UNTERNEHMER 2013-03

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MENSCHEN, DIE UNSERE WIRTSCHAFT BEWEGEN

Menschen, die unsere Wirtschaft bewegen

Ausgabe 3/2013 Euro 3,80

Destillierter Genuss Whisky-Produzentin Jasmin Haider auf den Spuren des Lebenswassers Wirtschaft

Sustainable Entrepreneurship Award 2013: Ein Green Event der Sonderklasse

GELD

Exportfinanzierung: Erfolg mit der richtigen Finanzierung

Mobilit채t

Profitieren durch kombinierte E-Mobilit채t

Lifestyle

MAI/JUNI 2013

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Demner, Merlicek & Bergmann

Stilsicher: Fashion f체r Drunter & Dr체ber


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inhalt Wirtschaft

Nachhaltigkeit gewinnt

Geld

260 Einreichungen aus 30 Ländern weltweit – das ist die erfreuliche Bilanz des Sustainable Entrepreneurship Award (SEA) 2013. Die Quantität und Qualität der internationalen Einreichungen sind beeindruckend. Die Vielfalt der eingereichten Projekte zeugt von den weitreichenden Möglichkeiten des nachhaltigen Unternehmertums. Und das Beste daran: Auch österreichische Betriebe zählen zu den Gewinnern! In dieser Ausgabe des UNTERNEHMER präsentieren wir Ihnen alle Sieger und geben Ihnen einen kleinen Eindruck von der großen SEA Gala. Werden auch Sie ein Sustainable Entrepreneur und bewerben Sie sich schon jetzt für den SEA 2014. Mehr auf www.se-award.org. Wir zeigen Ihnen in dieser Ausgabe aber nicht nur innovative und nachhaltige Ideen, sondern bieten Ihnen auch handfeste Servicegeschichten für Ihren Alltag. Exportfinanzierung ist derzeit ein heißes Thema. Der Exportmotor brummt, und auch wenn manche Länder schwächeln, so zeigt sich doch insgesamt ein positives Bild. Die richtige Finanzierung ist schon der erste Schritt für den erfolgreichen Exporteur! Erste Schritte setzen heißt es derzeit auch im Bereich Machine-to-Machine (M2M). Was sich dahinter verbirgt, was Sie als Unternehmer davon haben und wie M2M heute bereits im Alltag eingesetzt wird, lesen Sie in unserem großen M2M-Report. Und nicht zuletzt gönnen wir uns gemeinsam einen guten Tropfen Hochprozentiges: Whisky muss nicht immer aus Schottland stammen, wie wir in unserer Coverstory zeigen. In Österreich gibt es eine ganze Reihe hochmotivierter Top-Produzenten, die in der Nische sehr erfolgreich sind. Weiters in dieser Ausgabe: Nutzfahrzeug- und Pkw-News, die Vorteile von Business Travel Management, neue E-Mobility-Projekte, Fashion Check-in und ein Blick in die Werkstatt einer echten Korsagenmacherin.

Whisky made in Austria Wie heimische Whisky-Produzenten mit den weltbesten Destillateuren locker mithalten können ........................................ 08 Sparring-Partner Moore Stephens Schwarz Kallinger Zwettler bieten maßgeschneiderte Lösungen für KMU ............................................................... 14 SEA 2013 Christina Weidinger, Gründerin des SEA, weiß, dass Nachhaltigkeit nicht nur Erfolg bringt, sondern auch sexy sein kann ................... 16 Der große Rückblick Alle Gewinner und Nominierten im Porträt, live dabei auf der SEA Gala ........................................................................................ 18 Sim & More Mehr als Schädlingsbekämpfung: Simacek erweitert Geschäftsfeld um Catering ............................................................. 25 BFI Wien Wiens führendes Aus- und Weiterbildungsinstitut setzt auf nachhaltige Bildungsangebote ..................................................................... 28 Franchise Neue Zahlen belegen den eindrucksvollen Vormarsch der Franchise-Branche in Österreich ......................................................... 30 Whatchado Ein junges, innovatives Unternehmen macht Lebensläufe bekannter Persönlichkeiten sichtbar ............................................. 32 M2M Machine-to-Machine ist ein Megatrend, der nicht nur die IT, sondern bald das ganze Leben betreffen wird ............................................................ 34 Gastkommentar So werden Sie innovationsfit ........................................................... 38 Service Wissenswertes für den unternehmerischen Alltag .......................................... 40 Exportfinanzierung Wie Sie jetzt die richtige Finanzierung für Ihre Exportgeschäfte bekommen ........................................................................... 46

