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WETTBEWERBE | HG GERMAN OPEN

Top-Wettbewerb am Kandel Endlich wieder eine Internationale German Open Hanggliding TEXT UND FOTOS: DIETER MÜNCHMEYER

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ach drei Jahren Pause, in denen keine Deutsche Meisterschaft der Drachen ausgeflogen werden konnte, haben wir uns vom 23. bis 29. Mai zu diesem großen und wichtigen Wettbewerb getroffen. Und welch ein Teilnehmerfeld! Achtzig Piloten aus 12 Nationen am Start waren das Äußers-

kus Baisch oder Toni Raumauf stehen ganz weit vorne in der aktuellen Weltrangliste. Was fehlt noch für einen Top-Wettbewerb? Ein ideales Fluggelände, gutes Wetter, ein gastfreundlicher ausrichtender Verein, schon im Vorfeld eine perfekte Organisation sowie ein eingespieltes und hoch motiviertes Helferteam. Und alles passte!

Die Piloten starten an der Rampe und am Naturstartplatz

te, was auf den wegen der größtenteils unter Naturschutz stehenden Wiesen auf dem Kandel im Südschwarzwald etwas engen Aufbauplätzen möglich war. Piloten aus zwölf Nationen kämpften um den Sieg. Die italienische Nationalmannschaft war fast komplett angetreten, darunter der amtierende Weltmeister Alex Ploner und Vizeweltmeister Christian Ciech. Unser deutscher WM-Dritter Primoz Gricar war ebenso dabei wie die vielfache frühere Weltmeisterin Corinna Schwiegershausen. Auch in der Klasse der Starrflügler fehlte es keineswegs an Prominenz; die Teilnehmer Jochen Zeyher, Mar-

Zur Eröffnung, zu der auch die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden, der Bundestagsabgeordnete und weitere Lokalpolitiker angereist waren, verzogen wir uns wegen des starken, kalten Windes und einer Wolkenbasis unter Starthöhe noch in das neu errichtete Hotel Bergwelt Kandel. Dennoch schrieben wir eine erste Aufgabe ins Flache Richtung Kaiserstuhl aus in der Hoffnung auf nachlassenden Wind und ansteigende Basis. Als die Sonne dann rauskam, genossen wir den grandiosen Blick in die Rheinebene und in den Schwarzwald und sahen, welches Flugpotenzial in diesem Berg steckt. Leider

war es da schon zu spät für einen fairen Durchgang, aber etliche Piloten flogen den Task noch zum Training und zu letzten Optimierung ihrer Geräte. Der zweite Tag begrüßte uns mit perfektem Streckenflugwetter. Das Taskkomitee mit den Lokalmatadoren Roland Wöhrle und Jochen Zeyher setzte eine Aufgabe mit Wendepunkten in Oppenau und an den niederen Vorbergen das Schwarzwalds bei Freiburg über 122 km, die für die flexiblen Drachen nur unwesentlich verkürzt wurde. Markus Baisch gewann diesen Durchgang bei den Starren, dicht gefolgt vom Österreicher Richard Herzog und Dirk Ripkens. Dirk hatte schon lange bei keinem Wettbewerb mehr teilgenommen und nach seiner Aussage „nur so zum Spaß“ mitmachen wollen. Als Vierter kam der Däne Frederik Vincents ins Ziel. Er war überglücklich, denn er hatte noch nie an einem internationalen Wettbewerb teilgenommen und dann gleich Goal bei einem großen Task; ein schöner Erfolg für ihn. Bei den Flexiblen gewann etwas überraschend der Schweizer Benedikt Braun mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit, die sogar die der Starren übertraf. Die Grundlage für den Tagessieg legte er schon am Anfang mit einer ungewöhnlichen, aber effektiven Position am Rand des Startzylinders. So konnte er einen klaren Start-Ziel-Sieg verbuchen. Über 43 Prozent der Flexpiloten erreichten das Goal, wobei sich Jörg Bajewsky mit rund 5 ½ Stunden den Sonderpreis als letzter Finisher redlich verdiente. Hervorheben muss man das sportliche Verhalten des Weltmeisters Christian Ciech, der in guter Position für den möglichen Tagessieg liegend, einem deutschen Ligapiloten zur Hilfe kam und dort landete. Zum Glück für den Pi-

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