UNTERNEHMER

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MENSCHEN, DIE UNSERE WIRTSCHAFT BEWEGEN

Der neue BMW 3er Touring

M En NsScChHeEnN, , dD U sNeSrEeR E IR T hS aC fHtA FbTe wBeEgW Me i eI Eu n W iW rt sc eE nG E N Freude am Fahren

Menschen, die unsere Wirtschaft bewegen

www.bmw.at

Bier braucht Cultur Gemeinsam noch stärker: Zwettler Chef Karl Schwarz und die CULTURBrauer Wirtschaft

Symbolfoto

Grüne Baumaschinen auf dem Vormarsch

GELD

Wichtige Änderungen bei Steuern & Abgaben

EnTDEckEn SiE, WaS SiE DachTEn zu kEnnEn.

Mobilität

Social Media für KMU: Chancen und Risiken

Lifestyle

Starke Bohne: Kaffeemaschinen fürs Office

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iinhalt Wirtschaft

Coverstory: Bier braucht CULTUR Wie eine Gruppe von Privatbrauereien gemeinsam noch stärker wird ............................................................ 8 Ausbildung Mit Unterstützung der Österreichischen Marketing-Gesellschaft und des diabla media Verlags sammeln zwei Studentinnen Erfahrungen im Ausland ........... 13 SEA Nachhaltig zum Erfolg: Machen Sie mit beim Sustainable Entrepreneurship Award (SEA) 2013! ....................................................... 14 BAUMA Auch schwere Baumaschinen werden immer grüner, zeigt unser Report .......... 16 Teamspieler Thomas Schmitz, Volvo CE Central Europe Group, setzt im Job voll auf Teamarbeit ................................................................................. 20 Shoppingcenter Kommt aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen ein Ende des Baubooms? ............................................................ 22 Service Wissenswertes für den unternehmerischen Alltag .......................................... 28

Geld

Steuern Alle wichtigen Neuerungen und Änderungen, die ab 2013 gelten, im Überblick ................................................................................ 34 Compliance Martin Kreutner, Dean der IACA, über Korruption und Wirtschaftsstandort ..................................................................... 40 Gastkommentar Was macht die Erfolgs-DNA von Familienbetrieben aus? ...................... 42

Mobilität

Social Media Facebook, Twitter & Co. – Chancen und Risiken für Ihr Unternehmen ....... 48 VW Mit der aktuellen 7. Generation kann der Golf alles noch ein bisschen besser ........... 54 Opel & Mazda Opel Mokka und Mazda6 überraschen mit Vielseitigkeit und Fahrspaß .................................................................................. 56 Ford & Dacia Gut und günstig transportieren mit dem Ford Transit Custom und dem Dacia Dokker Van ........................................................... 58

Lifestyle

Genuss In Büros hat mit dem Kaffeevollautomaten gehobene Kaffeekultur Einzug gehalten ...................................................................... 62 Quer fällt ein Alex Kristan: „End-Täuschung“ ............................................................ 66

Fotos: Stefan Liewehr (COVER), David Sailer

Impressum

Medieninhaber & Herausgeber DIABLA MEDIA VERLAG GMBH Karlsplatz 1/18, 1010 Wien, Tel +43 1 89 00 881, office@diabla.at Richtung des Magazins Wirtschaftsmagazin für österreichische KMU (kleine und mittlere Betriebe) – unabhängig, service- und lösungsorientiert Geschäftsführer/Herausgeber Mag. Oswald Greil (oswald.greil@diabla.at), Christina Weidinger (christina.weidinger@diabla.at) Redaktion Harald Hornacek (Stv. Herausgeber), Patrick Baldia, Reinhard Engel, Michaela Hocek, Paul Jezek, Wolfgang Pozsogar, Harald Sager, Walter J. Sieberer, Christian Vavra Chef vom Dienst Herbert Jellmair Artdirector/Grafikdesign Constanze Necas Verlagsleitung Corporate Publishing Alexandra Otto (alexandra.otto@diabla.at) Anzeigen Wolfgang Senn (Anzeigenleiter), Mag. Alexander Bursky, Hermann Tribuser, Christina Stampf (Anzeigenverwaltung, prod_unternehmer@diabla.at) Fotos Nati Senegacnik | www.fotoredaktion.co.at Lektorat/Korrektur der the das Sprachservice.at, Robert Gisshammer, Simon Böckle Abonnement Jahresabo (6 Ausgaben) EUR 21,00 (im Ausland exklusive Porto), Bestellung unter abo@diabla.at Copyright: Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten Druck Berger Druck, Wiener Straße 80, 3580 Horn Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz Medieninhaber / Herausgeber: diabla media Verlag GmbH, Sitz: Karlsplatz 1/18, 1010 Wien. Unternehmensgegenstand: Herausgabe, Verlag und Vertrieb von Druckerzeugnissen aller Art, Vermarktung von Werbeflächen. Geschäftsführende Gesellschafter: Mag. Oswald Greil, Christina Weidinger Blattlinie: Der UNTERNEHMER ist das Wirtschaftsmagazin für Österreichs selbstständige Elite – aus der Praxis für die Praxis – für Unternehmen bis 300 MitarbeiterInnen.

Edi tori al An morgen denken und danach handeln Sustainable Entrepreneurship (SE) ist die Chance für Europa, sich im globalen Wettbewerb als Vorreiter zu etablieren. Unternehmen, die ihre Kernprozesse und Strategien zur Lösung der gegenwärtigen Herausforderungen ausrichten, werden die Gewinner sein. Vor allem KMU sind hier in einer guten Ausgangsposition: Sie sind beweglicher als Konzerne, die für Richtungsänderungen viel länger brauchen. Daher ist Sustainable Entrepreneurship das Erfolgskonzept der KMU und der Unternehmer. Nützen Sie die Möglichkeit, Ihre nachhaltigen Ideen und Projekte einer internationalen Fachjury zu präsentieren. Die Einreichfrist für den Sustainable Entrepreneurship Award (SEA) läuft noch bis 5. Februar. Mehr unter: www.se-award.org. Viele österreichische Unternehmer beschreiten einen wirtschaftlich nachhaltigen Weg bereits sehr erfolgreich, egal ob die CULTURBrauer, ein steirischer Maßschneider, zukunftsorientierte Baumaschinenhändler oder ein Kräuterproduzent aus dem Waldviertel. Zudem gibt es neue Chancen im Markt: Social Media etwa, die enorme Chancen bieten, aber auch nicht risikofrei sind. Der UNTERNEHMER sieht es als seine Aufgabe an, eine Lanze für innovative Unternehmer und Unternehmen zu brechen und sie in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. Daher finden Sie auch in dieser Ausgabe nicht nur herausragende Beispiele für unternehmerische Kreativität, sondern auch wichtige Tipps und Informationen rund um neue Steuern, den passenden Wagen für Ihren Fuhrpark sowie einen Überblick über schmucke Kaffeemaschinen fürs Büro.

Herzlichst Christina Weidinger Oswald Greil

Christina Weidinger Oswald Greil

Ein Magazin aus dem diabla media Verlag

Herausgeber & Geschäftsführer UNTERNEHMER


Recht Recht haben durch durch Querdenken. Querdenken.

Für das das Team Team von von LANSKY, LANSKY, GANZGER GANZGER ++ partner Für partner stehen Sie Sie und und Ihr Ihr Anliegen Anliegen im Vordergrund. stehen Vordergrund. Wirbieten bietenbestmögliche bestmögliche Beratung Beratung in in folgenden folgenden Rechtsgebieten: Rechtsgebieten: Wir Kartellrecht&&Wettbewerbsrecht Wettbewerbsrecht Kartellrecht • AssetTracing Tracing&&Recovery Recovery • Asset • Unternehmensrecht & Vertragsrecht • Unternehmensrecht & Vertragsrecht • Compliance & Monitoring • Compliance & Monitoring • Verfassungsrecht & Verwaltungsrecht • Verfassungsrecht & Verwaltungsrecht • Gesellschaftsrecht / M & A • Gesellschaftsrecht /M&A • Kapitalmarktrecht • Kapitalmarktrecht • Strafrecht • Strafrecht • Schadenersatz & Versicherungsrecht • Schadenersatz & Versicherungsrecht • •

Lansky, GanzGer + partner Lansky, GanzGer + partner rechtsanwälte GmbH rechtsanwälte GmbH

Energierecht Energierecht • Umweltrecht & • Umweltrecht & Infrastrukturrecht Infrastrukturrecht • EU-Recht • EU-Recht • Familienrecht & Erbrecht • Familienrecht & Erbrecht • Insolvenzen & Restrukturierung • Insolvenzen & Restrukturierung • IP & UWG • IP & UWG • IT-Recht • ITRecht • Prozessführung & Schiedsverfahren • Prozessführung & Schiedsverfahren • Litigation PR & Public Affairs • Litigation PR & Public Affairs ••

Biberaße 5 Biberaße 5 a -1010 Wien a -1010 Wien

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Media Media&&Entertainment Entertainment Migration Migration&&Menschenrechte Menschenrechte • Vergaberecht & Förderungen • Vergaberecht & Förderungen • Immobilienrecht & Baurecht • Immobilienrecht & Baurecht • Regulierungsrecht • Regulierungsrecht • Arbeitsrecht & Sozialrecht • Arbeitsrecht & Sozialrecht •• ••

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Foto: BENE

WIRTSCHAFT

Redaktion Paul Jezek

Molto Bene

Blick nach vorne

Schlechte Noten

Die Bene AG blickt zufrieden auf 2012 zurück. Vor allem im dritten Quartal konnte der Komplettanbieter für Büromöbel zahlreiche (inter-)nationale Großaufträge an Land ziehen. Jüngster Coup: Für das neue Wiener Verwaltungsgebäude des Technologiekonzerns Andritz entwickelt Bene das Bürokonzept und stattet nun die Räumlichkeiten mit etwa 900 Arbeitsplätzen und Medientechnik aus. Weiters wurde die Wachstumsinitiative in dynamischen Wirtschaftsregionen wie Asien erfolgreich vorangetrieben. Allein in der Region Middle East hat Bene zwischen Mai und Juli dieses Jahres Aufträge im Gesamtwert von insgesamt mehr als EUR 2,8 Mio. an Land gezogen und damit rund 610 Arbeitsplätze und hochwertige Mittelzonen mit funktionalem Design aus Österreich ausgestattet. Eine spektakuläre Aktion lieferte Bene dann noch knapp vor Jahreswechsel, als mit Rudolf Payer (neuer CFO) und Michael Feldt (neuer COO) ein neuer Vorstand statt Frank Wiegmann und Wolfgang Neubert bestellt wurde.

Verpackungsmaterial aus geschreddertem Holz, innovative Verbundwerkstoffe, alternative Speichermethode in der Solarthermie – gerade für KMU ist es wichtig, immer einen Schritt voraus zu sein. Daher hat ACR (Austrian Cooperative Research) einen Innovationsradar entwickelt, der für vier relevante Bereiche Entwicklungen antizipiert: „Nachhaltiges Bauen“, „Umwelttechnik und Erneuerbare Energien“, „Lebensmittelqualität und -sicherheit“ und „Produkte, Prozesse, Werkstoffe“. So soll jedem KMU die Möglichkeit gegeben werden, mit Innovationen wettbewerbsfähig zu bleiben. www.acr.at

Laut „Arbeitsklima Index“ der Arbeiterkammer Oberösterreich sehen hierzulande vor allem die Berufseinsteiger ihre Zukunft alles andere als rosig. Gaben vor zwei Jahren bei der Befragung noch 71 % an, sie seien mit ihren Aufstiegs- und Karrierechancen zufrieden, waren es 2012 nur noch 54 %. Ähnlich schlechte Werte erzielte die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage Österreichs: Im Herbst 2010 blickten noch 71 % der Befragten optimistisch nach vorne, heuer tun das nur mehr 63 %.

Kein Grund zum Jubeln Auch wenn die reale Kaufkraft 2013 in Österreich ansteigen wird, sind die Prognosen dennoch keine rosigen. Denn es wird nur ein Plus von 0,5 % erwartet. Damit ist Österreich mit rund EUR 19.875 pro Kopf und Jahr das Land mit der zweithöchsten Kaufkraft im Euroraum, so die aktuelle Studie des Marktforschungsunternehmens Regio Data Research. Grund zum Jubeln sieht Geschäftsführer Wolfgang Richter in den Daten aber nicht, denn die schwache Wirtschaft wirke sich auf die Kaufkraft aus.


nnews

WIRTS C HA F T

ANDREAS PRAMMER Die Kommunikationsagentur Pressetexter, die für Unternehmen den gesamten Sprachund Kommunikationsauftritt gestaltet, erweitert ihre Präsenz um Linz und holt den SozioÖkonom und Medienprofi ins Team.

WKW-Präsidentin Brigitte Jank (ganz links): „Die Innovation der heimischen Unternehmen ist der Motor für den Wirtschaftsstandort Wien“

Die innovativsten Wiener Unternehmen 2012 MICHAEL SALZMANN Der ehemalige Vorsitzende der Geschäftsführung der HOCHTIEF Construction Austria soll jetzt die Tiefbauleistungen der PORR in den ost- und südosteuropäischen Märkten noch besser positionieren.

Events als Wirtschaftsmotor Hahnenkammrennen in Kitzbühel, Salzburger Festspiele oder der Wiener Life Ball: Veranstaltungen wie diese verhelfen Österreich international zu mehr Ansehen. Sie locken Touristen ins Land und stärken das Image nachhaltig. Das Institut für Höhere Studien hat jetzt die Dimension der Eventbranche in Österreich erhoben. Ergebnis: Die Bruttowertschöpfung liegt bei jährlich rund EUR 7,3 Mrd., das entspricht 2,84 % der jährlichen gesamtösterreichischen Wertschöpfung. Durch Veranstaltungsausgaben wurden in Österreich knapp 105.130 Arbeitsplätze gesichert, was mehr als 88.500 Vollzeitarbeitsplätzen entspricht. Vor allem Beherbergungsund Gaststättendienstleistungen profitieren von den Events.

Die Salzburger Festspiele spülen Geld in die Kassen: Helga Rabl-Stadler, Sven-Eric Bechtolf und Alexander Pereira (v. l.) 6 Un t ernehmer _01_20 1 3

MONA KREIL Beim größten österreichischen Sportportal LAOLA1.at ist die ehemalige Conference-Koordinatorin der „Institution for International Research“ nun u. a. für Kundenbetreuung und -beratung, KampagnenManagement sowie Planung und Durchführung von Sales-Aktivitäten verantwortlich.

Fotos: Luigi Caputo, Management Impulse GmbH, Florian Wieser, BMLUFW/Rita Newman, CA IMMO, beigestellt

Die Wirtschaftskammer Wien hat zum bereits 25. Mal den Innovationspreis „Mercur“ verliehen. „Mit dem jährlichen Preis wollen wir das Innovationspotenzial der Wiener Unternehmen fördern und auszeichnen“, erklärt WKW Präsidentin Brigitte Jank. In vier Kategorien wurden die Gewinner aus den 140 Einreichungen ermittelt; beurteilt wurde der gesamte Innovationsprozess. Sieger Kategorie 1 – Kreativität & Medien/Consulting: Wiener Kugellautsprecher aus Porzellan. Die resonanzarmen Porzellanlautsprecher von mo°sound sind ein mit Liebe zum Detail ausgearbeitetes Produkt, das höchsten technischen und ästhetischen Ansprüchen gerecht wird. Sieger Kategorie 2 – Life Sciences: Sumetzberger Auto Unload System im Krankenhauslabor, Ing. Sumetzberger GmbH. Das innovative System zur automatisierten Verteilung von Blutproben bzw. Medikamenten ermöglicht die Zentralisierung von Labors und Apotheken in Krankenhäusern. Sieger Kategorie 3 – Green Economy: Smart Energy Gateway. Die Theobroma Systems Design & Consulting GmbH ist führender Entwicklungsdienstleister für Systemlösungen im Bereich Embedded Designs mit dem Schwerpunkt auf vernetzten und hochsicheren Anwendungen. Sieger Kategorie 4 – IKT/Technik: CeraFab, Lithoz GmbH. Das Spin-off der TU Wien entwickelte ein generatives Fertigungsverfahren für keramische Werkstoffe, das vollkommen neue Möglichkeiten bietet, um hochkomplexe Bauteile zu realisieren. wko.at/wien/mercur


JUGENDLICHE FÜR LEHRE GEWINNEN Österreich steuert auf einen Facharbeitermangel hin. Vor allem bei den Lehrlingen führen zu wenige Bewerbungen und frühzeitig abgebrochene Ausbildungen zu Engpässen. Deshalb haben renommierte eigentümergeführ- Initiatoren: Iris Ortner, GF der IGO Ortner Gruppe, Martin te Unternehmen „Stepup“ ins Leben Cserni, GF Cserni – Architektur gerufen, um Auszubildende langfristig und Otto Hirsch, GF der Hirsch an die Betriebe binden zu können. Mit „Stepup“ sollen Jugendliche durch eine Beteiligungs GmbH (v.l.) übergreifende Ausbildung bei der Weiterentwicklung ihrer persönlichen Fähigkeiten unterstützt werden. Das Ergebnis ist ein attraktives Tool aus einem 16-monatigen, branchenübergreifenden Cross-Mentoring-Programm, Workshops und Exkursionen sowie spannenden Projekten. www.step-up.cc Schon mehr als hundert Genuss Regionen (plus 12 Kandidaten) setzen pro Jahr mehr als EUR 150 Mio. um

Genuss Region Österreich ganz vorne Zahlen, die sich so mancher wünschen würde: Die Bekanntheit konnte von 40 % 2009/10 auf 75 % erhöht werden. Der Umsatz wurde von EUR 133 Mio. 2010 auf EUR 150 Mio. im Jahr 2012 gesteigert. Hinter dieser Bilanz steht eine Marke: die Genuss Region Österreich. Darunter versteht das Lebensministerium Produkte und Speisen, die seit mindestens drei Generationen oder 75 Jahren mit traditionellem Wissen in Österreich kultiviert oder verarbeitet werden. Es gibt inzwischen 3477 Betriebe und 400 Organisationen als Lizenzpartner. Die Genuss Region Österreich ist Arbeitsplatz für 35.000 Menschen, vor allem im ländlichen Raum. Das Erfolgsmodell Genuss Region Österreich soll nun auch einen Impuls in der EU setzen. Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich hat Ende November beim Agrarministerrat in Brüssel 16 Mitgliedsstaaten dafür gewonnen, regionale Lebensmittel gezielt zu fördern.

Richtig selbstständig werden Ein Selbstlernprogramm mit Trainings, 90 Checklisten und vielen Praxistipps in Buchform: „Es sind 12 in sich abgeschlossene Trainingsmodule, man kann also beginnen, wo man will“, sagt Autorin Martina Schubert. „Ein PR-Experte startet vielleicht bei Finanzen planen und nicht bei Pressemitteilungen verfassen, ein Gründer, der noch nicht weiß, was er machen will, oder jemand, der nach einiger Zeit einmal sein Angebot überarbeiten will, bei Geschäftsideen entwickeln.“ Jedes Modul entspreche einem bis zwei Seminartagen, berichtet Schubert, die seit 2000 FO.FO.S, das Forum zur Förderung der Selbstständigkeit, leitet. Zu bestellen im Buchhandel oder auf www.martina-schubert.at EUR 98 kostet das Selbstlernprogramm für EPU von Martina Schubert mit vielen Übungen, Kreativitätstechniken und mehr als 90 Checklisten

63 %

der Österreicher definieren Wohlstand damit, „ein sicheres Einkommen zu haben“. Nur 23 % der Befragten verbinden damit, Zeit für andere zu haben. Damit kündigt sich ein Wertewandel an: Noch vor sechs Jahren wurde „Für andere da sein“ von 46 % als Wohlstand definiert. Quelle: Institut für Freizeit- und Tourismusforschung

Ernüchterndes Statement der Austro-Business Angels

»Bei uns melden sich im Jahr rund 600 Gründer. 90 % sind aber für Investoren nicht geeignet« Bernd Litzka vom Austria Wirtschaftsservice (aws)

CA Immo gibt weiter Gas Bereits 75 % der 17.600 m2 sind vermietet: Am Businesskomplex Megapark in Sofia ist die CA Immo mit 43,5 % beteiligt. 2012 konnten in der verkehrsgünstig gelegenen Immobilie mehrere großvolumige Vermietungen getätigt werden. Nach dem global agierenden Informationsdienstleister Experian und dem weltgrößten Glasfasernetzwerk Interoute zieht auch das international tätige Auftragsforschungsinstitut PPD im Megapark ein. Geplant wurde der Bürokomplex vom österreichischen Architekturbüro Brunner/A&GP International. Das Gebäude wurde im Rahmen des VIP Property Award 2011 von einer angesehenen Jury zum „Business Building of the Year“ gewählt. Das Bürogebäude Megapark in der bulgarischen Hauptstadt Sofia

Getrübte Stimmung, aber kein Untergangsszenario Österreichs Unternehmen rechnen in den kommenden zwölf Monaten bestenfalls mit einer konstanten Wirtschaftsentwicklung, jedoch eher mit einem Abwärtstrend. Das zeigt das aktuelle Wirtschaftsbarometer der Wirtschaftskammer. Vor allem bezüglich der Investitionen schrauben die befragten 2953 Unternehmen ihre Absichten deutlich zurück: 23 % gaben an, Neuinvestitionen komplett streichen zu wollen, 38 % planen, sie aufzuschieben. Damit sind die Absichten, im kommenden halben Jahr Neuinvestitionen tätigen zu wollen, auf dem niedrigsten Stand seit drei Jahren.


W IRTSCH A FT COVERSTORY

Vielfalt und Regionalität des österreichischen Biers lassen sich am besten durch die gemeinsame Initiative CULTURBrauer vermitteln, findet Karl Schwarz von der Privatbrauerei Zwettl

Bier braucht Cultur Unter dem Label „CULTURBrauer“ vermarkten neun mittelständische Privatbrauereien einige ihrer Biere gemeinschaftlich: ein kräftiges Statement für bierige Arten- und Geschmacksvielfalt und regionale Herkunft – und vor allem auch eine Einladung zum Durchkosten. Text Harald Sager

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lle Welt spricht von Globalisierung, aber wenn die Käufer die Wahl haben – speziell beim Essen und Trinken –, dann greifen sie doch viel lieber nach regional produzierten Waren. Bier ist da keine Ausnahme. Im weiteren Umkreis der österreichischen Privatbrauereien, von denen es mehrere Dutzend gibt, wird vornehmlich deren Bier

»Wir verstehen uns als regionales Gegengewicht zur McDonaldisierung des Biergeschmacks« getrunken. Das liegt natürlich am Lokalpatriotismus und daran, dass die Leute daran gewöhnt sind. Aber nicht nur: Das regionale Bier hat auch bestimmte herkunfts- oder brauereispezifische Eigenheiten, 8 Un t ernehmer _01_20 1 3

geschmackliche Feinheiten und Traditionen, die es von einem globalen Standardprodukt klar abheben. Und daraus schöpfen die regionalen Brauer auch durchaus Selbstvertrauen. „Was uns von den großen Konzernen unterscheidet? Die Güte des heimischen Wassers und der Rohstoffe! So kommt beispielsweise bei uns Naturhopfen in den Kessel, während die Konzerne Extrakt verwenden“, sagt Josef Sigl jun., der die Trumer Privatbrauerei in achter Generation führt. „Aber nicht nur das: Der fünfte Rohstoff fürs Bier ist neben Hopfen, Malz, Wasser und Hefe der Faktor Zeit. Wir nehmen sie uns, die Konzerne nicht“, sagt der Bierbaron selbstbewusst. Sigls Kollege Hubert Stöhr, in gleicher Funktion bei der Privatbrauerei Schloss Eggenburg aktiv, ergänzt: „Bei uns Privatbrauern dauert die Hauptgärung


Fotos: Ferdinand Neumüller

eine Woche, bei den großen Herstellern ist das ein fortlaufender Zyklus. Wir lassen das Bier vier bis sechs Wochen und, je nach Typ, bis zu mehreren Monaten reifen, die Industrie lagert ein paar Tage und jedenfalls weniger als zwei Wochen.“ Apropos Zeit: Die meisten regionalen Brauereien bestehen seit Hunderten von Jahren; da sammelt sich einiges Knowhow in Sachen Braukunst an. Tatsächlich ist die Bierproduktion ein hochkomplexer vielstufiger Prozess, der dem Braumeister viel Spielraum in puncto Ausgangsprodukte, Zusammensetzung, Temperatur sowie Lagerungsdauer und damit Reifezeit lässt, um ein ganz individuelles Produkt herzustellen. So gibt es, um nur ein Beispiel zu nennen, etliche Malztypen: das Wiener, Pilsner und Münchner Malz, das Karamellmalz und einige mehr. Das Ergebnis ist entsprechend vielschichtig: „Bier hat mehr Aromen als Wein, es muss daher mit allen Sinnen zelebriert werden!“, beschreibt Ewald Pöschko, Geschäftsführer der Braucommune in Freistadt, voller Leidenschaft den wertvollen Saft. Das wiederum verlangt geradezu nach Spezialisten, die es zu würdigen verstehen. Aus diesem Grund hat sich in den letzten Jahren – ganz wie beim Wein – der Berufsstand des Biersommeliers herausgebildet, der seinen Jargon pflegt. Da ist beispielsweise von „kräftigem Gold“, „üppigem malzbetontem Duft“ oder „zarten Hopfennoten“, von „Antrunk“, „Rezenz“ oder „Bittere“ die Rede. Regionale Kaiser Doch bei aller Güte ihrer Produkte gelingt es den regionalen Bierkaisern nur selten, ihre Absatzmärkte über Landesgrenzen hinaus zu erweitern. Also entstand die Idee, es doch gemeinsam zu versuchen. Die „CULTURBrauer“ – so nennt sich die Gruppe, und zeigt das auch selbstbewusst in einem schmucken eigenen Label – wollen da Abhilfe schaffen. Die CULTURBrauer sind neun mittelständische österreichische Privatbrauer, allesamt regionale Spitzenbrauer, die sich seit vielen Jahren – und teils wohl auch seit Generationen – kennen und mitunter auch Konkurrenten sind. Dennoch haben sie sich zu einer gemeinsamen Initiative zur bundesweiten Vermarktung bestimmter Produkte zusammengefunden. Wie kam es dazu? Es sei eine unternehmerische Entscheidung gewesen, erklärt Karl Schwarz, Eigentümer und Geschäftsführer der Privatbrauerei Zwettl: „Wir haben einander gelegentlich zum Meinungsaustausch getroffen und uns gefragt, wie wir unsere Kräfte bündeln und uns für Regionalität und Geschmacksvielfalt einsetzen könnten. So kamen wir auf die Idee, eine Box zusammenzustellen, die dem Käufer neun ganz unterschiedliche Bierspezialitäten auf einen Griff gibt.“ Hilfreich war der Umstand, dass fast alle Beteiligten – die genossenschaftlichen Brauereien Freistadt und Murau werden durch ihre Geschäftsführer vertreten –

zugleich Unternehmer sind und es daher gewohnt sind, rasch und wendig zu entscheiden und bei der Durchsetzung Tempo zu machen. Die CULTURBrauer bestehen im Einzelnen aus der Brauerei Schloss Eggenberg, Freistädter Bier, Hirter Bier, der Mohrenbrauerei, Murauer Bier, Schremser Bier, der Trumer Privatbrauerei, Zillertal Bier und der Privatbrauerei Zwettl. Mit Ausnahme von Wien, wo es nur die Großbrauer Ottakringer sowie eine Reihe von Hausbrauereien gibt, und dem Burgenland sind demnach alle Bundesländer vertreten. Und genau das ist ja auch die Stoßrichtung der CULTURBrauer: regionaltypische und brauereispezifische Spezialitäten in einer gemeinsamen Verpackung zu präsentieren und gemeinschaftlich zu vertreiben – und damit zugleich auf die Vielfalt des österreichischen Biers hinzuweisen. „Bier ist heute ein globales Produkt, das von großen Konzernen hergestellt und vertrieben wird – um den Preis der Standardisierung der Qualität und des Geschmacks. Das Bier muss hier in Österreich genauso schmecken wie am anderen Ende der Welt. Dagegen treten wir CULTURBrauer auf. Wir verstehen uns als kleines regionales Gegengewicht zur McDonaldisierung des Geschmacks, wie ich es nenne“, erklärt Karl Trojan, Eigentümer und Geschäftsführer der Brauerei Schrems und turnusmäßiger Sprecher der CULTURBrauer. Bier mit Ecken und Kanten Karl Schwarz, dessen Privatbrauerei Zwettl mit einem Ausstoß von 200.000 Hektolitern Bier bzw. 250.000 Flaschen pro Abfülltag die größte unter den CULTURBrauern ist, kann dem nur zustimmen: „Unsere Biere dürfen – nein, sie müssen! – Ecken und Kanten haben. Sie sollen ein Spiegelbild ihrer Herkunft sein, und liegen damit ohnehin automatisch außerhalb des Mainstreams.

