Succeed Zeitung 02

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THE EUROPEAN BUSINESS NEWSPAPER Contents Markets & Players ...................02 Industry & Technology............ 17 Finance & Investment ............25

Law & Taxation .......................... 37 Lifestyle & Luxury ....................43 Home & Office............................47 News & Facts ..............................52

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Ausgabe 2 | 2014

Der reichste Mann Chinas China’s richest man Succeed April 2014 V2.indd 1

25.03.2014 12:20:28

Mittel- und Osteuropa auf Wachstumskurs Central and Eastern Europe on a growth path > Das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) erwartet für 2014-2016 ein verstärktes Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 2-3 Prozent für Mittel-, Ost- und Südosteuropa. > The Vienna Institute for International Economic Comparison (wiiw) expects greater average economic growth of 2 – 3% for Central, Eastern and Southern Europe for 2014 – 2016.

Italien sucht Wege aus der Krise Italy is seeking a way out of the crisis > Konjunktur und Firmenpleiten lassen die faulen Kredite in Italien laut Bankenvereinigung ABI auf 160 Mrd. Euro anschwellen. Das Land sucht nach Lösungen – etwa mit einem Ausbau des Ölgeschäfts. > The economic situation and business failures have allowed bad loans in Italy to swell to 160 billion euros, according to ABI, the Italian Banking Association. The country is seeking solutions – for example, by expanding the oil business. ................................ 18

Fotos: Getty Images

> Wang Jianlin: Für den reichsten Mann Chinas ist Mut Religion. Sein Credo lautet: „Innovation bedeutet, laufend alte Muster zu durchbrechen.“ Und genau das macht ihn auch so erfolgreich. > Wang Jianlin: Guts is religion for China’s richest man. His credo is that “innovation means continually breaking the old pattern”. And that’s exactly what makes him so successful. .................................08

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Problemzone Smog: Nur 3 von 74 untersuchten Orten liegen unter den staatlichen Grenzwerten Problem zone smog: only 3 out of 74 cities examined are below the government thresholds

China: Know-how aus dem Westen ist gefragt China: Know-how from the West is in demand > Auf dem Weg zur Wirtschaftsmacht sind Ökologie und Nachhaltigkeit in China bisher auf der Strecke geblieben. Das soll sich nun ändern – auch mit österreichischer Hilfe. > Until now ecology and sustainability have been left behind on China’s route to becoming an economic power. But now this is set to change – including with Austria’s help.

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hinas Städte ersticken. Eine Untersuchung zeigt das verheerende Ausmaß der Umweltverschmutzung: Nur drei von 74 Orten liegen unter den staatlichen Grenzwerten, der Rest kämpft mit dem Smog. Nun will die Regierung die Luftverpestung bekämpfen: Anfang März erklärte Chinas Regierungschef Li Kegiang vor dem Nationalen Volkskongress der Verschmutzung den „Krieg“. Die einzigen Städte in China, die derzeit die Grenzwerte für Luftverschmutzung erfüllen, sind Orte ohne Industrie. Die Umweltprobleme ließen sich nur durch einen Strategiewechsel in der Wirtschaftsentwicklung erreichen, betont der Vizechef der chinesischen Umweltschutzbehörde, Wu Xiaoqing: „Die Verschmutzung ist der Preis, den wir für Wachstum zahlen, und dieser Preis ist sehr hoch.“ Im Sinne der „Kriegserklärung“ arbeitet das Parlament nun an neuen Gesetzen für mehr Umweltschutz. Unternehmen, welche die Umweltauflagen nicht erfüllen, sollen hohe Strafen zahlen.

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Der Plan konzentriert sich aber vor allem auf die Industriegebiete um Peking, Hebei und Tianjin und auf die Wirtschaftsregionen Shanghai und Guadong. Dort soll unter anderem die Energieproduktion durch Kohle verringert werden. „Allerdings ist die Luftverschmutzung auch in Regionen schlimm, die nicht zum Plan gehören“, betont der Pekinger Greenpeace-Aktivist Huang Wie. Vorerst drei Schwerpunktregionen Die drei Schwerpunktregionen machen nur 8 Prozent der Fläche Chinas aus. Allerdings werden hier 40 Prozent des Stahls, 55 Prozent des Betons und 52 Prozent des Treibstoffs erzeugt. Diese Produktionsstätten sollen im Zuge des Plans teilweise in den Westen verlagert werden – wodurch dort die Luftverschmutzung steigt. Im Großraum Peking sollen außerdem Kohlekraftwerke geschlossen und gleichzeitig Erdgas- und Wärmekraftwerke gebaut werden. Auch soll im Umkreis der Hauptstadt Chinas erstes Solarkraftwerk entstehen. Nach seiner Fertigstellung im Jahr 2015 soll es mindestens 30.000 Haushalte mit Strom versorgen. Mit einer deutlichen Verbesserung des Smogproblems rechnen Experten allerdings in frühestens 10-15 Jahren. Gelingt jedoch die Energiewende, könnte laut dem World Wild Life Fund (WWF) China im Jahr 2050 um bis zu 90 Prozent unter den bisher prognostizierten Emissionswerten liegen. Wenn sie gelingt. „Tatsächlich betont die chinesische Regierung seit Jahren die hohe Bedeutung von Umweltschutz, Energieeffizienz und Infrastruktur und will in diesen Bereichen Investitionen verstärkt fördern. Doch besonders beim Umweltschutz und in der Energieeffizienz läuft die Entwicklung langsam an, weil der Bedarf nach Energie steigt und sich der Aufbau nicht auf erneuerbare Energien beschränkt“, erklärt Oskar Andesner, Österreichs Wirtschaftsdelegierter in Peking. So ist nach Angaben des chinesischen Statistikamts der Anteil von Kohle an Energieproduktion und -verbrauch in den vergangenen Jahren zwar leicht gefallen, stellt aber immer noch den Großteil im Energiemix dar. Der Anteil an erneuerbaren Energien ist zwar steigend, aber immer noch gering: Er ist von 7,5 Prozent in 2006 auf 10,3 Prozent in 2012 angewachsen. Zum Vergleich: In Österreich beträgt der Anteil erneuerbarer Energieträger an der Stromproduktion fast 67 Prozent und am inländischen Brutto-Endenergieverbrauch knapp 30 Prozent. Innovationen gewinnen an Bedeutung An den wissenschaftlichen Wurzeln von Innovation, in der Grundlagenforschung, gibt es bereits mehr Bewegung. Noch ist Amerika die Wissenschaftsmacht Nummer eins, doch China sägt am Thron der USA. Forschungsausgaben und Publikationen verzeichnen in der Volksrepublik weltweit die höchsten Wachstumsraten. Laut „Science and Engineering Indicators“, einer Statistik der National Science Foundation für das US-Wissenschaftsund Bildungssystem, holt China in Bezug auf das Publikationsaufkommen seiner Forscher stetig auf und hat sich nun sogar Rang drei gesichert. Zudem übersteigen die Forschungsausgaben asiatischer Länder mittlerweile jene der USA. Chinas Wissenschaftsbudget hat sich seit 1998 verdreifacht, während die Ausgaben in Europa im gleichen Zeitraum kaum an-

gestiegen sind. 2012 gab China 1,98 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für die Forschung aus, in den 28 Mitgliedsländern der Europäischen Union waren es 1,96 Prozent. Zwar wird man im Westen nicht müde zu betonen: Quantität ist nicht Qualität und Aufholen ist nicht das Gleiche wie Überholen. Denis Simon, Wissenschaftsforscher an der Arizona State University, verweist im Fachblatt „Nature“ auch darauf, dass chinesische Fachartikel außerhalb des Landes relativ selten zitiert würden. Aber weil der Westen sein Wirtschaftswachstum auf Forschung und Entwicklung aufbaut, sollten die westlichen Staaten Chinas Anstrengungen durchaus ernst nehmen und ihre Forschungsbudgets bündeln, damit sie nicht eines Tages auch qualitativ überholt werden.

Österreicher sollen helfen Noch liegt allerdings das Gravitationszentrum der kreativen Forschung, die bahnbrechende Innovationen zeitigen kann, im Westen. Europäische Expertise ist gefragt. Im Herbst 2011 fand eine österreichische Wirtschaftsmission nach China statt, um die Wirtschaftsverbindungen zu stärken. „Mit unserem Know-how können wir für das Land etwas tun und als Betriebe erfolgreich sein“, sagte Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl. Zurück in Wien, richtete Leitl ein Wirtschaftssymposium mit mehr als 100 chinesischen und 300 österreichischen Unternehmen aus. In Peking wurde eine Kontaktbörse für österreichisch-chinesische Unternehmen installiert, auf die das Wirtschaftssymposium „China-Vision 2020“ folgte. Staatschef Hu Jintao besuchte mit einer 160-köpfigen Delega-

WKÖ-Präsident Christoph Leitl: „Für China etwas tun und zugleich erfolgreich sein“ Austrian Economic Chamber President Leitl: “Do something for China and be successful at the same time”

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handelt es sich bei Innovationen in China meist um Weiterentwicklungen.“

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Chinas Städte wachsen, Lösungen für eine sauberere Umwelt müssen gefunden werden. China’s cities are growing and solutions for a cleaner environment have to be found.

tion Österreich und bekräftigte: „Österreich hat einige Stärken im Bereich Umweltschutz und ist in einigen Gebieten Marktführer in der Welt. Auf unserer Seite können wir einen großen, wachsenden Markt anbieten.“ Dies sei eine gute Grundlage für eine Zusammenarbeit in Energie- und Umwelttechnik, Infrastruktur, Medizintechnik, Maschinenbau, Elektronik, Engineering-Leistungen und Chemie, aber auch in der Hochtechnologie, in der einige österreichische Unternehmen Weltmarktführer sind. Bande werden geknüpft Seitdem hat etwa der Luftfahrtzulieferer FACC ein Joint Venture mit einem Partner vor Ort gegründet. Ziel ist eine eigene Fertigung in China und seinem wachsenden Luftfahrtmarkt in Zhenjiang, rund 250 Kilometer nordöstlich von Shanghai. Auch der steirische Leiterplattenhersteller AT&S verlagert Teile seiner Produktion nach China. Ausgehend von dem Besuch wurde außerdem ein Memorandum zur Zusammenarbeit bei der Errichtung und Gestaltung des Su-TongÖkoparks in Nantong unterfertigt. Österreichische Unternehmen sollen demnach bei der Planung und Errichtung des Parks beteiligt sein und sich ansiedeln. Weiters soll die Stadt Nanchang eine der chinesischen „Low Carbon Cities“ werden, was über Investitionen in Infrastrukturbauten von Brücken bis U-Bahnen, die Abfall- und Abwasserbewirtschaftung und energieeffiziente Maßnahmen im Gewerbe- und Wohnbau erreicht werden soll. Ein „Masterplan“ zur Weiterentwicklung der Stadt sowie Expertenkurse für „Low Carbon Training“ wurden bereits umgesetzt; zwei weitere Pilotprojekte sind in Planung. Zudem gibt es eine Absichtserklärung zwischen Österreich und China bezüglich der

Zusammenarbeit in den Bereichen Energieeffizienz und Umweltschutz. Zur Vermittlung von Geschäftsbeziehungen wurde ein eigenes „Office of Science and Technology“, das beim Außenamt in Wien ressortiert, gegründet. Es fungiert gewissermaßen als Botschafter im Bereich Forschung, Technologie und Entwicklung. Handelsdelegierter Andesner sieht Investitionschancen für österreichische Unternehmen auch im Bereich Maschinenbau, der zu den wichtigsten Exportsegmenten Österreichs im Handel mit China zählt. Besonders bei Spezialmaschinen bestünden weiterhin gute Chancen für innovative heimische Firmen. Weiters könnte Österreich in Biotechnologie und Medizintechnik punkten: „China hat hier großen Aufholbedarf und ist auf ausländische Technologie und Knowhow angewiesen. So wird derzeit vor dem Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung beispielsweise stark in Altersheime investiert, eine Industrie, die großen Bedarf an Medizintechnik hat. Auch der Bau privater Spitäler ist eines der größten Investitionsfelder“, erklärt Andesner. Ob die Volksrepublik die Wende zur innovativen, nachhaltigen Wirtschaft schafft, müsse sich jedoch erst weisen. „Die Frage, wie innovativ China wirklich ist, ist nicht einfach zu beantworten. Es kann durchaus sehr innovativ sein, insbesondere dann, wenn in sehr speziellen Bereichen große Investitionen in Forschung und Entwicklung gesteckt werden“, sagt Andesner. „Generell sind Innovationen in China aber derzeit eher nicht – wie in westlichen Ländern üblich – forschungsgetrieben. Vielmehr ist eine bedarfsgetriebene Taktik üblich: Innovationen entstehen bei der Suche nach Lösungen für konkrete Probleme. Vor diesem Hintergrund

Oskar Andesner

Hu Jintao

Li Kegiang

Wu Xiaoqing

hina’s cities are choking. A study has shown the devastating extent of environmental pollution: just three out of 74 cities are below the threshold values set by the government, and the rest are struggling with smog. Now the government wants to tackle air pollution: at the beginning of March China’s head of government, Li Keqiang, told the National People’s Congress that he intends to wage ‘war’ on pollution. The only cities in China that currently meet the threshold values for air pollution are places without industry. The deputy head of the Chinese environment authority, Wu Xiaoqing, emphasises that the environmental problems can only be tackled if there is a change of strategy in terms of economic development: “Pollution is the price we are paying for growth, and this price is very high.” As for the ‘declaration of war’, he said that Parliament is now working on new laws to provide more environmental protection. Companies that do not fulfil the environmental requirements will have to pay high fines. But the plan concentrates above all on the industrial regions around Beijing Hebei und Tianjin and the economic regions of Shanghai and Guadong. Here amongst other things the use of coal for energy production will be reduced. “However, air pollution is also bad in regions that do not form part of the plan”, emphasises the Beijing Greenpeace activist Huang Wie. Three focal regions to start with The three focal regions make up only eight per cent of China’s area, but 40 per cent of China’s steel, 55 per cent of its concrete and 52 per cent of its fuel are produced here. During the course of the plan these production sites will partly be relocated to the west – as a result of which air pollution will increase there. In addition, in the Beijing conurbation coal-fired power plants will be closed down and at the same time natural gas and thermal power stations will be built. China’s first solar power station will also be created on the periphery of the capital city: after this is completed in 2015 it will supply at least 30,000 households with electricity. However, experts reckon that it will take at least 10 – 15 years to achieve a distinct improvement in the smog problem. Yet if the energy turnaround is successful, according to the World Wildlife Fund (WWF) by 2050 China might be up to 90 per cent below the emission values forecast to date. If it is successful. “The Chinese government has actually been emphasising the high significance of environmental protection, energy efficiency and infrastructure for years, and wants to provide increased funding for investments in these areas. But development is ramping up slowly in terms of environmental protection and energy efficiency in particular, because the need for energy is rising and the build-up is not limited to renewable energies”, states Oskar Andesner, Austria’s commercial counsellor in Beijing. Thus according to the Chinese statistical office, the proportion of coal in the production and consumption of energy has indeed fallen slightly in recent years, but it still forms the largest part of the energy mix. The proportion of renewable energies is rising, but is still very low, having risen from 7.5 per cent in 2006 to 10.3 per cent in 2012. For comparison: in Austria the proportion of renewable energies in electricity production is almost 67 per cent and they account for just under 30 per cent of gross domestic end consumption of energy.


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be involved in the planning and construction of the park and will settle there. In addition, the city of Nanchang is going to become one of China’s ‘low carbon cities’, which will be achieved through investments in infrastructure construction ranging from bridges to underground railways, refuse and waste water management, and energy-efficient measures in commercial and residential construction. A ‘master plan’ for the development of the city and expert courses on ‘low carbon training’ have already been implemented, and two further pilot projects are being planned. In addition, a declaration of consent has been drawn up between Austria and China with regard to cooperation in the areas of energy efficiency and environmental protection. A dedicated ‘Office of Science and Technology’ has been set up to broker business relationships, under the auspices of the Foreign Office in Vienna. To

Innovations are increasing in importance More movement is already visible in the scientific roots of innovation, basic research. America is still the number one scientific power, but China is trying hard to undermine the USA’s position. Research expenditure and publications exhibit the highest growth rates in the People’s Republic. According to ‘Science and Engineering Indicators’, a series of statistics published by the National Science Foundation for the US science and education system, China is continuously catching up in terms of the volume of publications from its researchers and has now even secured itself third place. What is more, research expenditure by Asian countries now exceeds that of the USA. China’s science budget has tripled since 1998, while expenditure in Europe has hardly increased at all during the same period. In 2012 China spent 1.98 per cent of its gross domestic product on research, while in the 28 member states of the European Union it was 1.96 per cent. It is true that the West never tires of stressing that quantity is not quality, and catching up is not the same as overtaking. In the specialist journal ‘Nature’ Denis Simon, a scientific researcher at Arizona State University, also points out that Chinese specialist articles are quoted relatively seldom outside China itself. But since the West bases its economic growth on research and development, western countries need to take China’s efforts entirely seriously and bundle their research budgets so that they are not also overtaken in terms of quality one day.

hospitals is also one of the major investment areas”, explains Andesner. It still remains to be seen whether the People’s Republic will achieve the turnaround to an innovative, sustainable economy. “It is not easy to answer the questions of how innovative China really is. It may indeed be highly innovative, in particular when major investments need to be made in research and development in very specific areas”, says Andesner: “But generally innovations in China do not currently tend to be research-driven, the way they normally are in western countries. Instead need-driven tactics tend to be common: innovations come about in the search for solutions to specific problems. Against this background, innovations in China are mostly further developments.” Eva Stanzl ■

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Austrians are going to help All the same, the centre of gravity of the creative research that could yield groundbreaking innovations is still in the West. European expertise is in demand. In autumn 2011 an Austrian trade mission took place to China to strengthen economic connections. “With our know-how we can do something for the country and be successful as businesses”, said Economic Chamber President Christoph Leitl. Back in Vienna, Leitl organised an economic symposium with more than 100 Chinese and 300 Austrian companies. In Beijing a contact exchange was set up for Austrian-Chinese companies, followed by the economic symposium ‘China – Vision 2020’. Head of state Hu Jintao visited Austria with a 160-person delegation and emphasised: “Austria has a number of strengths in the area of environmental protection and is a world market leader in some sectors. On our side we can offer a large, growing market.” He added that this is a good basis for cooperation in energy and environment technology, infrastructure, medical technology, machine building, electronics, engineering services and chemicals, and also in high technology, where several Austrian companies are world market leaders.

Standorte der A1 Rechenzentren

St. Pölten Linz Wien

Bregenz

A1 Business.

Salzburg Eisenstadt

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Ties are being created Since then the aerospace supplier FACC, for example, has founded a joint venture with a partner locally. It aims to have its own production plant in China to supply the growing aerospace market in Zhenjiang, around 250 kilometres north-east of Shanghai. And the Styrian printed circuit board manufacturer AT&S is also relocating parts of its production to China. The visit has also led to the signing of a memorandum on cooperation in the construction and design of the Su-Tong ecopark in Nantong. Austrian companies will initially

some extent this will operate as an embassy for research, technology and development. Trade counsellor Andesner also sees investment opportunities for Austrian companies in the machine building sector, which is one of Austria’s most important export products in its trade with China. He believes that in the area of special machinery in particular there continue to be good opportunities for innovative domestic firms. Austria could continue to score points in biotechnology and medical technology: “China has a great need to catch up here and is reliant on foreign technology and know-how. Thus at the moment, against the background of population trends, China is investing heavily in old people’s homes, an industry which has a great requirement for medical technology. The construction of private

Graz

Innsbruck Klagenfurt


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„Wachstum und Nachhaltigkeit in Balance bringen“ “Bringing growth and sustainability into balance” > SEA-Jurymitglied Liangrong Zu, PhD, Senior Program Officer Enterprise, Microfinance and Local Development Program am International Training Centre of the International Labour Organization (ILO), über Chinas Weg zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit. > SEA jury member Liangrong Zu, PhD, Senior Programme Officer for the Enterprise, Microfinance and Local Development Programme at the International Training Centre of the International Labour Organization (ILO), talks about China’s route to greater ecological sustainability.

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SEA-Jurymitglied Liangrong Zu: „Wirtschaftswachstum ist ein zweischneidiges Schwert“ SEA jury member Liangrong Zu: “Economic growth is a doubleedged sword”

Wie schätzen Sie die Entwicklung Chinas in Bezug auf nachhaltiges Wirtschaften ein? Die Frage, wie eine Balance zwischen Wirtschaftswachstum, sozialem Fortschritt und ökologischer Nachhaltigkeit erreicht werden kann, ist eine der obersten Prioritäten auf der Agenda der Regierungen, der Führungskräfte von Unternehmen und der internationalen Gemeinschaft. Chinas BIP ist in den letzten Jahrzehnten um durchschnittlich 10 Prozent jährlich gestiegen, sodass China nun bereits die zweitgrößte Ökonomie der Welt ist. Wirtschaftswachstum ist jedoch ein zweischneidiges Schwert: Einerseits hat das massive Wirtschaftswachstum Chinas Millionen Menschen aus der Armut geholt und Wohlstand für die Bevölkerung geschaffen. Andererseits war das Wachstum von großer Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, einer Verschlechterung großer Ökosysteme und ernst zu nehmender Umweltverschmutzung begleitet. Hat die chinesische Führung diese Probleme erkannt? Ja. Der ehemalige Premier Wen Jiabao hat diese beeindruckende Wachstumsleis-

»WIR MÜSSEN WACHSTUM IN ZUKUNFT DURCH NACHHALTIGKEIT VORANTREIBEN« »WE HAVE TO PROMOTE GROWTH THROUGH SUSTAINABILITY IN FUTURE«

tung einmal als „instabil, unausgewogen, unkoordiniert und nicht nachhaltig“ beschrieben. Das zeigt deutlich die vielen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Kosten und Herausforderungen, die mit dem Wirtschaftswachstum in China einhergehen. Zu den wichtigsten Anliegen der chinesischen Bevölkerung und der Regierung Chinas gehört nun, wie Wachstum und Nachhaltigkeit in eine Balance gebracht werden können und wie Wachstum in Zukunft durch Nachhaltigkeit vorangetrieben werden kann. How would you assess China’s development in terms of sustainable business? The question of how to achieve a balance between economic growth, social progress and ecological sustainability is one of the topmost priorities on the agenda of governments, company managers and the international community. China’s GDP has risen over recent decades by an average of 10% a year, so that China is now already the second largest economy in the world. But economic growth is a double-edged

sword: on the one hand China’s massive economic growth has lifted millions of people out of poverty and created prosperity for the population. On the other hand this growth has been accompanied by widescale exploitation of natural resources, a deterioration in major ecosystems and environmental pollution that has to be taken seriously. Has the Chinese leadership recognised these problems? Yes. The former Premier Wen Jiabao once described this impressive growth achievement as “unstable, unbalanced, uncoordinated and not sustainable”. This clearly shows the many economic, social and ecological costs and challenges that accompany economic growth in China. The major concerns of the Chinese population and the Chinese government now include how growth and sustainability can be brought into balance, and how in future growth can be driven by sustainability. Eva Stanzl ■


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Bilfinger, BITCC und Siemens: Joint Venture in China Bilfinger, BITCC and Siemens: joint venture in China

Palfinger setzt auf Partnerschaft mit Sany-Gruppe Palfinger backs partnership with Sany Group > Die Palfinger Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2013 trotz des divergenten wirtschaftlichen Umfelds neuerlich ein Rekordjahr. Der Umsatz stieg um 4,9 Prozent auf 980,7 Mio. Euro. Zuwächse verzeichnete Palfinger insbesondere in Nordamerika, den GUS-Staaten und China. Die beiden Joint Ventures mit der chinesischen Sany-Gruppe zeigen erste schöne Erfolge und werden konsequent weiter ausgebaut. Ende September 2013 einigten sich Palfinger und Sany auch über einen Ausbau ihrer strategischen Partnerschaft. Dieser soll durch eine wechselseitige Unternehmensbeteiligung im Ausmaß von jeweils 10 Prozent erfolgen. Die Beteiligung an der Palfinger AG wird zur Hälfte durch die Ausgabe neuer Aktien und zur Hälfte durch den Erwerb bestehender Aktien von der Familie Palfinger erfolgen. Im Gegenzug wird sich Palfinger an dem auf Mobil-, Turm- und Raupenkrane spezialisierten Bereich der Sany-Gruppe beteiligen. > Despite the divergent economic environment, the Palfinger Group once again achieved a record year in the financial year 2013. Sales rose by 4.9 per cent to EUR 980.7 million. Palfinger exhibited growth in particular in North America, the CIS countries and China. The two joint ventures with the Chinese Sany Group are showing their first successes and will be consistently extended. At the end of September 2013 Palfinger and Sany also agreed on an extension of their strategic partnership, which will take the form of mutual investment in each other’s companies to the extent of 10 per cent each. The shareholding in Palfinger AG will take place half through the issue of new shares and half through the acquisition of existing shares from the Palfinger family. In return Palfinger will take a shareholding in the division of the Sany Group specialising in mobile, tower and caterpillar cranes.

> Der Engineering- und Servicekonzern Bilfinger hat zusammen mit Siemens Ltd., China und dem chinesischen Partner Beijing International Technology Cooperation Center (BITCC) ein Joint Venture für Facility Services gegründet. Die neue Gesellschaft übernimmt zunächst das Facility Management für Immobilien an vier Standorten von Siemens in der Hauptstadt Beijing und in Shanghai. Ziel ist es, künftig auch das Management von Immobilien anderer nationaler und internationaler Kunden zu optimieren und so die Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit der Gebäude grundlegend zu verbessern. Bilfinger hält 40 Prozent der Anteile des Joint Ventures, 25 Prozent entfallen auf Siemens und 35 Prozent liegen bei BITCC. > The engineering and services group Bilfinger has established a joint venture for facility services together with Siemens Ltd., China and its Chinese partner Beijing International Technology Cooperation Center (BITCC). The new company will initially take over the facility management for properties on four Siemens sites in the capital Beijing and in Shanghai. In future the aim is to optimise the management of properties belonging to other national and international clients, and thus fundamentally improve the energy efficiency and environmental sustainability of the buildings. Bilfinger holds 40 per cent of the shares in the joint venture, with Siemens holding 25 per cent and BITCC 35 per cent.

DB Schenker liefert BMW-Teile nach China DB Schenker supplies BMW parts to China > Chinas Binnenmarkt wächst rasant. Europas Autoproduzenten wollen davon natürlich profitieren. BMW vertreibt in China seine 3er- und 5er-Limousinen unter dem Namen „Bau-Ma“ („edle Pferde“) – montiert werden die Komponenten in Shenyang im Nordosten des Landes. Die Teile dafür kommen auch auf dem Landweg nach China – und zwar aus Leipzig, wo DB Schenker Rail Automotive etwa 8.000 verschiedene Bauteile bündelt, verpackt, in Containern verstaut und über Polen, Weißrussland und Russland auf den Weg bringt. Das Gesamtvolumen eines Containerschiffes umfasst zwar größere Transportmengen, wird aber bei der Transportgeschwindigkeit um Längen von der Bahn geschlagen. In nur 23 Tagen werden die Einzelteile für die weitere Montage durch DB Schenker transportiert!

> China’s internal market is growing at a rapid pace, and Europe’s car producers naturally want to take advantage of this. BMW sells its 3-series and 5-series saloons in China under the name ‘Bau-Ma’ (‘noble horses’), and the components are assembled in Shenyang, in the north-east of the country. The parts for these are also brought to China by an overland route – from Leipzig, where DB Schenker Rail Automotive bundles 8,000 different construction parts, packs them, stows them in containers and sends them via Poland, Belarus and Russia. The total volume of a container ship may well accommodate greater transport quantities, but rail wins out in terms of the speed of transport – the individual parts for further assembly are transported by DB Schenker in just 23 days!

Gastkommentar Opinion

Nachhaltigkeit wird erwachsen Sustainability comes of age

Foto: Marko Zlousic

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Dr. Valerie Höllinger, Geschäftsführerin, BFI Wien Business Director, BFI Vienna

Das Thema Nachhaltigkeit legt zunehmend in den Köpfen der Endverbraucher sein reines Umweltmascherl ab und wird verstärkt mit allen vier Parametern wahrgenommen: ökologisch, ökonomisch, sozial/fair und gesund. Die Konsumenten strafen Rücksichtslosigkeit zunehmend ab: Eine deutliche Mehrheit von 78 Prozent der Österreicher gibt laut einer SORA-Studie an, Produkte bestimmter Hersteller aufgrund moralischer Bedenken nicht mehr zu kaufen. Die Gründe des Produktboykotts sind dabei unter anderem die Schädigung der Umwelt sowie schlechte Arbeitsbedingungen. Es ist aber nicht nur der drohende Absatzeinbruch, der für ein Umdenken sorgen sollte: Es wird immer wichtiger, Human Resources auch tatsächlich als gewinn- und erfolgsbringende Komponente zu verstehen, um motivierte Mitarbeiter zu finden und um vor den kritischen Blicken der Kunden zu bestehen. Ethische Standards seitens der Führungskräfte werden vom Nice-tozum Must-have, um nicht potenzielle Kunden zu vergraulen und um überhaupt ein motiviertes Team führen zu können. Wir brauchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die diese Verantwortung erkennen und gerne übernehmen. Unterstützen wir sie, bilden wir sie aus! The issue of sustainability and its environmental associations is increasingly becoming lodged in the minds of end consumers and is now perceived in accordance with four parameters: ecological, economic, social/ fair and healthy. Consumers are becoming increasingly critical of ruthlessness: according to a SORA study, a significant majority of 78% of Austrians state that they no longer purchase products from certain manufacturers for moral reasons. Reasons for these product boycotts include environmental damage and poor working conditions. But it is not just the threat of a decline in sales which should force a rethink: it is becoming increasingly important to see human resources as profit and success-generating components in order to find motivated employees and continue to exist under the watchful and critical eye of the customers. As far as the management are concerned, ethical standards have gone from being ‘nice-to-have’ to ‘must-have’ features to avoid scaring off potential customers and lead a motivated team. We need employees who recognise this responsibility and are happy to take it on board. We will support you and train you!


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Wang Jianlin

Der reichste Mann Chinas China’s richest man > Aus dem Nichts hat Wang Jianlin einen Konzern aufgebaut, dessen Erfolg ihn nicht nur reich, sondern auch zum Vorbild fßr viele Chinesen gemacht hat. > Wang Jianlin has built up a group of companies from nothing, the success of which has not only made him rich, but also a role model for many Chinese people.


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eking ist immer eine Reise wert und diesmal ist der Anreiz noch etwas größer: Wir treffen Wang Jianlin – Chef der Dalian Wanda Group und der „Hurun Global Rich List 2014“ zufolge reichster Mann Chinas. Bis 2020 will er mit seinem Immobilienkonglomerat 99 Mrd. US$ (600 Mrd. RMB) umsetzen, sagt er gelassen. Und fügt ebenso gelassen hinzu, dass er sich in diesem Jahr auch zur Ruhe setzen möchte, um seine Memoiren zu schreiben. Als er Mitte Dezember vor dutzende Reporter tritt, die sich zur Pressekonferenz anlässlich der Wanda Guilin City eingefunden haben, lassen schütteres Haar und blutunterlaufene Augen Wang als müden Mann erscheinen. Was er auf der Pressekonferenz bekannt gibt, ist jedoch beeindruckend: die Errichtung eines kolossalen Kultur- und Tourismusimmobilienprojekts im Wert von 4 Mrd. US$ (24 Mrd. RMB) mit Kinos, einem Einkaufszentrum, einem Themenpark und mehreren Luxushotels. Nach Harbin und Nanchang ist dies bereits das dritte derartige Projekt der Gruppe. Jianlins Dalian Wanda Group hat bereits 83 Wanda Plazas in ganz China errichtet – multifunktionelle Einkaufszentren mit Unterhaltungsangeboten, Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten, Hotels und Wohnungen – und betreibt darüber hinaus mehr als 50 Fünfsternehotels. Im vergangenen Geschäftsjahr konnte die Gruppe einen Umsatz von 23,3 Mrd. US$ (141,7 Mrd. RMB) verzeichnen, der Reingewinn lag bei mehr als 1,65 Mrd. US$ (10 Mrd. RMB) Mit einem von Hurun auf 25 Mrd. US$ geschätzten Privatvermögen gilt der 60-Jährige mittlerweile als reichster Mann Chinas.

Der Sprung ins Geschäftsleben Wie schon sein Vater ging Wang im Alter von nur 15 Jahren zum Militär. „Das war wirklich hart, weil ich der so genannten yeying-lalian-Initiative zugeteilt wurde, einer groß angelegten Feldübung im Winter, die damals von Mao Tse Tung eingeführt worden war und bei der die Jungsoldaten lange Märsche absolvieren und im freien Gelände kampieren mussten, um Körper und Geist zu stählen“, sagt Wang. „In nur zwei Monaten sind wir 1.200 Kilometer marschiert!“ 1978 wurde Wang zum Einheitsführer befördert und für die Ausbildung an einem Militärinstitut empfohlen. Obwohl er als Soldat hoch motiviert war, gelang es Wang nie, sich bei den körperlichen Anforderungen des Militärs wie Nahkampf, Kriechen und Überwindung von Hindernissen hervorzutun. „Was mir geholfen hat, die harte Ausbildung zu ertragen, war mein unumstößlicher Glaube an Revolution und Kommunismus“, sagt er. „Ich war ein glühender Verfechter des Kommunismus als Mittel der Befreiung für den Einzelnen und die gesamte Gesellschaft.“ Unterdessen waren in China enorme Veränderungen im Gange. Deng Xiaoping übernahm die Führung des Landes und öffnete China für die Marktwirtschaft. An diesen Reformen war Wang bis 1986 jedoch nicht beteiligt, denn ein Jahr zuvor hatte Deng Xiaoping eine Reduktion der Truppenstärke des chinesischen Militärs um eine Million Mann verfügt. Also schlug Wang eine neue Laufbahn als Verwaltungsangestellter der Stadtverwaltung von Dalian ein. Zwei Jahre später (1988) übernahm er die kommunale und hoch verschuldete Xigang Housing Development Corporation. Mithilfe des Kredits eines ehemaligen Kameraden aus seiner Militärzeit, der mittlerweile bei einer Bank arbeitete, verdien-

2012 kaufte sich die Gruppe beim USUnterhaltungskonzern AMC Theaters ein In 2012, the group bought into the US entertainment group AMC Theaters

te Wang sein erstes großes Geld mit der Sanierung der städtischen Slums. Als die staatliche Xigang Housing Development Corporation in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, übernahm Wang den Vorstandsvorsitz und stürzte sich in Chinas Immobilienboom. Mut durch Demütigung Die Zeit des Booms hielt jedoch nicht lange an. Angesichts der überhitzten Immobilienspekulationen griff die chinesische Regierung ein und stoppte die Bereitstellung von Immobilienfinanzierungen in ganz China, um exzessiven Immobilieninvestments Einhalt zu gebieten.

