeonorchester 1952 unter der Leitung seines Dirigenten Matias Fierro nahm seinen Geburtstag zum Anlass, um mit einem abwechslungsreichen Konzert mit vielen Freunden zu feiern. Das Orchester gründete sich in der Thüringer Skatstadt als Laienspielgruppe unter Franz Dattinger. Langjährig geführt und geprägt wurde es von 1977 bis 2002 von Manfred Gärtner, der maßgeblich an der Gründung des

Thüringer Landesakkordeonorchesters beteiligt war. Nach dessen Tod übernahm die Leitung der jetzige 1. Vorsitzende und Akkordeonlehrer Werner Osten. Der Geburtstagseinladung folgten zahlreiche Gäste. Zu den 23 aktiven Orchesterspielern gesellten sich auf dem Podium Spieler aus den Orchestern Jena und Erfurt. Diese Gemeinschaft ist erprobt und tritt regelmäßig als Thüringer Landesakkordeonorchester auf. Weitere Gäste waren der Schmöllner Volkschor unter der Leitung von Antje Herrmann sowie der Solotrompeter des MDR -Sinfonieorchesters, Gerd Fischer. Die Zuhörer in der Altenburger Brüderkirche wurden im Besonderen mit Arrangements aus der Feder von Conrad Haase erfreut, der als Nestor der Thüringer Akkordeonorchestermusik

Mit zwei Konzerten vor 1100 Besuchern feierte das 1. Altenburger Akkordeonorchester 1952 seinen 65. Geburtstag in der Brüderkirche der Stadt. Beeindruckend war nicht nur die Atmosphäre dieses „Konzertsaales“, sondern auch das differenzierte Programm. Außer dem 1. Altenburger Akkordeonorchester unter Matias Fierro wirkten der Volkschor Schmölln (Leitung Antje Herrmann), das Akkordeonorchester Carl Zeiss Jena (Dirigent Conrad Haase) sowie Spieler vom Erfurter Akkordeonorchester mit Robert Flache mit. Solist war Gerd Fischer, Trompete. Durch das Konzert führte Katrin Osten.


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gilt. Der langjährige musikalische Leiter des Jenaer Akkordeonorchesters und Dirigent des Landesorchesters kennt durch sein Wirken in der Thüringer Akkordeonmusikszene die Akkordeonmusik und komponiert und arrangiert anspruchsvoll und abwechslungsreich. Für das Jubiläumskonzert erbat sich das Altenburger Akkordeonorchester den Marsch „Der alte Dessauer“ mit virtuosem Trompetensolo. Kein Halten im Schiff und auf den Rängen der stimmungsvollen Brüderkirche gab es beim Bergmannsmarsch „Glück auf, der Steiger kommt“. Conrad Haase komponierte auf das bekannte Lied zahlreiche Variationen, die durchaus als Scherzo herhalten könnten, als Scherzo der Musikgeschichte. So wagte er nicht nur das Thema in Bachs „ Jesu bleibet meine Freude“ oder Mozarts „Zauberflöte“ einzubetten, sondern komponierte darauf auch eine Fuge, versteckte es

in einem Glenn Miller-Klassiker oder in fetziger Rockmusik. Beim Schlusssatz waren dann alle Beteiligten auf der Bühne dabei – Orchester, Trompeter und Chor – und der Applaus war begeistert und langanhaltend. Der Ansturm der Besucher im Vorverkauf auf das besondere Konzertereignis konnte nur durch ein Zusatzkonzert gestillt werden. Über 1200 Zuhörer erlebten so Konzerte mit einer großen Bandbreite der Akkordeonliteratur mit leidenschaftlichen, temperamentvollen und lyrischen Melodien. Die musikalische Vielfalt erstreckte sich dabei von barocken Klängen von Tommaso Albinoni mit dem „Konzert B-Dur“ über akkordeontypische maritime Klänge mit Biscaya und der Band Santiano bis hin zu Hits von Michael Jackson, der Bands Coldplay, Supertramp und „Starwars“ sowie dem bekannten Titel „The Final Countdown“ von der Gruppe „Europe“.