Mobilität

E-Mobilität Neue regionale Projekte sollen das Thema E-Mobility vorantreiben. Auch KMU können davon profitieren ....................................... 56 BMW 3er Gran Turismo, Chevrolet Trax, SEAT Leon SC Neue Modelle sorgen für Freude im Fuhrpark ............................................................. 64 Mercedes Citan, Renault Master und Kangoo, Ford Focus Van und Transit Courier, Fiat Strada Aller Lasten Anfang .................... 68 Scania Der Lkw-Hersteller ist in Österreich mit seinen neuen Euro-6-Motoren auf einem guten Weg ......................................................................... 71 Dienstreisen Zeit und Geld sparen mit effizientem Business Travel Management ....... 72

Lifestyle

Fashion Check-in Liliana Klein hat eine neuartige Präsentationsform erfunden, die Aussteller und Besucher gleichermaßen anzieht ......................................................... 78 Süßer als Gift Barbara Ivanovska eröffnet mit ihren maßgeschneiderten Dessous und Korsagen neue Horizonte ......................................... 80 Quer fällt ein Alex Kristan fragt: „Do you speak business?“ ....................................... 82 Impressum

Fotos: Stefan Klemenjak (COVER), David Sailer

Edi tori al

Medieninhaber & Herausgeber DIABLA MEDIA VERLAG GMBH Karlsplatz 1/18, 1010 Wien, Tel +43 1 89 00 881, office@diabla.at Richtung des Magazins Wirtschaftsmagazin für österreichische KMU (kleine und mittlere Betriebe) – unabhängig, service- und lösungsorientiert Geschäftsführer/Herausgeber Mag. Oswald Greil (oswald.greil@diabla.at), Christina Weidinger (christina.weidinger@diabla.at) Redaktion Harald Hornacek (stv. Herausgeber), Patrick Baldia, Michaela Hocek, Paul Christian Jezek, Harald Sager, Michaela Stipsits, Christian Vavra Chef vom Dienst Herbert Jellmair Artdirector/Grafikdesign Constanze Necas Verlagsleitung Andrea Fürnweger Verlagsleitung Corporate Publishing Alexandra Otto (alexandra.otto@diabla.at) Anzeigen Florian Bollmann, Mag. Alexander Bursky, Hermann Tribuser, Christina Stampf (Anzeigenverwaltung, prod_unternehmer@diabla.at) Fotos Nati Senegacnik | www.fotoredaktion.co.at Lektorat/Korrektur der the das Sprachservice.at, Robert Gisshammer, Simon Böckle Abonnement Jahresabo (6 Ausgaben) EUR 21,00 (im Ausland exklusive Porto), Bestellung unter abo@diabla.at Copyright: Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten Druck Berger Druck, Wiener Straße 80, 3580 Horn

Ein Magazin aus dem diabla media Verlag

Herzlichst Christina Weidinger Mag. Oswald Greil

Christina Weidinger Oswald Greil Herausgeber & Geschäftsführer UNTERNEHMER


Internationale Ausschreibung für den | International call for submissions for the Sustainable Entrepreneurship Award sea 2014

Werden Sie mit Ihrem Unternehmen sustainable Entrepreneur des Jahres 2014. Die besten Projekte sowie die beste Idee werden im Rahmen einer Galaveranstaltung im Frühjahr 2014 der Öffentlichkeit vorgestellt. Das überzeugendste Projekt wird dabei mit EUR 10.000,00 prämiert.

Einreichschluss ist der 31. Dezember 2013 Submit your project to become the sustainable entrepreneur of the year 2014. The best projects and the best idea will be presented to the public at a gala event in Spring 2014. The best project will be awarded EUR 10,000.00.