„Als ich 1992 einen Kredit aufnehmen wollte, musste ich mehr als 50-mal dieselbe Bank aufsuchen“, erinnert sich Wang. „Ich stand mindestens zehnmal vor dem Büro des Bankdirektors – einmal sogar den ganzen Tag. Und trotzdem blieben meine Bemühungen erfolglos. Wenn man einmal so viele Demütigungen erlebt hat, kann man das nicht einfach aus seiner Erinnerung wegwischen. Also sagte ich mir, dass ich stark sein muss, eine eigene Marke gründen werde und so eines Tages diese schlechten Erfahrungen überwinden kann.“ Seine Ausdauer schreibt Wang den 17 Jahren Militärausbildung zu. „Ohne die Erfahrung, die ich als Soldat gesammelt

Dalian Wanda Group > Die Dalian Wanda Group wurde 1988 gegründet und ist in vier Kernbereichen tätig: Gewerbeimmobilien, Luxushotels, Kultur & Tourismus sowie Einkaufszentren. Die Bilanzsumme der Unternehmensgruppe beträgt 300 Mrd. Yuan (48 Mrd. US$), der Jahresumsatz 141,7 Mrd. Yuan (22,7 Mrd. US$), die jährliche Steuerleistung 20,2 Mio. Yuan und der Reingewinn mehr als 10 Mrd. Yuan. Zum 23. Dezember 2013 befanden sich 85 Wanda Plazas, 51 Fünfsterne- und Super-Fünfsternehotels, 1.247 Kinosäle, 75 Kaufhäuser und 81 Karaoke-Zentren im Besitz der Dalian Wanda Group. Quelle: Unternehmen > Dalian Wanda Group was founded in 1988 and operates in four major segments: commercial property, luxury hotels, culture & tourism, and department stores. The company has 300 billion yuan ($48 billion) in total assets, and 141.7 billion yuan ($22.7 billion) in annual revenue, 20.2 billion yuan in annual taxes, and net profit of more than 10 billion yuan. By December 23, 2013, Wanda Group increased its portfolio to 85 Wanda Plazas, 51 five-star and super five-star hotels, 1,247 movie screens, 75 department stores and 81 karaoke centers. Source: Company


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Reich wird nur, wer über Abenteuergeist verfügt „Es ist völlig egal, ob Sie es an die Tsinghua- oder die Peking-Universität schaffen oder in Harvard oder Yale zugelassen werden – was zählt, sind Mut und Stärke“, sagte Wang einmal vor einer Gruppe von Studenten der Harvard-Universität. „Reich wird nur, wer über Abenteuergeist verfügt.“ In weiterer Folge betonte er die Bedeutung von Ausdauer für den Erfolg und beschrieb in diesem Zusammenhang das Scheitern des ersten gewerblichen Immobilienprojekts von Wanda im Jahr 2003. 2006 wandte sich das Unternehmen Kulturtourismus-Projekten zu, wodurch sich ein Wendepunkt in seiner Entwicklung ergab. Durch weitere Umstrukturierungen im Jahr 2011 wurde Wanda zu einem multinational tätigen Konglomerat. 2012 kaufte sich die Gruppe mit 2,75 Mrd. US$ beim US-Unterhaltungskonzern AMC Theaters ein und wurde so zum weltweit

Deng Xiaoping öffnete China für die Marktwirtschaft Deng Xiaoping opened China up for the market economy

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»WIR BESTECHEN KEINE BEAMTEN UND HALTEN UNS, OBWOHL WIR DER REGIERUNG NAHESTEHEN, VON DER POLITIK FERN« »WE DON’T BRIBE OFFICIALS AND, WHILE BEING CLOSE TO THE GOVERNMENT, WE STAY AWAY FROM POLITICS«

Fotos: Getty Images, Corbis

habe, könnte ich wahrscheinlich nicht so viel Stresstoleranz und Entschlossenheit aufbringen.“ Bis heute hält sich Wang an eine Art militärische Disziplin. Er geht um 23 Uhr zu Bett und – im Gegensatz zu vielen chinesischen Geschäftsleuten – raucht und trinkt nicht. Abgesehen davon, dass er bei Geschäftsversammlungen häufi g tibetische und mongolische Volkslieder im militärischen Gesangsstil zum Besten gibt, hat er wenige Hobbys und betreibt keine bestimmten Sportarten. Es ist offensichtlich, dass Wang die „Demütigungen der Vergangenheit“ seit Langem überwunden hat. Diese Tage ersuchen viele Stadtverwaltungen sein Unternehmen Wanda darum, in ihrer Stadt ein Immobilienprojekt umzusetzen. Wang betont, dass sein Prinzip darin bestehe, „nur mit den Beamten Geschäfte zu machen, die eine Stadt besser machen wollen“. Er sagt auch, dass sein Unternehmen ehrlich und geradlinig sei. „Wir bestechen keine Beamten und halten uns, obwohl wir der Regierung nahestehen, von der Politik fern“, so Wang. Auf die Frage nach seiner Meinung zu der kürzlich von der chinesischen Regierung beschlossenen Förderung der „Eigentumsvielfalt“, um die Reform der verstaatlichten Unternehmen voranzutreiben, sagt Wang unverblümt, dass die Privatbeteiligung an Unternehmen gegenüber dem Staat zumindest gleich gewichtet oder aber höher sein muss. „Wenn das nicht der Fall ist, finanziert das Privatunternehmen den Staatsanteil“, sagt er. „Und so dumm bin ich nicht.“

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größten Kinobesitzer. 2013 übernahm Wanda Sunseeker Yachts, einen britischen Hersteller von Luxusjachten, und startete ein weiteres Hotelerrichtungsprojekt in London mit einer Investitionssumme von rund 1 Mrd. Pfund. Zusammenfassend erklärt Wang: „Innovation bedeutet, laufend alte Muster zu durchbrechen.“

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eijing is always worth the trip. But this time even more. We meet Wang Jianlin, chairman of Dalian Wanda Group – and China's richest man, according to the “Hurun Global Rich List 2014”. Jianlin calmly states that he has set a goal of $99 billion (600 billion RMB) in turnover by 2020 for his real estate development company. Just as calmly, he then adds that he’ll retire that year to write his memoirs. In mid-December, in front of dozens of reporters who showed up for the press conference of the Wanda Guilin City project, Wang’s sparse hair and bloodshot eyes betrayed a tired man. But he was announcing the launch of a colossal $4 billion (24 billion RMB) cultural and tourism real estate project that includes cinemas, a shopping mall, a theme park and luxurious hotels. It is the group’s third such project after those in Harbin and Nanchang. Already, his company has constructed 83 Wanda Plazas – multi-function shopping malls with entertainment, dining, shopping, hotels and housing – all over China. It also operates more than 50 five-star hotels. In the last fi nancial year, Wanda posted a turnover of $23.3 billion (141.7 billion RMB) of which net profit was over $1.65 billion (10 billion RMB). Meanwhile, the 60-year-old Wang has been ranked the wealthiest man in China

with – according to Hurun – $25 billion in personal wealth. Plunging into the business arena Like his father, Wang became a soldier at the tender age of 15. “It was really tough because I happened to be called for the ‘yeying-lalian’ military movement, a sort of large-scale winter field training advocated by Chairman Mao at that time and in which youngsters had to endure long marches and camping to hone their body and mind”, Wang says. “In two months, we walked 1,200 kilometres!” In 1978, Wang was promoted to platoon leader and was recommended to study at a military institute. Though a very determined soldier, Wang was never really good at physical activities such as attacking, creeping and crossing obstacles. “What helped me to endure the hardship of training was my firm belief in revolution and communism”, he says. “I was a fervent advocate of how communism can liberate oneself, as well as all of mankind.” Meanwhile, China was quietly undergoing tremendous change. Deng Xiaoping became China’s leader and led China toward a market economy. But Wang wasn’t involved in these reforms until 1986, because a year before Deng had ordered China’s military personnel be reduced by one million. So Wang changed career track and became an office administrator for Dalian city government. Two years later, in 1988, Wang took over the government-affiliated and heavily indebted Xigang Housing Development Corporation. He then obtained a loan from an old comrade working in a bank and made his first big money reconstructing the city’s slums. As the state-owned Xigang Housing


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Development Corporation was being transformed into a joint-stock limited company, Wang became general manager and plunged into China’s real estate boom.

Wealth comes from an adventurous spirit “Whether or not you make it to Tsinghua and Peking University, or Harvard and Yale, guts are what counts and makes one strong”, Wang once told a group of Harvard University students. “Wealth comes from the spirit of adventure.” He went on to describe the importance of perseverance, underscoring the point by describing the failure of Wanda’s first commercial real estate project in 2003. In 2006, the company began cultural tourism projects, which marked a transformation. Further restructuring in 2011 transformed it into a multinational corporation. In 2012, it spent $2.75 billion to acquire AMC Theaters and became the world’s biggest theatre owner. In 2013, Wanda snapped up the UK’s Sunseeker Yachts company and started another hotel building project in London, investing a total of one billion pounds. Summing up, Wang declares: “Innovation means continually breaking the old pattern.” Guo Haifei/ Economic Observer, Worldcrunch ■

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Humiliation stimulated courage But the good thing didn’t last long. Seeing overheated property speculation and wishing to suppress excessive real estate investment, the Chinese government intervened and stopped providing real estate financing nationwide. “In 1992, seeking one loan I once visited the same bank more than 50 times”, Wang recalls. “I stood outside the bank director’s office at least 10 times and the longest time was the whole day. Eventually this still resulted in nothing. It’s impossible to wipe away such a memory in one’s life after suffering so much humiliation. So I told myself I’ll be strong, make a brand, and vindicate myself one day.” He credits his 17 years of military training for his perseverance. “Without those years of experience, I probably wouldn’t have had so much anti-stress capability and so firm a determination.” To this day, Wang maintains a kind of military discipline. He goes to bed at 11 p.m., and unlike many Chinese businessmen, he neither smokes nor drinks. Apart from being known for singing Tibetan and Mongolian folk songs in the style of military songs at Wanda’s corporate meetings, he has few hobbies and doesn’t engage in any particular sports. Obviously, Wang has since long “avenged the humiliation.” These days, many local governments ask Wanda to come and develop. Wang claims that his principle is to “only deal with the officials who pursue a better city.” He also says that his company is honest and straightforward. “We don’t bribe officials and, while being close to the government, we stay away from politics”, he says. When asked his opinion about the Chinese authority’s recent promotion of “diverse ownership” to boost stateowned-enterprise (SOE) reform, Wang says bluntly that private companies should have bigger shares or at least equal shares to SOEs. “Otherwise, it is the private company supporting the SOE”, he says. “I am not that dumb.”

2013 übernahm Wanda Sunseeker Yachts, einen britischen Hersteller von Luxusjachten In 2013, Wanda took over Sunseeker Yachts, a British manufacturer of luxury yachts

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Die Welt ist mein Büro! The world is my office! > Gründe, sich beruflich selbstständig zu machen, gibt es genug: innovative Ideen für eine Marktlücke, Selbstverwirklichung, der Traum vom vielen Geld und die Freiheit, auf der ganzen Welt arbeiten zu können. Suitcase Entrepreneurs leben all das auf vortreffliche Weise, und die neuen digitalen Welten und Möglichkeiten helfen ihnen dabei. > There are plenty of reasons for going self-employed: innovative ideas to fill a gap in the market, self-fulfilment, the dream of earning lots of money and the freedom to work anywhere in the world. ‘Suitcase entrepreneurs’ live this lifestyle to the full and the new digital worlds and opportunities are helping them with this.

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an kennt die Klischeebilder: Ein Laptop unter Palmen, während man entspannt im Liegestuhl liegt und bei einem kühlen Drink seiner Arbeit nachgeht. Doch man muss nicht in exotische Länder reisen, um die Freiheit eines selbstbestimmten Arbeitslebens zu genießen. Besonders schätzen neue selbstständige Unternehmer, dank moderner Technologien an keinen fixen Arbeitsstandort mehr gebunden und ortsunabhängig zu sein. In Amerika gibt es dafür den Begriff „suitcase entrepreneurs“. Damit sind Leute gemeint, die mit ihrem Unternehmen ortsungebunden sind und ihr Geld vor allem im Internet verdienen. Besprechungen werden über Telefonkonferenzen abgewickelt, wo sich Mitarbeiter von Shanghai bis Zürich zuschalten können. Telefongespräche erledigt man über Skype und SMS über WhatsApp zum Nulltarif.


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Global unterwegs Sei es ein Coworking-Space in Hanoi, ein Café in Nordamerika oder das Conrad Hotel mit Blick auf die Skyline von Hongkong – der Unternehmer, Autor und Weltreisende Chris Guillebeau braucht für sein mobiles Büro nur eine stabile Internetverbindung. Der 36-jährige USAmerikaner hat nahezu jedes Land der Welt bereist. Über seine Erlebnisse berichtet er auf der Webseite ChrisGuillebeau. com, die jeden Monat von über 300.000 Usern aufgerufen wird. Einem breiten Publikum wurde er mit seinem ersten Blog „The Art of Non-Conformity“ (Die Kunst, anders zu leben) und dem gleichnamigen Buch, das auch auf Deutsch erschienen ist, bekannt. Thematisch liegt sein Fokus auf Unternehmertum, Reisen und Selbstverwirklichung. Guillebeau ermuntert Menschen in Vorträgen und Publikationen zu einem „unangepassten“ Leben nach ihren eigenen Spielregeln. In seinem neuen Buch, dem „New York Times“-Beststeller „Start-up!“, erzählt er, wie sich mit weniger als 100 Euro ein Unternehmen auf die Beine stellen lässt. Das Konzept des ambitionierten Unternehmers klingt simpel: „1. Finden Sie heraus, was Sie gut können. 2. Finden Sie heraus, wofür die Leute Geld bezahlen. 3. Bringen Sie 1. und 2. zusammen.“ Guillebeau weiß aus Erfahrung: „Es ist leichter, ein Geschäft zu führen, während man in der Welt herumwandert, als unter diesen Umständen eines zu gründen. Es ist wichtig, dass man für die Gründung ausreichend Zeit aufwendet, bevor man sich auf den Weg macht.“ Zu viel Zeit sollte man dabei aber auch wieder nicht verlieren, denn so seine Überzeugung: „Handeln ist wichtiger als planen. Verwenden Sie einen einseitigen Businessplan und andere Schnellstartanleitungen, um in Fahrt zu kommen, und legen Sie los.“ Business ist überall Die Palette der Unternehmen, die man von überall auf der Welt führen kann, ist breit gestreut und reicht von DesignDienstleistungen, Lebensmittelberatung, Eventplanung und Yogakursen bis zur Organisation von Abenteuerreisen. Was man für ein erfolgreiches Business braucht? Eine gute Idee, Begeisterung und einen Realitätscheck vorab, dass die Dienstleistung auch gefragt ist. „Mindestens eine Woche im Monat lebe ich in dieser Traumwelt aus Reisen, Arbeit und häufigen Kaffeepausen. Das Geschäft ist um mein Leben herumstrukturiert, nicht umgekehrt“, erzählt Guillebeau. Dem Amerikaner geht es nicht darum, eine Liste von Ländern abzuhaken, sondern mehr um Persönlichkeitsentwicklung, Unternehmertum und den Anspruch, die Welt ein Stück zum Positiven zu verändern. Er veranstaltet jährlich den World Domination Summit in Portland, US-Bundesstaat Oregon. Zu dem Treffen lädt er kreative Köpfe aus aller Welt ein, die ihre unkonventionellen Businessideen mit sozialem Anspruch vorstellen. Nachdem Guillebeau verschiedenste Erfahrungen – unter anderem als Importeur von Kaffee aus Jamaika oder Sozialarbeiter in Westafrika – gesammelt hat, verdient er sein Geld heute mit Büchern, Vorträgen und seinem Blog. Begeisterung ist für den Bestsellerautor der beste Motor für eine Businessgründung: „Von erfolgreichen Menschen weltweit habe ich gelernt, dass sie ein Geschäftsmodell aus etwas gemacht haben, das ihnen Spaß macht. Viele hatten keine Erfahrung und

Der amerikanische Unternehmer und Autor Chris Guillebeau ist längst sein eigener Chef und reist um die ganze Welt The American entrepreneur and author Chris Guillebeau has been his own boss for a long time and travels around the world

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alle selbst unterrichtet, erhältlich ist. „Fluent in 3 Months“ hat mittlerweile eine steigende Anhängerschaft von Sprachbegeisterten aus aller Welt. Und Lewis ist gerade in Istanbul, um sich seiner neunten Sprache, dem Türkischen, zu widmen und in die orientalische Kultur am Bosporus einzutauchen. Nicht in ihren kühnsten Träumen hätte die ehemalige Journalistin Susannah Conway damit gerechnet, dass sie mit ihrem Projekt „Unravelling“ einmal ein Jahreseinkommen in sechsstelliger Höhe verdienen würde. Die Britin bietet Onlinekurse für Frauen, in denen Lebensziele und kreative Ideen geteilt werden. Tausende Frauen aus der ganzen Welt haben mittlerweile daran teilgenommen. Ihre Kurse sind begehrter denn je, die Wartelisten sind lang. Die Werbung dafür erfolgt fast ausschließlich über Mundpropaganda. Ein zweites zentrales Standbein ist für die 40-jährige Conway die Fotografie. Ihr Wissen darüber gibt sie neben Büchern ebenfalls in Internetkursen weiter. Businesspläne oder Umsatzziele kamen in Conways Welt bis vor Kurzem nicht vor. Für die Berliner Jungunternehmerin Yvonne Tesch hingegen war die wichtigste Ausgangsfrage zu Beginn ihrer Tätigkeit: „Wie verdient man Geld im Internet?“ In der Agentur, für die sie arbeitete, war sie nicht mehr glücklich. Nach einem Urlaub wagte die studierte Informatikerin den Sprung in die Selbstständigkeit. Sie gründete „MaryMe“ zur Vermarktung eigener Webportale. Mit ihren Preisvergleichsseiten zählt sie zu den erfolgreichsten Gründerinnen Deutschlands. Ob bei Versicherungen, Immobilien, Fernstudien, Krediten, Produkt-Feeds oder klassischem E-Commerce – bei vielem, was Leute im Internet suchen, landen sie auf einer von Teschs Seiten. Von dort werden sie an die direkten Anbieter weitergeleitet. An dieser Verlinkung verdient die 34-jährige Geschäftsfrau. Was einer „simplen“ Idee entsprang, ist heute ein etabliertes Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern und einem Firmensitz im Zentrum Berlins. Trotz ihrer äußerst profitablen Geschäfte würde sich die Berlinerin selbst nicht als klassischer „Unternehmertyp“ bezeichnen. Mitarbeiter, so ihr Anspruch, sollen sich in ihrer Firma wohl und motiviert fühlen. Flexible Arbeitszeiten und mobile Homeoffice-Plätze gehören dabei selbstverständlich dazu.

Foto: beigestellt

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Ideen statt Geld sind gefragt: In dem Buch werden 50 Menschen vorgestellt, die mit 100 Euro ein Unternehmen gegründet haben Ideas are more important than money: in the book, 50 people are presented who launched a company with 100 euros

keinen Business-Background, bevor sie angefangen haben, und ihre Geschichten fand ich sehr inspirierend.“ Von Heiraten bis Sprachen lernen Megan Hunt etwa wusste schon als Jugendliche, dass sie später einmal selbstständig und ihre eigene Chefin sein möchte. Mit ihrem Onlinegeschäft für Hochzeitskleider und Brautaccessoires ist sie mittlerweile auch international erfolgreich: Fast 50 Prozent ihrer Kunden stammen nicht aus den USA.

Benny Lewis aus Irland hat sein liebstes Hobby – Sprachen lernen – ebenfalls zum Beruf gemacht. Er verdient mehr als 65.000 Dollar im Jahr, ist keinem Vorgesetzten Rechenschaft schuldig und kann seiner Reiseleidenschaft frönen. Er beherrscht mittlerweile Thai, Tschechisch, Spanisch und noch einige andere Sprachen mehr. Der Sprachenfreak verarbeitete seine ungewöhnliche Lernmethode mithilfe von Dokumenten, Videos und Interviews zu einem Patent für einen Onlinekurs, der in acht Sprachen, die er

e all know the clichés: a laptop under the palm trees, working on a recliner with a cool drink to hand. But you don’t have to travel to an exotic country to enjoy the freedom of freelance working. Thanks to modern technology, new entrepreneurs are no longer stuck with a fixed workplace and can work wherever they want. In America, the term ‘suitcase entrepreneurs’ has been coined to describe this lifestyle. This refers to people whose work is not linked to a specific location and who earn their money primarily over the internet. Discussions can take place via telephone conferencing and employees from Shanghai to Zurich can all join in. Free telephone conversations can also take place via Skype as well as free text messaging via WhatsApp. Globally active Whether a co-working space in Hanoi, a café in North America or the Conrad Hotel with views of the Hong Kong skyline – all that entrepreneur, author and globetrotter Chris Guillebeau needs for his mobile office is a stable internet connection. The 36-year-old North American has already travelled to virtually every country on earth. He reports on his travel experiences on his website ChrisGuillebeau.com which attracts over 300,000 users


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per month. He became known to a broad audience through his first blog ‘The Art of Non-Conformity’ and his book of the same name (now also available in German). His writings focus on entrepreneurship, travel and self-fulfilment. Guillebeau encourages people to live an ‘unconventional’ life in accordance with their own rules in his various talks and publications. In his book, the New York Times bestseller ‘Start-Up’, he explains how a company can be launched with less than 100 euros. The concept of this ambitious entrepreneur is simple: “1. Find out what you are good at. 2. Find out what people will pay money for. 3. Bring 1 and 2 together.” Guillebeau knows from experience that “it is easier to manage a company while travelling the world than to found one under these circumstances. It is important to dedicate sufficient time to setting up the company before hitting the road.” But it is also essential not to spend too much time on this: “Actions are more important than plans. Use a one-way business plan and quick-start guides to get going and set off.” Business is everywhere The range of companies which can be managed from anywhere in the world is broad and extends from design services to food consultation, event planning, yoga classes and the organisation of adventure trips. What is required to run a successful business? A good idea, enthusiasm and a reality check beforehand to make sure the service in question is in demand. “I spend at least one week each month living in this dream world of travel, work and frequent coffee breaks. The business is structured around my life and not the other way around”, says Guillebeau. For the American, it is not about ticking off a list of countries but rather about personality development, entrepreneurship and the challenge of changing the world for the better. Each year, he organises the World Domination Summit in Portland in the US state of Oregon. He invites creative minds from all over the world to the event to present their unconventional business ideas with a social objective.

developed his unusual learning method, using documents, videos and interviews, into a patented online course which is available in eight languages, all of which he teaches himself. ‘Fluent in 3 Months’ is gaining more and more fans from all over the world. Lewis is now in Istanbul to dedicate himself to his ninth language, Turkish, and submerse himself in the Oriental culture of the Bosporus. Not even in her wildest dreams did former journalist Susannah Conway imagine she would be able to earn a six-figure salary with her ‘Unravelling’ project. The Brit offers online courses for women to provide life goals and creative ideas. Thousands of women from all over the world have taken her online courses. The courses are more sought-after than ever with long waiting lists. The advertisement pro-

cess was almost entirely word-of-mouth. Photography is also a secondary source of income for 40-year-old Conway. She shares her knowledge in books and through internet courses. Business plans or sales targets were never part of Conway’s world before this. For Berlin-based young entrepreneur Yvonne Tesch, the first and most important question was “How can I earn money on the internet?” She was no longer enjoying the agency where she worked. After a holiday, the IT expert decided to make the jump to self-employment. She founded ‘MaryMe’ to market her own web portals. Through her price comparison sites, she became one of the most successful business entrepreneurs in Germany. Whether for insurance, prop-

erty, distance learning, loans, product feeds or classic e-commerce – whatever people search for on the internet, they are likely to land on one of Tesch’s sites. From here, they are forwarded to the direct supplier. The 34-year-old earns money when these links are clicked. What started out as a ‘simple’ business idea is now an established company with over 50 employees and company headquarters at the heart of Berlin. Despite her extremely profitable business, the businesswoman from Berlin would not describe herself as a classic ‘entrepreneurial type’. She wants employees to feel at home and motivated in her company. Flexible work times and mobile home office work are taken as read. Irene Mayer-Kilani ■

MIT KNOW-HOW ZU SICHERHEIT IM AUSLANDSGESCHÄFT

Having accumulated a wide range of experience (including importing coffee from Jamaica and social work in West Africa), he now earns money from his books, talks and blog. Enthusiasm is the best driving force behind any business start-up for this best-selling author: “I have learnt from successful people across the world who have made a business model out of something they enjoy. Many of them had no experience and no business background before they started and I found their stories very inspiring.” From marriage to language learning Megan Hunt, for example, knew as a young person that she wanted to be self-employed one day and be her own boss. She has now achieved international success with her online business for wedding dresses and bridal accessories. Around 50% of her customers are not from the USA. Benny Lewis from Ireland has transformed his favourite hobby of learning languages into a career. He earns more than 65,000 dollars each year, is not answerable to anyone and can indulge his passion for travel. He now speaks Thai, Czech, Spanish and various other languages. The languages enthusiast

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MOBILE TRENDS 2014 VERÄNDERUNG AM MARKT DER MOBILEN BETRIEBSSYSTEME

Eva Mader, Director Sales & Creative Technologist IQ mobile

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mader@iq-mobile.at T. +43 1 32453365 M. +43 664 2453365

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Neue Spielwiesen für Entwickler Neu: Firefox OS, BlackBerry 10, Sailfish OS, Ubuntu Touch, Tizen

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Mit mobilem Marketing näher am mobilen Konsumenten

WEARABLE TECHNOLOGY

Using mobile marketing to reach mobile consumers

Kabellos, mobil und vernetzt Hoher Spaßfaktor mit Google Glass, Nike+ FuelBand etc.

Der mobile Konsument ist bereits Realität. Zahlreiche internationale Studien bestätigen wiederholt: Die Mobilität und das Bedürfnis, mittels Smartphone schnell an nützliche Informationen zu gelangen, steigen. Während mCommerce zwar noch in den Kinderschuhen steckt, ist absehbar, dass das mobile Nutzungsverhalten Auswirkungen auf den gesamten Path-of-Purchase hat, etwa durch vorhergehende Recherche vor dem Geschäftsbesuch. Studien kommen zu dem Ergebnis, dass fast 5 % der Käufe im stationären Handel eine Recherche am Smartphone vorausgeht. Speziell in ausgewählten Branchen wie dem Elektronikhandel hat die mobile Recherche bereits Einzug gehalten. Ein weiteres wichtiges Stichwort ist Showrooming. Damit ist der mobile Preisvergleich direkt vor dem Verkaufsregal oder das Durchlesen von Bewertungen mit dem Smartphone gemeint. Ein Nachteil für den stationären Handel kann sein, dass Produkte im Geschäft nur begutachtet und getestet werden und dann anschließend über das Internet gekauft werden. Wie nutzen wir nun die positiven Seiten der steigenden mobilen Nutzung? Gewinner sind scheinbar die Online-Händler wie Amazon, die es verstanden haben, die Bedürfnisse des Konsumenten mit Funktionen wie Amazon Flow abzuholen. Während Unternehmen hierzulande noch wenig Reaktion zeigen, ist es spannend, internationale Lösungsansätze wie zum Beispiel von BestBuy, Target oder Walmart zu beobachten, die zum Beispiel Smartphone-Apps bieten, um im stationären Handel nicht verfügbare Produkte direkt online bestellen zu können - jedoch nicht bei Amazon, sondern im eigenen mCommerce Shop. Um im mCommerce erfolgreich zu werden, bedarf es einer schrittweisen Mobilisierung des Angebotes und der Dienstleistungen und einem klaren Fokus darauf, welchen konkreten Nutzen Smartphones oder Tablets ihrem Konsumenten und dem wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens bringen können.

The mobile consumer is already a reality. Numerous international studies have repeatedly confirmed that our mobility and our need for fast access to useful information by smartphone are on the increase. Although mCommerce is still in its infancy, it is possible to foresee a time when the way we use our mobiles will affect the entire path of purchase, for example through the preliminary research we do before we go into a shop. Studies conclude that almost 5% of over-the-counter purchases are preceded by research using a smartphone. Particularly in certain sectors such as electronics, mobile research has already gained significant ground. Another important key word is “showrooming”, the term used to refer to mobile price comparison directly at the sales counter and looking at customer assessments using a smartphone. A disadvantage as far as over-the-counter sales are concerned is that consumers will go into a shop simply to evaluate and try out the products, then make their purchases via the Internet. How can we best take advantage of the positive aspects of the increasing use of mobiles? The winners seem to be the online dealers such as Amazon, who understand how to meet the needs of the consumer with functions like Amazon Flow. While businesses here in Austria have shown little response so far, it is extremely interesting to observe the approaches being adopted at international level, such as the solutions offered by BestBuy, Target and Walmart. These companies, for example, are offering smartphone apps so that products that are not available in the shops can be ordered directly online – not from Amazon, however, but from the company’s own mCommerce shop. In order to become successful in mCommerce, what is needed is a staged mobilisation of the range of products and services and a clear focus on the specific benefits that the use of smartphones and tablet computers can bring to the consumer and to the economic success of a company.

Wie setze ich die ersten Schritte in die mobile Welt? Optimieren Sie alle bestehenden Kanäle: Ist Ihre Website für mobile Endgeräte optimiert? Gleichzeitig sollte überprüft werden, welche Inhalte und Funktionen auf mobilen Geräten überhaupt Sinn machen. Werden Sie in der mobilen Suche gefunden? Die mobile Suche ist das Killerfeature Nummer 1 auf Smartphones und Tablets. Wie viele der von meinem Unternehmen versandten Mail-Newsletter werden auf dem Smartphone gelesen? Setzen Sie bereits QRCodes ein um auf einfachstem Weg mit Ihren Kunden zu interagieren, denn Links auf Websites finden sich fast auf allen Werbemitteln?

How do I take my first steps into the mobile world? Optimise all existing channels: Is your website optimised for mobile devices? At the same time you should check what content and functions actually make sense on mobile devices. Will your company be found in a mobile search? The mobile search is the number 1 killer feature on smartphones and tablets. How many of the email newsletters sent out by your company are read on smartphones? Do you already use QR codes in order to interact with your customers in the easiest possible way? Links to websites are found on almost all advertising means.

Datenraten bis zu 300 Mbit/s Browser bleibt Killer-App

MO

HO T

10

BIL E

6 LOCATION BASED SERVICES

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Angebote abgestimmt auf Ort, Zeit und persönliche Interessen

QUANTIFIED SELF Persönliche Daten tracken Ergebnisse teilen und vergleichen

WLAN Triangulation, Google Maps, iBeacon

MULTISCREEN

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Zeitgleiche Nutzung mehrerer Bildschirme steigt Eine Geschichte über alle Kanäle

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CONTENTMARKETING

INTERAKTION, BEWEGTBILD

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Out: Langweilige Einweg-Kommunikation Top: HTML5 und mobile Videos

MOBILE PAYMENT Das Smartphone als mobile Geldbörse Beste Voraussetzungen durch Apps, Messaging, NFC

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10 PERSONALISIERTE MOBILE SERVICES

Promotion

On Top: Mobile Internet-Nutzer Personalisierter, direkter Dialog

Fotos: IQ mobile GmbH

Push durch Mobile Social Apps Top: Mut zur kreativen, mobilen Bewerbung

Treten Sie mit Ihren Kunden in Dialog. Da das Mobiltelefon von den meisten Nutzern fast ständig am oder nahe am Körper getragen wird, sind Nachrichten auf diese Geräte einem kleinen Eingriff in die Privatsphäre gleichzusetzen. Deswegen müssen die Botschaften eine hohe Relevanz aufweisen, sonst verliert der mobile Konsument rasch das Interesse. Die altbekannte SMS ist noch immer trendy und wird höchst erfolgreich eingesetzt. Auch eine App ist heute nicht mehr nur Promotion Tool, sondern ein nachhaltiges Dialogmarketing-Instrument in der Hosen- bzw. Handtasche des Konsumenten. Wenn Sie herausfinden wollen, welche Chancen sich für Ihr Marketing ergeben, arbeiten Sie mit einer professionellen Mobile Marketing-Agentur zusammen und führen Sie so Ihre Marke gemeinsam zum Erfolg. IQ mobile ist die Umsetzungs-Spezialeinheit für alle mobilen Technologien und Kommunikationslösungen. Das Unternehmen mit Sitz in Wien ist weltweit tätig. Als Teil des internationalen Dentsu Aegis Networks betreut IQ mobile über 250 Kunden wie L‘Oréal, IKEA, T-Mobile, RBI, BMW, Microsoft, Adidas, Nintendo oder Mondelez.

Mehr Infos | More information can be found at:

Enter into a dialogue with your customers. Since most users almost always have their mobiles on them or near them, messages sent to such devices are equivalent to a minor invasion of their private sphere. Any messages you send must therefore be relevant, otherwise your mobile consumer will quickly lose interest. The SMS is a well known means of communication that has never gone out of fashion and is used very successfully. An app is also no longer simply a promotion tool, but has lasting value as a dialogue marketing instrument in the consumer’s pocket or handbag. If you want to find out what marketing opportunities are available to you, work with a professional mobile marketing agency which will support you in making your brand successful. IQ mobile is the special implementation unit for all mobile technologies and communication solutions. The company is based in Vienna and operates worldwide. As part of the international Dentsu Aegis network, IQ mobile provides services to over 250 clients including L‘Oréal, IKEA, T-Mobile, RBI, BMW, Microsoft, Adidas, Nintendo and Mondelez.

www.iq-mobile.at


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SUCCEED / Ausgabe 2

INDUSTRY & TECHNOLOGY

Österreichs Industrie hält Kurs Austrian industry remains on course

Fotos: Getty Images, Pepo Schuster, beigestellt

> Bereits den siebten Monat in Folge ist Österreichs Industrie im Aufwind. „Der Bank Austria Einkaufsmanagerindex hat im Februar auf 53 Punkte leicht nachgegeben. Österreichs Industrie bleibt damit trotzdem deutlich im Wachstumsbereich, konnte aber, ähnlich wie in Deutschland, vorläufig das Tempo nicht erhöhen“, meint Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der Bank Austria. Die aktuelle Umfrage unter den Einkaufsmanagern österreichischer Industriebetriebe unterstreiche die leichte Verlangsamung des Aufwärtstrends im österreichischen Produktionssektor. > Austrian industry is on an upward trend for the seventh month in succession. “The Bank Austria Purchasing Managers Index fell slightly in February to 53 points. Nonetheless Austria’s industry still clearly remains in the growth area, but like Germany has been unable to increase the pace for the time being”, thinks Bank Austria’s chief economist, Stefan Bruckbauer. The current demand from purchasing managers in Austrian industrial companies underlines the slight slowing down of the upward trend in the Austrian production sector.

Immer beliebter wurden in den letzten Jahren Transaktionen im Spezialitäten- und Feinchemikaliensektor Transactions in the speciality and fine chemicals segment have become increasingly popular in recent years

Die Kauflaune nimmt zu Buying mood on the increase Karrieresprung nach Deutschland Career jump to Germany > Birgit Rechberger-Krammer, bislang Vice President Marketing Home Care CEE, übernimmt im Henkel-Headquarters Düsseldorf die Position des Vice President Marketing Home Care Dishwashing. Damit ist die Wienerin für die weltweite Vermarktung von Marken wie Pril und Somat verantwortlich. > Birgit Rechberger-Krammer, up to now Vice President Marketing Home Care CEE, is taking over the position of Vice President Marketing Home Care Dishwashing at Henkel’s Düsseldorf headquarters. Rechberger-Krammer, who comes from Vienna, will thus be responsible for the worldwide marketing of brands such as Pril and Somat.

> Die M&A-Aktivität im Chemiesektor wird 2014 weiter zulegen, zeigt eine neue Studie von A.T. Kearney. > A new study from A.T. Kearney shows that M&A activity in the chemical sector looks set to increase further in 2014.

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ehr als die Hälfte der Vertreter von Chemieunternehmen und Investmentbanken, die von A.T. Kearney im Zeitraum Dezember 2013 bis Januar 2014 befragt worden sind, gehen von einer verstärkten M&A-Aktivität in der Chemiebranche aus. Verantwortlich dafür sind vor allem die erstarkte US-amerikanische Chemieindustrie, die fortschreitende Konsolidierung in Asien sowie die signifikanten Umstrukturierungen, die derzeit von führenden Chemieunternehmen geplant sind. Bereits 2013 hatten die M&A-Aktivitäten gegenüber 2012 leicht zugenommen. Zahlenmäßig stieg das Transaktionsvolumen um 8 Prozent, wertmäßig jedoch gleich um 47 Prozent. Das beweist die Zunahme großer Transaktionen mit Beteiligung von PrivateEquity-Firmen. Immer beliebter wurden in den letzten Jahren zudem die Transaktionen im Spezialitäten- und Feinchemikaliensektor. Das wertmäßige Deal-Volumen in diesem Bereich ist seit 2001 um über 7 Mrd. US-Dollar angestiegen. Hinsichtlich der regionalen Verteilung sind asiatische Käufer – vor allem chinesische – aktiver geworden. Zum einen haben sie die Aktivitäten auf ihren Heimatmärkten verstärkt, maßgeblich angetrieben durch eine zunehmende Konsolidierung. Zum anderen engagieren sie sich auch stärker in ausländischen Märkten mit dem Ziel, Know-how

im Bereich Spezialchemikalien zuzukaufen, die eigene weltweite Präsenz durch den Zukauf ausländischer Basischemieanlagen zu erhöhen oder Zugang zu kostengünstigen Rohstoffen und den damit verbundenen Technologien zu erlangen. Vor allem in Asien, insbesondere in China, werden die M&A-Aktivitäten weiter zulegen, denn das Käuferinteresse ist nach wie vor hoch. Auch in den USA wird, meint man bei A.T. Kearney, das Transaktionsniveau steigen, maßgeblich getrieben durch das Streben vieler Firmen nach Zugang zu kostengünstigen Rohstoffen. Weitere Bewegung werden große Unternehmen in den Markt bringen, die ihre Portfolios neu ausrichten und beträchtliche Anlagen zur Disposition stellen.

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ore than half the representatives of chemical companies and investment banks surveyed by A.T. Kearney during December 2013 and January 2014 assume that there will be increased M&A activity in the chemical sector. The reasons for this are the strengthened US American chemical industry, the progressive consolidation in Asia and the significant restructurings that are currently planned by leading chemical companies. M&A activities have already increased slightly in 2013 compared to 2012. In number terms the transaction volume rose by eight per cent, but at the same time in value

terms by 47 per cent. This is demonstrated by the increases in large transactions where private equity firms are involved. Transactions in the speciality and fine chemicals segment have become increasingly popular in recent years. The deal volume in this segment has risen by over USD 7 billion since 2001. Looking at the regional distribution, Asian buyers – especially Chinese – have become more active. On the one hand they have increased the activities on their home markets, substantially driven by increasing consolidation, and on the other hand they are also getting increasingly involved in foreign markets with the aim of buying in know-how in the special chemicals segment, increasing their own worldwide presence through the acquisition of foreign basic chemicals plants or obtaining access to lower priced raw materials and the technologies associated with these. M&A activities are going to increase above all in Asia, and especially in China, because the interest of buyers continues to be high here. At A.T. Kearney they believe that the level of transactions will rise in the USA too, largely driven by many companies’ attempts to gain access to low-priced raw materials. Further movement in the market will come about from large companies realigning their portfolios and putting substantial assets up for negotiation.


