The European business magazine
Globales Intranet für die OMV?
The European business magazine
Ausgabe 02/2013 3,80 Euro
Unternehmensanleihen
Attraktive Alternative für Firmen und Investoren Corporate bonds An attractive alternative for companies and investors
Mode in neuem Gewand
Wie Donna Karan eine Branche revolutionierte Redefining fashion How Donna Karan revolutionised an entire industry
Kunstliebe nach Charts
Reiche Russen entdecken den Kunstmarkt Wien Arts by charts P.b.b. 09Z038257 M Verlagspostamt 1010 Wien
Gedacht. Getan. IT-Lösungen von A1.
A1.net/business
April / Mai 2013
Kann man das Intranet für die OMV auch global lösen? Wir denken ja. Weil wir rund 4400 Standorte der OMV in ein internationales Daten-Netzwerk integriert haben und damit den Zugriff auf zentrale Informationen weltweit gewährleisten.
Einfach A1.
Wealthy Russians are discovering Vienna’s art market
Internationale Ausschreibung für den | International call for submissions for the Sustainable Entrepreneurship Award sea 2014
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Werden Sie mit Ihrem Unternehmen sustainable Entrepreneur des Jahres 2014. Die besten Projekte sowie die beste Idee werden im Rahmen einer Galaveranstaltung im Frühjahr 2014 der Öffentlichkeit vorgestellt. Das überzeugendste Projekt wird dabei mit EUR 10.000,00 prämiert.
Einreichschluss ist der 31. Dezember 2013 Submit your project to become the sustainable entrepreneur of the year 2014. The best projects and the best idea will be presented to the public at a gala event in Spring 2014. The best project will be awarded EUR 10,000.00.
Closing date is 31 December 2013
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Weitere Informationen auf unserer Homepage unter For further information please visit our website
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editorial V
or mehr als zwei Jahren wurde die Idee des Sustain able Entrepreneurship Award (kurz SEA) geboren. Über 260 Einreichungen aus 30 Ländern, das ist die Bilanz des SEA 2013. In dieser Ausgabe präsentieren wir Ihnen alle Nominierten und geben Ihnen somit einen Eindruck von der großen Vielfalt und Internationalität des SEA. Und wir wollen mit diesem Schwerpunkt auch eine klare Botschaft vermitteln: Nachhaltigkeit ist ein Thema das uns alle angeht. Denn jeder von uns kann ein Sustainable Entrepreneur sein. In unseren Interviews mit Österreichs Lebensminister Nikolaus Berlakovich, Fraunhofer Austria Chef Wilfried Sihn, Safe Invest CEO Andreas Königsberger sowie BFI Wien Chefin Valerie Höllinger zeigen wir einige Facetten nachhaltigen Wirtschaftens.
Es liegt an jedem von uns
Foto: DAVID SAILER
Nachhaltigkeit ist eine der größten Chancen auf Wachstum, gerade in Europa. Deshalb setzen auch internationale Führungskräfte wie Paul Polman, CEO von Unilever, Nachhaltigkeit ganz oben auf die Agenda. Und zeigen, dass nachhaltiges Wirtschaften das Geschäftsmodell der Zukunft ist. Diese Ausgabe von SUCCEED steht daher unter dem Motto: „Sustainability is in your hand“. Wer dieses Magazin genau liest, wird viele weitere Beispiele von Nachhaltigkeit in durchaus unterschiedlichen Ausprägungen erkennen. Beispiel Qoros: Der chinesische Autoproduzent hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und baut derzeit mit internationalem Knowhow ein geradezu revolutionäres Modell. Oder nehmen wir Wojek Inglot, einen mutigen und umtriebigen polnischen Chemiker, der mit einer ganz eigenen Strategie beweist, dass man auf dem hart umkämpften Kosmetikmarkt auch gegen die ganz Großen reüssieren kann. Wir können beim Thema Nachhaltigkeit genauso die aktuellen Trends am Energiemarkt betrachten: auch hier gibt es viele Entwicklungen, die vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wären. Ähnliche Erfahrungen hat auch der Immobilienexperte Eugen Otto gemacht, der heute zu den führenden Vordenkern seiner Branche zählt. Und zum Schluss eine echte Revolutionärin ihrer Branche: Donna Karan hat nicht mehr und nicht weniger geleistet, als den Begriff „Mode“ neu zu definieren. Über diese Menschen, Unternehmen und Branchen lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von SUCCEED. Plus: Ein Trip nach Chicago, Unternehmensanleihen als alternative Finanzierungsmöglichkeit und renditeträchtige Anlageform, Edel-Cabrios und neue Entwicklungen im Arbeitsrecht mit Schwerpunkt Entsendung. Nachhaltiges Lesevergnügen also, wie Sie es von SUCCEED gewohnt sind.
T
he idea of the Sustainable Entrepreneurship Award (SEA) was conceived more than two years ago. Over 260 entries from 30 countries – this is the result for the SEA 2013. In this issue, we present all the nominees, thereby giving you an idea of the highly diverse and international nature of the SEA. And we also want to convey a clear message: sustainability is a topic that concerns all of us. Anyone can be a sustainable entrepreneur. In our interviews with Nikolaus Berlakovich, the Austrian minister of agriculture, forestry, environment and water management, with Fraunhofer Austria boss Wilfried Sihn, with Safe Invest CEO Andreas Königsberger, and with Valerie Höllinger, the head of BFI Vienna, we show several facets of sustainable entrepreneurship. Sustainability is one of the biggest opportunities for growth, especially in Europe. That is why even international executives like Paul Polman, the CEO of Unilever, cannot avoid putting sustainability high on their agenda. Thereby showing that sustainable entrepreneurship is the business model of the future. The theme of this SUCCEED is therefore ‘Sustainability is in your hand’.
It’s up to each of us And whoever reads this magazine attentively will recognise many other examples of sustainability in different forms. Take Qoros, for instance: the Chinese automaker has learnt from past mistakes and is currently manufacturing an almost revolutionary model with the help of international knowhow. Or Wojtek Inglot, a bold and industrious Polish chemist who is proving with his very individual strategy that it is possible to be successful in the cosmetics industry despite stiff competition from big names. On the topic of sustainability, we can also look at the current trends in the energy sector: here there are also a lot of developments that would have been unthinkable a few years ago. The real estate expert Eugen Otto had a similar experience; today he is considered one of the leading pioneers in his sector. And finally, a true revolutionary in her field: Donna Karan succeeded in redefining the term ‘fashion’, no less. You can read about these people, companies and sectors in this issue of SUCCEED. Plus: a trip to Chicago, corporate bonds as an alternative financing option and high-yielding form of investment, luxury convertibles and new developments in labour law with a focus on postings to foreign countries. In short: a sustainable reading experience – as you have come to expect from SUCCEED.
Herzlichst,
Yours,
Harald Hornacek Chefredakteur
Harald Hornacek Editor-in-Chief
harald.hornacek@diabla.at
harald.hornacek@diabla.at Succeed 02/13
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Auch für ein gutes Hotel gilt: alles eine Frage der richtigen Technik. Antworten von Siemens machen Gebäude effizienter. Und Zimmerpreise günstiger.
Was kommt dabei heraus, wenn man 130 m2 und 82 m2 addiert? Im Falle des Boutiquehotels Stadthalle Null! Ohne Rechenfehler. Denn Wiens erstes Öko-
und die nachhaltige Weitsicht der Hotelbetreiberin.
Hotel ist das weltweit erste Stadthotel mit einer Null-Energie-Bilanz. Erreicht hat man die mit 130 m2 Solar-, 82 m2 Photovoltaikfläche, Regen fürs Nutzwasser und Wärmepumpen für ein angenehmes Raumklima. Der jedoch stärkste Antrieb hinter allem: das leidenschaftliche Engagement
Das Boutiquehotel Stadthalle geht mit seiner fortschrittlichen Ausrichtung einen Weg, der vor allem künftige Generationen in eine lebenswerte Zukunft führt. Und setzt dabei ganz nebenbei einen ökologischen Meilenstein. Siemens geht diesen Weg mit. An allererster Stelle.
Boutiquehotel Stadthalle: Das erste Öko-Hotel Wiens mit drei Sternen und einer Null-Energie-Bilanz.
Siemens unterstützt dieses ökologische Vorzeigeprojekt mit einem Gebäudemanagementsystem, einer Gebäudeleittechnik sowie nebst anderem einer flexiblen Mess-/Regeltechnik für die Heizungs- und Lüftungsregelung. Und erreicht damit zweierlei: das größtmögliche Wohlbehagen der Gäste sowie den effizienten Einsatz der Energie. Dass auch Ersteres mit Bravour gelingt, beweist die 83-prozentige Jahresauslastung des Hotels eindrucksvoll.
siemens.com/answers
contents Succeed 02/2013
011 markets & players
014 SEA. Sustainability is in your hand: Alle Nominierten für den SEA 2013 auf einen Blick SEA. Sustainability is in your hand: all SEA 2013 nominees at one glance 024 Events. Die Hofburg Vienna als Austragungsort hochkarätiger Veranstaltungen wie der SEA Gala Events. Vienna’s Hofburg Palace is a venue for top events such as the SEA gala 025 Interview. Österreichs Lebensminister Nikolaus Berlakovich über die Initiative „Lebensmittel sind kostbar“ Interview. Nikolaus Berlakovich, Austria’s agriculture minister, on the ‘Lebensmittel sind kostbar’ initiative 026 SEA. Fraunhofer Austria Chef Wilfried Sihn über Nachhaltigkeit als Wirtschaftsmodell SEA. Fraunhofer Austria boss Wilfried Sihn on sustainability as an economic concept 030 SEA. Safe Invest CEO Andreas Königsberger spricht über nachhaltige Veranlagung SEA. Safe Invest CEO Andreas Königsberger talks about sustainable investment 032 SEA. BFI Wien Chefin Valerie Höllinger über den nachhaltigen Wert von Aus- und Weiterbildung SEA. BFI Wien boss Valerie Höllinger on the sustainable value of vocational training and further education 034 Chance. Nachhaltiges Wirtschaften als Europas zentrale Wachstumsperspektive Opportunity. Sustainable business as the greatest chance for growth in Europe 036 Ernährung. Immer mehr Kenner entdecken den feinen Geschmack nachhaltig gezüchteter Fische Food. A growing number of connoisseurs are discovering the refined taste of sustainably farmed fish 040 Export. Österreichs Position als führende Exportnation sollte sich 2013 weiter ausbauen lassen Exports. Austria should be able to consolidate its position as a leading export nation in 2013 044 Porträt. Wojtek Inglot besteht auf dem hart umkämpften Kosmetikmarkt auch gegen die ganz Großen Portrait. Wojtek Inglot is holding his ground in the fiercely competitive cosmetics market – even against industry giants 048 Special. Slowenien galt als Musterschüler unter den neuen EU-Mitgliedern. Heute ist die Lage schwieriger Special. Slovenia used to be seen as a role model among the new EU member states. Today its situation is more challenging 054 Energie. Die Energiebranche steht vor dramatischen Veränderungen – mit teilweise ungewissem Ausgang Energy. The energy sector is facing dramatic changes – with a partly uncertain outcome 058 Profiling. Ina Sabitzer über die zunehmende Bedeutung von Corporate Profiling Profiling. Ina Sabitzer explains why corporate profiling is gaining significance 060 Kongress. Der Wiener Kongress com.sult fand heuer zum 10. Mal statt – eine Erfolgsgeschichte Congress. The Vienna Congress com.sult was held for the 10th time this year – a success story
063 finance & investment 066 074
Anleihen. Nach der starken Performance 2012 müssen Anleger mit geringeren Wertzuwächsen rechnen Bonds. After the strong performance in 2012, investors must now reckon on lower value growth Kunst. Viennafair und kauflustige Investoren aus der ehemaligen Sowjetunion beleben den Kunstmarkt Wien Art. Viennafair and investors from the former Soviet Union are stimulating Vienna’s art market
079 industry & technology 082 Unilever. CEO Paul Polman will den Konzern fit für die nächsten Jahrzehnte machen Unilever. CEO Paul Polman wants to shape up the corporation for the coming decades 086 BP. Für den britischen Öl-Multi beginnt eine neue Ära des Risikos in der Ölförderung BP. The British oil major is heading into a new era of risk in oil production 090 Qoros. Wie der chinesische Autobauer mit internationaler Top-Expertise Europa erobern will Qoros. How the Chinese car manufacturer wants to conquer Europe with the help of top international experts
093 law & taxation 096 Arbeitsrecht. Bei einer Entsendung sollten Sie wesentliche rechtliche Rahmenbedingungen beachten Labour law. Important legal aspects must be considered when posting employees abroad 105 Legal Advice. Kapitalmarktrecht: Gabriel Lansky und Ronald Frankl, Lansky, Ganzger und Partner, über aktuelle Entwicklungen Legal Advice. Capital market law: Gabriel Lansky and Ronald Frankl, Lansky, Ganzger und Partner, on current developments
107 news & facts 108
Communications & IT 110 Travel & Transportation 112 Training & Education Succeed 02/13
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contents Succeed 02/2013
119 lifestyle & luxury
122 Ikone. Wie Donna Karan die gesamte Modebranche eroberte und revolutionierte Icon. How Donna Karan conquered and shook up the entire fashion industry 126 Cabrios. Oberklasse-Modelle und Luxus-Karossen, die Lust und Laune auf den Sommer machen Convertibles. Summer can’t come fast enough with these top-class models
133 home & office 136 Facility Management. Einst als exotisches Beiwerk bei Immobilien gesehen, heute etablierte Dienstleistung Facility management. What used to be regarded as an exotic accessory to real estate has become a staple service 140 Porträt. Von Kindheit an hatte Eugen Otto eine leidenschaftliche Beziehung zu Wiener Häusern Portrait. Eugen Otto’s passion for Viennese apartment buildings began in his childhood
regular features 005 Editorial 008 Impressum Masthead 061 Managertalk. Der Fachkräftemangel ist nach wie vor das größte Risiko für die Personalarbeit Manager talk. The shortage of skilled labour is still one of the greatest risks for human resources management 115 Destination. 48 Stunden in Chicago Destination. 48 hours in Chicago 144 Gastkommentar. Lambert O. Gneisz über sichere Navigation für Manager Opinion. Lambert O Gneisz on safe navigation for managers 146 Anders gefragt. Was Sie immer schon von Sabine Herlitschka, CTO Infineon Technologies Austria AG, wissen wollten In other words. What you always wanted to ask Sabine Herlitschka, CTO of Infineon Technologies Austria AG
Impressum Masthead MEDIENINHABER & HERAUSGEBER/MEDIA PROPRIETOR & PUBLISHER: DIABLA MEDIA VERLAG GMBH karlsplatz 1/18, 1010 Wien, Tel +43 1 89 00 881, office@diabla.at GESCHÄFTSFÜHREr/Herausgeber MANAGEMENT/Publisher: Mag. Oswald Greil (oswald.greil@diabla.at) Christina Weidinger (christina.weidinger@diabla.at) RICHTUNG DES MAGAZINS/EDITORIAL POLICY: Internationales Wirtschaftsmagazin mit österreichischen Wurzeln mit Fokus auf Zentral-, Ost- und Südosteuropa. International business magazine published in Austria and focused on Central, Eastern and Southeastern Europe Verlagsleitung / Publishing director: Andrea Fürnweger ANZEIGEN/ADVERTISEMENTS: Mag. Erich Peinsipp (Anzeigenleiter/Advertising Director), MMag. Nina Aichholzer, Florian Bollmann, Mag. Alexander Bursky, Hermann Tribuser, Christina Stampf (Druckunterlagen) AUSLANDSVERTRETUNGEN/ADVERTISING REPRESENTATIVES: France & Switzerland: Inflight Media Marketing, Tel. +33 140 13 79 01. Belgium, Netherlands, Luxembourg & Middle East: GIO Media, Tel. +31 6 22 23 84 20. Turkey: Media Ltd., Tel. +90 212 275 51 52 CHINA: Publicitas Hong Kong Ltd., Tel. +852 2516 1088 Kosovo, Albania, Bosnia and Macedonia: Dioklecian Ltd., +377 44 136 258 Croatia, Slovenia, Montenegro and Serbia: Justinian C.o.o., +385 091 355 6890 Great Britain: HillPost Limited, +44 7875 496 498 Russia, Armenia, Belarus, Ukraine, Georgia, Estonia, Kazakhstan, Latvia, Lithuania: Volga Media, T +7 831 43 97 474 ABONNEMENT/SUBSCRIPTION: Jahresabo (6 Ausgaben) EUR 21,00 (im Ausland exklusive Porto). Bestellung unter abo@diabla.at Subscription for one year (6 issues) at EUR 21.00 (EXCL. INTL. postage). Order your subscription at abo@diabla.at COPYRIGHT: Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. All rights reserved, including the copying of articles as per Art 44 para 1 Austrian Copyright Act.
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CHEFREDAKTEUR/EDITOR-IN-CHIEF: Harald Hornacek (harald.hornacek@diabla.at) chef vom dienst/managing editor: Herbert jellmair (h.jellmair@jellmairpartner.coM) MITARBEITER DIESER AUSGABE/CONTRIBUTORS TO THIS ISSUE: Patrick Baldia, Bianca Baumgartner, Reinhard Engel, Thomas Goiser, Marta S. Halpert, Michaela Hocek, Andrea Jindra, Clemens Rosenkranz, Harald Sager, Walter Senk, Walter J. Sieberer, Michaela Stipsits, Rumyana Vakarelska, Harriet Walker/The Independent/The Interview People, Christian Vavra ARTDIREcTOR/GRAFIKdesign/ART DIRECTION/GRAPHIC DESIGN: Constanze Necas (c.necas@jellmairpartner.com) FOTOS/PHOTOS: Natascha Senegacnik / www.fotoredaktion.co.at, David Sailer ÜBERSETZER/KORREKTUR/TRANSLATIONS/PROOFREADING: der I the I das Sprachservice.at (post@sprachservice.at) Robert Gisshammer, Elisabeth Kaplan, Peter Hindt, Tom Crawley, Simon Böckle, Karoline Pemwieser, Benjamin Wright, Catherine Dowle DRUCK/PRINT: Berger Druck, Wiener StraSSe 80, 3580 Horn Papier: LWC aufgebessert (Novapress silk), P.E.F.C. zertifiziert
Ein Magazin aus dem Verlag
Teilnehmer an der LAE 2011
50 +24 =1 Made in Vienna. Successful in CEE. Zur VIG gehören rund 50 Versicherungen mit langer Tradition, starken Marken und hoher Kundennähe in 24 Ländern. Was sie alle verbindet, ist das Bekenntnis zu Nachhaltigkeit, innovativen Produkten und bestem Service. So bilden Vielfalt und Einheit die Stabilität der VIG, der Nummer 1 in unseren Kernmärkten in CEE. Made in Vienna. Successful in CEE. VVIG is comprised of around 50 insurers with rich heritage, strong brands and high levels of customer service in 24 countries. What unites them is a commitment to sustainability, innovative products and the best service. This combination of diversity and unity makes VIG, number 1 in our core markets in CEE, particularly secure.
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markets players & Russlands BIP unter Druck Russia’s GDP under pressure
Inflation im Euroraum stabil Euro area inflation stable
Investitionen in Ungarn rückläufig Investment in Hungary falling
> Das Bruttoinlandsprodukt Russlands ist im Januar um 0,3 % gegenüber Dezember 2012 gesunken. Der stellvertretende Minister für Wirtschaftsentwicklung Russlands, Andrej Klepatsch, meinte dazu laut russland.ru: „Wir sehen, dass weiter eine Tendenz zur Wachstumsbremse besteht.“ Einen ähnlichen, durch jahreszeitliche Änderungen bedingten Rückgang des russischen BIP habe es im Februar und März des Vorjahres gegeben. Die Dienstleistungen in Russland erreichten aber ein Plus; auch bei den Investitionen gab es einen leichten Zuwachs.
> Die jährliche Inflationsrate im Euroraum lag laut Eurostat im Jänner 2013 bei 2,0 % gegenüber 2,2 % im Dezember 2012. Der Wert für Österreich lag im Jänner 2013 bei 2,8 %. Ein Jahr zuvor hatte die Inflationsrate 2,7 % betragen, so das EU-Büro der WKO. Die monatliche Inflationsrate betrug -1,0 % (Österreich -0,6 %). Die jährliche Rate der EU lag im Jänner 2013 bei 2,1 % gegenüber 2,3 % im Dezember 2012. Ein Jahr zuvor hatte sie 2,9 % betragen. Die monatliche Inflationsrate betrug 0,8 %. Elektrizität, Gemüse und Tabak hatten die stärkste Steigerungswirkung auf die jährliche Inflation des Euroraums.
> Die Investitionen in der ungarischen Wirtschaft lagen 2012 um 5,2 % niedriger als 2011. Der Rückgang im vierten Quartal betrug 7,9 %, so pesterlloyd.net unter Bezugnahme auf das Statistische Zentralamt. Die Regierung hob allerdings eine Zahl heraus, die positiv ausfiel: Demnach stiegen die Investitionen in der verarbeitenden Industrie übers Jahr um 5,3 %. Diese Investitionen seien jedoch fast ausschließlich auf langfristig geplante Projekte ausländischer, exportorientierter Konzerne zurückzuführen.
> In January Russia’s GDP sank 0.3% in comparison to December 2012. According to russland.ru, Andrei Klepach, the deputy minister of eco nomic development, believes: “We observe that the slowdown trend has not abated.” A similar decline of Russia’s GDP, due to seasonal changes, had taken place in February and March of the previous year. The service industry, however, achieved a plus, and there was a slight growth in investments.
> The annual inflation rate in the euro area lay, according to Eurostat, at 2.0% in January 2013, compared to 2.2% in December 2012. The figure for Austria in January 2013 lay at 2.8%. One year previously it was at 2.7%, according to the EU office of the Austrian Economic Chambers (WKO). The monthly inflation rate amounted to -1.0% (Austria -0.6%). The annual rate of the EU in January 2013 was 2.1%, in comparison to 2.3% in December 2012. The year before it was at 2.9%. The monthly inflation rate amounted to -0.8%. Electricity, vegetables and tobacco had the strongest upward impacts on the annual inflation of the euro area.
> Investment in the Hungarian economy in 2012 was 5.2% lower than in 2011. The decline in Q4 amounted to 7.9%, according to pesterlloyd.net, with reference to the Central Statistical Office (KSH). The government chose rather to lay emphasis on a positive figure: investments in the manufacturing industry rose 5.3% over the year. These investments were, however, almost entirely due to long-term planned projects from foreign, export-oriented firms.
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markets&players
Deutsche Unternehmen forschen gerne in Österreich German businesses happily research in Austria
Noch kein Boom in Sicht in MOSOEL-Staaten Still no boom in sight for CESEE countries
> In seiner Prognose für Mittel-, Ost- und Südosteuropa (2013–2015) stellt das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) fest: Die Double Dip-Rezession in der Region ist überstanden, aber es ist noch kein Boom in Sicht. Die anhaltende Rezession im Euroraum bremst weiterhin das Wirtschaftswachstum der meisten Länder Mittel-, Ost- und Südosteuropas (MOSOEL). Als zumeist kleine, offene Volkswirtschaften seien diese Länder von der Sparpolitik im Euroraum besonders betroffen; ebenso vom schleppenden Fortschritt der Entscheidungsfindung auf EU-Ebene zur Bewältigung der strukturellen Ursachen der Krise. Kurzfristig sei auch keine nennenswerte Erholung der privaten Nachfrage in den MOSOEL zu erwarten, so das wiiw. Zudem werde zur Wachstumsstimulierung die Bedeutung öffentlicher Mittel eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Eine deutliche Besserung ist nicht vor dem Jahr 2014 zu erwarten – in Einklang mit der für den Euroraum prognostizierten Erholung. > In its prognosis for central, eastern and southern Europe (2013–2015), the Vienna Institute for International Economic Studies (wiiw) determined that the double-dip recession in the region has been ridden out, but there is still no boom in sight. The ongoing recession in the euro area is slowing the economic growth of most countries in central, eastern and southern Europe (CESEE). As mostly small, open national economies, these countries have been particularly affected by the austerity politics of the euro area, as well as by the slow progress of the decisionmaking at EU level to tackle the structural causes of the crisis. In the short term, there is no noteworthy recovery in consumer demand in CESEE to be expected, according to wiiw. Moreover, the importance of public resources will play an increasingly important role in growth stimulation. No significant improvement is expected before 2014 – consistent with the predicted euro area recovery. Für die CEE-Märkte ist nicht vor 2014 mit einer deutlichen Besserung zu rechnen No significant improvement in the CEE markets before 2014
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sterreich belegt Platz 2 der internationalen Forschungs standorte, in die deutsche Unternehmen investieren: Insgesamt flossen im Jahr 2011 EUR 530 Mio. von deutschen Unternehmen als Investitionen in F&E nach Österreich. Nur die F&E-Aufwendungen deutscher Unternehmen in den USA sind mit EUR 780 Mio. höher. „Österreich ist damit als Forschungsstandort bei den Deutschen beliebter als Frankreich, die Schweiz und Großbritannien (Plätze 3–5)“, kommentiert René Siegl, Geschäftsführer von Österreichs Betriebsansiedlungsagentur ABA – Invest in Austria, die Ergebnisse des Jahresgutachtens 2013 der deutschen Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI). Zum Vergleich: Die aufstrebenden Märkte Indien und China finden sich, gemessen an den grenzüberschreitenden F&E-Ausgaben deutscher Unternehmen, auf den Plätzen 8 und 9. Insgesamt stammen mehr als 50 % der auslandsfinanzierten F&E-Ausgaben in Österreich aus Deutschland.
A
ustria occupies 2nd place in the list of international re search locations in which German firms invest: a total of EUR 530m flowed into Austria from German companies in 2011 as investments in R&D. Only the R&D expenditure of German firms in the USA is higher, at EUR 780m. “Austria is, as such, more popular with the Germans than France, Switzerland and Great Britain (places 3 to 5),” says René Siegl, managing director of Austria’s business location agency ABA – Invest in Austria, on the results of the 2013 annual report from the German Commission of Experts for Research and Innovation (EFI). In comparison: the emerging markets India and China come in at places 8 and 9 in terms of the cross-border R&D expenditure of German companies. All in all, more than 50% of the foreign-financed R&D expenditure in Austria originates in Germany.
Grenzüberschreitende Ausgaben deutscher Unternehmen für F&E im Ausland Cross-border expenditure of German companies for R&D
F&E-Ausgaben 2011 (Mrd. EUR) R&D expenditure 2011 (in euro billions)
Anteil des Ziellandes an den erfassten ausländischen F&E-Ausgaben (in %) Proportion of recorded foreign R&D expenditure per country (in %)
1. USA / USA
0,78
18,0
2. Österreich / Austria
0,53
12,1
3. Frankreich / France
0,50
11,7
4. Schweiz / Switzerland
0,34
7,9
5. Großbritannien / Great Britain
0,34
7,8
6. Japan / Japan
0,26
6,1
7. Italien / Italy
0,19
4,4
8. Indien / India
0,15
3,4
9. China / China
0,12
2,7
10. Niederlande / Netherlands
0,10
2,3
Quelle / Source: EFI-Gutachten 2013; www.e-fi.de / EFI REPORT 2013; WWW.E-FI.DE
Fotos: Getty Images, Raimo Rudi Rumpler, beigestellt
Mehr als 50 % der auslandsfinanzierten F&E-Ausgaben in Österreich stammen aus Deutschland More than 50% of the foreign-financed R&D expenditure in Austria originates in Germany
Ö
Österreich: Jährlich gehen fast 85 Arbeitstage verloren Austria: nearly 85 workdays lost annually
> Durchschnittlich 38,5 % der gesamten Arbeitszeit gehen in Österreichs Unternehmen pro Jahr durch fehlende Führung, Planung und Steuerung verloren. Durch eine verhältnismäßig starke Steigerung der Lohnstückkosten verliert Österreich an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Euroländern. Österreichs Produktivität hat nach wie vor viel Luft nach oben, zeigt die aktuelle Produktivitätsstudie der Alois Czipin Produktivitätsberatung. Fehler bei der Planung und Steuerung von bestehenden Arbeitsabläufen, mangelnde Führungsqualitäten und Kommunikationsprobleme sorgen dafür, dass durchschnittlich 38,5 % der gesamten Arbeitszeit in Österreichs Unternehmen pro Jahr verloren gehen. Auf ein Arbeitsjahr hochgerechnet entspricht das fast 85 Arbeitstagen pro Mitarbeiter, und das exklusive Krankenstände und Feiertage. > An average of 38.5% of the total work time is lost each year in Austria’s businesses due to a lack of leadership, planning and management. As a result of a relatively strong increase in unit labour costs, Austria is losing competitiveness against other European states. Austria’s productivity still has room for improvement, according to the latest productivity study from Alois Czipin productivity consultancy. Errors in the planning and control of existing processes, a lack of leadership and communication problems lead to 38.5% (on av) of the total work time in Austrian companies being lost every year. In one year of work, that corresponds to nearly 85 days per employee, excluding sick days and public holidays.
Neues Buch: Communicating Sustainability
New book: Communicating Sustainability > Mitte Februar wurde in Wien das neue Buch Communicating Sustainability – Perspektiven der Nachhaltigkeit in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft präsentiert. Zudem fand die Verleihung der „Sustainable Future Awards 2013“ im Rahmen der Sustainable Future Campaign statt. Ausgezeichnet wurden drei Startups, denen es gelungen ist, das Thema Nachhaltigkeit mit Innovation und Geschäftssinn zu verbinden, und zwar Sunny Bag, Three Coins und Helioz. > In mid-February a new book, Communicating Sustainability – Perspektiven der Nachhaltigkeit in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft (Communicating Sustainability – Perspectives of Sustainability in Politics, Economy and Society), was presented in Vienna. In addition, the presentation of the Sustainable Future Awards 2013 took place within the framework of the Sustainable Future Campaign. Prizes were awarded to three startups that managed to combine the theme of sustainability with innovation and business sense; namely, SunnyBag, Three Coins und Helioz.
Alois Czipin: „Pro Jahr gehen durchschnittlich 38,5 % der gesamten Arbeitszeit in Österreichs Unternehmen verloren“ Alois Czipin: “An average of 38.5% of the total work time is lost each year in Austrian businesses”
Lettland hat die meisten Managerinnen Latvia has the most female managers
> Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2013 veröffentlichte Eurostat eine Auswahl an Daten zur Erwerbstätigkeit von Frauen sowie über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ein Drittel der Manager in der EU 27 im Jahr 2011 waren Frauen. Die höchsten Anteile weiblicher Manager verzeichneten 2011 Lettland (45 %), Ungarn (41 %) und Frankreich (40 %); die niedrigsten Zypern (15 %), Griechenland (23 %) und Malta (24 %). Zudem waren im Jahr 2010 rund 45 % der Ärzte in der EU 27 Frauen gegenüber 38 % im Jahr 2001. Die höchsten Anteile an Ärztinnen gibt es in Estland und Lettland (je 74 %), Litauen (70 %) und Rumänien (69 %); die niedrigsten in Luxemburg (30 % 2011), Belgien (36 %), Italien und Malta (je 37 %). > On the occasion of International Women’s Day on 8 March 2013, Eurostat published a selection of data on the employment of women and the compatibility of family and career. In 2011 onethird of managers in the EU-27 were women. The highest proportion of female managers was recorded in Latvia (45%), Hungary (41%) and France (40%), and the lowest in Cyprus (15%), Greece (23%) and Malta (24%). In 2010 around 45% of doctors in the EU-27 were women, compared to 38% in 2001. The highest proportion of female doctors was in Estonia and Latvia (74% each), Lithuania (70%) and Romania (69%), the lowest in Luxembourg (30% in 2011), Belgium (36%), Italy and Malta (37% each). Europa-Rekord: 45 % aller Manager in Lettland sind Frauen European record: 45% of all managers in Latvia are women
Bereits zum 3. Mal wurde der „Sustainable Future Award“ verliehen und ging an drei österreichische Startups The Sustainable Future Award was presented for the 3rd time and went to three Austrian startups
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Schönheit neu definiert A new definition of beauty
> Unternehmerin Claudia Wixinger-Vanicek hat für ihren neuen Betrieb ein einfaches Credo: „Tue deinem Körper Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen“, zitiert Wixinger-Vanicek Winston Churchill. Und so eröffnete sie Ende März in Wien mit „1st Beauty Spa“ eine neue Dimension für Beauty, Wellness und Gesundheit. > Businesswoman Claudia Wixinger-Vanicek has a simple motto for her new company: “Treat your body well, so that your soul wants to inhabit it,” says Wixinger-Vanicek, channelling Winston Churchill. In keeping with this motto, she opened up a new dimension for beauty, wellness and health with her 1st Beauty Spa in Vienna at the end of March. Claudia Wixinger-Vanicek will mit neuem Wellness- und Beauty-Konzept punkten Claudia Wixinger-Vanicek wants her new wellness and beauty concept to take off
Corporate Finance formation of an enterprise, mergers & acquisitions, venture capital International Tax Accountancy consultancy and tax conception, group taxation, transfer pricing, double taxation treaties Accounting bookkeeping, payroll accounting, setting up financial statements, social security Reporting quarterly and yearly reporting under IFRS/US-GAAP With our extensive experiences and well-established international contacts we are a competent and loyal partner for you! BF Consulting Wirtschaftsprüfungs-GmbH Mariahilfer Straße 32 1070 Vienna, Austria
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SEA
Vorhang auf für den SEA 2013 Curtain up on SEA 2013
Ein Abend der Spitzenklasse erwartet die Gäste auf der SEA Gala 2013 in der Hofburg Vienna. A high-class evening awaits guests at the SEA Gala 2013 at the Hofburg Vienna.
260 Unternehmer aus der ganzen Welt haben ihre Ideen eingereicht! Der SEA (Sustainable Entrepreneurship Award) – der erste internationale Preis für nachhaltiges Wirtschaften – zeichnet e ngagierte Unternehmer aus aller Welt für ihre innovativen Ideen und Projekte aus.
260 entrepreneurs from around the world have now submitted their ideas! The SEA (Sustainable Entrepreneurship Award) – the first international award for sustainable entrepreneurship – features dedicated entrepreneurs from around the world and their innovative ideas and projects.
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Auf dem richtigen Weg In insgesamt sieben Kategorien werden besonders engagierte Unternehmer aus aller Welt für ihre nachhaltigen Ideen und Projekte ausgezeichnet. Das beste Projekt wird mit 10.000 Euro prämiert. 14
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his idea is making history: the Sustainable Entrepreneurship Award (SEA) is an international award for sustainable entrepreneurship which was conferred for the first time in Austria in April 2012. The SEA features companies and entrepreneurs already providing important impulses towards Sustainable Entrepreneurship. These organisations and individuals are taking social, ecological and economic responsibility, and going one step further, by complementing their Corporate Social Responsibility with solutions-oriented and sustainable strategies. For the good of society and the environment
– but in harmony with their own aims and entrepreneurial profit. The specialist jury consists of high-ranking decision-makers including Franz Fischler, who was EU Agriculture Commissioner for many years, is the President of the European Forum Alpbach, and the chairman of the SEA jury. On the right course In a total of seven categories, dedicated entrepreneurs from around the world in particular are featured for their sustainable ideas and projects. The best project is then awarded 10,000 euros. Already last year, interest in this newly created platform was huge,
Foto: Getty; David Sailer
iese Idee macht Geschichte: Der Sustainable Entrepreneurship Award (SEA) ist ein internationaler Preis für nachhaltiges Wirtschaften, der im April 2012 erstmals in Österreich verliehen wurde. Mit dem SEA werden Unternehmen bzw. Unternehmer ausgezeichnet, die schon heute wichtige Impulse für Sustainable Entrepreneurship setzen. Sie übernehmen soziale, ökologische und ökonomische Verantwortung und gehen einen Schritt weiter, indem sie ihre Corporate Social Responsibility um lösungsorientierte und nachhaltige Strategien ergänzen. Zum Wohle der Gesellschaft und der Umwelt – aber im Einklang mit den eigenen Zielen und dem unternehmerischen Gewinn. Die Fachjury besteht aus hochrangigen Entscheidungsträgern, wie zum Beispiel Franz Fischler, langjäh riger EU-Agrarkommissar, Präsident des Forums Alpbach und SEA Juryvorsitzender.
SEA-Gründerin Christina Weidinger und SEA-Juryvorsitzender Franz Fischler freuen sich über rund 260 Einreichungen aus aller Welt. SEA founder Christina Weidinger and the chair of the jury, Franz Fischler, have received some 260 submissions from around the world.
Bereits im Vorjahr war das Interesse an dieser neu geschaffenen Plattform sehr groß: 145 Unternehmer aus 11 Ländern nahmen teil. Im zweiten Jahr werden alle bisherigen Erwartungen übertroffen. Die Zahl der Einreichungen wurde verdoppelt: 260 Unternehmer aus insgesamt 30 Ländern haben ihre innovativen Projekte und Ideen eingereicht. Der SEA ist damit zu einem der größten NachhaltigkeitsPreise international aufgestiegen. SEA-Gründerin Christina Weidinger freut sich über diesen großen Erfolg im erst zweiten Jahr des SEA: „Ich bin wirklich überwältigt von dem Feedback. Unternehmer aus allen Branchen und aller Herren Länder machen mittlerweile mit: von Deutschland über Spanien bis hin zu Taiwan, Neuseeland und Peru. Internationaler kann es gar nicht sein! Das zeigt, welchen Stellenwert das Thema Sustainability international hat, vor allem aber, dass wir mit unserer Initiative den Puls der Zeit getroffen haben und auf dem richtigen Weg sind.“ Spannende Aufgabe Die Mitglieder der hochkarätig besetzten internationalen Jury haben die eingereichten Ideen aus unterschiedlichen Branchen gesichtet und in den sieben Kategorien die innovativsten und spannendsten Projekte ausgewählt, die im Rahmen der SEA Gala am 10. April in der Wiener Hofburg der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Keine leichte Aufgabe, weiß SEA Juryvorsitzender Franz Fischler, ehemaliger EU-Kommissar und Präsident des Europäischen Forums Alpbach: „Ich finde es großartig, dass es uns gelungen ist, die Zahl der Einreichungen in diesem Jahr noch einmal zu verdoppeln. Umso herausfordernder war es aber auch für uns als Jury, aus den vielen tollen Einreichungen wieder die herausragendsten zu wählen.“ Mitglieder der Jury sind hochkarätige internationale Persönlichkeiten, wie Bradley Googins, außerordent licher Professor em. am Boston College Carroll School of Management, Brigitte Mohn, Vorstand der Bertelsmann Stiftung, Nadya Zhexembayeva vom Coca-Cola Lehrstuhl für Sustainable Development an der IEDC – Bled School of Management in Slowenien, Prof. Wilfried Sihn, Geschäftsführer der Fraunhofer Austria Research GmbH, Gunilla Almgren, Präsidentin der UEAPME (European Association of Craft, Small and Medium-Sized Enterprises) oder Alojz Peterle, ehemaliger slowenischer Ministerpräsident und jetziger EU-Parlamentarier.
with 145 entrepreneurs from 11 countries taking part. In this, the second year the award has taken place, all previous expectations have been exceeded. The number of submissions has doubled, with 260 entrepreneurs from a total of 30 countries submitting their innovative projects and ideas. The SEA has therefore grown to become one of the largest international sustainability awards. SEA founder Christina Weidinger is happy about the massive success the SEA project has experienced in its second year: “I’m overcome by the feedback we have received. Entrepreneurs from all industries and countries around the world are now taking part, from Germany and Spain to Taiwan, New Zealand and Peru. It couldn’t be more international! That shows just how much importance the theme of sustainability has internationally nowadays, but above all it shows we have our finger on the pulse of the times with our initiative, and are on the right course.” Exciting task The members of the international jury, which is made up of top-class personalities, viewed the ideas submitted and selected the most innovative and exciting
projects in the seven categories. Their selections were presented to the public at the SEA Gala at the Vienna Hofburg on 10 April . No easy task, as SEA jury chairman Franz Fischler, former EU Commissioner and President of the European Forum Alpbach, remarks: “I think it’s great that we succeeded in doubling the number of submissions this year. It meant it was all the more challenging for us on the jury to choose from the numerous great submissions this year.” The other members of the jury are top-class international personalities such as Bradley Googins, Associate Professor emeritus at Boston College Carroll School of Management, Brigitte Mohn, Chair of the Bertelsmann Foundation, Nadya Zhexembayeva of the Coca-Cola Professorship for Sustainable Development at IEDC – Bled School of Management in Slovenia, Prof. Wilfried Sihn, Managing Director of Fraunhofer Austria Research GmbH, Gunilla Almgren, President of UEAPME (European Association of Craft, Small and Medium-Sized Enterprises), and Alojz Peterle, former Slovenian Minister President and presently a member of the European Parliament. Succeed 02/13
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And the nominees are … Für den SEA 2013 wurden mehr als 260 Ideen und Projekte aus 30 Ländern weltweit eingereicht. Prämiert werden die sieben überzeugendsten und innovativsten Unternehmen. Zudem werden die Auszeichnungen für „bestes Projekt“, „beste Idee“ sowie der „SEA of excellence“ verliehen. Wir präsentieren Ihnen die Nominierten. More than 260 ideas and projects from 30 countries worldwide were submitted for the SEA 2013. The seven most impressive and innovative companies will receive an award, in addition to awards for the Best Project, the Best Idea and the SEA of excellence. Allow us to introduce the nominees. Development & Services Eosta B.V. Organic Fruit & Vegetables, Niederlande Eosta B.V. Organic Fruit & Vegetables, Netherlands
Bucky Box, Neuseeland Bucky Box, New Zealand
Eosta ist ein führender internationaler Anbieter von frischem Biogemüse und -obst. Für Eosta sind Ökonomie und Ökologie untrennbar miteinander verbunden. Alle angebotenen Obst- und Gemüsesorten entsprechen den nationalen und internationalen Richtlinien. Nature & More ist ein so genanntes „Trace & Tell“-System, das von Eosta eingeführt wurde, um die Herkunft von biologisch erzeugtem Obst und Gemüse nachverfolgen zu können. „Es durchbricht die Anonymität zwischen Konsument und Produzent und informiert detailliert und quer durch alle Branchen über das ökologische und gesellschaftliche Engagement des Produzenten. Alle Nature & More Produkte werden mit einem eindeutigen Produzentencode versehen“, sagt der für Sustainability & Communications zuständige Manager Michael Wilde. Nature & More nutzt nicht nur dem Konsumenten, sondern auch dem lokalen Handel und den Produzenten. Es ermöglicht dem Konsumenten, sich zu informieren und eine bewusste Kaufentscheidung zu treffen.
Bucky Box ist eine einfache Idee: Man ändert das Nahrungssystem durch die Dezentralisierung des Vertriebs. Um diese Veränderung voranzutreiben, wird Kleinunternehmen im Bereich des Lebensmittelvertriebs eine hochwertige Software zur Verfügung gestellt. 67 % des Gewinns der Dienste von Bucky Box fließen dann zurück in Projekte, die diese Änderung weiter voranbringen. Bucky Box stellt die Software für ein besseres Nahrungssystem her – eines, das den Menschen und dem Planeten dient. Ziel der Software ist es, das System des zentralisierten, industrialisierten Vertriebs von Lebensmitteln zu ändern, der momentan 98 % der weltweiten Vertriebskanäle ausmacht. Dieses System ist grundsätzlich nicht nachhaltig und führt zu landwirtschaftlicher Massenproduktion, zu Fettleibigkeit, Verlust des Bezugs zur Ernährung und dazu, dass Bauern rund um die Welt leiden müssen.
Nature & More ist ein „Trace & Tell“-System zur Herkunftsverfolgung von Obst und Gemüse Nature & More is a ‘trace & tell’ system for tracking the origin of fruit and vegetables
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Bucky Box stellt Software für ein besseres Ernährungssystem her Bucky Box is creating the tools for a better food system
Bucky Box is a simple idea: Change the food system by decentralising distribution. Provide the enterprise-quality software tools to small-scale food distribution entrepreneurs to catalyse this change. Then put 67% of the profits from Bucky Box’s service back into projects that will continue to catalyse this change. Bucky Box is creating the tools for a better food system – one that works for people and planet. The software is targeted at changing the centralised, industrialised food distribution model that currently accounts for 98% of food distribution globally. This model is fundamentally unsustainable and is causing large-scale agriculture, obesity, disconnection from food, and farmers around the world to suffer.
Foto: Norman A. Mueller; Beigestellt
Eosta is an internationally leading supplier of fresh organic fruit and vegetables. For Eosta, economy and environment are intrinsically linked. All fruits and vegetables comply with national and international standards. Nature & More is a ‘trace & tell’ system, which was developed by Eosta to allow the origin of organically farmed fruit and vegetables to be traced. “It breaks down the anonymity between consumer and producer and informs in detail and across all industries about the ecological and social commitment of the producer. All Nature & More products are stamped and issued with a unique producer code,” says sustainability & communications manager Michael Wilde. Nature & More not only offers something valuable to the consumer, but also benefits local trade and producers. It allows consumers to make informed and conscious purchase decisions.
Integration & Social Career Moves, Österreich Career Moves, Austria
Fundacja MaMa, Polen Fundacja MaMa, Poland
Career Moves ist die erste Online-Jobinitiative in Europa, bei der sich ittels Menschen mit Behinderung völlig chancengleich bewerben können. M einfacher Symbole können Unternehmen auf der Plattform signalisieren, welche Jobangebote für Menschen mit Beeinträchtigung besonders geeignet sind. Dadurch werden Betroffene zu willkommenen Mitarbeitern, die ihre Einschränkung nicht mehr „verschweigen“ müssen und damit am Arbeitsmarkt auch nicht mehr ausgeblendet werden. Neben der optimierten Arbeitsvermittlung setzt Career Moves auf konkrete Informationsvermittlung. In weniger als drei Jahren wurden auf www.careermoves.at von insgesamt 300 Unternehmen 5.000 Jobangebote für Menschen mit Behinderung veröffentlicht.
„Spółdzielnia MaM“ – Die Genossenschaft produziert Genossenschaft der Mütter: handgemachte Souvenirs und Schmuck in Zusammenarbeit und mit The cooperative makes handmade souvenirs and jewellery finanzieller Unterstützung durch die Accor Foundation. Training, Erwerb von Fähigkeiten, Beschäftigung von 14 Frauen (alleinerziehende Mütter, minderjährige Mütter und Langzeitarbeitslose). Gründung einer Genossenschaft, die handgemachte Souvenirs und Schmuck herstellt, die von den Bräuchen Masowiens inspiriert sind und die in Accor Hotels in Frankreich und anderen europäischen Ländern vertrieben werden. Das Projekt bestand aus vier Trainingsmodulen (psychologisch, beruflich, handwerklich und Vorbereitung für die genossenschaftliche Herstellung). Die Teilnehmer gehören momentan einer Genossenschaft an, welche für die Herstellung und den Vertrieb von Handarbeiten (Taschen, Notizbücher,Visitenkarten-Etuis, Schmuck, Werbegeschenke und Spielzeug) mit Anleihen aus der polnischen Folklore verantwortlich ist.
Career Moves is the first online job platform in Europe where people with handicaps can apply for positions in a manner that ensures equal opportunities. By means of simple symbols, companies can indicate on the platform which job offers are particularly suitable for people with impairments. In this way, those affected become welcome employees who no longer need to ‘hide’ their disabilities or are excluded from the labour market. In addition to optimising the way in which people find work, Career Moves relies on the specific exchange of information. In less than three years, 5,000 job offers for disabled people have been posted on www.careermoves.at by altogether 300 companies. www.careermoves.at: bereits tausende Jobangebote für Menschen mit Behinderung www.careermoves.at: Already thousands of job offers for people with disabilities
‘Spółdzielnia MaM’– Mothers Cooperative: Cooperation and grant from Accor Foundation – training, skills acquisition and employment for 14 women (single mothers, young mothers and long-term unemployed). Foundation of a cooperative that produces handmade souvenirs and jewellery (inspired by local folklore from the Mazovia district), which are distributed in Accor hotels in France and other European countries. The project comprised four training modules (psychological and professional, artistic, and preparation for the cooperative production). The participants are currently affiliated to a social cooperative that is responsible for the production and distribution of handmade items (bags, notebooks, wallets, business card holders, as well as jewellery, promotional gadgets and toys) inspired by the Polish culture.
Climate & Environment Cree GmbH / Rhomberg Gruppe, Österreich Cree GmbH / Rhomberg Group, Austria In mehreren Forschungsprojekten wurde von der Rhomberg Gruppe ein Hybridbausystem für Hochhäuser entwickelt, das überwiegend auf Holz basiert und für Gebäude bis zu einer Höhe von 100 m (30 Stockwerke) geeignet ist: der „LifeCycle Tower“. Er wird in Systembauweise errichtet, d. h. viele Module sind bereits ab Werk vorgefertigt und werden am Bauplatz montiert. Verglichen mit herkömmlichen Bauweisen vergleichbarer Gebäude lässt sich so die Bauzeit um die Hälfte reduzieren – ebenso die Belastung durch Schmutz, Staub und Lärm. Als Plusenergie- oder Passivhaus geplant, kann der LifeCycle Tower individuell erden und Strom über eine Photovoltaikfassade erzeugen. Er zeigt eine neue, gestaltet w nachhaltige Art des Wohnens, Arbeitens und Lebens in den Metropolen von morgen. Weitere Vorteile sind Sicherheit für Kosten und Qualität, ein um die Hälfte reduzierter „ökologischer Rucksack“ und eine um 90 % verbesserte CO2-Bilanz. In the course of several research projects, the Rhomberg Group has developed a hybrid construction method for high rises that is mainly based on wood and is suitable for buildings of up to 100m in height (30 storeys) – the LifeCycle Tower. It is constructed using the system building method: many modules are already prefabricated at the plant and are assembled at the construction site. Compared with traditional building methods for similar buildings, the construction time can be halved in this manner – as can the pollution arising from dirt, dust and noise. Developed as a plus-energy or passive building, the LifeCycle Tower can be custom designed, can generate electricity by means of a photovoltaic facade, and can serve as an example of a new, sustainable way of living and working in the metropolises of tomorrow. Further advantages are the certainty regarding costs and quality, half the ecological baggage and 90% better CO2 figures. „LifeCycle Tower“: neue, nachhaltige Art des Bauens LifeCycle Tower: a new, sustainable construction method
Pacific Control Systems L.L.C., Vereinigte Arabische Emirate Pacific Control Systems L.L.C., United Arab Emirates Das Programm Emirates Energy Star steigert die Energie effizienz in bestehenden Gebäuden und sorgt so für eine Verringerung des Gesamtausstoßes an Kohlenstoffen. Zum Einsatz kommt dabei eine transformative Machine-to-Machine (M2M) Technologie, die kostengünstiges, in Echtzeit gesteuertes Energiemanagement ermöglicht. Pacific Control wendet seine Technologien bereits in verschiedensten Arten von Gebäuden an und hat ein Global Control Command Centre (GCCC) eingerichtet, das für eine kontinuierliche Wartung der Systeme sorgt. The Emirates Energy Star programme improves the energy efficiency in existing buildings, thereby reducing their overall carbon footprint. It employs the transformational machine to machine (M2M) technology to provide cost-effective, real-time energy management. Pacific Controls has already implemented its technologies in various segments of buildings and set up a Global Control Command Centre (GCCC) for the continous maintenance of building systems. Emirates Energy Star steigert Energieeffizienz bestehender Gebäude Emirates Energy Star is improving the energy efficiency of existing buildings
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Knowledge & Education iq consult, Deutschland iq consult, Germany
Data Dealer/Cuteacute Media OG, Österreich Data Dealer/Cuteacute Media OG, Austria
iq consult ist eine Agentur für soziale Innovationen. Gründer Norbert Kunz: „Wir sind spezialisiert auf die Themenfelder Inclusive und Social Entrepreneurship sowie auf die Förderung von sozialen Initiativen und zivilgesellschaftlichem Engagement. Konkret haben wir für unterschiedliche benachteiligte Personengruppen zielgruppenadäquate Unterstützungssysteme aufgebaut, die die Menschen befähigen, sich durch unternehmerische Selbstständigkeit von staatlichen Sozialtransfers unabhängig zu machen. Unsere Kunden in diesem Arbeitsfeld sind arbeitslose junge Erwachsene, Menschen mit Behinderung, Menschen mit Migrationshintergrund und Langzeitarbeitslose.“ Hauptauftraggeber sind Landes- und Bundesministerien, Jobcenter und Integrationsämter.
„Data Dealer“ ist ein provokatives Onlinespiel über die Ökonomie der persönlichen Daten im digitalen Zeitalter und damit ein innovativer Ansatz zu den Themen Datenschutz und Online-Medienkompetenz. Die Story ist im Gaming-Bereich international einzig artig.Als gut getarntes „Serious Game“ mit hohem globalen Aufmerksamkeits potenzial katapultiert sich das Projekt mit ironischen Anspielungen auf Augenhöhe mit großen Internetkonzernen. „Data Dealer“ ist auch Die Spieler lernen ohne Zeigefinger und angewandte Medienpädagogik nachhaltig, welche personenbezogenen Data Dealer is also applied Daten es gibt und wer an diesen Daten media pedagogy Interesse haben könnte. „Data Dealer“ ist somit auch angewandte Medienpädagogik.
iq consult is an agency for social innovations. Founder Norbert Kunz: “We specialise in the topics of inclusive and social entrepreneurship as well as in the promotion of social initiatives and active citizenship. To be more specific, we have developed support systems suitable for various disadvantaged groups that enable people to be independent of state social transfers by starting up their own business. Our clients in this field of work are unemployed young adults, people with disabilities, people with an immigrant background and long-term unemployed persons.” iq consulting is commissioned mainly by provincial and national ministries, job centres and integration offices. iq consult – Gründer Norbert Kunz – ist eine Agentur für soziale Innovationen iq consult is an agency for social innovations. In the picture: founder Norbert Kunz
Data Dealer is a provocative online game about the economy of personal data in the digital age and is therefore an innovative approach to the topics of data protection and online media competence. The story line is unique in the gaming world. As a well-disguised ‘serious game’ with great potential to attract attention globally, the project is catapulting itself with its ironic innuendos to be on a par with large internet corporations. Players of the game are taught sustainably and without a moralising undertone which personal data there is and who might be interested in the data. Data Dealer is therefore also applied media pedagogy.
Lifestyle & Culture Table for Two, USA Table for Two, USA
Khogy, Schweden Khogy, Sweden
Von den 7 Milliarden Einwohnern unserer Welt sind 1 Milliarde hungrig, während ungefähr die gleiche Anzahl an Menschen an Fettleibigkeit, Diabetes und anderen gesundheitlichen Beschwerden durch Überkonsum leidet. Table for Two (TFT) korrigiert dieses Ungleichgewicht, indem es diese beiden entgegengesetzten Probleme durch ein einzigartiges „Kalorienumwandlungs“-Programm zu lösen sucht. TFT kooperiert mit Kantinen, Mensen und Restaurants und bietet eine gesunde, leicht kalorienreduzierte TFT Option an. Die reduzierten Kalorien werden zu Geld gemacht, indem 25 US-Cent pro Mahlzeit gespendet und dafür benutzt werden, an Schulen in Uganda, Ruanda, Äthiopien, Tansania und Kenia eine Schulmahlzeit anzubieten. Fumi Tosu, Co-Präsident von Table for Two USA: „TFT arbeitet weltweit in 17 Ländern und hat bisher mehr als 16 Mio. Mahlzeiten auf beiden Seiten des Tisches bereitgestellt.“
Das Designlabel Khogy wurde gegründet, um die herkömmlichen Vorstellungen von Konsum infrage zu stellen und Umweltaktionsprogramme anzuregen. Khogy erreicht das durch die Herstellung von Accessoires aus einem heimischen Abfallmaterial: weggeworfene Fischhaut aus Fischverarbeitungsbetrieben, die mit pflanzlichen Gerbmethoden behandelt wird. Als Resultat werden minimalistische Kleidungsstücke und Accessoires aus echtem Thunfischleder für den inter nationalen Luxusmarkt hergestellt.
Masa Kogure, Executive Director, TABLE FOR TWO International, Japan Masa Kogure, executive director, TABLE FOR TWO International, Japan
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Khogy-Masterminds Caroline Welwert und Jenny Welwert Gil Khogy masterminds: Caroline Welwert and Jenny Welwert Gil
Foto: Beigestellt
In our world of seven billion, one billion are hungry, while a roughly equal number suffer from obesity, diabetes and other health issues related to overconsumption. TABLE FOR TWO (TFT) rights this imbalance by tackling these two opposing problems through a unique ‘calorie transfer’ programme. TFT partners with corporate cafeterias, university dining halls and restaurants, designating a healthy, slightly low calorie TFT option. The reduced calories are monetised and 25 US cents per meal are donated and used to provide one school lunch in Uganda, Rwanda, Ethiopia, Tanzania and Kenya. Fumi Tosu, co-president of TABLE FOR TWO USA: “Globally, TFT operates in 17 countries and to date has served over 16 million meals on both sides of the table.”
Khogy is a design label established to challenge preconceived ideas on consumption and inspire environmental action. Khogy achieves this by producing accessories made from ‘local’ waste materials, discarded fish skin from filleting factories, and treating them using vegetable tanning methods. The outcome: minimalistic garments and accessories made from genuine tuna fish leather for an international luxury market.
Mobility Nuru Energy, Südafrika Nuru Energy, South Africa
Tieto, Österreich Tieto, Austria
Nuru Energy versucht, den niedrigen Energiebedarf von weltweit 2 Milliarden Menschen (etwas mehr als 700 Millionen davon in Afrika), die ohne Elektrizität leben, zu decken. „Wir tun das, indem wir ihre aktuelle Lichtquelle – teures, umweltschädliches, ungesundes Kerosin – durch eine kostengünstige, saubere und zuverlässige Alternative ersetzen: das tragbare und modulare Nuru LED Licht. Außerdem schaffen wir ein Netzwerk von Mikrounternehmern, die den POWERCycle PedalGenerator von Nuru Energy dazu benutzen, unabhängig vom Stromnetz ein Wiederaufladegeschäft aufzubauen. Damit werden Nuru LED Lichter, Mobiltelefone und irgendwann auch andere Geräte wieder aufgeladen“, sagt CEO Sameer Hajee. „Gleichzeitig konzentrieren wir uns weiterhin auf die Entwicklung neuer Produkte, da wir festgestellt haben, dass die ländlichen Haushalte, die das Nuru Licht gekauft haben, auch noch anderen Energiebedarf haben, den wir decken können. Wir haben gerade eine Zubehörreihe auf den Markt gebracht, die sich mit dem Nuru Licht verbinden lässt und so seine Funktionalität erweitert. Dieses Zubehör beinhaltet zurzeit auch eine abnehmbare LED Glühbirne und ein abnehmbares Ladegerät für Mobiltelefone.“
Als Beispiel der „Green IT“-Bewegung lebt das IT- Tieto lebt seine „Future Office“Unternehmen Tieto Philosophie bis ins Detail Tieto is putting its comprehensive nach einem umfassen‘future office’ philosophy into practice den Change-Management-Prozess bereits unternehmensweit seine „Future Office“-Philosophie, die neben einer Reduktion des Energieverbrauchs und der Reisekosten von bis zu 30 % zur Auszeichnung „Green Office“ durch den WWF geführt hat. Eine eigens dafür entwickelte Unified-Communication- und Collaboration-Lösung ist die Evolution des Intranets zum digitalen Arbeitsplatz – ein anwenderfreundliches Service- und Portalkonzept für dezentral organisierte Unternehmen.
Nuru Energy aims to address the low power energy needs of the two billion people in the world (700+ million in Africa) who live without electricity.“We do this by replacing their current source of lighting – expensive, polluting, unhealthy kerosene – with a cost-effective, clean and reliable alternative, the portable and modular Nuru LED Light, and by creating a network of microentrepreneurs that each use Nuru Energy’s POWERCycle pedal generator as the basis of an off-grid recharging business, recharging Nuru LED Lights, mobile phones and eventually other devices,” says CEO Sameer Hajee. “At the same time, we remain focused on new product development as we see that the rural households that buy the Nuru Light have other energy needs that we can satisfy. We have just launched a series of accessories that snap on to the Nuru Light, expanding its functionality. These accessories currently include a detachable LED light bulb and a detachable mobile phone charger.” Nuru Energy: günstige, saubere Lichtquelle durch Nuru LED Licht Nuru Energy: A cost-effective, clean light source with Nuru LED Light
As an example of the green IT movement, the IT company Tieto is already putting its ‘future office’ philosophy into practice throughout the company after a comprehensive change management process. This has led to a reduction in energy consumption and travel expenses of up to 30%, as well as receiving an award from the WWF for being a ‘green office’. The unified communication and collaboration solution that was specially developed for this is the evolution of the intranet to a digital workplace – a user-friendly service and portal concept for decentrally organised companies.
Urban & Regional Development BHcrafts, Bosnien und Herzegowina BHcrafts, Bosnia-Herzegovina
Otelo, Österreich, Deutschland Otelo, Austria, Germany
Bosnian Handicrafts ist eine der erfolgreichsten einkommensschaffenden Organisationen und die einzige WFTO (World Fair Trade Organization) in Bosnien-Herzegowina. BHcrafts arbeitet mit mehreren hundert Frauen im ganzen Land zusammen und ermöglicht diesen, durch ihr eigenes Können Geld zu verdienen, entweder in Teilzeit oder in Vollzeit. Entsprechend den gesetzlichen Rahmenbedingungen von 1999, als BHcrafts als eine lokale NGO eingetragen wurde, wurde ein eigener Handelszweig BHcrafts Ltd. gegründet, der für die wirtschaftlichen Aktivitäten wie z. B. Marketing und Verkauf verantwortlich ist. Alle Gewinne fließen an die NGO zurück, wie es in den Statuten klar festgelegt wurde. CEO Lejla Radoncˇic´: „Nachhaltiges soziales Unternehmertum ist der Lebenssaft dieses Projekts. Das Projekt beinhaltet Prinzipien der Nachhaltigkeit sowohl auf finanzieller als auch auf institutioneller Ebene.“
Otelo lebt von der Idee, Menschen einen offenen Raum für kreative, soziale und technische Aktivitäten zu ermöglichen: Das „Offene Technologie Labor“ ist ein Modell, das diese Idee abseits urbaner Ballungszentren mithilfe von kostenloser Basisinfrastruktur, niederschwelligen Gemeinschaftsräumen und Kleinlaboren, den so genannten „Nodes“, realisiert. Eine Idee, die Anwendungsfelder aus Technik, Medien und Kunst öffnet und miteinander verbindet.