Closing date is 31 December 2013

Weitere Informationen auf unserer Homepage unter For further information please visit our website

>> www.se-award.org


Foto: Stihl/Putz & Stingl

WIRTSCHAFT

Österreich ist für Stihl ein wichtiger Markt, der sich speziell in den vergangenen Jahren durch positive Geschäftsentwicklungen und starkes Wachstum ausgezeichnet hat

Redaktion Paul Christian Jezek

STIHL INVESTIERT IN ÖSTERREICH Unter anderem mit begrünten Dachlandschaften setzt die neue STIHL Zentrale Österreich neue Maßstäbe im Bereich der Gewerbegebäude. Auf etwa 5800 m2 entstand in Vösendorf das neue Vertriebs-, Logistik- und Schulungszentrum. Damit verdreifachte der Motorgerätespezialist die bisherige Nutzfläche und investierte rund EUR 14 Mio. in den neuen Vorzeigestandort. „Der Betrieb des Gebäudes wird mithilfe von Geothermie und Solarenergie ohne den Verbrauch fossiler Brennstoffe auskommen“, erklärt Geschäftsführer Alexander Hembach. Ein Großteil des Energiebedarfs wird aus hauseigenen Energiequellen gewonnen – vom Erdsolespeicher unter dem Gebäude über Solarthermie und Wärmepumpen. STIHL Österreich erwirtschaftet mit 40 Mitarbeitern einen jährlichen Umsatz von EUR 30 Mio.

NEUE LIST

GRUNDSTEIN

SEHR WINDIG

„Hier passiert Aviation.“ Mit diesen Worten beschreibt Franz List, Chef der List components & furniture GmbH mit Sitz in EdlitzThomasberg (Bezirk Neunkirchen), das neue „Werk 2“ des niederösterreichischen Flugzeugausstatters, das mit Jahresbeginn in Betrieb gegangen ist. Laut List handelt es sich um das „modernste InterieurWerk für Business- und Privatjets weltweit“. Bereits fixierte Aufträge – u. a. für Challenger 300 von Bombardier (Kanada), PC-12 von Pilatus (Schweiz), Legacy 450, Legacy 500 und Phenom 300 Platinum von Embraer (Brasilien) sowie für die VVIP Lufthansa Technik – haben Laufzeiten von vier bis zehn Jahren. Ein weiterer Großauftrag soll anlässlich der internationalen Flugzeugmesse EBACE in Genf präsentiert werden.

Die Wiener Vizebürgermeisterin Renate Brauner legte am 11. April gemeinsam mit Boehringer Ingelheim CEO Christian Schilling den Grundstein für ein neues Gebäude in der Belghofergasse 5–11. Mit dieser Investition trägt Boehringer Ingelheim dem stetigen Wachstum der letzten Jahre sowie der künftigen Ausrichtung seines Regionalzentrums in Wien Rechnung. Das neue Gebäude wird mehr als 200 modernste Büroarbeitsplätze sowie Besprechungsräume beherbergen. Die Kosten für die Errichtung betragen rund EUR 16 Mio. Die Fertigstellung ist für Mitte 2014 geplant.

Die beiden Windkraftbetreiber W.E.B und evn naturkraft errichten insgesamt fünf Windräder mit einer Gesamtleistung von rund 15 MW im Gemeindegebiet von Deutsch-Wagram. Durch den Windpark werden jährlich rund 23.000 t CO2 eingespart. Bei planmäßigem Verlauf wird der Windpark bereits im Sommer Strom ins Netz einspeisen. W.E.B CEO Andreas Dangl: „Die W.E.B hat 1998 am Beginn der österreichischen Windenergienutzung einen der ersten Windparks errichtet und damit auch den Beweis angetreten, dass Windenergie funktioniert. Mittlerweile freut es mich besonders, gemeinsam mit starken Kooperationspartnern den Weg der Energiewende zu beschreiten.“


nnews

W I R TS C H A F T

OLIVER BÖHM Oliver Böhm ist neuer Chief Operating Officer (COO) der ORF-Enterprise und leitet gemeinsam mit Franz Prenner und Beatrice Cox-Riesenfelder die ORF Vermarktungstochter. In der Gebühren Info Service GmbH (GIS) folgt Harald Kräuter dem in Pension gehenden Jürgen Menedetter nach und bildet gemeinsam mit Johann Simon das GIS Geschäftsführungsteam.