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Fotos: Getty Images

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Italiens Texas The Italian Texas > Italien sucht verzweifelt nach Auswegen aus der akuten Wirtschaftskrise, die dem Land schwer zu schaffen macht. Der Ausbau der Ölgeschäfte in der süditalienischen Basilikata ist einer davon – und höchst umstritten. > Italy is desperately seeking a way out of the current economic crisis which is proving difficult to handle. Expansion of the oil business in Basilicata in southern Italy is one such approach – but a highly controversial one.

m Sporn des Stiefels befinden sich die größten Ölvorkommen Europas auf dem Festland. Italien ist nach Großbritannien, Norwegen und den Niederlanden der viertgrößte Ölproduzent Europas. Den Preis dafür bezahlt jedoch die lokale Bevölkerung, die von dem versprochenen Wohlstand bis jetzt noch nichts gespürt hat. Stattdessen sind die Menschen vor Ort mit massiven Umweltschäden und einer stark in Mitleidenschaft gezogenen Landschaft konfrontiert. Nun sind neuerliche umfangreiche Investitionen geplant. Denn Italien sucht verzweifelt nach einem Ausweg aus der akuten Wirtschaftskrise, die dem Land schwer zu schaffen macht. Und da kommt der Ausbau des Ölgeschäfts gerade recht. Der italienische Erdöl- und Energiekoloss Eni weitet derzeit seine Ölbohrungen massiv aus. 8 Mrd. Euro werden in den nächsten vier Jahren in die Erschließung neuer Ölreserven sowie in die Modernisierung der Ölraffinerien investiert. Der französische Konzern Total ist gemeinsam mit Shell und der japanischen Gruppe Mitsui am zweitgrößten Ölfeld der Basilikata, Tempa Rossa genannt, engagiert. Anfang 2016 soll mit den Bohrungen begonnen werden. Man rechnet damit, 50.000 Barrel Öl und 230.000 Kubikmeter Gas pro Tag zu gewinnen. Damit soll Italiens Ölproduktion um 40 Prozent steigen. Würde Italien seine gesamten Erdölreserven nützen, könnte es sich Ausgaben, die in Milliardenhöhe in Golfländer wie Saudi-Arabien oder Kuwait fließen, sparen.

Wilde Natur, riesige Raffinerien Wilde, naturbelassene Felder, bewaldete Berghänge und römische Ruinen prägen das Bild der Basilikata, einer der ärmsten Regionen Süditaliens. Im Val d’Agri ändert sich jedoch schlagartig die bukolische Kulisse: Man wähnt sich plötzlich in der Nähe von Wien-Schwechat, wo die österreichische OMV ihre Raffinerie betreibt. Riesige Ölraffinerien sind unten im Tal zu sehen. Auf dem Hügel dahinter liegt die 3.000-Einwohnergemeinde Viggiano, auch „italienisches Texas“ genannt. „In Viggiano gibt es nichts zu lachen, im restlichen Val d’Agri fließen Tränen. Die stark von Abwanderung betroffenen Ortschaften kämpfen genauso mit der Wirtschaftskrise wie die restliche Region“, beobachtet Maria Teresa La Banca vom Lokalblatt „Quotidiano della Basilicata“. Vom Ölgeschäft profitieren hauptsächlich die internationalen Ölkonzerne wie Total oder Shell. Die lokale Bevölkerung sieht von den Einnahmen bisher nur wenig und kämpft genauso mit drohen-


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Die Ölfelder liegen in der süditalienischen Basilikata, einer der ärmsten Regionen des Landes The oil fields are located in Basilicata in southern Italy, one of the poorest regions of the country

Die Ölförderung wird trotz Protesten von Umweltschützern und Lokalpolitikern weiter ausgebaut Oil extraction will be expanded further, despite protests by environmentalists and local politicians

der Arbeitslosigkeit wie andere Regionen des Südens. Denn trotz der Lizenzgebühren der Ölraffinerien, die seit 2005 über 120 Millionen Euro in die Gemeindekasse von Viggiano spülten, sind Wohlstand und Entwicklung für die meisten Einwohner in der Gegend noch immer ein entfernter Traum.

at the start of 2016. An estimated 50,000 barrels of oil and 230,000 m³ of gas could be extracted from here each day. This would increase Italy’s oil production by 40%. If Italy were to exploit all of its oil reserves, it could make significant savings on the billions of euros paid to gulf countries such as Saudi Arabia and Kuwait.

Wohin fließt das Geld? Gewerkschafter des Val d’Agri kritisieren, dass die Einnahmen aus dem Ölgeschäft nicht gerecht verteilt werden: „Die Bewohner können nicht einmal mehr mit den grundlegenden Dienstleistungen rechnen.“ Die Gewerkschaftsvertreter sprechen offen aus, was sich viele fragen: „Wohin fließen die kräftigen Einnahmen, wofür wird das viele Geld ausgegeben?“ Der Bürgermeister von Viggiano, Giuseppe Alberti, weist die Kritik zurück, kann aber mit seinen Argumenten die Vorwürfe nicht entkräften. Er beteuert, dass die Royalities, die Nutzungsgebühren aus dem Ölgeschäft, in die Schaffung von Arbeitsplätzen und in lokale Unternehmen investiert werden. Von einem Grundeinkommen für alle Bewohner als Entschädigung für die negativen Seiten der Ölproduktion will der Bürgermeister jedoch nichts wissen. „Aber nein! Sollen wir etwa das Geld unter allen Bürgern aufteilen? Ich glaube, dass das nicht unbedingt eine gute Administration wäre. Wir investieren in öffentliche Einrichtungen, Sporthalle, Fußballplatz und Tourismus“, empört sich Alberti. „Diese Ausgaben sind vollkommen sinnlos. Diese Verschwendung muss gestoppt werden“, fordert hingegen Filippo Massaro vom Bürgerkomitee Csail. „Das wahre Problem ist, dass die Erdölförderung dem Tourismus und der Landwirtschaft schwer geschadet hat und deren Aktivitäten durch die Ölraffinerien klarerweise schwer eingeschränkt wurden“, sagt La Banca. Umweltschützer steigen angesichts der Zerstörung einer der

naturbelassensten Landschaften Europas seit Jahren vehement auf die Barrikaden. Das ökologische Gleichgewicht ist durch die Ölraffinerien, die sich durch weite Teile bisher unberührter Natur ziehen, zerstört. Gesundheitliche Risiken haben sich erhöht. Besonders benachteiligt sind Gemeinden wie etwa das nur acht Kilometer Luftlinie entfernte Spinoso. Die Ortschaft bekommt die negativen Auswirkungen der Ölraffinerien in vollem Ausmaß zu spüren, erhält dafür aber keinen Cent Entschädigung. Immer wieder kommt es in den Ölraffinerien zu Zwischenfällen. Erst Ende Jänner gab eine Explosion mit weithin sichtbaren Stichflammen in einer Anlage des Energiekonzerns Eni in Viggiano Anlass zur Sorge. Die Arbeiter mussten nach dem Austritt giftiger Substanzen die Anlage verlassen.

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he ‘ankle’ of the Italian ‘boot’ is home to the largest oil deposits in mainland Europe. Italy is the fourth biggest oil producer in Europe after Great Britain, Norway and the Netherlands. However, the local population are paying the price for this and have yet to experience the level of affluence they were promised. Instead, locals have been confronted with substantial environmental damage and an impact on the local landscape. Comprehensive new investments are now planned. Italy is desperately seeking a way out of the acute economic crisis which is affecting the country. And so the expansion of the oil business seems to have come in the nick of time. The Italian oil and energy giant Eni is currently expanding its oil drilling significantly. 8 billion euros will be invested into exploiting new oil reserves and modernisation of the oil refineries over the next four years. The French company Total is currently focusing on the second biggest oil field in Basilicata, Tempa Rossa, along with Shell and the Japanese Mitsui group. Drilling work will begin

Wild nature, giant refineries Wild and natural fields, wooded mountain slopes and Roman ruins shape the landscape of Basilicata, one of the poorest regions of southern Italy. The bucolic backdrop of Val d´Agri is suddenly changing: there is the feeling of being close to Vienna-Schwechat where the Austrian OMV company operates its refinery. There are some enormous oil refineries down in the valley. And on the hill behind is the community of Viggiano with its 3,000 inhabitants, also known as the ‘Italian Texas’. “In Viggiano there is nothing to laugh about and tears are flowing in the rest of Val d´Agri. The communities have been heavily affected by out-migration and are also battling the economic crisis, like the rest of the region”, says Maria Teresa La Banca from local newspaper ‘Quotidiano della Basilicata’. It is primarily the international oil companies like Total and Shell which are benefitting from the oil business. The local population has seen very little of the income generated to date and is also battling the threat of unemployment, like many other regions in the south. Despite over 120 million euros of licence fees being paid by the oil refineries into the coffers of Viggiano since 2005, affluence and development are still a distant dream for most inhabitants in the region. So where is the money going? Trade unionists from Val d´Agri have criticised the fact that income from the oil business has not been fairly distributed: “The inhabitants can no longer even count on the fundamental services.” Trade union representatives

have expressed what many people are asking: “Where is the vast income going and what is all of the money being spent on?” The Mayor of Viggiano, Giuseppe Alberti, has rejected this criticism but is unable to dispel the allegations with his arguments. He claims that the royalties and user fees generated from the oil business are invested in the creation of jobs and in local companies. However, the Mayor rejects the idea of a basic income for all inhabitants as compensation for the negative side of oil production. “No! Should we somehow distribute the money among all of the citizens? I don’t think that would be good administration. We invest in public facilities, the sports hall, football pitch and tourism”, Alberti stresses. “This expenditure is pointless. We need to stop this wastage”, says Filippo Massaro of the Csail citizens’ committee. “The real problem is that tourism and agriculture have been heavily hit by the oil extraction and their activities have been significantly limited by the oil refineries”, says La Banca. Environmentalists have been in uproar for years given the destruction taking place in one of Europe’s most natural landscapes. The ecological balance has been destroyed by the oil refineries which are based across large areas of this previously untouched natural landscape. There is also an increased risk to health. The local communities are particularly disadvantaged such as Spinoso which is only 8 km away as the crow flies. This local community is feeling the full force of the negative impact of the oil refineries yet has not received a single cent of compensation. Many incidents have already occurred at the oil refineries. At the end of January, there was an explosion at one of the plants operated by energy company Eni in Viggiano and flames could be seen darting into the air. The workers had to leave the plant following the release of toxic substances. Irene Mayer-Kilani ■

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Ein Produkt aus dem Verlag


„Der BMW i3 steht für eine neue Ära der E-Mobilität“ “The BMW i3 represents a new era of e-mobility” > Kein anderer europäischer Hersteller hat die CO2-Emissionen seiner Flotte stärker und schneller reduziert als die BMW Group, die mit dem i3 auch ein klares Statement zur E-Mobilität liefert. Kurt Egloff, CEO BMW Austria, zu aktuellen und künftigen Entwicklungen im Fahrzeugbau. > No other European manufacturer has reduced the CO2 emissions of its fleet more significantly and quickly than the BMW Group, which is also making a clear statement for e-mobility with the i3. Kurt Egloff, CEO of BMW Austria, speaks about current and future developments in vehicle construction. Früheren Schätzungen Ihres Hauses zufolge werden wir 2020 zwischen 5 und 15 Prozent E-Fahrzeuge und Plug-in-Hybride auf unseren Straßen haben. Hat sich an dieser – doch sehr weiten Bandbreite – etwas geändert? Die ACEA (European Automobile Manufacturers’ Association/Association des Constructeurs Européens d’Automobiles) geht im Jahr 2020 von möglichen 3-8 Prozent Elektromobilität aus. Abhängig von den politischen Rahmenbedingungen insbesondere innerhalb der EU-Mitgliedstaaten teilen wir die Meinung, dass im Jahr 2020 vollelektrische Fahrzeuge und Plug-in-Hybride zusammen etwa diesen Anteil bei neu zugelassenen Fahrzeugen erreichen können. Entsprechend hoch wird der Anteil konventioneller Antriebe in mittelfristiger Zukunft bleiben.

Fotos: Richard Newton

Der i3 ist das klare Statement von BMW in Richtung E-Mobility. Welche Erwartungen stellen Sie an ihn? Und wie viele Fahrzeuge wurden bereits geordert? Mit der Markteinführung des BMW i3 begann eine neue Ära der Elektromobilität. Er ist das weltweit erste Premium-Automobil, welches von Beginn an konsequent als ElektroAutomobil konzipiert wurde. Unser Mut, ein Fahrzeug von Grund auf neu zu überdenken und konsequent auf seinen zukünftigen Einsatzzweck hin zu entwerfen, wurde mit einer Kundennachfrage belohnt, die weit über unseren Erwartungen liegt. Allein in Österreich haben wir seit Markteinführung Mitte November letzten Jahres bereits 300 BMW i3 verkauft.

Kurt Egloff, CEO BMW Austria: „Allein in Österreich haben wir seit Markteinführung bereits 300 BMW i3 verkauft“ Kurt Egloff, CEO of BMW Austria: “In Austria alone, we have already sold 300 BMW i3 models since it was launched”

Bei allen Vorteilen alternativer Antriebe bieten auch konventionelle Motoren nach wie vor Optimierungspotenzial. Welche Effizienzsteigerungen beim Benzin- bzw. Dieselantrieb halten Sie für die nahe Zukunft für realistisch? Bei den von der ACEA prognostizierten Anteilen an Elektromobilität im Jahr 2020 wird klar, dass diese revolutionäre Antriebstechnologie am Beginn eines Marathons steht. Wir stellen uns technologisch bewusst breit auf, um zu den verschiedenen Anforderungen der Zukunft weltweit maßgeschneiderte Lösungen bieten zu können. Deshalb entwickeln wir alle Antriebsarten gleichermaßen weiter und stellten im Rahmen der Präsentation des BMW i8 bereits den ersten 1,5-Liter BMW TwinPower Turbo Prototypen einer völlig neuen und höchst flexiblen Efficient Dynamics Motorenfamilie vor. Die neue Motorenfamilie bietet technisch und wirtschaftlich ideale Voraussetzungen für das zukünftige Antriebsangebot und die Emissionsziele der BMW Group. BMW TwinPower Turbo Technologie ist die Basis für alle zukünftigen Motorvarianten von 1,5 Liter bis 3,0 Liter Hubraum: Valvetronic/ VTG, Direkteinspritzung/CommonRail, Turbo. Die neue Motorenfamilie ermöglicht einen einzigartigen Level an kommunalen Teilen, auch zwischen Benzin- und Dieselmotoren,

und eine flexible Produktion an unterschiedlichen Standorten. In 2011/2012 investierte die BMW Group ca. 300 Mio. Euro in die zukünftige Motorenfertigung. Auch der neue MINI und der zukünftige BMW 2er Active Tourer werden mit neuen Drei- und Vierzylinder Diesel- und Benzinmotoren dieser neuen Motorenfamilie ausgestattet. Sukzessive werden die neuen Aggregate die bisherigen Drei-, Vier- und Sechszylinder ersetzen. Ein Optimierungspotenzial für den Antrieb alleine zu benennen ist nicht zielführend, wir betrachten im Sinne unserer Efficient Dynamics Strategie deshalb immer das gesamte Fahrzeug. Efficient Dynamics bedeutet für uns, dass wir nach einem möglichst effizienten Basisfahrzeug streben – also nach optimaler Aerodynamik und einem intelligenten Leichtbau, um den Energieaufwand zu reduzieren, einem möglichst dynamischen Antrieb und einem intelligenten Energiemanagement. Aber durch hocheffiziente Antriebstechnologien wie die TwinPower Turbo Technologie werden wir auch in Zukunft Potenziale schöpfen. Die Hersteller sind gefordert, ihre Flottenverbräuche und Schadstoffemissionen ständig zu reduzieren. Wie sieht der CO2-Roadplan bei BMW konkret aus? Welche Zwischenziele haben Sie bereits erreicht? 39 Modelle der BMW Group haben im Herbst 2013 bereits einen Ausstoß von weniger als 120 g CO2 pro km. Kein anderer europäischer Hersteller hat die CO2-Emissionen seiner Flotte stärker und schneller reduziert als die BMW Group. Der Flottenverbrauch in der EU ist von 1995 bis 2008 um mehr als 25 Prozent gesunken. Von 2008 bis 2020 wollen wir die CO2-Emissionen unserer Flotte weltweit um mindestens weitere 25 Prozent senken – gegenüber Mitte der 90er Jahre in der EU also etwa halbieren. Die BMW Group ist mit Efficient Dynamics für zukünftig weltweit härtere Anforderungen beispielsweise in den USA, in China und vielen anderen Märkten gut gerüstet. Bei allen Diskussionen um Motoren und Antriebskonzepte kommt der Fahrzeugbau oft zu kurz. Welchen Stellenwert besitzt der Leichtbau bei BMW, und hier vor allem Kohlefaser oder Aluminium? Intelligenter Leichtbau nutzt alle Stellhebel, das richtige Konzept, den richtigen Werkstoff an der richtigen Stelle und immer wieder Optimierung bis ins Detail. Das verstehen wir unter Leichtbau – vom Konzept bis zum Detail. Neben intelligentem Leichtbau ist optimale Aerodynamik die Basis für ein dynamisches Fahrzeug: tiefer Schwerpunkt, neutrale Achslast, die Massen kompakt nahe der Fahrzeugmitte angeordnet und ein möglichst niedriges Gesamtgewicht. Für die BMW i Modelle wurde ein revo-


lutionäres „Life-Drive Konzept“ entwickelt. Das Drive-Modul besteht aus Aluminium, das Life-Modul aus Karbon. Der Einsatz von Karbon ermöglicht eine gewaltige Gewichtsersparnis, es ist 50 Prozent leichter als Stahl und 30 Prozent leichter als Aluminium. BMW produziert Karbon erstmalig in der Automobilindustrie in Großserie. Mit diesem Know-how möchten wir Karbon zukünftig auch sukzessive als alternatives Material für Bauteile der BMW Kernmarkenmodelle nutzen. Wie alle Hersteller ist auch bei BMW der Trend zum Downsizing unverkennbar. Wie haben die Kunden die Vierzylinder angenommen, zumal ja gerade BMW in den größeren Baureihen berühmt für seine Sechszylinder ist? Und welche Zukunft hat der Zwölfzylinder? Speziell die zukünftigen gesetzlichen Emissions- und Abgasziele erfordern ein grundsätzliches Umdenken der Automobilindustrie. BMW stellt sich deshalb bewusst breit auf und hat bereits im September 2012 eine völlig neue Efficient Dynamics Reihen-Motorenfamilie für zukünftige Sechs-, Vier- und Dreizylindermotoren angekündigt. Hierbei geht es nicht um Downsizing, sondern um „Right-Sizing“ und Optimierung. Es gilt: Weniger Zylinder heißt weniger Reibung und somit weniger Verbrauch. Wir können dank zukünftig einheitlich verwendeter BMW TwinPower Turbo Technologie heute nicht nur eine identische Lebensdauer und Qualität erreichen, sondern auch bis zu 50 kW Leistung aus einem 500-cm³-Zylinder holen. Das bietet uns völlig neue Möglichkeiten bei der Auslegung des Motorenportfolios in den überschneidenden Bereichen, abhängig beispielsweise von den landesspezifischen gesetzlichen Rahmenbedingungen, vor allem aber auch vom Fahrzeuggewicht, der Fahrzeugcharakteristik und der gewünschten Leistung. Zu wenig Leistung für ein zu schweres Auto wäre kontraproduktiv, da der Motor entsprechend in einem zu ineffizienten Bereich betrieben wird. Es wird also auch zukünftig Sechszylindermotoren geben, sowie Acht- und Zwölfzylindermotoren. Alles spricht von der „Smart City“, der mitdenkenden, vernetzten Stadt, in der Energie dezentral produziert wird. Welche Rolle kann hierbei das Automobil spielen? Und wie wird das Stadtauto der Zukunft aussehen? Die Welt und mit ihr das Umfeld für individuelle Mobilität befinden sich ökologisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich im Umbruch. Globale Entwicklungen wie Klimawandel und Ressourcenverknappung verstärken das individuelle Bedürfnis vieler Menschen, ihre soziale Verantwortung wahrzunehmen und ihr Leben bewusster und nachhaltiger zu gestalten. Zudem lässt sich überall auf der Welt eine zunehmende Urbanisierung beobachten. Bereits die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten und täglich werden es mehr. Doch mit

Der BMW i3 ist das weltweit erste Premium-Automobil, das von Beginn an konsequent als Elektro-Auto konzipiert wurde The 300 BMW i3 is the first premium car in the world that was conceived from the start as an electric vehicle

Neue Lösungen gefragt: Bereits die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten, täglich werden es mehr New solutions are needed: half of the world’s population already lives in cities and this is increasing by the day

den Städten wachsen auch die Herausforderungen. Veränderte Infrastrukturen, Platzmangel und Umweltverschmutzung erfordern neue Mobilitätslösungen. Gefragt ist hier ein Fahrzeug, das möglichst umweltschonend – bestenfalls emissionsfrei – zu bewegen ist, gleichzeitig die Ansprüche an die moderne urbane Mobilität erfüllt und zusätzlich auch eine Reihe umfassender und maßgeschneiderter Mobilitätsdienstleistungen mit sich bringt, die unabhängig vom Fahrzeug genutzt werden können. Mit project i startete die BMW Group bereits Ende 2007 eine Initiative, deren Aufgabe darin besteht, nachhaltige und zukunftsweisende Mobilitätskonzepte zu entwickeln. Mit dem BMW i3 und dem BMW i8 haben wir nun die ersten beiden Fahrzeuge präsentiert, die sehr umweltschonend zu bewegen sind und gleichzeitig die Ansprüche an die moderne urbane Mobilität erfüllen. Was hat es mit dem Projekt 360° ELECTRIC auf sich? BMW i vereint unter dem Dach von 360° ELECTRIC eine Vielzahl innovativer Produkte und Services, die das elektrische Fahren zu einem komfortablen Erlebnis und absolut alltagstauglichen Vergnügen machen: vom einfachen Aufladen zu Hause über die komfortable Nutzung einer stetig wachsenden Ladesäuleninfrastruktur unterwegs bis hin zur vernetzten Navigation und der Möglichkeit, mit BMW Add-on Mobility konventionelle Fahrzeuge für Urlaubsfahrten zu nutzen. Um ortsbezogene Mobilitätsdienstleistungen möglichst flexibel anlegen zu können, hat die BMW Group BMW i Ventures gegründet, ein Risikokapitalunternehmen mit Sitz in New York City. BMW i Ventures tätigt Investments mit hohem Potenzial im Bereich „Mobilitätsdienstleistungen“. Diese Dienstleistungen machen Mobilität intelligenter, effizienter und flexibler. BMW i Ventures strebt langfristige strategische Partnerschaften in den Bereichen E-Mobilität, Navigation, Parken, Carsharing und Intermodalität an. Mit innovativen Dienstleistungen wie intermodale Routenführung per Smartphone-App oder Services wie MyCityWay oder ParkAtMyHouse in England wurden bereits die ersten Projekte umgesetzt. According to earlier estimations from your company, we will have between 5 and 15 per cent e-vehicles and plug-in hybrids on our streets in 2020. Has anything in relation to this – indeed very wide range – changed? The ACEA (European Automobile Manufac-

turers’ Association/Association des Constructeurs Européens d’Automobiles) is expecting a possible 3-8% electromobility in 2020. Depending on the political framework within the EU member states in particular, we share this opinion that in 2020, fully-electric vehicles and plug-in hybrids together will be able to achieve approximately this percentage of newly-registered vehicles. The percentage of conventional drivetrains will remain correspondingly high in the medium term. The i3 is a clear statement on e-mobility from BMW. What expectations do you have of it? How many vehicles have already been ordered? With the market introduction of the BMW i3, a new era of electromobility started. It is the first premium car in the world that was conceived from the start as an electric vehicle. Our boldness in rethinking a vehicle from the ground up and consistently developing it for its future usage was rewarded by a customer demand, which went far beyond our expectations. In Austria alone, we have already sold 300 BMW i3 models since it was launched in the middle of November. With all the advantages of alternative drives, conventional engines also continue to offer potential for optimisation. What increases in efficiency for petrol and diesel engines do you think are realistic in the near future? With the percentage of electromobility forecast by the ACEA for 2020, it is clear that this revolutionary drivetrain technology is at the start of a marathon. We are lining ourselves up technologically to be able to offer tailor-made solutions for the different requirements of the future around the world. This is why we are continuing to develop all types of drivetrain and presented the first 1.5-litre BMW TwinPower Turbo prototype as part of the presentation of the BMW i8, a completely new and highly-flexible EfficientDynamics range of engines. The new family of engines offers the technical and economical prerequisites for the future range of drivetrains and the emissions objectives of the BMW Group. BMW TwinPower Turbo technology is the basis for all future engine variants from 1.5 litre to 3.0 litre cubic capacity: Valvetronic/VTG, direct injection/common rail, turbo. The new family of engines allows a unique level of shared parts, including sharing between petrol and diesel engines, and flexible production from different sites. In 2011/2012, the BMW Group invested approximately EUR 300 million in future engine


Das Cockpit des i3 spiegelt die BMW-DNS ganz klar wider The cockpit of the i3 reflects the BMW DNA very clearly

Fotos: Richard Newton

nineties. With EfficientDynamics, the BMW Group is well equipped for the more stringent requirements of the future around the world, for example in the USA, in China and many other markets.

Der BMW i3 gibt Antworten auf das sich verändernde Umfeld in Mobilität, Ökologie, Wirtschaft und Gesellschaft The 300 BMW i3 provides answers to the changing environment of mobility, ecology, economy and society

manufacturing. The new MINI and the future BMW 2 Series Active Tourer will be equipped with new three-cylinder and four-cylinder diesel and petrol engines. Then new units will gradually replace the previous three-cylinder, four-cylinder and six-cylinder engines. It is not constructive to talk of potential for optimisation for the drivetrain alone, we always consider the vehicle as a whole as part of our EfficientDynamics strategy. For us, EfficientDynamics means that we aim to achieve a base vehicle that is as efficient as possible – optimum aerodynamics and a clever lightweight construction, in order to reduce energy consumption, a drivetrain that is as dynamic as possible and smart energy management. However, we will also exploit potential in the future through highly-efficient drivetrain technologies such as TwinPower Turbo technology. Manufacturers are required to constantly reduce their fleet consumption and harmful emissions. What is the actual CO2 roadmap at BMW? Which interim targets have you already achieved? 39 models of the BMW Group already have emissions lower than 120g CO2 per km in autumn 2013. No other European manufacturer has reduced the CO2 emissions of its fleet more significantly and quickly than the BMW Group. Fleet consumption in the EU has been reduced by more than 25% from 1995 to 2008. From 2008 to 2020, we want to reduce the CO2 emissions of our worldwide fleet by at least another 25% – that means to roughly halve it in comparison to the middle of the

»ES WIRD AUCH ZUKÜNFTIG SECHSZYLINDERMOTOREN GEBEN, SOWIE ACHT- UND ZWÖLFZYLINDERMOTOREN« »THERE WILL ALSO BE SIXCYLINDER ENGINES IN THE FUTURE, AS WELL AS EIGHTCYLINDER AND TWELVECYLINDER ENGINES«

With all the discussion of engines and drivetrain concepts, vehicle construction is often given short thrift. How important is lightweight construction to BMW and do you primarily use carbon fibre or aluminium for this? Clever lightweight construction uses everything possible, the right concept, the right material at the right place and, again and again, optimisation down to the last detail. This is what we understand with lightweight construction – from the concept through to the detail. In addition to smart lightweight construction, optimum aerodynamics is the basis for a dynamic vehicle: a low centre of gravity, neutral axle load, the weight arranged compactly close to the centre of the vehicle and an overall weight that is as low as possible. A revolutionary “Life Drive Concept” was developed for the BMW i models. The Drive module is made of aluminium, the Life module is made of carbon. The use of carbon allows a massive weight saving; it is 50% lighter than steel and 30% lighter than aluminium. BMW is the first in the industry to mass produce carbon. With this know-how, we want to also gradually use carbon as an alternative material for components in the core BMW brand models in the future. Like all manufacturers, the trend of downsizing is also evident at BMW. How have customers accepted the 4-cylinder, not least because BMW is known for its 6-cylinder in the larger models? What future is there for the 12-cylinder? The future legal emissions and exhaust targets in particular require a fundamental rethinking by the automotive industry. BMW has therefore positioned itself broadly and has already announced a completely new EfficientDynamics range of in-line engines in September 2012 for future six-cylinder, four-cylinder and three-cylinder engines. This is not a case of downsizing, but ‘right sizing’ and optimisation. Fewer cylinders means less friction and thus less fuel consumption. Thanks to BMW TwinPower Turbo technology, which will be used throughout in the future, we can now achieve the same lifecycle and quality, but also up to 50kW power from a 500 cm³ cylinder. This offers us completely new possibilities when designing the range of engines in the different areas, depending for example on the countryspecific legal framework, but most of all on the vehicle weight, the vehicle characteristics and the desired power output. Too little power for a car that is too heavy would be counterproductive, because the engine would then be operated in an inefficient range. There will also be six-cylinder engines in the future, as well as eight-cylinder and twelve-cylinder engines.

Everything points towards the ‘smart city’, the smart, networked city in which energy is produced decentrally. What role can the car play in this? What will the city car of the future look like? The world, and with it the environment for individual mobility, is in a state of change ecologically, economically and socially. Global developments such as climate change and scarcity of resources increase the individual requirement for many people to perceive their social responsibility and to make their life more conscientious and sustainable. In addition, increased urbanisation can be observed everywhere in the world. Half of the world’s population already lives in cities and this is increasing by the day. However, requirements are also growing in conjunction with the cities. Changed infrastructures, lack of space and environmental contamination require new mobility solutions. What is needed here is a vehicle that can travel as environmentally-friendly as possible – ideally emission-free – and at the same time meet the requirements for modern urban mobility and also feature a range of comprehensive and tailor-made mobility services, which can be used regardless of the vehicle. The BMW Group started an initiative called project i at the end of 2007, the task of which was to develop sustainable, trendsetting mobility concepts. With the BMW i3 and the BMW i8, we have now presented the first two vehicles that can travel in a very environmentally-friendly manner and at the same time meet the requirements of modern urban mobility. What is the 360° ELECTRIC project about? BMW i combines, under the roof of 360° ELECTRIC, many innovative products and services that make electric driving a comfortable experience and a pleasure suitable for everyday life: from simple charging at home through to the ease of use of a constantly-growing charging station infrastructure through to networked navigation and the possibility of using conventional vehicles for holidays with BMW Add-on Mobility. In order to be able to approach locationspecific mobility services as flexibly as possible, the BMW Group formed BMW i Ventures, a venture capital company based in New York City. BMW i Ventures makes investments with good potential in the field of ‘mobility services’. These services make mobility smarter, more efficient and more flexible. BMW i Ventures aims to achieve long-term, strategic partnerships in the fields of e-mobility, navigation, parking, car sharing and intermodality. With innovative services such as intermodal route guidance using a smartphone app or services such as MyCityWay or ParkAtMyHouse in England, the first projects have already been implemented. Interview: Harald Hornacek ■


voestalpine: neues Werk in Südafrika voestalpine: new factory in South Africa > Der voestalpine-Konzern setzt weiter konsequent auf Internationalisierung und eröffnet heute einen neuen Standort der Metal Forming Division in East London, Südafrika. Das Werk für hochqualitative Automobilkomponenten stellt den jüngsten Umsetzungsschritt einer umfassenden Globalisierungsstrategie der Gruppe im Automotive-Bereich dar. In die Anlage in Südafrika sowie in zusätzliche Werke in China, den USA, Rumänien und Deutschland investiert die voestalpine aktuell deutlich über 100 Mio. Euro. Gleichzeitig fixierte der Konzern jüngst ein Rekord-Forschungsbudget von 140 Mio. Euro, um seine weltweite Technologieführerschaft weiter auszubauen.

> The voestalpine Group is backing further consistent internationalisation and today is opening a new site for the Metal Forming Division in East London, South Africa. The factory for high quality automotive components is the latest step in implementing a comprehensive globalisation strategy for the Group in the automotive sector. voestalpine is currently investing well over EUR 100 million in the South African plant and additional factories in China, the USA, Romania and Germany. At the same time, the Group has recently set a record research budget of EUR 140 million in order to further expand its worldwide technology leadership.

Augustin Quehenberger hält die Spur Augustin Quehenberger stays on track > Die Augustin Quehenberger Group hat 2013 ihren Umsatz um 6 Prozent von 401 auf 425 Mio. Euro gesteigert und dabei im zweiten Jahr in Folge einen höheren Gewinn erzielt. Die Wachstumsprognose sei leicht übertroffen worden, das Ergebnis liege genau auf Budget, sagen die beiden Haupteigentümer Christian Fürstaller und Rodolphe Schoettel. Die stärksten Zuwächse im Neugeschäft gab es mit Kunden aus Deutschland und Österreich. >In 2013 the Augustin Quehenberger Group increased its turnover by six per cent from 401 to 425 million, thus achieving a higher profit for the second year in succession. The two main owners, Christian Fürstaller and Rodolphe Schoettel, said the growth forecast had been slightly exceeded and the result was right on budget. The strongest growth in new business was with customers from Germany and Austria.

Fotos: Marc Haader, beigestellt

FÜR ALLE, DIE SCHON IMMER DAS RISIKO LIEBTEN. UND DAMIT GROSS WURDEN.

Bästlein im Beirat der B&C Industrieholding Bästlein joins advisory committee of B&C Industrieholding >Österreichs größte private Industrieholding, die B&C Gruppe, verstärkt ihr Expertenteam um einen weiteren Industrie-Profi. Hanno Bästlein wurde in den Expertenbeirat der B&C Industrieholding berufen. Der Beirat berät alle Gremien der B&C Gruppe. Mitglieder des Beirats nehmen auch Aufsichtsratsmandate in den Beteiligungen der B&C Gruppe wahr. >Austria’s largest private industrial holding company, the B&C Group, is strengthening its team of experts with a further industrial professional. Hanno Bästlein has been appointed to the expert advisory committee of B&C Industrieholding. The advisory committee advises all the management bodies of the B&C Group, and members of the committee also hold seats on the Supervisory Boards of the companies in which the B&C Group has a shareholding.

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Internationale Ausschreibung für den | International call for submissions for the Sustainable Entrepreneurship Award SEA 2014

n i s i y t i l i b a n uS stai our hands! Werden Sie mit Ihrem Unternehmen Sustainable Entrepreneur des Jahres 2014. Die besten Projekte sowie die beste Idee werden im Rahmen einer Galaveranstaltung am 7. Oktober 2014 der Öffentlichkeit vorgestellt. Das überzeugendste Projekt wird dabei mit EUR 10.000,00 prämiert.

Submit your project to become the Sustainable Entrepreneur of the year 2014. The best projects and the best idea will be presented to the public at a gala event on october 7th 2014. The best project will be awarded EUR 10,000.00.

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> 2013 erzielte die Erste Group einen Nettogewinn von 61 Mio. Euro – viel, viel weniger als noch im Jahr davor, als es über 480 Millionen waren. Belastend wirkten sich neben dem Verkauf der ukrainischen Tochtergesellschaft vor allem Firmenwertabschreibungen von insgesamt 383 Mio. Euro aus. Darüber hinaus belasteten Banken- und Transaktionssteuern in Österreich, Ungarn und der Slowakei das Ergebnis mit 311 Mio. Euro (2012: 244 Mio.). Die Bilanzsumme belief sich per 31. Dezember 2013 auf knapp 200 Mrd. Euro. Die Kundeneinlagen blieben stabil, das KreditEinlagen-Verhältnis lag zum 31. Dezember 2013 bei 104,3 Prozent (Ende 2012: 107,2 Prozent). Andreas Treichl, Vorstandsvorsitzender der Erste Group Bank AG, setzt weiter auf CEE: „Zentral- und Osteuropa entwickelte sich in 2013 wirtschaftlich besser als von vielen Skeptikern erwartet. Das hat sich positiv auf die Risikokosten der Erste Group ausgewirkt – insbesondere in Rumänien –, führte jedoch nicht zu einer spürbaren Belebung der Kreditnachfrage.“ > In 2013, Erste Group achieved a net profit of 61 million euros – much, much less than a year before when it was 480 million. In addition to the sale of the Ukrainian subsidiary, impairments in goodwill totalling EUR 383.0 million had an especially straining effect. Banking and transaction taxes in Austria, Hungary and Slovakia were an additional drain on results totalling some EUR 311.0 million (2012: 244.0 million). Total assets amounted to nearly EUR 200 billion as at 31 December 2013. Customer deposits remained stable; the loan-to-deposit ratio stood at 104.3% on 31 December 2013 (end of 2012: 107.2%). Andreas Treichl, Chairman of Erste Group Bank AG, continues to focus on CEE: “In 2013, Central and Eastern Europe developed better economically than expected by a number of sceptics. This had a positive effect on the risk costs of Erste Group – primarily in Romania – but it did not cause a noticeable stimulation in loan demand.”