Bosnian Handicrafts is one of the most successful income-generating organisations – and the only WFTO (World Fair Trade Organization) in Bosnia-Herzegovina. BHcrafts works with several hundred women all over the country, enabling them to earn money from their own skills, either on a full-time or part-time basis. In line with the legislative system introduced in 1999, when BHcrafts was locally registered as an NGO, it started its own trading branch, BHcrafts Ltd., which is responsible for commercial activities such as marketing and selling. All the profits go back to the NGO, as is clearly stated in both statutes. CEO Lejla Radoncˇic´:“Sustainable social entrepreneurship is the lifeblood of this project. The project incorporates sustainable principles at both the financial and institutional level.” BHcrafts ermöglicht Frauen, durch ihr Können Geld zu verdienen BHcrafts enables women to earn money from their own skills
Otelo owes its existence to the idea of making it possible for people to have an open room for creative, social and technological activities: The ‘open technology laboratory’ is a model that turns this idea into reality away from urban population centres with the help of free basic infrastructure, easy-access common rooms and small laboratories (so-called‘nodes’). It is an idea that opens up and interconnects fields of application from technology, media and art. Das „Offene Technologie Labor“ verbindet Technik, Medien und Kunst The ‘open technology laboratory’ connects technology, media and art
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SEA Best Idea Saphon Energy, Tunesien Saphon Energy, Tunisia Die neue Windkraftanlage „Saphonian“ unterscheidet sich radikal von konventionellen Windturbinen mit Rotorblättern, denn sie hat keine Rotoren und rotiert nicht. Ihr einfaches und einzigartiges Design wurde von einem Segelboot inspiriert. Anstelle von drehenden Rotorblättern wird der Wind von einem gebogenen Körper aufgefangen, der sich in einer knotenförmigen 3D-Bewegung hinund herbewegt. Durch diese Bewegung kann der Großteil der kinetischen Windenergie mittels Kolben in mechanische Energie umgewandelt werden. Die Kolben sind in ein Hydrauliksystem integriert, das die Umwandlung der mechanischen Energie in hydraulischen Druck und anschließend in Strom ermöglicht. Geschäftsführer Hassine Labaied berichtet: „Die Saphonian ist ein so genanntes biomimetisches System, das von der Natur inspiriert und für die Natur geschaffen wurde. Die rotorlose Konstruktion verbindet ausgezeichnete technische Leistung mit ökologischen Gesichtspunkten.“ Der segelförmige Körper der Saphonian erzeugt doppelt so viel kinetische Windenergie wie drei Windturbinen mit Rotoren mit demselben Wirkungsbereich. Dies führt zu einem Wirkungsgrad, der 2,3-mal so hoch ist wie jener einer Turbine mit Rotoren. „Unsere Windkraftanlage ist um 45 % billiger in der Herstellung, da einige der teuersten Bauteile der Windturbine (Rotoren, Nabe und Getriebe) durch ein Segel und ein Hydrauliksystem ausgetauscht werden können“, erklärt Labaied. „Dieses System bietet eine leistbare und skalierbare Möglichkeit zum Stromsparen durch Verwendung von Hydraulikspeichern.“
The Saphonian is a new zero-blade wind converter that is radically different from conventional bladed turbines as it has no blades and does not rotate. Instead, it has a simple and unique design that is largely inspired by sailboats. Instead of spinning blades, the wind is harnessed by a curved body that follows a back-and-forth 3D knot motion. This motion allows the conversion of most of the kinetic wind energy into mechanical energy through the use of pistons. The pistons are integrated with a hydraulic system that enables the
conversion of the mechanical energy into hydraulic pressure and then to electricity. CEO Hassine Labaied: “The Saphonian is considered a biomimetic-compliant system inspired by nature to satisfy nature. The zero-blade design reconciles outstanding technical performance with ecological considerations.”The Saphonian’s sail-shaped body is capable of capturing twice as much kinetic wind energy as a three-blade turbine for the same swept area. This leads to an output efficiency level 2.3 times that of a bladed turbine. “Our wind conversion device is 45% cheaper to manufacture due to the replacement of some of the most expensive wind turbine components (blades, hub and gearbox) by a sail and a hydraulic system,” says Labaied. This system offers an affordable and scalable power storage option by using hydraulic accumulators. Rotorlose Konstruktion: technische Top-Leistung unter ökologischen Gesichtspunkten Zero-blade design: Reconciles outstanding technical performance with ecological considerations
Transitions o.s., Tschechien Transitions o.s., Czech Republic
With press freedom still at risk in much of the world and the media struggling to find new sources of income, new and transformative ways of supporting the best and bravest reporters must be found. MediaDefender is a crowdfunding platform for funding embattled journalists working in areas of the world that are under constant threat in terms of press freedom. It unites people who care about supporting quality journalism and freedom of the press with the people most affected: the reporters themselves. MediaDefender thus lets anyone step up and invest in the future of journalism around the world. 20
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MediaDefender: Crowdfunding-Plattform zur Finanzierung bedrohter Journalisten MediaDefender: A crowdfunding platform for funding embattled journalists
Foto: Beigestellt
Angesichts der Tatsache, dass die Pressefreiheit in vielen Teilen der Welt noch immer gefährdet ist und die Medien Schwierigkeiten damit haben, neue Einkommensquellen zu finden, müssen neue, innovative Möglichkeiten zur Unterstützung der besten und tapfersten Reporter der Welt gefunden werden. MediaDefender ist eine Crowdfunding-Plattform zur Finanzierung bedrohter Journalisten, die in Weltregionen arbeiten, in denen die Pressefreiheit ständig in Gefahr ist. Sie bringt Menschen, die qualitativ hochwertigen Journalismus schätzen und die Pressefreiheit fördern wollen, mit den am meisten betroffenen Menschen zusammen: den Reportern. Bei MediaDefender kann jeder Mensch seinen Beitrag leisten und in die Zukunft des Journalismus auf der ganzen Welt investieren.
123 Erfolge Weltweit. ENtertaINmeNt made iN Austria
Exporte in über 80 Länder und Spielbetriebe in 43 Staaten – in Summe 123 Erfolge, die das niederösterreichische Unternehmen zu einem der größten Glücksspielkonzerne der Welt und zur klaren Nummer 1 in Europa machen. Seit mehr als 30 Jahren setzt NOVOMATIC auf Innovation und Expansion aus Österreich. Dafür stehen 22.000 Mitarbeiter weltweit, 4.000 davon in Österreich. Als Betreiber von Spielbanken – von Lateinamerikas größtem Casino in Chile über Berlin bis in die Schweiz – leistet NOVOMATIC Pionierarbeit und beweist tagtäglich höchste Kompetenz im Bereich erstklassiger Unterhaltung.
www.novomatic.com www.responsible-gaming.info
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SEA of Excellence
Challenge:Future hat das Ziel, die Jugend aktiv einzubeziehen Challenge:Future’s mission is to actively engage the youth
Andreja Kodrin ist Gründerin und Leiterin von Challenge:Future, einem weltweiten Jugend-Thinktank mit dem Ziel, eine universale Talente- und Ideengemeinschaft für die Welt zu schaffen. Die heutige Jugend der Welt erbt die Probleme von morgen und muss schon heute an deren Lösung mitarbeiten. Deshalb ist es die Mission von Challenge:Future, die Jugend aktiv einzubeziehen und Ideen, Talente und Leadership für die Gestaltung und Umsetzung einer besseren Zukunft für uns alle zu forcieren. Challenge:Future hat viele unterschiedliche Plattformen und Kanäle geschaffen, um junge Menschen, die Veränderungen bewirken, auf globaler Ebene miteinander zu verbinden und einzubeziehen. Diese Plattformen sind gänzlich interaktiv und ziehen ihre Inspiration aus sozialen Netzwerken und der offenen Innovationsbewegung, wobei die Jugendlichen an Strategie, Entwicklung und Leitung aller Challenge:Future-Aktivitäten beteiligt sind. Zu diesen zählen auch die Website von Challenge:Future mit ihrer Online-Kooperationsplattform und das Challenge:Future-Netzwerk aus universitätsbasierten und von den Studenten verwalteten Kapiteln. Die Kapitel erblickten 2010 das Licht der Welt und sollen vor allem die Aufmerksamkeit möglichst vieler auf Challenge:Future lenken, Enthusiasmus für seine Aktivitäten gewährleisten und lokale Auswirkungen von Challenge:Future unterstützen. Andreja Kodrin is the founder and president of Challenge:Future, a global youth thinktank with the target of creating a community of talent and ideas for the world that works for all. Challenge:Future has evolved into a global youth think tank creating a community of talent and ideas for the world that works for all. The global youth of today are inheriting the problems of tomorrow and must be engaged Andreja Kodrin Challenge:Future President in solving them today. Therefore, the mission of Challenge:Future is to actively engage the global youth and to accelerate ideas, talent and leadership, which are needed for designing and implementing a better future for all. Challenge:Future has created a variety of platforms and channels to connect and engage young change makers on a global scale. The platforms are fully interactive and take inspiration from social networking and the open innovation movement, with youth involved in strategy, development and management of all Challenge:Future activities, including the Challenge:Future website with its online collaboration platform and the Challenge:Future network of university-based chapters managed by the students. Launched in 2010, the chapters’ main mission is to spread awareness of Challenge:Future, assure enthusiasm for its activities, and provide support for local Challenge:Future impact. 22
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Prof. Michael Braungart, Gründer und Leiter von EPEA Internationale Umweltforschung GmbH, Deutschland Prof. Michael Braungart, founder and director of Environmental Protection and Encouragement Agency (EPEA) Internationale Umweltforschung GmbH, Germany Michael Braungart ist Gründer und wissenschaftlicher Geschäftsführer von EPEA, ein internationales Umweltforschungs- und Beratungsinstitut (Hamburg). Er ist Mitbegründer und wissenschaftlicher Leiter von McDonough Braungart Design Chemistry (MBDC) in Charlottesville, Virginia (USA), Mitbegründer und wissenschaftlicher Leiter des Hamburger Umweltinstituts e.V. (HUI) sowie Leiter von Braungart Consulting in Hamburg. Braungart studierte Chemie und Verfahrenstechnik, unter anderem in Konstanz, Darmstadt, Hannover und Zürich. In den 1980er Jahren engagierte er sich bei Greenpeace und half mit, dort ab 1982 den Bereich Chemie mit aufzubauen, deren Leitung er 1985 übernahm. Um Lösungen für komplexe Umweltprobleme zu entwickeln, wurde EPEA 1987 von Greenpeace gründet. Seitdem ist Braungart mit Forschung und Beratung für öko-effektive Produkte befasst – also Produkte und Produktionsprozesse in einem Kreislauf, die nicht nur nicht schädlich für Mensch und Natur sind, sondern nützlich. Braungart hat das Cradle to Cradle-Design-Konzept maßgeblich entwickelt, er sucht nach Lösungen für die drängendsten Fragen dieser Erde: Wie kann der Mensch sich in das Leben auf der Erde wirklich integrieren? Wie kann er nicht nur wenig Schaden anrichten, sondern wie kann er nützlich sein? Sein Credo: „We do not want sustainability, because that is not enough. We want real quality.“
Seit 1987 ist Braungart mit Forschung und Beratung für öko-effektive Produkte befasst. Since 1987, Braungart has been involved with research and consultancy for eco-effective products.
Michael Braungart is the founder and scientific CEO of EPEA Internationale Umweltforschung GmbH, an international environmental research, and consulting institute (Hamburg). He is also the co-founder and scientific director of McDonough Braungart Design Chemistry (MBDC) in Charlottesville,Virginia (USA), co-founder and scientific manager of Hamburger Umweltinstitut (HUI) (a non-profit research center) as well as director of Braungart Consulting in Hamburg. Braungart studied Chemistry and Process Engineering, among others at Konstanz, Darmstadt, Hannover, and Zurich Universities. In the 1980s, he dedicated his work to Greenpeace and beginning in 1982 helped to establish the chemistry section of Greenpeace International, which he took over in 1985. In the same year he received his Ph.D. from the University of Hannover’s chemistry department. In order to develop solutions for complex environmental problems, EPEA was established by Greenpeace in 1987. Ever since, Braungart has been involved with research and consultancy for eco-effective products i.e. products and production processes in a loop, not only harmless to man or nature, but beneficial. Braungart played a substantial role in the development of the Cradle to Cradle design concept. He looks for the most urgent questions in our world: How can mankind really integrate itself into life on earth? How can people be not just less harmful, but rather useful? His Credo: “We do not want sustainability, because that is not enough. We want real quality.“
Foto: Xavier Rossi; Beigestellt; PICTUREDESK
Andreja Kodrin, Gründerin von Challenge:Future, Slowenien Andreja Kodrin, founder of Challenge:Future, Slovenia
steel Years of experience in structural as well as in architectural steelwork guarantee the customers a high degree of creativity, quick realisation and perfect implementation.
general contracting As general contractor and specialist for overall solutions, Unger undertakes the complete project control and management right from the beginning.
real estate Unger Immobilien forms the platform for real estate developmentand strategic consulting. The services include holistic development, planning and implementation of internal or external projects.
Unger Steel Group worldwide. As a one-stop shop, the internationally successful Unger Steel Group offers its know-how gathered over more than 60 years in all areas of construction and so contributes to its customers‘ success. Decades of expertise in the steel construction industry and a holistic project management make the family-owned business to a trustworthy and responsible partner. Within Europe Unger is the number one in steel construction.
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SEA
Einzigartiges Kongresszentrum A unique congress centre 2013 feiert die Wiener Hofburg ihr 55-jähriges Bestehen als internationales Kongresszentrum. Die ehemalige kaiserliche Residenz wird wegen ihrer historischen Räume und der modernen Technik gerne gebucht. Man ist auf 17.000m2 für 50 bis 4900 Personen bereit. In 2013 Vienna’s Hofburg Palace is celebrating its 55th anniversary as an international congress centre. The former imperial residence’s historic rooms and modern technology make it a popular place to book. It can hold anything from 50 to 4,900 people on its 17,000m2 of floor space.
Erste Adresse für Kongresse
HOFBURG Vienna Geschäftsführerin Renate Danler beschreibt die heutigen Trends im Kongressalltag: „Es zeigt sich ein sehr kurzfristiges Buchungsverhalten, das kürzere Planungszeiten und den Anspruch an große Flexibilität mit sich bringt. Das erfordert ausgefeiltes Innovationsmanagement und ein professionelles, engagiertes Team. Kunden und Gäste werden immer internationaler. Im Veranstaltungsmanagement müssen daher Bedürfnisse verschiedener Kulturen, Ethnien und Religionen individuell berücksichtigt werden.“ Nachhaltigkeit bei Veranstaltungen
Die ACCESS 2011 als erste green-zertifizierte Messe Österreichs war ein Meilenstein. Ihr folgte der Europäische Kongress über die Nutzung, Bewirtschaftung und Erhaltung historisch bedeutender Gebäude. Die Global South-South Development Expo war der erste international und politisch hochkarätige Kongress mit über 500 Teilnehmern, mit dem ein weltweites Zeichen für die Nachhaltigkeit gesetzt wurde. „Die HOFBURG Vienna nimmt bei Green Meetings verstärkt die Rolle eines Vermittlers ein und berät den Kunden persönlich wie auch mit einem eigenen Leitfaden. Zudem setzen wir auch heuer und in den Folgejahren einen Fokus auf Energie, Energieeffizienz und Klimatisierung. Investitionen in Energieeffizienz und Facility-Management sind spannend in einem historischen Gebäude“, skizziert Danler die „grünen“ Bestrebungen der image-trächtigen Location. Michaela Hocek Kunden und Gäste werden immer internationaler und die Bedürfnisse verschiedener Kulturen, Ethnien und Religionen werden individuell berücksichtigt Clients and guests are becoming increasingly international; the needs of different cultures, ethnicities and religions are taken into consideration
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he past year was a success ful one for HOFBURG Vienna, which posted record revenues of EUR 10.5m, excluding catering. Congresses and conferences made up 55% of the company’s results and brought around 60,000 overnight stays to Vienna. A 3.5% rise in turnover is expected in 2013. HOFBURG Vienna meets the increasing complexity of events brought about by the use of new technologies such as hybrid meetings and smartphones, as well as the focus on event staging by undertaking modern adaptations in the historic building. It is precisely this combination of highest standards and a setting steeped in history that is often a decisive factor when people choose an event location. First port of call for congresses
Renate Danler, HOFBURG Vienna’s managing director, describes the current trends in the congress business: “We have observed a very short-termist booking behaviour, which brings with it shorter planning periods and a demand for greater flexibility. That calls for
Renate Danler, HOFBURG Vienna: „Innovationsmanagement als Antwort auf kurzfristiges Buchungsverhalten“ Renate Danler, HOFBURG Vienna: “Innovation management is the solution to short-termist booking behaviour”
masterly innovation management and a professional and dedicated team. Clients and guests are becoming increasingly international. Event management must therefore take into consideration the needs of different cultures, ethnicities and religions.” Sustainability at events
ACCESS 2011 was a milestone, as it was the first green-certified congress in Austria. It was followed by the European Congress on the Use, Management and Conservation of Buildings of Historical Value. The Global South-South Development Expo was the first international, high-level congress with more than 500 participants, which sent out a clear, worldwide signal for sustainability. “At green meetings HOFBURG Vienna often acts as a mediator and advises clients personally and by means of an own manual. In addition, this year we are placing a focus on energy, energy efficiency and air conditioning. Investments in energy efficiency and facility management are challenging issues in a historic building,” says Danler of the ‘green’ endeavours at this prestigious location.
Fotos: HOFBURG Vienna / Erich Reismann, HOFBURG Vienna
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as vergangene Jahr war ein erfolgreiches für die HOFBURG Vienna, die einen Umsatzrekord von 10,5 Mio. Euro exkl. Catering vermeldete. Kongresse und Tagungen spiegelten sich 2012 mit einem Anteil von 55 % im Geschäftsergebnis wider und brachten rund 60.000 Nächtigungen für Wien. Für 2013 wird eine Umsatzsteigerung von 3,5 % prognostiziert. Der zunehmenden Komplexität von Veranstaltungen durch den Einsatz neuer Technologien wie Hybrid Meetings und Smartphones, aber auch dem Fokus auf Eventinszenierung, begegnet man durch moderne Adaptionen im historischen Gebäude. Genau diese Verstrickung von Standards auf höchstem Niveau und geschichtsträchtigem Ambiente ist für die Auswahl des Veranstaltungsortes häufig entscheidend.
„Lebensmittel sind kostbar“ “Food is valuable” Interview: Harald Hornacek
Österreichs Lebensminister Nikolaus Berlakovich möchte dem Wert von Lebensmitteln wieder zu mehr Stellenwert in Bevölkerung und Wirtschaft verhelfen. Austria’s agriculture minister, Nikolaus Berlakovich, intends to restore the significance of the value of food among the population and in the economy.
Sie haben die Initiative „Lebensmittel sind kostbar“ gestartet. Was ist der Hintergrund dieser Aktion?
Berlakovich: Jährlich landen allein in Österreich rund 157.000 t Lebensmittel im Müll. Jeder Haushalt wirft damit rund 300 Euro im Jahr einfach weg. Somit landen Lebensmittel im Wert von 1,1 Mrd. Euro im Abfall. Hier möchte ich entgegenwirken. Wir haben die österreichischen Sozialpartner sowie bereits 25 namhafte Unternehmen als Partner für diese Initiative gewonnen. Wir wollen damit die Menschen im Umgang mit Lebensmitteln sensibilisieren. Ein Beispiel: Nur weil ein Produkt das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht, ist es nicht gleich schadhaft. Mein Ziel ist es, bis 2016 eine Reduktion der Wegwerfmenge um 20 % zu erreichen. Heißt das, dass weniger produziert werden soll?
Nein, es geht mir um den richtigen Umgang mit Lebensmitteln. Das Konsumentenverhalten ist entscheidend. Die ältere Generation wirft beispielsweise weniger weg als die jüngere.Ältere Menschen sehen Lebensmittel außerdem als wertvoller als junge Leute. Und wir wollen auch die Zusammenarbeit mit Initiativen, Sozialmärkten oder der Wiener Tafel verstärken.
Berlakovich: In Austria around 157,000t of food ends up in the rubbish bin every year. This means that every household throws away about EUR 300 a year, just like that. And in doing so, food with a val ue of approximately EUR 1.1bn is wasted. I aim to buck this trend. We already have 25 well-known companies as well as the Austrian social partners on board as partners for
the initiative. We want people to become more aware of their attitude towards food. An example: just because the product has reached its best-before date doesn’t mean it is immediately unfit for consumption. My aim is to achieve a 20% reduction in the amount of food thrown away by 2016. Does that mean that less will be produced?
No, it’s more about the right approach towards food. Consumer behaviour is crucial. The older generation, for example, throws less away than young people. And we want to strengthen the collabora tion with initiatives, social markets and the Wiener Tafel.
Hat dieses Projekt auch Chancen auf EU-Ebene?
Can this project be implemented at EU level?
Absolut! Wir haben ja in Brüssel das Europäische Lebensmittelmodell vorgestellt, das unser Ministerium mit Experten aus der Wirtschaft entwickelt hat. Wir haben dafür auch großes Interesse erhalten; bereits 16 EU-Staaten unterstützen unser Modell.
Of course! We introduced the European food model, which was developed by our ministry with economy experts, in Brussels. We garnered a lot of interest; 16 countries already support our model.
Was bedeutet für Sie Sustainable Entrepreneurship?
For me it means managing a company so that it achieves its business aims while keeping the resulting environmental impact to a minimum. We have an finite world without infinite growth. We need to separate growth from resource consump tion. This includes, for example, not judging the system solely by GDP growth.
Für mich bedeutet es, ein Unternehmen so zu führen, dass es seine betrieblichen Ziele erreicht und dass die entstehenden Umweltauswirkungen so gering wie möglich gehalten werden. Wir haben eine endliche Welt ohne unendliches Wachstum. Wir müssen also das Wachstum vom Ressourcenverbrauch entkoppeln. Dazu gehört beispielsweise auch, die Systeme nicht ausschließlich an der BIPEntwicklung zu messen. Foto: David Sailer
You launched the ‘Lebensmittel sind kostbar’ (Food is valuable) initiative. What is the background to this campaign?
Warum unterstützen Sie den SEA?
Es geht darum, ein Bewusstsein zu schaffen, um Veränderungen in Gang zu bringen. Der SEA ist dazu eine gute Brücke.
What does sustainable entrepreneurship mean to you?
Why are you supporting the SEA?
It is about creating awareness, in order to bring about change. The SEA is a good bridge for this. Nikolaus Berlakovich: „Jährlich landen allein in Österreich rund 157.000 t Lebensmittel im Müll“ Nikolaus Berlakovich: “In Austria alone, around 157,000t of food ends up in the rubbish bin every year”
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SEA
„Alle Unternehmen sind gefordert“ “All companies are called upon” Interview: Harald Hornacek
Univ.-Prof. Wilfried Sihn, Leiter Fraunhofer Austria und Mitglied in der SEA Jury, sieht in Sustainable Entrepreneurship eine wichtige Basis für den künftigen Unternehmenserfolg. Da Nachhaltigkeit eine andauernde Veränderungsfähigkeit des individuellen Unternehmens verlange, seien alle Betriebe gefordert, kontinuierlich zu handeln. Prof Wilfried Sihn, head of Fraunhofer Austria and a member of the SEA jury, believes that sustainable entrepreneurship is a vital basis for the future success of companies. Because sustainability demands that companies constantly evolve, all businesses are called upon to act continuously.
Der Grundgedanke von Sustainable Entrepreneurship ist eine zukunftsfähige Unternehmensentwicklung mit der Überzeugung, dass der bleibende Unternehmenserfolg heutzutage nicht mehr nur von der gegenwärtigen Erfolgs- und Finanzkraft abhängt, sondern maßgebend von langfristigen, immateriellen Faktoren, insbesondere den Mitarbeitern, Unternehmensprozessen und -innovationen. Sustainable Entrepreneurship fokussiert neben wirtschaftlichen und technologischen insbesondere ökologische, gesellschaftliche und soziale Dimensionen innerhalb des Unternehmens und seinem Umfeld. Meiner Erfahrung nach sind das Bewusstsein und die Bereitschaft für nachhaltiges Handeln in den Unternehmen vorhanden. Die wesentliche Herausforderung liegt in der Umsetzung geplanter Ziele, die zumeist unter dem operativen Tagesgeschäft leidet. Häufig steht auch die Festlegung von zu ambitionierten Vorhaben einer tatsächlichen Durchführung im Weg. Andererseits zeigt eine Vielzahl an vorbildhaften realisierten Projekten, dass Unternehmen ihre Pflicht wahrnehmen, vorausschauend und nachhaltig zu agieren. Welche Branchen sehen Sie als besonders vorbildlich an, wo sehen Sie noch deutlichen Aufholbedarf in Bezug auf Sustainable Entrepreneurship?
Die Automobilbranche ist ein Vorreiter, was die Umsetzung von Produktund Prozessinnovationen, den Einsatz von alternativen Energien und die Anwendung ressourcenschonender Technologien zur Reduzierung der Umweltbelastungen betrifft. Aber nicht nur die Fahrzeuge, deren
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What does sustainable entrepreneurship (SE) mean to you personally?
The fundamental idea of sustainable entrepreneurship is the futureoriented development of a company with the conviction that lasting success no longer depends only on the present success and financial power, but more so on long-term, immaterial factors, especially employees, corporate processes and innovations. Sustainable entrepreneurship focalises not only economic and technological dimensions, but primarily ecological, societal and social dimensions within companies and their sphere of influence. In my experience, companies are aware of sustainability and willing to act sustainably. The main challenge is in implementing planned goals, which mostly fall victim to the day-to-day business. Often, making plans that are too ambitious stands in the
way of actually putting them into practice. On the other hand, there are many exemplary projects that show how companies are fulfilling their obligation to act in a forwardthinking, sustainable manner. Which sectors do you see as role models and which have a lot of catching up to do in terms of sustainable entrepreneurship?
The automotive industry is a pioneer in terms of putting product and process innovations into action, and using alternative energy and resource-saving technologies to reduce pollution. But it is not only the vehicles, their development and production that contribute significantly to ensuring long-term sustainability, but also user concepts like car sharing, for instance. Because sustainability demands that companies constantly evolve, all businesses are called upon to act continuously.
Nachhaltige Projekte
Sustainable projects
• Derzeit arbeitet der Fraunhofer Verbund „Produktion“ am Gemein schaftsprojekt „E3 Fabrik“, bei dem eine Fabrik emissionsneutral, energieeffizient und hinsichtlich ergonomischer Aspekte geplant wird. • Das Projekt i-plan (Integrierte Produktions- und Logistikplanung) löste die Aufgabe der synchronen Planung der Produktion und Lo gistik, um eine langfristige Optimierung des Produktionsprogramms hinsichtlich der Ressourcen Personal und Material zu gewährleisten. • Das Forschungsprojekt LOPEC zielt auf die standardisierte Sicher stellung der Qualität im Bereich Weiterbildung zum Thema Lean Logistik ab. Insbesondere werden Facharbeiter der Produktions branche im Prozess des „lebenslangen Lernens“ unterstützt, um ihr Qualifikationsprofil und ihre persönliche Exzellenz zu fördern. • Das jüngste Forschungsprojekt der Fraunhofer Austria zum Thema „Sustainable Surface Transport“ hat zum Ziel, ein innovatives Binnen schiff zu entwickeln, das in Bezug auf Transporteffizienz, Umwelt bilanz, Antriebs- und Treibstoffkonzept sowie Energieerzeugung und -verteilung einen neuen Stand der Technik darstellen wird. Zehn europäische Forschungspartner sind beteiligt.
• Currently, Fraunhofer’s production project group is working on the E3 Factory, a joint project in which a factory is planned, keeping CO2 neutrality, energy efficiency and ergonomics in mind. • The i-plan (integrated production and logistics planning) project developed a solution for the coordinated planning of production and logistics processes, in order to ensure the long-term optimisation of the production programme in terms of personnel and materials. • The LOPEC research project aims to create a standard for quality assurance in further education with regard to the topic of lean logis tics. In particular, skilled workers from the production industry will be supported in their lifelong learning, with the aim of promoting their qualification profiles and their personal excellence. • The latest research project of Fraunhofer Austria concerned with Sustainable Surface Transport aims to develop an innovative inland navigation vessel that will represent the state of the art in terms of transport efficiency, environmental impact, propulsion and fuel concept as well as energy generation and distribution. Ten Euro pean research partners are involved.
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Foto: beigestellt
Was bedeutet für Sie persönlich Sustainable Entrepreneurship (SE)?
Fraunhofer Austria initiiert und leitet u. a. eine Vielzahl an unternehmensspezifischen und öffentlichen Forschungsprojekten, die Nachhaltigkeit in Produktion und Logistik sicherstellen Fraunhofer Austria initiates and leads a number of company-specific and public research projects that ensure sustainability in production and logistics, among other things
Entwicklung und Produktion selbst, sondern auch Anwenderkonzepte, wie z. B. Carsharing, leisten einen erheblichen Beitrag zur langfristigen Sicherung der Nachhaltigkeit. Da Nachhaltigkeit eine andauernde Veränderungsfähigkeit des individuellen Unternehmens verlangt, sind alle Betriebe gefordert, kontinuierlich zu handeln. Ihre Schwerpunkte in Österreich sind Produktions- und Logistik-Management sowie Visual Computing. Inwieweit können diese Geschäftsbereiche zu einem Ausbau von Sustainable Entrepreneurship beitragen?
Fraunhofer Austria, Geschäftsbereich Produktions- und LogistikManagement, initiiert und leitet eine Vielzahl an unternehmensspezifischen und öffentlichen Forschungsprojekten, die Nachhaltigkeit in Produktion und Logistik sicherstellen. Potenzielle Ergebnisse dieser Projekte sind auszugsweise die Steigerung der Effizienz in der Ressourcennutzung bei gleichbleibender Wertschöpfung, die Erhöhung der Flexibilität und
The focus of your work in Austria is on production and logistics management as well as visual computing. To what extent can these fields contribute towards spreading sustainable entrepreneurship?
Fraunhofer Austria’s project group for production and logistics management initiates and leads a number of company-specific and public research projects that ensure sustainability in production and logistics. The potential results of these projects include increasing efficiency in the use of resources while maintaining the same level of value creation, increasing flexibility and versatility for the fulfilment of regional, short-, medium- and
long-term customer demands, and providing interdisciplinary further education programmes for staff in manufacturing enterprises. Which role can or should the EU or Europe take on in further developing sustainable entrepreneurship?
The EU plays a key role in initiating and realising sustainable developments in order to prepare Europe for the challenges of today and tomorrow. But the EU must not only make it its goal to take advantage of potentials within specific countries of Europe, but must act globally instead of Europewide. Everyone is responsible for sustainable entrepreneurship. But the public sector has the Succeed 02/13
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Wandlungsfähigkeit zur Sicherstellung der regionalen, kurz-, mittel- und langfristigen Kundenanforderungen oder die Bereitstellung von interdisziplinären Weiterbildungsprogrammen zur Aus- und Weiterbildung von Personal in produzierenden Betrieben. Welche Rolle kann bzw. soll die EU, soll Europa, in der Weiterentwicklung von Sustainable Entrepreneurship übernehmen?
Die EU nimmt eine Schlüsselrolle bei der Aktivierung und Verwirklichung nachhaltiger Entwicklungen ein, um Europa auf heutige und zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. Dabei muss sich die EU nicht »Die EU nimmt eine nur der Aufgabe stellen, innerSchlüsselrolle bei halb Europas länderspezifische der Aktivierung und Potenziale zu ergreifen, sondern Verwirklichung sie muss global, anstatt europanachhaltiger Entweit agieren. Die Verantwortung wicklungen ein« für Sustainable Entrepreneurship trägt ein jeder mit sich. »The EU plays a key Aber insbesondere hat die öffentliche Hand als Vorbild role in initiating and für Unternehmen und Kon- realising sustainable sumenten zu wirken. So solldevelopments« ten zum Beispiel im Rahmen öffentlicher Ausschreibungsverfahren neben technischen und wirtschaftlichen Anforderungskriterien zusätzlich die Einhaltung von Sozialstandards und Umweltaspekten Berücksichtigung finden. Mit dem SEA zeichnet der Club of sustainable entrepreneurs – Verein für nachhaltiges Wirtschaften herausragende Projekte im Bereich Sustainable Entrepreneurship aus. Wie beurteilen Sie diese Initiative?
Die Veranstalter und Teilnehmer des SEA ermöglichen es jedes Jahr, die Begriffe„Nachhaltigkeit“, „Innovation“ und „Verantwortung“ greifbar und begreifbar zu machen. Die Verleihung des Awards fördert die Wahrnehmung dieser zukunftsweisenden Themen und regt internationale Industriebetriebe und KMU auch an, entsprechend zu handeln. Der Teilnehmermix aus privaten und staatlichen Organisationen schafft die Voraussetzung für eine breite Zusammenarbeit und Kommunikation der Wirkungsbereiche und Ziele des Awards.
particular responsibility to be a role model for companies and consumers. For instance, not only technical and economic aspects should be taken into account in public tenders, but also the compliance with social standards and environmental criteria. The Club of sustainable entrepreneurs – Verein für nachhaltiges Wirtschaften showcases exceptional projects in the area of sustainability with its SEA. What do you think of this initiative?
Every year, the organisers and participants of the SEA contribute towards making the words ‘sustainability’, ‘innovation’ and ‘responsibility’ more tangible and comprehensible. The presentation of the award enhances the perception of these future-oriented topics and motivates international industrial firms and SMEs to behave appropriately. The mix of private and state-run organisations among the participants forms the basis for a wide cooperation and for the communication and the areas of activity and goals of the award.
What are the great advantages of a partnership with the SEA, in your view?
The SEA offers a future-oriented, innovative platform for the exchange of information and experiences regarding the topic of future viability in a corporate context and serves to trigger new ideas and sustainable thinking. The SEA initiates cooperations for the use of synergetic potentials that benefit the introduction of projects for the promotion of sustainable entrepreneurship. The winner in the Best Idea category of the SEA 2012 stuck in my mind. RouteRank is an innovative software that allows people to find the fastest and cheapest way to get from A to B, taking various modes of transport into consideration. From a business perspective, an expansion of this solution would hold great potential for the optimisation of the external logistics (transport routes or supply and delivery routes) of local companies with regard to ecological and cost-efficient aspects.
Wo sehen Sie die großen Vorteile der Partnerschaft mit SEA?
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Univ.-Prof. Wilfried Sihn: „Die Teilnehmer des SEA machen die Begriffe Nachhaltigkeit, Innovation und Verantwortung greifbar und begreifbar“ Prof Wilfried Sihn: “The participants of the SEA make the words ‘sustainability’, ‘innovation’ and ‘responsibility’ more tangible and comprehensible”
Zur Person
The person
Univ.-Prof. Wilfried Sihn ist seit mehr als 25 Jahren im Bereich der angewandten Forschung und Beratung tätig und hat an mehr als 300 Industrieprojekten mitgewirkt. Seine Schwerpunkte liegen u. a. im Bereich Produktionsmanagement, Unternehmensorganisation, Unternehmenslogistik, Fabrikplanung, Lifecycle-Management, Instandhaltung, Simulation und Geschäftsprozessoptimierung. 2008 wurde er zum Geschäftsführer der neu gegründeten Fraunhofer Austria Research GmbH bestellt und ist für den Geschäftsbereich Produktions- und Logistikmanagement in Wien verantwortlich.
Professor Wilfried Sihn has been active in the field of applied research and consulting services for more than 25 years and has been involved in more than 300 industrial projects. His areas of expertise include production management, corporate organisation, corporate logistics, factory planning, order management, life-cycle management, maintenance, simulation and business process optimisation. In 2008 he was appointed managing director of the newly founded Fraunhofer Austria Research GmbH and is responsible for the Fraunhofer production and logistics management project group in Vienna.
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Foto: beigestellt
SEA bietet eine zukunftsorientierte, innovative Plattform für den Austausch von Informationen und Erfahrungen zum Thema Zukunftsfähigkeit im unternehmerischen Kontext und dient als Impulsgeber für neue Ideen und nachhaltiges Denken. SEA initiiert Kooperationen zur Nutzung von Synergiepotenzialen, die die Einführung von Projekten zur Förderung der Sustainable Entrepreneurship begünstigen. Insbesondere ist mir der Gewinner des SEA 2012 in der Kategorie „Best Idea“ in Erinnerung geblieben. Die innovative Software „RouteRank“ ermöglicht es, den schnellsten und günstigsten Weg von A nach B unter Berücksichtigung verschiedener Verkehrsmittel zu finden. Aus unternehmerischer Sicht betrachtet, bietet eine Erweiterung dieser Lösung erhebliches Potenzial, die außerbetriebliche Logistik (Transportwege bzw. Versorgungs- und Lieferungsrouten) heimischer Unternehmen hinsichtlich ökologischer und kosteneffizienterer Gesichtspunkte zu optimieren.
„Wir schützen unsere Welt, damit sie auch für Generationen nach uns lebenswert bleibt.“ Cecilia Johnsson, Environmental Manager, Schweden
Für eine Welt, in der wir auch morgen noch gerne leben, übernehmen wir mit ganzem Herzen die Verantwortung. Es ist diese Überzeugung, diese Freude an der Herausforderung, die uns alle ausmacht. Wir nehmen die Zukunft in die Hand.
www.voestalpine.com
SEA
„Sicheres Investment in die Zukunft“ “A secure investment in the future” INTERVIEW: Harald Hornacek
1992 gegründet, ist Safe Invest heute mit mehr als 1,1 Millionen Klienten ein führender Finanzdienstleister in Zentral- und Osteuropa. CEO Andreas Königsberger über nachhaltiges Wirtschaften und seine Unterstützung für den SEA. Founded in 1992, Safe Invest has more than 1.1 million clients today and is one of the leading financial service providers in central and eastern Europe. CEO Andreas Königsberger talks about sustainable entrepreneurship and his support of the SEA.
Safe Invest ist ein international agierendes Unternehmen, daher unterstützen wir vorrangig Initiativen, die auch wirklich internationalen Charakter haben. Da wir primär in CEE tätig sind, ist der SEA eine gelungene Plattform für uns, weil viele Unternehmen, die an diesem Award teilnehmen, auch aus dem CEE-Raum kommen. Für mich ist es höchst erfreulich zu beobachten, wie viele Unternehmen es in Osteuropa heute bereits gibt, die sich mit nachhaltigen Unternehmensmodellen beschäftigen. »Sustainable Wie nachhaltig kann ein Unternehmen heute in der Finanzwelt überhaupt sein?
Entrepreneurship ist eine sichere Investition, ein Safe Invest, in unser aller Zukunft«
Nachhaltigkeit ist auch in unserem Geschäftsmodell von enormer Bedeutung. Wir bieten unseren Kunden eine Reihe von Produkten an, welche ihnen in Zukunft eine solide finanzielle Absicherung bieten sollen. Heute für morgen vorzusorgen, das ist unser Credo. Wer heute nicht handelt, wird mit negativen Folgen in der Zukunft rechnen müssen. Das gilt für alle Lebensbereiche. Dabei gehen wir sehr sorgsam und verantwortungsvoll bei der Auswahl der Produkte und Unternehmen vor. Unser Name ist seit 20 Jahren eine Garantie für die Menschen, dass sie hier Sicherheit und Kompetenz erfahren dürfen. Bei der Wahl unserer Produktpartner sind wir aber auch darauf bedacht, mit Unternehmen zu arbeiten, die entsprechend nachhaltige Aktivitäten in ihrem eigenen Unternehmensbereich setzen. Und wie stehen Sie persönlich zum Thema Nachhaltigkeit?
Als Vater und Unternehmer ist es mir ein Anliegen, dass wir auch morgen eine Welt haben, die für unsere Kinder lebenswert ist. Das kann nur funktionieren, wenn die Wirtschaft umdenkt und neue erfolgreiche Modelle entwickelt und die Technologien und Möglichkeiten zu Tage bringt, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein und dabei auch der Umwelt zu nutzen. Ich bin auch überzeugt davon, dass innovative Unternehmen ausreichend Marktpotenzial in diesen Green Fields vorfinden, um wirtschaftlich enorm erfolgreich zu sein. Sustainable Entrepreneurship ist somit eine sichere Investition, also ein Safe Invest, in unser aller Zukunft! 30
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Why did you decide to support the SEA?
Safe Invest in an internationally active company, so we mainly support initiatives that are truly international in character. Since we are primarily active in CEE, the SEA is
»Sustainable entrepreneurship is a secure investment – a safe invest – in the future of us all« the perfect platform for us because a lot of the participating companies come from the CEE region. For me, it is fantastic to see how many companies in eastern Europe are already working with sustainable business models.
How sustainable can a company in the world of finance actually be?
Sustainability is also of intrinsic significance in our business model. We offer our customers a range of products that aim to give them solid financial security in the future. Making provisions for tomorrow today – that is our motto. Whoever fails to act today will have to reckon on negative consequences in the future. That holds true in all areas of life. We choose our products and companies with the utmost care and sense of responsibility. For 20 years our name has stood for security and competence. And when we choose product partners we also ensure that these are companies that attach importance to sustainable activities in their own business. And what is your personal angle on sustainability?
As a father and businessman, it is in my interest that the world will still be liveable for our children tomorrow. That can only work if there is a rethink in industry and if new successful models are developed that produce technologies and opportunities that are economically successful while being good for the environment. I am also convinced that innovative companies can find enough market potential in these green fields to be extremely successful economically. Sustainable entrepreneurship is therefore a secure investment – a ‘safe invest’, so to speak – in the future of us all! Andreas Königsberger: „Heute für morgen vorzusorgen, das ist unser Credo“ Andreas Königsberger: “Making provisions for tomorrow today – that is our motto”
Foto: Ruth Ehrmann
Warum haben Sie sich zur Unterstützung des SEA entschieden?
Von der Ich-AG bIs zur AG: WIr hAben dIe pAssende LösunG. Wie klein oder groß Ihr Unternehmen ist, macht für uns keinen Unterschied. Als Ihr Business Partner für Informations- und Kommunikationsdienste bieten wir Ihnen auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen verbunden mit erstklassigem Service. Was wir für Sie tun können, erfahren Sie auf www.t-mobile.at/business
SEA
„Sustainable Entrepreneurship schafft Win-win-Situationen“
“Sustainable entrepreneurship creates win-win situations” Interview: Harald Hornacek
Nachhaltigkeit und Bildung sind immanent miteinander verbunden, sagt Valerie Höllinger, kaufmännische Geschäftsführerin des BFI Wien. Auch deshalb war es für das BFI Wien ein logischer Schritt, den SEA zu unterstützen. Sustainability and education are intrinsically connected, says Valerie Höllinger, the commercial manager of the vocational and further training institute BFI Wien. This is why it was a logical step for BFI Wien to support the SEA.
Die EU-Sozialminister haben jüngst die Ausbildungsgarantie beschlossen: Innerhalb von vier Monaten nach Abschluss der Schule soll jeder Jugendliche einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz haben. Das hat aber zwei Seiten: Erstens muss das Angebot vorhanden sein – Österreich tut hier gerade mit den überbetrieblichen Ausbildungsstätten schon sehr viel – und zweitens muss es auch angenommen werden. Der Erfolg wird wesentlich davon abhängen, ob es gelingt, Menschen für Bildung und in der Folge auch für Arbeit zu motivieren. Unser neuer Slogan „Bildung. Freude Inklusive“ kommt nicht von ungefähr. Das Leistungsangebot des BFI Wien umfasst jährlich über 3000 Schulungsmaßnahmen mit über 45.000 Teilnehmern. Welche Bedeutung hat in diesem Zusammenhang der Bereich Nachhaltigkeit?
Schon aus unserer Geschichte heraus wollen wir den Kunden mit allen Angeboten sozialen Aufstieg und Selbstverwirklichung ermöglichen. Es geht um das Lernen fürs Leben und damit um die Anwendbarkeit »Es geht um von Wissen. Unser Kursprogramm das Lernen fürs orientiert sich daher stets an der Leben und damit Nachfrage aus der Wirtschaft um die Anwendund beinhaltet zukunftsorientierte barkeit von und praktisch relevante Bildungsangebote. Aus diesem gesellschaftWissen« lichen Auftrag des BFI Wien folgt auch ein besonderes Interesse an der Weiterentwicklung von Angeboten in den nachhaltigen Bereichen Gesundheit und Soziales bzw. Technik – z. B. im Bereich Energie- und Umwelttechnik. Mit dem SEA zeichnet der Club of sustainable entrepreneurs – Verein für nachhaltiges Wirtschaften herausragende Projekte im Bereich Sustainable Entrepreneurship (SE) aus. Was bedeutet für Sie persönlich Sustainable Entrepreneurship?
Sustainable Entrepreneurship verfolgt keinen Wohltätigkeitszweck, sondern schafft Win-win-Situationen. Es bedeutet etwa einem Mitarbeiter, der sich bei der Lösung mancher Aufgaben schwer tut, nicht beim Scheitern zuzuschauen bis es nicht mehr geht. Vielmehr gilt es, gemeinsam herauszufinden, wo seine Stärken liegen, diese zu fördern und so einzusetzen, wie es beiden Seiten optimal entspricht. Wer das nicht nur im Einzelfall verfolgt, sondern zum Programm macht, ist ein Sustainable Entrepreneur. Wie kann man verhindern, dass SE-Maßnahmen in Unternehmen nicht reines Greenwashing sind?
Ich denke nicht, dass man das völlig ausschließen kann. Aber den Unternehmen stehen heute mündige Konsumenten gegenüber, die kritisch 32
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Education contributes significantly towards an improved quality of life and lifestyle for all people. What steps do you think are necessary in order to strengthen Europe with regard to education issues?
The EU social ministers recently concluded the education guarantee, whereby every young person is to have a trainee position or a job within four months of completing school. But there are two sides to this: firstly, there must be enough available positions – Austria is already doing quite a lot, most notably with vocational training centres; secondly, people have to
»It’s ALL about learning for life and, subsequently, about applying knowledge« take advantage of the offer. Success will depend mainly on whether people can be motivated to undergo training and subsequently to work. It’s no coincidence that our new slogan is ‘Bildung. Freude Inklusive’ (Education. Joy included). BFI Wien boasts more than 3,000 training courses each year and some 45,000 participants. How relevant is the topic of sustainability in this context?
We want to give our customers the opportunity to climb the social ladder and to achieve personal fulfilment with the courses we offer – a goal that arose out of our history.
It’s all about learning for life and, subsequently, about applying knowledge. Our range of courses is therefore always based on what the industry needs, and contains future-oriented educational programmes that are relevant in practice. As a consequence of this social responsibility that we assume at BFI Wien, we are now also especially interested in improving our offer in the sustainable areas of health and social issues as well as technology, eg in the field of energy and environmental technologies. The Club of sustainable entrepreneurs – Verein für nachhaltiges Wirtschaften showcases exceptional projects in the area of sustainable entrepreneurship (SE) with the SEA. What does sustainable entrepreneurship mean to you personally?
Sustainable entrepreneurship doesn’t aim for charity, but rather for creating win-win situations. This could mean, for instance, not just standing back while an employee who has difficulties with certain kinds of tasks flounders and goes to pieces, but rather finding out together where someone’s strengths lie, nurturing them and employing them in a way that suits both sides perfectly. Whoever acts in this way not only in a single situation, but rather makes it his or her policy, is a sustainable entrepreneur. How can SE measures be prevented from being nothing more than greenwashing?
I don’t think it’s possible to prevent it entirely. But nowadays companies are faced with informed
Foto: Ludwig Schedl
Bildung ist der zentrale Beitrag zu einer besseren Lebensqualität und Lebensführung für alle Menschen. Welche Schritte sind aus Ihrer Sicht notwendig, um Europa in Fragen der Bildung zu stärken?
Valerie Höllinger: „Awards wie der SEA schaffen Öffentlichkeit, Transparenz und positive Impulse für echte Nachhaltigkeit“ Valerie Höllinger: “Awards like the SEA create publicity, transparency and a positive boost for true sustainability”
hinterfragen und sich über Online-Plattformen austauschen. Greenwashing wird zunehmend zum Risiko. Nicht zuletzt schaffen Awards wie der SEA mit einer hochqualifizierten Jury Öffentlichkeit, Transparenz und positive Impulse für echte Nachhaltigkeit. Welche Rolle spielen die Mitarbeiter in diesem Prozess? Inwieweit kann das BFI Wien als führendes Institut für Aus- und Weiterbildung diese Entwicklung begleiten?
Menschen, denen Weiterbildung ermöglicht wird, sind in der Regel zufriedenere Mitarbeiter und Garanten für den nachhaltigen Unternehmenserfolg. Aktuell wächst gerade unser Privat- und Firmenkundengeschäft enorm: Wir hatten 2012 einen Zuwachs von 30%. Unser Business Service unterstützt Unternehmen bei der Erhebung des Weiterbildungsbedarfs und bietet speziell auf die Anforderungen ausgerichtete Aus- und Weiterbildungsprogramme an. Jüngstes Erfolgsbeispiel: Der Diplomlehrgang „Geprüfte/r Handelsfachwirt/in mit Hochschulreife“, eine Höherqualifizierung für DienstnehmerInnen im Handel. Was hat Sie bewogen, den SEA als Partner zu unterstützen?
Nachhaltigkeit und Bildung sind immanent miteinander verbunden. Daher war es für uns ein logischer Schritt, den SE-Award als hochqualitatives Event in diesem Bereich zu unterstützen. Zum Schluss eine persönliche Frage: Welches Projekt aus dem Bereich Sustainable Entrepreneurship ist Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben – und warum?
Mir imponieren Projekte im Großen wie im Kleinen, etwa das MikrokrediteKonzept von Muhammad Yunus, der 2006 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.
consumers who take a critical stance and exchange views on online platforms. Greenwashing is becoming increasingly risky. And awards like the SEA, with its highly qualified jury, also create publicity, transparency and a positive boost for true sustainability.
education programmes that are tailored to these needs. A recent successful example is the ‘certified business administrator for commerce with a university entrance level degree’, a diploma course that upgrades the qualifications of employees in commerce.
What role do employees play in this process? To what extent can BFI Wien, a leading vocational and further training institute, support this development?
What made you decide to become a partner of the SEA?
People who are given the opportunity to have further education are generally satisfied employees and guarantee the long-term success of a company. At present, our private and corporate customer business is growing immensely: we grew by 30% in 2012. Our ‘Business Service’ supports companies in finding out about the demand for further education in their own organisation, and offers training and further
Sustainability and education are intrinsically connected. This is why it was a logical step for us to support the SEA, a top-quality event in this segment. And finally, a personal question: What is the most memorable SE project you’ve ever heard of, and why?
I am impressed by projects that tackle issues on a large or a smaller scale, such as the microcredit concept of Muhammad Yunus, who received the Nobel peace prize in 2006.
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SEA
Nachhaltig wachsen Sustainable growth 33 Wirtschaftsforschungsinstitute forschen bei „WWWforEurope“ gemeinsam an einem neuen Modell für Europas Wirtschaft. Thirty-three economic research institutes are carrying out research for WWWforEurope with the aim of developing a new model for the European economy.
Sozio-ökologische Wende für Europa
Um die großen Herausforderungen zu meistern und die Ungleichgewichte zu überwinden, braucht Europa neue Lösungen. Daher arbeiten seit April 2012 europaweit insgesamt 33 Partner aus zwölf Ländern im Forschungsprogramm „Welfare, Wealth and Work for Europe“. Das Projekt erfreut sich breitester Unterstützung. Unter Koordination des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) soll ein neuer Wachstumspfad für Europa entwickelt werden – eine „sozio-ökologische Wende“. Dabei bilden fünf Fragen den Kern des Forschungsprogramms: • Kann die EU gleichzeitig hohes Wirtschaftswachstum sowie ein Höchst maß an Wohlbefinden für ihre Bevölkerung sicherstellen und den Energie- und Materialeinsatz verringern? • Wie können regionale Kohäsion und soziale Inklusion erreicht, negative Anreizwirkungen minimiert und die Offenheit der Gesellschaft aufrecht erhalten werden? • Wie können soziale und technologische Innovationen unterstützt werden, sodass sie zu sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit beitragen? • Wie können Institutionen verändert werden, sodass soziale und ökolo gische Externalitäten internalisiert und Volatilität und Divergenz in Europa verringert werden? • Wie können Öffentlichkeit, Akteure des Dritten Sektors und Inter essenvertretungen dazu motiviert werden, Reformen hin zu einem neuen Wachstumspfad zu unterstützen? Breite Unterstützung nötig
Die Überzeugungsarbeit, damit Unternehmen und Bürger Reformen mittragen und ihr Verhalten ändern, werde bereits mitgedacht, sagt Peter Huber, der am WIFO am Projekt führend mitarbeitet: „Die Erfolgskriterien für uns sind, dass wir diese sozio-ökologische Wende mit innovativen Strategien erreichbar machen und breite Unterstützung von einigen der besten Forscher sowie von Politikern, Managern und Sozialpartnern erhalten.“ Die EU erwartet sich von dem Programm u. a. die wissenschaftliche Unterstützung für die Europa 2020 Strategie, also für intelligentes, integratives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Erste Teilergebnisse
Das Projekt läuft bis zum Frühjahr 2016. Huber zum aktuellen Stand: „Nach einem Jahr zeichnen sich erste Resultate in Teilbereichen ab, die 34
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lmost five years of crisis have left their mark on Eu rope’s economy and society. What began as a real estate and financial crisis in 2008 turned into a bank and economic crisis and eventually into a euro currency and national debt crisis. What’s left is youth unemployment, an ageing society, structural change in the industry, austerity programmes and new global power relationships in politics and the business world. Ecological challenges pile up on this – from the effects of climate change to regional effects. The various European countries are affected by these factors in different ways. According to Eurostat, the rate of youth unemployment, for example, was 8% overall and 8.5% in Austria, while in Spain and Greece more than 55% of young people had no jobs. And that is only one side of the social problems, although it is the most urgent one. Socio-ecological change for Europe
To master these great challenges and overcome imbalances, Europe is in need of new solutions. This is why 33 partners from 12 countries have been cooperating in the research programme Welfare, Wealth and Work for Europe since April 2012. The project is receiving broad support. The Austrian Institute of Economic Research (WIFO) is coordinating the project, in which researchers seek to find new ways for growth in Europe – a socio-ecological shift. Five essential questions guide the research programme: • Can the EU simultaneously participate more strongly in world growth, guarantee the maximum wellbeing of its popul ation and reduce energy and ma terial input?
• • • •
How can regional cohesion and social inclusion be achieved, minimising the risks of detrimental effects on incentives and maintaining the openness of society? How can social and technological innovations be supported so that they contribute to social and ecological sustainability? How can institutions of modern market economies be changed so as to internalise the current social and ecological externalities and decrease volatility and divergence in Europe? How can the general public, thirdsector actors and interest groups be motivated to support reforms towards a new growth path? Broad support necessary
“The effort required to convince enterprises and citizens to support reforms and change their behaviour is already being included in the considerations,” says Peter Huber, who has a leading position in the project. “The success criteria we have defined are that we make this socio-ecological change attainable with innovative strategies and that we receive broad support from some of the best researchers as well as politicians, managers and social partners.” The EU expects the programme to provide scientific support for the Europe 2020 strategy for intelligent, integrative and sustainable economic growth. First part results
The project runs until spring 2016. Huber on the current status: “After one year, we are beginning to see first results in part areas, which we will consolidate across the board.” First recommendations to politicians were already made in late 2012; for example, regarding the consolidation of the financial situation in Greece, Spain and Portugal, or how the crisis can be overcome
Foto: Getty Images
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ast fünf Krisenjahre seit 2008 haben in Europas Wirtschaft und Gesellschaft ihre Spuren hinterlassen. Was als Immobilien- und Finanzkrise begann, wurde zur Banken- und Wirtschaftskrise und schließlich zur Eurowährungs- und Staatsschuldenkrise. Was bleibt, sind Jugendarbeitslosigkeit, eine alternde Gesellschaft, Strukturwandel der Industrie, Sparzwang bei Budgets und neue globale Machtverhältnisse in Politik und Wirtschaft. Dazu kommen die ökologischen Herausforderungen – von den Auswirkungen des Klimawandels bis zu regionalen Erscheinungen. Alle diese Faktoren treffen die einzelnen europäischen Länder sehr unterschiedlich: Die Jugendarbeitslosigkeit etwa betrug laut Eurostat in Deutschland im Dezember 2012 insgesamt 8 % und in Österreich 8,5 %. Dagegen waren in Spanien und Griechenland mehr als 55 % der Jungen ohne Beschäftigung, und das ist nur ein Teil der sozialen Probleme, wenn auch der „brennendste“.
wir ab Herbst bereichsübergreifend zusammenführen werden.“ Erste Empfehlungen für die Politik gab es bereits Ende 2012, etwa zur Konsolidierung der Finanzen in Griechenland, Spanien und Portugal oder zur Krisenbewältigung mit langfristiger Vision für Europa. Darin werden u. a. ein Schuldentilgungsfonds, die Rekapitalisierung von Banken durch den Europäischen Stabilitätsmechanismus oder die Zahlung der Arbeitslosenversicherung aus einem europäischen Fonds vorgeschlagen. Im Jänner gab es in Brüssel den ersten „Action Day“ für Vertreter von Parlament und Kommission der EU, weitere sollen folgen. Bis dahin werden die (Zwischen-) Ergebnisse in wissenschaftlichen Fachkreisen, bei Workshops, Konferenzen etc. präsentiert und diskutiert. In Wien findet in unregelmäßigen Abständen eine Diskussionsreihe zu den Forschungshemen statt. Thomas Goiser
while developing a long-term vision for Europe. The suggestions include a debt repayment fund, the recapitalisation of banks through the European stabilisation mechanism, and paying unemployment insurance out of a European fund. The first action day for representatives of the EU Parliament and Commission was held in Brussels in January, and further ones are to follow. Until then, the (interim) results are being presented and
Verändertes Klima, begrenzte Ressourcen, wachsende, aber alternde Bevölkerung: Europa auf der Suche nach nachhaltigem Wachstum The changing climate, limited resources, a growing but ageing population: Europe is striving for sustainable growth
discussed among scientific experts, at workshops, conferences, etc. The topics of the research are also discussed in a series of irregularly held events in Vienna. Thomas Goiser Succeed 02/13
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Fitte Fische schmecken besser Fit fish just taste better
Artgerechte Zucht von Eismeersaiblingen bei Alpenlachs Oberkärnten in Obervellach Alpenlachs’ sustainable arctic char fishery in Obervellach in Austria’s Carinthia province
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Ähnlich wie beim Schwein oder Rind ist auch beim Fisch die industrielle Haltung das Maß der Dinge. Aber gerade in Österreich haben sich ein paar NischenPlayer sehr erfolgreich auf eine ökologisch-nachhaltige Zucht erstklassiger Fische spezialisiert.
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atrick-Noël Gregor hat keinen leichten Stand: Als Geschäftsführer der Fischzucht Alpenlachs Soravia GmbH werkt er in einem Land, dessen Bewohner primär große Fleischesser sind. Doch in einer zunehmend stärker werdenden Nische zählt sein Unternehmen zu den größten in Österreich, vielleicht sogar in Europa. Alpenlachs, das seit Anfang der achtziger Jahre besteht und 2009 von der Soravia Gruppe übernommen wurde, steht für nachhaltige und hochwertige Fischzucht, die sich vor allem auf Forelle und Saibling konzentriert. Das Unternehmen vertreibt mit acht Lizenzpartnern in Österreich sowie je einem in Deutschland und der Schweiz ausschließlich Seesaibling, der zur Gattung der Lachsfische gehört. Die Fische werden während ihres gesamten zwei- bis zweieinhalb Jahre dauernden Lebenszyklus artgerecht unter der Obhut ein- und desselben Züchters gehalten. Sie müssen permanent gegen die Strömung in der Aquakultur schwimmen, wodurch sie eine genauso kräftige Fleischkonsistenz wie ihre wilden Artgenossen entwickeln, und werden mit Futter knapp gehalten. Fitness für Fische gewissermaßen. Das Futter wurde in universitärer Begleitung entwickelt und biozertifiziert. Patrick-Noël Gregor: „Es ist ernährungsphysiologisch so zusammengesetzt, wie es der Seesaibling in seinem Ursprungshabitat, dem kalten, klaren Polarmeer, vorfindet. Durch zugesetzte heimische Saatöle – kaltgepresst, biologisch – werden die Fettsäuremuster des Fischs derart optimiert, dass er eine einzigartige Fleischqualität liefert.“ Das Futter ist zudem frei von künstlichem Karotin und Konservierungsstoffen. So entsteht ein Fisch mit überaus zartem Fleisch und leicht nussigem Geschmack, der auch roh delikat schmeckt. Herkunftsnachweis
In Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur in Wien hat Alpenlachs ein auf Methoden der analytischen Chemie basierendes Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe sich die Herkunft des Fischs exakt bestimmen lässt. Seit April letzten Jahres, als das Verfahren vorgestellt wurde, ist Alpenlachs in der Lage, seinen Kunden die korrekte Herkunft seiner Fische auch wissenschaftlich zu belegen. Derzeit erreicht das Unternehmen eine jährliche Produktion von 120 t. Im kommenden Jahr soll eine neue Zuchtanlage in Kärnten in Betrieb genommen werden, die den Absatz dann auf 180 bis 200 t erhöhen wird. Erhältlich sind die Alpenlachs Seesaiblinge im Handel bei Merkur und Billa Corso sowie in der gehobenen Gastronomie. So werden etwa das Landhaus Bacher in Mautern oder der Heurigenhof Bründlmayer in Langenlois von Alpenlachs in der niederösterreichischen Ramsau beliefert; der Stockerwirt in Sulz seinerseits vom Lizenzbetrieb in Schwarzau. Auch Wiener Spitzenrestaurants beziehen ihre Fische von Alpenlachs, die Lizenzbetriebe verkaufen aber auch ab Hof.
As with livestock, industrial fish farming has become the norm. In Austria, however, a few niche players have successfully specialised in the ecologically sustainable production of firstclass fish.
