DHVmagazin 251

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DHV magazin

Abenteuer

Abenteuer

Climb & Fly –

Climb & Fly –

82 Viertausender in einem Sommer

82 Viertausender in einem Sommer

Event

Event

Coupe Icare – die Welt trifft sich in St. Hilaire

Coupe Icare – die Welt trifft sich in St. Hilaire

Meteo Thermikrotation

Meteo Thermikrotation

Weniger als 50 Flüge pro Jahr? Nimm an einer Skyperformance-Reise mit Fluglehrer-betreutem Training teil!

Norddeutsche Gleitschirmschule 17192 Waren, Tel. 0157-77590482 www.norddeutsche-gleitschirmschule.de

Hot Sport

35096 Niederweimar, Tel. 06421-12345 www.hotsport.de

Papillon Paragliding - Wasserkuppe 36129 Gersfeld, Tel. 06654-7548 www.papillon.aero

Harzer Gleitschirmschule 38667 Bad Harzburg, Tel. 05322-1415 www.harzergss.de

Flatland Paragliding 41372 Niederkrüchten, Tel. 02156-4913303 www.flatland-paragliding.de

Moselglider

54338 Schweich, Tel. 0179-7842871 www.moselglider.de

Flugschule Siegen 57080 Siegen, Tel. 0271-381503 www.flugschule-siegen.de

Flugschule OpenAir 64673 Zwingenberg, Tel. 0157-35704753 www.flugschule-openair.de

Planet Para 68766 Hockenheim, Tel. 06205-9038334 www.planet-para.de

Luftikus Eugens Flugschule 70378 Stuttgart, Tel. 0711-537928 www.luftikus-flugschule.de

GlideZeit Flugschule Tübingen 72074 Tübingen, Tel. 07071-959944 www.glidezeit.de

Flugschule Göppingen 73344 Gruibingen, Tel. 07335-9233020 www.flugschule-goeppingen.de

Sky-Team Paragliding

76593 Gernsbach, Tel. 07224-993365 www.sky-team.de

Freiburgs Gleitschirmschule SKYTEC 79115 Freiburg, Tel. 0761-4766391 www.skytec.de

Gleitschirmschule Dreyeckland 79199 Kirchzarten, Tel. 07661-627140 www.gleitschirmschule-dreyeckland.de

Bayerische Drachen- und Gleitschirmschule Penzberg, 82031 Grünwald, Tel. 0172-4088444 www.lern-fliegen.de

Die DHV Skyperformance Center wünschen allen Pilotinnen und Piloten einen guten Start ins Flugjahr 2025 und viele unfallfreie Flüge.

Wir sehen uns bei einem Skyperformance-Training!

Flugschule Edelweiss 82054 Sauerlach, Tel. 0172 865 15 74 www.flugschule-edelweiss.de

Süddeutsche Gleitschirmschule PPC Chiemsee, 83246 Unterwössen, Tel. 08641-7575, www.einfachfliegen.de

Freiraum

83324 Ruhpolding, Tel. 08663-4198969 www.freiraum-info.de

Flugschule Adventure-Sports

83661 Lenggries, Tel. 08042-9486 www.adventure-sports.de

Gleitschirmschule Tegernsee

83700 Reitrain, Tel. 08022-2556 www.gleitschirmschule-tegernsee.de

Flugschule Markus Milz

87527 Sonthofen, Tel. 08321-9328 www.flugschule-milz.de

Paragliding Academy

87534 Oberstaufen, Tel. 08325-919015 www.paragliding-academy.com

OASE Flugschule Peter Geg

87538 Obermaiselstein, Tel. 08326-38036 www.oase-paragliding.com

Flugzentrum Bayerwald 93086 Wörth a.d. Donau, Tel. 09482-959525 www.Flugzentrum-Bayerwald.de

Flugschule Grenzenlos A-6105 Leutasch, Tel. +43-664-4410868 www.fs-grenzenlos.com

Flugschule Achensee Maute GmbH A-6213 Pertisau, Tel. +43-5243-20134 www.flugschule-achensee.at

Flugschule Bregenzerwald A-6870 Bezau, Tel. +43-5514-3177 www.gleitschirmschule.at

Flugschule Sky Club Austria A-8962 Gröbming, Tel. +43-3685-22333 www.skyclub-austria.com

Flugschule Aufwind A-8972 Ramsau, Tel. ++43 6645169050 www.aufwind.at

Gleitschirmschule Pappus F-68470 Fellering, Tel. +33-38982-7187 www.gleitschirmschule-pappus.de

18 | Climb & Fly - 82 Viertausender in einem Sommer
28 | Coupe Icare - die Flugwelt trifft sich in Saint Hilaire 6 | DHV-Jahrestagung

251 | JANUAR – FEBRUAR 2025

Fluggebiete - Reisen - Abenteuer - Events

18 Climb & Fly – 82 Viertausender in einem Sommer

28 Coupe Icare – die Welt trifft sich in St. Hilaire

48 Die Ostalpentour XXL

86 Bill Moyes, Drachenflugpionier

Sicherheit - Ausbildung - Luftraum - Natur

38 Vor- und Nachteile unterschiedlicher Aufhängepunkte an Rettungsgeräten

44 Interview mit Frank Seyfried, Geschäftsführer der Tegelbergbahn

54 Mentale Vorbereitung beim Gleitschirmfliegen

Verband

6 DHV-Jahrestagung 2024

60 DHV-Jugend im Bayerischen Wald und Hartenstein

68 Vereine-Briefe

72 Tätigkeitsbericht der Geschäftsstelle

Foto: Philipp Haag

Unser Titelpapier ist komplett recycelbar

Meteo

82 Thermikrotation

Wettbewerbe

88 Sportlertag

94 Drachenliga

95 Meldungen

Standards

62 Wichtig-Neu-Kurz

64 Musterprüfungen

66 Sicherheitsmitteilungen

67 DHV-Shop

96 Schaufenster

Jahrestagung 2024

Konstruktive, harmonische Tagung im mittelfränkischen Gunzenhausen

TEXT: BENEDIKT LIEBERMEISTER | FOTOS: EWA KORNULEK

Ein Videorückblick 2024 eröffnet die Jahrestagung. Gleitschirm- und Drachenfliegen in vielfältiger Form liefert atemberaubende Bilder und Geschichten.

Doch der Sport hat auch eine Seite, die allzu gern verdrängt wird. Obwohl er vom Fliegen träumt, ist der Mensch kein Vogel, das Fliegen ist ihm nicht angeboren. Fliegen ist komplex, deshalb macht der Mensch Fehler. Aus Fehlern kann man lernen, doch offene Fehlerkultur ist in der Fliegerszene kein Standard. Der DHV möchte dafür sensibilisieren, deshalb veranstaltet er eine Podiumsdiskussion über „Fehlerkultur in der Flugsport Community“.

„Liebe Gäste, liebe Delegierte. Habt Ihr heute schon einen Fehler gemacht?“, fragt der DHV-Geschäftsführer Björn Klaassen in seiner Rolle als Moderator das Publikum. Und versichert: „Ja, Ihr habt!“ Denn statistisch macht jeder Mensch 2-5 Fehler pro Stunde. Auch beim Fliegen. Doch gerade dabei gibt es niemand gerne zu und akzeptiert die eigene Fehlbarkeit.

Im Flugsport sind Fehler noch häufiger als bei alltäglichen Verrichtungen. Weil er so komplex ist und viele Handlungen und Einschätzungen nicht auf lebenslangen Erfahrungen beruhen wie all-

tägliche Dinge. Wir sind halt 99,5 % unserer Zeit nicht in der Luft, sondern am Boden. Das führt dazu, dass Flugunfälle fast ausschließlich auf menschliche Fehler und Fehleinschätzungen zurückzuführen sind. Deshalb diese Podiumsdiskussion: Wie können wir eine angemessene Fehlerkultur nutzen, um sicherer zu fliegen?

Auf die Bühne kommen:

Yvonne Dathe, Gleitschirmfliegerin, Fluglehrerin und Diplom-Psychologin.

Miriam Edelmann, Chefin der Ostallgäuer Gleitschirmflieger, die in ihrem Verein auf ein sicherheitsbewusstes Miteinander achtet und Vorfälle und Unfälle in den Treffen des Clubs aufarbeitet.

Dr. Peter Kreutz, Gleitschirmflieger, Fluglehrer, früherer Berufspilot und Autor von Artikeln, auch im DHVmagazin zum Thema Human Factors.

Dr. Klaus Irschik, Doktor der Pädagogik, Fluglehrer, Ausbildungsleiter der Flugschule Göppingen. Ein Fluglehrer, der Fehlerkultur in seiner Flugausbildung von Beginn an lebt.

Uwe Preukschat, Gleitschirmflieger, DHV-Regionalbeirat Mitte, Vereinsvorstand, der in seinem Club, Para-Skiclub Saar, die Prinzi-

Yvonne Dathe (Diplom-Psychologin)

Dr. Klaus Irschik (Ausbildungsleiter Flugschule Göppingen)

Dr. Peter Kreutz (Fluglehrer, früherer Berufspilot)

pien des Good Airmanship, denn dazu gehört die offene Fehlerkultur, praktiziert.

Karl Slezak, DHV-Sicherheitsreferent und Unfallsachverständiger

Karl betont, wie wichtig die Aufarbeitung eines Unfalls oder einer Störung für den Beteiligten ist. Deshalb bietet er jedem eine persönliche Beratung an. Dabei stößt er auf unterschiedliche Reaktionen. Jüngere Piloten sind eher zur Selbstreflexion bereit, ältere tun sich oft schwer. Da war der Schirm schuld oder die Bremsen falsch eingestellt und so weiter. Die verbreitete Haltung: Fehler macht man nicht. Karl präsentiert ein Beispielvideo, ein gewerblicher Tandempilot startet mit offenem Gurtzeug, lässt sich im Startlauf rausfallen und stallt den Schirm. Die erste Reaktion beim Zuschauer ist meist: So ein Idiot, dem müsste man den Schein nehmen. Dabei wäre eine vorurteilsfreie Analyse angebracht, um selbst aus dem Fehler zu lernen. Wie kommt es zu dieser Reaktion.

Yvonne Dathe weist auf den Prozess aus psychologischer Sicht hin. Der Pilot sucht die Gründe im Außen und im Inneren. Außen meint zum Beispiel die Bedingungen. Finde ich Gründe im Außen, schützt das mein Selbstbild: Ich war nicht schuld. Reflexion nach

Uwe Preukschat (Vereinsvorstand Para-Skiclub Saar, Regionalbeirat Mitte)

Karl Slezak (DHV Referate Sicherheit & Technik, Ausbildung)

Miriam Edelmann (Vorsitzende Ostallgäuer Gleitschirmflieger)

innen ist schwieriger, hier muss ich mich mit mir auseinandersetzen. Aber genau hier liegt die Chance, daraus zu lernen. Yvonne empfiehlt die 5 Finger Reflexion:

1. Was war denn gut? (In dem Fall den Schirm gestallt, bevor er abgehoben ist.)

2. Wo muss ich aufpassen? (Abgelenkt, deshalb Gurtzeug nicht geschlossen.)

3. Worauf kann ich verzichten? (Gurtzeug offen)

4. Was will ich festhalten? (Bremsen immer in der Hand behalten)

5. Was habe ich gelernt? (Fünf Punkte Check unverzichtbar)

Eine respektvolle und würdevolle Ausbildung schafft den Raum, in dem der Schüler Fehler machen darf, beschreibt Dr. Klaus Irschik die ideale Schulung. Der Fluglehrer muss Fehlerkultur vorleben, betont Peter Kreutz. Uwe Preukschat führt an, dass bei ihm im Verein Sicherheit schon immer im Vordergrund stand. Miriam Edelmann schließt sich an: „Wir leben das WIR-Gefühl. Fehler werden angenommen und als Lehrstück diskutiert.“

Ein verbreitetes Problem ist der uneinsichtige Pilot, oft älter oder

extrem risikobereit, der potenzielle Kandidat für einen Unfall. Karl Slezak frägt in die Runde: „Wie sprecht Ihr den an?“

Yvonne Dathe rät zum respektvollen und freien Umgang nach den drei Ws: Was ist mir aufgefallen: Du bist unsicher beim Start. Wirkung. Ein Fehlstart, andere mussten warten. Wunsch: Groundhandling üben, am besten zusammen in der Gruppe, dabei feststellen: Was macht der Pilot gut?

Björn Klaassen - neuer Geschäftsführer des DHV

Feststellung der Regularien. Die Versammlung war beschlussfähig, die Tagesordnung wurde angenommen, das Protokoll 2023 genehmigt und Brigitta Hack zum Protokollführer gewählt. Da die Delegierten im Vorfeld schriftliche Tätigkeitsberichte erhalten haben, hoben die Vorstände, die ihre Tätigkeit rein ehrenamtlich ausüben, nur die Besonderheiten hervor.

Der Vorsitzende Bernd Böing berichtet über den Wechsel in der DHV-Geschäftsführung. Im Februar überraschte Robin Frieß mit dem Wunsch, den DHV im Sommer zu verlassen. Er reist seither für ein Jahr mit seiner Familie durch Europa und wird sich danach beruflich neu orientieren. Seit September führt Björn Klaassen die Geschäfte, der bisher das Referate Flugbetrieb und Gelände leitete und stellvertretender Geschäftsführer war. Den Posten Flugbetrieb/Gelände übernahm im November Michael Bender.

Robin hat eine Video-Grußbotschaft aus dem Süden Spaniens gesendet. Es geht ihm gut, er lässt grüßen und bedankt sich für die herzliche Verabschiedung. Die Mitgliedschaft im Luftsportverband

Podiumsdiskussion von links: Dr. Peter Kreutz, Uwe Preukschat, Miriam Edelmann, Dr. Klaus Irschik, Yvonne Dathe, Karl Slezak, Björn Klaassen

Das gemeinsame Fazit: Fehler ansprechen; Lebenslanges Lernen und ständige Übung, weil das Fliegen komplex ist; Selbstreflexion und zu den Fehlern stehen; Fluglehrer müssen Vorbilder sein und eine wertige Kommunikation leben.

Deutschland mit insgesamt 160.000 Fliegern stellt eine starke Stimme bei den Behörden dar. Außerdem ist der DHV in der EHPU tätig, Schwerpunkte hier im Bereich Sicherheit mit der europaweiten Unfalldatenbank sowie im Bereich Luftraum mit dem Airspace-officer Helmut Bach.

Björn Klaassen freute sich über Glückwünsche zur neuen Tätigkeit als Geschäftsführer des DHV. Besonders den aus Schleswig-Holstein: Endlich übernimmt ein Norddeutscher das Ruder im DHV! „Ich bin zwar Süddeutscher, doch aus meiner Reisetätigkeit kenne ich die Bedürfnisse aller 40.000 Mitglieder, stellt Björn fest. „Es wird auch nördlich der Donau geflogen und das habe ich im Blick.“

Der DHV ist keine Burg, die Geschäftsstelle steht jedem offen. 45 Jahre DHV stehen an, der DHV muss fit bleiben. Björn verweist auf ein Drachenflieger-Credo: Wer losläuft, muss auch durchstarten. Für die stetige Weiterentwicklung ist das Team wichtig und Björn freut sich auf die herausfordernde Aufgabe in der Zukunft mit diesem Team.

Aron Rodewald stellt die Jugend vor. Mit einer 18köpfigen Kommission engagiert sie sich in der Nachwuchsförderung des Gleitschirm- und Drachensports. Heraus kamen 28 Events für junge Pilotinnen und Piloten. Um ein breites Erfahrungsspektrum anzubieten auch außerhalb des Alpenraums wie an der Wasserkuppe, Dünensoaring in Dänemark, Windenfliegen in Cottbus und ein Event in den Vogesen.

Fliegen im Flachland ist ihre Passion und deshalb setzt sich die stellvertretende Vorsitzende Dr. Nadine Gasda auch dafür ein. Erfreut stellt sie fest, dass ihr Engagement auch im DHVmagazin Früchte trägt: Berichte aus allen Regionen sowie Streckenflugartikel aus den Mittelgebirgen haben zugenommen. Auch das Patenschaftsprogramm findet Nachahmung und sie steht bei Fragen gern zur Verfügung.

Mehr Frauen für den Flugsport zu begeistern, ist ihr natürlich ein Anliegen und sie begrüßt Events, die sich vorwiegend an Pilotinnen

wenden. Wünschenswert wäre in der Zukunft die Zulassung für Parakites, CCC- und Acroschirme.

Zahlen und Fakten der Musterprüfstelle gleichen denen der letzten Jahre stellt Technikvorstand Manfred Vaupel fest. Zunehmend sind Diskrepanzen innerhalb der Regularien und Verordnungen der EU sowie die Auslegung einzelner Länder oder deren Verbände zu verzeichnen. Er betont, wie wichtig es ist, dass die weltweit anerkannten Prüfnormen gleichermaßen von jeder Prüfstelle unter den gesetzlichen Gegebenheiten eingehalten werden. Der DHV wird dafür regelmäßig von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAKKS) zertifiziert.

Sportvorstand Jonas Böttcher beklagt ein wettertechnisch schwieriges Jahr 2024, das in allen Disziplinen seine Spuren hinterlassen hat. Die deutschen Piloten haben sich gut geschlagen mit mehreren Plätzen in den Top Ten bei internationalen Ereignissen. Erstmals fand eine Junioren-WM statt, bei der Celine Lorenz die Silbermedaille errang. Ebenso Silber sicherte sich Gabi Fonck bei der Acro-WM. Zum ersten Mal überhaupt gewann mit Ramona Eckert eine Frau die Overall Wertung in der Deutschen Streckenflugmeisterschaft. Dank geht an Konrad Lüders für die jahrelange Arbeit als Drachenligachef. Ohne ihn wäre die Drachenliga nicht das, was sie heute ist.

Ausbildungsvorstand Simon Winkler ist leider beruflich verhindert und lässt die Versammlung grüßen. Sein Tätigkeitsbericht steht im Geschäftsbericht.

Ohne ehrenamtlichen Einsatz könnte der Flugsport so nicht ausgeübt werden, betont Sicherheits- und Flugbetriebsvorstand Roland Börschel. Dank an alle, die sich bei der Erschließung, Er-

Oben von links:

Bernd Böing (Vorsitzender)

Dr. Nadine Gasda (stellvertr. Vorsitzende)

Manfred Vaupel (Vorstand Technik)

Unten von links:

Jonas Böttcher (Vorstand Sport)

Dr. Dirk Aue (Vorstand Finanzen)

Roland Börschel (Vorstand Sicherheit und Flugbetrieb)

weiterung, Pflege und beim Unterhalt der Fluggelände verdient gemacht haben.

Der DHV lebt ein ausgefeiltes Sicherheitskonzept. Zentrales Tool ist dabei die Unfalldatenbank, die inzwischen auch von anderen Verbänden genutzt wird. Aufgrund einer gesicherten Datenbasis lassen sich wiederkehrende Muster erkennen. Aktuell lässt sich eine Häufung von Unfällen mit C-Schirmen feststellen. Mit anderen Verbänden ist man auf der Suche nach belastbaren Erkenntnissen. Immer noch entscheidend ist bei den meisten Unfällen der menschliche Faktor. Eine realistische Wahrnehmung der eigenen Fähigkeiten und deren Grenzen sowie der Umgang mit Fehlern im fliegerischen Umfeld bieten ein riesiges Potential zur Erhöhung der Flugsicherheit.

Anmerkung von dem Vorsitzenden Bernd Böing. In Zukunft wird der Bereich Sicherheit dem Ausbildungsvorstand, aktuell Simon Winkler, zugeordnet. Der Vorstand für Flugbetrieb wird noch den Bereich Windenschlepp übernehmen.

Erfolgreich ist das Geschäftsjahr 2023 verlaufen, 80 Tsd. € fließen in die freie Rücklage, als Gewinn werden 7.252 Euro ausgewiesen, erläutert Finanzvorstand Dr. Dirk Aue. Dies ist mitunter ein Ergebnis des effektiven Controllings, der exzellenten Buchhaltung sowie strikten Beachtung des Wirtschaftsplans aller haushaltsführenden Stellen. Doch zwei Effekte begünstigten diese Entwicklung: Zinseffekte und durch den tragischen Verlust einer Mitarbeiterin eine vorrübergehende Einsparung in den Personalkosten.

Mitgliederstagnation bis -einbußen im Jahre 2024 sind zu befürchten. Das Ergebnis retten werden wahrscheinlich unerwartete, höhere Zinseinnahmen als erwartet.

Von links: Jürgen Karpf (2. Kassenprüfer 2024), Liza Zimmer (1. Kassenprüferin 2024), ganz rechts Bernd Böing, wiedergewählt als 1. Vorsitzender

Dringende Investitionen in der IT stehen 2025 an, hier werden Rücklagen einfließen müssen. Außerdem muss Personal aufgestockt werden, um den Service in der herkömmlichen Qualität zu garantieren. Zudem steht ein Generationenwechsel an. Aus diesen Gründen wird für 2025 mit -206.500 € eine Unterdeckung prognostiziert. Deshalb plädiert Dr. Dirk Aue für eine Beitragsanpassung auf dieser Jahrestagung, die 2026 wirksam ist (Einzelheiten siehe Antrag Beitragserhöhung).

Die Kassenprüfer Liza Zimmer und Jürgen Karpf geben einen ausführlichen Prüfbericht ab. Uneingeschränkt empfehlen sie die Entlastung des Vorstands. Die Delegierten folgen einstimmig.

Wahlen

Im Amt einstimmig bestätigt wird Bernd Böing als Vorsitzender. Jonas Böttcher und Corinna Schwiegershausen bewerben sich um den Sportvorstand. Jonas Böttcher wird im Amt bestätigt.

Die Kasse 2025 prüft Jürgen Karpf erneut unterstützt von Wibke Ziegler

Drei Anträge zur Förderung des Frauenflugsports tragen Esther Schäfer und Ines Zießau vor.

Antrag A: Focus Frauenflugsport: mehrheitlich angenommen

Antrag B: Einführung von Rahmenbedingungen zur Förderung des Frauenflugsports: mehrheitlich angenommen

Antrag C: Aufnahme Haushaltposten Frauenförderung (10.000 Euro): mehrheitlich abgelehnt

Wibke Ziegler (2. Kassenprüferin 2025)

Jonas Böttcher, als Sportvorstand wieder gewählt

Finanzvorstand Dr. Dirk Aue erläutert den Wirtschaftsplan 2025 mit dem Verlust von 206.500 €. Einstimmig genehmigen die Delegierten den Wirtschaftsplan 2025.

Der vorgeschlagene Wirtschaftsplan für 2025 weist eine Unterdeckung von -206.500€ auf. Daher ist es jetzt kaufmännisch geboten, eine angemessene Beitragserhöhung zu beschließen, damit der DHV nicht unnötig auch in 2026 in eine Unterdeckung läuft. Der DHV hat immerhin seit dem 1.1.2018 bis zum 1.1.26 dann für 8 Jahre konstante Beiträge gehabt, trotz Inflationssteigerungen von 20% in den letzten Jahren.

Der Vorstand beantragt eine Beitragserhöhung für die Mitgliedschaft im DHV ab dem 1.1.2026. Für die beiden Mitgliedsarten „Direktmitglied“ und „Vereinsmitglied“ sollen folgende jährliche Erhöhungen gelten:

Direktmitglied: Erhöhung jährlich um 11 € (neuer Gesamtbeitrag jährlich 89 €)

Vereinsmitglied: Erhöhung um jährlich 7 € (neuer Gesamtbeitrag jährlich 56 €)

Der Antrag auf „Beitragserhöhung“ wird mehrheitlich angenommen

Ort der Jahrestagung 2025 ist in der Region Schwangau/Füssen. Die Ostallgäuer Gleitschirmflieger e.V. werden die Tagung ausrichten.

Die Jahrestagung 2026 wird in Sondershausen/Thüringen stattfinden.

Von links: Bernd Böing, Jonas Böttcher, Dr. Dirk Aue, Björn Klaassen, Dr. Nadine Gasda, Manfred Vaupel, Roland Börschel

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Wirtschaftsplan 2025

(Plan 2025 im Vergleich mit dem Jahresergebnis 2023 und der Hochrechnung 2024)

Hompage + DHVmagazin

Kostenerstattung

Zinsen und ähnliche Erträge

Wettkampfsport

Ausbildung

Flugbetrieb/Gelände

Erträge aus der Auflösung v. Rückstellungen/Rücklagen

Anlagenverkäufe, Auflösung Wertberichtigungen

Vereins- und Geländezuschüsse, sonst. Förderungen

Zuschüsse „Moderne-Winden-Projekte“

+ Sitzungen

Uneinbringliche Forderungen Beiträge

Uneinbringliche Forderungen Technik

Flugbetrieb, Gelände, Naturschutzgutachten

freie Mitarbeiter

EDV, Büromaterial, Fachliteratur, etc.

Gebühren und Beiträge

Prüfungs- und Beratungskosten

Vertretung Projekt Luftsport

Messen

Projekt Wetternetz

Einstellung in die Wertberichtig. auf Forderungen

Einstellung in Zweckrücklagen

Einstellung in die freie Rücklage

Summe Aufwendungen

Gewinn/Verlust

*Die Sportkosten sind unter anderem abhängig von der Anzahl und dem Ort der Nationalmannschaftseinsätze. **Incl. ca 23% Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung, zusätzlich Berufsgenossenschaft + Reisekosten & sonstige Lohnkosten

Mitgliederservice 29% (31%)

DHVmagazin/Öffentlichkeitsarbeit 20% (20%)

Flugbetrieb/Gelände 5% (5%)

Sicherheit/Technik 4% (4%)

Musterprüfstelle 14% (12%)

Mitgliederservice 64% (63%)

Ertragsstruktur 2023

Aufwandsanteile der Referate in % (Aufwand 2022: Klammerwerte)

Sport 0,5% (1%)

Ausbildung 12% (14%)

Musterprüfstelle 8% (9%)

Flugebtrieb/Gelände 0,5% (0,5%)

DHVmagazin-Inserate 3% (3%)

Internetdienste 1% (1%)

Erstattung für Versicherungsbearbeitung 6% (5%)

Zinsen/Sonstige 2% (0,5%)

Warenverkauf 3% (3%)

Sicherheit und Technik 0% (0%)

Aufwandsstruktur 2023

Aufwandsanteile der Referate in % (Aufwand 2022: Klammerwerte)

Sport 13% (13%)

Ausbildung 15% (15%)

Ergebnisstruktur 2023

Aufwandsanteile der Referate in % (Aufwand 2022: Klammerwerte)

▅ Ertrag

▅ Aufwand

▅ Ergebnis

Mitgliederservice

Sport

Ausbildung

Musterprüfstelle

Flugbetrieb | Gelände

| Öff.

Bernd Böing Vorsitzender

Dr. Nadine Gasda Stellvertr. Vorsitzende

Dr. Dirk Aue Finanzvorstand

Börschel Vorstand Sicherheit / Gelände

Winkler Vorstand Ausbildung

Böttcher Vorstand Sport

Vaupel Vorstand Technik

Protokoll der 45. DHV-Jahrestagung am 30.11.2024 in Gunzenhausen

Beginn: 13:30 Uhr

Ende: 18:55 Uhr

Ein Videorückblick des Flugjahres 2024 eröffnet die Jahrestagung. Es werden alle Facetten von Gleitschirmund Drachenfliegen in atemberaubenden Bildern und Geschichten wiedergegeben.

1. Begrüßung durch den Vorsitzenden

Der DHV Vorsitzende Bernd Böing eröffnet als Versammlungsleiter den offiziellen Teil der 45. Jahrestagung des Deutschen Hängegleiterverbandes e.V. Es werden kurz die Regionalbeiräte vorgestellt.

2. Regularien

2.1 Genehmigung des Protokolls der Jahrestagung 2023

Beschluss: Das Protokoll der Jahrestagung 2023 wird genehmigt (veröffentlicht im DHVmagazin 245, Ausgabe Januar/Februar 2024) (offene Abstimmung, einstimmig).

2.2 Wahl des Protokollführers

Beschluss: Brigitta Hack wird zur Protokollführerin gewählt (offene Abstimmung, einstimmig).

2.3 Wahl der Stimmenzähler

Beschluss: Als Stimmenzähler werden die DHV-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewählt, die nicht Delegierte sind (offene Abstimmung, einstimmig).

2.4 Feststellung der Beschlussfähigkeit

Beschluss: Es wird festgestellt, dass zur Versammlung 2024 ordnungsgemäß eingeladen wurde (DHVmagazin 248 vom Juli/August 2024 und per Mail am 24.10.2024) und diese beschlussfähig ist.

Anwesend sind 161 stimmberechtigte Delegierte.

2.5 Festlegung der Tagesordnung

Beschluss: Es werden keine Dringlichkeitsanträge gestellt, somit wird die Tagesordnung angenommen (offene Abstimmung, einstimmig).

3. Podiumsdiskussion „Sicherheitskultur im Verein und auf den Fluggeländen“

Um die Bedeutung einer offenen Fehlerkultur im Flugsport zu beleuchten, findet zunächst eine Podiumsdiskussion statt. Die Teilnehmer sind: Karl Slezak (DHV Referent Sicherheit & Ausbildung), Yvonne Dathe (Psychologin und Fluglehrerin), Dr. Peter Kreutz (Berufspilot), Uwe Preukschat (Vereinsvorstand Verein Paraskiclub Saar / Regionalbeirat Mitte), Miriam Edelmann (Vorstand Ostallgäuer

Gleitschirmflieger) und Dr. Klaus Irschik (Fluglehrer). DHV-Geschäftsführer Björn Klaassen moderierte und hob hervor, dass menschliche Fehler die Hauptursache für Flugunfälle sind. Statistisch macht jeder Mensch 2-5 Fehler pro Stunde – eine Realität, die gerade im komplexen Flugsport oft verdrängt wird. Karl Slezak betonte, dass es nicht notwendig ist, Fehler selbst zu machen, um daraus zu lernen. Anhand eines konkreten Beispiels (Unfallvideo Tandemflug) verdeutlichte er die Wichtigkeit einer vorurteilsfreien Analyse von Vorfällen, um Erkenntnisse zu gewinnen und die Sicherheit im Flugsport nachhaltig zu verbessern. Die Experten diskutierten, wie eine respektvolle Fehlerkultur die Flugsicherheit erhöhen kann. Yvonne Dathe stellte die „5-Finger-Reflexion“ vor, die Piloten zur Selbstanalyse anregen soll. Die Referenten betonten, dass Fluglehrer Vorbilder sein und Fehler aktiv aufarbeiten müssen. Eine wertschätzende Kommunikation ist besonders wichtig, um auch uneinsichtige Piloten zu erreichen. Beispiele und Diskussionen zeigten, wie Vereine wie der Para-Skiclub Saar durch „Good Airmanship“ und Sicherheitsbewusstsein zur Fehlerprävention beitragen. Dr. Irschik betonte, dass Fluglehrer eine offene Fehlerkultur vorleben und Schülern Raum für Fehler geben sollten.

Das gemeinsame Fazit: Offene Kommunikation, ständiges Training, lebenslanges Lernen und die Vorbildfunktion von Vereinen und Lehrern sind essenziell, um die Sicherheit im Flugsport zu verbessern.

4. Berichte des Vorstandes, der Jugend und des Geschäftsführers

Vor den Berichten erfolgt die Vorstellung der Mitarbeiter der Geschäftsstelle.

Im Vorfeld der Tagung haben die Delegierten die schriftlichen Tätigkeitsberichte erhalten, die mündlichen Berichte der ehrenamtlichen Vorstände bieten eine Ergänzung. Für den Vorsitzende Bernd Böing war das einschneidendste Ereignis im letzten Jahr, dass Robin Frieß den DHV verlassen hat.

Die Vorstandschaft hatte nach Robins Entscheidung zügig die Nachfolge geregelt, indem sie mit Björn Klaassen als stellvertretenden Geschäftsführer, die Stelle nachbesetzten. Für die Delegierten wurde eine Videobotschaft von Robin Frieß, Geschäftsführer bis August 2024, eingespielt. Der DHV hat rund 40.000 Mitglieder. Der DHV ist im LUVD (mit 160.000 Mitglieder) und auf europäischer Ebene im EHPU (22 Mitglieder) vertreten.

Geschäftsführer Björn Klaassen bedankt sich für die vielen Gratulationen zur Übernahme der Geschäftsführer-

Stelle. Er bedankt sich für das Vertrauen von Vorstand, Kommission und Team. Die Geschäftsstelle steht für Offenheit, Effektivität und Ideenwerkstatt für die Entwicklung des Verbandes und Flugsportes in allen Facetten. Für die stetige Weiterentwicklung des DHVs ist die Mitarbeit aller Mitglieder erforderlich. Die Geschäftsstelle ist schlagkräftig aufgestellt, um die zukünftigen Aufgaben wie Generationenumbruch und Digitalisierung zu meistern.

Ausbildungsvorstand Simon Winkler ist entschuldigt, es wird auf den Geschäftsbericht verwiesen.

Aron Rodewald berichtet, dass die DHV-Jugend für Drachen- und Gleitschirmflieger im Jahr 2001 ins Leben gerufen wurde. Als Jugendmanager gibt er einen Überblick über die Arbeit und Aktionen der DHV-Jugend in 2024. Es gibt eine ehrenamtliche Kommission, die 28 Events mit 330 Pilotinnen und Piloten organisierte. Auf dem Programm standen Fluggebietseinweisungen, Online-Vorträge, Sicherheitstrainings, Windeneinweisungen. Events für 2025 sind in Planung, ab 24.12. wird der Veranstaltungskalender online gestellt.

Die stellvertretende Vorsitzende Dr. Nadine Gasda berichtet über Fliegen im Flachland. Sie freut sich, dass Fliegen im Flachland in den Mittelpunkt gerückt wird. Auch die Tätigkeit von Patenschaften (red. Anmerkung: Tätigkeit von Vereinsmitgliedern als Mentoren) finden Nachahmung. Für Fragen steht sie gerne zur Verfügung.

Technikvorstand Manfred Vaupel berichtet über die Zahlen und Fakten der Musterprüfstelle, sowie über die Zulassungen und Sicherheitsmitteilungen. Er verweist auf die komplexen Regularien und Verordnungen der EU, welche durch den DHV einzuhalten sind. Der DHV wird regelmäßig von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) zertifiziert.

Sportvorstand Jonas Böttcher blickt auf ein flugtechnisch durchwachsenes Jahr. Deutscher Meister wurde Ferdinand Vogel. Deutsche Meisterin wurde Celine Lorenz. Ferdinand Vogel hat die Position des Liga-Chefs an Stephan Schöpe übergeben. Bei der Junioren-Weltmeisterschaften in Slowenien sicherte sich Celine Lorenz die Silbermedaille. Bei den Europameisterschaften erreichte das Nationalteam den undankbaren 4. Platz. Gabi Fonck konnte in der Disziplin Acro den zweiten Platz in der Frauenwertung sichern. In der Accuracy Worldcup-Gesamtwertung erreichte Linus Schubert den dritten Platz. Die Anzahl der

Roland
Simon
Jonas
Manfred

XC-Flüge war 2024 annähernd gleich zum Vorjahr. Ramona Eckert gewann die DHV-XC Gesamtwertung. Roland Wöhrle, Corinna Schwiegershausen sind Gewinner bei den Drachen.

Jonas Böttcher und Regina Glas bedanken sich bei Konrad Lüders für das jahrelange Engagement als DrachenligaChef. Carsten Muth ist der neue HG-Liga-Chef.

Vor dem Vorstandsbericht von Roland Börschel erläutert Bernd Böing, dass die Vorstandsämter aufgrund eines Vorstandsbeschlusses neu zugeordnet werden. Sicherheit und Ausbildung werden zusammengeführt (Vorstand Simon Winkler), Roland Börschel verantwortet die Bereiche Gelände, Naturschutz und Windenschlepp.

Roland Börschel dankt allen Geländehalter und Vereinen für ihr Engagement. Diese Arbeit bildet das Fundament für unseren Flugsport. Viele Kleinigkeiten (Startleiter, Kümmerer usw.) erhalten die Gelände. Gute Stimmung im Verein ist wichtig. Wir müssen dafür sorgen, dass respektvolles Miteinander gefördert wird. Änderung im Referat Flugbetrieb: Björn Klaassen wurde Geschäftsführer, Bettina Mensing leitet die Verwaltungsarbeit. Michael Bender ist neu im Team und übernimmt die Bereiche: Gelände, Luftraum und Windenflugbetrieb. Dank an Karl Slezak für die wertvolle Arbeit im Referat Sicherheit.

Finanzvorstand Dr. Dirk Aue erläutert das Geschäftsergebnis für das Jahr 2023, wie im Geschäftsbericht dargestellt. In der Mitgliederentwicklung hatten wir zum ersten Mal eine Stagnation der Mitgliederzunahme, in 2024 eine leichte Mitgliederabnahme. Das Wirtschaftsjahr 2023 wurde positiv mit einer Rücklage von 80.000 Euro abgeschlossen. Gutes Wirtschaften in der Geschäftsstelle und erhaltene Zinsen haben zu dem Ergebnis geführt. Gabi Königbauer und Robin Frieß haben 63.207 Euro mehr Zinsen erwirtschaftet als geplant, zudem wurden Personalkosten eingespart. Positive Erträge wurden im Bereich der Musterprüfstelle und des DHV-Shops erzielt. Im DHVmagazin kam es zu Rückgängen bei den Inseraten, ebenfalls im Bereich Ausbildung (weniger Lizenzen). Zu den Aufwendungen: Die DHV-Jugendförderung wurde gut abgerufen. Zuschüsse erfolgten bei Vereinen, E-Winden, Sport und DHVmagazin. Für neue Lösungen im Bereich IT (Mitgliederverwaltung, Buchhaltung, Digitaler Ausbildungsnachweis) wurde eine neue Stelle geschaffen und mit Silke Pohl besetzt.

Das Geschäftsjahr 2023 wurde positiv mit einer freien Rücklage von 1,7 Mio. Euro abgeschlossen. Dank an Robin Frieß und an die Mitarbeiterinnen Barbara Lacrouts und Gabi Königbauer.

Ausblick 2024: Die Hochrechnung lässt momentan eine Rücklage von 45 Tsd. € zu und würde über alle Positionen im Wirtschaftsplan 2024 zu einem Gewinn von ca. 4.500 € führen. Aber ohne diese Zins-Mehreinnahmen, wäre das Gesamtergebnis negativ. Glück und Unglück sind keine guten Faktoren für den Wirtschaftsplan. Für 2025 wäre das inakzeptabel. Im Wirtschaftsplan 2025 rechnen wir mit einer Unterdeckung von 206.500 €. Dies beruht auf einen Zuwachs im Wesentlichen bei Personalkosten aufgrund von Neueinstellungen und Generationenwechsel. Neuer Mitarbeiter im Referat Ausbildung und Sicherheit wird ab 01.02.2025 Florian Heuber. Für 2024 erwarten wir einen leichten Rückgang der Mitglie-

derzahlen (Flugschulen haben reduzierte Schülerzahlen, ältere Piloten geben den Flugsport auf).