Andreas Treichl, Vorstandsvorsitzender Erste Group Bank AG, setzt weiter auf CEE Andreas Treichl, Chairman of the Management Board of Erste Group Bank AG, continues to back CEE

Fotos: Getty Images, Erste Group Bank AG/Daniela Beranek

Erste Group mit deutlich geringerem Nettogewinn Erste Group with a clearly lower net profit

Bank Austria putzt die Bilanz aus Bank Austria polishes the balance sheet > Der Rekordverlust der Bank Austria für 2013 in Höhe von 1,6 Milliarden Euro ist nur auf den ersten Blick erschreckend. Das Institut setzt damit einen Schritt, der Vorbildwirkung haben könnte. > Bank Austria’s record loss for 2013, amounting to EUR 1.6 billion, is only alarming at first glance. In doing so, the bank is taking a step that could serve as an example.

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ines kann man Willibald Cernko nicht vorwerfen, nämlich dass der Vorstandsvorsitzende der Bank Austria in den Banken-Mainstream passen würde. Cernko gilt als Kunst- und Kulturfreund, hat als einziger CEO einer Großbank keine Finanzhilfe vom österreichischen Staat beantragt und nimmt sich auch sonst kaum ein Blatt vor den Mund. Für Kritik an horrenden BankenbossGehältern hat er Verständnis, öfter war von ihm auch zu hören, dass die Banken selbst nicht zu Unrecht in Misskredit geraten sind – und auch ihren Teil zur Wiedergutmachung zu leisten hätten. Auch jetzt geht der Generaldirektor der größten österreichischen Bank, die bisher einen erklecklichen Teil der Gewinne des UniCreditMutterkonzerns abgeliefert hat, eigene Wege: Die Bank Austria setzt einen radikalen Schritt und säubert ihre Bilanzen geradezu brutal aus. Cernko spricht von einer „guten Nachricht“ und einem „Befreiungsschlag“. In der Veröffentlichung liest sich das finanztechnisch so: Die Bank Austria konnte im Geschäftsjahr 2013 das Ergebnis im operativen Kundengeschäft um 7 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro steigern. Die strategische Entscheidung auf Basis des letzten Mehrjahresplans und Werthaltigkeitstests, den gesamten Firmenwert (Goodwill) aller Beteiligungen in der Bilanz auf null abzuwerten, führt zur Abschreibung von rund 2 Mrd. Euro. Die vollständige Abschreibung der Firmenwerte führt zu einem Buchverlust in der Höhe von 1,6 Mrd. Euro, der aber keine negative Auswirkung auf die Kapitalquote hat, die sich trotz dieser Maßnahmen weiter verbessert. Die harte Kernkapitalquote verbesserte sich nämlich binnen einem Jahr von 10,6 auf 11,3 Prozent. Starke Zahlen, klare Ansage: Weg mit den Risiken! Gleichzeitig gibt Cernko ein klares Bekenntnis zu den CEE-Märkten ab, die seit Jahren für gute Ergebnisse im Konzern sorgen. Die Frage wird sein, ob die Betei-

ligungen, die heute auf null abgeschrieben wurden, nicht irgendwann einmal wieder einer Aufwertung unterzogen werden. Und ob und wann auch die anderen österreichischen Banken ähnliche Schritte wie die Bank Austria setzen. Willibald Cernko ist jedenfalls erneut aus der Reihe getanzt.

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ne thing Willibald Cernko cannot be accused of is that the Chairman of Bank Austria fits into the banking mainstream. Cernko is considered to be a connoisseur of art and culture, was the only CEO of a large bank not to request financial assistance from the Austrian government and otherwise is not known to mince words. He understands criticism of horrendous bank executive salaries; he could also be heard on many occasions to say that the banks themselves had fallen into disrepute for good reason – and that they needed to make a contribution to their rehabilitation. The General Director of the largest Austrian bank, which to date has delivered a considerable part of the profits of the UniCredit parent group, is striking a path of his own again: Bank Austria takes a radical step and subjects its balance sheet to an almost radical purge.

Cernko speaks of ‘good news’ and ‘liberation’. In financial terms, this is described in the notices as follows: Bank Austria was able to increase the results of operative retail business by 7 per cent to EUR 3.1 billion for the 2013 financial year. The strategic decision to write down goodwill for all participations on the balance sheet to zero based on the last multiannual plan and the impairment test resulted in a total write-down of some 2 billion euros. The complete write-down of goodwill results in an accounting loss totalling EUR 1.6 billion, which, however, has no negative effect on the capital ratios which continue to improve despite these measures. This means that the strong Tier 1 capital ratio improved from 10.6 to 11.3 per cent within one year. Strong figures, clear message: Get rid of the risks! At the same time, Cernko makes a clear commitment to the CEE markets which have generated good results in the group for years. The question will be whether the participations written down to zero today may be re-valued sometime in future. And whether and when other Austrian banks take steps similar to those of Bank Austria. Either way, Willibald Cernko once more broke ranks with the ordinary. Harald Hornacek ■

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Fotos: Getty Images, Kurt Keinrath, Robert Herbst, beigestellt

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„CEE-Markt um 60 bis 70 % billiger als 2008“ “CEE market 60 to 70% cheaper than in 2008” > Börsen in CEE: Trotz des schwierigen Umfelds in der CEE-Region sehen Experten durchaus auch interessante Investmentchancen. Für die Region als Ganzes spricht die fundamentale Ausgangslage. > CEE stock markets: in spite of the difficult environment in the CEE region, experts certainly see some interesting investment opportunities, with the region as a whole benefiting from a good fundamental starting position.

ür die CEE-Börsen war 2013 ein eher durchwachsenes Jahr. So verzeichnete die Warschauer Börse ein Minus von 7 Prozent, die Prager Börse gab um 5 Prozent nach. Auch Moskau und Budapest entwickelten sich mit jeweils plus 2 Prozent nicht gerade berauschend. Lediglich die Bukarester Börse setzte mit einem Plus von 26 Prozent ein Zeichen. Angesichts der wieder anziehenden Konjunktur in der EU schien die Hoffnung zu Jahresbeginn also nicht unbegründet, dass 2014 ein Aufholprozess in der Region starten könnte. Mit der Krise in der Ukraine ist allerdings ein Ereignis auf dem Risikomonitor aufgetaucht, das diese Hoffnung ernsthaft gefährdet. „Es ist schwer zu sagen, wie lange die derzeitige Krise anhalten wird. Ich glaube jedoch, dass es eher Monate als Wochen dauert, um zu einer Lösung zu kommen“, sagt Petr Zajic, Fondsmanager Aktien CEE bei Pioneer Investments Austria. Am wahrscheinlichsten findet er zwei Szenarios: Im ersten kommt es zu keiner weiteren Gewalt auf der Krim. Nach einem Referendum wird die Krim einen ähnlichen Status haben wie Südossetien, das völkerrechtlich noch ein Teil Georgiens ist. Im zweiten – und eher unwahrscheinlicheren – Szenario kommt es zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine. Die Folge: eine Vielzahl von Sanktionen gegenüber Russland. Nachsatz des Experten: „Zwischen diesen beiden Szenarien kann fast alles passieren und sich signifikant auf die CEE-Börsen auswirken.“ Prag und Warschau gut gestartet „Bevor die Lage in der Ukraine eskaliert ist, dachten wir, dass das Umfeld in der CEE-Region in der ersten Jahreshälfte schwierig wird“, sagt Raiffeisen-Chefanalyst Peter Brezinschek. Nun ist es um nichts einfacher geworden, auch wenn der Experte mit der Feststellung recht hat, dass die Probleme nicht die ganze osteuropäische Börselandschaft durcheinandergewirbelt haben: „Warschau und Prag sind – nachdem sie nach Vorjahresverlusten freundlich ins Jahr 2014 gestartet sind – nach wie vor gut unterwegs.“ Das sei ein Beleg dafür, dass Anleger trotz der ernsten Lage durchaus selektiv vorgehen würden. Aus makroökonomischer Sicht fi ndet Zajic vor allem Polen und die Tschechische Republik sehr attraktiv. Beide Länder seien nämlich stark mit der EU verbunden. „Die Erholung in der EU wirkt sich dort jetzt


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Peter Brezinschek, Head of Raiffeisen Research, Raiffeisen Bank International: „Die Probleme in der Ukraine haben nicht die ganze osteuropäische Börselandschaft durcheinandergewirbelt“ Peter Brezinschek, Head of Raiffeisen Research, Raiffeisen Bank International: “The problems in Ukraine have not caused confusion throughout the entire Eastern European stock market landscape”

Luca Paolini, Chefstratege Pictet Asset Management: „Die Krise in der Ukraine könnte eine globale Marktkorrektur einleiten“ Luca Paolini, chief strategist at Pictet Asset Management: “The crisis in Ukraine could introduce a global market correction”

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positiv auf die industrielle Produktion aus. Man darf nicht vergessen, dass 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Tschechischen Republik aus dem Export – und dieser geht großteils in die EU – kommen. In Polen sind es 40 Prozent“, so der Experte. Problematisch ist für den Fondsmanager nur, dass die Exportunternehmen in der Tschechischen Republik – im Übrigen auch in Ungarn – nicht an der Börse notieren. „Um Exposure aufzubauen, kaufen viele Investoren Banken“, nennt er die Lösung des Dilemmas. Ölunternehmen profitieren Vom steigenden – und von der Lage in der Ukraine noch nicht beeinflussten – Ölpreis profitieren wiederum Unternehmen in der ganzen Region. Den russischen Ölkonzernen kommt zusätzlich der schwache Rubel zugute, da dies für sie eine geringere Steuerbelastung bedeutet. Der Hintergrund: Während die Einnahmen in Dollar erzielt werden, werden die Steuern in Rubel abgeführt. Der schwächelnde Rubel macht allerdings den börsenotierten russischen Konsumunternehmern zu schaffen. Sie müssen nämlich viele Waren in Dollar kaufen und in Rubel wieder verkaufen. Aber auch in vielen anderen CEEMärkten ist es für Konsumwerte schwieriger geworden. In der Türkei erschweren die teurer gewordenen Konsumkredite die Lage, in Polen ist es die immer härter werdende Konkurrenz unter den Handelsunternehmen. „Aus rein fundamentaler Sicht sollten die CEE-Märkte stärker performen“, sagt Zajic. Tatsächlich notieren sie derzeit nur bei der Hälfte des Stands von 2008. Dabei verdienen die Unternehmen um rund 35 Prozent mehr. Insgesamt sei der Markt um 60 bis 70 Prozent billiger als 2008, so der Fondsmanager. Aber nicht nur die Bewertungen sprechen für die Region. „Anders als in der Vergangenheit sind jetzt auch Dividenden ein Thema“, meint Zajic. Die aktuelle durchschnittliche Dividendenrendite liege bei mehr als 5 Prozent. Mit 5,8 Prozent weist derzeit der rumänische BET die attraktivste Dividendenrendite auf, gefolgt von Russland (5,3), Polen (4,5), Tschechien (4,3), Ungarn (3,3) und der Türkei (2,9 Prozent). Bleibt zu hoffen, dass die Lage in der Ukraine nicht eskaliert – allerdings nicht nur für die CEE-Börsen. „Nachdem die jüngste Rallye globaler Aktien Ermüdungserscheinungen zeigt, könnte die Krise in der Ukraine eine Marktkorrektur einleiten“, so Luca Paolini, Chefstratege Pictet Asset Management.

»AUS REIN FUNDAMENTALER SICHT SOLLTEN DIE CEE-MÄRKTE STÄRKER PERFORMEN« »FROM A PURELY FUNDAMENTAL PERSPECTIVE, THE CEE MARKETS OUGHT TO BE PERFORMING MORE STRONGLY«

013 was a somewhat mixed year for the CEE stock markets. For example, the Warsaw stock exchange was down 7%, while Prague fell by 5%. Moscow and Budapest each achieved a not very exciting rise of 2%. The only startling increase was seen on the Bucharest stock exchange, up 26%. In light of the improving economic situation in the EU, therefore, there seemed good reason at the start of the year to hope that 2014 could mark the beginning of a catch-up process in the region. However, an event on the risk monitor has emerged in the form of the crisis in Ukraine, which could seriously jeopardise such hopes. “It is hard to say how long the current crisis will last. However, I believe that it will be months rather than weeks before a solution is found”, says Petr Zajic, CEE shares fund manager at Pioneer Investments Austria. He regards two scenarios as being most likely. The first envisages no further violence in the Crimea. Following a referendum, the status of the Crimea will be similar to that of South Ossetia, which under international law is still part of Georgia. In the second, less likely scenario, there will be armed conflict between Russia and Ukraine, resulting in the imposition of a number of sanctions against Russia. Zajic concludes: “Between these two scenarios, almost anything can happen and the effects on CEE stock markets will be significant.”

A good start for Prague and Warsaw “Before the situation in Ukraine escalated, we thought that the economic environment in the CEE region was becoming difficult in the first half year”, says the chief analyst at Raiffeisen, Peter Brezinschek. The situation has not become any easier, even though Brezinschek rightly states that the problems have not caused confusion throughout the entire Eastern European stock market landscape: “Having made a good start to 2014 after losses in the previous year, Warsaw and Prague are still on a successful course.” This is seen as evidence that investors are prepared to proceed on a selective basis in spite of the seriousness of the situation. From the macroeconomic perspective, Zajic regards Poland and the Czech Republic as being particularly attractive, both countries being strongly linked to the EU. “The recovery in the EU is currently having a positive effect on industrial production in

Petr Zajic, Fondsmanager Aktien CEE, Pioneer Investments Austria: „Anders als in der Vergangenheit sind in der Region jetzt auch Dividenden ein Thema“ Petr Zajic, CEE shares fund manager at Pioneer Investments Austria: “Unlike in the past, dividends are also a factor in the region now”

these two countries. We should not forget that 80% of the GDP of the Czech Republic comes from exports – mainly to the EU. In Poland the proportion is 40%”, says Zajic. The only problem as far as Zajic is concerned is that export companies in the Czech Republic – and in Hungary also – are not listed on the stock market. “In order to build up exposure, many investors are buying banks”, says Zajic, providing the solution to the dilemma. Profits for oil companies Companies throughout the region are also benefiting from increasing oil prices, which have not yet been affected by the situation in Ukraine. The weak rouble is also good for Russian oil companies, because it means a reduced tax burden for them. The reason for this is that while income is received in dollars, taxes are deducted in roubles. However, the weakening rouble is creating problems for stock exchange listed Russian consumer goods companies, which have to buy large quantities of goods in dollars and resell them in roubles. But the situation has also become more difficult in regard to consumer stocks in many other CEE markets. In Turkey, problems are caused by the increasing cost of consumer loans, and in Poland by the increasingly tough competition between the trading companies. “From a purely fundamental perspective, the CEE markets ought to be performing more strongly”, says Zajic. In fact, they are currently listed at half the 2008 level, although company earnings are up by about 35%. Overall the market is 60% to 70% cheaper than in 2008, according to Zajic. But it is not just the valuations that make the region attractive. “Unlike in the past, dividends are also a factor now”, says Zajic. The average current dividend return is more than 5%. At 5.8%, the most attractive dividend return is currently offered by Romania’s BET, followed by Russia (5.3%), Poland (4.5%), the Czech Republic (4.3%), Hungary (3.3%) and Turkey (2.9%). We must continue to hope that the situation in Ukraine does not escalate – and not only as far as the CEE markets are concerned. “Since the most recent rally in global shares is showing signs of slowing down, the crisis in Ukraine could introduce a market correction”, says Luca Paolini, chief strategist at Pictet Asset Management. Patrick Baldia ■


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Tschechien Czech Republic

Rumänien Romania

> Erstmals seit 2011 könnte der Prague Stock Exchange heuer wieder IPOs erleben, und zwar gleich zwei. Im Jänner hat etwa die Brauerei Pivovary Lobkowicz Group angekündigt, rund 40 Millionen Euro über die Börse aufnehmen zu wollen. Börsepläne hat auch der tschechische Vizepremier Andrej Babis mit seiner Mediengruppe Mafra geäußert. Vom Anziehen der industriellen Produktion können Anleger in Tschechien nicht profitieren, weil die Exportunternehmen nicht an der Börse notieren. Auf der Rechnung haben Experten dagegen unter anderem das Energieunternehmen CEZ Group oder den Sportwettenanbieter Fortuna Entertainment Group. > This year, for the first time since 2011, there could be IPOs on the Prague Stock Exchange – indeed, two at the same time. In January, the Pivovary Lobkowicz Group brewery announced its intention to take up around 40 million euros via the stock market. Plans for an IPO have also been expressed by the Czech Vice Premier Andrej Babis and his media group Mafra. Investors in the Czech Republic are not able to take advantage of the upward movement in industrial production, because the export companies are not quoted on the stock exchange. On the other hand, experts have their eye on the energy company CEZ Group and the sports betting provider Fortuna Entertainment Group.

> Rumänien hat für Experten seine Hausaufgaben gemacht – sprich: mit dem IWF zusammengearbeitet und die Strukturhilfe der EU richtig eingesetzt. Sie erwarten, dass die Unternehmensgewinne auch heuer deutlich zweistellig wachsen werden, was dem BET-Index, der nach einer starken Vorjahresperformance etwas schwächelt und mit einem Minus von 1,5 Prozent gestartet ist, im weiteren Jahresverlauf mehr Schwung verleihen sollte. Interessante Aktien: Petrom, Romgaz, Transgaz und Fondul Proprietata. Der Kurs des zuletzt genannten Staatsfonds ist heuer bereits um 50 Prozent gestiegen und sollte durch ein angekündigtes Rückkaufprogramm weiter unterstützt werden. > As far as experts are concerned, Romania has done its homework. Specifically, it has cooperated with the IWF and has made good use of the structural aid provided by the EU. Experts expect growth in corporate profits to be well into double figures this year also, which should provide added impetus over the course of the year for the BET index, now weakening somewhat after performing strongly last year and starting the year down 1.5%. Interesting stocks include Petrom, Romgaz, Transgaz and Fondul Proprietata. The price of the last of these, a sovereign wealth fund, has already risen by 50% and should be further supported by a recently announced buyback programme.

Polen Poland > Das bestimmende Thema an der Warschauer Börse (GPW) wird heuer die Pensionsreform sein. Die Beschneidung der Rolle der privaten Pensionsfonds, die in Warschau für rund 40 Prozent der Marktkapitalisierung verantwortlich sind, hat bereits die zweite Jahreshälfte 2013 geprägt. Nach zwei Jahren mit Rückgängen wird dagegen – unterstützt durch ein Wirtschaftswachstum von rund 3 Prozent – ein Turnaround bei den Unternehmenserträgen erwartet. Interessante Aktien: Experten sehen Chancen bei Financials wie den Banken PKO Bank Polski und Bank Zachodni WBK oder der PZU Versicherung. > This year the determining factor on the Warsaw stock exchange (GPW) will be pension reform. The effect of the curtailment of the role of private pension funds, which account for around 40% of market capitalisation in Warsaw, was already felt in the second half of 2013. After two years of decline, a turnaround – supported by economic growth of around 3% – is expected for corporate earnings. As far as interesting shares are concerned, experts see opportunities in the financials, such as PKO Bank Polski and Bank Zachodni WBK, and in the insurance company PZU.

> Wie auch der russische MICEX hat der ungarische BUX das Vorjahr mit einem leichten Plus von 2 Prozent abgeschlossen. Den Markt belasten die seit mittlerweile drei Jahren in Folge zurückgehenden Unternehmenserträge – die allerdings bei der Steuer- und Wirtschaftspolitik der Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orban auch kein Wunder sind. Dennoch halten Analysten heuer eine leicht positive Entwicklung des BUX für möglich. Interessant seien Aktien wie die des Pharmakonzerns Richter Gedeon, der im Vorjahr wieder in den MSCI Hungary aufgenommen wurde, oder – aus Bewertungssicht – des Mineralölkonzerns MOL. > Like the Russian MICEX, the Hungarian BUX ended last year up slightly (2%). The market is suffering from declining corporate earnings over a period of three years in succession – hardly surprising in view of the fiscal and economic policies pursued by the government under Prime Minister Viktor Orban. In spite of this, analysts regard a slight improvement in the BUX as a possibility this year. Potentially interesting stocks include those of the pharmaceutical group Richter Gedeon, which last year was again included in the MSCI Hungary, and – on the basis of its valuation – the petroleum group MOL.

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Ungarn Hungary


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FINANCE & INVESTMENT

SUCCEED / Ausgabe 2

Russland Russia > Nach einem zarten Plus von 2 Prozent im Vorjahr hat der MICEX seit Jahresbeginn rund 15 Prozent verloren, der RTS-Index 22 Prozent. Analysten sind aber nicht nur wegen der aktuellen Krise auf der Krim vorsichtig auf das Land eingestellt, sondern auch wegen seiner ökonomischen Schwäche und vor allem dem Fehlen von privaten Investitionen. Dennoch erwarten sie heuer einen leichten Anstieg der Unternehmensgewinne von 4 Prozent. Vom schwachen Rubel könnten – ebenso wie vom steigenden Ölpreis – Ölkonzerne profitieren, die ihre Erlöse in Dollar einfahren, ihre Steuern aber in Rubel zahlen. Zu schaffen macht die schwache Landeswährung dagegen Konsumwerten, die einen Großteil ihrer Ware in Dollar kaufen. > Following a slight rise of 2% last year, the MICEX has lost around 15% since the beginning of the year. However, it is not just the current crisis in the Crimea that is making analysts cautious, but also Russia’s weak economy and above all the lack of private investment. Nevertheless a slight rise in corporate profits of 4% is expected this year. Oil companies could profit from the weak rouble, as they could from rising oil prices, since they receive their income in dollars but pay their taxes in roubles. The weak national currency is, however, a matter of concern for consumer stocks, which purchase the majority of their goods in dollars.

Airport Meeting: 9 € = 9 Meilen

Türkei Turkey > Ähnlich wie in Russland ist das Risiko eines negativen Newsflow noch nicht vom Tisch. Auch das Leistungsbilanzdefizit trägt nicht gerade positiv zum Börseumfeld bei. Der BIST 30 Index weist seit Jahresbeginn ein Minus von 8 Prozent auf. Auf Konsumwerte wirkt sich etwa negativ aus, dass es durch die Zinserhöhung teurer geworden ist, Kredite aufzunehmen. Insgesamt zahlt es sich für Anleger sicher aus, sich auf Unternehmen mit internationalem Exposure zu konzentrieren. Interessant: Alarko Holding, Halkbank, Aksigorta. > As in Russia, the negative news flow risk has not gone away. The balance of payments deficit also does not make any positive contribution to the stock market environment. Since the start of the year the BIST 30 index has fallen by 8%. The fact that loans have become more expensive as a result of the increase in interest rates is having a somewhat negative effect on consumer stocks. Overall it is certainly worthwhile for investors to concentrate on companies with international exposure. Interesting companies include Alarko Holding, Halkbank and Aksigorta.

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China, Japan, die USA und zahlreiche Schwellenländer werden zum neuen Wachstumsmotor für die Wind- und Solarindustrie China, Japan, the USA and numerous newly industrialising countries are becoming the new driving force for growth for the wind and solar energy industry

Schöne Renditen mit grünem Gewissen A good return on investment with a ‘green’ conscience > Die Aktien von Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien erfreuten Anleger zuletzt mit starken Kurszuwächsen. Experten sprechen vor allem Solaraktien viel Potenzial zu. > Investors have recently been pleased to observe strong price rises in renewable energy company stocks. Experts see a lot of potential in solar stocks in particular.


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o schnell kann es manchmal gehen: Nach einer mehrjährigen Durst­ strecke sind Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien an den globalen Börsen wieder heiß begehrt. Der Renixx World (Renewable Energy Indus­ trial Index), der die 30 weltweit wich­ tigsten Player der regenerativen Energie­ wirtschaft zusammenfasst, verzeichnete im Vorjahr erstmals seit 2010 wieder Zuwächse. Für das Gesamtjahr stand eine satte Performance von knapp plus 90 Pro­ zent zu Buche und auch 2014 hält der Aufwärtstrend mit einer vorläufigen Per­ formance von bislang plus 20 Prozent an. Wolfgang Pinner ist keineswegs über­ rascht über das kräftige Lebenszeichen. Nach einer längeren schwierigen Phase seien die Bewertungen der Unterneh­ men einfach wieder äußerst attraktiv geworden, so der Chief Investment Officer Sustainable & Responsible I nvestments bei Raiffeisen Capital ­ ­Management (RCM). Aber nicht nur die Bewertungen sprechen für Aktien aus dem Bereich erneuerbare Energien und Klimawandel. Auch die Unternehmen selbst seien heute besser aufgestellt, sagt Pinner. Sie hätten die schwierige Zeit genutzt, um deutlich effizienter zu werden. Wachstumsmotor China „China, Japan, die USA und zahlrei­ che Schwellenländer sind zum neuen Wachstumsmotor geworden“, nennt Robert Cominotto, Portfolio ­Manager bei Swiss Asset Management, einen maßgeblichen Grund für die Erholung der Wind- und Solarindustrie. Zuvor hätten ein Übermaß an Subventionen auf den europäischen Märkten und Überkapazitäten in China der ­Branche in den vergangenen Jahren schwer zu­ gesetzt. „Besonders der Preisverfall bei Solarmodulen hat dazu geführt, dass Sonnenenergie nun erstmals auch ohne Subventionen wettbewerbsfähig ist“, sagt der Experte. Bei der Deutschen Bank gibt man sich vor allem bezüglich des Potenzials der Photovoltaikindustrie „bullish“. In ei­ ner aktuellen Branchenstudie wird gar von einem „zweiten Goldrausch“ ge­ sprochen. Für 2014 und 2015 sehen die Analysten einen „globalen Wachstums­ markt“. So wird für heuer ein Absatz von 46 Gigawatt am Photovoltaikmarkt prognostiziert. Für 2015 wird ein An­ stieg auf 56 Gigawatt erwartet. Starke Impulse sollen vor allem von China aus­ gehen. Die Regierung plane nämlich bis Ende 2015 eine Photovoltaik-Leistung von 35 Gigawatt sicherzustellen. Mehr Nachfrage als Angebot Die Analysten von Roth Capital sind ähnlich guter Dinge für die globale Pho­ tovoltaikindustrie. Erst kürzlich haben sie ihren Ausblick für die Branche für 2014 nach oben revidiert. Anstatt der ursprünglich erwarteten 42 Gigawatt rechnen sie jetzt mit einer weltweiten Solarnachfrage von 47 Gigawatt. Posi­ tiv: Damit werde erstmals seit einigen Jahren die Nachfrage das Angebot – sprich: die Produktionskapazität – von 45 Gigawatt wieder übersteigen. Kaufempfehlungen haben sie derzeit für Canadian Solar und JinkoSolar ausge­ sprochen. Zu den Top-Empfehlungen der Deutschen Bank gehören wiederum Trina Solar und Yingli Green. Etwas erholt haben sich zuletzt deutsche Solaraktien. In der größ­

Wolfgang Pinner, Chief Investment Officer Sustainable & Responsible Investments, Raiffeisen Capital Management (RCM): „Nach einer längeren schwierigen Phase werden Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien wieder äußerst attraktiv bewertet“ Wolfgang Pinner, Chief Investment Officer for Sustainable & Responsible Investments at Raiffeisen Capital Management (RCM): “Following a lengthy period of difficulty, company valuations in the field of renewable energies have become extremely attractive again”


Schuldenlast von 900 Millionen Euro stöhnte. Nach einer erfolgreichen Kapitalerhöhung sieht es etwas besser aus. Nur der Aktienkurs will nicht so recht ins Positive drehen. In den vergangenen drei Monaten gab der Kurs um 25 Prozent nach, auf Einjahressicht waren es mehr als 60 Prozent. Deutlich besser erging es da Konkurrenten wie Phoenix Solar (Einjahresperformance: +160 Prozent) und SMA Solar (+109 Prozent). Im Renixx sorgten jedenfalls 2013 ebenfalls Solaraktien für Aufsehen. Canadian Solar legte unglaubliche 745 Prozent zu, die US-Werte SunPower und SolarCity 410 Prozent bzw. 293 Prozent. Gut schaut es für die Highflyer des Vorjahres auch im bisherigen Jahresverlauf aus: SolarCity liegt mit 30 Prozent im Plus, gefolgt von Canadian Solar (plus 10 Prozent) und SunPower (plus 6 Prozent). In den Schatten gestellt werden sie allerdings vom US-Brennstoffzellenspezialisten Plug Power (plus 333 Prozent), vom US-Maschinenbauer und Ausstatter für die Solarindustrie GT Advanced Technologies (plus 93 Prozent) und vom US-ElektroautoHersteller Tesla (plus 54 Prozent).

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Anleger haben sich zuletzt wieder verstärkt für Unternehmen aus dem Erneuerbare-Energien-Universum interessiert Investors have been increasingly interested in companies from the universe of renewable energies again recently

»DER DEUTSCHE SOLARSEKTOR IST BEINAHE GÄNZLICH VON DER BÖRSE VERSCHWUNDEN« »THE GERMAN SOLAR SECTOR ALL BUT DISAPPEARED FROM THE STOCK EXCHANGE«

ten europäischen Volkswirtschaft ist der Konsolidierungsprozess der Solarindustrie ganz besonders drastisch ausgefallen. Seit 2012 wurde nicht weniger als jeder zweite Arbeitsplatz gestrichen. Großzügige Förderungen hatten in den Jahren davor dazu geführt, dass einschlägige Firmen – viele davon im Bereich Solarmodule tätig – wie die sprichwörtlichen Pilze aus dem Boden geschossen sind. Als die Preise aufgrund von Billig-Importen aus China in den Keller rasselten, ging dann bei vielen im wahrsten Sinne des Wortes das Licht aus. Für Experten waren jedoch nicht nur die Dumpingpreise der chinesischen Hersteller für den Exodus verantwortlich. Verwöhnt von Subventionen, hätten viele deutsche Hersteller schlichtweg Forschung und Entwicklung vernachlässigt und wären von der Konkurrenz aus Asien auch in puncto Qualität überholt worden. Zu den Namen, die in den vergangenen Jahren Pleite gingen, zählen jedenfalls Conergy, Solar City, Solon oder Q Cells. Comeback deutscher Solaraktien Große Umwälzungen hat es auch an der Börse gegeben. Laut Pinner ist der deutsche Solar-Sektor nahezu gänzlich von der Börse verschwunden. Etliche andere Firmen fristen heute dagegen ein Dasein als Penny Stock. SolarWorld ist dieses Schicksal bislang erspart geblieben, auch wenn das Unternehmen noch Anfang 2013 unter einer

ometimes things happen really quickly: after several lean years, renewable energy stocks are once again a hot ticket on the world’s stock markets. Last year, for the first time since 2010, price increases were recorded by the Renixx World (Renewable Energy Industrial Index), which includes the 30 most important international players in the regenerative energy industry. Performance over the year as a whole was posted at a pleasing +90%, and the upward trend is continuing in 2014 with provisional performance of +20%. Wolfgang Pinner is not at all surprised by these vigorous signs of life. Following a lengthy period of difficulty, company valuations have simply become extremely attractive once again, according to the Chief Investment Officer for Sustainable & Responsible Investments at Raiffeisen Capital Management (RCM). But it is not just the valuations that speak in favour of stocks from the renewable energies and climate change sector. The companies themselves are now better positioned, says Pinner, having used the difficult period to make themselves much more efficient. China as the driving force for growth “China, Japan, the USA and numerous newly industrialising countries have become the new driving force for growth”, says Robert Cominotto, Portfolio Manager at Swiss Asset Management, naming this as the decisive reason for the recovery of the wind and solar energy industry. Previously, an excess of subsidies on the European markets and overcapacity in China have had a profoundly depressing effect on the sector in recent years. “In particular, the fall in the price of solar modules has led to solar energy now becoming competitive for the first time, even without subsidies”, says Cominotto. At Deutsche Bank the mood is bullish, particularly as far as the potential of the photovoltaic industry is concerned. A current study of the sector even speaks of a “second gold rush”. Analysts envisage a “global growth market” for 2014 and 2015. For example, sales on the photovoltaic market this year are forecast at 46 gigawatts. This figure is expected to rise to 56 gigawatts in 2015. A strong impetus is expected from China in particular, with the government planning to ensure photovoltaic output of 35 gigawatts by the end of 2015.


Demand exceeds supply The analysts at Roth Capital are similarly upbeat in regard to the global photovoltaic industry. They have just recently revised their outlook for the sector in 2014 in an upwards direction. Instead of the originally expected 42 gigawatts, they are now expecting worldwide demand for solar power to reach 47 gigawatts. On a positive note, this means that for the first time in several years demand will exceed supply (i.e. production capacity) of 45 gigawatts. The analysts have recently issued recommendations to buy stocks in Canadian Solar and JinkoSolar. The top recommendations from Deutsche Bank again include Trina Solar and Yingli Green. German solar stocks have recently recovered somewhat. The consolidation process in the solar industry in Europe’s biggest economy has been particularly dramatic, with no fewer than 50 per cent of jobs having been lost since 2012. Generous grants in previous years had led to a situation in which relevant companies – many of them active in the solar modules sector – sprang up like mushrooms. When prices went through the floor because of cheap imports from China, the lights literally went out for many of these companies. As far as the experts are concerned, however, it was not only the rock bottom prices demanded by the Chinese producers that were responsible for this exodus. Pampered by subsidies, many German producers had simply neglected research and development and had also been overtaken by the competition from Asia in terms of quality. Among the companies that have gone bust over past years are Conergy, Solar City, Solon and Q Cells.

PROFESSIONAL ADVICE

Altersvorsorge nach Maß

Hat die „klassische Lebensversicherung“ ausgedient? Keineswegs, sagt Hemma Massera, Leiterin Betriebliche Personenversicherung der Generali Versicherung AG. Gerade in der Krise haben sich die Stärken dieses Modells zur ergänzenden Altersvorsorge gezeigt. Die klassische Rentenversicherung wird heute gerne als überholt bezeichnet. Wie sehen Sie das? Altersvorsorge ist ein sehr langfristiger Prozess. Für deren Planbarkeit ist es wichtig, bereits im Voraus mit der Größenordnung des späteren Zusatzeinkommens rechnen zu können. Dieses Zusatzeinkommen soll während der gesamten Pensionsphase verlässlich erhalten bleiben und nicht durch aktuelle Kursverluste oder längere Auszahlungsdauer erheblich vermindert werden. Kein anderes Finanzprodukt kann das, was die klassische Rentenversicherung schafft: Lebenslange Pensionsleistungen in einer vorher bestimmten Höhe über mehrere Jahrzehnte hinweg zu gewährleisten. Was spricht für die klassische Rentenversicherung? Das Zusammenspiel von verschiedenen vertraglichen Garantien und Produkteigenschaften schafft ein besonders hohes Maß an Sicherheit: Die Garantieverzinsung der Beiträge bleibt in der zu Beginn versprochenen Höhe über die gesamte Laufzeit des Vertrages – Ansparung und Auszahlungsphase – durchgehend erhalten. Ändert sich das wirtschaftliche Umfeld derart, dass die Garantiezinsen gesenkt werden müssen, trifft diese Veränderung immer nur die späteren Verträge. Dazu kommt eine – nur von der Versicherung angebotene – Garantie der Rententafel für die gesamte Vertragsdauer. Dies bewirkt, dass eine nach Vertragsabschluss stärkere Zunahme der Lebenserwartung ebenfalls nur die Berechnung späterer Rentenverträge betrifft, nicht jedoch die Höhe der garantierten Pension von bestehenden Verträgen. Im Rentenversicherungsmodell werden also die wesentlichen Risikofaktoren langfristig von der Versicherung getragen.

Promotion

A comeback for German solar stocks There have also been great upheavals on the stock market. As Pinner explains, the German solar sector all but disappeared from the stock exchange. A few other companies, by contrast, still survive as penny stocks. SolarWorld has so far been spared this fate, even though at the beginning of 2013 the company was still suffering from a debt burden of 900 million euros. Following a successful capital increase, the situation is looking somewhat better. Only the share price is slow to move into positive territory. The price has fallen by -25% in the last three months, and more than -60% over the past year. Comparatively speaking, the price situation is much better for competitors such as Phoenix Solar (annual performance: +160%) and SMA Solar (+109%). Within the Renixx, solar shares have also been arousing interest, in 2013 at least. Canadian Solar rose by an incredible +745%, and the US stocks SunPower and SolarCity by +410% and +293% respectively. So far this year, the outlook is also good for last year’s high fliers, with SolarCity up +30%, followed by Canadian Solar (+10%) and SunPower (+6%). However, they are outshone by the US fuel cell specialist Plug Power (+333%), the US mechanical engineering company and supplier to the solar industry GT Advanced Technologies (+93%) and the US electric car manufacturer Tesla (54%). Patrick Baldia ■

Robert Cominotto, Portfolio Manager Swiss Asset Management: „Ein Übermaß an Subventionen auf den europäischen Märkten und Überkapazitäten in China haben der Wind- und Solarindustrie in den letzten Jahren schwer zugesetzt“ Robert Cominotto, Portfolio Manager at Swiss Asset Management: “An excess of subsidies on the European markets and overcapacity in China have had a profoundly depressing effect on the wind and solar energy industry in recent years”

Wie sieht es mit Ertragschancen aus? An der Gewinnbeteiligung, die im klassischen Deckungsstock erwirtschaftet wird, partizipieren die Rentenverträge ebenfalls. Die Funktionsweise der Gewinnbeteiligung ist jedoch nicht mit der Wirkungsweise eines

Hemma Massera: „Kunden sollten ihre jeweilige Risikobereitschaft und -fähigkeit hinterfragen und erst danach ein Pensionsvorsorgemodell wählen“

Fonds zu vergleichen. Denn bei der Verteilung der jährlich ermittelten Gewinnbeteiligung auf die Verträge wirkt eine Art „Höchststandsgarantie“: Mit der Zuweisung jedes Gewinnanteils wird dieser „fixiert“, sodass der erhöhte Vertragswert nachträglich nicht mehr reduziert werden kann. Ein Verlust ist in der klassischen Rentenversicherung ausgeschlossen.