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atrick-Noël Gregor doesn’t have it easy. He’s the man ager of the Alpenlachs Soravia GmbH fish farm in a country whose inhabitants are big meat eaters. But in a niche market that is increasingly expanding, his company is one of the largest in Austria, perhaps even in Europe. Alpenlachs, which has been around since the beginning of the 1980s and was purchased by the Soravia Group in 2009, stands for sustainable, high-quality fish farming, focusing mainly on trout and char. With its eight licensed partners in Austria as well as one in Germany and one in Switzerland, the company sells only arctic char (a member of the salmon family). During their entire two- to twoand-a-half-year life cycles, the fish are kept under natural conditions under the watchful eye of the same breeder. In the aquaculture pens, they swim against the current constantly (giving the meat the same texture as their wild counterparts) and are not overfed. It is fitness – of a sort – for
fish. Gregor’s fish feed was developed with the help of a university laboratory and is certified organic. According to Gregor,“its nutritional makeup is very similar to the food arctic char finds in its wild habitat, the cold, clear polar sea. By adding locally produced seed oils – coldpressed, organic – the fatty acids the fish contain can be optimised so that the meat really has a one-of-a-kind quality.” The feed also contains no artificial carotene or preservatives. The resulting fish – which is also excellent raw – has wonderfully tender meat with a slightly nutty flavour. Proof of origin
Working with the University of Natural Resources and Life Sciences in Vienna, Alpenlachs developed a process based on methods from analytic chemistry that can Alexander Quester hat sich vom Baustoffhändler zum Fischzüchter im Mariazellerland gewandelt Alexander Quester went from building materials supplier to fish farmer in Mariazell, Austria
Fotos: beigestellt
Fangfrisch aus dem Mariazellerland
Auch die Fischzucht Questers, die auf Saibling- und Forellenarten spezialisiert ist, liefert an die Spitzengastronomie. Alexander Quester, Gründer des im Mariazellerland angesiedelten Betriebs, entstammt genauso wie die Soravia Brüder einer prominenten österreichischen Unternehmerfamilie. Vor ein paar Jahren hat er den Baustoffhandel verkauft und widmet sich seither der Fischzucht, seiner deklarierten Herzensangelegenheit. Und das in verantwortungsbewusster, sorgsamer Weise: Daher hat er nicht etwa betonierte Zuchtbecken errichtet, sondern dem Umland natürlich angepasste Staustufen angelegt. Das Quellwasser, das seine Anlagen speist, ist von herausragender Qualität (Hochschwab!) und hat dazu die von Saiblingen, Forellen und Huchen geliebte Temperatur von etwa 8 Grad Celsius. Auch sonst geht’s den Fischen hier gut: Ihr Futter ist biozertifiziert und reich an Saatölen, das Fischmehl kommt aus nachhaltiger Erzeugung. Fangfrisch und auf kurzem Weg kommen die Fische zu Spitzenköchen wie Johann Lafer, Toni Mörwald, Joachim Gradwohl oder Heinz Reitbauer. Succeed 02/13
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markets & players
In nach traditionellen Rezepten gebeizter (graved) bzw. über Buchenholz und Wacholder geräucherter Form werden sie an die Handelsketten REWE und SPAR geliefert. Ungeachtet der sozusagen handwerklichen Produktion der Fischzucht bringt es Alexander Quester auf 120 t jährlich. Binnenfischerei im Salzkammergut
Aber auch die traditionelle Binnenfischerei hat sich einen Platz unter den Topqualitätsproduzenten gesichert. Umwelt und Wasser sind etwa am Grundlsee, am Hallstätter See oder in der Traun im Salzkammergut von höchster Qualität für Mensch – und Fisch. Dort betreiben die Österreichischen Bundesforste Seefischereien, das heißt, sie holen wilden, von Menschenhand unberührten und mindestens drei Jahre alten Fisch aus den Seen. Sie sichern so die Nachkommenschaft und erzielen Mindestgrößen. Im Einzelnen sind das die Traunforelle, die fixe Standplätze in schnell fließenden Gewässern liebt, wie eben gerade die Traun sie in idealer Weise bietet; weiters der Grundlsee-Laxn, eine Seeforelle, die in kühlen, tiefen Seen lebt; die Hallstatt-Reinanke, die sich am liebsten in großen Tiefen – wie am Hallstätter See vorhanden – aufhält und entsprechend schwer zu fangen ist, sowie der Grundlsee-Saibling. Die Bundesforste betreiben ihr Geschäft wie zu Zeiten der ersten urkundlichen Erwähnung des gewerblichen Fischfangs im Salzkammergut im Jahre 1280. Nur die Vermarktungsmethoden – Label „Wildfang“ – mögen moderner sein. Ein weiteres Label der Bundesforste ist „Wildkultur“, worunter die Fischzuchtaktivitäten am Grundlsee und in Kainisch zusammengefasst sind. Dabei werden die Eier von wild lebenden Fischen abgestreift, direkt erbrütet und aufgezogen: Jeder Fisch der Zucht „Wildkultur“ ist ein direkter Nachkomme eines „Wildfang“-Naturfischs. „Zucht“ bedeutet in dem Fall ein Leben im kristallklaren Wasser des Grundlsees unter artgerechten Bedingungen samt Ruhezonen und Lebendnahrung, die sich der Fisch selbst „verdienen“ muss. Die Bundesforste verfügen im Salzkammergut über mehrere Verkaufsstellen, in denen ihre Delikatessen in filetierter, geräucherter oder Pastetenform, als tiefgefrorene Fischlaibchen oder als saisonaler Saibling- bzw. Forellenkaviar zu haben sind. Übrigens: Nicht nur österreichische Fischkenner genießen immer mehr Seesaibling & Co: Auch das Interesse internationaler Fischfreunde steigt zusehends. Harald Sager 38
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Fresh catch from Mariazell
Specialised in raising different types of char and trout, Questers fish farms also sells to gourmet restaurants. Alexander Quester, owner of the Mariazell-based company, comes from an illustrious Austrian family of entrepreneurs – just like the Soravia brothers. Several years ago, he sold his building supplies company and has dedicated himself ever since to fish farming, his averred passion. In his standard conscientious and careful style, Quester refused to build concrete fish ponds, opting instead to use naturally positioned weirs for his farm. The well water that is pumped into the farm is of exceptionally high quality and is approximately 8°C, just the right temperature for char, trout and Danube salmon. The lives of the fish couldn’t be better: their feed is certified organic and high in fatty acids; the fishmeal is sustainably produced. Caught fresh and transported only over short distances, the fish arrive in the restaurants of leading chefs like Johann Lafer, Toni Mörwald, Joachim Gradwohl and Heinz Reitbauer. Using traditional recipes, the fish are salt-and-sugar cured and flavoured with dill or smoked over beech wood and juniper and delivered to the super market chains REWE and SPAR.
Despite his use of artisan methods, Alexander Quester’s fish farm produces 120t a year. Salzkammergut fishery
Traditional lake fisheries are also among the top producers of quality fish. The Grundlsee and Hallstätter See lakes and the Traun river in Austria’s Salzkammergut district all boast excellent quality water, where the Österreichische Bundesforste (Austrian Federal Forestry) operates fisheries. From these waters, they catch completely wild fish no younger than three years old. This ensures that a breeding stock is maintained and that on the whole larger fish are caught. Among the fish caught here are Traun trout, which love to congregate in fixed spots in fast-flowing rivers such as the Traun, but also the Grundlsee laxn, a lake trout which prefers cold, deep lakes, the Hallstatt whitefish, which loves to swim at great depths and is therefore difficult to catch, as well as the Grundlsee char. The Bundesforste still goes about the business of catching fish much like it has been done since the first documented commercial fishery in the Salzkammergut in 1280. Only the marketing may be a little bit more modern, with labels such as ‘Wildfang’ (‘caught in the wild’). Another Bundesforste label is ‘Wildkultur’ (‘wild culture’), under which the fish hatcheries at the Grundlsee lake and in the Kainisch region in the southern province of Styria are subsumed. In these hatcheries, the eggs of wild fish are collected, hatched and raised: Each of the fish raised according to the ‘Wildkultur’ method is a direct descendant of a wild fish. For these fish, the ‘farm’ is the crystal-clear water of the Grundlsee in conditions that are as close to nature as possible, with quiet zones and live food that the fish have to ‘earn’ themselves. In the Salzkammergut the Bundes forste have several shops in which they sell their delicacies in various forms: fileted, smoked, pate, in frozen balls and as char or trout caviar, when it is in season. And Austrians won’t be the only ones enjoying arctic char and other fish: international fish connoisseurs are increasingly developing a taste for these fish. Harald Sager
Foto: OEBF/Gerhard Wasserbauer
Traditionelle Zubereitung von Saiblingen, wie sie von den Österreichischen Bundesforsten am Grundlsee betrieben wird Traditional char preparation, just like it’s done on Grundlsee lake by the Österreichische Bundesforste
pinpoint exactly where a fish originated. Since April last year, when the process was first revealed to the public, Alpenlachs has been able to scientifically verify the provenance of its fish for its customers. Currently, the company produces 120t of fish per year. Next year, it will open a new hatchery in the Austrian province of Carinthia, which will increase production to between 180t and 200t. Alpenlachs arctic char is available at Merkur and Billa Corso supermarkets as well as gourmet restaurants such as Landhaus Bacher in Mautern and Heurigenhof Bründlmayer in Langenlois, which receive their fish from Alpenlachs in the Ramsau region of Lower Austria, as well as Stockerwirt in Sulz, which gets its fish from Alpenlachs in Schwarzau, also a town in Lower Austria. Even Vienna’s top restaurants purchase their fish from Alpenlachs, whose licensed partners also sell fish at the farms themselves.
Logistik
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Twin City Liner
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Hafen Wien
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DDSG Blue Danube
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WienCont
© Hafen Wien
Marina Wien
Menschen verbinden. Güter bewegen. Der Hafen Wien, bedeutender Umschlagplatz Mitteleuropas, die Central Danube mit dem Twin City Liner, die DDSG Blue Danube und Tina Vienna, das Kompetenzzentrum für Urban Technologies & Strategies machen die Wien Holding zu einem der bedeutendsten Logistikunternehmen Österreichs und zu einem Motor für Wiens Wirtschaft. facebook.com/wienholding www.wienholding.at
Das Unternehmen der
markets & players
Exportland Österreich Austria as an exporting country
Der Außenhandel ist eine wichtige Stütze der heimischen Wirtschaft – umso erfreulicher, dass 2012 dabei ein Jahr der Rekorde war.
Foreign trade is an important pillar of the domestic economy, so it is all the more pleasing that 2012 was a year of records in that respect.
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as vergangene Jahr ist für Österreichs Außenhandel äußerst erfolgreich verlaufen. „Die Exporte heimischer Firmen haben mit 123 Mrd. Euro einen neuen Rekord erreicht“, freut sich Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich. Ein Trend, der sich heuer übrigens fortsetzen soll; auch 2013 rechnet die WKO wieder mit einem Plus. „Sechs von zehn Euro unseres Wohlstandes stammen aus Lieferungen und Leistungen jenseits der österreichischen Grenzen“, betonte Leitl bei der Präsentation der Zahlen. Bereits 2011 lag Österreich mit einer Exportquote (Waren- und Dienstleistungsexporte gemessen am BIP) von rund 57,3 % deutlich über dem EU-Durchschnitt (EU 27) von 43,6 %, wie die Statistik Austria errechnete. 40
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he past year was extremely successful for Austria’s foreign trade.“The exports of Austrian companies amounted to EUR 123bn, thereby reaching a new record level,” says Christoph Leitl, president of the Austrian Federal Economic Chamber (WKO). This is a trend that should continue this year – the WKO is also expecting an increase for 2013. “Six out
of ten euros of our wealth come from deliveries and services on the other side of Austria’s borders,” Leitl points out during the presentation of the figures. In 2011, Austria already had an export ratio (goods and services exports as a proportion of GDP) of around 57.3%, which was well above the EU-27 average of 43.6% calculated by the Austrian statistics agency.
Fotos: Getty Images, beigestellt
Das Geschäft jenseits der Grenzen ist für viele heimische Unternehmen essentiell Cross-border business is essential for many local companies
Erfolgsstory Außenhandel
„Die österreichische Exportwirtschaft ist eine Erfolgsgeschichte“, bestätigt Herbert Stepic, CEO der Raiffeisen Bank International (RBI). „Die rund 40.000 Exporteure, die wir in unserem Land haben, sind eine Jobmaschine und sichern durch ihre Innovationen die Zukunft Österreichs als HightechStandort.“ Angesichts der aktuellen Zahlen kommt beim RBI Boss Freude auf: „Das aushaftende gesamte Exportfinanzierungs-Kreditvolumen per Jahresende belief sich auf 5,3 Mrd. Euro.“ Exportfinanzierung ist zweifellos der bedeutendste Bereich, in dem die Bank ihre Kunden unterstützt. Darüber hinaus hat die RBI auch früh damit begonnen, den Weg für österreichische Betriebe in neue Märkte zu ebnen. „Wir haben nicht nur in Österreich, sondern in allen Märkten, in denen wir operieren, den Ruf als Exportspezialist“, erzählt Stepic. Eines der heimischen Paradeunternehmen in Sachen Export ist Palfinger. Der Hersteller von hydraulischen Hebe-, Lade- und Handlinglösungen exportiert nahezu seine gesamte Produktion und konnte 2012 ein Rekordjahr verzeichnen. „95 % aller Produkte werden außerhalb Österreichs abgesetzt“, betont CEO Herbert Ortner. „Derzeit liegen wir bei rund 66 % Anteil des Europageschäfts; mittelfristig ist unser Ziel, dass wir ein Drittel in Europa, ein Drittel in Nord- und Südamerika und ein Drittel in Asien erlösen.“ Denn für das Salzburger Familienunternehmen liegen die Zukunftsmärkte vorwiegend außerhalb Europas. Den Außenhandel sieht Ortner hierzulande gut aufgestellt und er ist auch zuversichtlich, das vorjährige Rekordergebnis von Palfinger heuer wieder zu toppen. KMU im Vormarsch
Dabei sind es nicht bloß die heimischen Big Player, die international erfolgreich mitspielen, vielmehr suchen zahlreiche Klein- und Mittelbetriebe zunehmend ihre Kunden ebenfalls jenseits der Grenzen. Wobei sich bei den Destinationen ein klarer Trend abzeichnet, denn während die KMU in die Nachbarmärkte gehen, zieht es die Konzerne nach Übersee. Das bestätigt auch Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich: „Es sind schon lange nicht mehr nur die großen Industrieund Leitbetriebe, die im Ausland erfolgreich sind, sondern wir begleiten auch zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen bei ihren Exportaktivitäten.“ Wobei viele zuerst einmal den Sprung über die nahegelegene Grenze wagen und dann ihren Radius Schritt für Schritt erweitern. „Wir haben 2012 einen eigenen Auslandsschwerpunkt gestartet, der sehr erfolgreich ist“, erzählt Schaller. „Insgesamt konnten im Vorjahr 158 Finanzierungen mit einem Volumen von 120,1 Mio. Euro im Exportfonds abgewickelt werden, was einer Volumensteigerung von 20,1 % für 2012 entspricht.“ Für Ralf Schweighöfer, Managing Director DHL Express Österreich, liegt das Erfolgsrezept vieler KMU generell im Export: „Als führender Spezialist für Express-Sendungen im Bereich B2B unterstützen wir besonders KMU dabei, internationale Märkte zu erschließen, um erfolgreich zu wachsen.“ Gemeinsam mit dem IHS wurde kürzlich eine breit angelegte Studie durchgeführt, deren Ergebnis für sich spricht: International tätige kleine und mittelgroße Unternehmen sind doppelt so erfolgreich wie ausschließlich auf den Inlandsmarkt fokussierte Firmen. Bei den Exportmärkten der KMU bestätigt Schweighöfer den erwähnten Trend: „Die Märkte CEE und Südosteuropa sind wichtige Länder im DHL Netzwerk und zeichnen sich durch stetiges, zum Teil zweistelliges Wachstum aus.“
Success story of foreign trade
“The Austrian export sector is a success story,” confirms Herbert Stepic, the CEO of Raiffeisen Bank International (RBI). “The around 40,000 exporters that we have in our country are a job machine and ensure Austria’s future as a high-tech location by means of their innovations.” The RBI boss is happy with the current figures: “The existing total export financing credit volume for the end of the year amounted to EUR 5.3bn.” Export financing is undoubtedly the most important area in which the bank supports its clients. Furthermore, RBI also started paving the way for Austrian companies to enter new markets a long time ago. “We have a reputation of being export specialists, not only in Austria, but in all the markets we operate in,” reveals Stepic. One of the exemplary local companies with regard to exports is Palfinger. The manufacturer of hydraulic lifting, loading and handling solutions exports almost its entire production and had a prime year in 2012. “95% of all our products are sold outside Austria,” points out CEO Herbert Ortner. “Currently, around 66% of our business is in Europe; for the medium term, we aim to generate a third in Europe, a third in North and South America and a third in Asia.” For the Salzburgbased family enterprise, the future markets are mostly outside of Europe. Ortner considers the
foreign trade in Austria to be well established and is also confident that Palfinger’s record result from last year will be improved on this year. SMEs gaining ground
However, it is not only the major Austrian players that are successfully participating at an international level; on the contrary, numerous small and medium-sized enterprises are increasingly also looking for customers beyond Austria’s borders. As far as target countries go, there is a clear trend: while SMEs go into neighbouring markets, larger companies head overseas. This is also confirmed by Heinrich Schaller, the general manager of Raiffeisenlandesbank Oberösterreich: “It’s been ages since only large industrial and leading companies were successful abroad; we also assist numerous small and medium-sized enterprises with their exporting activities.” Many companies first venture across nearby borders before gradually increasing their radius. “In 2012 we launched our foreign focus, which is highly successful,” says Schaller. “Altogether 158 financing deals with a volume of EUR 120.1m were handled in the export fund last year, which is a volume increase of 20.1% for 2012.” For Ralf Schweighöfer, the managing director of DHL Express Austria, exporting is a recipe for success for many SMEs: “As the leading specialist for express deliveries in the B2B segment, we assist SMEs in entering international
Pfeiler der Konjunktur
„Österreich ist traditionell ein Exportland, das auf hohe Wertschöpfung und Qualität setzt“, meint Friedrich Lehr, Geschäftsführer des Hafen Wien. „Der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes und unserer Arbeitsplätze ist eng mit der Exportwirtschaft verbunden.“ Wobei auch die Logistikdrehscheibe an der Wiener Donau ihren Teil beiträgt, denn wöchentlich gehen vom Hafen Wien mehr als 100 Züge zu den Hochseehäfen, um Waren in alle Welt zu transportieren. Zudem sind dort mehr als 100 Betriebe angesiedelt, die Transportdienstleistungen anbieten oder Produkte fertigen, die international nachgefragt sind. Der Bedeutung des Außenhandels für die heimische Wirtschaft stimmt Oberbank Generaldirektor Franz Gasselsberger sofort zu, denn für ihn waren die heimischen Exporteure in den letzten Jahren eine wesentliche
WKO Präsident Christoph Leitl rechnet auch 2013 mit einem Plus bei den Exporten Christoph Leitl, WKO president, expects anpther increase in exports in 2013
Ralf Schweighöfer, DHL Express Österreich, freut sich über stetiges Wachstum in CEE Ralf Schweighöfer, DHL Express Austria, is happy with the steady growth in CEE
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Stolz auf internationale Logistikdrehscheibe Hafen Wien: Geschäftsführer Friedrich Lehr Managing director Friedrich Lehr is proud of the port of Vienna as an international logistics hub
Für Oberbank Chef Franz Gasselsberger sind Exporteure eine wichtige Stütze der Konjunktur For Franz Gasselsberger, the CEO of Oberbank, exporters are an important pillar of the economy
Stütze der Konjunktur: „Mit Zuwächsen, die über denen der Gesamtwirtschaft lagen, hat die Exportwirtschaft maßgeblich dazu beigetragen, dass sich Österreichs Wirtschaft besser als der Durchschnitt der EU entwickelt hat.“ Davon profitiert auch die Oberbank: „Unsere Kunden sind international hervorragend aufgestellt.“ Wie wichtig Exportfinanzierungen für die Oberösterreicher sind, unterstreicht der Bankenchef mit Zahlen: „Im für die KMU relevanten Exportfondsverfahren haben wir 2012 einen Zuwachs von über 20 % erzielt, unser Marktanteil be- »Bereits 2011 lag trägt österreichweit 11,1 % und im Österreich mit besonders exportstarken Oberösterseiner Exportreich sogar 27,2 %.“ Europa unter Druck
quote deutlich über dem EUDurchschnitt«
Europa schwächelt bei den Exporten allerdings etwas, das zeigen die Zahlen der Außenhandelsstatistik für 2012. Dieser Trend wird sich nach Meinung von Oliver Krupitza, Coface Country Manager Austria, fortsetzen. Den Kreditversicherer stimmt vor allem der krisengeschüttelte Nachbar Italien, immerhin der zweitstärkste heimische Exportmarkt, wenig zuversichtlich: „Die Customer Activity ist im Vergleich zum Beginn des Vorjahres mehr als deutlich gesunken, d. h., die Unternehmen fakturieren weniger.“ Dass Österreich aber nach wie vor eine Exportnation ist, spiegeln auch die versicherten Forderungen der Betriebe deutlich wider: „Bereits zwei Drittel aller unserer versicherten Forderungen sind Exportforderungen“, sagt Krupitza. Michaela Stipsits
Weiß Coface bei Exportversicherung stark positioniert: Oliver Krupitza, Country Manager Austria Oliver Krupitza, country manager Austria: Coface has a strong position with export insurance
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Setzt mit Palfinger 95 % aller Produkte außerhalb Österreichs ab: CEO Herbert Ortner CEO Herbert Ortner: Palfinger sells 95% of its products outside Austria
Hat einen eigenen Auslandsschwerpunkt gestartet: RLB OÖ Generaldirektor Heinrich Schaller RLB OÖ’s general manager, Heinrich Schaller, launched a special foreign focus
„Eine Erfolgsgeschichte“, sagt RBI CEO Herbert Stepic über Österreichs Exportwirtschaft “A success story,” says Herbert Stepic, the CEO of RBI, describing Austria’s export sector
markets and growing successfully.” A comprehensive study was recently carried out together with the IHS, with a result that speaks for itself: small and medium-sized enterprises that are internationally active are twice as successful as companies
Oberbank general manager Franz Gasselsberger agrees that foreign trade is significant for Austria’s economy. In his opinion, local exporters have been an important pillar of the economy in recent years: “With growth levels that were above that of the overall economy, the export sector played a decisive role so that Austria’s economy could develop better than the EU average.” Oberbank benefits from this: “Our clients are very well established internationally.” Gasselsberger provides figures to underline the importance of export financing for Upper Austria: “In the SME-relevant export fund procedure, we attained an increase of more than 20% in 2012; our market share is 11.1% countrywide and 27.2% in the particularly strong exporting province of Upper Austria.”
»Austria’s export ratio was already well above the EU average in 2011« that focus exclusively on the domestic market. Schweighöfer confirms the trend for the export markets of SMEs: “The markets of central and eastern Europe and of southeast Europe are important countries in the DHL network and are characterised by steady – in some cases doubledigit – growth.” Pillar of the economy
“Austria is traditionally an exporting country that relies on high value creation and quality,” says Friedrich Lehr, the managing director of Hafen Wien. “Maintaining the competitiveness of our business location and our workplaces is closely connected to the export sector.” And the logistics hub on the Danube contributes significantly to this, as more than 100 trains travel from the port of Vienna to open-sea harbours, transporting goods to all corners of the world. Furthermore, more than 100 companies are located there, and offer transport services or manufacture products for which there is an international demand.
Europe under pressure
Europe, however, is weakening slightly with regard to exports, as the figures of foreign trade statistics for 2012 show. Oliver Krupitza, Coface country manager for Austria, believes that this trend will continue. The credit insurer is not very optimistic, primarily because of Austria’s crisis-ridden neighbour, Italy, which is still the secondstrongest domestic export market: “The customer activity has dropped considerably compared to the beginning of last year, ie the companies are invoicing less.” The fact that Austria nevertheless remains an exporting nation is also clearly reflected by companies’ insurance claims: “Two-thirds of all our insurance claims are already export claims,” says Krupitza. Michaela Stipsits
Fotos: Coface Austria Holding AG, Gregor Hartl, Kurt Keinrath, RLB OÖ, Felicitas Matern, beigestellt
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Vom No-Name zur Global Brand From no-name to global brand
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osmetikprodukte aus Polen, die die Welt erobern? Nie gehört? Dann wird es aber Zeit, denn die 2000 verschiedenen Produkte der Firma Inglot aus den Labors in Przemys´l finden derzeit schon in 48 Ländern und auf sechs Kontinenten ihre Käuferinnen. In mehr als 350 Franchise-Läden und Einkaufszentren wird die dekorative Kosmetik bereits angeboten und in den nächsten fünf bis sechs Jahren soll die Zahl von 1000 Geschäften weltweit erreicht werden. Die Firma von Mehrheitseigentümer Wojtek Inglot machte 2011 einen Umsatz von 90 Mio. US-Dollar und internationale Investmentfonds zeigen laufend Interesse an einer Beteiligung: Der Wert des Unternehmens wird inzwischen auf 150 Mio. Euro geschätzt. Aber der studierte Chemiker, der 70 % der Firma besitzt, schüttelt den Kopf: „Wir denken an vieles, aber die Börse erscheint uns am wenigsten attraktiv. Wir bleiben lieber in Privatbesitz.“ Das leuchtet ein, wenn man sich die Anfänge der Erfolgsgeschichte der einstigen No-Name-Marke Inglot anschaut. Als Wojtek Inglot Mitte der 1980er Jahre seinen Job als Chemiker bei einer staatlichen Pharmafirma aufgab, hätte er sich den heutigen globalen Umfang seines Unternehmens sicher nicht vorstellen können. Es begann alles noch im rigiden polnischen Kommunismus, als sich Wojtek Inglot einen Befehl des Militärdiktators Wojciech Jaruzelski zunutze machte. Dieser zwang alle staatlichen Unternehmen, Teile des nicht benötigten Maschinenparks zu verkaufen. Diese Gelegenheit ergriff Inglot und folgte einem Beispiel, das er bei diversen Besuchen bei seinen Verwandten in den USA in den 1970er Jahren beobachtet hatte. „Ich war fasziniert von dem riesigen Angebot an Kosmetikartikeln und war schon damals überzeugt, dass Polen einmal wieder zur Normalität zurückkehren würde.“ Trotz des herrschenden Militärregimes und der damit verbundenen Einschränkungen nahm er eigenes und auch Geld seiner Schwester in die Hand und kaufte
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Wojtek Inglot is a gutsy and busy chemist. He is proof that it is possible to succeed against the powerful players in the hard-fought cosmetics market – thereby continuing a Polish tradition.
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olish cosmetics conquering the world? Never heard of them? In which case it’s about time, because the 2,000 different products from the laboratories in Przemys´l owned by Inglot are currently finding buyers in 48 countries on six continents. The decorative cosmetics are already on offer in over 350 franchise shops and shopping centres, and over the next five to six years the number of businesses around the world is expected to exceed 1,000.
The company, which is majority owned by Wojtek Inglot, turned over USD 90m in 2011 and is subject to ongoing interest from international investment funds: the company is currently valued at EUR 150m. But the chemist, who owns 70% of the company, shakes his head: “We are considering many options, but the stock market has the least appeal to us. We prefer to remain privately owned.” That makes sense when you look back at the history of the onetime no-name Inglot brand. When Wojtek Inglot gave up his job as a chemist in a state-run pharmaceutical company in the mid-1980s, he could never have imagined the global scope of his company today. It all started in the period of still rigid Polish communism when Wojtek Inglot benefited from an order by military dictator Wojciech Jaruzelski that forced all state-run companies to sell some of the machines they no longer needed. Inglot took advantage of this opportunity and followed the example that he had seen during a number of visits to a relative in the US in the 1970s. “I was fascinated by the massive range of cosmetics and even back then was convinced that Poland would return to normality at some point.” Von Przemys´l in die weite Welt: Wojtek Inglot, Mehrheitseigentümer von Inglot Cosmetics From Przemys´l to the world: Wojtek Inglot, majority owner of Inglot Cosmetics
Fotos: beigestellt
Wojtek Inglot ist ein mutiger und umtriebiger Chemiker. Er beweist, dass man auf dem hart umkämpften Kosmetikmarkt auch gegen die ganz Großen reüssieren kann – und setzt damit eine polnische Tradition fort.
einen ansehnlichen Maschinenpark. Er begann zuerst, Reinigungsflüssigkeit für Kassettenrekorder zu produzieren, dann folgten Deodorantroller und 1987 die ersten bunten Nagellacke. Diese wurden zum ersten großen Verkaufsschlager in einem Land, wo damals gute Produkte nur in teuren Devisengeschäften für eine Minderheit erschwinglich und erhältlich waren. Die Wende: Einbruch und Chance
Doch diese leichte Eroberung des polnischen Marktes endete jäh mit dem Zusammenbruch des Kommunismus: Internationale Kosmetikmarken überschwemmten das Land und schickten viele lokale Produzenten in den Ruin. Inglot musste schnell reagieren und improvisieren: Erstens verpackte er seine Kosmetika attraktiver, zweitens gestattete er den Kundinnen, das Make-up vor dem Kauf zu testen – eine absolute Neuheit im damaligen Polen! Anschließend traf er wahrscheinlich die wichtigste Entscheidung für die zukünftige Ausrichtung seines Geschäftes: Er zog seine Produkte aus den rund 3000 Apotheken und Supermärkten zurück und eröffnete eigene Verkaufslokale in den zahlreich aus dem Boden schießenden neuen Einkaufszentren des Landes. „Den großen Unterschied machte unsere breite Produktpalette, denn es war unmöglich, alles, was wir hatten, in einem normalen Kosmetikgeschäft zu präsentieren. Da mussten wir ja mit den internationalen Markenfirmen um Regalplätze kämpfen, und die Konkurrenz war hart“, erklärt Inglot. Es scheint sich gelohnt zu haben, denn heute gibt es die bunten Inglot Produkte sowohl in den USA (Vertriebsschiene sind dort die Kaufhäuser Macy’s) als auch in Australien, Großbritannien, Südafrika, den Emiraten und Europa. „Zuerst schien es ganz verrückt, mit einer unbekannten Marke in den verwöhnten, westlichen Markt vorstoßen zu wollen. Aber wir waren entschlossen, dieses Muster zu durchbrechen und über New
In spite of the ruling military regime and the associated restrictions, he took his own money and some from his sister and bought a large range of machines. He first started producing cleaning liquid for cassette recorders, then came roll-on deodorant and in 1987 the first brightly coloured nail polish. These became the first sales hits in a country where at the time good products were only affordable and available to the minority that had access to expensive foreign currency. The turnaround: collapse and opportunity
But this minor success in the Polish market ended badly with the collapse of communism: international cosmetic brands flooded the country and ruined many local producers. Inglot had to respond quickly and improvise: firstly he made the packaging even more attractive, secondly he allowed his customers to test the makeup before purchase – a completely new move in Poland at
Die Inglot Shops brauchen keinen Vergleich mit internationalen Kosmetikgrößen zu scheuen The Inglot shops stand up to comparison with the international cosmetic giants
that time! Then he made probably the most important decision for the future strategy of his business: he withdrew his products from around 3,000 pharmacies and supermarkets and opened his own sales outlets in the numerous new shopping centres that were just opening up around the country. “Our wide range of products made a big difference because it was impossible to present everything we had in a normal cosmetics store. We had to fight for shelf space with the international brands and competition was tough,” explains Inglot. But it appears to have paid off. Today you will find the brightly coloured Inglot products both in the US (where they are sold in Macy’s department stores) and in Australia, the UK and Ireland, Succeed 02/13
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Große Vorbilder
Der erfahrene Chemiker überwacht heute noch laufend die Entwicklung und Produktion in seiner hochmodernen Fabrik in Przemys´l, wo derzeit 95 % der Kosmetika hergestellt werden. „Wir verwenden nur hochwertige Materialien und bleiben mit der Produktion innerhalb der EU, eine Auslagerung kommt für uns nicht in Frage.“ Das Herkunftsland Polen stehe auch auf den schicken Verpackungen der Lippenstifte, Na»Wir waren entgellacke und Pudertiegel, erklärt schlossen, über Wojtek Inglot, Vorurteile gegen sein Land habe er keine zu spüren New York und Dubai nach Moskau zu bekommen. gehen, und nicht Es ist nicht überliefert, ob sich Wojtek Inglot auch die Geschichte von Warschau aus« seiner erfolgreichen Landsleute auf dem Gebiet der Schönheitsindustrie angeschaut hat. Faktum ist, dass sowohl Helena Rubinstein als auch Max Factor in Polen geboren wurden und zuerst die USA und später die Welt mit ihren Marken eroberten. Beide experimentierten zuerst in einfachen Labors und lernten später die Feinheiten des Verkaufs dazu. Die Max Factor & Company geht auf den polnischen Immigranten Maksymilian Faktorowicz zurück, der anders als viele Landsleute nicht an der Ostküste hängen blieb, sondern bereits 1904 nach Kalifornien zog. In Los Angeles wuchs er gemeinsam mit einer neu entstehenden Branche: dem Kino. Von Factor, der sich auf Theaterschminke spezialisierte, soll übrigens der Begriff „to make up“ – sich herrichten, also schminken – stammen. Berühmtheit erlangte auch Helena Rubinstein, die 1870 in Krakau geboren wurde und nach einem Medizinstudium nach Australien auswanderte. Für ihren Schönheitssalon in Melbourne importierte sie schon 1902 Cremen aus Polen. Erst Jahre später kam sie in die USA, wo sie eine eigene Hautpflegelinie entwickelte. Trotz Wirtschaftskrise und Krieg gelang es ihr, in wenigen Jahrzehnten ein eigenes Imperium aufzubauen. Als sie 1965 starb, hatte dieses beinahe 30.000 Beschäftigte in 14 Ländern. Seit 1988 gehört die Marke Helena Rubinstein zum französischen L’Oréal Konzern. Vielleicht schwört Wojtek Inglot auch deshalb darauf, selbst die Kontrolle zu behalten. Marta S. Halpert
South Africa, the Emirates as well as across continental Europe. “At first it seemed really crazy to want to enter the spoilt western market with an unknown brand. But we were determined to break through this pattern and to get to Moscow via New York and Dubai, rather than from Warsaw,” Wojtek Inglot says with a smile. No sooner said than done: the busy entrepreneur set himself up for a conference of chemists and cosmetics experts in the refined Waldorf Astoria Hotel in New York. “Back then it cost the equivalent of six months’ salary in Poland, but I got to know the top people in the industry. They didn’t see me as a competitor and gave me
»We were determined to gET to Moscow via New York and Dubai, RATHER THAN from Warsaw« a lot of valuable tips.” The industry insiders obviously underestimated the newcomer. Today consumers talk about their personal experiences with the new line in internet forums with such comments as: “I think the prices at Inglot are very good and are entering an underrepresented segment. They are strong competitors to brands like L’Oréal, ARTDECO and M·A·C.” Important role models
Even now the experienced chemist still monitors the development and production in his state-ofthe-art factory in Przemys´l, where currently 95% of the cosmetics are produced on an ongoing basis.“We only use high-quality materials and produce within the EU; we are not considering moving our production
elsewhere,” says Wojtek Inglot. He explains that Poland is cited as the country of origin on the smart packaging for the lipsticks, nail varnishes and powders, and that he has never observed any prejudice against his country. It is not known whether Wojtek Inglot studied the stories of his successful countrymen in the beauty industry. It is a fact that both Helena Rubinstein and Max Factor were born in Poland and their brands first conquered the US and then the whole world. Both initially experimented in simple laboratories and learned sales skills later. Max Factor & Company goes back to the Polish immigrant Maksymilian Faktorowicz, who in contrast to many of his countrymen did not stay on the east coast but rather moved to California in 1904. In Los Angeles he grew up alongside a new industry: film. The term ‘makeup’ was allegedly coined by Factor, who specialised in theatre makeup. Helena Rubinstein, who was born in Krakow in 1870, also became famous after emigrating to Australia after having studied medicine. She imported creams from Poland for her beauty salon in Melbourne as far back as 1902. She only arrived in the US years later and it was there that she developed her own skincare line. In spite of the economic crisis and war, she managed to build up an empire within a few decades. When she died in 1965 she had nearly 30,000 employees in 14 countries. The Helena Rubinstein brand has been part of the L’Oréal conglomerate since 1988. It is maybe for this reason that Wojtek Inglot has decided to maintain control over his own business.
Die 2000 verschiedenen Produkte von Inglot finden bereits in 48 Ländern und auf sechs Kontinenten ihre Käuferinnen The 2,000 different Inglot products are already finding buyers in 48 countries and on six continents
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Fotos: beigestellt
York und Dubai nach Moskau zu gehen, und nicht von Warschau aus“, lacht Wojtek Inglot. Gesagt, getan: Der umtriebige Unternehmer quartierte sich für einen Kongress von Chemikern und Kosmetikexperten im vornehmen Waldorf Astoria Hotel in New York ein. „Das kostete mich damals so viel wie ein Halbjahresgehalt in Polen, aber ich machte die Bekanntschaft der Top-Leute in der Branche. Sie haben mich auch nicht als Konkurrenten angesehen und mir wertvolle Tipps gegeben.“ Da haben die Branchenkenner den Neuling offenbar unterschätzt: Denn heute tauschen sich die Konsumentinnen in den Internetforen über ihre persönlichen Erfahrungen mit der neuen Linie aus und da heißt es beispielsweise: „Ich denke, die Preise von Inglot sind sehr gut und stoßen hier in einen eher unterrepräsentierten Bereich vor. Sie machen damit Marken wie L’Oréal, ARTDECO und M·A·C mächtige Konkurrenz.“
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Spannungsgeladen Highly charged The expansion of renewable energies, ever great er distances between generation and consump tion locations, networks requiring modernisation – Europe’s energy industry is currently undergoing the greatest changes since WWII.
Neuer Generationenvertrag: Die Herausforderungen der Energiewende entsprechen jenen der industriellen Revolution New intergenerational contract: The challenges of the energy turnaround are equivalent to those of the industrial revolution
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Fotos: Getty Images, beigestellt
Ausbau der erneuerbaren Energien, immer weitere Distanzen zwischen Erzeugungs- und Verbrauchsort, modernisierungsbedürftige Netze – Europas Energiewirtschaft durchlebt derzeit die größten Veränderungen seit dem Zweiten Weltkrieg.
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er Anteil von saftig gefördertem Zufallsstrom (nicht planbare Erzeugung aus Wind und Sonne) steigt rapid, zugleich klaffen Erzeugung und Verbrauch geografisch und zeitlich immer mehr auseinander, was die Netze instabiler macht und die Versorgungssicherheit gefährdet. Und die Energiefirmen müssen den Spagat zwischen der Liberalisierung und den zunehmenden staatlichen Eingriffen, wie Energiewende, Energieeffizienz, CO2-Reduktion und Abnahmeverpflichtung von Ökostrom, schaffen. Eine Menge Fragen also, auf die es manchmal noch keine schlüssigen Antworten gibt. Der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen und der Einstieg in eine Welt der dezentralen erneuerbaren Energien sei jedoch unumkehrbar, sagt Leo Windtner, Chef der Energie AG Oberösterreich: „Die Veränderungen sind notwendig, der Systemumbau läuft und ist nicht mehr aufzuhalten. Klar ist aber, dass wir thermische Kraftwerke, besonders Gas, als Brückentechnologie brauchen, um den Wandel bewältigen zu können.“ Darüber hinaus müsse es mehr Initiativen für Energieeffizienz geben, denn jede nicht verbrauchte Kilowattstunde müsse nicht erzeugt werden. Noch ist aber kein Verbrauchsminus in Sicht, zugleich wachsen die Verzerrungen. „Das kommt daher, dass vor allem in Deutschland in immer größerem Ausmaß geförderter Strom in einen Wettbewerbsmarkt gepumpt und damit der Wettbewerb gestört wird. Kraftwerksbetreiber erhalten so vom Markt völlig falsche Signale“, stellt Barbara Schmidt, Generalsekretärin des Branchenverbands Oesterreichs Energie, fest. Volatile Märkte
Die Preisvolatilität ist stark gestiegen und zu machen Zeiten – so es sehr windig ist und noch die Sonne scheint – sind die Börsenpreise gar negativ, sprich, man bekommt Geld, wenn man überschüssigen Strom abnimmt. Aber auch zu normalen Zeiten sind die Verzerrungen schon spürbar: Wind und Sonne boxen immer öfter konventionelle Kraftwerke aus dem Markt, und weil diese weniger Stunden laufen als geplant, werden der Betrieb alter und der Bau neuer Kapazitäten immer unrentabler. Derzeit stehen die Energiekonzerne voll auf der Investitionsbremse, besonders bei Gaskraftwerken. Da Gas wegen der Langfristverträge viel zu teuer ist, kann man mit diesen Anlagen nicht die Kosten für den Brennstoff und die CO2-Zertifikate verdienen, geschweige denn Abschreibungen und Zinsen. Der Ökostromboom hat zusammen mit Konstruktionsfehlern im Emissionshandel zu einem negativen Belohnungseffekt geführt. Derzeit sind perverserweise genau jene schmutzigen Kohlekraftwerke, die eigentlich vom Netz gehen sollten, die einzigen konventionellen Anlagen, die rentabel sind. Umweltfreundlichere Anlagen wie Gaskraftwerke oder CO2-freie Wasserkraft haben das Nachsehen. Aber konventionelle Schattenkraftwerke werden immer dann benötigt, wenn die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht. Derzeit stehen beim Neubau wegen fehlender Investitionsanreize und unsicherer Perspektiven die Signale auf Rot – mit der Folge, dass erneuerbare immer schwerer im Netz integriert werden können bzw. dieses immer instabiler wird. Aber auch beim Netz selbst spießt es sich, denn der Ausbau der Übertragungsleitungen hat wegen langer Genehmigungszeiten nicht mit dem Ökoboom Schritt gehalten. Versorgungssicherheit als Thema
Beide Trends zusammen gefährden die Versorgungssicherheit. Diese hat laut Experten derzeit keinen Wert und so fehlt die (politische) Bereitschaft, Geld dafür locker zu machen. Erst ein 24-stündiger Blackout in Europa werde ein Umdenken bewirken. „Es muss erst etwas passieren, damit etwas passiert“, meint Hermann Egger, der Chef der Kärntner Kelag. Aber schon heute müssen Netzbetreiber immer öfter steuernd eingreifen, Kelag Chef Hermann Egger will ein Quotenmodell für die Förderung der erneuerbaren Energien Kelag boss Hermann Egger would like a quota model for funding renewable energy
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he percentage of generously funded random electricity (unplannable generation from wind and solar) is rising rapidly; at the same time the generation and consumption of energy is separating ever more in geographic and time terms, making the networks more unstable and putting supply security at risk. And the energy companies have to manage the difficult balancing act between liberalisation and increasing state intervention (such as energy turnaround, energy efficiency, CO2 reduction, obligation to accept eco-electricity). A lot of questions to which there are sometimes no clear answers. “But leaving fossil fuels behind and entering the world of decentral renewables is irreversible,” comments Leo Windtner, head of Energie AG Oberösterreich. “The changes are necessary, the system conversion is underway and can no longer be stopped. It is clear that we need thermal power stations – particularly gas – as a bridging technology in order to manage the change.” In addition, there must be more initiatives for energy efficiency because unconsumed kilowatt hours needn’t be generated in the first place. Presently, there is no consumption deficit in sight, and the distortions are growing. “This is because in Germany in particular the electricity required is increasingly being pumped into a competitive market and thus disrupting competition. Power plant operators are receiving the completely wrong signals from the market,” states Barbara Schmidt, general secretary of the Association of Austrian Energy Companies (Branchenverband Oesterreichs Energie). Volatile markets
Price volatility has risen massively and at certain times (when it is very windy and the sun is shining) the market prices are even negative –
so you get money for accepting the excess electricity. But distortions are also noticeable even during normal periods. Wind and solar are increasingly excluding conventional power plants from the market and, because these then run fewer hours than planned, operating older capacities and building new capacities is becoming increasingly unprofitable. The energy companies have currently put a stop to all investment, in particular in gas power plants. Because gas is too expensive owing to the long-term contracts, these systems cannot cover the costs of the fuel and CO2 certificates, let alone depreciation and interest. The boom in eco-electricity together with design errors in emissions trading have resulted in a negative reward effect. Absurdly, precisely those polluting coal power plants that should actually be removed from the network are currently the only profitable conventional systems. More environmentally friendly systems such as gas plants and CO2-free water plants are far behind. But conventional back-up power plants are always needed whenever there is no sun or wind. Currently new construction has come to a complete stop due to the lack of investment incentives and uncertain perspectives – with the consequence that it is ever more difficult to integrate renewables into the network or that it becomes ever more unstable. But the situation in the network itself is also peaking because the expansion of the transmission lines has not kept up with the eco-boom due to long approval periods. The issue of supply security
The two trends together are putting supply security at risk. According to experts, this currently has no value and so the (political) willingness to release money for it will only come after the first 24-hour blackout in Europe. “Something has to happen, before anything happens,” explains Hermann Egger, head of the Carinthian energy provider Kelag. But even now, network operators Leo Windtner, Generaldirektor Energie AG: „Der Systemumbau ist nicht mehr aufzuhalten“ Leo Windtner, CEO of Energie AG: “The system conversion can no longer be stopped”
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VERBUND CEO Wolfgang Anzengruber spricht sich klar gegen Kapazitätsmärkte aus VERBUND CEO Wolfgang Anzengruber speaks clearly against capacity markets
um Versorgungsausfälle zu verhindern. Wegen der engen Vermaschung kann nämlich ein lokales Blackout große Teile Europas verdunkeln. Der geförderte Boom bei erneuerbaren Energien sorgt für eine weitere unvorhergesehene Entwicklung: Die Strompreise an der Börse sind wegen Wind und Sonne – dank Brennstoffkosten Null – massiv gefallen. Gerade deshalb müssen Endkunden mehr bezahlen. Grund dafür ist die wachsende Differenz zwischen garantierten Grünstromvergütungen und den Börsenpreisen. Daher werden die Fördersysteme zu einer immer größeren finanziellen Belastung, europaweit sind es dreistellige Milliardenbeträge. Als Folge wird heftig über Änderungen nachgedacht. Kelag Chef Egger sieht die Lösung in einem Quotenmodell, das Stromlieferanten einen Mindestanteil an Ökostrom vorschreibt und es ihnen überlässt, woher sie diesen beziehen. So werde sich jene Technologie durchsetzen, die möglichst große Versorgungssicherheit zu möglichst niedrigen Kosten bietet. Einspeisetarife überdenken
Kein Quotenmodell, aber eine Feinjustierung der Einspeisetarife wünscht sich Andreas Dangl, Chef der WEB Windenergie: „Im Gegenzug zu einer allgemeinen Senkung der Fördermittel sollten jene Ökostromerzeuger, die am stetigsten Strom liefern können – was entsprechende Speicherung voraussetzt –, einen Bonus bekommen. Und anstelle des von der EUKommission forcierten Ausbaus transnationaler Leitungen zur Erhöhung der Versorgungssicherheit sollte man das Geld in Speichertechnologien stecken, um die anwendungsnahe Forschung in diesem Bereich zur Marktreife zu bringen.“ Völlig kalt lassen mögliche Förderänderungen freilich SOLARINVEST Co-Geschäftsführer Herbert Hetzel. Der PhotovoltaikDeveloper entwickelt und betreibt nur Projekte, die ohne Einspeisetarife auskommen, also nur vom Verkauf des Stroms am Markt leben. SOLARINVEST hat in Sizilien PV-Anlagen mit einer Leistung von 33 MW am Netz, weitere 50 MW stecken in der Pipeline. Kapazitätsmarkt vor der Tür?
Um neue konventionelle Kapazitäten zu fördern, wird auch heftig über die Einführung eines Kapazitätsmarktes (ein neues Regulierungsinstrument) diskutiert. Ein Verfechter dieses Modells ist EAG Chef Windtner: „Versorger, die Kapazitäten vorhalten, müssen dafür entsprechend honoriert werden. Sonst besteht die Gefahr, dass wichtige Investitionen in Erzeugung und Netz nicht getätigt werden und wir in einen Engpass laufen. Dies muss auf europäischer Ebene gelöst werden. So wie die Währung harmonisiert wurde, muss dies unbedingt auch im Energiebereich passieren, denn sonst kommt nach der Finanz- die Energiekrise.“ Kein Freund von Kapazitätsmärkten ist hingegen Verbund Chef Wolfgang Anzengruber: „Die Experten reden von Markt, meinen aber eine Kapazitätsplanwirtschaft. Ich möchte keine geförderten Kapazitäten, denn dann werden Kraftwerke gebaut, die später keiner mehr braucht.“ Die Branche leide schon heute an einer Überregulierung, die aufgebrochen werden müsse, denn diese „Planwirtschaft“ führe bei höheren Kosten zu ineffizienteren Systemen, betont Anzengruber. Clemens Rosenkranz 56
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Herbert Hetzel, SOLARINVEST, betreibt nur Projekte, die ohne Einspeisetarife auskommen, also vom Verkauf des Stroms am Markt leben Herbert Hetzel, SOLARINVEST, only operates projects that can survive without feed-in tariffs, ie only live from the sale of electricity on the open market
have to intervene more frequently to prevent supplies outages. The close network could mean that large parts of Europe could go dark after a local blackout. The funded boom in renewables is also producing another unforeseen development: stock market electricity prices have fallen massively due to wind and solar (since fuel costs are zero) – just as end customers are having to pay more. This is due to the growing difference between the guaranteed green electricity fees and stock market prices. The funding systems are therefore becoming an ever increasing financial burden; this amounts to triple-digit billions across Europe. There are therefore controversial discussions on changes. Kelag boss Egger believes the solution is a quota model that stipulates a minimum percentage of eco-electricity for the electricity supplier and leaves it to them to decide where they buy it from. So the technology that offers the most secure supply at the lowest possible cost will persist. Rethinking feed-in tariffs
Andreas Dangl, head of WEB Windenergie, prefers a fine adjustment to the feed-in tariffs rather than a quota model. “As a quid pro quo for lowering subsidies, the government should grant a bonus to those eco-electricity generators that can supply the most constant electricity, which requires appropriate storage. And instead of the expansion of transnational lines to increase supply security enforced by the EU Commission, the money should go into storage technologies to take the application-related
Barbara Schmidt, Oesterreichs Energie, stellt kräftige Marktverzerrungen fest Barbara Schmidt, Oesterreichs Energie, observes immense market distortions
research in this area to market maturity. SOLARINVEST coCEO Herbert Hetzel isn’t fazed by potential changes to funding. The photovoltaic developer only produces and operates projects that can survive without feed-in tariffs, ie only live from the sale of electricity on the open market. SOLARINVEST has PV systems in Sicily that generate 33MW; there are plans for another 50MW. Capacity market around the corner?
In order to promote new conventional capacities, vigorous discussions are underway about the introduction of a capacity market (a new regulation instrument). EAG boss Windtner advocates this model: “Suppliers who provide capacities must be rewarded appropriately. Otherwise we risk important investments in generation and networks not being made, resulting in a bottleneck. This must be resolved at the European level. Just as the currency was harmonised, this is precisely what needs to be done for energy, otherwise an energy crisis will follow the financial one.” In contrast, VERBUND boss Wolfgang Anzengruber isn’t keen on capacity markets. “The experts are talking about a market, but they really mean planned capacity management. I don’t want any funded capacities, because then power plants will be built that will no longer be needed in the future. The industry already suffers under over-regulation, which has to be dismantled as this ‘planned economy’ would lead to higher costs and less efficient systems,” Anzengruber stresses.
Fotos: Österreichs Energie/Christian Fischer, Verbund, Doris Bretterbauer, beigestellt
Andreas Dangl, WEB Windenergie: „Ökostromerzeuger, die am stetigsten Strom liefern können, sollen Bonus bekommen“ Andreas Dangl, WEB Windenergie: “Ecoelectricity generators that can provide the most constant power should get a bonus”
Sauber antreiben, was wertvoll für uns ist: Das schafft Strom aus Wasserkraft.
Egal ob Smartphone, Flatscreen oder Supermarktkassa: Strom ist aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Deshalb ist es so wichtig, dass er sauber produziert wird. Mit über 100 Wasserkraftwerken erzeugt VERBUND Strom für alle Regionen Österreichs aus 100% heimischer Wasserkraft – ein wichtiger Beitrag für eine gesunde Umwelt und Lebensqualität in unserem Land. Mehr auf www.verbund.com
markets & players Corporate Profiling
Stärken Sie Ihr Profil! Strengthen your profile! Interview: Harald Hornacek
Eine noch junge Disziplin rückt immer stärker in den Vordergrund: „Corporate Profiling“ soll Unternehmen und Managern dabei helfen, ihrem Auftritt in der Öffentlichkeit mehr Profil zu geben. Expertin Ina Sabitzer weiß, warum das nötig ist. A young discipline is increasingly taking the foreground: corporate profiling aims to help companies and managers give their public presence a stronger profile. Expert Ina Sabitzer knows why this is important.
Sabitzer: (lacht) Criminal Minds lässt grüßen! Der Begriff wurde tatsächlich in der Täterkriminologie geprägt. Das Herausarbeiten von unverkennbaren Eigenschaften und Verhaltensweisen lässt sich aber auch auf andere Bereiche umlegen, z. B. auf die Kommunikation. Profiling also im Sinne von Profilierung. Ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Denn je komplexer und unübersichtlicher die Medien- und Meinungslandschaft, desto wichtiger wird es für Unternehmen und deren Top-Manager, sich in der Öffentlichkeit mit einem unverwechselbaren Profil zu positionieren. Wo liegt der Unterschied zwischen Corporate Profiling und klassischer PR?
Corporate Profiling ist mehr. Es hilft dabei, den Außenauftritt von Unternehmen und deren Manager – im Einklang mit Unternehmensstrategie und -marke – ganzheitlich und wirksam zu verbessern. Das beginnt vor allem beim CEO, der zu mehr als 50 % das Image eines Unternehmens prägt. Ich helfe dabei, ein unverkennbares Profil, eine klare Agenda und einprägsame Botschaften für den Auftritt von Managern zu entwickeln und ihre Positionierung in der Öffentlichkeit positiv zu prägen. Oft begleite ich bis hin zur Entwicklung von Reden oder durch Auftrittstraining. Um ein harmonisches Bild von Unternehmen und Management zu stärken, unterstütze ich dabei, eine übergreifende Kommunikationsstrategie und gezielte Maßnahmen zu erarbeiten und bei Bedarf die Wirkung von Veranstaltungen durch eine professionelle Moderation zu verbessern. Es geht also darum, das Bild von sich und dem Unternehmen unverkennbarer zu machen, um damit Marktposition und Glaubwürdigkeit zu stärken sowie die Wahrnehmung und Reputation in der Öffentlichkeit zu verbessern. Denn nur mit einem klaren Profil hinterlassen Sie einen bleibenden Eindruck. Das macht Unternehmen und Manager auch krisenresistenter.
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You recently started offering corporate profiling. Sounds very much like a TV series …
Sabitzer: (laughs) Regards from Criminal Minds! The term did in fact come from the field of criminology. But the science of determining unmistakable characteristics and behaviours can also be applied to other areas, such as communication. Profiling really means increasing the profile – an issue that is gaining ever more importance. The more complex and confusing the media and opinion environment, the more Ina Sabitzer: „Corporate Profiling hilft, Wahrnehmung und Reputation zu verbessern“ Ina Sabitzer: “Corporate profiling helps to improve perception and reputation”
important it is for companies and their top managers to position themselves in public minds with an unmistakable profile. What is the difference between corporate profiling and traditional PR?
Corporate profiling adds an extra dimension. It helps to effectively improve the overall image of companies and their managers in line with the corporate strategy and branding. This begins first and foremost with the CEO, who contributes over 50% to the company’s image. I help to develop a distinctive profile, a clear agenda and memorable messages for when managers appear in public, and improve the perception of the company’s positioning in the public eye. My support often goes as far as developing speeches or coaching for public appearances. In order to strengthen a harmonious image, I help to set up an overarching communication strategy and targeted measures. And if required, I provide professional moderation to improve the impact of events. So it is all about making the image of oneself and the company more distinctive in order to strengthen its market position and credibility, and to improve public perception and reputation. It takes a clear pro file to leave a lasting impression. And it also makes companies and managers more resilient against crises.
Zur Person
The person
Ina Sabitzer hat in unterschiedlichen Management- und Pressesprecherfunktionen in den letzten Jahren große Marken und Unternehmen nach außen repräsentiert, u. a. Deutsche Telekom AG und Österreichische Post AG. Sie hat bei der Deutschen Telekom u. a. den Bereich Corporate Profiling aufgebaut und ist heute Inhaberin einer Agentur.
In recent years, Ina Sabitzer has represented large brands and companies externally in various management and press spokesperson roles (including Deutsche Telekom AG and Österreichische Post AG) and also established the corporate profiling department at Deutsche Telekom. She now heads her own agency.
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Foto: Andreas Kunzl
Sie bieten seit kurzem Corporate Profiling an. Das klingt sehr nach einer TV-Serie …
Best of sustainaBility
IM Heute leBen
In geneRAtIonen denken
Nachhaltigkeit. Kurzsichtiges Planen hat in der modernen Stadtentwicklung keine Zukunft. Wien denkt deshalb in Generationen und setzt seit Jahren Projekte um, welche die heutige Lebensqualität verbessern, aber auch zukünftig den Menschen in der Stadt nützen werden. Nachhaltigkeit ist das Ziel, das in unterschiedlichsten Bereichen angestrebt wird. Ressourcen schonen. Intelligent planen. Zukunft denken. Wien ist nicht grundlos eine der lebenswertesten Städte der Welt, denn Planen und Handeln mit Weitblick fließen hier in viele Bereiche des Alltags ein. Egal, ob es sich um spezielle Umweltschutzmaßnahmen, langfristige Stadtplanung, alternative Mobilität, Energieversorgung, Wohnbauprojekte oder Investitionen in die Wirtschaft handelt – die Lebensqualität der Menschen zu sichern und dabei hohe ökologische Standards zu halten, sind Herausforderungen, denen sich die Stadt Wien schon seit Jahren stellt.
Eigenmitteln und niedriger Miete. Es stehen Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen zwischen 40 und 70 Quadratmetern zur Verfügung. Bei 40 Quadratmetern wird die monatliche Bruttomiete maximal 300,– Euro betragen, der Eigenmittelbeitrag höchstens 2.400,– Euro. InFos unter: www.wohnservice-wien.at InnoVAtIV und AuSgeZeIcHnet: deR neue e-BuS In WIen
Lifestyle und Gesundheit, Mobilität und Umwelt. Zukünftig werden hier rund 20.000 Menschen hochwertigen Wohnraum finden. Dazu kommen 20.000 Arbeitsplätze in Dienstleistungs-, Produktions und Gewerbebetrieben. Einzigartig: Mehr als ein Drittel des Gebietes steht für aufwendige Frei- und Grünraumgestaltung zur Verfügung. Fußgänger und Radfahrer haben hier absoluten Vorrang. Und ab Herbst 2013 fährt die U2 bis ins Herz der Seestadt. In nur 30 Minuten erreicht man damit die City. dIe kläRAnlAge AlS eneRgIe-SelBStVeRSoRgeRIn
Bezahlte anzeige FoTos: schreinerkasTler, DaviD Bohmann/PiD, lBs archiTekT DürschmiD
VoRZeIgePRojekte In deR donAuStAdt
Die Donaustadt ist seit 2011 NachhaltigkeitsPilotbezirk und zeigt vor, was durch das Miteinander von Einwohnern, Verwaltung und Wirtschaft alles umsetzbar ist. Vom Selbsternteprojekt bis zur Energieberatung, vom Generationenspielplatz bis zum gemeinsamen Kochen, vom Stadlauer Bauernmarkt bis zum Mehrweggeschirr beim dortigen Kirtag. Darüber hinaus erleichtern neue Bike & Ride-Stationen und die gute Anbindung an das U-Bahnnetz das umweltfreundliche Vorankommen. SMARt und günStIg WoHnen IM SonnWendVIeRtel Im Sonnwendviertel, nahe dem neuen Hauptbahnhof in Favoriten gelegen, entstehen im Rahmen des SMART-Wohnbauprogramms allein heuer mehr als 2300 neue, leistbare Wohnungen. Im Vordergrund steht eine hohe Alltagstauglichkeit bei gleichzeitig geringen
Seit Anfang Jänner 2013 ist der neue E-Bus auf den Wiener Innenstadt-Linien 2A und 3A unterwegs. Noch vor seinem ersten Einsatz wurde der ElectriCitybus vom deutschen Forum für Verkehr und Logistik mit einem „EBUS Award“ ausgezeichnet. Ausschlaggebend für die Auszeichnung der Wiener Linien waren die europaweit einzigartige Umsetzung und die Einbindung von E-Bussen in den Linienbetrieb. AlltAgStAuglIcH und ZukunFtSWeISend: ASPeRn SeeStAdt
2013 startet das derzeit größte Stadtentwicklungsprojekt der Bundeshauptstadt richtig durch „aspern Die Seestadt Wiens“. Hier wird ein Traum vieler Menschen verwirklicht, nämlich städtisches Leben kombiniert mit Wohnen im Grünen. Die Seestadt ist nachhaltig, gerade eben weil sie vieles vereint: Karriere und Familie, Stadt und Land,
Energieautarkie – die Unabhängigkeit von externer Energieversorgung – ist ein Musterbeispiel für Nachhaltigkeit. Bei der ebswien hauptkläranlage in Simmering sind die Grundvoraussetzungen dafür gegeben. Sie wird ab 2020 so viel Energie, wie sie für den laufenden Betrieb benötigt, selbst produzieren. Das ist immerhin 1 Prozent des gesamten Wiener Strombedarfs. Mit der Umsetzung des Projektes wird im Jahr 2015 begonnen, wobei die Bauarbeiten den Betrieb der Kläranlage, die pro Sekunde 7000 Liter Abwässer klärt, nicht beeinträchtigen werden. Möglich wird die Energieautarkie durch das Projekt EOS (Energie Optimierung Schlammbehandlung). In luftdichten Behältern entsteht aus dem Klärschlamm Methangas, das in einem Blockheizkraftwerk in saubere Energie umgewandelt wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass dank EOS parallel zur Energiegewinnung die laufenden Betriebskosten deutlich gesenkt werden. – www.ebswien.at
markets & players Kongresse Congresses
Traditionelle Kongresskultur reloaded Traditional congress culture reloaded
Zum 10. Mal jährte sich heuer der Wiener Kongress „com.sult“. Das Zusammentreffen internationaler Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft brachte interessante Keynotes und Perspektiven für das „Europa von morgen“ hervor. The 10th com.sult congress took place in Vienna this year. This meeting of international decision makers from politics and business generated interesting keynote speeches and perspectives on the ‘Europe of tomorrow’.