Abgerundet wurde das Konzert durch ein Udo-Jürgens-Medley für Akkordeonorchester und gemischten Chor, ebenfalls für diesen Anlass arrangiert von Conrad Haase. Zwar nicht im Bademantel, aber mitreißend brachten das Akkordeonorchester und der Schmöllner Volkschor Hits des Schlagerbarden wie „ Aber bitte mit Sahne“ und natürlich „Mit 66 Jahren“ zum Erklingen. Nico Eppert

DHV-Landesverband Thüringen Vertreten durch: Werner Osten Humboldt Str. 8 04600 Altenburg Tel. +49 (0) 3447 / 50 51 55

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Deutscher GmbH · Sitz beginnend der Gesellschaft: Hannover · Registergericht: Hannover HRB 59744 · Ust-IDNr. DEpersonenbezogenen 813291728 Hinweis:Landwirtschaftsverlag Ich kann innerhalb von acht Wochen, mit nzuziehen. kundenservice@dlv.de oder per Fax unter +49(0)89Ich kann diese Zustimmung jederzeit gegenIch kann diese Zustimmung jederzeit gegendes belasteten Betrags W. Heidl oder e Geschäftsführer: vondem derBelastungsdatum, A. Kotte,die H.Erstattung Müller · Vors. des Aufsichtsrats: widerrufen. GmbH oder ü b e r d e r Deutscher 12705-586 ü b,e r d e r Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH , Landwirtschaftsverlag verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut ein Konto Lothstr. 29, · 80797 München per E-Mail unter Lothstr. 29, 80797 München per E-Mail unter tschaftsverlag GmbH · SitzDeutscher der Gesellschaft: Landwirtschaftsverlag Hannover · Registergericht: GmbH · Sitz der Hannover Gesellschaft: HRB 59744 Hannover · Ust-IDNr. · Registergericht: DE 813291728 Hannover HRB 59744 Ust-IDNr. DE 813291728 Ort Datum Unterschrift vereinbarten Bedingungen. kundenservice@dlv.de oder per Fax unter +49(0)89kundenservice@dlv.de oder per Fax unter +49(0)89Ich bin einverstanden, mich die Deutscher .innend Kotte,mit H. Müller · Vors. des Geschäftsführer: Aufsichtsrats: W. A. Heidl Kotte, H. Müller · Vors. desdamit Aufsichtsrats: W.dass Heidl 12705-586 widerrufen. 12705-586 widerrufen. Landwirtschaftsverlag GmbH schriftlich, telefonisch en Betrags oder per E-Mail über ihre Produkte und Diensteditinstitut leistungen informiert und zu diesem Zwecke meine Unterschriftoder personenbezogenen Daten nutzt und verarbeitet. Ich bin damit einverstanden, dass mich die Deutscher Ich kann diese Zustimmung jederzeit gegenLandwirtschaftsverlag GmbH schriftlich, telefonisch ü b e r d e r Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH , oder per E-Mail über ihre Produkte und DienstLothstr. 29, 80797 München per E-Mail unter gericht: Hannover HRB 59744 · Ust-IDNr. DE 813291728 leistungen informiert und zu diesem Zwecke meine kundenservice@dlv.de oder per Fax unter +49(0)89personenbezogenen Daten nutzt und verarbeitet. 12705-586 widerrufen. Ich kann diese Zustimmung jederzeit gegenü b e r d e r Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH , Lothstr. 29, 80797 München per E-Mail unter 291728 kundenservice@dlv.de oder per Fax unter +49(0)8912705-586 widerrufen.