Die CULTURBrauer Unternehmen: CULTURBrauer ist eine Kooperation der Privatbrauereien: Brauerei Schloss Eggenberg (OÖ) Freistädter Bier (OÖ) Hirter Bier (K) Mohrenbrauerei (V) Murauer Bier (Stmk.) Schremser Bier (NÖ) Trumer Privatbrauerei (S) Zillertal Bier (T) Privatbrauerei Zwettl (NÖ) Spezialität: gemeinsame Vermarktung regionaler Bierspezialitäten in Boxen

Josef Sigl (Trumer Privatbrauerei, links) und Hubert Stöhr (Brauerei Schloss Eggenberg), die Jungspunde unter den CULTURBrauern

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W IRTSCH A FT COVERSTORY

Role Models der Braukunst: Ewald Pöschko (Braucommune in Freistadt, links), Karl Trojan (Brauerei Schrems, Mitte) und Heinz Huber (Mohrenbrauerei)

Für uns CULTURBrauer ist es wichtig zu wissen, aus welcher Quelle, von welchem Bauern und von welchem Feld die Rohstoffe kommen. Denn sie beeinflussen den Geschmack ganz entscheidend: Der Hopfen mit seinen feinen ätherischen Ölen prägt die Würze, die Bittere und das Aroma. Das Malz der Gerste oder genauer die vom Braumeister gewählte Mischung bestimmt die Farbe und gibt dem Bier Kraft und Geschmack.“ Karl Schwarz weiß, wovon er spricht, geht doch die Wiederbelebung des Hopfenanbaus samt Entwicklung hocharomatischer Hopfensorten wie auch die Kultivierung feinster Braugerste im Waldviertel auf die Initiative seiner Brauerei zurück. „Wir Zwettler beziehen unsere Rohstoffe nahezu ausschließlich aus der Region.“ Fruchtiger Bier-Boden Die erste Frucht der Kooperation war ein 11erKarton zur WM 2010 mit unterschiedlichen Spezialitäten. Im Jahr darauf folgte der 9er-Karton „BierCultur x 9“, auch wieder ein PremiumSammelsurium mit, unter anderem, Lager-, Märzen- und Pilsbieren sowie einem Weiß- und einem

Bio-Roggenbier. Im Herbst wurde dann noch ein erstes Bockbier-Paket zusammengestellt. Im Frühling des Vorjahrs kam die Radler-Box dazu und war binnen kürzester Zeit ausverkauft: Ein Experimentierfeld, auf dem neben der schon traditionellen Zitrone auch anderes beigemischt wurde, etwa Zwetschken (Zwettler), Preiselbeeren (Murauer), Kräuter (Hirter), Zitrone mit Limette und Holunder (Eggenberg) oder Grapefruit (Mohren), teils auch in naturtrüben Varianten. Der schwach alkoholische, erfrischende Radler hat sich ja bekanntlich zu einem echten Trendgetränk ausgewachsen: Während der heimische Bierkonsum 2011 nur um 2,1 % stieg, lag das Plus beim Radler bei 32 %. Dazu sei angemerkt, dass beim Bier kaum noch Steigerungen möglich sind: 108 Liter pro Kopf, das macht die Österreicher zu Vizeweltmeistern gleich hinter den Tschechen! „Best of Bock“ Nachdem schon die erste „Best of Bock“-Box ein großer Erfolg war, wurde sie im Oktober des Vorjahres neu aufgelegt – „reloaded“ sagt man heute dazu – und ist nun wieder österreichweit

• Auf Schloss Eggenberg (www.schloss-eggenberg.at) wird seit dem 14. Jahrhundert Bier gebraut. Die Vorfahren der jetzigen Besitzerfamilie erwarben die Brauerei im Jahr 1803. Hubert Stöhr, der für die achte Generation steht, ist ein Verfechter von Vielfalt (15 Biersorten) und heimischen Rohstoffen. • Jahrhundertelang brauten die Freistädter Bürger ihr eigenes Bier, und zwar jeder für sich – ein Privileg, das sie sich im tiefsten Mittelalter ausgefochten hatten –, ehe sie im Jahr 1770 beschlossen, ein gemeinsames Brauhaus zu errichten. Das Freistädter Bier 10 Un t e r nehmer _01_20 1 3

(www.freistaedter-bier.at), die größte Brauerei des Mühlviertels, ist nach wie vor im gemeinschaftlichen Besitz der „Braucommune“, eine mittlerweile einzigartige Rechtsform. • Seit dem Jahr 1270 wird im kärntnerischen Hirt Bier gebraut; das malzige „Hirter 1270“, eine von aktuell zwölf Biersorten, erinnert daran. Die Besitzfolge der Brauerei (www. hirterbier.at) lässt sich bis ins Jahr 1460 zurückverfolgen. Sie ist bis heute in Privatbesitz und wird von Klaus Möller und Nikolaus Riegler geführt.

• Im Jahr 1834 erwarb Handelsmann und Schlosser Franz Anton Huber das Mohrenanwesen in Dornbirn. Heute wird die Brauerei (www.mohrenbrauerei.at), die zurzeit sechs Bierspezialitäten herstellt, in sechster Generation von Heinz Huber geleitet. • Die Tradition des Bierbrauens geht in Murau auf das Jahr 1495 zurück. Seit 1910 wird die Brauerei (www.murauerbier.at) genossenschaftlich geführt. Die dreizehn Sorten werden nach ökologischen Gesichtspunkten hergestellt.

Fotos: Ferdinand Neumüller

Biergeschichte zum Nachlesen

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W IRTSCH A FT COVERSTORY

Regionale Kaiser jetzt auch bundesweit: Josef Rieberer (Brauerei Murau, links), Nikolaus Riegler (Brauerei Hirt, Mitte) und Martin Lechner (Zillertal Bier)

erhältlich. Die Box enthält ein Schloss Eggenberg Urbock 23°, ein Freistädter Böck’l, ein Hirter Festbock, ein Mohren Bockbier, das Murauer Bock Bier „BOCK BEAT“, das Schremser Weihnachtsbräu, das Trumer Imperial Pilsner, das Zillertal Weißbier Bock und das Zwettler Festbock. Die Box liefert Beispiele von hellem, satt goldenem und bernsteinfarbenem Bock bis hin zu einem Weizenbock (Zillertaler) und einem sehr starken Bock mit 9,6 % Alkohol (Schloss Eggenberg). Beim Durchkosten zeigt sich: Jedes schmeckt anders, aber jedes köstlich – und alle sind intensiv, würzig und kräftigend. „Best of Bock“ ist ein schönes Beispiel für die erwähnte Vielfalt, zugleich ein buchstäblich „starkbieriges“ Statement gegen die standardisierten Erzeugnisse der globalen Hersteller. Denn gerade beim Bockbier lässt sich die Handschrift des jeweiligen Braumeisters besonders gut erkennen, und folgerichtig hat auch jede der neun Brauereien ihre ganz eigene Herangehensweise an diese Starkbiersorte mit ihrem Alkoholgehalt von meist um die 7 % und ihrer Stammwürze von mindestens 16 Plato (der Einheit zum Messen der Feststoffe wie Malzzucker, Eiweiß, Vitamine und Aromastoffe).

Dank dieser hohen Werte sind Bockbiere oftmals weit über den auf der Flasche angeführten Tag haltbar und zeigen ihre Vielschichtigkeit oft erst nach Jahren. Da bilden sich dann Sekundäraromen wie etwa Sherry-Töne heraus. Diese BierDelikatesse ist zugleich ein perfekter Begleiter zu so unterschiedlichen Speisen wie dunklem Fleisch, Wildgerichten oder würzigem Käse, aber auch Nuss- oder Mandeldesserts, Torten oder Kuchen. Mit Ziegen- oder sonstigen Böcken hat das Bockbier übrigens rein gar nichts zu tun: Namensgeber war der Braumeister Elias Pichler, der im Jahr 1614 aus dem niedersächsischen Einbeck ins damalige Zentrum des Bierbrauens, nämlich ins Münchener Hofbräuhaus, abgeworben wurde. Das hochklassige starke Bier, das er dort braute, nannte er nach seinem Heimatort „Ainpöckisch“, was sich im Volksmund recht bald zu einem „A Bock“ wandelte. Und sollte die „Best of Bock“Box, die in 45.000 Exemplaren kommt, rasch ausverkauft sein, ist das auch kein Problem, denn das nächste Care-Paket Marke CULTURBrauer kommt schon im April. Das werden dann neun n verschiedene Märzen sein.

• Die Brauerei Schrems (www.schremser.at), die im Jahr 1410 erstmals urkundlich erwähnt wurde, wurde 1838 von Jakob Trojan erworben. Aktuell wird das Unternehmen von Karl Trojan in sechster Generation geleitet. Die insgesamt elf Bierspezialitäten speisen sich aus heimischen Rohstoffen. Die Braugerste stammt aus kontrolliertem Anbau von der Erzeugergemeinschaft Öko-Region Waldviertel. • Als der Salzburger Erzbischof Wolf Dietrich 1601 die „Braugerechtsamkeit“ in Obertrum erteilte, schlug damit zugleich auch die 12 Un t e r nehmer _01_20 1 3

Geburtsstunde der Trumer „Braxatur“. Im Jahr 1775 erwarb der Hopfenhändler Josef Sigl die Brauerei (www.trumer.at), die sein Nachfahre Josef Sigl jun. als der Achte dieses Namens führt. Sigl hat Brauverfahren wie die offene Gärung entwickelt und stellt mit aktuell 45 Mitarbeitern sieben Biersorten her. • Zillertal Bier (www.zillertal-bier.at) in Zell am Ziller ist seit mehr als 500 Jahren aktiv und damit die älteste Privatbrauerei Tirols. Martin Lechner, Prinzipal in elfter Generation, verweist auf die Qualitäten der Zillertaler

Biere, nämlich quellfrisches Wasser, heimisches Braumalz aus zweizeiliger Sommergerste, feiner Aromahopfen, kalte Gärung und lange Reifezeiten. • Seit fünf Generationen wird die Privatbrauerei Zwettl (www.zwettler.at), die seit mehr als 300 Jahren besteht und derzeit hundert Mitarbeiter zählt, von der Brauerfamilie Karl Schwarz geführt. Das Sortiment der Waldviertler Brauerei umfasst zehn Biere mit Charakter.

Fotos: Ferdinand Neumüller

Biergeschichte zum Nachlesen


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Etwas zurückgeben! Zwei junge Studentinnen profitieren vom Förderprogramm der Österreichischen Marketing-Gesellschaft, das vom diabla media Verlag unterstützt wird. Fachkräfte-Ausbildung einmal anders!

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sterreich braucht künftig die besten Fach kräfte, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, wissen Experten. Auch im Marketingbereich ist Expertise wichtiger denn je – und die beste Basis dazu ist eine umfassende, möglichst internationale Ausbildung. Im Rahmen ihrer Tätigkeit sieht die Österreichische Marketing-Gesellschaft (ÖMG) die Förderung des Nachwuchses als enorm wichtigen Teil ihrer Aktivitäten an. Die Idee, Nachwuchsfachkräfte gezielt zu unterstützen, wurde von ÖMG Präsident Peter Drobil ins Leben gerufen und von Anfang an vom diabla media Verlag (Herausgeber u. a. von UNTERNEHMER) begeistert aufgenommen und unterstützt. Gemeinsam haben die ÖMG und der diabla media Verlag 2012 die ersten Stipendien an ausgewählte Jung-Marketingfachleute vergeben. Damit will man jungen Studierenden die Möglichkeit geben, sich während ihres Auslandssemesters bestmöglich ihrer Ausbildung zu widmen. Die ÖMG betreibt seit 2010 ein MentoringProgramm, das High Potentials mit Fachwissen und sozialer Kompetenz unter die Arme greift. „Manchmal ist es aber auch einfach nur ein wenig finanzielle Unterstützung, die das Fliegen erleichtert“, meint

Peter Drobil zu dieser Initiative. Der diabla media Verlag sieht damit im Rahmen seiner Aktivitäten rund um das Thema Sustainability die Möglichkeit, selbst zusätzlich nachhaltige Akzente zu setzen. „Erfolgreiche Unternehmen haben die Verpflichtung, Maßstäbe zu setzen – und es gibt keine bessere Möglichkeit, in die Zukunft zu wirken als durch die Investition in die Ausbildung nachfolgender Generationen“, betont Oswald Greil, CoGeschäftsführer des diabla media Verlags. „Wir sehen das als ausgezeichnete Gelegenheit, auch etwas zurückzugeben!“ Die beiden Stipendiatinnen – Studierende an der FH Wien, Studienlehrgang für Kommunikation, Marketing & Sales – Katharina Schick (Auslandssemester an der James Cook University in Singapur) und Bernadette Hochstätter (Auslandssemester an der Hawaii Pacific University) werden somit von der ÖMG und dem diabla media Verlag in ihrer n internationalen Ausbildung unterstützt.

»Die beste Investition in die Zukunft ist die Ausbildung nachfolgender Generationen«

Fotos: Bank Austria, beigestellt

Daten und Fakten

Bernadette Hochstätter durchläuft gerade ein Auslandssemester an der Hawaii Pacific University

Katharina Schick sammelt Erfahrung im Auslandssemester an der James Cook University in Singapur

Peter Drobil, Präsident ÖMG: „Manchmal erleichtert ein wenig finanzielle Unterstützung das Fliegen“

Die Österreichische Marketing-Gesellschaft wurde 2002 nach dem Vorbild des Deutschen Marketing-Verbandes (DMV) gegründet. Hauptaktivität ist die Veranstaltung von exklusiven Clubabenden (Business Lounges) mit Impulsreferaten ausgewiesener Marketingfachleute und von Großveranstaltungen mit Themen, die zum Denken anregen sollen. Die ÖMG verfügt aktuell über 300 Mitglieder aus der Konsum- und Investitionsgüterindustrie, Dienstleistung (Unternehmensberatung und Werbeagenturen) und Medien. Die enge Zusammenarbeit mit dem DMV (Mitglieder der ÖMG sind automatisch auch Mitglieder des DMV) ermöglicht einen grenzüberschreitenden Erfahrungsaustausch auf fachlich höchstem Niveau. Damit sind auch die Basisaufgaben der ÖMG definiert: Wissens- und Kompetenzplattform aller „marketing-minded people“, Zusammenarbeit mit Universitäten und Fachhochschulen sowie Weitergabe von Fachwissen durch Profis an die nächsten Generationen. Die ÖMG tritt seit 2005 außerdem als Verleger ausgewählter Fachpublikationen auf. Mehr unter: www.marketinggesellschaft.at


W IRTSCH A FT SEA 2013

Sustainability is in your hand Beim Sustainable Entrepreneurship Award (SEA) 2013 werden die besten Ideen und engagiertesten Unternehmer ausgezeichnet. Vor allem KMU sind eingeladen, ihre Projekte einer Jury aus internationalen Experten zu präsentieren. Machen Sie mit! Einreichungen sind bis 5. Februar 2013 möglich. Interview Harald Hornacek, Nicole Prieller

»Europa muss sich zu Sustainable Entrepreneurship (SE) bekennen und auch danach handeln«

Johannes Gutmann, Sonnentor: „Gehen konsequent den Weg des nachhaltigen und alternativen Wirtschaftens“

Gewinner sein. Sustainable Entrepreneurship ist die Chance für Europa, sich im globalen Wettbewerb als Vorreiter zu etablieren. Die KMU, Rückgrat der europäischen Wirtschaft, haben dabei die besten Möglichkeiten“, ist Christina Weidinger, Gründerin des Sustainable Entrepreneurship Award, kurz SEA, sowie Obfrau des Club of sustainable entrepreneurs – Verein für nachhaltiges Wirtschaften, überzeugt. Mit dem SEA werden Unternehmen ausgezeichnet, die

schon heute wichtige Impulse für Sustainable Entrepreneurship setzen. Sie übernehmen soziale, ökologische und ökonomische Verantwortung und gehen einen Schritt weiter, indem sie ihre Corporate Social Responsibility um lösungsorientierte und nachhaltige Strategien ergänzen; zum Wohle der Gesellschaft und Umwelt, aber im Einklang mit den eigenen Zielen und dem unternehmerischen Gewinn. „Sustainability is in your hand“ – so lautet das Motto des SEA, der vor allem eines will: ein neues Bewusstsein schaffen! Nachhaltigkeit steht bei uns für mehr, und zwar für mehr Ökonomie, mehr Ökologie und mehr soziale Verantwortung. Sustainable Entrepreneurship ist mehr als eine Idee – es ist eine Handlungsmaxime, eine ganz bestimmte Lebens- und Unternehmensführung. Österreicher zeigen es vor Zu den besten Projekten beim SEA 2012 zählten auch einige Initiativen aus Österreich, etwa die Sonnentor Kräuterhandelsgesellschaft mbH, gegründet 1988 im Waldviertel. Die Idee, bäuerliche Bio-Spezialitäten zu sammeln und unter dem Logo der lachenden Sonne überregional und international zu vermarkten, war der Ausgangspunkt Hans Roth, Saubermacher: „Lebenswerte Zukunft schließt neben Umwelt auch gesellschaftliche Entwicklung mit ein“

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Fotos: Fotolia, Sissi Furgler, www.bigshot.at / Christian Jungwirth, Gerald Lechner

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ie Botschaft ist klar und deutlich: „Europa kann sich nur aus der Krise befreien, wenn wir uns zu Sustainable Entrepreneurship (SE) bekennen und danach handeln. Unternehmen, die ihre Kernprozesse und Strategien auf die Lösung der gegenwärtigen Herausforderungen ausrichten, werden die


für Johannes Gutmann, den damals erst 23-jährigen Gründer und Geschäftsführer. Die Geschäftsidee basiert auf dem Gedanken, kleinste bäuerliche Strukturen, wie sie im Waldviertel seit jeher gewachsen sind, zu erhalten und zu nützen. Bis heute ist dies die Grundlage für den ungebrochenen Erfolg der Marke: Sonnentor ist heute in Österreich mit einem Marktanteil von 50 % im Fachhandel (Tee und Gewürze, ohne Lebensmittelhandel) Marktführer. In Deutschland gehört das Unternehmen mit 25 % Marktanteil zu den Top 3. Und auch das letzte Geschäftsjahr verlief sehr gut: 25 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen, der Umsatz stieg um rund 6 % auf insgesamt 24,7 Mio. Euro. Johannes Gutmann: „Wir gehen bewusst und konsequent den Weg des nachhaltigen und alternativen Wirtschaftens. Das war von Anfang an die Basis unseres Tuns. Das beinhaltet Authentizität, Handarbeit, Wertschätzung, Fairness und einen ressourcenschonenden Umgang mit Mensch und Natur. Es freut uns besonders, dass wir die Liebe, die wir in unsere Arbeit stecken, mehr als zurückbekommen.“ Mehr als Müll Ebenfalls zu den herausragenden Projekten beim SEA 2012 zählte die Saubermacher-VISP Verwertungsinitiative Sperrmüll GmbH, kurz VISP GmbH, in Grafenwörth/NÖ. Sie ist ein sozialökonomisches Betriebsprojekt, das langzeitarbeitslosen Menschen durch sinnvolle Tätigkeiten im Umweltbereich die Chance auf eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt eröffnet. „Ich möchte einen Teil von dem, was mir Positives widerfahren ist, an die Gesellschaft zurückgeben“, erläutert Firmengründer und Aufsichtsratsvorsitzender Hans Roth seine Motive für ein Engagement über das eigentliche Kerngeschäft hinaus und für den Erhalt einer lebenswerten Umwelt. „Eine lebenswerte Zukunft schließt für mich neben der Umwelt vor allem auch die gesellschaftliche Entwicklung mit ein“, so Roth. Daher wird im Rahmen der VISP langzeitarbeitslosen Menschen der Wiedereinstieg in das Arbeitsleben ermöglicht. „Mit der VISP ist es uns gelungen, eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft in den Bezirken Tulln und Krems zu etablieren und Menschen wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren“, freut sich Hans Roth über das erfolgreiche Projekt, das Saubermacher seit Jänner 2006 umsetzt. „Arbeit durch Verwertung anstelle von Wegwerfen“, lautet die Devise des Projekts. Johannes Herbsthofer erreichte bereits 2010 sein Ziel, ein klimaneutraler Malerbetrieb zu werden

Klimaneutraler Malerbetrieb Zu den besten Projekten des SEA 2012 gehörte auch die Malerei Johannes Herbsthofer aus Kaindorf/Steiermark. Jedes Unternehmen braucht Energie, um seine Leistungen zu erbringen. Meist werden dabei der Energieverbrauch fürs Heizen und der Stromverbrauch im Unternehmen betrachtet. Viel wichtiger sind bei fast allen Unternehmen jedoch die Emissionen aus dem notwendigen Gütertransport und Fahrten zu Kunden. Darüber hinaus ist auch in den Produkten selbst ein Treibhauspotenzial versteckt, und zwar durch die Energie, die notwendig war, damit diese Produkte überhaupt hergestellt werden konnten. Eine ernsthafte Nachhaltigkeitsstrategie heißt für die Malerei Herbsthofer daher, die Emissionen entlang der gesamten Kette zu beachten. Nach erfolgreicher Halbierung der klimarelevanten Emissionen wurde 2010 das Ziel, ein klimaneutraler Malerbetrieb zu werden, geschafft. Im Mittelpunkt des Projekts stand die Entwicklung eines praktikablen Weges, um die unvermeidbaren indirekten (graue Energie der Produkte) und direkten CO2-Emissionen (betriebliche Mobilität) in den Griff zu bekommen. Dadurch, und durch die radikale Einschränkung des betrieblichen Verkehrs, wurde ein Vorzeigemodell geschaffen, indem eine CO2-Kompensation auf Basis der errechneten jährlich anfallenden CO2-Äquivalenten durch n regionalen Humusaufbau erfolgt.

Werden Sie Sustainable Entrepreneur 2013! 145 internationale Einreichungen, elf prämierte Beispiele für Sustainable Entrepreneurship, ein außergewöhnlicher SEA of Excellence-Preisträger und mehr als 270 beeindruckte Galagäste – das ist die Bilanz des ersten Sustainable Entrepreneurship Award, kurz SEA. Und es gibt noch viele weitere beeindruckende Beispiele für nachhaltiges Wirtschaften, viele innovative Unternehmen und leidenschaftliche Menschen. Wir suchen Sie! Der SEA 2013 wird am 10. April 2013 vergeben. Einreichungen sind noch bis 5. Februar 2013 möglich. Mehr unter: www.se-award.org

Saubermacher etablierte mit der Verwertungsinitiative Sperrmüll GmbH eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft


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Wenn die Lader über die Baustelle wieseln, ist Wirtschaftlichkeit gefragt: Elektronik unter der Haube sorgt für deutlich weniger Dieseldurst und mehr Leistung

Baumaschinen werden grüner Im April wird es in München einiges zu staunen geben: Die internationalen Baumaschinenkonzerne werden dann nämlich in Bayerns Hauptstadt ihre Neuheiten präsentieren – vom Hybridbagger bis zu Transportern in der Größe eines Einfamilienhauses.