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nder the motto of ‘Europe of Tomorrow: The New Way of Thinking’, a variety of perspectives were explained and discussed when about 1,500 international decision makers from 15 countries met for two days in Vienna at the end of January. They responded to the invitation from com.sult initiator David Ungar-Klein to give voice to their opinions on European innovative power, ways of increasing competitiveness, challenges for essential infrastructure
»There can be no growth or wealth without A long-term location policy« and the need for reform in terms of democracy and demography in 50 individual events, three panel discussions and five workshops. “I want to make a contribution to creating as many significant impulses for European thought and action in the heart of Europe as possible,”
marketing and network expert Ungar-Klein explains and reveals his passion for reviving Vienna’s traditional role as a globally important conference centre. In order to become a hub for discussion and contemplating future issues, UngarKlein likes to challenge himself time and again to find visionary speakers. In 2013 Oxford professor Jan Zielonka, Czech state president Václav Klaus, Kosovo trade minister Mimoza Kusari-Lila, David Cameron’s adviser Phillip Blond, Finnish politician and Nokia adviser Esko Aho, national bank governor Ewald Nowotny and Austrian author Robert Menasse were all on the guest list. The Golden Arrow lifetime achievement award, which was launched in 2006, was given to Liechtenstein’s Prince Hans Adam II and former Polish prime minister and now long-standing European parliamentarian Jerzy Buzek. The special Austrian prize was awarded to the general director of Hotel Imperial, Klaus Christandl. Ungar-Klein is convinced that “there can be no growth or wealth without a long-term location policy”. This is the background for his intention to strengthen the international competitiveness of Vienna with com.sult. The focus for 2014 is a logical consequence of his motto and will look at Europe against the backdrop of the BRIC Michaela Hocek nations. Rund 1500 internationale Besucher nutzten die Gelegenheit, an Panels und Workshops für das „Europa von morgen“ teilzunehmen About 1,500 international visitors took the opportunity to take part in panels and workshops on the topic of ‘Europe of Tomorrow’
Fotos: beigestellt
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m das Motto „Europe of Tomorrow: The New Way of Thinking“ aus allen Blickwinkeln zu beleuchten und zu diskutieren, trafen sich Ende Jänner rund 1500 internationale Entscheidungsträger aus 15 Ländern für zwei Tage in Wien. Sie waren der Einladung von com.sult Initiator David Ungar-Klein gefolgt, um in 50 Einzelveranstaltungen, drei Panels und fünf Workshops ihre Meinung über die europäische Innovationskraft, Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsstärke, die Herausforderungen für die erforderliche Infrastruktur und »Ohne langfristig die Reformnotwendigkeit in geplante StandortHinblick auf Demokratie und politik gibt es kein Demografie kundzutun. „Ich Wachstum und will einen Beitrag dazu leisten, dass im Herzen Europas mög- keinen Wohlstand« lichst viele substanzielle Impulse für europäisches Denken und Handeln entstehen“, erklärt der Marketing- und Netzwerkexperte seine Leidenschaft für die Wiederbelebung der traditionellen Rolle Wiens als global bedeutendes Kongresszentrum. Um als Drehscheibe für Diskurs und Auseinandersetzung mit Zukunftsthemen wahrgenommen zu werden, stellt sich Ungar-Klein immer wieder gerne der Herausforderung, visionäre Gesprächspartner zu finden. 2013 standen etwa Oxford-Professor Jan Zielonka, der tschechische Staatspräsident Václav Klaus, die kosovarische Handelsministerin Mimoza Kusari-Lila, Cameron-Berater Phillip Blond, der finnische Politiker und Nokia Berater Esko Aho, Nationalbank Gouverneur Ewald Nowotny oder der österreichische Literat Robert Menasse auf der Gästeliste. Der 2006 ins Leben gerufene Lifetime Achievement Award „Golden Arrow“ wurde an den Liechtensteiner Fürsten Hans Adam II. und den ehemaligen Premierminister Polens und nunmehrigen Europa-Parlamentarier Jerzy Buzek verliehen. Den österreichischen Sonderpreis erhielt der Generaldirektor des Hotel Imperial, Klaus Christandl. „Ohne langfristig geplante Standortpolitik gibt es kein Wachstum und keinen Wohlstand“, ist sich Ungar-Klein sicher. Dies ist auch als Background für seine Intention zu sehen, Wien mit com.sult für die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Der Schwerpunkt 2014 ist eine logische Konsequenz seines Mottos und wird Europa im Spannungsfeld der BRIC-Staaten behandeln. Michaela Hocek
MANAGERTALK
Personalrisiken erkennen und gegensteuern Understanding and countering personnel risks Text: Andrea Jindra
Der Fachkräftemangel ist nach wie vor das größte Risiko für die Personalarbeit. Dabei wird als Gefahr gesehen, offene Stellen nicht besetzen zu können. Größere Unternehmen schätzen das Risiko höher ein als kleinere Unternehmen. The shortage of skilled labour is still one of the greatest risks for human resources management. The possibility that vacancies cannot be filled is considered a risk. Larger companies believe this risk to be higher than smaller companies do.
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as ist das Ergebnis der Erhebung der Studie Personal-Risiko-Index, die das Institut für Personalwirtschaft der Ludwig-Maximilians Universität (LMU) gemeinsam mit der Sage HR Solutions AG und dem personalmagazin der Haufe Gruppe im Frühjahr 2012 durchgeführt hat. An der Umfrage beteiligten sich 492 Personalmanager und Geschäftsführer. Auf der Skala von 0 (kein Risiko) bis 10 (großes Risiko) ergab das Ergebnis der Befragung einen Mittelwert von 4,35. Im Einzelnen sehen die befragten Unternehmen folgende Risikofaktoren für das Personalmanagement: Austrittsrisiko 3,76 (wenn Mitarbeiter, die gehalten werden sollen, das Unternehmen verlassen), Engpassrisiko 4,99 (wenn offene Stellen aufgrund eines Fachkräftemangels oder fehlender Arbeitgeberattraktivität nicht nachbesetzt werden können), Anpassungsrisiko 4,06 (wenn Mitarbeiter sich nur unzureichend an Veränderungen anpassen können), Loyalitätsrisiko 3,90 (wenn Mitarbeiter dem Unternehmen bewusst Schaden zufügen), Motivationsrisiko 4,49 (erfasst Risiken, die durch Überarbeitung auftreten können), Gesundheitsrisiko 4,30 (stellt auf psychische und physische Belastungen ab), Führungsrisiko 4,79 (wenn Führungsstrukturen die zielgerichtete Steuerung des Unternehmens gefährden) und das HRM-Risiko 4,47 (hinterfragt, ob das Personalmanagement im Unternehmen den Risiken entgegenwirken kann). „HR-Risiken sowie Potenziale streuen deutlich über die HRMRisikogruppen und zwischen den verschiedenen Typen von Unternehmen“, fasst Studienautor Ingo Weller, Professor für Personalwirtschaft der LudwigMaximilians-Universität München, die Ergebnisse zusammen. Auffallende Erkenntnis in der Studie ist, dass größere Unternehmen die Risiken höher einschätzen als KMU. Und das, obwohl größere Unternehmen eher über ein professionelles Personalmanagement verfügen und daher leichter Maßnahmen initiieren können. „HR-Controlling und die Evaluation der Personalarbeit ist wichtig. Auch KMU, die oftmals über keine oder weniger professionelle HRM-Strukturen verfügen, sollten ihre Prozesse, wie Beschaffung und Selektion von Personal, Motivation und Vergütung, Beteiligung und Einbindung, beobachten und analysieren“, gibt Weller zu bedenken. Sein ermutigendes Fazit: „Mit relativ wenig Aufwand lassen sich so große Potenziale heben.“
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his is the result of a sur vey of the Personnel-Risk Index by the Institute for Human Capital Management of the Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in collaboration with Sage HR Solutions AG and the HR publication personalmagazin of the Haufe Group. 492 HR managers and managing directors took part in the survey, which was carried out in early 2012. On a scale of 0 (no risk) to 10 (great risk), the mean value resulting from the survey was 4.35. The various risk factors for HR management named by the companies surveyed were: exit risk 3.76 (staff that should be retained leave the company), staffing shortage risk 4.99 (vacancies cannot be filled due to a shortage of skilled labour or lack of attractiveness of the employer), adaption risk 4.06 (staff are unable to adjust well to change), loyalty risk 3.90 (staff deliberately harming the company), motivation risk 4.49 (risks due to overworked staff), health risk 4.06 (focuses on psychological and physical pressure), leadership risk 4.79 (leadership structures jeopardise
Die Ergebnisse des Personal-Risiko-Index The Personnel-Risk-Index results Austrittsrisiko / Exit risk
3,76
Engpassrisiko / Staffing shortage risk
4,99
Anpassungsrisiko / Adaption risk
4,06
Loyalitätsrisiko / Loyalty risk
3,90
Motivationsrisiko / Motivation risk
4,49
Gesundheitsrisiko / Health risk
4,30
Führungsrisiko / Leadership risk
4,79
HRM-Risiko / HRM risk
4,47
Indexwert / Index value Skala 0 = sehr niedrig, 10 = sehr hoch Scale 0 = very low; 10 = very high
4,35
n = 492 Teilnehmer n = 492 participants
Quelle/ Source: Personal-Risiko-Index, Ludwig-Maximilians-Universität München / Personnel-Risk-Index, Ludwig-Maximilians-Universität MUNICH
Prof. Ingo Weller Institut für Personalwirtschaft, Ludwig-Maximilians-Universität München
the targeted management of the company) and the HRM risk 4.47 (analyses whether HR management in the company can counter the risks). “HR risks and potentials are clearly spread across the HR management risk groups and between the various types of companies,” author Ingo Weller, professor for HR management at the Ludwig-MaximiliansUniversität Munich sums up the results. One striking insight gained through the study is that larger companies judge the risks to be higher than SMEs do, even though larger companies are more likely to have professional HR management, which makes it easier for them to initiate countermeasures. “HR controlling and the evaluation of HR management activities is important. Even SMEs that often have no or less professional HRM structures should monitor and analyse their processes such as the acquisition and selection of staff, motivation and remuneration, participation and inclusion,” Weller points out. His encouraging conclusion: “This way, great potentials can be raised with relatively little effort.” Succeed 02/13
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Die Voraussetzung für Wertbeständigkeit ist Exzellenz. Wer mehr erreichen möchte, braucht ein sicheres Fundament, auf das man bauen kann. Unsere Kunden bauen auf exzellente Arbeit und verlassen sich auf einen ausgezeichneten Partner. Deshalb freuen wir uns besonders über die Preise, die wir von den Magazinen „The Banker“ und „Euromoney“ bekommen haben: „Best Private Bank in Central and Eastern Europe 2012“ und „Best Private Banking 2012 in Austria, Hungary and Romania“. Mehr Information zu Erste Private Banking in Österreich, Kroatien, Tschechien, Ungarn, Rumänien und der Slowakei finden Sie hier: www.ersteprivatebanking.com
finance & Kompromiss bei Basel III Compromise for Basle III
Sberbank: Marke immer wertvoller Sberbank: brand increasingly valuable
Privat Bank steigert Ergebnis Privat Bank raises result
> Im Rahmen des Rates für Wirtschaft und Finanzen (ECOFIN) stimmten die Finanzminister einem zwischen Rat, Parlament und Kommission erzielten Kompromiss zu Basel III zu. Probleme, die Großbritannien bei der Begrenzung von Bonuszahlungen hat, sollen noch gelöst werden. Diese sollen die Gesamteinigung aber nicht mehr aufhalten. Im April will das EU-Parlament den erzielten Kompromisstext im Plenum abstimmen, damit er bis Ende Juni 2013 im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden kann. Sollte dies gelingen – was laut EU-Büro der WKO bei Redaktionsschluss zu erwarten war –, würden die neuen Basel III-Regeln mit 1. Jänner 2014 in Kraft treten.
> In einer Studie, die das Magazin The Banker gemeinsam mit dem Consulting-Unternehmen Brand Finance durchgeführt hat, wurde Sberbank als Europas zweitwertvollste Marke bewertet. Ihr Markenwert stieg 2012 um USD 3,4 Mrd. auf insgesamt USD 14,2 Mrd. Damit konnte die Bank auch im weltweiten Ranking um vier Positionen aufholen und liegt nun auf Platz 13. Das Ergebnis spiegelt die Fortschritte wider, die die Bank 2012 am europäischen Markt erzielte. Die wertvollste Bankmarke ist BNP Paribas.
> Die Privat Bank AG zieht eine höchst positive Bilanz: „Trotz der sehr herausfordernden Jahre seit 2008 konnten wir in jedem Jahr eine deutliche Steigerung unseres Ergebnisses erreichen. Und diese positive Entwicklung hat sich auch 2012 fortgesetzt“, betont Helmut Praniess, CEO der Privat Bank AG. Erwartet wird ein Anstieg des EGT um rund 13,5 % auf EUR 9,2 Mio. sowie eine Steigerung des Betriebsergebnisses um rund 12 % auf EUR 9,8 Mio. Getragen wird dieses Ergebnis durch eine Ausweitung des Finanzierungsgeschäftes um rund 6,5 % sowie durch eine signifikante Steigerung des WertpapierKundenbesitzes.
> At the Economic and Financial Affairs Council (ECOFIN), the finance ministers agreed on a compromise for Basle III that was reached between the Council, the Parliament and the Commission. The problems that Great Britain has with the limitation of bonus amounts still need to be solved, but this shouldn’t get in the way of an overall agreement. The European Parliament wants to vote on the compromise text in the plenary assembly in April so that it can be published in the EU’s official gazette by the end of June 2013. If this happens – as it was expected to by the EU office of the Austrian Federal Economic Chamber at the time of going to press – then the new Basle III rules will come into effect on 1 January 2014.
> In a study carried out by the magazine The Banker together with the consulting firm Brand Finance, Sberbank was rated as Europe’s second most valuable brand. Its brand value increased by USD 3.4bn to altogether USD 14.2bn in 2012. The bank was also able to improve its worldwide ranking by four positions and is now placed 13th. The result is a reflection of the progress that the bank made on the European market in 2012. BNP Paribas is the most valuable bank brand.
> Privat Bank AG has a highly positive outlook to report: “Despite the very challenging years since 2008, we have been able to increase our results considerably every year, and this positive trend has also continued in 2012,” points out Helmut Praniess, the CEO of Privat Bank AG. The profit on ordinary activities is expected to increase by around 13.5% to EUR 9.2m, while the operating results are also expected to rise by roughly 12% to EUR 9.8m. This result will be supported by an expansion of the financing business by around 6.5%, as well as by a significant increase in the client securities holdings.
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finance&investment direktanlage.at hat die Wertpapiere von Vontobel in sein StarpartnerProgramm aufgenommen direktanlage.at has included securities from Vontobel in its Starpartner programme
direktanlage.at kooperiert mit Vontobel direktanlage.at in cooperation with Vontobel
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er österreichische Onlinebroker direktanlage.at hat die Wertpapiere der Privatbank Gruppe Vontobel in sein Starpartner-Programm aufgenommen. Für Anleger bringt der Wertpapierhandel mit den direktanlage.at Starpartnern – dazu zählen auch Commerzbank, BNP Paribas und die Royal Bank of Scotland – neben der günstigen Pauschale von EUR 5,45 auch weitere Vorteile. Alle Kauf- und Verkaufsorders werden zum angezeigten Preis sofort ausgeführt. Es werden kein Börsenentgelt und keine Courtage erhoben, so spart der Anleger Gebühren.
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he Austrian online broker direktanlage.at has included securities from the Vontobel private banking group in its Starpartner programme. Besides the reasonable fee of EUR 5.45, the securities trading with direktanlage.at Starpartners – which include Commerzbank, BNP Paribas and the Royal Bank of Scotland – also benefits investors in other ways. All purchase and sales orders are immediately carried out at the displayed price. No stock exchange fee or broker’s commission is levied, so the investors save on fees.
CEE banks look for more balanced business models > Der Bankensektor in CEE beweist wieder einmal seine Rentabilität. Zwar geben die Umsatzmargen nach, aber sie liegen nach wie vor über westeuropäischem Niveau. Die Bilanzsummen und Kreditvolumina steigen seit 2008 kontinuierlich an, wenn auch etwas langsamer als vor der Krise und mit Fokus auf inländische Finanzierungsquellen. Für den Zeitraum 2012 bis 2015 wird mit einer durchschnittlichen Eigenkapitalrendite von 10,9 % gerechnet. Die Region dürfte damit eine attraktive und gegenüber Westeuropa nachhaltigere, zweistellige Rentabilität erreichen. So lautet eine der wesentlichen Feststellungen der neuesten CEE-Bankenstudie, die die Abteilung CEE Strategic Analysis der UniCredit durchgeführt hat und die insgesamt 17 Länder abdeckt. Die Umsatzmargen in CEE geben zwar nach, sie sind aber trotzdem doppelt so hoch wie in Westeuropa. > The banking sector in CEE is once again demonstrating its profitability. Although the turnover margins are decreasing, they still remain above western European levels. The balance sheet totals and lending volumes have been increasing stead ily since 2008, albeit somewhat slower than before the crisis and with a focus on domestic sources of finance. An average return on equity of 10.9% is expected for the period from 2012 to 2015, and the region may therefore achieve an attractive double-digit profitability that is more sustainable than in western Europe. This is one of the main findings of the latest CEE bank study, which was carried out by the CEE Strategic Analysis division of UniCredit and covered altogether 17 countries. Although the turnover margins in CEE are decreasing, they are still twice as high as in western Europe.
Auch wenn die Umsatzmargen in CEE nachgeben, sind sie doppelt so hoch wie in Westeuropa Although the turnover margins in CEE are decreasing, they are still twice as high as in western Europe
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Bei SEPA wird die Zeit knapp Time is running out for SEPA
> Wenige Monate vor dem Startschuss für den einheitlichen europäischen Zahlungsraum (SEPA) zeigt sich eine Mehrheit der Unternehmen schlecht vorbereitet. Wie aus einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter knapp 300 Großunternehmen in Europa hervorgeht, haben 21,6 % keinen verbindlichen Zeitplan für die Umstellung des Zahlungsverkehrs. Von den übrigen Unternehmen geht annähernd jedes zweite davon aus, die SEPAAgatha Kwasniewski, Head of Finance Vorbereitungen erst knapp vor Effectiveness PwC Österreich, warnt dem Stichtag am 1. Februar 2014 vor der SEPA-Falle abzuschließen. ZusammengeAgatha Kwasniewski, head of finance nommen ist bei mehr als 50 % der effectiveness at PwC Austria, cautions Befragten die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie den Umstellungster- against the SEPA trap min nicht einhalten können. „Die SEPA-Umstellung ist mit ähnlich komplexen Änderungen verbunden wie seinerzeit die Einführung des Euro. Viele Unternehmen haben die Herausforderung jedoch noch nicht erkannt. Wer nicht rechtzeitig fertig wird, kann im Worst Case weder Lastschriften einlösen noch selbst Auszahlungen tätigen“, warnt Agatha Kwasniewski, Head of Finance Effectiveness bei PwC Österreich. > Only a few months before the kickoff of the Single Euro Payments Area (SEPA), the majority of companies have been shown to be ill prepared. It has emerged from a survey of almost 300 large companies in Europe, conducted by the auditing and consulting firm PwC, that 21.6% have no definite timetable for the changeover of payments. Of the remaining companies, almost half expect to complete the preparations for SEPA only shortly before the deadline on 1 February 2014. For altogether more than 50% of respondents there is a high probability that they will not keep to the changeover deadline. “The SEPA changeover is coupled with complex changes that are similar to those connected with the introduction of the euro. But many companies have not yet recognised how challenging this is. In the worst case scenario, those who are not ready in time will not be able to collect direct debits, nor effect payments them selves,” warns Agatha Kwasniewski, head of finance effectiveness at PwC Austria.
Fotos: Getty Images, Fotolia, Rene Starkl, www.oreste.com, Kurt Keinrath, beigestellt
CEE-Banken suchen ausgewogenere Geschäftsmodelle
Coface verbessert Ergebnis
Erste Group erzielt Nettogewinn von EUR 483,5 Mio.
> Coface hat 2012 gute Ergebnisse erzielt: „Es ist uns gelungen, in einem schwierigen Kontext, d. h. mit Europa nach wie vor in der Krise, Rentabilität und Wachstum zu verbinden“, sagt Jean-Marc Pillu, CEO von Coface. Ungeachtet des wirtschaftlichen Abschwungs, vor allem in der Eurozone, konnte Coface den Umsatz auf rund EUR 1,6 Mrd. (+1,4 %) ausbauen. Dank starker Vertriebsimpulse stiegen die Prämien trotz eines schwachen Wachstums der Kundenaktivitäten um 3,1 %. Die Schwellenmärkte trugen besonders zu diesem Ergebnis bei, vor allem Asien und der pazifische Raum (+20,1 %) sowie Lateinamerika (+18,5 %), wo Coface jeweils Marktführer ist. Der operative Gewinn betrug EUR 189 Mio., was einem Plus von 62 % im Vergleich zu 2011 entspricht. Die Schadenquote lag bei 56,6 % gegenüber 56,9 % im Jahr 2011. > Coface achieved good results in 2012: “We succeeded in combining profitability and growth in the difficult context of a Europe still in crisis,” says Jean-Marc Pillu, the CEO of Coface. Notwithstanding the economic downturn – particularly in the eurozone – Coface was able to increase its turnover to around EUR 1.6bn (+1.4%). Premiums rose by 3.1% thanks to a strong sales momentum, despite the weak growth in customer activity. The emerging markets, in particular, contributed to this performance: Asia Pacific (+20.1%) and Latin America (+18.5%) are areas in which Coface is the market leader. The operating profit totalled EUR 189m, up 62% compared to 2011. The loss ratio was at 56.6% compared to 56.9% in 2011.
> Die Erste Group erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2012 einen Nettogewinn von EUR 483,5 Mio. und verbessert die Kernkapitalquote (CT1) auf 11,2 %. Der Zinsüberschuss ging auf EUR 5235,3 Mio. zurück (2011: 5569 Mio.), was im Wesentlichen auf das wirtschaftliche Umfeld und die verhaltene Kreditnachfrage sowie den fortgesetzten Abbau von Nicht-Kerngeschäft zurückzuführen war. Die Betriebserträge beliefen sich auf EUR 7229,5 Mio. (-3,3 % vs. 2011). KonsequenErste Group CEO Andreas Treichl: tes Kostenmanagement führte 2012 zu einer Die Bilanzsumme stiegt per Ende Senkung des Verwaltungsaufwands um 2,4 % auf 2012 auf EUR 213,8 Mrd. nunmehr EUR 3756,7 Mio. Daraus resultierte ein Andreas Treichl, CEO of Erste Group: Betriebsergebnis von EUR 3472,8 Mio. Die Bilanz- At the end of 2012, the total balance summe lag per 31. Dezember 2012 bei EUR 213,8 sheet increased to EUR 213.8bn Mrd. (+1,8 % seit Jahresbeginn). Das Kreditvolumen ging um 2,1 % auf EUR 131,9 Mrd. zurück. > The Erste Group generated a net profit of EUR 483.5m in 2012 and improved the core capital ratio (CT1) to 11.2%. The net interest income dropped to EUR 5,235.3m (2011: EUR 5,569m), which was due mainly to the economic environment and the subdued credit demand as well as the continuing reduction of non-core assets. The operating income totalled EUR 7,229.5m (-3.3% versus 2011). Strict cost management brought about a decrease in administrative expenses of 2.4% to EUR 3,756.7m in 2012. This led to an operating result of EUR 3,472.8m. The total balance sheet as of 31 December 2012 stood at EUR 213.8bn (up 1.8% since the year began). The lending volume decreased by 2.1% to EUR 131.9bn.
Coface improves results
Jean-Marc Pillu, CEO von Coface ist mit der Entwicklung zufrieden Jean-Marc Pillu, CEO of Coface, is happy with the development
Erste Group posts net profit of EUR 483.5m
MasterCard startet MasterPass
RBI: EUR 725 Mio. Konzern-Jahresüberschuss
> Mit dem neuen „MasterPass“ präsentiert MasterCard einen digitalen Service, der Verbrauchern die Nutzung einer beliebigen Bezahlkarte oder eines unterstützten elektronischen „Devices“ (Smartphones, Tablets oder Computer) ermöglicht, um so eine einfache Zahlung mit einem Klick oder einer Berührung durchzuführen. „Jedes Device wird zu einem Shopping Device“, erklärt Ed McLaughlin, Chief Emerging Payments Officer bei MasterCard. MasterPass ist die Weiterentwicklung des PayPass Wallet Services, der im Frühjahr 2012 gestartet und seitdem mit ausgewählten Händlern und Kartenherausgebern getestet wurde. Jetzt können sich Verbraucher auf der ganzen Welt über ihre Finanzinstitute für den Dienst registrieren. > With the new MasterPass, MasterCard is introducing a digital service that allows consumers to use any payment card or enabled electronic device (smartphones, tablets or computers) to effect payments easily by means of clicking, tapping or touching. “Every device is becoming a shopping device,” says Ed McLaughlin, chief emerging payments officer at MasterCard. MasterPass evolved from PayPass Wallet Services, which was announced in the spring of 2012 and has since been in production trial with select merchants and card issuers. Consumers around the world will now be able to sign up for the service through financial institutions.
> Die vorläufigen, unauditierten Zahlen der Raiffeisen Bank International AG (RBI) für das Geschäftsjahr 2012 belegen die Nachhaltigkeit des diversifizierten Geschäftsmodells insbesondere in schwierigen Zeiten. Bei einem um rund 5 % gesunkenen Zinsüberschuss und einem stabilen Provisionsüberschuss erwirtschaftete die RBI einen Jahresüberschuss vor Steuern von EUR 1032 Mio., der somit rund 25 % unter dem Vergleichswert von 2011 lag. Auch der Konzern-Jahresüberschuss (nach Minderheiten) lag mit EUR 725 Mio. rund ein Viertel unter dem Wert aus 2011. „Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen – neben dem gedämpften makroökonomischen Umfeld lag unser Fokus auf der Erfüllung der von der European Banking Authority vorgegebenen Kapitalquote – haben wir ein sehr ordentliches Ergebnis erzielt“, sagte Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender der RBI. > The preliminary, unaudited results of Raiffeisen Bank International AG (RBI) for 2012 bear witness to the sustainability of the diversified business model, particularly in difficult times. With net interest income down by around 5% and a stable commission income, RBI generated a pre-tax profit of EUR 1,032m for the year, which was around 25% below the comparative value for 2011. The consolidated profit (after minorities) was EUR 725m, also approximately 25% below the value for 2011. “Despite challenging conditions – apart from the muted macroeconomic environment, we focused on achieving the capital ratio set by the European Banking Authority – we have achieved a very respectable result,” said Herbert Stepic, the CEO of RBI.
MasterCard launches MasterPass
Mit MasterPass wird jedes Device zu einem Shopping Device MasterPass makes every device a shopping device
RBI: EUR 725m consolidated profit
„Wir haben ein sehr ordentliches Ergebnis erzielt“, sagt Herbert Stepic, CEO der RBI “We have achieved a very respectable result,” says Herbert Stepic, CEO of RBI
Manager in Bewegung
Managers on the move
• Im neuen Bank Austria Vorstandsbereich für Privat- und Firmenkunden unter Leitung von Helmut Bernkopf werden wesentliche Teile des Commercial Bankings gebündelt: Privat kunden, Großunternehmen, KMU, Immobilien kunden und Öffentliche Hand. • Mit Robert Striberny hat die Bank Gutmann einen erfahrenen Private Banking-Experten an Bord geholt. Er ist zugleich Partner der Bank und für die Leitung der neuen Gutmann Helmut Bernkopf Niederlassung in Salzburg zuständig.
• In Bank Austria’s new management board division for private and business clients headed by Helmut Bernkopf, fundamental components of commercial banking are combined: private clients, large corporations, SMEs, real estate clients and public sector entities. • Gutmann Bank has hauled aboard an experi enced private banking expert in the form of Robert Striberny. He is also a partner at the bank and is responsible for the management of Robert Striberny the new Gutmann branch in Salzburg.
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Weitere Outperformance erwartet
Mit sicheren Anleihen ist kaum noch Geld zu verdienen It is becoming increasingly difficult to earn money with secure bonds
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Further outperformance expected
Nach der starken Vorjahres-Performance müssen Anleger heuer mit geringeren Wertzuwächsen rechnen. Interessante Gelegenheiten gibt es laut Experten nach wie vor.
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ass mit sicheren Anleihen kein Geld zu verdienen ist, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Neu ist dagegen, dass auch die Bonds von Qualitätsunternehmen – sprich solche mit Investmentgrade Rating – Anlegern keinen realen Ertrag bringen. So konnten sich etwa im Vorjahr Unternehmen wie Nestlé oder Siemens zu historisch günstigen Konditionen Geld vom Kapitalmarkt holen. Der Performance der Assetklasse hat das keinen Abbruch getan. Viele institutionelle Investoren müssen entsprechend definierter Vorgaben in „sichere“ Papiere investieren. Als Alternativen bieten sich High Yield Bonds oder Schwellenländeranleihen an (EMD, für „Emerging Markets Debt“, Anm.). Angesichts der schwächelnden Konjunktur fragen sich jedoch nicht wenige Experten, ob das vernünftige Alternativen sind. Die britische Fondsgesellschaft M&G zählt zu den größten Corporate Bond Managern Europas. Aktuell sind Kundengelder in der Höhe von 95,2 Mrd. Euro in Investmentgrade-Titeln investiert, weitere 6,3 Mrd. Euro in Hochzinsanleihen. Jim Leaviss, Manager des M&G und Verantwortlicher für den Bereich festverzinsliche Wertpapiere, ist auch nach dem starken Vorjahr positiv auf Unternehmensanleihen eingestellt. „Corporate Bonds werden weiter outperformen, auch wenn der meiste Ertrag von den Kupons kommen wird und nicht von einer Einengung der Spreads“, meint der Experte. Dennoch gelte es, bei der Titelselektion – auch im Investmentgrade-Bereich – etwas sorgfältiger vorzugehen. Unternehmen in gutem Zustand
„Obwohl die volkswirtschaftliche Situation nicht besonders gut ist, befinden sich die Unternehmen im Großen und Ganzen in einem guten Zustand“, sieht auch Georg Nitzlader, Leiter der Abteilung Corporate Bonds bei Raiffeisen Capital Management, von der Unternehmensseite her
After last year’s strong performance, investors must reckon on lower value growth this year. Nevertheless, experts do mention some interesting opportunities.
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y now it should be common knowledge that secure bonds are not money earners. What is new, however, is that bonds issued by quality companies – that is to say, those companies with investment-grade rating – also do not provide investors with real profits. And so last year companies such as Nestlé or Siemens were able to borrow money on the capital market at historically favourable conditions. This did not have a negative effect on the asset class. Many institutional investors are required to invest in ‘safe’ securities, in accordance with defined guidelines. Alternatives here are high-yield bonds or emerging market bonds (EMD, emerging market debt). In view of the weakening economy, many experts are now asking themselves whether these are sensible alternatives. The British fund company M&G ranks among the largest corporate bond managers in Europe. Currently client funds amounting to some EUR 95.2bn are invested in investment-grade titles with a further EUR 6.3bn in high-yield bonds. Jim Leaviss, the manager of M&G and responsible for the area of fixed interest rate securities, has a positive attitude towards corporate bonds, even after last year’s strong performance. According to the expert, “corporate bonds will continue to outperform, even if most of the income will be derived from coupons and not from a narrowing of the spread”. Despite this, more caution should be applied when selecting titles, even in the investment-grade area. Succeed 02/13
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Jim Leaviss: „Heuer ist etwas mehr Vorsicht bei der Titelselektion angebracht“ Jim Leaviss: “Selecting securities this year requires a little more caution”
gute Rahmenbedingungen für die Assetklasse. Mit seinem Raiffeisen-EuroCorporates ist er zu rund 97 % in Investmentgrade Bonds investiert. Im Vorjahr erzielte der Fonds eine imposante Performance von rund 11 %, die allerdings seiner Einschätzung zufolge nicht so schnell wiederholt werden könne. Derzeit liege die durchschnittliche Verzinsung im Fonds bei 2,25 %. „Eine Performance von viel mehr als 4 % erscheint da wenig realistisch“, meint er. Selbst eine negative Entwicklung sei nicht auszuschließen. Dass man sich bei Unternehmen mit Investmentgrade Rating keine Sorgen um die Kreditqualität machen müsse, spiegle sich letztlich auch in den Risikoaufschlägen wider. Nachsatz des Fondsmanagers: „Sie waren im historischen Kontext auch schon attraktiver.“ Immer näher an Staatsanleihen
Wie sehr sich Investmentgrade Corporate Bonds inzwischen Staatsanleihen angenähert haben, zeigen einige im Vorjahr erfolgte Emissionen. Siemens hat sich etwa zur Finanzierung des eigenen Aktienrückkaufprogramms Ende August in insgesamt vier Tranchen 2,7 Mrd. Euro vom Kapitalmarkt geholt, und zwar zu einem sprichwörtlichen Pappenstiel. So muss der Elektronikkonzern für die zweijährige Anleihe (Emissionsvolumen 400 Mio. Euro) den Investoren sage und schreibe 0,375 % zahlen, für das 7,5-jährige Papier (1 Mrd. Euro) 1,5 %. Ein Schnäppchen stellen für den Emittenten auch die Kosten für die vor allem für britische Anleger gedachte 13- (350 Mio. britische Pfund) und 30-jährige Anleihe (650 Mio. britische Pfund) von 2,75 bzw. 3,75 % dar. Kein Wunder, dass Siemens Finanzvorstand Joe Kaeser von „historisch preiswertem Fremdkapital“ spricht. Realverluste in Kauf nehmen?
„In realer Hinsicht handelt es sich bei vielen Emissionen um ein Verlustgeschäft“, so Nitzlader. Dennoch müssten viele institutionelle Investoren in Investmentgrade Fixed Income investieren. Das Problem bleiben für den Experten die Notenbanken. „Sie haben durchklingen lassen, dass sie im Zweifelsfall die Liquidität eher länger als kürzer hoch lassen werden, da die Wirtschaft sehr instabil ist“, meint er. Sowohl der Staat als auch Private könnten sich nämlich höhere Zinsen nicht leisten. Die Alternativen seien High Yields, Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern oder Aktien. Nachsatz: „Angesichts der schwächelnden Konjunktur ist es jedoch fraglich, ob das die besten Ideen sind.“ 2012 haben Hochzinsanleihen eine imposante Performance von rund 23 % hingelegt. So weit, so gut. Im Jänner hat sich jedenfalls gezeigt, dass es mit der Assetklasse nicht ewig bergauf gehen kann. Bekanntlich ist es aufgrund der heiß gelaufenen Bewertungen sowie der Aussagen einiger Fed Mitglieder, die Ängste vor einem Ende der Liquiditätsschwemme auslösten, zu größeren Gewinnmitnahmen gekommen. „Bei einer durchschnittlichen Verzinsung von 4,5 % stellt sich die berechtigte Frage, ob das Risiko, das man eingeht, auch abgegolten wird“, meint Nitzlader. 68
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Companies in good condition
“Although the economic situation is not particularly good, on the whole companies have a sound standing,” says Georg Nitzlader, the manager of the corporate bonds division at Raiffeisen Capital Management, who believes that there are good framework conditions for the asset class from a corporate point of view. 97% of his Raiffeisen-Euro-Corporates is invested in investment-grade bonds. Last year, the fund achieved an impressive performance of
“Realistically speaking, many issues are a losing deal,” says Nitzlader. Nevertheless, many institutional investors would have to invest in investment-grade fixed income. Here, the experts see the central banks as the problem. “They have hinted that for borderline cases they would prefer to keep liquidity high longer rather than shorter, as the economy is extremely unstable,” Nitzlader explains. Neither the
Joe Kaeser: „Teures Eigenkapital mit historisch preiswertem Fremdkapital ersetzt“ Joe Kaeser: “Expensive equity capital is replaced by historically inexpensive foreign capital”
»Der meiste Ertrag wird heuer von den Kupons kommen und nicht von den Spreads« about 11% which, however, in his estimation, is not likely to be repeated in a hurry. Currently, the average interest rate for funds is 2.25%. “Any performance of more than 4% cannot be regarded as realistic,” he says. Even a negative development cannot be excluded. Not having to worry about the credit quality of companies with an investment grading is ultimately also reflected in the risk surcharges. The fund manager’s postscript: “Historically speaking, they used to be more attractive.” Moving ever nearer to government bonds
Just how closely investment-grade corporate bonds have inched towards government bonds can be
Accept real losses?
»The bulk of this year’s yield will be derived from coupons and not from spreads« government nor private individuals could afford higher interest rates. The alternatives would be high-yield corporate bonds from emerging countries, or shares. Postscript: “In light of the weakening economy it is, however, doubtful as to whether these are in fact the best ideas.” High-interest bonds achieved an impressive performance of about 23% in 2012. So far, so good. But January showed that the upward trend in this asset class cannot continue indefinitely. As is well known, there was widespread profit taking based on the heated evaluations as well the statements of some Fed members creating a fear of an end to a glut of liquidity. Nitzlader
Fotos: Siemens AG, Justin Canning, beigestellt
Istvan Fritsche: „Alle unsere Fonds haben im Vorjahr die Benchmark geschlagen“ Istvan Fritsche: “Last year all our funds beat their benchmark”
seen by some issues that came onto the market last year. Siemens, for example, took up a total of EUR 2.7bn in four tranches from the capital market to finance its own share buyback campaign at the end of August – and did this at a proverbial chickenfeed. And so, believe it or not, the electronics company will therefore have to pay investors 0.375% for the two-year bond (issue volume EUR 400m) and 1.5% for the 7.5-year paper (EUR 1bn). The issuers also made a bargain when it came to costs for the 13year (GBP 350m) and 30-year issue (GBP 650m) – particularly targeted at the British investor – of 1.75% and 3.75% respectively. It is little wonder then that Joe Kaeser, the Siemens CFO, talks of “historically inexpensive foreign capital”.
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Insgesamt sei eine weitere Verschlechterung des konjunkturellen Umfelds für Hochzinsanleihen alles andere als positiv einzuschätzen. Blick in die USA
Was US-High Yields betrifft – eine Assetklasse, die in den vergangenen Jahren starke Zuflüsse verzeichnet hat –, gibt sich Leaviss etwas vorsichtiger. Zwar räumt er ein, dass viele Unternehmen in einer guten Verfassung sind, nachdem sie sich entschuldet und ihre Bilanzen gestärkt haben. Sorgen bereiten ihm aber vielmehr aktuelle Emissionstrends. So würden verstärkt Emittenten mit CCC-Rating in Erscheinung treten. Gleichzeitig habe die Zahl der PIK-Deals (für „pay-in-kind“, Anm.) wieder zugenommen. Bei dieser als besonders riskant eingestuften Anleihenart wird dem Emittenten das Recht eingeräumt, seiner Verpflichtung – sprich die Bedienung der laufenden Zinsen sowie der Tilgung – bar nachzukommen oder über die Ausgabe neuer Anleihen. Laut Leaviss sind PIK-Bonds ein Zeichen besonders schwacher Unternehmen. „Insgesamt sehen wir ein Zurückgehen der Kreditqualität, was gemeinsam mit den hohen Zuflüssen ein nicht unwesentliches Gefahrenpotenzial in sich birgt“, so Leaviss.
Michael Pettis: „Die chinesische Wirtschaft könnte künftig jährlich lediglich um 3,5 % wachsen“ Michael Pettis: “The Chinese economy could grow by a mere 3.5% in the future”
Georg Nitzlader: „Bei vielen Emissionen handelt es sich in realer Hinsicht um Verlustgeschäfte“ Georg Nitzlader: “Realistically speaking, many issues are a losing deal”
goes on to say: “When offering an average interest rate of 4.5%, it is justified to ask whether this also compensates for the risk taken.” Overall, a further deterioration of the economic environment must be assessed as being anything but positive for high-interest bonds.
exceeded their benchmarks.” The ING (L) Renta Fund EM Corporate Debt (USD), for instance, achieved a plus of about 20%. Strictly speaking, emerging market corporate bonds are usually issued in hard currencies. This is, as Fritsche explains, because corporate bonds issued in local currencies are hardly accessible to international investors at this moment in time. According to his estimation, this will no longer be the case in ten years’ time. Corporate bonds issued in hard currencies are in any case the fastest growing asset class in the EMD universe. Last year alone, the issue volume was USD 300bn. “This is no longer a niche market, but has finally been accepted by investors and, with some delay, also in the retail area,” Fritsche summarises.
Schwellenländer auf dem Vormarsch
Niedrige Kreditrisikoprämien
Dass im EMD-Hartwährungsbereich die Zahl der von Unternehmen getätigten Emissionen stetig zunimmt, während jene der staatlichen zurückgehen, ist laut Fritsche darauf zurückzuführen, dass sich die Kreditqualität der Schwellenländer angesichts des gewaltigen wirtschaftlichen Fortschritts der letzten Jahre stark verbessert habe. Schließlich seien Lokalwährungsanleihen für die Schwellenländerregierungen weitaus weniger volatil. Gleichzeitig würden die Unternehmen von niedrigeren Kreditrisikoprämien profitieren. Der ING Investment Experte gibt sich auch weiterhin optimistisch für EMD: „Die fundamentale Ausgangslage der Assetklasse bleibt stark und sollte sich entsprechend unseres Basisszenarios weiter verbessern.“ Darüber hinaus würden EMD-Corporate Bonds in technischer Hinsicht gut unterstützt bleiben, da die Nachfrage nach Renditen und Einkommen voraussichtlich stark genug bleibe, um den kontinuierlichen Emissionsstrom aufzunehmen. Was die Performance betrifft, sollten sich Investoren heuer allerdings etwas weniger erwarten als 2012. Bei Lokalwährungsanleihen geht Fritsche von Renditen im hohen einstelligen Bereich aus. „In Hartwährungen emittierte Corporate Bonds werden sich, was die Gesamtrendite betrifft, schwächer entwickeln, da sich die Spreads schon sehr eingeengt haben“, so Fritsche. Insgesamt sei die Assetklasse schon relativ gut bewertet. Nichtsdestotrotz erwarte der Markt starke Zuflüsse in EMD. China bleibt im Fokus
Leaviss hat das Exposure gegenüber den Emerging Markets in seinem Fonds zurückgefahren. Im Gegensatz zu der allgemeinen Meinung glaubt er nämlich, dass das Wirtschaftswachstum in China in Zukunft deutlich geringer ausfallen könnte als die prognostizierten rund 7 % im Jahr. Auch Michael Pettis, Professor für Finanzwirtschaft an der Guanghua School of Management der Universität Peking, teilt diese Meinung. Er erwartet 70
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A look to the USA
When it comes to US high yields – an asset class that has seen strong inflows over recent years – Leaviss has a more cautious approach, although he does admit that many companies are in good shape since they eliminated their debts and strengthened their balance sheet. But he is rather more concerned about current issue trends. He points out, for example, a recent surge of issuers with a CCC rating. And at the same time, there has been a concurrent increase in the number of PIK deals (pay in kind). For this type of bond, which is classified as especially risky, the issuer is granted the right to meet his obligation – that is to say the settlement of current interest as well as instalments – in cash or through issuing new bonds. According to Leaviss, PIK bonds are an indication of particularly weak companies. “All in all, we see a decline in credit quality which, combined with the high inflows, provides a significant risk potential,” opines Leaviss. Emerging countries gaining ground
Last year also saw a strong development for corporate bonds from the emerging countries. Istvan Fritsche, client portfolio manager at ING Investment Management, even calls them “the strongest-performing asset class”. He adds: “All our funds
Low credit risk premiums
While there is a steady increase in the number of issues carried out in the EMD hard-currency sector, those at government level are decreasing. This, according to Fritsche, can be ascribed to the strong improvement of the credit quality of emerging countries in light of the enormous economic development that has taken place over the last few years. In the long run, local currency bonds would definitely be less volatile for governments of emerging countries. At the same time, companies would benefit from low credit risk premiums. The ING Investment expert continues to be optimistic for EMD: “The fundamental starting position for the asset class remains strong and, according to our basic scenario, should continue to improve.” Fur-
Fotos: Getty Images, Josef Fallnhauser
Stark entwickelt haben sich im Vorjahr auch Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern. Istvan Fritsche, Client Portfolio Manager bei ING Investment Management, spricht gar von der „am stärksten performenden Assetklasse“. „Alle unsere Fonds haben ihre Benchmarks geschlagen“, sagt Fritsche. So hat etwa der ING (L) Renta Fund EM Corporate Debt (USD) Anlegern ein Plus von knapp 20 % gebracht. Streng genommen spricht man bei Emerging Markets-Unternehmensanleihen in der Regel von Emissionen in Hartwährungen. Denn, wie Fritsche erklärt, seien von Unternehmen emittierte Lokalwährungsanleihen zum jetzigen Zeitpunkt für internationale Investoren kaum zugänglich. Seiner Einschätzung zufolge wird das in zehn Jahren nicht mehr der Fall sein. In Hartwährungen emittierte Unternehmensanleihen gehören jedenfalls zu den am schnellsten wachsenden Assetklassen im EMD-Universum. Allein im Vorjahr lag das Emissionsvolumen bei 300 Mrd. US-Dollar. „Das ist keine Nische mehr, sondern endgültig bei den Investoren angekommen, mit einiger Verzögerung auch im Retail-Bereich“, bringt es Fritsche auf den Punkt.
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2013 rechnen Experten mit einer gemäßigteren Performance von Corporate Bonds Experts are predicting a more moderate performance of corporate bonds in 2013
believes that the economic growth in China could be considerably less than the predicted 7% pa. This opinion is also shared by Michael Pettis, a finance professor at the Guanghua School of Management, University of Peking. In fact, he only expects an average growth of 3.5%. In reality, foreign companies no longer find it cheap to manufacture in China due to the increase in the cost of labour. “Added to this is the danger of the largest global credit bubble since 2009,” Leaviss stresses. This is ascribed to the gigantic growth in private loans. The experts feel that considerably reduced GDP growth in China would have far-reaching consequences for most of the emerging markets that are strongly dependent on China, and ultimately also for the EMD asset class.
gar ein durchschnittliches Wachstum von 3,5 %. Tatsache sei, dass es aufgrund der gestiegenen Lohnkosten für ausländische Unternehmen nicht mehr billig sei, in China zu produzieren. „Dazu kommt die Gefahr der weltweit größten Kreditblase seit 2009“, betont Leaviss. Diese sei auf das gigantische Wachstum der Privatkredite zurückzuführen. Ein erheblich niedrigeres BIP-Wachstum in China hätte für den Experten weitreichende Folgen für die meisten Emerging Markets, die stark von China abhängig sind, und letztlich auch für die Assetklasse EMD. Inflation derzeit kein Thema
Positives gibt es von der Inflationsseite zu berichten. Experten sind sich einig, dass Inflation in der entwickelten Welt, und allen voran in Europa, derzeit kein Thema ist. Die Rekordarbeitslosigkeit, der – bis auf Deutschland – nicht vorhandene Lohndruck, die tendenziell fallenden Rohstoffpreise sowie die Tatsache, dass die Liquidität nach wie vor nicht in der Wirtschaft ankommt, lassen schlichtweg keinen Inflationsdruck entstehen. Anders die Situation in den Emerging Markets. Hier ist zwar die Inflation – sowohl die zyklische als auch die strukturelle Komponente – angesichts des globalen Abschwungs und der damit verbundenen Produktionslücke in den letzten eineinhalb Jahren ebenfalls zurückgegangen; für Fritsche gilt es dennoch, wieder etwas vorsichtiger zu sein. Er verweist auf die an Fahrt aufnehmende US-Wirtschaft sowie auf das voraussichtliche Ende des Wachstumsabschwungs in China. „Das globale Wachstumsmomentum ist wieder viel stärker“, sagt er. So könnte auch der Inflationsdruck in der zweiten Jahreshälfte wieder steigen. Patrick Baldia 72
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thermore, technically speaking, EMD corporate bonds would stay well supported as in all probability the demand for returns and income will be strong enough to absorb the continuing emission current. When it comes to performance, investors should, however, expect a little less this year than in 2012. For local currency bonds, Fritsche expects yields in the one-digit area. “In relation to the overall yield, the development of corporate bonds issued in hard currencies will be weaker as the spreads are already very constricted. Overall, the asset class is already relatively well evaluated. Nevertheless, the market expects high inflows in EMD. Focus is still on China
Leaviss has reduced exposure vis-àvis emerging markets in his funds. Contrary to general opinion, he
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Inflation currently not an issue
The news on the topic of inflation is positive. Experts agree that inflation in the developed world, and first and foremost Europe, is currently not an issue. Record unemployment, non-existent wage pressure – with the exception of Germany – directionally decreasing raw material prices as well as the fact that liquidity is still not being felt in the economy simply do not allow for inflationary pressure. Not so the situation in the emerging markets. Here inflation, both the cyclic as well as the structural components, in view of the global downswing and relevant associated output gap, has also declined over the last 18 months. Nevertheless, Fritsche recommends caution. He refers to an accelerating US economy as well as the anticipated end of China’s economic downturn. “The global growth momentum has again become stronger,” he adds. And so inflationary pressure could increase again in the second half of 2013. Patrick Baldia
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Das Ende der Schulstunde Öl auf Holz, 79,5 x 62,3 cm, Schätzpreis € 850.000 verkauft um € 1.087.500
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Kunstliebe nach Charts Arts by charts
Zeitgenössische Kunst zieht Investoren aus Russland verstärkt an Russian investors are drawn to contemporary art
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ie sind beide um die 40, einer stammt aus Odessa, der andere kommt aus Moskau. Beide interessieren sich vornehmlich für Kunst, die kurz und langfristig Gewinn abwerfen soll. Einer will kaufen, der andere verkaufen – und beide haben sich Wien als Drehscheibe dafür ausgesucht. Der Finanzexperte Eduard Pomeranz beurteilt den Kunstmarkt mit den Mechanismen der Finanzwelt und hat innerhalb von nur vier Jahren eine Sammlung mit rund 200 Werken der internationalen Concept Art und Minimalkunst aufgebaut. Wer die Kunst und deren Erwerb heute nicht als Riesengeschäft sieht, „ist entweder wahnsinnig reich oder verbrennt sinnlos Geld“, so der 1969 in Odessa (Ukraine) geborene Pomeranz. Und das treffe beides nicht auf ihn zu. Aber wie ist er als Hedgefonds-Manager zur Kunst gekommen? „Ich bin am Sektor Alternative Investments aktiv, und die Kunst gehört zu den alternativen Investments. Aber das ist nur einer meiner Beweggründe, Kunst zu sammeln“, erklärt Pomeranz, der 1976 nach Österreich kam, hier Wirtschaft studierte und als Wertpapieranalyst tätig war. 1995 gründete er die FTC Capital GmbH und 2012 stellte er seine Sammlung erstmals der Öffentlichkeit vor.
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With the re-orientation of Viennafair and investors from the former Soviet Union that are keen on buying, Vienna is moving into the focus of the international art market.
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hey are both around 40, one comes from Odessa, the other from Moscow. Both are mainly interested in art that promises to return a profit in the short or in the long run. One wants to buy, the other wants to sell – and both of them have picked Vienna as their hub. The financial expert Eduard Pomeranz, 43, appraises the art market with the mechanisms of the financial world and has built up a collection of international concept art and minimal art comprising 200 works within only four years. Anyone who does not recognise that art and
purchasing art is an enormous business “is either insanely rich or pointlessly wasting money,” says the Ukraine-born Pomeranz. And he’s none of that. But how did he, a hedge fund manager, get the idea to invest in art? “I work in the alternative investments sector, and art is an alternative investment. But this is only one of my motivations for collecting art,” explains Pomeranz, who came to Austria in 1976, studied economics and worked as a securities analyst. In 1995 he founded FTC Capital GmbH and in 2012 he presented his collection to the public for the first time.
Fotos: Getty Images, Picturedesk, beigestellt
Mit der Neuausrichtung der Viennafair und kauflustigen Investoren aus der ehemaligen Sowjetunion rückt Wien stärker in den Fokus des internationalen Kunstmarktes.
Eduard Pomeranz ist beim Aufbau seiner Sammlung logistisch vorgegangen, hat von Anfang an mit Kuratoren gearbeitet und ein maßgeschneidertes Computersystem entwickelt, das eine Shopping Shortlist erstellt. „Ich bin im Handel mit Futures und verwalte das Geld mit systematisierten Modellen, also habe ich auch ein Programm entwickelt, das mir den Kunstmarkt screent. Das Ergebnis analysiere ich dann mit meinem Kurator Amin Barak“, plaudert der Kunstinvestor aus der zeitgenössischen Sammlerschule. Aber auch ein Hedgefonds-Manager, der jährlich sechsstellige Beträge in die Kunst investiert, kommt ohne persönlichen Bezug zur Materie, die er sammelt, nicht aus. „Künstler interessieren mich sehr, denn sie fühlen den Zeitgeist viel besser als wir Wirtschaftstreibende. Zeitgenössische Kunst ist eine Möglichkeit, Geschichte mitzubegründen und Werte zu schaffen.“ Doch welche Parameter werden in solch ein Computerprogramm gespeist? „Ich habe eine Forschungs- und »Es ist schön, Entwicklungsabteilung, in der Masich mit Kunst thematiker und Statistiker arbeiten, zu beschäftigen, und ich kann selbstverständlich Stanaber wir sind dardabweichungen berechnen.“ Viennafair in russischer Hand
Geschäftsleute
„Wien ist schon aus historischer Sicht und schauen auf sehr anziehend für uns Russen. Wir das Ergebnis« waren in der langen gemeinsamen osteuropäischen Geschichte stets sehr eng verbunden“, schwärmt der russische Immobilienentwickler Dmitri Aksjonow, der im Herbst 2012 gemeinsam mit Sergej Skaterschikow, einem Finanzspezialisten und Kunstinvestor, 70 % der Viennafair übernommen hat. 30 % an der neuen VF Betriebsgesellschaft mbH hält eine vom ehemaligen MUMOK Direktor Edelbert Köb angeführte Gruppe von österreichischen Sammlern. Die Marke „Viennafair“ bleibt im Besitz der Reed Exhibitions Messe Wien. Die neuen Hausherren möchten die Messe, die im Oktober stattfindet, zur Drehscheibe für Investitionen in zeitgenössische Kunst machen, sowohl für Kunstliebhaber als auch für sich selbst. „Es ist schön, sich mit Kunst zu beschäftigen, aber zuallererst sind wir Geschäftsleute und schauen auf das Ergebnis.“ Aksjonow sieht die Investition in Kunst in Wien als ersten Schritt, dem weitere folgen sollen. Sein Partner Sergej Skaterschikow beschäftigt sich seit längerem mit wirtschaftlichen Analysen des Kunstmarkts. Er verfasste u. a. das Handbuch Skate’s Art Investment Handbook. „Wir werden mit unseren Geschäftsideen früher oder später
Anastasia Khoroshilova wird von Ernst Hilger vertreten und ist für ihre Installationen bekannt Anastasia Khoroshilova, who is represented by Ernst Hilger, is renowned for her installations
Eduard Pomeranz took a logistic approach to building up his collection. From the outset, he worked together with curators and custom developed a computer system that compiles a shopping shortlist. “I deal with futures and manage money with systemised models, so I developed a program that screens the art market for me. I analyse the result together with my curator, Amin Barak,” the art investor divulges the secrets of contemporary art acquisition. But even a hedge fund manager who invests six-digit amounts in art can’t be a collector without personally relating to the matter. “I’m very interested in artists, as they have a better sense of the zeitgeist than business people. Contemporary art is a way of shaping how the
»ART IS A WONDERFUL PURSUIT, but first and foremost we’re business people and have an eye on the result« present will be seen in the future.” But what parameters are fed into the computer programme? “I have a research and development department, where mathematicians and statisticians work, and of course I can calculate standard deviations myself.”
Viennafair in Russian hands
“Vienna holds a certain attraction for us Russians from a historic perspective alone. In the long eastern European history that we share, we have always been very close,” raves the Russian real estate developer Dmitri Aksjonov, who took over 70% of Viennafair together with Sergey Skatershikov, a financial expert and art investor, in autumn 2012. A group of Austrian collectors headed by Edelbert Köb, the former MUMOK director, holds the remaining 30% of the new VF Betriebsgesellschaft mbH. The Viennafair brand will remain the property of Reed Exhibitions Vienna. The new owners want to turn the fair, which takes place in October, into a hub for investments in contemporary art, for art lovers as well as for themselves. “Art is a wonderful pursuit, but first and foremost we’re business people and have an eye on the result.”Aksjonov considers the investment in art in Vienna a first step that will be followed by further ones. His partner, Sergey Skatershikov, has long been looking into the economic analysis of the art market and, among other things, wrote the manual Skate’s Art Investment Handbook. “I’m sure that sooner or later we will bring our business ideas to Moscow, too. Russia’s art market is still in its infancy, so we don’t need to rush. What is more important
Hedgefonds-Manager Eduard Pomeranz sieht seine umfangreiche Kunstsammlung als alternatives Investment Hedge fund manager Eduard Pomeranz considers his large art collection an alternative investment
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finance & investment
Galerist Ernst Hilger schätzt den Geschmack seiner russischen Kunden und deren Wissen über zeitgenössische Kunst Gallery owner Ernst Hilger appreciates his Russian customers’ knowledge and taste when it comes to contemporary art
Michael Kovacek, Geschäftsführer des Auktionshauses im Kinsky, erlebt die russischen Kunstliebhaber als sehr vielseitig interessiert Michael Kovacek, the managing director of the Auktionshaus im Kinsky, finds that Russian art lovers have a broad spectrum of interests
sicher auch in Moskau aktiv werden. Russland befindet sich erst am Anfang der Kunstmarktentwicklung, da lassen wir uns noch etwas Zeit. Wichtiger ist es, zuerst eine internationale Plattform zu entwickeln, um auf Zielmärkten wie der Türkei, Polen oder Russland zu agieren.“ Da sich die Viennafair bisher vor allem auf Künstler und Kunst aus Mittel- und Osteuropa konzentriert hat, stellt sich angesichts der gewinnorientierten Ausrichtung der neuen Betreiber die Frage, ob jetzt nur mehr hochpreisige Blue Chip-Kunst auf der Messe angeboten wird? „Nein, keinesfalls. Wir wollen keine Oligarchenkunst zeigen, ganz im Gegenteil. Wir möchten Käufer der Mittelklasse ansprechen, weltweit, aber vor allem in Osteuropa und Russland. Wir leben in der Zeit des Internets, alles wird offener und leichter zugänglich für ein breites Publikum, auch der Kunstmarkt.“
right now is to develop an international platform to be able to do business in target markets such as Turkey, Poland or Russia.” Since Viennafair has mainly focused on artists and art from central and eastern Europe in the past, it is fair to ask whether now only high-priced blue chip art will be offered at the fair, considering the profit-based orientation of the new operators. “No, not at all. We don’t want to present art for oligarchs – on the contrary. We want to address middle-class purchasers the world over, but above all from eastern Europe and Russia. We live in the internet age, everything is becoming
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Variety of new art
The two female artistic directors of Viennafair take a very clear stance on this pronounced financial approach. “I don’t believe in this chart system at all. Luckily, people still listen to their gut when it comes to buying art. It’s a matter of personality and pleasure,” smiles Vita Zaman, who comes from Lithuania and studied creative curating and photography in London before she landed at the Journal Gallery in New York. Last autumn Zaman and Christina Steinbrecher, who
Das neue künstlerische Führungsduo der Viennafair: Christina Steinbrecher und Vita Zaman The two new artistic directors of Viennafair: Christina Steinbrecher and Vita Zaman
Fotos: Picturedesk
Vielfalt neuer Kunst
Zu dem betont monetären Aspekt der Investoren hat das neue, weibliche künstlerische Führungsduo der Viennafair eine klare Meinung. „Ich halte von diesem Chart-System überhaupt nichts. Zum Glück hören die Menschen beim Kauf von Kunst noch immer sehr auf ihr Gefühl. Die Persönlichkeit und die Freude spielt da mit“, lacht Vita Zaman, die aus Litauen stammt und in London Creative Curating und Fotografie studierte, bevor es sie in die Journal Gallery nach New York verschlug. Im Herbst übernahm Zaman gemeinsam mit Christina Steinbrecher, die seit drei Jahren die Art Moscow kuratiert, die Leitung der Viennafair, die jetzt programmatisch im Untertitel „The New Contemporary“ heißt. „Ich freue mich, dass wir diesmal wunderbare Künstler aus Tirana in Wien haben werden“, erzählt Zaman. Bereits 2012 wurde der Fokus von Mittel- und Osteuropa erfolgreich auf die Türkei, Aserbaidschan und den Iran erweitert. „Deshalb möchten wir dieses Dreieck Wien-Istanbul-Moskau auch in Zukunft stärken. Es herrscht Aufbruch und eine große künstlerische Vielfalt in all diesen Ländern.“ Auch wenn der lokale Wiener Markt nicht nur von Vita Zaman als sehr konservativ eingeschätzt wird – „Österreicher kaufen meist nur österreichische Künstler“ –, kann die Messe hier trotzdem zur interessanten Schnittstelle zwischen Ost und West werden. „Reiche Sammler gehen zur Art Basel, aber Wien kann eine Plattform für junge, aufstrebende Künstler werden. Denn hier haben die Galerien und die Experten Zeit für den Kunstinteressierten. Hier kann man lernen, fragen, muss nicht befürchten, dafür gesnobt zu werden.“ Investor Sergej Skaterschikow wird über einen Kunstfonds nicht nur selbst Kunst bei der Viennafair kaufen, sondern auch neue, kauflustige Klientel aus der ehemaligen Sowjetunion dazu animieren. Ein Teil dieser
more open and easily accessible to a broad audience – including the art market.”
www.asoluto.com, photo: www.photos.com
Independence Experience Partnership
To Grow ‌ and to Protect. European American Investment Bank AG Wallnerstrasse 4, A-1010 Vienna, Austria Phone: +43 1 512 38 80 0, Fax: +43 1 512 38 80 888 office@eurambank.com, www.eurambank.com
Der Finanzspezialist und Kunstinvestor Sergej Skaterschikow hält mit einer Investorengruppe 70 % an der Viennafair Financial expert and art investor Sergey Skatershikov holds a 70% stake in Viennafair as part of a group of investors
Wiener Antiquitätenhändler, Peter Kulcsar: „Meine Kunden kaufen sich über die Kunst die russische Vergangenheit zurück“ Viennese art dealer Peter Kulcsar: “My Russian customers buy back their own history through art”
Käufer hat Wien schon für sich entdeckt, hört man jedenfalls im Auktionshaus im Kinsky. „Der Anteil dieser Kundengruppe am Jahresumsatz erreicht bei uns bereits um die 5 %“, so Michael Kovacek, Geschäftsführer im Kinsky. „Das Interesse dieser Klientel bezieht sich hauptsächlich auf hochwertige Gemälde des 19. Jh. und hochpreisige zeitgenössische Kunst. Außerdem interessieren sich die russischen Kunstliebhaber für Gegenstände aus der Antiquitätensparte, wie zum Beispiel Porzellanfiguren und Silber.“ Diesen Trend bestätigt auch Antiquitätenhändler Peter Kulcsar: „Ich beobachte bei meinen russischen Kunden, dass sie irgendwie ihre eigene Vergangenheit zurückkaufen wollen. Das heißt, sie suchen vornehmlich russische Kunst und Künstler, egal ob es Gemälde oder Silberobjekte sind.“ Auch das Dorotheum hat sich auf die neue Kundschaft bereits eingestellt. „Wir haben eine eigene Website in russischer Sprache und einen Native Speaker in unserem internationalen Kundenservice im Palais Dorotheum in Wien“, erzählt Unternehmenssprecherin Doris Krumpl. „Wir publizieren auch einen eigenen Katalog mit russischem Silber.“ Einen großen Teil an Fotoarbeiten von Anastasia Khoroshilova hat Ernst Hilger von Modern Contemporary an einen russischen Investmentfonds verkauft und hofft auf weiteres Interesse an zeitgenössischer Kunst. Kennen sich die Käufer auch in der Kunstmaterie aus? „Die Käufer, die wir bis jetzt betreuen durften, zeichneten sich durch Wissen und Geschmack aus. Sie denken eher an langfristige Investments als an Charts – das entspricht auch mehr meiner Philosophie.“ Marta S. Halpert
has been curating Art Moscow for three years, took over the direction of Viennafair, which now bears the programmatic sub-title The New Contemporary. “I’m pleased that we will have wonderful artists from Tirana in Vienna this time,” Zaman says. In 2012 the focus was already successfully expanded to include Turkey, Azerbaijan and Iran. “This is why we would like to strengthen the Vienna-IstanbulMoscow triangle. There’s a sense of new beginnings and great artistic diversity in all these countries.” Even if the local Viennese market is considered very conservative, not only by Vita Zaman – “Austrians usually buy only Austrian artists” – the fair can become an interesting interface between the east and the west. “Rich collectors go to Art Basel, but Vienna has the potential to become a platform for up-andcoming artists. Here, galleries and experts alike have time for people who are interested in art. They can ask and learn without fearing that they’ll be looked down upon.” Not only will investor Sergey Skatershikov purchase art himself at Viennafair, he will also encourage new, potential buyers from the former Soviet Union. Some of these buyers have already discovered Vienna for themselves; at least that’s what you hear in the Auktionshaus im Kinsky. “This customer group already accounts for about 5% of our annual turnover,” the managing director of im Kinsky, Michael
Edelbert Köb, ehemaliger Direktor des MUMOK, ist gemeinsam mit österreichischen Sammlern mit 30 % an der Viennafair beteiligt Edelbert Köb, former director of MUMOK, holds a 30% stake in Viennafair together with Austrian collectors
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Kovacek, says and adds: “These customers are primarily interested in high-quality paintings from the 19th century as well as in highpriced contemporary art. Apart from this, Russian art lovers are keen on objects from the antiques section, such as porcelain figures and silver.” Antiques dealer Peter Kulcsar confirms this trend: “I’ve observed that, in a way, my Russian customers seem to want to buy back their own history. This means they are mainly looking for Russian art and artists, whether it be paintings or silver objects.” The Dorotheum auction house has also already prepared for the new customers. “We have a website in Russian language and a Russian native speaker in our international customer service department at the Palais Dorotheum in Vienna,” spokes person Doris Krumpl explains.“We also publish a separate catalogue for Russian silver.” Ernst Hilger from Modern Contemporary has sold a large number of Anastasia Khoroshilova’s photographic work to a Russian investment fund, and hopes that there will be more interest in contemporary art. But do purchasers actually have any knowledge about art? “The buyers that we advise have great knowledge and taste. They rather think about long-term investment than charts – which fits my philosophy.” Marta S Halpert
Fotos: Picturedesk, beigestellt
finance & investment
industry technology & Frauenthal trotzt schwierigem Umfeld Frauenthal braves difficult environment
Österreichs Industrie holt noch Luft Austria’s industry still catching its breath
Mehr Power für Wasserkraftwerk Sˇteti More power for Sˇteti hydroelectric power plant
> Die im Wiener Prime Markt notierte Frauenthal Gruppe konnte trotz schwierigen Umfelds im Nutzfahrzeugmarkt den Gesamtumsatz annähernd stabil halten. Der Umsatz der beiden Geschäftsbereiche Frauenthal Automotive und Großhandel für Sanitär- und Heizungsprodukte lag bei rund EUR 510 Mio. (minus von knapp 1 % im Vergleich zum Vorjahr). Aufgrund des angespannten Nutzfahrzeugmarktes reduzierte sich der Betriebserfolg (EBIT) auf EUR 8 Mio. und das operative Ergebnis (EBITDA) auf EUR 18 Mio.