Die letzte Erhöhung der Mitgliedsbeiträge erfolgte am 1.1.2018. Allein seit 2020 betrug die kumulierte Inflation etwa 20 %. Daher empfehlen wir eine Beitragsanpassung für 2026. Ohne diese Anpassung müssen wir die bestehenden Dienstleistungen kritisch überprüfen und überlegen, wo Kürzungen möglich sind. Es ist wichtig zu betonen: Hochwertige Serviceleistungen erfordern entsprechende finanzielle Mittel.

5. Bericht der Kassenprüfer

Die Kassenprüfer Liza Zimmer und Jürgen Karpf stellen ausführlich ihren vorliegenden Kassenprüfbericht für das Jahr 2023 vor. Am 27. September besuchten sie den DHV und nahmen sich viel Zeit, um alle Details sorgfältig zu prüfen. Die Schwerpunkte ihres Besuchs lagen auf den Themen Zinsen, Zahlungen an Vorstände, Sicherheit und Technik, dem DHV-Shop mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit sowie den Windenprojekten. Bei Unklarheiten haben sie sich von den Mitarbeitern umfassend erläutern lassen. Sie kommen zu einem insgesamt positiven Ergebnis und stellen fest, dass ordnungsgemäß und sorgfältig gewirtschaftet wird. Sie empfehlen uneingeschränkt die Entlastung des Vorstandes und des Geschäftsführers.

6. Aussprache zu den Berichten Es schließt sich eine Aussprache zu den Berichten der Vorstände, dem Finanzbericht und dem Kassenprüfbericht an. Folgende Themata wurden diskutiert und durch die Vorstände und Geschäftsführer beantwortet:

a) Der DHV hat seine Rücklagen auf einer Österreichischen Bank angelegt. Reicht die Einlagensicherung für die gesamte Summe von 1,7 Millionen? Gabi Königbauer (DHV-Controlling) konnte mit dem Schreiben der BTV Bank darlegen, dass für den DHV die Einlagensicherung aktuell bei 5 Millionen EUR liegt und ab 1.1.2025 die Einlagensicherung auf 30 Millionen für gemeinnützige Organisationen steigt. Sie ergänzte, dass die Sicherung nur für private Anleger bei 100.000,-- EUR liegt.

b) Tätigkeitsbereiche Verschiebung der Vorstände, ist das satzungskonform? Nach Prüfung der Satzung: § 24 II: Die Jahrestagung kann den vier weiteren Vorständen bestimmte Fachbereiche als Tätigkeitsschwerpunkt innerhalb der Vorstandschaft zuweisen. Eine Festlegung in der Mitgliederversammlung hat es nie gegeben. Daher war der Vorstand der Auffassung, dass er selbst Änderungen vornehmen kann. Um die evtl. Unklarheit zu beseitigen, werden die Tätigkeitsbereiche bis zur nächsten Jahresversammlung kommissarisch übertragen und dann dort eine Festlegung durch Beschluss angestrebt.

c) Es wurde angeregt, die Ausgaben für das DHV-Magazin zu reduzieren. Aktuell erhalten alle Mitglieder das Magazin automatisch. Dabei besteht die Möglichkeit, dass Mitglieder den Bezug des Magazins abwählen können. Derzeit gibt es keine Entscheidung, das Magazin ausschließlich als E-Paper anzubieten. Es wird jedoch diskutiert, ob das Magazin zukünftig standardmäßig online bereitgestellt und nur auf ausdrücklichen Wunsch in gedruckter Form versandt werden soll. Zudem wird vorgeschlagen, eine Befragung unter den Mitgliedern durchzuführen, um deren Präferenzen zu ermitteln.

d) Fragen zu Mitgliederzahlen. Austritte und Neuzugänge. Björn Klaassen erläutert, dass in der Vergangenheit ca. 2.000 Kündigungen und 2.100 Neueintritte zu verzeichnen waren und es dadurch immer Zuwächse gab. Seit 2023 sinken die Zahlen leicht.

e) Es wurde angeregt, den Mitgliedsausweis digital zur Verfügung stellen. Das Vorhaben ist bereits im Referat Mitgliederservice in Planung.

f) Die Verteilung der Abschreibung von ~ 143.000,-- EUR im Bereich Sport wurde angesprochen. Dirk Aue erklärte, dass diese hauptsächlich dem DHV-XC zugeordnet ist.

g) Frage zu Zahlen von der Musterprüfstelle (MPS): Könnte man die Prüfgebühren für die Hersteller anheben? Dirk Aue: Die Preisetabellen der Musterprüfstelle wurden 2019 angepasst, gleichzeitig sollen Anreize geschaffen werden, die Musterprüfung bei uns durchzuführen. Rechtliche Verordnungen müssen wir einhalten. Der DHV wird eine Kostenprüfung vornehmen.

7. Entlastung des Vorstandes

Die Kassenprüfer beantragen die Entlastung des Vorstandes.

Beschluss: (offene Abstimmung) Die Vorstandschaft wird einstimmig entlastet.

8. Wahlen

Der Vorsitzende Bernd Böing erklärt die Wahlmodalitäten. Bernd gibt die Versammlungsleitung ab, da die erste Wahl ihn persönlich betrifft. Nadine Gasda übernimmt die Leitung.

8.1 Vorsitzender

Kandidat: Bernd Böing

Beschluss: (offene Abstimmung) Bernd Böing wird einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Er nimmt die Wahl an.

8.2 Sportvorstand

Kandidaten: Corinna Schwiegershausen und Jonas Böttcher

Beschluss: (geheime Abstimmung) Jonas Böttcher 87 und Corinna 68 Stimmen. Jonas wird zum Sportvorstand gewählt. Er nimmt die Wahl an.

8.3 Kassenprüfer 1

Kandidat: Jürgen Karpf

Beschluss: (offene Abstimmung) Jürgen Karpf wird einstimmig zum 1. Kassenprüfer gewählt. Er nimmt die Wahl an.

8.4 Kassenprüfer 2

Kandidaten: Helena Pinger und Wibke Ziegler

Bernd Böing übernimmt wieder die Versammlungsleitung, während die Stimmzettel ausgewertet werden.

Ergebnis: Eine Enthaltung, 89 für Wibke Ziegler und 67 Stimmen für Helena Pinger.

Beschluss: (geheime Wahl) Wibke Ziegler wird mit Mehrheitsentscheid als zweite Kassenprüferin gewählt und sie nimmt die Wahl an.

9. Anträge zur Förderung des Frauensports

Bernd leitet ein und erläutert, dass in der Kommission bereits zweimal in den Sitzungen über diese Förderung

diskutiert worden ist. Nun ist der Antrag an die Versammlung gestellt worden.

Esther Schäfer und Ines Zießau haben einen dreigliederigen Antrag gestellt. Sie erläutern die Anträge.

Antrag A: Focus Frauenflugsport

• Der DHV fördert den Frauenflugsport, um gemäß seinem Leitbild allen Geschlechtern gleichermaßen die Freude am und den einfachen Zugang zum Flugsport zu ermöglichen.

Antrag B: Einführung von Rahmenbedingungen zur Förderung des Frauenflugsports.

Wir beantragen, dass Rahmenbedingungen zur Förderung des Frauenflugsports in 2025 eingeführt werden.

• Antrag C: Aufnahme Haushaltposten Frauenförderung (10.000 Euro)

• Wir beantragen die Aufnahme des Haushaltspostens "Frauenförderung" in den Wirtschaftsplan des DHV ab 2025 mit einem Umfang von 10.000 €.

Zum diesem Tagesordnungspunkt gab es eine rege Beteiligung aus dem Plenum. Rund 20 Delegierte, Frauen wie Männer, brachten in Wortmeldungen ihre Erfahrungen, Meinungen und Anregungen ein. Die Beiträge zeichneten sich durch eine große Vielfalt aus, die das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtete und bereicherte.

Die Antragsteller beantragen die geheime Abstimmung über ihre Anträge.

Bernd erläutert, dass bei Sachanträgen die Versammlung über diesen Antrag abstimmen muss.

Es folgte ein Antrag aus dem Plenum über geheime Abstimmung zum Antrag A.

Beschluss: Wird mehrheitlich abgelehnt (offene Abstimmung).

Antrag A) Focus Frauenflugsport

Beschluss: (offene Abstimmung): Die Mehrheit stimmt für den Antrag.

Antrag B) Einführung von Rahmenbedingungen zur Förderung des Frauenflugsports

Bevor abgestimmt wurde, wurde ein Antrag, für eine geheime Abstimmung, gestellt.

Beschluss: Die Mehrheit ist für die geheime Abstimmung.

Abstimmung Antrag B) 83 Ja und 68 Nein Stimmen und 5 Enthaltungen.

Beschluss: Der Antrag ist angenommen (geheime Abstimmung).

Antrag C) Aufnahme des Haushaltpostens „Frauenförderung“

10.000 EUR für die Frauenförderung, Frauen sollen nach Rahmenbedingungen das Geld verwenden können.

Antrag über die geheime Abstimmung. Die Mehrheit stimmt für eine geheime Abstimmung.

Beschluss: (geheime Abstimmung) 3 Enthaltungen, 1 ungültig, 56 Ja und 96 Nein. Der Antrag ist abgelehnt.

10. Wirtschaftsplan 2025

Dr. Dirk Aue stellt den Wirtschaftsplan 2025 laut veröffentlichtem Plan im vorliegenden Geschäftsbericht vor.

Beschluss: (offene Abstimmung) Der Wirtschaftsplan 2025 wird einstimmig angenommen.

11. Antrag auf Beitragserhöhung

Der DHV-Vorstandschaft beantragt eine Beitragserhöhung für die Mitgliedschaft im DHV ab dem 01.01.2026. Für die beiden Mitgliedsarten „Direktmitglied“ und „Vereinsmitglied“ sollen folgende jährliche Erhöhungen gelten:

Direktmitglied: Erhöhung um 9 € (neuer jährlicher Gesamtbeitrag 87 €)

Vereinsmitglied: Erhöhung um 7 € (neuer jährlicher Gesamtbeitrag 56 €)

Jugendliche unter 22 Jahren zahlen nur den halben Mitgliedsbeitrag.

Es folgte eine Diskussion mit zahlreichen Wortmeldungen. Mehrfach wurde die ungleiche prozentuale Änderung angesprochen und ein Änderungsantrag gestellt.

Antrag: Änderung der Erhöhung der Einzelmitgliedschaft um 2 € auf 11 € (Gesamtbeitrag 89 €/Jahr), um die Attraktivität eines Vereinsbeitritts zu fördern und eine prozentual gleiche Erhöhung bei den Mitgliedergruppen (rd. 14 %) zu erreichen.

Abstimmung über den geänderten Antrag auf Erhöhung der Mitgliedsbeiträge:

Direktmitglied: Erhöhung um 11 € (neuer jährlicher Gesamtbeitrag 89 €)

Vereinsmitglied: Erhöhung um 7 € (neuer jährlicher Gesamtbeitrag 56 €)

Beschluss: (offene Abstimmung) Mehrheitlich angenommen, 8 Gegenstimmen

12. Sonstiges

Durchführungsort für die nächste Jahrestagung ist in der Region Schwangau/Füssen am 22.11.2025. Die Ostallgäuer Gleitschirmflieger e.V. werden die DHV-Jahrestagung ausrichten. Vielen Dank für das Engagement.

Beschluss: (offene Abstimmung) Schwangau wird angenommen.

Für 2026 suchen wir noch einen Gastgeber.

Bewerbung: Wolfgang Brauer vom Wippertaler Drachenflugverein e.V. aus Thüringen. Er möchte in Sondershausen die Versammlung durchführen.

Beschluss: (offene Abstimmung) Einstimmig, keine Gegenstimmen

Der Vorsitzende schließt die Sitzung mit einem Dank an die Delegierten für die sachlichen Beiträge und an alle die zum Gelingen der Jahrestagung beigetragen haben. Gunzenhausen, 30.11.2024

Brigitta Hack , Protokollführerin Bernd Böing, Vorsitzender

Protokoll der DHV Regionalversammlungen 2024

Datum und Orte der Regionalversammlungen:

Regio Ost: 06. Oktober 2024 in Cottbus (1. Cottbuser Drachen- und Gleitschirmfliegerverein e.V.)

Regio Südwest: 12. Oktober 2024 in Kernen (1. Parafly-Club Schwaben e.V.)

Regio Südost: 13. Oktober 2024 in Schwangau (Ostallgäuer Gleitschirmflieger e. V.)

Regio Nord: 19. Oktober 2024 in Bremen (GSC Weser e.V.)

Regio Mitte: 20. Oktober 2024 in Gießen (Drachen- und Gleitschirmfliegerclub Battenberg e.V.)

Tagesordnung:

1. Begrüßung

2. Regularien

3. Wahl der Delegierten für die Jahreshauptversammlung 2024

4. Vorträge

5. Regionale Themen

6. Wahlen: Es waren keine neuen Regionalbeiräte zu wählen.

7. Orte der nächsten Regionalversammlungen 2025

Begrüßung:

Die Regionalbeiräte und die veranstaltenden Vereine begrüßen zusammen mit dem DHV Vorsitzenden Bernd Böing die Teilnehmer der jeweiligen Regionalversammlungen.   Regularien:

Björn Klaassen wurde in allen Regionen zum Protokollführer benannt. Hinsichtlich des Protokolls der Regionalversammlung 2023 wurden keine Einwände vorgebracht. Die jeweilige Tagesordnung wird von den Teilnehmern angenommen.

Wahl der Delegierten für die Jahrestagung in Gunzenhausen am 30. Nov. 2024:

REGIONALBEIRÄTE

Die Delegierten wurden durch die Teilnehmer der Regionalversammlungen schriftlich gewählt. Die Auszählung der Stimmen erfolgte durch anwesende Mitarbeiter der DHVGeschäftsstelle, welche nicht zur Wahl standen.

Region Südwest

(68 Anwesende, 92 Stimmen, 50 Delegierte zu wählen):

Azimabadi Peyman, Baisch Karl-Heinz, Baisch Markus, Berle Björn, Bernert Karin, Bollensen Gerhard,  Böttcher Rolf, Böttcher Jonas, Brodbeck Jochen, Buck Michael, Burri Rafael, Czarnetzki Michael, de Beyer Hans Peter, Duschek Kai, Fritz Lothar, Geis Detlef, Gerosa Irene, Hagdorn Manfred, Hüneke Holger, Kern Bernhard, Kühne Rüdiger, Landmann Michael, Lang Frank Michael, Merl Franz, Pinger Helena, Rüdinger Jürgen, Schaal Sina, Schmid Thomas, Semmler Bodo, Steggemann Bernd, Stierle Michael, Strohecker Regine, Thieringer Rainer, Ullmann Thomas, Viebahn Anette, Vogel Dietmar, Vogel Ferdinand, Wagner Nils, Wäldele Bernd, Weist Bernd, Wiedemann Frank, Ziegler Wibke.

Region Südost (76 Anwesende, 133 Stimmen, 67 Delegierte zu wählen):  Albert Stephan, Balduin Kurt, Bauer Michael, Bielmeier Sebastian, Börschel Roland, Bube Georg, Buntz Harald, Bürger Rudolf, Büscher Hildegard, Cröniger Peter, Dathe Yvonne, Deißler Astrid, Drechsler Robert, Ebeling Götz, Eckert Ramona, Edelmann Tobias, Edelmann Miriam, Gastl Helmut, Glas Regina, Gößmann Theresa, Hässler Liese-Marie, Heuber Florian, Jotz Klaus, Karpf Jürgen, Keller Peter, Kellermann Michael, Klatt Axel, Klemisch Nina, Kohler Engelbert, Kraus Jürgen, Liebermeister Benedikt, Lische Dieter, Locker Tina, Lukard Felix, Mader Antje, Müller Philip, Müller Seli, Osowski Benno, Ottillinger Thomas, Pennig Elisabeth, Peter Manfred, Preißinger Iris, Roser Tim, Schachtner Ludwig, Schaeper Wilhelm, Schapler Markus, Schießl Corinna, Schmidtler Andreas, Schwägele Jonas, Schweier Georg, Söder Jennifer, Straßer Uli, Tausch Ulrich, Tochtermann Bernhard, Vogel Christa, Weininger Josef, Winkler Heiko, Wolf Marcus, Zeyher Jochen, Zimmer Liza.

Region Mitte

(87 Anwesende, 210 Stimmen, 51 Delegierte zu wählen):  Becker Georg, Beckmann Hubert, Böing Bernd, Bonertz

Helmut, Brening Florian, Dröge Damian, Fankhauser Josef, Franken Walter, Franken Claudia, Gasda Nadine, Güdde Moritz, Haas Lucian, Hanses Markus, Hilbich Peter, Kaschek Martin, Kleineberg Alina, Klinger Susanne, Kosog Boris, Kroß Friedrich-Wilhelm, Latzel Thomas, Lauth Marco, Merz Friedhelm, Mielke Manfred, Mohr Jürgen, Monscheuer Ingeborg, Moreno Manuel, Niemierza Sven, Nitsche Peter, Preukschat Uwe, Preukschat Romy, Prüssing Jonas, Reuschenbach Markus, Rivera Anja, Schiffer-Merten Karl, Schlegel Hartmut, Schneider Beate, Schöpe Stephan, Schulze Ditmar, Schulze Dorothée, Soboll Dirk Michael, Sonnleitner Christian, Sorg Julian, Speckenheuer Klaus, Speckenheuer Rebekka, Sperling Björn, Strack Klaus, Sylla Karl-Heinz, Vaupel Manfred, Wissel Kai, Zimmer Dirk, Zimmer Susanne.

Region Nord (43 Anwesende, 78 Stimmen, 13 Delegierte zu wählen):  Apel Uwe, Aue Dirk, Aumüller Annemarie, Dambekalns Karsten, Eder Patrick, Giesen Helmut, Jäger Lukas, Jensen Thorben, Käfer Helga, Matthes Sina, Rodewald Aron, Rüscher Utz, Schwiegershausen Corinna.

Region Ost

(39 Anwesende, 69 Stimmen, 15 Delegierte zu wählen):  Altmann René, Brauer Wolfgang, Eckart Christiane, Franken Adrian, Krenz Uwe, Lüders Konrad, Münchmeyer Dietrich, Polat Christina, Pönitz Jan-Luis, Raimbekova Yevgeniya, Rolapp Georg, Schäfer Esther, Symmank Christina, Weidauer Berthold, Zießau Ines.

Vorträge

DHV- Geschäftsführer Björn Klaassen berichtet über die Arbeit der Geschäftsstelle, insbesondere über Versicherungen, Versicherungssumme Italien, DHV Online - Seminare und die neue DHV - Website. In den Regionen Südwest, Südost, Nord und Mitte wird der neue Geländereferent Michael Bender vorgestellt. Schwerpunktthemen in allen Regionen sind Windkraftanlagen in der Nähe von Fluggeländen, die Vorstellung der aktuellen E-Winden, das DHV- Förderprogramm, Flugbeschränkungsgebiete und die Luftaufsicht in den Geländen.

Karl Slezak (Referat Sicherheit & Technik) erläutert in den Regionen Südwest, Südost, Mitte und Nord den aktuellen Sicherheitsbericht mit den Unfallstatistiken im

Gleitschirm- und Drachenfliegen. Unfälle sind häufig auf ein fehlendes Risikomanagement der einzelnen Piloten zurückzuführen.

In den Regionen Südwest und Südost hält Marcel Dürr einen Vortrag über seinen Biwakflug vom Tessin nach Tegernsee. Dabei geht es unter anderem um die Themen Sicherheit, Flugplanung, Wetter und Ausrüstung. Kai Wissel berichtet über Wettkampf-Veranstaltungen in der Region Mitte. Rene Mertens hält in den Regionen Ost und Nord einen sehr informativen Vortrag über Thermikentstehung im Zusammenhang mit dem Streckenfliegen im Flachland.

Regionale Themen

Region Ost (Regionalbeirat Renè Altmann): Siegerehrung Regio Ost Cup im Flachland. Rückblick XC-Saison 2024 und die Spreewald Open.

Region Südwest (Regionalbeirat Björn Berle): Windkraftanlagen auf Fluggeländen. Naturschutz.

Region Südost (Regionalbeirat Dieter Lische): Fluggelände, Pachtverträge.

Region Nord: (Regionalbeirat Dr. Uwe Apel): E-Winden, Windenschleppgelände.

Region Mitte (Regionalbeirat Uwe Preukschat): Vereinsarbeit, Geländezulassung.

Wahl Regionalbeirat

Es standen in allen Regionen keine Wahlen an.

Regionalversammlungen 2025:

Die Teilnehmer der Regionalversammlungen wählen die nächsten Orte wie folgt:

Region Südwest: Oppenau (Oppenauer Gleitschirmflieger e.V.)

Region Südost: Oberstdorf (Oberstdorfer Drachen- und Gleitschirmflieger e.V. – ODV)

Region Mitte: Willingen / Sauerland (SauerlandAIR)

Region Nord: Bremen (GSC Weser e.V.)

Region Ost: Crawinkel (Luftsportverein Crawinkel e.V.)

Gmund, 25. November 2024

Björn Klaassen, Protokollführer

Bernd Böing, DHV Vorsitzender

Prof. Dr. Uwe Apel Region Nord
René Altmann Region Ost
Uwe Preukschat Region Mitte
Björn Berle Region Südwest
Dieter Lische Region Südost

Der letzte Flug der Reise von Chrigel Maurer und Peter von Känel führte sie von der Jungfrau im Berner Oberland zurück in ihre Heimat Frutigen.

Eine Herausforderung der anderen Art

Die Besteigung aller 82 Viertausender der Alpen – ausschließlich zu Fuß und mit dem Gleitschirm. Ein einzigartiges Projekt, das Alpinismus und Fliegerei auf kreative Weise vereint.

TEXT: MARIA STEINMAYR | FOTOS: MARIA STEINMAYR UND XPEAKS

Früher Start

Um 4:45 läutet der Wecker im Massenlager auf der Mönchsjochhütte. «Heute musste ich nicht damit kämpfen, obwohl ich eigentlich kein Frühaufsteher bin», sagt Chrigel Maurer, achtfacher Gewinner des Red Bull X-Alps. Sein guter Freund Peter von Känel, ein erfahrener Bergführer, ist frühes Aufstehen gewohnt. Nach nunmehr sieben Wochen fällt es den beiden nicht mehr schwer, zu ungewöhnlichen Zeiten aufzustehen. Sie genießen das letzte gemeinsame Frühstück und die Ruhe vor dem Sturm. Die ganze Nacht über bliesen heftige Böen und ließen die Hütte erzittern. Sie fragen sich, ob sie ihre außergewöhnliche Reise am Gleitschirm beenden können. Seit 51 Tagen sind sie unterwegs, nur zu Fuß und mit dem Gleitschirm, ohne Unterstützung von außen oder einem Support Team. Seilbahnen, Züge oder andere Fortbewegungsmittel sind nicht erlaubt. Nur aus eigener Kraft haben sie fast alle 4.000er der Alpen bestiegen und stehen nun vor ihrem letzten Gipfel. Nervös ist das falsche Wort, um ihrer beider Gemütszustand zu beschreiben, aber sie sind doch angespannt. Die Jungfrau ist der verbliebene Berg der 82 Gipfel, die sie in ihrem Projekt XPeaks besteigen wollen. Von dort aus planen die beiden Abenteurer, nach Hause zu fliegen. In ihrem Heimatdorf Frutigen im Berner Oberland soll sich der Kreis der Besteigung aller 4.000er schließen.

Präzise Vorbereitung – flexible Planung

Sieben Monate zuvor schwitzten die beiden gemeinsam im Kraftraum in ihrer Heimat. Im Therapiezentrum Kandertal fanden sie Unterstützung. Sie trainierten Ausdauer, Kraft und Balance. Zum Training mussten sich beide nicht zwingen. «Meine Motivation für dieses Projekt liegt nicht nur in der Herausforderung, sondern auch darin, mich zu verbessern und weiterzuentwickeln, dafür trainiere ich gerne», erklärt Maurer. Beide reizte nicht nur das Erreichen des Ziels, sondern auch das Abenteuer und die Verschiebung der Grenzen des Möglichen. Maurer verbrachte viel Zeit im Kraftraum, während von Känel vermehrt in der Luft trainierte. «Den ganzen Winter über habe ich viel trainiert, damit Chrigel nicht auf mich warten muss», sagte er. Nebst den vielen Stunden in der Luft trainierte er spezifisch die Starts und Landungen in schwierigem Gelände, um in den Bergen sicher unterwegs zu sein. Das Training zahlte sich besonders an langen Tagen und bei schwierigen Flugbedingungen

aus. Die Stärken sind klar verteilt. Peter von Känel ist seit Jahren Bergführer und hat bereits alle 82 4.000er der Schweiz bestiegen. Er meinte, es sei ein bisschen wie Arbeitsteilung: «Am Boden klettere ich voraus, in der Luft fliegt Chrigel vorneweg.»

Ehrlich & direkt – wir reden über alles Nicht nur in der Luft und am Seil war die Kommunikation ein ausschlaggebender Punkt. Bereits im Vorhinein legten die beiden den Fokus darauf, um besonders im Falle von negativen Situationen vorbereitet zu sein. Dies hat maßgebend zur erfolgreichen Absolvierung ihres Projektes beigetragen. Sie sprachen offen über Stärken und Schwächen, diskutierten Lösungsansätze, mentale Aspekte und den Umgang mit Risiko. «Diese Gespräche haben bei mir im Vorhinein viel Druck weggenommen», so von Känel. Besonders in Extremsituationen sei es wichtig, sich auf den Partner verlassen zu können. «Trotzdem kontrollieren wir einander, fragen bei Zweifeln nach und schauen uns auf die Finger», ergänzt Maurer. Teamwork sei vom Sicherheitsaspekt her das Wichtigste. Sie einigten sich auf die Regel, sich nicht beieinander zu entschuldigen, falls einer einen Fehler macht – diese gehören dazu. Beide starteten mit der Überzeugung, dass jeder sein Bestes gibt und im Interesse des Teams handelt.

Generell gab es wenig brenzlige Situationen. Doch turbulente Bedingungen, unsanfte Landungen, so wie starke Lee-Winde kamen durchaus vor. Auch sind die beiden das eine oder andere Mal mit ihren Schirmen abgesoffen. Die wenigen Fehleinschätzungen und Umwege sind wohl nicht nur der guten Vorbereitung der beiden Ausnahmeathleten geschuldet, sondern auch dem Wetter mit seinem stabilen Hochdruckgebiet. Nur dreimal machten sie eine Pause und traten die Heimreise an, um sich besser erholen zu können. Somit waren 12 von den insgesamt 51 Tagen Ruhetage. Die restlichen Nächte verbrachten sie in SAC-Hütten Biwaks, Hotels oder bei Freunden. Das ergibt etwas mehr als zwei Gipfel pro Tag, wobei sie an manchen Tagen bis zu zehn schafften, wie zum Beispiel bei der Spaghetti-Runde. Darunter befand sich der anspruchsvollste, die Aiguilles du Diable, L‘Isolée (4.114 m) und der höchste, der Mont Blanc (4.805 m). Ohne jegliche Hilfe von außen brachen sie den alten Rekord, aufgestellt von zwei Italienern im Jahr 2008, und unter-

boten diesen um neun Tage. Das italienische Team verzichtete ebenfalls auf motorisierte Hilfe, war jedoch mit dem Fahrrad unterwegs, so wie Ueli Steck im Jahr 2015.

Start oder kein Start?

Am 10. Juni 2024 machten sich die beiden auf den Weg. Ziel war es, ihre Ausrüstung zu testen, die sie erst am Vortag angepasst hatten. Durch den vielen Schnee in den Bergen inkludierte das Setup nun auch Ski und Skischuhe. So trafen sie sich in der Dorfmitte in Frutigen und liefen in Skischuhen los, um den Hügel oberhalb des Dorfs zu erklimmen. Das Wetter zeigte sich nicht von seiner vielversprechendsten Seite. Trotz Regen hoben sie ab und erreichten mit viel Geduld die Wolkenbasis auf 1.800 Metern. Nach der Querung des Kandertals landeten sie im Gasterntal und konnten nach einem Aufstieg von rund 1.000 Höhenmetern erneut starten. Unsicher, ob dies ein weiterer Trainingstag oder der Start ihres Projekts werden sollte, flogen sie mithilfe des starken Nordföhns bis zur Oberaletschhütte. Trotz turbulenter Bedingungen landeten sie sicher und verbrachten die erste Nacht im Winterraum der Hütte. Das Projekt war gestartet.

Der erste von 82 Gipfeln

Mitten in der Nacht verließen sie die Hütte, um im Jungfraugebiet ihren ersten 4.000er in Angriff zu nehmen – das Aletschhorn (4.194 m). Der erste Gipfel, von dem sie fliegen konnten. Knapp hundert Meter unterhalb starteten sie und flogen trotz starker Turbulenzen zur Mönchsjochhütte. Am nächsten Morgen stand die Besteigung des Mönchs 4.110 m auf dem Plan, welche ebenfalls in einem Flug endete. Vom Ewigschneefeld ging es auf das Groß Fiescherhorn (4.049 m) und das Hinter Fiescherhorn (4.025 m) und anschließend auf das Groß Grünhorn (4.043 m). Nach der Besteigung der vier Gipfel erholten sie sich auf der Sonnenterrasse der Finsteraarhornhütte. Bereits am nächsten Morgen machten sie sich auf zum Finsteraarhorn (4.274 m). Das Wetter war sonnig, doch die Kälte machte den beiden zu schaffen, sogar die Getränke in ihren Rucksäcken verwandelten sich in Eis. Auch der Wind machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Doch dank ihrer Skier konnten sie abfahren, um weiter unten bei weniger Wind in die Luft zu kommen. Während manche ihren Gleitschirm nur für einen Flug nach einer Tour verwenden, nutzten Maurer und von Känel ihre Schirme aktiv als Logistikmittel. Sie erwiesen sich als bestes Transportmittel, um sich zwischen den Bergen zu bewegen. Für die beiden Sportler gehört ihre Flugausrüstung zum Repertoire. Sie fliegen seit vielen Jahren und haben einen Großteil ihres Lebens in der Luft verbracht. Doch ein zusätzliches Sportgerät bringt auch eine gewisse Unsicherheit und Risiko mit sich. Diese Risiken müssen nicht nur am Boden, sondern auch in der Luft richtig eingeschätzt werden. Es erfordert viel Wissen, Planung und die Anpassung an Gegebenheiten, insbesondere an die turbulenteren und anspruchsvolleren Winde, die in höheren Lagen vorherrschen. Jahrelanges Training und Vorbereitung sind notwendig. Zusätzlich arbeiteten sie mit ihrem Ausrüster «Advance» an einer Spezialanfertigung der Flugausrüstung, um diese optimal an die Bedürfnisse des Projekts anzupassen.

Die beiden erfahrenen Piloten nutzten ihre Schirme, um viele Kilometer zu Fuß zu sparen, was wiederum die Planung beeinflusste. «Unser Projekt ist weder linear noch planbar, gerade aufgrund des

Gleitschirms. Oft wissen wir nicht, wie der Wind bläst und wo wir am nächsten Tag sein werden. Sich täglich auf neue Gegebenheiten einzulassen, ist wahnsinnig spannend», erklärt Chrigel Maurer. Permanent studierten sie den Wetterbericht und die Windmessstationen – das tägliche Kreuzworträtsel von Chrigel Maurer. Peter von Känel konzentrierte sich hingegen auf die Routen in Schnee und Fels. Arbeitsteilung im Team XPeaks.

So landeten sie zum Beispiel unterhalb des Rimpfischhorns (4.199 m), und hatten nicht mehr weit bis auf den Gipfel. Dies verkürzte den zeitlichen Aufwand so sehr, dass sie anschließend Richtung Allalingletscher glitten und am selben Tag abends noch das Strahlhorn (4.190 m) bestiegen.

Kuchen und Rösti statt Gleitschirm

Doch manchmal gibt es Tage, an denen man nicht fliegen kann. Aufgrund der widrigen Wetterbedingungen, keine Sicht, Windböen bis zu 100 km/h und Graupelschauer, ließen die beiden ihre Schirme für die nächste Etappe in der Monte-Rosa-Hütte. Auf die Besteigung des Nordends (4.608 m) folgte die Dufourspitze (4.634 m), doch der viele Schnee gestaltete die Traversierung zur Zumsteinspitze (4.563 m) und weiter zur Signalkuppe (4.554 m) schwierig. Nach einer wärmenden Pause in der Capanna Regina Margherita fuhren sie mit den Skiern zur Rifugio Gnifetti ab. Am nächsten Tag ging es gut gestärkt nach Frühstück und Kuchen weiter auf die Punta Giordani (4.046 m). Die Geschwindigkeit der beiden sollte man nicht unterbewerten, waren sie doch rechtzeitig für Rösti zum Mittagessen zurück in der Hütte, um den Nachmittag mit Tiramisu zu verbringen. Als sich das Wetter besserte, konnten sie ihren Tourentag erfolgreich abschließen und sieben weitere Gipfel der SpaghettiRunde abhaken. Die Abfahrt mit den Skiern brachte sie anschließend zur gemütlichen Rifugio Guide della Val d’Ayas. Am Folgetag überquerten sie die Breithorngruppe und fuhren eine spektakuläre Linie via Zwillingsjoch zur Monte-Rosa-Hütte hinunter, um ihre Schirme einzusammeln. Nach einem langen Anstieg mit den Fellen waren die Kitekünste und fliegerischen Eigenschaften der beiden gefragt. Nach einigen Versuchen erreichten sie die Täschhütte.

Schnee, Schnee & Schnee

Der Schnee wurde nicht weniger, die Besteigung des Alphubels (4.206 m) war noch einfach, die Abfahrt hingegen anspruchsvoll. Der viele Schnee machte die Überschreitung des Grats zum Feechop heikel, deshalb beschlossen sie abzufahren und ihre Route zu ändern. Über das Feejoch gelangen sie auf das Allalinhorn (4.027 m). Nach einem Wettercheck und sorgfältigem Abwägen der Optionen entschieden sie, trotz der zu erwartenden Turbulenzen zu fliegen und schafften es, auf die andere Talseite zu kreuzen. Bis zur Weißmieshütte war es nur noch ein kleines Stück zu Fuß, dort gab es eine kalte Schmelzwasser-Dusche. Der nächste Tag brachte gemischte Gefühle. Trotz des schlecht gefrorenen Schnees erreichten sie innerhalb drei Stunden das Lagginhorn (4.010 m), stiegen von dort ab und traversierten mit ihren Skiern Richtung Weißmies (4.013 m). Der Wind auf dem Gipfel war böig und stark. Nach längerer Beobachtung der nahegelegenen Wind- und Wetterstationen, einer Risikoanalyse und ausgiebigen Diskussion, kamen die beiden zum Schluss, auf das Fliegen zu verzichten. Laut eigenen Angaben stand der Nutzen in keiner Relation zum Risiko und war es somit

Den Winter über trainierten Chrigel Maurer und Peter von Känel viel im Kraftraum.

Peter von Känel beim Abseilen in einer der unzähligen Felspassagen und auf dem Mont Blanc de Courmayeur.

Einen der vielen Sonnenaufgänge erlebten die beiden auf der Aiguille du Jardin.

Den gesamten Weg bis zum Gipfel des Weisshorns hatten die beiden mit viel Schnee zu kämpfen.

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(LTF/EN B)
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nicht wert. Aufgrund der langfristigen, schlechten Wetterprognose beschlossen sie, für eine ausgedehnte Pause den Heimweg anzutreten. Dank der Mitte Juni immer noch außergewöhnlichen Schneemengen konnten die beiden bis knapp oberhalb Kreuzboden (Saas Fee) abfahren, waren jedoch nicht erfreut über die restlichen 850 Höhenmeter, die sie in ihren Skischuhen bis nach Saas Grund absteigen mussten. Im Tal angekommen, wurde ihnen ihre Entscheidung jedoch bestätigt, ein heftiger Windstoß trug Chrigel Maurers Mütze davon. Mit Bus und Bahn ging es in die Heimat.

Zwischenstand

10 Tage – 30 Gipfel – 20.000 Höhenmeter

Man muss sich zu helfen wissen

Die Pause kam den beiden recht. Die vier Tage zuhause wurden zur Erholung genutzt, und um ihren Energiespeicher aufzufüllen. Gestärkt ging es nach ein paar Tagen zurück zum Ausgangspunkt nach Saas Grund. Nach 800 Höhenmetern Aufstieg zu Fuß, flogen die beiden zur Mischabelhütte, wo sie herzlich empfangen wurden. Am Tag darauf stiegen sie mit einem Kamerateam auf das Nadelhorn (4.327 m) und traversierten anschließend allein bei heiklen Bedingungen den Nadelgrat mit seinen drei Viertausendern. Der viele Neuschnee gestaltete dies mühsam. Nach einer weiteren Nacht in der Hütte standen sie auf der Lenzspitze (4.293 m).

Auf dem Hohberggletscher deponierten sie ihre Schirme und packten ihre «Cramplifier Carbonplatten» aus. Diese Platten wer-

Die vier Etappen der Reihe nach: rot, grün, blau, gelb

den unterhalb der Steigeisen befestigt und verhindern das Einsinken in tiefem Schnee. Sie halfen ihnen, den Dom (4.546 m) zu erreichen. Nach einem kurzen Hochgebirgsflug verbrachten die beiden die stürmische Nacht im Mischabeljochbiwak. Da der Wind das Biwak am Morgen immer noch durchschüttelte, blieben die beiden etwas länger liegen. Als sich die Bedingungen besserten, stiegen sie über den tief verschneiten Südostgrat auf das Täschhorn (4.491 m) und flogen zur Weißhornhütte für eine weitere Rösti. Die Besteigung des Weißhorns (4.505 m) dauerte etwas länger, nach acht Stunden kamen sie zurück zur Hütte. Die Carbonplatten waren erneut eine große Hilfe, um vorwärts zu kommen. Nach eingehender Analyse der Wetterlage fassten sie den Entschluss zur erneuten Heimreise. Trotz der rauen Flugbedingungen brachte sie ihr Advance Theta ULS sicher nach Goppenstein. Von dort war es nicht mehr weit nach Hause und wiederum eine gute Ausgangslage für die Fortsetzung nach ein paar Tagen Pause.