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)89-12705-244 Tel. Fax + 49(0)89-12705-244 -351 · Email: anzeigendispo.haider@dlv.de Fax -351 · Email: anzeigendispo.haider@dlv.de E-Mail: sandra.reiber @ fortes-medien.de

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TERMINE

Beim Gala-Konzert mit dabei: das Duo Aldo

Die Stadt Bruchsal ist Gastgeberin des Akkordeon-Musik-Preises 2018 Spannende Wettbewerbe, attraktive Preise und viele Sehenswürdigkeiten BEREITS ZUM DRITTEN MAL ist Bruchsal in Baden Treffpunkt der bundesdeutschen Akkordeon-Szene: von Donnerstag, 31. Mai (Fronleichnam), bis Sonntag, 3. Juni, ist die Kraichgau-Stadt Austragungsort des 14. Akkordeon-Musik-Preises (AMP). Sowohl die Stadt als auch die Veranstaltungsorte haben sich für diesen Wettbewerb als bestens geeignet erwiesen. Kurz: die Stadt Bruchsal ist eine ideale Gastgeberin für diese Großveranstaltung. Musikalisch werden Teilnehmer und Gäste mit Sicherheit Höchstleistungen erleben, Bruchsal selbst bietet darüber hinaus abseits der Wettbewerbe genügend Attraktionen für Sightseeing, Entspannung, Information: Das Schloss, das Musikautomatenmuseum und ein Stadtbummel bieten sich beispielsweise für ein „Rahmenprogramm auf eigene Faust“ an. Der Akkordeon-Musik-Preis ist der Kinder- und Jugendwettbewerb des Deutschen Harmonika-Verbands,

Landesverband Baden-Württemberg. Er ist neben Jugend musiziert der wichtigste Wettbewerb für die Instrumente Akkordeon und Mundharmonika. Für den Wettbewerb in Bruchsal mussten sich die Teilnehmer vorher in ihren Bundesländern qualifizieren. Es nehmen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zum Alter von 27 Jahren in den Kategorien Solo, Duo, Ensemble und Orchester teil. Beim Wettbewerb sind Preisgelder von über 3000 Euro zu gewinnen. Jacobi-Preis: Geld und Medaille Im Rahmen dieses AMP wird erneut der mit 1000 Euro dotierte WolfangJacobi-Preis verliehen. Damit soll die beste Interpretation eines Jacobi-Werkes gewürdigt werden. Ausgeschrieben wurde der Preis von Dr. Andreas Ullrich, einem Enkel des Komponisten. Der Gewinner erhält überdies eine Medaille, die von der Künstlerin Ursula

Ullrich-Jacobi, der Tochter von Wolfgang Jacobi, entworfen wurde. Zum Finalwettbewerb werden etwa 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Bundesländern, deren Eltern, Freunde und interessierte Musiker erwartet. Neben Amateuren starten in Bruchsal auch Professionals. Professionals können sich noch bis 31. März bei der DHV-Geschäftsstelle in Trossingen anmelden. Kontakt: info@ dhv-ev.de Austragungsorte für die Wettbewerbe sind vor allem das Bürgerzentrum und die Musikschule Bruchsal. Im Bürgerzentrum finden die meisten der Wettbewerbe, das Orchesterkonzert am Freitagabend und die Schlussveranstaltung statt. Auch die Innenstadt von Bruchsal wird von dem Wettbewerb belebt. Am Samstag spielen Teilnehmer des Wettbewerbs in der Fußgängerzone und es findet ein Open-Air-Konzert mit einer brasilianischen Band aus Karlsruhe statt.


TERMINE

Eine besondere Sehenswürdigkeit: das Bruchsaler Schloss

Gestalten den Empfang musikalisch: Cora Jergler (Akkordeon) und Jiayi Liu (Klavier)

Wie wär’s mit einem Besuch des Schlosses oder einem Stadtrundgang? Bruchsal ist eine gastfreundliche Stadt und hat neben einer sehr guten Gastronomie auch einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Hier einige Tipps in Kurzform:

der Tourist-Information Bruchsal, die im Bürgerzentrum untergebracht ist. Adresse: Am Alten Schloss 22. Hier gibt es auch Broschüren über die Sehenswürdigkeiten der Stadt für solche Besucher, die auf eigene Faust Bruchsal erkunden wollen.