> Die österreichische Industrie kommt im derzeit schwierigen Umfeld nur langsam in die Gänge. „Nach der Überwindung des Konjunkturtiefpunkts im vierten Quartal 2012 hat der österreichische Produktionssektor zu Beginn des Jahres 2013 seine Atempause auf dem Weg zur Erholung verlängert. Der Verbesserung im Jänner folgte im Februar wieder eine leichte Korrektur des Bank Austria EinkaufsManagerIndex nach unten auf aktuell 48,3 Punkte“, sagt Bank Austria Chef-Volkswirt Stefan Bruckbauer. Die österreichische Industrie könne sich vorläufig noch nicht von ihrem seit zwei Jahren stagnierenden Produktionsniveau wegbewegen.
> Die Siemens Division Drive Technologies hat von der Voith Hydro GmbH & Co. KG, Österreich den Auftrag erhalten, zwei Getriebe für das tschechische Wasserkraftwerk Sˇteti zu liefern. Die Getriebe kommen in Europas größten Kaplan-Rohrturbinen in Pit-Bauform zum Einsatz. Das Wasserkraftwerk Sˇteti wird jährlich rund 30 GWh Strom aus erneuerbaren Energien ins Netz einspeisen und somit 12.000 Haushalte in dieser Region mit Strom versorgen.
> The Frauenthal Group, which is listed in the Vienna prime market, succeeded in keeping its total turnover more or less stable despite the difficult environment in the commercial vehicle market. The turnover of the two divisions Frauenthal automotive and wholesale plumbing supplies was approximately EUR 510m (a decrease of slightly less than 1% compared to the previous year). Due to the tense commercial vehicle market, the operating profit (EBIT) dropped to EUR 8m and the earnings before interest, taxes, depreciation and amortisation (EBITDA) slid to EUR 18m.
> The industry in Austria is making only slow progress in the current difficult environment. “After getting past the economic low point in the fourth quarter of 2012, Austria’s production sector extended its pause for breath on the path towards recovery at the beginning of 2013. The improvement in January was followed by a slight downward correction by Bank Austria’s purchas ing manager index to the present 48.3 points,” says Bank Austria’s chief economist, Stefan Bruckbauer. He added that, for the time being, the industry in Austria will not yet be able to rise above its present level of production, which has been stagnating for the past two years.
> The Siemens drive technologies division has been commissioned by Voith Hydro GmbH & Co. KG, Austria, to deliver two gear units for the Sˇteti hydroelectric power plant in the Czech Republic. The gear units will be used in Europe’s largest Kaplan tubular turbines in pit configuration. The Sˇteti hydroelectric power plant will supply around 30GWh of electricity from renewable energies into the grid annually, thus providing power to 12,000 households in the region.
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industry&technology Der Dauerbrenner: Playmobil versandte 2012 mehr als 61 Mio. Packungen Unceasing success: Playmobil sold more than 61 million toys in 2012
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on wegen, alle Kinder spielen nur noch am PC oder am Smartphone: Der weltweite Playmobil Umsatz hat im Vorjahr mit EUR 531 Mio. ein neues Rekordniveau erreicht. Mit mehr als 61 Mio. versandten Packungen konnte der Mengenrekord aus dem Vorjahr ebenfalls eingestellt werden. Playmobil Geschäftsführerin Andrea Schauer: „Mit Blick auf die schwierige wirtschaftliche Gesamtlage war ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich unser Ziel. Das haben wir dank einer hohen Innovationsquote erreicht.“
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Deutliches Wachstum bei Playmobil Marked growth for Playmobil
t is evidently not true that today’s children only play on their PCs and smartphones: the worldwide turnover of Playmobil reached a new record level of EUR 531m last year. As more than 61 million boxes were dispatched, the previous year’s record for volume was also equalled. Playmobil CEO Andrea Schauer: “In view of the difficult overall economic situation, our goal was to have a moderate single-digit growth in turnover. We achieved this thanks to a high degree of innovation.”
Rekordjahr für Palfinger
Henkel erweitert Markenportfolio
>Die Palfinger Gruppe verzeichnete im Geschäftsjahr 2012 den höchsten Umsatz in der Unternehmensgeschichte und zum 80-jährigen Jubiläum ein neuerliches Rekordjahr. Der Umsatz stieg von EUR 845,7 Mio. im Vorjahr um 10,6 % auf EUR 935,2 Mio. Ermöglicht wurde dies durch die konsequente Internationalisierung in den vergangenen Jahren. Darüber hinaus war die Vereinbarung von zwei Joint Ventures mit der Sany Gruppe, einem der größten chinesischen Unternehmen, ein echter Meilenstein. Die Aufnahme der Geschäftstätigkeit erfolgte im 3. Quartal und wird sich in Zukunft positiv auf die Entwicklung der Gruppe auswirken. > In the 2012 financial year, the Palfinger Group achieved the highest turnover in the company’s history and a further record year on its 80th anniversary. The turnover increased by 10.6% from EUR 845.7m in the previous year to EUR 935.2m. This was made possible by the rigorous internationalisation in recent years. Furthermore, the agreement on two joint ventures with the Sany Group, one of the largest companies in China, was a real milestone. Business operations commenced in the 3rd quarter and will have a positive effect on the development of the group in future.
> Henkel hat mit dem englischen Konsumgüterhersteller PZ Cussons Plc eine Vereinbarung zur Übernahme von dessen polnischen Wasch- und Reinigungsmittelmarken unterzeichnet. Die Transaktion umfasst hauptsächlich Waschmittel und Weichspüler der Marke „E“ sowie andere kleinere Marken. Das Geschäft erstreckt sich im Wesentlichen auf Polen, schließt aber auch Geschäftsaktivitäten in Russland und anderen osteuropäischen Ländern mit ein. Die Akquisition ist Ausdruck von Henkels globaler Strategie, seine drei Unternehmensbereiche weiterzuentwickeln und stärkt eine wichtige Wachstumsregion für den Unternehmensbereich Laundry & Home Care. > Henkel has signed an agreement with the British consumer goods manufacturer PZ Cussons Plc to take over its Polish detergent brands. The deal primarily comprises washing powders and fabric softeners of the E brand as well as other smaller brands. The business essentially concentrates on Poland, but also includes business activities in Russia and other east European countries. The acquisition is an indication of Henkel’s global strategy, which is to continue developing its three business segments, and strengthens an important growth region for the laundry & home care division.
Henkel expands brand portfolio
Palfinger erzielte 2012 den höchsten Umsatz in der Unternehmensgeschichte In 2012 Palfinger achieved the highest turnover in its entire history
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Zentrale von Henkel CEE in Wien-Erdberg Headquarters of Henkel CEE in Vienna’s Erdberg district
Fotos: Geobra Brandstaetter GmbH, Karl Schrotter, beigestellt
Record year for Palfinger
Unger Steel feiert 20 Jahre Präsenz in Russland
Unger Steel celebrates 20 years in Russia > 1992 betrat Unger den russischen Markt. Heute ist Unger stark in Russland und beschäftigt rund 100 Mitarbeiter, davon 20 Österreicher. Allein im Geschäftsjahr 2012 erwirtschaftete die Unger Gruppe rund ein Drittel des Gesamtumsatzes in Russland. Als Spezialist und Generalist für individuelle Lösungen punktet die Unger Steel Group mit Kompetenz sowohl im konstruktiven als auch im architektonischen Stahlbau: als Generalunternehmer für schlüsselfertige Lösungen und umfassendes Bauprojektmanagement sowie in der Projektentwicklung. „Unsere großen Stärken sind das branchenübergreifende Knowhow in der Bauindustrie und unsere ausgeprägte Länderkompetenz. So finden wir stets individuelle Lösungen für unseren Kunden“, so Josef Unger, CEO der Unger Steel Group. Neben zahlreichen Referenzen im Anlagen-, Hallen-, Industrie- und Bürobau zählen auch Einkaufszentren, Kraftwerke oder Sport-, Freizeit- und Mehrzweckbauten, Messe- und Veranstaltungsbauten, Autohäuser, Flughäfen, Parkhäuser, Hotel- und Wohnbauten sowie der architektonische Stahlbau zum Portfolio der Unger Gruppe. > Unger entered the Russian market in 1992. Today Unger is strong in Russia, employing around 100 staff, of which 20 are Austrians. In 2012 alone, the Unger Group generated roughly a third of its total turnover in Russia. As a specialist and generalist for individual solutions, the Unger Steel Group has expertise in constructive and architectural steel construction, acts as a general contractor for turnkey solutions and provides comprehensive building project management and project development. “Our biggest strengths are our intersectoral knowhow in the building industry and our welldeveloped country-specific expertise. This allows us to always find individual solutions for our clients,” says Josef Unger, the CEO of the Unger Steel Group. In addition to numerous references for plant construction, hall construction, industrial construction and office construction, the Unger Group’s portfolio also includes shopping centres, power stations, sports buildings, buildings for leisure activities, multi-purpose buildings as well as exhibition and event venues, car showrooms, airports, multi-storey car parks, hotel and residential buildings and architectural steel construction.
Lexus-Autohaus: Nur ein Beispiel für die vielen Referenzen der Unger Gruppe Lexus showroom: Only one example of the Unger Group’s many references
BASF wird nachhaltiger
BASF becomes more sustainable
BASF will seine Energieeffizienz deutlich steigern BASF wants to increase its energy efficiency significantly
> BASF hat seine Treibhausgasemissionen pro Tonne Verkaufsprodukt 2012 gegenüber dem Basisjahr 2002 um 31,7 % reduziert und die Energieeffizienz um 19,3 % gesteigert. Die Anzahl der Arbeitsunfälle sank im gleichen Zeitraum um 48 %. BASF hat sich für das Jahr 2020 weltweite Ziele gesetzt: Das Unternehmen will die Treibhausgasemissionen pro Tonne Verkaufsprodukt um 40 % im Vergleich zum Basisjahr 2002 senken und die Energieeffizienz um 35 % steigern (ohne Öl & Gas). „Diese Ziele sind sehr ehrgeizig, denn unsere Chemieanlagen arbeiten im europäischen Vergleich heute schon überdurchschnittlich effizient. Insgesamt sind wir beim Klimaschutz auf einem guten Weg“, sagt Ulrich von Deessen, der Leiter des Kompetenzzentrums Umwelt, Gesundheit und Sicherheit sowie Klimaschutzbeauftragter von BASF. > BASF reduced its emissions of greenhouse gases per tonne of sold product by 31.7% in 2012 compared to the base year 2002, and increased its energy efficiency by 19.3%. The number of work accidents dropped by 48% over the same period. BASF has set itself global goals for the year 2020: the company aims to decrease greenhouse gas emissions per tonne of sold product by 40% compared to the base year 2002, while increasing energy efficiency by 35% (excl oil & gas). “These goals are very ambitious because our chemical plants already operate with an efficiency that is above the European average today. On the whole, we are making good progress with regard to climate protection,” says Ulrich von Deessen, head of the competence centre for the environment, health and safety and climate protection officer at BASF.
Manager in Bewegung
Managers on the move
• Christoph Metzker ist neuer Leiter des Be triebsmittelbereiches der RWA Raiffeisen Ware Austria AG und verantwortet u. a. die Groß handelsaktivitäten mit Dünge- und Pflanzen schutzmitteln. • Lisbeth Wilding ist als drittes Vorstandsmitglied der Sattler AG (Spezialtextilien für den Outdoor Bereich) für den Geschäftsbereich Membrane Solutions sowie für Human Resources, Organi sationsentwicklung und InformationstechnoLisbeth Wilding logie verantwortlich.
• Christoph Metzker is the new head of the ope rating facilities division at RWA Raiffeisen Ware Austria AG and is, among other things, in charge of the wholesale activities with ferti lisers and pesticides. • As the third board member of Sattler AG (spe cial textiles for the outdoor segment), Lisbeth Wilding is responsible for the membrane so lutions division as well as for human resources, organisational development and information Christoph Metzker technology.
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Der Zeit voraus sein Being ahead of the times
Paul Polman, CEO von Unilever, ist ein Freund von Veränderungen. Den Konzern will er nachhaltiger und erfolgreicher machen sowie dem „neuen Globalismus“ mit entsprechenden Antworten begegnen. Konsumenten sind für ihn die „Stakeholder der Zukunft“.
Paul Polman, the CEO of Unilever, is a fan of change. He plans to make his company more sustainable and successful, and to meet the ‘new globalism’ with appropriate solutions. For him, consumers are the stakeholders of the future.
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aul Polman, der gebürtige Holländer, der nur 30 % seiner Zeit als CEO von Unilever in London verbringt, wo das anglo-holländische börsennotierte Unternehmen seinen Hauptsitz hat, ist vor kurzem zum bekanntesten aktiven Visionär des „nachhaltigen Kapitalismus“ bzw. des „neuen Globalismus“ geworden. Den Rest der Zeit verbringt er hauptsächlich in Entwicklungsländern, von wo er Rohmaterialien für Unilever Produkte bezieht und wodurch er die Konsumenten auf seine Seite bringt. „Man mag stehen bleiben, doch die Zeit wartet nicht“, zitiert Polman Benjamin Franklin und meint damit, dass in der heutigen Geschäftswelt Veränderungen nötig sind. Er beharrt darauf, dass Unternehmen ihren Umgang mit natürlichen und Humanressourcen ändern müssen und hat seit Übernahme seiner Aufgabe bei Unilever vor fast drei Jahren bereits einige Veränderungen eingeführt. „Als ich CEO bei Unilever wurde, stellte ich sofort die vierteljährliche Berichterstattung ein, was die Investoren vorübergehend mit Skepsis betrachteten. Aber letztlich hat ihnen das mehr Geld eingebracht“, erzählt er. 82
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aul Polman, who was born in the Netherlands and spends only about 30% of his time as Unilever’s CEO in London, where the Anglo-Dutch listed company’s global headquarters are based, has recently become best known as an active visionary for ‘sustainable capitalism’ or the ‘new globalism’. The rest of his time he spends mostly in the developing world, where he sources raw materials for Unilever’s products, making consumers his allies along the way. “You may make a delay, but time will not,” says Polman quoting Benjamin Franklin, referring
to the need for change in today’s corporate world. He is adamant that businesses have to change the way they use natural and human resources and has introduced quite a few changes in Unilever since stepping into his role almost three years ago. “When I took on Unilever’s CEO job, I stopped the quarterly reporting, which temporarily raised investors’ eyebrows, but at the end improved remuneration,” he says. Long-term thinking
Polman changed the company’s management goals from short term to long term, while reversing the
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Unilever hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2015 die meisten Produkte nachhaltig zu beziehen – und bis 2020 alle Unilever plans to obtain most products sustainably by 2015 – and all of them sustainably by 2020
Langfristiger denken
Polman legte die Managementziele des Unternehmens nicht kurzfristig, sondern langfristig an, während er den Trend bei der Behaltedauer von Aktien umkehrte, welche sich historisch von 12 Jahren bis zum Jahr 2011 auf weniger als ein Jahr verkürzt hatte. Er reduzierte die Hedgefonds-Beteiligungen am Unternehmen, dessen Kurs sich vor seiner Zeit unterdurchschnittlich entwickelt hatte, von 15 % auf weniger als 5 %. In der Folge fasste er die elf Produktkategorien auf vier zusammen und die globalen Regionen von zweiundzwanzig auf acht, wovon sich sechs in Entwicklungsmärkten befinden. Polman führte all das durch, um unnötige Managementkosten einzusparen. Daraufhin verzeichnete das Unternehmen beachtliche Gewinne; aber am wichtigsten ist, dass Polman die Lieferkette von Unilever wieder auf Vordermann gebracht hat, worauf er sehr stolz ist. Qualität sichern
Österreich gehört zur DACH-Region, der auch Deutschland und die Schweiz angehören. Die Konsumenten in der Region wollen, dass Qualität auf nachhaltige Weise erreicht wird. Daher hat Unilever es sich zum Ziel gesetzt, bis 2015 die meisten Produkte nachhaltig zu beziehen – und bis 2020 alle. Dabei nimmt es das Unternehmen laut Konstantin Bark, dem Sprecher für die Region in Hamburg, mit Konkurrenz wie Nestlé und den »Unilever will die Eigenmarken der Supermärkte auf. Gesundheit von Im Gegensatz zu anderen Ländern einer Milliarde wie Großbritannien verkauft Unilever Menschen in in den DACH-Ländern mehr LebensEntwicklungsmittelmarken als Körperpflege- und ländern Haushaltsreinigungsmarken. Eine verbessern« Veränderung sei hier jedoch bereits im Gange, da die Nachfrage nach »Unilever aims to Körperpflegeprodukten in der geimprove the health samten Region im Steigen ist, wie er hinzufügt. of about one Durch Produktinformation wird billion people in the die Kundentreue gehalten, zum Beideveloping world« spiel durch den „100 % Rainforest Alliance“-Stempel auf den Packungen seiner beliebten Eiscrememarke Eskimo oder durch Werbekampagnen, die über die Herkunft gewisser Produkte informieren oder auf die europäische Wertschöpfungskette bei Marken wie Knorr hinweisen. Polmans größtes Ziel ist es, eine breite Basis von Stakeholdern zu schaffen, einschließlich Bauern und anderer Produzenten von Kernprodukten, die Unilever global vertreibt, um so sein Konzept des nachhaltigen Kapitalismus in die Praxis umzusetzen. Er sagt, dass das Unternehmen, und wahrscheinlich auch Verbraucher, damit mehr erreichen, indem sie Ressourcen „nicht mehr stehlen“. Er betont dabei, dass die Verbraucher die Stakeholder der Zukunft seien.
short asset tenure of shareholders, which has historically fallen from 12-year periods in the past to under a year in 2011. He has reduced hedge funds holdings in a company that was underperforming before his arrival from 15% to less than 5%. Consequently, he cut the company’s product categories from 11 to four and reduced its global regions from 22 to eight, six of which are in the emerging markets. Polman did all this to cut unnecessary management costs. As a result, the company registered significant profits, but most importantly, Polman revamped Unilever’s supply chain, which he feels strongly about.
to obtain most products sustainably by 2015 and all products sustainably by 2020, competing with other big companies like Nestlé and local supermarkets’ own brands, according to Konstantin Bark, the company’s spokesperson for the region in Hamburg. In these countries, Unilever sells more food brands compared to personal and home care products, which is the reverse for countries like the UK. However, this is in the process of changing, as demand for Unilever’s personal care products across the region is on the increase, says Bark. Consumer engagement is maintained through product information, such as the 100% Forest
Assuring quality
Austria is part of the DACH region, also including Germany and Switzerland. Consumers in the region want quality achieved in a sustainable way, so Unilever aims
CEO Paul Polman legt die Managementziele von Unilever nicht kurz-, sondern langfristig an CEO Polman sets long-term management goals for the company
Veränderungen einleiten
Die gegenwärtige Strategie des Unternehmens wurde 2010 im Unilever Nachhaltigkeitsplan festgelegt. Dieser hat zum Ziel, die Gesundheit von rund einer Milliarde Menschen in den Entwicklungsländen zu verbessern. Damit besinnt man sich auf den Ursprung von Unilever, denn am Beginn stand die Produktion von Sunlight Seife, um Hygieneprobleme und die hohe Kindersterblichkeit im viktorianischen England zu bekämpfen. „Entweder wir verändern selbst etwas oder ein anderer macht es“, erklärte Polman, und bezieht sich damit auf die Macht der Konsumenten. Zweitens umfasst die Strategie auch Maßnahmen zur Senkung des Wasserverbrauchs und des Abfalls im Unternehmen. Und drittens sollen landwirtschaftliche Rohstoffe aus nachhaltigen Quellen stammen. Um das zu erreichen, hat er als Teil seiner Strategie die Bezahlung der Unilever Manager von der Erreichung von Nachhaltigkeitszielen abhängig gemacht. Doch er hat auch ein ehrgeiziges Ziel für eine Steigerung des Umsatzes auf 80 Mrd. Euro in den nächsten fünf Jahren gesetzt – eine Steigerung um fast das Doppelte gegenüber 2010. 2011 wuchs der Umsatz Succeed 02/13
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Weltkonzern Unilever: Der Umsatz soll in den nächsten 5 Jahren auf EUR 80 Mrd. steigen – fast das Doppelte zu 2010 Global corporation Unilever: The target is for sales to rise to EUR 80bn over the next 5 years – almost double the 2010 figure
des Unternehmens um 5 % auf 46,5 Mrd. Euro, und im dritten Quartal 2012 betrug das Umsatzwachstum bereits 10,3 %. In der Region Russland, Ukraine und Weißrussland ist Unilever gerade dabei, 200 Millionen Verbrauchern den Wert gesunder Ernährung und eines gesunden Lebensstils zu vermitteln, zum Beispiel indem es in Produktinformationen erklärt, wie Eiscreme für Kinder mit weniger Zucker und Fett produziert wird. Ein Null-Deponieabfallprogramm für Produktions- und Logistikbetriebe ist die zweite Priorität von Unilever in der Region. Seit 1. Jänner 2013 ist der Unilever Teeverarbeitungsbetrieb in St. Petersburg der erste Null-Deponieabfallbetrieb im Bereich der Fast Moving Consumer Goods (schnell drehende Produkte). Laut Irina Bakhtina, Vorstandsmitglied von Unilever NAMET/RUB, bedeutet das, dass die festen Abfallstoffe des Betriebs, die ca. 44 t pro Monat betragen, von nun an recycelt werden. Darüber hinaus bezieht Unilever heute 100 % seiner Landwirtschaftsprodukte für die Produktion seines Sonnenblumenöls aus über 22.500 ha nachhaltigen Anbauflächen in Russland und der Ukraine, entsprechend Unilevers dritter Kernpriorität über Rohmaterialbezug. Polman setzt Veränderungen durch, aber die Tradition des Unternehmens ist ihm ebenso wichtig. In Großbritannien hat er kürzlich 40 Mio. Pfund in das neue IT-Zentrum von Port Sunlight investiert. Er musste jedoch im Zuge der gesamten Umstrukturierung des IT-Managements auch Betriebe in Berkshire und Glamorgan schließen. Polman macht die Eurokrise sowie die global wachsende Konsumentenmacht für diese Schließungen verantwortlich. Er misst dennoch der europäischen Einheit hohen Stellenwert bei, denn er sieht sie als Quelle des „freien Verkehrs von Produkten, Innovation, Menschen und Geld“. Rumyana Vakarelska 84
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Alliance source stamp on its popular ice cream brand Eskimo or advertising campaigns that explain more about products’ origin, including details of the Europe-based supply chain for brands like Knorr. Polman’s ultimate goal is to create a wide base of stakeholders, including farmers and other producers of key commodities the company uses globally, in order to put into practice his concept of sustainable capitalism. He says that businesses and potentially consumers should do more with less or “stop stealing”, pointing out that consumers are the stakeholders of the future. Initiating change
The company’s current strategy was laid out in 2010 as Unilever’s sustainable plan. It aims to improve the health of about one billion people in the developing world, thus being true to the origins of the Unilever Company, which started with the production of Sunlight soap to address hygiene problems and child mortality in Victorian Britain.
“We either do the changes ourselves, or somebody will do it for us,” says Polman, referring to the power of consumers. Secondly, the strategy includes measures to reduce the company’s water consumption and waste production, and thirdly, getting its agricultural materials from sustainable sources. To achieve this, in his strategy, he linked the payment of his company’s managers to Unilever’s sustainability goals. He also set an ambitious new target for an increase of Unilever’s turnover to EUR 80bn over the next five years, almost double the 2010 figure. In 2011, the company’s turnover rose by 5% to EUR 46.5bn, while Q3 turnover in 2012 went up by 10,3%. In Russia, Ukraine and Belarus, Unilever is in the process of informing 200 million consumers about the benefits of a healthy diet and lifestyle, including the requirements for the production of reduced sugar and fat in ice cream for children through product information. Unilever’s second priority for the region is a zero waste to landfill culture in its production and logistics systems, so as of 1 January 2013, Unilever’s tea factory in St Petersburg has become the first zero waste to landfill enterprise in the FMCG sector. This means that all industrial solid waste from the factory, which the company claims is about 44t per month, is now being recycled, according to Irina Bakhtina, board member, Unilever NAMET/RUB. Moreover, Unilever is now sourcing 100% of its raw agricultural materials in Russia and Ukraine for the production of its sunflower oil from over 22,500ha sustainably grown plants, which is in line with Unilever’s third key priority on raw materials access. Polman is a change maker, but he also attaches great importance to the history of the company. In the UK, he recently invested GBP 40m in Port Sunlight’s new IT centre. But he also needed to close operations in Berkshire and Glamorgan, following a reshuffle in its overall IT operation. Polman attributes the above UK closures to the euro crisis and the global power shift towards consumers. However, he also places great value on the EU’s unity – which he sees as a source of “free flow of products, innovation, people and money”. Rumyana Vakarelska
Foto: beigestellt
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SchockwellenBew채ltigung
Das Ziel von BP ist klar definiert: Energie f체r die Kunden sichern, Werte f체r die Aktion채re liefern BP has a clear goal: to deliver energy for customers and value for shareholders
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Foto: 2012 BP plc
Containing the shockwaves
Für den britischen Öl-Multi BP beginnt eine neue Ära des Risikos in der Ölförderung. Sie ist nicht nur von der Suche nach Öl an sich gekennzeichnet, sondern auch von ganz neuen Sicherheitsfragen und politischen Aspekten.
N
ach dem Terroranschlag auf die BP und Statoil Anlagen in Algerien, bei dem 39 Geiseln aus neun Ländern, darunter sechs britische Staatsbürger, starben, ist der Fokus des britischen Ölriesen BP nach wie vor ungebrochen, wie in der Veröffentlichung der Ergebnisse von BP für das vierte Quartal festgehalten ist. BP hat jedoch erklärt, dass neue Sicherheitsgarantien vonnöten seien. „Die Schockwelle des Vorfalls hat nicht nur die beteiligten Firmen getroffen, sondern die gesamte Branche“, sagte BP CEO Bob Dudley. „Der Vorfall hat uns schmerzlich und tragisch die Bedeutung dessen, was wir tun, vor Augen geführt“, fügte Dudley hinzu. „Unsere Branche erhält viel Aufmerksamkeit. Wir sind in vielen verschiedenen Ländern und Kulturen tätig, arbeiten in sehr schwierigen physischen Umfeldern und haben dabei viele Gefahren zu bewältigen.“ Laut Dudley ist BP ein Unternehmen, das durch den Vorfall aufs Äußerste auf die Probe gestellt wurde. Doch das Ereignis werde letztlich BPs Entschlossenheit unterstreichen, Betriebe zu führen, die nicht nur sicher, sondern auch in der Lage sind, ihren Kunden Energie und ihren Aktionären Werte zu liefern. Als Folge des Vorfalls hat das algerische Parlament eine Reihe von Novellen zu den Gesetzen über ausländische Investitionen im Öl- und Gassektor erlassen. Die neue Regelung für die Lizenzvergabe an ausländische, in Algerien tätige Firmen soll bestehende Investoren zum Bleiben bewegen, aber auch Neuankömmlinge trotz der schwierigen Lage anlocken. Bereits am 14. Februar, nur einen Monat nach dem Angriff vom 16. Jänner, hat der britische Außenminister William Hague den Fall abgeschlossen – mit der Feststellung, dass der Angriff seit den Bombenanschlägen vom 7. Juli 2005 der größte und komplexeste war, von dem britische Staatsbürger betroffen waren. Neues Geschäftsrisiko
Beim Angriff in Algerien starben 39 Geiseln aus neun Ländern. Hague rief zu einer Zusammenarbeit des Vereinigten Königreichs mit anderen Ländern und insbesondere Europa auf, um die Gefahr einzuschränken, die Al Kaida und ihre nahestehenden Organisationen in verschiedenen Teilen der Erde darstellen. Der Anschlag war daher ein in dieser Größe nicht vorhersehbares Geschäftsrisiko und markiert dadurch einen Wendepunkt für künftige Risikoabwehrmaßnahmen in der Branche wie auch in der Region, ungeachtet dessen, dass der Anschlag nur einen relativ geringen wirtschaftlichen Verlust nach sich zog. Laut Analysten im Finanzzentrum London war die Performance von BP Aktien im Monat des Anschlags die beste unter den großen gelisteten Ölund Gaskonzernen – vor Total und Statoil. Nach Meinung verschiedener Analysten haben frühere Risikomanagement-Situationen in den USA und Russland BP höheren wirtschaftlichen Schaden zugefügt als die Belagerung in Algerien. Der BP Aktienpreis verharrte selbst nach dem Angriff auf 460 p, wahrscheinlich wegen der langfristigen Aussichten auf den lukrativen algerischen Ölmarkt. Unter den Umständen wird BP jedoch künftig ein intensiveres Verhältnis mit der algerischen Regierung in Betracht ziehen müssen, um vom erneuerten politischen und gesetzlichen Schutz sowie dem Sicherheitsschutz zu profitieren, den diese den ausländischen Investoren im Ölsektor zu bieten bereit ist. Das trifft insbesondere auf BP zu, das in der Vergangenheit Sonatrach, Algeriens eigenem Öl- und Gasunternehmen, geholfen hat, sein Geschäft aufzubauen. Ein gutes Jahr
Insgesamt ist Dudley aber zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2012, das er sogar als Meilensteinjahr bezeichnete: „BP hat eine Menge erreicht. Wir treten nun als besser fokussierter Öl- und Gaskonzern ins Jahr 2013 ein, und zwar mit einem kleineren, aber stärkeren Portfolio, das langfristig eine gute Basis für Wachstum, einzigartige Fähigkeiten, einen Rahmen
For the British oil giant BP a new era of risk has dawned in oil production. It is characterised not only by the search for oil, but also by new safety issues and political aspects.
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ollowing the terrorist attack at the BP- and Statoil-owned oil plant in Algeria, in which 39 hostages from nine countries died, six of them British nationals, the UK oil major’s focus in the region remained undeterred, as stated in BP’s Q4 results soon after the incident. However, BP also said that new security guarantees are needed. “The shockwaves of this incident have been felt not only within the companies involved, but around the industry as a whole,” said BP CEO Bob Dudley. “The event was a painful and tragic reminder of the importance of what we do,” he said. “Our industry has a high profile. We operate in many different countries and cultures, work in challenging physical environments and deal with multiple hazards.” According to Dudley, BP is a company that was tested with this incident to the utmost, but the event will simply underscore BP’s determination to run operations that are safe, secure and able to deliver energy for customers and value for shareholders. As a result of the incident, the Algerian Parliament passed a series of amendments to the regulations governing foreign investment in the country’s oil and gas sector. The new licensing regime for foreign companies operating in the country is designed to make existing investors stay and also to lure newcomers, despite the difficulties. On 14 February, a month after the 16 January attack, William Hague, the UK foreign secretary, managed to close the case, saying that the attack was the largest and most complex of all that have so far affected UK citizens since the 7/7 bombings in London. A new business risk
In the Algeria attack, 39 hostages from nine countries died. Hague called for the UK to work with others, especially in Europe, to reduce the threat that al-Qaida and its affiliates pose across geographies. So, the attack represented a higher than expected business risk in this way creating a watershed for future
counter risk provisions in the sector and in the region, regardless to the relatively small losses in earnings as a result. According to analysts in London’s City, BP’s shares performed best among listed oil and gas majors in the month of the attack, followed by Total and Statoil. BP’s previous risk management situations in the US and Russia were more detrimental to business than the siege in Algeria, analysts say. BP’s share price stayed at 460p even after the attack, likely due to the long-term prospects of the lucrative oil market in Algeria. However, under the circumstances, BP will have to consider in the future a wider involvement with the Algerian government to benefit from renewed political, regulatory and security protection that the country’s government is ready to offer to foreign investors in the oil sectors. This is especially the case for BP, which has in the past helped Sonatrach, Algeria’s own oil and gas production company, to set up its business. A good year
All the same, Dudley is happy with the 2012 business year, which he even described as a year of milestones: “A great deal was accomplished at BP, so we are entering 2013 as a more focused oil and gas company, with a smaller, but stronger portfolio that provides a platform for growth, a set of distinctive capabilities, a disciplined financial framework and a clear strategic direction for the long term. These building blocks will create a solid foundation from which to grow long-term, sustainable free cash flow for shareholders.” In 2012, dividends paid were 33c per share, up 18% in USD and up 20% GBP, compared to 2011. A total of GBP 3.4bn was paid in cash to shareholders during the year. Dudley said that this cash flow will come from the divestment of non-strategic assets and the repositioning of BP’s Russian interests, by selling BP’s 50% stake in its TNK-BP Russian joint venture Succeed 02/13
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BP CEO Bob Dudley: „Wir arbeiten in sehr schwierigen physischen Umfeldern und haben dabei viele Gefahren zu bewältigen“ Bob Dudley, CEO of BP: “We work in challenging physical environments and deal with multiple hazards”
für Finanzdisziplin und eine klare strategische Richtung darstellt. Diese Elemente schaffen eine solide Grundlage für langfristiges, nachhaltiges Free-Cashflow-Wachstum für unsere Aktionäre.“ 2012 betrugen die ausbezahlten Dividenden 0,33 US-Dollar pro Aktie, 18 % mehr in USDollar und 20 % mehr in britischen Pfund gegenüber dem Jahr 2011. Für dieses Jahr wurden insgesamt 3,4 Mrd. britische Pfund an die Aktionäre ausbezahlt. Dudley sagte, dieser Cashflow ergebe sich aus dem Abstoß nichtstrategischer Assets und der Repositionierung von BP Beteiligungen in Russland – durch den Verkauf des 50 %-Anteils am Joint Venture TNK-BP mit dem russischen Konglomerat AAR an den staatlichen russischen Ölkonzern Rosneft. Ferner ergebe sich dieser aus den raschen Resultaten der Performance-Steigerung. Dies führe bis spätestens 2014 zu einer deutlich erkennbaren finanziellen Schwungkraft. Im vierten Quartal 2012 betrug der zugrundeliegende Gewinn vor Zinsen und Steuern 2,7 Mrd. britische Pfund für das UpstreamGeschäft (Exploration und Produktion) und 0,9 Mrd. britische Pfund für das Downstream-Geschäft (Raffinerien und Marketing). Die Konzernerfolgsrechnung beinhaltet Kosten für die Folgen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko von 2,6 Mrd. britischen Pfund vor Steuern im vierten Quartal 2012 (darin enthalten sind 2,48 Mrd. britische Pfund aus dem Vergleich mit der US-Regierung für die Einstellung des Strafverfahrens). Sämtliche Beträge im Zusammenhang mit der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko scheinen im Abschluss als nicht-operative Posten auf, was heißt, dass dieser Vorfall für das Unternehmen noch immer den größten Verlustposten bedeutet und das größte finanzielle Risiko darstellt, dem sich das Unternehmen bisher gegenübersah; vorausgesetzt, dass der TNK Verkauf an Rosneft erfolgreich über die Bühne geht.
with local Russian conglomerate AAR to Russian state-owned oil company Rosneft (the deal will be completed by mid-2013), as well as some early results from improved underlying performance, leading to a strongly evident financial momentum by 2014. In the fourth quarter of 2012, underlying profit was GBP 2.7bn before interest and tax for the upstream (exploration and production) side of the business and, GBP 0.9bn for the downstream, (refining and marketing) side. BP’s group income statement included a net adverse impact relating to the Gulf of Mexico oil spill, on a pre-tax basis, of GBP 2.6bn for the fourth quarter of 2012 (which included GBP 2.48bn in relation to the agreement with the US government to settle all federal criminal charges). All amounts relating to the Gulf of Mexico oil spill have been treated as non-operating items in the results, showing that this incident still causes the most detrimental cash loss for the company and may be considered the biggest financial risk the company has ever faced, provided TNK sale to Rosneft completes successfully.
Secure access in the long term
BP will not and cannot afford to change its position on its Algerian interests and will retain its long-term access to its sizeable oil assets that it can directly extract and exploit itself. BP remains for now the only major UK company present in Algeria. So, African assets may look too treacherous to hold, but BP has shown through the years that it is not averse to risk. It now also plans to go into Iraq. Currently, its African assets make for only 1.5% of its revenues. Following the terrorist attack, Algeria has paid a big price itself, as the BP plant that was attacked accounts for about 10% of the country’s gas output and around 15% of its exports. BP previously sold half of its shares in its two fields in Algeria to Statoil, but the UK group nonetheless continues to be seen as one of the most influential foreign investors in Algeria – and wants to keep it that way. Der britische Außenminister William Hague sah im Terroranschlag in Algerien einen „großen und komplexen Angriff“ UK foreign secretary William Hague said that the terrorist attack in Algeria was “large and complex”
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Fotos: Getty Images, BP
Langfristig Zugänge sichern
BP wird und kann es sich nicht leisten, seine Haltung zu seinen algerischen Beteiligungen zu ändern und wird seinen langfristigen Zugang zu den beträchtlichen Ölvorkommen, die es selbst fördert, behalten. BP bleibt somit der einzige britische Großkonzern mit Präsenz in Algerien. Die afrikanischen Assets scheinen vielleicht zu hohe Risiken zu bergen, um sie zu behalten, doch BP hat über die Jahre bewiesen, dass es vor Risiken nicht zurückscheut. Das Unternehmen plant nun sogar, in den Irak zu gehen. Derzeit ist der Beitrag seiner afrikanischen Assets zu den Einnahmen nur 1,5 %. Die Terrorangriffe haben auch Algerien großen Schaden zugefügt, denn die angegriffene BP Anlage ist für ca. 10 % der gesamten Gasproduktionsmenge und für ca. 15 % des Exports des Landes verantwortlich. BP hat bereits davor die Hälfte seiner Anteile an zwei Feldern in Algerien an Statoil verkauft. Dennoch zählt der britische Konzern nach wie vor zu den einflussreichsten ausländischen Investoren in Algerien – und will das auch bleiben. Rumyana Vakarelska
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Foto: beigestellt
The global car
Chinesen, Israelis, Deutsche und Österreicher haben gemeinsam eine neue Limousine für den Weltmarkt entwickelt.
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iese Chance bekommen selbst gestandene Automanager nur selten in ihrer Karriere. „Wir sind ein neues Unternehmen ohne Erbe und Geschichte. Das gibt uns einen großen Vorteil. Wir konnten bei Null beginnen, mit einem weißen Blatt Papier.“ Volker Steinwascher ist stellvertretender Generaldirektor von Qoros, einer neuen chinesischen Automarke, die ihre erste Kompaktlimousine auf dem Genfer Automobilsalon im März 2013 präsentierte. Dabei stimmt die Bezeichnung „chinesische Automarke“ nur bedingt. Denn hinter Qoros steht erstmals ein wirklich globales Konzept mit internationalen Investoren und Technikern, die von zahlreichen gut etablierten Autokonzernen abgeworben wurden, das Ganze unter mehrjähriger Mitarbeit hoch spezialisierter EngineeringUnternehmen. Die Gründe der Chinesen für diesen neuen Zugang liegen in mehreren Misserfolgen der jüngeren Vergangenheit. Ihre anfänglichen Versuche, mit eigenen Automobilen in Europa Fuß zu fassen, schlugen spektakulär fehl. Crashtests des deutschen ADAC zeigten 2005 beim ersten Exportmodell, dem SUV „Landwind“, erhebliche Mängel auf, Käufer blieben danach trotz des günstigen Preises fern. Die deutsche Welt beschrieb Anlauf Nummer zwei so: „2008 zog Brilliance mit den Mittelklassebaureihen BS4 und BS6 nach, aber die schnitten bei Tests ähnlich desaströs ab und flogen damit umgehend aus dem Rennen.“ Internationale Unterstützung
Jetzt starten die chinesischen Autobauer noch einmal durch, diesmal erheblich professioneller. Um Distanz von der eigenen bürokratischen Staatsindustrie zu schaffen, gründete der chinesische Autokonzern Chery im Jahr 2007 ein 50:50 Joint Venture mit der Israel Corporation von Idan Ofer. Israel Corp. ist der größte Mischkonzern des Landes, die Aktivitäten reichen von Raffinerien über Chemiefabriken bis zum Seetransport. Und die Gruppe Ofers machte in den letzten Jahren erste Erfahrungen in der Mobilitätsbranche – als Hauptinvestor des Elektroautoprojekts Better Place. In das Gemeinschaftsunternehmen mit den Chinesen hat Israel Corp. in den letzten Jahren inzwischen bereits mehrere hundert Millionen Dollar investiert. Der Neustart des Autobauers beschränkte sich freilich nicht nur auf die Kapitalseite. Auch bei Management und grundlegenden Ingenieursleistungen wurde ein neuer, internationaler Zugang gewählt. Das Top-Management rekrutierte Qoros unter den etablierten Konzernen der Branche. Eine kleine Auswahl: Generaldirektor ist der Chinese Guo Qian, gelernter Ingenieur mit 20 Jahren einschlägiger Erfahrung, unter anderem beim chinesischen Konzern FAW und dessen Joint Venture mit Volkswagen. Die Nummer zwei, der Deutsche Steinwascher, hat zuletzt für VW in den USA in leitender Position gearbeitet und davor Erfahrung in osteuropäischen Werken des Konzerns gesammelt. Auch Chefdesigner Gert-Volker Hildebrand ist Deutscher, er hat für die BMW Gruppe den Mini entworfen. Der Technikchef kommt ebenfalls von BMW, der Qualitätsdirektor von Opel, weitere Spitzenmanager von Jaguar Land Rover, Saab und der Beraterfirma Cap Gemini. Zulieferer mit bestem Ruf
Ähnlich international aufgestellt sind die Zulieferer des Fahrzeugs. Immerhin 95 % der Teile und Baugruppen sollen von Weltkonzernen wie Bosch, Continental,Valeo oder Microsoft stammen. Gebaut wird der Qoros 3 Sedan – so der Name des ersten Modells, einer hochwertigen Mittelklasselimousine von der Größe eines VW Jetta oder Mazda 3 – ab heuer in China. Dort beginnt auch der Verkauf, ab Jahresende folgt dann die Markteinführung in Europa. Qoros sucht auf seiner Website bereits Vertriebspartner. Doch interessant sind auch die Wege bis zum ersten Anlauf der Montagebänder. Für das dezent-moderne Design baute man in Deutschland ein eigenes Zentrum auf. Das technische Engineering, besonders wichtig in Anbetracht der früheren Fehler chinesischer Autobauer, besorgt ein
Chinese, Israelis, Germans and Austrians have together developed a new saloon car for the world market.
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ven seasoned automobile managers only seldom get such an opportunity in their careers. “We are a new company without a heritage or history. This gives us a big advantage. We were able to start at zero, with a white piece of paper.”Volker Steinwascher is the vice-chairman of Qoros, a new Chinese make of car that presented its first compact saloon at the Geneva Motor Show in March 2013. When describing it as ‘Chinese’, this is only partly true. For behind Qoros is, for the first time, a really global concept with international investors and technicians who have been headhunted from numerous well-established motor companies, with the collaboration of highly specialised engineering firms over several years. The motivation of the Chinese for this new approach lies in the many flops in recent years. Their initial attempts at getting a foothold in Europe with their own vehicle brands failed spectacularly. In 2005, crash tests done by the German automobile association ADAC revealed significant flaws in the first export model, a SUV called Landwind; thereafter, despite the favourable pricing, potential buyers kept their distance. The German newspaper Die Welt described the second attempt as follows: “In 2008 Brilliance followed suit with the medium-sized model ranges BS4 and BS6, but they achieved similarly catastrophic results at the tests and therefore also promptly dropped out of the race.” International support
Now the Chinese car manufacturers are making a fresh start, this time much more professionally. In order to get some distance from its own bureaucratic state industry, the Chinese automaker Chery founded a 50:50 joint venture with Idan Ofer’s Israel Corporation in 2007. Israel Corp is the largest conglomerate in the country; its activities range from refineries to chemical plants and maritime transport. And in recent years, Ofer’s corporate group also got its first experiences in the mobility sector, as the main investor
in Better Place, an electric vehicle project. Israel Corp has already invested several hundred million dollars in the joint venture with the Chinese over the past few years. The car manufacturer’s fresh start was of course not only limited to capital issues. A new international approach was also chosen for management and fundamental engineering services. Qoros recruited the top management from established companies in the sector. The CEO, for instance, is Guo Qian, a Chinese qualified engineer with 20 years of experience in the sector; among others, at the Chinese company FAW and its joint venture with Volkswagen. The number two, Volker Steinwascher, a German, most recently worked for VW in the USA in a leading position and before that had gained experience at that group’s east European plants. The chief designer, Gert-Volker Hildebrand, is also German. He designed the Mini for the BMW Group. The technical director also comes from BMW, the quality director from Opel, other top managers from Jaguar Land Rover, Saab and the consulting firm Cap Gemini. Suppliers of high repute
The component suppliers for the vehicle are also from all around the globe. Impressively, 95% of the parts and modules come from global corporations such as Bosch, Continental, Valeo and Microsoft. The Qoros 3 Sedan – as the first model is called, a high-quality compact saloon car the size of a VW Jetta or Mazda 3 – will be made in China from this year onwards. That is also where the sales will begin; the market launch in Europe is planned for the end of this year. Qoros is already looking for sales partners via its website. The path to the first startup of the assembly lines is also interesting. For the tasteful, modern design, an own centre was constructed in Germany. The technical engineering – particularly important, considering the earlier mistakes of Chinese automakers – is done by an international professional: the Canadian supplier group Magna. Since Frank Succeed 02/13
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Vize-General Volker Steinwascher: Die Zulieferer sind etablierte internationale Konzerne, das Konzept von Qoros war völlig eigenständig Vice-chairman Volker Steinwascher: The suppliers are established international corporations; the concept behind Qoros was totally independent
internationaler Profi: der kanadische Zulieferkonzern Magna. Dieser verfügt, seit Frank Stronach die einstige Steyr Daimler Puch AG gekauft hat, über die Kapazität, ganze Autos zu entwickeln; in Graz, aber auch an mehreren anderen Engineering-Standorten, etwa in China. „Schon 2009 wurde Magna Steyr von Qoros beauftragt, in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden eine komplett neue Fahrzeugfamilie für den chinesischen und europäischen Markt zu entwickeln“, erzählt Lea Treese, Magna International Europe Sprecherin. „Die Beauftragung umfasste die Entwicklung einer neuen modularen Fahrzeugplattform für mehrere unterschiedliche Derivate – vom ersten Konzept bis zur serienreifen Entwicklung der Gesamtfahrzeuge.“ Darüber hinaus hat Magna Steyr die Lieferantenauswahl mit begleitet und die Steuerung der Lieferanten übernommen. Immerhin 300 hoch qualifizierte Mitarbeiter von Magna arbeiteten mehrere Jahre lang an dem Projekt. Treese: „Zu Beginn lag der Schwerpunkt der Entwicklungstätigkeiten am Standort in Graz mit Beteiligung des Engineering Centers China. Im Zuge der Serienentwicklung wurde das Projekt sukzessive von Europa nach China verlagert.“ Doch Magna war nicht der einzige gewichtige Zulieferer von Wissen und Technologie. Am Motor tüfteln ebenfalls steirische Ingenieure von AVL List, mit 5000 Mitarbeitern weltweit der größte eigenständige Antriebsentwickler. Auch AVL List unterhält längst eine Niederlassung in China. Für künftige Qoros Modelle sind dann noch andere Antriebsarten geplant, etwa Hybrid oder gänzlich elektrisch. Auch das zählt zu den Spezialitäten der Grazer. Global ausgerichtet
Auf dem Genfer Automobilsalon stellte Qoros dann die produktionsreife Limousine vor – und dazu gleich zwei Studien künftiger Derivate. Denn aus dem Qoros soll eine kleine, feine Familie werden. Zu Produktionsbeginn liegt die Kapazität des nagelneuen Werks in Südchina bei 150.000 Einheiten pro Jahr, doch das ist modular steigerbar auf 450.000. Im Vergleich zu den mehr als 18 Millionen Autos, die jedes Jahr in China von den Bändern laufen, scheint das nicht viel. Doch der neue internationale Zugang und der professionelle Start beinahe aus der Retorte markieren eine neue Qualität der chinesischen Industrie. „Wir haben 100 % Kontrolle über unsere Marke, unser Design, darüber, welche Technologien wir einsetzen, gänzlich ohne Kompromisse“, so Generaldirektor-Stellvertreter Steinwascher. Diese Art von Innovation bedingt eine kompromisslos globale Ausrichtung, und zwar ab dem ersten Bleistiftstrich auf dem weißen Blatt Papier. Reinhard Engel Qoros 3 Sedan: Neue Konkurrenz für VW Jetta, Mazda 3 und Toyota Auris Qoros 3 sedan: A new rival for VW Jetta, Mazda 3 and Toyota Auris
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Generaldirektor Guo Qian: Langjährige Erfahrungen in der chinesischen Autoindustrie, auch mit europäischen Produktionspartnern CEO Guo Qian: Many years of experience in the Chinese motor industry, also with European production partners
Stronach acquired the former Steyr Daimler Puch AG, Magna has the capacity to develop entire vehicles in Graz and in several other engineering locations, eg in China. “Magna Steyr was already commissioned in 2009 by Qoros to develop an entirely new family of vehicles for the Chinese and European markets in close cooperation with the client,” says Lea Treese, spokesperson for Magna International Europe. “The order included the development of a new modular vehicle platform for several different derivatives – from the first concept to the development of entire vehicles ready for serial production.” Furthermore, Magna Steyr assisted with the selection of suppliers and accepted responsibility for the management of suppliers. Some 300 highly qualified employees from Magna worked on the project for several years. Treese: “Initially the focal point for development activities was at the
Global orientation
So, at the International Geneva Motor Show Qoros presented a sedan that is ready for production – as well as two studies of future derivatives, as the plan is to produce a nice little family. At the start of production the capacity of the brand new plant in southern China is 150,000 units per year; this can be increased modularly to 450,000. This may not seem a lot compared to the more than 18m cars that roll off assembly lines in China every year, but the new international approach and the professional start – basically from scratch – represent a new good characteristic of China’s industry. “We are 100% in control of our brand, of our design, of which technologies we implement, entirely without compromises,” says Volker Steinwascher. This kind of innovation requires an uncompromising global orientation – from the very first line drawn on a white piece of paper. Reinhard Engel
Fotos: beigestellt
Design-Chef Gert Hildebrand: Der einstige Mini Designer hat das Auto nüchtern und klar gezeichnet – ohne Asien-Barock Head designer Gert Hildebrand: The former designer of the new Mini has given the car a clean and straight design – without Asian eccentrics
location in Graz with participation by the engineering centre in China. In the course of the serial development, the project was gradually shifted from Europe to China.” However, Magna was not the only heavyweight supplier of knowledge and technology. Styrian engineers from AVL List – the world’s largest privately owned company for the development of powertrain systems, with 5,000 employees – are also working on the engine. AVL List has long since established a subsidiary in China. For future Qoros models, other drive types are also planned, such as hybrid or fully electric. This is also one of the specialities of the company from Graz.
law& taxation CMS berät A&N Media Limited CMS advises A&N Media Limited
NHP erweitert Kompetenzen NHP broadens its expertise
KPMG übernimmt TellSell KPMG takes over TellSell
> A&N Media Limited, eine 100%ige Tochtergesellschaft der Daily Mail und General Trust Plc, wurde bei ihrem strategischen Ausstieg aus den führenden Onlineportalen für Stellenangebote und Fahrzeuge, die sie in sechs Ländern in Mittel- und Osteuropa betrieb, von CMS rechtlich beraten. Der Gesamtwert der Transaktionen betrug EUR 44 Mio. auf Basis des Unternehmenswertes.
> Die bereits bisher sehr erfolgreiche Kooperation der Prager Niederhuber & Partner (NHP) Partnerkanzlei wird weiter intensiviert. Künftig werden die Partnerkanzleien in Prag und Bratislava unter dem Namen Dvorˇák Hager & Partners tätig sein. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit der Kanzlei Dvorˇák & Spol in der Vergangenheit habe sich eine verstärkte Kooperation angeboten. Mit der weiteren Vertiefung der bestehenden Zusammenarbeit in Tschechien und der nunmehrigen Aufnahme der slowakischen Partnerkanzlei in diese Kooperation ergeben sich neue Chancen für die Betreuung der Mandanten in CEE.
> Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG hat das Unternehmen TellSell übernommen. TellSell Consulting ist ein mehrfach ausgezeichnetes Unternehmen im Bereich Strategie- und Vertriebsberatung mit Fokus auf den deutschsprachigen Markt. Mit dem Erwerb von TellSell vollzieht KPMG nach der kürzlichen Akquisition von BrainNet (Einkauf & Supply Chain) einen weiteren wichtigen Schritt in der Ergänzung seines Leistungsspektrums, um künftig den vollen Leistungsumfang im Bereich der Managementberatung anbieten zu können.
> CMS advised A&N Media Limited, a fully owned subsidiary of the Daily Mail Group and General Trust Plc, on its strategic exit from leading online job and car portals across six central and eastern European countries. The total transaction value was EUR 44m on an enterprise value basis.
> Niederhuber & Partner (NHP) will further intensify its successful cooperation with its Prague partner firm. In future, its partner firms in Prague and Bratislava will operate under the name of Dvorˇák Hager & Partners. Based on the positive experience in working with the firm Dvorˇák & Spol in the past, the next logical step was to work together more closely. The intensified cooperation in the Czech Republic and the inclusion of the Slovak partner firm in the cooperation will open new opportunities for handling clients in CEE.
> The auditing and advisory company KPMG has acquired TellSell. TellSell Consulting is a company focusing on the German market that has received multiple awards in the field of strategy and sales advisory services. By taking over TellSell following its recent acquisition of BrainNet (purchase & supply chain), KPMG has taken another step in complementing its scope of services in order to be able to offer its whole spectrum of management consultancy services.
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law&taxation CHSH berät Kalibrierspezialisten Trescal
CHSH advised calibration specialist Trescal
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HSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati hat das auf Kalibrier management spezialisierte Unternehmen Trescal bei der Übernahme des österreichischen Unternehmens ISOCAL Elektronische Geräte GmbH. beraten. Trescal stärkt durch den Zukauf sein technisches Portfolio und baut gleichzeitig seine geografische Reichweite aus. Trescal ist weltweit in 16 Ländern vertreten und berät mehr als 20.000 Kunden aus den Bereichen Automobilindustrie, Maschinenbau, Luft- und Raumfahrt, elektronische Fertigung und Kommunikationstechnik in allen Fragen der Kalibrierungstechnik.
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Doppelte Auszeichnung für DBJ
DLA Piper: Partner beim Börsengang von Zoetis
> Auch heuer hat der britische Online-Rechtsinformationsdienst International Law Office (ILO) Dorda Brugger Jordis mit gleich zwei der renommierten „Client Choice Awards“ ausgezeichnet: ILO ehrt den Leiter des IT-, IP- und Media Desks der Kanzlei, Axel Anderl, für seine Tätigkeit im Bereich E-Commerce. Zudem wurde die Kanzlei als Landessieger für Österreich ausgezeichnet. Schon im Vorjahr konnten sich das IT-Team und die Kanzlei über die zwei renommierten Auszeichnungen freuen. Dass die Jury ein Jahr später genau dieselben österreichischen Rechtsexperten zu Siegern kürt, ist äußerst selten. Für die Entscheidung, wer einen der international hoch begehrten Client Choice Awards erhalten soll, befragt ILO jährlich mehr als 2000 Unternehmensjuristen aus aller Welt. > This year, the British online law information service International Law Office (ILO) once more distinguished Dorda Brugger Jordis with two of its prestigious Client Choice Awards: ILO honoured the head of the firm’s IT, IP and media desk, Axel Anderl, for his work in the field of e-commerce. In addition, the firm is the national winner for Austria. Both the IT team and the entire firm each already received accolades the year before. It very rarely happens that the jury selects the same Austrian legal experts as winners in two consecutive years. To select the winners of the internationally coveted Client Choice Awards, ILO surveys more than 2,000 corporate lawyers all over the world.
> Der Tiergesundheitsspezialist Zoetis hatte ein erfolgreiches Börsendebüt: Die Pfizer Tochter konnte einen deutlichen Kursgewinn verbuchen und ist nun das größte an der Börse notierte Unternehmen im Tiergesundheitssektor. DLA Piper Weiss-Tessbach in Wien beriet auf nationaler Ebene bei den mit dem Börsengang in den USA in Zusammenhang stehenden Umstrukturierungen in Österreich. Bereits im Herbst 2012 hatte DLA Piper den US-Pharmagiganten Pfizer bei der Abspaltung seines weltweiten Animal Health Business beraten, welches mittlerweile unter dem Namen Zoetis firmiert. > The animal health specialist Zoetis, a subsidiary of Pfizer, made a successful stock exchange debut. It was able to secure a significant price gain and is now the largest publicly listed company in the animal health sector. DLA Piper Weiss-Tessbach in Vienna provided advice at a national level on restructuring measures in Austria, related to the company’s IPO in the United States. In autumn 2012 DLA Piper already advised the US pharma giant Pfizer on the spinoff of its global animal health business, which now trades under the name of Zoetis.
Double distinction for DBI
Auszeichnung von ILO für E-CommerceExperten Axel Anderl Accolade from ILO for e-commerce expert Axel Anderl
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DLA Piper: partner in Zoetis IPO
Der Tiergesundheitsspezialist Zoetis legte ein erfolgreiches Börsendebüt hin Animal health specialist Zoetis made a successful stock exchange debut
Fotos: Getty Images, beigestellt
Trescal baut mit dem Zukauf seine geografische Reichweite aus Trescal is expanding its geographic reach with the acquisition
HSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati advised Trescal, which specialises in calibration management, on the acquisition of the Austrian company ISOCAL Elektronische Geräte GmbH. The acquisition strengthens Trescal’s technical portfolio and at the same time expands its geographic reach. Trescal is represented in 16 countries and provides advice on all matters concerning calibration technology to more than 20,000 customers worldwide in the automotive, engineering, aeronautics, aerospace, electronic manufacturing and communications sectors.