Welche Modelle der betrieblichen Altersvorsorge mit Rentenversicherungen gibt es? Die Rückdeckung von Firmenpensionszusagen erfolgt seit jeher vorwiegend mit klassischen Lebens-/Rentenversicherungen, ebenso das Modell der „steuerfreien Zukunftssicherung“ gemäß § 3 (1) 15a EStG. Besondere Bedeutung kommt aber der noch recht jungen betrieblichen KollektivVersicherung (BKV) zu. Diese ist rechtlich der Pensionskasse gleichgestellt und wurde aufgrund ihrer Produkteigenschaften (betriebliche Garantiepension) als deren Alternativmodell bzw. Ergänzung eingeführt. Die Reform 2013 brachte neue individuelle Wahlmöglichkeiten zwischen den beiden Modellen. Unternehmen und Betriebsräte sind gefordert, Mitarbeitern diese Möglichkeiten zu eröffnen.

Dennoch scheinen ertragsorientierte Produkte nach wie vor eine große Rolle zu spielen. Bei Produkten, die aufgrund einer dynamischen Veranlagungsstrategie einen höheren Ertrag erwarten lassen, ist zu bedenken, dass auch eine über längere Phasen höhere Performance bereits in einem Verlustjahr wieder eingebüßt werden kann. Dies kann letztlich auch zu einer geringeren effektiven Rendite führen.

14.000,00 12.000,00

jahr 1 jahr 2 jahr 3 jahr 4 jahr 5 jahr 6 jahr 7 jahr 8 jahr 9 jahr 10

10.000,00 8.000,00 6.000,00 4.000,00 2.000,00 0,00

1

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Kapitalentwicklung volatil Kapitalentwicklung konservativ

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fiktive Performance volatil konservativ 5,00% 3,00% 5,00% 3,00% 5,00% 3,00% 5,00% 3,00% 5,00% 3,00% 5,00% 3,00% 5,00% 3,00% -13,00% 3,00% 5,00% 3,00% 5,00% 3,00%

Durchschnitt

3,20%

3,00%

Effektivrendite

2,23%

3,00%


FINANCE & INVESTMENT

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Fotos: beigestellt

Auch in Österreich, weiß UBS-Niederlassungsleiter Wolfgang Eisl, steigt das Interesse an nachhaltigen Investments klar an In Austria, too, interest in sustainable investments is growing quite markedly, says UBS regional manager Wolfgang Eisl

Positive Renditen Positive returns > Sozial verantwortungsvolle Investments sind längst kein Nischengeschäft mehr. Immer mehr Anleger wollen ihr Kapital nachhaltig anlegen. UBS setzt dabei vor allem auf den Shared Value. > Socially responsible investments stopped being a niche investment market a long time ago. A growing number of investors want to invest their capital in sustainable companies and models. UBS believes the way forward here lies particularly in Shared Value.

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on wegen Nischeninvestments: Laut Forum for Sustainability and Responsible Investment und Bank of America beträgt der Anteil der Nachhaltigkeits- und sozial verantwortungsvollen Investments in den USA bereits rund 3,7 Billionen US-Dollar. Das entspricht fast einem Zehntel des gesamten verwalteten Vermögens im US-Markt. „Nachhaltige Anlagen finden immer breitere Akzeptanz“, ist daher Uwe Röhrig, Senior Equity Stratege bei UBS Global Asset Management, überzeugt. Es sei sicherlich ein gewisser Nachhaltigkeitstrend im Markt festzustellen, so der Experte. „Uns geht es vor allem darum, dahinter auch ein sauberes Geschäftsmodell zu legen, das für Anleger transparent ist“, betont Röhrig. Bei UBS beschäftigt man sich mit dem Thema schon eine ganze Weile. Der UBS Eco Performance, der zu den UBS Sustainable & Responsible Funds zählt, wurde bereits 1997 aufgelegt. Der Fonds investiert in Sustainability Champions, die innovative Produkte oder Dienstleistungen nach ökologischen und sozialen Kriterien bieten, etwas bewirken und in der Lage sind, die Renditen zu steigern. Die Performance des UBS Eco kann sich durchaus sehen lassen: Über die letzten fünf Jahre lag das Plus bei 66,91 Prozent und damit knapp über dem Referenzindex (65,81). Im Schnitt erzielte der Fonds eine jährliche Rendite von fast

11 Prozent in der 5-Jahres-Betrachtung. „Wir haben damit den MSCI World geschlagen“, sagt Röhrig nicht ohne Stolz. Und in diesem Aktienindex spiegelt sich immerhin die Entwicklung der Aktien von 23 Industrieländern weltweit wider. Was ist eigentlich nachhaltig? Trefflich diskutieren lässt sich freilich darüber, was denn „nachhaltig“ ist. So zählen die UBS-Experten beispielsweise Apple zu jenen Unternehmen, die in letzter Zeit massive Fortschritte in ihrer Nachhaltigkeitsagenda gemacht hätten. „Seit Tim Cook CEO von Apple ist, hat sich viel Positives getan“, erläutert Röhrig. „Die Zusammenarbeit mit den Lieferanten in Asien und die dortigen Arbeitsbedingungen haben sich deutlich verbessert. Wir bewerten das sehr positiv. Und letzten Endes ist Apple auch von seinen Finanzdaten her sehr gut aufgestellt.“ Generell geht es, so Röhrig, bei modernen nachhaltigen Anlagen um mehr als nur einen oder zwei Teilbereiche. „Modernes Anlageverhalten sucht nach Unternehmen, die Shared Value anstreben – also wesentliche Nachhaltigkeitsfaktoren, durch die sich starke Geschäftsmodelle auszeichnen.“ Das sei umfassender als eine reine Finanzanalyse. Betrachtet werden hierbei – gemäß dem Modell von Michael Porter und Mark Kramer – Themen, die ein Gesamtbild ergeben. Dazu

»MODERNES ANLAGEVERHALTEN SUCHT NACH UNTERNEHMEN, DIE SHARED VALUE ANSTREBEN« »MODERN INVESTMENT BEHAVIOUR IS LOOKING FOR COMPANIES THAT TARGET SHARED VALUE«

gehören etwa Umweltauswirkungen, Energieund Wasserverbrauch, Mitarbeitergesundheit, Arbeitssicherheit, Mitarbeiterqualifikation oder Umgang und Zusammenarbeit mit Zulieferern. Beurteilt werden die Unternehmen nach ihrer jeweiligen Leistung in den drei großen Bereichen Unternehmensführung, Soziales und Umwelt. Diese Analyse kann für jedes Unternehmen angewandt werden. Freilich lassen sich gewisse Grauzonen in der Unternehmensbewertung nicht verhindern und sind sozusagen „systemimmanent“. Aber generell werden Investitionen in Unternehmen, deren Geschäftsvolumen zu mehr als 5 Prozent von Waffen, Tabak oder Atomenergie bestimmt wird, um nur einige Beispiele zu nennen, nicht als Teil des nachhaltigen Investments betrachtet. Natürlich gibt es auch Bereiche der Wirtschaft, die per se als „nachhaltig“ eingeschätzt werden. Besonders attraktiv sind hier jene Unternehmen, die in Wachstumsnischen des nachhaltigen Universums tätig sind. Dazu zählt die UBS etwa die Bereiche Bildung, Wasseraufbereitung, Generika oder geothermische Energie. UBS selbst hat die Investments breit diversifiziert: Die rund 75 Titel, die im Fonds enthalten sind und laufend strengen Prüfungen unterzogen werden, stammen zu 30 Prozent aus dem Bereich Energieeffizienz, zu 25 aus dem Umweltsektor, zu 30 aus dem Bereich Soziales und zu 15 Prozent aus dem Pharmabereich. Insgesamt analysiert UBS laufend an die 1.500 Titel, von denen es dann eben 75 in den UBS Eco Performance schaffen. Interesse vor allem in den USA stark Bisher, sagt Röhrig, ist das Interesse an nachhaltigen Investments vor allem in den USA stark ausgeprägt. Vorrangig die großen institutionellen Anleger sind daran beteiligt. Aber er geht davon aus, dass auch in Europa künftig deutlich mehr in nachhaltige Unternehmen investiert werden wird. „Der Druck der Gesellschaft wird immer größer. Allein die sozialen Medien bewirken, dass es sich heute kein Unternehmen mehr leisten kann, nicht nachhaltig zu agieren. Auch die Veröffentlichungskriterien bei börsenotierten Unternehmen werden immer strenger.“ Auch in Österreich, sagt UBS-Niederlassungsleiter Wolfgang Eisl, steigt das Interesse an nachhaltigen Investments klar an: „Socially responsible investment-konforme Veranlagungen werden stärker nachgefragt. Pensionskassen, Mitarbeitervorsorgekassen und Kirchen oder kirchennahe Einrichtungen sind etwa Treiber dieser Entwicklung. Aber auch Private oder Stiftungen prüfen laufend ihre Anlagerichtlinien. Das Thema Corporate Governance trägt ebenfalls dazu bei, dass nachhaltiges Investieren an Bedeutung gewinnt. Ich gehe davon aus, dass wir künftig sehr viel mehr nachhaltige Investments sehen werden.“ ho says they’re niche investments? According to the Forum for Sustainability and Responsible Investment and the Bank of America, the value of sustainable and socially responsible investment in the US has already reached some 3.7 billion dollars. That equates to nearly a tenth of all managed assets in the US market. “Sustainable investment is gaining ever broader acceptance”, believes Uwe Röhrig, Senior Equity Strategist at UBS Global Asset Man-

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„Nachhaltige Anlagen finden immer breitere Akzeptanz“, sagt Uwe Röhrig, Senior Equity Stratege, UBS Global Asset Management “Sustainable investment is gaining ever broader acceptance”, says Uwe Röhrig, Senior Equity Strategist at UBS Global Asset Management

agement. There is a definite trend towards sustainability in the market according to the expert. “Our main concern is to create a totally sound business model that is transparent for investors, to underpin this”, stresses Röhrig. At UBS they have been working on this issue for a long time now. UBS Eco Performance, which belongs to the UBS Sustainable & Responsible Funds, was issued as far back as 1997. The fund invests in Sustainability Champions, which offer innovative products or services that meet key ecological and social criteria, make a difference and are able to grow their profi ts and investors’ returns. The performance of the UBS Eco fund more than stands up to scrutiny: it has grown by 66.91 per cent over the last five years and thus exceeded the reference index (65.81). The fund has achieved an average annual return of nearly 11 per cent viewed over the five year period. “That means we’ve beaten MCSI World”, says Röhrig with not a little pride. After all, this share index does reflect the development of share prices in 23 industrial nations around the world. What does ‘sustainable’ really mean? There is, of course, a lot of discussion – quite reasonably so – about what ‘sustainable’ really means. The UBS experts, for example, view Apple as a company that has made huge progress on its sustainability agenda in recent years. “Since Tom Cook became CEO of Apple, there have been a lot of positive changes”, explains Röhrig. “Collaboration with its Asian suppliers and the working conditions over there have improved significantly. We see this as very positive. And, of course, Apple’s financial figures speak for themselves.” In general, Röhrig goes on to say, sustainable investment today is about more than just one or two sub-sectors. “The investors leading the way today are looking for organisations that target Shared Value – i.e. substantial sustainability factors that allow strong business models to really stand out.” This is a more comprehensive approach than just a financial analysis. Those investors look at factors that give an overall, rounded picture, in line with the model devised by Michael Porter and Mark Kramer. These include, for example, impact on the environment, energy and water consumption, employee well-being, safety in the workplace, employee training, or how the companies deal with and work with their suppliers. The companies are rated on their performance in the three key areas of corporate governance, CSR and environmental impact. This analysis can be applied to any company. Of course, grey areas cannot be ruled out when evaluating companies and they are intrinsic to the system. But in general, investments in companies with more than five per cent of their revenues coming from, for example, munitions, tobacco or nuclear energy – to name a few examples – are not viewed as part of a sustainable investment strategy. There are, of course, areas of the economy which per se are rated as ‘sustainable’. And those companies which are active in niche growth areas of the ‘sustainable universe’ are viewed as particularly attractive. UBS sees these as including the areas of education, water treatment, generic pharmaceuticals or geothermal energy. UBS itself has ensured its

investments are diversified: 30 per cent of the 75 or so titles in the fund, which are all regularly subjected to stringent checks, come from the energy efficiency sector; 25 per cent from the environmental sector; 30 per cent from social and welfare-oriented enterprises and 15 per cent from the pharmaceutical sector. In total, UBS analyses some 1,500 titles on an ongoing basis, of which 75 make it into the UBS Eco Performance fund. Strong interest particularly in the US Up until now interest in sustainable investments has been most pronounced particularly in the US, says Röhrig. The large institutional investors take a lead on this. But he assumes that there will in future be greater investment in sustainable enterprises in Europe, too. “Social pressure is growing all the time. The effect of social media alone is enough to ensure that these days no company can afford not to consider the theme of sustainability for every action it takes. And also the disclosure criteria for quoted companies are becoming ever stricter.” In Austria, too, interest in sustainable investments is growing quite markedly, says UBS regional manager Wolfgang Eisl. “There is growing demand for socially responsible mainstream investments. Pension funds, employee welfare funds and churches or associated institutions are drivers of this trend. But private investors and foundations are also examining their investment policies on an ongoing basis. The issue of corporate governance also contributes to the growing importance of sustainable investment. Certainly, I assume that we will be seeing a lot more sustainable investment in the future.” Harald Hornacek ■

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LAW & TAXATION

SUCCEED / Ausgabe 2

> Rund 130 Gäste folgten Ende Februar der Einladung von LexisNexis, Novomatic und TaylorWessing e|n|w|c Rechtsanwälte zum 12. ComplianceNetzwerktreffen, diesmal zum Thema „Compliance in CEE“. Am Podium diskutierten Robert Pristauz-Telsnigg, Managing Director & Compliance Coordinator bei General Dynamics European Land Systems – Steyr, Gottfried Berger, Leiter Konzern-Revision & Head of Group Audit and Compliance bei Novomatic, sowie Michael Wadsak, Business Unit Director Folding Boxboard bei Mayr-Melnhof Karton. Moderiert wurde die Veranstaltung von Martin Eckel, Head of Compliance bei TaylorWessing e|n|w|c Rechtsanwälte. > Around 130 guests accepted the invitation of LexisNexis, Novomatic and TaylorWessing e|n|w|c Rechtsanwälte for the 12th Compliance Network Meeting at the end of February, this time on the subject ‘Compliance in CEE’. Participants on the podium were Robert Pristauz-Telsnigg, Managing Director & Compliance Coordinator of General Dynamics European Land Systems – Steyr, Gottfried Berger, Head of Group Revision & Head of Group Audit and Compliance of Novomatic, as well as Michael Wadsak, Business Unit Director Folding Boxboard of Mayr-Melnhof Karton. The event was hosted by Martin Eckel, Head of Compliance of TaylorWessing e|n|w|c Rechtsanwälte.

Ahold übernimmt Spar in Tschechien Ahold takes over Spar in the Czech Republic > Die Binder Grösswang Partner Michael Kutschera und Markus Uitz berieten die niederländische Koninklijke Ahold NV beim Erwerb von rund 50 Spar- und IntersparStandorten in Tschechien. Ahold NV wurde von De Brauw Blackstone Westbroek als Transaction Counsel und von Binder Grösswang als Austrian Counsel begleitet. > Binder Grösswang partners Michael Kutschera and Markus Uitz advised the Dutch Koninklijke Ahold NV on its acquisition of about 50 Spar and Interspar locations in the Czech Republic. Ahold NV was accompanied by De Brauw Blackstone Westbroek as the transaction counsel and by Binder Grösswang as the Austrian counsel.

Fotos: 123rf, Spar

Compliance im Fokus Compliance in focus

Neue Regeln New rules > Der österreichische Nationalrat hat mit dem Abgabenänderungsgesetz 2014 einige Punkte beschlossen, die Unternehmen erheblich betreffen. > As part of the Tax Amending Law 2014, the Austrian National Assembly has adopted several changes with considerable effect on businesses. Abzugsverbot für Gehälter Gehälter (Geld- und Sachleistungen), die im Kalenderjahr 500.000 Euro pro Person übersteigen, sind beim Arbeitgeber nicht mehr als Betriebsausgaben abzugsfähig. Umfang der Unternehmensgruppe Seit 1.3.2014 können nur noch jene ausländischen Gruppenmitglieder in die Gruppe einbezogen werden, die in EU-Mitgliedstaaten oder in Staaten ansässig sind, mit denen zu Österreich eine umfassende Amtshilfe besteht. Mit 1.1.2015 scheiden die anderen

ausländischen Gruppenmitglieder ex lege aus der Gruppe aus. Die von ihnen zugerechneten Verluste sind in den Jahren 2015-2017 zu je einem Drittel nachzuversteuern. Der Nachversteuerungsbetrag kann beim Gruppenträger zu 100 Prozent mit Verlustvorträgen verrechnet werden. Zurechnung ausländischer Verluste Zusätzlich zu den bisherigen Bestimmungen ist ab 1.1.2015 (Veranlagung Kalenderjahr 2015) die unmittelbare Verrechnung von ausländischen Verlusten mit 75 Pro-

zent aller Einkommen der österreichischen Gruppenteilnehmer begrenzt. Quelle: PwC Prohibition on the deduction of wages Wages (payment in cash and kind) exceeding EUR 500,000 per person in one calendar year are no longer tax-deductible as operating costs for the employer. Scope of consolidation Since 1 March 2014, only those foreign group members may be included in the group which are resident in EU member states or in states party to comprehensive administrative assistance with Austria. As of 1 January 2015, the remaining foreign group members are excluded from the group ex lege. One-third of the losses allocated to them are to be taxed in each of the years 2015 to 2017. The amount of additional taxes may be 100% offset with loss carried forward for the group parent. Allocation of foreign losses In addition to the prevailing provisions, the immediate offset of foreign losses is limited to 75% of all income of the Austrian group members from 1 January 2015 (assessment calendar year 2015). Source: PwC

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SUCCEED / Ausgabe 2

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Fotos: Getty Images, beigestellt

LAW & TAXATION

Es muss nicht immer ein IPO sein It doesn’t always have to be an IPO > Auch wenn Börsegänge derzeit nicht im Mittelpunkt stehen, haben Österreichs Experten für Kapitalmarktrecht gut zu tun. Nicht zuletzt stellen die zunehmend schärferen Corporate-Governance-Regeln die Kunden vor große Herausforderungen. > Even if IPOs are not currently taking centre stage, Austria’s capital market law experts still have plenty of work to do. Not least, the increasingly strict rules of Corporate Governance present clients with major challenges.


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SUCCEED stellt führenden Experten aus dem Kapitalmarktrecht folgende Fragen: SUCCEED asks leading experts in capital market law the following questions: sind derzeit zwar eher 1 IPOs Mangelware, dennoch ist der Kapitalmarkt in anderen Bereichen durchaus aktiv. Welche Projekte bzw. Mandate konnten Sie zuletzt erfolgreich abschließen? IPOs are in short supply at the present time, but the capital market is certainly very active in other areas. What projects/ instructions have you successfully completed recently? und Enforcement 2 Aufsicht bleiben zentrale Themen.

Was bedeutet das in der Praxis für Ihre Klienten? Supervision and Enforcement are still central topics. What does that mean in practice as far as your clients are concerned?

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LAW & TAXATION

SUCCEED / Ausgabe 2

Corporate Governance wird künftig wohl noch mehr Bedeutung und Beachtung erfahren – 5 Praxistipps, die aus Ihrer Sicht unbedingt berücksichtigt werden müssen. Corporate Governance is set to become increasingly important and its principles will have to be taken into consideration – can you provide 5 practical tips which in your view absolutely have to be observed? Umfrage/Survey: Harald Hornacek

Dorda Brugger Jordis

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Es stimmt, dass IPOs in jüngster Zeit eher rar waren, doch haben wir in den vergangenen Monaten bei einigen durchaus interessanten Kapitalmarkttransaktionen beraten. So betreuten wir etwa die Emissionsbanken (J.P. Morgan, Morgan Stanley, Commerzbank und ING Bank) bei der Kapitalerhöhung der Erste Bank – eine Transaktion, die mit 660 Mio. Euro nicht nur ein beachtliches Volumen hatte, sondern sich auch durch eine sehr innovative Transaktionsstruktur auszeichnete. So hatten qualifizierte institutionelle Investoren noch vor Beginn des Angebots die Möglichkeit, im Rahmen einer Vorabplatzierung neue Aktien zu erwerben. Die Vorabplatzierung unterlag dabei teilweise einem Rücktrittsvorbehalt (claw back), um die Bezugsrechte bestehender Aktionäre zu wahren. Diese innovative Struktur wurde in der Zwischenzeit schon von anderen Emittenten eingesetzt. Bemerkenswert war auch ein übernahmerechtliches Pflichtangebot an die Aktionäre der BWT Aktiengesellschaft (BWT), bei der wir die Bieter, nämlich die Aquivest GmbH und mit ihr verbundene Parteien, berieten. Die Inhaber von mehr als 5,5 Millionen BWT-Aktien nahmen dieses Angebot innerhalb der Annahmefrist an. Auf diese Weise wechselten mehr als 31 Prozent des gesamten BWT-Grundkapitals den Besitzer. Die von uns beratenen Bieter halten damit weit mehr als die Hälfte des Grundkapitals der BWT. Doch wir waren nicht nur im EquityBereich oder Übernahmerecht aktiv. Bei einer der interessantesten Debt-Transaktionen kam unsere Expertise zum Tragen. Unsere Kanzlei betreute die Hybridanleihe der Egger Holzwerkstoffe in Höhe von 100 Mio. Euro. Die gemeinsamen LeadManager dieser Transaktion, UniCredit Bank Austria, Erste Group und Raiffeisen Bank International, vertrauten ebenfalls auf unsere Kapitalmarktrechtsexpertise.

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It is true that IPOs have become something of a rarity in recent times, but over the past few months we have acted as consultants in some very interesting capital market transactions. For example, we provided services to the issuing banks (J.P. Morgan, Morgan Stanley, Commerzbank and ING Bank) in the context of the Erste Bank capital increase – a transaction which not only involved a considerable volume (660 million euros) but also had a very innovative transaction structure. Before the start of the offer, qualifi ed institutional investors had the opportunity to acquire new shares in the context of a preliminary placement, which was partially subject to a right of withdrawal (claw back), in order to preserve the subscription rights of existing shareholders. This innovative structure has since been used by other issuers. Another notable transaction was the takeover law mandatory offer to the shareholders of BWT Aktiengesellschaft (BWT), for which we advised the bidders, namely Aquivest GmbH and the parties affiliated to it. The holders of more than 5.5 million BWT shares accepted this offer within the acceptance period. In this way more than 31% of the entire share capital of BWT changed hands. The bidders advised by us thus hold well over half of the share capital of BWT.

However, we were active in other areas as well as equity and takeover law. Our expertise was called upon in an extremely interesting debt transaction, in which our firm provided support for the Egger Holzwerkstoffe hybrid bond in the amount of 100 million euros. The joint lead managers for this transaction, UniCredit Bank Austria, Erste Group and Raiffeisen Bank International, also put their trust in our expertise in the field of capital market law.

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Andreas W. Mayr partner at Dorda Brugger Jordis

Die zunehmende Regulierungsdichte und die verschärfte Aufsichtspraxis bedeuten für unsere Mandanten einen zusätzlichen Compliance-Aufwand. Sie müssen nun noch gewissenhafter ihre Hausaufgaben machen, die laufend mehr und anspruchsvoller werden. Unsere Aufgabe als Berater ist es, unseren Mandanten praxisrelevante Lösungen aufzuzeigen und sie durch diesen „Regulierungsdschungel“ zu führen. So empfehlen wir, auf das Unternehmen spezifisch abgestimmte organisatorische Maßnahmen zu ergreifen, die die Prävention von Rechtsverstößen sicherstellen. Das ist z. B. die Einrichtung von ComplianceDesks oder Whistleblowing-Hotlines in Unternehmen, um Fälle von Bestechung etc. möglichst zu verhindern.

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Increasing regulatory density and more stringent supervisory practice mean additional expenditure on Compliance for our clients, who have to be ever more conscientious about doing their ‘homework’, which in turn becomes more and more demanding. Our task as advisers is to point out practical solutions to our clients and to guide them through the ‘regulatory jungle’. For example, we recommend organisational measures that are specifically tailored to their company and which will

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LAW & TAXATION

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DLA Piper Weiss-Tessbach Rechtsanwälte

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ensure the prevention of breaches of the law. These include the setting up of Compliance Desks or whistle-blowing hotlines in companies, in order to prevent cases of bribery etc. as far as possible.

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Christian Temmel partner at DLA Piper Weiss-Tessbach Rechtsanwälte

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It is true that IPOs are currently in short supply in Austria, while in other parts of the world, particularly in Anglo-Saxon countries, IPO activity is once again on the increase. In spite of this the Austrian capital market is also active: in addition to capital increases, in recent months there has been increasing demand for subordinated debt securities (hybrid issues), which as a result of their special structure are also to some extent attributable to equity, and the ‘classic’ bond market also continues to be active. For example, we provided support for the PORR AG bond issue at the end of 2013 and the DO & CO Aktiengesellschaft bond issue this year.

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Die Enforcementstelle als Prüfbehörde hat zu überwachen, dass die Jahresabschlüsse und Konzernabschlüsse sowie sonstige vorgeschriebene Informationen kapitalmarktorientierter Unternehmen den Rechnungslegungsstandards entsprechen. Das Ziel ist die Verbesserung der Transparenz am heimischen Kapitalmarkt. Für börsenotierte Unternehmen

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1. Shareholders pay increasing attention to the remuneration structure of management and supervisory boards. This year’s general meetings of stock exchange listed companies have shown that transparency concerning the remuneration of management and supervisory boards is a matter of particular concern to shareholders. The principles of the ÖCGK (Österreichischer Arbeitskreis für Corporate Governance/Austrian Working Group for Corporate Governance) concerning remuneration should therefore be observed. 2. The same applies in respect of conflicts of interest and self-dealing of members of management and supervisory boards. Corporate scandals in recent years have shown that there must be a clear separation between shareholders, company and management as far as their interests are concerned. 3. Compliance is a cardinal duty of management boards. Legally compliant conduct is becoming more and more important in times of increasing regulatory density and potential liability. Management must lead the way by example. 4. Capital market communication is the key to a solid and lasting relationship between a company and its shareholders. Shareholders nowadays want to be kept informed on a proactive basis. 5. The way a supervisory board sees itself is undergoing a transformation. Supervisory boards perform their monitoring and consultancy duties on a more active basis than was usually the case in the past.

bedeutet das, dass die gesamte Finanzmarktkommunikation noch genauer und sorgfältiger erstellt und dokumentiert werden muss, um eine externe Nachvollziehbarkeit zu ermöglichen.

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The Enforcement Agency as the auditing authority has to check that annual financial statements and consolidated financial statements as well as other required information that has to be provided by publicly traded companies comply with accounting standards. The aim is to improve transparency on the domestic capital market. For stock exchange listed companies, this means that all financial market communication has to be drawn up and documented even more accurately and carefully, in order to ensure external transparency.

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Es sind eigentlich nur zwei Tipps, die dafür aber in recht einfachen Worten zusammengefasst werden können: 1. Unternehmen müssen sich an gesetzliche Vorgaben und die Regelungen des Corporate Governance Kodex halten, und 2. werden einzelne Regelungen des Corporate Governance Kodex nicht eingehalten (jene, die nicht gesetzlich zwingend sind), dann sollte dies so rasch wie möglich und klar und transparent offengelegt werden, ohne hier etwas zu verschleiern oder zu verheimlichen.

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There are really just two tips, but they can be summarised very simply: 1. Companies must abide by the statutory requirements and regulations of the Corporate Governance Codex. 2. If individual regulations of the Corporate Governance Codex are not observed (i.e. those that are not mandatory by law), this should be clearly and transparently disclosed as quickly as possible, without any concealment or secrecy.

Christoph Brogyányi partner at Dorda Brugger Jordis

Fotos: Getty Images, beigestellt

1. Aktionäre werden größeres Augenmerk auf die Vergütungsstruktur der Vorstände und Aufsichtsräte legen. Die Hauptversammlungen von börsenotierten Gesellschaften haben in diesem Jahr gezeigt, dass Transparenz der Vergütung von Vorständen und Aufsichtsräten den Aktionären ein besonderes Anliegen ist. Die Grundsätze des ÖCGK (Österreichischer Arbeitskreis für Corporate Governance/Austrian Working Group for Corporate Governance) über die Vergütung sollten daher beachtet werden. 2. Selbiges gilt für Interessenkonfl ikte und Eigengeschäfte von Mitgliedern des Vorstands- und Aufsichtsrats. Unternehmensskandale der letzten Jahre haben gezeigt, dass eine klare Trennung der Interessenlagen zwischen Aktionären, Gesellschaft und Verwaltung erforderlich ist. 3. Compliance ist eine Kardinalspflicht des Vorstands. Rechtskonformes Verhalten wird in Zeiten zunehmender Regulierungsdichte und größerer Haftungspotenziale immer wichtiger. Die Geschäftsführung hat mit bestem Beispiel voranzugehen. 4. Die Kapitalmarktkommunikation ist der Schlüssel zu einem nachhaltigen Verhältnis zwischen Gesellschaft und Aktionären. Aktionäre wollen heute proaktiv informiert werden. 5. Das Selbstverständnis des Aufsichtsrats ist in einem Wandel begriffen. Der Aufsichtsrat nimmt seine Überwachungs- und Beratungsaufgaben aktiver wahr, als dies in der Vergangenheit üblich war.

Es stimmt, dass Börsegänge in Österreich derzeit noch Mangelware sind, während in anderen Teilen der Welt, insbesondere im angloamerikanischen Raum, die IPO-Aktivität wieder gestiegen ist. Nichtsdestotrotz ist auch der österreichische Kapitalmarkt aktiv: Neben Kapitalerhöhungen ist in den letzten Monaten einerseits die Nachfrage nach nachrangigen Schuldtiteln gestiegen (Stichwort: Hybridemissionen), weil diese aufgrund einer besonderen Ausgestaltung teilweise auch auf das Eigenkapital anrechenbar sind, andererseits ist der „klassische“ Bond-Markt weiterhin aktiv. So durften wir etwa Ende 2013 die Anleihe der PORR AG begleiten, oder dieses Jahr den Bond der DO & CO Aktiengesellschaft.

Gute Aussichten: Auch ohne große IPOs ist der österreichische Kapitalmarkt derzeit recht aktiv Good prospects: the Austrian capital market is quite active currently, even without major IPOs


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LAW & TAXATION

SUCCEED / Ausgabe 2

Wolf Theiss

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IPOs sind nicht ganz verschwunden, derzeit regt sich wieder Interesse. Wir arbeiten gerade aktuell an der Vorbereitung eines IPO in Österreich und haben vor Kurzem ein österreichisches Unternehmen beim Erwerb eines großen Aktienpakets – eines so genannten Block Trade – betreut. Auch 2013 gab es viel zu tun: Im Oktober arbeiteten wir mit internationalen Größen wie BNP Paribas, Credit Agricole und Royal Bank of Scotland als Manager einer Emission der HYPO NOE. Diese war die größte Emission öffentlicher Pfandbriefe der HYPO NOE Gruppe im Jahr 2013 und wurde bei 50 internationalen Investoren platziert. Zudem waren wir für Joint Lead Manager tätig: Bei einer Hybridanleiheemission der Constantia Flexibles Group berieten wir die Erste Group, die RBI und die Unicredit Bank Austria; als Transaktionsanwalt begleiteten wir die Begebung einer Unternehmensanleihe der FACC AG. Auch die UNIQA setzte bei der Begebung einer Hybridanleihe auf unsere Unterstützung. Diese Benchmark-Emission war derart strukturiert, dass die Anleihe den damaligen wie auch den neuen Anforderungen für regulatorisches Kapital (Solvency II) entspricht.

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IIPOs have not entirely disappeared, and interest in them is reviving. We are currently working on the preparation for an IPO in Austria, and have recently supported an Austrian company in the acquisition of a large share package or ‘block trade’. 2013 was also very busy: in October we worked with major international banks such as BNP Paribas, Credit Agricole and Royal Bank of Scotland as managers of a HYPO NOE issue. This was the biggest issue of public-sector mortgage bonds for the HYPO NOE Group in 2013, involving 50 international investors. In addition, we were active for the joint lead managers: we advised Erste Group, RBI and UniCredit Bank Austria in the context of a hybrid bond issue by the Constantia Flexibles Group; as transaction counsel we supported a corporate bond issue by FACC AG. We also provided support to UNIQA in the context of a hybrid bond issue. This benchmark issue was structured so that the bond would comply with both the old and the new regulatory capital requirements (Solvency II).

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Richard Wolf partner at Wolf Theiss

‘Enforcement’ means the implementation of supervisory and capital market regulations. The characteristic feature of enforcement is that supervisory law penalties can now seriously threaten the continued survival of management boards and companies, on the one hand, while on the other hand the Supreme Court has in several decisions classified capital market information regulations as protective laws in favour of investors. If such information regulations are violated, investors can demand compensation. Banks and stock exchange listed companies are therefore taking even greater care to ensure observance of these regulations, and Compliance departments are getting bigger and bigger. Investors are now much more prepared to file compensation claims if they lose money. The number of court cases dealing with such claims is increasing.

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Interessenkonflikte werden zunehmend kritischer gesehen. Was vor wenigen Jahren noch durchging, ist kaum mehr akzeptabel. So erscheint heute die Mitgliedschaft eines Beraters im Aufsichtsrat einer börsenotierten Gesellschaft als problematisch, wenn entweder er selbst oder ein Kanzleikollege das Unternehmen beraten. Wir halten diese Entwicklung für richtig, denn es ist offenbar, dass ein solches Aufsichtsratsmitglied über die erteilten Ratschläge seines Kollegen nicht

unbefangen urteilen kann und es für Vorstandsmitglieder verlockend erscheint, sich ein Aufsichtsratsmitglied auf diese Weise gewogen zu stimmen. Zunehmend lassen auch börsenotierte Unternehmen die Einhaltung des Corporate Governance Codex durch externe Berater prüfen und bestätigen. Diese Prüfungsergebnisse werden veröffentlicht und schaffen Vertrauen im Markt.

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Conflicts of interest are being viewed with an increasingly critical eye. Situations that would have slipped through a few years ago are no longer acceptable. For example, the fact of a consultant sitting on the Supervisory Board of a stock exchange listed company is now viewed as problematic if either the consultant himself or a colleague in his firm advises the company in question. We think this is a good development, because it is obvious that the Supervisory Board member in question cannot impartially assess proposals made by his colleague, and it is tempting for Management Board members to make a Supervisory Board member favourably disposed towards them in this way. Increasingly, even stock exchange listed companies are having their observance of the Corporate Governance Codex audited and confirmed by external advisers. The results are published and create confidence on the market.

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„Enforcement“ bedeutet die Durchsetzung aufsichts- und kapitalmarktrechtlicher Vorschriften. Sie ist dadurch geprägt, dass einerseits aufsichtsrechtliche Strafen neuerdings für Vorstände und Unternehmen existenzgefährdend werden können, andererseits der Oberste Gerichtshof in mehreren Entscheidungen kapitalmarktrechtliche Informationsvorschriften als Schutzgesetze zugunsten der Anleger eingestuft hat. Bei der Verletzung solcher Informationsvorschriften können Anleger Schadenersatz verlangen. Banken und börsenotierte Unternehmen achten daher neuerdings noch viel stärker auf die Einhaltung dieser Vorschriften und die Compliance-Abteilungen werden ständig größer. Die Anleger sind heute viel eher dazu bereit, bei Verlusten Schadenersatzklagen einzubringen. Die Anzahl einschlägiger Gerichtsverfahren nimmt zu.