Stadtführungen rechtzeitig buchen Bei einem geführten Stadtrundgang können die Teilnehmer Geschichte und Sehenswürdigkeiten Bruchsals kennen lernen. Gruppenführungen sollten rechtzeitig gebucht werden. Treffpunkt ist vor dem Büro

Schloss mit Museen Das prunkvolle Schloss, einst Residenz der Fürstbischöfe von Speyer, ist von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Führungen werden stündlich angeboten. Kontakt: 07251/74 26 61, info@schloss-bruchsal. de, www.schloss-bruchsal.de

Der Zeitplan des AMP in Bruchsal Donnerstag, 31. Mai 18.00

Empfang im Schloss durch die Stadt Bruchsal Musikalische Umrahmung: Siegerduo des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ 2017 im Bereich Kammermusik: Cora Jergler (Akkordeon) und Jiayi Liu (Klavier)

Freitag, 1. Juni

9.00–17.00 20.00

Wertungsspiele Gala-Konzert: 1. Orchester des Harmonikarings 1953 Berghausen und Duo Aldo, Polen (Siegerduo des IOAC Trossingen)

Samstag, 2. Juni

9.00–17.00 11.00–17.00

Wertungsspiele Straßenmusik in der Fußgängerzone mit Orchestern, Ensembles, Solisten und Duos Open Air Konzert in der Innenstadt mit der brasilianischen Band Forró de KA

19.00 Sonntag, 3. Juni

9.00–13.00 15.00

Wertungsspiele Abschlussveranstaltung mit Preisverleihung

Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten

Musikautomatenmuseum Das Deutsche Musikautomatenmuseum im Schloss beherbergt 500 Exponate, die die Entwicklung der automatischen Musik dokumentieren: von Automaten mit kleinen Flöten bis hin zu riesengroßen Apparaten mit Ziehharmonika, Trommeln und Becken. Die Aufmerksamkeit gilt dabei nicht nur den technischen Entwicklungen, sondern verstärkt auch den sozialen und wirtschaftlichen Hintergründen und Rahmenbedingungen der Herstellung und Nutzung von Musikautomaten. Auf Medienstationen werden die Automaten in ihrem ursprünglichen Umfeld gezeigt und können so beispielsweise als Statussymbol im Wohnzimmer oder als Unterhaltungsmedium im Gasthaus und Kino, erlebt und wahrgenommen werden. Öffentliche Führungen sind um 11 und um 15 Uhr, Gruppenführungen auf Anfrage: Telefon: 0 72 51/74 26 52, Fax: 07251/74 26 75, dmm@landesmuseum.de

Ihr Kontakt Touristinformation Bruchsal Am Alten Schloss 22 76646 Bruchsal Telefon 0 72 51 / 505 94-60 Fax 0 72 51 / 505 94-65 E-Mail: touristinformation@btmv.de Öffnungszeiten Freitag und Samstag: 9:00 – 13.00 Uhr, Sonntag geschlossen www.bruchsal-erleben.de https://www.facebook.com/bruchsal.erleben

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TERMINE

25. bis 29. März 2018 Osterarbeitswoche 2018 Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen, Hugo-Herrmann-Straße 22, 78647 Trossingen. Der Deutsche HarmonikaVerband lädt herzlich zu seiner beliebten Fortbildungsveranstaltung ein. Für viele Teilnehmer bedeutet die Osterarbeitswoche in der Bundesakademie Trossingen weniger „Arbeit“ mit dem Akkordeon oder der Mundharmonika als vielmehr Urlaub mit dem Lieblingsinstrument und unter Gleichgesinnten.