Wirtschaftsrecht findet Job Business law finds job
> Die neue Kooperation von Wirtschaftsanwaelte.at und jusjobs.at soll in Österreich neue Möglichkeiten im Bereich Wirtschaftsrechtsinformationen und juristischer Stellenmarkt eröffnen. Walter J. Sieberer, SUCCEED Autor sowie Herausgeber und Gründer von Wirtschaftsanwaelte.at: „Das ist eine Kooperation, von der wir uns viel versprechen. Wir verbreiten rechtliche Informationen für Unternehmer und Entscheidungsträger und mit jusjobs.at können wir nun auch auf Top-Juristenjobs verweisen!“ > The new cooperation of Wirtschaftsanwaelte.at and jusjobs.at is designed to open new opportunities in the area of business law information and the legal job market in Austria. Walter J Sieberer, writer for SUCCEED, editor and founder of Wirtschaftsanwaelte.at: “We have high expectations of this cooperation. We disseminate legal information for entrepreneurs and decision makers, and with jusjobs.at we can now publicise top jobs for lawyers too!”
v.l.n.r.: Philipp Kriechbaum, Michael Winata (beide jusjobs. at), Walter J. Sieberer, Christoph Lavicka (beide Wirtschaftsanwaelte.at) Left to right: Philipp Kriechbaum, Michael Winata (both jusjobs.at), Walter J Sieberer, Christoph Lavicka (both Wirtschaftsanwaelte.at)
Gleiss Lutz begleitet voestalpine Deal Gleiss Lutz advises voestalpine
> Gleiss Lutz hat die Special Steel Division des börsennotierten voestalpine Konzerns beim Erwerb von insgesamt neun Gesellschaften der deutschen Eifeler Gruppe beraten. Sechs der Gesellschaften befinden sich in Deutschland, zwei in der Schweiz und eine in den USA. Die erworbenen Unternehmen sind auf qualitativ höchstwertige und innovative Beschichtungen von Komponenten, vorwiegend für die Werkzeugindustrie, spezialisiert. Diese Akquisition ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Wachstumsstrategie des voestalpine Konzerns. > Gleiss Lutz has advised the listed voestalpine Group’s special steel division on its purchase of a total of nine companies from the German Eifeler Group, six of which are located in Germany, two in Switzerland and one in the US. The acquired enterprises specialise in high-quality and innovative coating of components, mainly for the tool manufacturing industry. The purchase is another milestone in voestalpine’s growth strategy.
voestalpine Stahlwelt: Erlebnistrip in die faszinierende Vielfalt des Stahls voestalpine Stahlwelt: An exciting trip into the fascinating world of steel
Anwälte in Bewegung
Lawyers on the move
• Dora Gazˇi Kovacˇevic´ und Ira Peric´ Ostojic´ werden zu Consultants und Bálint Tóásó und Péter Göndöcz werden Senior Associates bei Wolf Theiss in Budapest und Zagreb. • Neuigkeiten bei CMS Reich-Rohrwig Hainz: Peter Huber wurde erneut zum Managing Partner gewählt und leitet die internationale Anwaltssozietät für weitere drei Jahre. Alexander Rakosi ist neuer Partner; Martin Trapichler ver stärkt den Bereich Immobilien & Bauwirtschaft als einge tragener Rechtsanwalt. Und Wieland Schmid-Schmidsfelden stößt als Partner zum Corporate Transactions-Team von CMS in Wien. • Wolfgang Brenner wird künftig das Team von KWR Karasek Wietrzyk Rechtsanwälte als Anwalt verstärken. Er ist Exper te für öffentliches Wirtschaftsrecht.
• Dora Gazˇi Kovacˇevic´ and Ira Peric´ Ostojic´ are joining Wolf Theiss in Budapest and Zagreb as consultants and Bálint Tóásó and Péter Göndöcz as senior associates. • News from CMS Reich-Rohrwig Hainz: Peter Huber has been re-elected managing partner and will head the international law firm for another three years. Alexander Rakosi is a new partner; Martin Trapichler joined the real estate & construction team as a registered attorney; and Wieland Schmid-Schmidsfelden is a new partner in the corporate transactions team of CMS in Vienna. • Wolfgang Brenner will enhance the team of KWR Karasek Wietrzyk Rechtsanwälte as an attorney. His field of expertise is public commercial law.
Transparenz schafft Vertrauen. Gefälschte Etiketten, falsche Deklaration: Viele Unternehmen können oder wollen die Transparenzanforderungen ihrer Kunden nicht erfüllen. Dabei ist gerade eine transparente Kommunikation auch von nicht finanziellen Aspekten des Geschäfts die Basis für Vertrauen zwischen Unternehmen und ihren Stakeholdern – und damit für ein gewinnträchtiges Geschäftsmodell. Egal in welcher Branche Sie tätig sind: Die Anforderungen der Kunden und verschiedenster Interessensgruppen werden immer höher. Der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens hängt also zunehmend davon ab, wie zuverlässig, glaubwürdig und transparent es Verantwortung übernimmt. Basieren Ihre Kundenbeziehungen auf Vertrauen? Wir unterstützen Sie gerne dabei, Corporate Responsibility und Nachhaltigkeit in Ihre Strategie und Ihr Kerngeschäft zu integrieren. Gleichzeitig beraten wir Sie beim systematischen Management und bei der Steuerung nicht-finanzieller Aspekte. Das schafft Mehrwert – für Sie und Ihre Kunden. Ihre Ansprechpartnerin: Karin Gastinger Leitung Sustainable Business Solutions PwC Österreich +43 1 501 88-2975 karin.gastinger@at.pwc.com
law & taxation
Die komplexen Aspekte der Entsendung
Eine Entsendung darf nur f端r einen bestimmten Zeitraum vereinbart werden A posting may only be agreed to for a specified period of time
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Foto: Getty Images
The complex aspects of postings
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law & taxation
Europa wächst zusammen, aber wie einfach ist es wirklich, Mitarbeiter kurz- oder langfristig und auch sicher ins benachbarte Ausland zu versenden? Und wen sollten Sie bei Fragen konsultieren? Rechts experten geben Auskunft.
I
n der EU gibt es wohl einen allgemeinen Trend zur Rechtsharmo nisierung. Das Arbeitsrecht bildet hier keine Ausnahme und das Arbeitskräfteüberlassungsgesetz (kurz AÜG) und auch die Entsenderichtlinie der EU sind gute Beispiele dafür. Im Interview meint Matthias Unterrieder von Wolf Theiss aber, dass sich das Tempo der europäischen Rechtsvereinheitlichung im Bereich Arbeitsrecht in den letzten Jahren eher wieder etwas verlangsamt habe. Unterrieder: „Das Arbeitsrecht wird wohl auch weiterhin in vielen zentralen Bereichen – insbesondere die Auflösung von Dienstverhältnissen – nationales Recht bleiben. Aber natürlich führen EU-Richtlinien dazu, dass alle Mitgliedstaaten in bestimmten Bereichen Mindeststandards einhal»Bei einer Entten müssen, z. B. bei der Arbeitszeit sendung bleibt in und überhaupt beim Arbeitnehmerder Regel der schutz oder auch beim Schutz gegen bestehende Diskriminierung.“ Dienstvertrag Vermeiden Sie in jedem Falle die großen Fehler bei der Entsendung mit der Arbeitsvon Mitarbeitern ins Ausland. Wir kraft aufrecht« erläutern mit Hilfe von Rechtsexperten im Bereich Entsendung das »As a rule, the komplexe Thema. existing employVor Entsendung eines Mitarbeiment contract ters ins Ausland stellen sich dem concluded with Unternehmer aber zuerst die grundthe employee sätzlichen Fragen nach der Anwendbarkeit von nationalen, lokalen oder remains in force« EU-Vorschriften, und ob es sich überhaupt um eine Entsendung handelt. Arbeitsrechtsexperte Nicolaus MelsColloredo, Partner bei PHHV Prochaska Heine Havranek Vavrovsky Rechtsanwälte, betont die Unterscheidung zwischen Arbeitskräfteüberlassung und Entsendung: „Im ersten Fall überlässt ein Arbeitgeber seine Arbeitskraft einem Dritten, dem Beschäftiger, gegen Entgelt. Hier ist vor allem das Arbeitskräfteüberlassungsgesetz (kurz AÜG) zu beachten. Bei einer Entsendung erbringt ein Arbeitnehmer vorübergehend in einem anderen Land Arbeitsleistungen für seinen Arbeitgeber, wird aber keinem anderen Beschäftiger überlassen.“ In beiden Fällen, so führt er weiter aus, dürfen die nach österreichischem Recht zustehenden Mindestansprüche – wie Mindestlohn, Höchstarbeitszeiten, Urlaub, Arbeitsschutzvorschriften und Recht auf Gleichbehandlung – nicht geschmälert werden.
Europe is becoming more and more unified, but just how easy is it really to post employees on a shortor long-term basis – and also safely – in neighbour ing countries? And who can help if you have any questions? Legal experts provide information.
T
he general trend within the EU appears to be a harmo nisation of legislation – and labour law is no exception. The Arbeitskräfteüberlassungsgesetz (AÜG – Temporary Employment Act) and also the EU’s Posting of Workers Directive are good examples of this. However, in an interview, Matthias Unterrieder of Wolf Theiss felt that over the last few years the pace of the European unification of laws in the field of labour law has rather been slowing down. Unterrieder: “In many central areas – in particular, the termination of employment relationships – labour law will continue to be subject to national law. But of course EU directives lead to all member states being required to comply with minimum standards in certain areas, eg when it comes to working hours, and in general for the protection of employees, but also to protect against discrimination.” In any event, you should strive to avoid the most significant mistakes when it comes to posting employees abroad. We asked legal experts in the field of posting to shed some light on this complex issue.
Before posting an employee abroad, companies are faced with basic questions regarding the applicability of national, local or EU regulations and whether this particular case is in fact a posting. Labour law expert Nicolaus Mels-Colloredo, partner at PHHV Prochaska Heine Havranek Vavrovsky Lawyers, explains the distinction between temporary employment and a posting: “In the former case, an employer provides his work force to a third party against payment. Here, particular consideration must be given to the AÜG (Temporary Employment Act). A posting, on the other hand, is when an employee is temporarily assigned by his employer to carry out tasks in another country, but is not in someone else’s employ.” According to Austrian law, so he explains further, in either case the minimum entitlements due to the employee – such as minimum wage, maximum working hours, holidays, occupational safety regulations and the right to equal treatment – may not be diminished.
Petra Laback, Partnerin und Expertin für Arbeitsrecht bei Taylor Wessing e|n|w|c Rechtsanwälte Petra Laback, partner and labour law expert at Taylor Wessing e|n|w|c Attorneys at Law
Wolfgang Kapek, Partner und Leiter des Arbeitsrechtsteams bei Taylor Wessing e|n|w|c Rechtsanwälte Wolfgang Kapek, partner and head of the labour law team at Taylor Wessing e|n|w|c Attorneys at Law
Examining the preconditions
The precise preconditions for the posting must be ascertained in the event that the assignment is a
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Fotos: David Sailer
Voraussetzungen prüfen
Sollte es sich um eine Entsendung handeln, sind auch die genauen Voraussetzungen für diese Entsendung zu prüfen. Diese darf ja nur vorübergehend sein beziehungsweise eine Rückkehr des Dienstnehmers ins Inland muss in jedem Falle beabsichtigt sein. Weiters ergänzt Thomas Angermair, Partner und Leiter des Arbeitsrechtsteams bei Dorda Brugger Jordis: „Die arbeitsrechtliche Bindung zwischen dem entsendenden Unternehmen und dem entsandten Dienstnehmer muss für die gesamte Entsendedauer aufrecht bleiben, die Tätigkeit auf Rechnung und im Interesse dieses Unternehmens verrichtet werden und außerdem darf durch die Entsendung kein anderer Dienstnehmer ersetzt werden.“ Die Dauer des vorübergehenden Einsatzes unterliegt in arbeitsrechtlicher Hinsicht keiner Höchstgrenze und könnte somit auch für mehrere Jahre erfolgen. Je länger die Auslandstätigkeit dauert, desto schwerer ist aber sicherlich der Nachweis zu erbringen, dass von Anfang an die Absicht bestand, das Dienstverhältnis im Inland fortzuführen.
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Matthias Unterrieder von Wolf Theiss verweist vor allem auch auf die am jeweiligen Arbeitsort geltenden Regelungen über Aufenthalt und Ausländerbeschäftigung, allenfalls auch auf die am Arbeitsort einzuhaltenden Mindeststandards, z. B. in Sachen Entgelt, Arbeitszeit und Urlaub. „Besonders wichtig bei längeren Entsendungen ist natürlich, dass Steuern und Sozialversicherungsbeiträge jeweils im richtigen Land abgeführt werden“, so der Experte. „Bei Entsendungen im EU-CEE-Ausland ist insbesondere die jeweilige nationale Umsetzung der Entsenderichtlinie (96/71/EG) zu beachten“, ergänzt Hans Georg Laimer von Schönherr Rechtsanwälte. Bei Entsendungen in Drittstaaten aber sind laut Kurt Wratzfeld von Fellner Wratzfeld & Partner das EVÜ, das Arbeitsrecht des Tätigkeitsstaates sowie allfällige österreichische Kollisionsnormen (IPRG) und Kollisionsnormen des Tätigkeitsstaates zu beachten.
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Anwendbarkeit festlegen
Natürlich verweisen auch alle befragten Experten auf besondere arbeitsrechtliche Aspekte, die man in Entsendevereinbarungen einfließen lassen sollte. So ist grundsätzlich laut Mels-Colloredo der Mindestinhalt der Arbeitskräfteüberlassungsvereinbarung zwischen Überlasser und Beschäftiger gesetzlich genau definiert: „Bei einer Entsendung bleibt in der Regel der bestehende Dienstvertrag mit der Arbeitskraft aufrecht und die Modalitäten für die Zeit des Auslandseinsatzes werden in einem Entsendungsvertrag als Zusatz zum Dienstvertrag geregelt. Dieser muss vor allem die voraussichtliche Einsatzdauer sowie allfällige zusätzliche Bezüge und Bedingungen für die Rückführung nach Österreich enthalten. Es empfiehlt sich zudem auch, das anwendbare Arbeitsrecht festzulegen sowie die Frage zu regeln, welche Feiertage gelten und wer eventuell anfallende ausländische Steuern zu tragen hat.“
posting. Postings may only be temporary, ie the underlying intent from the outset must be for the employee to return to his home country. Thomas Angermair, a partner at Dorda Brugger Jordis and manager of the labour law team, goes on to explain: “The direct employment relationship between the posting company and the employee being posted must be maintained for the entire posting period, the activities must be carried out for account of and in the interests of this company and, in addition, no other employee may be replaced as a result of the posting.” According to labour law, the duration of a temporary assignment is not subject to any maximum period and could therefore last for several years. The longer the activity abroad, the more difficult it will be to prove that the intention had always been to continue the employment relationship at home. Matthias Unterrieder of Wolf Theiss emphasises the valid regulations in place at the relevant workplace governing residence and the employment of foreigners; those provisions governing the minimum standards such as remuneration, working hours and holidays must also be complied with at the workplace. “Naturally, especially in cases of longer postings, it is important that taxes and social insurance contributions are paid in the correct country,” the expert says. “For postings within the EU/CEE, special consideration must be given to the relevant national implementation outlined in the Posting Guideline (96/71/EG),” adds Hans Georg Laimer of Schönherr Attorneys at Law. However, according to Kurt Wratzfeld of Fellner Wratzfeld & Partners, when posting in third-party countries, the EVÜ (Law Applicable to Contractual Obligations), the labour law of the state in which the work is carried out, as well as other possible Austrian rules on conflict-of-laws (IPRG), and conflict-of-laws of the country in which the work is carried out, must be observed.
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law & taxation
Geklärt werden sollten auch Kosten der notwendigen Heimreisen während der Entsendung Costs for the necessary trips home during the posting should also be clarified
Matthias Unterrieder rät aber neben finanziellen Themen wie die Wohnung im Ausland, etwaige Umzugskosten usw., vor allem auch als wesentlich zu betrachten, wie die Entsendung beendet werden kann und ob eine Rückkehrmöglichkeit zugesagt wird.
Naturally, all experts consulted pointed out the particular labour law related aspects that should be included in posting agreements. Thus, in general, according to Mels-Colloredo, the minimum content of a temporary employment
agreement between the providing entity and the employee should be accurately defined in terms of law: “As a rule, in the event of a posting, the existing employment contract remains in force and the modalities for the period of the assignment abroad are regulated
Thomas Angermair, Partner und Leiter des Arbeitsrechtsteams bei Dorda Brugger Jordis Thomas Angermair, partner and head of the labour law team at Dorda Brugger Jordis
Hans Georg Laimer, Partner & Head of Employment bei Schönherr, ist auf Arbeitsrecht spezialisiert Hans Georg Laimer, partner & head of employment at Schönherr, specialises in labour law
Determining applicability
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Fotos: Getty Images, Andreas Hross, Michael Himml, beigestellt
Gesonderte Vereinbarungen
„Es kann aber auch im bestehenden Arbeitsverhältnis eine gesonderte Entsendevereinbarung getroffen werden oder das bestehende Arbeitsverhältnis, bei Abschluss eines lokalen Arbeitsvertrags im Tätigkeitsstaat, ruhend gestellt werden“, ergänzt Hans Georg Laimer. „Unabhängig davon, welche Variante gewählt wird, sollte bei der Vertragsgestaltung insbesondere auf die Ausgestaltung der Entlohnung, auf einen etwaigen Aufwandsersatz, die Weisungsunterworfenheit sowie die Beendigungsmöglichkeiten während der Entsendung geachtet werden.“ Wolfgang Kapek und Petra Laback von Taylor Wessing e|n|w|c Rechtsanwälte verweisen dazu im Detail auf das Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetz (kurz AVRAG), das definiert, dass im Dienstvertrag bzw. Dienstzettel eines Dienstnehmers, der länger als einen Monat im Ausland arbeiten wird, zusätzlich folgende Angaben neben der voraussichtlichen Dauer der Auslandstätigkeit enthalten sein müssen: die Währung, in der das Entgelt auszuzahlen ist, sofern es nicht in Euro ausbezahlt wird, allenfalls Bedingungen für die Rückführung nach Österreich und die allfällige zusätzliche Vergütung für die Auslandstätigkeit. Kapek: „Der betriebsverfassungsrechtliche Versetzungsschutz ist auf jeden Fall zu berücksichtigen, wenn mit der Entsendung/Versetzung eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen verbunden ist. Der Betriebsrat muss dann dieser Versetzung zustimmen. Wird der Dienstnehmer während der Überlassung in den Betrieb eines ausländischen Unternehmens eingegliedert, so
Kurt Wratzfeld, Partner bei Fellner Wratzfeld & Partner Kurt Wratzfeld, partner at Fellner Wratzfeld & Partner
Julian Feichtinger, Spezialist für Arbeitsrecht bei CHSH Julian Feichtinger, labour law specialist at CHSH
kann dies eine Arbeitskräfteüberlassung darstellen, sodass auch diesbezügliche Regelungen beachtet werden müssen.“ Ergänzend empfiehlt er auch, insbesondere Fragen des Familiennachzuges, der Heimreisen und der Hilfestellung bei der Integration am neuen Arbeitsort (Beiträge für Schulen für Kinder etc.) im Dienstvertrag anzusprechen beziehungsweise zu regeln.
in a posting contract as a supplement to the employment contract. In particular, this has to include the envisaged assignment period as well as any additional income and the conditions for the return to Austria. It is also recommended to lay down the applicable labour law and to regulate the question of which public holidays will apply and who is responsible for paying any possibly incurred foreign taxes.” In addition to financial issues such as accommodation overseas, possible relocation costs, etc, Matthias Unterrieder also recommends paying particular attention to the important issue of how to terminate the posting and whether the employee’s subsequent return is confirmed. Special agreements
Hans Georg Laimer goes on to say that a special posting agreement can be reached as a part of the existing employment contract, or the existing employment relationship can be suspended when concluding a local employment contract for the assignment country. Laimer: “Irrespective
of the option chosen, when creating a contract particular attention should be given to the remuneration structure, a possible reimbursement of expenses, defining the organisational structure in terms of instruction authority, as well as the possibilities of terminating the posting.” Wolfgang Kapek and Petra Laback of Taylor Wessing e|n|w|c Attorneys at Law, point out the finer points of the Austrian Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetz (AVRAG, law amending the labour contract law), relating to an employee who, according to his employment contract / service note will work abroad for more than one month. In addition to the envisaged term of the activity abroad, this contract / service note must include the following information: the currency in which the remuneration is to be paid, as far as it is not paid in euros, also conditions for the repatriation to Austria and a possibly applicable additional remuneration for work carried out abroad. Kapek: “The transfer protection according to the Works
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Meldepflichten beachten
CHSH Arbeitsrechtsexperte Julian Feichtinger erinnert auch daran, an die Verpflichtung zur Meldung der Entsendung oder an die Obliegenheit zur Aufbewahrung der Meldebestätigungen sowie der Sozialversicherungsbestätigungen am jeweiligen Arbeitsort zu denken. Feichtinger: „In Österreich drohen bei Zuwiderhandeln gegen Melde- und Aufbewahrungspflichten Geldstrafen von bis zu 1200 Euro beziehungsweise 2400 Euro in Wiederholungsfällen. Die Ausgestaltung dieser Vorschriften kann von Staat zu Staat variieren
Nicolaus Mels-Colloredo, Partner bei PHHV Prochaska Heine Havranek Vavrovsky Rechtsanwälte, Spezialist für nationales und grenzüberschreitendes Arbeitsrecht Nicolaus Mels-Colloredo, partner at PHHV Prochaska Heine Havranek Vavrovsky Lawyers, specialist for national and cross-border labour law
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Constitution Act must definitely be considered if the posting/transfer is associated with a deterioration of work conditions. In such cases, the Works Council must approve this
transfer. If, during the course of the temporary assignment, the employee is integrated into the operations of a foreign company, this can represent a temporary employment and consequently, relevant regulations must then also be taken into consideration.” In addition, Kapek also recommends discussing and/ or regulating special issues already in the employment contract where these relate to family members joining the employee, home leave, assistance in the integration at the new workplace (contributions towards children’s education, etc).
Matthias Unterrieder, Arbeitsrechtsexperte bei Wolf Theiss Rechtsanwälte Matthias Unterrieder, labour law expert at Wolf Theiss
Fotos: Getty Images, beigestellt
Entsendete Mitarbeiter sollen sich nicht im Stich gelassen fühlen Employees posted abroad shouldn’t feel they are being left in the lurch
PROFESSIONAL ADVICE und daher nicht pauschal beurteilt werden.“ Feichtinger weiter: „Möglich ist auch eine Vereinbarung, nach der der Arbeitsvertrag für die Dauer der Entsendung ruht und lediglich die Entsendungsvereinbarung für die Bestimmung der gegenseitigen Rechte und Pflichten maßgeblich sein soll. Zudem ist die Entsendevereinbarung als selbstständige Vereinbarung zu sehen, sodass ihre Beendigung nicht automatisch zur Beendigung des zugrundeliegenden Arbeitsverhältnisses führt.“ Keine Abgrenzungsprobleme gibt es aber, wenn der Arbeitsort dauerhaft ins Ausland verlagert wird, denn dann gilt zur Gänze das jeweilige ausländische Arbeitsrecht.
Zukunft der Energieversorgung in den Baltischen Staaten The future of energy supply in the Baltic states
Observing reporting obligations
Tobias Kohler, Rechtsanwalt, Partner und Niederlassungsleiter in Vilnius (Litauen), Rödl & Partner
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ber Ländergrenzen und politische Parteien hinweg besteht grundsätzlich Einigkeit, dass eine Lösung aus der Abhängigkeit von Gasimporten und die Schaffung alternativer Versorgungsträger entscheidend für die positive Entwicklung der Ostseeregion sein wird. Allerdings ist das für eine große Lösung erforderliche koordinierte Vorgehen aufgrund gegenläufiger nationaler Interessen allenfalls ansatzweise erkennbar. Dabei haben ambitionierte Projekte wie LNG Terminals die Planungsphase bereits hinter sich und auch die Vorbereitungen zum Ausbau des Pipelinenetzwerks zwischen den Baltischen Staaten und Finnland sowie Polen haben erste Hürden genommen. Die Integration der Stromnetze mittels der anstehenden Anbindung an das schwedische und polnische Netz, sowie der dringend erforderlichen Erhöhung bestehender Leitungskapazitäten schreiten ebenfalls voran. Abseits dieser politischen Großprojekte leisten aber auch zunehmend kleine und mittlere Produktionseinheiten mit innovativen Technologien basierend auf alternativen Energieträgern einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung. Für Investoren und Technologieanbieter sollte es sich deshalb gerade jetzt lohnen, in dieser Regionen Präsenz zu zeigen und sich zu positionieren. ❯ Across state borders and political parties it is generally agreed that it will be crucial for the positive development of the Baltic rim to free itself from its dependence on gas imports and to create alternative providers. However, owing to opposing national interests, a solution for the necessary coordinated course of action is at best barely visible. Even so, ambitious projects such as LNG Terminals have already completed their planning phases, and the preparation work for the construction of the pipeline network between the Baltic states and Finland and Poland has overcome its first hurdles. The integration of electricity grids through the forthcoming connection to the Swedish and Polish network as well as the urgently needed increase in existing pipeline capacity are likewise progressing well. Aside from these large political projects, however, small and medium production units with innovative technologies based on alternative energy sources are also increasingly making an important contribution to energy supply. Now would therefore be a good time for investors and technology providers to make their presence felt and to position themselves in these regions.
Jede Entsendung kann auch eine Chance bedeuten A posting can also be an opportunity
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CHSH labour law expert Julian Feichtinger draws particular attention to the obligation to report the posting and the requirement to retain official confirmations as well as confirmations received from social insurance companies at the relevant workplace. Feichtinger: “In Austria, any violation of such notification and retention obligation is subject to a fine of up to EUR 1,200, or even EUR 2,400 in recurring cases. The elaboration of these regulations can vary from country to country so that no general assessment is possible.” Feichtinger goes on to say: “It is also possible to reach an agreement whereby the employment contract is suspended for the term of the posting and the posting agreement alone is decisive for the determination of reciprocal rights and obligations. In addition, the posting agreement can be seen as an independent agreement so that its termination does not automatically lead to the termination of the underlying employment relationship.” There are, however, no demarcation problems if the workplace is permanently relocated abroad, in which case the relevant foreign labour law shall apply in full.
law & taxation
Zur genauen Klarstellung führt Petra Laback aus: „Es ist eine Beschäftigung im Ausland auch dergestalt möglich, dass das aktuelle Dienstverhältnis zur Gänze beendet und ein neues Dienstverhältnis zu einem Tochterunternehmen begründet wird.“ In diesem Fall kommen die Regelungen des Staates zur Anwendung, in dem sich das Tochterunternehmen befindet. Anders wäre der Fall aber, wenn etwa das Dienstverhältnis in Österreich nur vorübergehend karenziert wird, der Dienstnehmer aber dennoch einen direkten Arbeitsvertrag mit der ausländischen Konzerngesellschaft erhält. In diesem Fall kann dann dennoch eine Entsendung nach (europa-)rechtlichen Kriterien vorliegen. Nach Studien über häufig nicht eingehaltene Mindestarbeits- und Beschäftigungsbedingungen hat die EU-Kommission im März 2012 nunmehr eine Durchsetzungsrichtlinie zur Stärkung der Rechte der entsandten Mitarbeiter vorgeschlagen. Zweck soll letztendlich sein, die Anwendung der Entsenderichtlinie in der Praxis zu verbessern, ohne deren Bestimmungen zu ändern. „Zudem soll die Zusammenarbeit der nationalen Aufsichtsbehörden besser geregelt werden. Die Richtlinie soll voraussichtlich im Frühjahr 2013 verabschiedet werden“, sagt einer der befragten Experten. Walter J. Sieberer
Here, Petra Laback provides more detailed clarification: “An employment abroad is also possible if the current employment relationship is fully terminated and a new employment relationship is established with a subsidiary.” In this case, the regulations in the country of the subsidiary shall apply. It would be a different matter if, for example, the employment relationship in Austria is maintained as temporary unpaid leave, but the employee nevertheless receives a direct employment contract from the foreign group company. This could still constitute a posting according to (European) legal criteria.
Following studies on minimum working and employment conditions that are often not complied with, the EU Commission proposed an implementation guideline to strengthen the rights of posted employees in March 2012. The ultimate purpose is to improve the practical application of a posting guideline without altering the relevant regulations. “In addition,” one of the questioned experts explains, “there is to be an improvement in the collaboration between the national supervisory authorities. It is expected that the guideline will pass into law in spring 2013.” Walter J Sieberer
Die erste Adresse
The first address
Aufgrund der doch hohen Komplexität der Materie sind Arbeitgeber, die eine Entsendung ins CEE-Ausland beabsichtigen, gut beraten, Rechtsauskunft über mögliche Eingriffsnormen sowie Melde- und Nachweispflichten im Aufenthaltsstaat einzuholen. Folgende Kanzleien bieten diese beispielsweise an:
Based on the complexity of the material, employers who intend to post employees in CEE countries are well advised to obtain legal advice on the possible mandatory rules as well as the obligations governing notification and provision of proof relevant to the country of residence. The following legal firms offer advice:
• PHHV Rechtsanwälte selbst hat mit Wien und Salzburg zwei österreichische Standorte, ist aber laut Nicolaus Mels-Colloredo durch Zusammenarbeit mit international tätigen Mandanten sehr oft mit grenzüberschreitenden arbeitsrechtlichen Fragen konfrontiert. Dank der Mitgliedschaft bei der internationalen Anwaltsvereinigung Alliuris stehen die Anwälte von PHHV in engem Kontakt zu rund 400 TopExperten weltweit – von Asien über Europa bis Südamerika.
• PHHV Lawyers has offices in Vienna and Salzburg but, according to Nicolaus Mels-Colloredo, is often confronted with cross-border labour law issues through its collaboration with globally active clients. Thanks to its membership in the international law association Alliuris, attorneys of PHHV are in close contact with some 400 top experts worldwide ranging from Asia to Europe right through to South America.
• Wolf Theiss bietet in allen Ländern, in denen Büros vorhanden sind, auch spezialisierte arbeitsrechtliche Beratung an. Derzeit verfügt die Kanzlei über 14 Standorte in Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Österreich, Polen, Rumänien, der Tschechischen Republik, Serbien, der Slowakei, Slowenien, der Ukraine und Ungarn.
• Wolf Theiss offers specialised labour law advice for all countries in which it is represented. Currently, the legal firm has over 14 locations in Albania, Bosnia-Herzegovina, Bulgaria, Croatia, Austria, Poland, Romania, Czech Republic, Serbia, Slovakia, Slovenia, Ukraine and Hungary.
• Schönherr ist in Österreich, Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien, Serbien, Slowenien, in der Slowakei, der Türkei und der Ukraine direkt vor Ort mit einem eigenen Arbeitsrechtsteam vertreten. Darüber hinaus bestehen Kanzleiniederlassungen in Moldawien sowie in Belgien.
• Schönherr is represented locally with its own labour law team in Austria, Bulgaria, Croatia, Czech Republic, Hungary, Poland, Romania, Serbia, Slovenia, Slovakia, Turkey and Ukraine. Furthermore, there are branches of the law firm in Moldova as well as Belgium.
• Taylor Wessing e|n|w|c ist in den CEE-Ländern Österreich, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Polen und der Ukraine mit einem spezialisierten Arbeitsrechtsteam vertreten. Außerhalb der CEE-Länder sind grundsätzlich Arbeitsrechtsexperten an allen Taylor Wessing Standorten vorhanden.
• Taylor Wessing e|n|w|c is represented with a specialist labour law team in the following CEE countries: Austria, Hungary, Czech Republic, Slovakia, Poland and Ukraine. Generally, all Taylor Wessing locations have labour law experts in countries outside the CEE.
• Fellner Wratzfeld & Partner verfügt über ein enges und erprobtes Netzwerk von Anwaltskanzleien, die Arbeitsrechtsberatung in allen wesentlichen Jurisdiktionen bieten.
• Fellner Wratzfeld & Partners has a close-knit and well-established network of legal firms offering advice on labour law in all important jurisdictions.
• Dorda Brugger Jordis setzt auf die Partnerschaft mit „Best Friends“Kanzleien. Das sind führende unabhängige Kanzleien in der CEE-Region, mit denen die Kanzlei seit Jahren eng zusammenarbeitet. Dies hat sich bei zahlreichen Projekten in Zentral- und Osteuropa bewährt und ihren Klienten Zugang zu profundem regionalem Fachwissen verschafft.
• Dorda Brugger Jordis relies on its partnership with Best Friends law firms; these are leading, independent law firms in the CEE region with whom it has collaborated closely for many years. This has proven itself during many projects in central and eastern Europe and provided the firm’s clients with access to profound, regional expert knowledge.
• Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati verfügt über Arbeitsrechtsexperten in den Büros in Wien, Bratislava, Bukarest, Budapest, Minsk, Prag, Sofia und Temeschwar.
• Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati has labour law experts in its offices in Vienna, Bratislava, Bucharest, Budapest, Minsk, Prague, Sofia and Timisoara.
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LEGAl ADVICE
Short legal guide: Kapitalmarktrecht Short legal guide: Capital market law Interview: Walter J. SIEBERER
Der europäische Gesetzgeber legt in immer kürzer werdenden Zeitabständen Entwürfe für neue Regelungen des Insiderrechts und Marktmissbrauchs vor. Sanktionen, Strafen und zivilrechtliche Haftung sind aktuelle Themen. Was sich ändern wird, dazu Gabriel Lansky und Ronald Frankl von Lansky, Ganzger + Partner, einer in Wien beheimateten international tätigen Rechtsanwaltskanzlei. The European legislator submits bills for new regulations on insider dealing and market abuse at ever shorter intervals. Sanctions, penalties and civil liability are highly topical issues – Gabriel Lansky and Ronald Frankl of Lansky, Ganzger + Partner, a Vienna-based internationally active law firm, explain the most important changes.
Welche Entwicklungen stehen ins Haus?
Aktuell stehen auf EU-Ebene ein umfassender Verordnungsentwurf sowie die Änderungen der Marktmissbrauchs- und Transparenzrichtlinie zur Diskussion. Der Entwurf der Verordnung sieht insbesondere mehrere Definitionen für den Begriff der Insiderinformation, die Anwendung der Marktmissbrauchs-Bestimmungen auf MTF (Mulitlateral Trading Facility) und außerbörslichen Handel sowie schärfere Durchsetzungsbefugnisse vor. Die geplanten Änderungen der Marktmissbrauchsrichtlinie sollen nun die Sanktionen für Marktmissbrauch verschärfen und insbesondere verstärkt sicherstellen, dass Insiderhandel ausnahmslos EU-weit (zum Teil gerichtlich) bestraft wird. Ferner sollen mit Änderung der Transparenzrichtlinie die Bestimmungen über Offenlegungspflichten für Beteiligungen und für Finanzinformationen durch Emittenten geändert werden. Thema Ad hoc-Publizität?
Die Ad hoc-Meldepflicht war bis dato fest an die Insiderinformation gebunden. Der aktuelle Verordnungsentwurf sieht nun vor, dass fortan bestimmte Insiderinformationen eine Meldepflicht noch nicht auslösen. Darüber hinaus soll festgelegt werden, dass die zuständige Behörde die Aufschiebung der Meldepflicht durch den Emittenten auch explizit genehmigen kann, wenn die Aufschiebung im öffentlichen Interesse liegt und die Informationen systemrelevant sind.
Foto: Arnold Poeschl / Lansky, Ganzger + partner
Worauf muss man in nächster Zeit besonders achten?
Auf nationaler Ebene erfolgte durch die Änderung des Börsegesetzes 1989, welche kürzlich (1.1.2013) in Kraft getreten ist, eine massive Verschärfung der Sanktionen bei Verstößen gegen die Beteiligungspublizität: Die unterste Meldeschwelle, die bei Erreichen, Über- oder Unterschreiten eine Meldepflicht auslöst, wurde von bisher 5 % auf 4 % gesenkt. Ferner kann nun in der Satzung die Anteilsschwelle sogar noch auf 3 % herabgesetzt werden. Anleger, die ihren Meldepflichten nicht nachkommen, werden mit dem Ruhen ihrer nicht gemeldeten Stimmrechte sanktioniert. Holt der betreffende Anleger die Meldung später nach, können die erfassten Stimmrechte erst nach Ablauf von sechs Monaten ab Erfüllung der Meldepflicht wieder ausgeübt werden, um die Sanktionswirkung noch weiter zu verschärfen.
What are the latest developments?
A comprehensive draft regulation and amendments to the Market Abuse and Transparency Directives are currently under discussion on EU level. The draft regulation includes several definitions of the term insider information, the application of market abuse provisions to MTFs (multilateral trading facilities) and over-the-counter trading and stronger enforcement powers. The planned amendments to the Market Abuse Directive aim at toughening sanctions for market manipulations and ensuring EUwide mandatory (sometimes judicial) sanctions for insider dealing. The proposals for an amendment to the Transparency Directive also include new provisions on disclosure requirements for shareholdings and financial information requirements for issuers. Ad hoc disclosures?
Ad hoc reporting requirements are currently not directly linked to
insider information. The new draft regulation provides that certain types of insider information do not automatically trigger reporting requirements. It is also proposed that competent authorities shall be given the power to explicitly authorise a deferral of reporting requirements for issuers, if such a deferral is in the public interest and the information is relevant to the system. What are the most important changes in the near future?
On a national level, the amendment of the Stock Exchange Act 1989, which recently entered into force (1 January 2013), has introduced more stringent penalties for infringements against disclosure requirements for shareholdings. The lowest reporting threshold, which automatically triggers a reporting requirement, if the shareholding reaches, exceeds or falls below the threshold, has been lowered from 5% to 4%. Furthermore the reportable threshold can even be reduced to 3% in the statutes. Investors who fail to meet their reporting requirements will be sanctioned with a suspension of voting rights not reported. To further toughen the sanctions, investors who meet their reporting requirements at a later date can only exercise their corresponding voting rights six months from the date of fulfilment of their reporting requirements. Experten im Kapitalmarktrecht: Gabriel Lansky und Ronald Frankl von Lansky, Ganzger + Partner Experts in capital market law: Gabriel Lansky and Ronald Frankl of Lansky, Ganzger + Partner
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IST WIRTSCHAFT IST GELD IST MOBILITÄT IST LIFESTYLE Der erscheint alle zwei Monate und ist im ausgewählten Zeitschriftenhandel um EUR 3,80 erhältlich.
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newsfacts & Kampf gegen Cyberkriminalität Fighting cybercrime
EU verdonnert Microsoft zu Strafzahlung EU fines Microsoft
Rascher Rechnungen zahlen Paying bills faster
> Seit kurzem ist das neue Europäische Zentrum zur Bekämpfung der Cyberkriminalität funktionsfähig. Das Zentrum hat seinen Sitz beim Europäischen Polizeiamt (Europol) in Den Haag. Cecilia Malmström, EU-Kommissarin für Inneres: „Cyberkriminelle sind clever und setzen neue Technologien direkt für kriminelle Zwecke ein. Mit dem Zentrum wollen wir mindestens genauso clever und schnell sein, sodass wir den Straftaten vorbeugen und sie bekämpfen können.“ Das Zentrum wird sich u. a. auf illegale Onlinetätigkeiten organisierter krimineller Gruppen konzentrieren.
> Erneut sprach die EU-Kommission ein Urteil gegen Microsoft: Das Unternehmen habe mit dem „Internet Explorer“ gegen wettbewerbsrechtliche Auflagen verstoßen. Microsoft muss EUR 561 Mio. Bußgeld zahlen. Begründung: Rund 15 Mio. Nutzer hätten durch Microsofts Handeln nicht die freie Wahl eines Browsers. Das Auswahlfenster für Alternativbrowser sei durch das Update von Windows 7 auf Windows 8 vor rund zwei Jahren wieder verschwunden. Microsoft entschuldigte sich und sprach von einem technischen Fehler.
> Unternehmen und öffentliche Hand sind in Österreich seit 1. März dazu verpflichtet, ihre Rechnungen innerhalb von 30 Tagen zu bezahlen. Davon besonders betroffen sind die öffentlichen Stellen, denn laut einer vom KSV1870 durchgeführten Umfrage zahlen diese Auftraggeber durchschnittlich erst nach 42 Tagen ihre Rechnungen. Bis jetzt reichte es aus, wenn spätestens am letzten Tag des vereinbarten Zahlungsziels die Überweisung getätigt wurde. Seit 1. 3. ist der Schuldner dafür verantwortlich, dass der Betrag spätestens am letzten Tag der Zahlungsfrist am Konto des Gläubigers verfügbar ist.
> Recently, the new European Cybercrime Centre, which is based at the European Police Office (Europol) in The Hague, was opened. Cecilia Malmström, EU Commissioner for Home Affairs: “Cyber criminals are clever and are using new technologies directly for criminal purposes. With the centre, we want to be at least as clever and as quick, so that we can prevent and combat crime.” The centre will focus, among other things, on the illegal online activities of organised crime networks.
> The EU Commission has again ruled against Microsoft, saying that the company has broken an antitrust ruling with its Internet Explorer browser and must pay a fine of EUR 561m. The reason given is that some 15 million users did not have a free choice of browsers due to Microsoft’s actions. The selection window for an alternative browser disappeared again in the update from Windows 7 to Windows 8 about two years ago. Microsoft apologised and called this a technical error.
> As of 1 March, companies and public authorities in Austria are obligated to pay their bills within 30 days. The public authorities are particularly affected because, according to a survey conducted by KSV1870, these clients pay an average of 42 days after the bills are due. Previously, it sufficed to make a transfer on the last day of the agreed payment period. As of 1 March, however, the debtor is responsible for ensuring that the amount due is already on the creditor’s account no later than the final day of the payment period.
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communications &IT T-Mobile kämpft gegen Branchentrend T-Mobile fights against industry trend
Fujitsu: mehr Fokus auf Services und Solutions Fujitsu: more focus on services and solutions > Fujitsu stellte auf der CeBIT 2013 neue Produkte, Services und Solutions vor und will sein Geschäftsmodell in Richtung Services und Solutions „ausbalancieren“, wie das der Konzern nennt. Der Ausbau des serviceund lösungsorientierten Geschäfts in wichtigen Zielbranchen wie Einzelhandel, Banken- und Gesundheitswesen sowie im öffentlichen Sektor soll durch industriespezifisches Knowhow ermöglicht werden. Ein Beispiel für diesen Wandel ist Fujitsu PalmSecure: Diese Lösung wird bereits im Bankensektor und Gesundheitswesen erfolgreich eingesetzt. PalmSecure nutzt einen berührungsfreien Scan des Handflächenvenenmusters des Anwenders für dessen Identitätsbestätigung. Dabei kommt eine biometrische Identifikationslösung zum Einsatz, die wesentlich sicherer, schwieriger zu missbrauchen und leichter anzuwenden ist als herkömmliche Authentifizierungsmethoden wie Chip oder PIN. UniCredit setzt diese Lösung bereits in ihrem Bezahlsystem „Papillon“ ein. > Fujitsu presented new products, services and solutions at CeBIT 2013, and, as stated by the corporation, will rebalance its business model towards services and solutions. Industry-specific expertise is to facilitate the expansion of the service- and solution-oriented business in key target industries such as retail, banking, healthcare and the public sector. One example of this change is Fujitsu’s PalmSecure, a solution that is already being used successfully in the banking and healthcare sectors. The PalmSecure contactless scan of the user’s palm vein pattern is used for identity confirmation. The biometric identification technology is considerably safer, harder to abuse and easier to use than traditional authentication methods like chip and PIN. UniCredit is already using this solution in its Papillon payment system. 108 Succeed 02/13
CEO Andreas Bierwirth: „Wir kommen mit den Problemen des Marktes am besten zurecht“ CEO Andreas Bierwirth: “We are coping comparatively well with the problems of the market”
Outlook.com folgt auf Hotmail Hotmail replaced by Outlook.com
> Microsoft löst Hotmail durch Outlook.com ab. Die finale Version des E-Mail-Dienstes Outlook.com ist ab sofort unter www.outlook.com verfügbar. Die Entwicklung des Hotmail Nachfolgers erfolgte dabei auf Basis zahlreicher Nutzer-Feedbacks. Seit dem Launch der Preview-Version Ende Juli 2012 verzeichnet der E-Mail-Service bereits mehr als 60 Mio. Nutzer weltweit. „Outlook.com ist die konsequente Weiterentwicklung des E-Mail-Dienstes in der neuen Ära von Microsoft“, sagt Stefan Sennebogen, Leiter des Geschäftsbereichs Windows bei Microsoft Österreich. „Unsere neue Ära als Dienste- und Devices-Unternehmen ist geprägt von Produkten, die vielfältig, persönlich, adaptiv und verbunden sind. Mit dem Upgrade von Hotmail zu Outlook.com vollzieht nun auch unser E-Mail-Service diesen Schritt.“ > Microsoft is replacing Hotmail with Outlook.com. The final version of the email service Outlook.com is now available at www.outlook.com. The development of the Hotmail successor was based on various user feedbacks. Since the launch of the preview version at the end of July 2012, the email service recorded more than 60 million users worldwide. “Outlook.com is the logical development of the email service in the new era of Microsoft,” says Stefan Sennebogen, head of Windows at Microsoft Austria. “Our new era as a services and devices company is characterised by products that are diverse, personal, adaptive and connected. With the upgrade of Hotmail to Outlook.com, our email service now takes that step.”
Fotos: Getty Images, beigestellt
Fujitsu punktet unter anderem mit einer biometrischen Identifikationslösung One of Fujitsu’s highlights is a biometric identification solution
> Trotz Wachstums bei Kundenzahl und erbrachten Leistungen waren Umsatz und EBITDA im Vorjahr rückläufig: T-Mobile Austria erzielte einen Umsatz von EUR 878 Mio. (-5 % vs. 2011), das EBITDA betrug EUR 234 Mio. (zuvor EUR 253 Mio.) – ein im österreichischen Branchenvergleich guter Wert laut Finanzchef Wolfgang Kniese. CEO Andreas Bierwirth: „Wir kommen mit den Problemen des Marktes am besten zurecht. Trotz des Umsatzverfalls streben wir in den nächsten Jahren eine Trendwende an.“ T-Mobile wird sich dabei verstärkt als Premiummarke für Privatkunden positionieren sowie als kompetenter Geschäftskundenpartner, der mit der Stärke des internationalen DT Konzerns ausgestattet ist. tele.ring wird sein Profil als verlässlicher Preisführer im LowCost-Segment verschärfen und dabei auf die Qualität des T-Mobile Netzes setzen. Einen großen Beitrag zur Trendwende beim Umsatz soll der Ausbau des Business-Segments bei T-Mobile Austria leisten. > Despite growth in the number of customers and services in the previous year, volume of sales and EBITDA declined: T-Mobile Austria generated sales of EUR 878m (-5% vs 2011), EBITDA was EUR 234m (previously EUR 253m), which is considered a good figure in the Austrian industry comparison, according to CFO Wolfgang Kniese. CEO Andreas Bierwirth: "We are coping comparatively well with the problems of the market. Despite the revenue decline, we aim to reverse this trend in the coming years.” T-Mobile will thereby strengthen its position as a premium brand for private customers as well as a competent partner for business clients, equipped with the strength of the international DT Group. tele.ring will intensify its profile as a reliable price leader in the low-cost segment, thereby relying on the quality of the T-Mobile network. The expansion of the business segment at T-Mobile Austria should make a substantial contribution to the turnaround.
Bertelsmann übernimmt BMG komplett
IBM stellt Weichen in mobile Zukunft
> Die internationale Mediengruppe Bertelsmann übernimmt das Musikrechteunternehmen BMG zur Gänze und erwirbt die Anteile der Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR). Bertelsmann wird BMG als 100%iges Tochterunternehmen weiterentwickeln. Die Übernahme, die noch behördlich genehmigt werden muss, soll während der ersten Hälfte des Jahres abgeschlossen werden. BMG verwaltet die Rechte an über 1 Mio. Songs, darunter Werke von Künstlern wie Bruno Mars, Duran Duran, Gossip, Johnny Cash und will.i.am. Außerdem vertritt das Unternehmen Masterrechte (Komposition und Aufnahme) von Künstlern wir Brian Ferry, Nena und Anastacia. > International media group Bertelsmann is taking full ownership of the music rights management company BMG by acquiring the shares currently held by Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR). It will also continue to develop BMG as a wholly owned subsidiary. The transaction, which is subject to regulatory approval, is scheduled to close during the first half of this year. BMG administers the rights to more than one million songs, including works by such artists as Bruno Mars, Duran Duran, Gossip, Johnny Cash and will.i.am. It also represents the master rights (composition and recording) of artists such as Brian Ferry, Nena and Anastacia.
> Mit „MobileFirst“ verstärkt IBM den Bereich Mobilität und stellt damit ein umfassendes Mobile-Portfolio vor. Neue Lösungen in der mobilen Sicherheit und Analytik sowie eine Software zur Anwendungsentwicklung mit cloud-basierten Services sind Kernstücke der neuen Lösungen. Mit IBM MobileFirst können Unternehmen sämtliche mobilen Prozesse steuern und optimieren, und zwar von der Koordination der mobilen Endgeräte der Mitarbeiter bis hin zur Entwicklung kommerzieller Apps, wie IBM ankündigt. > IBM recently announced MobileFirst, a comprehensive mobile portfolio, with which the company is expanding its range of mobile applications. The key elements of MobileFirst are new solutions in mobile security and analytics, as well as app development software with cloud-based services. IBM announced that Mobile First will allow companies to control and optimise all their mobile processes, from the coordination of the mobile devices of the staff to the development of commercial apps.
Bertelsmann acquires full ownership of BMG
IBM sets course for mobile future
Im Rahmen von „MobileFirst“ bietet IBM u.a. neue Lösungen in mobiler Sicherheit und Analytik IBM’s Mobile First offers, among others things, solutions for mo bile security and analytics
BMG verwaltet die Rechte an über 1 Mio. Songs, auch jenen von Bruno Mars BMG manages the rights to more than 1m songs, including those by Bruno Mars
Telekom Austria Group: knapp EUR 104 Mio. Gewinn Telekom Austria Group: nearly EUR 104m profit
> Die Telekom Austria Group erzielte im Geschäftsjahr 2012 einen Nettogewinn von EUR 103,8 Mio. Die herausfordernden Rahmenbedingungen führten jedoch zu einem Umsatzrückgang von 2,8 % auf EUR 4,33 Mrd. sowie zu einem Rückgang des bereinigten EBITDA von 4,7 % auf EUR 1,46 Mrd. Die trotz der widrigen Rahmenbedingungen über EUR 100 Mio. Nettogewinn im Geschäftsjahr 2012 sind auf stark reduzierte Restrukturierungskosten in Österreich, geringere Abwertungen bzw. geringere negative Währungseffekte sowie auf die Wirkung von Kosteneinsparungen in Gesamthöhe von rund EUR 70 Mio. zurückzuführen. Hannes Ametsreiter, Generaldirektor Telekom Austria Group und A1, sieht im Ergebnis „eine Bestätigung für die starke operative Performance der Telekom Austria Group.“ In einem rauen Umfeld habe man mit einem Paket an Gegenmaßnahmen die negativen externen Trends weitgehend neutralisiert. > The Telekom Austria Group generated a net income of EUR 103.8m in 2012. The challenging conditions, however, led to a decline of 2.8% to EUR 4.33bn and a drop in adjusted EBITDA of 4.7% to EUR 1.46bn. The over EUR 100m net profit in the 2012 business year, despite the adverse underlying circumstances, were due to greatly reduced restructuring costs in Austria, lower depreciation alternatively fewer negative currency effects, and the impact of cost savings totalling around EUR 70m. Hannes Ametsreiter, the CEO of the Telekom Austria Group and A1, sees the result as “a testament to the strong operating performance of the Telekom Austria Group. We were able to neutralise many of the negative external trends in a tough environment with a package of countermeasures.” CEO Hannes Ametsreiter: „Ergebnis ist Bestätigung für starke operative Performance der Telekom Austria Group“ CEO Hannes Ametsreiter: “The result is a testament to strong operating performance of the Telekom Austria Group”
iTunes Store: 25 Mrd. verkaufte Songs iTunes Store: 25 billion songs sold
> Musikfans haben bereits mehr als 25 Mrd. Songs aus dem iTunes Store, dem weltweit beliebtesten Onlinestore für Musik-, TV- und Videoinhalte, gekauft und heruntergeladen. Der 25-milliardste Song, Monkey Drums (Goksel Vancin Remix) von Chase Buch, wurde von einem Deutschen gekauft, wie Apple meldet. Er erhielt einen iTunes Geschenkgutschein im Wert von EUR 10.000. > Music fans have downloaded more than 25 billion songs from the iTunes Store, the world's most popular online store for purchased music, TV and video content. Apple reports that the 25 billionth song, Monkey Drums (Goksel Vancin Remix) by Chase Buch, was downloaded by a German user. He received an iTunes gift certificate worth EUR 10,000.
Der 25-milliardste Song war Monkey Drums (Goksel Vancin Remix) von Chase Buch The 25 billionth song was Monkey Drums (Goksel Vancin Remix) by Chase Buch
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travel &transportation Erweiterung der Rechte für Busfahrgäste Boost to bus passengers’ legal rights
Austrian Airlines: noch öfter nach Brüssel
WienCont mit Spitzenergebnis
> Austrian Airlines stocken ihre Flüge von und nach Brüssel um einen Flug pro Tag auf. Damit gibt es nun bis zu vier Flüge täglich von Wien nach Brüssel und retour. Der neue Flug stärkt die Verbindung in beide Richtungen und somit auch die Hub-to-Hub-Verbindung Wien-Brüssel durch eine zusätzliche Frequenz. Ausschlaggebend ist, dass zusätzliche Umsteigemöglichkeiten via Wien und Brüssel geschaffen werden – etwa in der Richtung von Brüssel nach Innsbruck, Klagenfurt und Graz in Österreich, vor allem aber auch in den Osten, zum Beispiel nach Budapest, Zagreb, Sofia oder Bukarest. Das eigene Flugangebot wird durch Kooperationsflüge mit der Konzernschwester Brussels Airlines abgerundet. > Austrian Airlines is boosting its Brussels–Vienna connection with one additional flight per day, bringing the number up to four daily return flights. The new flight strengthens the connection in both directions, and thereby the Vienna–Brussels hub-to-hub connection, by one extra frequency. Crucially, the move will create extra transfer options via Vienna and Brussels. Examples include transfers from Brussels to Austrian cities such as Innsbruck, Klagenfurt and Graz. Most importantly, however, it will create smoother links between Brussels and eastern Europe and key centres such as Budapest, Zagreb, Sofia or Bucharest. Austrian Airlines’ own product range is complemented by cooperation flights with Lufthansa Group sister company Brussels Airlines.
> Das Containergeschäft im Hafen Wien brummte 2012 erneut. Trotz weltweiten Konjunkturabschwungs hat die WienCont, ein Tochterunternehmen des Wiener Hafen (Wien Holding), ein Spitzenergebnis erzielt: Insgesamt wurden 425.000 Containereinheiten (TEU) umgeschlagen. Dieses Ergebnis liegt nur knapp (4 %) unter dem Rekordjahr 2011und 33 % über dem Ergebnis aus 2010. Damit hat die WienCont im Jahr 2012 das zweitbeste Ergebnis in ihrer Firmengeschichte eingefahren. Wien Holding Chef Peter Hanke: „Das zeigt, dass wir auch in schwierigen Zeiten gut aufgestellt sind, die WienCont als verlässlicher Partner der Logistikwirtschaft enorm punktet und der Hafen Wien insgesamt als Logistikdrehscheibe im neuen Europa zunehmend an Bedeutung gewinnt.“ Seit 2006 hat die Wien Holding rund EUR 170 Mio. in den Hafen Wien investiert. > The container business at the port of Vienna went well again in 2012. Despite the worldwide downturn, WienCont, a subsidiary of Wiener Hafen (Wien Holding), posted top results: All in all, some 425,000 container units (TEU) were handled, a result that lies only slightly (namely 4%) below the record year of 2011 and 33% over 2010. This result made 2012 the second-best year ever in the history of WienCont. Wien Holding boss Peter Hanke: “This shows that we are well positioned, even in difficult times, that WienCont benefits from its reputation as a reliable partner in the logistics industry, and that the port of Vienna is gaining significance as a logistics hub in the new Europe.” Wien Holding has invested about EUR 170m in the port of Vienna since 2006.
Austrian Airlines: one extra Brussels–Vienna flight
Austrian Airlines bieten bis zu vier Flüge täglich von Wien nach Brüssel und retour Austrian Airlines now offers four daily return flights between Vienna and Brussels
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WienCont with top results
Der Hafen Wien baut seine Bedeutung als Logistikdrehscheibe aus The port of Vienna is gaining significance as a logistics hub
Fotos: Getty Images, WienCont, Daniel Kraus, beigestellt
In der EU gelten nun gleichermaßen umfassende Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger The EU now has a comprehensive set of rights for passengers on all transport carriers
> Seit kurzem gilt die neue EU-Verordnung über die Fahrgastrechte im Kraftomnibusverkehr, durch die Busfahrgäste in der gesamten EU neue Rechte erhalten. Die Verordnung legt die grundlegenden Rechte der Fahrgäste fest und erlegt den Busunternehmen und Busbahnhofbetreibern eine Reihe von Pflichten hinsichtlich ihrer Verantwortung für die Fahrgäste auf. Jedes Jahr sind in der EU etwa 70 Mio. Fahrgäste mit Kraftomnibussen unterwegs. Siim Kallas, für Verkehr zuständiger Vizepräsident der EU-Kommission: „Die EU ist der erste geografische Raum weltweit, in dem umfassende Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleichermaßen gelten.“ Dazu zählt beispielsweise der Anspruch auf Erstattung des vollen Fahrpreises oder auf Weiterreise mit geänderter Streckenführung bei Überbuchung, Annullierung oder Verzögerung um mehr als 2 Stunden gegenüber der vorgesehenen Abfahrtszeit bei Fahrten über eine Distanz von mehr als 250 km. > Recently, the new EU directive on the legal rights of coach and bus passengers came into effect. The directive covers the basic rights of coach and bus passengers and imposes regulations on bus companies and operators with regard to their responsibility. Each year, some 70 million passengers travel on coaches and buses. Siim Kallas, vice-president of the EU Commission in charge of transport, says: “The EU is the first geographical region in the world to have a comprehensive set of rights for passengers on all transport carriers.” These include, for instance, the right to reimbursement of the full ticket price or rerouting in case of overbooking, cancellation or delay of more than 2 hours from the estimated time of departure (only applicable for journeys of more than 250km distance).
Tschechische Autoproduktion unter Druck Czech car manufacturers under pressure
> Nach acht Jahren Wachstum in Folge ist Tschechiens Automobilproduktion 2012 erstmals wieder gesunken, meldet der Infodienst Tschechien Online. Grund sei der schleppende Absatz auf den westeuropäischen Märkten. Das Inlandsgeschäft mit Neuwagen blieb dagegen weitgehend stabil. Doch für die Branche dürfte der Rückgang der Fertigung nur von kurzer Dauer sein: Die beiden größten Hersteller Sˇkoda und Hyundai planen neue Modelle und höhere Investitionen. Auch die Zulieferer bauen ihre tschechischen Werke weiter aus. Und: Entgegen dem Markttrend in West- und Südeuropa konnte die tschechische Neuwagenbranche 2012 noch leicht um 0,4 % zulegen. Über 174.000 neue Pkw wurden verkauft, ein Rekordwert in der jüngeren Geschichte des Landes. > After eight consecutive years of growth, Czech car production once again dropped in 2012, reports the info service Tschechien Online. The reason given is the sluggish demand on the western European markets. The sale of new cars in the domestic market, on the other hand, remained largely stable. The decline should, however, be short-lived, as the two major manufacturers Sˇkoda and Hyundai are planning new models and higher investments, and suppliers are also expanding their Czech plants. Plus: in contrast to the market trend in western and southern Europe, the Czech new car industry recorded slight growth of 0.4%. More than 174,000 new passenger cars were sold – a record in recent times. Flaute von kurzer Dauer? Sˇkoda und Hyundai planen neue Modelle und Investitionen Short-lived stagnation? Sˇkoda and Hyundai are planning new models and investments
Weltweit erster Motorträger aus Kunststoff Worldwide first composite engine support
> Den weltweit ersten Motorträger aus Kunststoff verbaut Daimler im Sechszylinder-Dieselmotor der neuen Mercedes GL-Klasse. Gegenüber dem Vorgängerträger aus Aluminium bietet das genauso belastbare Kunststoffbauteil bessere akustische Eigenschaften, höhere Wärme-Isolierung und einen deutlichen Gewichtsvorteil. Das Bauteil, das den Motor über das Motorlager abstützt, besteht aus Ultramid A3WG 10 CR, einer besonders hochverstärkten und auf hohe mechanische Lasten optimierten Polyamidspezialität der BASF. Für die Konstruktion des Spritzgießwerkzeugs und die Fertigung der Kunststoff-Motorträger ist Joma-Polytec in Bodelshausen verantwortlich. > Daimler is installing the world’s first thermoplastic composite engine support for the six-cylinder diesel engine in the new Mercedes GL Class. The composite component is just as strong as its aluminium predecessor and offers a number of advantages, such as better acoustic characteristics, less heat conduction and significantly less weight. The part, which supports the engine with the aid of the engine mounts, is moulded from BASF’s Ultramid A3WG 10 CR, a glass fibre reinforced polyamide that is optimised for high mechanical loads. Joma-Polytec GmbH in Bodelshausen designed the injection mould and produced the composite engine support. Innovatives Motorlager aus Ultramid A3WG 10 CR von BASF An innovative engine support made from BASF’s Ultramid A3WG 10 CR
BMW und Deutsche Telekom vernetzen das Auto
BMW and Deutsche Telekom connect cars > Das Auto wird zum rollenden Hotspot: Die Deutsche Telekom AG und die BMW Group zeigen auf der CeBIT 2013, wie LTE-Hochgeschwindigkeitsinternet zuverlässig ins Auto kommt. Fahrer und Mitreisende können mit bis zu acht WLAN-Geräten, wie Handy, Laptop oder Tablet, gleichzeitig über eine Breitbandverbindung mit bis zu 100 MBit/s online gehen. „Die Telekom hat 12.000 Hotspots in Deutschland und 50.000 weltweit aufgebaut. Wir versorgen bereits Reisende in Zügen und Flugzeugen mit Breitband, jetzt kommen noch Autos dazu“, sagt Reinhard Clemens, Telekom Vorstand und T-Systems Chef. „Hotspots für alles ermöglichen grenzenlose digitale Mobilität während der gesamten Reise, auch in unterschiedlichen Transportmitteln.“ Premiere feiert der BMW ConnectedDrive Hotspot exklusiv mit Deutschlands größtem Autovermieter Sixt. Ab Sommer 2013 wird deutschlandweit ein großer Teil der BMW Fahrzeuge aus der Mietwagenflotte mit einem BMW ConnectedDrive Hotspot ausgestattet. Für Sixt und Telekom Hotspot Kunden ist die Neuerung in den ersten 12 Monaten kostenfrei. > WLAN hotspots on wheels: Deutsche Telekom AG and the BMW Group will show how cars can be equipped with LTE high-speed internet at CeBIT 2013. This will allow drivers and passengers to simultaneously go online with up to eight WLAN-enabled devices – eg mobile phones, laptops or tablet PCs – at LTE speeds of up to 100Mbit/s. “Deutsche Telekom has built up a base of 12,000 hotspots in Germany and 50,000 worldwide,” says Reinhard Clemens, the CEO of Deutsche Telekom’s T-Systems division. “We already provide travellers in trains and planes with broadband, and now we’re adding cars to the list. Having hotspots for everything makes unlimited digital mobility possible throughout your entire journey, even on different modes of transport.” The BMW ConnectedDrive Hotspot will be rolled out initially with Sixt, Germany’s largest car rental company. From summer 2013, Sixt fleet vehicles will be equipped with the ConnectedDrive Hotspot. For Sixt and Telekom customers, this will be free of charge for the first 12 months. Das Auto wird zum Hotspot für grenzenlose digitale Mobilität The car is becoming a hotspot for unlimited digital mobility
AB 06,� E U R1 . P. P
China unterstützt ungarischen Bahnausbau China supports Hungarian railway expansion
> Mit Hilfe eines Milliardenkredites aus China werde die Ungarische Staatsbahn MÁV ihre größte Einzelinvestition seit 1948 tätigen, kündigte Péter Szijjártó, der für Außenbeziehungen zuständige Staatssekretär beim Amt des Ministerpräsidenten, an. Das Projekt, das auf wachsenden Handel mit dem Balkan und dem Nahen wie Mittleren Osten aufbaut, könnte zugleich laut pesterlloyd.net der Startschuss für ein neues Staatsmonopol bei der Eisenbahnfracht sein. > With the help of a EUR 1bn Chinese credit line, MÁV, the Hungarian state railway, will make its biggest single investment since 1948, the state secretary for foreign affairs in the prime minister’s office, Péter Szijjártó, announced. According to pesterlloyd.net, the project, which builds on the growing trade with the Balkan and the Near East and Middle East, could trigger a new state monopoly in rail freight. Ungarns Eisenbahn soll mit chinesischem Kapital ausgebaut werden The Hungarian state railway is building a new railway link with Chinese money
DAS HAT STIL: MÜNCHEN ENTDECKEN! Sie checken im neuen angelo Hotel Munich Westpark ein, erkunden die Münchner Altstadt, vergessen den Alltag und starten in ein wunderbares Wochenende in München. Los gehts! Leistungen � 2 Übernachtungen im Superior Zimmer inkl. Frühstücksbuffet � Altstadtführung München 1,5 Std. � 3-Gänge-Menü im Restaurant Sunlight
Reisezeitraum: bis 31.12.2013, auf Anfrage und nach Verfügbarkeit, nur von Freitag bis Sonntag oder Samstag bis Montag
DESTINATION: München BENEFITS: neu, stylisch und überraschend EXPLORE: www.angelo-westpark.com, www.vi-hotels.com
training &education Masterstudium für Nachhaltigkeit Master’s degree in sustainability > Die IMC FH Krems bietet ab Herbst 2013 einen neuen Masterstudiengang für Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement an. Der Studiengang beinhaltet die Themen: Ökologie und Nachhaltigkeit, Umwelt-Management und Methoden- und Kommunikationskompetenzen. Das Studium dauert vier Semester und ist sowohl Vollzeit als auch berufsbegleitend möglich und schließt mit dem akademischen Grad Master of Arts in Business (MA) ab. Der interdisziplinäre Masterstudiengang richtet sich an Absolventen von wirtschaftlichen, technischen und naturwissenschaftlichen Studienrichtungen. > The IMC University of Applied Sciences Krems will offer a new master’s degree for environment and sustainability management from autumn 2013. The university course will comprise ecology and sustainability, environment management and method and communication skills. The course spans four semesters, can be done full-time or part-time, and culminates in the academic title of Master of Arts in Business (MBA). The interdisciplinary master’s degree is aimed at graduates from business, technical and scientific fields of study.