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LAW & TAXATION

SUCCEED / Ausgabe 2

Stets auf Motivsuche

DLA Piper begleitet AnleiheEmission von DO & CO DLA Piper consults on DO & CO bond issue

Always looking for new perspectives > Nach Wien hat es Dörk Pätzold, Partner bei PHH Prochaska Havranek Rechtsanwälte GmbH, eher zufällig verschlagen. Heute ist er einer der führenden Experten für Bauvertragsrecht mit Spezialisierung auf Anlagenbau. > Dörk Pätzold, Partner at PHH Prochaska Havranek Rechtsanwälte GmbH, came to Vienna more or less by coincidence. Today, he is one of the leading experts in the law of construction contracts and focuses on plant construction. auch Anlagenbauer, und einer von diesen hatte einmal Probleme mit Bauverträgen. „So kam ich von M&A ins Bauvertragsrecht – und bin dort sehr gerne geblieben“, sagt Pätzold. Er schätzt die Spezialisierung, weil seine Kunden davon profitieren. Pätzold vertritt sowohl Auftraggeber wie -nehmer, und hier vor allem im industriellen Bereich. Zu seinen Kunden zählen Anlagenbauer, Energieversorgungsunternehmen, Handelskonzerne, Stahlindustriebetriebe, aber auch die Einkaufsabteilungen internationaler Geschäftspartner seiner exportorientierten Kunden. Es macht Dörk Pätzold Freude, bei seinen Causen hinter die Kulissen zu schauen, sozusagen auf Motivsuche zu gehen. Das macht der Vater eines 6-jährigen Sohnes übrigens auch privat gerne: Pätzold ist begeisterter Fotograf mit Schwerpunkt Gebäudefotografie. Da lässt ihn dann auch in der Freizeit das Tagesgeschäft doch nicht ganz los.

Fotos: CHRISTIANWIND.COM, beigestellt

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Zu Dörk Pätzolds Kunden zählen u.a. Anlagenbauer, EVU, Handelskonzerne oder Stahlindustriebetriebe Among others, Dörk Pätzold’s clients include plant construction firms, energy supply companies, retail groups or clients from the steel industry

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örk Pätzold ist, man hört es aber kaum noch, gebürtiger Deutscher. Als er im Jahr 2000 in Österreich sein Pflichtpraktikum absolviert hatte, kam ein Anruf von Stefan Prochaska. Kurz und gut: Prochaska bot Pätzold einen Job an, und daraus wurde eine bereits 14 Jahre währende Zusammenarbeit. Heute ist Pätzold Partner der PHH Prochaska Havranek Rechtsanwälte GmbH – und schätzt den Spirit der Kanzlei. „Bei uns steht in der Kundenbetreuung nicht ein bestimmter Partner, sondern der Bereichsexperte im Mittelpunkt. Qualität bezieht sich bei uns nicht auf die Person, sondern auf das Rechtsgebiet. Das finde ich für unsere Kunden, aber auch für das gesamte Team vorteilhaft. Das fördert die eigene Entwicklung, hält aber auch die Partnerschaft in der Kanzlei jung“, lächelt der 42-Jährige. Ursprünglich kommt Pätzold, der auch in Frankfurt/Main als Anwalt zugelassen ist, aus dem M&A-Bereich. Da betreute er

»BEI UNS STEHT IN DER KUNDENBETREUUNG NICHT EIN PARTNER, SONDERN DER BEREICHSEXPERTE IM MITTELPUNKT« »AT OUR FIRM, CLIENT CARE IS NOT BASED ON A PARTNER, THE FOCAL POINT IS THE EXPERT IN A GIVEN FIELD.«

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örk Pätzold is a native of Germany, though one would hardly notice this when he speaks. He received a call from Stefan Prochaska while he was completing his mandatory internship in Austria in 2000. In a nutshell: Prochaska offered Pätzold a job and this has evolved into a collaboration that has now lasted for fourteen years. Today, Pätzold is a Partner at PHH Prochaska Havranek Rechtsanwälte GmbH – and appreciates the law fi rm’s spirit. “At our fi rm, client care is not based on a certain partner, but rather the focal point is the expertise in a given field. Quality does not relate to a person, but rather the legal field. I believe that this is not only a benefit to our clients, but to our entire team. This promotes one’s own development and keeps the partner age young at the firm”, says the 42-year-old with a smile. Pätzold, who is also admitted as a lawyer in Frankfurt/Main, originally comes from the M&A field. There, he advised plant construction fi rms and had issues come upon with plant construction contracts. “That’s how I went from M&A to construction contract law – and I’ve been glad to stay there”, remarks Pätzold. He appreciates the speciality because his clients reap the benefits. Pätzold represents both principals and contractors – especially in the industrial sector. His clients include plant construction fi rms, energy supply companies, retail groups, clients from the steel industry, as well as procurement departments from international business partners of his export-oriented clients. Dörk Pätzold enjoys taking a look behind the scenes at his clients, i.e. looking for new perspectives. The father of a 6-year-old son enjoys this privately as well: Pätzold is an enthusiastic photographer with a love for building photography. Even in his free time, business is never very far away. Harald Hornacek ■

> DLA Piper Weiss-Tessbach hat die Catering und Hospitality Gruppe DO & CO bei der erfolgreichen Platzierung einer Unternehmensanleihe über 150 Millionen Euro beraten. Kapitalmarkt-Spezialist und Partner Christian Temmel fungierte als Transaktionsanwalt für die Joint Lead Manager und die Emittentin. Die Anleihe mit einer Laufzeit von sieben Jahren wurde privaten und institutionellen Investoren angeboten und insbesondere in Österreich und Deutschland platziert. „Die sehr erfolgreiche Transaktion, die mehrfach überzeichnet war, zeigt, dass Unternehmen mit ausgezeichneter Reputation und einer nachhaltigen Geschäftspolitik auch in volatilen Zeiten am Kapitalmarkt erfolgreich sind“, sagt Temmel. > DLA Piper Weiss-Tessbach advised catering and hospitality group DO & CO in connection with the successful placement of corporate bonds amounting to EUR 150 million. Capital markets specialist and Partner Christian Temmel worked as the transaction lawyer for the joint lead manager and the issuer. The bonds have a maturity of seven years and were offered to both institutional and private investors. They were placed primarily in Austria and Germany. “The very successful transaction, which was oversubscribed several times, shows that companies with an excellent reputation and sustainable business policies may also find success in the capital markets even in difficult times”, concludes Temmel.

Schönherr baut ChambersPosition weiter aus Schönherr continues to expand Chambers position > Im aktuellen Chambers-Global-Anwaltsverzeichnis liegen acht SchönherrPraxisbereiche in Österreich und CEE im Spitzenrang „Band 1“. Das ist laut Schönherr die beste Bewertung aller österreichischen Kanzleien. Insgesamt erhielt Schönherr u.a. 20 Fachbereich-Platzierungen. Zudem konnten Schönherrs Anwälte weitere 38 personenbezogene Auszeichnungen erzielen, darunter zehn Band-1-Platzierungen. „Keine andere in der CEE-Region beheimatete Anwaltskanzlei konnte so viele Platzierungen im ersten Rang erzielen wie Schönherr. Wir sind stolz auf diese Leistung und auf unsere solide Performance in vielen Praxisbereichen und Jurisdiktionen“, so Christoph Lindinger, Managing Partner bei Schönherr. > In the current Chambers Global Lawyers Ranking, eight Schönherr practice groups in Austria and CEE are according the highest ranking ‘Band 1’. According to Schönherr, this is the best rating of all Austrian law firms. In total, Schönherr received some 20 practice-based ratings. In addition, Schönherr’s lawyers received 38 specific awards, including 10 Band 1 placements. “No other CEE-based law firm was able to receive as many Band 1 placements as Schönherr. We are proud of our accomplishment and our solid performance in many practice areas and jurisdictions”, said a pleased Christoph Lindinger, Managing Partner at Schönherr.


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LIFESTYLE & LUXURY

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Pen of the year 2014

Fotos: beigestellt

> Die limitierte Edelkollektion aus dem Hause Graf von Faber-Castell ist heuer vom Katharinenpalast in St. Petersburg inspiriert. Gemeinsam mit Kunsthandwerker Boris Igdalov, der den berühmten Achat-Pavillon restaurierte, entstanden zwei Füllhalter und erstmals auch Tintenroller mit rötlich-braun schimmerndem Jaspis und russischem Quarz – wahlweise platiniert oder in 24-Karat-Vergoldung. > This year’s limited edition premium collection from Graf von Faber-Castell was inspired by the Catherine Palace in St Petersburg. The cooperation with craftsman Boris Igdalov, who restored the famous Agate Pavilion, resulted in two fountain pens and for the first time also a rollerball pen made of shimmering, reddish-brown jasper and Russian quartz with a choice of platinum or 24-carat gold plating.

Zum 55-Jahr-Jubiläum gönnt sich Annemarie Börlind einen Relaunch der dekorativen Kosmetik On the occasion of the 55th anniversary, Annemarie Börlind indulges in a relaunch of decorative cosmetics

Exklusiv reisen Exclusive travels > Die neuen Gepäckstücke von TUMI verleiten zum Reisen. Die leichte und extrem strapazierfähige Kollektion „TEGRA-LITE™“ präsentiert sich in den neuen Farben Viridiangrün, Himmelsblau und Iridiumorange. Der Handwerkskunst zollt „Santa Monica“ Tribut, die Leder und das markentypische ballistische Nylon miteinander verbindet. > The new travel bags and suitcases from TUMI would tempt anyone to head off on their travels. The light, extremely robust ‘TEGRA-LITE’ collection is available in the new colours viridian green, sky blue and iridium orange. These examples of master craftsmanship pay tribute to ‘Santa Monica’, combining leather and the ballistic nylon typical of the brand.

Feminine Goldschmiedekunst Feminine gold work > Leidenschaftliche Frauen greifen gerne zu außergewöhnlichem Schmuck. Carrera y Carrera offeriert emotionsgeladene Kollektionen. Nicht nur Olivia Palermo ist ein großer Fan der Marke aus Madrid, die in Wien bei Juwelier Heldwein erhältlich ist. > Passionate women love unusual jewellery. Carrera y Carrera offers emotionally charged collections. Olivia Palermo is not the only big fan of this Madrid-based brand, available from jewellers Heldwein in Vienna.

Sinnlicher Sommer-Look von Estée Lauder: erfrischendes Gesamtpaket aus Make-up und Signature-Duft Sensual summer look from Estée Lauder: a refreshing complete package of make-up and signature scents

Vorfreude auf den Sommer Looking forward to summer > Verlockende Dufterlebnisse und äußerst hautfreundliche Kosmetiktexturen wecken die Lust auf Veränderung und inspirieren zu individuellen Looks und sinnlicher Hautpflege. > Alluring scents and exceptionally skin-friendly cosmetic textures awaken desire for change, inspiring individual looks and sensual skin care.

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ie Limited Edition „Bronze Goddess Summer 2014“ ist eine echte Verführung. Die Make-up-Kollektion und der passende Signature-Duft von Estée Lauder sind die von warmen Farben und Noten durchflossenen Vorboten der warmen Jahreszeit, die dem Teint schmeicheln. Eine besondere Premiere hält Lancaster für Frauen ab 35 bereit. Mit „Total Age Correction“ wird dem Hautalterungsprozess getrotzt. Erstmals wird DNA-, Retinol- und Infrarot-Technologie in einem Produkt vereint. So wird das genetische Potential der Hautzellen erhalten, die Produktion der Kollagen- und Elastinfasern angeregt und durch Mineralien vor Antioxidantien geschützt. Annemarie Börlind hat einen ganz besonderen Grund zu feiern: 55 Jahre Naturkosmetik. Seit mehr als fünf Jahrzehnten widmet man sich im Headquarter im Schwarzwald der natürlichen Schönheit ohne Tierextrakte, Parabene und Silikone. Die dekorative Kosmetik lässt keine Wünsche bei Pflege- und Anti-Aging-Wirkstoffen mehr offen. Eines der aktuellen Highlights ist loser Puder mit SilicaKügelchen, die mit feuchtigkeitsspendender Hyaluronsäure gefüllt sind. In Österreich hat Gerhard Möser vor rund zehn Jahren begonnen, Pionierarbeit zu leisten.

Er experimentierte mit dem wertvollen Spurenelement Silicium. Heute steht sein steirisches Unternehmen neosino für hoch entwickelte Pflegeprodukte und Nahrungsergänzungsmittel in Nanoteilchengröße, die für den Körper sehr gut zu verwerten sind. Und den prickelnden Essenzen der Parfumeure von Lancôme, Baldessarini und Marni haben wir die frischen Düfte „La vie est belle!“, „Nautic Spirit“ und „Marni Rose“ zu verdanken, die mit Wohlbekanntem wie Patschuli, Kardamom, Tonkabohne, Veilchen oder Magnolie und Unkonventionellem wie Nana-Minze oder Curry-Blättern unsere Nasen umwehen.

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he limited edition ‘Bronze Goddess Summer 2014’ is truly seductive. This makeup collection and matching signature scent from Estée Lauder are the harbingers of the summer season, featuring warm notes and colours that flatter the complexion. Lancaster has a brand new product for women aged 35 and over. ‘Total Age Correction’ defies the skin’s ageing process. This is the first time that DNA, retinol and infrared technology have ever been combined in one product. This combination preserves the genetic potential in the skin cells while stimulating the production of collagen

and elastin fibres, and the minerals protect the skin from antioxidants. Annemarie Börlind has a special reason to celebrate: 55 years of natural cosmetics. For more than five decades, the Black Forest based company has been dedicated to natural beauty without animal extracts, parabens or silicones. These decorative cosmetics leave nothing to be desired in terms of skin care and anti-ageing ingredients. One of the current highlights is loose powder containing silica pellets filled with moisturising hyaluronic acid. It is about ten years since Gerhard Möser began his pioneering work in Austria, experimenting with the valuable trace element silicon. His Styrian company neosino now stands for highly-developed care products and dietary supplements the size of nanoparticles, which can be optimally absorbed by the body. And the parfumeurs from Lancôme, Baldessarini and Marni have worked their magic to create the fresh scents ‘La vie est belle!’, ‘Nautic Spirit’ and ‘Marni Rose’, which tantalise our sense of smell with familiar essences such as patchouli, cardamom, tonka beans, violet and magnolia along with unconventional ones such as Nana mint and curry leaves.


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Fotos: Getty Images

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„Erwartet man von mir, dass ich freundlich bin?“ “Am I supposed to be friendly?” > Von seiner Skulptur, die eine Person beim Hitlergruß zeigt, bis zu seinen Kommentaren zu Frauen als Künstlerinnen: Georg Baselitz ist immer eine provokante Figur. Nach 50 Jahren in Deutschland erzählt er, warum er sich bei seiner neuen Ausstellung für Amerika entschieden hat. > From his sculpture of a Hitler salute to his comments on women artists, Georg Baselitz has always been a provocative figure. After 50 years exploring the state of Germany, he tells why he turned to America for his new show.

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958 besuchte Georg Baselitz, damals ein 20-jähriger Kunststudent, der kurz davor aus Ostdeutschland nach Westberlin gekommen war, eine Wanderausstellung zeitgenössischer amerikanischer Maler. „Bis dahin hatte ich zuerst unter den Nazis und dann in der DDR gelebt“, erklärt er. „Deshalb wusste ich nicht, dass es so etwas wie den deutschen Expressionismus, Dadaismus, Surrealismus oder Kubismus überhaupt gab. Und plötzlich stand ich dem abstrakten Expressionismus gegenüber. Bilder von Pollock, De Kooning, Guston, Still und vielen anderen hingen in dem Gebäude, in dem ich täglich Unterricht hatte. Es war überwältigend!“

Für Baselitz markiert diese Ausstellung auch den Beginn eines eigenen Weges. „Ich wollte etwas tun, was in völligem Widerspruch zum Internationalismus stand: Ich wollte herausfinden, was es hieß, im Hier und Heute Deutscher zu sein. Meine Lehrer waren die ersten, die mir sagten, dass ich damit völlig falsch liege und dass diese Blickweise anachronistisch sei. Wir hatten zwar den Krieg verloren, waren nun aber frei und sahen wunderbaren Zeiten in einer wunderbaren Welt entgegen. Dem konnte ich aber nicht zustimmen. Meine Sicht der Dinge war eine andere.“ In Wahrheit ist Baselitz schon immer seinen

eigenen Weg gegangen. Als er wegen „gesellschaftspolitischer Unreife“ von seiner ersten Hochschule verwiesen wird, sieht er sich gezwungen, Ostdeutschland zu verlassen. Fünf Jahre später ruft seine erste Galerieausstellung die Polizei auf den Plan, und Baselitz wird für die Darstellung eines obszönen Objekts, anscheinend ein masturbierender Zwerg, zu einer Geldstrafe verurteilt. In den Jahren danach ruft Baselitz sowohl mit seiner Kunst (seine Skulptur einer Person beim Hitlergruß provoziert 1980 bei der Biennale in Venedig einen Skandal) als auch mit seinen Aussagen zu weiblichen Künstlern – „Frauen bestehen nun mal die Prüfung nicht“ – Kon-

troversen hervor. Doch mehr als ein halbes Jahrhundert nach der „skandalösen“ Ausstellung in Berlin und seiner Weigerung, sich an die künstlerische Orthodoxie anzupassen, ist Baselitz mit seiner Ausstellung „Farewell Bill“, die in der Gagosian Gallery in London gezeigt wird, zu Willem de Kooning und der zeitgenössischen amerikanischen Malerei zurückgekehrt. Ein neuer Weg Baselitz’ neue Bilder sind eine deutliche Abkehr von seinem bisherigen Œuvre. In der für ihn typischen „Remix“-Methode wurden sie – offenbar mit großer Geschwindigkeit – als Variationen einiger seiner bekanntesten früheren Arbeiten geschaffen und stießen auf eine sehr verhaltene Resonanz. Im Gegensatz dazu sind die De Kooning gewidmeten Werke – teils Selbstporträt, teils Hommage an den US-Künstler – groß und detailliert gearbeitet. Durch ein seltenes Zusammentreffen äußerer Umstände sind sie Bestandteil nur einer der insgesamt drei Ausstellungen in London, die verschiedene Aspekte von Baselitz’ Karriere beleuchten. Seit Kurzem ist in der Royal Academy of Arts „Renaissance Impressions“ (Impressionen der Renaissance) zu sehen – eine Ausstellung mit Clair-obscur-Holzschnitten aus der Privatsammlung von Baselitz, die Stil und Thematik des Künstlers nachhaltig beeinflusst haben. Und erst vor wenigen Tagen wurde im British Museum „Germany Divided: Baselitz and His Generation“ (Geteiltes Deutschland: Baselitz und seine Generation) eröffnet. Die Ausstellung zeigt Arbeiten auf Papier aus der Zeit von 1960 bis Ende der 1970er-Jahre aus der Samm-


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Baselitz wollte am Beginn seines Schaffens „herausfinden, was es hieß, im Hier und Heute Deutscher zu sein“ At the start of his career, Baselitz wanted to “find out what it was to be a German in this day and age”

lung von Graf Christian Duerckheim, der erst vor Kurzem eine Reihe wesentlicher Werke von Baselitz und anderen, nicht minder wichtigen deutschen Künstlern wie Markus Lüpertz, Sigmar Polke und Gerhard Richter an das Museum gespendet hat. Alle drei Ausstellungen beleuchten Baselitz als internationalen und gleichzeitig sehr „deutschen“ Künstler und zeigen, wie er seinen Platz auf der globalen Bühne stets mit der eigenen Vergangenheit verknüpft. Flucht vor dem Krieg Georg Baselitz wurde 1938 als HansGeorg Kern in Deutschbaselitz (Sachsen) geboren. Als Kunststudent in Westberlin nahm er den Namen seiner Heimatstadt an, wo sein Vater Grundschullehrer und Mitglied der NSDAP war, und von wo aus Baselitz nach dem Dresdner Feuersturm von 1945 die brennende Stadt aus der Ferne sehen konnte. Ein paar Wochen später hatten er und seine Familie im Keller eines Gebäudes außerhalb der Stadt Zuflucht gesucht, als dieses von der Artillerie angegriffen wurde. Als der Beschuss kurzzeitig eingestellt wurde, belud seine Mutter einen Handkarren mit den notwendigsten Habseligkeiten und zog mit ihren Kindern auf der Flucht vor der russischen Armee in Richtung Westen. „Wir wollten nach Bayern, weil wir gehört hatten, dass dort die Amerikaner sind. Aber wir schafften es nur bis zu einem Dorf im Süden von Dresden, bevor die Russen kamen.“ Als er das Teenager-Alter erreicht hatte, war bereits klar, dass Baselitz nicht in das DDR-System passte, und nach seinem Verweis von der Kunsthochschule wurde er gewissermaßen zu einem Wirtschaftsflüchtling. „Mir wurde gesagt, dass ich ein Jahr in einem Kombinat arbeiten müsse, wo mir die richtige „Einstellung“ vermittelt werden würde, um an die Kunsthochschule zurückkehren zu können. Aber ich wusste, dass mich das kaputt machen würde. So entschloss ich mich, in den Westen zu gehen.“ Er beschreibt sich selbst als sehr „ungeduldig“, nachdem er in Westberlin angekommen war. „Ich wollte sofort Ergebnisse sehen, und deshalb begann ich nicht vernünftig, sondern gleich radikal.“ Er schreibt Manifeste, von denen eines in der Aussage „Alles Geschriebene ist Schweinerei“ kulminiert. Inspiration findet er in der Sammlung Prinzhorn, die die Kunst von Psychiatriepatienten zum Gegenstand hat – etliche der Exponate waren Teil der Nazi-Ausstellung zur „Entarteten Kunst“ –, und er taucht in die Werke des exzentrischen Dichters Antonin Artaud ein. Obwohl er sagt, er habe

niemanden absichtlich schockieren wollen – nachdem sein Bild „Die große Nacht im Eimer“ 1963 von der Polizei beschlagnahmt worden ist, erkennt er auch, dass „es Spaß macht, die Menschen zu konsternieren. Ich wollte aber auch etwas Außergewöhnliches und Ernstes machen und fühlte mich durch das Vorrecht des Künstlers, zu widersprechen, als etwas Besonderes“. 1962 heiratete Baselitz Elke Kretzschmar, die Mutter seiner zwei erwachsenen Söhne. Baselitz zufolge waren in den 1960ern „die Chancen für einen Künstler – und besonders einen Künstler wie mich –, sich durchzusetzen und von seiner Kunst zu leben, gleich null“. In dieser Zeit jedoch machte seine Kunst bemerkenswerte Fortschritte. Um sich von der Orthodoxie des Tachismus – der europäischen Version des abstrakten Expressionismus – zu distanzieren, stellte er nicht nur Figuren in seinen Arbeiten dar, sondern begann auch, spezifisch deutsche Archetypen, Motive und Gestalten aus der Volksmythologie zu verwenden. Allerdings waren Baselitz’ Hirten, Waldarbeiter oder Jäger nicht konventionell heroische Gestalten – auch wenn die Bilder später als die Helden-Serie bezeichnet wurden –, sondern vielmehr verwahrloste, gebrochene und chaotische Figuren inmitten öder, endzeitlicher Landschaften. „Rückblickend bin ich der Meinung, dass diese Bilder sehr wohl Komplettkunstwerke darstellen. Aber damals fühlte sich meine Kunst sehr chaotisch und verworren an. Ich dachte mir, ‚das kann nicht alles sein‘, und wollte unbedingt neue Ideen entwickeln.“ Also formulierte er eine Reihe von Strategien, um Elemente der Unterbrechung sowohl in seinen Arbeiten als auch in deren Entstehung einzubringen. Er bearbeitete die Leinwand mit dem Pinsel auf dem Fußboden. Dann begann er, die Bildmotive in Streifen zu zergliedern und neu zusammenzufügen – die so genannten „Frakturbilder“ –, bevor er schließlich seine Motive auf den Kopf stellte: die Technik, für die er heute am besten bekannt ist. Mit dem Umdrehen der Bilder lenkte er die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die abstrakten Aspekte des Bildgegenstands und damit weg von der figurativen Dimension. Er begann, mit den Händen anstelle von Pinseln zu malen, und als er sich Holzskulpturen zuwandte, gab er der brachialen Kraft der Kettensäge den Vorzug vor der Präzision des Meißels. Es war der Eklat um seine Holzskulptur bei der Biennale in Venedig, der ihn 1980 erstmals bei einem internationalen Publikum bekannt werden ließ. „Ich war damals

Unnachahmlich: Georg Baselitz ging immer schon seinen eigenen Weg Inimitable: Georg Baselitz had always marched to his own drum

mit Anselm Kiefer im deutschen Pavillon und mir war überhaupt nie der Gedanke gekommen, dass meine Skulptur als Darstellung des Hitlergrußes interpretiert werden könnte. Als ein deutscher TV-Sender darüber berichtete, unterlegten sie den Beitrag mit dem Horst-Wessel-Lied. Es war empörend. Aber innerhalb von nur einer Woche bekam ich aus der ganzen Welt Angebote für eine Zusammenarbeit.“ Baselitz zufolge kann es schon kontrovers sein, einfach nur ein deutscher Künstler in einem internationalen Kontext zu sein. „Einige Vorurteile den Deutschen gegenüber waren sicher gerechtfertigt, aber viele waren einfach nur das: Vorurteile. Auch waren meine Arbeiten nicht wirklich Amerika-

orientiert, wie das zum Beispiel bei Richter der Fall ist, sondern eigentlich sehr deutsch und manchmal auch ein bisschen obszön. Zusammen mit der Tatsache, dass ich ein ‚lauter‘ Künstler bin, ergibt das schon ein Konfliktpotenzial. Viele meiner Berater, vor allem meine Frau, sagen, dass ich zu geradeheraus bin. Aber erwartet man von mir, dass ich freundlich bin? So ein Mensch bin ich ganz einfach nicht.“

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n 1958 Georg Baselitz, then a 20-year-old art student recently arrived in West Berlin from East Germany, attended a touring exhibition of contemporary American painting. “Until then I had lived first under the Nazis, and then in the GDR”, he explains.

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Die BLM Betriebs-LiegenschaftsManagement GmbH beabsichtigt, die genannten Liegenschaften in einem strukturierten Bieterverfahren im Portfolio oder einzeln zu veräußern.

The “BLM Betriebs-LiegenschaftsManagement GmbH” intends to sell the mentioned properties as a portfolio or individually in a structured bidding process.

Die Abwicklung erfolgt in deutscher Sprache und unterliegt österreichischem Recht.

Settlement will be made in German language and is subject to Austrian law.

Erste Angebotsfrist: 4. Juni 2014, 17:00 (einlangend)

First Offer period: 4 June 2014, 5.00 p.m. (receipt)

Nähere Informationen zum Bieterverfahren erhalten Sie unter:

For more information about the bidding process, please contact:

EHL Immobilien GmbH Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien 01-512 76 90-301 | ostarrichi@ehl.at

www.ehl.at


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ing a Hitler salute) and his comments on women artists who “simply don’t pass the test” have caused controversy. But over half a century after that Berlin exhibition, and his refusal to join in with the artistic orthodoxy, Baselitz has returned to Willem de Kooning in an exhibition entitled Farewell Bill in the Gagosian Gallery in London.

Fotos: Getty Images

A new path The new paintings are a marked departure from recent works. Described as Remixes, these involved a riffing – apparently at great speed – on some of his most renowned previous paintings, and were greeted by a decidedly muted critical reaction. In contrast the De Kooning paintings – part self-portraits part homage – are large and attentively worked and, in a rare synchronicity of timing, form just one of three exhibitions in London that feature different aspects of Baselitz’s career. Recently the Royal Academy staged Renaissance Impressions: Chiaroscuro Woodcuts from Baselitz’s own collection, an important influence on both his style and subject matter. And Germany Divided: Baselitz and His Generation has just opened at the British Museum, featuring works on paper from 1960 to the late 70s from the collection of Count Christian Duerckheim, who has recently donated to the museum a significant quantity of work by Baselitz, as well as by other German artists such as Markus Lüpertz, Sigmar Polke and Gerhard Richter. All three shows cast light on Baselitz as simultaneously an international artist and an intensely German artist, reflecting the way his place on the global scene is always linked to his own past.

Baselitz selbst sagt über seine Werke, sie seien „eigentlich sehr deutsch und manchmal auch ein bisschen obszön“ About his work, Baselitz himself says that it is “actually very German and sometimes a bit obscene”

“So I knew almost nothing. Not about German expressionism, dadaism, surrealism or even cubism. And suddenly here was abstract expressionism. Paintings by Pollock, De Kooning, Guston, Still and many others, in the very buildings where I took classes every day. It was overwhelming.” For Baselitz the show marked the beginning of his own path. “What I wanted to do was something that totally contradicted internationalism: I wanted to examine what it was to be a German now. My teachers were the first to tell me that I was wrong. They said it was anachronistic. We had lost the war, but now we were free and liberated and there were wonderful times ahead in a wonderful world. But I disagreed. I had another view.” In truth Baselitz had always been going his own way. He had been forced out of East Germany after being accused by the authorities of “political immaturity” at his first art school. Five years after arriving in the west, his debut gallery show attracted the attention of the police and he was fined for displaying an obscene picture that apparently depicted a masturbating dwarf. In the years since, both Baselitz’s art (a 1980 Venice biennale sculpture was accused of represent-

»ICH WOLLTE SOFORT ERGEBNISSE SEHEN. DESHALB BEGANN ICH NICHT VERNÜNFTIG, SONDERN RADIKAL« »I WANTED TO SEE RESULTS IMMEDIATELY. THAT’S WHY I DIDN’T START OUT REASONABLY BUT RATHER RADICALLY«

Fleeing the war Baselitz was born Hans-Georg Kern in 1938 in the Saxony town of Deutschbaselitz. As an art student in West Berlin he adopted the name of his home town, where his father was a primary school teacher and Nazi party member, and from where Baselitz can remember seeing Dresden burning in the distance after the firebombing of 1945. A few weeks after that event his family were sheltering in the basement of a building just outside the town when it was hit by artillery. During a pause in the shelling his mother loaded a handcart and set out with her children to escape the advancing Russians. “We wanted to get to Bavaria because we were told that the Americans were there. But we only made it to a village just to the south of Dresden when the Russians arrived.” By the time he was a teenager it was clear that Baselitz was not fitting into the GDR system and, after being expelled from art school, he effectively became an economic refugee. “I was told if I worked in industry for a year I could return to art school as I would by then have the right mindset. But I knew that would destroy me and so I chose to go to the west.” He describes himself as very “impatient” when he arrived in West Berlin. “I wanted to see results immediately and didn’t start out reasonably, I started out radically.” He wrote manifestos, one of which culminated with the line “All writing is crap.” He found inspiration in the Prinzhorn Collection of art made by the inmates of a mental institution – some of which had figured in the Nazis’ Degenerate Art exhibitions – and he embraced the psychologically extreme work of Antonin Artaud. Although he says it wasn’t his intention to upset people, when his painting The Big Night Down the Drain was seized by the police in 1963 he also realised “it was fun to do something that people would be upset about. But I also wanted to do something extraordinary and serious and I felt

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very privileged to have the artist’s power to contradict.” Baselitz had married Elke Kretzschmar in 1962 and they have two sons. He says that throughout most of the 60s “the chances for an artist, let alone an artist like me, to impose yourself and to make a living from your art was nil”. But during this period his art made remarkable progress. Rejecting the orthodoxy of what was called tachism – the European version of abstract expressionism – he not only introduced figures into his work, but began to use specific German archetypes, motifs and folklore. But Baselitz’s shepherds, woodsmen, hunters and so on were not conventionally heroic – although the paintings would later be called the Helden (heroes) series. Rather they were bedraggled, broken and shambolic figures rendered in messily desolate landscapes. “In hindsight I think those pictures are complete pieces of art. But at the time it felt very chaotic and mixed up. I thought ‘this can’t be all’ and I had to come up with new ideas.” He set out on a series of strategies to disrupt both the work, and his making of the work. He painted with the canvas on the floor. Then he started to “fracture” paintings into sections, before he adopted the technique for which he is best known today, painting his motifs upside down – which directs both his, and the viewers, attention to the abstract aspects of the figurative work. He began to use his hands instead of brushes and when he moved to sculpting in wood he opted for the crude attack of the chainsaw over the precision chisel. It was the row over his wooden sculpture at the 1980 Venice biennale that first brought him to an international audience. “I was in the German pavilion with Anselm Kiefer, and it never occurred to me that my sculpture was doing a Hitler salute. But when a German TV channel reported on it they played the “Horst Wessel Song” [the Nazi anthem] to accompany their story. It was outrageous. But within a week I was getting approaches from all over the world to collaborate.” He says just being a German artist in the wider world could be contentious. “Some of the prejudices that existed towards Germans were justified, but there were many prejudices. My work was also not really Americanoriented, as Richter’s is for example, and is instead very German and sometimes a bit obscene. Add that to being a kind of loud artist and then you will have encounters. Many of my advisers, especially my wife, say that I am too bold. But am I supposed to be friendly? That’s just not who I am.” Nicholas Wroe / The Guardian / The Interview People ■

Georg Baselitz: „Viele meiner Berater, vor allem meine Frau, sagen, dass ich zu geradeheraus bin“ Georg Baselitz: “Many of my advisers, especially my wife, say that I am too straightforward”


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> Unter dem Motto CONFESSION OF DESIGN präsentieren 61 heimische Designer, Produzenten und Traditionsbetriebe parallel zum Salone Internazionale del Mobile in Mailand bereits zum 5. Mal aktuelle Designtrends aus Österreich. Die Gemeinschaftsausstellung ist vom 8. bis 13. April 2014 in der Rotonda della Besana, Via Enrico Besana 12, zu sehen. Die Leistungsschau wurde von der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA organisiert und von go-international sowie der Österreichischen Möbelindustrie unterstützt. > Under the slogan CONFESSION OF DESIGN, for the 5th time 61 Austrian designers, producers and traditional businesses are presenting current design trends from Austria in parallel to the Salone Internazionale del Mobile in Milan. The joint exhibition can be visited from 8 to 13 April 2014 in the Rotonda della Besana, Via Enrico Besana 12. The industrial fair has been organised by AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA and go-international, with the support of the Austrian furniture industry.

Fotos: Österreich Werbung/Trumler, beigestellt

Möbeldesigner präsentieren sich Furniture designers present their designs

Wenn aus Gästen Investoren werden Österreichs größte Wohnmesse Austria’s largest homes exhibition

When guests turn into investors

> 500 Aussteller auf 55.000 Quadratmetern präsentierten sich heuer auf der „Wohnen & Interieur 2014“ in der Messe Wien. Veranstalter Reed Exhibitions Messe Wien gliederte die vier Messehallen der Messe Wien thematisch. Heuer gab es zum zweiten Mal die Trendschau, die Messebesuchern spannende Einblicke in internationale Einrichtungstrends ermöglicht. > 500 exhibitors were on display in an area of 55,000 square metres at this year’s ‘Wohnen & Interieur 2014’ at the Messe Wien. The organiser Reed Exhibitions Messe Wien divided up the four exhibition halls of the Messe Wien by theme. This year saw the second edition of the trend show which offers visitors to the trade fair an exciting insight into international furnishing trends.

> Russen kommen gerne als Gäste nach Wien, einige von ihnen bleiben der Stadt als Investoren erhalten – vor allem Hotels sind begehrt. > Russians like coming to Vienna as guests, and the city has held on to some of them as investors – with hotels in particular being sought after.

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aut Statistik Austria wurde in Österreich im Jahr 2013 ein neuer Nächtigungsrekord verzeichnet. Insgesamt gab es 132 Millionen Nächtigungen, wobei 12,7 Millionen Nächtigungen auf Wien entfielen – auch das ein neuer Rekord. Vor allem Russland ist ein starker Wachstumsmotor für die Donaumetropole.

Glamourfaktor Hotel Aber nicht nur bei den Nächtigungen, auch bei den Investoren spielen Russen eine entscheidende Rolle. „Bei Hotelimmobilien wird der Markt durch das starke Interesse osteuropäischer, vor allem russischer, Investoren getrieben“, erklärt Franz Pöltl, Geschäftsführer EHL Investment Consulting. Dabei handelt es sich sowohl um institutionelle als auch private Investoren. Pöltl: „Neben wirtschaftlichen Überlegungen spielt sicher auch der Glamourfaktor dieses Segments eine bedeutende Rolle. Daher werden mitunter Preise geboten, bei denen etwa österreichische oder deutsche Investoren nicht mithalten.“ Trotzdem sind die Renditen höher als bei klassischen Gewerbeobjekten: Laut CBRE lag 2013 die Spitzenrendite für 3-4* Hotels bei 5,8 Prozent.

Sicherer Hafen – gute Nachfrage 2013 wurden in Österreich Hotels mit einem Gesamtvolumen von etwa 330 Mio. Euro veräußert. „Aufgrund fehlender Portfoliodeals oder Trophy-Verkäufe lag das Ergebnis zwar unter den Vorjahreswerten, dennoch ist es beachtlich“, erklärt Lukas Hochedlinger, Geschäftsführer von Christie+Co Austria. Ein guter Teil der Summe wurde in Wien investiert. „Auch 2014 könnte aufgrund der großen Nachfrage ein ähnliches Ergebnis erzielt werden“, sagt Hochedlinger.