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om 15. bis 21. April werden sich Bau unternehmer aus der ganzen Welt wieder in München treffen. Die großen europäischen, amerikanischen und asiatischen Baumaschinenhersteller präsentieren auf der alle drei Jahre stattfindenden Bauma, der weltweit wichtigsten Messe der Branche, ihre neuen Produkte. Details über die Novitäten werden von den meisten Unternehmen noch wie Staatsgeheimnisse gehütet. Einer hat die Katze allerdings schon aus dem Sack gelassen. Marktführer Caterpillar kündigt für München die Weltpremiere seines ersten Hybridbaggers an. Der amerikanische Konzern – er erwirtschaftete im Vorjahr einen Umsatz von knapp 20 Mrd. Dollar – schlägt dafür sogar die ganz große Pauke.

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Als Gary Stampanato vor wenigen Wochen am Konzernhauptsitz in Illinois erstmals über die Novität sprach, bezeichnete er die Maschine als „die revolutionärste Entwicklung bei Baggern seit Jahrzehnten.“ Auch der Geschäftsführer der österreichischen Cat Repräsentanz Zeppelin, Friedrich Mozelt, ist um große Worte nicht verlegen: „Es wird ein Bagger sein, wo Hybrid draufsteht, wo Hybrid drinnen ist und der trotzdem volle Leistung bringt“, kündigt er kämpferisch an. Mozelt spielt darauf an, dass die Hybridtechnik bei Baumaschinen offensichtlich nicht so einfach zu realisieren ist wie ursprünglich angenommen. Auf der letzten Bauma zeigten mehrere Wettbewerber Geräte mit dem Schriftzug Hybrid. Bislang hat aber lediglich der japanische Baumaschinenhersteller Komatsu –

Fotos: Volvo, Caterpillar

Text Wolfgang Pozsogar


Nummer 2 am Weltmarkt – eine solche Maschine im Verkaufsprogramm. Bei Baumaschinen lässt sich die Energie aus Brems- (und hier auch aus Absenkvorgängen) offensichtlich nicht so einfach wie beim Auto mittels Generator gewinnen, in einem Akku abspeichern und im nächsten Arbeitstakt wieder nutzen. Der Haken scheint die hier benötigte hohe Leistung zu sein. Caterpillar setzt deshalb auf eine völlig neue Technik, die im Gegensatz zu Komatsu ohne Strom auskommt: „Ein Hybrid muss nicht unbedingt elektrisch sein“, sagt Cat Produktmanager Ken Gray. Nach bisherigen Ankündigungen soll es sich um ein völlig neues hydraulisches Hybridsystem handeln, welches das Unternehmen mit 300 Patenten abgesichert hat. Green Technology Hybridbaumaschinen sind quasi das grüne Aushängeschild dieses Sektors. Ihre Anschaffung bedarf derzeit noch einer bewussten Einstellung zur Umwelt. Der oberösterreichische Bau- und Kiesgrubenbesitzer Kurt Bernegger etwa hat seit September 2011 einen Hybridbagger von Komatsu im Einsatz. Die Maschine braucht um beachtliche 30 % weniger Treibstoff. Trotzdem rechnet sich die innovative Technik (noch) nicht wirklich, da der „grüne“ Bagger in der Anschaffung deutlich mehr kostet als ein vergleichbares konventionelles Gerät. Für Firmenchef Bernegger spielten bei der Kaufentscheidung denn auch andere Gründe eine Rolle: „Erstens läuft der Trend in diese Richtung und man muss Erfahrungen sammeln. Zweitens hat man Verantwortung der Umwelt gegenüber und damit rechnet sich die Investition langfristig“, sagt er. „Das Interesse der österreichischen Baufirmen an der Technologie ist jedenfalls groß“, erzählt Stephan Kuhn, Geschäftsführer der Komatsu Repräsentanz Kuhn Baumaschinen in Salzburg. Und es könnte noch wachsen: Der japanische Hersteller will im kommenden Jahr mit einem größeren Hybridbagger auf den europäischen Markt kommen. Details über die Technik der Maschine sind noch nicht bekannt. Aber Kuhn erwartet sich einiges von dieser Novität: „Unser derzeitiger Hybridbagger ist für viele Kunden in Österreich zu klein“, sagt er. Druck von außen Aber auch ohne Hybridtechnik sind Vorstellungen von rauchenden, stinkenden und knatternden Baumaschinen Schnee von gestern. Die Umweltschutzvorschriften der Europäischen Union und zugleich der Druck von Kundenseite, möglichst effizient graben, laden, planieren oder transportieren zu können, haben im letzten Jahrzehnt das Konzept von Bagger, Radlader & Co. grundlegend verändert. Um die strenge Abgasnorm zu erreichen – für die Abgasnormen IIIB etwa musste der Ausstoß von Feinstaubpartikeln auf ein Zehntel gesenkt werden –, verwendeten die meisten Hersteller

Abgasrückführung in Kombination mit Rußfiltern. Diese Technik hätte eigentlich höheren Verbrauch bedingt und die Maschinen weniger wirtschaftlich gemacht. Das wollte man den Kunden doch nicht antun und deshalb wurde in den Entwicklungsabteilungen viel Hirnschmalz investiert und komplett auf Hightech gesetzt. Mit dem Ergebnis, dass Bagger, Radlader, Dumper und andere Baumaschinen der jüngsten Generation vollelektronisch gesteuerte Geräte sind. Selbst Riesendinger mit Einsatzgewichten von 50, 60 oder mehr Tonnen werden mit zwei Fingern am Joystick bedient. Tritt der Fahrer aufs Gaspedal, wird dieser Wunsch nach mehr Leistung nicht an den Motor, sondern an den Bordrechner übermittelt. Er regelt dann den Motor im für den jeweiligen Bedarf wirtschaftlichsten Leistungsbereich. Ebenso optimiert wurden die hydraulischen Systeme. Resultat: Die neuesten Maschinen bringen gegenüber der Vorgängergeneration ein Leistungsplus von bis zu 10 % und brauchen um bis zu 25 % weniger Treibstoff. Und die Geschichte mit den Abgasnormen ist noch nicht zu Ende. Mit Jahresbeginn 2014 steht die Stufe Euro IV (bzw. in den USA Thier IV) vorerst für die großen Maschinen ins Haus. Auf der Bauma in München wird es deshalb neben dem Bagger von Caterpillar, der dieser Abgasnorm bereits gerecht wird, einige weitere den neuen Regelungen entsprechende Maschinen geben. Möglicherweise wird der eine oder andere Produzent es ebenfalls mit Hybridtechnologie versuchen. Die Mehrheit der Hersteller wird die Grenzwerte von Euro IV aber vermutlich mit der vom LKW her bekannten SCR-Abgasreinigung erreichen. Das sollte wiederum geringen Dieseldurst bringen. Allerdings verteuern die zusätzlichen Maßnahmen zur Reduktion der Emissionen die Maschinen. Auch in anderen Bereichen regiert bei Baumaschinen Elektronik. Komatsu etwa werde auf der

Das Cockpit eines neuen Radladers von Caterpillar: Mit zwei Fingern am Joystick wird eine 70 t schwere Maschine durchs Baugelände manövriert

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Bauma in München eine integrierte 3D-Steuerung für Bagger und Planierraupen vorstellen, berichtet Stephan Kuhn. Sie basiert auf einem von Komatsu gemeinsam mit Topcom entwickelten Navigationssystem, das mit 3D-CAD-Programmen zusammenarbeitet. Vom CAD-Programm werden alle Daten über den Verlauf einer neu zu bauenden Straße sowie genaue GPS-Positionen an das Navigationssystem in der Baumaschine übermittelt. Es „weiß“ damit auf wenige Zentimeter genau, wo die Straße künftig verlaufen wird und leitet den Bagger- oder Raupenfahrer auf dieser Basis. Die Techniker sparen dadurch aufwendige Vermessungsarbeiten, denn bislang wird der Baustellenverlauf mit Pfählen markiert. Es zeichnet darüber hinaus die Maschinenfahrten mit allen Positionen genau auf, was eine exakte Arbeitsdokumentation für Abrechnung und Gewährleistungsfragen bringt. Bei Straßenwalzen sind solche Systeme schon im Einsatz und werden sowohl von Bauunternehmern als auch von Auftraggebern geschätzt. Caterpillar werde in München neben dem Hybridbagger sein Angebot im Bereich der kleineren Maschinen ergänzen, kündigt Zeppelin Chef Mozelt an. Ein weiteres wichtiges Thema am Stand des Unternehmens werde, so Mozelt, das Thema Fahrerkomfort sein. Der Bedienungsmann ist nämlich trotz hohen technischen Fortschritts noch immer der wichtigste Faktor für wirtschaftlichen Maschineneinsatz. Dazu kommt, dass die Fahrer bei der Anschaffung einer neuen Maschine meist ein gewichtiges Wort mitzureden haben. Und: Ergonomisch optimale Sitze, ausgeklügelte Schalldämmung, die im Steinbruch Büro-Schallpegel bringt, Klimaanlage oder Stereomusikanlage sind heute in den Kabinen selbstverständlich. Handel hofft auf Aufschwung Österreichs Baumaschinenhandel hofft, dass die Messe einige Impulse für den heimischen Markt

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Das gibt’s für Europäer nur auf der Bauma in München zu sehen: Der größte Kipper der Welt transportiert 363 t in seine Mulde und wiegt dann ungefähr so viel wie 300 Mittelklassewagen

Fotos: Komatsu, Liebherr

„Grüner“ Motor unter gelber Haube: Komatsu hat als erster Hersteller einen Hybridbagger im Verkaufsprogramm

bringen wird. Er ist derzeit „durchwachsen“. 2012 hat sehr gut begonnen, teilweise wurden Zuwachsraten von bis zu 10 % erzielt. Ab Jahresmitte ging es mit den Umsätzen beim Neumaschinenverkauf aber bergab. Unterm Strich wurden die Ergebnisse des Jahres 2011 erreicht. „Viele Unternehmen kämpfen mit Auslastungsschwierigkeiten, viele warten auch ab und setzen ihre alte Maschine noch ein oder zwei Jahre länger ein“, meint Friedrich Mozelt von Zeppelin. Stephan Kuhn sieht die Gründe für die Zurückhaltung eher im emotionellen Bereich: „Ich weiß nicht, ob sich die Bauwirtschaft selbst schlecht redet. Die Statistik zeigt jedenfalls einen Zuwachs in der Bauleistung und im Auftragsstand.“ Kuhn erwartet trotzdem für das kommende Jahr keine wesentlichen Veränderungen in Österreich. Auch in Deutschland und der Schweiz sieht er die Lage ähnlich. Dass Unsicherheit derzeit den Baumaschinenmarkt prägt, lässt sich auch aus anderen Indikatoren ablesen: Der Gebrauchtmaschinenmarkt und die Vermietungen laufen im Vergleich zum Neugeschäft relativ gut. Offensichtlich werden Maschinen doch gebraucht und vielen Kunden fällt angesichts der Wirtschaftssituation die Entscheidung für eine günstige Gebrauchtmaschine oder ein Mietgerät leichter als für ein Neugerät. Allerdings wollen die Kunden Bewährtes. Nur für relativ junge Gebrauchtmaschinen von den großen Marken besteht sehr gute Nachfrage; und es werden auch gute Preise erzielt. Die Bauma könnte durchaus das Potenzial haben, die Stimmung etwas zu drehen. Zu sehen und zu staunen gibt’s auf der Messe für alle TechnikFreaks jedenfalls mehr als genug. Liebherr etwa wird vermutlich wieder seinen Großmuldenkipper präsentieren. Die Maschine ist 15,7 m lang und 9,6 m breit und kann mit einem 3755 PS starken Motor bis zu 363 t transportieren. Das Gesamtgewicht liegt bei 600 t – so viel wiegen rund 300 Mittelklassewagen. Auf heimischen Baustellen wird dieser Riesenkipper nie zu sehen sein, denn er ist für australische und südamerikanische n Minen bestimmt.


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Der Teamspieler Beim Spiel mit dem Ball ist Thomas Schmitz ein Einzelkämpfer. Im Unternehmen setzt er auf Teamarbeit. Die Mitarbeiter sind für ihn beim Vertrieb der Baumaschinen von Volvo der Schlüssel für den Erfolg. Text Wolfgang Pozsogar

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r hat in seinen Augen den schönsten Job, den er sich vorstellen kann: Thomas Schmitz ist Geschäftsführer und CEO der Volvo CE Central Europe Group in Salzburg und damit für den Vertrieb der Baumaschinen des schwedischen Konzerns in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Rumänien, Moldawien, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Österreich verantwortlich. Dabei wollte der gebürtige Rheinländer etwas ganz anderes werden. Im Alter von 17 Jahren hatte er die Tennislehrerprüfung in der Tasche und träumte davon, es einem Björn Borg gleichzutun. Letztlich siegte aber der Realitätssinn. Schmitz studierte Montanistik, arbeitete im Bergbau und absolvierte zum Drüberstreuen noch ein Wirtschaftsstudium. Nach erfolgreicher


der Mensch, die persönliche Leistung im Vertrieb, beim Service, das ist letztlich noch entscheidender“, sagt Schmitz. Marktführer in Österreich Schmitz und Volvo Baumaschinen sind mit diesem Konzept bislang gut gefahren. Während Volvo am globalen Markt hinter Caterpillar und Komatsu rangiert, sieht er die Marke in Österreich als Marktführer. Das stimmt zumindest dann, wenn man ausschließlich jene Marktsegmente betrachtet, in denen das Unternehmen Maschinen anbietet. „Die Wettbewerber sind Full-Liner und haben mehr Maschinentypen im Programm als wir“, erläutert Schmitz den kleinen, aber feinen Unterschied beim Lesen der Statistik. In Osteuropa kämpft Volvo so wie alle Mitbewerber mit der wirtschaftlichen Lage. Der Bausektor brach in den Krisenjahren teilweise um bis zu 40 % ein. Eine wirklich durchgreifende Erholung zeichnet sich nicht ab, obwohl einiges an Potenzial vorhanden wäre. Vor allem im Infrastrukturbereich gebe es im Osten noch vieles zu tun, teilweise würden sogar EU-Fördermittel zur Verfügung stehen. Aber vieles bleibe in der langsam arbeitenden Verwaltung stecken, erzählt Schmitz. Er zeigt für solche Widrigkeiten ein gewisses Verständnis: „Die Menschen dort können nicht in zehn Jahren das aufholen, was 40 Jahre ganz anders gelaufen ist. Aber ich bin überzeugt, dass sich noch viel zum Positiven verändern wird.“

Thomas Schmitz Geboren: 21.10.1958 Unternehmen: Volvo CE Central Europe Group Mitarbeiter: 280 Spezialität: Baumaschinen

»Ich denke, ich habe in den letzten Jahren eine gute Life-Work-Balance gehabt«

Foto: beigestellt

Thomas Schmitz, 55, leitet von Salzburg aus den Vertrieb von Volvo Baumaschinen in Zentraleuropa

beruflicher Karriere landete er 2002 bei seinem heutigen Arbeitgeber Volvo. Offensichtlich beeindruckte seine Zielstrebigkeit die Schweden: Nach nur einem Jahr wurde ihm die österreichische Niederlassung anvertraut. Heute ist Thomas Schmitz Chef von insgesamt 280 Mitarbeitern, davon 130 in Österreich. Er wird von seinem Team als Kommunikator und Motivator gesehen. Diese Aufgabe fasziniert ihn offensichtlich auch: „Es ist spannend, unternehmerisch tätig zu sein, die Mitarbeiter zu unterstützen, zu fördern und zu leiten, eine Mannschaft zu formen, die täglich ihr Bestes gibt“, meint er. Die Mitarbeiter sind für ihn der Schlüssel für den Erfolg des Unternehmens, sozusagen der USP von Volvo CE. „Gute Maschinen sind eine Sache, aber

Den Großteil seiner Arbeitszeit verbringt Schmitz auf Reisen. Seine Familie – eine Frau und zwei Töchter im Alter von 15 und 20 Jahren – hat dafür Verständnis, dass beruflicher Erfolg auch ein gewisses Engagement erfordert. Dank des Vertrauens, das Schmitz in sein Team setzen kann, kehrt er dem Unternehmen beruhigt auch einmal für zwei Wochen den Rücken: „Ich denke, ich habe in den letzten Jahren eine gute Life-WorkBalance gehabt“, resümiert Schmitz zufrieden. Er versteht es allerdings auch, auf beruflichen Reisen einmal kurz auszuspannen. Die Golfausrüstung hat er sehr oft dabei. Sein Handicap liegt deutlich unter 20. Als mittlerweile passionierter Golfspieler hat er das jährliche Golfturnier der Volvo Baumaschinen Österreich GmbH als Branchen-Highlight aufgebaut, das nach sechs Jahren bereits zu einem traditionellen Kundenbindungsevent geworden ist. Das Spiel mit einem Ball beherrscht Thomas Schmitz offensichtlich nach wie vor perfekt. Gut möglich, dass er auch als Tennis- oder Golfprofi Karriere gemacht hätte. Aber ob er in diesem Fall in späteren Jahren ebenfalls behauptet hätte, das sei der n schönste Job?


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Die schöne neue Shopping-Welt wird immer größer, aber vom rechtlichen Umfeld her auch immer schwieriger

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Mietrechtlich im Blickpunkt: Shoppingcenter Shopping Malls wohin man blickt, denkt man sich, wenn man durch so manchen Bundesstaat der USA fährt; aber auch in Österreich wachsen einige Einkaufstempel in den Himmel. Unbegrenztes Wachstum wird es aber aufgrund der umfassenden rechtlichen Herausforderungen und der Genehmigungslage in Österreich nicht geben. Text Walter J. Sieberer

Foto: Getty Images

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n den letzten Jahren schossen die Einkaufszentren teilweise wie Schwammerln aus dem Boden. Ist die Grenze des Wachstums erreicht? „Es scheint so“, sagt Thomas Zottl von Freshfields Bruckhaus Deringer: „Schon aus öffentlich-rechtlichen Gründen ist das weitere Shoppingcenter-Wachstum in Österreich nur mehr eingeschränkt zu erwarten. Die beiden jüngst erfolgreichen Eröffnungen G3 und Mall zeigen aber, dass es immer noch möglich ist, und zwar sowohl innerstädtisch als auch auf der grünen Wiese, das komplexe und langwierige Behördenverfahren zu einem positiven Ende zu bringen.“ Thomas Heidenhofer, Director of Leasing & Marketing von Unibail-Rodamco Austria & Slovakia, sieht den Markt doch noch weiter offen: „Das Thema Erlebnis-Einkauf – von einer angenehmen Anreise über tolle Markenwelten bis hin zu attraktiven Zusatzdienstleistungen im Einkaufszentrum – gewinnt stetig an Bedeutung und führt zu einem Verdrängungswettbewerb der Standorte. Deshalb wird es trotz rechtlich restriktiver werdender Rahmenbedingungen auch in Zukunft eine Nachfrage nach innovativen Einzelhandelszentren geben und in weiterer Folge auch zu entsprechenden Angeboten kommen. Dies wird bei einem nur geringen Kaufkraftzuwachs zu Lasten von Anbietern mit schwächeren Wettbewerbsvorteilen gehen. Diese Entwicklung wird vermutlich zusätzlich durch den wachsenden Anteil der neuen digitalen Medien als zusätzlicher Vertriebskanal beschleunigt.“ Die Entwicklung eines Shoppingcenters bedarf in wirtschaftlicher und rechtlicher Hinsicht der Bewältigung etlicher Herausforderungen sowohl für den Eigentümer und Betreiber als auch für den beratenden Anwalt: Erwerb der passenden Immobilie, Finanzierung sowohl auf der Eigenkapitalseite als auch auf der Fremdkapitalseite, Verträge mit Planern und Bauverträge mit dem Generalunternehmer oder sonstigen Werkun-

ternehmern und nicht zuletzt auch mit zukünftigen Mietern. Für den finanziellen Erfolg sind langfristige Bestandverträge abzuschließen. Diese werden aber erst dann wirksam, wenn das Center „steht“. Kaum noch Genehmigungen Eine der größten Herausforderungen ist aber, dass Shoppingcenter in letzter Zeit in Österreich durch die zuständigen Behörden kaum mehr genehmigt werden und – sofern die Genehmigungen überhaupt erteilt werden – die Einholung mehrere Jahre dauert. „Erforderlich ist es in diesem Zusammenhang, die rechtlichen Hürden, wie z. B. komplexe gewerberechtliche Betriebsanlagengenehmigungsverfahren, baurechtliche Bescheide, allenfalls Umweltverträglichkeitsprüfungen sowie verkehrsplanerische Aspekte, erfolgreich zu meistern“, führt Zottl weiter aus und ergänzt: „Da die Einstellung der öffentlichen Hand gegenüber Shoppingcentern immer kritischer wird, erfordert dies eine ausgezeichnete rechtliche Expertise verbunden mit einer gewissen Ausdauer aller Stakeholder. Dazu kommt noch eine bunte Vielfalt an Zuständigkeiten und Instanzen, wie z. B. Gemeinden, Bezirksverwaltungsbehörden, Arbeitsinspektorate, Feuerpolizei etc.“

»Neue Shoppingcenter-Projekte brauchen eine ausgezeichnete rechtliche Expertise und eine gewisse Ausdauer aller Stakeholder« Gerade bei der Entwicklung im innerstädtischen Bereich können aber noch weitere rechtliche Aspekte relevant sein. Nicht vergessen darf man auf häufig auftretende Probleme im Bereich Denkmalschutz und den Schutz der Nachbarrechte. Als unbedingte Voraussetzung muss man sicher die Unterstützung der lokalen Gemeinde werten. Für den Erfolg dieser komplexen Querschnittsmaterie

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Wirtsch a ft M IET re c ht

in rechtlicher Hinsicht ist auf jeden Fall eine kompetente juristische Hand gefragt, eine abgestimmte Vorgehensweise und die perfekte Koordination der involvierten Spezialisten. „Aus Sicht der Bestandnehmer, die bereits vor Fertigstellung eines Shoppingcenters Bestandverträge abschließen, ist daher für den Fall, dass das Bestandobjekt aus welchen Gründen auch immer nicht errichtet wird, auf entsprechende Rücktrittsmöglichkeiten vom Vertrag zu achten“, fügt die Rechtsanwältin Nicole Neugebauer-Herl von nmh2 Rechtsanwälte erweiternd hinzu. Rechtsanwalt Georg Brandstätter von Wille Brandstätter Scherbaum Rechtsanwälte ergänzt: „Bestandverträge werden nämlich nicht selten sogar relativ lange vor Fertigstellung des Shoppingcenters abgeschlossen, wobei dem Vertrag die zu diesem Zeitpunkt – noch – gültigen Pläne und Ausstattungsbeschreibungen zugrunde gelegt werden. Manchmal akzeptieren Bestandnehmer dann allzu leichtfertig und großzügig Vertragsklauseln, die dem Bestandgeber mehr oder weniger weitgehende einseitige Änderungsmöglichkeiten einräumen, zudem teilweise gänzlich ohne entsprechenden Ausgleich, z. B. aliquote Entgeltminderung. Selbst wenn diese Änderungsmöglichkeiten vertraglich durch – gewöhnlich leider nicht näher konkretisierte – Erfordernisse der Zweckmäßigkeit oder Geringfügigkeit limitiert sein sollten, liegen unterschiedliche Auffassungen der Vertragspartner über Zweckmäßigkeit und Geringfügigkeit und

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damit unweigerlich Streitigkeiten im Einzelfall nahe. „Derartige Abweichungen vom ursprünglich vertraglich bedungenen Zustand sollten daher aus Sicht des Bestandnehmers einseitig durch den Bestandgeber nur in einem möglichst konkret beschränkten Rahmen zugelassen werden, wobei die Vereinbarung eines Nachteilausgleichs empfehlenswert ist“, so Brandstätter. Rückzugsmöglichkeiten einplanen Der ebenfalls in der Wiener Innenstadt ansässige Rechtsanwalt und Immobilienrechtsexperte Peter A. Miklautz sieht den Markt genauso wie Thomas Heidenhofer ebenfalls eher positiv und erweitert im Detail: „Wichtig zu beachten ist in jedem Falle, die bereits erwähnten Rücktrittsmöglichkeiten vertraglich zu fixieren und wenn möglich und vereinbart, seitens Mieter, mit Sonderklauseln betreffend Branchenmix, negative wirtschaftliche Entwicklung des Standortes, Exklusivität im vom Mieter betriebenen Geschäftszweig – sofern die Konkurrenz nicht als belebendes und umsatzsteigerndes Element vonseiten des Bestandsnehmers angesehen werden kann – etc. auszufertigen. Auch auf ein Mitspracherecht bei der gemeinsamen Außenwerbung bzw. allgemein im Marketing sollte bei Vertragserrichtung geachtet werden. In jedem Falle ist eine umfassende rechtliche Beratung mit wirtschaftlichen Aspekten notwendig, um das Investment zu schützen.“

Fotos: Andi Bruckner, beigestellt

Thomas Zottl, Freshfields Bruckhaus Deringer: „Ein weiteres ShoppingcenterWachstum ist in Österreich zwar möglich, aber schon aus öffentlichrechtlichen Gründen nur mehr eingeschränkt zu erwarten“


Thomas Heidenhofer, Unibail-Rodamco Austria & Slovakia: „Der Erlebnis-Einkauf gewinnt stetig an Bedeutung“