Neues internationales Hochschul-Ranking
PhD für die Wirtschaft
> Ab 2014 soll es das neue Hochschul-Ranking „U-Multirank“ geben, das mit EU-Mitteln entwickelt wurde. Das neue mehrdimensionale Verfahren bewertet Hochschulen in fünf Kategorien: Ansehen der Forschung, Qualität von Lehre und Lernumfeld, internationale Ausrichtung, Abschneiden beim Wissenstransfer und Beitrag zur regionalen Entwicklung. An dem Ranking werden sich rund 500 Hochschulen aus allen Teilen Europas und der Welt beteiligen. U-Multirank wird neben einem aussagekräftigen Vergleich der Einrichtungen die Hochschulen auch in vier Fachgebieten bewerten: BWL, Maschinenbau, Elektrotechnik und Physik. > U-Multirank, a new university ranking that was developed with EU funds, should be available from 2014. The new multidimensional procedure evaluates universities according to five categories: the standing of research, the quality of teaching and learning environment, international orientation, performance in terms of knowledge transfer and the contribution towards regional development. About 500 universities from all corners of Europe and from around the world will participate in the ranking. In addition to providing a meaningful comparison of institutions, U-Multirank will also assess the universities in four fields: economics, mechanical engineering, electrical engineering and physics.
> Im dreistufigen Bologna-Studiensystem ist der PhD nach dem Bachelor- und dem Masterstudium der Einstieg in die wissenschaftliche Karriere. Die Modul University Vienna bietet ab dem Herbst ein vierjähriges PhD-Programm in Business and Socioeconomic Sciences, das Studierenden den Weg in die Wirtschaft ebnen soll. Ein eigens entwickeltes Stipendienmodell ermöglicht den angehenden Doktoranden den Entfall der Studiengebühr in der Höhe von 45.000 Euro, indem eine Teilzeitbeschäftigung bei einem Partner aus der Wirtschaft erbracht wird. Zugangsvoraussetzung ist ein Masterabschluss im Bereich der Betriebswirtschaft oder Sozialwissenschaft. > In the three-stage Bologna study system, the PhD, after the bachelor’s and master’s degrees, is the starting point of a career in science. From autumn, the Modul University Vienna will offer a four-year PhD programme in business and socio-economic sciences that is to pave the way for students to enter the economy. A specially developed scholarship module allows the PhD students to do their doctorate without paying the tuition fees of EUR 45,000, provided that they get part-time work at a partner from industry. The entrance requirement is a master’s degree in the field of economics or social sciences.
Ein neues Hochschulranking soll ab 2014 Hochschulen aus allen Teilen Europas und der ganzen Welt bewerten A new university ranking is to assess universities from all corners of Europe and the world from 2014
Das neue PhD-Programm der Modul University soll angehenden Doktoranden den Weg in die Wirtschaft erleichtern The new PhD programme at Modul University is meant to facilitate the paths of PhD students into the economy
New international university ranking
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PhD in economics
Fotos: Getty Images, Ludwig Schedl, beigestellt
Für Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement gibt es ab Herbst auch einen neuen Masterstudiengang From autumn there will also be a new master’s degree for environment and sustainability management
Xing übernimmt Arbeitgeber-Bewertungsportal kununu
Xing takes over employer assessment portal kununu > Das führende soziale Netzwerk für berufliche Kontakte im deutschsprachigen Raum, die Hamburger Xing AG, hat die österreichische Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu übernommen. Auf kununu bewerten Mitarbeiter, Ex-Mitarbeiter, Auszubildende und Praktikanten ihr Unternehmen in Bezug auf Betriebsklima, Aufstiegschancen und Gehalt. Dadurch bekommen Jobsuchende einen Einblick in die Unternehmen. Die Arbeitgeber haben die Möglichkeit, sich mit kostenpflichtigen Profilen interessierten Talenten zu präsentieren. Xing erweitert mit der Übernahme seine Wertschöpfungskette im E-Recruiting-Geschäft. > The leading social network for business contacts in German-speaking Europe, Xing AG based in Hamburg, has taken over kununu, an Austrian employer assessment platform. At kununu, employees, former employees, trainees and people doing their practical training assess the working atmosphere, promotion prospects and salary at the companies they work for. In this way, job seekers gain an insight into these companies. Employers, in turn, can present themselves to interested persons by means of profiles that they pay for. The takeover represents an expansion of Xing’s value chain in the e-recruiting business.
Xing Chef Thomas Vollmoeller gab die Übernahme des ArbeitgeberBewertungsportals kununu bekannt Xing CEO Thomas Vollmoeller announced the takeover of the employer assessment portal kununu
Vergleich der Trainerhonorare Comparison of coaching fees
> Die höchsten Honorare erzielen externe Trainer in den Bereichen Management Skills, Organisationsentwicklung und Change Management. Das hat das deutsche Magazin Training aktuell des Verlags managerSeminare im Rahmen einer unter 2300 Am meisten verdienen Trainer, die das TopWeiterbildnern Management bis zum mittleren Management trainieren durchgeführten Coaches of middle to top management earn the most Honorar- und Gehaltsstudie herausgefunden. Demnach erzielen Führungskräfte-Trainer im Durchschnitt rund 1358 Euro Tagsatz. Mit rund 1964 Euro verdienen Trainer mehr, die ausschließlich das Top-Management bis zum mittleren Management trainieren. Das Schlusslicht der Honorarstudie bilden Fremdsprachenund IT-Trainer. Diese müssen sich mit einem Tagsatz von weniger als 750 Euro begnügen. > The highest fees are attained by external coaches in the area of management skills, organisation development and change management. This was discovered by the German magazine Training aktuell, published by managerSeminare, during the course of a study carried out amongst 2,300 people who offer further training. According to the study, coaches of management personnel charge a daily rate of around EUR 1,358 on average. Coaches who train only top to middle management earn more, at around EUR 1,964. At the bottom of the table, according to the study on fees, are the foreign language and IT coaches. They must make do with a daily rate of less than EUR 750.
Trenkwalder bester Recruiter Österreichs
Erfahrung fördert Selbstüberschätzung
> Österreichs marktführender Personaldienstleister, Trenkwalder, erhielt das Golden Career’s Best Recruiter Siegel als Auszeichnung für seine hervorragende Recruiting-Qualität. Das Unternehmen wurde einer wissenschaftlichen Bewertung seiner Recruiting- und Employer-BrandingMaßnahmen durch Experten von der WU Wien und der FH Furtwangen in Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber-Bewertungsportal kununu unterzogen. Dabei wurden u. a. die Onlinepräsenz, Kooperationen mit Bildungseinrichtungen, die Präsenz bei Recruiting-Messen und Karriereratgebern bewertet. Überreicht wurde die Auszeichnung von Bundesminister Karlheinz Töchterle. > Trenkwalder, Austria’s leading personnel service provider, received the Golden Career’s Best Recruiter seal in recognition of its excellent recruiting quality. The company was subjected to a scientific assessment of its recruiting and employer branding measures by experts from the Vienna University of Economics and Business Administration and the Furtwangen University in cooperation with the employer assessment portal kununu. Among other things, they evaluated the online presence, cooperation with educational institutions, the presence at recruiting trade fairs and career counsellors. The award was presented by Minister Karlheinz Töchterle.
> Langjährige Erfahrungen führen zu verstärkter Selbstüberschätzung. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Wissenschaftler haben dazu 166 IT-Manager befragt. Ihre Ergebnisse: Gerade Manager mit langjähriger Betriebszugehörigkeit und viel Arbeitserfahrung im IT-Bereich überschätzten dabei ihre Fachkenntnisse am meisten. Am realistischsten schätzten sich Führungskräfte auf einem höheren Hierarchielevel ein. Die Forscher gehen bei den Erkenntnissen davon aus, dass sich Führungskräfte auf einer höheren Hierarchiestufe stärker über ihre Management-Kompetenz definieren und es gewohnt sind, Experten zu Rate zu ziehen. > Many years of experience lead to increased overestimation of one’s own capabilities. This is the conclusion reached by researchers from the Ludwig Maximilian University of Munich who interviewed 166 IT managers. Their results: especially managers with longstanding employment and lots of work experience in the IT sector are most prone to overestimating their expertise. Management personnel at a higher hierarchical level have the most realistic view of their capabilities. As a result of the findings, the researchers assume that management personnel at a higher level of hierarchy define themselves more strongly through their management competence and are in the habit of calling in experts for advice.
Trenkwalder is Austria’s best recruiter
v.l.n.r.: Bundesminister Karlheinz Töchterle, Julia Labenz, CEO Klaus Lercher, Iris Mauracher, alle Trenkwalder Personaldienste GmbH, Markus Gruber, GPK l to r: Minister Karlheinz Töchterle, Julia Labenz, CEO Klaus Lercher, Iris Mauracher, all from Trenkwalder Personaldienste GmbH, Markus Gruber, GPK
Experience promotes overestimation of capabilities
Manager mit langjähriger Arbeitserfahrung und Betriebszugehörigkeit überschätzen ihre Fachkenntnisse Managers with many years of work experience and employment tend to overestimate their expertise
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destination
48 Stunden in Chicago 48 hours in Chicago
Chicago gilt als Geburtsstätte der Wolkenkratzer und ist beliebtes US-Reiseziel Chicago is considered the birthplace of skyscrapers and is a popular US travel destination
Auf den Spuren von Al Capone, Michael Jordan, Batman, Barack Obama, Oprah Winfrey, Kanye West, William Wrigley oder Louis Armstrong – all diese Berühmtheiten machten das am Südwestufer des Lake Michigan im US-Bundesstaat Illinois gelegene Chicago zu einer der berühmtesten Städte der USA. Die City lockt mit schier unzähligen Sightseeing-Punkten. On the trail of Al Capone, Michael Jordan, Batman, Barack Obama, Oprah Winfrey, Kanye West, William Wrigley or Louis Armstrong – all these famous people had something to do with making Chicago, situated on the southwest shore of Lake Michigan in the US state of Illinois, one of the most famous cities in the USA. The city enchants its visitors with an overwhelming abundance of sightseeing attractions.
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hicago ist dank seiner hervorragenden geografischen Lage ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und damit ein beliebter Standort für Unternehmen. Auch die größte US-Warenterminbörse sowie die größte Rohstoff-, Futures- und Optionsbörse der USA befinden sich hier. Mit diesem Hintergrund bietet die drittgrößte US-Stadt vielfältige Sehenswürdigkeiten, und das unabhängig von ihrer bedeutenden Theaterkultur und der zahlreichen Museen. Zum einen ist da die moderne Architektur – Chicago gilt als Geburtsort der Wolkenkratzer –, zum anderen die Geschichte des Jazz und der Gangster. Shopaholics werden von Einkaufsmeilen wie der North Michigan Avenue oder dem Water Tower Place angetan sein. Musikliebhaber kommen in der Stadt des (Chicago-) Jazz in legendären Lokalen wie The Green Mill oder auf Großveranstaltungen wie dem Chicago Jazz Festival auf ihre Kosten. Sportfreunden bieten sich zu allen typischen US-Sportaktivitäten die nicht minder erfolgreichen Sportklubs. Tipp: Nehmen Sie bei einem Spaziergang durch die Stadt auch das Chicagoer Pedway System, ein Tunnelnetzwerk unter der Stadt, das z. B. Shops und Hotels beherbergt beziehungsweise miteinander verbindet.
Fotos: Getty Images
T
hanks to its excellent geographic position, Chicago is an important junction and therefore a popular location for companies. Chicago is also home to the largest commodity futures exchange as well as America’s largest raw materials, futures and options exchange. Against this backdrop, the third-biggest city in the United States offers diverse sights – not to mention a significant theatre culture and numerous museums. On the one hand there is its modern architecture – Chicago counts as the birthplace of skyscrapers – and on the other hand its history of jazz and gangsters. Shopa holics will thoroughly enjoy the shopping miles such as North Michigan Avenue or Water Tower Place. Music lovers will certainly get their money’s worth in the City of (Chicago) Jazz at legendary clubs such as The Green Mill or major events like the Chicago Jazz Festival. Sports enthusiasts will find that the city’s offering of sports clubs is just as diverse and well developed, catering for all typically American sporting activities. Tip: when you stroll through the city, also use the Chicago Pedway System, a network of tunnels under the city connecting shops and hotels.
Sightseeing
Willis Tower Willis Tower > Ein atemberaubender Blick auf die Skyline bietet sich vom Willis Tower aus: An klaren Tagen sieht man über den Lake Michigan bis nach Indiana, Michigan und Wisconsin. Im 103. Stock des Willis Tower, dem Skydeck Chicago, setzt man einige Schritte außerhalb des Gebäudes und schwebt damit auf vier Glasbalkonen 412 m über der Stadt. Der Willis Tower ist eines der höchsten Gebäude Nordamerikas und zählt jährlich 1,3 Millionen Besucher. Das Gebäude ist aber nicht nur eine beliebte Touristenattraktion, sondern auch Sitz großer namhafter Unternehmen sowie Kulturdenkmal der Stadt Chicago. Willis Tower: 233 S. Wacker Drive, www.willistower.com, www.theskydeck.com > Willis Tower offers a breathtaking view over Chicago’s skyline. On clear days youcan look over Lake Michigan right across to Indiana, Michigan and Wisconsin. At Skydeck Chicago, on the 103rd floor of Willis Tower, you can take a few steps ‘outside’ the building and seemingly float on four glass balconies – 412m above the city! As one of the highest buildings in North America, Willis Tower has some 1.3 million visitors a year. However, the building is not only a popular tourist attraction but also the headquarters of many renowned companies in addition to being one of Chicago’s cultural monuments. Willis Tower: 233 S. Wacker Drive, www.willistower.com, www.theskydeck.com
Zwei Aufzüge im Willis Tower bringen Besucher in 45 Sekunden zum Skydeck Two lifts in Willis Tower take visitors up to Skydeck in 45 seconds
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destination
Eat & Drink
Weber Grill Restaurant Weber Grill Restaurant > Wenn Ihnen allein beim Klang von Namen wie The Farm Burger, Plank Grilled Bourbon Salmon, BBQ Ribs, Beef Brisket oder Hickory-Smoked Prime Rib das Wasser im Mund zusammenläuft, sollten Sie dem Weber Grill Restaurant einen Besuch abstatten. Der in Europa v. a. für seine Grillprodukte bekannt gewordene George Stephen hat in Illinois mehrere Restaurants, eines davon direkt in Downtown Chicago. Tipp: Reservieren Sie rechtzeitig und probieren Sie auch Weber’s Dessert-Trio! Weber Grill Restaurant: 539 N. State Street, T +1 312 467 9696, www.webergrillrestaurant.com > If you find your mouth watering at the sound of names like The Farm Burger, Plank Grilled Bourbon Salmon, BBQ Ribs, Beef Brisket or Hickory-Smoked Prime Rib, then Weber Grill is the place to visit. George Stephen, who has gained a reputation in Europe mainly for his grilled specialities, has several restaurants in Illinois – one of them in downtown Chicago. Tip: be sure to make a booking in good time and remember to try out Weber’s Dessert Trio! Weber Grill Restaurant: 539 N. State Street, T +1 312 467 9696, www.webergrillrestaurant.com
HOTEL
theWit Chicago theWit Chicago > Das Hotel theWit Chicago versteht sich selbst als eine Hommage an die Kreativität des Theaterviertels, in dem das Hotel angesiedelt ist. Diese Kreativität spiegelt sich im gesamten Hotel wider, darunter in den 274 stylishen Gästezimmern und 36 Suiten. Neben dem faszinierenden Design erlebt man im theWit, das der Marke Hilton zugehörig ist, auch kulinarische Kreationen, modernste Technologie sowie wohlklingende Ambient-Sounds. Wellness-Fans erwartet ein hauseigener Spa-Bereich, vier Behandlungsräume sowie ein privates Yogastudio. theWit Chicago: 201 N. State Street, T +1 312 467 0200, thewithotel.com > theWit Chicago sees itself as a homage to the creativity of the theatre district where it is situated. This creativity is reflected throughout the hotel in its 274 stylish guest rooms and 36 suites. Chicago’s theWit is a Hilton hotel where guests can not only experience fascinating design but also innovative culinary delights and state-of-the art technology as well as pleasant ambient sounds. Wellness fans can relax in the hotel’s own spa area and four treatment rooms, and enjoy the amenity of a private yoga studio. theWit Chicago: 201 N. State Street, T +1 312 467 0200, thewithotel.com
Nightlife
Ein bisschen Sport muss sein … Don’t forget sport … > Was wäre eine USA-Reise ohne den Besuch einer legendären Sportveranstaltung? Chicago ist bekannt für seine erfolgreichen Teams: Von Basketball (Bulls) über Eishockey (Blackhawks) und Baseball (White Sox bzw. Cubs) bis hin zu Football (Bears) bietet die Stadt für Sportbegeisterte und jene, die es noch werden wollen, jede erdenkliche amerikanische Sportart auf hohem Niveau. Anschließend können Sie genauso wie die Amerikaner in eine Sportbar, wie z. B. das Allstars, einkehren. www.nba.com/bulls, blackhawks.nhl.com, www.chicagobears.com Allstars Sports Bar & Grill: 205 W. Wacker Drive (on Wells Street) > What would a trip to the USA be without a visit to one of its legendary sports events? Chicago is well known for its successful teams, ranging from basketball (Bulls) to ice hockey (Blackhawks) to baseball (White Sox or Cubs), right though to American football (Bears)! When it comes to typically American sports, the city provides high-level entertainment for all sports enthusiasts and for those who are on their way to becoming one! And when the game is over, you can do as the Americans do and stop at a sports bar like the Allstars. www.nba.com/bulls, blackhawks.nhl.com, www.chicagobears.com Allstars Sports Bar & Grill: 205 W. Wacker Drive (on Wells Street)
Shopping > Chicago bietet zwar an sich schon tolle Shops, ein Besuch der Woodfield Mall im nahegelegenen Schaumburg lohnt sich aber dennoch. Hier befindet sich flächenmäßig die fünftgrößte Shopping Mall der USA mit einem Einzelhandelsumsatz von fast USD 3 Mrd. Niedergelassen haben sich hier sowohl amerikanische Unternehmen wie Disney, GUESS oder GAP als auch internationale Marken wie Hugo Boss, Swarovski oder L’Occitane. Tipp: Legen Sie eine Pause im außergewöhnlichen Rainforest Café ein und lassen Sie sich vom Ambiente berauschen! > While Chicago itself has amazing shops, Woodfield Mall in nearby Schaumburg is certainly also well worth a visit. This is home to America’s fifth-largest shopping mall in terms of area and has a retail turnover of some USD 3bn! Here you will find not only American companies like Disney, Guess and GAP, but also international brands such as Hugo Boss, Swarovski and L’Occitane. Tip: take a break in the extraordinary Rainforest Cafe and relax in its intoxicating ambience. Bianca Baumgartner
Destination Info > Austrian Airlines fliegen ab 17. Mai 2013 fünfmal pro Woche von Wien nach Chicago. Nähere Informationen unter www.austrian.com > As of 17 May 2013 Austrian Airlines will operate five flights a week between Vienna and Chicago. For further information visit www.austrian.com
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Fotos: Getty Images, beigestellt
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Zwei Objekte, eine Gemeinsamkeit: Die beste LaGe. In dem von Anton Baumgartner 1863 im Stil der Neorenaissance erbauten Eckhaus in der Gonzagagasse 12 im 1. Bezirk wird das gesamte Dachgeschoß ausgebaut. Es entstehen 7 Wohnungen mit Wohnflächen von 87,75 m² bis 267,78 m² zuzüglich Terrassen, Balkone und/oder Loggien. Wohnungsbeispiel Top 39: Wohnfläche 233,89 m², Freiflächen 112,16 m², Kaufpreis € 3.842.000,-. Weiters werden in dem 1914 von Oskar Neumann erbauten Haus in exklusiver Lage an der Himmelstraße in Grinzing 3 Dachgeschoßwohnungen mit Wohnflächen von 41,92 m² bis 333,89 m² zuzüglich Terrassen und/oder Loggien ausgebaut. Wohnungsbeispiel Top 7: Wohnfläche 185,45 m², Freiflächen 53,16 m², Kaufpreis € 2.054.708,-. In beiden Objekten können Garagenplätze erworben werden und die Fertigstellung ist Ende 2013/Anfang 2014 geplant. Näheres erfahren Sie von Frau Inge Schwarzenberg MA unter der Telefonnummer +43 (0)1 535 53 05 – 45 oder per Mail inge.schwarzenberg@colliers.com C o l l i e rs I n t e r n a t i o n a l I mm o b i l i e nm a k l e r G m b H , G o l d s c h m i e d g a ss e 1 0 , 1 0 1 0 W i e n , w w w . co l l i e rs . co m /a u s t r i a
lifestyle luxury & Swatch Group meldet Neuzugang
Ungewöhnliche Liaison
Luxusmarken mit Engagement
> Nayla Hayek, Verwaltungsratspräsidentin der Swatch Group, und Robert A. Gannicott, Verwaltungsratspräsident und CEO der Harry Winston Diamond Cooperation, haben einen prestigeträchtigen Deal abgeschlossen. Das amerikanische Schmuckund Uhrenunternehmen, sämtliche Markenrechte und 535 weltweit beschäftigte Mitarbeiter der Produktionsfirma in Genf wurden erworben. Gannicott: „Die Marke Harry Winston hat nun ein neues Zuhause, das über die nötige Fachkompetenz verfügt und der Marke die Unterstützung geben kann, die sie verdient, um ihr wahres Potenzial auszuschöpfen.“
> Dass Justin Timberlake neben musikalischen und schauspielerischen Qualitäten auch ein besonderes Händchen für modische Auftritte hat, ist weniger Geheimnis, denn augenscheinliche Wohltat im mitunter geschmacksverirrten Musikzirkus. In der ersten Single-Auskoppelung Suit & Tie (Featuring Jay-Z) des neuen Albums The 20/20 Experience trägt er mit dem Tom Ford Tuxedo und übergroßer Satin-Krawatte einen Signature Look des Designers und weitere Accessoires. In enger Zusammenarbeit entstand das Outfit im Madeto-Measure-Tailoring. „Ich verehre Justin. Sein Stil ist angeboren, sein Talent enorm. Es war ein Vergnügen und eine Ehre, mit ihm zu arbeiten und den kreativen Prozess zu durchlaufen“, streut Tom Ford dem Star Rosen.
> Eine gute Nachricht für Italienliebhaber. Während das Staatsbudget für kulturelle Belange immer weniger Ressourcen zur Verfügung stellen kann (die Ausgaben wurden 2010 um 20 % gekürzt), haben nun einige Luxusgüterproduzenten entschieden, sich einer Reihe von Wahrzeichen anzunehmen. Das italienische Modehaus Fendi beispielsweise wird in den nächsten beiden Jahren EUR 2,1 Mio. in die Restauration der Fontana di Trevi investieren. Trendlabel Diesel kümmert sich mit EUR 5 Mio. um die Rialtobrücke in Venedig. Das römische Kolosseum profitiert von den finanziellen Zuwendungen in Höhe von EUR 25 Mio. des exklusiven Schuhproduzenten Tod’s.
Swatch Group announces new deal An unusual liaison
> Nayla Hayek, chair of the board of directors of Swatch Group, and Robert A Gannicott, chairman and CEO at Harry Winston Diamond Corporation, have sealed a prestigious deal. Swatch is acquiring the American jewellery and watch company, including all trademark rights, all 535 worldwide employees and the production company in Geneva. Gannicott: “The Harry Winston brand now has a new home that can provide the skills and support that it deserves to realise its true potential.”
> It is no secret that Justin Timberlake’s talents go beyond music and film – he also has a knack for fashion able statements that provide welcome respite from the often gaudy look of his music industry colleagues. In the video clip for the first single Suit & Tie (featuring Jay-Z) from his new album, The 20/20 Experience, he is wearing a Tom Ford tux and oversized satin tie – the signature look of the designer – and other accessories. Timberlake teamed up with Ford to create the outfit in made-to-measure tailoring. “I adore Justin. He has innate style and enormous talent. It has been such a pleasure and honour to work with him throughout this entire creative process,” Tom Ford recently gushed about the star.
Committed luxury brands
> Good news for fans of bella Italia: While the national budget has less and less resources to spare for cultural matters (culture expenditure was cut by 20% in 2010), several producers of luxury goods have decided to look after some landmarks. The Italian label Fendi, for instance, will be investing EUR 2.1m in the restoration of the Fontana di Trevi in the next two years. The trendy label Diesel is taking care of Venice’s Rialto bridge with a financial infusion amounting to EUR 5m. And the Colosseum in Rome will be restored with the help of EUR 25m from the exclusive shoemaker Tod’s.
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lifestyle&luxury Intelligenz in den Beinen
Intelligent legwear > Mit der innovativen Strumpfmode ITEM m6 hat die deutsche Hightech-Manufaktur medi, die seit über 60 Jahren auf dem Gesundheitsmarkt und bei Sportkompressionsstrümpfen kompetent vertreten ist, eine Kollektion geschaffen, die dem Körper guttut und zugleich gut aussieht. Modernste Hochleistungsgarne sorgen für einen exakt definierten Druckverlauf, der für optimales Klimamanagement zu jeder Jahreszeit, für mehr Energie, leichtere Beine und eine perfekt geformte Silhouette sorgt. Saisonal wechselnde Farben und Designs bringen Abwechslung. Momentan angesagt: sonniges Gelb für Damen und Herren. > ITEM m6, a brand of the German high-tech manu facturer medi, which has been well positioned on the healthcare market and in the sports compression industry for more than 60 years, is an innovative legwear collection that not only is good but also looks good. State-of-the-art high-performance yarns create precisely defined pressure, which ensures optimal temperature management through the seasons, more energy, a feeling of lightness in the legs and a perfectly formed silhouette. Seasonal colours and designs create variety. The trend of the moment: sunny yellow for him and her.
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A chic handicap
Sonniges Accessoire
> Elegante und progressive Schnitte führen im Fall der J. Lindeberg Golfkollektion zur nötigen Bewegungsfreiheit. Wenn sich skandinavischer Spirit und funktionale Technologie zum Abschlag treffen, hebt sich der Spieler im unifarbenen Look oder im Streifenlook in Rot, hellem Aquablau, Blueberry oder Orange vom Rasen ab. > The elegant and progressive cuts of the J.Lindeberg golf collection lead to more freedom of movement. When Scandinavian spirit and functional technology meet on the green, the player will definitely make his or her mark in a uni-coloured or striped look in red, light blue or orange.
> Mit einer herrlichen Wortkreation wurde diese Sonnenbrille verknüpft: „Grown-up Elegance“. Und es stimmt. Die neuen Gucci Shades „GG 4230/S“ sind ein edles Modestatement, ohne allzu pompös zu wirken. Die Verbindung aus Metall und Acetat mit Swarovski Steinen am Bügel gipfelt in einer gelungenen Formgebung. > Gucci’s new GG 4230/S sunglasses are associated with grown-up elegance – and rightfully so. They make an elegant fashion statement without being bombastic. The combination of metal and acetate with Swarovski crystals on the sidepieces contribute towards the well-crafted design.
Schick golfen
Dufte Stimmung
Summer and sunshine > „Begrüßen wir die Saison in ausgelassener Stimmung“, dürfte sich Marc Jacobs gedacht haben, als er die Duftlieblinge „Daisy“, „Daisy Eau So Fresh“ und „Oh, Lola!“ auf Sommerfrische geschickt hat. Olfaktorisch erschlankt und in neuem Look hat er die Sunshine Edition der Jahreszeit angepasst. > Let’s greet the season with a happy mood, is what Marc Jacobs was probably thinking when he created new versions of some of his most popular fragrances – Daisy, Daisy Eau So Fresh and Oh, Lola! The fragrances of the Sunshine Edition have been streamlined and their look pepped up with summery colours.
Amüsante Reise-Impressionen Amusing travel anecdotes
> Caution! Be Slip Down nennt sich ein launiges E-Book für Kindle von Stephanie-Thérèse Kres, das über lustige Reisebegebenheiten, das Leben in China und Indien und die Realität, die einen nach der Ankunft am heimischen Flughafen allzu schnell wieder einholt, erzählt. > Caution! Be Slip Down is the name of an entertaining Kindle ebook by Stephanie-Thérèse Kres that describes funny incidents, life in China and India, and how reality kicks in with a vengeance when arriving back home.
Meister der Silhouette The master of silhouettes
Exklusive Signatur
Fotos: beigestellt
Exclusive scent signatures
> Wer die fünf Vertreter der Düfte „Essenze by Ermenegildo Zegna“ einmal in der Nase hatte, vergisst sie nicht mehr so schnell. Italienische Bergamotte, sizilianische Mandara, javanisches Patschuli, indonesisches Oud (teuerster erotisierender Duftstoff der Welt) und florentinische Iris sind die verlesenen Rohstoffe, die für Herrenparfüms der Extraklasse ausgewählt wurden. > Whoever has caught a whiff of the five Essenze by Ermenegildo Zegna once is intoxicated for ever. These exclusive men’s fragrances – Italian Bergamot, Sicilian Mandarin, Javanese Patchouli, Indonesian Oud (which contains the most expensive eroticising scent in the world) and Florentine Iris – are brilliantly composed with carefully selected ingredients.
> Elie Saab ist nicht umsonst gern getragener Couturier auf den Red Carpets dieser Welt. In der Front Row seiner Frühjahrs-/Sommer-Show fanden sich nicht zufällig Berühmtheiten wie Taylor Swift, Rachel Zoe oder Alain Delon. Sein Gespür für Frauen, Modernität fernab der Trendhörigkeit und grafisch-skulpturelle Kleider schmeicheln dem weiblichen Körper. > It is no accident that Elie Saab is well loved as a creator of red carpet gowns. And it was no coincidence that the front row of his spring/summer show was filled with celebs like Taylor Swift, Rachel Zoe and Alain Delon. His insight into women, his sense of modernity without bowing to trends and his graphic, almost sculptural dresses flatter women’s bodies.
Effektives Kaliber Effective calibre
> Eindeutig ein Blickfänger auf dem Genfer Uhrensalon: Die maskuline Ingenieurkollektion 2013 von IWC Schaffhausen vereint alles, was Männer wollen. Edle Materialien, innovative Technik aufgrund der Zusammenarbeit mit dem „Mercedes AMG Petronas Formula One“-Team und beachtenswertes Design, wie der „Ingenieur Chronograph Racer“ beweist. > A true eye-catcher at the Salon International de la Haute Horlogerie in Geneva was the masculine Ingenieur Collection 2013 by IWC Schaffhausen. The collection unites everything that men want: premier materials, innovative technology – thanks to the collaboration with the Mercedes AMG Petronas Formula One team – and extraordinary design, as the Ingenieur Chronograph Racer so aptly shows.
A sunny accessory
Modisch aktiv werden Fashionably active
> Eine Sportmarke, die aus St. Moritz stammt, kann per se nur exklusiv sein. Seit 1969 ist die Verbindung von Mode mit Funktionalität der Design-Anspruch von Jet Set. Neuartige Stoffe und innovative Verarbeitung mit einem futuristischen Touch bestimmen auch die DNA dieses Modells der aktuellen Damenkollektion. > A sports brand that comes from St Moritz can only, by its very nature, be exclusive. The combination of fashion and functionality has been the design objective of Jet Set since 1969. New kinds of fabrics, innovative forms of processing and a futuristic touch form the DNA of this item from the current women’s collection.
Schmucke Kirschblüte Enchanting cherry blossoms
> Mit einem gelungenen Mix aus Gold, Sterlingsilber und Emaille zaubert Pandora den Frühling auf Finger, Dekolleté und Ohr. „Cherry Blossom“ ist das Leitmotiv der neuen Kollektion, die mit filigran verarbeiteten Charms auch in die Märchenwelt entführt und mit Zirkonia, Perlen und Muranoglas nicht nur Mädchenherzen höher schlagen lässt. > Pandora puts the freshness of spring on fingers, necks and ears with its new Cherry Blossom collection made of gold, sterling silver and enamel. This collection of delicate charms adorned with zirconia, pearls and Murano glass could almost stem from an enchanted world and will capture the hearts of young and not so young girls. Succeed 02/13 121
lifestyle & luxury
„Das Bewusstsein der Kunden erweitern“
Donna Karan: „Meine Linie ist nicht durchwegs klassisch, sondern urban und hat das gewisse Etwas. Ob Bodysuit oder Hosen, Jersey oder Leder – ich sehe mir den Körper an“ Donna Karan: “I’m not entirely classic, more street, edgy. I look at the body, whether it’s a bodysuit or pants, whether it’s jersey or leather”
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Foto: Getty Images
“Bring awareness to the customer”
Für Designikone Donna Karan stand nie die Modenschau im Vordergrund, sondern nur ihre eigene Kleidung – aber daraus entstanden ebenso aufregende wie wegweisende Kreationen. Karans mühelose Eleganz veränderte den Kleidungsstil der Frauen.
For design icon Donna Karan it was never about a fashion show, it was just about her own wardrobe – but this led to exciting and groundbreaking creations. Karan’s easy version of elegance changed the way women dress.
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ie Designerin Donna Karan hat die Papiertüte neu erfunden. Das hört sich ein bisschen nach typischem Modeunfug an, aber bevor Sie gleich wieder weiterblättern: Es ist anders, als Sie denken. In den vergangenen Saisonen hat die Avantgarde (Raf Simons, Maison Martin Margiela) geschickt Markenliebhaberinnen dazu gebracht, gutes Geld für ein Jausensackerl hinzublättern. Aber Donna Karans Papiertragetasche – die sie stolz auf einem Besuch zu ihrem DKNY Flagshipstore in London (ihr erster seit fünf Jahren) mit sich trägt – ist aus Papiermaschee und wird von Spezialisten im nach dem Erdbeben im Wiederaufbau befindlichen Haiti hergestellt. Diese Experten und eine Vielzahl anderer Werkstätten des Landes arbeiten mit Karan, 64, an Accessoires und Techniken. Sie stellen handwerkliche Produkte her, die in den Karan Shops verkauft werden, wobei man dabei auf die Strahlkraft ihres Namens und auf ihren Ruf als Amerikas größtes Modekaliber setzt. „Ich glaube, wo es Kreativität gibt, gibt es eine Lösung“, sagt Donna Karan. „Bill Clinton ist mein Vorbild. Er hat sich in Haiti engagiert. Alle haben nach dem großen Erdbeben gesehen, wie trostlos die Lage ist und gesagt: ‚Meine Güte, wie viele Jobs man mit dem kreativen Potenzial hier doch schaffen könnte‘“. Karan ist es ein Anliegen, Menschen zu helfen, oder zumindest ihr Leben leichter zu machen. Das ist die Grundlage ihrer persönlichen und beruflichen Philosophie. Ihre ästhetische Vision vereint den Glamour der vornehmen Viertel New Yorks, indem sie das Wesen und den Luxus der eleganten Manhattaner herausfiltert, mit dem ungezwungenen, praktischen Stil der Bohemiens der Stadt. Es ist ein „Bekleidungssystem“ mit der Absicht, „Frauen wieder ihren Körper und ein körperliches Wohlgefühl zurückzugeben“, wie sie es vor rund 27 Jahren formulierte, als sie ihr Label ins Leben rief. Nach dem Besuch der angesehenen Parsons School of Design in New York lernte Donna Karan ihr Handwerk als Associate Designer bei dem Label Anne Klein – ein Synonym für exklusive Loungewear –, wo sie nach dem Tode Anne Kleins 1974 die Führung übernahm, bevor sie mit ihrem damaligen Ehemann Stephan Weiss ihr eigenes Label gründete. Das Konzept war es, eine Kollektion von gut kombinierbaren Teilen zu designen, um es Frauen leichter zu machen, sich für jede Gelegenheit passend zu kleiden. Im Vordergrund standen dabei Bequemlichkeit und ein lässiger Look. Drapierter und Stretch Jersey, geschmeidiges Leder, frische Baumwolle und weiche, feminine Schnitte entstanden in einem Jahrzehnt, in dem berufstätige Frauen sonst meist in kantige Anzüge und hyperfeminine Ballonröcke gesteckt wurden. Karans Ansatz war damals einzigartig und daher in den Läden umso erfolgreicher. Basics mit Twist
„Ich bin eine Basics-Designerin“, erklärt sie, und ihre dunklen Augen heben sich leuchtend von ihrer gebräunten Haut ab. Ihre markante Mähne ist zu einem tief sitzenden Haarknoten gebunden. Sie ist elegant gekleidet: mit Jersey-Top und Bikerjacke, ergänzt durch etwas klobigen, ethnisch anmutenden Schmuck aus ihren Projekten in Haiti. „Basics mit einem Twist“, sagt sie. „Meine Linie ist nicht durchwegs klassisch, sondern urban und hat das gewisse Etwas. Ob Bodysuit oder Hosen, Jersey oder Leder – ich sehe mir den Körper an. Die Kleidung war einfach nur meine eigene Kleidung, wie ich sie jeden Tag trug. Bei den Seven Easy Pieces stand nie die Modenschau im Vordergrund, sondern nur meine eigene Kleidung. Das war wirklich so.“ Ihre Essentials Kollektion, die 1992 auf den Markt kam, bestand aus untereinander austauschbaren Teilen: T-Shirt, Rock, Stoffhose und Blazer. Sie konnten alle miteinander kombiniert werden und bildeten so eine vollständige Garderobe. Sie war von der Ästhetik amerikanischer Sportswear der Mitte des letzten Jahrhunderts geprägt und einer Capsule Kollektion
esigner Donna Karan has reinvented the paper bag – which may well just sound like another bit of fashion nonsense, but before you stop reading: it’s not what you think. The avant-garde set (Raf Simons, Maison Martin Margiela) have rather knowingly persuaded label lovers to part with cash for sandwich bags in recent seasons, but Karan’s paper bag – which she totes proudly on a visit to her DKNY flagship shop in London (her first to the city in over five years) – is made from papiermache and created by specialists in post-earthquake Haiti. They and countless other workshops in the area now collaborate on accessories and techniques with Karan, 64, making artisanal pieces that are sold through her shops on the strength of her name and reputation as one of America’s biggest fashion powerhouses. “I think where there’s creativity, there’s an answer,” she says. “Bill Clinton has been my inspiration and he was involved in Haiti. Everybody was looking at the darkness of it [after the incident, in 2010] and I said ‘oh my God, with all this creativity, you could create jobs’.” Karan likes helping people, or at the very least, trying to make their lives easier. That’s what her personal and professional ideologies are based around. Her aesthetic vision combines the glamour of uptown New York, distilling the essence of Manhattan sophisticates and luxury, with downtown bohemia, casual and practical: a “system of dressing” with the intention of “giving women back their bodies and about giving them back the comfort of their bodies”, as she told press around the time her label launched about 27 years ago. She had learned her trade as an associate designer at Anne Klein, having trained at New York’s prestigious Parson’s School – synonymous with a certain sort of luxe loungewear – and took the helm on Klein’s death in 1974 before setting
up her own label with then-husband Stephan Weiss. The concept was to create a range of pieces that interacted, to help women dress for any occasion, with comfort and cool at the forefront of their design. Draped and stretch jersey, supple leathers, crisp cottons and soft, feminine tailoring that appeared during the decade when many working women were constrained by boxy power suits and hyper-feminine bubble skirts: Karan’s take was singular in the shops then, and all the more successful for that. Basic with a twist
“I’m a basics designer,” she tells me, dark eyes shining from tanned skin, her signature mane slicked back into a low chignon. She is elegantly dressed down in a jersey top and biker jacket, topped off with yet more chunky, primal jewellery sourced from her projects in Haiti. “Basic with a twist,” she says. “I’m not entirely classic, more street, edgy. I look at the body, whether it’s a bodysuit or pants, whether it’s jersey or leather. The clothes were just my clothes that I’d wear every single day. Seven Easy Pieces – it wasn’t about a fashion show, it was just about my wardrobe. It really was.” That collection, her Essentials line launched in 1992, featured interchangeable pieces – a T-shirt, a skirt, slacks and blazers – which could all be worn in combination, to create a fully integrated wardrobe. It was informed by an American midcentury sportswear aesthetic, after a Townley capsule range designed by the legendary Claire McCardell in 1938, the simplicity and functionality of which became a fashionable directive in itself during wartime austerity measures – Karan’s sartorial solutions became key to the modern woman’s wardrobe, at first through the formality and easy chic of her main, eponymous label and later through her more casual and youthful jeans line DKNY. It starts with the fabric
“For me, it all starts with the fabric – I’m a fabric junkie,” she says. Succeed 02/13 123
lifestyle & luxury
Am Anfang ist der Stoff
„Für mich beginnt es mit dem Stoff – ich steh’ auf Stoffe“, verrät sie. „Das Material spricht mit mir, so wie mit einem Künstler oder Bildhauer. Der Luxus, ein Bekleidungsstück herzustellen, es zu drapieren und es per Hand zu fertigen – Donna Karan zeigt meine künstlerische Seite. Sie ist etwas Besonderes und ein Statement. Als ich DKNY ins Leben rief, brauchte ich einfach eine Jeans. Ich wollte eine Kollektion machen, bei der Männer, Jungen und Kinder im Mittelpunkt stehen – und das Leben. Meine Kinder trugen nämlich zu dieser Zeit alle meine Kleider!“ Seit dem Launch von DKNY 1989 lebt Karan mit ihrem Zweit-Label ihre jugendlichere Seite aus. Die Materialien wie Wolle, Filz, Leder und Pelz sind genauso luxuriös wie bei den Kreationen für ihr elegantes HauptLabel, doch die Silhouetten sind etwas kantiger und die Röcke kürzer. Zum Zeitpunkt, als das Label gelauncht wurde, war New Yorker Casualwear stark von Marken und Status dominiert. Die Initialen DKNY reihten sich neben jene von Calvin Klein ein und trugen so zum Logo-Kult der 90er bei; sogar in einigen Hip-Hop-Songs aus dieser Zeit wurde das Label erwähnt. Seit damals ist die DKNY Ästhetik zwar etwas eleganter geworden, aber genauso trendig geblieben. Das Label ist ein Muss für It-Girls und das junge, urbane Publikum. Karitatives Engagement
Dennoch betrachtet Donna Karan die Branche als Bühne für ihr karitatives Engagement. Der Gedanke hinter ihrer Urban Zen Foundation, die gemeinnützige Projekte in den Mittelpunkt stellt und mit nachhaltigen Ressourcen arbeitet, ist es, den Markteinfluss mit Ethik zu verbinden. „Hier treffen Philanthropie und Kommerz aufeinander“, sagt sie. „Es begann mit Gesundheitsfürsorge, Bildung und Kultur sowie Körper und Geist. Es geht nicht nur darum, sich nur um sein Äußeres zu kümmern, sondern um das Innere. Ich sehe all diese Frauen in der Ankleide und jede von ihnen hat ein Problem: Die Gesundheitsfürsorge und das Bildungssystem funktionieren nicht – und das wird sich nicht ändern, wenn Leute sich nicht zusammenschließen und selbst eine Änderung bewirken.“ Karan, die zu einer Gruppe Demokratinnen der New Yorker Modewelt gehört – darunter die unermüdliche Fundraiserin Anna Wintour sowie Designerin Diane von Fürstenberg – spricht leidenschaftlich über ihre Rolle in der Branche: „Man muss das Bewusstsein der Kunden erweitern. Und wie weckt man das Interesse der Konsumenten? Mit Mode. Ich sage: Das kommt aus Haiti. Helft Haiti. Es wäre den Menschen nicht einmal in den Sinn gekommen, wenn es das Produkt nicht gäbe. Plötzlich wird ihnen aber klar, dass dadurch Arbeitsplätze entstehen.“ Beim Verabschieden sagt sie, sie wolle während ihres Aufenthalts in London noch Stella McCartney besuchen. Karan interessiert sich für McCartneys ethischen Ansatz bei der Verwendung von Tierprodukten und bei ihren Produktionsmethoden. Es ist ein erfreulicher Zyklus, wenn man an Designerinnen wie McCartney und Phoebe Philo von Céline denkt, die in der Branche derzeit ganz oben stehen und deren starke, funktionelle und doch feminine Kleidung so populär ist. Während die neueren Namen eine neue Generation von Powerfrauen einkleiden, hat Karan Kleider für deren Vorgängerinnen gemacht – und damit die Regeln der Damenbekleidung geändert. Harriet Walker / The Independent / The Interview People
„Die Kleidung war einfach nur meine eigene Kleidung, wie ich sie jeden Tag trug“, beschreibt Donna Karan “The clothes were just my clothes that I’d wear every single day,” Donna Karan reminisces
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“Because fabric talks, just like with an artist or a sculptor. The luxury of making a garment, draping it and making it by hand – Donna Karan is the artistic side of me, special and sort of a statement. And when I started DKNY, I really needed a pair of jeans. I wanted to do a collection that was about men, boys and children. Life, really. Because my kids kept wearing all my clothes!” Since its launch in 1989, the second line has become a more youthful outlet for the elegance that Karan creates in her main line, just as luxurious in wool, felt, leather and fur, but with sharper silhouettes and higher hemlines. Having launched at a time when New York casualwear was increasingly label led and status driven, DKNY became a clutches of initials alongside the likes of Calvin Klein’s that contributed to the logo culture of the nineties, even earning the label a mention in several hip-hop records of the era. Since then, the aesthetic has evolved into something sleeker but no less in touch with trends, a go-to for It-girls and young professionals. Charity work
Still, Karan sees the fashion industry as a stage for her charity work – the theory behind her Urban Zen Foundation, which focuses on community projects and working with sustainable resources, is to blend market forces with something more ethical. “It’s where philanthropy and commerce come together,” she says. “It started out from healthcare, education and culture, and from mind, body and spirit. It’s not only dressing you on the outside, it’s dressing your insides – I meet all these women in the dressing room and everybody’s got a problem – the
healthcare and education systems aren’t working, so unless people come together to create change, it’s not going to happen.” One of the New York fashionable Democrat set – which notably also includes tireless fundraiser Anna Wintour and designer Diane von Furstenberg – Karan is passionate about the importance of her role and her industry: “You have to bring awareness to the customer,” she says,“and how do you get the consumer interested? With fashion. I’m saying ‘this has come from Haiti, help Haiti’. People wouldn’t even have thought of it had the product not been there. All of sudden, they realise you’re giving people jobs.” Karan’s visit to the store is to unveil a new installation masterminded by the photographer Rankin as part of its Christmas display. In it resin hearts made from the same mache as the paper handbag hang from the ceiling. They can be decorated by hand in the shop or bought to take home for presents, with all profits going to the Karan’s Haiti fund. As we say goodbye, she says she wants to meet Stella McCartney while she is visiting London. Karan is interested in McCartney’s ethical approach to using animal products and production methods. It’s a pleasantly cyclical flourish, when you consider the female designers riding high in the industry at the moment – such as McCartney, and Céline’s Phoebe Philo – whose focus on strong, functional, but feminine clothing is so popular right now. While those names might be clothing a new generation of power women, Karan dressed their forebears – and in doing so, she changed the rules of womenswear.
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von 1938 der legendären Designerin Claire McCardell für das Label Townley Frocks nachempfunden, deren Schlichtheit und Funktionalität eine modische Vorgabe unter den Sparprogrammen während des Krieges war. Karans Bekleidungslösungen wurden zum Kernstück der modernen Damengarderobe. Zuerst durch die Formalität und die entspannte Eleganz des nach ihr benannten Labels und später durch ihre zwanglosere und jugendlichere Jeans-Linie DKNY.
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Als erste Uhr, die am Rande des Weltraums die Schallmauer durchbrach, steht sie ganz in der Pionier-Tradition des El Primero Uhrwerks. Ausgestattet mit den Funktionen Striking 10th und Flyback hat der erste automatische HochfrequenzChronograph mit Säulenrad den historischen Rekord von Felix Baumgartner bei der Red Bull Stratos Mission begleitet. Eine legendäre Uhr als Hommage an den Unternehmergeist, den Menschen und seine außergewöhnlichen Leistungen.
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lifestyle & luxury
Ich bin so frei Free as a bird
BMW 6er Cabrio: Sehr flach, sehr dynamisch. Die Heckscheibe lässt sich unabhängig vom Dach absenken oder ausfahren BMW 6 Series convertible: Exceptionally sleek and dynamic. The rear window can be extended and retracted separately from the roof
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as ist so besonders am Cabrio-Fahren? Das Gefühl von Freiheit, sagen deutsche Psychologen, die es wissen müssen. Himmel und Erde stünden plötzlich weit offen, der Luftzug tue ein Übriges. Marketing-Manager deutscher Autofirmen fügen unter der Hand noch hinzu, dass ein Cabrio noch immer etwas Außergewöhnliches, weil Seltenes sei. Und leise murmelnd kommt nicht selten der Zusatz, immerhin gehe es ja nicht nur ums uneingeschränkte Sehen auf die Welt, sondern auch darum, gesehen zu werden. Aha. Es hat also auch etwas mit Zeigen, Herzeigen und Vorzeigen zu tun. Das könnte durchaus auch einige der Gemeinsamkeiten erklären, die Cabrios der automobilen Oberklasse auszeichnen. So ist zum Beispiel immer eine spezielle Windschutzvorrichtung, das Windschott, im Programm – und manchmal extra zu bezahlen –, um allzu große Frisurverwirbelungen am Hinterkopf und generell zu viel Luftstrom zu verhindern. Bei manchen Autos (Mercedes, Audi) wird der Nacken auf Wunsch sogar extra „beheizt“, also mit warmer Luft von hinten angeblasen. Pure Freude hinterm Volant
So ist weiters für alle Modelle eine exklusive bis sehr noble Innenraumgestaltung möglich, oft mit schönstem Leder und diversen Holzapplikationen. Wenn schon herzeigen, dann richtig. 126 Succeed 02/13
Driving with the top down is said to provide a feel ing of freedom. And why shouldn’t one indulge oneself? A tour of the top class in cars.
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hat is so special about driving a convertible? The sense of freedom, say German psychologists – it’s as if heaven and earth suddenly opened up, and the wind adds the final kick. And marketing managers in German car companies add confidentially that a convertible is still something special because it’s rare. They often also whisper that it’s not just about an unrestricted view of the world, but also about being seen. Aha. So it has something to do with showing off, presenting and exhibiting. That could certainly explain some of the similarities that characterise the top class of convertibles. For example, they
always have a special wind protection device, the wind deflector (sometimes at an extra charge), to prevent all too severe hairstyle issues and to generally reduce the effect of the airflow. In some cars (Mercedes, Audi) it’s even possible, on request, to provide extra heating for the neck region, with warm air blown from behind. Pure joy behind the steering wheel
In addition, all models have an exclusive, sometimes highly lavish interior design, often with top-quality leather and various wood inserts. If you’re going to show off, do it right. In technical terms, thanks to progressive electronics, solutions that do not have visible roll-over
Fotos: beigestellt
Offen fahren bedeutet angeblich ein Gefühl von Freiheit. Das sei natürlich herzlich gegönnt. Ein Rundgang in der automobilen Oberklasse.
Technisch haben sich dank fortschrittlicher Elektronik die Lösungen ohne sichtbaren Überschlagschutz und ohne Überrollbügel durchgesetzt. Sollte so ein schwerer Unfall drohen, schießen hinter den Kopfstützen der hintersten Sitze einfach blitzschnell zwei Platten oder Bügel heraus, um eine gewissen Kopfraum zu erhalten. Wer eine nicht selten sechsstellige Eurosumme für ein Cabriolet hinblättert, empfindet es offenbar in einigen Weltgegenden als entwürdigend und einschränkend, wenn er für die Dachbewegung extra anhalten oder gar einen Parkplatz suchen muss. Deshalb lässt sich bei teureren Cabrios das Dach elektrisch auch während langsamer Fahrt öffnen oder schließen – bis zu 40 km/h sind meist möglich, manchmal (Porsche 911 etwa) auch 50 km/h. Jede Sekunde zählt
Jedenfalls darf in keiner Autopräsentation die genaue Angabe darüber fehlen, wie lange dieser Vorgang dauert. Beim Porsche 911 etwa waren es beim Vorgängermodell nur 13 Sek. In der Mercedes E-Klasse, deren Dach wesentlich größer ist und eine Klappe das versenkte Dach zum Schluss noch abdeckt, vergehen 25 Sek., ebenso beim Infiniti. BMW gibt für das 6er Cabrio akkurat zwei Werte an: 19 Sek. verbraucht der Öffnungsvorgang des Daches, 24 Sekunden das Schließen. Gemeinsam ist zudem allen, dass sie sich um den Preis eines weiteren Autos – gut 30.000 Euro und mehr – mit tollen Extras aufrüsten lassen. Bei den „Massen“-Herstellern BMW, Audi und Mercedes ist auch die Wahl eines Dieselmotors möglich, auch wenn das beim offenen Fahren selten richtig gut klingt bzw. riecht; die anderen setzen auf hochgezüchtete Benziner. Und schließlich findet sich in der kleinen Übersicht sozusagen ein systemischer Fehler: Während es sich bei sechs Modellen offiziell um Viersitzer handelt – wobei bei zweien 2+2 bedeutet, dass hinten kein Erwachsener sitzen kann –, ist der kommende fesche kleinere Jaguar, der F-Type, ein Zweisitzer und damit ein echter Roadster wie etwa auch der Mercedes SL. Audis Kampfansage
Das Audi A5 Cabriolet wäre eigentlich der preisgünstigste Kandidat, ist es mit dem kleinsten Benzinmotor (1,8 l-TFSI mit 170 PS) doch schon um deutlich unter 50.000 Euro zu erwerben. Großes Aber: Es gibt auch Üppigeres, einen 3,0 l-Diesel z. B. mit 245 PS Leistung, einen V6-Benziner mit Kompressoraufladung und 333 PS (als Version S5) oder in diesen Tagen neu ein Audi RS5 Cabrio, das mit 450 PS starkem V8 aufwartet und knapp 120.000 Euro kostet. Das geht nicht nur sehr gut, sondern klingt auch entsprechend. Und, wie gesagt: Es gibt auch noch eine Aufpreisliste. Wie bei BMW und Porsche sind einige Modelle auch mit Allradantrieb zu kaufen. Frischer Wind bei Mercedes
Mercedes hat die jüngste umfangreiche Überarbeitung der E-Klasse natürlich auch dem viersitzigen Cabrio angedeihen lassen. Die Seitenscheiben sind voll versenkbar, wie sich das für ein ordentliches Cabriolet gehört. Auf Wunsch und gegen Aufzahlung gibt es die „Kopfraumheizung AIRSCARF“, die bei Bedarf dem Kopf Wärme zufächelt. Ein ähnliches System bietet auch Audi an. Damit die Mercedes Insassen noch stärker
Audi A5 Cabriolet: Schick und mit diversen Motoren zu haben – wenn’s sein muss als RS5 auch einmal mit 450 PS Audi A5 convertible: Smart and available with various engines – if so desired, even as an RS5 with 450hp
protection or a roll bar have become the norm. If there is the threat of a serious accident, two plates or bars shoot up behind the headrests on the back seats in order to ensure that headroom is maintained. Anyone shelling out a six-digit euro sum for a convertible would apparently find it degrading and restrictive if they had to stop or even park to activate the roof. So in expensive convertibles it is possible to open and close the roof at slow speeds – up to 40km/h is usual, sometimes (like in the Porsche 911) as much as 50km/h. Every second counts
The precise duration of this process must be stated in any car presentation. It was just 13 seconds for the previous Porsche 911 model. In the Mercedes E-Class, which has a much larger roof and a flap that finally covers the lowered roof, it takes 25 seconds, just like the Infiniti. BMW accurately provides two values for the 6 Series convertible: opening the roof takes 19 seconds, closing it 24. A common feature is that you can add fantastic extras that could easily make up the price of another car (a good EUR 30,000 or more). The high-volume makers BMW, Audi and Mercedes also offer the
Mercedes E-Klasse Cabriolet: Kluge Details gegen Luftverwirbelung, optional „Kopfraumheizung“ Mercedes E-Class convertible: Clever details to prevent air turbulence, optional neck-level heating
choice of a diesel engine (even if driving with an open top rarely sounds or smells good), whereas others rely on high-performance petrol models. And finally there is a small systemic error in the little overview: whereas six of the models are officially four-seaters (of which two are 2+2, which means that no adults can sit in the back), the F-type, a stylish, smaller Jaguar in the offing, is a two-seater and therefore a real roadster, just like the Mercedes SL. Audi’s challenge
At less than EUR 50,000, the Audi A5 convertible would actually be the lowest-priced candidate with the smallest petrol engine (1.8 l TFSI at 170 hp). But, and this is a big ‘but’, there are also more generous versions – a 3.0 l diesel eg with 245hp, a V6 petrol with turbocharger and 333hp (the S5 version), or just recently an Audi RS5 convertible with a strong 450hp V8 engine that costs just under EUR 120,000 and isn’t only a pleasure to drive but Succeed 02/13 127
lifestyle & luxury
the actual number of passengers and modify their position. Clever detailed solutions that have their price. At Mercedes too the engines start with a four-cylinder; there are a total of nine engines between 170 and 408hp. The price list starts at just over EUR 50,000 and can easily reach six digits. Clever solutions at BMW
Porsche 911: auch als Cabrio eine Art Urmeter – mit vier Sitzen, wie der Hersteller betont, auch wenn’s hinten sehr eng werden kann Porsche 911: in a class of its own, even as a convertible. It is a 4-seater, as the manufacturer emphasises, although not exactly spacious at the back
vor Fahrtwind geschützt sind – warum machen sie dann eigentlich das Dach auf? –, offeriert die Marke mit dem Stern eine eigene Lamelle im Rahmen der Frontscheibe, die bei mehr als 40 km/h automatisch aus- und unter 15 km/h wieder einfährt. Sie verhindert einen Teil der Luftverwirbelungen im Fahrgastraum. Sowohl diese Lamelle als auch das Windschott reagieren übrigens auf die Zahl der tatsächlichen Insassen und passen ihre Stellung an. Kluge Lösungen im Detail, die allerdings extra kosten. Auch der Mercedes beginnt motorisch mit einem Vierzylinder. Insgesamt gibt es neun Motorisierungen zwischen 170 und 408 PS. Die Preisliste beginnt bei knapp über 50.000 Euro und lässt sich spielend in den sechsstelligen Bereich treiben. Clevere Lösungen bei BMW
BMW hat sich dagegen beim sehr flach und dynamisch wirkenden 6er Cabrio auf die Heckscheibe konzentriert, um clevere Details präsentieren zu können. Die Heckscheibe lässt sich nämlich unabhängig von der Dachstellung bewegen, also auch bei geschlossenem Dach separat öffnen oder umgekehrt bei geöffnetem Dach ausfahren, um so eine Art Windschottwirkung zu erzielen. Im Kofferraum kann außerdem bei geschlossenem Dach der dann leere Verdeckkasten ein Stück hochgeklappt werden, um mehr Stauraum für Gepäck zu erzielen. Unter der Motorhaube gibt es Reihen-Sechszylinder- oder V8-Motoren; bei 313 Diesel-PS oder
Fresh wind at Mercedes
It goes without saying that Mercedes has produced a four-seater convertible for its recent comprehensive revision of the E-Class. The side windows can be lowered completely, as is to be expected from a decent convertible. On request and at an additional charge, there is AIRSCARF neck-level heating, which blows warm air onto the head. Audi offers a similar system. To ensure that the Mercedes passengers have even more protection from the wind (is it fair to ask why they actually open the roof?), the brand with the star offers a separate plate in the front windscreen frame that automatically extends at over 40km/h and retracts again at under 15km/h. It prevents some of the air turbulence from reaching the passengers. Both this plate and the wind protector adapt to
Four seats in the Porsche
The local importer assures us that the Porsche 911 convertible is a four-seater; the back even has seat
Jaguar: Der XK wird durchwegs von 5,0 l V8-Motoren angetrieben. Der kleinere Bruder F-Type ist ab Mai zu kaufen Jaguar: The XKs all have 5.0l V8 engines. The little F-Type brother is available as of May
Fotos: beigestellt
Infiniti G Cabrio: Vielleicht ein bisschen exotisch, aber mit Top-Ausstattung und V6-Benziner um etwas über EUR 60.000 wohlfeil Infiniti G convertible: Maybe a little exotic but with top features and a V6 petrol engine, at just over EUR 60,000
also sounds as it should. And, as mentioned before, there is a whole list of extras. As with BMW and Porsche, some models are available with 4-wheel drive.