Keine Flugerlaubnis

Nach ein paar Tagen Pause starteten sie erholt von Goppenstein zu Falumalp. Starker Nordwind zwang sie dort zur Zwischenlandung, bevor es nach Les Praz de Chamonix weiterging. Eine Sonderbewilligung für das Fliegen in der temporären Mont Blanc Flugverbotszone wurde abgelehnt, also stiegen sie zu Fuß zum Refuge du Couvercle auf. Vier Gipfel und einen atemberaubenden Sonnenaufgang später flogen sie vom Col du Géant nach Avise und wanderten weiter nach Introd, um eine Unterkunft und Pizza zu finden. Da im

Ein weiterer Sonnenaufgang, diesmal auf dem Grat der Grandes Jorasses Kette.

Der Gleitschirm erwies sich als ideales Logistikmittel. Ein Streckenflug südlich des Mont Blancs brachte die beiden vorwärts und ersparte ihnen somit viele Kilometer zu Fuß.

Die 10 Regeln

1. Gemeinsam auf allen 82 4.000ern der Alpen stehen und dies mittels Selfies dokumentieren

2. Zeitfenster: Maximal 72 Tage, ab 8. Juni 2024

3. Fortbewegung nur zu Fuss oder per Gleitschirm, andere Transportmittel wie beispielsweise Seilbahnen, Fahrräder usw. sind nicht erlaubt

4. Eigenständigkeit bezüglich Materials. Kein Materialaustausch während der Tour, außer 1:1 Ersatz bei Defekten

5. Kein Begleitfahrzeug

6. Benützung existierender Unterkünfte und Biwaks

7. Start von zuhause in Frutigen, Ziel in Frutigen

8. Kontinuierliche Anpassung der Taktik und der Route in Abhängigkeit der Bedingungen und der Verfassung

9. Bei Schlechtwetter länger als fünf Tage: Möglichkeit, zur temporären Heimreise per ÖV, bei Wetterbesserung Anreise mit ÖV zum Ausgangsort und Fortsetzung des Abenteuers

10. Projektabbruch bei Verletzung, Krankheit oder Aussichtslosigkeit

Biografien

Christian «Chrigel» Maurer, geboren 1982 im Berner Oberland, Schweiz, ist einer der weltweit erfolgreichsten Gleitschirmpiloten und gilt als lebende Legende im Adventureund Extremsport. Maurer hat acht Mal das renommierte Red Bull X-Alps gewonnen. Er kombiniert herausragende fliegerische Fähigkeiten mit körperlicher Fitness und Taktik, was ihm zahlreiche Titel und Rekorde eingebracht hat. Zwischen Hike & Fly Wettkämpfen sucht er die Herausforderung nun vermehrt zu Fuß in den Bergen. Nebenbei ist er als Coach und Vortragsredner aktiv und inspiriert so eine neue Generation von Piloten und Abenteurern weltweit. Auch seine beiden jugendlichen Söhne sind oft in der Luft anzutreffen.

Peter von Känel, geboren 1973, fliegt bereits seit über 30 Jahren und konnte als Wettkampfpilot mehrere nationale und internationale Titel gewinnen. Er schloss das Studium als Mikrotechnik-Ingenieur erfolgreich ab. Neben seiner Arbeit als Software-Ingenieur bildete er sich zum System-Ingenieur weiter und absolvierte die Ausbildung zum Bergführer. Heute bestreitet er die Hälfte seines Lebensunterhalts als Systemingenieur, die andere Hälfte als Bergführer, Gleitschirm-Tandempilot, Fachbuchautor sowie mit Workshops und Vorträgen. Viele Erstbegehungen in Fels und Eis gehen auf sein Konto. Besonders gerne verbringt er Zeit mit seiner Frau und den beiden erwachsenen Töchtern.

Ausrüstung:

Advance Theta ULS

Advance Lightpack ULS

Advance Weightless

Gran Paradiso Nationalpark keine Gleitschirmflüge geduldet werden, gelang es ihnen auch dort nicht, eine Sondergenehmigung zu erhalten. Nach 23 Kilometern und 1.650 Höhenmetern erreichten sie nach einem fünfstündigen Marsch das Rifugio Chabod. Um 20:30 Uhr zogen sie spontan aufgrund der guten Wettervorhersage los, um zwei Stunden später am Gipfel des Grand Paradiso (4.061 m) zu stehen –in Graupelschauern. Doch dies tat der Freude der beiden keinen Abbruch. Am nächsten Tag wanderten sie zurück, um ihre im Tal deponierten Schirme abzuholen und ins Aostatal weiterzufliegen. In den beiden darauffolgenden Tagen lief alles reibungslos. Bei perfekten Bedingungen landeten sie auf dem Col de Peuterey. Somit dauerte die normalerweise sehr aufwändige Besteigung der Aiguille Blanche de Peuterey (4.112 m) nur rund zwei Stunden, bevor sie zum Eccles-Biwak flogen. Aufgrund des schlechten Wetterberichts mussten die beiden wie so oft umplanen, so stand ihr Plan erst um 22 Uhr abends, bevor sie um Mitternacht loszogen. Mit leichter Ausrüstung rannten sie über die Berge und hakten sechs Gipfel ab, bevor sie kurz nach Mittag zurück ins Biwak kamen und ihre Schirme ausbreiteten. Bei turbulenten Bedingungen flogen sie über den Grand Col Ferret nach Bourg St. Pierre, um dort das Projekt erneut zu unterbrechen und temporär heimzureisen.

Fliegerisches Geschick

Nach drei erholsamen Tagen reisten sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück ins Wallis nach Bourg St. Pierre. Schwache Thermik und starker Wind zwangen sie, die letzten 600 Höhenmeter zur Valsoreyhütte zu Fuß zu bewältigen. Am nächsten Tag überschritten

Chrigel Maurer bei der beeindruckenden Überquerung der Arête des Cosmiques

die beiden in Windeseile bei sehr guten Bedingungen die drei Gipfel des Grand Combin. Die Zeit bis zum Thermikbeginn nutzten sie, um sich den Bauch mit Pasta und Kuchen vollzuschlagen. Dann flogen sie in Richtung Mont Blanc Gebiet, allerdings gegen den Wind. Beim Grand Col Ferret gab es kein Weiterkommen mehr, so mussten sie knapp unterhalb des Passes landen. Im Luv konnten sie wieder abheben und über den Tête de Ferret soaren. Dank starker Thermik und beherztem Beschleunigen kamen sie schließlich gegen den Wind und die starken Turbulenzen an und erreichten nachmittags das Rifugio Torino – um erneut Kuchen zu essen.

Am 15. Juli bestiegen sie den Dent du Géant (4.013 m), gefolgt von einem Ruhetag wegen stürmischen Wetters. Tags darauf kletterten sie mit ihren 15 Kilogramm schweren Rucksäcken über die Grandes Jorasses Kette. Hier war Teamarbeit gefragt. Peter von Känel führte die schwierigen Seillängen des langen und steilen Grats. Während er sich bei der ausgesetzten Kletterei wohlfühlte, befand sich Chrigel Maurer weit außerhalb seiner Komfortzone. Nach Stunden harter Arbeit erreichten sie die Pointe Walker (4.208 m). Dort befindet sich ein kleines Plateau, von dem die beiden ihren Start planten. Auf der einen Seite die Jorasses-Nordwand, die steil nach unten abfällt, auf der anderen Seite die Südwand, nicht weniger imposant. Der Startplatz war klein und eng. Als sie schließlich ohne Steigeisen und Klettergurt ihre Schirme auspackten, drehte die Stimmung. Plötzlich wurde von Känel nervös, während Maurer bester Laune war. Nach einer Stärkung und kurzer Diskussion über die Bedingungen half Maurer von Känel in die Luft. Nur zwölf Minuten später landeten sie an ihrem Ausgangspunkt, dem Rifugio Torino. Nach diesem Erlebnis kristallisierte sich ihr Motto heraus: «Einer im Team muss mindestens Freude haben.» So konnten sie einander in Situationen wie auf der Grandes Jorasses helfen und gegenseitig motivieren. Die Zuversicht des einen überträgt sich auf den anderen. Dies gibt Si-

cherheit und es entsteht eine starke Synergie.

Auch der Gleitschirm erwies sich als großer Vorteil, aber gleichzeitig auch als Belastung, da das zusätzliche Gewicht die Kletterei erschwerte. Den beiden ist bewusst, dass es ihnen ohne ihre Schirme kaum möglich gewesen wäre, das Projekt innerhalb eines Sommers zu bewältigen. Besonders nicht ohne externe Unterstützung und ohne Fahrräder, wie es andere Teams praktizierten.

Die gesparte Energie half ihnen am darauffolgenden Tag, die zehn noch fehlenden Gipfel der Mont-Blanc-Region in Angriff zu nehmen. Nach dem frühen Start um 1:40 Uhr standen sie bereits um 9:15 Uhr auf dem Isolée (4.114 m), dem fünften Gipfel des Teufelsgrats und schwierigsten Viertausender der Alpen. Weiter gings über den Tacul (4.248 m) auf den Mont Blanc (4.805 m), den höchsten Gipfel der Alpen. Abends glitten sie bei perfekten Flugbedingungen bis Montorlin, auf der Suche nach einem Hotel und Pizza zur Stärkung nach dem langen Tag.

Wechselhafte Windbedingungen

Der Start am nächsten Tag war aufgrund der Anstrengungen vom Vortag ein langsamer. Erst nachmittags kamen die beiden in die Luft, konnten aber trotzdem schön aufdrehen, bis ein dickes Zirrenfeld aufzog und der zunehmend dominante Wind die Thermik verblies. Trotz großen Aufwands schafften sie es in mehreren Flügen nur bis Sainte-Marie-de-Cuines, 35 Kilometer Luftlinie entfernt. Am folgenden Tag waren die Bedingungen günstiger und die beiden Sportler wieder fitter. Nach einem Streckenflug landeten sie auf 3.950 m, ostseitig des Barre des Écrins (4.102 m). Von dort aus bestiegen sie den Gipfel sowie den benachbarten Dôme de Neige des Écrins (4.015 m) und waren nur zwei Stunden später wieder in der Luft. Allerdings waren die Windbedingungen anders als erwartet. Heftige Lee-Turbulenzen machten ihnen zu schaffen. Mit einer

Vor der Jungfrau konnten sie ein letztes Mal aufdrehen, bevor sie bis nach Hause flogen.

Gleitzahl von 2.2 war an ein Vorwärtskommen nicht zu denken. Das extreme Sinken zwang Peter von Känel tausend Meter unterhalb zur Landung.

Chrigel Maurer landete in seiner Nähe, sodass die beiden den Gletscher gemeinsam und somit sicher queren konnten. Der Teamgedanke und die Sicherheit werden großgeschrieben. Anschließend hoben sie erneut ab und kämpften sich im Lee talauswärts, um erneut auf viertausend Meter aufzudrehen. Mit starker Thermik und zügigem Westwind flogen sie Richtung Norden. Zu später Stunde verbesserten sich die Bedingungen, was ihnen einen Flug von insgesamt 90 Kilometern bis Les Rosières ermöglichte. Dort checkten sie in einem SPA-Hotel ein, um sich nach dem effizienten Tag im Whirlpool zu erholen.

Nach einem üppigen Frühstück starteten sie nach einer Wanderung vom Petit St. Bernhard. Da es noch zu früh zum Thermikfliegen war, flogen sie erst nach einer Zwischenlandung weiter Richtung Rifugio Aosta. Von dort aus kletterten sie auf die Dent d’Herens (4.173 m) und flogen von etwas unterhalb zur Dent Blanche Hütte. Am nächsten Tag bestiegen sie den gleichnamigen Gipfel (4.358 m) sowie das Obergabelhorn (4.063 m). Der auffrischende, böige Wind erschwerte den Flug zur Hörnlihütte, wo sie die SRF-Filmcrew trafen. Mit dem Kameramann bestiegen sie am 24. Juli das Matterhorn (4.478 m), gefolgt von einem Flug zur Rothornhütte. Tags darauf hakten sie die restlichen Walliser Gipfel ab und flogen nach Andermatt.

Rückkehr ins Berner Oberland

Mit starker Thermik und Rückenwind flogen die beiden an der Wolkenbasis über die Surselva nach Osten. Sie überquerten den Silvaplanersee mit seinen vielen Kitesurfern und flogen weiter zum Piz Tschierva und schließlich zum Piz Bernina. Dank der steigenden Wolkenbasis am Nachmittag konnten sie südlich des Gipfels auf 3.950 m landen. Bereits nach 15 Minuten standen sie auf dem Piz Bernina (4.048 m) und waren kurz darauf wieder in der Luft – erneut ein Vorteil ihrer fliegerischen Fähigkeiten. Nach einigen Kämpfen in der Luft flogen sie über den Julierpass, und drehten bis zur Wolkenbasis auf. In der letzten Thermik des Tages plagten sie sich bei Lenzerheide vorwärts und ließen sich schlussendlich vom Talwind bis nach Reichenau treiben, wo sie zu Boden kamen. Der nächste Tag brachte erneutes Flugwetter und eine kleine Party. Mit einigen Familienmitgliedern wurde Chrigel Maurers 42. Geburtstag gefeiert.

Fast zuhause

Nach einer Nacht in Meiringen und einem Spaziergang hoch zur Großen Scheidegg befand sich das Duo wieder in heimatlichen Gefilden. Die zwei anspruchsvollen Gipfel, Schreckhorn (4.078 m) und Lauteraarhorn (4.042 m), lagen noch vor ihnen. Trotz tiefer Wolken-

Beim Aufstieg zu ihrem letzten Gipfel, der Jungfrau, hielten die beiden kurz inne.

basis flogen sie bis unterhalb der Schreckhornhütte und bestiegen beide. Stetiger Begleiter dabei war ein böiger Nordwestwind. Dieser ließ sie zweifeln, ob sie die Mönchsjochhütte erreichen würden. In die Luft zu kommen, war kein Problem, ebenso wenig die Querung des Mittellegigrats. Mit viel Geduld gewannen sie Höhe und überflogen in starkem Wind den Mönch. Nach einer kurzen Besprechung in der Luft beschlossen sie, es zu riskieren. Sie stachen ins Lee und spiralten mit Sinkwerten bis zu 28 m/s durch die turbulente Luft hinunter, um schließlich sanft neben der Mönchsjochhütte zu landen – ihre letzte Nacht in einer Hütte.

Eine unglaubliche Errungenschaft

Am 30. Juli 2024 ist es so weit. Die beiden sind bereit für den letzten Gipfel ihrer außergewöhnlichen Reise. Um 5 Uhr morgens geht es los. Viele Seilschaften nutzen ebenfalls die idealen Bedingungen, um die Jungfrau (4.158 m) zu besteigen. In gut zwei Stunden erreichen die beiden ihren letzten ausstehenden Gipfel. Der Wind hat nachgelassen. Knapp hundert Meter unterhalb kommen sie in die Luft, können über dem Jungfraugipfel aufsoaren und ihre Heimreise antreten. Ein ruhiger Flug via Schilthorn bringt sie ins Kandertal. Bereits im Anflug kündigen sich die ersten Emotionen an. Als sie Frutigen aus der Luft erblicken, wissen sie, dass sie es geschafft haben. Nach sieben Wochen landen sie in ihrer Heimat und werden bei strahlendem Wetter von Familie und Freunden empfangen. «Die Begrüßung war überwältigend und sehr berührend. Wir hätten nicht gedacht, dass sich so viele Menschen für uns freuen würden», sagt Peter von Känel. Momente, die die beiden wohl nie vergessen werden. Die erfolgreiche Vollendung wird mit dem einen oder anderen Glas Wein gefeiert. Das Ausmaß ihrer Errungenschaft ist enorm. Die Zahlen sprechen für sich: 51 Tage, 82 Gipfel, 70.708 Höhenmeter, 60 Flüge.

Generell schwer vorzustellen, ist unsereins bereits froh, wenn man zu Lebzeiten einige der 4.000er besteigt, von allen überhaupt nicht zu reden, geschweige denn in einem Sommer. Und doch kann vielleicht der eine oder andere etwas Motivation aus diesem Projekt ziehen. Sei es nur um rauszugehen, sich Ziele zu setzen und diese auch zu verfolgen.

Nun haben die beiden Athleten genügend Zeit, ihre Leistung zu realisieren und sich zu erholen. Auf die Frage, was er morgen macht, grinst Chrigel Maurer nur und meint: «Vielleicht gehe ich eine Runde joggen, aber erst nach dem Ausschlafen.»

Maria Steinmayr ist Journalistin und wuchs in den österreichischen Bergen auf. Seit vielen Jahren ist sie in der Luft unterwegs und brachte somit die Voraussetzungen mit, die beiden bei ihrem Projekt zu begleiten.

51. Coupe Icare

Im Herbst ist die Flugsaison in Frankreich noch lange nicht vorbei und ein spätes Highlight findet alljährlich in St.Hilaire statt: Wir haben uns beim weltgrößten Fliegerfest nach den neuesten Entwicklungen umgesehen.

TEXT UND FOTOS: STEFAN UNGEMACH

Das Fliegerfest

Alle Jahre wieder und doch jedes Mal etwas anders: Der 51. Coupe Icare hat erneut das Plateau von St.Hilaire für eine Woche in ein Zentrum der Freifliegerszene verwandelt. Entgegen allen Vorhersagen und trotz häufig ungünstiger Windund Sichtbedingungen waren schon ab Testivalbeginn am Dienstag jeden Tag viele Schirme am Himmel zu sehen, und auch beim ICarnaval kamen am Samstag alle 140 Piloten in die Luft.

Bunter Himmel in St.Hilaire

Die Veranstaltung wird von zwei Vollzeitbeschäftigten, Stéphanie Caillon und Angélique Morquîn, organisiert, die seit 13 Jahren engagiert dabei sind. Unterstützt wird das Duo von etwa 1.300 ehrenamtlichen Helfern. Die Leitung obliegt derzeit Thibault Lajugie, der es sich nicht nehmen ließ, den ICarnaval mit einem Flug zu eröffnen. Insgesamt wurden heuer rund 55.000 Besucher verzeichnet – deutlich weniger als im Jubiläumsjahr, aber immer noch eine beeindruckende Menge.

Jedes Jahr werden beim Coupe Icare kleine, aber wirkungsvolle Verbesserungen umgesetzt. In diesem Jahr lag der Fokus auf der Sicherheit der Besucher, vor allem in den Abendstunden: Neue, gut markierte Fußgänger- und Fahrradspuren machten die abendlichen Wege sicherer. Nur der Shuttleservice wurde der Teilnehmerzahl vor allem beim Testival nicht ganz gerecht.

Für Feststimmung sorgen Musiker- und Artistengruppen, die sich tagsüber in und um die Ausstellungszelte tummeln, und eine große Reihe Livebands, die drei Tage lang bis in die Nacht das Festzelt in Stimmung bringen.

Zur Veranstaltung gehört auch ein Filmfest mit Outdoor-Filmen. Dieses Jahr kürte die Jury die Filme „Le Paraalpine“ von Guillaume Funck, „Crossing Dreams“ von Bertrand Delapierre/Jérémie Chenal sowie „Avec Riton“, der von einer Kordillerenüberquerung berichtet, an deren Ende einer der Piloten am Ende tragischerweise ums Leben kam – dieser Film bekam auch den Zuschauerpreis.

In der Luft sind bei Weitem nicht nur Gleitschirme und Drachen zu sehen. Basejumper und Wingsuits starten vom Dent de Crolles, Acropiloten springen aus Hubschraubern, Flugzeuge zeigen Kunstflugfiguren und morgens erheben sich Ballons aus dem Nebel. Wie jedes Jahr steht am Wochenende das Kostümfliegen im Vordergrund, und am Samstag gab es dafür auch durchgehend Sonnenschein. An einigen der Kostüme werkeln die Piloten die ganze Saison über und manchmal ist der Start, der nicht immer zu Fuß erfolgt, eine größere Herausforderung als der Flug.

Das Festival bleibt seinem Ruf als eines der außergewöhnlichsten Ereignisse in der Welt des Luftsports treu und zieht Menschen aus aller Welt an, die spektakuläre Flüge und die bunte Festivalatmosphäre erleben möchten.

Artisten und Musiker lockern die Stimmung auf
Bunter Himmel in St.Hilaire

Highlights vom ICarnaval

IcareExpo

Seit jeher ist die IcareExpo die Fachausstellung, in der man zuerst von den Plänen für die kommende Saison erfährt. Was dann im Stubai, Zillertal oder in Kössen fliegt, wird hier oft schon als Prototyp gezeigt – und man trifft Hersteller an, die den deutschen und österreichischen Testivals fernbleiben und hierzulande eher unbekannt sind. Zusätzlich zu den Neuigkeiten der zweiten Jahreshälfte (seit dem Zillertal-Testival) gab es daher viel Neues von den rund 130 Ausstellern zu sehen und zu hören.

Gleitschirme

Nova erneuert den Leichtschirm Doubleskin 2. In den vier Größen 16/19/21/23 (2.41–3.66 kg) wiegt der EN/A-Schirm, dessen kleinste Größe auch als EN/B-Miniwing für 80-95 kg zugelassen ist, etwa 250 g mehr als sein Vorgänger. Die Zellenzahl ist von 33 auf 35 angewachsen, die Streckung mit 1:4.9 gegenüber 1:4 auch. Die junge Marke Zoom will dem EN/A Schulschirm die Leichtversion XA LT an die Seite stellen und plant für die weitere Zukunft einen Low-B sowie einen Tandemschirm. UP legt den Rimo 2 auf, der bei einer Streckung von 1:4.9 42 Zellen hat und in 5 Größen bis zu 140 kg in die Luft bringt. 4.4-5.7 kg sind die Kappen schwer.

Deutlich mehr tut sich im EN/B-Segment, und da vor allem im Leichtbau. Niviuk stellt den Hiko P vor, ein sehr leichter EN/B-Schirm mit 55 Zellen und einer Streckung von 1:5.5, der gerade mal 2.99–3.66 kg auf die Waage bringt (3.32 kg in Größe 24 für 75-95 kg). Er wird in 5 Größen gebaut, deckt einen Gewichtsbereich von 50-115 kg ab und verfügt über eine B/CSteuerung mit schwebend aufgehängter B-Ebene. Es gibt ihn auch als robustere Standardversion Hiko.

UP unterbietet das Gewicht noch: Der mit 1:56 gestreckte 51-Zeller Lhotse X (ebenfalls EN/B) wiegt in Gr.S (70-90 kg) gerade mal 2.9 kg! Semileicht ist der Explora 2 des Leichtbau-Pioniers MCC Aviation aus der Schweiz: 51 Zellen verteilen sich über eine Streckung von 1:5.2, die 4 Größen kommen auf 3.55-4.2 kg (3.95 kg in M). Die A-Leinen sind geteilt, auf eine Sharknose wurde zugunsten eines leichteren Starts verzichtet. Eine B/C-Steuerung fehlt.

Sol baut den Sycross 3, einen konventionellen EN/B in 6 Größen (XS und XXL nur Lasttest), der 60 Zellen bei einer Streckung von 1:5.7 aufweist und zwischen 4.28 und 6.98 kg wiegt. Auch hier ist die BEbene schwebend aufgehängt, aber statt mit einer Rolle nur mit einem Ring. Ähnliche Kappengewichte hat auch der Low-B-Dreileiner Makalu 5 von UP, dessen 46 Zellen über eine Streckung von 1:5.3 reichen: Die 5 Größen von 55-130 kg wiegen zwischen 4.5 und 5.7 kg. Und MacPara plant den Eden 8, der 61 Zellen und Nitinolversteifungen bekommen soll.

Der Apollo 3 von Sky ist in 5 Größen fertig, aber zertifiziert sind erst MS-L. Bei einer Streckung von 1:5.8 präsentiert sich der auf dem Drift Hawk basierende High-B eher sportlich. 57 Zellen und Nitinol spannen die Kappe auf, für die B/C-Steuerung gibt es Handles. Die Kappengewichte liegen zwischen 4 und 5.2 kg (4.3 kg in SM).

Der High-B Rook 4 von Triple Seven ist eine Neukonstruktion mit 61 Zellen, Winglets und B/C-Steuerung. Seine 4 Größen reichen von 70119 kg und wiegen zwischen 3.8 und 4.5 kg (4 kg in MS), gestreckt ist er mit 1:5.75. Ein High-B ist auch der Base 3 von BGD. Hierbei handelt es sich um eine komplette Neukonstruktion, die sich vom Vorgänger u.a. durch kürzere Leinen, eine High-Arc-Auslegung und Winglets unterscheidet. Der 2.5-Leiner mit Magnetgriffen hat 57 Zellen und eine Streckung von 1:5.7, verfügt über eine B/C-Steuerung und soll besonders gute Langsamflugeigenschaften haben. Seine 5 Größen decken 55-125 kg ab, die Kappen wiegen zwischen 4.7 und 5.7 kg.

Independence (Pioneer 4, Air Taxi 3, Cruiser 5) und Skyman (The Rock 3, CrossCountry 3) planen gleich eine ganze Reihe neuer Schirme für die kommende Saison, nennen aber noch keine Details. Auch Swing hat neue Schirme in der Pipeline, so z.B. den Mid-B Nyra RS.

In der Sportklasse EN/C ist weiter Bewegung. Der Sigma DLS von Advance ist nochmals ein Dreileiner geworden. Er hat jetzt nur noch 65 Zellen (67 beim 11er), ist mit 1:6.1 ein wenig mehr gestreckt und die Eintrittskante wird mit zusätzlichen Nitinol-Miniribs in jeder Zelle versteift. Die Winglets sind größer geworden und mehr zur Mitte hingewandert. Gegenüber seinem Vorgänger ist er rund 400 g leichter geworden (4.1 kg in Gr.24).

Niviuk lockt die sportliche H&F-Fraktion mit dem Arktik 7 P. Der 2.5-Leiner hat 66 Zellen, soll sehr leicht starten und ist mit 1:6.2 gestreckt. Die 6 Größen decken 55-125 kg ab, die Kappen wiegen zwischen 3.07 und 3.71 kg (3.33 kg in Gr. 23 für 7595 kg). Wer bei H&F-Wettbewerben punkten will, ohne sich auf einen Zweileiner einzulassen, wird hier fündig.

Bei den „Volkszweileinern“ gibt es neue Leichtversionen zu bestehenden Schirmen. Der X2C LT von Zoom wiegt in Gr. 95 noch

Niviuk Hiko
Advance Sigma DLS BGD Diva 2
Niviuk Arktik 7P

3.86 kg, der Ozone Lyght unterbietet den Photon um ca. 800 g und kommt in MS auf 3.95 kg. Die geplanten Neuauflagen Delta 5 und Alpina 5 sollen ebenfalls Zweileiner werden. Skywalk stellt den Sage vor: Der EN/C-Zweileiner mit 68 Zellen und einer Streckung von 1:6.4 spielt mit 3.8 kg in Gr.95 in der gleichen Gewichtsklasse. Gin baut den auf Leistung fokussierten GTO 3 mit WLE und 71 Zellen. Der mit 1:6.5 Streckung noch im Mittelfeld liegende Zweileiner

Gurtzeuge

Woody Valley zeigt ein Vorserienmodell des Sitzgurts Naos. Der Nachfolger des Haska 2 kann wahlweise mit einem Schaum- oder einem Aufblasprotektor versehen werden und kommt in zwei Farben sowie 4 Größen. Ein klassisches T-Lock-System und Seitenschutz dienen der Sicherheit. Das Cabrio von Phi, das von Sol produziert wird, ist fertig. Es ist nun doch kein Wendegurt geworden, kann mit und ohne Sitzbrett geflogen werden, besitzt einen vorgespannten Airbag mit einer Verzögerung von nur 18 G. Airdesign plant einen neuen

Sitzgurt namens BoxR.

Von Neo gibt es das PushUp, einen leichten Sitzgurt mit Carbonsitzbrett. Der Rücken des Piloten wird über einen Koroyd 2.4-Protektor mit abgerundeten Ecken sowie ein ProPack geschützt. 2 Außentaschen und eine weitere Tasche für das Trinksystem vervollständigen das Paket, welches in Größe S 2 kg wiegt. Die Aufhängung der Beschleunigerrollen ist für eine gleichmäßige Lastverteilung auf den Rücken optimiert, ein „Außendreieck-ABS“ stabilisiert den Sitz.

Das Sol Calliplox 2 ist die Normalversion des schon länger bekannten Wendegurts Calliplox 2 Reverse. Ein Gepäckfach mit 35 Litern, 2 Seitentaschen und ein Retterfach, in das Retter von 2.5 bis 6 Litern Volumen passen, kennzeichnen den in 5 Größen erhältlichen Sitzgurt.

Es gibt auch wieder neue Wendegurte. Advance hat das in 3 Größen und 2 Farben verfügbare Easiness 4 als solchen aufgelegt. Die Seiten sind nun verkleidet, der mit Nitinol vorgespannte Airbag hat seine Einlassöffnungen links und unten. In der Größe S ist das Rückenteil speziell für Frauen etwas verkürzt, die Größe M wiegt 2.15 kg. Das Throne von Triple Seven ist mit 2.6-3.2 kg in 4 Größen schwerer und hat ebenfalls einen vorgespannten Airbag. Beide besitzen kein Sitzbrett.

Einen besonderen Wendegurt bietet Kortel mit dem Kuik III an, das auch mit Beinsack funktioniert. Mit diesem wiegen die 4 Größen zwischen 4.1 und 4.9 kg (4.4 kg in M). Das Gepäck ist vom Schirm-

ist mit 3.86-4.96 kg in 6 Größen nicht gerade schwer. Advance plant ebenfalls einen EN/C-Zweileiner, wobei es noch offen ist, ob der ein Sigma-Nachfolger werden soll.

Der neue EN/D-Zweileiner Diva 2 von BGD ist fertig. 86 Zellen und eine Streckung von 1:7 heben den Leistungsanspruch hervor. Die Diva kommt in 4 Größen, wobei die kleinste einen eigenen Leinensatz hat5.2-5.84 kg wiegen die Schirme. Flow plant den Spectra 3 (CCC).

fach getrennt, so dass beim Auslegen nicht alles ins Gras fällt. Das Rolltop kann auch seitlich abgespannt werden. Sitzfläche und Rückenteil sind auseinandergezogen, was bequemer sein soll. Gedacht ist der Gurt als erstes Beinsackgurtzeug mit der Option, es auch ohne diesen zu fliegen.

Neo liefert mit dem String Pack 2.0 die Ultraleichtversion des Shorty ab. Das Wandelgurtzeug, bei dem die Schultergurte gleichzeitig den Rucksack tragen (die Beinschlaufen werden vor dem Start ausgeklappt), wiegt komplett mit

Permair-Protektor, Koroyd ProPack für den Rücken und Karabinern 1.6 kg, ohne Protektor 410 g weniger. Das Rucksackvolumen beträgt 55 Liter, im Flug verbleiben 40 Liter. Schirm und Airbag können trotz des Wandelkonzepts verbunden bleiben.

Bei den normalen Beinsackgurten gibt es diesmal wenig Neues: Ozone hat dem Submarine ein leichtes Facelift und neue Farben verpasst. Auch bei Woody Valley gibt es jetzt ein derartiges Podgurtzeug, welches man Asroc getauft hat. Der „originelle“ Name ist auch der einer Anti-Submarine-Angriffsrakete, den Trend zur verbalen Aufrüstung bei einigen Gurtzeugen (U96, ATACMS…) kann man durchaus kritisch sehen. Flow hat den Streckengurt Vissta leicht überarbeitet, insbesondere die Einlassöffnung für die Heckflosse liegt nun unten.

Der Trend zu Leichtliegegurten setzt sich allerdings fort. Bei Supair

Advance Easiness 4 Kortel Kuik III
Neo PushUp (links) und String Pack 2.0 (rechts)

hat man das Submarine-Konzept aufgegriffen und in konsequenten Leichtbau für H&F-Rennen umgesetzt: Das ALP wiegt mit LTF-Protektor nur 1.58 kg (weniger als ein Fünftel eines Submarine), hat ein minimales Packmaß und verfügt wie das ATACMS über eine Magnetleiste zur Schnellöffnung bei Landung und Klappern – sein vorgesehener Endpreis von um die 2.800 € prädestiniert es freilich für eine exklusive Wettbewerbskundschaft. Für die X-Alps 2025 ist wegen des nach Vorstellung des revolutionären Protoyps fix noch geänderten Regelwerks eine um ca. 20 Zentimeter gekürzte Version geplant. Am Stand des neuen Herstellers Ascendant war das Modell eines ganz ähnlichen Modells namens Zian zu sehen, das auch nur 1.5 kg wiegen soll. Das F**Race 2 von Ozone ist nun endlich lieferbar. Skywalk baut mit dem Range X-Alps 3 AV die Athletenversion sei-

Mit 2 Retterfächern:

nes jüngsten Leichtliegegurts. Der Einlass für die Heckflosse wurde nach rechts und tiefer gerückt, um das Füllverhalten unempfindlicher gegenüber Einstellungsfehlern zu machen. Die 3D-Sitzschale wurde reduziert und ein Lätzchencockpit („Cockpit Pouch“) verbaut, um das Gewicht komplett mit Edelrid Aura Schraubkarabinern in Gr.M auf 1.87 kg zu drücken. Das Retterfach fasst allerdings nur 3 Liter (4.3 bei der Normalversion), das Maximalgewicht liegt bei 100 kg (120 kg normal) und eine LTF-Zertifizierung entfällt.

Bei Gin gibt es das Yeti Race zu sehen. Der nur 1.6-1.9 kg (1.8 kg in M) leichte Beinsackgurt in 5 Größen hat den Rettungscontainer unter dem Sitz, ein wirklich großes Retterfach (7.2-8.5 Liter) und einen aufblasbaren Rückenschutz.

Erstmals in St.Hilaire vertreten ist der ukrainische Leichtbau-Her-

Die neue Submarine-Flotte von Ozone
Serienreif: Flow Vissta XC
Superleichtes H&F-Rennboot: Supair ALP
H&F-Spezialist: Gin Yeti Race
Bogdanfly Corvo

steller Bogdanfly, der nun in Minde/Portugal produziert. Von dessen Liegegurt Cocoon V2 gibt es nun den Ableger VAN, der statt einer Heckflosse 70 Liter Stauraum und optional ein wärmeres Pad für Biwakabenteuer mitbringt. Den 1.8 bzw. 2 Kilo leichten Gurt gibt es wahlweise mit Einbau- oder Frontretter. Corvo heißt ein 2.5 kg schwerer Wettkampfgurt mit zwei Retterfächern, und das Reisemo-

Tandem

Der Swing Twin 3 RS ist jetzt auch in der Größe 39 fertig, die eine Solozulassung für schwere Piloten hat. Sol bringt den Connect in ganzen 4 Größen (32 m² bis 44 m²). Seine besondere Stärke sollen kurze Start- und Landestrecken sein. Skywalk plant für die kommende Saison den Join’t zusammen mit den neuen Gurtzeugen Guide und Guest, und Nova den Bion 3. Der Passenger 3 von UTurn ist jetzt fertig.

Ozone plant den Swiftmax 2, nun als EN/B und damit auch für den gewerblichen Einsatz in D geeignet. Auch für den Leichttandem Wisp ist ein Nachfolger mit verbesserten Starteigenschaften vorgesehen. Hinzu kommen die Gurtzeuge Zig und Zag. Bei Phi arbeitet man am mit 1:5.68 gestreckten, sportlichen Rondo, der in 3 Größen (35.38/38.92/41.37 m²) einen Gewichtsbereich von 100-240 kg bei

Acro- und Miniwings

Der bulgarische Hersteller Fly The Earth zeigt eine überarbeitete Version seines Luxus-Acrogurts 3RS. Platz für 3 Retter (einer davon als Base-System), ein anatomisch geformtes Carbonsitzbrett, eine wasserdichte Außentasche sowie weitere Taschen für Fotostange und Rauchpatrone und die Verlagerung der Kunststoffsplinte für den Retter vom Griff ans Gurtzeug zeigen, dass man sich viel Gedanken zur Materie gemacht hat. Allerdings muss man mit 2.900 € für den „Bentley unter den Acrogurten“ tief in die Tasche greifen.

Wie immer im eigenen Zelt ist AirG vertreten. Den robusten, manöverfähigen Singleskin Dent de Lion mit Kevlarleinen und Trimmer will man demnächst in weiteren Größen bauen, und es gibt einen neuen Schirm für Acro-Einsteiger, die Sophie Chill.

Nova treibt das Konzept einer Abstiegshilfe für kleinste Startplätze mit dem nur 11 m² großen Bantam X auf die Spitze. Der nicht zertifizierte Schirm für maximal 90 kg Abfluggewicht lässt sich

dell Pizza Race wiegt gar nur 1.1 Kilo ohne Karabiner. Einige Hersteller haben neue Ultraleicht-Stringgurte aufgelegt: Ascendant hat einen 240 g leichten Stringgurt namens Zyme, AdrenalinBase das noch etwas leichtere Mont Blanc. Mangels Protektoroption sind diese Gurte aber nicht LTF-zertifizierbar.

Kappengewichten von 6.2 bis 7 kg abdeckt. Apco entwirft gerade einen Nachfolger seines Passagiergurtzeugs Passenger mit Fußstützen für den Piloten, Airdesign schraubt an einem neuen Tandem. Der neue Doppelsitzer von Niviuk ist der 54-Zeller Takoo 6 mit einer Streckung von 1:5.5. seine drei Größen 38/41/44 tragen 110240 kg und wiegen 7.36 bis 8.26 kg. Dudek legt den Orca 6 in 2 Größen (41/44) auf. Zertifiziert (EN/B) ist aber nur der kleinere: 53 Zellen, Streckung 1:5.55 und 7.38 kg Kappengewicht sind seine Eckdaten. Der Fuse mini von Gin ist ein kleiner Tandem in zwei Größen (32/35 m²) mit 49 Zellen und Streckung 1:4.9, der auch der erste gering gestreckte Schirm mit WLE (Wave Leading Edge) wird. Die Kappen wiegen 6.15 bzw. 6.55 kg.

starten, ohne dass die Leinen den Boden berühren, und ist rollstabiler als die „normalen“ BantamMiniwings.

Auch die Familie der Parakites mit Reflexprofilen um Flare Moustache und Flow Mullet bekommt Zuwachs: Windtech baut den mit Winglets versehenen Dune in 3 Größen, der trotz 60 Zellen nur um die 3.5 kg wiegt. Der Whippet wird eine Leichtversion des Flow Mullet X, und Dudek hat den The Touch bereits in 4 Größen fertig.

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Rettungssysteme

Das Rennen um die leichtesten H&F-Retter geht weiter: Supair baut die packfreundliche X-Lite, die für 80 kg Anhängelast nur 741 g wiegt. Die V-Line besitzt flache Dynalink Verbindungen – diese flachen, flexiblen Bänder reduzieren den Fangstoß und unterstützen extrem leicht gebaute Kappen. Weitere Größen ab 95 kg sind geplant. Einen neuen Leichtretter hat auch Phi im Programm. Die Phi Pop ist eine Kreuzkappe in 4 Größen.