Ende des Booms – oder nicht? Ein Shoppingcenter erscheint letztlich aber auch nur so gut wie seine Mieter, deren Markenattraktivität, und wie die Umsätze, die die Mieter am jeweiligen Standort erzielen können, sich entwickeln. Dazu meint Thomas Zottl: „Die nunmehr mit der schon einige Jahre anhaltenden Wirtschaftskrise verbundenen Kaufkraftverluste haben einen Einfluss auf die rechtliche Qualität der Mietverträge. Shoppingcenter-Betreiber, die ihr Center mit attraktiven Mietern befüllen müssen, sind bei attraktiven Ankermietern häufig bereit, rechtliche Zugeständnisse beim Abschluss des Bestandvertrages zu machen. So werden Mieten mit langer Laufzeit, mehreren Verlängerungsoptionen oder sogar Mieten auf unbestimmte Zeit (evergreen leases) angeboten, bei denen der Mieter auf ewig im Shoppingcenter verbleiben kann, ohne aber selbst eine langfristige Bindung einzugehen. Zudem werden in Einzelfällen auch reine Umsatzmieten abgeschlossen, bei denen sich Vermieter und Mieter das wirtschaftliche Risiko teilen; wenn der Mieter einen guten Umsatz erzielt, kann der Vermieter/Shoppingcenter-Betreiber daran partizipieren, läuft das Geschäft hingegen schlecht, gibt es nur eine sehr geringe Miete, sofern nicht eine bestimmte Mindestmiete vereinbart ist. An den rechtlichen Zugeständnissen, zu denen die Vermieter von Leerflächen in Centern bereit sind, kann man erkennen, wie erfolgreich das Center insgesamt ist.“

Neben den sogenannten „hard facts“, wie z. B. Größe des Einkaufszentrums, Mietermix, Verkehrsanbindung und Anzahl der Parkplätze, sind natürlich das Einzugsgebiet selbst und die vorhandenen bzw. zukünftigen Mitbewerber des Einkaufszentrums gerade in CEE-Ländern von entscheidender Bedeutung. Brancheninsider Thomas Heidenhofer führt aus: „Eine Beurteilung eines Einkaufszentrums sollte immer mögliche Veränderungen bei diesen Parametern miteinbeziehen. Vertragliche Rahmenbedingungen von Bestandgebern und deren Bereitschaft zu Zugeständnissen werden meist von Konzernregeln beeinflusst und stehen jedenfalls im direkten Zusammenhang mit der Attraktivität des Bestandnehmers für das Einkaufszentrum sowie der Lage und Ausstattung der angebotenen Geschäftsfläche.“ Miete, Pacht und nützliche Klauseln Aus Bestandgebersicht ist die jüngere Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofes beachtlich, die Bestandverhältnisse in Einkaufszentren vermehrt als Geschäftsraummieten und nicht als Pachtverhältnisse qualifiziert. Nicole Neugebauer-Herl, Partnerin von nmh2 Rechtsanwälte, erklärend dazu: „Im Allgemeinen liegt eine Unternehmenspacht dann vor, wenn ein lebendes Unternehmen Gegenstand des Bestandvertrags ist, wenn also neben den Räumen vom Bestandgeber auch das bereitgestellt wird, was wesentlich

Georg Brandstätter, Wille Brandstätter Scherbaum Rechtsanwälte: „Manchmal akzeptieren Bestandnehmer allzu leichtfertig und großzügig Vertragsklauseln zugunsten des Bestandgebers“

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Immobilienrechtsexperte Peter A. Miklautz: „Auch auf ein Mitspracherecht im Marketing sollte bei Vertragserrichtung geachtet werden“

zum Betrieb des Unternehmens und dessen wirtschaftlichem Fortbestand gehört, wie z. B. Kundenstock, Gewerbeberechtigung, Betriebsmittel.“ Für den Bestandgeber ist die Einordnung eines Bestandverhältnisses als Pacht insofern vorteilhafter, als die strengeren Regelungen des Mietrechtsgesetzes, die vermehrt den Schutz der Mieter verfolgen, nicht zur Anwendung gelangen. Insbesondere in Bezug auf die Höhe des Bestandzinses, die vereinfachte Kündbarkeit von Pachtverhältnissen und die Überwälzbarkeit von Instandhaltungs- und Nebenkosten ist für den Betreiber eines Einkaufszentrums die rechtliche Qualifikation der Bestandverhältnisse als Pacht von Vorteil. Wird jedoch – wie zumeist üblich – der Bestandgegenstand im Edelrohbauzustand übergeben und auch nicht die Rückstellung eines lebenden Unternehmens bei Beendigung des Bestandverhältnisses vereinbart, nimmt der Oberste Gerichtshof trotz Vereinbarung von Betriebspflicht und umsatzorientiertem Bestandzins Geschäftsraummiete an; dies kann dann für den Bestandgeber nachteilig sein, wenn keine Befristung des Bestandverhältnisses vereinbart wurde, da bei Geschäftsraummiete der Kündigungsschutz greift und der Bestandgeber dann

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Nicole Neugebauer-Herl, nmh2 Rechtsanwälte: „Bestandnehmer, die vor Fertigstellung eines Centers Bestandverträge abschließen, müssen auf Rücktrittsmöglichkeiten achten“

Fotos: beigestellt

nur aus den im Mietrechtsgesetz festgelegten Kündigungsgründen das Bestandverhältnis auflösen kann. Diesbezüglich sollte das rechtliche Schicksal der vom Mieter oft umfassend getätigten Investitionen in das Mietobjekt ebenfalls vertraglich geregelt werden. „Da bei Beendigung des Mietverhältnisses mangels entsprechender Regelung sonst die Folge drohen kann, dass der Mieter den ursprünglichen Zustand der Anmietung wieder herstellen muss oder andererseits der Bestandgeber nützliche Investitionen, die noch nicht abgeschrieben sind, zur Ablöse bringen muss“, so Peter Miklautz. Georg Brandstätter gibt Bestandsgebern noch den Tipp, die wirtschaftlichen Verhältnisse seines Bestandnehmers zu beobachten: „Zwar kann der Bestandgeber im Falle eines qualifizierten Bestandzinsrückstandes (Verzug trotz Mahnung über den nächsten Zinstermin hinaus) den Vertrag sofort aufheben, dies gilt aber nicht uneingeschränkt im Falle der Insolvenz des Bestandnehmers. Wenn eine Vertragsauflösung die Fortführung des Unternehmens des Schuldners gefährden könnte, bildet allein der Verzug mit vor Insolvenzeröffnung fällig gewordenen Forderungen, unabhängig von deren Höhe, keinen Grund zur sofortigen Aufhebung. Die Aufhebung – welche noch nicht mit der Rückstellung des Bestandobjektes gleichzusetzen ist – kann so noch sechs Monate hinausgezögert werden. Entgegenstehende Vereinbarungen sind ungültig. Im Falle eines mehrmaligen bzw. längeren Verzuges des Bestandnehmers sollte der Bestandgeber besonn dere Vorsicht walten lassen.“


Promotion

Piloten ist nichts verboten

Der erste Airbus-Flugsimulator Europas mit voll ausgestatteter Kabine steht jetzt in Wien

Foto: www.austrianwings.info

Anfragen für Events & Gruppenbuchungen Standort: Rochusgasse 35, 1030 Wien Telefon: +43 664 4116017 Email: flightdecksystems@ chello.at Weiterführende Informationen auch unter: www.flightdecksystems.at

Realistisches Fluggefühl im Hightech-Simulator mit eigener Kabine für bis zu 30 Passagiere. Nach dem Start in Wien durchbrechen wir auf rund 3000 m die Wolkendecke und genießen den sonnigen Morgen. Langsam löst sich der Griff vom Sidestick – so wird die moderne Steuerung im Airbus A320 genannt – und wir übergeben an unseren elektronischen Kollegen, den Autopiloten. In der Kabine gehen die Anschnallzeichen aus und unser kurzer Flug nimmt Kurs auf New York, wo wir in ca. 40 Minuten landen werden. Alles wie im echten Flugzeug. Auf dem rechten Sitz hat mit First Officer Markus Benesch sogar ein echter Austrian Pilot Platz genommen. Bis jetzt. Denn wir befinden uns mitten im 3. Wiener Gemeindebezirk im brandneuen Airbus A320-Simulator von Flightdecksystems Wien. Der hochmoderne Simulator kommt so nahe an die Realität heran, dass sogar waschechte Piloten ihn nützen, um ihre Kenntnisse zu perfektionieren und Verfahren zu trainieren. Kein Wunder. Immerhin bietet das technische Wunderwerk nicht nur eine Auswahl von 24.000 Flughäfen auf der ganzen Welt, sondern auch eine echte Airbus-Kabine, in der es sich unsere Mitreisenden gemütlich machen können. Fotorealistische Ausblicke aus den Kabinenfenstern natürlich inklusive und als Erinnerung an diesen Flug erhält jeder Gast eine DVD auf der „sein“ Flug aufgezeichnet wurde.

Flightdecksystems Wien lässt Flugfans mit einem Airbus A320 abheben. Für 159 Euro pilotieren Sie eine Stunde lang einen A320 Airbus – vom Start bis zur Landung.

Abheben mit echten Airbus-Piloten Dass der Flug im „echten“ Airbus A320 nur bedingt etwas mit dem zu tun hat, was man am heimischen Flugsimulator schon einige hundert Mal erprobt hat, wird schnell klar. Beim Briefing vor jedem Flug weisen einen echte Airbus-Piloten in die Feinheiten des Rückgrats der Austrian und Lufthansa Mittelstreckenflotte ein. Sie begleiten die Neo-Piloten auch durch den ganzen Flugverlauf und sorgen für ein „happy landing“. Wie schwierig der Flug wird, kann sich der Pilot in Command selbst aussuchen: Technikausfälle und tückisches Wetter können ebenso simuliert werden wie unendliche Warteschleifen über London Heathrow. Ein einzigartiges Erlebnis, das man natürlich nicht nur alleine genießen kann. Firmenveranstaltungen und Events Der Airbus-Simulator von Flightdecksystems Wien eignet sich auch hervorragend für gemeinsame Höhenflüge mit Kollegen und Freunden oder auch Firmenevents. Ob als Event, Incentive oder FlightnightSeminar gebucht – Flightdecksystems verspricht die individuelle Gestaltung eines exklusiven Abends. Und schließlich muss niemand auf erstklassiges Service verzichten, denn nicht nur in der Kabine ist für kurzweilige Unterhaltung gesorgt.


U nternehmen

service WISSEN IST MACHT Eine junge heimische Internetfirma will der verlängerte Arm von Auskünften im Internet werden. Gegen Gebühr können Firmen tiefgehende Informationen über potenzielle Geschäftspartner abrufen, z. B. zu Eigentümern, Managern, Mutterkonzernen, Töchtern, Partnern und Lieferanten. Die Website zapft dazu Quellen wie den offiziellen Firmenbuchauszug der Republik Österreich, europäische Register oder Kredit-Rating-Agenturen an. Im Verzeichnis sollen mehr als 21 Mio. Firmen in mehr als 20 Ländern präsent sein: www.kompany.at

RASCHERE GMBH-GRÜNDUNGEN Bei der neuen „GmbH light“ soll das Stammkapital bei EUR 10.000 anstatt wie bisher bei EUR 35.000 liegen. Gerade für Jungunternehmer ist die Senkung des Stammkapitals eine erhebliche Erleichterung. Viele gute Geschäftsideen sind an der Hürde Stammkapital gescheitert. Die Reform ist nicht nur eine erhebliche Erleichterung für junge Gründer, sondern das richtige Signal für die Zukunft des Standorts und im internationalen Vergleich längst notwendig.

GESUNDHEIT FÜR BETRIEBE

Redaktion Paul Jezek

EIN PATENT FÜR EUROPA

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ünftig soll die Anmeldung eines EU-Patents nur noch in einer der drei EU-Amtssprachen Deutsch, Englisch oder Französisch erfolgen, wobei lediglich der Patentanspruch in die anderen zwei Sprachen übersetzt werden muss. Somit werden laut EU-Kommission die Übersetzungskosten als größter Kostenfaktor von aktuell EUR 23.000 auf rund EUR 2500 in der Anfangsphase reduziert und später auf deutlich unter EUR 1000 sinken. Das erste EU-Patent wird nach derzeitigem Stand 2014 angemeldet werden, wobei sich mit Ausnahme von Italien und Spanien alle EU-Mitgliedsländer beteiligen. Ergänzend wird ein einheitliches Rechtsschutzsystem bzw. die neue Patentgerichtsbarkeit als One-Stop-Shop etabliert. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner sieht die Annahme des einheitlichen EU-Patents im Rat für Wettbewerbsfähigkeit Mitte Dezember als wichtiges Signal für innovative Unternehmen und als künftige Belebung des Binnenmarkts. „Wir haben sehr exportstarke und innovative Unternehmen, die überproportional von einem günstigeren EUPatent profitieren können. Das gilt besonders für Klein- und Mittelbetriebe.“

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Die Wirtschaftskammer schlägt finanzielle Anreize zur Verbesserung des Gesundheitszustands der Arbeitnehmer vor

Fotos: Getty Images

Das erste EU-Patent soll nach derzeitigem Stand 2014 angemeldet werden

Die Wirtschaftskammer hat vorgeschlagen, dass Leistungen des Arbeitgebers, die den allgemeinen Gesundheitszustand der Arbeitnehmer verbessern, bis zu einem Betrag von EUR 500 pro Mitarbeiter und Kalenderjahr von der Steuer freigestellt sind, also nicht der Lohnsteuer- und Sozialversicherungspflicht unterliegen. Analog dazu sollte es eine derartige Steuerfreistellung auch für gesundheitsfördernde Maßnahmen von Ein-Personen-Unternehmen (EPU) geben. Untersuchungen zufolge können dadurch die Krankheitskosten um durchschnittlich 26 % und eine Reduktion krankheitsbedingter Fehlzeiten von 27 % erreicht werden. Pro eingesetztem Euro ist ein Return on Investment von 1:2,5 bis 1:5 realistisch. Zum Vergleich: 2011 gab es in Österreich 38 Mio. Krankenstandstage, die betriebs- und volkswirtschaftlich Kosten von EUR 7,7 Mrd. verursacht haben (= 3,1 % des BIP). www.profitnessaustria.at


STARTUP-ÖKOSYSTEM

SignTime und IBM Österreich entwickelten den Prototyp des Gebärdensprachen-Avatars SiMAX

AVATAR ÜBERSETZT IN GEBÄRDENSPRACHE Ein Programm zur Übersetzung von gesprochener Sprache in Gebärdensprache soll künftig für mehr Barrierefreiheit von Gehörlosen sorgen. Dabei wird der Text automatisch übersetzt und von einem animierten Avatar wiedergegeben. Der von den Firmen SignTime und IBM Österreich entwickelte Prototyp des Gebärdensprachen-Avatars SiMAX soll etwa im TV oder in Handy-Apps zum Einsatz kommen. www.signtime.tv/simax

ELEKTRONISCHE RECHNUNGEN Ab 1. Jänner 2013 kommt es auch in Österreich zu einer Vereinfachung der elektronischen Rechnungsstellung: Spätestens zu diesem Termin müssen laut einer EU-Richtlinie elektronische und Papierrechnung rechtlich gleichgestellt sein. Die entsprechende Regierungsvorlage wurde bereits von Nationalrat und Bundesrat beschlossen. Die komplexen Anforderungen an E-Rechnungen hinsichtlich Signatur und Archivierung stellten bisher vor allem kleine und mittlere Unternehmen vor große Herausforderungen. Die künftigen Vereinfachungen sollen auch die weitere rasche Verbreitung der elektronischen Rechnung in Österreich ermöglichen.

Das von STARTeurope veranstaltete Eventformat „Startup Live Vienna“ hat es sich zum Ziel gemacht, Österreichs stetig wachsendes Unternehmer-Ökosystem zu fördern. Nun findet zum mittlerweile achten Mal das Startup Live Vienna von 25. bis 27. Jänner 2013 im Marx Palast in Wien statt. Während dieser drei Tage werden die Geschäftsideen der Teilnehmer bis zum Launch mittels Networking, der Bereitstellung von Ressourcen und dem Feedback von Mentoren begleitet und ermöglicht. Das Startup Live Vienna im Jänner bringt die lokale Startup-Szene mit internationalen Unternehmern zusammen und ermöglicht den Teilnehmern, mit erfahrenen Entrepreneuren, Experten und Investoren in Kontakt zu treten. Dementsprechend fördert es die Unternehmerszene in Österreich mit dem Ziel, ein Startup-Ökosystem zu generieren. startuplive.in/vienna/8/registration

SCHLUSS MIT DER ZETTELWIRTSCHAFT Zwei Gründer in Wien wollen Ein-Personen-Unternehmen von lästigen Verwaltungsaufgaben und Buchhaltung befreien. „Verwaltungsaufgaben sind für Einzelunternehmer oft lästig und zeitraubend. Wir wollen Kleinunternehmern Zeit und Nerven sparen“, sagt Matthias Kurz, der gemeinsam mit Florian Gutmann www.allesfirma.at entwickelt hat. Über diese Website können Unternehmer Rechnungen schreiben, Kundendaten verwalten und eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung führen. Damit hat der Gründer Übersicht über sein Unternehmen und seine Finanzen – ganz ohne Excel-Dateichaos oder Zettelwirtschaft. Für das seit Mai 2012 verfügbare Onlineservice erhielt Irregular mit Sitz in Wien kürzlich den Jungunternehmerpreis „NewBizAustria 2012“, der u. a. vom Elektrohändler DiTech und von HP Österreich vergeben wird. Für die Anmeldung wird eine E-Mail-Adresse benötigt. Ähnlich wie beim E-Banking ist die Website unabhängig vom Betriebssystem sofort und jederzeit online verfügbar. Pro Jahr kostet das Service EUR 176, zum Start gibt es einen Testmonat gratis. Bei Fragen oder Anregungen stehen die beiden Unternehmer unter einer kostenlosen Hotline zur Verfügung.

KOLLABORATIVE INFOS Die Prediki Prognosedienste GmbH hat den Abschluss ihrer Seed-Finanzierungsrunde von EUR 0,5 Mio. bekanntgegeben. Geldgeber ist das Wirtschaftsministerium im Rahmen der JITU-Seedfinancing Initiative. Das Kernprodukt von Prediki ist eine innovative Plattform für kollaborative Prognosen und Analysen über Zukunftsfragen aller Art. Das Unternehmen betreibt die Plattform im „Stealth Mode“ und ist auf strikter Einladungsbasis für erste Nutzer und Kunden im Probebetrieb. „Entscheidungsträger in Unternehmen, Organisationen und Regierungen sind praktisch täglich mit Ungewissheit, einseitigen Darstellungen, widersprüchlichen Annahmen und oft auch schlichtweg Fehlinformationen konfrontiert. Die kollaborative Technik von Prediki (Patentanmeldung anhängig) kann Informationen über die Zukunft aufdecken, wo traditionelle Marktforschung und Meinungsumfragen unzuverlässig oder nicht anwendbar sind“, erklärt Prediki CEO Hubertus Hofkirchner. Der Start des öffentlichen Betriebs ist für das erste Quartal 2013 geplant.

Pure Bürokratie: Verwaltungsaufgaben sind für Einzelunternehmer lästig und zeitraubend


Blättern Sie in der Zukunft Ihres Erfolges! Willkommen bei der ÖMG.

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Foto: Getty Images

GELD

Redaktion Paul Jezek

Hier wächst das Geld Eine relativ unbekannte Form der Geldanlage ist Waldinvestment: Man investiert in ein Unternehmen, das ein Stück Wald zur Bewirtschaftung kauft oder eine brach liegende Fläche aufforstet. Vor allem die Investition in tropische Wälder gilt als krisensicher, denn diese Bäume wachsen schneller als die heimischen. Das deutsche Unternehmen Forest Finance hat sich komplett auf diese Form des Sparens spezialisiert, u. a. wird das „Wald Sparbuch“ offeriert: Dabei pachtet der Anleger ein 1000 m2 großes Stück Land für EUR 3250. Das Unternehmen ist für Aufforstung, Pflege und nachhaltige Bewirtschaftung des entstehenden Waldes zuständig. Angeblich lässt sich damit eine Rendite von 9 % lukrieren. Wer sein Geld lieber hierzulande investiert, sei z. B. auf die Linzer Teak Holz International AG verwiesen: www.teakholzinternational.com

Neuer Name für AWD Der Schweizer Lebensversicherer Swiss Life schafft bei seiner Finanzvertriebstochter den bisherigen Namen AWD ab. Die Marke heißt ab 2013 „Swiss Life Select“. Zudem kündigt der Konzern einen Gewinneinbruch und einen neuerlichen Stellenabbau an. Vor allem in Österreich und in Osteuropa, wo Swiss Life AWD die Rolle eines Türöffners in die Märkte zudachte, erfüllt das Geschäft die einst beträchtlichen Erwartungen nicht. Aus Ungarn und der Slowakei zieht sich AWD ganz zurück.

Unisex kommt

Essen bleibt teuer

Frauen und Männer werden künftig dieselben Versicherungsprämien zahlen: Der Nationalrat hat im Dezember einstimmig die Einführung von UnisexTarifen beschlossen. Bisher konnten Versicherungen unterschiedliche Prämien für die Geschlechter festlegen. So hatten Frauen etwa bei Unfallversicherungen wegen des weniger risikoreichen Fahrstils meist weniger zu bezahlen, Männer dafür bei Rentenversicherungen, weil sie kürzer leben.

Trotz stabiler Nahrungsmittelpreise in den vergangenen Monaten sieht die Weltbank keine Entspannung. Die Lage an den Märkten sei immer noch schwierig. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise heute im Schnitt 7 % höher, bei Getreide ganze 12 %. Das entspricht sogar annähernd dem Rekordpreis aus dem Jahr 2008. „Die hohen Preise scheinen sich als neue Norm einzustellen“, warnt Otaviano Canuto, Weltbank Vizepräsident für Armutsbekämpfung. Sehr hoch sei etwa der Preis für Mais. „Auch wenn wir derzeit noch keine Nahrungsmittelkrise wie im Jahr 2008 beobachten können, sollte die Sicherstellung der Lebensmittelversorgung Priorität haben.“


nnews

g e ld

„Klassische Sparprodukte überzeugen die Anleger trotz gegenwärtig niedriger Zinsen durch ihre einfache Verständlichkeit und den Vorteil der Einlagensicherung“, sagt Rainer Hauser, als Vorstand der UniCredit bzw. Bank Austria zuständig für PKMB (Privatkunden, Kleinund Mittelbetriebe)

Sparen wird schwieriger 40 % der Österreicher sind der Ansicht, dass die Krise Auswirkungen auf ihre persönliche Finanzsituation hat. Dies geht aus einer aktuellen Integral Umfrage für die Erste Bank hervor. Im nächsten Jahr wird mit rund EUR 4250 um gleich 26 % weniger gespart als im Vergleich zum selben Zeitpunkt vor einem Jahr. Die Kreditsumme ist mit EUR 83.100 beinahe unverändert. 35 % planen größere Anschaffungen. Eine konstante Zahl von 14 % der 1000 Befragten nimmt dafür einen Kredit auf. Die Summe ist im Vergleichszeitraum 2011 dafür um EUR 700 gestiegen. Trotz niedriger Zinsen ist unverändert das Sparbuch die beliebteste Sparform. 60 % der Österreicher setzen beim Sparen auf Bausparverträge und 40 % auf eine Lebensversicherung. Als alternative Anlageformen wurden Immobilien (19 %), Gold (12 %), Anleihen (12 %) und Aktien (11 %) genannt.

„Es gibt derzeit durchaus genug Gelegenheiten, mehr als die 4 bis 5 % zu erzielen, die wir bei indexorientierten Investment-Grade-Anlagen erwarten“, sagt Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers. Anleihen von Banken und Versicherungen dürften höhere Renditen abwerfen, kurzlaufende Unternehmensanleihen aus den Ländern am Rand des Euroraums bieten attraktive Spreads und selbst spanische und italienische Staatsanleihen im ein- bis dreijährigen Laufzeitband könnten von Interesse sein, falls die EZB im Wege ihres OMT-Programms Anleihen aufkauft. Auch Hochzinstitel schneiden seiner Meinung nach weiterhin gut ab: „Hier sind Renditen von rund 8 % durchaus nicht unrealistisch. Ebenso wie amerikanische TIPS dürften sich auch britische inflationsgeschützte Anleihen von den negativen Gesamtrenditen in diesem Jahr erholen, da sie das mit der QE-Politik verbundene Aufwärtsrisiko einpreisen. Das gilt umso mehr bei etwas freundlicheren Wachstumsaussichten.“ Chris Iggo ist Fixed Income CIO bei AXA Investment Managers und arbeitet von London aus. Iggo hat u. a. das „Business Cycle“-Modell entwickelt 32 Un t e r nehmer _01_2 0 1 3

Kupfer wird immer wichtiger Die Meldungen häufen sich: Irgendein Zug kann in Österreich nicht mehr weiterfahren, weil Kupferdiebe Leitungen gestohlen haben. Tatsächlich rückt der Rohstoff als Anlageform immer mehr in den Fokus des Geschehens. Industriemetalle – neben Kupfer zählen auch Aluminium, Nickel oder Zink dazu – sind besonders begehrt. Vor kurzem notierte eine Tonne Kupfer bei USD 7800. Goldman Sachs reagiert mit den neuen währungsgesicherten Discount-Zertifikaten: So können Anleger vor allem von Seitwärtsbewegungen des rötlich glänzenden Metalls profitieren. DiscountZertifikate ermöglichen dem Anleger, mit Discount in Kupfer zu investieren. Dafür ist die mögliche Rendite durch einen Cap begrenzt.

Fotos: Getty Images, Michael Stelzhammer, beigestellt

Renditen von 8 % locken


Ende des Rohstoff-Booms?