In contrast, BMW concentrated on the rear window in the very sleek and dynamic-looking 6 Series convertible to present clever ideas. The rear windscreen moves independently of the roof position, ie it can open separately even if the roof is up and close when the roof is down in order to generate a kind of wind protection effect. And when the top is up, the storage compartment can be folded away a little in order to generate more space in the boot for luggage. Under the bonnet there are in-line six-cylinder or V8 engines; 313hp diesel and 320 or 450hp petrol models should make for an exhilarating driving experience. The gross list price in Austria only just starts in the five-digit range (640d and 640i); those who want more power can take the M version with V8 bi-turbo and 560hp, but must be willing to put at least EUR 154,000 on the table.
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RIENTIERUNG.
DiePresse.com/wahlabo
lifestyle & luxury
belts and Isofix points for child seats. It has the usual boxer sixcylinder engine, which generates between 345 and 530hp. Prices start at around EUR 120,000 and end on the far side of EUR 200,000. Luxury from Jaguar
Bentley Continental Supersports Cabrio: aus der Abteilung Luxus für sehr Eilige. 630 PS, Bruttopreis in Österreich knapp über EUR 300.000 Bentley Continental Supersports convertible: Luxury class for those in a hurry. 630hp, gross price in Austria just over EUR 300,000
320 bzw. 450 Benziner-PS sollte niemandem fad werden. Die Bruttopreisliste in Österreich startet noch knapp fünfstellig (640d und 640i). Wer noch mehr Leistung will, greift zur „M“-Version mit V8-Biturbo und 560 PS; dann sollten indes mindestens 154.000 Euro bereitliegen. Vier Sitze im Porsche
Officially the Jaguar XK also has four seats. It is driven by a 5.0l V8 engine that generates 385hp, or 510hp with a supercharger (in the XKR-S version even 550hp). It goes from 0 to 100km/h in a few blinks of the eye. The price is between EUR 123,000 and EUR 172,000. But the little brother that will be available in Austria from May is likely to create a real furore: the two-seater F-type is to be had from EUR 85,000 and will be fired by a V6 petrol (340 and 380hp) or a 5.0l V8 (495 hp, 0–100km/h in 4.3 seconds).
The alternative Infiniti
And finally, there is an interesting and exotic convertible: the Model G convertible from the Nissan brand Infiniti. Its top retracts in 25 seconds. A V6 petrol with 320hp goes from 0 to 100km/h in just 6.2 seconds. This car has a comprehensive range of standard features and the price is just under EUR 60,000. Christian Vavra
Maserati GranCabrio: Das hat nun wirklich nicht jeder. Im Vergleich ist dieses Cabrio gar nicht einmal so teuer, relativ betrachtet Maserati GranCabrio: Definitely not something everyone has. In relative terms, this convertible is not even particularly expensive
Das Porsche 911 Cabrio ist, wie der heimische Importeur versichert, ein Viersitzer, hinten gibt es sowohl Gurte als auch Isofix-Verankerungen für Kindersitze. Es gibt den üblichen Boxer-Sechszylinder, der Leistungsbereich liegt zwischen 345 und 530 PS. Die Preise beginnen bei rund 120.000 Euro und enden deutlich jenseits der 200.000 Euro. Luxus von Jaguar
Auch der Jaguar XK verfügt offiziell über vier Sitze. Er wird durchwegs von einem 5,0 l-V8-Motor angetrieben, der 385 PS oder mit Kompressor 510 PS mobilisiert – in der Version XKR-S sogar 550 PS. Von 0 auf 100 km/h vergehen nur wenige Wimpernschläge. Der Preis liegt zwischen 123.000 und 172.000 Euro. Wirklich Furore dürfte aber der kleinere Bruder machen, der im Mai nach Österreich kommt: Der zweisitzige F-Type soll ab 85.000 Euro zu haben sein. Er wird von einem V6-Benziner (340 und 380 PS) oder einem 5,0 l-V8 (495 PS, 0–100 km/h in 4,3 Sek.) befeuert werden. Die Alternative Infiniti
Purer Luxus
Pure luxury
Lamborghini Aventador LP 700-4 Roadster: Allradantrieb, 6,5 l-V12, 700 PS, zwei Dachhälften händisch abnehmbar, Nettopreis: EUR 300.000
Lamborghini Aventador LP 700-4 Roadster: Four-wheel drive, 6.5l V12, 700hp, two halves to the roof can be removed manually, net price EUR 300,000
Ferrari California: 4,3 l-V8, 460 PS, 310 km/h Spitze, 0–100 km/h in 3,9 Sek., knapp EUR 220.000 (inkl. Steuern)
Ferrari California: 4.3l V8, 460hp, 310km/h top speed, 0–100 km/h in 3.9 sec, just under EUR 220,000 (incl taxes)
Maserati GranCabrio: 4,7 l-V8, 440 PS, 0–100 km/h in 5,3 Sek., Bruttopreis rund EUR 175.000
Maserati GranCabrio: 4.7l V8, 440hp, 0–100 km/h in 5.3 sec, gross price around EUR 175,000
Bentley Continental Supersports Cabrio: 6,0 l-V12, 630 PS, 800 Nm, 329 km/h Spitze, 0–100 km/h in 3,9 Sek., ab rund EUR 304.000
Bentley Continental Supersports Cabrio: 6.0l V12, 630hp, 800Nm, 329km/h top speed, 0–100km/h in 3.9 sec, from around EUR 304,000
Aston Martin V8 Vantage Roadster: 4,8 l-V8, 426 PS, 0–100 km/h in 4,9 Sek., brutto rund EUR 160.000
Aston Martin V8 Vantage Roadster: 4.7l V8, 42 hp, 0–100km/h in 4.9 sec, gross price around EUR 160,000
Audi R8 5,2 FSI Spyder: Allradantrieb, 5,2 l-V10, 525 PS, 316 km/h Spitze, 0–100 km/h in 3,9 Sek., rund EUR 210.000
Audi R8 5.2 FSI Spyder: Four-wheel drive, 5.2l V10, 525hp, 316km/h top speed, 0–100km/h in 3.9 sec, around EUR 210,000
130 Succeed 02/13
Fotos: beigestellt
Foto:
Dann bleibt noch ein interessanter Exote zu reportieren. Von der Nissan Marke Infiniti gibt es vom Modell G eine Cabrio-Version. In 25 Sekunden entblättert sie ihr Haupt. Ein V6-Benziner mit 320 PS beschleunigt den Viersitzer in nur 6,2 Sekunden auf Tempo 100. Die Ausstattung ist sehr umfangreich und der Preis liegt bei knapp über 60.000 Euro. Christian Vavra
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home &office Hongkong ist am teuersten
Hong Kong is the most expensive
Erfolg auf Ungarns Büromarkt Success in Hungary’s office market
Wirtschaftswachstum entscheidet
> Von den 50 teuersten Bürostandorten liegen 19 in EMEA, 18 im asiatischpazifischen Raum und 13 in Nord- und Südamerika. Das ist das Ergebnis der neuen CBRE Studie Prime Office Occupancy Costs, die halbjährlich die Nutzungskosten für erstklassige Büroflächen in 133 Märkten auf der ganzen Welt untersucht. Als einzige Stadt in CEE liegt Moskau unter den Top 50, und zwar auf Platz 8. Auffällig ist die Dominanz des asiatisch-pazifischen Raums mit sechs Standorten unter den Top 10.
> Der ungarische Bürovermietungsmarkt ist unter anderem aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation seit Jahren eine Herausforderung. Trotzdem konnte in den vergangenen sechs Monaten die CA Immo für rund 9300 m2 Bürofläche in fünf ungarischen Büroobjekten neue Mieter gewinnen. Zudem wurden Mietverträge über ca. 4800 m2 Bürofläche verlängert. Unter Berücksichtigung dieser Neuvermietungen erhöht sich die Vermietungsquote auf 86 % und liegt somit deutlich über dem Budapester Marktdurchschnitt von 79 %. Zu den Mietern zählen große internationale Konzerne wie Ferrero, sowie ungarische Banken und staatsnahe Unternehmen.
> Immobilienkäufe werden verstärkt vom Wirtschaftswachstum einer Stadt beeinflusst und nicht mehr vom Wachstum des ganzen Landes. Eine Studie von JonesLang Lasalle kategorisiert 300 Städte weltweit danach, wie erfolgversprechend Investitionen auch für die Zukunft sind. Nur vier europäische Städte zählen laut JLL zu den Top 30 der Welt: Neben London, Paris und Istanbul, zählt auch Moskau als vierte europäische Stadt zu den Hoffnungsträgern.
> Of the 50 most expensive office locations, 19 are in EMEA, 18 are in the AsiaPacific region and 13 are in North and South America. These are the findings of the latest CBRE study, Prime Office Occupancy Costs, which examines the occupancy costs for prime office spaces in 133 markets around the world every six months. Moscow is the only city in CEE ranked in the top 50, namely in 8th place. The Asia-Pacific region is conspicuously dominant, with six locations in the top 10.
> Due to the tense economic situation, among other things, the Hungarian office rental market has been challenging for years now. Despite this, CA Immo was able to secure new tenants for around 9,300m2 of office space in five Hungarian office blocks within the past six months. Furthermore, the leases for approximately 4,800m2 of office space have been renewed. Taking into account these new rental agreements, the occupancy rate increased to 86% and is therefore much higher than the market average of 79% for Budapest. The tenants include large international corporations, such as Ferrero, as well as Hungarian banks and state-affiliated companies.
Economic growth is decisive
> The economic growth of a city has increasing influence on property sales, more than the growth of the entire country. A study by JonesLang Lasalle categorises 300 cities worldwide according to how promising investments are for the future. JLL found that only four European cities are in the top 30 in the world: alongside London, Paris and Istanbul, Moscow – as the 4th Euro pean city – is also one of the beacons of hope.
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home&office Das Bürohaus Nimbus ist das erste Gewerbedevelopment der IMMOFINANZ in Polen The Nimbus office block is the first commercial development by IMMOFINANZ in Poland
Rechtsführer für Immobilien-Profis Legal guide for real estate professionals
> Eine neue Publikation des Verlags Lexis Nexis befasst sich in englischer und deutscher Sprache mit dem Thema Immobilienrecht und Immobilienfinanzierung in CEE/SEE. Das Werk bietet einen Überblick über Rechts- und Finanzierungsaspekte von Immobilienerwerb und Immobilienentwicklung in Zentral- und Südosteuropa. Die Darstellung umfasst 13 Staaten einer der zentralen Wachstumsregionen Europas – Albanien, BosnienHerzegowina, Bulgarien, Kroatien, Österreich, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine und Ungarn. > A new publication by Lexis Nexis publishing house focuses on the topic of Real Estate Law and Financing in CEE/SEE in English and in German. The work pro vides an overview of the legal and financing aspects of real estate acquisition and real estate development in central and southeast Europe. Thirteen countries in one of Europe’s core growth regions are dealt with: Albania, Austria, Bosnia-Herzegovina, Bulgaria, Croatia, the Czech Republic, Hungary, Poland, Romania, Serbia, Slovakia, Slovenia and Ukraine.
Das Buch bietet unverzichtbares Grundwissen für alle, die mit Immobilien in CEE/ SEE zu tun haben The book provides indispensable basic knowledge for anyyone involved in real estate in CEE/SEE
Renoviert und fast verkauft
IMMOFINANZ mit Eigenprojekten in Polen IMMOFINANZ with own projects in Poland
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ie IMMOFINANZ Group hat mit dem Start des Bürohauses Nimbus ihr erstes Office-Eigendevelopment in Warschau gestartet. „Polen zeigt sich nach wie vor als attraktiver Markt für Entwicklungstätigkeiten. Topimmobilien in guten Lagen stehen hoch im Kurs, vor diesem Hintergrund sind auch unsere Developmentaktivitäten hier zu sehen“, kommentiert Eduard Zehetner, CEO der IMMOFINANZ Group. Die Fertigstellung des 19.000 m2 großen Bürohauses ist für August 2014 geplant, die Baukosten betragen rund EUR 27 Mio. Im Sommer startete das Unternehmen mit Debowe Tarasy in Kattowitz sein erstes Wohnbauentwicklungsprojekt im Land.
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he IMMOFINANZ Group has initiated its first own office development in Warsaw with the start of the Nimbus office block. “As ever, Poland is proving to be an attractive market for development activities. Top properties in good locations are sought after, and our development activities here must also be seen in this context,” commented Eduard Zehetner, CEO of the IMMOFINANZ Group. The 19,000m2 office building is scheduled for completion in August 2014; construction costs are around EUR 27m. The company began its first housing development project in the country in summer with Debowe Tarasy in Katowice.
134 Succeed 02/13
> Die Warimpex Finanz und Beteiligungs AG hat die Bauarbeiten am Le Palais Bürogebäude in Warschau erfolgreich abgeschlossen. Die Immobilie im zentralen Geschäftsviertel von Warschau an der Ecke Próz˙na Straße und Grzybowski Platz bietet auf einer Fläche von rund 5300 m2 Büroräumlichkeiten sowie zusätzliche Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss; der Großteil ist bereits vermietet. „Die geschichtsträchtige Vergangenheit der Próz˙na Häuser sowie der gesamten Umgebung haben dies zu einem einzigartigen und herausfordernden Sanierungsprojekt gemacht. Trotz der vielen Auflagen vonseiten des Denkmalschutzes konnte die Renovierung des Gebäudes durch unser Team in einer Bauzeit von 1,5 Jahren erfolgreich umgesetzt werden“, sagt Franz Jurkowitsch, CEO vom Warimpex. Das Unternehmen beabsichtigt, das Projekt an einen internationalen institutionellen Investor zu verkaufen. Ein vorläufiger Kaufvertrag wurde bereits unterzeichnet. Das Closing wird für Mitte 2013 erwartet. > Warimpex Finanz und Beteiligungs AG has successfully concluded construction work on the Le Palais office building in Warsaw. The property on the corner of Próz˙na Street and Grzybowski Square in Warsaw’s central business district provides office space on an area of around 5,300m2 as well as additional retail space on the ground floor; most of it has already been let. “The rich history of the Próz˙na houses and the whole neighbourhood has made this a unique and challenging renovation project. Despite the many restrictions due to this being a listed building, the property was successfully refurbished by our team within 18 months,” says Franz Jurkowitsch, the CEO of Warimpex. The company intends to sell the project to an international institutional investor. A preliminary sales agreement has already been signed. The closing is expected in mid-2013.
Das einzigartige und herausfordernde Sanierungsprojekt wurde von Warimpex bereits verkauft Warimpex has already sold this unique and challenging renovation project
Fotos: Getty Images, Immofinanz, beigestellt
Renovated and almost sold
Schwieriger Vermietungsmarkt
Investmentziele in CEE/SEE extrem divergent
> Eine dramatische Verschiebung gibt es bei den Bürovermietungen in Osteuropa, lediglich in Moskau, Warschau und in Bratislava blieb das Vermietungsvolumen annähernd gleich. Im Gegensatz dazu ist es in den anderen Hauptstädten zwischen 20 und 35 % eingebrochen. Das wirkt sich auch auf die Mieten aus. Einzig in Belgrad sind die Büromieten um rund 3,5 % gestiegen, während sie in allen anderen Städten stabil geblieben oder gefallen sind, wie beispielsweise in Kiew. Die ukrainische Hauptstadt verzeichnete in einem Quartal ein Minus von 8,5 %, was auch gleichzeitig der stärkste Rückgang in dieser Region ist. „Die Leerstandsraten sind in Städten wie Bukarest, Sofia oder Kiew ohnehin schon traditionell hoch, diese konnten auch im Jahr 2012 wegen der geringen Nachfrage nicht gesenkt werden“, so Andreas Ridder, Geschäftsführer CBRE Österreich, der aufgrund des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes für 2013 mit einer ähnlichen Entwicklung rechnet. > There has been a dramatic change in office rentals in eastern Europe; only in Moscow, Warsaw and Bratislava has the rental volume remained more or less the same. By contrast, it fell by between 20% and 35% in other capital cities. This also has an effect on the rent levels. Rent levels for offices only increased in Belgrade, by around 3.5%, while they either remained stable in other cities or decreased, as in Kiev. The Ukrainian capital recorded an 8.5% drop in one quarter – the strongest decline in this region. “Vacancy rates are already traditionally high in cities such as Bucharest, Sofia and Kiev; they could not be decreased in 2012 because of the weak demand,” says Andreas Ridder, managing director of CBRE Austria, who expects a similar trend in 2013 due to the difficult economic environment.
> Von den EUR 120,4 Mrd. die im vergangenen Jahr in Europa in Immobilien investiert wurden, flossen rund EUR 7,6 Mrd. in die CEE/SEE Region (2011: EUR 11,6 Mrd.). Mit 6,3 % der Gesamtsumme liegt dies nahe am langjährigen Durchschnitt. Allerdings haben sich die Investmentziele extrem verschoben: 49 % der Summe wurden in Russland Polen ist nach Russland das beliebteste Ziel der investiert, rund Investoren – 34 % des in CEE investierten Kapitals 34 % in Polen und 8 % floss in das Land in Tschechien. Polen After Russia, Poland is investors’ favourite destination – verzeichnete über34% of the capital invested in CEE flowed into that country haupt im Q4 2012 das beste Quartal seit 2006. Lediglich die restlichen 9 % flossen in andere Staaten, was einmal mehr die derzeitige Schwäche der Region zeigt. Hauptgrund für die Stärke von Russland sind die liquiden russischen Banken, bei denen Investoren im Vergleich zu anderen Ländern relativ leicht Geld bekommen. Es ist zu erwarten, dass die Entwicklung im heurigen Jahr extremer wird und die beiden stärksten Länder noch mehr Kapital an sich ziehen. > Of the EUR 120.4bn that was invested in real estate in Europe last year, around EUR 7.6bn flowed into the CEE/SEE region (2011: EUR 11.6bn). At 6.3% of the total amount, this is close to the historical average. However, the investment destinations have shifted considerably: 49% of the amount was invested in Russia, around 34% in Poland and 8% in the Czech Republic. In fact, Poland recorded its best quarter since 2006 in the fourth quarter of 2012. Only the remaining 9% went to other countries, and this once again shows the current weakness of the region. The main reason for Russia’s strong performance is the liquidity of Russian banks, from which investors obtain money relatively easily compared to other countries. The development is expected to become even more extreme this year as the two strongest countries attract even more capital.
Difficult rental market
Belgrads Büromieten stemmen sich gegen den allgemeinen Trend in SEE: sie sind gestiegen Office rent levels in Belgrade bucked the general trend in SEE: they increased
Investment destinations in CEE/SEE extremely divergent
S+B Gruppe AG: Rekordvermietung in 2012 S+B Gruppe AG: 2012 a record year for letting levels
> Die österreichische S+B Gruppe AG – privater Projektentwickler von Immobilien in Wien, Prag, Bukarest und Warschau, konnte im vergangenen Jahr ideenreiche und zukunftsweisende Büroprojekte an Top-Standorten ihrer Fertigstellung näher bringen und ist stolz, bereits zahlreiche Mieter in den neuen Räumlichkeiten begrüßen zu können. Im Jahr 2012 hat die Unternehmensgruppe eine Rekordleistung in der Vermietung von Büro-, Wohn- und Geschäftsflächen erzielt. Insgesamt wurden mehr als 27.000 m2 an ihre Endnutzer übergeben. Reinhard Schertler, Vorstand der S+B Gruppe, freut sich über den Erfolg der Projekte: „Wir planen für die zukünftigen Nutzer und Nutzerinnen, denn sie sind es, die später in unseren gebauten Ideen arbeiten. Wir sind von dem, was wir tun, überzeugt und sind stolz, dass so zahlreiche und namhafte Unternehmen unsere Visionen schätzen und eines unserer Objekte als ihren neuen Standort auserkoren haben.“ Bereits vor Fertigstellung des Projektes Green Worx in Wien sind 60 % der Flächen vermietet. Das renommierte Personalvermittlungsunternehmen Manpower hat hier seine neue Zentrale eingerichtet. In Prag konnte für das Projekt Qubix 4 Praha ABB gewonnen werden – das aufstrebende innovative Qubix 4 Praha – Büro- und Geschäftsflächen mit optimaler Ausstattung Unternehmen hat in dieser Immobilie sein neues Headquarter gefunden. Insgesamt sind bereits Qubix 4 Praha: Perfectly designed office and retail space 80 % der Immobilie vermietet. In Bukarest hat der internationale Lebensmittelkonzern Lidl den Pipera Business Tower als Mittelpunkt seiner rumänischen Niederlassungen ausgewählt, womit der Tower zu 85 % vermietet ist. > Last year the privately-owned Austrian property developer S+B Gruppe AG, with offices in Vienna, Prague, Bucharest and Warsaw, was able to bring several imaginative, forward-thinking office projects at top locations closer to completion and is proud to already welcome many tenants in the new premises. In 2012 the group registered record levels in terms of lettings of office, residential and retail space. All in all, more than 27,000m2 were handed over to tenants. Reinhard Schertler, the managing director of S+B Gruppe, is thrilled with the success of the projects: “We plan for the tenants of the future, because they are the ones who will be working in our projects. We are convinced of what we do and are proud that so many renowned companies appreciate our visions and have chosen one of our properties for their new offices.” Even before Green Worx in Vienna was completed, 60% of its floor space was already let. Manpower, a leading provider of workforce solutions, established its new headquarters here. And in Prague ABB, an innovative, upcoming company, moved its headquarters into S+B’s Qubix 4 Praha property, of which 80% is already let. In Bucharest the international supermarket chain Lidl established a base for its Romanian subsidiaries in the Pipera Business Tower, bringing the building’s occupancy level up to 85%. Succeed 02/13 135
home & office
Etablierter Markt An established market
Aus dem einst kleinen Pflänzchen Facility Management ist in CEE mittlerweile ein groĂ&#x;er Baum geworden Facility management in CEE has grown from a fragile sapling into a mighty tree
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Facility Management, das vor zehn Jahren noch als exotisches Beiwerk bei Immobilien gesehen wurde, hat sich in CEE/SEE mittlerweile etabliert. Einziger Wermutstropfen: Es gibt wenig zu tun.
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ie goldenen Zeiten der Neubauprojekte in CEE/SEE sind vor bei. In einigen Ländern wird zwar noch die eine oder andere Immobilie fertiggestellt, aber wirklich große Neustarts gibt es kaum. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage hat sich dennoch ein Mietermarkt entwickelt, denn das Angebot an Büroflächen ist groß. Neue Facility Management-Unternehmen kommen auf den Markt und bei Transaktionen ist die technische Funktionsfähigkeit einer Immobilie wichtiger denn je. In diesem Umfeld bewegen sich die FM-Anbieter: Ein Markt für Profis entsteht, auch wenn dieser heiß umkämpft ist. Viktor Wagner, Geschäftsführer der REIWAG: „Unser Unternehmen hat weiterhin schöne Wachstumsraten, weil wir uns auf den Werterhalt der Immobilien konzentrieren.“ Dieser ist wichtiger denn je. „Die Vermieter schrauben zunehmend ihre Qualitätsansprüche nach oben“, ergänzt Christoph Rauch, Geschäftsführer von HYPO NOE First Facility. Das sei die einzige Möglichkeit, sich vom Markt mit seinen Immobilien abzuheben. Dazu muss allerdings die Basis passen. Schnell errichtete Projekte ohne einen Blick auf Werthaltigkeit bleiben hier rasch auf der Strecke. Anfang 2000 wurde nämlich eine Vielzahl an Büroprojekten hochgezogen, bei denen Themen wie Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit nicht im Vordergrund standen, sondern an erster Stelle das schnelle Geld. Dies wurde auch lukriert, denn Bürohäuser waren rar am Markt und sie fanden sowohl ihre Mieter als auch – in einer Boomphase – ihre Käufer. Besonders ausgeprägt war dies auf dem Budapester Markt, der daher derzeit an einer Vielzahl von nicht wettbewerbsfähigen Immobilien leidet. Alte Verträge laufen aus
Die Mietverträge – viele waren auf zehn Jahre abgeschlossen – laufen langsam aus. „Viele Mieter sind froh, dass sie aus diesen Häusern wieder ausziehen können“, erklärt Peter Prischl, Geschäftsführer von Reality Consult. „Damit stehen die Gebäude leer und die Investoren wundern sich, dass sie keine Nachmieter mehr finden.“ Die Mieter ziehen nach der leidvollen Erfahrung moderne effiziente Bürohäuser vor, die in diesem Marktumfeld keine Leerstandprobleme haben. Ähnlich sieht es Rauch: „Die Tendenz, das Objekt zu wechseln, ist groß. Die Mieter ziehen von den B- und C-Immobilien in die A-Immobilien und diese haben damit einen relativ hohen Auslastungsgrad.“ Für die nicht mehr konkurrenzfähigen Projekte bleiben oft nicht viele Möglichkeiten, diese wieder dem Markt zuzuführen. Oder, wie es Prischl trocken bemerkt: „Es ist derzeit nicht das Hauptthema, die Häuser in Ordnung zu bringen, denn es gibt viele Angebote am Markt. Diese Objekte bleiben leer stehen und damit hat es sich.“
Foto: Getty Images
Qualität im Vordergrund
Auch bei den wenigen Transaktionen wird mehr denn je auf die Qualität der Technik und die Wartung des Hauses geachtet. „Bei jeder Transaktion wird eine technische Due Diligence verlangt. Die Investoren schauen sehr genau, ob das Haus technisch in Ordnung ist. Bessere Anbieter haben einen Vorteil in diesem Umfeld“, erklärt Michael Moshammer, Geschäftsführer der IFM-Facility Manager in der Rustler Gruppe. In einem Konkurrenzumfeld der Immobilien wird daher „unsere Arbeit wichtiger“, meint Moshammer. „Man braucht mehr Knowhow beim Betreiben und vor allem hat ja auch die Technik zugenommen – gutes FM wird immer wichtiger“, so der IFM-Manager. Vor allem, und das ist ein interessanter Aspekt, sind die Shoppingcenter die Treiber der Entwicklung. REIWAG Chef Wagner: „Eigentümer von Shoppingcentern sind besonders angewiesen, den richtigen Partner zu wählen.“ Verständlich, wie Prischl ausführt: „Ein Mitarbeiter bei einem internationalen Unternehmen in einem Bürohaus ist froh, weil er dort arbeiten kann. Der Shoppingcenter-Kunde geht einfach woanders hin einkaufen, wenn es ihm nicht gefällt oder das Center schlecht gewartet ist.“ Deshalb sind gerade die Shoppingcenter auf dem neuesten technischen Stand. Prischl: „Wenn man den aktuellen Stand des
Facility management, which was still generally seen as some exotic accessory to real estate until about ten years ago, has since taken root in CEE/SEE. The only drawback: there isn’t much business.
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he golden days of new con struction projects in CEE/ SEE are over. A few projects in some countries are still being completed, but hardly any major new projects are on the cards. Still, a tenant market has developed out of the bad economic situation, as there is a lot of available office space. New facility management companies are entering the market, and the technical functionality of a property is more important than ever for transactions. This is the environment that FM providers are operating in: a market for professionals is emerging, but it is highly competitive. Viktor Wagner, the managing director of REIWAG: “Our company still has good growth rates because we concentrate on preserving the value of the properties.” This has become an essential aspect. Christoph Rauch, the managing director of HYPO NOE First Facility, adds: “Tenants’ quality expectations are constantly rising.” And fulfilling them is the only way to stand out in the market. But first of all the bedrock has to be in order. Projects that are built quickly without consideration of quality soon pay the price. At the beginning of 2000 a whole batch of office buildings were erected without regard for sustainability and cost effectiveness, but rather with a focus on speedy returns. Indeed, it was easy pickings as office buildings were scarce and these projects found both tenants and – in a boom phase – buyers. This was especially pronounced in the Budapest market, which is currently suffering from a large number of uncompetitive properties. Old leases expiring
The tenancy agreements – many were 10-year leases – are now gradually expiring. “Many tenants are glad to be able to move out of these buildings,” says Peter Prischl, the managing director of Reality Consult. “Then the buildings are empty and the investors don’t understand why they can’t find any
new tenants.”After their unpleasant experiences, tenants favour modern, efficient office buildings, and these don’t have a problem with vacancies in this market environment. Rauch agrees: “There’s a big trend towards changing objects. Tenants move from B and C properties into A properties, which are relatively well occupied.” There aren’t many options for the no longer competitive projects to re-enter the market. And Prischl adds “At the moment, fixing up these buildings is not a priority, as there’s plenty available space to choose from on the market. These properties stand empty and that’s that.” Focus on quality
More than ever, the focus in the few transactions that are taking place is on the quality of the equipment and appliances as well as the maintenance of the buildings. “Investors always demand due diligence during transactions. They check very closely whether the building is in good technical shape. Better providers have the competitive edge in this environment,” explains Michael Moshammer, the managing director of IFM-Facility Management in the Rustler Group. He stresses that fierce competition among properties increases the relevance of his work. “More knowhow is necessary to manage a building, and technology especially has assumed a large role. Good FM is becoming indispensable,” he says. This development – and this is an interesting aspect – is being driven mainly by shopping malls. REIWAG boss Wagner: “It is especially important for owners of shopping centres to choose the right partner.” Prischl explains why this is understandable: “An employee working for an international company in an office building is glad to be able to work there. A shopping centre customer just goes somewhere else if he doesn’t like it or if the mall isn’t well kept.” This is the reason why shopping centres are always very up to date. Prischl: “If you want to check out the current state of facility management in CEE, then Succeed 02/13 137
Christoph Rauch: „Die Vermieter schrauben zunehmend ihre Qualitätsansprüche nach oben“ Christoph Rauch: “Tenants’ quality expectations are constantly rising”
Michael Moshammer: „Man braucht mehr Knowhow beim Betreiben – gutes FM wird immer wichtiger“ Michael Moshammer: “More knowhow is necessary to manage a building – good FM is becoming indispensable”
Facility Managements in CEE erkunden will, dann ist es am besten, man geht in ein Shoppingcenter und nicht in ein Bürohaus.“ Lokale Anbieter rücken vor
Neben den ausländischen Anbietern haben sich mittlerweile auch heimische Unternehmen auf den Märten etabliert. „Es hat sich ein Markt für lokale FM-Anbieter entwickelt“, erklärt Moshammer. Das Unternehmen OKIN in der Tschechischen Republik oder die rumänische UTI FM sind aber mittlerweile nicht nur in ihren eigenen Ländern aktiv, sondern auch über die Grenzen hinaus. „Es bildet sich eine Schicht von professionellen nationalen Unternehmen. Sie verstehen sich auch als FM-Anbieter für den gesamten CEE/SEE-Raum und sie sind technisch kompetent und machen ihre Arbeit wirklich gut“, so Prischl. Daneben tauchen aber Marktteilnehmer aus
Die Entwicklung von FM sieht man in CEE/SEE laut Peter Prischl am besten bei den Shoppingcentern According to Peter Prischl, the development of FM in CEE/SEE can best be observed in shopping malls
you should rather visit a shopping centre instead of an office building.” Local providers on the advance
In addition to international providers, there are now also local companies on the market. “There is now a market for local FM providers,” Moshammer confirms. The Czech OKIN and the Romanian UTI FM are no longer only active in their own countries, but have also
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2013
sgabe te Au r e i s i in: tual sterm 9. ak inung 013 e h c s Er 2.2 08.0
ventured across their borders. “A stratum of professional national companies is emerging. These see themselves as FM providers for the entire CEE/SEE region, and they are technically competent and do a really good job,” says Prischl. At the same time, market players from other sectors are popping up. Rauch: “We have observed that construction companies and suppliers are concentrating more on the service aspect of things, as there are fewer new construction projects.” Whether these pose a real threat to the established FM companies remains to be seen; after all, facility management is a complex service that cannot be learned overnight. However, further expansions of Austria-based companies in the CEE region are not planned in this market environment. Moshammer: “We started operations in Romania last year, and don’t plan to enter another country in 2013.” Brigitte Fiedler of WISAG Service Holding Austria GmbH says: “If we as WISAG were to go to CEE, we’d have to found a separate
Fotos: Picturedesk, beigestellt
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anderen Branchen auf. Rauch: „Wir sehen, dass sich Baufirmen und Zulieferbetriebe stärker auf den Servicebereich konzentrieren, da es weniger Neubauprojekte gibt.“ Ob diese für die etablierten Firmen tatsächlich eine Konkurrenz darstellen, ist schwer zu sagen, denn immerhin ist Facility Management eine sehr komplexe Dienstleistung, die nicht von heute auf morgen zu erlernen ist. Weitere Expansionen in Österreich ansässiger Firmen in den CEE-Raum sind aber in diesem Marktumfeld nicht geplant. Moshammer: „Wir haben letztes Jahr in Rumänien gestartet, 2013 ist kein weiteres Land vorgesehen.“ Brigitte Fiedler, WISAG Service Holding Austria GmbH, meint zu dieser Thematik: „Wenn wir als Firma WISAG nach CEE gehen würden, müssten wir eine eigene Firma gründen und mit ortsansässigen Mitarbeitern arbeiten. Das ist derzeit nicht geplant.“ Neue Aufgaben gesucht
Die bereits eingesessenen FM-Unternehmen suchen neue Arbeitsfelder, die sich zum Beispiel durch Umzüge ergeben. „Projektgeschäft“ heißt das bei den FM-Anbietern: Neue Mieter müssen übersiedelt werden, brauchen eine andere Raumaufteilung, andere Verkabelung und ähnliches. Wagner ist für die Zukunft überzeugt: „Nicht die Größe eines Unternehmens ist entscheidend, sondern Innovationen werden immer wichtiger. Firmen ohne Innovationen werden vom Konkurrenten aufgefressen.“ Daher sucht der REIWAG Chef auch abseits seines eigentlichen Tätigkeitsfeldes neue Wege. So überlegt Wagner derzeit, ein Büroverleihkonzept umzusetzen. Auch die HYPO NOE First Facility begibt sich in Segmente, in denen sie Coffee Cup„Wir betreuen inCleaning vorher nicht aktiv war, wie Rauch bestätigt: Belgrad ein Residencial-Objekt. Es ist von der Größe her sehr interessant, allerdings wesentlich weniger komplex als eine Gewerbeimmobile.“ Dass Facility Management in CEE/SEE nicht nur angekommen, sondern mittlerweile auch etabliert ist, verdeutlicht auch die Tatsache, dass die heurige European Facility Management-Konferenz vom 22. bis 24. Mai in Prag stattfindet. Walter Senk
In einem schwierigen Umfeld ist der Werterhalt der Immobilie für Viktor Wagner wichtiger denn je In a challenging environment, preserving the value of a property is more vital than ever, says Viktor Wagner
Der Schritt nach CEE und damit die Gründung einer neuen Firma ist für Brigitte Fiedler derzeit nicht geplant Expansion within CEE and the associated foundation of a new company is currently not on the cards for WISAG, says Brigitte Fiedler
company and work together with local employees. This is currently not on the cards.”
new areas besides his actual field of activity. As such, he is currently thinking about implementing an office hire concept. And HYPO NOE First Facility is also venturing into fields it hadn’t been active in before, as Rauch confirms: “In Belgrade we are managing a residential object; it’s interesting in terms of size, but much less complex than a commercial object.” The fact that this year’s European Facility Management Conference from 22 to 24 May is being held in Prague proves that facility management has not only reached CEE/ SEE, but is already well established there. Walter Senk
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Long-established FM companies are looking for new fields of work that arise as a result of moves, for instance. ‘Project business’ is the term used by FM providers: new tenants must be moved, they need a new floor plan, different wiring, etc. Officer Wagner has an optimistic view of the future: “A company’s size isn’t the main factor; innovations are becoming more and more important. Companies without innovations get chewed up by their competitors.” This is why Wagner is looking for
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Immobilienprofi mit Familiensinn Property professional with a sense of family
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it seinen knapp 50 Jahren kann Eugen Otto bereits auf immerhin 40 Jahre Berufserfahrung in der Immobilienbranche zurückblicken. Anfangs waren es allerdings noch die handgeschriebenen Mietzinsvorschreibungen, die er auf seinem Fahrrad in jene Häuser brachte, die von der Hausverwaltung seiner Eltern betreut wurden. „Praktisch schon vor meinem ersten Berufstag, nach meiner Matura am 1. Juli 1980, habe ich in die Immobilienbranche geschnuppert und war auch in der Schulzeit oft im Büro meiner Mutter und habe mitgearbeitet.“ Von der Pike auf, sozusagen. Schon damals zeichnete sich seine „Liebe“ zu Zinshäusern ab – zu diesem „Wiener Gold“, wie sie der Immobilienprofi gerne bezeichnet. Die ist ihm bis heute erhalten geblieben und zu Zinshäusern hat Otto nach wie vor eine „emotionale Beziehung“. Als seine Mutter 1989 in Pension ging, übernahm er das Unternehmen. „Es war das Angebot und der Wunsch meiner Eltern, dass ich diese Hausverwaltung übernehme. Ich habe diese Einladung sofort und mit Begeisterung angenommen und in mein Leben integriert.“ Er ist auch sehr stark mit seinem Firmensitz verbunden. Das Haus in der Riemergasse 8 ist nicht nur der Sitz des Unternehmens, sondern auch „mein Geburtshaus und es ist mir seit meiner Geburt nahe, weil ich praktisch jeden Tag meines Lebens in diesem Haus war. Ich bin hier geboren, aufgewachsen und arbeite hier. Ein Stock unter diesem Büro stand meine Wiege.“ Das nennt man Kontinuität. Stetiges Wachstum
1989 war überhaupt ein aufregendes Jahr für Otto, denn damals vermittelte der promovierte Jurist auch seinen ersten Zinshaus-Deal: ein Haus in der Burggasse im 7. Bezirk mit 150 Wohnungen und 8 Stiegen. Der Adlerhof, ein Baujuwel aus den Anfängen der Gründerzeit, kostete damals knapp 4 Mio. Euro. Mittlerweile ist das Unternehmen von fünf Angestellten zur Zeit seiner Übernahme bereits auf stattliche 70 Mitarbeiter angewachsen. Organisch gewachsen, wie es Otto wichtig ist, zu betonen: „Die Kunden haben mich im Laufe der Zeit gefragt, ob ich dieses und jenes für sie erledigen und abwickeln könne.“ Daraus entstanden in weiterer Folge neue Geschäftszweige und Otto entwickelte in seinem Unternehmen die dazugehörigen Strukturen. Aus der einstigen Hausverwaltung ist ein mittelständisches 140 Succeed 02/13
Since his childhood days, Eugen Otto worked in the small property management firm belonging to his parents. Over the years he has built it up into a medium-sized company with 70 employees. But his love of extraordinary Vienna apartment build ings has remained.
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e’s not even 50, and yet Eugen Otto can already look back on 40 years of experience in the real estate business. In the beginning it was rent invoices that he took on his bike to the apartments looked after by his parents. “To all intents and purposes, even before my first proper day of work after finishing my A levels on 1 July 1980, I had tested out the property industry, and during my schooldays I was often in my
»Zu Zinshäusern – dem Wiener Gold, wie er es nennt – hat Eugen Otto nach wie vor eine emotionale Beziehung« mother’s office helping out.” From the bottom up, as it were. Even back then his love for apartment buildings stood out, for this ‘Viennese Gold’, as Otto likes to call them. This love has remained with him, and his emotional relationship with these apartment buildings has not changed through the years. When his mother retired in 1989, he took over the company. “It was the suggestion and the wish of my
parents that I take over the property management. I accepted this offer immediately and with enthusiasm and integrated it into my life.” He is also strongly connected with the company offices.“The house at Riemergasse 8 is not only the firm’s headquarters, but also the house I was born in. Ever since, it has been close to my heart, as I have spent practically every day of my life in this house. I was born here, I grew up here and I work here. My cradle stood on the floor beneath this office.” That’s what you call continuity. Continuous growth
1989 was generally an exciting year for Otto, as the doctor of laws also negotiated his first apartment building deal: a house in Burggasse in the 7th district, with 150 apartments and eight stairwells. The Adlerhof,
»Eugen Otto’s emotional relationship with the apartment buildings he terms Viennese Gold has not changed through the years« an architectural gem from the early Gründerzeit era, cost almost EUR 4m at that time.
Foto: beigestellt
Seit seiner Kindheit arbeitete Eugen Otto in der kleinen Hausverwaltung seiner Eltern mit. Über die Jahre hat er daraus ein mittelständisches Unternehmen mit 70 Mitarbeitern geschaffen. Die Liebe zu außergewöhnlichen Wiener Zinshäusern ist ihm aber geblieben.
Das Haus in der Riemergasse 8 ist nicht nur der Sitz der Otto Immobilien Gruppe, sondern auch das Geburtshaus des Gesch채ftsf체hrers The house at Riemergasse 8 not only houses the offices of the Otto Immobilien Group, but is also the birthplace of the managing director
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Verschiedene Segmente
Im Segment Luxuswohnungen, aber auch bei Gewerbe-Immobilien ist die Otto Immobilien Gruppe heute einer der Marktführer in Österreich. Daher ist man auch vor zwei Jahren eine exklusive Partnerschaft mit dem weltweit größten privaten Immobilienmakler und Berater Knight Frank mit Hauptsitz in London eingegangen. Allerdings plant Eugen Otto für sein Unternehmen künftig Schritte, die sich zum Luxus sehr gegensätzlich verhalten: „Wenn du intensiv auf einem Gebiet tätig und sehr erfolgreich bist, wie bei den Luxuswohnungen, ist es für mich klar, auch auf den Gegenpol zu schauen.“ Luxus beleuchtet nur ein sehr kleines Segment des Marktes ganz oben und für ihn ist daher „der Teil des Eisberges, der unter dem Wasser schwimmt“, sehr groß und wird auch immer wichtiger. Warum leistbares Wohnen ein Thema geworden ist? „Weil ich dort vor 30 Jahren begonnen habe und ich weiß, wie schwierig es in diesem Bereich ist, das Richtige zu finden. Denn wenn man als Normalbürger nur eine einfache Wohnung sucht, ist eine gute Betreuung durch den Makler nicht immer selbstverständlich.“ Daher gilt das Engagement seines Unternehmens in Zukunft auch dieser Sparte. „Wohnen ist bestimmend für die Lebensqualität der Menschen, als Rückzugsort mit seiner Familie, als Kraftquelle. Adäquates Wohnen ist ein Lebenselixier.“ Überhaupt ist Eugen Otto ein Familienmensch, denn die Familie sei für ihn eine Kraftquelle, wie er betont. Wenn es sein Arbeitsalltag zulässt, möchte er künftig auch mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Ein, wie er zugibt, ambitionierter Vorsatz, denn viel zu sehr ist der Immobilienprofi noch mit seinem Unternehmen, aber vor allem mit den Immobilien verbunden. Und was ist sein Lebensmotto? „Ich lebe bewusst, was mich begeistert, und ich bin dankbar.“ Und im Nachsatz: „Das Glas ist halbvoll.“ Walter Senk Aus einer kleinen Hausverwaltung mit fünf Angestellten hat Eugen Otto ein mittelständisches Unternehmen mit 70 Mitarbeitern geschaffen Out of a small property management company with 5 people on the payroll, Eugen Otto created a medium-sized enterprise with 70 employees
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Since then the company has grown from five employees at the time of his takeover to its present handsome total of 70. It has grown organically, as Otto is at pains to explain: “Over the course of time, clients have asked me whether I can arrange and organise this and that for them.” And as a result, new lines of business arose and Otto developed the corresponding structures in his company. Out of the erstwhile property management firm grew a medium-sized enterprise, today offering consultation in the fields of sales, letting, management and valuation of residential and commercial properties. Right from the start Otto enjoyed being able to shape so much in his own company: “That is definitely a big plus. More than that: it is a blessing. And having so many good people brings me unbelievable joy and I enjoy my work utterly and completely.” Cultivating good human cooperation “and communicating on an
equal level was always an integral part of my life,” says Otto. And that is also important to him for his company employees. “Two and a half years ago, under the direction of a professional, we began to study meditation skills. It is important to recognise one’s own needs and to know oneself, and when communicating to perceive the needs of a conversation partner and to be responsive to them.” Different segments
Today the Otto Immobilien Group is one of the market leaders in Austria in the luxury apartment segment as well as in commercial properties. As such, two years ago it entered into an exclusive partnership with Knight Frank, the largest global private property agent and consultant, headquartered in London. However, Eugen Otto is planning future steps for his company, which run along a rather different line to luxury: “When you work intensively in one area and are very successful, as with the luxury apartments, for me it’s obvious to look to the opposite pole as well.” Luxury illuminates just a small segment of the market right at the top and, for him, “the part of the iceberg that is under the water” is very big and is also becoming increasingly important. Why has affordable housing become an important subject? “Because that is where I began 30 years ago and I know how difficult it is to find the right property in this segment. When an ordinary citizen looks for a straightforward apartment, good support through an agent is not always a given.” As such, the commitment of his company in the future will also be directed towards this area. “Housing is crucial for quality of life, as a place of retreat with family, as a source of energy. Adequate housing is an elixir of life.” Eugen Otto is a family man, as his family is a source of power for him, he says. If his day-to-day work allowed, he would like to spend more time with his family in the future. An ambitious resolution, admittedly, as the property professional is still so strongly bound to his company, and above all to the properties. What is his life motto? “I live, aware of what inspires me, and am grateful.” And a final thought: “The glass is half full.” Walter Senk
Foto: beigestellt
Unternehmen geworden, das heute Beratung in den Bereichen Verkauf, Vermietung, Verwaltung und Bewertung von Wohn- und GewerbeImmobilien bietet. Von Anfang an freute sich der Geschäftsführer darüber, dass er im eigenen Unternehmen sehr viel gestalten kann: „Das ist schon ein großes Plus. Mehr noch: Es ist eine große Gnade. Und dass ich so viele gute Leute habe, bereitet mir eine unglaublich große Freude und ich genieße meine Arbeit restlos.“ Ein menschliches Miteinander zu pflegen „und auf einer gleichberechtigten Ebene zu kommunizieren, war schon immer Bestandteil meines Lebens“. Und das ist ihm auch für die Mitarbeiter in seinem Unternehmen wichtig: „Wir haben vor zweieinhalb Jahren begonnen, uns unter Anleitung eines Profis mit meditativen Kompetenzen zu befassen. Wichtig ist es dafür, die eigenen Bedürfnisse und sich selbst zu kennen und in der Kommunikation die Bedürfnisse des Gesprächspartners wahrzunehmen und darauf einzugehen.“
GASTKommentar Opinion
Sichere Navigation für Manager Safe navigation for managers Während Manager im Auto heute selbstverständlich auf „Navis“ vertrauen, haben hilfreiche elektronische Signalgeber zur Navigation im Unternehmen erst selten die Schreibtische der Manager erreicht. Although today’s managers trust their sat navs as a matter of course, helpful electronic signal generators to navigate a company have rarely reached managers’ desks.
Einfach und flexibel
Die vielleicht auffälligsten Merkmale solcher zeitgemäßen ManagementInformationssysteme „light“ sind Einfachheit und Flexibilität. Nach einmaligem Anpassen an die individuellen inhaltlichen Bedürfnisse des Entscheidungsträgers wird, je nach Ebene, eine Softwareplattform über das Internet, und ohne Aufwand für die interne IT-Abteilung, genutzt. Weitere Merkmale sind die Verfügbarkeit in Fremdsprachen sowie begleitende Unterstützung bei der Interpretation von Ergebnissen und auf Wunsch bei Folgemaßnahmen, falls dafür Bedarf sichtbar werden sollte. Klassische Auslöser dafür sind Veränderungsprojekte in Organisationen, die Neuvergabe oder -übernahme von Kompetenzen oder erhöhter Handlungsdruck im Allgemeinen. Mit solchen Impulsgebern können Führungskräfte durch Kurzdialoge wiederkehrende zielgerichtete Aktivierungsimpulse versenden lassen, ohne daran selbst operativ beteiligt zu sein. Empfänger dieser kurzen und zielgerichteten Impulse schätzen es grundsätzlich, zum wertschätzenden Dialog eingeladen zu werden. Attraktiv ist dabei der geringe Zeitbedarf von wenigen Minuten. Kommunikationsfluss einleiten
So kommen stecken gebliebene Kommunikationsabläufe wieder ins Fließen. Sei es in Projektteams, die heiße Phasen hinter sich haben, oder bei Kundengruppen, zu denen die Beziehung abgerissen ist. Oft erstaunlich wertvoll ist der Blick über die Abteilungsgrenzen, um die Qualität von Prozessschnittstellen zu beleuchten. 144 Succeed 02/13
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eaching objectives and safeguarding them for the future is the key task of executives. However, results and events in day-to-day business life show that decision makers are unfortunately more often busy with putting out fires than with being involved in controlled project or business management. For the most part, decisions are taken on the basis of past key performance indicators that are analysed retrospectively, and not on actual current internal situations within the company. Why is that? In practice, demands placed on management are subject to ever increasing dynamic change. The number of influential factors and causes that often change at short notice is constantly growing. Fixed financial indicators can neither reflect these developments in a sufficiently comprehensive way, nor in a simple way. Results then become visible through euro figures; their causes – based on the retrospective logic – are deprived of any form of predictive control. The consequence is that the expenditure used to achieve objectives in management practice is completely inflated, as corrective potentials that would get things back on track are either not identified at all or identified too late. Simple and flexible
Perhaps the most obvious features of such ‘light’ contemporary management information systems are their simplicity and flexibility. After a one-off setup adapted to the decision maker’s individual needs and requirements, a software platform
is used, depending on the level, via the internet without incurring any additional expenditure or work for the internal IT department. Additional features are a choice of foreign languages and ongoing support with interpreting results and, on request, with any consequential measures that may prove to require implementing. Typical triggers for this could be change processes in organisations, a new allocation or takeover of competences or general pressure to take action. With such signals, executives can send repeated target-orientated activation impulses via short dialogues without personal operational involvement. Recipients of such brief and target-orientated impulses generally appreciate being invited to a respectful personal conversation. What makes this attractive is the small time input of just a few minutes. Initiating communication flow
This gets stagnated communication processes flowing again. It could be for project teams that have just come through a ‘hot phase’, or for customer groups where contact has deteriorated. Looking beyond departmental borders is often suprisingly valuable in order to highlight the quality of process interfaces. The main issue, which is as important as it is hard to answer in the hustle and bustle of day-to-day business, is to continually check just how consistently the central value-added chains are being implemented. Here the processes that are actually being put into practice are often amazingly different from the best practices stipulated in process manuals – if
Foto: John Morris
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esultate zu erzielen und diese für die Zukunft abzusichern ist die Kernaufgabe jeder Führungskraft. Ergebnisse und Ereignisse aus dem wirtschaftlichen Alltag zeigen allerdings, dass Entscheidungsträger leider häufiger mit Feuer löschen als mit kontrollierter Projekt- bzw.Unternehmenssteuerung beschäftigt sind. Entscheidungen werden zumeist anhand von aus der Vergangenheit stammenden Kennzahlen sozusagen im Rückspiegel analysiert und nicht aufgrund tatsächlicher aktueller interner Situationen im Unternehmen. Warum ist das so? ManagementAnforderungen verändern sich in der Praxis zunehmend dynamisch. Die Anzahl von Einflussgrößen und Ursachen, die sich kurzfristig ändern können, ist ständig am Wachsen. Statische Finanzkennzahlen können diese Entwicklungen kaum ausreichend umfassend oder gar einfach darstellen. Mit in Euros dargestellten Zahlen werden dann Ergebnisse sichtbar, deren Ursachen sich aufgrund der Rückspiegellogik einer vorausschauenden Steuerung entziehen. Daraus resultiert, dass in der Managementpraxis der Aufwand zur Zielerreichung schlichtweg überhöht ist, weil Korrekturpotenziale, um rasch wieder auf Kurs zu kommen, nicht oder erst viel zu verspätet identifiziert werden.
Lambert O Gneisz owner of Performer Management Instruments Dr. Gneisz GmbH
Laufend zu überprüfen, wie durchgängig die zentralen Wertschöpfungsketten gelebt werden, ist das zentrale Thema, das in der Hektik des Tagesgeschäfts gleichermaßen wichtig wie schwer zu beantworten ist. Hier unterscheiden sich die in der Praxis gelebten Prozesse immer wieder erstaunlich von den in Prozesshandbüchern – wenn überhaupt – festgelegten Best Practices. Im Sinne einer begleitenden Qualitätssicherung sollten diese Fehlerquellen in Ergebnispotenziale umgewandelt »Zentrales Thema werden. Dazu können moderne ist laufend zu Software Tools außerhalb der wie überprüfen, Organisation des Nutzers bedurchgängig die trieben und mit Servicepaketen zentralen Wertkombiniert werden. So kann sich ein Entscheidungsträger zeitnah schöpfungsketten und unmittelbar auf die für seigelebt werden« nen Geschäftserfolg wesentlichen Themen konzentrieren. Die zu kurzen Dialogen eingeladenen Menschen, Mitarbeiter wie Kunden, stehen einem elektronischen „Hallo, wie gehts?“ erstaunlich offen gegenüber, wie die Praxis zeigt. Letztlich entstehen damit für Geschäftsführer, Vertriebs- oder Projektleiter themenbezogene Landkarten über relevante Situationen und deren Entwicklungen. Mit diesen Daten kann das Management bei unternehmerischen Herausforderungen zusätzlich und zeitnah navigieren. Trends werden sichtbar. Abweichungen, positiv oder negativ, werden früher erkennbar. So können verborgene Handlungspotenziale gemeinsam betrachtet und objektiviert entschieden werden. Das Ergebnis sind auch verkürzte Reaktionszeiten. Auch Manager können elektronisch navigieren
Nach IT-gestützter Automatisierung von Prozessen in Produktion und Verwaltung ist es Zeit, auch Entscheidungsträgern Programme als einen individuellen Sensor in die Hand zu geben, besser gesagt, am Laptop oder im mobilen Datenendgerät sichtbar zu machen, um Planabweichungen frühzeitig erkennen und ihnen effektiv gegensteuern zu können. Die damit auf kurzem Weg ausgelösten und gut nachvollziehbaren Veränderungserfolge sind für Geschäftsführer, Vertriebs- oder Projektleiter oft gesuchte und neue Handlungsmöglichkeiten, um Ergebnisse durch Aktivierungsimpulse zu verbessern. Ob diese Wirkung zur Steigerung der wirtschaftlichen Performance am Markt oder zur Steuerung und Absicherung des Unternehmenskurses in turbulenten Zeiten verwendet wird, mag von Fall zu Fall verschieden sein. Fest steht, dass die Möglichkeiten zur Früherkennung verborgener Handlungsmöglichkeiten letztlich genau jene klassischen Finanzkennzahlen verbessern, die bisher im Nachhinein oftmals überstürzte Handlungen zur Schadensbegrenzung (wie bei einer „roten Ampel“ sozusagen) ausgelöst haben. Der Einsatz solcher begleitenden Programme als individueller Sensor zur Früherkennung von verborgenem Handlungsbedarf wird also letztlich auch den Leiter der Controlling-Abteilung erfreuen.
they are mentioned at all. To ensure a supportive quality assurance, such sources of error should be converted into earnings potential. To this end modern software tools can be operated outside the user’s organisation
»The main issue is to continually check how CONSISTENTLY the ceNtral value-added chains are BEING implemented« and combined with service packages. This allows decision makers to concentrate both timely and directly on those issues that significantly contribute to the success of his business. Practical experience shows that people invited to participate in the short dialogue, both employees and clients, are surprisingly open to an electronic ‘Hello, how are you?’ Ultimately, this creates issue-specific roadmaps for managing directors, sales managers or project managers that relate to relevant situations and their developments. Using this information, executives have both additional and timely means to navigate through entrepreneurial challenges. Trends become visible. Deviations, whether positive or negative, can be recognised sooner. And looking at hidden action potentials together results in objective decisionmaking. In addition, response times are shorter.
time to also provide decision makers with programs that incorporate a personalised sensor or, to put it another way, to make results visible on their laptops or mobile data terminals, thereby allowing the earliest possible recognition of any plan variance and initiation of effective countermeasures. The successfully implemented and understandable changes brought about in this way are often exactly those new courses of action that managing directors, sales and/or project managers were looking for to improve results with activation impulses. Whether or not this effect is used to increase economic performance in the market place or to manage and secure the company’s course in turbulent times may vary from case to case. The fact is, however, that being able to recognise hidden opportunities for action at an early stage ultimately improves precisely those traditional financial indicators that in the past had triggered rash ‘red light’ measures for damage control. At the end of the day, the use of such accompanying programs as an individual sensor with the aim of recognising a hidden need for action in time will also please the head of the controlling department.
Managers too can navigate electronically
With the IT-supported automation of processes in production and management already in place, it is Succeed 02/13 145
In other words
Sabine Herlitschka Sabine Herlitschka, CTO Infineon Technologies Austria AG, genießt die vietnamesische Küche, würde gerne gut Witze erzählen sowie Kunstfliegen können und sieht u. a. Disziplin und Lachen als Erfolgsgeheimnis. Sabine Herlitschka, CTO of Infineon Technologies Austria AG, enjoys Vietnamese cuisine, wishes she could tell jokes and do aerobatics, and names discipline and laughter as ingredients for success. Was war Ihr allererster Berufswunsch?
What was your very first career aspiration?
Wie Marco Polo die Welt bereisen und davon Geschichten erzählen.
Travelling the world like Marco Polo and telling stories about it.
Mit wie vielen Stunden Schlaf kommen Sie aus?
How many hours of sleep do you get by on?
Regelmäßig zu wenig: 4–6 Stunden.
Always too few: 4 to 6 hours
Thema des letzten Tischgesprächs?
What did you last discuss over dinner?
Warum wir in Europa von fachlich wirklich qualifizierten Politikern meist abfällig als „Technokraten“ sprechen, obwohl wir in sämtlichen Jobs immer nach den besten Qualifikationen suchen.
Why we Europeans always use the disparaging term ‘technocrat’ when referring to politicians with actual qualifications in a field, despite the fact that we always look for the best-qualified person for any other job.
Grenzen aufzuzeigen ist gut und mitunter nötig; verschiedene Sichtweisen zu diskutieren und daraus bessere Vorgehensweisen zu erarbeiten, finde ich spannend. In eine Streiterei kann ich mich aber nicht richtig hineinsteigern. Warum leben Sie nicht als Expat in Neuseeland oder Indien?
Ich bin beruflich und privat viel herumgekommen, der jüngste Aufenthalt als Gastwissenschafterin in Washington war eine super Erfahrung. Aber ich lebe auch sehr gern hier, es gibt genug zu tun. Beeindruckendste Erfahrung im letzten Urlaub?
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The reason for your last argument?
It’s good and sometimes necessary to define limits; I think discussing different perspectives and then developing new ways of doing things is exciting. But I’m not really inclined to get absorbed in arguments. Why aren’t you living as an expat in New Zealand or India?
I’ve been to a lot of places, both privately and on business. My latest stay as a guest scientist in Washington was a fantastic experience. But I like living here too; there’s enough to do.
4 Millionen Fledermäuse, die in der Dämmerung in langen Bändern aus einer Höhle fliegen.
What experience impressed you most on your last holiday?
Lieblingsgericht in welchem Lieblingslokal?
Your favourite dish and at what eatery?
Pho beim Vietnamesen.
Pho at a Vietnamese restaurant.
Der in Ihren Augen bedeutendste Mensch in der Geschichte?
The most important person ever, in your eyes?
Bedeutung ist eine Funktion von Zeit und Umständen. Faszinierender finde ich den Gedanken, dass vielleicht heute schon ein Schüler über eine Idee nachdenkt, die einmal unser Leben völlig revolutionieren wird. Dem auf die Spur zu kommen und zu fördern – das ist spannend.
Importance is a function of time and circumstances. The thought that a student may already be dreaming up an idea that will revolutionise our lives is a lot more fascinating to me. Smelling out that idea and promoting it – now that’s exciting.
Das würde ich gerne können…?
Tell jokes well, aerobatics and competitive ballroom dancing.
Gut Witze erzählen, Kunstfliegen und Turniertanzen.
And something you’d still like to live to see?
Was würden Sie noch gerne erleben?
Zum Beispiel, dass aus Europa eine starke Realität wird, die in die Welt wirkt. Das möchte ich erleben. Und natürlich erfolgreich beamen!
For instance, Europe becoming a powerful reality that makes an impact on the world. I’d love to live to see that. And a successful beaming technology, of course!
Die größte Ausgabe in den letzen 12 Monaten?
Your biggest expenditure in the last 12 months?
Urlaubsreise nach Borneo.
A holiday in Borneo.
Geheimnis für Erfolg?
What’s the secret to your success?
Interesse für Neues, Lernen, Engagement für die Sache und die Menschen. Disziplin und Lachen.
An interest in new things, learning, commitment to causes and to people. Discipline and laughter.
Meine Mutter würde heute über mich sagen…?
What would your mother say about you today?
Ich bin stolz auf Dich.
I’m proud of you.
Womit haben Sie das letzte Mal jemandem eine Freude gemacht?
How did you last make someone happy?
Mit Aufmerksamkeit und mit selbstgemachter Bananenschnitte, was definitiv nicht meine Stärke ist.
With attention and with a homemade banana tray bake, which is definitely not my strong suit.
Das „zweite Leben“ – was wollen Sie nach Ihrer Management-Karriere tun?
Your ‘second life’ – what would you like to do after your management career?
Keine Ahnung, ich lebe gerne im Jetzt, das ist mein „erstes Leben“.
No idea, but I love to live in the here and now; this is my‘first life’.
Womit macht man Ihnen eine Freude?
How can someone make you happy?
Mit Aufmerksamkeit und interessanten Gesprächen über den Tellerrand hinaus, kombiniert mit gutem Essen und schönem Wein.
With attention, interesting, outward-looking conversations, combined with lovely food and good wine.
Four million bats flying out of a cave in long strings at sunset.
Is there something you wish you could do?
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Grund für den letzten Streit?
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