Bei Gin hat man hingegen ein normales Modell neu aufgelegt. Aus der Rundkappe G-Lite ist die Kreuzkappe G-Lite 2 geworden, die in zwei Größen (28 m² und 35 m²) für Anhängelasten von 105 bzw. 130 kg freilich anders, als der Name suggeriert, 1.65 bzw. 2.0 Kilo auf die Waage bringt.

Flugelektronik

Für die Modelle XCTracer maxx/ maxx 2 und mini 5 (bei den anderen Modellen reicht der Speicherplatz leider nicht) gibt es nun eine intuitive (Web-) App, die das drahtlose Konfigurieren, Aktualisieren und Auslesen von Flügen per Handy ermöglicht. Dasselbe hat jetzt auch Stodeus für seine BluetoothModelle UltraBip und BlueBip zu bieten.

Schwergewicht: Alfapilot FS+

Rechtzeitig zur IcareExpo hat Naviter die neue Version 3.2 der Navigator-Software für Oudie N, Omni und Smartphones fertiggestellt. In dieser ist nicht nur ein neuer Thermikassistent mit einer Flugwegvorhersage à la Skytraxx enthalten, auch das Nachlaufen der Akustik bei Steigende ist nun praktisch Geschichte.

Das Air³ von Berfon hat ein Upgrade erfahren: Die Version 7.35 hat einen deutlich helleren Bildschirm (max. 2.600 nits). In Kombination mit der automatischen Helligkeitsregelung, die das nur selten ausreizt, gelingen so längere Akkulaufzeiten. Verbesserte Tasten

Prototyp: Skybean SIMPLE

und die beim Modell 7.35+ ins Innere verlagerte FANET/ FLARM-Antenne werten den FullsizeFlugcomputer deutlich auf. Ein noch größerer Brocken ist das über ein Kilo schwere Alfapilot FS+, in dem ein ähnlich helles Display mit sogar 8“ verbaut ist – leider fehlt dem größten Flug-Tablet jedoch FLARM, und die FANET-Antenne kann Leinen fangen.

Syride erneuert sein Spitzenmodell als Sys Evo 2. Das 6“-eInk-Vario mit seiner einzigartigen 3D-Luftraumdarstellung wird schneller, bekommt ein IMU-basiertes Instantvario und ist ADS-L-fähig. Auch die Karten werden verbessert.

Ein Standardvario mit sehr gut ablesbarem, absolut kratzfesten 4“ S/W-Display wird von SkyBean entwickelt. Das SIMPLE wird in drei Ausbaustufen erhältlich sein, die teilweise durch Firmwareupdates hochgestuft werden können. Eine Kartendarstellung wird es allerdings nicht bekommen.

Federleicht: Supair X-Lite mit Dynalink-Verbinder

Bei Flymaster gibt es einen neuen LTE/ GSM Tracker, der auch als Backup-Vario funktioniert. Das Live One kommt ebenfalls in drei teilweise aufrüstbaren Ausbaustufen, hat ein 90 mm hohes und breites Minidisplay und einen SOS-Button, wird per USB-C geladen, beherrscht auch eine simple Punktnavigation, kann optional FLARM/ ADS-L und steht wie seine Vorgänger als Mietmodell in 40er-Boxen für Wettbewerbe zur Verfügung.

… und mehr

Neo hat einen Zellenpacksack mit schweißfester Rückseite: Das in 2 Größen erhältliche Easypack 2.0 kann 3- und 4-fach gefaltet werden und wiegt 395/445 g. Bei Bogdanfly ist die Concertina gleich im Rucksack BF_pack 2.0 integriert, den es in 4 Größen von 40  bis 100 L (für den Tandem) gibt – die Rucksäcke wiegen zwischen 400 und 990 g. Den ähnlich aufgebauten H&F-Rucksack Kompact von Kortel gibt es jetzt in drei Größen (23/34/42 Liter), das kleinste Modell wiegt nur 360 g. Sehr leicht ist auch der Expe Race von Niviuk mit Rolltop und Mittel-RV, den es mit 50/60 Litern bzw. 455/467 g Gewicht gibt. Bei Flow wird gerade ein kompakter Rucksack mit 60/80 Litern für die X-Alps entwickelt, dessen Rolltop auch seitlich heruntergespannt werden kann. Und auch Ascendant hat mit den Modellen SL30 und SL50 zwei superleichte H&F-Rucksäcke mit Flaschenhaltern und seitlich abspannbarem Rolltop im Programm –der kleinere wiegt nur 370 g. Der neue Ultra X-Alps von Skywalk, der dank Rolltop 45-53 Liter fasst, ist auch nicht schwerer. Bei den Nach- bzw. Umrüstprotektoren hat sich allerlei getan. Niviuk bietet neuerdings den 240g leichten Aufblasprotektor Apair für das Arrow P/Race an. Von Neo gibt es einen PermAir-Protektor, der unter alle Stringgurtzeuge – auch die älteren - des Herstellers passt. Pumpsack und HPE-Mundstück liegen bei, der Protektor kommt auf 410 g. Außerdem wurde der Koroyd-Protektor für das Suspender

2.0 zur Version Koroyd 3.1 weiterentwickelt: Eine Zusatzschicht dämpft den Aufprall-Ruck, und er kann nun zum Packen auch geknickt werden. Kortel zeigt zum Stringgurt Kliff 3 den 200 g leichten Aufblasprotektor Kim, der mit Nitinolrippen vorgespannt wird. Auch der Airbag zum Leichtgurt SkyZen von Nearbirds ist fertig und wiegt ca. 500 g.

Pfiffiges aus dem 3D-Drucker sieht man wie immer bei Rock The Outdoor: Dieses Jahr stechen neben einer Leichtvariohalterung für den Tragegurt und einem Schuhadapter mit GoPro-Sockel auch

Tracker, Beacon und Minivario in einem: Flymaster Live One
Packbar: Neo Koroyd-Protektor 3.1
Faltkunst: Niviuk ORIKAMI-Protektor
All-in-one-Sicherheitspaket: Supair SkyMate

dank eines Mittellochs zweifach anwendbare, superleichte Schneestifte heraus. Verbessert wurde auch der eigenwillige Zellenpacksack Le Tube V2, der jetzt auch Tragegurttasche, Kompressionsschnur und Faltgurt besitzt.

Ein Komplettsystem aus Schirm, Gurtzeug, Airbags, Sensoren (incl. FLARM und GSM) und Steuerelektronik stellt Supair nach sechsjähriger Entwicklungszeit unter dem Titel Skymate vor. Das System, welches auf Step-X (EN/B) und Delight 4 Sport aufbaut, vermisst fortwährend die Fluglage von Pilot und Kappe, kennt andere Verkehrsteilnehmer sowie die Höhe über Grund und ist so in der Lage, kritische Flugzustände von Trudeln bis Spiralsturz zu erkennen und im Notfall geeignete Maßnahmen von Retterwurf bis Airbagauslösung und Notruf zu ergreifen. Die Auslösung von Retter und Airbags erfolgt unter Verzicht auf Pyrotechnik mittels Hochleistungspumpen und -kondensatoren. Ein inertes und damit flugreisetaugliches Batteriepack hält 6 Flugstunden durch und kann im Flug gewechselt werden. Bei unvollständig geschlossenen Schnallen lässt das System einen Start gar nicht erst zu. Erweiterungen mit dem Ziel einer Leistungsoptimierung sind denkbar. Der Einstandspreis von 15.000 € ist ambitioniert, doch Chefkonstrukteur Laurent Ciabaut gibt sich angesichts zuvor durchgeführter Marktstudien zuversichtlich. Derartige Innovationen aus Frankreich zeigen (wie schon 2019 das aktive Retterwurfsystem von J.P. Gallat), dass man sich im Ursprungsland des Vol Libre viel Gedanken um Pilotensicherheit macht.

Fazit

Auch wenn die Zahl von Besuchern und Kostümen gegenüber dem Jubiläumsjahr 2023 diesmal niedriger ausgefallen ist: Der Coupe Icare behauptet seine weltweite Sonderstellung unter den Flieger-Events. Die Kombination aus Zirkus und Messe, Testival und Kultur ist eben einzigartig und der Vibe der flugbegeisterten Franzosen einfach ansteckend. Obwohl manch ein Aussteller hinter vorgehaltener Hand das Verhältnis von Aufwand zu Verkaufsförderung bei Testivals inzwischen recht kritisch sieht, sind sie doch (fast) alle da und die Menge der vorgestellten Neuheiten – zu denen neben dem hier Besprochenen auch Motorschirme, Ballontechnik, Reisen und vieles mehr zählen – unvermindert hoch. Man darf schon auf die Fortsetzung 2025 gespannt sein.

DER AUTOR

Stefan Ungemach beobachtet technische Entwicklungen am Gleitschirmmarkt und berichtet regelmäßig von Messen und Testivals über die neuesten Entwicklungen. Sein besonderes Augenmerk gilt dabei Leichtausrüstung und FLugelektronik.

GUT AUFGEHÄNGT?

Vor- und Nachteile unterschiedlicher Aufhängepunkte von Rettungsgeräten am Gurtzeug

TEXT: LUCAS LÄUBIN (FLUGSCHULE FREIFLUG) MITARBEIT: SIMON WINKLER (DHV) | BILDER: FLUGSCHULE ACHENSEE, NEO

Ein Rettungsschirm rettet Leben! Doch wie gut ist mein Rettungssystem wirklich? Und wie geht es nach dem Wurf eigentlich weiter? Fragen, die sich bei der genauen Beurteilung von Rettungssystemen stellen. Neben der Bauform und Größe eines Rettungsschirms ist noch ein weiterer, weniger bekannter Punkt entscheidend: Die Art und Weise, wie und wo das Rettungsgerät am Gurtzeug befestigt ist. In den allermeisten Fällen ist der Rettungsfallschirm über eine Verbindungsleine, eine Art Y-Leine, an den beiden Schultergurten des Gurtzeugs entweder fest vernäht, verschlauft oder mit zwei Schäkeln verbunden. Diese Verbindung führt durch einen Kanal, der mit einem Klett- oder Reißverschluss verschlossen ist, zum Außencontainer des Gurtzeugs, in dem sich das Rettungsgerät befindet – entweder unter dem Sitz, im Bereich des Rückens oder im Sichtfeld des Piloten als Frontcontainer. Aber Frontcontainer ist nicht gleich Frontcontainer. Es kommt auf den Aufhängepunkt an, also die Verbindung von Gurtzeug und Retter.

Die Karabineraufhängung

Seit einigen Jahren zählt die Spielart des Hike + Fly immer mehr Anhängerinnen und Anhänger. Der puristische Aufstieg zu Fuß macht umso mehr Spaß, je leichter das Material ist. Schirme, die weniger als drei Kilogramm wiegen, Leichtretter und minimalistische Gurtzeuge sind besonders im alpinen Raum weit verbreitet. Ein ultraleichtes Gurtzeug mit weniger als 300 Gramm bietet jedoch an den entscheidenden Punkten, den Schultergurten, nicht die notwendige Festigkeit, um dem Öffnungsschlag des Retters standzuhalten. Deshalb werden der Frontcontainer und der Retter an der stärksten Stelle des Gurtzeugs eingehängt, den Hauptkarabinern. Diese Aufhängung ist durchaus bequem ein- und wieder auszuhängen, sollte das Gurtzeug mal zum Groundhandling genutzt und der Retter nicht benötigt werden. Der Griff des Retters befindet sich im Blickfeld, was zunächst sehr vorteilhaft erscheint.

Doch was passiert, wenn das Rettungssystem tatsächlich zum Einsatz kommt? In vielen Sicherheitstrainings konnte ich diese Art der Aufhängung beobachten und musste immer wieder feststellen: Nach dem Auslösen des Retters ziehen Gleitschirm und Retter am selben Punkt. Dies führt sofort zu einer Rückenlage, da der Gleitschirm weiter nach vorne fliegt und der Retter nach hinten zieht. Zwar hat man nun den Retter gut im Blick, aber der Gleitschirm, der durch Ziehen an den hinteren oder vorderen Tragegurten flugunfähig gemacht werden muss, um eine Scherenstellung zu vermeiden, befindet sich nun hinter einem. Ein „Stallen“ wird erschwert, und die Gefahr einer Scherenstellung ist nahezu unausweichlich. Selbst wenn es gelingt, den Gleitschirm flugunfähig zu machen, ist ein Aufrichten für die Landefallposition (Füße und Knie nach unten strecken, zusammenpressen und leicht anwinkeln) schwierig bis unmöglich. Diese Position ist jedoch auf bestimmten Untergründen zwingend erforderlich, um ein Abrollen in Bewegungsrichtung des Körpers zu ermöglichen und Verletzungen zu vermeiden.

Man stürzt also sitzend, manchmal sogar liegend, dem Erdboden entgegen. Bei einem Retterabgang ist dies von großer Bedeutung: Wald, Wiese, Geröll, Wasser, Asphalt, Gebäude – je nach Untergrund ist die Körperposition entscheidend dafür, ob es zu Verletzungen kommt oder nicht.

Oft wird diese Art der Aufhängung mit sehr kleinen, gewichtsoptimierten Rettern kombiniert, die hohe Sinkwerte aufweisen. Zudem sind diese minimalistischen Gurtzeuge oft ohne oder nur mit luftgefüllten Protektoren ausgestattet, die in Rückenlage stark entleeren und seitlich flattern, anstatt Schutz zu bieten.

Außerdem kostet das Aufrichten und das Erreichen einer guten Landefallposition sowie das „Stallen“ des Gleitschirms Aufmerksamkeit, Kraft und vor allem Zeit. Und glaubt man den Statistiken, fehlt genau diese. Denn die meisten Retter werden in weniger als 100 Metern über Grund ausgelöst.

Nach Auslösen des Rettungsgerätes gerät der Pilot in Rücklage.

Scherenstellung mit hohen Sinkwerten. Der Pilot hat Schwierigkeiten den Gleitschirm durch bspw. einen C-Leinen-Stall flugunfähig zu machen und befindet sich in einer für einen Aufschlag ungünstigen Haltung.

Der Schirm ist flugunfähig und keine Scherenstellung mehr zu erkennen.

Nun muss der Pilot sich aktiv aufrichten, um – je nach Untergrund – schwere Verletzungen zu vermeiden.

Selbst in aufgerichteter Haltung wird es hier, je nach Drift und ohne ausreichenden Protektor, einen schmerzhaften Aufprall geben.

Die Schulteraufhängung

Die Aufhängung an den Schultern klingt zunächst besser, doch auch dieses System hat neben Vorteilen auch einige Nachteile. Wird der Retter ausgelöst, zieht dieser gefühlt zunächst nach hinten. Der Pilot wird nach der vollständigen Öffnung des Rettungsschirms wie an einem Kleiderbügel in eine aufrechte Position gebracht. Die Verbindungsleine an den Schultergurten drückt Helm und Kopf leicht nach vorne unten, sodass ein Kontrollblick zum sich öffnenden Retter nicht möglich ist. Die Tragegurte des Gleitschirms sind jedoch gut erreichbar und der kann durch Zug an den Steuerleinen oder Tragegurten flugunfähig gemacht werden. Nun muss man sich lediglich auf den Landestoß vorbereiten: Füße zusammen, Knie zusammen, Arme an den Körper, Hände vors Gesicht und Abrollen. Soweit zu den klaren Vorteilen.

Gleitschirm ist flugunfähig, der Retter über dem Piloten. Eine aufrechte Haltung ist einfach, fast automatisch, eingenommen.

Landefallposition: Füße zusammen, Knie zusammen, Bein leicht angewinkelt und ausgestreckt. Die Arme kompakt am Körper, Hände schützend vor Kopf und Gesicht.

Hängt der Pilot jedoch in der aufrechten Position, können zu lang eingestellte Bein- und Schultergurte zu einer unangenehmen Haltung führen. Das kleine Brustband kann sehr weit nach oben rutschen und gegen den Hals drücken, was unangenehm ist und in ernsten Fällen tatsächlich zu Strangulation führen kann. Zudem kann langes Hängen in den Beinschlaufen zu einem Hängetrauma führen, das nicht zu unterschätzen ist – Hängetraumen haben in der Gleitschirmbranche nachweislich zu fatalen Unfällen geführt.

Die Position an den Schultern ist zudem nicht immer gleich. Bei manchen Herstellern liegt die Befestigung eher in der Schulterblattgegend, was zu einer Bauchlage im Sinkflug führen kann. Dies erschwert ein sauberes Abfangen der Landegeschwindigkeit.

Simon Winkler hat eine neue Variante der Aufhängung getestet

Die französische Gurtzeug-Schmiede NEO hat eine komplett neue Aufhängung für das Rettungsgerät entwickelt: das StandUp-Rescue-System. Angestoßen von Acro- und X-Alps-Pilot Tim Alongi, zielt dieses System darauf ab, die negativen Aspekte der Schulter- und Karabineraufhängung zu überwinden. „Ich hatte mit einem Acro-Gurtzeug ein negatives Erlebnis bei einem realen Retterabgang. Die Anbringung war an den Schultern. Durch etwas zu lang eingestellte Schulter- und Beingurte wurde ich vom kleinen Hilfsgurt an den Schultergurten stranguliert. Außerdem war es mir nicht möglich, zu überprüfen, ob der Retter sauber aufgegangen war. Ein Hochschauen war unmöglich,“ berichtet Tim. Zusammen mit Eric Roussel und Yerey Gonzales entwickelte er die Stand-Up-Lösung: Der Trick ist, dass die Verbindungsleine vom Retter aus am Cockpit vorbeiläuft und in die Nähe der Hauptaufhängung mündet. Im ersten Moment klingt das nach nichts Neuem, eher wie die Aufhängung an den Karabinern. Der Clou liegt jedoch im Rückenteil. Hier verläuft ebenfalls ein Gurtband. Sobald die Last auf den Rettungsschirm übergeht, wird der Pilot in eine aufrechte Position gebracht. So hat er während des Fluges am Rettungsgerät die volle Kontrolle. Er kann sowohl Rettungsschirm als auch Gleitschirm sehen und die Tragegurte sowie die Verbindungsleine erreichen. Seine Position im Gurtzeug ist frei wählbar: von leicht sitzend bis komplett aufgerichtet. „StandUp“ also. Weiterhin wird als Vorteil beworben, dass durch die Nähe von Gleitschirmaufhängung und Retteranbringung eine Scherenstellung weniger stark ausgeprägt ist. In einem Test konnten wir dem Ganzen auf den Grund gehen. Im Rahmen eines Sicherheitstrainings haben wir das System im Liegegurtzeug „Suspender 2.0“ selbst getestet: Nachdem der Retter geworfen wurde, kam es während der Rettungsgeräteöffnung zu einer Drehung um 180 Grad in Richtung des Retters. Dies kann man positiv oder negativ bewerten. Die Drehung ist zwar ungewohnt, hat aber den Vorteil, dass man die Öffnung genau beobachten kann. Da die Auslösung im stationären Geradeausflug erfolgte, zog es den Piloten zunächst in eine Rückenlage, da der Gleitschirm noch vollends flugfähig war. Das System ging in eine Scherenstellung. Durch die bereits aufrechtere Sitzposition war es jedoch leicht, die Tragegurte des Gleitschirms zu erreichen und diesen flugunfähig zu machen. Dadurch erreichte der Pilot sofort eine normale, deutlich aufrechte Sitzposition. Um in eine sehr aufrechte, gar stehende Position zu gelangen, musste man sich aktiv an der Retterverbindungsleine nach vorne ziehen.

Ein Heraussteigen aus dem Beinsack half zudem ungemein, um diese aufrechte Position zu erreichen.

Ein komplett „automatisches Aufrichten“ durch die Gurtkonstruktion erfolgte nicht. Das STAND-UP Rescue System ermöglicht es vielmehr, bequem in seinem Gurtzeug sitzen zu bleiben oder sich aufzurichten und erleichtert das Einwirken auf den Schirm.

Schematische Zeichnung der Stand-Up-Aufhängung. Durch die besondere Gurtkonstruktion wird der Pilot durch die Retteröffnung in eine angenehme aufrechte Position gebracht.

Kurz nach der Öffnung des R-Geräts: Der Pilot ist zum Retter gedreht, der Gleitschirm vollständig geöffnet. Das System ist noch in einer starken Scherenstellung. Gut zu sehen die anfängliche Rückenlage des Piloten. Erst wenn er aus dem Beinsack geht und wenn nötig an der Retterverbindungsleine aufrichtet, kommt er in eine gute Landefallposition. (Bild NEO)

Trotz Scherenstellung ist der Pilot zur Landung gut aufgerichtet. Voraussetzung ist, dass er mit den Beinen aus dem Beinsack geht.

Ist der Hauptschirm kollabiert, sitzt der Pilot in einer bequemen und natürlichen Haltung. Ein Abfangen des Landestoßes ist gut und sicher möglich. Ein langandauernder Flug am Rettungsgerät ebenso.

Individuelle Vor- und Nachteile der drei Varianten zusammengefasst:

Aufhängung an den Schultergurten:

+ Automatische aufrechte Körperposition

+ Optimale Landefallhaltung

+ Gleitschirm kann schnell flugunfähig gemacht werden

- Kein Blick nach oben zum Rettungsgerät möglich

- Strangulationsgefahr durch Brustclip bei lang eingestellten Bein-/Schultergurten

- Hängetrauma durch langes Hängen

Aufhängung in den Karabinern:

+ Schnelles Ein- und Aushängen bei Bedarf des Rettungsgeräts am Boden

+ Überblick über die Retteröffnung

+ Geringere Gefahr von Hängetrauma

+ Keine Strangulationsgefahr durch Brustclip

+ Geringes Gewicht

- Starke Rückenlage nach Auslösung in geringer Höhe sehr ungünstig

- Schwieriges Erreichen der Tragegurte des Gleitschirms

- Schwierige Landefallposition

- Aktives Aufrichten nötig

- Voll aufgerichtete Position muss aktiv gehalten werden

- Meist in Kombination mit ungünstig angeströmten Luftprotektoren

- Landung oft in gefährlicher Rückenoder Seitenlage

Stand-Up-System:

+ Überblick über die Retteröffnung durch Drehung

+ Aufrechtere Sitzposition als bei Karabineraufhängung

+ Einfaches Erreichen der Gleitschirmtragegurte

+ Frei wählbare Position im Gurtzeug: Leicht sitzend bis komplett aufrecht

+ Keine Strangulationsgefahr durch Brustgurt

+ Geringere Gefahr von Hängetrauma bei Retterwurf in großer Höhe

- Drehung zum Retter bei Öffnung

- Anfangs sitzende Körperposition: Bei Auslösungen in geringer Höhe ungünstig

- Aktives Aufrichten nötig

- Voll aufgerichtete Position muss in ungünstigen Fällen aktiv gehalten werden

- Minimal mehr Gewicht durch aufwändige Gurtkonstruktion

Die aufgerichtete Position war angenehm und stabil. Man hatte volle Kontrolle über die Körperhaltung und alles im Blick. Der Abstieg fühlte sich im Gurtzeug an, als würde man sich zur Landung aufrichten – somit zeigt dieses System tatsächlich einen guten Kompromiss aus Schulter- und Karabineraufhängung. Nachteilig ist jedoch, dass man im Falle einer Scherenstellung noch etwas in Rückenlage ist und das vollständige Aufrichten aktiv eingeleitet werden muss.

FAZIT

Es ist klar, dass ein öffnendes Rettungsgerät, egal wie groß und egal wo aufgehängt, einen fatal endenden Flugzustand beenden kann. Doch man sollte sich im Klaren darüber sein, welche Qualität der „Joker“ hat, der sich in dem Päckchen befindet, das einem Sicherheit und somit Flugspaß verspricht. Jedes System ist immer ein Kompromiss, und es gilt abzuwägen, welches System am besten zu seinem Einsatzbereich passt.

Neben der hier betrachteten Aufhängeposition spielt auch das Rettungsgerät selbst eine wichtige Rolle. Der Markt bietet eine Vielzahl an Modellen. Am wichtigsten, neben allen Bauformen, bleibt nach wie vor die Größe: Als Faustregel gilt 25 - 20 - 20: Nicht unter 25 m², 20 % mehr Fläche als dein (normal beladener) Gleitschirm und 20 % unter der maximalen zugelassenen Anhängelast belasten.

Dies geschieht bei einer Schulteraufhängung – wenn auch manchmal unangenehm – automatischer. Somit könnte das Stand-Up-System bei einer Retterauslösung in geringer Höhe eventuelle Nachteile haben. In größerer Höhe hat man den Vorteil, dass kaum eine Gefahr von Hängeträuma besteht. Das Stand-UP Rescue System ermöglicht es dem Piloten sich aufzurichten und nach Belieben eine sitzende oder aufrechte Haltung einzunehmen.

So erzeugt das Rettungsgerät ausreichend Widerstand und deine Landung wird auch abseits von ISA-Werten sicher!

Zum Schluss bleibt noch eine Frage offen: Wie geht es weiter, nachdem ich mein Rettungsgerät ausgelöst habe? Darüber sollte sich jede Pilotin und jeder Pilot Gedanken machen. Mögliche Szenarien sollten zumindest im Kopf durchgespielt und im besten Fall trainiert werden. Fast alle Piloten, die in Sicherheitstrainings ihren Retter geworfen haben, sind sich einig, dass diese spezielle und aufwändige Übung viel mehr Klarheit und Sicherheit in ihr Fliegen gebracht hat. Das Fazit könnte also lauten: Teste dein Rettungssystem!

Lucas Läubin fliegt seit 2008 und liebt es, sein Wissen anschaulich zu teilen. Der Hamburger ist hauptberuflicher Fluglehrer, Sicherheitstrainer und Mitgründer der Flugschule FREIFLUG. Dank seiner Sicherheitstrainings ist er Experte in Sachen Rettungsgeräte.

DER AUTOR
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Faszination Tegelberg

Der Mann hinter einem Paradies für Flieger

INTERVIEW: MIRIAM EDELMANN

TEXT UND VERSCHRIFTUNG: RÜDIGER BECKER | FOTOS: TEGELBERGBAHN / MICHAEL HELMER

Freiflieger gibt es solche und solche. Abgesehen von dem gemeinsamen Nenner, die Begeisterung für das motorlose Gleiten durch die Lüfte, ist das Fliegervolk ganz und gar bunt: Die einen treten in Vereine ein und engagieren sich in festen Strukturen; andere suchen eher den Anschluss in freien Flieger-Communities und suchen darin Kontakt und Austausch; und manch einer sieht sich eher in der Rolle des „lonesome Cowboy“ in der Natur. Welcher Weg letztendlich gewählt wird: Gleitschirm- und Drachenfliegen schweißt vielerorts zusammen, schafft Identität und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. So ist es kaum verwunderlich, dass viele Pilotinnen und Piloten über kurz oder lang den Wunsch verspüren, sich aktiv an der Gestaltung der

Tegelberg NordwestStartplatz: Atemberaubender Blick auf die Seenlandschaft des Königswinkels – ein Paradies für Freiflieger.

Fliegerszene zu beteiligen; in der Regel im Tun und Wirken vor Ort: Von Fliegern für Flieger sozusagen - soweit klar.

Außergewöhnlich ist es da schon eher, wenn man im Umfeld der heimischen Flugspots auf Menschen trifft, die sich, obwohl selbst nicht mit dem Flugvirus infiziert, ungemein stark für die lokalen Belange der Freiflieger einsetzen und aus eigenem Antrieb heraus tatkräftig an der Optimierung der örtlichen Infrastruktur arbeiten.

Ein solcher Mensch ist zweifellos Dipl.-Ing. Univ. Frank Seyfried, Geschäftsführer der Tegelbergbahn GmbH & Co. KG, welcher Geländehalter zweier bekannter Fluggebiete im Ostallgäu ist: Der Buchenberg bei Buching/Halblech und der Tegelberg bei Schwangau. In den zurückliegenden Jahren war Herr Seyfried sowohl Initiator

als auch konstanter Motor für umfangreiche Sanierungs- und Umbaumaßnahmen an den Startflächen von Buchenberg und Tegelberg, die sich bis dahin in Bezug auf Neigung und Anströmung und damit insbesondere in puncto Sicherheit als nicht ideal zeigten.

Über die enge und als herausragend zu bezeichnende Zusammenarbeit zwischen Herrn Seyfried und dem DHV im Rahmen der erwähnten, umfangreichen Startplatzsanierungen wurde bereits in der DHV Info 215 ausführlich berichtet. Das diesbezüglich mit Herrn Seyfried geführte Interview kann online unter folgendem Link nochmals nachgelesen werden: www.dhv.de/media/jahre/2024/01_mitgliedschaft/ DHVmagazin/Archiv/2019/dhvinfo215.pdf

Was trieb Herr Seyfried, mittlerweile selbst Mitglied im DHV, zu diesem zeit- und kostenintensiven Sanierungsprojekt an? Wie nimmt der Geschäftsführer einer der bekanntesten Bergbahnen in Deutschland das rege Flugaufkommen an Tegelberg, Buchenberg und Breitenberg wahr? Welche Regelungen sind ihm wichtig für ein offenes und faires Miteinander aller Interessensgruppen am Berg? In einem weiteren Interview im Juli dieses Jahres sprach Miriam Edelmann, 1. Vorsitzende der Ostallgäuer Gleitschirmflieger e. V., mit Geschäftsführer Frank Seyfried über ganz verschiedene Themen rund um das Fliegen im schönen Königswinkel. Ein Blick hinter die Kulissen.

█ Edelmann: Der Großteil der Leserinnen und Leser des DHVmagazins kommt ja nicht aus der Region Ostallgäu. Unsere Fluggebiete, Buchenberg, Tegelberg und Breitenberg, liegen allesamt im sogenannten Königswinkel. Können Sie als kleine Einführung in dieses Gespräch die Besonderheit der Gegend kurz skizzieren und uns dabei auch einen Einblick in die Historie der Tegelbergbahn geben?

Seyfried: Vor über 150 Jahren ließ König Ludwig II. von Bayern das Schloss Neuschwanstein erbauen und schuf damit im Prinzip ein geniales Tourismuskonzept (lacht). Die Region rund um das Königsschloss erhielt im Laufe der Jahre und mit stetig wachsendem Tourismus den Namen „Königswinkel“. Das Schloss steht natürlich nicht ohne Grund an dieser Stelle – König Ludwig II. hatte zweifelsohne ein Auge für das Schöne. Das landschaftliche Arrangement ist einzigartig: Die saftig grünen Hügel des Allgäuer Alpenvorlandes umrahmen eine grandiose Seenlandschaft; dahinter erheben sich, teils sanft, teils steil und schroff, die Berge in ihrer vollen Schönheit. Eingebettet in dieses Naturschauspiel ließ König Ludwig II. sein Märchenschloss erbauen. 1968 wurde dann die Tegelbergbahn gebaut. Mitunter die ersten Drachenflüge in Deutschland fanden am Tegelberg statt und hier wurden sogar Weltmeisterschaften der Drachenflieger abgehalten. Diese Veranstaltungen zogen damals bis zu 20.000 Zuschauer an –das war quasi die Hochzeit der Drachenfliegerei in Deutschland.

So bestand fast von Beginn an eine Nähe zwischen der Tegelbergbahn und der Freifliegerei. Später hat dann natürlich auch das Gleitschirmfliegen Einzug gehalten. Der Tegelberg ist geprägt vom Fliegen. Von 2019 bis 2021 wurden Berg- und Talstation der Tegelbergbahn saniert und modernisiert. Bei den Renovierungsarbeiten haben wir uns dazu entschieden, in der Bergstation im Rahmen einer kleinen Ausstellung an die Zeit und die Menschen zu erinnern, deren unglaubliche Einsatzbereitschaft das Fliegen in den hiesigen Fluggeländen überhaupt erst möglich gemacht hat. Unter anderem wird in der Ausstellung von verschiedenen Menschen berichtet, die allesamt aus ganz unterschiedlicher Motivation heraus für das Fliegen lebten – ein Aspekt, den ich besonders faszinierend finde.

Frank Seyfried: Die treibende Kraft hinter einer starken Partnerschaft zwischen Flugsport und Bergbahnen.

Optimale Aufziehphase: Der sanfte Neigungswinkel des Nordwest-Startplatzes sorgt für sichere Starts am Tegelberg.

█ Edelmann: Wie wird man denn Geschäftsführer einer solch bekannten und viel besuchten Bergbahn?

Seyfried: Mein Großvater hat 1949 eine Seilbahn gebaut und mein Vater hat sie betrieben. Für mich war das der Spielplatz meiner Kindheit. Von Anfang an waren Bergbahnen meine große Leidenschaft und prägten mein Leben maßgeblich. Ich setzte mich fortlaufend intensiv mit der Materie auseinander: Konstruktionen, Technik, Betrieb, Zertifizierungen und vieles mehr. Auch während meiner vier Jahre, in denen ich in Shanghai lebte, habe ich mich viel mit den dortigen Seilbahnen beschäftigt, insbesondere in Hongkong mit der Ngong Ping 360 Bahn. Mit der Übernahme der Geschäftsführertätigkeit bei der Tegelbergbahn GmbH konnte ich dann schließlich meine Passion zum Beruf machen; damit war auch zeitgleich eine Rückkehr ins Allgäu verbunden – ich wuchs als Kind im Oberallgäu auf.

█ Edelmann: Kaum ein anderes Fluggelände in Deutschland kann auf eine so langjährige Geschichte zurückblicken wie der Tegelberg bei Schwangau. Drachen- und Gleitschirmfliegen haben dort Tradition und prägen das Besucherbild am Tegelberg maßgeblich. Was empfinden Sie selbst, wenn Sie die bunten Tücher am blauen Himmel über Tegelberg, Branderschrofen und Co. lautlos dahingleiten sehen?

Seyfried: Ich freue mich einfach darüber. Fliegen ist faszinierend, in jeglicher Art. Unser Ziel als Bergbahnbetreiber und Geländehalter ist, dass alle Gäste, ob aktive Flieger oder Zuschauer, ihre Zeit bei uns am Berg in vollen Zügen genießen können. Abends sollen sie mit einem Strahlen im Gesicht heimfahren und sagen: „Ich hatte einen schönen Tag.“ Alle Besucherinnen und Besucher sollen sich bei uns an den Bergen wohlfühlen – das ist unsere Mission.

█ Edelmann: Und konkret: Wie sehen Sie uns, die Freiflieger?

Seyfried: Wir haben ganz verschiedene Gäste. Jeder, der an den Berg kommt, soll Spaß haben. Flieger sind, wie alle anderen Besucher auch, gern gesehenen Gäste. Für die Flieger wollen wir eine gute Infrastruktur bereitstellen. Die Gleitschirm- und Drachenflieger sind eine Bereicherung für unsere Heimatberge.

█ Edelmann: In den letzten Jahren erfuhren die bis zu diesem Zeitpunkt nicht ganz einfachen Startplätze am Tegelberg aufwändige und kostenintensive Sanierungs- und Umbaumaßnahmen. Auch die Startfläche am Buchenberg wurde in diesem Zuge baulich optimiert. Das Ergebnis, insbesondere der Zugewinn an Sicherheit für die dort startenden Pilotinnen und Piloten, ist wirklich einzigartig. Was war Ihr Antrieb, sich für diese Umbaumaßnahmen einzusetzen und in der Folge auch die finanziellen Mittel dafür aufzubringen?

Seyfried: Sicherheit steht an oberster Stelle; gerade wir als Seilbahnbetreiber leben davon ja auch. Der erste zu sanierende Startplatz für die Startrichtung Nordost war eine marode Holzrampe, hinter der es relativ schnell steil hinuntergeht. Mit Unterstützung des DHV haben wir eine optimale Startfläche geschaffen, die sowohl in Neigung als auch Radius perfekt auf die Windanströmung abgestimmt ist. Die Freiflieger sind unsere Gäste und so wie

wir Wanderwege und Klettersteige herrichten, möchten wir auch den Fliegern etwas Vernünftiges bieten. Wie bereits gesagt, die Sicherheit unserer Gäste hat für uns oberste Priorität. Der Nordost-Startplatz war der erste, dann kam der nach Nordwest ausgerichtete Startplatz als Umbau- bzw. Sanierungsprojekt hinzu. Dieser war ebenfalls in einem schlechten Zustand. Beide Startflächen wurden grundlegend umgestaltet und miteinander verbunden, sodass eine schöne Fläche entstand, auf der sich die Flieger am Rande auch startbereit machen können. Unser Bauleiter vor Ort, der früher selbst geflogen ist, wusste genau, worauf es ankommt. Am Tegelberg, wo insgesamt wenig Platz zur Verfügung steht, wurde die kleine Fläche optimal genutzt. Auch der NordostStartplatz am Buchenberg wurde aufwendig umgebaut und verbessert.

█ Edelmann: Sind Sie selbst schon einmal vom neuen Startplatz am Tegelberg gestartet?

Seyfried: Ich habe schon mal einen Tandemflug gemacht, allerdings vom Breitenberg. Vom Tegelberg noch nicht – das steht also noch aus.

█ Edelmann: Edelmann: Wie war das „Erlebnis Fliegen“?

Seyfried: Fliegen ist immer faszinierend. Egal ob Gleitschirm, Segelflugzeug oder Hubschrauber – das Gefühl ist einfach unbeschreiblich schön. Aber wem erzähle ich das (lacht).

█ Edelmann: Könnten Sie sich vorstellen, selbst die Fluglizenz zu erwerben?

Seyfried: Sag niemals nie (lacht). Nein im Ernst: Wenn man das Fliegen sicher betreiben möchte, muss man es mit vollem Einsatz tun. Das Fliegen selbst und die ganze Materie drum herum ist meiner Meinung nach zu anspruchsvoll, zu komplex, als dass man es so nebenher betreiben könnte. Man muss einfach viel Zeit investieren, und Freizeit ist bei mir meist Mangelware.

█ Edelmann: Wie ich erfahren habe, sind Sie Mitglied im DHV, obwohl Sie selbst nicht aktiv fliegen. Wie kam es dazu?

Seyfried: Das lässt sich ganz einfach erklären. Als wir den nach Nordwest ausgerichteten Startplatz am Tegelberg neu gebaut haben, von einer alten Rampe zu einer richtigen Startfläche, haben wir den Kontakt zum DHV gesucht. Robin Frieß, Björn Klaassen und Peter Cröniger waren oft hier vor Ort. Wir haben überlegt, wie wir den Startplatz gut gestalten können und haben viel darüber diskutiert. Die DHV-Verantwortlichen haben uns so gut unterstützt. Ich kann zwar wenig zurückgeben, aber ich kann Mitglied in diesem tollen Verband werden. Seitdem bin ich passives Mitglied – als Dankeschön, als Anerkennung, als Stärkung der guten Verbindung. Und obendrein freue ich mich auch immer sehr auf das aktuelle DHVmagazin!