Die Bank Gutmann (oben: der Vorstand) verbesserte sich in der Gesamtwertung stark und liegt auf Rang 9 unter mehr als 100 Unternehmen

BANK GUTMANN GLÄNZT WIEDER Beim „Fuchsbriefe-Test“ der besten Vermögensmanager 2013 holte die Bank Gutmann neuerlich den Sieg am Finanzplatz Wien. Platz 1 in der Wertung für den gesamten deutschen Sprachraum sicherte sich wieder Feri Trust (Deutschland), gefolgt von der genossenschaftlichen DZ Privatbank (Luxemburg) und der Bank Sarasin AG (Deutschland). Insgesamt wurden 106 Institute getestet. Beim diesjährigen Test stand das Thema „Das Risiko im Griff“ im Mittelpunkt. Sieger der Wertung „Top-Vermögensmanager 2013“ für den gesamten deutschen Sprachraum – Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Deutschland, Luxemburg – wurde wieder Feri Trust GmbH (Deutschland). Auf den Plätzen landeten die genossenschaftliche DZ Privatbank (Luxemburg), die Bank Sarasin AG (Deutschland), Hauck & Aufhäuser Banquiers (Luxemburg) und die Walser Privatbank, eine zur Raiffeisen Gruppe gehörende Privatbank. Bestes Institut in Liechtenstein war die LGT Bank auf Rang neun (ex aequo mit Bank Gutmann), bester Anbieter in der Schweiz Credit Suisse Private Banking auf Rang 13.

Die Zeiten stetig steigender Rohstoffpreise sind nach Einschätzung der Schweizer Bank Julius Bär bald vorbei. Vor allem im Energiebereich zeichne sich ein Trend zu sinkenden Preisen klar ab. Christian Gattiker, der Chefstratege des Instituts, prognostiziert, dass die Ölnachfrage zwar weiter anziehen werde, erklärt aber auch, dass Unternehmen immer effizienter mit ihren Ressourcen umgehen dürften, sodass ein lang befürchteter Angebots-Engpass nicht abzusehen sei: „Der Superzyklus der Rohstoffe geht zu Ende.“ Der Stratege verwies darauf, dass allein in den USA die Ölförderung zuletzt um 30 % gestiegen sei. Er hält es für realistisch, dass die weltgrößte Volkswirtschaft bis 2020 unabhängig von Energie-Importen ist und bis 2030 sogar Netto-Ölexporteur wird. „Rohstoffe werden in Finanzportfolios nicht mehr die Rolle spielen wie in den letzten Jahren“, sagt Gattiker. Lediglich beim Gold kann sich Gattiker weiter steigende Preise vorstellen. Ressourcenbedingt könnte nur wenig neu gefördert werden, außerdem habe sich das Edelmetall als Schattenwährung etabliert. Investmentlegende Jim Rogers: „Bei Rohstoffen hat es für einige Zeit eine Korrektur gegeben“

Zum Dauerthema Griechenland

»Man stelle sich mal vor, dass ein Schuldner zu seiner Hausbank geht und vorschlägt: ,Ich zahle 35 % meiner Schulden zurück und dann sind wir quitt.‘ Die Verhaftung bzw. Einweisung in die Psychiatrie wäre die logische Konsequenz« Klaus Stopp, Baader Bank

Finanzberater des Jahres

Ein Kaiser aus purem Gold

Beim „Finanzberater des Jahres“ erfolgt die Wahl nach subjektiven Kriterien auf Empfehlungen der beteiligten Sponsor-Partner und soll vor allem als positives Beispiel für andere Marktteilnehmer dienen. Organisator Michael Müller über die Wahl: „Viele Finanzberater in Österreich spüren vermehrt eine Krise, denn Kunden haben oft das Vertrauen in den Markt und ihren Berater verloren. Ich möchte aufzeigen, dass es positive Beispiele gibt, um Mut zu mehr Kreativität in der Positionierung und im Service zu machen.“ Heuer konnten folgende Finanzberater den Titel einheimsen: Gerhard Scheynost für „Investment-Kompetenz“, Josef Oppenauer für die „Extra-Meile“ und Martina Taxer für „Newcomer“.

Die eine Seite ist der Krone gewidmet. Sie ist auf einem Hermelinmantel liegend eingeprägt. Auf der anderen Seite sitzt ihr Besitzer: Hier ist Kaiser Franz Joseph I. im Krönungsornat auf der Goldmünze abgebildet. Die neue 100-Euro-Goldmünze, die Ende November vorgestellt wurde, ist nur in begrenzter Stückzahl erhältlich. 30.000 wurden geprägt – und sind damit echte Sammlerstücke. Jede Münze hat ein Feingewicht von 16 g, einen Durchmesser von 30 mm und besteht aus Gold Au 986. Ihr Nennwert beträgt EUR 100. Münzen aus Feingold werden gerne als Anlage verschenkt.

700 Mrd. Euro

soll das anfängliche Stammkapital des Europäischen Rettungsschirms (ESM) per 1.1.2013 ausmachen. Nur 80 Mrd. davon sind Barkapital, der Rest Garantien. Der österreichische Anteil beträgt knapp 20 Mrd. bzw. 2,78 %.

Die eindrucksvolle 100-EuroGoldmünze „Die Österreichische Kaiserkrone“ beschließt die Serie „Kronen der Habsburger“

Wissen ist Geld Herr und Frau Österreicher fühlen sich nicht ausreichend aufgeklärt, vor allem in Bezug auf das Finanzwesen. Viele gaben in einer Studie zu Protokoll, dass sie aufgrund mangelnder Kenntnisse viel Geld verloren hätten. Das war für Andreas Dolezal von der Wertpapierfirma Schiketanz Capital Advisors die Initialzündung: Gemeinsam mit namhafter Unterstützung rief er die unabhängige Plattform www.anlegerakademie.at ins Leben. Hier können sich Interessierte Erstinformationen zu allen wesentlichen Themen holen. Das Herzstück von www.anlegerakademie.at sind aber die Seminare: Hier kann man alles zum Thema Geld und Anlage erlernen.


GELD STE U ER 2013

Die rechtzeitige Vorbereitung auf die neuen Vorschriften spart Diskussionen und Ă„rger mit der Finanz 34 Un t e r nehmer _01_20 1 3


Steuer 2013: Alles bleibt anders 2013 steht im Zeichen bedeutender Veränderungen im Steuerrecht. Gerade KMU müssen sich rechtzeitig auf die neuen Gegebenheiten einstellen. Wir präsentieren Ihnen die wichtigsten Neuerungen auf einen Blick – und zeigen Ihnen, wie Sie sich optimal darauf vorbereiten. Umfrage Harald Hornacek

Foto: Mauritius Images

Gekürzter Gewinnfreibetrag Wolfgang Piribauer, Steuerberater und Director bei TPA Horwath: „Der Gewinnfreibetrag wird ab 2013 für Gewinne über 175.000 Euro von 13 % auf 7 % und für Gewinne über 350.000 Euro auf 4,5 % gekürzt. Gut verdienende Einnahmen-Ausgabenrechner und Bilanzierer sollten Gewinne daher so weit wie möglich ins Jahr 2012 vorziehen.“ Margit Widinski, Partner BDO Austria: „Natürliche Personen mit betrieblichen Einkünften können ihren steuerpflichtigen Gewinn durch Geltendmachung des Gewinnfreibetrages mindern. Bis 30.000 Euro Gewinn steht der Gewinnfreibetrag jedem Steuerpflichtigen automatisch zu (sogenannter Grundfreibetrag = 3900 Euro). Ist der Gewinn höher als 30.000 Euro, steht ein über den Grundfreibetrag hinausgehender (investitionsbedingter) Gewinnfreibetrag nur zu, wenn der Steuerpflichtige im betreffenden Jahr bestimmte Investitionen getätigt hat. Als Investitionen kommen abnutzbare körperliche Wirtschaftsgüter mit einer Nutzungsdauer von mindestens vier Jahren (z. B. Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung, LKW, EDV, Gebäude-Investitionen) oder bestimmte Wertpapiere (Anleihen sowie Anleihen- und Immobilienfonds) in Frage. Nicht geeignet als Investitionsdeckung für den Gewinnfreibetrag sind alle nicht abnutzbaren Anlagen, z. B. Grund und Boden, unkörperliche Wirtschaftsgüter, z. B. Rechte, Patente, Finanzanlagen mit Ausnahme der erwähnten Wertpapiere, weiters PKWs, Kombis, Luftfahrzeuge, GWG, gebrauchte Anlagen und Investitionen, für die eine Forschungsprämie in Anspruch genommen wird. Am einfachsten ist es, die für den investitionsbedingten Gewinnfreibetrag erforderliche Investitionsdeckung bei Gewinnen über 30.000 Euro durch Wertpapiere zu erfüllen. Ab 1.1.2013 bis 31.12.2016 wird der 13 %ige Gewinnfreibetrag (GFB) für Gewinne ab 175.000 Euro wie folgt reduziert werden:

für Gewinne zwischen 175.000 und 350.000 Euro auf 7 % n für Gewinne zwischen 350.000 und 580.000 Euro auf 4,5 % Ab einem Gewinn von 580.000 Euro gibt es ab 2013 gar keinen Gewinnfreibetrag mehr. Das Maximalausmaß des Gewinnfreibetrages wird daher bei der Veranlagung der Jahre 2013 bis 2016 45.350 Euro (statt bisher 100.000 Euro) oder durchschnittlich 7,82 % betragen. Bei der Festsetzung der Vorauszahlungen für die Jahre 2013 bis 2016 sollen bereits die reduzierten Sätze berücksichtigt werden. Tipp: Wird für das Jahr 2013 ein Gewinn von über 175.000 Euro erwartet, sollte versucht werden, Einkünfte in das Jahr 2012 vorzuziehen und Ausgaben in das Jahr 2013 zu verschieben, um im Jahr 2012 durch einen höheren Gewinn den in diesem Jahr noch deutlich höheren Gewinnfreibetrag (nämlich maximal 100.000 Euro, das sind 13 % von 769.231 Euro Gewinn) auszunutzen. Voraussetzung dafür ist, dass die Erträge und Aufwendungen einer derartigen Disposition zugänglich sind.“ n

Christine Weinzierl, Partner PwC Austria: „Ähnlich der Solidarabgabe für Lohnsteuerpflichtige wird der Gewinnfreibetrag für natürliche Personen ab 2013 abhängig von der Höhe des Gewinnes gestaffelt. Bis zu einer Höhe von 175.000 Euro ergeben sich keine Änderungen. Darüber hinaus gibt es Änderungen für Personen, die mehrere Betriebe haben, bzw. bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage (Gewinne und Verluste aus betrieblichen Kapitalanlagen bzw. Grundstück). Tipp: So weit möglich sollten Betriebseinnahmen und damit Gewinn ins Jahr 2012 vorgezogen werden, um in den Genuss des ungestaffelten Gewinnfreibetrages zu kommen. Weiters könnte die Rechtsform des Unternehmens evaluiert werden. Abhängig vom Ausschüttungs-/Entnahmeverhalten des Unternehmers kann eine Umwandlung in eine GmbH in Betracht gezogen werden.“

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Christine Weinzierl, Partner PwC Austria

Erhöhung Pensionsversicherungsbeitrag und Höchstbeitragsgrundlage Wolfgang Piribauer, Steuerberater und Director bei TPA Horwath: „Im Jahr 2013 wird der Pensionsversicherungsbeitrag für gewerblich Sozialversicherte von 17,5 % auf 18,5 % angehoben. Gleichzeitig kommt es zu einer außerordentlichen Erhöhung der Höchstbeitragsgrundlage zur Sozialversicherung. Daher sollten Gewinne ins Jahr 2012 vorgezogen werden, um Sozialversicherungsbeiträge zu sparen.“

Umsatzsteuer bei Immobilieninvestitionen Lothar Egger, Steuerberater, LeitnerLeitner Steuerberatung GmbH: „Im Bereich der Umsatzsteuer wurde der Vorsteuerabzug für Immobilieninvestitionen für Vermieter eingeschränkt. Dies hat zum einen Auswirkungen auf nicht zum Vorsteuerabzug berechtigte Mieter (Ärzte, Kleinunternehmer…), die zukünftig eventuell höhere Mieten in Kauf nehmen müssen, und andererseits auf Vermieter, die in Vorjahren geltend gemachte Vorsteuern an den Fiskus abführen müssen.“

Auflösungsabgabe Wolfgang Piribauer, Steuerberater und Director bei TPA Horwath: „Ab 2013 ist am Ende jedes arbeitslosenversicherungspflichtigen Dienstverhältnisses oder arbeitslosenversicherungspflichtigen freien Dienstverhältnisses eine Auflösungsabgabe von derzeit 110 Euro zu entrichten. Diese Auflösungsabgabe entfällt im Wesentlichen bei Beendigung im Probemonat, bei Auflösung eines auf maximal 6 Monate befristeten Dienstverhältnisses, bei Kündigung durch den Dienstnehmer, bei gerechtfertigter Entlassung, bei ungerechtfertigtem vorzeitigen Austritt, bei Auflösung aufgrund des Pensionsantritts des Dienstnehmers.“

Spenden Margit Widinski, Partner BDO Austria: „Spenden an im Einkommensteuergesetz aufgezählte Einrichtungen sowie an Institutionen, die über einen Spendenbegünstigungsbescheid verfügen, können bis zu 10 % des Gewinnes als Betriebsausgabe bzw. bis zu 10 % des Einkommens als Sonderausgaben abgesetzt werden (wobei schon abgezogene betriebliche Spenden auf diese Grenze angerechnet werden). Ab dem Jahr 2013 ist dabei nicht mehr auf das Vorjahr abzustellen, sondern für die Ermittlung der 10 %Grenze auf den Gewinn bzw. das Einkommen des laufenden Jahres. Tipp: Wenn Sie im Jahr 2011 auf Grund eines Verlustes keine Einkommensteuer bezahlt haben, können Sie im Jahr 2012 Ihre Spenden an begünstigte Organisationen steuerlich nicht geltend machen, da sich das absetzbare Spendenausmaß noch am Vorjahreseinkommen orientiert. Wenn Sie für das Jahr 2013 positive Einkünfte erwarten, sollten Sie die Spenden daher erst im Jänner 2013 überweisen.“

»Ab 2013 ist am Ende jedes arbeitslosenversicherungspflichtigen (auch freien) Dienstverhältnisses eine Auflösungsabgabe von 110 Euro zu entrichten« Kleine GmbH Wolfgang Piribauer, Steuerberater und Director bei TPA Horwath: „Im Jahr 2013 soll die GmbH light mit verringertem Stammkapital kommen. Das Mindeststammkapital wird voraussichtlich bei 10.000 anstatt 35.000 Euro liegen. Tipp: Wenn Sie derzeit die Gründung einer GmbH planen, sollten Sie die Gesetzwerdung abwarten, falls das wirtschaftlich möglich ist.“

Christian Halwachs, Partner KPMG Austria AG

Änderungen bei Grundstücken Christine Weinzierl, Partner PwC Austria: „Bei Grundstücken ergeben sich Änderungen im Auf- und Abwertungsbetrag nach § 4 Abs. 10 Z 3 lit a. EStG: Sogenanntes „Altvermögen“, das eingelegt wird, soll mit dem Teilwert bewertet werden. Im Falle einer späteren Veräußerung können die vor der Einlage angefallenen stillen Reserven des Grundstücks nach § 30 Abs. 4 EStG versteuert werden. Tipp: Der ermittelte Teilwert sollte rechtzeitig und hinreichend dokumentiert werden.“

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Neue Eintragungsgebühr ins Grundbuch Margit Widinski, Partner BDO Austria: „Die Berechnung der 1,1 %igen Eintragungsgebühr in das Grundbuch vom dreifachen Einheitswert soll auch ab 2013 für Schenkungen von Immobilien innerhalb der Familie beibehalten werden. Begünstigt sind alle (entgeltlichen und unentgeltlichen) Übertragungen an den Ehegatten, eingetragenen Partner oder Lebensgefährten, wenn die Lebensgefährten einen gemeinsamen Hauptwohnsitz haben oder (bis vor kurzem noch) hatten. Weiters sind alle Übertragungen an Großeltern, Eltern, Kinder und Enkel sowie deren Ehegatten, an Stief-, Wahl- oder Pflegekinder oder deren Kinder bzw. Ehegatten, aber auch an Geschwister, Nichten und Neffen begünstigt. Dabei soll es keine Rolle spielen, ob es sich um privat genutzte bzw. vermietete Liegenschaften handelt oder ob die Liegenschaften im Rahmen von Betriebsübertragungen innerhalb dieses Personenkreises übergeben werden.

Fotos: beigestellt

GELD STE U ER 2013


Begünstigt sollen auch alle Übertragungen aufgrund einer Umgründung (Verschmelzung, Umwandlung, Einbringung, Spaltung u. ä.) oder im Zusammenhang mit Erwerbsvorgängen zwischen einer Gesellschaft und ihrem Gesellschafter sein. Für Umgründungen erhöht sich daher im Vergleich zur bisherigen Rechtslage die Bemessungsgrundlage vom 2-fachen auf den 3-fachen Einheitswert. Tipp: Wenn Sie Liegenschaften innerhalb der Familie entgeltlich übertragen wollen, sollten Sie bis 2013 warten, da dann die Grundbucheintragsgebühr nicht vom Kaufpreis, sondern nur vom dreifachen Einheitswert berechnet wird. Soll hingegen eine Liegenschaft einer Privatstiftung gewidmet werden, empfiehlt es sich, dies noch heuer zu tun, da ab 1.1.2013 in diesen Fällen die Grundbucheintragungsgebühr immer vom Verkehrswert berechnet wird.“ Neue Grundstücksbesteuerung Christian Halwachs, Partner KPMG Austria AG: „Unerfreulich ist, dass bereits steuerfrei veräußerbare Grundstücke vor allem im Privatbereich nun Einkommensteuer auslösen. Andererseits ergibt sich für betriebliche eine Reduktion des Steuersatzes von (bis zu) 50 % auf 25 %. Entnahmen von bisher betrieblich genutztem Grund und Boden sind nunmehr ohne einkommensteuerliche Auswirkung möglich. Damit werden aus steuerlichen Gründen bisher nicht umgesetzte Rechtsformänderungen umsetzbar. Tipp: Aufgrund der zahlreichen Sonderbestimmungen, die vom Anschaffungszeitpunkt abhängen, kommt der Dokumentation der Anschaffungskosten und Sanierungsmaßnahmen bei Gebäuden zukünftig eine steigende Bedeutung zu.“ Vereinfachung für elektronische Rechnungen ab 1.1.2013 Margit Widinski, Partner BDO Austria: „Ab 2013 berechtigen auch elektronische Rechnungen, die per E-Mail, als E-Mail-Anhang oder Web Download übermittelt werden, zum Vorsteuerabzug, ohne dass sie nach dem Signaturgesetz signiert sein müssen. Voraussetzung ist, dass der Empfänger dieser Art der Rechnungsausstellung zugestimmt hat und die Echtheit der Herkunft, die Unversehrtheit ihres Inhaltes und ihre Lesbarkeit bis zum Ende der siebenjährigen Aufbewahrungsfrist gewährleistet sind.“ Lothar Egger, Steuerberater, LeitnerLeitner Steuerberatung GmbH: „Eine Änderung, die voraussichtlich auf jedes Unternehmen zukommen wird, ist die Reduzierung der Anforderungen an elektronische Rechnungen. Elektronische Rechnungen (als E-Mail, PDF, xls- oder doc-File, Web Download) werden mit Papierrechnungen gleichgestellt. Voraussetzung für die Ausstellung von elektronischen Rechnungen ist die Zustimmung des Rechnungsempfängers. Weiters muss eine Überprüfung der Echtheit der Herkunft und der Unversehrtheit des Inhalts durchgeführt werden sowie die Lesbarkeit der Rechnung gegeben sein. In der Regel werden diese Voraussetzungen erfüllt, wenn eine

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GELD STE U ER 2013

Wolfgang Piribauer, Steuerberater und Director bei TPA Horwath: „Ab dem Jahr 2013 steht der Vorsteuerabzug auch für einfache elektronische Rechnungen (z. B. PDF per E-Mail) ohne elektronische Signatur zu, wenn ein ausreichendes innerbetriebliches Kontrollsystem für die Prüfung der Rechnungen vorliegt. Durch diese Maßnahmen können Kosten bei der Rechnungserstellung gespart werden. Tipp: Mit dem Aufbau des innerbetrieblichen Kontrollsystems sollte möglichst rasch begonnen werden.“

Manfred Wänke, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, LeitnerLeitner Steuerberatung GmbH

Christian Halwachs, Partner KPMG Austria AG: „Ab 2013 gelten deutlich vereinfachte Regelungen für elektronische Rechnungen, damit diese umsatzsteuerlich anerkannt werden. Damit können Rechnungen z. B. als PDF-Datei versendet werden, auch eine bloße E-Mail kann als Rechnung dienen. Für den Vorsteuerabzug ist Voraussetzung, dass es im Unternehmen einen Prüfpfad gibt, der sicherstellt, dass ein Abgleich zwischen Bestellung – erhaltener Leistung – dafür erhaltener Rechnung – Bezahlung der Rechnung erfolgt. Erforderlich sind somit systematische, dokumentierte Prüf- und Abstimmungsschritte – ein sogenanntes internes Kontrollsystem, das für die Unternehmensgröße angemessen ist. Keinesfalls müssen KMU daher komplexe EDV-Systeme einführen, auch manuelle Prüfschritte sind ausreichend, diese sollten aber dokumentiert sein. Tipp: Ab 2013 sind Rechnungen für Lieferungen in das EU-Ausland sowie für Dienstleistungen, die an im EU-Ausland ansässige Unternehmer erbracht werden, bis zum 15. des der Leistungserbringung folgenden Monates abzu-

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rechnen. Damit ist unternehmensintern sicherzustellen, dass diese Frist eingehalten werden kann.“ Änderungen Vorsteuerabzug Christine Weinzierl, Partner PwC Austria: „Vorsteuerabzug nach Ist-System (§ 12 Abs. 1 Z 1 UStG): Für Unternehmer, die ihre Umsätze nach vereinnahmten Entgelten versteuern (Ist-Versteuerer nach § 17 UStG), ist zusätzliche Voraussetzung für den Vorsteuerabzug, dass die Zahlung für die Eingangsleistung geleistet worden ist, wenn steuerbare Umsätze im vorangegangenen Veranlagungszeitraum 2 Mio. Euro nicht überstiegen haben. Tipp für Ist-Versteuerer: Wir empfehlen, im Rechnungswesen Vorkehrungen zu treffen, dass der Übergang ordnungsgemäß erfolgt (Vermeidung von Doppelterfassungen oder Nichterfassungen) und die Regelung ab 2013 ordnungsgemäß angewendet werden kann.“ Ausfallshaftung des „faktischen“ Geschäftsführers (§ 9 BAO) Christine Weinzierl, Partner PwC Austria: „Personen, die de facto wie ein Vertreter auftreten bzw. die den Vertreter bei der Erfüllung der abgabenrechtlichen Pflichten (Führung von Aufzeichnungen, Steuererklärungen, Steuerzahlungen usw.) beeinflussen, tritt künftig die Ausfallshaftung bei Uneinbringlichkeit von Abgaben ein. Betroffen kann z. B. der Gesellschafter eines Unternehmens sein, der selbst nicht Geschäftsführer ist, aber wie ein Geschäftsführer handelt oder den Geschäftsführer anweist.“ Forschungsprämie und Forschungsförderung Christine Weinzierl, Partner PwC Austria: „Forschungsprämie (§ 108c EStG): Das Verfahren wird neu geregelt. Ab 2012 muss, um die Förderungswürdigkeit der Forschungsvorhaben festzustellen und die Qualität der eigenbetrieblichen Forschung zu beurteilen, ein Gutachten der Forschungsförderungsgesellschaft FFG vorgelegt werden. Darüber hinaus kann eine Forschungsbestätigung des Finanzamtes beantragt werden, die die Forschungstätigkeit dem Grunde nach feststellt. Ein Wirtschaftsprüfer kann die Forschungsaufwendungen der Höhe nach mittels Gutachten feststellen. Tipp: Um mehr Rechtssicherheit bei der Forschungsprämie zu erlangen, sollte das Verfahren zur Erlangung der Forschungsprämie genau befolgt werden. Ein Wirtschaftsprüfergutachten hat den Vorteil, dass die Höhe der Bemessungsgrundlage für die Forschungsprämie maximiert werden kann (z. B. Erhebung und Zurechnung von Gemeinkosten).

Fotos: beigestellt

Lothar Egger, Steuerberater, LeitnerLeitner Steuerberatung GmbH

übliche Rechnungskontrolle erfolgt. Es werden hier Anforderungen der Mehrwertsteuerrichtlinie umgesetzt, daher ist davon auszugehen, dass auch in allen anderen EU-Ländern entsprechende Regelungen geschaffen wurden. Tipp: Im Hinblick auf die elektronische Rechnung ist bei der Rechnungsausstellung darauf zu achten, dass Rechnungen ohne entsprechenden Hinweis nicht mehrmals an Kunden versandt werden, da sonst mehrmals Umsatzsteuer anfällt. Die nun geforderte Rechnungskontrolle wird zwar in der Regel in jedem Unternehmen gelebt, ist aber möglicherweise nicht ausreichend dokumentiert. Hier besteht eventuell Handlungsbedarf. Da elektronische Belege in einem unlöschbaren und unveränderbaren Archiv gespeichert werden müssen, sollten die elektronischen Aufbewahrungssysteme auf diese Voraussetzungen hin geprüft werden. Nur dann können die Vorteile der elektronischen Rechnung (keine Papierausdrucke mehr) voll genutzt werden.