3. bis 7. April 2018 „Akkordeon grenzenlos“ lockt nach Trossingen „Akkordeon grenzenlos“ hat sich längst innerhalb der nationalen und internationalen Akkordeonszene zu einer festen Größe gemausert. Das kleine, aber feine Festival findet auch in diesem Jahr in der Woche nach Ostern statt: vom Dienstag, 3., bis Samstag, 7. April. Wiederum stehen zahlreiche Konzerte, Workshops und Foren auf dem Festival-Programm Die Konzerte: „Kons for ever“: Dienstag, 3. April, 20 Uhr, Musikschule: Zur Eröffnung des Festivals präsentieren Studierende des Hohner-Konservatoriums die Vielfalt der Akkordeonmusik. Meisterkonzert: Mittwoch, 4. April, 20 Uhr, Kesselhaus: Die Gewinner des letztjährigen International Open Accordion Contest, Vitalij Kondratenko und Radu Ratoi, präsentieren Akkordeonmusik auf höchstem Niveau. Band Battle IOAC 2018: Donnerstag, 5. April, 19.30 Uhr, Kesselhaus: Diese Veranstaltung ist das Finale des Band-Wettbewerbs. Trio Con Abbandono „ AB - WEG - IG : Freitag, 6. April, 20 Uhr, Kesselhaus: Das Trio bietet eine ungewöhnliche Klangkombination mit Klarinette, Akkordeon und Violoncello. Tango del Sur: Samstag, 7. April, 20 Uhr, Hohner-Konzerthaus: Zu hören sind selten gespielte Schätze der jüngeren Tangoliteratur von Pugliese, Salgán, Schifrin, Ziegler und – natürlich – Piazzolla. Weitere Informationen: https://www.akkordeon-grenzenlos.de

3. bis 6. April 2018 Come together … again – das Osterseminar der Akkordeonjugend Baden-Württemberg Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen, Hugo-Herrmann-Straße 22, 78647 Trossingen. Osterseminar für junge Spieler ab dem zehnten Lebensjahr (Elementarstufe oder Haupt-/Oberstufe), die mindestens eines der folgenden Instrumente spielen: Akkordeon, Mundharmonika, Melodica, Keyboard, Klavier, Schlagzeug. Mit dem erfahrenen Osterseminar-Team aus 2017.

6. bis 8. April 2018 Ausbildung von Stimmführern und Leitern von Spielgruppen Qualifikationsstufe C 1 2018 Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen, Hugo-Herrmann-Straße 22,

78647 Trossingen. Ausschreibung zum Lehrgang in Aufbauform „Ausbildung von Stimmführern und Leitern von Spielgruppen Qualifikationsstufe C 1“

6. bis 8. April 2018 Schulung von Vereinsausbildern im Akkordeon-Orchester Stufe C 2

Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen, Hugo-Herrmann-Straße 22, 78647 Trossingen

14. April 2018 Fachtagung Ehrenamt Musik in Nürnberg

Bayerisches Staatsministerium der Finanzen, Landesentwicklung und Heimat, Bankgasse 9, 90402 Nürnberg

21. April 2018 Romantische Kreuzfahrt auf der „MS Harmonika“

Harmonika-Club Seitingen-Oberflacht. Ablegen vom Kreuzfahrtterminal am Gemeindezentrum, Oberflachter Straße 23, 78606 Seitingen-Oberflacht um 20.00 Uhr, Boarding 19.30 Uhr, Sektbar geöffnet.

22. bis 26. Mai 2018 44. Fortbildungslehrgang für Akkordeonisten

Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW, Küppelstein 34, 42857 Remscheid. Sie können sich ab sofort zum 44. Fortbildungslehrgang für Akkordeonisten in der Woche nach Pfingsten 2018 in der Akademie der Kulturellen Bildung, Remscheid, anmelden. Angesprochen sind Spieler, Solisten, Schüler, Musiklehrer und Dirigenten, die in Lehrgangssparten mit unterschiedlichen Inhalten ihre bisherigen Kenntnisse vertiefen oder erweitern sowie Wissenswertes über das „Innenleben“ des Akkordeons erfahren wollen – oder auch nur eine Arbeitswoche unter Gleichgesinnten erleben möchten.