█ Edelmann: Seit dem schweren Tandemunfall im Sommer 2011, der für viel Medienrummel und leider auch einer nachklingend schlechten Publicity für Gleitschirmflieger am Tegelberg gesorgt hat, hat sich natürlich bei den Tandemregelungen an

unseren Flugbergen einiges getan. Wie ist denn der aktuelle Stand? Seyfried: Durch den Vorfall, der uns in der Tat stark geprägt hat, gab es neue Regelungen; Regelungen, die einfach und klar formuliert werden mussten. Keine Konsequenzen aus so einem Vorfall zu ziehen wäre einfach nur fahrlässig gewesen. Am Tegelberg und Buchenberg sind private Passagierflüge nicht erlaubt! Zur Durchführung kommerzieller Tandemflüge ist eine Berechtigung der Tegelbergbahn GmbH notwendig. Für die kommerziellen Tandemunternehmen am Tegelberg und Buchenberg gibt es dabei eine begrenzte Anzahl an Berechtigungen. Es ist also klar geregelt, welche Piloten dort fliegen dürfen. Die Konsequenz: Es gibt keine Berechtigungen für private Tandemflüge an Tegelberg und Buchenberg. Auch die lokalen Flugschulen dürfen keine Ausnahmegenehmigungen erteilen bzw. ausstellen. Etwaige Missachtungen führen zu Flugverbot! Diese Regelung gilt für Tegelberg und Buchenberg. Am Breitenberg gibt es keine speziellen Einschränkungen, weder für private noch für kommerzielle Tandemflüge. Geländehalter dort ist die Gemeinde Pfronten.

█ Edelmann: Vision Tegelberg 2040: Welche Herausforderungen sehen Sie, sowohl in der näheren als auch der ferneren Zukunft, um das Fliegen am Tegelberg auch weiterhin so nachhaltig, sicher und naturverträglich wie möglich zu gestalten? Was würden Sie sich diesbezüglich als Beitrag von uns als Piloten wünschen?

Seyfried: Wir als Bergbahnbetreiber wollen unseren Besuchern intensive Erlebnisse am Berg ermöglichen. Blicken wir dahingehend in die Zukunft, müssen wir uns natürlich unbedingt auf die Klimaänderungen einstellen. Der Winter verändert sich spürbar und die Sommer zeigen sich wettertechnisch immer unberechenbarer. Speziell in Bezug auf die Gleitschirmflieger denke ich ist es wichtig, dass die Pilotinnen und Piloten ihren Sport vernünftig und verantwortungsbewusst ausüben, gerade im Hinblick darauf, dass sich das Wetter verändert und die Bedingungen gegebenenfalls anspruchsvoller und dynamischer werden. Gegenseitiger Respekt und gegenseitiges Verständnis zwischen Fliegern, den Mitarbeitern der Tegelbergbahn sowie allen anderen Gästen am Berg ist ganz essentiell. Wir alle tragen gemeinsam zu einem gelungenen Miteinander am Berg bei. Begegnen wir uns gegenseitig mit Respekt und stets auf Augenhöhe, dann sehe ich mit voller Überzeugung einer tollen, positiven Zukunft entgegen.

█ Edelmann: Haben Sie noch abschließende Worte, die Sie hier gerne anbringen wollen?

Seyfried: Was ich bewusst nochmal erwähnen will: Zusammenarbeit macht mehr Spaß, wenn es ein konstruktives Miteinander gibt. Gegenseitiges Unterstützen und miteinander wachsen – das ist unser Ziel. Ein guter, fairer Austausch zwischen allen Interessensgruppen ist mir wichtig. Wie bereits zu Beginn unseres Gesprächs erwähnt: Alle Besucherinnen und Besucher sollen an unseren Bergen eine wundervolle Zeit erleben und abends mit einem freudigen Lächeln nach Hause fahren!

Darüber hinaus möchte ich mich an dieser Stelle ganz ausdrücklich bei allen Flugsportvereinen, die hier an unseren Hausbergen aktiv sind, für die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit und die gegenseitige Unterstützung bedanken. Ich schätze das gute Verhältnis zu den Vereinen sehr!

█ Edelmann: Ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre Zeit und das aufgeschlossene Gespräch. Wir sehen uns am Berg!

FLUGSCHULE SKY CLUB AUSTRIA

Ostalpentour XXL

Vier Jahre habe ich als Vollzeit-Fluglehrer zahlreiche Fluganfänger und -anfängerinnen auf dem faszinierenden Weg in die fliegerische Selbstständigkeit begleitet. Als Guide auf geführten Gleitschirmreisen zeigte ich meinen Mitreisenden die vielfältige Schönheit des Paragleitens von Italien bis Kolumbien. Soviel Freude dieser Beruf auch mit sich bringt, Anfang 2023 war klar: Nun gehe ich selbst auf Entdeckungsreise!

TEXT UND FOTOS: CLEMENS LEHNER

In meinem „Sabbatical“ wollte ich mich fliegerisch weiterentwickeln und die Freiheit des ungebundenen Herumreisens genießen. Streckenflug-Wettbewerbe waren dabei ein Schwerpunkt. Besonders interessierte es mich aber, neue Fluggebiete kennenzulernen und zu befliegen. Da ich beruflich in letzter Zeit oft weit gereist war, wollte ich nun meine unmittelbare Umgebung besser kennenlernen: Die Ostalpen. Mein Wohnort Sillian (Osttirol) liegt fast perfekt im Mittelpunkt dieses vielfältigen, aber dennoch überschaubaren Gebietes, das sich vom Comer See (Lombardei) und Bodensee bis nach Maribor (Slowenien) und Wien erstreckt. Mein

Mini-Camper bot die optimale Plattform für ausgiebige Erkundungstouren.

Der Plan

Einfach nur so herumzureisen erschien mir allerdings irgendwie langweilig. Etwas fehlte noch, ein Plan, eine Aufgabe, eine persönliche Herausforderung. Auf einer langen Autofahrt kam mir schließlich die zündende Idee: Ich stelle ein Kartenspiel zusammen, ein Fluggebiets-Quartett! An jedem Fluggebiet würde ich ein schönes Foto machen und ein paar interessante Fakten sammeln, und so

Der Himmel klart auf über dem Hirzer bei Meran.

hätte ich am Ende eine schöne Erinnerung an diesen Sommer. Das erschien mir als simple kleine Challenge und spielerischer Rahmen meiner Reisezeit. Dass daraus ein echtes Großprojekt werden sollte, ahnte ich damals noch nicht.

Welche Fluggebiete sollte ich nun bereisen? Diverse Online-Plattformen sind voll mit Orten und Informationen von leider oft zweifelhafter Qualität. Um möglichst wenig Zeit mit Suchen zu verbringen und stattdessen möglichst viel zu fliegen, entschied ich mich, hauptsächlich die beliebtesten Gebiete aufzusuchen, die absoluten Top-Spots. Gerade die Nordalpen stellten für mich überwiegend Neuland dar, bekannt nur aus zahlreichen Erzählungen deutscher Reiseteilnehmer auf meinen Touren durch die Südalpen. So setzte ich mich an den Computer und startete eine mehrtägige Recherche: Wo wird am meisten geflogen? Auf Basis der Flug-Up-

loads auf den Plattformen DHV-XC und XContest konnte ich ein Ranking der beliebtesten Fluggebiete der Ostalpen erstellen. Entsprechend der typischen Anzahl eines Quartetts entstanden so zwei Listen mit jeweils 32 Fluggebieten nördlich des Alpenhauptkamms (Nordostalpen) und 32 Fluggebieten südlich davon (Südostalpen). Alle mir noch nicht bekannten wollte ich bis Ende der Saison 2023 bereisen und befliegen. Da ich die meisten Hotspots der Südostalpen bereits gut kannte, sah ich dieser Challenge zunächst recht entspannt entgegen.

Die erste Südalpentour

Bei unbeständigem Frühlingswetter geht es dann Mitte April endlich los, wetterbedingt vorerst in den Süden. Ein paar Wissenslücken gilt es hier noch zu schließen, und überhaupt werde ich hier diesen Sommer auch viel Altbekanntes wieder besuchen. Die erste Station bildet der Hirzer im Passeiertal (bei Meran, Südtirol). Bei der Autofahrt dahin kommt mir eine Idee, deren Arbeitsumfang mir wie so oft zum Zeitpunkt ihres Entstehens kaum bewusst ist. Der Auslö-

ser ist mein schlechtes Gedächtnis. Mir war aufgefallen, dass ich auf Nachfrage nach Fluggebieten, die ich nur zwei Jahre zuvor in Spanien besucht hatte, teils kaum mehr ein inneres Bild davon vor Augen hatte. Es wäre doch sehr schade, wenn es mir mit den Orten dieses Sommers ähnlich ergehen würde. Also fasse ich den Entschluss, von jedem besuchten Spot (Start- und Landeplätze) jeweils ein kurzes Video zu machen, bei dem ich die wichtigsten Fakten dazu sage. Das würde in Zukunft vielleicht nicht nur meinem eigenen Gedächtnis auf die Sprünge helfen, sondern könnte eventuell auch für andere Piloten hilfreich sein. Bekanntermaßen sagen Bilder oft mehr als tausend Worte. Bis heute habe ich auf meinem Youtube-Kanal Paraspotting bereits fast 300 kurze Videos veröffentlicht. Am Landeplatz des Hirzer ist es für mich noch äußerst ungewohnt, mich selbst und die Umgebung zu filmen und zu kommentieren. Ich stelle wieder einmal fest, ich bin keine Rampensau. Bis

heute begleitet mich gelegentlich eine gewisse Anspannung beim Filmen. Sie spornt mich aber auch dazu an, möglichst fundierte Informationen einzuholen. Ich entwickle den Ehrgeiz, in einem Fluggebiet möglichst alle vorhandenen Start- und Landeplätze anzusehen und zu dokumentieren.

Von den freundlichen Tandempiloten bei der Talstation der Gondel erfahre ich viele wertvolle Infos über das Gleitschirmfliegen am Hirzer. Die Thermik sieht vielversprechend aus, und so fahre ich mit der Seilbahn nur bis zum Startplatz Prenn an der Mittelstation. Unbedingt will ich auch den Startplatz Klammeben an der Bergstation kennenlernen, doch die rund 700 Höhenmeter bis dahin soll mich mein Gleitschirm hinauftragen. Soweit der Plan. Mit viel Geduld kann ich am Südhang links vom Startplatz tatsächlich Höhe machen und lande eine halbe Stunde später in leichtem Schneematsch auf den riesigen Almflächen beim oberen Startplatz. Als wäre das nicht der Freude genug, erkenne ich unter den anwesenden PilotInnen Bekannte aus der Schweiz, die mir direkt gute Tipps für ihren

Der Hirzer ist ein wunderbares West-Fluggelände mit perfekter Infrastruktur.
Beim Toplanden am SP Klammeben auf über 2.000 m werden die Füße nass im Schneematsch.

Besonders beliebt für Sicherheitstrainings: Alpo di Storo am Idrosee. Auf dem Weg zum Startplatz am Monte Summano bei Schio - Ruhe und italienische Idylle pur.

Hausberg geben können, der auch auf meiner Liste steht. Ich starte wieder und bei zunehmend kräftiger Thermik runde ich den ersten Tag meiner Sommer-Challenge mit einem wunderschönen Sightseeing-Flug entlang der Westflanken des Passeiertals ab, der mich von Meran bis zum Jaufenpass und zurück führt.

Immer dem guten, oder zumindest brauchbaren Wetter hinterher, lautet die nächste Station Idrosee. Dort bin ich bereits mit einem guten Freund verabredet, der hier gerade ein paar Tage Pause zwischen der Arbeit bei Sicherheitstrainings macht. Zufällig treffe ich hier auch einen weiteren ehemaligen Arbeitskollegen, der mit seiner Familie gerade auf der Rückreise von einer Spanien- Rundtour ist. So verbringe ich zwei gesellige Tage am wunderschönen Campingplatz direkt am See und Landeplatz. Trotz des sehr labilen Frühlingswetters habe ich mehrere Gelegenheiten, das Fluggebiet im SIV-Zentrum „Idroland“ per Hike&Fly zu Fuß und aus der Luft kennenzulernen.

In den folgenden Tagen stabilisiert sich ein Zwischenhoch aus dem Alpenraum zu einem kräftigen Hoch über Nordosteuropa. Dabei verlangsamt es von Westen anrückende Tiefdruck- und Frontensysteme so stark, dass ich über vier Tage von West nach Ost dem Südalpenrand folgend, zwar nicht immer ungetrübtes, aber doch meist sehr gutes Flugwetter vorfinde.

Bei Schio besteige ich den Monte Summano und trainiere, von dessen sehr verlässlichen Thermikflanken immer wieder in die Ebene vorfliegend meine Flachland-Thermik-Skills. Ich bin hier vollkommen alleine in der Luft, denn hier fliegen fast nur wenige Locals. Daher hat es das Gebiet auch nicht auf meine Liste der 32 beliebtesten Fluggebiete der Südostalpen geschafft. Da ich aber die gängigen Spots hier schon sehr gut kenne, wollte ich einfach einmal etwas Neues ausprobieren. Zu Mittag bekomme ich vorübergehend etwas Gesellschaft in der Luft. Die Streckenjäger vom etwa 30 km im Osten liegenden Monte Grappa rauschen an mir vorbei. Ich weiß, dass hier rund um Schio noch einige traumhafte Spots warten, echte Geheimtipps, die ich gerne erkunden möchte.

Doch für dieses Mal lasse ich sie im Dornröschenschlaf liegen und wende mich dem absoluten Kontrastprogramm zu, einem Fluggebiet, das quasi den Inbegriff des Gleitschirmfliegens in den Ostalpen bildet, der unangefochtene König! Vergiss Greifenburg und Kössen, mit gewaltigem Abstand am meisten geflogen wird in

Bassano del Grappa!

Die Einen lieben es, die Anderen meiden es. Bei jährlich über 15.000 Flug-Uploads ist klar: Hier bist du nie alleine. Gelegenheitsflieger gibt das die Sicherheit, schon vor dem Start beobachten zu können, was sie meteorologisch in der Luft erwartet. Auf der anderen Seite wird der Luftraum oft recht voll und aufgrund teils unterschiedlicher Auslegung der Ausweichpflichten gelegentlich auch eng (Hier muss ich kurz den Fluglehrer in mir zu Wort kommen lassen und mit einem weit verbreiteten Missverständnis aufräumen: In der Fliegerei gibt es keine Vorflugregeln. Es gibt nur Ausweichpflichten.). Klimatisch ist Bassano del Grappa jedenfalls begünstigt. Irgendwie kann man hier fast immer fliegen. Dass dies auch für eine ganze Reihe an Fluggebiete am Südalpenrand östlich und westlich davon gilt, kann bei den zahlreichen PilotInnen die Faszination für den Monte Grappa nicht schmälern. Einen Grund dafür kann man neben der perfekten Infrastruktur sicherlich auch in den vielfältigen Startmöglichkeiten finden. Für jede Windrichtung gibt es hier oft mehrere passende Startplätze, außer für Nordwind. Aber nur der kräftigste Nordföhn schafft es, hierher durchzudringen, und dann sollte man ohnehin besser auf einen Flug verzichten.

Obwohl ich persönlich Bassano zugunsten ruhigerer Alternativen meist meide, bin ich hier schon oft geflogen. Trotzdem gibt es auch für mich noch Neues zu entdecken. Meine kleine Tages-Challenge ist es, in einer Rundtour alle Startplätze am Hauptberg zu erreichen. Mit dem Fliegershuttle fahre ich vom Landeplatz und Fliegertreff beim Garden Relais gut 500 Höhenmeter hinauf zum Startplatz Stella Alpina. Hier wird bereits fleißig gestartet, doch ich schultere nach einer kurzen Video-Aufnahme meinen Packsack und gehe weiter hinauf, vorbei am naheliegenden Startplatz Tapetti („Beppi“), wo

ein Bagger noch an der inzwischen längst fertiggestellten Neugestaltung arbeitet. Auch zum oft abends genutzten Weststart „Casette“ ist es nicht weit, doch dann zieht sich der Weg ein bisschen, bis ich den kaum bekannten Startplatz Baita Camol auf rund 1.200 Meter Seehöhe erreiche.

Vollkommen alleine mache ich mich startklar und schwinge ich mich in die Luft. Kaum zu glauben, dass es so etwas am Monte Grappa geben kann. Die Thermik ist gut und ich mache rasch Höhe. Eine Weile genieße ich das bunte Schirmkarussell. Doch nach einem halbherzigen Querungsversuch gegen den Wind nach Westen über die Brenta komme ich tief zurück und finde keinen Anschluss mehr.

Ärgerlich, eigentlich wollte ich doch am Panettone toplanden. Immerhin erreiche ich den Landeplatz Paradiso mit gut 100 m über Grund. Plötzlich spüre ich leichtes Steigen, folge sachte meinem Gespür und kann schließlich doch noch bis auf 2.000m Seehöhe

aufdrehen. Nun ist es ein Leichtes: Ich gleite unter die großflächige Abschattung am Gipfel und lande im laminaren Westwind am höchsten Startplatz des Fluggebietes, am Panettone ein – TagesChallenge geschafft! Ich freue mich wie ein Schnitzel! Beim Fliegen sind es nicht die großen Strecken, die mich motivieren. Doch wenn so eine kleine Challenge gelingt, eine Toplandung wie hier zum Beispiel, gerade wenn es dann doch nicht ganz so einfach war wie gedacht, dann spüre ich ganz besonders die Freude und die Freiheit des Fliegens.

An die grüne Düne!

Am nächsten Tag steht ein kaum weniger bekanntes Fluggebiet auf dem Programm: Meduno. Der Vormittag ist grau und regnerisch, doch Herumsitzen ist keine Option. Die Neugier treibt mich auch hier dazu, neben den vertrauten Spots am Monte Valinis Neues zu entdecken. So wärme ich mich mit einer Wanderung auf den östlichen Ausläufer des Berges auf, wo ich den kleinen aber feinen Start-

Am Monte Grappa bei Bassano gibt es Startplätze für fast jede Himmelsrichtung.
Der beliebte Startplatz Stella Alpina.
Die Drachenrampe am Monte Valinis bei Meduno ist auch bei Gleitschirmfliegern beliebt.
Geheimtipp in Meduno: Hike and Fly zum SP Col Manzon

Fluggebietsinformationen

Hirzer

Windrichtung: W-SW

- Startplatz Klammeben (2.093 m) N46°44‘08.6“ E11°15‘07.5“

- Startplatz Prenn (1.413 m) N46°44‘00.9“ E11°13‘39.9“

- Landeplatz Torggler (451 m) N46°43‘27.7“ E11°11‘59.7“

- Landeplatz St. Leonhard (644 m) N46°48‘21.3“ E11°14‘33.6“

Kommt man von Norden über den Brenner, ist das Fluggebiet rasch über den (kurvenreichen) Jaufenpass erreichbar. Gleich bei Landeplatz und Seilbahn-Talstation liegt ein Campingplatz. Bei starkem Talwind kann der Landeplatz Torggler anspruchsvoll werden (Lee).

Dann sollten Geübte im hinteren Bereich landen, oder weniger Geübte direkt zum Landeplatz St. Leonhard ausweichen (Busverbindung zurück).

Idrosee (Alpo di Storo)

Windrichtung: S-W

- Startplatz Alpo di Storo (1.491 m) N45°48‘35.2“ E10°34‘35.1“

- Startplatz Casali (1.047 m) N45°48‘24.2“ E10°33‘40.8“

- Landeplatz (368 m) N45°48‘21.8“ E10°31‘41.6“

Ein beliebtes Gelände für Sicherheitstrainings.

Aufgrund des ausgeprägten Talwindsystems (Süd) wird hauptsächlich vormittags und abends geflogen (dazwischen super Groundhandling-Bedingungen am Landeplatz). Schöner Campingplatz direkt am See. Beide Startplätze sind über einen sehr schönen Wanderweg erreichbar, Einstieg beim Dorfbrunnen in Baitoni (Empfehlung: mapy.cz). Auch mit dem PKW kommt man gut rauf. Shuttle gibt’s meist nur bei Sicherheitstrainings.

Monte Summano (Schio)

Windrichtung: SO-SW

- Oberer Startplatz (1.143 m) N45°45‘23.1“ E11°23‘28.3“

- Startplatz Prà Minore (778 m) N45°44‘50.8“ E11°23‘11.1“

- Landeplatz Santorso (201 m) N45°43‘46.1“ E11°23‘05.3“

Beide Startplätze sind von Santorso aus über einen schönen Wanderweg erreichbar. Der obere Startplatz (etwas anspruchsvoller) ist außerdem mit dem PKW erreichbar. Am Einstieg zum Wanderweg in Santorso ist ein gratis Wohnmobilstellplatz (36h, Santorso Camperstop). Der Monte Summano ist einer von vielen fliegerischen „Geheimtipps“ in dieser wunderschönen Gegend (asddeltaclubvicenza.it).

Bassano del Grappa

Windrichtung: O-S-W

- Startplatz Panettone (1.576 m)

N45°51‘41.9“ E11°48‘14.4“

- Startplatz Camol (1.225 m)

N45°50‘22.7“ E11°47‘10.0“

- Startplatz Col Campeggia (1.106 m)

N45°50‘14.9“ E11°44‘56.1“

- Startplatz Casette (995 m)

N45°49‘41.4“ E11°46‘05.7“

- Drachenrampe Pedana (856 m)

N45°49‘28.2“ E11°46‘16.4“

- Startplatz Tappeti „Beppi“ (827 m)

N45°49‘24.9“ E11°46‘07.6“

- Startplatz Antenne Costalunga (751 m)

N45°48‘43.4“ E11°44‘41.7“

- Startplatz Stella Alpina (719 m)

N45°49‘10.4“ E11°45‘47.6“

- Landeplatz Paradiso (187 m)

N45°48‘28.2“ E11°46‘12.5“

- Landeplatz Garden Relais (159 m)

N45°48‘23.0“ E11°47‘07.3“

Mit großem Abstand das beliebteste Fluggebiet der Ostalpen. Auch gut geeignet für Drachen und Hike&Fly. Viele Infos und Flycard auf vivereilgrappa.it. Beim Landeplatz Garden Relais gibt es Shuttles und eine von vielen Camper-Übernachtungsmöglichkeiten.

Meduno

Windrichtung: (SO) S-SW

- Startplatz Gipfelplateau (1.095 m) N46°14‘03.6“

E12°48‘05.9“

- Startplatz Monte Valinis (990 m) N46°13‘50.3“ E12°48‘25.7“

- Landeplatz Toppo (265 m) N46°12‘21.1“ E12°49‘09.4“

- Startplatz Col Manzon (727 m) N46°12‘40.5“ E12°51‘32.0“

- Landeplatz Travesio (229m) N46°11‘47.2“ E12°51‘20.6“

Der wahrscheinlich schönste Spielplatz der Ostalpen. Drachenrampe am Startplatz Monte Valinis. Entspannte Flüge vormittags und abends, traumhafte Sonnenuntergangsflüge. Vor allem im Herbst bei Flugschulen beliebt. Shuttle gibt’s am Landeplatz Toppo (bei der Bar fragen) und vom nahen Campingplatz (eigener Landeplatz).

Wer einen wunderschönen Hike&Fly fernab vom Trubel machen will, spaziert vom Landeplatz Travesio zum Startplatz Col Manzon.

Monte Cuarnan (Gemona)

Windrichtung: SO-SW

- Startplatz Monte Cuarnan (1182m) N46°16‘27.1“ E13°10‘32.9“

- Startplatz Garzette (880m) N46°16‘10.0“ E13°10‘27.6“

- Landeplatz Godo (185m) N46°16‘06.3“ E13°08‘25.2“ Beide Startplätze eignen sich hervorragend für Hike&Fly, bis auf die letzten 200 Höhenmeter ist man meist in schattigem Wald unterwegs, landschaftlich sehr schön. Ansonsten ist der Hauptstart nur mit Shuttle erreichbar, Buchung über Telegram-Bot „VoloLiberoFriuliBot“. PKW-Auffahrt bis 45min vor Startplatz möglich, Parkplatz Malga Quarnan. Auch für Hängegleiter geeignet (Landung in Bordano). Ein wunderschönes, vergleichsweise ruhiges Fluggelände mit Streckenflugmöglichkeit für Fortgeschrittene u.a. nach Slowenien (Stol, Kobarid) und abwechslungsreichen Alternativen Flugmöglichkeiten in der Nähe (Monte San Simeone / Bordano, Monte Bernardia / Nimis).

platz Col Manzon erreiche. Gerade rechtzeitig vor langsam einsetzendem Nieselregen gleite ich zufrieden die gut 500 Höhenmeter zurück hinunter zum Landeplatz bei Travesio.

Der Nachmittag wird trockener und gehört schließlich ganz dem Spiel mit Schirm, Wind und Gelände. Der Monte Valinis bei Meduno ist für mich der schönste Spielplatz der Ostalpen. Er ist das, was einer großen Sanddüne am nächsten kommt. Sein Gipfel bildet eine große grasige Kuppe. Ein steiler Südhang geht sanft und gleichmäßig in eine ganz leicht weiter ansteigende Plateaufläche über. Hier kann man wunderbar Groundhandeln sowie diverse Start- und Toplandetechniken trainieren. Für mich ist es genau dieses Spiel zwischen Boden und Luft, geländenahes Fliegen, Schweben, Kiten, Touch-and-go, das mich die Freude des Fliegens besonders intensiv erleben lässt. Natürlich muss man sich da in sehr kleinen Schritten und bestenfalls mit viel Training an einer (weichen) Düne herantasten. Ich selbst muss mich in meinem spielerischen Enthusiasmus gelegentlich bremsen, um keine Grenze zu überschreiten, wo ich nicht mehr zu 100% die Kontrolle habe. In einer dynamischen hangnahen Kurve liegen oft wenige Zentimeter zwischen Spaß und Verletzung. Wichtig ist natürlich auch laminarer Wind, bzw. bei Böen entsprechende Toleranzpolster einzubauen.

Am Monte Valinis ist die beste Zeit für Spiel und Training meist Vormittag und Abend. Zu Mittag nimmt der thermische Wind oft sehr stark zu und wird böig. Starten kann dann sehr anspruchsvoll werden. Wer zuvor gestartet ist, kann, entsprechendes Sitzfleisch vorausgesetzt, meist den ganzen Tag fliegen. Am Landeplatz ist unter normalen Bedingungen nie starker Wind. Nach einer Mittagspause kommt man dann etwa ab 17 Uhr bei schwächerem und butterweichem laminaren Wind wieder in die Luft. Sonnenuntergangsflüge an der breiten Südwestflanke des Monte Valinis gehören für viele zu ihren schönsten Flugerlebnissen.

Heute Nachmittag, nach dem Regen immer noch bewölkt, ist der Wind eher schwach. Ich ziehe meinen Schirm am Hauptstartplatz neben der Drachenrampe auf, und kite sachte den Rücken bis zum etwa 100 m höheren Gipfelplateau hinauf. Hier ist der Wind stark

genug um zu tragen, und das Spiel kann beginnen. Was diesem Tag noch die Krone aufsetzt, ist das gemeinsame Abendessen mit einer Fliegergruppe bestehend aus sehr geschätzten ehemaligen Kollegen sowie Reiseteilnehmer, die ich in den vergangenen Jahren oft selbst als Guide begleitet hatte und die so fast zu Freunden geworden waren.

Ein letzter Tag bleibt noch vor der Schlechtwetterfront. Wieder rücke ich ein Stück nach Osten. Um meine Wanderfüße weiter zu trainieren, spaziere ich mit meiner schweren Streckenflugausrüstung gut 1.000 Höhenmeter vom Landeplatz bei Gemona hinauf auf den Monte Cuarnan. Wie gut die Wahl des Verkehrsmittels war, zeigt sich daran, dass ich plötzlich mitten im Wald über einen Startplatz stolpere, von dessen Existenz ich nichts geahnt hatte. Schließlich am Hauptstartplatz angelangt treffe ich vor allem Locals, die sich an der kräftigen Frühjahrsthermik erfreuen. Es lockt die lange Kante nach Osten zu Streckenflügen nach Kobarid und Tolmin im slowenischen Soca-Tal. Doch ich begnüge, nein vergnüge mich mit einem lokalen Genussflug und einem erfrischenden Bad im Gebirgswasser des Tagliamento, der hier in seinem beeindruckend breiten, ungezähmten Schotterbett die Alpen verlässt.

Nach genau einer Woche und sechs Fluggebieten fahre ich zurück nach Hause. Der Sommer hat nicht nur meteorologisch noch nicht begonnen, doch ich merke schon, dass meine Fluggebiets-Challenge nicht leicht wird. Schließlich möchte ich die 64 beliebtesten Fluggebiete der Ostalpen nicht nur einfach besuchen, sondern dort auch bei passendem Wetter in die Luft kommen. Überdies warten noch weitere Erlebnisse auf mich, Wettbewerbe, die mich bis nach Rumänien bringen werden, oder ein spontaner Ausflug zum weltgrößten Freiflieger-Festival in Saint-Hilaire.

DER AUTOR

Clemens Lehner lebt in Sillian und arbeitet als freiberuflicher Fluglehrer und Guide auf Gleitschirmreisen. Vor kurzem hat er den spielerischen Fluggebietsführer „Paraspotting Cards“ herausgebracht (paraspotting.com).

Monte Cuarnan: Am linken Bildrand ist die lange Kante bis ins Soča-Tal gut erkennbar.
Monte Cuarnan: Start in kräftiger Frühjahrsthermik.

Mentale Vorbereitung beim Gleitschirmfliegen

In diesem Artikel betrachte ich das Gleitschirmfliegen aus der Perspektive von Mentalem Training und der Rausch- & Risikopädagogik. Zu den Situationen Start, Flug und Landung stelle ich Know-How aus den jeweiligen Perspektiven vor. Leserinnen & Leser finden Handlungsmöglichkeiten, die für mental fordernde Situationen hilfreich sein können.

TEXT UND FOTOS: GEORG SCHWAIGHOFER

Vorwissen

Kommen wir auf den Rausch zu sprechen. Rausch hat immer etwas Riskantes, denn wir geben die Kontrolle, so wie wir sie gewohnt sind, auf. Egal ob beim Substanzkonsum oder in außeralltäglichen Situationen. In der Flugphase sind die Beine definitiv nicht auf festem Boden. Das kann beglücken und erweitern, doch auch überfordern und zur Gefahr werden.

Risiko hat immer etwas Rauschhaftes, denn sobald etwas ungewiss und bedeu-

tend ist, wird unser Körper mit hochwirksamen Substanzen durchflutet, die wiederum Rausch hervorrufen können. Dieser wirkt über die Sinneswahrnehmungen auf den Körper, auf das Bewusstsein und auf das Verhalten. Der Rausch wird gerochen, geschmeckt, getastet, gehört oder gesehen und wirkt auf Muskeln, Nerven, Organe, Gefühlszustände, Gedanken und auf das Benehmen. Er wirkt also auf den Körper, auch auf die Gedanken und Gefühle und schlussendlich darauf, wie wir uns verhalten.

Es geht auch umgekehrt: Benehmen, Gedanken, Gefühlszustände, Organe, Nerven und Muskeln wirken auf das Verhalten und können einen Rausch bewirken – sofern man weiß, wie es geht.

Kurz gesagt: Der Rausch wirkt sich über die Sinne auf das Verhalten aus. Für den Blick auf das Gleitschirmfliegen reicht es erst einmal aus, wenn man erkennt, dass die Sinne einen interessanten Zugang zum Verhalten herstellen können.

Um sich ein bestimmtes Verhalten an-

oder abzutrainieren, zoomt man sich aus einer Situation heraus, indem man einen seiner Sinne absichtlich beansprucht. Am Lavendel riechen, die Augen schließen, sich am Daumen reiben, ein Pfefferminzbonbon als Geschmack, ein kühler Tropfen Wasser auf der Haut. Reize, die die Sinnesorgane in gewisser Intensität beanspruchen, machen es einfach, aus der Situation heraus treten zu können. Damit ist es leichter möglich, die Umgebung und das innere Erleben aus einer nüchternen Perspektive betrachten und sich ein gewünschtes Verhalten anzueignen. Sprich, man trickst seine Wahrnehmung aus, indem man den Fokus bewusst auf einen Sinn lenkt und in diesem Moment sein mentales Training anwendet. Doch wie ist das Gleitschirmfliegen als Rausch zu verstehen? In einer Startsituation vor dem Manöverflug kann man Körperwahrnehmungen, Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen erkennen, die dem Rauschzustand oft ähnlich sind: erhöhter Pulsschlag, Adrenalin, Fokus, Ablenkung, Gelassenheit oder Stress. Bewirkt eine Situation deutliche Veränderungen der Körperwahrnehmungen, Gedanken, Gefühlszuständen oder Handlungsweisen, kann von einem rauschartigen Zustand gesprochen werden. Einerseits bietet das Gleitschirmfliegen einen Zugang zu Körperwahrnehmungen, darüber hinaus erzeugt es diese und schafft Gedanken, Gefühle sowie Verhaltensweisen in vielerlei Flugsituationen. In einem Rauschzustand kann die Nervosität überhandnehmen. Doch Pilotinnen und Piloten können von ihren eigenen Sinnen Gebrauch machen und sich, wie oben beschrieben, aus der Situation heraus zoomen.

Mentales Training

Zwischen einer Flugsituation und der nächsten geschehen im Gehirn einige unbewusste Prozesse, die das Erlebte verarbeiten. Das Erlebte wird im Bruchteil einer Sekunde bewertet, diese Bewertung schafft eine dementsprechende Emotionslage, woraus mehr oder weniger Energiekapazität geschöpft wird. Das Energielevel ist maßgebend für das Verhalten, das wiederum in der nächsten Flugsituation mitbestimmen wird. Mentales Training setzt an der Stelle an, an der die Situation bewertet wird.

Notice To Airmen

Mentales Training ist einfach: Was ist dein liebster Flug & warum? Kannst du diese Kriterien benennen und kennst du deren Anforderungen sowie deine Fähigkeiten, wirst du plötzlich zu deinem eigenen Mental Coach. Durch mentales Training lernst du deine Stärken und Schwächen kennen und auch wie du sie in Flugsituationen nutzen kannst. Es kommt dabei auf das Wahrnehmen der eigenen Fähigkeiten und der Anforderungen der Situation an. Nach dem Wahrnehmen folgen deine Entscheidung und deine Handlung. Zu jedem Schritt wird dein inneres Erleben hinterfragt und in Entscheidungen berücksichtig. Mentales Training ist vielseitig anwendbar: Beruflich, beim HobbySport, in der Schule …

Beispielsweise steht jemand am Startplatz, dessen Mut, aufgrund des vorhergegangenen Flugerlebnisses, deutlich gefordert ist. Eines seiner Nervensysteme scannt also die bevorstehende Flugsituation und das innere Erleben, das vom vorherigen Flugerlebnis noch verstimmt ist, ab. Die Situation wird vom Nervensystem als eher stressig und womöglich gefährlich erkannt. Daraufhin lässt es unter anderem den Puls erhöhen, die Pupillen vergrößern sich, bestimmte Hormone werden ausgeschüttet, die Atmung wird beschleunigt, man vergisst leicht,

Handlungsstrategien für die mentale Fitness beim Gleitschirmfliegen

Und schon geht’s los! Wir stehen am Startplatz und würden uns im nächsten Moment die Tragegurte ans Gurtzeug hängen. Bei diesem Moment wenden wir das mentale Training an. Mit dem Know How aus der Rausch- & Risikopädagogik risflecting®. Risflecting® betrachtet die Situationen, die durch Risiko oder Rausch führen, als Möglichkeiten, sich darauf vorzubereiten und die Vorzüge persönlich und gemeinschaftlich zu genießen. Die Bezeichnungen Break – Relate – Reflect beschreiben Verhaltensweisen dazu. Der Break bezeichnet eine Unterbrechung des Handelns und ein bewusstes Innehalten. Relate bezieht sich auf die Gemeinschaftlichkeit, samt deren Vorzügen. Reflect kurbelt den Prozess an, der das Erlebte mental verarbeiten lässt.

Der Break am Start Break bezeichnet die Haltung und Fähigkeit, vor dem Eingehen einer Rausch- oder Risikosituation kurz innezuhalten. Dabei wird die innere Bereitschaft eingenommen, die psychische und physische Verfassung sowie soziale- und Umweltfaktoren miteinander in Abstimmung zu bringen. Daraufhin folgt die Entscheidung zur Handlung. Dieser, mitunter durchaus kurze, Wahrnehmungs-, Beurteilungs- und Entscheidungsprozess ist so-

RAUSCH. MENTALES TRAINING. PERSONAL SKILLS. DIESES KNOW-HOW ERWECKT GANZ NEUES POTENTIAL IM GLEITSCHIRMFLIEGEN.

Muskeln zittern, ungeordnete Gedanken kommen auf. All das wird vom Piloten wahrgenommen. Das Riechen an Minzöl kann helfen, eine nüchterne Perspektive auf die Umgebung und das innere Erleben einzunehmen und sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. So gelingt es, die Anforderungen der Situation und die Fähigkeiten abzuwägen und eine passende Entscheidung zur Handlung zu treffen.

wohl kognitiver als auch emotionaler Natur, zumal auch die Wahrnehmung des eigenen Körpers eine wichtige Voraussetzung für diese Fähigkeit ist. Der Break fordert also dazu auf, die Startvorbereitung an einer passenden Stelle zu pausieren und das körperliche aber auch das mentale Handeln für einen Moment zu unterbinden. Wie ein 10-Sekunden Timeout für den Körper und den Kopf.

Ein Break kann aktiv, aber auch unauffällig durchgeführt werden:

Situation: Am Startplatz, vor dem Einhängen des Gleitschirms in die Karabiner innehalten. Es folgt das Wahrnehmen von Anforderungen der Situation und dem inneren Erleben. Um einfacher von der Situation Abstand nehmen zu können, hilft ein absichtlich gesetzter Reiz über einen der Sinne.

Im Äußeren: Wie sind die aktuellen Gelände- und Wetterbedingungen für meinen Start. Was davon stellt ein Risiko für mein Startvorhaben dar? Stellt es für mich eine Gefahr dar? Wer ist noch hier mit mir am Startplatz?

Im Inneren: Gedanken im Kopf: Werden meine fliegerischen Fähigkeiten den Anforderungen der Bedingungen am Startplatz gerecht? Reichen meine Skills aus, um mit den Anforderungen umgehen zu können? Habe ich die nötigen Vorflugchecks durchgeführt? Welchen Einfluss nimmt die Gruppendynamik auf meine Entscheidungen? Körperwahrnehmungen: Nehme ich ein Zittern am Körper wahr? – Woher kommt es wirklich - kalt, nervös, aufgeregt? Emotionswahrnehmungen: Wie entschlossen fühle ich mich? Kann ich Zuseher ausblenden?