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ccording to Statistics Austria, in 2013 a new record was set in Austria for the number of overnight stays. In total there were 132 million overnight stays, 12.7 million of them in Vienna – which is also a new record. Russia in particular is a strong engine for growth for the city on the Danube. Hotels as a glamour factor However, Russia does not only play a crucial role in terms of nights, but also amongst investors. “The market for hotel properties is being driven by strong inter-

est from Eastern European investors, especially Russians”, explains Franz Pöltl, CEO of EHL Investment Consulting. Both institutional and private investors are involved. Says Pöltl: “As well as economic considerations, the glamour factor of this segment also plays an important role. And now and again prices are offered that Austrian or German investors, for instance, cannot keep up with.” Nonetheless, returns on investment are higher than those for classic commercial properties: according to CBRE, top returns for 3-4* hotels stood at 5.8 per cent in 2013. A safe port – strong demand In 2013 hotels with a total volume of around € 330 million were sold in Austria. “Actually due to a lack of portfolio deals or trophy sales the result was below the values for the previous year, but it is still substantial”, explains Lukas Hochedlinger, CEO of Christie+Co Austria. A good portion of this sum was invested in Vienna. “A similar result could be achieved in 2014 too because of the high demand”, says Hochedlinger. Walter Senk ■

Die grüne Seele unserer Möbel w w w. a d a . a t


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Luft nach oben Room at the top > Am Wiener Zinshausmarkt herrscht wenig Bewegung. Eine neue Bauordnung könnte das ändern, doch das Angebot bleibt weiterhin knapp. Wem Wien schon zu teuer ist, dem bietet sich Prag als interessante Alternative an. > There is little movement on the Vienna apartment building market. While a new building code might change that, these properties continue to be in short supply. For buyers who already find Vienna too expensive, Prague might offer an interesting alternative.

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ie sind heiß begehrt und wer sie einmal besitzt, der gibt sie nicht so gerne wieder her, vor allem in Zeiten wie diesen. Die Rede ist von Wiener Zinshäusern. Jetzt könnte aber durch die neue Wiener Bauordnung, die heuer im Sommer in Kraft treten soll, wieder etwas Bewegung in den Markt kommen. „Die Baurechtsnovelle verspricht spürbare Erleichterungen und könnte für neue Impulse sorgen“, meint Eugen Otto, Geschäftsführer der Otto Immobilien Group. Für Häuser mit Rohdachböden, die ganz oder teilweise in der „Grün-Widmung“ liegen, soll die neue Bauordnung neue Ausbaumöglichkeiten bieten, vor allem im Bereich des Dachgeschoßausbaus. Bedingt durch strenge Regelungen die Erdbebensicherheit von Gebäuden betreffend waren in den vergangenen Jahren Ausbauarbeiten unterm Dach schwierig zu realisieren. Laut der Novelle gelten nun Dachgeschoßausbauten für Wohnzwecke nicht mehr als Zubau, sondern als „Änderung von Bauwerken“.

Fotos: Gerhard Hudej, Schiffl, beigestellt

Von einer neuen Bauordnung sollen nach Branchenmeinung rund 15.000 Zinshäuser in Wien profitieren 15,000 apartment buildings in Vienna look set to benefit from a new construction code, says the industry

Bauordnung eröffnet neue Möglichkeiten „Den Dachausbau durch die Bauordnung attraktiver zu gestalten ist sicherlich ein Fortschritt und hebt nicht nur die Wohnqualität, sondern auch die Qualität des Bestandobjekts“, meint Walter Wittmann, Vorstand der Premium Immobilien AG. „Wenn man weiß, wie wichtig ein Dachbodenausbau für die Wirtschaftlichkeit eines Zinshauses ist, kann man ermessen, dass neue Gestaltungsmöglichkeiten in diesem Bereich den Wert des Hauses deutlich erhöhen können“, ist auch Otto überzeugt. Potenzial gäbe es genug. Zinshausspezialist Markus Arnold, Arnold Immobilien, prognostiziert: „Das Angebot ist vorhanden und durch die geänderte Wiener Bauordnung werden Zinshäuser auch wieder für institutionelle Investoren interessanter.“ Davon profitieren sollen laut Branchenmeinungen zwei Drittel der rund 15.000 Wiener Zinshäuser. „Die Möglichkeit der Renditesteigerung wird die Nachfrage nach Gründerzeit-Zinshäusern sicher stimulieren“, ist Gerhard Hudej von der Hudej Zinshausmakler GesmbH überzeugt. Zinshäuser werden „gehalten“ Freilich übertraf die Nachfrage bisher das Angebot und das Volumen des Wiener Zinshausmarktes ist 2013 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Das Transaktionsvolumen lag bei geschätzten 1,2 Mrd. Euro und erreichte damit ein


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PROFESSIONAL ADVICE

Immobilienmarkt in Österreich Real estate market in Austria

„Baurechtsnovelle verspricht spürbare Erleichterungen und könnte für neue Impulse sorgen“, meint Eugen Otto, Geschäftsführer der Otto Immobilien Group “Amendment to construction legislation promises a noticeable relaxation of the rules and could generate new stimuli”, says Eugen Otto, CEO of the Otto Immobilien Group

Niveau, das unter dem langjährigen Durchschnitt liegt. Der Grund: In den vergangenen Jahren wurden sehr viele Objekte von langfristig investierenden Eigentümern erworben. Diese sind in der Regel auch dann nicht an einem Verkauf interessiert, wenn sie damit attraktive Gewinne erzielen könnten. Otto: „Es gibt derzeit wenig Grund, ein schönes altes Zinshaus zu verkaufen. Da kann die Nachfrage noch so groß sein.“ Daher stellt sich die Frage, woher das neue Angebot kommen soll? Weil die Nachfrage weiter steigt, könnte es allerdings für institutionelle Investoren, die unter Druck stehen, ausschüttungsfähige Erträge zu erzielen, sinnvoll sein, bei den derzeitigen Preisen ihr Zinshausportfolio abzubauen. Nachfrage und Renditen Die starke Nachfrage sollte sich auf jeden Fall auf die Renditen auswirken. Diese liegen zum Beispiel im 1. Wiener Gemeindebezirk schon derzeit zwischen 1,4 und 3,4 Prozent, könnten aber bei steigender Nachfrage weiter sinken. Trotzdem werden niedrige Renditen von den Käufern akzeptiert, wenn die Häuser eine hohe Qualität aufweisen und sich in einer guten Lage befinden. Die niedrigsten Einstiegspreise in Wien sind weiterhin in den Bezirken außerhalb des Gürtels zu finden, wie im 10. und 11. Bezirk mit einem Mindestpreis von 650 Euro pro Quadratmeter. Am teuersten ist und bleibt es wohl in der Wiener Innenstadt mit 3.350 Euro pro Quadratmeter. Zinshausalternative Prag Aber es muss vielleicht auch nicht immer Wien sein. Ein paar Autostunden von der österreichischen Hauptstadt entfernt bietet sich als Alternative eine weitere Stadt mit einem umfassenden – und günstigeren – Zinshausmarkt an: Prag. Seit der Finanzkrise 2008 waren die Preise auf dem Prager Immobilienmarkt um rund 30 Prozent gesunken. Dieser Umstand macht die Region Prag bei ausländischen Investoren sehr beliebt. In Prag trifft man vorwiegend internationale Investoren aus Italien, Russland, Irland oder auch wohlhabende Tschechen an. Neuerdings sind auch Investoren aus der Ukraine stark im Kommen. „Egal woher das finanzkräftige Publikum stammt, die Motivation ,Geld gegen Steine tauschen‘ ist der Markttreiber“, erklärt Arnold. „Die Prager Zinshäuser punkten derzeit mit einer durchschnittlichen Rendite von rund 5 Prozent. Und der erste Prager Bezirk ist

„Möglichkeit der Renditesteigerung wird Nachfrage nach Gründerzeit-Zinshäusern stimulieren“, sagt Gerhard Hudej, Hudej Zinshausmakler GesmbH “Possibility of increasing the return on investment will stimulate demand for apartment buildings built during the period of promoterism”, says Gerhard Hudej, Hudej Zinshausmakler GesmbH

mindestens genauso beliebt und nachgefragt wie die Wiener City.“

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hey are highly sought after and once you own one, you are very unwilling to give it up again, especially in times such as these. We are talking about Vienna’s older apartment buildings, or Zinshäuser. But the new Viennese building code that is coming into force this summer might bring a bit of movement back into the market. “The amendment to construction legislation promises a noticeable relaxation of the rules and could generate new stimuli”, says Eugen Otto, CEO of the Otto Immobilien Group. For properties with undeveloped lofts, which wholly or partially come under the ‘green category’, the new construction code looks likely to offer new development options, particularly in terms of loft extensions. In the past it has been difficult to carry out renovation work on attics due to the strict rules governing the safety of buildings during earthquakes. Now in accordance with the amendment, loft extension works for residential purposes will no longer count as new construction, but as a ‘modification of the structure’.

Construction code opens up new opportunities “Making loft extensions more attractive via the construction code is definitely progress, and will raise not only the living quality but also the quality of the existing property”, comments Walter Wittmann, Director of Premium Immobilien AG. “When you know how important a loft conversion is for the financial viability of an apartment building, you realise that new design options in this area can substantially increase the value of the house”, says Otto, who is also convinced that the amendment is a positive move. There appears to be plenty of potential. Apartment building specialist Markus Arnold, of Arnold Immobilien, forecasts: “The supply exists, and as a result of the amended Vienna construction code apartment buildings will become more interesting again for institutional investors.” According to opinions within the industry, two thirds of the around 15,000 apartment buildings in Vienna stand to benefit from this. “The possibility of increasing the return on investment will certainly stimulate the demand for those apartment buildings that were built during the period of promoterism”, believes Gerhard Hudej of Hudej Zinshausmakler GesmbH. Buyers hang on to their Zinshäuser Up to now demand has certainly outstripped

Markus Arnold, Arnold Immobilien: „Durch die neue Bauordnung werden Zinshäuser auch für institutionelle Investoren wieder interessanter“ Markus Arnold, Arnold Immobilien: “As a result of the new construction code apartment buildings will become more interesting again for institutional investors”

supply, and in 2013 the volume of the Vienna apartment building market declined markedly in comparison to the previous year. The transaction volume was estimated to be € 1.2 billion, a figure that fell below the average over many years. The reason: in past years very many properties were acquired by owners seeking long-term investments. They are generally not interested in selling, even if they could achieve attractive profits by doing so. Otto: “There is currently very little reason to sell an attractive old apartment building, even when the demand is high.” Hence the question of where the new supply might come from. Nonetheless, because the demand is continuing to rise and given the current prices, if institutional investors are under pressure to achieve distributable profits it might make sense for them to dismantle their portfolio of apartment buildings. Demand and return on investment The strong demand is likely to affect return on investments in any event. This is currently between 1.4 and 3.4 per cent in the 1st district of Vienna, for example, but with rising demand it might fall further. Despite this, buyers accept low returns when the buildings are of high quality and in a good location. The lowest entry-level prices in Vienna are still to be found in the districts outside the city ring road, such as the 10th and 11th districts with a minimum price of € 650 per square metre. Vienna city centre is the most expensive and will probably remain so, at € 3,350 per square metre. Prague as an alternative for apartment buildings But maybe it doesn’t always have to be Vienna. Just a few hours’ drive from the Austrian capital there is an alternative in the form of another city with an extensive – and lowerpriced – apartment building market: Prague. Prices on the Prague real estate market have fallen by around 30 per cent since the 2008 financial crisis, a fact that makes the Prague region very popular with foreign investors. In Prague you mostly come across international investors from Italy, Russia, Ireland, or also wealthy Czechs. Lately there has been a strong flow of investors from Ukraine. “Irrespective of where the financially strong public comes from, the motivation to ‘exchange money for bricks’ is the market driver”, explains Arnold, “and apartment buildings in Prague are currently scoring with an average rate of return of around five per cent. And the 1st district of Prague is at least as popular and just as much in demand as the city centre of Vienna.” Walter Senk ■

Mag. Margarita Alexandrova-Fetscher

Immobilienkäufe liegen voll Trend. 2014 wird das Jahr der Immobilienkäufer sein. 2014 wächst erstmals seit Jahren wieder das Immobilien-Angebot, während die Nachfrage nach Häusern, Wohnungen und Grundstücken sinkt; daher werden generell die Immobilienpreise eher fallen als steigen. In Österreich wechselten 2013 insgesamt über 93.000 Grundstücke, Häuser oder Eigentumswohnungen den Besitzer. Ein Zeichen dafür, dass sich immer mehr Menschen den Traum vom Eigenheim erfüllen. Doch leider gibt es immer wieder Fälle, in denen der Traum zum Albtraum wird. Ein Immobilienkauf zählt zu den wichtigsten und finanziell bedeutsamsten Geschäften im Leben der meisten Menschen. Aus diesem Grund sollte man gerade dabei nichts dem Zufall überlassen. Wer professionelle Hilfe von gut ausgebildeten Immobilienmaklern in Anspruch nimmt, ist in jedem Fall gut beraten. Für so eine professionelle Beratung steht Ihnen die beste RE/MAX Maklerin in Österreich zur Verfügung. Healthy momentum behind property acquisitions. 2014 will be the year for real estate buyers. For the first time in years, the supply of real estate is growing during 2014 whereas the demand for houses, flats and land is declining; this will result in falling real estate prices rather than price increases. Over 93,000 plots of land, houses or freehold flats changed hands in Austria in 2013. This indicates that an increasing number of people are realising the dream of their own home. Unfortunately, there are still numerous cases in which this dream turns into a nightmare. The purchase of real estate is one of the most important and financially significant transactions for most people. For this reason, they should leave nothing to chance. Taking advantage of professional support from well-trained real estate agents is essential. This type of professional advice is offered by the best RE/MAX agent in Austria. Aktuelle Wohnung zum Verkauf: 1030 Wien, Marxergasse 3, 135 m², 3 Zimmer, Luxusausstattung, Kaufpreis € 890.000 Flat currently for sale: 1030 Vienna, Marxergasse 3, 135 m², 3 rooms, luxury interior, purchase price EUR 890,000 RE/MAX Elite, DCI Fetscher & Partner, 1040 Wien, Operngasse 28, +43(0)699/12 08 31 41, office@remax-elite.at


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nationalen Unternehmen faktisch die Türklinke in die Hand. Und das nicht nur in Warschau. Nach Meinung des weltweiten Maklerunternehmens Colliers International ist in Polen nicht nur die Hauptstadt interessant. Auch die Zweitstädte sind im 40 Millionen Einwohner zählenden Land immer noch groß genug für Investments.

Fotos: www.andibruckner.com, www.christian-husar.com, Wolf Theiss, Foto Wilke, ERSTE Group Immorent, S&B Gruppe/www.beyer.co.at , beigestellt

Erste Group Immorent errichtet das Enterprise Office Center in Prag 4 im Geschäftsviertel Pankrác. Die Fertigstellung des 29.069 m2 großen Bürohauses ist bis Ende 2015 geplant Erste Group Immorent is building the Enterprise Office Center in Prague 4 in the Pankrác business district. The completion of the 29,069 m2 office building is planned for the end of 2015

Die Stimmung hellt sich auf Mood is brightening up > Geht man von den Investmentaktivitäten in 2013 aus, so scheinen in Zentral- und Osteuropa die Immobilienmärkte wieder anzuspringen. Zwei Länder machen allerdings die Ausnahme – denn da läuft es immer sehr gut. > On the basis of investment activities in 2013, the real estate markets in Central and Eastern Europe appear to be coming back to life. But two countries are an exception – because here things are always very good.

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er Boom, der CEE/SEE nach der Ostöffnung erfasste, war unbeschreiblich. Sukzessive wurden alle Länder von einer Euphorie erfasst, die sich in der Entwicklung von zahlreichen Immobilien niederschlug. Die Volkswirtschaften vieler Länder wuchsen mit der Geschwindigkeit dieser Neuentwicklungen nicht mit. Es kam teilweise zu einer enormen Überproduktion an Flächen. Die Developer gingen von einem linearen Zeitbild aus und erwarteten, dass die Wirtschaft nur einen Weg kannte – aufwärts. Es gab Fehler in den Produkten, in ihrer Anzahl und der Standortwahl. Ein Beispiel: Kroatiens Kaufkraft beträgt aktuell rund 4.500 Euro pro Kopf im Jahr und erreicht rund 23 Prozent des österreichischen Niveaus – und trotzdem

existieren in der kroatischen Hauptstadt Zagreb rund 16 Shoppingcenter! Für Immobilienprofi Alfons Metzger, Geschäftsführer der Metzger Realitäten Gruppe, hatte dieser Schock allerdings etwas Heilsames – vor allem in Bezug auf die weitere Entwicklung in der Region. „Der Aufstieg hat sich derzeit etwas verlangsamt – wobei die zyklischen Bewegungen durch die Finanzkrise verstärkt wurden. Von einem Stopp – wie ihn einige sehen – kann noch lange keine Rede sein“, ist Metzger überzeugt. Investments stiegen zuletzt um 31 Prozent Und Metzger hat recht: Betrachtet man die Investmentaktivitäten in Zentral- und Osteuropa, zeigt sich ein klarer Aufwärts-

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trend. Das Investmentvolumen 2013 wurde im Vergleich zu 2012 um 31 Prozent gesteigert – von 7,67 Mrd. Euro im Jahr 2012 auf 10,02 Mrd. im Jahr 2013. Von dieser Summe entfielen allerdings mehr als 80 Prozent auf Russland und Polen. „Russland bleibt mit einem Investmentvolumen von rund 5,2 Mrd. Euro der stärkste Investmentmarkt in der CEE-Region, während Polen, wo rund 3 Mrd. Euro investiert wurden, der für ausländische Investoren spannendste Markt ist und voraussichtlich auch bleiben wird“, so Andreas Ridder, Geschäftsführer CBRE Österreich und als Chairman für die gesamte CEE-Region verantwortlich. Während es nämlich in Russland hauptsächlich heimische Investoren sind, geben sich in Polen die inter-

Polen: Der weiße Elefant Die „polnischen großen Sechs“ werden diese Zweitstädte von Colliers International genannt. Zu ihnen zählen etwa Katowice, Lodz oder Danzig. Polen nimmt in Osteuropa eine besondere Stellung ein. Rechtsanwalt Peter Oberlechner von der Anwaltssozietät Wolf Theiss: „Nach wie vor ist Polen der ,weiße Elefant‘ unter den europäischen Volkswirtschaften.“ Polen hat in den vergangenen Jahren eine positive Wirtschaftsleistung erbracht – und das in einer Zeit der Verunsicherung und schwächelnden Wirtschaft in ganz Europa. Das Land schafft durch einen starken Binnenmarkt auch ein entsprechendes inneres Wirtschaftswachstum und zeigt, welche Möglichkeiten sich in der Region verbergen. Wobei Oberlechner die Meinung von Colliers nicht ganz teilt: „Die Investitionsnachfrage hat sich zentralisiert. Es gab Zeiten, da ist diese schon deutlich über Warschau hinausgegangen, aber jetzt wird es wieder weniger.“ Dennoch: Neben Warschau hat man auch noch andere Städte auf dem Radar. „Polen ist derzeit das einzige Land, in dem es auch lokale Möglichkeiten gibt“, weiß Friedrich Wachernig, Vorstand der sImmo AG. „In Rumänien gibt es derzeit lediglich Bukarest. Hier ist die Zeit nicht reif, um in anderen Städten zu investieren.“ Projektentwickler und Investoren setzten, sofern sie sich in CEE/SEE engagieren, auf die Hauptstädte. „Und das wird auch noch einige Zeit so bleiben“, erklärt Wachernig. Bessere Stimmung „Leider wird Osteuropa von vielen Investoren als äußerst kritisch gesehen und ist international tabu“, meint Wachernig. Der sImmo-Chef hat als Fondsmanager naturgemäß einen langen Investitionsfokus und erklärt: „CEE/SEE ist eine Region, die kommen wird. Derzeit ist eben das Vertrauen nicht vorhanden. Als börsenotiertes Unternehmen müssen wir langfristig und vorausschauend investieren. Osteuropa wird sich wieder zurückspielen. Als wir 2005 und 2006 in Berlin und Deutschland investiert haben, gab es unterschiedliche Meinungen und wir wurden sehr kritisch beäugt. Damals haben wir den Quadratmeter um 600 bis 800 Euro gekauft – heute beträgt der Preis 2.000 Euro! Man muss langfristig in einem Markt tätig sein, um zu reüssieren.“ Richard Wilkinson, Vorstandsvorsitzender der Erste Group Immorent, bemerkt, „dass es mit der Stimmung seit 2010 wieder bergauf geht. Warschau und Prag sind aber nach wie vor die stabilsten Märkte.“ Auf diesen beiden Märkten ist auch die österreichische S+B Gruppe mit neuen Projekten unterwegs. „Wir starten heuer in Prag und Warschau mit zwei Büroprojekten in Core-Lage mit insgesamt 30.000 Quadratmeter Fläche“, erklärt Vorstand Reinhard Schertler, der damit auch auf die sicheren Häfen setzt. Aufwärtstrend bei den Investments Polen und Russland sind zwar die Länder, in denen am stärksten investiert wird, aber auch in Tschechien wurden 2013 um rund 1 Mrd. Euro Immobilien gekauft. Alle anderen Länder sind zwar weit unter der


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Milliardengrenze, allerdings kann man aus den in Rumänien und Ungarn investierten Volumina von 229 bzw. 225 Mio. Euro auch in diesen Märkten wieder einen Aufwärtstrend erkennen. Ungarn ist insofern interessant, als die politischen Rahmenbedingungen die Investitionssicherheit nicht gerade fördern. Ähnliches gilt für das jüngste EU-Land Kroatien, meint Rechtsanwalt Oberlechner: „In Kroatien gibt es sehr viel verbrannte Erde und viele Grundstandards, die noch nicht erfüllt sind. Ein noch lange nicht abgeschlossenes Thema ist zum Beispiel die Justiz. Der Zufriedenheitsgrad der Investoren ist gering.“ Dennoch sind die österreichischen Immobilienunternehmen in der Region weiterhin verhaftet und glauben an sie. „Neben den aufstrebenden Ländern wie China, Indien und einigen Staaten Afrikas wird CEE/SEE ganz sicherlich zu den zukunftsträchtigen Regionen in den kommenden drei bis fünf Jahrzehnten zu zählen sein“, ist Alfons Metzger überzeugt. „So muss es das Ziel der in CEE/SEE tätigen internationalen Unternehmen sein, diese Region weiter zu entwickeln und als große Wachstumschance zu sehen. Das Unglaubliche ist, dass sich dieser Markt direkt vor unserer Haustür befindet.“

Für Richard Wilkinson sind Warschau und Prag nach wie vor die stabilsten Märkte For Richard Wilkinson Warsaw and Prague are still the most stable markets

Für Andreas Ridder bleibt Russland der stärkste Investmentmarkt in der CEE-Region For Andreas Ridder Russia remains the strongest investment market in the CEE region

„Polen ist der ,weiße Elefant‘ unter den europäischen Volkswirtschaften“, meint Peter Oberlechner “Poland is the ‘white elephant’ amongst European economies”, believes Peter Oberlechner

Alfons Metzger: „Der Aufstieg hat sich derzeit verlangsamt – von einem Stopp kann noch lange keine Rede sein“ Alfons Metzger: “The recovery has currently slowed down somewhat – but it is not appropriate to talk about a standstill”

Reinhard Schertler startet mit zwei Büroprojekten in Core-Lage in Warschau und Prag Reinhard Schertler is starting on two office projects in core locations in Warsaw and Prague

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he boom experienced by CEE/SEE after the fall of the Iron Curtain was indescribable. All the countries here were successively seized by a euphoria which was reflected in the development of numerous properties. The speed at which the economies of many of the countries grew did not keep pace with these new developments. In part there was a huge overproduction in terms of area. The developers assumed there would be a linear development over time, and expected the economy to take only one route – upwards. Mistakes were made in terms of the products, the quantity of these and the choice of location. One example: Croatia’s purchasing power is currently around € 4,500 per head per year, around 23 per cent of the Austrian level – yet in the Croatian capital Zagreb there are around 16 shopping centres! But for real estate professional Alfons Metzger, CEO of the Metzger Realitäten Group, this shock also had its benefits – above all as far as the further development in the region is concerned. “The recovery has currently slowed down somewhat – although the cyclical movements were strengthened by the financial crisis. But it is not appropriate to talk about a standstill”, says Metzger. Investments have risen recently by 31 per cent And Metzger is right: if you look at investment activities in Central and Eastern Europe, there is a clear upwards trend. The investment volume in 2013 rose by 31 per cent in comparison to 2012 – from € 7.67 billion in 2012 to € 10.02 billion in 2013, although more than 80 per cent of this total was accounted for by Russia and Poland. “Russia remains the strongest investment market in the CEE region, with an investment volume of around 5.2 billion, while Poland, where around 3 billion was invested, is the most exciting market for foreign investors, and will probably also remain so”, according to Andreas Ridder, CEO of CBRE Austria, who as chairman is responsible for the entire CEE region. While in Russia it is mainly local investors who are active, in Poland in practice it is international companies that are lining up one after another. And it is not just happening in Warsaw. According to the worldwide real estate brokers Colliers International it is not just the capital city that is interesting in Poland. In a country with 40 million inhabitants, second-

Das Büroprojekt Warschau Krolewska wird von der S+B Gruppe gebaut. In zentralster Lage entstehen bis Frühjahr 2015 rund 6.200 Quadratmeter Bürofläche The Warsaw Krolewska office project is being built by the S+B Group. By spring 2015 around 6,200 square metres of office space will have been created in a highly central location

Das Prager „Tancici dum“, was so viel wie „Tanzendes Haus“ bedeutet, hat der tschechische Immobilieninvestor Vaclav Skala gekauft. Es gilt als Prager Architektursymbol The Prague Tancici dum building – the name means ‘Dancing House’ – has been bought by the Czech property investor Vaclav Skala. It is regarded as an architectural symbol of Prague

ary cities are also still large enough to attract investments. Poland: the white elephant Colliers International refers to these secondary cities as the ‘Polish big six’. They include for example Katowice, Lodz or Danzig. Poland is taking up a position of its own in Eastern Europe. Attorney Peter Oberlechner from the law practice Wolf Theiss: “Poland continues to be the ‘white elephant’ amongst European economies.” In recent years Poland has delivered a positive economic performance – at a time of uncertainty and an ailing economy throughout Europe. With its strong domestic market, the country also creates corresponding internal growth and highlights the opportunities available in the region. Although Oberlechner does not entirely share the opinion held by Colliers: “The demand for investments has become centralised. There have been times when it clearly outran that of Warsaw, but now it is getting smaller again.” All the same: there are other cities as well as Warsaw on the radar. “Poland is currently the only country in which there are also local opportunities”, says Friedrich Wachernig, Director of sImmo AG. “In Romania there is only Bucharest at the moment. The time is not ripe here for investing in other cities.” Project developers and investors who get involved in the CEE/SEE still focus on the capital cities. “And that will remain the case for a while too”, explains Wachernig. Better mood “Unfortunately, Eastern Europe is regarded extremely critically by many investors and is taboo internationally”, believes Wachernig. In line with his role as a fund manager, the boss of sImmo has a long investment focus and explains: “CEE/SEE is a region that is on the way up, but the necessary trust is not there at the moment. As a stock market-listed company, we have to invest for the long term and with foresight. Eastern Europe will recover again. When we invested in Berlin and Germany in 2005 and 2006, there were different opinions and people eyed us very critically. At that time we were

paying € 600 to 800 per square metre – and the price today is € 2,000! You have to be in a market for the long term in order to succeed.” Richard Wilkinson, Chairman of the Executive Board of Erste Group Immorent, comments that, “the mood has been brightening up again since 2010, but Warsaw and Prague are still the most stable markets.” The Austrian S+B Group is busy with new projects in both of these markets. “This year we are starting on two office projects in core locations in Prague and Warsaw, with a total area of 30,000 square metres”, explains Director Reinhard Schertler, who is thus taking the safest route. Upward trend for investments Poland and Russia are indeed the countries receiving the greatest investment, but real estate worth around € 1 billion was also bought in the Czech Republic in 2013. All the other countries are still well below the one billion level, although the volumes invested in Romania and Hungary, € 229 and 225 million respectively, indicate an upward trend in these markets too. Hungary is interesting insofar as the political infrastructure does not exactly support security of investments. Attorney Peter Oberlechner believes the same can also be said of the most recent EU country, Croatia: “In Croatia there is a lot of burned earth and many basic standards are not yet met. One topic that has remained unresolved for a long time, for example, is that of justice. Investors have a low level of satisfaction.” Nevertheless, the Austrian real estate companies in the region continue to be firmly rooted there and believe in the region. “Alongside the up-and-coming countries such as China, India and some of the African states, CEE/SEE will definitely be one of the regions with the best future prospects over the next three to five decades”, says Alfons Metzger with conviction, “so it has to be the goal of the international companies active in CEE/SEE to develop this region further and regard it as a great growth opportunity. What is incredible is that this market is right on our doorstep.” Walter Senk ■


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COMMUNICATIONS & IT Laut Cisco wurden 2013 weltweit rund 1,5 Exabytes pro Monat an mobilen Daten übermittelt (etwa 1,5 Mrd. Gigabytes). According to Cisco, in 2013 around 1.5 exabytes (about 1.5 billion gigabytes) of mobile data were transmitted per month worldwide. Die Smartphone-Dichte hat sich in Österreich von rund 30 Prozent im Jahr 2010 auf aktuell über 60 Prozent verdoppelt. The smartphone concentration in Austria has doubled from about 30 per cent in 2010 to over 60 per cent currently. Beim neuen Tarif „A1 Roaming Basic“ gilt immer derselbe Preis, gleich in welchem Roaming-Netz ein A1 Kunde telefoniert. With the new rate “A1 Roaming Basic”, the same price always applies, in whichever roaming network an A1 customer makes a phone call.

Videos treiben Datenvolumen in die Höhe Videos pushing up data volume

Ein Ladegerät für alle Mobiltelefone? One charger for all mobile telephones? > Das Europäische Parlament hat sich dafür ausgesprochen, im Rahmen der Aktualisierung der Vorschriften zu Funkanlagen die Einführung eines einheitlichen Ladegerätes für Mobiltelefone und sonstige tragbare Geräte zu ermöglichen, berichtet das EU-Büro der WKÖ. Bei der Abstimmung folgte das Parlament einem Vorschlag der Europäischen Kommission. Die Kommission entscheidet nun, welche Arten von Funkanlagen mit einheitlichen Ladegeräten kompatibel sein müssen. Unter Funkanlagen fallen Produkte wie Mobiltelefone, GPS/Galileo-Empfänger und drahtlose Autotüröffner. Die Mitgliedstaaten haben zwei Jahre Zeit, die Richtlinie umzusetzen. Danach gibt es für Hersteller noch eine einjährige Übergangsfrist.

> Der neue Citrix Mobile Analytics Report untersucht den Einfluss von Social Media, Onlinewerbung und Gaming auf die Mobilfunknetze. Das Ergebnis zeigt: Mobile Werbevideos nehmen weiter zu, gleichzeitig steigt der Kapazitätsbedarf durch neue Videofunktionen diverser Social-Media-Kanäle. Laut Citrix steigt mit der Übernahme des Video-SharingDienstes Vine durch Twitter im letzten Jahr sowie der Videointegration bei der Facebook-Tochter Instagram der Anteil an Videoinhalten in sozialen Netzwerken überproportional an. > The latest Citrix Mobile Analytics Report examines the influence of social media, online advertisement and gaming on mobile networks. The results show: mobile commercials are continuing to grow, at the same time, capacity requirements are rising due to new video functions of several social media channels. According to Citrix, the acquisition of the video sharing service Vine by Twitter last year as well as the video integration on the Facebook subsidiary Instagram disproportionately increased the share of video content in social networks.

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Drei verdoppelt Kundenzahl Drei doubles number of customers > Bis Ende 2013 vergrößerte Drei Austria nach der Orange-Übernahme den Marktanteil am österreichischen Mobilfunkmarkt auf rund 26 Prozent. Der Umsatz stieg im Jahresabstand um 106 Prozent auf 745 Mio. Euro. Der operative Gewinn (EBITDA) kletterte um 264 Prozent auf 182 Mio. Euro. Drei verdoppelte die Zahl der Kunden per 31. Dezember 2013 auf 3,4 Millionen. > By the end of 2013, Drei Austria expanded its share of the mobile communications market to around 26 per cent after the acquisition of Orange. Year-on-year, sales increased by 106 per cent to EUR 745 million. Operative profit (EBITDA) rose by 264 per cent to EUR 182 million. Drei doubled the number of customers to 3.4 million as at 31 December 2013.

> The European Bureau of the Austrian Federal Economic Chamber (WKÖ) reports that the European Parliament has called for the introduction of a standard charger for mobile telephones and other portable devices as part of the updating of provisions on radio equipment. The vote of the Parliament was based on a proposal of the European Commission. The Commission is deciding which types of radio equipment are to be compatible with standard chargers. Radio equipment comprises products such as mobile telephones, GPS/Galileo receivers and cordless car door openers. The Member States have to implement the guidelines within two years. After that, manufacturers are faced with a one-year transition period.

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Tele2_Succeed_125x60_RZ.indd 1 Telekom Austria kämpft mit regulatorischen Effekten Telekom Austria struggles with regulatory effects

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> Die Telekom Austria Group musste 2013 einen Rückgang der Umsatzerlöse um 3,4 Prozent und des bereinigten EBITDA um 11,6 Prozent verzeichnen. Regulatorische Effekte seien für 122,1 Mio. Euro des Umsatzrückgangs verantwortlich, berichtet der Konzern; Kosteneinsparungen von 118,1 Mio. Euro ermöglichen Investitionen in das Premium-Mobilkundensegment, die mittels höherer Stützungen auf Kundengewinnung und -bindung abzielen. > Telekom Austria Group was forced to report a decrease in sales by 3.4% and of adjusted EBITDA by 11.6% in 2013. Regulatory effects are responsible for EUR 122.1 million of the decline in sales, the group reports, cost savings of EUR 118.1 million enable investments in the premium category of mobile customers, which aim at customer acquisition and loyalty by means of higher support.

Fotos: Getty Images, TVB/Paznaun-Ischgl, Franz GERDL/Kärnten Werbung, Hauke Dressler, TUI

T-Mobile setzt auf Datenwachstum T-Mobile plans for growth in data > „Allein 2012 hat sich das Datenvolumen im Netz von T-Mobile verdoppelt und ein Ende dieses exponentiellen Wachstums ist noch lange nicht in Sicht“, erklärt Andreas Bierwirth, CEO T-Mobile Austria. Zwischen 2009 und 2014 wuchs der Datenverkehr im Netz von T-Mobile Austria insgesamt um 960 Prozent. Künftig will T-Mobile dieser Entwicklung auch in der Preisgestaltung mehr Bedeutung zumessen. „Der Verlust der variablen Entgelte wie bei SMS oder Roaming wird durch höhere Grundgebühren nicht annähernd kompensiert“, sagt Bierwirth. „Darum haben wir bereits im Vorjahr eine Anpassung unserer Tarife an das geänderte Nutzungsverhalten vorgenommen.“ Dabei stehen Datenpreise im Mittelpunkt. Diese Strategie wird fortgesetzt. 2013 betrug der Jahresumsatz von T-Mobile Austria 828 Mio. Euro (-5,7 Prozent). > “In 2012 alone, data volume in the TMobile network has doubled and an end of this exponential growth is not in sight”, Andreas Bierwirth, CEO of T-Mobile Austria illustrates. Between 2009 and 2014, data traffic in the T-Mobile network rose by 960 per cent overall. In future, T-Mobile intends to attach more importance to this development in pricing as well. “The loss of variable fees such as text messages or roaming is not nearly compensated with higher flat fees”, Bierwirth says, “which is why we already aligned rates with changed user behaviour in the year before.” Data prices are central here. This strategy will be continued. In 2013, TMobile Austria annual turnover amounted to EUR 828 million (-5.7 per cent).

Grenze zwischen Tablet und Smartphone verschwindet The boundary between tablet and smartphone is disappearing > Android-Tablets, mit denen man auch telefonieren kann, kommen in Mode. Nach Asus und HP hat nun Huawei mit dem Mediapad X1 ein entsprechendes Produkt vorgestellt. > Android tablets that may be used as telephones are coming into fashion. After Asus and HP, Huawei now presented such a product with the Mediapad X1.


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TRAVEL & TOURISM Als „Reisetipp des Monats“ empfiehlt Dertour eine Busreise durch das Baltikum zwischen Mai und September. As our ‘travel tip of the month’, Dertour recommends a coach trip through the Baltic region between May and September. Die Filmstadt Wien steht bis 20. April in einer Ausstellung des Museum of Modern Art in New York in Kooperation mit dem „Wien: Stadt der Träume“-Festival der Carnegie Hall im Mittelpunkt. Until 20 April, the film city of Vienna forms the focal point of an exhibition by the Museum of Modern Art in New York in collaboration with the ‘Vienna: City of Dreams’ Festival at the Carnegie Hall.