31. Mai bis 3. Juni 2018 Akkordeon Musikpreis 2018

Phase 1 Landeswettbewerbe: In den Landeswettbewerben, die bundesweit stattfinden, werden die Teilnehmer für den Finalwettbewerb in Bruchsal ermittelt. Um sich für Phase 2 in Bruchsal zu qualifizieren, müssen in der 1. Phase mindestens 31 Punkte erreicht werden. Phase 1 ist offen für alle Schüler, Auszubildende, junge Berufstätige und Studierende, die nicht in einer musikalischen Berufsausbildung stehen (Amateure). Phase 2 Finalwettbewerb: Diese Phase ist auch für professionelle Instrumentalisten offen. Als Professionals gelten Musikstudenten, Akkordeonlehrer und Akkordeonisten mit professioneller Konzerttätigkeit. Infos und Anmeldung unter www.dhvev.de/amp-2018

24. Juni 2018 DHV LandesMusikFest Musikschule Leverkusen

Termine Akkordeonale 2018 Zum zehnten Mal lädt Servais Haanen in diesem Jahr zu seiner Akkordeonale ein. Meisterhafter Rembetiko und Balkan-Jazz treffen auf leidenschaftlichen brasilianischen Forró, ägyptischer Indie-Folk mit Tiefgang begegnet Bandoneon-Magie aus Buenos Aires, angerichtet an niederländischer Klangästhetik und garniert mit jazzigem Kontrabass aus Italien, Gitarre sowie kristallklarer portugiesischer Fado-Gitarre. Herzstück der Akkordeonale ist die Begegnung und Interaktion zwischen den Musizierenden im pulsierenden Wechsel von Soli und Ensemblestücken. So verschieden die kulturellen Hintergründe und Persönlichkeiten, so unterschiedlich sind auch die Herangehensweisen und Stile der Musikerinnen und Musiker: Die eine ist hoch studiert mit klassischer Ausbildung, der andere hat sein Instrument von frühester Kindheit an ganz selbstverständlich erlernt. Mit der gemeinsamen Sprache Musik schaffen sie eine Verständigung, die sich nicht um Grenzen und Trennendes schert, dafür einen lebendigen Austausch kreiert. Mit Improvisationstalent, Spontaneität und Spaß am gemeinsamen Konzert verbinden sich die vielfältigen Klangmöglichkeiten zu etwas Neuem, bis jetzt noch nicht Gehörten. 4. 4. 2018 Karlsruhe, Tollhaus | 5. 4. 2018 Reutlingen, franz k | 6. 4. 2018 Marburg, KFZ | 7. 4. 2018 Greven, Kulturzentrum GBS (Ballenlager) | 9. 4. 2018 Neustadt, Schloss Landestrost | 10. 4. 2018 Dresden, Dreikönigskirche | 11. 4. 2018 Schlitz, Schloss Hallenburg | 13. 4. 2018 Berlin, Passionskirche | 14. 4. 2018 Stuhr, Gutsscheune Varrel | 15. 4. 2018 Bonn, Harmonie | 16. 4. 2018 Koblenz, Café Hahn | 17. 4. 2018 Leipzig, Werk 2 | 18. 4. 2018 Esslingen, KUZ Dieselstraße | 19. 4. 2018 Ravensburg, Zehntscheuer | 21. 4. 2018 SulzbachRosenberg, Capitol | 22. 4. 2018 Dachau, Friedenskirche | 23. 4. 2018 Augsburg, ParkTheater Göggingen | 24. 4. 2018 Mainz, Kultur im SWR Foyer | 25. 4. 2018 Kerpen, Jahnhalle | 26. 4. 2018 Kassel, Adventskirche | 27. 4. 2018 Jena, Volkshaus | 28. 4. 2018 Roth, Kulturfabrik | 29. 4. 2018 Altenkirchen, Stadthalle | 30. 4. 2018 Ulm, Pauluskirche | 1. 5. 2018 Dornbirn ( A), Spielboden | 2. 5. 2018 Pforzheim, Kulturhaus Osterfeld | 3. 5. 2018 Neunkirchen, Neue Gebläsehalle | 4. 5. 2018 Dreieich, Bürgerhaus Sprendlingen | 6. 5. 2018 Fürstenfeldbruck, Veranstaltungsforum | 7. 5. 2018 Neustadt, Roxy | 8. 5. 2018 Waldshut-Tiengen, Ali Theater | 9. 5. 2018 Offenburg, Reithalle