WIEDER IN DER FAMILIE 2008 erwarb die Invest AG, die Beteiligungsgesellschaft der Raiffeisenbankengruppe Oberösterreich, gemeinsam mit Manfred Mayrhuber 100 % an Windhager Zentralheizung mit Sitz in Seekirchen bei Salzburg und begleitet seither das Unternehmen. Jetzt hat mit Gernot Windhager der Enkel des Firmengründers die Führung beim Heizkesselspezialisten übernommen. 2012 konnte der Umsatz um 11 % gesteigert werden. Dabei hat das Traditionsunternehmen insbesondere auch die Exportquote auf 50 % des Umsatzes erhöht. Hauptmärkte sind neben Österreich vor allem Deutschland, die Schweiz, Frankreich, Italien und Großbritannien.

DOROTHE EICKHOLT Die neue Leiterin der Asendia Austria GmbH – neues Gemeinschaftsunternehmen der französischen La Poste und Swiss Post – setzt in ihrer Tätigkeit auf Wachstum: Sie will im nach wie vor schnell wachsenden E-CommerceMarkt mit innovativen Distributionslösungen punkten.

KAPSCH SETZT AUF CONDA Kapsch unterstützt die noch junge Crowdinvesting-Plattform Conda und ist damit als erster Industriepartner bereits zum Zeitpunkt der Gründung der Plattform mit dabei. „Wir unterstützen gerne neue und vielversprechende Ideen. Wir glauben an dieses Projekt und diese Herangehensweise“, sagt Alf Netek, CMO der Kapsch Group, der das Unternehmen im Advisory Board von Conda vertreten wird. Neben einer möglichen Lead-Generation für New Ventures könnten sich interessante Corporate Investment-Optionen ergeben. „Wir haben so sehr früh einen strukturierten Zugang zu neuen Geschäftsideen oder zu potenziellen Partnern und Mitarbeitern.“ Zudem werde Kapsch BusinessCom den Startups und Jungunternehmern skalierbare Service- und Hardware-Packages anbieten und damit einen Zugang zu einem neuen und attraktiven Kundensegment schaffen. Alf Netek (CMO der Kapsch Group) und Conda GF Daniel Horak 6 Un t erneh mer _03_20 1 3

MARIAN RUDOLF MAYER Der Wiener steigt bei Gigaset als Senior Sales Manager ein und zeichnet für die Produktlinie Gigaset pro verantwortlich. Mayer ist Ansprechpartner für ITK-Distributoren, Value Added Reseller und Partner im Handel und war zuvor u. a. bei Mobilkom Austria, UTA Telekom, iSec/Siemens und NextiraOne Austria tätig.

Fotos: Getty Images, Kapsch AG/APA-Fotoservice/Schedl, Daniel Hinterramskogler, beigestellt

Windhager GF Christoph Schneiderbauer, Windhager UK GF Charlie Lamb, Gernot Windhager, Windhager UK GF Oliver Ducksworth und Paul Brimble, Windhager Exportleiter Bernhard Holzer (v. l.)


F&E-Quote mit 2,81 % krisenresistent

Peter Lieber, SparxSystems: „Der Übergang von eigenen Softwarelösungen zu solchen, die als Service über das Internet bezogen werden, ist ein Paradigmenwechsel, der höchste Anforderungen stellt“

AUS ALT MACH NEU Als Partner im europäischen Forschungsprojekt ARTIST arbeitet SparxSystems daran, ältere Unternehmenssoftware („legacy system“) für die kontinuierliche Weiterentwicklung fit zu machen. Inhaber Peter Lieber: „Durch die Überführung der Altsysteme in neue Modelle stellen wir sicher, dass bestehende Anwendungen wesentlich kostengünstiger auf dem aktuellsten Stand gehalten werden können.“ Das Projekt wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des siebten Rahmenprogramms „Cloud Computing, Internet der Dienste und fortschrittliche SoftwareEntwicklung“ gefördert. Es verfolgt einen modellbasierten Ansatz zur Software-Modernisierung, um die Migration und Weiterentwicklung von Altanwendungen zu unterstützen und weitgehend zu automatisieren.