Christian Halwachs, Partner KPMG Austria AG: „Die Begünstigungen im Bereich der „Forschungsprämie“ wurden für innovative KMU weiter gefasst, da bei der sogenannten „Auftragsforschung“ die Deckelung der Forschungsaufwendungen auf 1 Mio. Euro erhöht wurde. Damit können 100.000 Euro als Steuergutschrift lukriert werden. Generell wird jedoch die Antragstellung formalistischer und zeitintensiver, da ab 2013 (für Wirtschaftsjahre ab 2012) verpflichtend ein Gutachten der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) für die Geltendmachung der steuerlichen Forschungsförderung notwendig ist. Für die Anforderung eines FFG-Gutachtens wird es ein Finanz Online Formular geben, um Angaben zum Unternehmen und zu den Forschungsaktivitäten, z. B. Ziel und Inhalt der Forschungstätigkeit, Vorgangsweise, eingesetztes Personal, übermitteln zu können. Bereits jetzt zeigt sich, dass aufgrund formeller Punkte eine komprimierte Darstellung der durchgeführten Forschungsaktivitäten notwendig ist und in der Praxis zahlreiche Zweifelsfragen zu den Änderungen bei der Antragstellung bestehen.“ Manfred Wänke, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, LeitnerLeitner Steuerberatung GmbH: „Die Forschungsprämie beträgt unverändert 10 % der Aufwendungen für Forschung und experimentelle Entwicklung. Sie wird direkt an den Unternehmer bezahlt, unabhängig davon, ob Gewinne oder Verluste erwirtschaftet wurden. Neu ist jedoch, dass ab Prämienanträgen für das Kalenderjahr 2012 ein Gutachten der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) eingeholt werden muss, in dem die einzelnen Forschungsprojekte präzise beschrieben werden müssen. Tipp: Für die Beantragung des Forschungsgutachtens für die Forschungsprämie ist es zweckmäßig, schon während der Forschungstätigkeit laufend die entsprechenden Dokumentationen aufzubauen. Weiters ist es zielführend, schon laufend eine gesonderte Aufwandserfassung für die einzelnen Forschungsprojekte getrennt vorzunehmen (Erfassung auf entsprechenden Kostenstellen, gesonderte Zeiterfassung). Dies ermöglicht eine rasche Gutachtensanforderung, frühe Auszahlung der Prämie und vermindert Diskussionen bei späteren Betriebsprüfungen.“ Bilanzberichtigung nach § 4 Abs 2 EStG idFAbgÄG 2012 Christian Halwachs, Partner KPMG Austria AG: „Änderungen im Rahmen von Betriebsprüfungen müssen ab dem Jahr 2013 zwar wie bisher im Jahr des Fehlers korrigiert werden. Neu ist jedoch, dass bei eingetretener Verjährung eine

Korrektur im ersten noch nicht verjährten Jahr steuerlich zu berücksichtigen ist. Diese verfahrensrechtliche Änderung wird daher ein häufiges Thema bei künftigen Betriebsprüfungen sein, da sich vermehrt Prüfungsfeststellungen ergeben werden. Zu beachten ist jedoch, dass unter Zuhilfenahme dieser Bestimmung künftig im Rahmen einer Betriebsprüfung auch in die Offensive gegangen werden kann: So können z. B. in der Vergangenheit nicht gebildete Rückstellungen nachgeholt werden.“ Tax Compliance Christian Halwachs, Partner KPMG Austria AG: „Gerade KMUs und Einzelunternehmer sind von einer stetig zunehmenden Zahl von verpflichtenden Meldebestimmungen und Abgabefristen im Steuerrecht betroffen. In Hinblick auf die Vielzahl der einzuhaltenden Meldefristen ist es ratsam, durch entsprechende interne Organisation und externe Expertise, aber auch entsprechende IT-Tools, die Verantwortung wahrzunehmen. Verfehlungen führen nicht nur zu entsprechenden Steuernachzahlungen, sondern auch zu finanzstrafrechtlichen Konsequenzen und können damit das Unternehmen gefährden. Deshalb sollte sich ein Einzelunternehmer oder KMU zumindest mit folgenden Fragen beschäftigen: Besteht ein Überblick über n alle Steuerzahlungstermine n die Termine für die Einreichung von Steuererklärungen n sämtliche Aufzeichnungspflichten? Gibt es eindeutige Zuständigkeitsregeln für Mitarbeiter und korrespondierend Vertreterregelungen? Wie wird kontrolliert, dass diese Aufgaben laufend ordnungsgemäß erfüllt werden? Tipp: Oftmals genügen bereits klare Anweisungen und Regeln, um wesentliche Risiken abzudecken. In größeren Unternehmen wird man sich aber seriös mit einem tragfähigen Kontrolln system beschäftigen müssen.“

Margit Widinski, Partner BDO Austria

Wolfgang Piribauer, Steuerberater und Director bei TPA Horwath


GELD Korr uption

Standort in Gefahr Martin Kreutner, Dean der International Anti Corruption Academy (IACA), sieht den Wirtschaftsstandort Österreich durch die aktuellen Korruptionsfälle gefährdet. Positiv bewertet er hingegen das steigende Problembewusstsein.

Martin Kreutner: „Es gibt nicht mehr Delinquenten, aber das Problembewusstsein ist gestiegen“

Die Korruptionsbekämpfung ist eine recht junge Disziplin. Wie weit sind wir auf dem Weg in eine korruptionsfreie Wirtschaft? Dieser Weg ist sicher noch weit, aber im Markt ist generell sehr viel Positives in Bewegung. Bis Mitte der 1990er Jahre hat sogar die Weltbank Korruption nicht wirklich thematisiert. Lange war nur vom „K-Wort“ die Rede. In den letzten 15, 20 Jahren hat sich aber sehr viel getan; auf allen Ebenen – Industrien, Gesellschaft, Nationen – haben sich Bewusstsein und Sensibilität deutlich gesteigert. Es gibt nicht mehr Delinquenten, aber das Problembewusstsein ist gestiegen. Es besteht ein Konsens, dass Korruption abzulehnen ist. Sie ist für Gesellschaft, Sozialsysteme und Wirtschaftsstandorte schädlich. Das Scheitern von Staaten wird in hohem Maße von Korruption beeinflusst. Sichere Staaten sind korruptionsfrei, wie auch internationale Untersuchungen belegen: Finnland oder Dänemark weisen niedrige Korruptionsraten auf und sind sowohl wirtschaftlich als auch politisch deutlich sicherere Staaten als etwa Somalia oder Afghanistan. Es bestehen klare Korrelationen zwischen Korruption und Staatensicherheit.

Österreich belegt im Corruption Perceptions Index 2012 den 25. Platz. Das ist doch nicht schlecht … Ja, wir liegen auf dem 25. Platz von weltweit 180 Staaten, aber wir sind binnen sieben Jahren vom 10. auf den 25. Platz zurückgefallen. Das darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen! Positiv ist, dass das Problembewusstsein steigt. Österreich muss jedoch aufpassen, dass es im Lichte der internationalen Entwicklungen nicht den Zug der Zeit verpasst. Das wäre gefährlich für unsere wirtschaftliche Zukunft. Inwiefern? In Gesprächen mit Vertretern internationaler Organisationen oder Unternehmen höre ich derzeit immer wieder: „Was ist da los bei euch in Österreich?“ CEOs und Unternehmer sagen, dass sie sich ihr Engagement in Österreich derzeit sehr gut überlegen würden. Das ist eine ganz gefährliche Entwicklung, der wir gegensteuern müssen! Wer hat Schuld an dieser Situation? Die Politik? Die Wirtschaft? Es sind die Schnittstellen, die engen Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Politik. Die Ausrede der Überlebensnotwendigkeit als Begründung für Korruption trifft auf entwickelte westliche Länder schlicht nicht zu: Niemand muss bei uns korrupt sein, um überleben oder seine Kinder versorgen zu können. Letztlich kommt es aber auch auf die Entscheidung von Unternehmen an, nein zu sagen. Die Ausrede: „Andere tun es auch“, ist zu wenig. Es ist das Primat der Politik, dafür zu sorgen, dass die freien Kräfte des Marktes positiv wirken können. Wie steht es um das Problembewusstsein der KMU? Die KMU haben das Problem zum Großteil erkannt. Der erste Schritt ist immer der wichtigste. Es ist aber auch zu akzeptieren, dass man nicht von heute auf morgen Lösungen erzielen kann. Es erfordert große Kraftanstrengungen im Betrieb, aber auch Partnern gegenüber, weil das Denken in die Köpfe der Menschen kommen muss. Und das dauert in gewissen Branchen sicherlich n etwas länger.

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Foto: PICTUREDESK

Interview Harald Hornacek


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Die Erfolgs-DNA von Familienunternehmen Eine neue Studie zeigt: Nachhaltigkeit, Ethik und Werteorientierung liegen weit vorne bei den Erfolgsfaktoren.

Matthias albert Partner und Mitglied des Vorstandes, Bank Gutmann

Markus Weishaupt geschäftsführender Gesellschafter Weissman Austria GmbH

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ie Bedeutung von Familienunternehmen wird vielfach unterschätzt. Dennoch sind sie ganz wesentliche Treiber unserer Wirtschaft: 75 % der europäischen und sogar 80 % der österreichischen Unternehmen liegen in Familienhand. In Österreich tragen sie 50 % zur Wirtschaftsleistung bei, im europäischen Durchschnitt sind es 45 %. Dass Familienunternehmen starke Gemeinsamkeiten haben, die auch ihren Erfolg ausmachen, zeigt eine neue qualitative Studie, die zwischen Oktober 2011 und August 2012 von der Weissman Gruppe in Zusammenarbeit mit der Bank Gutmann durchgeführt wurde. Befragt wurden 101 Unternehmen, die bereits seit Jahrzehnten am Markt sind. Davon kommt etwa die Hälfte aus Österreich (54), der Rest aus Südtirol (24), der Schweiz (13) und Deutschland (10). Das Durchschnittsalter der teilnehmenden Unternehmen liegt bei 76 Jahren – das älteste Unternehmen geht bis auf das Jahr 1650 zurück. Neun Thesen als Basis Basierend auf unseren langjährigen Erfahrungen mit Familienunternehmen haben wir neun Thesen definiert und im Rahmen strukturierter Interviews überprüft. Bei den Themen ging es um den „Kampf“ um die besten Mitarbeiter, Fragen zu Wertschöpfung und Ethik, den Stellenwert der Unternehmenskultur, Nachhaltigkeit und Umweltorientierung, die Rolle der asiatischen Märkte, die Nutzung von Kernkompetenzen sowie Fragen der Finanzierung. Interessiert hat auch, ob die Unternehmen in Zukunft in Familienhand bleiben und von der Familie weitergeführt werden. Wenn es um ihre Mitarbeiter geht, lassen sich Familienunternehmen einiges einfallen. So investieren immer mehr Unternehmen in gezielte Maßnahmen, um die Vereinbarkeit von

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Karriere und Familie zu fördern. Um die besten Arbeitskräfte am Markt anzusprechen, haben viele Unternehmen variable Entlohnungssysteme, Beteiligungsmodelle sowie Bonus- und Prämiensysteme eingeführt. Bemerkenswert ist, dass 75 % der Befragten (in Österreich sogar 89 % – der höchste Wert der vier Länder) die Beschäftigung ausländischer Mitarbeiter als Entwicklungschance betrachten, während nur etwa 15 % eher eine Hemmschwelle darin sehen. Gelebte Nachhaltigkeit Sehr gut ist es in Familienbetrieben auch um Nachhaltigkeit und Ethik bestellt: 90 % der Befragten sehen in der Nachhaltigkeit den richtigen Ansatz für den künftigen Erfolg. Fast acht von zehn Befragten verbinden mit ethischem Verhalten einen Wettbewerbsvorteil. Dies gilt auch für Unternehmen, die weltweit tätig sind. Die stärkste Zustimmung zu dieser These kam übrigens von den österreichischen Unternehmen (83 %). Es folgten Deutschland mit 80, Südtirol mit 75 und die Schweiz mit 69 %. Positiv denken In Familienbetrieben herrscht auch Optimismus. 72 % der Befragten rechnen fest damit, dass ihr Unternehmen auch in Zukunft in Familienbesitz bleiben wird, weitere 15 % meinen, dass es „eher“ so sein wird, und nur 11 % erwarten das gar nicht. Die Österreicher sind mit fast 95 % positiven Aussagen hier am zuversichtlichsten, die Schweizer mit 38 % negativen Einschätzungen am skeptischsten. Wenn es jedoch um die Führung des Unternehmens geht, so meinen nur 54 % der Befragten, dass sie sicher in Familienhand bleibt, weitere 24 % sagen „eher ja“. Zu Hause in der Welt Die Hauptmärkte der befragten Unternehmen sind der Heimmarkt, das deutschsprachige

Fotos: www.peterrigaud.com, beigstellt

Die Autoren:


Matthias Albert, Partner und Mitglied des Vorstandes, Bank Gutmann: „Ein großes Thema bei Familienunternehmen ist die Nachfolge. Viele brauchen eine generationsübergreifende Betreuung“

Ausland und Europa. Immerhin etwa ein Viertel ist auch in Übersee tätig. Interessant ist, dass anders als in der Vergangenheit die asiatischen Länder heute weniger als billige Einkaufsquelle gesehen werden, sondern vielmehr als interessanter Absatzmarkt. Befragt zur Position auf ihren Kernmärkten erklärten 87 % der Unternehmen, dass sie eine führende Rolle spielen. Unter den 101 befragten Unternehmen sind immerhin zwölf Weltmarktführer, die jedoch alle in Nischenmärkten tätig sind. Ihr Erfolgsrezept ist die Konzentration auf Kernkompetenzen wie Innovations-, Technologie- und Vernetzungskompetenz, Kundennähe und auf über Generationen entwickelte Branchenkenntnisse. Dazu kommen erfahrene Unternehmerpersönlichkeiten mit „gewachsenem Bauchgefühl“ und eine ausgeprägte Unternehmenskultur. Klare Wertewelt Die ökologische Ausrichtung ist für 44 % der Unternehmen ein Credo, das in ihren Betrieben auch gelebt wird. Weitere 36 % sehen in umweltgerechtem Wirtschaften eine Entwicklungschance für die Zukunft. Nur 21 % erkennen im „grünen Trend“ weder das eine noch das andere. Immerhin 51 % der Befragten sehen in der Umweltorientierung auch einen Wettbewerbsvorteil. Ein äußerst wichtiger Faktor für Familienunternehmen sind Werte und Unternehmenskultur. Nahezu alle Befragten (96 %) erleben eine starke, im Alltag praktizierte Unternehmenskultur als Wettbewerbsvorteil. Fragt man nach den wichtigsten Werten, so werden Verlässlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Leistungsstreben, Freundlichkeit, Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit, Vertrauen, Loyalität, Langfristigkeit, Respekt und Wertschätzung, Authentizität, Handschlagqualität, Familie und Tradition genannt.

Markus Weishaupt, geschäftsführender Gesellschafter Weissman Austria GmbH: „Familienbetriebe haben eine ganz eigene Erfolgs-DNA“

Strenge Rechnung Bei der Finanzierung ziehen es viele Familienunternehmen vor, auf eigenen Beinen zu stehen. Ein Drittel der befragten Unternehmen finanziert sich ausschließlich aus dem eigenen Cashflow, 63 % wählen eine Mischung aus Cashflow und klassischem Bankdarlehen. Kapitalerhöhungen über private Mittel werden am ehesten von kleineren Unternehmen mit einem Umsatz von unter 20 Mio. Euro gewählt. Hohe Erwartungen haben Familienunternehmen an ihre Bank: Partnerschaft auf Augenhöhe, kompetente Beratung, faire Konditionen sowie Loyalität und Transparenz stehen hier ganz oben auf der Wunschliste. Ein großes Thema ist die Nachfolge – viele sind darauf nicht vorbereitet. Die Studie hat deutlich gezeigt, dass es bei Familienbetrieben so etwas wie eine gemeinsame „DNA“ gibt. Sie denken langfristig und folgen eigenen Gesetzen, die auch ihren Erfolg n ausmachen.

Darauf bauen erfolgreiche Familienunternehmen • Langfristige, nachhaltige Ausrichtung durch eine gesunde und bedachte Führung • Konvergenz von Eigentum und Führung, rasche Ent scheidungen, persönliche Beziehung zu den Inhabern • Gefestigte, gelebte traditionelle Werte • Einsatz, Kompetenz und Loyalität der Mitarbeiter • Innovation bei Produkten und Dienstleistungen • Höchste Qualität von Produkten und Dienstleistungen • Der Kunde im Mittelpunkt • Internationalität (vor allem bei den größeren Unternehmen) • Eng definiertes Produkt- und Leistungsangebot (spezialisierte Nischenanbieter) • Finanzstärke mit hoher Liquidität und hohem Eigenkapital Die Studie erhalten Sie kostenlos unter: http://www. gutmann.at/Anfrage-Studienergebnisse.1885.0.html


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JEDEN MONTAG!


Foto: Mini

MOBILITÄT

Redaktion Paul Jezek

Volle Fahrt voraus Mini Fans können sich über ein neues Familienmitglied freuen: Im März wird der „Paceman“ in Österreich erhältlich sein. Bei dem Modell handelt es sich um die dreitürige Version des Mini Countryman. Gebaut wird der flotte Flitzer übrigens bei Magna in Graz. Auf den Markt kommen zwei Benziner und zwei Diesel, auch Allradantrieb und Automatik sind im Programm. Preis: ab EUR 24.890

Eine neue Ära kommt

Digitaler POS

E-Mobilität gibt Gas

Bisher wurde der Begriff Mobilität vor allem mit dem Privatwagen gleichgesetzt. Das wird nicht mehr lange so sein, hält die Studie Zukunft der Mobilität 2030, herausgegeben vom Zukunftsverlag, fest. Die Mobilität wird sich in Richtung Vernetzung verändern, da für den Individualverkehr in den meisten Städten nicht mehr genügend Platz vorhanden ist. Vor allem Sharing-Modelle werden dann im urbanen Raum greifen. Diese sind im PreisLeistungs-Verhältnis besser an die Endverbraucher angepasst.

Der „Digital Point of Sale“ ist der nächste Schritt der Markt-Evolution. Die Verknüpfung des realen Verkaufsstandortes mit virtuellen Verkaufs- und Serviceflächen soll Frequenz und Verkauf in den Stores massiv steigern. Am POS werden 80 % der Kaufentscheidungen getroffen – hier bieten sich zahlreiche Interaktionsmöglichkeiten durch Loyalty- und Social Media-Konzepte, GeoLocationTracking und durch Schaffung zusätzlicher virtueller Verkaufsund Informationsflächen, z. B. durch Einsatz von QR-Codes.

Elektromobilität wird breit diskutiert und könnte sich zu einem weltumspannenden Megaprojekt entwickeln. Doch noch zu wenige Unternehmen erkennen den Zug der Zeit – und setzen daher nicht auf diesen Sektor, der durchaus einen interessanten neuen Markt eröffnen könnte. Beim großen Nachbarn versuchen die Deutsche Industriebank, die KfW Bankengruppe und die Elektroindustrie (ZVEI) eine genaue Positionsbestimmung zu entwickeln. So soll gewährleistet werden, dass sich Deutschland zum Leitanbieter für Elektromobilität entwickeln kann. www.zvei.org


nnews

Mobilität

Zurück in die Zukunft

Audi gewährt Einblicke in firmeneigene Labors und präsentiert erste Zukunftsvisionen

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Fotos: Focaccia Group Automotive, Venturi, Tesla, T-Mobile Austria, beigestellt

Einen Blick ins Übermorgen können die Besucher des Audi museum mobile in Ingolstadt bereits jetzt werfen. Bis 17. März lädt die Sonderausstellung „Audi future lab: mobility“ Besucher ein, sich mit den Themen Elektrifizierung des Antriebs, nachhaltige Mobilität und gesellschaftliche Megatrends auseinanderzusetzen. Dabei ermöglicht die Automarke interessante Einblicke in ihre eigenen Labors und präsentiert erste Ergebnisse aus den Bereichen „future engines“, „future energies“ und „urban future“. Die Exponate sind in erster Linie Antriebe und Kraftstoffe der Zukunft, aber auch Mobilitätslösungen für die Metropolen der Welt werden genau dargelegt. www.audi.de


Höchst verfügbar

Die Design-Schmiede Venturi ist für umweltfreundliche Fahrzeuge wie den Astrolab bekannt

Wirklich Zero Emission Wer ihm im Straßenverkehr begegnet, wird zunächst seinen Augen nicht trauen: Astrolab sieht aus wie eine Mischung aus Fotovoltaikanlage und Rennwagen. Der Pkw stammt aus der monegassischen DesignSchmiede Venturi. Das Unternehmen setzt seit Jahren auf umweltfreundliche Fahrzeuge. Astrolab ist ein Cabrio; ein Dach gibt es nicht. So ist das Gefährt leicht und wendig. Fahrer und Beifahrer sitzen hintereinander, umgeben von Solarzellen. Bis zu 120 km/h erreicht Astrolab – und das nur durch Sonne und Akkumulatorentechnik angetrieben. Allerdings hat sich das 2007 entwickelte Solar-Hybrid-Fahrzeug bislang nicht durchsetzen können. Das gute Stück ist ab EUR 92.000 zu haben.

FLORIAN NUHSBAUMER Der gelernte Maschinenbauingenieur Florian Nuhsbaumer (28) übernimmt von Christian Wolf die Leitung der Geschäftsstelle des Vereins Österreichischer VW Audi SEAT Skoda Betriebe (VASS) mit Sitz in Wien.

LINBIT-Denker: Geschäftsführer (CEO & CTO) Philipp Reisner (r.) und Leiter Programmierung Lars Ellenberg

Mobilität für alle

STEFAN GUBI Bislang zeichnete er für den Businessbereich bei T-Mobile verantwortlich, nun arbeitet Stefan Gubi für die Deutsche Telekom und leitet dort den Bereich multinationale Großkonzerne.

Tesla brachte mit dem Modell S die weltweit erste Premium-E-Limousine auf den Markt

Scharfes von Tesla Der Fahrzeugbauer Tesla brachte mit dem Modell S die weltweit erste PremiumLimousine auf den Markt, die mit beispielloser Reichweite an das Fahrgefühl herkömmlicher Autos herankommt. Bei den Akkuleistungen können Interessenten zwischen 40, 60 oder 85 kWh wählen. Mit letzterer fährt das Modell S etwa 425 km. Weitere Highlights in der Ausstattung: mehr Stauraum als vergleichbare Limousinen, zweiter Kofferraum unter der Haube und ein 17" Touchscreen mit Internetzugang, Radio und Navigation. Tesla konnte für diese Entwicklung mehrere Preise einheimsen, u. a. wurde das Elektroauto von der Zeitschrift Motor Trends zum Auto des Jahres gekürt. Für 2013 ist auch der erste Flagshipstore in Wien geplant.

Die Verfügbarkeit businesskritischer Daten ist ein wichtiger Faktor für den Geschäftserfolg geworden. Der reibungslose Ablauf von Wirtschaftsprozessen hängt immer mehr vom Funktionieren zentraler Computersysteme ab. LINBIT bietet mit DRBD Replikationstechnologien auf Basis des Open-Source-Modells an, die genau das sicherstellen. Pro Monat werden etwa 15.000 freiwillige DRBD-Aktivierungen aus aller Welt an LINBIT gemeldet. Jetzt gibt es mit der Beta von DRBD 9 eine neue Version, die noch deutlich mehr Möglichkeiten für den individuellen Einsatz bietet. Die erste Version von DRBD hat LINBIT CEO Philipp Reisner 1999 im Rahmen seiner Diplomarbeit an der TU Wien entwickelt. Mittlerweile ist DRBD ein Welterfolg. Die Anwender sind nicht nur von der technischen Lösung überzeugt, sondern auch vom Geschäftsmodell: DRBD wird unter der GPL (GNU General Public License) angeboten und kann somit kostenlos genutzt werden.

»Fiat und die Focaccia Group Automotive rüsten Fahrzeuge von Kunden um, die unter einer körperlichen Behinderung leiden. Das ermöglicht auch Personen mit Einschränkungen neue Mobilität« Beliebte Tablets Laptops und zuletzt auch Tablets lösen den klassischen Heimcomputer immer mehr ab. Während 2008 noch 63 % der Haushalte ein Standgerät besaßen, sind es 2012 nur mehr 52 %. Die Zahl der Laptopbesitzer stieg im Gegenzug von 30 auf 52 %. Die heuer erstmals erhobene Tablet-Dichte liegt bereits bei 9 % – Tendenz steigend. In den kommenden 12 Monaten planen 3 % den Kauf eines Tablets, nur mehr 2 % wollen einen herkömmlichen PC anschaffen. Der Laptop als kostengünstigere Zwischenstufe ist aber derzeit die am häufigsten gewählte Variante (7 %).

Weltmarktführer aus Mattersburg FRIEDRICH LIXL Der gebürtige Straßwalchner übernimmt zusätzlich zu seinen aktuellen Aufgaben bis auf weiteres die Leitung der Sparte Pkw der Pappas Gruppe in Österreich. Transporter-Verkaufsleiter Hannes Antes leitet zusätzlich interimistisch die Pkw-NeuwagenVerkaufsleitung.

Als Sir Richard Bransons Mobilfunkkonzern VIRGIN mobile nach Chile am 1.12.2012 nun auch in Kolumbien als Mobilfunkbetreiber an den Start ging, hatte ein österreichisches Unternehmen maßgeblichen Anteil am Erfolg: Die I-NEW AG aus Mattersburg hatte für VIRGIN mobile nicht nur die komplette Mobilfunkplattform für Lateinamerika entwickelt und in Rekordzeit zur Marktreife geführt, sondern betreibt diese auch für VIRGIN. Ein weiterer Großauftrag für das Technologieund Software-Development-Unternehmen aus dem Burgenland, das mittlerweile eigene Niederlassungen in Kolumbien, Chile, Ungarn und ein Operation Center in Neuseeland betreibt und weltweit zu den Shooting Stars der Branche gehört. Anfang 2013 kommen Niederlassungen in Johannesburg und São Paolo hinzu.


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Ist Dabeisein wirklich alles?