Ausschreibungen Ausschreibung zum Deutschen Musikwettbewerb 2018 erschienen. Anmeldung bis zum 8. November in elf Solo- und Kammermusikkategorien sowie Komposition. Musiker in bzw. mit professioneller Ausbildung können sich bis zum 8. November 2017 zum nächsten DMW anmelden, der im März 2018 in Bonn ausgetragen wird. Wettbewerbskategorien: Violine, Viola, Kontrabass, Klarinette, Saxofon, Fagott, Akkordeon (neu!), Harfe, Liedduo (neu!), Streichtrio, Streichquartett und Komposition.


TERMINE / KLEINANZEIGEN / IMPRESSUM Teilnahmeberechtigt: professionelle Musikerinnen und Musiker bis 30 Jahre (Komponisten 35 Jahre); der DMW wendet sich an Deutsche sowie an Personen anderer Nationalität mit langjähriger fester Bindung an Deutschland (Details siehe Ausschreibung). Die Preisträger und Stipendiaten des Deutschen Musikwettbewerbs kommen in den Genuss umfassender Fördermaßnahmen. Sie werden für Kammerkonzerte vermittelt (BAKJK), spielen bei renommierten Festivals und werden bei Solokonzerten mit Orchester gefördert. Die Preisträger produzieren eine CD beim Label GENUIN. Ausschreibung zum Download unter www.musikrat.de/dmw oder anzufordern bei musikwettbewerb@mu sikrat.de / Tel. +49 228 2091-160 Ab Anfang Juli auch in allen Musikhochschulen Deutschlands erhältlich.

4. Internationaler Panitzki-Wettbewerb in Russland

Zum vierten Mal findet in Saratov/Russland der „Internationale Panitzki-Wettbewerb“ für Bajan, Akkordeon, Domra und Balalaika statt. Termin: 18. bis 23. Mai. Der Wettbewerb ist offen für Schüler an Musik-, Kunst- und Berufsfachschulen und Studenten an Hochschulen/Universitäten innerhalb und außerhalb Russlands. Der Wettbewerb wird ausgetragen in zwei Kategorien: – Solisten Knopfgriff-Akkordeon (Bajan) und Akkordeon – Solisten Domra und Balalaika. Zu je 4 Gruppen: – Gruppe I, Schüler von Musik- und Kunstschulen (9–12 Jahre) – Gruppe II, Schüler von Musik- und Kunstschulen (13–16 Jahre) – Gruppe III, Schüler von Fachoberschulen/Berufsfachschulen – Gruppe IV, Hochschulstudenten. Im Rahmen der Veranstaltung finden Masterclasses der Jury-Mitglieder und ein wissenschaftliches Kolloquium statt. Ausführliche Teilnahmebedingungen und Anmeldungsunterlagen in englischer Sprache sind abrufbar über Eduard Ungefucht, E-Mail: e.ungefucht@gmx.de

Akkordeonisten, die als Stimmführer / Spielgruppenleiter eingesetzt bzw. für diese Aufgabe vorgesehen sind. Schulung von Vereinsausbildern im Akkordeon-Orchester Stufe C 2 Lehrgangsort: Bundesakademie für musikalische Jugendbildung, Trossingen. Dozenten: Hans Bogner und Andreas Nebl. Lehrgangsleitung: Susanne App, Bundesjugendleiterin. Gebühren: EUR 650,- Lehrgangsgebühren/für alle 4 Phasen, EUR 450,- für Übernachtung/Verpflegung in der Akademie für alle 4 Phasen im Doppelzimmer Zielgruppe: Der Lehrgang wendet sich an Mitglieder in Akkordeon-Orchestern/Vereinen, die mit der Ausbildung des Vereinsnachwuchses betraut oder von ihrem Verein für eine solche Aufgabe vorgesehen sind. Anmeldung und weitere Informationen: Deutscher Harmonika Verband, Rudolf-MaschkePlatz 6, 78647 Trossingen, E-Mail: landesver band-bw@dhv-ev.de, Telefon: 07425 / 95 992 21