Die Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung werden laut Statistik Austria 2013 voraussichtlich knapp EUR 9 Mrd. betragen. Das entspricht einer Forschungsquote von 2,81 %. Gegenüber 2012 wird die Gesamtsumme der heimischen F&E-Ausgaben um 2,9 % ansteigen. Österreich weist damit immerhin die fünfthöchste Quote unter den EU-27 auf. Von den gesamten prognostizierten Forschungsausgaben 2013 wird mit 43,9 % (rund EUR 3,93 Mrd.) auch weiterhin der größte Anteil von unseren Unternehmen finanziert – der öffentliche Sektor wird mit rund EUR 3,62 Mrd. einen Finanzierungsanteil von 40,4 % an den Gesamtausgaben für Forschung erreichen. Andererseits verliere Österreich „das dritte Jahr in Folge an Innovationskraft“, kritisiert Ruperta Lichtenecker, Wirtschafts- und Forschungssprecherin der Grünen und Vorsitzende des Ausschusses für Forschung, Innovation und Technologie. 2009 lag Österreich beim EU-Innovationsranking noch auf Platz 6, jetzt nur noch auf Rang 9. „Es muss ein umfassendes Paket geschnürt werden, mit dem die KMU in ihrer Innovationstätigkeit optimal unterstützt werden, wie z. B. Abbau der Bürokratie, Bereitstellung von Risikokapital und die Unterstützung beim Wissenstransfer“, so Lichtenecker.

235.160 Arbeitsplätze Laut KMU Forschung Austria wurden von 2002 bis 2012 in der gewerblichen Wirtschaft 235.160 Arbeitsplätze geschaffen, mehr als 45 % davon in Gewerbe und Handwerk.

Ein Land der Lehrlinge

ES BLEIBT IN DER FAMILIE 2012 haben sieben von zehn österreichischen Familienunternehmen ihren Umsatz gesteigert. Damit haben sich die Betriebe hierzulande besser geschlagen als die Familienunternehmen weltweit, von denen nur 65 % über Zuwächse berichten, jedoch fast 20 % über Umsatzeinbußen, wie die Studie Familienunternehmen in Österreich 2012 der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC erklärt. Zudem erzielen Österreichs Familienunternehmen bereits knapp die Hälfte ihres Umsatzes im Export.

»KMU bilden 80 % der Lehrlinge in Österreich aus. Und das, obwohl ausbildende Betriebe nur gut ein Drittel der Förderung pro Lehrstellenplatz erhalten, die die überbetrieblichen bekommen« Konrad Steindl, Vorsitzender des parlamentarischen Wirtschaftsausschusses und Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk

INNOVATIVES SYSTEM GEGEN BAUMÄNGEL

AUSGEZEICHNETER UNTERNEHMENSGEIST

Das innovative Baumängel-Managementsystem des jungen Entrepreneurs Domagoj Dolinsek konnte sich bei der Initiative „Startup Live Vienna“ 2012 durchsetzen und sicherte sich so die weitere Unterstützung von A1. Mit DefectRadar können Architekten, Ingenieure und Häuslbauer Mängel bei der Ausführung von baulichen Maßnahmen mit einer Smartphone- bzw. Tablet-App dokumentieren und den passenden Fachleuten und Gewerken zur Behebung zuordnen. Mittels digitaler Pläne können Ort und Art des Baumangels schnell erfasst und durch Text, Fotos oder Sprachnotizen ergänzt werden. Das komplizierte und fehleranfällige Hantieren mit Plänen, Tabellen, Diktiergeräten und Fotoapparaten entfällt somit, ebenso die zeitaufwändige Nachbearbeitung. Nach einer Testphase ist der Markt-Start für Mitte 2013 geplant.

Großes Budget oder starke Marke sind nicht immer (allein) ausschlaggebend dafür, ob sich ein Mitarbeiter mit seinem Arbeitgeber identifiziert. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu. Vor allem mittelständische Unternehmen liegen in der internen Gunst weit vorne. Bewertet wurden die Arbeitgeber von den Mitarbeitern; mehr als 43.000 Menschen nahmen teil. Höchstwertung war die Note 5. Die Top 10: 1) Catalysts GmbH 4,71 2) ePunkt Internet Recruiting GmbH 4,59 3) Internorm International GmbH 4,53 4) Tirolia Spedition GmbH 4,41 5) ClearSense GmbH 4,31 6) Salzburg AG 4,29 7) cubido business solutions gmbh 4,24 8) Bacher Systems EDV GmbH 4,20 9) ANECON Software Design und Beratung G.m.b.H. 4,17 10) Bank für Tirol und Vorarlberg AG 4,07