Entscheidung: Es kommt zur Entscheidung, ob die Situation und die eigenen Fähigkeiten ausgeglichen sind und ob meine innere, mentale Befindlichkeit den Herausforderungen der Situation gewachsen sind oder eben nicht. Im Break wird also entschieden, ob ich für den Flug körperlich und mental fit genug bin oder ob ich noch etwas daran verändern kann, um fit genug zu werden. Sind meine Fähigkeiten, die Anforderungen der Startsi-

tuation sowie meine innere mentale Verfassung ausgeglichen? Zeigen sich Risiken im Inneren wie im Äußeren, dann gilt es sie ernst zu nehmen oder sie zu entschärfen. Beispielsweise kann der Startplatz gewechselt werden, innere Unruhen ehrlich hinterfragt und beseitigt werden. Hierzu helfen auch Visualisierungen oder Körperübungen zum Aktivieren der eigenen Fähigkeiten, bzw. Übungen zum Mildern der Aufregung. Nach dem Wechseln des Startplatzes erfolgt ein erneuter Break um sicherzustellen, dass sich die Veränderung auswirkt.

Die eigenen Sinne als Zugang zu Rausch und Verhalten gezielt nutzen, um aus fordernden Situationen herauszutreten. Finde heraus, welchen deiner Sinne du am einfachsten und wirkungsvollsten beanspruchen magst, um dich vor dem Start zu vergewissern, dass dich Stress oder Routine und Gewohnheit nicht trügen und eine vermeintliche Flugtauglichkeit vorgeben.

Relate im Flug

Hier bedeutet Relate, sich und sein Handeln in Bezug zu anderen zu sehen. Dabei werden die Bedürfnisse, Fähigkeiten und Ziele jedes Einzelnen in der Gruppe, mit jenen der Gruppe abgeglichen. Die soziale Wahrnehmung in der Gruppe und die Mit-Verantwortung jedes einzelnen Piloten und jeder Pilotin für das Gruppenerlebnis sowie das ehrliche Gespräch über Risikosituationen, Verhaltensweisen und entstandene Konfliktsituationen bieten im Sinne von Relate die Chancen und Möglichkeiten bestärkender Gruppenerlebnisse.

Situation: Während des gesamten Fluges. Mein Handeln, bzw. unser Handeln als Gruppe, wird in Bezug zu sich selbst, der Umwelt und zum direkten sozialen Umfeld gestellt.

Solo unterwegs: Ändere ich meine bodennahe Flugroute, weil ich im weiteren Flugverlauf Gämsen erkenne? Beim sich-selbstin-Beziehung-Setzen geht es darum zu hinterfragen, wie mein Verhalten mich, meine Leute oder meine Umwelt gefährdet oder unterstützt? Durch mein Verhalten in der Luft werden von Beobachtern am Grund gerne Aussagen und Meinungen über die Gleitschirmszene gebildet. Jeder Pilot und jede Pilotin trägt somit die Verantwortung für das Bild der Gleitschirmcommunity nach außen. Hier kann das Verhalten am Start- & Landeplatz eines einzelnen ebenso in Beziehung zu anderen und der Umwelt gesetzt werden. Tandem/in der Gruppe unterwegs: Beispielsweise wird die Startreihenfolge innerhalb der Gruppe nach den fliegerischen Erfahrungen & Fähigkeiten berücksichtigt. Man trägt die Verantwortung für sich selbst und kann sich doch auf die Gruppe stützen. Fliege ich der Gruppe voraus, achte ich bei der Streckenwahl besonders auf Leegebiete, da sich Mitglieder aus der Gruppe an mir orientieren. Zu Entscheidungen und Flugverhalten kann ich mir jederzeit Feedback und Ratschlag erlauben. Als Tandempilot gehe ich auf die Grundbedürfnisse der Passagiere ein. Mein Verhalten bietet ihnen, die ja der Szene fremd sind, Einblicke in die Welt des Gleitschirmfliegens. Das Entscheiden und Handeln im Flug berücksichtigt das Wohl meiner Gruppenmitglieder und Passagiere. Verhaltensweisen von Relate vermitteln ein reflektiertes Handeln im Sinne von: „Ich bin nicht allein in der Luft. So wie ich mich im Flug verhalte, hat es Auswirkungen für meine Gruppe und für die gesamte Gleitschirmszene.“

Reflect als Landung

Außeralltägliche Erlebnisse bedürfen der Reflexion auf individueller und sozialer Ebene, um nachhaltig zu wirken und um für den Alltag nutzbar zu sein. Erst die Integration des Erlebten in das tägliche Leben lässt einen

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Flug um Flug weiterkommen: Mit dem EPSILON DLS entdeckst du das ganze Spektrum des Gleitschirm iegens. Bereits in 10. Generation gibt es den bewährten EPSILON neu als Leichtschirm in DLS-Qualität. Ebenso perfekt für den Einstieg ins Strecken iegen wie auch für Hike to Fly und Reisen.

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Lernfortschritt für die nächste Flugsituation zu.

Es passiert, wenn man sich mit dem Erlebten auseinandersetzt, dass sich handlungsleitende und haltungsstärkende Erfahrungen formen. Diese bieten Orientierung und öffnen Handlungsmöglichkeiten in der zukünftigen Auseinandersetzung mit Rausch- und Risikosituationen. Sie nutzen das Risiko und helfen zu erkennen, wo sich Risiko von Gefahr ab-

Fragen zur Reflexion:

 Warum fliege ich? – Warum fliegen andere?

Eintrag ins Flugbuch, die Videoanalyse, das Schreiben über das Flugerlebnis oder ein gemeinsames Gespräch. Es geht darum, das persönliche Verhalten während des gesamten Flugs noch einmal aus „nüchterner“ Perspektive zu erleben. Woraufhin Verbesserungen, Bestärkungen oder Veränderungen für den nächsten Flug die Entscheidungs- und Handlungsstrategien bereichern sollen.

Beispielsweise werden die Manöverflü-

 Anforderungscharakter des Fliegens? Räumlichkeiten des Paragleitens – Mein Verständnis für die Bewegungsachsen des Gleitschirms, mich als Pendel am Schirm, den Anströmwinkel?

 Welche meiner Fähigkeiten zeigen sich beim Gleitschirmfliegen?

 Was nutzt mir das Gleitschirmfliegen – Langzeiteffekt?

 Metaphern aus Flugsituation für‘s Leben am Boden?

 Paragleiten im Vergleich mit anderen meiner täglichen Beschäftigungen?

grenzt. Trugschlüsse, die sich durch Gewohnheiten formen, können so entlarvt werden. Erst das Überdenken der Flugroute zeigt die Fehlentscheidungen auf.

Das gelingt in angstfreien Settings, die zur persönlichen Auseinandersetzung und zum Austausch mit anderen einladen. Vielfältige Arten des Ausdrucks (sprachlich, visuell, haptisch, räumlich…) unterstützen Reflexionsprozesse und machen sie inklusiver und ganzheitlicher. Die Reflexion soll nicht als rein kognitiver, sondern vielmehr als sozialer Akt verstanden werden, der einen Prozess positiver Gefühle auslöst und nachhaltiges Lernen am

Situation: Wir sind gelandet und an dem Punkt, an dem das Flugerlebnis in Sekundenschnelle bewertet wird.

Reflexion des Flugerlebnisses: Reflexion am besten alleine UND in der Gruppe! Ein

ge im Sicherheitstraining bei der abendlichen Videoanalyse reflektiert und Herangehensweisen für ein verbessertes Verhalten für den nächsten Manöverflug besprochen. Zeit und Raum für Reflexionen bewirken für die Beteiligten Lernerfolge und Verbesserungen der fliegerischen Fähigkeiten. Auch bei Solo-Flügen in freier Wildbahn.

Beim Gleitschirmfliegen geschehen enorm viele Prozesse, die schlussendlich unseren Flugstil prägen. Perspektiven der Pädagogik oder des mentalen Trainings erweitern dein Potential im Fliegen und bieten Zugang zur Selbstentfaltung. Angewendet wird das mentale Training oft schon im Profisport und in der kommenden Saison auch an der Flugschule Fly Tirol.

Georg Schwaighofer - anzutreffen an der Flugschule Kitzbüheler Alpen Fly Tirol. Als Jugendbetreuer, Tandempilot, Fluglehrer und Rausch- & Risikopädagogischer Begleiter schätzt er das Potential des Gleitschirmfliegens als pädagogische Praxis.

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Überschwemmungen, Klappräder und Sonnwendfeuer:

Die DHV Jugend im Bayerischen Wald

TEXT: SEBASTIAN BIELMEIER

Es beginnt am 21. Juni mit einem gemütlichen Beisammensein, als die ersten Teilnehmer eintrudeln. Bei der Anreise machen einige zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem niederbayerischen ÖPNV. Ein Einheimischer kommentiert trocken: „Den Bus habe ich noch nie gesehen.“

Bei kühlen Getränken und einem deftigen Abendessen im Gasthof Düllhof, schmieden wir Pläne für die kommenden Tage. Doch der Wetterbericht hat eine Überraschung parat: In der Nacht zieht ein Gewitter auf, das es in sich hat. Einige von uns wurden buchstäblich aus dem Schlaf gerissen, als Platzregen auf die Zelte prasselt. Mitten in der Nacht kämpfen wir also gegen Wassermassen, rausgezogene Heringe und pitschnasse Schuhe.

Am nächsten Morgen, machen wir uns gut gelaunt auf den Weg zum Sommerberg, um uns beim Hike&Fly Wettbewerb X-Woid sportlich mit den lokalen Größen der Fliegerszene zu messen. Ein

mutiger Abenteurer unserer Teilnehmer ist währenddessen mit einem Klapprad und ohne Handy bei der Anreise – für zusätzliche Spannung ist also gesorgt!

Nach dem Rennen und einigen schönen Thermik- und Streckenflügen findet abends die Siegerehrung statt, begleitet von einem zünftigen Grillfest und einem traumhaften Sonnwendfeuer am Startplatz. So klingt der zweite Tag mit vielen fröhlichen Gesichtern rund ums Feuer aus.

Der nächste Tag beginnt mit einem kurzen Flug am Hausstein vor Mittag. Die thermischen Bedingungen sind zunächst gut, doch bevorstehender Regen zwingt uns schließlich frühzeitig zur Landung. Ein Teil unserer Gruppe wandert vom Ruselabsatz zur Geißkopfhütte, besucht den Aussichtsturm am Geißkopf und genießt die herrliche Aussicht auf den Bayerischen Wald. Natürlich kehrten wir auch in der Hütte ein – eine verdiente Pause nach der sportlichen Betätigung!

BÖRGER 
JESSICA NELLE

Am kommenden Tag zeigt sich das Wetter wieder von seiner besten Seite und wir genießen wunderschönes Streckenflugwetter. Doch die Bayerwaldstartplätze haben es in sich. Selbst manchen routinierten Streckenfliegern gelingt der Thermikeinstig erst nach teilweise bis zu fünf Anläufen. Die geringeren Höhendifferenzen und komplizierten Gelände erfordern Durchhaltevermögen. Aber auch nach gelungenem Einstieg ist es in der Luft durch zeitweilige Abschattungen nicht immer ganz einfach.

Den letzten Tag verbringen wir nochmal am Hausstein, doch die

schlechteren Bedingungen und die Sättigung durch die letzten Tage lassen nicht mehr genug Motivation zum Starten für alle Piloten übrig. Stattdessen werden am Startplatz Blaubeeren als Souvenir gesammelt. Nach einer letzten spontanen Groundhandling-Session verabschieden wir uns alle voneinander und fahren mit neuen Erinnerungen nach Hause.

Ein großes Dankeschön geht an den DGFC Regental e.V. für die Einladung zum X-Woid Wettbewerb und zur Grillfeier sowie an den DGC Bayerwald e.V. für die Unterstützung am Hausberg Hausstein.

Schon für die Events 2025 angemeldet?

Sichere dir deinen Platz!

www.dhv-jugend.de/events

Sonnenstimmung in Hartenstein

TEXT: ZOE NOGAI

Eine kleine Delegation an Flachlandpiloten hat sich Mitte August beim strategisch für niemanden wirklich praktisch, aber dafür sehr idyllisch gelegenen 1. Drachenfliegerclub Sachsens zusammengefunden, um 4 Tage lang über dem sächsischen Dorf Hartenstein nach Thermik zu suchen. Sonne gab es die komplette Zeit über zur Genüge und auch der Wind war recht präsent. An sich optimal für ausgedehnte Streckenflüge - je nach Tageszeit hätte man die Kilometer jedoch rückwärts und fremdgesteuert sammeln können, weshalb neben einigen sehr schönen morgendlichen Windenstarts und entspannten Abgleitern im Sonnenuntergang an den ersten Tagen genügend Zeit für andere Aktivitäten bleibt. Selten hat man beispielsweise eine solche Einstimmigkeit beim Wunsch nach täglichem Mittagsschlaf erlebt.

Bei unseren Gastgebern konnten wir sehr luxuriös im Clubhaus residieren. So startet der Tag mit gemeinsamem Kaffee und klingt abends an der Feuerschale aus, während wir den alljährlichen Perseiden Schauer am Himmel verfolgen. Auch die Kulinarik kommt

nicht zu kurz. Sei es beim gemeinsamen Ausflug zur Eisdiele, um den hochsommerlichen Temperaturen zu trotzen, oder den Abenden, an denen wir kiloweise Nudeln gekocht (und verdrückt) oder auch äußerst gekonnt Pizza gebacken haben - inklusive selbstgemachtem Teig.

Auch die Landschaft um den Drachenclub herum zeigt sich recht malerisch. Wenig verwunderlich also, dass der ein oder andere beim Windenseil Zurückholen mittels Quads mal etwas länger braucht - offiziell natürlich aufgrund von Schwierigkeiten beim Schalten oder Weg finden. Auch am Abreisetag meint der Wettergott es gut mit uns, so dass wir alle noch ein paar Flüge und einige wenige Glückliche, ausgedehnt Airtime sammeln können. Alles in allem ein sehr gelungenes und entschleunigendes, zweites Windenevent in diesem Jahr. Vielen Dank an unsere Gastgeber in Sachsen, sowie an Esther und Jonathan fürs Winde fahren, organisieren und zusammenbringen.

GARANTIERT DRACHENFLIEGEN

Fly Magic M

Grenadierstraße 15 | 13597 Berlin

Tel. 0171-4881800 | www.flymagic.de

Drachenflugzentrum Millau

Alter Kirchdeich 4 | 21037 Hamburg

Tel. 040-22859142 | www.cabrieres.net

Linkingwings Dirk Soboll

Winnertzhof 20 | 47799 Krefeld

Tel. 02151-6444456 | www.linkingwings.de

Flugschule Rotmilan

Mozartstraße 15 | 53757 Sankt Augustin

Tel. 0170-3842280 | www.flugschule-rotmilan.de

Flugschule Saar-Mosel - Paul Loch

Altheck 18 | 54472 Longkamp

Tel. 06531-94677 | www.flugschule-saar-mosel.de

Drachenflugschule Saar

Schneiderstraße 19 | 66687 Wadern-Wadrill

Tel. 06871-4859 | www.drachenflugclub-saar.de, www.drachenfliegen-lernen.de

Flugschule Bergsträßler Drachenflieger

Weinbergstraße 14 | 68259 Mannheim

Tel. 0151-58041305 | http://flugschule.bergstraessler-drachenflieger.de

Drachenflugschule „echtfliegen“

Haldenäcker 28 | 74423 Obersontheim

Tel: 07973/16074 | www.echtfliegen.de

Flugschule Althofdrachen

Postweg 35 | 76187 Karlsruhe

Tel. 0721-9713370 | www.fs-althof.de

Drachenfliegerverein Spaichingen e.V.

Silcherstraße 20 | 78549 Spaichingen

Tel. 07424-6172 | www.drachenflieger-spaichingen.de

Drachenflugschule ZODN-AIR

Zugspitzstraße 49 | 82467 Garmisch-Partenkirchen

Tel. 0174-9206011 | www.zodn-air.com

Drachenfliegen Tegernsee

Grünboden 1 | 83727 Schliersee Tel. 0170-5401144 | www.drachenfliegen-tegernsee.de

Flugschule Tegelberg | Tim Grabowski Tegelbergstraße 33 | 87645 Schwangau +49 157-80634369 | www.flugschule-tegelberg.de

Andreas Schöpke Michael Bender Seli Müller

DHV-Schleppauskünfte

Fragen und Anliegen rund um das Thema Windenschlepp können jederzeit gerne an Michael Bender und Seli Müller über schleppbuero@dhvmail.de gerichtet werden. Musterprüfungen werden weiterhin von Andreas Schöpke durchgeführt.

DHV-Rechtsberatung

Für die Rechtsberatung rund um den Flugsport steht DHV-Mitgliedern der Gleitschirmflieger und Rechtsanwalt Dr. Ditmar Schulze zur Verfügung. DHV-Mitglieder erreichen ihn unter dhv@ra-schulze.de

Hinweis: Personenbezeichnungen werden aus Gründen der besseren Lesbarkeit lediglich in der männlichen oder weiblichen Form verwendet. Diese Form schließt jedoch als nomen generale alle Geschlechter ausdrücklich mit ein.

für Mitglieder

Lerne von erfahrenen Experten zu verschiedenen Themen rund ums Fliegen - egal ob Luftraum, Wetter oder Flugtechniksei dabei und erweitere dein Wissen. Nutze die kalten Tage und freue dich schon jetzt auf die nächste Flugsaison!

Luftaufsicht

Dienstag, 14.01.2025

Luftaufsicht - was für ein Job ist das denn?

Der DHV ist Beauftragter des Bundesministeriums für Verkehr und zuständig für die Luftaufsicht nach § 29 Luftverkehrsgesetz. Hierfür werden Beauftragte für Luftaufsicht durch den DHV ernannt. Die nächste Ernennung folgt im März 2025. Die Luftaufsicht sorgt auf unseren Fluggeländen für einen sicheren und geordneten Flugbetrieb. Wann muss die Luftaufsicht auf den Fluggeländen eingreifen und was muss gecheckt werden?

Referent: Christoph Berndt (für den DHV tätiger Jurist), Michael Bender (DHV-Referat Flugbetrieb)

Moderation: Björn Klaassen

Meteo im Gramm-Format

Dienstag, 21.01.2025

Wer eine schnelle Einschätzung des lokalen (Flug-)Wetters bekommen möchte, schaut auf Punktprognosen. Besonders hilfreich sind solche in Diagrammform über einen oder mehrere Tage hinweg. Es gibt sie in verschiedenen Formen und von diversen Anbietern: als Windgramm, Meteogramm, Airgramm etc. von zum Beispiel Windy, Meteoblue, Meteo-Parapente oder Kachelmannwetter. Wer sie zu lesen weiß, kann erstaunlich viel über den Wetter- und sogar Thermikcharakter eines Tages erfahren.

Inhalt des Online-Seminars ist eine Einführung in verschiedene Darstellungsweisen von Meteo im Gramm-Format – mit praktischen Interpretationshilfen.

Referent: Lucian Haas (Flugwetter-Experte, Herausgeber des Gleitschirm-Blogs Lu-Glidz und des zugehörigen Podcasts Podz-Glidz)

Moderation: Björn Klaassen

How to fly a paraglider

Dienstag, 04.02.2025

Ferdinand Vogel bietet ein breites Wissen zu allem, was mit Gleitschirmen zu tun hat. Neben den Themen Konstruktion und Testflüge mit Prototypen weiß er auch Fragen zu Schulung, flugspezifischer Meteorologie und leistungsorientiertem Wettkampffliegen zu beantworten. In seinem Online-Seminar habt ihr die Möglichkeit, euer Wissen in Form einer offenen Fragerunde zu erweitern.

Referent: Ferdinand Vogel (NOVA Geschäftsführer, Fluglehrer, Mitglied Deutsche Nationalmannschaft)

Moderation: Nina Klemisch

Moderne Flugtechnik

März 2025 (genauer Termin folgt)

Simon Winkler ist Experte für Gleitschirm Flugtechnik im DHV. In den DHV-Lehrvideoclips veranschaulicht er die effektivsten Manöver für sicheres Gleitschirmfliegen. Das Seminar lebt von Inhalten zu moderner Flugtechnik und dem aktuellen Wissensstand rund ums Thema Gleitschirm.

Referent: Simon Winkler (DHV-Ausbildungsvorstand, Acro-Pilot, Verkehrspilot Boeing 777, Fluglehrer)

Moderation: Nina Klemisch

Beginn: 19:00 kostenlose Teilnahme für Mitglieder mit Live-Chat

https://link.dhv.de/ onlineseminare

Neue Geräte mit DHV-Musterprüfung

Alle Testberichte und Gerätedaten auf www.dhv.de unter DHV Prüfstelle www.dhv.de/dhv-musterpruefstelle/geraetepruefung

Skywalk Sage

Der Gleitschirm Skywalk Sage des Herstellers Skywalk GmbH & Co. KG hat die Musterprüfung des DHV mit Klassifizierung D in den Größen 75, 85, 95, 105 und 115 nach LTF NFL HG/GS 2-565-20, EN 926-2:2013+A1:2021, EN 926-1:2015 erfolgreich abgeschlossen.

Produktinformationen des Herstellers unter www.skywalk.org

GIN Fuse mini

Der Gleitschirm GIN Fuse mini des Herstellers GIN

Gliders Inc. hat die Musterprüfung des DHV mit Klassifizierung B nach LTF NFL HG/GS 2-565-20, EN 926-2:2013+A1:2021, EN 926-1:2015 in den Größen 32 und 35 erfolgreich abgeschlossen. Produktinformationen des Herstellers unter www.gingliders.com

Davinci Mambo

Musterprüfung des DHV mit Klassifizierung D nach LTF NFL HG/GS 2-565-20, EN 926-2:2013+A1:2021, EN 926-1:2015 in den Größen S, M und L erfolgreich abgeschlossen. Produktinformationen des Herstellers unter www.flydavinci.com

Delta Flugschule Condor CREX

Der Hängegleiter CREX 3 des Herstellers Delta Flugschule Condor hat die Musterprüfung des DHV mit Klassifizierung 1, nach den Lufttüchtigkeitsforderungen für HG und GS erfolgreich abgeschlossen. Produktinformationen des Herstellers unter www.deltaflugschule.ch

Skywalk JOINT 5

Der Gleitschirm Skywalk JOINT 5 des Herstellers Skywalk GmbH & Co. KG hat die Musterprüfung des DHV mit Klassifizierung B in den Größen 200, 220 und 240 nach LTF NFL HG/GS 2-565-20, EN 926-2:2013+A1:2021, EN 926-1:2015 erfolgreich abgeschlossen. Produktinformationen des Herstellers unter www.skywalk.org

Brauer Wolfgang / BRAWO 2023 S

Die Schleppwinde BRAWO 2023 S des Herstellers Brauer Wolfgang hat die Musterprüfung des DHV nach den Lufttüchtigkeitsforderungen für HG und GS erfolgreich abgeschlossen. Produktinformationen des Herstellers unter www.dhv.de Gerätedatenbank auf www.dhv.de in DHV-Musterprüfstelle

DHV Kontonummer- und Adress-Änderungen mitteilen

Im November wurden die DHV Mitglieds- und Versicherungsausweise inklusive der Rechnung für 2025 versendet. Hat sich deine Kontonummer geändert? Wir freuen uns über eine kurze Info per Mail an buchhaltung@dhvmail.de. Du bist umgezogen oder hast keine Post von uns erhalten? Dann aktualisiere bitte deine Daten im ServicePortal, unter info@dhvmail.de oder 0802296750.

EMPFOHLENES SIMULATORTRAINING

Das DHV-Lehrteam empfiehlt jedem Gleitschirmpiloten mit A- oder B-Schein die regelmäßige Teilnahme an einem DHV-anerkannten Sicherheitstraining. Die Veranstalter von DHV-anerkannten Sicherheitstrainings haben sich in einem aufwändigem Verfahren qualifiziert. Sie sorgen für hohen Sicherheitsstandard, professionelle Durchführung und Betreuung durch kompetente Fluglehrer, gemäß den Anforderungen des DHV.

Hot Sport Sportschulen

Trainingsleiter Günther Gerkau Lac d’Annecy/Frankreich www.hotsport.de info@hotsport.de

Flugschule GlideZeit

Trainingsleiter Willy Grau Lac d’Annecy/Frankreich www.glidezeit.de info@glidezeit.de

Paragliding Academy Trainingsleiter Chris Geist Gardasee/Italien www.paragliding-academy.com info@paragliding-academy.com

Flugschule Achensee Trainingsleiter Eki Maute, Stefan Asprion, Lucas Läubin Achensee/Österreich Idrosee/Italien www.flugschule-achensee.at office@flugschule-achensee.at

Flugschule Sky Club Austria Trainingsleiter Walter Schrempf Hallstätter See/Österreich www.skyclub-austria.at office@skyclub-austria.at

Flugschule Aufwind

Trainingsleiter Michael Grabmaier Idrosee/Italien www.aufwind.at office@aufwind.at

Flugschule GrenzenlosCampus Annecy Trainingsleiter Jürgen Kraus Lac d’Annecy/Frankreich www.fs-grenzenlos.com info@fs-grenzenlos.com

Simulator für G-Force-Training, Steilspirale und Rettungsgeräteauslösung Flugschule Hochries www.flugschule-hochries.de/ fortbildung/g-force-simulator

Information für Rettungsgeräte-Drittpacker

Für das Packen von Rettungsgeräten anderer Piloten gibt es keine allgemeinen luftrechtlichen Bestimmungen, wie z.B. vorgeschriebene Schulungen. Jedoch haftet der Drittpacker für einen Schaden, der durch fehlerhaftes oder unsachgemäßes Packen verursacht worden ist. DHV-Mitglieder haben eine Haftpflichtversicherung für Drittpacker, die im Schadensfall Ansprüche Geschädigter deckt.

Aus aktuellem Anlass möchten wir auf folgende Punkte hinweisen: Drittpacker benötigen einen Fachkunde-Nachweis für das Packen von Rettungsgeräten. Dieser wird von den Rettungsgeräte-Herstellern oder einer von ihnen beauftragten Stelle (Flugschule) nach entsprechender Einweisung/Schulung erteilt. Ohne diesen Nachweis besteht kein Versicherungsschutz.

Der Fachkunde-Nachweis muss die Einweisung/Schulung in das Packen der jeweiligen Rettungsgeräte-Art bestätigen (Rundkappen bzw. Kreuzkappen und ähnliche Konstruktionen). Damit wird der Packer, bzw. die Packerin qualifiziert, Rundkappen bzw. Kreuzkappen und ähnliche Konstruktionen aller Hersteller gemäß Betriebsanleitung zu packen. Es sei denn, der Rettungsgeräte-Hersteller verlangt von Packern seiner Produkte eine individuelle Einweisung in den jeweiligen Rettungsgeräte-Typ (also das Modell). Drittpacker sollten sich informieren, ob sie mit ihrem allgemeinen Fachkunde-Nachweis einen bestimmten RettungsgeräteTyp tatsächlich packen dürfen.

Weiterführende Informationen findet ihr unter: https://www.dhv.de/fliegen/sicherheitstraining

Für das Packen von steuerbaren Rettungsgeräten ist eine individuelle TypEinweisung Voraussetzung für den Versicherungsschutz. Hier ist der allgemeine Fachkunde-Nachweis nicht ausreichend.

Drittpacker sollten Aufzeichnungen über die von ihnen gepackten Rettungsgeräte führen. Neben der Fachkunde muss nämlich im Schadensfall eventuell auch die ausreichende Packer-Praxis nachgewiesen werden. Beim Packen ist grundsätzlich die Packart anzuwenden, die in der Betriebsanleitung beschrieben ist. Manche Packer beachten das nicht und packen alle Rettungsgeräte einer Art nach einer Einheits-Methode. Eine solche Praxis hat aktuell zu Problemen beim Öffnen des ausgelösten Rettungsgerätes geführt. Im Schadensfall wäre der Versicherungsschutz fraglich.

Formulare für den Fachkunde-Nachweis als Download

1: https://link.dhv.de/fachkundenachweis

2: https://link.dhv.de/drittpackerhaftpflicht

Presseseminar 2024

Unter dem Motto „Fit für die Vereinskommunikation” fand das diesjährige DHV-Presseseminar mit zehn engagierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Die Referenten Markus Scheid und Hartmut Schlegel führten durch einen spannenden Tag voller praxisnaher Einblicke in die Welt der Pressearbeit.

Im Mittelpunkt des Seminars standen die Grundlagen für erfolgreiche Vereinskommunikation. Unter anderem wurde vermittelt, wie Botschaften klar und effektiv kommuniziert werden und welche Aspekte der Pressearbeit in Vereinen besonders wichtig sind. Auch zu Wirkung von Bildern und dem Umgang mit Negativ-Meldungen wurde lebhaft diskutiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten nicht nur theoretische Inputs, sondern konnten auch in interaktiven Übungen ihr Wissen direkt anwenden. Besonders geschätzt wurde der Erfahrungsschatz der Referenten, die wertvolle Tipps aus der Praxis beisteuerten. Der Tag markierte zugleich einen besonderen Abschied: Hartmut Schlegel hielt nach vielen Jahren des Wirkens sein letztes Seminar, bevor er in den wohlverdienten Ruhestand geht. Der DHV bedankt sich herzlich für die langjährige Zusammenarbeit.

Sicherheitsmitteilungen

Infos auf www.dhv.de unter Sicherheitsmitteilungen. Damit ihr immer aktuell informiert werdet, tragt euch bitte auf WWW.DHV.DE unter Mitgliederservice in die Mailingliste ein.

Regionalbeirat Nord (Region Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein)

Prof. Dr. Uwe Apel regionalbeirat-nord@dhv.de

Regionalbeirat Ost (Region Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen)

René Altmann regionalbeirat-ost@dhv.de

Sicherheitsmitteilung Finsterwalder Paralock 3

Die Fa. Finsterwalder hat eine weitere Sicherheitsmitteilung zu dem GleitschirmKarabiner „Paralock 3“ veröffentlicht. Es war in mehreren Fällen zu unbeabsichtigten Öffnungen im Flug gekommen. Dabei hat sich leider auch ein tödlicher Unfall ereignet. Die Fa. Finsterwalder geht von Bedienfehlern aus, weist aber für alle Nutzer eine Funktionsüberprüfung vor dem nächsten Flug an.

AnmerkungderRedaktion:SieheNEWS„UntersuchungzuParalock3“ auf www.dhv.de am 12.12.2024

Regionalbeirat Mitte (Region Hessen, Saarland, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz)

Uwe Preukschat regionalbeirat-mitte@dhv.de

Ort!

Regionalbeirat Südwest (Region Baden-Württemberg)

Björn Berle regionalbeirat-suedwest@dhv.de

Regionalbeirat Südost (Region Bayern)

Dieter Lische regionalbeirat-suedost@dhv.de

Die Regionalbeiräte werden von den Mitgliedern der jeweiligen Region auf der Regionalversammlung gewählt. Sie sind Ansprechpartner der Piloten und Vereine der jeweiligen Region und tragen die Themen in die DHV Kommission. In der Kommission sind sie zusammen mit den Vorständen, Fachbeiräten und leitenden Mitarbeitern beratend tätig. Die Regionalbeiräte arbeiten ehrenamtlich. Die Kommissionsprotokolle findet ihr im DHV Serviceportal https://service.dhv.de unter Verbandsinterna (nur für DHV Mitglieder).

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Die Preise enthalten die gesetzliche Mehrwertsteuer und verstehen sich zuzüglich Versandkosten, es sei denn, das Produkt ist als versandkostenfrei ausgewiesen. Für die Lieferung innerhalb Deutschlands betragen die Versandkosten gewichtsabhängig zwischen 6,90 und 19,90 Euro (Versand als versichertes DHL Paket).

Bis zu einem Warenwert von 18,99 Euro und/oder bis 0,99 kg versenden wir als Deutsche Post Brief gewichtsabhängig zwischen 3,50 und 5,70 Euro.

Zodn-Air & Skyline

Start- & Landetraining

Nach zweimaliger Verschiebung aufgrund des bescheidenen Wetters war es beim dritten Anlauf endlich soweit: Nach der Idee von und durch Organisation von Skyline konnte unser Start- und Landetraining erfolgreich stattfinden. Bei bestem Wetter trafen wir uns am Landeplatz des Wessner Hof und begannen mit einer Besprechung des Ablaufes. Trotz des angesagten leichten Westwinds und der möglichen Aktivierung des Talwindsystems, hatten wir den ganzen Tag über traumhaften Startwind und somit ausgezeichnete Bedingungen. Dies wirkte sich auch positiv auf die Starts der Teilnehmer aus. Mit dem zweiten Start kamen dann auch die Ruhe und Sicherheit bei den Piloten. Insgesamt ein großes Lob an die Teilnehmer. Die Videoaufnahmen der Starts wurden direkt zum Landeplatz gesendet, wo die Flugschule Zodn-Air das Anfliegen und die Landungen fachkundig bewertete. Die Landungen am Wessner Hof waren trotz etwas schwierigerer Einschätzung der Endanflughöhe durch den lebhaften Talwind etwas anspruchsvoller. Trotzdem verliefen die Landungen sehr ordentlich. Alles in allem ein schöner, stressfreier und lehrreicher Flugtag. Ein großes Dankeschön an alle Helfer und an Peter Zodn für die perfekte Organisation.

Max Wiener www.skyline-flightgear.de www.zodn-air.com

Ostallgäuer Gleitschirmflieger 40 Jahre OAL-GS am Sommerfest

Inmitten der malerischen Kulisse des Königswinkels feierten die Ostallgäuer Gleitschirmflieger (OAL-GS) im Juli ihr 40-jähriges Bestehen. Rund 200 Vereinsmitglieder und Gäste genossen den Abend, der um 18:15 Uhr von Vorständin Miriam Edelmann eröffnet wurde. Ein Höhepunkt des Festes war die Tombola und der Fotowettbewerb zugunsten der Bergwacht Füssen, bei dem 1122 Euro gesammelt wurden. „Die Unterstützung der Bergwacht ist für uns unbezahlbar“, so die Mitglieder. Kulinarische Genüsse und nostalgische Fotos sorgten für viele Lacher, denn Sportwart Tobias Edelmann hatte einige historische Aufnahmen aus den Anfangstagen der Gleitschirmfliegerei vorbereitet. Die „Band „Racoons“ rundete den Abend musikalisch ab. Besonders erheiternd war der eigens von Clubmitgliedern gedichtete Song „Wir sagen Dankeschön“ zur Melodie der Flippers, die eine gesanglich versierte Gruppe OAL-GSler vortrug. Der OAL-GS, einer der größten Gleitschirmvereine Bayerns, lädt alle Flugbegeisterten herzlich ein, Teil der Gemeinschaft zu werden.

Kirsten Meisinger www.oal-gs.de

Flugliebe e.V.

Gemeinsam beim Coupe Icare

Unser junger Verein mit dem Ziel, PilotInnen zu vernetzen und den Frauenflugsport zu fördern, war in diesem Jahr mit 15 Vereinsmitgliedern beim weltweit größten Fliegerfest. Wir feierten mit vielen anderen zusammen das Lebensgefühl rund um „vol libre“ in Saint Hilaire. Im ersten Teil der Woche konnten wir ausgiebig vor und über dem Plateau des Petites Roches fliegen und dabei, wer Lust hatte, verschiedene Flügel testen. Abends gab es Kinofestival und Livemusik. Der Höhepunkt für uns alle war das Verkleidungsfliegen und das Fliegen im frühen Morgenlicht mit 29 Ballonen vor imposanter Kulisse.

Jutta Reiser www.flugliebe.net/index.php/de/blog/coupe-icare-mit-flugliebe-15-22-september-2024

Gleitschirmfreunde Taunusstein Vereinsausflug 2024

Der Vereinsausflug 2024 führte die Mitglieder der Gleitschirmfreunde Taunusstein wieder einmal nach Ölüdeniz, wozu sich in der ersten Septemberwoche inklusive Gästen und Partner/-innen fast 20 Teilnehmer einfanden. Bei meist stabilen Wetterbedingungen konnte unserer Leidenschaft fürs motorlose Fliegen sowie der Pflege der Kameradschaft nachgegangen werden, und die vorzügliche Verköstigung im Hotel Belcekiz trug dazu bei, dass der Vereinsausflug einmal mehr als voller Erfolg gewertet werden kann. Herausragend war hierbei der Flug von unserem Vorstand Harald, der nach einem Start vom Nordstartplatz auf 1.900 m Höhe eine Startüberhöhung von fast 1.600 m erzielte und nach seiner Landung treffend bemerkte, dass seine weißen Fingerspitzen durch Fahrradhandschuhe wohl nur unzureichend gegen die Kälte auf 3.500 m geschützt waren. Die Flüge über Meer und Lagune sind auch nach vielen Jahren immer wieder ein traumhaftes Erlebnis. Das Sahnehäubchen war, dass wir die akrobatischen Manöver miterleben konnten, die die weltbesten Piloten im Rahmen des zeitgleich stattfindenden World-Acro-Cup zeigten. Ölüdeniz, we come back!

Ralph Schreiner www.gleitschirmfreunde-taunusstein.de

2-Jahres Check Gleitschirm 159,- Euro

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Check inkl. Retter packen 184,- Euro

Drachen und Gleitschirmflieger Hohenlohe Hohenlohepokalfliegen 2024

Traditionell am dritten Augustwochenende fand auch dieses Jahr das Pokalfliegen der Drachen- und Gleitschirmflieger Hohenlohe statt. Am Samstag traf man sich zunächst am Hangstart- und Festplatz in Mulfingen. Neben den Vereinspiloten fanden sich auch Gastpiloten aus den Nachbarvereinen ein, um am Wettbewerb teilzunehmen. Zum ersten Durchgang ging es ins Schleppgelände nach Ailringen, wo die Piloten von schönen Flugbedingungen empfangen wurden. Die Aufgabe bestand darin lange zu fliegen und dabei möglichst viele XC-Punkte zu erzielen. Am Abend konnten Flugzeiten von über 1,5 h und kleine FAI-Dreiecke vom Auswerteteam ausgelesen werden. Das Wetterglück lies uns auch am Sonntag nicht im Stich und es konnte entgegen aller Prognosen noch gut 4h geflogen werden. Zur Siegerehrung kam dann auch der Regen, so überreichten der neu gewählte Bürgermeister Döffinger und Vorstand Walter Hofmann die Pokale im Zelt. Der Wanderpokal bei den Drachen ging jetzt insgesamt zum 5. Mal an Peter Friedemann. Er darf ihn jetzt behalten und Herr Döffinger hat angedeutet, dass wir im nächsten Jahr wohl einen neuen Wanderpokal hätten. Walter Hofmann bedankte sich bei allen Piloten und Helfern, besonders beim Nachbarverein aus Markelsheim, der uns mit einer zweiten Winde unterstützte.