Herausgeber: Deutscher Harmonika Verband e. V. Rudolf-Maschke-Platz 6, 78647 Trossingen Geschäftsführung: Corinna Probst Verlag: fortes medien GmbH Kemperbachstraße 53, 51069 Köln Geschäftsführung: Andrea Iven Tel.: +49 221 297708-0 Fax: +49 221 297708-29 www.fortes-medien.de Bankverbindung: Sparkasse KölnBonn IBAN: DE89 3705 0198 1933 3510 15 BIC: COLSDE33XXX Chefredaktion (v.i.S.d.P.): Eva Geiger-Haslbeck, text@evageiger.de Redaktionsleitung: Thomas Fink Lektorat: Karolin Gerhardi, Thomas Fink Erscheinungsweise: 4-mal jährlich Leser-Service: Margit Steinhilber, steinhilber@dhv-ev.de, Tel.: +49 7425 95992-22

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Ausschreibungen zu zwei DHV-Lehrgängen in Aufbauform

Ausbildung von Stimmführern und Leitern von Spielgruppen. Qualifikationsstufe C 1 Lehrgangsort: Bundesakademie für musikalische Jugendbildung, Trossingen 1. Phase 6. 4. – 8. 4. 2018 2. Phase 4. 5. – 6. 5. 2018 3. Phase 8. 6. – 10. 6. 2018 4. Phase 13. 7 – 15. 7. 2018 Die Lehrgangsphasen bilden eine geschlossene Einheit, es ist nicht möglich, Phasen zu überspringen oder auszulassen. Der Lehrgang ist auf 60 Unterrichtsstunden ausgerichtet und wird in zwei Wochen-Phasen angeboten. Dozenten: Hans Bogner und Andreas Nebl. Lehrgangsleitung: Susanne App, Bundesjugendleiterin. Gebühren, EUR 650,-. Lehrgangsgebühren/für alle 4 Phasen, EUR 450,- für Übernachtung/Verpflegung in der Akademie für alle 4 Phasen im Doppelzimmer. Zielgruppe: Der Lehrgang wendet sich an aktive

Impressum

Verkaufe: Knopfgriffakkordeon C-Griff, mit Koffer und Rucksack, /flach /vierchörig/flaches Tremolo, Hohner Gola Bj. 1974, r.H.: 8' von B – b'''', 11 Register/ 2 Kinnregister, zusätzlich kann das 8' Register auch außerhalb des Casotto geschaltet werden. (Umbau durch Herrn Gomez/ Trossingen), lk.H.: 7 Register + Schieberegister, vorgelagertes MIII/ dreireihig. Sehr gepflegt durch die Firma Zimmermann in Pforzheim. Preis Euro 12.000,00 VHB, Tel.: 0621 741631 Verkaufe: Akkordeon Skandalli Super L X – 41 Tasten, fünfchörig, 120 Bässe, sehr guter Zustand. Preis 4.000 Euro. Tel. 06806 989012

Mediaberatung: kölnerverlagsagentur, Marie Berlin, marie.berlin@koelnerverlagsagentur.de, Tel.: +49 221 297708-10. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3 vom 1. 1. 2018. Anzeigenschluss für die nächste Harmonika International ist am 1. Juni 2018. Druck: Springer Trossingen, Beethovenstraße 12 78647 Trossingen © 2018 fortes medien GmbH Beiträge, die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichnet sind, decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Besprechungsexemplare. Einsender von Manuskripten, Briefen oder Ähnlichem erklären sich mit redaktioneller Bearbeitung einverstanden. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.

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