Domagoj Dolinsek, CEO und Co-Founder von DefectRadar, und Hannes Ametsreiter, Generaldirektor A1 und Telekom Austria Group


WIRTSCHAFT COVER STORY

Vereint in der Förderung der Whiskykultur: Johann und Monika Haider von der Whiskydestillerie J. Haider sowie deren Tochter Jasmin, Obfrau der AWA

Das Lebenswasser aus Österreich Text Harald Sager

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ein, Bier und Schnäpse aus Österreich – keine Frage. Aber Whisky? Nicht gerade die naheliegendste Assoziation. Andererseits, wer ist der größte Whiskyproduzent der Welt? Indien. Und wer produziert seit den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts Whisky in großem Stil? Japan; auch nicht unbedingt Länder, von denen man das vermutet hätte. Es müssen also nicht immer die High- oder auch Lowlands sein, denn andere Länder tun’s auch, eben zum Beispiel Österreich. Hier hat sich seit Mitte der 90er Jahre eine kleine, aber überaus rührige Szene herausgebildet, die etwa 30 Destillerien umfasst. Die meisten von ihnen sind aus bestehenden Schnapsbrennereien bzw. Bierbrauereien hervorgegangen und betreiben diese Geschäfte auch weiterhin. Die

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Whiskyproduktion ist da oft nur eine exotische Nebenschiene bzw. ein etwas größeres Hobby. Und doch ist eine zunehmende Professionalisierung der Branche festzustellen. So haben sich erst im Vorjahr 14 Hersteller, denen es mit dem Whisky und dessen Vermarktung ernst ist, zur Interessensvertretung „Austrian Whisky Association“ (AWA) zusammengeschlossen. Es sind – wenn man vom Fruchtsaft- und Eisteehersteller Pfanner absieht – überwiegend kleine Privatdestillerien: keine von großen Namen wie Johnnie Walker, Jack Daniel’s, Jim Beam, Chivas Regal oder Ballantine’s, die allesamt zu globalen Spirituosenkonzernen gehören, geprägte Branche, sondern Nischen-Player, „Boutique“-Destillerien. Hier geht es mehr manufakturmäßig als industriell zu, und der Gründer bzw. Leiter ist in der Regel auch der Brennmeister.

Fotos: Stefan Klemenjak, Bauer Saalfelden, beigestellt

Whisky – oder „Lebenswasser“, so die etymologische Bedeutung des Wortes – ist keineswegs ein Monopol von Herstellerländern wie Schottland, Irland oder den USA. Er wird auch an unvermuteten Orten gebrannt, beispielsweise in Österreich. Und das mit herausragendem Geschmackserlebnis.


Plattform für Österreich-Whisky Der AWA gehe es darum, Qualitätsstandards zu etablieren, dem österreichischen Whisky eine Plattform zu geben und dessen Vielfalt aufzuzeigen, führt Jasmin Haider, Obfrau der AWA, aus. Tatsächlich fallen die Erzeugnisse der einzelnen Mitglieder weniger durch ein etwaiges Alleinstellungsmerkmal des „österreichischen Whiskys“ auf als vielmehr durch ihre Diversität. Da wird mit den verschiedensten Getreide-Ausgangsmaterialien sowie Produktions- und Lagerungsmethoden in schottischer, irischer und US-amerikanischer Tradition gearbeitet und experimentiert, und entsprechend unterschiedlich ist letztlich das Ergebnis. Da werden Aromen freigesetzt, die – über die charakteristischen Malz- und Rauchnoten hinaus – von Kennern als „Likör mit bitteren Tönen“, „Karamell-Rum-Kokos“, „KaffeeKaramell“, „Schokolade-Nougat“ oder „SherryKirsch“ identifiziert werden, was zumindest eines nahelegt: dass man beim Whisky genauso ins freie Assoziieren kommen kann wie beim Wein; solange man übrigens die Geschmacksnerven nicht mit Eiswürfeln beleidigt, denn „on the rocks“, und darin sind sich alle AWA Mitglieder einig, ist ein No-Go! „Whisky ist Trend“, resümiert Jasmin Haider. „Warum sollte er nicht aus Österreich kommen?“ Nichts spricht dagegen. Österreich ist ein Land der Edelbrände und darin auch international renommiert. Das Knowhow im Destillieren ist demnach schon einmal vorhanden. Und Whisky ist letztlich auch nichts anderes als ein Getreidebrand mit Malzanteil, der nach bestimmten Regeln funktioniert – mindestens 40 % Alkohol, mindestens drei Jahre Holzfasslagerung. Wobei die AWA sich zusätzlich noch straffere Qualitätskriterien auferlegt hat, wie etwa: dass die Brennerei ihren Standort in Österreich haben muss; dass der Whisky weder gesüßt noch aromatisiert werden darf, abgesehen von den gebrauchten Portwein- oder Sherryfässern, die zur