Text Michaela Hocek

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achdem wir es mit einer relativ jungen Disziplin zu tun haben, beginnen wir mit der Begriffserklärung. Wikipedia spuckt dazu Folgendes aus: „Social Media bezeichnen digitale Medien und Technologien, die es Nutzern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft zu gestalten.“ Herrlich allgemein, logisch nachvollziehbar, weiterhin gültig und absolut unverfänglich. Aber so rasant wie die Interaktivität sich weiterentwickelt, so spannend sind verfeinerte Definitionen von Marketingprofis, PR-Strategen und Internetexperten. Lisa Buyer,

Foto: Fachverband UBIT / Goldberger

Facebook, YouTube und Twitter sind aus dem Alltag kaum mehr wegzudenken. Nach dem Einzug der digitalen Medien ins Privatleben sind zunehmend auch Unternehmen gefordert, ihre Präsenz im Internet zu posten. Dabei müssen sie aber ganz bestimmte Regeln beachten.


auch schon bei der Relevanz für KMU gelandet sind. Denn wie stelle ich es an, dass meine Firma gemocht wird? Wie muss meine Online-Strategie aussehen? Welche Dynamiken erwarten mich? Und Klick! Märkte werden zunehmend wieder zu Treffpunkten, wo die Konversation ihre Renaissance erlebt. „Wer einfach nur drauflos startet, wird im Social Media-Bereich nicht viel erreichen, denn die Hype-Zeiten, in denen es genügte, einfach nur ein Konto bei Twitter oder Facebook zu haben, sind vorbei. Weil es vermeintlich einfach ist, online aktiv zu werden, denken viele, dass es keiner Strategie bedarf. Erst wenn die Anzahl der Fans, Follower oder Interaktionen stagniert und sich nichts Relevantes mehr tut, wird klar, dass einfach nur dabei sein doch nicht reicht“, beschreibt Nicole Prieller, Geschäftsführerin der Wiener Marketingberatung point of origin, eine Falle, in die KMU beim Aufbruch in die vernetzte Welt immer wieder tappen. Auch Carina Felzmann, Geschäftsführerin der Cox Orange Marketing & PR GmbH, schlägt in eine ähnliche Kerbe: „Wenn KMU sich eine Social Media-Strategie aufbauen wollen, heißt es, sich in Netzwerke wie XING oder LinkedIn einbringen, beobachten, lernen! Ein großes Problem ist der Zeitfaktor. Es heißt selbst anpacken, wenn Personalressourcen zum Delegieren fehlen. Und es muss einem bewusst sein, dass diese Zeit dann für das eigentliche Business fehlt.“

Zukunftsweisendes auf dem 10. Österreichischen IT- & Beratertag. Im Bild: Moderator Ronald Barazon, Keynote Speaker Gerfried Stocker/Ars Electronica Linz, Robert Bodenstein/Fachverband UBIT, Keynote Speaker Bernhard Felderer, Aleksanda Izdebska/DiTech, Alfed Harl/ Fachverband UBIT, Hans Jörg Schelling/WKO, Moderator Peter Resetarits (v.l.n.r.)

die in den USA mit Online Public Relations Consulting Services erfolgreich ist, sieht Social Media beispielsweise als „heutzutage transparenteste, dynamischste und interaktive Form von PR. Die Inhaltsvermittlung in Echtzeit sowie die authentische Kommunikation zur Meinungsbildung sind die perfekte Kombination.“ Wir sind untrüglich in einer neuen Ära der Informationsbeschaffung gelandet und somit am idealen Startpunkt in die Vorzüge und Tücken digitaler Kanäle. „Realtime“ ist das Trendwort der Stunde, das in unsere beschleunigte Welt wie der Like Button zu Facebook passt. Womit wir

»‚Realtime‘ ist das Trendwort der Stunde, das in unsere beschleunigte Welt wie der Like Button zu Facebook passt« Status quo in Österreich Dennoch trauen sich laut Austrian Internet Monitor Business, einer seit dem Jahr 2000 von Integral Marktforschung durchgeführten Befragung, immer mehr Firmen in mobile Netzwerke. Immerhin verfügen praktisch alle österreichischen Unternehmen (94 %) über einen Internetzugang. Laut aktueller Studie (April 2012) gestatten sechs von zehn Firmen ihren Mitarbeitern uneingeschränkten Zugriff auf soziale Netzwerke. Ein Fünftel untersagt die Nutzung generell. Dieser Wert stellt eine Verdoppelung zum Vorjahr dar. Die Firmenaktivitäten im Social Media-Bereich steigen stetig, bereits ein Viertel der Unternehmen mit Webpräsenz ist verknüpft. Die Studie zur Social Media-Nutzung der heimischen Wirtschaft des E-Centers der Wirtschaftskammer Österreich (Stand Jänner 2011) kommt zu ähnlich positiven Tendenzen: Hier gaben 48 % der Betriebe (Geschäftsführer, Selbstständige und IT-Verantwortliche) an, soziale Medien zu nutzen. Facebook, Twitter und Xing sind die beliebtesten Plattformen und werden

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Weit provokativer wurden die im Frühjahr 2012 veröffentlichten Daten der Deloitte Studie tituliert: „Eine Reise durch den Märchenwald: Warum Österreich beim Thema Social Media immer noch schläft.“ Hier orteten 65 % der Befragten Schwierigkeiten beim Messen des Erfolgs von Aktivitäten auf Facebook & Co. Als eine der größten Hürden empfinden Unternehmen zusätzlich die Abstimmung zwischen Marketing, HR, Mitarbeitern und Geschäftsführung. Fehlende Konzepte, mangelnde Messbarkeit, Ressourcenprobleme und nötige Überzeugungsarbeit bei Führungskräften werden als Hindernisse identifiziert. Fragen nach Datensicherheit und „Work-Life-Melange“ (Vermischung von beruflicher und privater Kommunikation) sind zu bewältigende Herausforderungen, zu denen sich Unkontrollierbarkeit, Verantwortung und der Umgang mit negativer Kritik gesellen.

Alfred Harl, CMC, Obmann Fachverband Unternehmensberatung und IT (UBIT): „Informationstechnologien sind Beschleuniger der Geschäftsstrategie von Unternehmen und Voraussetzung für die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit österreichischer Betriebe. Die Kommunikation über Social Media ist für KMU ein Weg, um mit potenziellen Kunden oder Mitarbeitern bidirektional zu kommunizieren“

aktiv genutzt. Zwei Drittel der Nutzer sozialer Medien gaben an, zumindest wöchentlich Neuigkeiten zu posten. 18 % tun dies sogar täglich, obwohl die Frage nach dem Nutzen nicht restlos geklärt scheint. Immerhin 41 % der befragten Unternehmer gaben an, keine konkreten Auswirkungen ihres Engagements auf ihr Geschäft zu bemerken. Knapp mehr als ein Drittel sieht positive Effekte bei der Neukundengewinnung und der Anbahnung von neuen Geschäftsbeziehungen. Die WKO Studie bestätigte auch die Befürchtung heimischer Marketingstrategen, dass die Social Media-Aktivitäten strategischgeplante Ziele vermissen lassen. Die vorrangigsten Motive sind Imagepflege, Neukundengewinnung und Kundenbindung. Im Hinblick auf Guidelines ist das Bewusstsein noch nicht entsprechend geschärft. Lediglich 22 % definieren eigene Richtlinien. Unsicherheit ist also im Umgang mit sozialen Medien nach wie vor zu spüren.

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Günther Leissler, Rechtsexperte für Datenschutzund IT-Recht bei Schönherr: „Man sollte sich bewusst machen, dass man auf relativ simple Weise eine Reihe von Rechtsbrüchen setzen kann, beispielsweise Urheberrechts- und Datenschutzverletzungen. Anders ausgedrückt: Nur weil die Plattform das Hochladen von Daten ermöglicht, heißt es nicht, dass das auch erlaubt ist“

Fotos: hallamasch/keinrath.com, Astrid Bartl, beigestellt

Rat einholen Eine Anlaufstelle für KMU ist der WKO Fachverband UBIT, der als kompetenter Partner in IT-Belangen stets auf dem aktuellen Stand ist. Der am 6. Dezember in der Hofburg über die Bühne gegangene 10. Österreichische IT- und


Beratertag bot hochkarätig besetzte Vorträge und Podiumsdiskussionen. Unter dem Motto: „IT – quo vadis?“ wurden die E-MarketingTrends 2020 ebenso debattiert wie die Kommunikationspraxis junger Mitarbeiter oder die erfolgreiche Internationalisierung heimischer Betriebe. WKO Vizepräsident Hans Jörg Schelling und Bernhard Felderer präsentierten in ihren Keynotes Einblick in den Status quo der heimischen IKT-Wirtschaft. „Schon jetzt sind das rasante Wachstum von Usern und deren Daten der neue Goldrausch der Branche, und dabei sind die 2,27 Milliarden Menschen, die bislang an der Leine sind, gerade mal 32,7 % der Menschheit“, verriet Gerfried Stocker, der künstlerische Geschäftsführer der Ars Electronica. Ein nicht zu vernachlässigendes Geschäftspotenzial, möchte man meinen. Diese Meinung teilt auch Alfred Harl, CMC, Obmann Fachverband Unternehmensberatung und IT (UBIT), der beim Beratertag als Gastgeber fungierte: „Digitale Technologien bestimmen unser tägliches Leben und haben branchenübergreifend Arbeitswelten verändert. Am diesjährigen ITund Beratertag haben wir gezeigt, von welchen Trends jeder einzelne profitieren kann und wie die digitale Zukunft für uns, unsere Unternehmen und den Wirtschaftsstandort Österreich aussehen wird. Informationstechnologien sind Beschleuniger der Geschäftsstrategie von Unternehmen und Voraussetzung für die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit österreichischer Betriebe. Allein das Internet hat in über 13 Ländern für 10 % an Produktivitätswachstum bei Klein- und Mittelbetrieben gesorgt. Unsere leistungsfähigen Klein- und Mittelbetriebe sind die Basis für Wirtschaftswachstum und sichern den nachhaltigen Standorterfolg Österreichs.“ Er kennt die österreichischen Stärken im internationalen Wettbewerb: „Im EGovernment gehören wir bereits zu den Besten, aber wir haben unser Potenzial bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Wir brauchen daher eine langfristige IKT-Strategie, zukunftsträchtige Visionen und eine Infrastruktur, die unsere Position als Top-Wirtschafts- und Industriestandort im internationalen Vergleich sichert und Innovationen den Weg ebnet.“ Und Harl hat auch einen speziellen Tipp für die Kommunikation der KMU über Social Media: „Eine zielgerichtete Kommunikation beginnt bereits beim Domainnamen. Mehr als drei Viertel der österreichischen kleinen Unternehmen verfügen über eine Website, und die richtige Domainstrategie verbessert die Kundenkommunikation und steigert den Bekanntheitsgrad. Gerade die neuen Top Level Domains sind für wissensbasierte Dienstleister interessant, denn Domain-Endungen wie .app oder .shop schaffen bereits im Domainnamen eine klare Differenzierung von der Konkurrenz.“

Expertentipps Von Social Media-Expertin Nicole Prieller, Geschäftsführerin der Wiener Marketingberatung point of origin: 1. für kleine wie große Unternehmen gilt: Kanäle zuerst beobachten. 2. darüber nachdenken, was erreicht werden soll. 3. ein tägliches Zeitbudget kalkulieren. 4. entscheiden, welche Strategie die richtige ist. Social Media ist sehr zeit- und content-aufwändig und zumindest am Anfang keineswegs kostenneutral. Es gibt aber für fast alle Branchen und Unternehmensgrößen tolle Beispiele, denen man zumindest ansatzweise folgen kann.

Nicole Prieller, point of origin: „Wer einfach nur drauflos startet, wird im Social Media-Bereich nicht viel erreichen, denn die Hype-Zeiten, in denen es genügte, einfach nur ein Konto bei Twitter oder Facebook zu haben, sind vorbei“

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sozialen Netzwerke empfiehlt er einen einfachen Gegencheck: „Versetzen Sie sich in die Position des Betroffenen und fragen Sie sich: ‚Wäre ich damit einverstanden, wenn meine Daten auf diese Art und Weise verwendet würden?‘ Diskreditierende Postings können zu Unterlassungs- und Schadenersatzforderungen führen, Mitbewerber könnten wettbewerbsrechtliche Schritte ergreifen. Verunglimpft man seinen Arbeitgeber, drohen arbeitsrechtliche Konsequenzen. Kurzum: Ein unüberlegter Schritt kann zu einem wahren Potpourri rechtlicher Konsequenzen führen.“ Mitarbeiter einbinden Auf Seiten der Mitarbeiter entsteht mitunter Diskussionsbedarf. Grundsätzlich dürfen sie im Rahmen der Verhältnismäßigkeit ihren Social Media-Aktivitäten nachgehen. „Gesetzlich ist die Nutzung nicht ausdrücklich geregelt, was den rechtskonformen Umgang mit Social Media auch nicht einfacher macht. Aus der Rechtsprechung zur privaten PC- und Telefonnutzung lässt sich als Grundsatz ableiten, dass eine eingeschränkte und maßvolle private Nutzung der betrieblichen Kommunikationsmittel erlaubt ist“, erklärt Georg Kresbach, Partner und Leiter der Praxisgruppe Gewerblicher Rechtsschutz und IT-Recht bei Wolf Theiss Rechtsanwälte. Bewusst achten sollte man darauf, dass Geschäftsund Betriebsgeheimnisse gewahrt bleiben, Cyber Mobbing und Diskriminierung vermieden werden, keine kreditschädigenden Äußerungen über den Arbeitgeber, Kollegen oder Kunden getroffen werden. „Der Arbeitgeber kann aber jederzeit ein Nutzungsverbot aussprechen bzw. bestimmte Dienste sperren (z. B. Facebook, YouTube etc.). Die Schaffung klarer Richtlinien für die Nutzung von Social Media während der Arbeitszeit in Form von Mitarbeiter-Guidelines und Vereinbarungen im Arbeitsvertrag sind Rechtliche Komponente Wer bisher den Weg ins Web aus Angst vor rechtlichen Überschreitungen gescheut hat, kann sich an folgende Richtlinie halten: Grundsätzlich trifft Unternehmen auf Social Media-Plattformen die gleiche Verantwortung wie sonst auch im Geschäftsverkehr. Wenn etwa ein Unternehmen auf Facebook ein Gewinnspiel veranstaltet, so hat dieses Unternehmen für rechtskonforme Teilnahmebedingungen zu sorgen. Speziell bei Unternehmensauftritten auf sozialen Netzwerken ist auch ein starkes Augenmerk auf die Datenschutzkomponente zu werfen. „Das Unternehmen ist dafür verantwortlich, dass die von ihm im sozialen Netzwerk erhobenen Userdaten datenschutzkonform verarbeitet werden“, erklärt Günther Leissler, Rechtsexperte für Datenschutz- und IT-Recht bei der Kanzlei Schönherr. Für das Verbreiten von Inhalten innerhalb der

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KMU goes social media Vielfältig und für jede Branche geeignet, wie Beispiele aus der Praxis zeigen. Diese Firmen haben sich bereits mit und über soziale Medien bekannt gemacht. Sie wissen, wie man Landing Pages, Slideshare, Blogs etc. gewinnbringend nutzt. Mit einer gezielten Strategie wird mittels digitaler Technologien Aufmerksamkeit bei Fans und Followers erzielt. Mit Gewinnspielen, Rezepten und Suppen-Momenten erfolgreich: www.facebook.com/KnorrOesterreich Maß-Jeans, die sich auch digital sehen lassen können: www.facebook.com/gebruederstitch Baukonzern, der mit Videoblog und Lehrlingsoffensive punktet: www.alpine.at/video Via Facebook, Xing, Slideshare, Google AdWords etc. gut vernetztes Event: www.franchise-messe.at Asiatischer Wellnessfunke, der auch virtuell überspringt: www.facebook.com/kangmeimassage

Fotos: Roland Unger, beigestellt

Carina Felzmann, Geschäftsführerin Cox Orange Marketing & PR GmbH: „Bei uns als Kommunikationsagentur ist die Nutzung sozialer Netzwerke sogar die Erwartungshaltung an die Mitarbeiter. Um andere beraten zu können, müssen wir das selbst erleben. Äußerungen über die Firma sollten nur die besten sein. Wenn das Betriebsklima stimmt und der Wert des Miteinanders auch gelebt wird, ist das eine Selbstverständlichkeit“


Antworten stellen eine besondere Beziehung her und sollten deshalb mit Bedacht formuliert werden und nicht als „08/15-Gegenwehr“ zu entlarven sein. Denn nur so kann dem „always on“ Lifestyle perfekt Rechnung getragen werden. Der Kunde möchte das Gefühl haben, das Unternehmen sei 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche erreichbar. Neuheiten werden effektiver publik gemacht als beispielsweise in Newslettern, die mittlerweile oftmals als störend empfunden werden und häufig ungelesen im Papierkorb landen. Besonders interessant wird es auch, wenn Marken von ihren Kunden lernen. Wenn sie beispielsweise Feedback in die Produktentwicklung einbringen. Dass die Klientel dann nicht nur von neuen Kollektionen begeistert ist, sondern auch die Loyalität steigt, weil man das Gefühl hat, an der Neuheit „mitgearbeitet“ zu haben, gerät n sicher nicht zum Nachteil.

Weiterführende Links

Georg Kresbach, Partner Wolf Theiss Rechtsanwälte: „Die Rechtsverfolgung bei Vergehen via Social Media steckt in Österreich zwar noch in den Kinderschuhen, es gelten aber die gleichen Grundsätze wie im Offlinebereich. Zudem sorgt die rasante Verlinkung und Weitergabe von Kontakten für eine viel schnellere Verbreitung als im realen Leben. Das sollte beachtet werden, bevor man sich online exponiert“

daher empfehlenswert“, so der Experte weiter. „Generell sollte mit Aussagen über den Arbeitgeber in Social Media sehr sparsam umgegangen werden. Erstens interessieren sie wahrscheinlich nicht wirklich, zweitens ist die Grenze zur Verwirklichung eines berechtigten Entlassungsgrundes wegen fehlender Vertrauenswürdigkeit des Arbeitnehmers bald einmal erreicht. Es sollte daher auch bei der Nutzung von Social Media der Grundsatz beachtet werden, zwischen beruflichen und privaten Belangen streng zu trennen.“ Wer wagt, gewinnt Für Alfred Harl liegt die größte Chance in der bidirektionalen Kommunikation zwischen KMU und potenziellen Kunden und ebenso Mitarbeitern. Womit eines der bestechendsten Argumente im Zusammenhang mit Aktivitäten im Social Media-Bereich auf der Hand liegt: Das individuelle Hofieren von Interessierten ist kostenfreundlich. Gleichfalls kann (und soll!) auf Fragen und Kommentare bei sozialen Medien mit möglichst geringer Zeitverzögerung eingegangen werden. Freunde lässt man schließlich auch nicht unnötig lange warten und die Erwartungshaltung im Web ist in dieser Hinsicht definitiv eine hohe. Die

www.beratertag.at www.ubit.at www.cox-orange.at www.pointoforigin.at www.schoenherr.eu www.wolftheiss.com Download Social Media Guidelines für KMU – http://wko.at/ecenter

Ars Electronica Leiter Gerfried Stocker prognostiziert rasantes Wachstum: „Und zwar von User/-innen oder vielmehr deren Daten. Schon jetzt sind sie der neue Goldrausch der Branche und dabei sind die 2,27 Milliarden Menschen, die bislang an der Leine sind, gerade einmal 32,7 % der Menschheit“


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Noch mehr Golf als bisher: Der Golf VII ist um fast 6 cm länger als der Vorgänger

VW Golf

Und läuft und läuft und …

Das laufende Lob galt zwar ursprünglich für den Käfer, aber der VW Golf hat ihn längst überrundet. Mit der aktuellen siebten Generation kann der Golf alles noch ein bisschen besser. Text Christian Vavra

Bei diesem Dauerbrenner kann VW kaum etwas falsch machen. Dazu stehen jetzt eine Menge elektronischer Assistenzsysteme zur Wahl

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ines wird dem Dauerbrenner von VW keiner abstreiten können: dass er in Öster reich den gesamten Automarkt dominiert. Seit dem Jahr 1978 ist er in ununterbrochener Reihenfolge das meistgekaufte Auto. Und im gesamten Fahrzeugbestand ist mehr als jedes zwölfte Auto ein Golf. Die 7. Generation versucht wiederum das Kunststück, neu auszusehen – und trotzdem auf den ersten Blick unverkennbar ein Golf zu sein. Die Maße sind gewachsen, der Golf VII ist niedriger als der Vorgänger, aber gleichzeitig um fast 6 cm länger. Dieses Längenwachstum zeigt sich auch im Radstand, und das bedeutet immer mehr Platz im Innenraum. So ist es auch hier, wobei das da und dort leicht gerundete Cockpit einen tadellosen Beitrag zur Heimeligkeit des Interieurs leistet. Im Detail wurde auch hier trotz breiter Mittelkonsole mehr Platz geschaffen, unter anderem dadurch, dass es keinen Handbremshebel mehr gibt, sondern eine elektronische Parkbremse. Der Golf VII wiegt je nach Version bis zu 100 kg weniger als sein Vorgänger. Dafür hat er mehr Laderaum: Zwischen 380 und 1270 l passen jetzt ins Kofferabteil. Verschiedene Testberichte in Fachmedien lobten das Fahren mit dem Golf als unkompliziert und sportlich, die Fahrwerksabstimmung sei perfekt gelungen. Auch das Geräuschniveau des Antriebs im Innenraum gilt inzwischen als

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Messlatte in diesem Fahrzeugsegment. Apropos Antrieb: Derzeit sind zwei Dieselmotoren (1.6 TDI, 105 PS und 2.0 TDI, 150 PS) und zwei Benziner (85, 105 oder 122 PS) im Programm. Mit Ausnahme des schwächsten Benziners steht neben der Handschaltung (fünf bzw. sechs Gänge) auch das inzwischen perfekt arbeitende Doppelkupplungsgetriebe zur Wahl. Im Sommer folgt zudem eine besonders sparsame Version Golf BlueMotion. Der kleine Dieselmotor begnügt sich dann im Durchschnitt mit 3,2 l/100 km bzw. nur 85 g CO2-Emission je km. Weitere Varianten kommen ebenfalls, darunter ein Modell mit Erdgasantrieb, Ende 2013 ein Elektro-Golf sowie 2014 ein Plug-in-Hybrid. Die Preise beginnen bei EUR 18.290 (1,2 TSI, n 85 PS, Zweitürer).

Technische Daten VW Golf 1,6 TDI 2-Türer Trendline Hubraum: 1598 cm3 Max. Leistung: 77 kW/105 PS, 3000 U/min Max. Drehmoment: 250 Nm zw. 1500-2750 U/min Getriebe: 5-Gang manuell Höchstgeschwindigkeit: 192 km/h MVEG-Verbrauch gesamt: 3,8 l/100 km CO2-Emission: 99 g/km Preis: ab 22.370 Euro inkl. Steuern

Fotos: beigestellt

Unsere Meinung


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Opel Mokka

Mazda6

Höher sitzen auf dem Parkplatz

Konkurrenz für Passat und Co.

Der Opel Mokka überrascht mit einigen Finessen.

Der Mazda6 setzt neue Maßstäbe.

Text Christian Vavra

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E Innen sehr ansehnlich, noch dazu mit Start-Stopp-System in Serie (außer Diesel mit Automatik)

inen recht überraschenden Auftritt hat Opels jüngstes Modell hingelegt. Der Mokka ist nur 4,28 m lang, aber fast 1,7 m hoch. Die Parkplatzsuche sollte also kein Problem sein; man sitzt dabei auch noch höher als im üblichen Kompaktwagen. Unter der Haube werkt entweder ein 1,4 l-Benziner mit Turboaufladung, 140 PS Leistung und Allradantrieb oder ein 1,7 l-Dieselmotor, der 130 PS leistet und optional auch mit Allradantrieb kombiniert werden kann. Und als Einstiegsversion gibt es noch einen Benzinmotor mit 115 PS. Start-Stopp-System ist überall Serie, außer beim Diesel mit Automatik. Im Laderaum nimmt der Mokka bis zu 1372 l Volumen auf. Er kann zudem mit dem Fahrradträgersystem Flex-Fix am Heck ausgerüstet werden. Wer im Innenraum gerne elektronische Fahrerhilfen in Anspruch nimmt, kann unter diversen Systemen wählen. Die Preisliste für den Mokka beginnt bei genau EUR 17.990.

ppige Schwünge, schöne Kurven, ausladendes Blech. Der Mazda6 wird künftig nicht mehr mit Heckklappe (als fünftürige Limousine) zu haben sein, sondern nur noch als Viertürer oder als Kombi. Die Limousine ist fast 4,9 m lang und bietet daher innen entsprechend üppige Platzverhältnisse, auch und vor allem auf der Rückbank. Der Kombi, der ab März in Österreich ausgeliefert wird, „schluckt“ im Kofferraum immerhin bis zu 1648 l Ladevolumen. Knackige Handschaltung, relativ straffe Federung und ein gutes Feedback beim Fahren wurden nach ersten Testfahrten besonders gelobt. Unter der Motorhaube sitzt einer von zwei Benzinern (2,0 l, 145 oder 165 PS bzw. 2,5 l und 192 PS) oder aber ein 2,2 l Dieselmotor (150 oder 175 PS). Der schwächere Diesel weist einen MVEG-Verbrauch von nur 3,9 l/100 km aus. Selbst wenn es zwei Liter mehr sein sollten, wäre das immer noch n sehr herzeigbar.

Technische Daten Mazda6 2,0i Hubraum: 1998 cm3 Max. Leistung: 107 kW/145 PS, 6000 U/min Max. Drehmoment: 210 Nm, 4000 U/min Getriebe: 6-Gang manuell Höchstgeschwindigkeit: 208 km/h MVEG-Verbrauch gesamt: 5,6 l/100 km CO2-Emission: 131 g/km Preis: ab 26.990 Euro inkl. Steuern

Technische Daten

Hubraum: 1364 cm3 Max. Leistung: 103 kW/140 PS, 6000 U/min Max. Drehmoment: 200 Nm bei 4000 Getriebe: 6-Gang manuell Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h MVEG-Verbrauch gesamt: ,4 l/100 km CO2-Emission: 149 g/km Preis: ab 25.490 Euro inkl. Steuern

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Mazda6: Tadelloser Businesswagen und seit Jahren als solcher überaus beliebt

Fotos: beigestellt

Opel Mokka 4x4 1,4 Turbo Cosmo


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TM

OHNE KILOMETERBESCHRÄNKUNG!