Kärnten mit dem Rad entdecken Carinthia by bike

GOLF IN VOLLEN ZÜGEN ENJOYING GOLF TO THE FULL

> Im April ist es höchste Zeit, das Rad auszupacken und die wunderbare Seengegend in Kärnten zu erkunden. Kärnten Tourismus bietet jede Menge Packages, um den sportlichen Aspekt mit den Highlights des südlichsten österreichischen Bundeslandes zu verbinden. Die Aktiv-Radurlaube kann man mit Degustationen traditioneller Speisen, Wanderungen inklusive Hütteneinkehr oder kulturellen Sehenswürdigkeiten kombinieren. Natürlich auch mit E-Bike möglich! > April is the perfect time to pack up your bike and set off to explore the beautiful lake landscapes of Carinthia. The Carinthia tourist board offers a wide range of packages for combining sport with the highlights of Austria’s southernmost province. An active cycling holiday can be paired with sampling traditional meals, hiking with refreshment breaks at the mountain huts and various cultural highlights. And, of course, it’s all possible by ebike!

Lernen, wie der Käse entsteht Learn how to make cheese > Ein Seminarrahmenprogramm der etwas anderen Art bietet das Wellnesshotel Elisabeth****S in Kirchberg in Tirol an, das mit seinem „Kasplatzl“ eine Schaukäserei geschaffen hat, die einen wissen lässt, wie der Käse von der Alm auf den Teller kommt. Wer nach einem anstrengenden Seminar im Zuge einer Wanderung dorthin spaziert, genießt nicht nur freien Blick auf die Produktion, sondern erfährt auch das eine oder andere Geheimnis, wie der Käse besonders schmackhaft wird. Führungen inkl. Verkostungen sowie Brotbackkurse sind ab zehn Personen möglich. Ab Mai ist die Käserei wieder geöffnet! > The 4-star superior well-being hotel Elisabeth in Kirchberg in Tyrol offers a seminar supporting programme with a difference – the ‘Kasplatzl’ show dairy where visitors can learn how cheese is made, from the mountain meadows to the plate. Visitors who take the time to walk here after a busy seminar can enjoy watching the production process and learn the secrets of what makes cheese so tasty. Tours for 10 people or more including a sampling and bread baking course are possible. The cheese dairy will be open again from May!

Megastar vor Megakulisse Megastar before a mega backdrop > Frühlingszeit ist Golfzeit! Aus diesem Grund entführt uns TUI zu den schönsten Golfplätzen der Welt. Im Zuge dessen kann man auch noch jede Menge Vorteile wie die Startzeitenreservierung oder die TUI Golf Academy in Anspruch nehmen. Letztere ermöglicht dem passionierten Golfer, sein Handicap zu verbessern – ganz ohne Zusatzkosten. Top-Hotels in Top-Locations erwarten Golfreisende z. B. an der Algarve, der Türkischen Riviera oder auf den Kanarischen Inseln. > Spring time is golf time! For this reason, TUI takes us to some of the most beautiful golf courses in the world. Here you can enjoy a range of benefits such as reserving teeoff times and the TUI Golf Academy. The latter enables passionate golfers to improve their handicap – at no additional cost. Top hotels in top locations await golf fans e.g. in the Algarve, on the Turkish Riviera or on the Canary Islands.

> Niemand Geringerer als Robbie Williams wird am 3. Mai Ischgl beim „Top of the Mountain“-Konzert zum Beben bringen. Mitten im Skigebiet auf 2.300 Meter Höhe präsentiert der Entertainer gemeinsam mit seiner kompletten Big Band sein aktuelles Nummer-eins-Album „Swing Both Ways“. Spätestens dann wird der Schnee auf der Idalp dahinschmelzen. Beeindruckende Kulisse und einzigartiger Sound sorgen für ein Konzert-Highlight der Extraklasse. Damit feiert Ischgl-Paznaun ein würdiges 20-jähriges Jubiläum der

„Top of the Mountain“-Konzerte. > None other than Robbie Williams will be rocking out the ‘Top of the Mountain’ concert in Ischgl on 3 May. At the heart of this ski resort at an altitude of 2,300 m, the entertainer and his big band will be performing his latest number one album ‘Swing Both Ways’. The snow on the Idalp will melt by then, at the latest. An impressive backdrop and unique sound for a top class concert highlight. And a very fitting 20th anniversary celebration for the ‘Top of the Mountain’ concerts in Ischgl-Paznaun.

Unkomplizierter Luxus und individueller Spa-Genuss Uncomplicated luxury, individual spa pleasure > Den Frühling von seiner schönsten Seite samt außergewöhnlicher Spa- und Genusswelt können Sie inmitten der idyllischen Wein- und Naturlandschaft der Südsteiermark und des Kamptals erleben. Die beiden LOISIUM Wine & Spa Resorts in Langenlois und Ehrenhausen vereinen vortrefflich Architektur, Spa, Wein und kulinarische Genüsse auf inspirierende Art und Weise. Und in den LOISIUM Vinotheken finden Sie eine reiche Vielfalt regionaler Weine, die Sie auch zu günstigen Ab-Hof-Preisen erwerben können. > Enjoy the most beautiful side of spring together with some exceptional spa and pleasure experiences, right at the heart of the idyllic winegrowing and natural landscapes of South Styria and the Kamptal Valley. The two LOISIUM Wine & Spa Resorts in Langenlois and Ehrenhausen bring together architecture, spa, wine and culinary treats in an inspiring way. The LOISIUM vinotheques also offer a wide range of regional wines which you can purchase at great value prices.


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TRAINING & EDUCATION Österreicher haben laut OCG-Studie schlechtere Computer-Grundkenntnisse als erwartet. According to an OCG study, Austrians have worse basic computer skills than expected. Neuer Rekord bei Bildungskarenz: 21.900 Menschen bezogen im Vorjahr Weiterbildungsgeld. A new record for educational leave: 21,900 people received educational benefits in the previous year. Das AMS Wien stellt neue Angebote für Akademiker auf und bietet u.a. Zusatzqualifikationen und Mentoring. The unemployment offices in Vienna create new offers for university graduates and offer additional qualifications and mentoring among other things.

Fotos: TU Wien, beigestellt

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Stipendium für innovative Entrepreneure Scholarship for innovative entrepreneurs

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as Continuing Education Center der Technischen Universität Wien und die Executive Academy der Wirtschaftsuniversität Wien vergeben ein Stipendium für das Programm „Professional MBA Entrepreneurship & Innovation“. SUCCEED ist Partner bei diesem Stipendium. Das berufsbegleitende Programm mit dem Abschluss Master of Business Administration richtet sich sowohl an potenzielle Gründer, die innovative Ideen am Markt realisieren wollen, als auch an Personen aus bereits etablierten KMU oder größeren Unternehmen, die Innovationsmanagement in ihrer

Organisation verankern wollen. „Das Besondere an dem Programm ist, dass wir die Konzepte des Entrepreneurship und der Innovation miteinander verbinden, denn gutes Entrepreneurship ist ohne Innovation nicht denkbar und Innovation ist ohne Entrepreneurship nicht umsetzbar“, erklärt Lehrgangsleiterin Sabine Theresia Köszegi von der TU Wien. Der Lehrgang startet im Oktober 2014 und dauert vier Semester. „Der zeitliche Aufwand des Programms liegt je nach Vorbildung zwischen 12 und 17 Stunden pro Woche. Jeden Monat gibt es ein 4-tägiges Präsenzmodul, das

Lebenslanges Lernen nützt Lifelong learning is beneficial

Arbeitgeberattraktivität hat höchste Priorität Employer attractiveness has highest priority

> Das EU-Projekt „Benefits of lifelong learning“ (BeLL) hat erstmals unter Mitwirkung der Donau-Universität Krems Daten zum Nutzen von Weiterbildung in Europa erhoben: Wer an Weiterbildung teilnimmt, fühlt sich gesünder, bleibt länger aktiv, traut sich für sein Leben etwas zu, baut tragfähige soziale Netzwerke auf und entwickelt Perspektiven im und für das Alter. > Assisted by the Danube University Krems for the first time, the EU project “Benefits of lifelong learning” (BeLL) has collected data on the benefits of further training in Europe: people taking part in further training feel healthier, stay active for longer, have the courage to do something with their life, build up effective social networks and develop perspectives in and for old age.

> Laut Kienbaum-Studie „HR-Klima Index 2014“ bestimmt der War for Talents die Prioritäten der Personalarbeit: Für knapp ein Drittel der Unternehmen hat die Steigerung ihrer Arbeitgeberattraktivität höchste Priorität. Bei je knapp einem Viertel gehören Change Management und Steigerung der Führungs- und Managementqualität zu den Top-Themen. > According to the Kienbaum study “HR Climate Index 2014”, the ‘war for talents’ determines the priorities of human resources: for nearly a third of the companies, enhancement of employer attractiveness has top priority. For nearly a quarter of the companies, Change Management and an increase in the quality of leadership and management are among the key issues.

in Wien stattfindet“, schildert Köszegi. Ergänzend zu den Vorlesungen sind auch Exkursionen sowie eine Studienreise in die USA geplant. Interessenten für das Stipendium können sich bis 30. Juni 2014 bewerben. Die Voraussetzungen für die Zulassung sind die gleichen wie bei der regulären Anmeldung. Lehrgangsleiterin Köszegi empfiehlt den Bewerbern, „gut zu begründen, warum wir das Stipendium genau an die Bewerberin oder den Bewerber vergeben sollten, und herauszustreichen, welche besonderen Vorteile mitgebracht werden, von denen auch die Gruppe profitieren kann“.

he Continuing Education Centre at the Vienna University of Technology and the Executive Academy of the Vienna University of Economics and Business are offering a scholarship for the Professional MBA Entrepreneurship & Innovation. SUCCEED is a partner of this scholarship. The part-time programme will result in presentation of a Master of Business Administration and is aimed at potential business founders wanting to bring innovative ideas to the market as well as businessmen and women from established SMEs and larger companies seeking to anchor innovation management within their organisation. “The special thing about the programme is that we combine the concepts of entrepreneurship and innovation because good entrepreneurship is unthinkable without innovation and innovation cannot be implemented without entrepreneurship”, explains the head of the course, Sabine Theresia Köszegi, from the Vienna University of Technology. The course starts in October 2014 and will last 4 semesters. “The time commitment required in the programme is between 12 and 17 hours per week, depending on past education. Every month there will be a 4-day module taught in-class in Vienna”, Köszegi says. In addition to the lectures, excursions and a study trip to the USA are planned. Potential candidates interested in the scholarship can apply up until 30 June 2014. The pre-requisites for acceptance are the same as those for the regular application. Course head Köszegi recommends that applicants “justify why we should give them the scholarship and emphasise any particular advantages the candidate can bring which will benefit the group as a whole”.

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TRAINING & EDUCATION NEWS & FACTS

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Weiterbildung: Wer richtig wählt, gewinnt Further education: win through with the right choice > Auffrischen des Fachwissens und laufende Weiterentwicklung der persönlichen Kompetenzen erfordern kontinuierliche Ausund Weiterbildung. Bei der Fülle an inhaltlichen Möglichkeiten und der Vielzahl an Anbietern fällt die Wahl der passenden Aus- und Weiterbildung jedoch manchmal schwer. Der Vergleich macht sicher. > Refreshing one’s professional expertise and consistently developing one’s personal skills requires ongoing further education and training. However, with such a range of options and providers to choose from, making the right choice can be difficult. A comparison makes things clearer.

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ei vielen Weiterbildungsmaßnahmen ist ein hohes zeitliches und finanzielles Investment notwendig und in den meisten Fällen wird eine Weiterentwicklung als Ergebnis erwartet. Es lohnt sich also, Angebote und Institutionen genauer unter die Lupe zu nehmen.

Festlegen der Zielsetzung An erster Stelle in der Entscheidungsfindung liegen eine grundlegende Bedarfsanalyse und die Feststellung, welche fachlichen Fähigkeiten oder Kompetenzen erworben werden müssen. Gabriele Kolibal, Leitung Aus- und Weiterbildung beim WIFI Wien, empfiehlt zu überlegen, „mit welchen Kompetenzen ich gute Chancen am Arbeitsmarkt habe und womit ich meine Karriereziele am besten erreichen kann“. Um die richtige Entscheidung besser treffen zu können, befürwortet die Weiterbildungsexpertin eine vorgelagerte Potenzialanalyse oder ein Karrierecoaching. Auch die berufliche Zielsetzung und die Erwartungshaltung sollten im Vorfeld ermittelt werden. So rät Nino Tomaschek, Leiter des Postgraduate Center der Universität Wien: „Hilfreich ist, zu fragen, ob ich einen Karrieresprung nach dem Abschluss anstrebe oder mich in eine andere Richtung entwickeln möchte.“ Erst wenn klar ist, in welchem Feld man langfristig tätig sein möchte und in welche Richtung die berufliche Entwicklung gehen soll, kann die Suche nach den geeigneten Weiterbildungsmaßnahmen starten. Zentral ist dabei die Frage: „Welches Programm hilft mir als Person zu einem noch besseren USP am Arbeitsmarkt und hebt mich von anderen ab?“, so Nino Tomaschek. Bei der Entscheidung für ein längerfristiges Studium sollte dann ermittelt werden, ob die Ausbildung berufsbegleitend oder in Vollzeit erfolgen soll. Gerade bei längeren und intensiveren Weiterbildungsprogrammen spielt auch die zeitliche Struktur der Bildungsmaßnahme eine Rolle. „Es ist wichtig, dass der zeitliche Umfang mit der beruflichen Tätigkeit und dem privaten Umfeld vereinbar ist“, gibt Petra Aigner, Managing Director des Continuing Education Center der Technischen Universität Wien, zu bedenken. Prüfung der Angebote Wenn die inhaltliche Richtung feststeht, kann mit der Suche nach passenden Weiterbildungsangeboten begonnen werden. Zur Entscheidungsfindung können verschiedene Kriterien herangezogen werden. So sollte zunächst die Qualität des Weiterbildungsinstituts und des Lehrpersonals näher betrachtet werden. Dazu dienen etwa Informationen über die Trägerorganisation und deren vertretene Interessen sowie die Erfahrungen der Lehrenden. Gabriele Kolibal vom WIFI Wien empfiehlt abzuklären, „wie das Preis-LeistungsVerhältnis, die Qualifikation der Trainerinnen

Petra Aigner, Continuing Education Center der TU Wien: „Zeitlicher Umfang der Weiterbildung muss beruflich und privat vereinbar sein“ Petra Aigner, Continuing Education Centre at the Vienna University of Technology: “It is important that the time commitment required for further education fits in with professional and private life activities”

Gabriele Kolibal, WIFI Wien: „Preis-LeistungsVerhältnis und Qualifikation der Trainerinnen und Trainer sollten im Vorfeld abgeklärt werden“ Gabriele Kolibal, WIFI Vienna: “The price-performance ratio and the qualification level of the coaches should be clarified in advance”

Hubert Biedermann, Montanuniversität Leoben: „Ausbildung ist faktisch wie ein Coaching auf dem Weg nach oben“ Hubert Biedermann, University of Leoben: “Education is in fact rather like coaching someone to climb the career ladder”

und Trainer sowie die Angemessenheit der räumlichen und technischen Ausstattung sind“. Um Interessenten mit den nötigen Informationen zu versorgen, stehen Weiterbildungsinstitute auch im persönlichen Kontakt bei Informationsveranstaltungen und Messen sowie mit individuellen Beratungsgesprächen zur Verfügung. Als weiterer Informationskanal werden „auf Anfrage auch Kontakte zu Absolventen vermittelt, damit Interessenten aus erster Hand Eindrücke zum Studium bekommen können“, beschreibt Petra Aigner das Angebot des Continuing Education Center. Neben kostenlosen Infoabenden bei Lehrgängen setzt das BFI Wien auch auf persönliche Beratung. „Ein Gespräch mit unseren Bildungsberatern kann schon vorab klären, inwieweit der geplante Lehrgang mit den Anforderungen und Interessen zusammenpasst“, so BFI Wien Geschäftsführerin Valerie Höllinger. Nicht nur, ob das Programm zum Kandidaten passt, sondern auch, ob die potenziellen Teilnehmer in die Ausbildung passen, wird gerade bei umfassenden Programmen wie einem MBA ermittelt. Hubert Biedermann, Lehrgangsleiter des MBA-Programms an der Montanuniversität Leoben, über das VorabEinzelgespräch: „Die wesentliche Frage ist der ,personal fit‘: Unterstützt das Programm die Ziele des Kandidaten und welche Voraussetzungen bringt jemand bereits mit?“ Qualifikationen der Lehrenden Neben Fachwissen und didaktischen Kompetenzen erfordern innovative Lernmethoden immer stärker einen Trainertyp, der Selbstlern-Kompetenz bei den Teilnehmenden vermitteln kann. „Anfangs können innovative Lernmethoden irritieren, wenn man das selbstverantwortliche Erarbeiten des Wissens nicht gewohnt ist. Aber genau das ist es, was wir in der Wirtschaft heute brauchen“, schildert Karl H. Pisec, Kurator des WIFI Österreich, den Lern- und Trainingsansatz des österreichweiten Bildungsanbieters. Bei universitären Weiterbildungen sollte auch auf die Nähe zur Forschung und gleichzeitig den Praxisbezug des Programms geachtet werden. Auch für Hubert Biedermann von der Montanuniversität Leoben spielt die Praxisnähe eine große Rolle: „Unsere Teilnehmer bestätigen uns, dass sie die Inhalte unmittelbar im Arbeitsalltag anwenden können. Die Ausbildung ist faktisch wie ein Coaching auf dem Weg nach oben.“ Auch individuelle Betreuung sollte durch Kleingruppen während der Ausbildung gewährleistet werden. Qualität und Internationalität der Teilnehmer Für ein gelungenes praxisorientiertes Lernen sind aber nicht nur die Trainer verantwortlich, sondern auch die Qualität der Teilnehmer hat Einfluss darauf. Bei der Auswahl des Programms sollte daher auch auf Seniorität, Diversität und Qualität der zukünftigen Kolle-

gen geachtet werden. „Unsere Teilnehmer kommen aus den unterschiedlichsten Kultur- und Wirtschaftskreisen und lassen ihre vielfältigen Praxiserfahrungen in das Programm einfließen. Diese Erfahrungen und Kenntnisse sind ebenso lehrreich wie der Input der Vortragenden“, schildert Bodo B. Schlegelmilch, Dean der WU Executive Academy. Auch die Möglichkeit, internationale Kontakte zu knüpfen, ist ein wesentliches Entscheidungskriterium: „Im Rahmen unserer Programme schätzen Teilnehmer, dass sie internationale Erfahrungen zum Beispiel im Rahmen unserer Studienreisen sammeln, sich mit ihren erfahrenen Kollegen aus unterschiedlichen Ländern austauschen können und Vortragende aus der ganzen Welt haben.“ CONTINUING EDUCATION CENTER

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Den größten Vorteil sieht Schlegelmilch darin, „dass sie sich damit ein weltumfassendes berufliches Netzwerk aufbauen können, insbesondere für die Zeit nach dem Studium“. Qualitätszertifikate und Reputation Ein weiteres Kriterium für die Auswahl der Weiterbildung sind die anerkannten Qualitätsstandards der Organisation und der Programme. So finden sich häufig bei den Institutionen die Qualitätsauszeichnungen ISO 9000 und ISO 29990 sowie der österreichweite Qualitätsrahmen in der Erwachsenenbildung Ö Cert. Bei Programmen von Hochschulen ist vor allem auf die internationalen Akkreditierungen wie EQUIS oder AMBA zu achten. Weisen Bildungsträger diese Qualitätszertifikate oder Akkreditierungen vor, können sich Teilnehmer darauf verlassen, dass wesentliche Qualitätsstandards von einer unabhängigen Organisation überprüft wurden. Noch viel wichtiger als das Vorhandensein diverser Qualitätssiegel oder der Platz in den verschiedensten Anbieterrankings sind Image und Reputation des Weiterbildungsinstituts. So gibt der Dean der WU Executive Academy Bodo B. Schlegelmilch zu bedenken: „Arbeitgeber fragen nämlich nicht nur danach, ob ein Bewerber über einen MBA-Abschluss verfügt, sondern vielmehr insbesondere danach, wo er ihn gemacht hat.“

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any further education programmes require a high level of time and financial investment and in most cases, further development is the expected outcome. It is therefore worth exploring the various offers and institutions in more detail.

Establishing goals The main priority in making a decision is to undertake a thorough analysis of your require-

ments and identify what professional skills or competences will be gained as a result of the programmes in question. Gabriele Kolibal, Education and Training Manager at the WIFI Vienna, recommends considering “what skills are required to provide you with good opportunities on the employment market and how you can best achieve your career goals”. To identify the right decision, the further education expert recommends analysing your potential or undertaking career coaching beforehand. It is also important to identify your professional goals and expectations in advance. Nino Tomaschek, Head of the Postgraduate Centre at the University of Vienna, says: “It is helpful to ask whether you are seeking to make a career jump after completing the course or whether you want to develop in another direction.” Only when you know what field you want to work in and which career development direction you wish to pursue can you begin to search for a suitable further training course. The key thing is to ask “Which programme will help you to achieve a better USP on the employment market as a person and will enable you to stand out from the crowd”, says Nino Tomaschek. When selecting a longer-term course, you should ascertain whether the training will be part-time or full-time. In the case of longer and more intense further education programmes, the time structure also plays a role. “It is important that the time commitment required fits in with your professional and private life activities”, says Petra Aigner, Managing Director of the Continuing Education Centre at the Vienna University of Technology. Checking offers Once you have established the required content and direction you want to pursue, you can begin searching for suitable further education offers. Various criteria should be taken into account when making a decision. The quality of the further education institute and teaching staff should be explored in greater detail. Information about the host organisation, its vested interests and the experience of the teaching staff should be assessed. Gabriele Kolibal from the WIFI Vienna recommends clarifying “the priceperformance ratio, the qualification level of the coaches and the suitability of the spatial and technical facilities”. In order to provide potential candidates with the information they need, personal contact with the further education institutes can be established at information events, trade fairs and during individual meetings. As another source of information, “contact with graduates can be established on request to provide potential candidates with first-hand information about the course”, says Petra Aigner of the offer available at the Continuing Education Centre. In addition to organising information evenings for the courses, the BFI Vienna also focuses on providing personal advice. “A discussion with our education advisors can clarify the extent to which the planned course fits with the candidate’s requirements and interests”, explains Managing Director of the BFI Vienna, Valerie Höllinger. However, it is not just a matter of whether the programme suits the candidate; the potential participants also have to be suitable for the course in the case of the more comprehensive programmes such as the MBA. Hubert Biedermann, Head of the MBA programme at the University of Leoben, says of the one-on-one interview prior to admission onto the course: “The key question is about ‘personal fi tness’:

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does the programme support the goals of the candidate and what can each candidate already offer?”

Bodo B. Schlegelmilch, WU Executive Academy: „Arbeitgeber fragen auch danach, wo der MBAAbschluss gemacht wurde“ Bodo B. Schlegelmilch, WU Executive Academy: “Employers also ask where the MBA qualification was obtained”

Nino Tomaschek, Postgraduate Center der Uni Wien: „Welches Programm verhilft mir zu einem noch besseren USP am Arbeitsmarkt?“ Nino Tomaschek, Postgraduate Centre at the Vienna University: “Which programme will help you to achieve an even better USP on the employment market?”

Karl H. Pisec, WIFI Österreich: „Innovative Lernmethoden können irritieren, wenn man selbstverantwortliches Lernen nicht gewohnt ist“ Karl H. Pisec, WIFI Austria: “In the beginning, innovative learning methods can prove irritating if students are not used to having to learn by themselves”

Valerie Höllinger, BFI Wien: „Gespräch mit Bildungsberatern kann klären, ob Lehrgang mit Anforderungen und Interessen zusammenpasst“ Valerie Höllinger, BFI Vienna: “A discussion with educational advisors can clarify the extent to which the course fits with the candidate’s requirements and interests”

Instructor qualifications In addition to professional expertise and educational skills, innovative learning methods require ever more competent instructors who can motivate the participants to learn by themselves. “At the start, innovative learning methods can prove irritating if students are not used to having to fi nd out information for themselves. But this is what we are looking for in the economy nowadays”, says Karl H. Pisec, Curator of the WIFI Austria, explaining the learning and training approach adopted by this Austria-wide education provider. In the case of further education at university-level, it is important to take note of the research-based and practical side of the programme. A practical slant is very important for Hubert Biedermann of the University of Leoben: “Our participants confirm that they can apply the content they have learnt in their everyday working lives. The training is factual, rather like coaching someone to climb the career ladder.” Individual support in small groups should also be provided during the course. Quality and international participants It is not just the instructors who are responsible for successful practical learning; the quality of the other participants also has an impact on this. When selecting a programme, it is important to take note of the seniority, diversity and quality of your future course mates. “Our participants come from various cultural and financial settings and bring their wide range of practical experience to the programme. This experience and knowledge is just as informative as the input from the instructors”, says Bodo B. Schlegelmilch, Dean of the WU Executive Academy. The possibility of making international contacts is a key decision-making criterion: “Participants in our programmes appreciate the fact that they can gain international experience, for example as part of our study trips, as well as exchanging ideas with their experienced colleagues from different countries and with lecturers from all over the world.” The biggest advantage of all, according to Schlegelmilch, is that “they can develop a global professional network for when they have finished their studies”. Quality certificates and reputation Another criterion in selecting a further education course are the recognised quality standards of the organisation and programmes. Many of the institutions have been presented with quality standards ISO 9000 and ISO 29990 as well as the Ö Cert Austria-wide quality framework for adult education. For university programmes, international accreditations such as EQUIS and AMBA are more important. Institutes which have been awarded these quality certificates and accreditations can be relied upon to have been tested by independent organisations to ensure that they meet the key quality standards. Even more important than the availability of the various quality seals and positioning in the various provider rankings are the image and reputation of the further education institute. According to the Dean of the WU Executive Academy, Bodo B. Schlegelmilch: “Employers do ask whether an applicant has an MBA, but they are more concerned with where the qualification was issued.”


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TRAINING & EDUCATION NEWS & FACTS

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NEUES QUALITÄTSZERTIFIKAT FÜR LEHRBETRIEBE NEW QUALITY CERTIFICATE FOR TEACHING ESTABLISHMENTS

> Um das Gehirn auf Hochtouren zu bringen, braucht es keine Drogen. Ein US-Forscherteam um den Psychologen Michael Yassa von der John Hopkins University in Baltimore hat herausgefunden, dass der Konsum von Kaffee nicht nur die Konzentration verbessert, sondern auch die Leistung des Langzeitgedächtnisses erhöht. In der Studie wurde festgestellt, dass Probanden, denen nach einer Lerneinheit die Kaffeedosis von zwei Tassen Filterkaffee verabreicht worden war, sich am Folgetag besser an die Lerninhalte erinnerten als Testpersonen, die nur ein Placebo geschluckt hatten. > No drugs are needed to boost brain power to the max. A team of American researchers led by psychologist Michael Yassa of the John Hopkins University in Baltimore has discovered that the consumption of coffee improves concentration as well as boosting long-term memory capacity. The study identified that test candidates given two cups of filter coffee after a learning session remembered what they had learnt better the following day than those candidates who were only given a placebo.

Fotos: Getty Images, Pflügl, beigestellt

Kaffee fördert die Merkleistung Coffee boosts memory performance

> Lehrbetriebe in Wien können sich ab sofort für das neue Gütesiegel „TOP-Lehrbetrieb“ bewerben. Das Wiener Qualitätszertifikat ist eine Initiative der Wirtschaftskammer Wien, der Industriellenvereinigung Wien, des Gewerkschaftsbundes und der Arbeiterkammer Wien gemeinsam mit der Stadt Wien. > Teaching establishments in Vienna can now apply for the new quality seal to become a ‘TOP teaching establishment’. The Vienna quality certificate is an initiative launched by the Vienna Chamber of Commerce, the Federation of Austrian Industries in Vienna, the Federation of Trade Unions, the Vienna Chamber of Labour and the City of Vienna.

Work-Life-Balance als wichtigstes Karriereziel Work-life balance as a key career goal decay in enterprises > Young Professionals streben nach einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben. Zu diesem Ergebnis kommt die Universum Communications Beratung mit einer Studie unter 5.000 deutschen Berufstätigen mit Hochschulabschluss und bis zu acht Jahren Berufserfahrung. Für fast zwei Drittel der Befragten ist eine gute Work-Life-Balance das wichtigste Karriereziel. Sicherheit und Beständigkeit im Job sind mit 51 Prozent die zweitwichtigsten Anforderungen an den Job. Auf dem dritten Platz der Karriereziele befindet sich laut den Studienergebnissen der Wunsch nach intellektuellen Herausforderungen. > Young professionals are striving for a balanced relationship between their career and private lives. The Universum Communications consulting group came to this conclusion in its study of 5,000 German employees with a university degree and up to eight years of professional experience. A good work-life balance is the most important career goal for almost two thirds of those surveyed. Job security and consistency are the second most important job requirements as stated by 51% of respondents. And the third career goal according to the study results is the desire for intellectual challenges.

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NEWS & FACTS

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ART & CULTURE „Lange Nacht der Forschung“ am 4. April erstmals in allen neun österreichischen Bundesländern. ‘Long Night of Research’ on 4 April – in all 9 Austrian provinces for the first time. Ungebrochener Erfolg von Coco Chanel – „Mythos Chanel“ im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe. Continued success by Coco Chanel – ‘The Chanel Legend’ at the Hamburg Museum of Art and Crafts. Das spannende Innenleben des menschlichen Körpers entdeckt man im Salzburger „Haus der Natur“. Discover the fascinating inner world of the human body at Salzburg’s Nature Museum.

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WIEN Alles für eine lebenswerte Stadt Wiens Lebensqualität ist top. Die Menschen leben und arbeiten gerne in dieser Stadt.

Wohnhausanlagen. Dazu gehören rund 220.000 Gemeindewohnungen, 6.000 Lokale

bessern werden: Neue Fahrzeuge, ein größeres U-Bahn-Netz und moderne Infrastruktur stehen

Das Angebot der Stadtverwaltung ist breit: Gratiskindergärten, geförderte Wohnungen, Ausbau von Schulen, gut funktionierende

und über 47.000 Garagen- und Abstellplätze. Wien wächst und die Stadt investiert laufend in neue Wohnanlagen, die modern, familien-

dabei im Mittelpunkt. Knapp 460 Mio. Euro nehmen die Wiener Linien und die Stadt Wien 2014 in die Hand, um das Angebot noch attrak-

Öffis, ein Gesundheitssystem auf hohem Niveau, saubere Straßen und Sicherheit in der Stadt tragen zu diesem guten Lebens-

freundlich und ökonomisch sind. Damit bleibt die Stadt auch in Zukunft lebenswert.

tiver zu machen.

gefühl bei. Die Stadt Wien investiert laufend in Infrastruktur, Forschung, Entwicklung und Wirtschaft. Wien wird auch in Zukunft

Gut funktionierende Öffis Der Trend zur umweltfreundlichen urbanen Mobilität hält an. Ende Jänner 2014 lag die Zahl

Wien ist eine der wenigen Millionenstädte weltweit, in der viele Wege zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt werden können.

eine attraktive Stadt sein und den Menschen ein gutes Leben in einer gut verwalteten

der Jahreskarten-BesitzerInnen nur noch knapp unter der 600.000er-Marke. Die Verkaufszahlen

Diese einzigartige Chance nützt Wien, um die Bedingungen für die FußgängerInnen,

Stadt ermöglichen. Tausende MitarbeiterInnen tragen 365 Tage im Jahr dazu bei.

nähern sich einem neuen Allzeithoch. Mit 900 Millionen Fahrgästen im Jahr 2013 verzeichneten die Wiener Linien darüber hinaus

aber auch für die RadfahrerInnen weiter zu verbessern. Bequem, sicher und barrierefrei unterwegs zu sein ist das Ziel.

Gratiskindergärten Seit 2009 gibt es in Wien den Gratiskindergarten. 2014 investiert die Stadt dafür

den zweithöchsten Wert in der Geschichte. Im laufenden Jahr stehen zahlreiche Projekte an, die das Angebot der Wiener Öffis weiter ver-

Infos: www.wien.at, www.smartcity.wien.at www.natuerlichwien.at

> Mehr als 180 auffällige und schillernde Roben kann man in der Barbican Art Gallery in London bestaunen – alle im Zeichen des weltbekannten Modedesigners Jean Paul Gaultier. Mit seinen Avantgarde-Kreationen prägt Gaultier die Modewelt bereits seit 35 Jahren. > More than 180 striking and shimmering dresses can be admired at the Barbican Art Gallery in London – all linked to the world-famous fashion designer Jean Paul Gaultier. Gaultier has been making his mark on the fashion world for the last 35 years with his avant-garde creations.

Mit dem Rad durch die Stadt

25 years of photography > Anlässlich seines 50. Geburtstages gewährt das KUNST HAUS WIEN im Rahmen einer großen Retrospektive einen Einblick in das künstlerische Schaffen des österreichischen Star-Fotografen Andreas H. Bitesnich. Neben Werken seiner bekannten Aktserien sind dieses Mal auch Reisefotos sowie noch nie gezeigte Porträts bekannter Persönlichkeiten wie Vitali Klitschko, Reinhold Messner, Til Schweiger oder Pelé zu sehen. Zusätzlich erhält man mit Dokumenten wie Polaroids, Buchdummies oder Filmmaterial einen einzigartigen Einblick in Bitesnichs Arbeitsweise, der persönlicher nicht sein könnte. > To mark its 50th anniversary, the ART HOUSE VIENNA is offering insight into the artistic creations of Austrian star photographer Andreas H. Bitesnich as part of an extensive retrospective. In addition to his famous nude series, the exhibition will also feature travel photos and portraits of famous people which have never been seen before, including Vitali Klitschko, Reinhold Messner, Til Schweiger and Pelé. Documents such as Polaroids, book dummies and film material offer unique insight into Bitesnich’s method of working which could not be more personal.

677 Mio. Euro und schafft 3.500 neue Betreuungsplätze. In Wien wird der Kindergarten als erste wichtige Bildungseinrichtung verstanden. KindergartenpädagogInnen erhalten eine Top-Ausbildung und gute Jobaussichten in den Kindergärten der Stadt. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird damit wesentlich erleichtert. Kultur Die Stadt Wien fördert alle Kulturbereiche. Besonderes Anliegen ist es aber auch, allen Menschen einen niederschwelligen Zugang zu Kultur zu ermöglichen. Kunst im öffentlichen Raum, Gratis-Eintritt für Jugendliche in allen Stadt Wien Museen, Musikfestivals, Gratis-Open-Air und Kulturevents in den Bezirken locken jedes Jahr tausende WienerInnen an, um Kultur vor der Haustür – auch bei freiem Eintritt – erleben zu können. Wiener Stadtgärten Wiens Lebensqualität zählt zu den besten weltweit. Das große Angebot an Grünraum

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Blumenbeete und Baumpflege, um Wiesen und Wälder. Auch das macht Wien zur Stadt fürs Leben. Wohnen Durch die Wohnbauförderung ist Wohnen in Wien zu fairen Preisen möglich. Die Unternehmung „Stadt Wien - Wiener Wohnen“ verwaltet, saniert und bewirtschaftet die städtischen

Wien Tourismus/Popp und Hackner

und Parks ist ideal für die perfekte Freizeitgestaltung. Die MitarbeiterInnen der Stadt kümmern sich mit viel Engagement um


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ART & CULTURE NEWS & FACTS

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Inszenierung mittels Ratten Presentations based on rats > Bis Ende Mai kann man sich noch von einer sehr außergewöhnlichen Inszenierung im Essl Museum beeindrucken lassen. Die österreichische Künstlerin Deborah Singl verbindet Literatur, Kunst und Geschichte, indem sie das Werk „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus mithilfe von 200 weißen Ratten nachstellt. In verschiedenen Posen – teils bekleidet, teils mit Accessoires versehen – sind die Tierpräparate zu 44 Gruppen arrangiert und erwecken das Werk von Kraus zum Leben. Diese Ausstellung soll an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor genau 100 Jahren

erinnern, der in „Die letzten Tage der Menschheit“ das Kernthema darstellt. > Until the end of May, visitors to the Essl Museum can enjoy an impressive exhibition. The Austrian artist Deborah Singl combines literature, art and history by presenting the work ‘The Last Days of Humanity’ by Karl Kraus using 200 white rats. Animal specimens (some clothed, some with accessories) are arranged in 44 groups to reflect the work by Kraus. The exhibition is reminiscent of the outbreak of the First World War 100 years ago, a key issue in ‘The Last Days of Humanity’.

Vorbild Natur Nature as a role model > Besucher des Deutschen Museums München können bis August 39 Modelle des Technikers und Erfinders Leonardo da Vinci, die sonst nur in Paris oder Mailand zu sehen sind, bestaunen. Neben Modellen wie einem fliegenden Boot oder einem Tauchanzug werden Zeichnungen und Schriften präsentiert, die zu fünf verschiedenen Themengebieten vereint sind: Der Traum vom Fliegen, Bewegung umwandeln, Wissen bündeln, Vorbereiten auf den Krieg und Fabrikationsverfahren verbessern. >Until August, visitors to the German Museum in Munich will be able to admire 39 models by the technician and inventor Leonardo da Vinci which are usually on display in Paris or Milan. In addition to models such as a flying boat or diving suit, drawings and writings will also be featured under five different themes: the dream of flying, transforming movement, combining knowledge, preparing for war and improving manufacturing processes.

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