Thomas Goll

https://sites.google.com/site/dgfhohenlohe/home

Ergebnisse Drachen

1. Peter Friedemann

2. Walter Hofmann

3. Thomas Goll

Ergebnisse Gleitschirm

1. Simon Mangold

2. Helmut Fahrner

3. Mathias Etzl

Drachen- und Gleitschirmfreunde Rhein-Mosel-Lahn & DGC

Fliegerfest 2024

Im August fand das traditionelle Fliegerfest der Drachen- und Gleitschirmfliegerfreunde Rhein-Mosel-Lahn e.V. in Lasserg an der Mosel statt, das gemeinsam mit dem Drachen- und Gleitschirmfliegerclub Siebengebirge e.V. (DGC) veranstaltet wurde.

Der Samstag gestaltete sich leider als zu windig, sodass der Flugbetrieb kurzerhand eingestellt und ein Alternativprogramm aufgestellt werden musste. Am Sonntag konnte dann vom frühen Morgen an bis spät in den Abend hinein von den beiden Doppeltrommelwinden als auch später vom Hang aus in Richtung Burgen gestartet werden.

Rund 100 Pilotinnen und Piloten waren vor Ort und konnten kleine Platzrunden drehen, einzelnen war es vergönnt, sich in guten thermischen Phasen bis zu zwei Stunden in der Luft zu halten. Vier Tandempiloten waren in diesem Jahr vor Ort, um interessierten Gästen den Traum vom Fliegen zu erfüllen. In diesem Jahr waren die Gleitschirmhersteller von Swing, Skywalk und Flair zu Gast, um ihre aktuellen Schirme vorzustellen und diese auch zu ausgiebigem Testen bereitstellten.

Ein großer Dank gilt den Organisatoren, den zahlreichen Helfern aus beiden Vereinen, den Ausstellern, den Landwirten, die dafür Sorge tragen, dass die Fruchtfolge der Schleppstrecke auf unseren Termin abgestimmt wird, dem Roten Kreuz, den Lasserger Möhnen und dem neu gegründetem Lasserger Bürgerverein, die gemeinsam zu einer gelungenen Veranstaltung beigetragen haben.

Uwe Lochmann https://www.thermik4u.de/ https://dgc-siebengebirge.de/

Leserbrief zum Unfallbericht 2023

Ergänzungen zum Vermeiden von Unfällen

Startunfälle durch das Hineinsteigen in den Beinsack

Eine elastische Schnur, mit der vor dem Start der Beinsack mit einem Bein verbunden wird, erlaubt ein bequemes Einsteigen ohne Ablenkung, man kann weiter in Flugrichtung schauen. Ich habe dazu einen Brummelhaken am Schnurende und den anderen am Schnürsenkel befestigt.

Kollisionen

Immer checken, ob die in der Nähe fliegenden anderen Piloten auch schauen. Falls nicht, lieber 3-mal zu viel als einmal zu wenig rufen (und dann freundlich winken).

Zu Leinenknoten

Ich spreche aus Erfahrung: Vor vielen Jahren ist einmal ein Drachen in meinen Gleitschirm hineingeflogen. Nachher habe ich mich daran erinnert, dass ich nur seine Helmoberfläche sah. Der Pilot hat mir dann nach dem glimpflich abgegangenen Unfall (er ist am Retter runter, ich konnte nach Öffnen des massiven Klappers weiterfliegen) gesagt, dass er auf sein Instrument geschaut hatte und völlig überrascht war. Rückblickend hätte Schreien (und rasches Abdrehen) evtl. den Unfall verhindern können.

Wir sollten ebenso wie den Partnercheck auch etablieren, dass mindestens ein wartender Pilot schaut, ob der Schirm sauber steht und falls nicht „STOP“ schreit. Man kann dafür gezielt einen Wartenden ansprechen. Auch da gilt, lieber einmal zu viel gestoppt als einmal mit Knoten in der Luft zu sein.

Zum Aushebeln in der Startphase

Bei stärkerem Wind ziehe ich zugewandt auf mit inneren A-Gurten in der einen und hinteren Tragegurten in der anderen Hand (kleinfingerseitige Handkante oben, dann hat man mehr Kraft durch Drehen im Handgelenk) – ich glaube, das ist die „australische Methode“. Falls der Schirm mich auszuhebeln droht, ziehe ich kurz und energisch die hinteren Tragegurte runter. Der Schirm stoppt dann sauber am Zenith ohne zu ziehen, und ich habe, bis sich die Strömung wieder anlegt, etwas Zeit, um zu entscheiden, ob ich weitermache oder abbreche – durch längeres Ziehen der hinteren Tragegurte, die ich ja schon on der Hand habe. Das gibt mir ein deutlich sichereres Gefühl. Funktioniert auch mit den meisten Tandems gut.

Nicolas Behrens Unfallstatistik Gleitschirm 2023

Organigramm der Geschäftsstelle

Finanzen

Geschäftsführung

Beauftragter Bereich

Verbandsbereich Ausbildung Flugsicherheit Flugbetrieb

Als weltweit größter Fachverband für Gleitschirm- und Drachenfliegende mit Gründung 1979 agiert der DHV als Beauftragter des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr sowie des Luftfahrt-Bundesamts und zählt 40.000 Mitglieder, 300 Vereine und 100 Flugschulen.

Geschäftsführung

Die Geschäftsführung leitet die DHV-Geschäftsstelle mit seinen 29 Mitarbeitern und den dazu gehörigen Fachreferaten (Ausbildung, Öffentlichkeitsarbeit, Sicherheit & Technik, Musterprüfstelle, Sport, Mitgliederservice und Flugbetrieb). Der Geschäftsführer verantwortet die internen und externen Prozesse und setzt die Entscheidungen des Vorstands und der Kommission um. Dadurch ergeben sich Impulse für die Entwicklung des Gleitschirm- und Drachenfliegens. Die Geschäftsstelle versteht sich als Dienstleister für seine 40.000 Mitglieder.

Als Beauftragter des Bundesministeriums für Verkehr hat der DHV hoheitliche Aufgaben im Bereich Geländezulassung / Flugbetrieb und der Ausbildung / Lizenzen zu erfüllen. Die Geschäftsführung ist der direkte Ansprechpartner für das Bundesministerium für Verkehr und das Luftfahrt-Bundesamt (Dienst- und Fachaufsicht).

Die Geschäftsführung ist verantwortlich für die Einhaltung des jährlichen Wirtschaftsplans mit einer effizienten Buchhaltung.

Nach Außen vertritt die Geschäftsleitung die Interessen der Piloten und DHV-Mitglieder in der Öffentlichkeit und bei Behörden. Im europäischen Rahmen geschieht dies durch Engagement im Europaverband EHPU. Die Arbeit der EHPU ist in ihrem Internet-Auftritt www.ehpu.org dargestellt. Im Weltverband FAI/CIVL ist der DHV in den Arbeitsgruppen Hanggliding und Paragliding vertreten. Ein wichtiges Gremium für die Interessensvertretung auf nationaler Ebene ist das Kuratorium Sport und Natur. Hier sind 3 Millionen Natursportler organisiert. Der DHV ist durch seinen Ehrenvorsitzenden Peter Janssen im Vorstand vertreten.

Der bisherige Geschäftsführer Robin Frieß hat den DHV im Sommer 2024 auf eigenen Wunsch verlassen. Sein Nachfolger ist Björn Klaassen. Er leitete zuvor das DHV-Referat Flugbetrieb / Gelände / Luftraum.

→ Grundsatzfragen im Luftsport und strategische Entwicklung

→ Personal: 29 Angestellte, zuzüglich freie Mitarbeiter

→ Finanzwesen

→ Büroorganisation

→ Rechtsangelegenheiten

→ Verhandlungen mit BMDV, LBA, Flugsicherung und Luftfahrtbehörden

→ Vorstandsarbeit im Kuratorium Sport und Natur

→ Verhandlungen mit Umweltministern des Bundes und der Länder

→ Abstimmung mit anderen Verbänden

→ Mitarbeit in der EHPU und bei Europe Airsports und FAI / CIVL

→ Mitarbeit im Luftsportverband Deutschland (LUVD)

→ Organisation und Durchführung der Kommissions- und Vorstandssitzungen

→ Berichte und Protokolle der Kommissionssitzungen und Jahrestagung im Mitgliederbereich

Robin Frieß
Geschäftsführer bis 31.8.2024
Björn Klaassen stellvertr. Geschäftsführer
Gabi Königbauer Controlling
Barbara Lacrouts Buchhaltung
Peter Janssen Justiziar
Brigitta Hack Assistentin
Geschäftsführung und PR

Sicherheit und Technik

Das Thema Unfälle, mit Unfalluntersuchungen, dem Erstellen von Unfallberichten, Stellungnahmen und Gutachten für Gerichte, Staatsanwaltschaften, Polizei, Versicherungen, die Kommunikation mit Unfallopfern und Angehörigen, Medien, Führung und Administration der gemeinsamen europäischen Unfalldatenbank und der Austausch mit anderen europäischen Verbänden ist insgesamt der Arbeitsschwerpunkt im Referat Sicherheit und Technik.

Zuständig ist das Referat auch für Sicherheitsmitteilungen. Die werden teils von den Herstellern selbst herausgegeben und vom DHV veröffentlicht. Oft geht aber die Initiative von Piloten aus, die ein Sicherheitsproblem an ihrem Fluggerät feststellen. Der DHV prüft das Problem, spricht mit dem Hersteller über Lösungen und hilft bei der rechtssicheren Formulierung und Publikation der Sicherheitsmitteilung.

Wer einen Unfall meldet, bekommt das Angebot zu einem Gespräch mit einem Experten des DHV. Es ist für Betroffene besonders wichtig, die Unfallursachen wirklich zu verstehen, um das Geschehnis verarbeiten zu können.

Das Referat ist derzeit gefordert, an der Umsetzung des „European Plan for Aviation Safety“ mitzuarbeiten. Dabei geht es im Wesentlichen darum Erkenntnisse aus der Unfallforschung allen interessierten Kreisen zu vermitteln. In zwei Workshops des Bundesverkehrsministeriums zu diesem Thema wurde mitgearbeitet. Die Veröffentlichungen von Unfallanalysen und Unfallberichten unter „Sicherheit und Technik“ auf www.dhv.de sind hier als wichtiger Baustein zu nennen. Im DHVmagazin wurde hierfür die Artikel-Rubrik „Safety & Training“ eingeführt.

Wenn die jährlichen Lehrgänge für Fluglehrer-Anwärter, Fluglehrer, Skyperformance-Trainer und die Fluglehrer-PflichtFortbildungen im Gange sind, ist meist das gesamte Team des Referats im Einsatz. Das sind viele Wochen im Jahr. Die Mitarbeiter des Referats sind ausgebildete Fluglehrer, Skyperformance- und Sicherheitstrainer, die ihre Erfahrungen mit Begeisterung an den Nachwuchs weitergeben. Auch im Tagesgeschäft sind die Kompetenzen bei der Beratung der Mitglieder in Ausbildungs-, Ausrüstungs- und Sicherheitsangelegenheiten gefragt.

→ Erfassung und Bearbeitung aller Gleitschirm- und Hängegleiterunfälle von deutschen Piloten im In- und Ausland

→ Pflege der europäischen Unfalldatenbank im Auftrag des Europaverbandes EHPU

→ Untersuchung möglichst aller tödlichen Unfälle von deutschen Pilotinnen und Piloten

→ Veröffentlichung von Unfall-Untersuchungsberichten und Jahres-Unfallanalysen

→ Fachartikel im DHVmagazin und auf der DHV-Website

→ Untersuchungen von Unfall-Ausrüstungen

→ Forschung und Konzeption neuer Prüfverfahren

→ Fachweiterbildungen bei Vereinen und Flugschulen

→ Mitarbeit bei den Ausbildungs- und Fortbildungslehrgängen für Fluglehrer

→ Mitarbeit in den europäischen Arbeitsgruppen für Normierung, Ausbildung und Sicherheit

Karl Slezak

Referent für Sicherheit und Technik, Unfallprävention, Unfallstatistik- und Analyse

Referent für Ausbildung, Fortbildung und Flugschulen

Florian Heuber Testpilot, technischer Mitarbeiter Aus- und Weiterbildung

Ausbildung

Das Ausbildungsreferat ist Anlaufstelle für Fluginteressierte, Piloten, Flugschulen und Fluglehrer. Täglich werden viele Anfragen rund um das Thema Flugausbildung per Mail und Telefon beantwortet.

Die Lizenzausstellung, mit all ihrer zugehörigen Verwaltungs- und Kontrollarbeit, ist ein Tätigkeitsschwerpunkt im Ausbildungsreferat. Die Umstellung von der bisherigen Papier- Ausbildungs-Dokumentation auf digitale Ausbildungs-Dokumentation ist weitgehend abgeschlossen.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Verwaltung der rund 100 Flugschulen, der ca. 450 Fluglehrer und Fluglehreranwärter und der 110 Pilotenprüfer.

Die Lehrgänge und Fortbildungen des Ausbildungsreferats müssen organisiert werden und die Prüfer und Flugschulen in digitale Werkzeuge eingearbeitet und bei der Anwendung unterstützt werden. In regelmäßigen Abständen erscheint ein Newsletter für alle AusbilderInnen. Durch das Monitoring-Tool „DHV-Pilotenumfrage“ können Flugschüler ihre Flugschule online bewerten, der DHV hat hierdurch ein wichtiges Werkzeug für die Aufsicht der Flugschulen. Mehrere Fluglehrer- und Prüfer-Fortbildungen fanden übers Jahr verteilt statt sowie 4 Ausbildungs-Lehrgänge für Fluglehrer-Anwärter, Fluglehrer und Prüfer.

Die Sammlung von Youtube-Videos zur Flugtechnik wurde auch 2023 weiter ausgebaut. Diese Clips zeigen den DHV, auch im Ausland und bei jungen Piloten, als den Gleitschirmverband, der bei der Vermittlung von moderner Flugtechnik weltweit führend ist. Link dazu auf www.dhv.de.

In einigen Fällen musste der DHV als Beauftragter „aufsichtlich“ (von der Abmahnung bis zum Anordnen des Ruhens der Lizenz) tätig werden.

Bei 1.336 Prüfterminen wurden insgesamt 2.646 Erlaubnisse und Berechtigungen erteilt.

→ 27 HG-A, davon 19 mit Startart Hang, 12 mit Startart Schlepp, 7 mit Startart UL-Schlepp (Mehrfacheintragungen von Startarten möglich)

→ 1.620 GS-A, davon 1.598 mit Startart Hang, 468 mit Startart Schlepp

→ 20 HG-B, davon 19 mit Startart Hang, 10 mit Startart Schlepp, 7 mit Startart UL-Schlepp

→ 739 GS-B, davon 762 mit Startart Hang, 281 mit Startart Schlepp

→ 95 GS-Passagier, davon 95 mit Startart Hang, 21 mit Startart Schlepp

→ 85 Windenführer

→ 45 Flugfunk

→ 125 Flugschulen

→ 2 EWF-Seminare dort haben wir 15 Einweisungsberechtigte Windenführer ausgebildet

→ DHV-Fluglehrerlehrgänge:

2 Refresher-Lehrgänge mit anschließenden Fluglehrer-Prüfungen

1 Fluglehrer-Pflichtfortbildung „Landeeinteilung, Ausbildungsunfälle, Physio, Updates“

1 Skyperformance-Trainer-Lehrgang

1 Prüfer-Seminar

3 Prüfer-Fortbildungen (2x digiABN, 1xFernprüfungen)

1 Fluglehrer-Anwärter-Lehrgang

Seli Müller Team-Assistentin , Referentin für Didaktik
Janis Stübenrath Aus- und Weiterbildung, Fluglehrer
Marc Niederberghaus EWF-Ausbilder
Anselm Rauch SkyperformanceInstructor
Cindy Laufer LizenzSachbearbeitung
Peter Cröniger SkyperformanceInstructor
Caroline Fürst Betreuung von Fluglehrenden und Flugschulen, Lizenzverwaltung

Gelände – Luftraum – Naturschutz

Die Hauptaufgabe des Referats Flugbetrieb besteht in der Zulassung und dem Erhalt von Fluggeländen in Deutschland, zu denen mittlerweile etwa 1.000 Fluggebiete gehören. Der DHV führt im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr die erforderlichen Verwaltungsverfahren zur Zulassung von Fluggeländen durch und erteilt Außenstarterlaubnisse gemäß § 25 des Luftverkehrsgesetzes. Zudem unterstützt das Referat Vereine und Flugschulen bei der Erschließung neuer Gelände, dem Ausbau und der Sanierung bestehender Start- und Landeplätze sowie bei der Lösung von Konflikten mit Behörden, Grundeigentümern und Anwohnern. Dazu bietet er finanzielle Förderungen für Neuzulassungen, den Ausbau und die Sanierung an, führt Sensibilisierungsmaßnahmen für Piloten durch, berät Luftaufsichtsbehörden und leistet Hilfe im Konfliktmanagement. Das übergeordnete Ziel ist dabei, das „Fliegen vor der Haustür“ zu fördern, um nachhaltiges Fliegen zu ermöglichen und lange Anfahrtswege zu vermeiden. Das Drachen- und Gleitschirmfliegen ist im Luftverkehrsgesetz verankert, was den Zugang zum Luftraum sichert. Obwohl der deutsche Luftraum zu den am stärksten frequentierten in Europa zählt, genießen Drachen- und Gleitschirmflieger vergleichsweise große Freiheiten. Der Verband engagiert sich aktiv in nationalen und europäischen Gremien, um Einschränkungen für Luftsportler zu vermeiden. In diesem Kontext rückt der Drohnenflug zunehmend in den Fokus. Mittelfristig wird erwartet, dass Gleitschirme und Drachen im Luftraum E digital erkennbar sein müssen. Besonders hervorzuheben ist die Mitarbeit des DHV im Drohnenbeirat des Bundesministeriums für Verkehr sowie die Beteiligung an den Gesetzgebungsverfahren.

In den letzten Jahren hat die Nutzung erneuerbarer Energien deutlich an Bedeutung gewonnen, was auch umfassende rechtliche Veränderungen nach sich gezogen hat. Für uns als Verband ist es entscheidend, die Interessen des Flugsports in diesem Kontext zu wahren. Der DHV setzt sich aktiv dafür ein, dass eure Fluggelände bei der Planung und dem Bau von Windkraftanlagen berücksichtigt werden, und unterstützt euch dabei, eure Interessen zu wahren und frühzeitig in die Planungsprozesse einzubringen. Stellungnahmen des DHV werden in Zusammenarbeit mit den Vereinen erstellt.

Im Zuge des Relaunches der DHV-Website wurde der redaktionelle Inhalt des Referats Flugbetrieb grundlegend überarbeitet, um Informationen zu Zulassungen, gesetzlichen Rahmenbedingungen, Luftraum und Naturschutz verständlich darzustellen. Neu hinzugekommen ist die Seite „Aktuelle Luftraumbeschränkungen“, auf der wir über wesentliche aktuelle und bevorstehende LuftraumBeschränkungen in Deutschland sowie relevante Hinweise zu diesem Thema informieren.

→ Durchführung von Verwaltungsverfahren und Erteilung von Geländeerlaubnissen gemäß § 25 LuftVG

→ Änderungen, Neufassungen, Erweiterungen und Verlängerungen von Erlaubnissen gemäß § 25 LuftVG sowie Kurzzeitzulassungen

→ Digitalisierung der Verwaltungsverfahren und des Geländearchivs

→ Luftraumseminare für Vereine / Online-Seminare für Mitglieder

→ Besprechungen zu Luftraummaßnahmen (DFS) und im Drohnenbeirat

→ Fachvorträge und Tagungen

→ Luftaufsicht auf Fluggeländen / Ernennung von Beauftragten für die Luftaufsicht

→ Unterstützung von Vereinen und Flugschulen

→ Verwaltung der Geländedatenbank

→ Ortstermine bei Zulassungsverfahren und Sicherung von Fluggeländen

→ Förderung von Initiativen zum Ausbau und zur Sanierung von Fluggeländen

→ DHV Vereins-Wetternetz

→ Energiewende: Stellungnahmen bei Beteiligungsverfahren durch Regionalverbände und Kommunen als Träger öffentlicher Belange, z.B. bei der Suche nach Flächen für Windkraftanlagen, Solarparks oder den Ausbau des Stromnetzes

→ Information der Mitglieder über temporäre Flugbeschränkungsgebiete in Deutschland, z.B. Aufgrund politischer Veranstaltungen oder großer Bundeswehrmanöver.

Björn Klaassen Referent Fluggelände, Naturschutz, Luftraum

Bettina Mensing Sachbearbeitung für Flugbetrieb, Gelände, Natur und Nachhaltigkeit

Karsten Kirchhoff Geländedatenbank

Helmut Bach Luftraumexperte

Michael Bender Referent für Fluggelände und Luftraum seit Nov. 2024

Mitgliederservice

Mehrere Tausend Neuaufnahmen, Versicherungsanträge, Wohnortwechsel, Versicherungsumstellungen, Schadensfälle, Kündigungen und die gesamte Shop Warenwirtschaft sind die täglichen Aufgaben. Das DHV-Versicherungsangebot deckt mit Hilfe des langjährigen Partners HDI Global alle wichtigen Versicherungsbereiche zu guten Konditionen ab. Die HalterHaftpflicht Plus oder neu die Premium Variante bietet verbesserten Bergungskosten-Schutz. Fragen und Anliegen der Mitglieder werden mit Unterstützung der Mitarbeiter aus den anderen Fachbereichen beantwortet.

→ Mitgliederverwaltung von ca. 40.000 Mitgliedern: 2365 Neuaufnahmen, 2769 Austritte

→ Unterstützung der 300 DHV-Vereine in Ihrer Verwaltung und sonstigen Anliegen

→ Projekt Digitalisierung Mitgliedsantrag und Mitgliederverwaltung

→ Fachspezifische Auskünfte und Beratung für Mitglieder und Piloten

→ Erweiterung des Versicherungsangebotes, neue Haftpflichtvariante Premium

→ Abwicklung der Gruppenversicherungen mit 383 Schadensfällen im Jahr 2023

→ Shop Abwicklung aller Bestellungen, Wareneinkauf und Sortimentsentwicklung

→ Organisation von 10 Rettungsschirm-Seminaren für Rettungsgeräte

→ EWF-Lehrgänge für einweisungsberechtigte Windenführer

→ Windenschlepp-Seminare bei Vereinen

→ Windennachprüfung bei Vereinen

→ Beratung und Hilfestellung bei Fragen zum Schleppbetrieb und Schlepptechnik (vor Ort, telefonisch und per Mail)

→ Organisation Thermikmesse

→ Homepage Drachenfliegen

→ Tägliche Infos zum Flugwetter auf der DHV-Homepage

Jonas Schwägele Teamleitung

Mitgliederservice, Social Media und Shop

Elisabeth Huber

Mitgliederservice, Vereinsverwaltung und Shop

Lena Cröniger Schadens- und Unfallbearbeitung, Vereinsverwaltung Shop und Mitgliederservice

Silke Pohl IT-Projektmanagement

Iris Hallweger-Mayer

Mitgliederservice und Vereinsverwaltung

Kathrin Banzer

Mitgliederservice und Shop, DHVmagazin Abrechnung

DHV-Wetterexperte

Volker Schwaniz

Öffentlichkeitsarbeit

Positionierung des Gleitschirm- und Drachenfliegens in der Öffentlichkeit als einen faszinierenden, sicheren und professionellen Luftsport, der dem Menschenden uralten Traum des Fliegens ermöglicht. Der Sport ist leicht zu erlernen und beschert ein unbeschreibliches Glücksgefühl in enger Verbindung mit der Natur. Fliegen als Ausdruck eines Lebensgefühls, einer Lebenseinstellung.

Umfassende Information der Pilotinnen und Piloten mit den Schwerpunkten Flugsicherheit und Transparenz der Verbandsarbeit, Gewinnung neuer Piloten und Mitglieder, Bindung der aktiven Piloten an den Verband, Stärkung unserer Lobby.

→ Homepage www.dhv.de: Online-Redaktion und Webmaster, tagesaktuelle News und Berichte.

→ Relaunch der Homepage www.dhv.de: Planungs- und Umsetzungsphase (Informationsarchitektur, Layout & Design, Technische Umsetzung)

→ Upgrade und Administration der Homepage DHV-XC

→ Administration der Homepage DHV Shop https://shop.dhv.de/

→ Administration des Gleitschirm- und Drachenforums

→ Redaktion und Gestaltung des DHVmagazins, bisher 250 Ausgaben

→ Elektronisches Publizieren des DHVmagazins als E-Paper

→ Facebook als Instrument, schnell und zeitnah Mitglieder sowie Nichtmitglieder zu erreichen und über wichtige Themen zu informieren. Zusätzlich wird die Relevanz der Verbandsarbeit verdeutlicht und unterstrichen.

→ Vereinsinformation jeden Monat, wichtige Neuigkeiten zum Verband und rund ums Fliegen

→ Vermittlung der Faszination des lautlosen Fliegens, z.B. DHV-TV (Videostreaming), eigener YouTube Channel, Fotogallery

→ Presseseminar für Vereine, Flugschulen und Hersteller

→ Unterstützung der Vereine bei der Öffentlichkeitsarbeit und bei Veranstaltungen

→ Überregionale Pressearbeit, spezielle Pressemitteilungen bei Deutscher Streckenflugmeisterschaft (DHV-XC)

→ Organisation von Filmbeiträgen bei verschiedenen Sendern

→ Bereitstellung von selbst produziertem Filmmaterial an Fernsehsender deutschlandweit, z.B. ARD, ZDF, Bayerischer Rundfunk, RTL, München TV

→ Organisation von redaktionellen Beiträgen in Printmedien

→ Betreuung der Journalisten bei Schnupperkursen, Tandemflügen

→ Betreuung und Auswertung von WM, EM, PWC, Deutsche und Streckenflug-Meisterschaft als Events des Drachen- und Gleitschirmfliegens

→ Erfassen und Archivieren der TV-Berichterstattung über Drachen- und Gleitschirmfliegen

→ Erweiterung und ständige Pflege der Pressekontakte zu TV, Printmedien und Hörfunk

→ Präsenz auf wichtigen Fachmessen und Events: Thermikmesse, Stubai-Cup, Saint Hilaire, Kössen-Testival

→ Breite Streuung von Infomaterial

→ Ansprechpartner für die Medien zu allen Fragen des Gleitschirm- und Drachenfliegens

Benedikt Liebermeister Referent, verantwortlicher Redakteur
Renate Miller Gestaltung
Nina Klemisch PR-Assistentin, Homepage, seit Nov. 2023
Richard Brandl Online-Redakteur, DHV-XC

DHV-Musterprüfstelle

Seit den Anfängen des Drachen- und Gleitschirmfliegens führt die DHV-Prüfstelle, Musterprüfungen an Luftsportgeräten und Zubehör durch. Im Rahmen dieser Prüfungen wird die Sicherheit und Betriebstüchtigkeit neuer Muster untersucht. Für diese Tätigkeit ist die DHV-Musterprüfstelle nach der DIN EN ISO/IEC 17020:20112 akkreditiert. Wir prüfen die Luftsportgeräte und das Zubehör nach geltenden Normen und höchsten Standards.

→ 103 Musterprüfbestätigungen für Gleitsegel

→ 3 Musterprüfbestätigung für Hängegleiter

→ 1 Musterprüfbestätigung Hängegleiter Gurtzeug

→ 2 Musterprüfbestätigungen für Schleppklinken

→ 2 Musterprüfbestätigungen für Schleppwinden

→ 1 Musterprüfbestätigung Startwagen-Hängegleiter

→ 16 Erteilungen von Kennzeichen

→ 3 Sicherheitsmitteilungen

→ 2 Warnungen

Um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Prüfstelle weiter zu erhöhen, haben wir im Hauptgeschäftsfeld Gleitschirm Musterprüfung unser akkreditiertes Testpiloten Team erneut um einen freiberuflichen Testpiloten verstärkt. Hintergrund ist die vermehrte Nachfrage an Gleitschirm Musterprüfungen mit Startgewichten kleiner 70 kg. Das Team der Musterprüfstelle ist eingespielt, sehr erfahren, hoch motiviert und erfreut sich trotz harter Auslegung der Normen einer hohen Akzeptanz bei den Herstellern. Die Arbeitsabläufe der Prüfstellen Akkreditierung, die Beteiligung an den CEN-Arbeitsgruppen und der Verbands- und Mitgliederservice im Bereich Gerätesicherheit sind weitere Aufgaben der DHV-Musterprüfstelle, die zum alltäglichen Hersteller-Prüfgeschäft bewältigt werden.

Hannes Weininger Referatsleiter
Harry Buntz Testpilot (GS), Prüfer für GS
Andreas Schöpke Prüfer für Schleppgeräte
Sebastian Mackrodt Testpilot (GS) Aus- und Weiterbildung, Fluglehrer
Andreas Schmidtler Prüfer für HG, HG-Gurte und HGRettungssysteme
Kerstin Liebert Verwaltungsleiterin
Reiner Brunn Testpilot (GS), Prüfer für GS, GS-Gurte und GS-Rettungssysteme
Bernhard Stocker Testpilot (GS), Prüfer für GS
Alex Ploner Testpilot (HG)
Josef Bauer Testpilot (GS)
Mario Eder Testpilot (GS)
Juliette Schönsee Testpilotin (GS)

Wettbewerbssport

Die Umsetzung des DHV-Sportkonzepts sowie die Organisation und Betreuung des Wettbewerbssports und der Sportler auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene sind die zentralen Aufgaben des Fachbereichs Sport.

Harry Buntz ist Teamchef der Gleitschirm-Nationalmannschaft und Ansprechpartner in der Geschäftsstelle für die Angelegenheiten des Gleitschirm-Wettkampfsports.   Ferdinand Vogel leitete die Gleitschirm-Liga 2023, betreut die Nachwuchswettbewerbe der Newcomer Challenges und Juniorchallenge im Team.  Regina Glas ist Teamchefin der Drachen-Nationalmannschaft und koordiniert die DrachenWettbewerbsszene und Hanggliding Challenge. Weiterhin ist sie Ansprechpartnerin in der Geschäftsstelle für die Angelegenheiten des Drachenflugsports.

Die Drachen-Liga wird von Konrad Lüders geleitet.

Dieter Münchmeyer bearbeitet die Anerkennung der Rekorde.

Der DHV-XC wird betreut von Richard Brandl: Planung und Durchführung des DHV-XC der Drachen- und Gleitschirme (5.200 teilnehmende Piloten, ca. 122.000 eingereichte Flüge), Bereitstellung der DHV-XC Plattform zur Ausrichtung der Deutschen Streckenflugmeisterschaft mit 25 Wertungen, Ausrichtung von 70 Vereins- und Gebietsmeisterschaften, Nutzungsmöglichkeit als Online-Flugbuch, Flug-Archiv von 2003 bis heute, Umsetzung von Anregungen der Piloten, technisches Anpassungen und Bugfixes.

→ Betreuung und Überwachung von ca. 122.000 Flügen im DHV-XC, Auswertung der 106.593 Flüge von 4.300 teilnehmenden Piloten an der Deutschen Streckenflugmeisterschaft 2023/2024, Berichtszeitraum: 16.9.2023 bis 15.9.2024

→ Organisation und Durchführung DHV Fun Cup für Gleitschirme LTF 1/A und Turmdrachen, Berichtszeitraum: 16.9.2023 bis 15.9.2024

→ Organisation und Durchführung der Sportlerehrungen

→ Organisation (und Durchführung) der Newcomer Challenges GS und Hanggliding Challenge

→ Mitorganisation und Ausrichtung der Landesmeisterschaften

→ Initiierung, Mitorganisation (und Durchführung) internationaler FAI-II Wettbewerbe

→ Planung, Organisation und Durchführung der Deutschen Meisterschaften HG und GS

→ Betreuung und Selektion der Nationalmannschaften

→ Führung und Betreuung der Nationalmannschaften bei Einsätzen auf FAI Cat.1 Wettbewerben

→ Bereitstellung aller Wettbewerbsunterlagen wie Musterausschreibungen und Formulare

→ Aktualisierung der Termine, Ausschreibungen und Ergebnislisten im Internet

→ Ansprechpartner für Auswertungsprogramme und Wettbewerbsorganisation

→ Durchführung der GPS-Dokumentation bei allen zentralen Wettbewerben

→ Aktualisierung der nationalen Wettbewerbsordnung

→ Planung und Verwaltung des Sportetats

→ Auswertung zur Anerkennung von deutschen Rekorden, Europa- und Weltrekorden

→ Mitarbeit bei der CIVL

→ Koordination und Betreuung der Medien mit Bild- und Filmmaterial

→ Erstellen und Aktualisieren von Live-Berichtsseiten für aktuelle Wettkämpfe

→ Erstellung und Verwaltung der Online-Wettkampfanmeldungen und Zahlungseingänge

→ Bearbeitung und Ausstellung von Mitgliedschaften im Verein Leistungssport, Freistellungen und Sportzeugenausweisen

Harry

Ferdinand Vogel Newcomer

Challenges

Ligachef GS bis 08/2024

Regina

Dietrich Münchmeyer Rekordanerkennungen

Buntz Teamchef GS
Glas Drachenflugexpertin, Teamchefin HG Flexible und Starre
Konrad Lüders Ligachef HG

Deutschlands beliebteste* Flugschule:

g hauptberufliche Fluglehrer innen

g riesige Übungshänge für alle Windrichtungen in der Rhön und im Sauerland

g per fekte Höhenfluggebiete für die Alpin-Ausbildung in Lüsen (Südtirol) und im Stubai (Tirol)

g Übernachten direkt auf dem Berg (Wasserkuppe und Lüsen) oder an den Landeplätzen (Stubai und Sauerland)

g persönliche Ausbildungsberatung

g wöchentliche Papillon Fliegermail mit kostenloser Flugwetterprognose

g Luftfahrttechnischer Betrieb für Gleitschirmchecks und Werkstattservice

FLIEGERSHOP IN DER FLUGSCHULE:

g mit riesiger Auswahl, Fachberatung, top bewertetem Service und OnlineShop: GLEITSCHIRM-DIREKT.DE

g 7 Tage in der Woche geöffnet; 10-18 Uhr, auch sonntags

Wasserkuppe

Thermik- und Technik-Training Höhenflug-Schulung

Startfrei in Lüsen (Südtirol)

g mit mehr als 400 Neu- und Gebrauchtschirmen auf Lager

WÖCHENTLICHE ANGEBOTE:

g Gleitschirmkurse nach dem tausendfach bewährten Papillon Schulungsstandard für Anfänger und Fortgeschrittene

g Groundhandlingtrainings

g Thermik- und Technik-Trainings und weitere Fortbildungen nach dem Skyperformance-Standard

g Ganzjährig fluglehrerbegleitete Gleitschirmreisen in rund 50 ausgewählte Fluggebiete

Alle Infos, Termine & Buchung:

So stellt sich eine Künstliche Intelligenz eine rotierende Flachlandthermik vor. Die bodennah aus allen Richtungen zufließende Luft windet sich schraubenartig in die Höhe.

Die Sache mit dem Dreh

Thermiken rotieren in sich selbst. Das hat nichts mit dem CoriolisEffekt zu tun. Die Richtung wird durch andere Einflüsse bestimmt.

TEXT UND GRAFIKEN: LUCIAN HAAS

Wer viel Thermik fliegt und dabei häufiger mal die Richtung wechselt, kennt das Phänomen: In die eine Drehrichtung lässt sich das Steigen manchmal irgendwie besser und enger zentrieren als in die andere. In vielen Fällen hat das mit den eigenen Vorlieben zu tun. Die intuitive Feinsteuerung des aktiven Fliegens geht einem in die eine Richtung einfach besser von der Hand als in die andere. Zuweilen aber wird man feststellen, dass man in manchen Bärten sogar besser steigt, wenn man entgegen der bevorzugten Richtung kreist.

Der Grund dafür: In Thermiken steigt die Luft nie schnurgerade auf. Man kann sich die interne Struktur von Aufwindsäulen vorstellen wie einen verzwirbelten Faden oder ein zusammengedrehtes Seil. Die Luftmassen schrauben sich gewissermaßen in die Höhe.

Kreist man als Pilot gegen die Richtung der Eigenrotation der Thermik, hat man auf seiner Kreisbahn gewissermaßen immer etwas Gegenwind und fliegt langsamer. Kreist man in die gleiche Richtung wie die Thermik rotiert, wird man vom Aufwind von hinten angeschoben und fliegt etwas schneller (relativ zum Boden).

Diese Unterschiede wirken sich zwangsläufig auf den Radius der geflogenen Thermikkreise aus. Gegen die Drehrichtung der Thermik lässt es sich etwas enger kreisen als mit der Drehrichtung. Bei Thermiken mit einem starken, aber engen Kern kann es deshalb Vorteile bringen, entgegen der Thermik im Bart zu rotieren. Ob und wann sich das lohnt? Dazu später mehr.

Warum nicht Coriolis?

Erst einmal soll es um die Frage gehen, was überhaupt die Drehrichtung von Thermiken bestimmt. In Diskussionen unter Fliegern und in Foren wird dafür gerne der Coriolis-Effekt ins Spiel gebracht. Das ist diese Scheinkraft in Zusammenhang mit der Erddrehung, die Windströmungen auf der Nordhalbkugel nach rechts und auf der Südhalbkugel nach links ablenkt (bezogen auf einen Beobachter, der am Erdboden steht).

Der Coriolis-Effekt führt dazu, dass Tiefdruckgebiete auf der Nordhalbkugel links herum drehen. Und da Thermiken auch so etwas wie Tiefdruckgebiete im Miniaturformat sind, könnte man aus dieser Analogie heraus schließen, dass auch Thermiken

 KI GENERIERT, PROMPT-ENGINEERING
VON L. HAAS

Grafik 1: Hinter Geländevorsprüngen bilden sich bei Talwind stehende Rotoren. Die im Kehrwasser-Wirbel entstehenden Thermiken nehmen den Drehimpuls mit.

bei uns grundsätzlich einen Linksdrall haben müssten. Dem ist allerdings nichts so. Denn der Coriolis-Effekt wird erst auf große Distanzen wirksam bzw. sichtbar. Es geht um Dutzende, wenn nicht gar Hunderte Kilometer. Nur sehr große Gewitterzellen, sogenannte Superzellen, folgen diesem Muster. Die von uns üblicherweise erflogenen Thermiken spielen sich hingegen auf einer viel kleineren Skala ab. Hier herrschen lokal geprägte, chaotischere Strömungsmuster vor. Diese können dennoch eine gewisse Ordnung in Form einer Drehrichtung hervorbringen.

Rotation durch Prägung

Grafik 2: Die Rotoren im Lee von langgezogenen Graten können von aufsteigenden Thermiken erfasst und in die Höhe gerissen werden. Dabei wird die Drehachse gekippt.

Grafik 3: Wenn sich zwei Talwinde treffen, bilden sich an der Grenzfläche durch Scherung regelrechte Kreisel aus. Sie steigen in der Konvergenz rotierend nach oben.