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Dacia Dokker Van

Sehr gut und sehr günstig

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Ford Transit Custom

Schon jetzt ein Champion Text Christian Vavra

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aum auf den Markt gerollt, hat der neue Ford Transit Custom schon einen renom mierten Preis eingeheimst. Auf der IAA Nutzfahrzeuge im Herbst 2012 wurde der Neuling als „Van of the Year 2013“ ausgezeichnet. Die Fahrerkabine ist PKW-ähnlich gestaltet und auch die Vielzahl an erhältlichen Assistenzsystemen, von der Berganfahrhilfe bis zur Rückfahrkamera, sowie die extrem gute Wendigkeit und Agilität erinnern deutlich an einen PKW. Und selbstverständlich hat der Ford Transit Custom hervorragende Ladequalitäten. Mit einem Abstand von 1390 mm zwischen den beiden hinteren Radkästen verfügt der Wagen über die größte Ladebreite seiner Klasse. Auch die seitlichen Schiebetüren mit einer Höhe von 1320 mm und einer Breite von 1030 mm sind ein Klassenbestwert. Standardpaletten (2,4 x 1,2 m) passen quer wie längs ins Frachtabteil. Und eine Durchladevorrichtung zur Fahrerkabine erlaubt den Transport von kleinen Gegenständen mit bis zu 3,4 m Länge. Für den Antrieb steht ein sparsamer 2,2 l-Dieselmotor in den Leistungsstufen 100, 125 und 155 PS zur Verfügung. Preislich startet der in zahlreichen Varianten erhältliche Ford Transit Custom bei 20.990 Euro netto.

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Dacia Dokker Van: Ein Angebot für schlaue Rechner, die Wert auf Qualität legen

Fotos: beigestellt

Als „Van of the Year 2013“ ausgezeichnet und mit vollem PKW-Feeling ausgestattet

iel Ladekapazität und ein herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet der neue Kompaktlieferwagen von Dacia. Der ab März 2013 erhältliche Dokker Van offeriert je nach Ausstattung bis zu 3900 l Stauvolumen. Die Laderaumbreite beträgt maximal 1413 mm und zwischen den Radkästen stehen 1170 mm zur Verfügung. Hinten gibt es asymmetrische Hecktüren, die bis zu 170 Grad aufschwingen und so das Beladen erleichtern. Ab Werk ist seitlich an der rechten Seite eine Schiebetüre montiert; im Laderaum sind serienmäßig acht Verzurrösen sowie zusätzlich vier Ösen an den Transporterwänden eingebaut. Die Motorenauswahl besteht zum Marktstart aus einem 1,6 l-Benziner mit 82 PS Leistung sowie zwei Dieselvarianten mit 75 und 90 PS. Bei beiden Dieselversionen liegt der kombinierte Verbrauch bei nur 4,5 l Kraftstoff pro 100 km. Im Laufe des Modelljahrgangs 2013 wird die Motorenpalette noch um ein hochmodernes 1,2 lTurbotriebwerk (115 PS) ergänzt. Herausragend ist jedenfalls der Preis des Dacia n Dokker Van: Los geht’s bei 7490 Euro netto.


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LIFESTYLE

Redaktion Michaela Hocek

Alles Walzer! Hypnotische Schönheit möchte man bei der einen oder anderen Gelegenheit verströmen. Das ist mitunter einer der Gründe, warum die Balltradition in Österreich derart tief verwurzelt ist. Auswahl der Garderobe, Gäste und das richtige Styling von Kopf bis Fuß sind unbestritten eine Herausforderung. Der Look von Yves Saint Laurent, der kristalline Farben mit der Aura von Edelsteinen thematisiert, passt hervorragend zur luxuriösen Atmosphäre in den Ballsälen und steigert die Vorfreude auf unvergessliche Stunden. Taktgefühl und Tanzbegeisterung sind in den kommenden Wochen gefragt.

Achtung, Dresscode!

Wichtig: Accessoires

Etikette beachten!

Das gesellschaftliche Parkett ist mitunter rutschig. Deshalb ist strikt auf den vermerkten Dresscode zu achten. „Black tie“: Zum Smoking ist die Krawatte verpönt, die Fliege hingegen ein Muss. Damen dürfen mit dem „kleinen“ Abendkleid (weniger aufwändig, weniger figurbetont, Cocktailkleid, Wickeloptik oder asymmetrische Silhouette) erscheinen. „White tie“ bedeutet Frack und ist die Königsklasse der festlichen Kleidung. Dazu harmoniert die Ballrobe oder das ebenbürtige „große“ Abendkleid. Während ersteres mit Korsage und weitschwingendem Rock Eindruck macht, punktet zweiteres häufig mit schönem Dekolleté.

Armbanduhren bleiben bei Herren wie Damen am Ballabend zuhause. Männer dürfen Taschenuhren, diplomatische Orden oder militärische Medaillen tragen. Schmuck sollte hochwertig sein. Schwarze Strümpfe und Lederpumps sind ein absolutes No-Go. Wenn überhaupt Strümpfe, dann hauchdünne Gewebe in Nude-Tönen, die Unsichtbarkeit vorgaukeln. Bei der Schuhauswahl liegt Frau mit eleganten Abendsandaletten oder Slingpumps richtig. Mann trägt schwarze, gut polierte Schuhe aus Leder oder Lack. Auf jeden Fall mit Ledersohle, wenn Wiener Walzer mit schnellen Drehungen auf dem Programm steht.

Der Herr fordert die Dame zum Tanz auf und bietet seinen rechten Arm an. Nach dem Tanz begleitet er die Partnerin zu ihrem Platz zurück. Lässt man sich in eleganter Atmosphäre zum Handkuss hinreißen, dürfen die Lippen die Hand nicht berühren. Die schnelleren Tänzer bewegen sich immer am äußeren Bereich der Tanzfläche. Innen geht es gemächlicher zu. Alles wiegt sich im Uhrzeigersinn. Beim Sitzen darf das Jackett geöffnet werden. Es ausziehen ist nur erlaubt, wenn der Gastgeber es gestattet oder das offizielle Rahmenprogramm abgeschlossen ist und das Hemd weder verschwitzt noch verknittert ist.


nnews

L I F EST Y L E

SCHMUCK AUS VICENZA Die Traditionsmanufaktur Fope Gioielli ist für ihre zur Perfektion geflochtenen Goldkreationen bekannt. Das neue Schmuckkonzept „Flex’it“ ist patentiert. Dutzende feine Federn aus 18-karätigem Gelb-, Weiß- und Roségold sorgen durch das dehnbare Gewebe dafür, dass die elastischen Armbänder ohne Verschluss über die Hand gestreift werden können. Praktisch, wenn es morgens wieder mal schnell gehen muss. Colliers, Ringe und Ohrschmuck runden den Look ab und passen sich mit abnehmbaren verschiedenen Ronden aus farbigen Edelsteinen sowie weißen und schwarzen Diamanten dem jeweiligen Businessoutfit oder der Abendgarderobe an. www.fope.com 60 Un t e r nehmer _01_20 1 3


ZUR UNTERSCHRIFT Faber-Castell

Trotz des Vormarsches des mobilen Office bleiben edle Büroaccessoires gefragt. Dieses Set mit Brieföffner, Zettelbox, Stifteköcher, Guilloche-Bleistiften, Ablageschale und Schreibunterlage ist Ordnungshüter aus feinstem italienischem Kalbsleder. www.graf-von-faber-castell.com

NACHHALTIG SICHER Papernomad

Kreative Individualisten werden mit diesen umweltfreundlichen, robusten, patentierten Laptophüllen aus Papier und BiopolymerMembran ihre Freude haben. Vom simplen Kaffeeklecks über witzige Comics, Gesprächsnotizen, Stempel oder Collagen ist alles möglich. www.papernomad.com

FASHION CHECK-IN Am 15. März dreht sich im Wiener Nobelhotel Le Meridien alles um die Welt der Mode. Beim zweiten „FASHION Check-in“ präsentieren 20 nationale und internationale Designer in ihren Pop-up-Boutiquen ihre Frühjahrs- und Sommerkollektionen. Persönliche Beratung bei der Auswahl neuer Outfits sowie die neuesten Make-up- und Dufttrends von Inglot und Nägele & Strubell winken. Umrahmt wird der exklusive Event und die After Shopping Party mit Starflair und DJ-Sound von Louis Osbourne, der erstmals in Wien auftritt. www.fashion-check-in.com

GRIFFBEREIT Rimowa

Der deutsche Kofferhersteller bringt Farbe und Widerstandsfähigkeit in den Arbeitsalltag. Die Businesslinie komplettiert die Reise- und Lederaccessoires um hochwertig gegerbte Lederhüllen für iPad und iPhone, die durch ein zusätzliches Finishing ihren speziellen Perlglanz erhalten. www.rimowa.de

SHOP OPENING „LA PETITE COQUETTE“

„Unternehmer“ VERLOST 5 x 2 TICKETS für den FASHION Check-in presented by PayLife Black

Fotos: beigestellt

Wenn Sie dabei sein wollen, senden Sie ein E-Mail mit dem Kennwort „FCI“ bis spätestens 28. Februar 2013 an: alexandra.otto@diabla.at Die Gewinner werden schriftlich verständigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

ZEIT DURCHZUSTARTEN Longines liefert mit der Avigation Watch Type A-7 einmal mehr Höchstleistung ab. Vor allem das Design verblüfft mit jedem Blick auf die Uhr. Das um 50 Grad nach rechts gedrehte, schwarze Zifferblatt ist unkonventionell und klassisch zeitlos zugleich. Der Ein-Drücker-Chronograph mit Säulenrad ist von der Geschichte des 1832 in Saint-Imier gegründeten Schweizer Traditionshauses ebenso beeinflusst wie von der Verbindung zur Luftfahrt. Die geriffelte Krone erlaubte bereits in den 1930er Jahren Piloten die sichere Bedienung mit Handschuhen und ist auch heute noch eines der dominierenden Charaktermerkmale dieses Zeitmessers. www.longines.com

BUSINESSTAUGLICH Montblanc

Mit der hippen Interpretation des Aktenkoffers, der aus französischem Kalbsleder mit herrlich weicher Oberfläche und JacquardFutter samt unverkennbarem „M“-Muster besteht und über Edelstahlbeschläge mit Montblanc Emblem „Meisterstück Soft Dokumententasche“ verfügt, ist man gerne unterwegs. www.montblanc.com

Lugeck 6: Eine Adresse mitten in Wien, die man sich merken sollte, wenn man ein Faible für sündhaft verführerische Lingerie, verspielte Nachtwäsche und stylische Swimwear hat. Der Unternehmer und La Petite Coquette luden am 3. Dezember zum großen Opening, dem zahlreiche Wirtschaftstreibende und Prominente folgten. Der Spitzenservice macht die Dessous-Boutique mit Boudoir-Flair zum Einkaufsvergnügen. BH und Slip sind einzeln in unterschiedlichen Größen je nach Figur erhältlich. Eine Spezialabteilung für Frauen mit Körbchengröße D, E und mehr, spezielle Miederhöschen und die „La Coquette Card“, die persönliche Maße speichert und zukünftige Einkäufe oder die Geschenkauswahl für die Angebetete erleichtert, sind Annehmlichkeiten, die die Managerin des Shops Ursula Klausberger neben internationalen Top-Marken anbietet. www.lapetitecoquette.me


LIFESTYLE G ETR Ä NK E

Guter Kaffee im Büro wird immer beliebter 62 Un t e r nehmer _01_20 1 3


Starke Bohne Heißgeliebte Bohne: In den heimischen Büros hat mit dem Kaffeevollautomaten gehobene Kaffeekultur Einzug gehalten. Die Hersteller locken mit attraktiven Firmenangeboten. Text Patrick Baldia

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n den Unternehmen zwischen Bodensee und Marchfeld wird sie gleichermaßen hochge halten und zelebriert: die Kaffeepause. Die Bedeutung für das Betriebsklima – und damit letztlich auch für die Ergebnisse – wird von den meisten KMU keineswegs unterschätzt. Dementsprechend findet sich in immer mehr Büroküchen oder Pausenräumen heute ein Kaffeevollautomat – denn Filterkaffee war gestern. Mit dem Siegeszug der Kapselmaschinen hat auch ein neuer Qualitätsanspruch in der Alpenrepublik Einzug gehalten. Guten Kaffee will man heute auch während der Arbeit genießen. Die Maschinenhersteller und diverse Dienstleister haben den Bürokunden längst für sich entdeckt und ein spezielles Angebot an Maschinen und Service entwickelt.

Fotos: Getty Images, beigestellt

Verbrauch im Mittelfeld Eigentlich sticht der Österreicher mit einem jährlichen Kaffeeverbrauch von 7,2 kg pro Kopf, was in etwa 160 l Kaffee entspricht, in Europa nicht wirklich hervor – sprich, rangiert im guten Mittelfeld. Was allerdings in der Alpenrepublik im Vergleich zu anderen Ländern anders ist, ist die gelebte Kaffeekultur. Wie auch der Kaffeeverband bestätigt, wird sehr viel Wert auf die Kombination aus Qualität, Aroma und Genussmoment gelegt. Allerdings müsse es auch schnell gehen, weshalb sich Vollautomaten großer Beliebtheit erfreuen würden. 35 % der Kaffeekonsumenten seien von Einzelportionssystemen überzeugt. Filterkaffeemaschinen würden dagegen immer weniger zum Einsatz kommen. Mehr als ein Getränk „Kaffee ist in einem Unternehmen mehr als nur ein Getränk“, betont café+co CEO Gerald Steger. Schließlich sei das beliebte Getränk ein wichtiger Begleiter, sowohl von großen als auch kleinen, informellen Besprechungen. Gleichzeitig werde Kaffee auch alleine genossen, um in Pausen Energie zu tanken. „Der Konsum ist mit einem Kommunikationsund Erholungsritual gleichzusetzen“, bringt es Steger auf den Punkt.

Der anhaltende Trend zum Kaffeegenuss spiegelt sich auch im Erfolg des Tochterunternehmens der Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG wider, die wiederum zur Raiffeisen Familie gehört. Die café+co International Holding ist der Marktführer im Bereich Automaten-Catering in Zentral- und Osteuropa: Der Kaffee- und Automaten-Caterer ist heute in zwölf zentral- und osteuropäischen Ländern vertreten. Zum Angebot gehören unter anderem der Betrieb, der Vertrieb sowie das Service von Automaten für Heißund Kaltgetränke sowie Snacks. Konkret werden derzeit in allen Märkten rund 60.000 Maschinen und Automaten betrieben und serviciert – Tendenz deutlich steigend. Maschinen fürs Büro Während der Großteil der café+co Kunden Großunternehmen sind, haben viele Maschinenhersteller kleine und mittlere Unternehmen ins Auge gefasst. Nespresso Österreich bietet Firmen etwa zwei Arten von Verträgen an: Operating- und Kaufverträge. Bei ersteren stellt

Vier gleichzeitig arbeitende Extraktionsköpfe machen die Aguila von Nespresso ideal für Unternehmen mit hohem Kaffeebedarf

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LIFESTYLE G ETR Ä NK E

Speziell für Officekunden hat Jura das „Klickpreis“-Konzept entwickelt. Auch hier wird die Maschine für die Dauer des Vertrags zur Verfügung gestellt, bei Bedarf auch mehrere Maschinen. Bezahlt wird ausschließlich der Kaffee; vereinbart wird ein Mindestbezug pro Quartal – und zwar 0,25 Euro pro Tasse. Kein schlechter Deal angesichts der Tatsache, dass die Maschinen des Schweizer Herstellers zu den elegantesten und robustesten, aber auch teuersten auf dem Markt gehören. In diesem Preis inbegriffen ist ein Vor-Ort-Service. Ein nicht unwesentliches Detail am Rande: Die Geräte sind mit einer lebenslangen Garantie ausgestattet. Der Kunde ist lediglich dazu verpflichtet, die Kaffeemaschine zu vereinbarten Terminen für Wartungsarbeiten zur Verfügung zu stellen. Diese müssen mit der Zentrale koordiniert werden. Services stark nachgefragt „Wir verkaufen nahezu keine Automaten mehr“, sagt Steger. Seit mittlerweile mehr als zehn Jahren übernehme man bei café+co die Investitions- und Wartungskosten für die Kunden. „Das wird sehr gut angenommen, vor allem seit dem Konjunktureinbruch im Jahr 2008“, sagt Steger. Schließlich gelte es, zu Zeiten des knappen Geldes keinen Cent aus dem Kerngeschäft abzuziehen. Bezahlt wird ausschließlich die tatsächlich konsumierte Menge an Produkten – ab einer individuell vereinbarten Mindestmenge, wohlgemerkt. Was das Kaffeesortiment betrifft, café+co CEO Gerald Steger: „Übernehmen die Investitions- und Wartungskosten für unsere Kunden“

Nespresso Business Solutions die Kaffeemaschine zur Verfügung, beim zweiten Vertragstyp kauft sie der Kunde hingegen selbst. Vom abgeschlossenen Vertrag hängt in weiterer Folge auch der Preis pro Kapsel ab, die bekanntlich einer Tasse Kaffee entspricht. Individuelle Rabattstaffelungen sind möglich.

»Kaffee ist in einem Unternehmen mehr als nur ein Getränk« „Während guter Kaffee früher ausschließlich auswärts getrunken wurde, haben viele Menschen mittlerweile Kaffeevollautomaten zuhause. Sie wollen daher auch in der Arbeit guten Kaffee genießen“, erklärt Thomas Schalleger, Mitarbeiter im Verkaufsinnendienst bei Jura Österreich. Ein gehobener Cappuccino oder Espresso sei sozusagen in jedem Büro ein Muss. 64 Un t er nehmer _01_2 0 1 3

Verlässliche Verstärkung für jedes Büroteam: Die Impressa XJ5 der Schweizer Edelmanufaktur Jura. Ideal für einen Tagesbedarf von rund 60 Tassen

Fotos: leisuregroup.at/Rudolph, beigestellt

Roger stand Pate Eine echte Sportikone macht seit Jahren Gusto auf Jura: Tenniscrack Roger Federer ist Markenbotschafter der Schweizer Edelmanufaktur. Und auch wenn beim Schweizer Kaffeemaschinenhersteller Jura ein Hauptaugenmerk auf Privatkunden gelegt wird, so hat die Bedeutung von Unternehmenskunden zuletzt stark zugenommen.


Impressa XF 50 Classic eignen, die bei einer Leistung von 1450 W eine Tageskapazität von bis zu 30 Tassen aufweist. An größere Betriebe richtet sich wiederum die Impressa XS 9 Classic (Leistung: 1350 W), die über einen Wassertank mit einem Volumen von 5,7 l verfügt und deren Bohnenbehälter optional von 260 auf 730 g

»Ein gehobener Cappuccino oder Espresso ist heute in jedem Büro ein Muss«

Klein aber oho: Die Caffitaly Mushroom s03 punktet mit verlässlicher Leistung und italienischem Design

werden länderspezifische Vorlieben berücksichtigt. „In Österreich führen wir etwa alle TopMarken“, so Steger. Mit kleineren Geräten bedient café+co das gehobenere Officesegment, wo Steger noch großes Wachstumspotenzial ortet. Insgesamt wachse derzeit die Nachfrage nach modernen Geräten mit Energiesparfunktionen am stärksten. Dass das Image von Kaffee aus Automaten zu Unrecht nicht immer das Beste ist, legt neben der Qualität der Bohnen – eingesetzt werden ausschließlich nachhaltig produzierte Sorten – eine große Auswahl an Kaffeevariationen nahe. Auf Knopfdruck kann man sich etwa auch die Arbeitspause mit einem Haselnuss-Cappuccino versüßen. Für den entsprechenden Milchschaum sorgt die spezielle Barista-Milch. Mehr Power Bei den Kaffeevollautomaten muss zwischen sogenannten „One Touch“-Modellen, die über einen kombinierten Auslauf für Kaffee und Milch verfügen, sowie solchen mit einem Dampfhahn unterschieden werden. Mit letzterer Funktion kann jedenfalls auch Milch aufgeschäumt werden, wenngleich das etwas zeitaufwändiger ist. Was müssen Maschinen für den Bürobetrieb generell leisten, was herkömmliche Kaffeevollautomaten nicht können? Laut Jura Experte Schallegger gehören zu den unbedingten Notwendigkeiten neben einer höheren technischen Leistungsfähigkeit unter anderem größere Wassertanks, Trichterbereiche und Bodenbehälter. Gut für kleinere Büros würde sich etwa die hauseigene

erweitert werden kann. Bei Nespresso empfiehlt man kleineren und mittleren Unternehmen die kompakte Zenius. Für Unternehmen mit besonders hohem Kaffeeverbrauch sei wiederum die Aguila die optimale Lösung, bei der vier gleichzeitig arbeitende Brüheinheiten für den optimalen Genuss sorgen. Aber auch andere Hersteller haben einschlägige Modelle im Angebot. Saeco ist etwa mit der Office One am Start. Klein, aber stark ist wiederum die Mushroom so3. Dallmayr Office Solutions hat, abhängig vom täglichen Kaffeebedarf, eine ganze Reihe von Maschinen im Angebot. Ab einem Verbrauch von 20 Tassen pro Tag wird etwa die Esprimo ES empfohlen, ab 40 Tassen unter anderem die Riva Bono Blue S, ab 60 Tassen die Piacento. Mitgeliefert wird auch die entsprechende Qualität: Der Münchener Feinkostspezialist ist nicht zuletzt auch für seinen Kaffee jenseits des Weißwurstn äquators bekannt.

Macht sich gut in jedem Büro und Tagungsraum: Die Saeco Office One – von vielen als ein Büro-Klassiker gesehen


Quer fällt ein

Alex Kristan

End-Täuschung

UNSER AUTOR Alex Kristan ist als Stimmenimitator und Comedian mit seiner „Individual Comedy“ einer der beliebtesten Acts bei den Top-Events in ganz Österreich. Er parodiert seine Alter Egos in einer Qualität, die sogar die Originale selbst verblüfft. Aktuell tourt er mit seinem ersten Solo-Programm: JETLAG für ANFÄNGER. Infos und Termine dazu auf www.alexkristan.at

War eh irgendwie absehbar: Die Maya – diese Lulus! – haben schon den eigenen Untergang nicht vorausgesehen, wie dann den der ganzen Welt?! Wovon sie außerdem nichts wussten, ist Weihnachten. Als Freund des Christkinds ist mein Feindbild der US-Import namens Weihnachtsmann: Der schaut rotbackig und glänzend immer leicht illuminiert aus, und wer permanent lächelt, ist entweder eh falsch oder eben in der Dauerölung. Ist der Kerl im Hauptberuf nicht CEO von Coca Cola und heißt vielleicht Klaus Santer? Und welcher normale Mann trägt bitte ernsthaft einen feuerroten Plüschmantel mit weißem Pelzbesatz? Eine Optik wie Käpt’n Iglo nach einem Teleshopping-Exzess bei Harald Glööckler! Das Christkind weiß wenigstens, dass es klüger ist, bis zum Abend des 24. Dezember undercover zu bleiben, denn dann ist das Gemetzel vorbei und alle sind auf Kuschelkurs, quasi ein Elfer ohne Tormann, weil wenn du jetzt auftrittst, gibt’s nur mehr Pluspunkte zum Abräumen. Zurück ins prä-apokalyptische Szenario. Für die Entspannten unter den Endzeitfreunden gab’s also einen relaxten Advent mit Hektolitern Punsch und Keksen ohne Reue, weil wenn du jetzt am 21.12. ohne Führerschein, dafür mit ein paar Kilos mehr bei Petrus angeklopft hättest, wäre das ja auch wurscht gewesen. Wahren Mut bewiesen die Fatalisten im Advent: nix kaufen, weil das Schicksal sagt: Untergangs- vor Bescherungswahn. So, dann kam überraschenderweise am 22.12. in der Früh Samstag und damit der letzte Tag vor Weihnachten, an dem die Geschäfte ganztags geöffnet hatten. Die Maya haben sich geirrt oder vielleicht auch nicht: Was an diesem Tag einmal mehr losbrach, hätte Roland Emmerich als Drehbuch für ein echtes Weltuntergangsszenario sofort genommen. Die Mutter aller Schlachten. Die Front stürmte schon früh morgens die Supermärkte und arbeitete sich systematisch durch die Elektronikmärkte und bescherte dem Handel Rekordumsätze. Also ist nicht nur auf die Maya, sondern auch auf die Wirtschaftskrise kein Verlass mehr. Die End-Täuschung ist keine Exklusivnummer der Maya, sie begleitet uns dauernd und ganzjährig, weil wir als Deadline Junkies so gerne glauben, wir können noch am Schluss alles schnell erledigen und dass am Ende eh alles gut wird. Funktioniert immer: Zum Schluss wird Meinl European Land wieder ein rentables Investment sein, Special Agent Strasser referiert in feinstem Oxford English und letzten Endes werden uns die Griechen noch Geld leihen, weil unseres unter irgendeinem Euro-Rettungschirm verschollen ist. Genau. So wird’s sein. Der Rat für das Jahr 2013 lautet daher: Vermeiden Sie die End-Täuschung, indem Sie schon den klassischen Anfangs-Fehler begehen. Zum Beispiel sich Dinge vornehmen, die Sie nie halten werden. Sie haben die Maya-Prophezeiung und Weihnachten überlebt, tun Sie sich das also nicht an. Falls Sie tatsächlich auf End- oder andere Täuschungen aus sind, wird 2013 Sie auch so gut bedienen.

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Foto: www.carostrasnik.com

Wenn Sie das hier lesen, haben wir überlebt.


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