Die Eigenrotation von Thermiken entsteht auf unterschiedliche Weisen. Im Folgenden sind vier Möglichkeiten beschrieben – mit phantasievollen Namen fürs bildlich bessere Verständnis: Zustrom-Schraube, Kehrwasser-Wirbel, Kipprotor und ScherungsKreisel. Denkbar sind noch weitere Fälle, wobei man in der Praxis auch alle möglichen Mischformen erwarten kann. Allen ist aber eine Grundregel gemein: Thermiken rotieren nicht aus eigenem Antrieb heraus. Die Rotation und die Drehrichtung wird ihnen von außen aufgeprägt.

1. Zustrom-Schraube

Diese Form ist vor allem an windschwachen Tagen im Flachland anzutreffen. Wenn eine überhitzte Thermikblase ablöst und aufsteigt, hinterlässt sie am Boden natürlich kein Vakuum. Von ringsum wird Luft nachgesaugt. Alle Zuströme treffen sich in der Mitte, wo sie sich im Fuß und dann Stamm der Thermik gegenseitig zwangsläufig nach oben drücken. Dies geschieht allerdings nicht einfach parallel. Feine Unterschiede in der Stärke oder dem Impuls der ZustromBänder sorgen dafür, dass sie sich gegenseitig etwas aus der Bahn schieben. Im Aufstieg entwickelt sich daraus eine schraubenartige Bewegung (vgl. Titelbild). Diese wird durch den Pirouetteneffekt verstärkt (je enger der Radius, desto schneller die Drehung). Die Drehrichtung solcher Zustrom-Schrauben lässt sich nicht vorhersehen. Sie wird von chaotischen Anfangszuständen bestimmt. Bei pulsierenden

Thermiken kann es sogar passieren, dass die eine Blase links, die nächste dann rechts herum rotiert.

2. Kehrwasser-Wirbel

Diese Form kommt eher im Gebirge vor und hängt typischerweise mit Talwind zusammen. Wenn der Wind an den Bergflanken entlang streicht, bilden sich hinter vorspringenden Kanten, Rippen oder Nasen häufig stehende Wirbel aus. Dabei strömt die Luft geländenah im Lee der umströmten Hindernisse gegen die Windrichtung zurück. In Flüssen nennt man so etwas Kehrwasser. Wenn in solchen Bereichen Thermiken entstehen, nimmt die aufsteigende Luft den Drehimpuls bzw. die Rotation des Kehrwassers einfach mit in die Höhe (s. Grafik 1). Die Drehrichtung von Kehrwasser-Bereichen und damit auch der daraus aufsteigenden Thermiken lässt sich aus der vorherrschenden Grundwindrichtung ableiten. Hinter einem Hindernis drehen die Lee-Wirbel zum Hang hin. Wer mit dem Wind im Rücken in solche Kehrwasserthermiken fliegt, sollte den ersten Kreis also eher vom Hang weg einleiten. Bei Gegenwind könnte es ratsam sein, zum Hang hin einzukreisen (einen ausreichenden Abstand vorausgesetzt).

3. Kipprotor

Bei dieser Variante ist auch ein Lee-Effekt im Spiel. Allerdings ist es hier kein stehender Wirbel wie beim Kehrwasser, sondern ein langgezogener, liegender Rotor, der der Thermik die Rotation vererbt. So ein Rotor kann sich z.B. hinter Gebirgsgraten oder langen Waldkanten ausbilden. Löst eine Thermik in diesem Bereich ab, nehmen die aufsteigenden Luftmassen den Drehimpuls des Rotors mit. Durch den plötzlichen Aufstieg wird die Drehachse von horizontal zu vertikal gekippt (s. Grafik 2). Die Drehrichtung der Thermik ist dabei nicht vorhersehbar. Entscheidend ist, in welche Kipprichtung der liegende Rotor aufgerichtet wird.

Diese Art von rotierenden Thermiken wird man am ehesten in stark pulsierenden Thermik-Hotspots im Lee antreffen. In Thermikpausen kann sich der horizontale Lee-Rotor hinter dem Grat oder Hindernis gut ausbilden. Wenn die Blase auslöst, zieht sie dessen Rotation einfach mit in die Höhe.

4. Scherungs-Kreisel

Luftmassen werden häufig nicht nur durch einen Temperaturvorsprung zum Aufsteigen gebracht. Wenn Luft aus verschiedenen Richtungen aufeinander zuströmt, nimmt sie sich gewissermaßen selbst den Raum und weicht dann nach oben aus. Wir sprechen von einer Konvergenz. In den seltensten Fällen treffen allerdings verschiedene Luftmassen, zum Beispiel zwei Talwinde, frontal aufeinander. Viel häufiger fließen sie in einem spitzen Winkel (<90°) aufeinander zu und dann aneinander entlang. Da sie typischerweise unterschiedliche Geschwindigkeiten haben, kommt es zu Scherungen. An der Konvergenzlinie entlang bilden sich abgegrenzte stehende Wirbel, die mit nach oben gedrückt werden. Solche ScherungsKreisel kann man als Pilot wie eingelagerte Thermiken empfinden (s. Grafik 3). Deren Drehrichtung ließe sich theoretisch vorhersagen, wenn man wüsste, welche der konvergierenden Luftmassen die schnellere bzw. dominantere ist. Denn der erste Drehimpuls geht immer von der schnelleren zu langsameren Strömung hin. In der Praxis lassen sich die vorherrschenden Strömungsverhältnisse aber nur selten direkt erkennen, dass man sie auch gezielt nutzen könnte.

Gegen die Thermik kreisen?

In der Praxis kann man davon ausgehen, dass im Grunde jede Thermik mehr oder weniger stark in sich selbst rotiert. Das heißt aber nicht, dass man sich immer darum bemühen sollte, die eigenen Thermikkreise in die Gegenrichtung zu legen.

DER AUTOR

Zum einen stehen dem einfach die geltenden Thermikflugregeln entgegen. Man passt seine Drehrichtung an die Vorflieger in einem Bart an, ist also gar nicht immer frei in der Richtungswahl.

Zum anderen muss man auch wissen, dass die Vorteile, gegen die Thermik zu kreisen, in den meisten Fällen vernachlässigbar sind. Die Rotationsgeschwindigkeit der meisten Thermiken ist so gering, dass es schwerfällt, beim Kreisen überhaupt nennenswerte Unterschiede zu erspüren.

Hierzu trägt eine weitere Eigenschaft von Thermiken bei: Je höher sie aufsteigen, desto mehr dehnen sie sich in der dünner werdenden Umgebungsluft aus – wie ein Luftballon. Dabei nimmt auch die Eigenrotationsgeschwindigkeit ab. Es ist der umgekehrte Pirouetteneffekt. Als Pilot kann man dann seine Thermikreise weiten und ist gar nicht mehr auf den „Gegenwind“ der Thermik fürs engere Kurbeln angewiesen.

Letztendlich gibt es nur wenige Fälle, bei denen es sich überhaupt lohnt, die Drehrichtung einer Thermik in seiner Kurbeltaktik zu berücksichtigen. Das ist immer dann der Fall, wenn Thermiken sehr eng und im Kern stark sind. Solche Verhältnisse wird man vor allem an echten Hotspots nah am Gelände vorfinden.

Wenn dort kleine „Thermikböller“ starten, die wie ein Pilz geformt nach oben wachsen, wird die schnell aufsteigende Luft im Stamm dieses Thermikpilzes auf einen engen Raum zusammengezogen. Jede Rotation darin wird durch den Piroutteneffekt verstärkt. Um so eine Thermik überhaupt eng zentrieren zu können, lohnt sich der Gegenkreis.

Wenn Du also das nächste Mal tief kommst und das Gefühl hast, einen Bart nicht richtig packen zu können – weil er zu eng ist und dich immer wieder rausdrängt – dann probiere einfach mal den Richtungswechsel beim Kreisen. Manchmal wirkt das Wunder.

Lucian Haas ist freier Wissenschaftsjournalist. In der Gleitschirm-Szene hat er sich mit seinem Blog Lu-Glidz und dem zugehörigen Podcast Podz-Glidz einen Namen gemacht. Sein Meteo-Wissen gibt er auch in Seminaren weiter.

Bill Moyes

Ein Drachenflug Pionier

Bill Moyes war der älteste von sechs Geschwistern, geboren am 12. Juli 1932.

Bereits in jungen Jahren ging er seinen eigenen Weg, erst als Unternehmer, Stuntman und Automechaniker, später als Gründer des Familienunternehmens MOYES GLIDERS.

TEXT: SUZY GNEIST | FOTOS: VICKI CAIN

Bill wuchs in Sydneys Vorort Bronte auf, heiratete bereits sehr jung seine Schulfreundin Molly und blieb sein Leben lang eine lokale Legende. Bill war im Wasser ebenso zu Hause wie in der Luft, er verfolgte seine Träume und setzte sie in die Realität um, damit andere sie auch sehen und daran teilhaben konnten. Bill erlangte weltweite Anerkennung und Respekt für sein Engagement für den Drachenflugsport. Sein langes und lebendiges Leben bestand aus den wichtigsten Zutaten:

Bill wird vom Boot unter der Sydney Harbour Bridge geschleppt, 1967

Mit

Molly im “Ski Plane”

Höhenrekord 1967 am Tuggerah See und Hawkesbury Fluss mit Bill und Steve Moyes

Nachdem Bill in den 60er und 70er Jahren mit einer Gruppe um John Dickenson begann, selbstgebaute Wasserski-Drachen hinter Booten zu schleppen, wurde er bald als „The Birdman“ bekannt. Er baute seine eigenen Drachen, mit denen er bei Veranstaltungen im ganzen Land und in der ganzen Welt schleppte, Stunts vorführte, immer wieder den Widrigkeiten trotzte und die unvermeidlichen Verletzungen und Rückschläge überwand.

Seiner Familie, die Drachenflieger Gemeinschaft und seiner Liebe zum Fliegen. Das Familienunternehmen Moyes Gliders wurde zu einem weiteren bahnbrechenden Projekt und Bill blieb in all diesen Bereichen bis zu seinem Tod engagiert, interessiert und aktiv.

Bills Beiträge zum Drachenflugsport sind zahlreich - sowohl materiell als auch immateriell - und haben den Sport und viele Piloten in Australien und der ganzen Welt geprägt und inspiriert.

Als kompromissloser und unerschrockener Abenteurer, Experimentator und Mentor hat Bill viele Leben berührt und durch sein Beispiel viele andere zu Höchstleistungen inspiriert. Bill verstarb am 24. September 2024, umgeben von seiner Familie – er wird immer Teil der Menschen, der Gemeinschaft, des Wassers und des Himmels sein, die er während seines Lebens berührt hat. Als Piloten Gemeinschaft danken wir ihm für seinen lebenslangen Einsatz für den Drachenflugsport, sein Wohlwollen und seine Ermutigung: Lebewohl Bill Moyes - Pionier, Inspiration und Legende.

Bill surft am Bronte Beach, ca. 1950

Sportlertag 2024

Thermikgeschichten von Lucian Haas und Ehrung der Deutschen XC-Meister

TEXT: BENEDIKT LIEBERMEISTER | FOTOS: EWA KORNELUK

Der Sportlertag erfüllt zwei Funktionen. Zum Ersten die Ehrung der Deutschen Meister im Streckenfliegen von Gleitschirm und Drachen. Zum Zweiten ist es ein Event für alle XC-Interessierten, auf dem man die besten aus den eigenen Reihen feiert und eine Menge Erkenntnisse mit nach Hause nimmt.

Thermikgeschichten

„Was kann ich XC-Cracks über Thermik erzählen?“, hat sich Lucian gefragt, als er diesen Vortrag vorbereitete. Lucian ist Wissenschaftsjournalist, der unter anderem bei Vereinen und Flugschulen Fortbildungen zum Thema Meteorologie anbietet. Seine Lösung: Er will die Fantasie anregen, damit sich die Piloten Thermik bildlich vorstellen können, um daraus Modelle zu entwickeln und sie dann im Idealfall Strömungsmuster erfühlen können.

„Ich erzähle Euch heute keine unumstößlichen Wahrheiten. Jeder erlebt etwas anderes, aber es gibt durchaus Gemeinsamkeiten“, schickt er voraus.

Sechs Vorstellungswelten hat er mitgebracht, die er mit anschaulichen Grafiken untermalt.

Zu Anfang geht er auf Thermiktreiber ein. Nicht nur der Temperaturunterschied zur Umgebungsluft ist entscheidend für den Aufstieg einer Thermikblase. Wichtig sind auch Feuchtigkeit und Luftvolumen. Für Start und ersten Aufstieg ist die Temperatur ausschlaggebend. Mit deutlichem Bodenabstand kommt die Feuchtigkeit ins Spiel. Das Volumen beeinflusst dann Aufstiegshöhe und Thermikstärke. Eine Rolle spielt auch die Heizkraft. Schnelles Aufheizen führt zu kleineren Blasen in kürzerem Zyklus, langsames bedingt größere Blasen mit langem, zähem Zyklus.

Zum Thema siehe DHVmagazin 206 „Die Thermiktreiber“, S. 66ff (links) und DHV-info 187, Die Seele der Thermik, S. 80ff.

Bei den Thermikformen wird Vorstellungskraft gefordert, denn der Pilot kann Thermik bekanntlich nicht sehen. Doch es hilft sehr, sich ein imaginäres Bild der Formen und Strömungsverhältnisse zu machen. Lucian zeigt den Versuch einer KI, Thermikblase und -schlauch darzustellen – das Ergebnis ist völlig daneben! Deutlich besser die Aufnahme eines Vogels beim Singen in großer Kälte: eine aufsteigende Reihe kleiner, pilzförmiger Thermikblasen. Vereinfacht hat beim Thermikschlauch der Pilz nach unten eine breite Basis, der pulsierende Schlauch setzt auf den Schlauch immer wieder eine Blase (pilzförmig) auf.

Zum Thema siehe DHVmagazin, 237 „Von Schläuchen und Pilzen“, S. 80ff.

Ausschlaggebend für das Zentrieren einer Thermik ist ihre Struktur. Der Schlauch gleicht einem Pilz mit breiter Basis zum Boden, von wo aus Luft nachgeliefert wird. Die Pilzkappe bildet an den Enden den Wirbelring mit Abwind. Jetzt gilt es sich vorzustellen, wo ich mich im Pilz befinde: An der Oberseite der Kappe wird mich Gegenwind erwarten, es schiebt mich weg. In die Thermik ziehen sollte es mich an der Unterseite. Bei Wind wird die Thermikkurbelstrategie

noch ausgefeilter. Im Luv vor der Pilzkappe finde ich den sogenannten Bugwellenreiter, in der Mitte drehe ich neutral im Kern, im Lee der Kappe muss ich ständig vorhalten.

Idealisiert muss man sich die Thermikzirkulation wie eine Ansammlung von Hochs und Tiefs auf kleinem Raum vorstellen. Der Thermikschlauch bildet ein Tief, links und rechts liegen Hochs mit stabiler und absinkender Luft, die dann wieder zum Tief gezogen wird. Global gesehen ergeben sich daraus geschlossenzellige und offenzellige Konvektionsmuster. Berge erzeugen eine offene Konvektion. Erkennen lassen sich die Konvektionsmuster am Wolkenbild, das Ideal erzeugt Wolkenstraßen.

Gut getroffen hat die KI die symbolisierte Thermikrotation, ein in sich schraubender Kreisel nach oben. Thermik rotiert in sich selbst, doch nicht wegen des Coriolis-Effekts. Vier Möglichkeiten veranschaulicht Lucian Haas auf der Leinwand: die Zustrom-Schraube, vor allem an windschwachen Tagen im Flachland anzutreffen. Der Kehrwasserwirbel benötigt Talwind und tritt deshalb im Gebirge auf. Gebirgsgrate oder Waldkanten können den Kipprotor erzeugen, Konvergenzen hingegen einen Scherungskreisel. Weit verbreitet ist die Ansicht, dass der Pilot nach Möglichkeit gegen die Drehrichtung einer Thermik kreisen sollte. Lucian empfiehlt dies, wenn Thermiken sehr eng und im Kern stark sind. Kommt man tief und kann einen Bart nicht richtig packen, lohnt sich vielleicht der Richtungswechsel.

Zum Thema siehe Seite 82 dieses DHVmagazin 251 „Die Sache mit dem Dreh“

Beim Thermikzentrieren verweist Lucian auf Paul Seren, der ihm in seinem Podcast (Kurvenlehre - Paul Seren - Podz-Glidz Episode 45 https://soundcloud.com/lu-glidz/ kurvenlehre-paul-seren-podz-glidz-45),

viele Aha-Momente in aerodynamischer Steuerung bescherte. Schon lange konstruiert Paul Modelsegler. Zur Meisterschaft gebracht hat er es mit frei fliegenden Segelflugzeugen, die selbständig im Aufwind bleiben. Dafür ist ein feines Austarieren von Schwerpunkt und Flügelschränkung gefragt. Dieses Wissen lässt sich auch auf die Kurventechnik beim Gleitschirm übertragen. Herauskommen würde eine Autozentrierfunktion des Schirms über Gewicht ohne Bremseinsatz, denn der Schirm würde im Grunde allein vieles besser machen als der Pilot.

Sportvorstand

Jonas Böttcher

Zum Thema siehe DHVmagazin 216 „Thermikfliegen – Stör mir meine Kreise nicht“, S. 82ff.

The winner is….

Zum Höhepunkt des Sportlertages. Die Ehrung der Deutschen Meister 2024 im Streckenfliegen, der Pilotinnen und Piloten, die ein Jahr unermüdlich um den Sieg gekämpft haben. Ein paar Zahlen zu den beeindruckenden Leistungen:

5.218 Piloten haben 122.751 Flüge eingereicht. Bei den Gleitschirmen flogen

1.154 Piloten über 100 km und 103 über 200 km. Nur 2 Piloten erreichten Strecken über 300 km. Bei den Drachen waren es 228 Flüge über 100 km und 11 über 200 km.

Die Sensation der Saison 2024 erflog Ramona Eckert. Erstmals in der Geschichte der Deutschen Streckenflugmeisterschaft errang eine Frau den Deutschen Meistertitel in der Gesamtwertung. Daneben

Lucian Haas erzählt Thermikgeschichten

KI-generierte Themikblase

Echte Themikblase

Der Vortrag war kurzweilig und sehr informativ. Auch XC-Cracks nahmen die ein oder andere Anregung mit und bedankten sich mit anhaltendem Applaus.

räumte sie noch Platz 1 in der Deutschen Meisterschaft der Damen und Platz 1 in der Performance-Wertung ab. Dazu gelang ihr noch der punktstärkste Flug der Deutschen Streckenflugmeisterschaft mit einem FAI-Dreieck im Pustertal in 10 Stunden mit 257,8 km und 515,64 Punkten.

Gratulation zu diesen herausragenden Leistungen!

Markus Baisch flog bei den Drachen von Kössen aus in 7 Stunden ein FAI-Dreieck mit 267,1 km und 534,19 Punkten, der beste HGFlug der Saison.

Grundsätzlich lagen die Leistungen deutlich unter denen des Vorjahrs. Schuld daran waren die unbeständigen und nassen Wetterbedingungen.

Der Sportvorstand Jonas Böttcher (Bild links) gratulierte, die Sportler zollten gebührend Beifall. Regina Glas führte durchs Programm. Gut vorbereitet hatte sie zu jedem Sportler eine kleine Geschichte parat und bereitete außergewöhnliche Flüge detailliert auf (ausführlicher Artikel zur Deutschen Streckenflugmeisterschaft 2023/24 im DHVmagazin 250, S. 80ff).

Podcast Paul Seren

Die Siegerinnen und Sieger der Deutschen XC-Meisterschaft

2024

Deutsche Meister - GS Gesamt: Christian Schugg (2.), Ramona Eckert (1.), Dmitry Balabanov (3.)
Deutsche Meister - HG Starre: Reinhard Pöppl (2.), Jochen Zeyher (1.), Markus Baisch (3.)
Deutsche Meister - HG Flachland: Reinhard Pöppel (2.), Roland Wöhrle (1.), Jochen Zeyher (3.)
Deutsche Meister - GS Flachland: Johannes Schatz (2.), Peter Hilger (1.), Michael Schmidt (3.)
Deutsche Meister - HG Turmdrachen: Timo Andree (2.), Aline Dobrovsky (1.), Udo Widmayer (3.)
Deutsche Meister - Damenwertung HG: Aline Dobrovsky (2.), Corinna Schwiegershausen (1.), Tina Weikard (3.)

Meister - GS Standard: Eberhard Linchkh (2.), Dietmar Siglbauer (1.), Achim Warbruck (3.)

Damenwertung

Deutsche Meister - GS Sportklasse: Peter Hilger (2.), Ulrich Scheller (1.), Werner Schütz (3.)
Deutsche Meister - HG Flexibel: Markus Ebenfeld (2.), Roland Wöhrle (1.), Corinna Schwiegerhausen (3.), links, Moderatorin Regina Glas
Deutsche
Deutsche Meister -
GS: Brigitte Kurbel (2.), Ramona Eckert (1.), Karin Schugg (3.)
Deutsche Meister - GS Tandem: Michael Boos (2.), Stefan Lauth (1.), Hartmut Anding (3.)
Vereine GS: Gleitschirmclub Hochries-Samerberg (2.), bodenlos (1.), Hochfelln-Flieger Bergen (3.)

Die Siegerinnen und Sieger der Deutschen XC-Meisterschaft

2024

Junior GS: Christian Schugg Newcomer GS: David Hermann
Vereine HG: Drachenfliegerverein Bösingen (2.), Wolkenkratzer (1.), Drachen- & Gleitschirmfliegerclub Südschwarzwald (3.)
Performance GS: Christian Schugg (2.), Ramona Eckert (1.), Dmitry Balabanov (3.)
1. Bundesliga GS: Drachen- & Gleitschirmclub Bayerwald (2.), bodenlos (1.), Ostallgäuer Gleitschirmflieger (3.)
1. Bundesliga HG: Wolkenkratzer (2.), Ortenauer Drachen- & Gleitschirmflieger (1.), Drachen- & Gleitschirmfliegerclub Südschwarzwald (3.)

2. Bundesliga GS: Lenggrieser Gleitschirmflieger (2.), Drachen- & Gleitschirmverein Baiersbronn (1.), Nordbayrische Drachenflieger (3.)

Trotz aller Rekorde sollte man nie vergessen: Punkte und Kilometer sind nicht das Wichtigste in unserem Sport. Das DHV-XC-Team wünscht eine erlebnisreiche neue Saison, mit vielen unvergesslichen, schönen und vor allem unfallfreien Flügen!

Funcup GS: Bernd Krafft (2.), Werner Röhrmann (1.), Regina Zieglgänsberger (3.)
2. Bundesliga HG: Bergdohlen Brannenburg (2.), Drachenfliegerclub Hammelburg (1.), Mittag team Immenstadt (3.)
Funcup HG: Aline Dobrovsky (2.), Timo Andree (1.), Winfried Oswald (3.)

Mit Handicap ins Ziel

Drachenliga – Rückblick 2024

TEXT UND FOTO: KONRAD LÜDERS

Im Märchen „Wettlauf zwischen Hase und Igel“ gewinnt immer der Igel. Das aber nicht deshalb, weil er am schnellsten läuft, sondern weil er schlicht und einfach betrügt. Wenn Hasen durchschnittlich 10mal schneller liefen als Igel, könnte man trotzdem einen sportlich gerechten Wettlauf abhalten: Der Hase bekommt ein Handicap. Er startet im 100m-Lauf bei Marke 0 m, der Igel bei Marke 90 m. Der Erste im Ziel ist der Sieger. Ähnlich verhält es sich im Drachenwettbewerb, bei dem Piloten mit sich leistungsmäßig unterscheidenden Geräten in einer gemeinsamen Wertung aufeinandertreffen. Genau um diesen Fall handelt es sich in der Drachenliga. Für die Saison hatten sich 34 Piloten aus 4 Nationen angemeldet, in allen Geräteklassen, vom Einfachsegler bis zum Starrflügler. Erstmals entschieden wir uns, alle Teilnehmer in einer gemeinsamen Wertung antreten zu lassen. Bisher wurde in ähnlichen Fällen versucht, das durch Faktoren auszugleichen. Wenn z.B. ein Einfachsegler im Mittel 80% der Flugleistung eines Turmlosen erreicht (bei gleichen Pilotenskills), wurden seine Wertungspunkte durch 0,8 dividiert (Malusfaktor). Das tröstet eher, als dass es sportlich gerecht ist. Wenn der Einfachsegler wegen der Leistungsnachteile knapp das Ziel nicht erreicht hat, verliert er die gesamte Zeitwertung und hat auch weniger Streckenpunkte. Nach der in der Liga erstmals durchgehend angewandten Handicapwertung ist die Aufgabe z.B. des Einfachseglers etwa 20% kürzer als die des Turmlosen. Erreicht wird dies im einfachst zu realisierenden Fall durch einen gemeinsamen Wendepunkt mit für die Geräteklassen unterschiedlichen Radien. Schwierigkeiten, wie z.B. lange Talsprünge können im Tasksetting ebenfalls als Handycap verstanden werden. Die Tasksetter sind somit herausgefordert, jeweils einen allen Geräteklassen sportlich gerecht werdenden Task zu setzen. Dies ist uns gut gelungen.

Pech mit dem Wetter hatten wir auch in dieser Saison. Erst zum 3. Termin zu Himmelfahrt konnten wir uns treffen, am Unternberg bei Ruhpolding. Wir konnten leider nur den Alpennordrand nutzen, das aber an allen 4 Flugtagen mit dann auch 4 gültigen Wertungen. Einen Monat später trafen wir uns in Südtirol und lernten den neuen Startplatz bei Pfalzen kennen. Wieder half uns Lokalmatador Karl Reichegger mit Rat und Tat. Am Nordrand des Pustertals flogen wir zwischen Toblach und Innichen. Auch an diesen 3 Tagen waren die thermischen Bedingungen schwach und wieder, wie schon in Ruhpolding, kam Manfred Kühn damit am besten zurecht. Tradition ist in der Drachenliga die Teilnahme an Internationalen Wettbewerben. Die Flexipiloten nahmen an der Dutch Open in Greifenburg teil, die Starrflügler an der German Open am Kandel. Bei der Dutch Open hatten wir jeden Tag sehr gute Flugbedingungen und konnten 5 Wertungsdurchgänge fliegen. In der extra gewerteten Turmgeräteklasse siegte wie im Vorjahr Konrad Lüders vor Mario Campanella (Brasilien). Michael Eitrich errang den dritten Platz. In der Deutschen Meisterschaft am Kandel verfehlte Alfred Mayer das Podest knapp und landete auf dem 4. Platz. In der inter-

national stark belegten Offenen Klasse wurde Klaus Renz 14. als bester Ligapilot.

Zur HG-Challenge zeigt die Liga stets Flagge, es nahmen etliche Ligapiloten an dieser sich immer wachsender Zustimmung erfreuenden Veranstaltung teil. Dann schließt sich an die Challenge stets ein offizielles Ligatreffen an, zu welchem auch Challenge-Teilnehmer gerne gesehen werden. Gemeinsam konnten wir zwei Durchgänge fliegen.

Ligaabschluss war diesmal in Südtirol. Wir starteten vom Kronplatz und, erstmals in der Ligageschichte, vom Speikboden. Dort hatten wir starken Südwind, ohne Starthelfer ging nichts. Dafür hatten wir eine tolle Aussicht auf die Berggipfel des nahen Alpenhauptkamms. Saisonende bildete ein gemeinsames Abendessen mit anschließender Siegerehrung. Der Ligachef bedankte sich bei seinen vielen Mitstreitern für viele Jahre gemeinsamer Ligafliegerei und wünschte seinem Nachfolger viel Glück und Tatkraft. Die Unterstützung durch den scheidenden Chef ist garantiert und ebenso die tatkräftige Mitarbeit aller Piloten.

Auch in der kommenden Saison wird es wieder die Drachenliga geben.

Sieger

1.Platz

2.Platz

3.Platz

Klaus Renz Ralf Ulbig

Andreas Beeker

WillsWing / T2C 254

WillsWing / T2C 144

Icaro / Laminar Zero 9 14.1

Ralf Ulbig, Konrad Lüders, Klaus Renz

Bitte beachten, die HG-Sprintwertung ist weiterhin eine vorläufige und keine finale Wertungsklasse. Es können noch Änderungen oder Anpassungen vorgenommen werden.

1

2 Jochen Zeyher

3 Alfred Mayer

4 Gernot Bächle

5 Corinna Schwiegershausen

6

7 Bertold Meier

8 Markus Baisch

9 Jürgen Rüdinger

Frühjahrsmeeting

der FAI-Klasse 2, UL Flugplatz Bösingen

Swift und Archäopterix, 29./30.3. oder 5./6.4. oder 12./13.4.2025

Der genaue Termin wird je nach Wetter kurzfristig bekanntgegeben.

Fliegen, auch per UL-Schlepp, Erfahrungsaustausch, Camping am Platz und Grillen

Wir freuen uns auf euch. Anmeldung: Thomas-Sterzing@web.de

Beste Fliegergrüße

Thomas

• 2-Jahrescheck Gleitschirm 195,- Euro

• Retter packen 59,- Euro

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Paraspotting Cards Ostalpen

Paraspotting Cards bieten nicht nur vielfältige Inspiration, sie liefern auch gleich alle Informationen, um die vorgestellten Fluggebiete entspannt zu befliegen. Der erfahrene Fluglehrer und Guide Clemens Lehner hat die 64 beliebtesten Fluggebiete der Ostalpen persönlich bereist und sorgfältig zum unterhaltsamen Kartenspiel und Online-Fluggebietsführer Paraspotting Cards zusammengestellt. Seine spannende Reise beschreibt er in mehreren Artikeln im DHVmagazin, der erste davon in diesem Heft. Infos: www.paraspotting.com

NEO

Easypack Waterproof

Der leichte Zellenpacksack (220 g) besteht hauptsächlich aus dem neuen und robustem Triple Ripstop-Tuch und ist bestens geeignet, um deinen Hike- und Fly-Schirm leicht zu komprimieren. Eine wasserdichte Stoffbahn schützt zudem deinen Gleitschirm beim Wandern vor Rückenschweiß. Der Packsack lässt sich 3- oder 4-fach falten und dennoch mit dem Kompressionsriemen bequem schließen. Länge 2,60 m und 26 cm Breite im geschlossenen Zustand.

String Permair

NEO hat außerdem einen neunen Protektor für die Gurtzeuge der String-Serie herausgebracht. Das aufblasbare System in Einheitsgröße mit der PERMAIR-Technologie von Skywalk kann ganz einfach über die Karabiner und zwei Schlaufen an den Beingurten montiert werden. Der Protektor ist 22 cm dick und schützt sicher, egal wie stark sich der Luftdruck während deines Fluges verändert. Der PERMAIR hat im EN-Test 38,8 g erreicht und selbst, wenn er nur zu 60 % aufgeblasen ist, ist die Dämpfung effektiv. Wie alle ultraleichten NEO-Produkte besteht auch der PERMAIR-Protektor aus dem robusten NEO-Dyneema-Ripstop-Gewebe. Infos: www.neoatelier.fr

Herausgeber:

Deutscher Hängegleiterverband e.V. (DHV), Deutscher Gleitschirmverband und Drachenflugverband, Am Hoffeld 4, 83703 Gmund am Tegernsee DHV homepage: www.dhv.de

E-Mail DHV: info@dhvmail.de

Kontakt:

Zentrale: 08022/9675-0, Fax 08022/9675-99

Geschäftsführung: Björn Klaassen 08022/9675-0 geschaeftsfuehrung@dhvmail.de

Redaktion:

Benedikt Liebermeister (verantwortlich) 08022/9675-0

Nina Klemisch (Redaktionsassistenz) 08022/9675-63

E-Mail: pr@dhvmail.de

Gestaltung: Renate Miller, 08022-857730

E-Mail: renate@miller-grafik.de

Schlusskorrektur: Stefan Gutmann

Mitgliederservice/Versicherung: 08022/9675-0

E-Mail: info@dhvmail.de

Ausbildung: 08022/9675-30,

E-Mail: ausbildung@dhvmail.de

Sport/Wettbewerb: 08022/9675-0

E-Mail: sport@dhvmail.de

Jugend: www.dhv-jugend.de

Flugbetrieb/Gelände: 08022/9675-10

E-Mail: flugbetrieb@dhvmail.de

DHV-Shop: 08022/9675-0

E-Mail: shop@dhvmail.de

Musterprüfstelle: 08022/9675-40

E-Mail: musterpruefstelle@dhvmail.de

Öffentlichkeitsarbeit: 08022/9675-0

E-Mail: pr@dhvmail.de

Sicherheit: 08022/9675-32

E-Mail: sicherheit@dhvmail.de

Anzeigen: Gerhard Peter Mobil: 0173-2866494

E-Mail: anzeigen@dhvmail.de

Bedingungen und Anzeigenpreise:

Bei der DHV-Geschäftsstelle erhältlich oder unter www.dhv.de/mitgliedschaft/dhvmagazin

Redaktionsschluss für die nächsten Ausgaben:

Ausgabe 253 | Mai | Termin 2. März 2025

Ausgabe 254 | Juli | Termin 2. Mai 2025

Ausgabe 255 | September | Termin 2. Juli 2025

Erscheinungsweise:

6 Ausgaben pro Jahr

Preis: Im Mitgliedsbeitrag des DHV enthalten

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Haftung: Die Redaktion behält sich die Veröffentlichung und Kürzung von Leserbriefen und Beiträgen sowie die redaktionelle Überarbeitung vor. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangte Einsendungen aller Art übernehmen Redaktion DHV und Verlag keine Haftung. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Fotos sind geschützt. Verwertung nur mit Einwilligung des Verbandes. Der DHV wird vertreten durch den 1. Vorsitzenden Bernd Böing. Vereinsregister-Nummer: AG München, Vereinsregister 9767, Umsatzsteueridentifikationsnummer: DE 131 206 095

Repro: Mayr Miesbach GmbH, Am Windfeld 15, 83714 Miesbach

Druck: Mayr Miesbach GmbH, Am Windfeld 15, 83714 Miesbach Auflage: 38.000

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Hinweis: Personenbezeichnungen werden aus Gründen der besseren Lesbarkeit lediglich in der männlichen oder weiblichen Form verwendet. Diese Form schließt jedoch als nomen generale alle Geschlechter ausdrücklich mit ein.

> Einkommensschutz

> Berufsunfähigkeitsversicherung

Für Drachen- und Gleitschirmpiloten ist Sicherheit das oberste Gebot. Diesen Maßstab sollten Sie auch bei der finanziellen Absicherung für den Fall einer Berufsunfähigkeit anlegen. Entscheiden Sie sich deshalb für eine leistungsstarke Absicherung, die für den DHV entwickelt wurde und alle Besonderheiten für Drachen- und Gleitschirmpiloten berücksichtigt. Gerne unterbreiten wir Ihnen ein individuelles Angebot.

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Exklusiv für DHVMitglieder

Für einen sicheren Halt.

DHV-VERSICHERUNGSPROGRAMM

Dein DHV-Mitgliederservice hilft dir bei allen Fragen, deinen Anliegen und vor allem im Falle einer Schadensregulierung als direkter Ansprechpartner. Weitere Versicherungen wie z.B. Fluglehrerhaftpflicht, EWF-Haftpflicht oder Passagierhaftpflicht sowie alle Versicherungsbedingungen findest du auf www.dhv.de oder auf Anfrage beim DHV-Mitgliederservice unter info@dhvmail.de oder 08022 9675-0.

Versicherungsangebote

Versicherungen für DHV-Mitglieder

Gesetzlich verpflichtende Halter-Haftpflichtversicherung für DHV-Mitglieder

Halter-Haftpflicht PREMIUM

Deckungssumme 3 Mio. € für Personen- und Sachschäden inkl. 20.000 € Bergungskostenversicherung (personenbezogen), Kosten für Schirmbergung bis 500 € je Bergung, mitversicherte Vermögensschäden bis zu 50.000 €

Halter-Haftpflicht PREMIUM

Deckungssumme 3 Mio. € für Personen- und Sachschäden inkl. 20.000 € Bergungskostenversicherung (personenbezogen), Kosten für Schirm-/Hängegleiterbergung bis 500 € je Bergung, mitversicherte Vermögensschäden bis zu 50.000 €

Halter-Haftpflicht PLUS Deckungssumme 2 Mio. € für Personen- und Sachschäden inkl. 10.000 € Bergungskostenversicherung (personenbezogen), mitversicherte Vermögensschäden bis zu 15.000 €

Halter-Haftpflicht PLUS Deckungssumme 2 Mio. € für Personen- und Sachschäden inkl. 10.000 € Bergungskostenversicherung (personenbezogen), mitversicherte Vermögensschäden bis zu 15.000 €

Halter-Haftpflicht BASIC

Deckungssumme 1,6 Mio. € für Personen- und Sachschäden inkl. 2.500 € Bergungskostenversicherung (personenbezogen)

Halter-Haftpflicht BASIC Deckungssumme 1,6 Mio. € für Personen- und Sachschäden inkl. 2.500 € Bergungskostenversicherung (personenbezogen)

In deiner DHV-Mitgliedschaft enthalten

Gelände-Haftpflicht

48,10 € / Jahr mit SB 250 € 54,40 € / Jahr ohne SB

51,30 € / Jahr mit SB 250 € 60,70 € / Jahr ohne SB

33,70 € / Jahr mit SB 250 € 39,40 € / Jahr ohne SB

36,60 € / Jahr mit SB 250 € 45,20 € / Jahr ohne SB

Deckungssumme 1 Mio. € inklusive

Schleppwinden-Haftpflicht | Für Halter und Bediener der Startwinden inkl. der Seilrückholfahrzeuge, ohne Deckung von Personenschäden im geschleppten Luftfahrzeug Deckungssumme 1 Mio. € inklusive

Schirmpacker-Haftpflicht | Voraussetzung Fachkunde Deckungssumme 1 Mio. € inklusive

Startleiter-Haftpflicht Deckungssumme 1 Mio. € inklusive

Startleiter-Boden-Unfall-VS | vom Verein beauftragt Deckungssumme 2.500 € bei Tod, 5.000 € bei Invalidität inklusive

Optionale Versicherungen für DHV Mitglieder

Zusatzdeckung Schleppwinden-Haftpflicht inkl. Personenschäden im geschleppten Luftfahrzeug

Progressive Unfallversicherung

7.500 € bei Tod /25.000 € bei Invalidität /125.000 € bei Vollinvalidität

7.500 € bei Tod / 50.000 € bei Invalidität / 250.000 € bei Vollinvalidität

Deckungsgebiet

34,00 €/Jahr | Deckung 500.000 € 42,00 €/Jahr | Deckung 1 Mio. €

167,20 € / Jahr

307,00 € / Jahr

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Foto: Olivier Laugero
Pilot: Edouard Peron

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