In der Broger Privatbrennerei in Vorarlberg wird der regionale Riebelmais nicht zu Polenta verarbeitet, sondern zu Whisky

Lagerung üblicherweise herangezogen werden; oder dass er seine gesamte Lagerzeit in Österreich verbringt. Edles aus dem Waldviertel Die Mitglieder der AWA rekrutieren sich aus annähernd allen Bundesländern, gleich vier von ihnen – und somit die höchste Konzentration – stammen jedoch aus dem niederösterreichischen Waldviertel. Das wird nur auf den ersten Blick überraschen, denn es gibt hier doch in Fülle alle Ingredienzien, die es für einen anständigen Whisky braucht: ausgezeichnetes Wasser und Getreide, die Manhartsberger Sommereiche für die Fässer, ja sogar Torf aus den Moorlandschaften, der beim Mälzen eingesetzt wird, um zum rauchigen Aroma beizutragen. Die größte Whiskydestillerie des Waldviertels und überhaupt Österreichs ist die von Johann Haider (www.roggenhof.at) in Roggenreith – der Name ist hier Omen; es war zugleich die erste. Landwirt Haider stellte im Zuge von Österreichs EU-Beitritt 1995 fest, dass er mit seinen 30 ha im Vollbetrieb zu klein war, um überleben zu können. Im Gegensatz zu so vielen anderen wollte er aber kein Nebenerwerbsbauer und Pendler werden. Zufällig sah er damals im Fernsehen einen Bericht über die Grappa-Produktion. Nun wird dieser Edelbrand ja aus Trester hergestellt, der ein bloßes Abfallprodukt ist, und als Haider das sah, dämmerte ihm: Das kann ich mit meinem Roggen und meiner Gerste doch auch! Ein wenig Schnäpse gebrannt hatte er schon davor, aber jetzt sollte es etwas Anderes, Ausgefalleneres sein: Whisky, der schließlich die edelste Form des Getreidebrands ist. Die wichtigsten Zutaten waren, wie bereits erwähnt, zur Genüge vorrätig, es fehlte nur noch das Knowhow. Aber woher nehmen? Jasmin Haider: „Abschauen konnte er es sich nirgends. Aber mein Vater ist ein innovativer Typ, ein Visionär, und praktizierte einfach Learning by Doing!“ Und das auf durchaus

Austrian Whisky Association (AWA) Unternehmen: Vereinigung österreichischer Whiskyproduzenten mit aktuell 14 Mitgliedsbetrieben Spezialität: gemeinsamer Auftritt zur Förderung der Whiskykultur

Siegfried Herzog, mehrfacher „Edelbrenner des Jahres“, ist zugleich Schöpfer des „Hagmoar“, des ersten Pinzgauer Whiskys

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WIRTSCHAFT COVER STORY

Pfanner ist nicht nur ein bekannter Name bei Fruchtsäften und Eistees, sondern zunehmend auch für Edelbrände und Single Malt

unorthodoxe Weise. So brannte er nicht mit Hilfe des traditionellen Kessels „Pot Still“, sondern mit einer Brennblase mit aufgesetztem Feuerbrenner, wie sie zum Schnapsbrennen verwendet wird. Und es funktionierte: Anfang 1995 destillierte Johann Haider erstmals, drei Jahre später kam unter wohlwollendem Medienecho sein erster Whisky auf den Markt, und heute produziert er jährlich 25.000 bis 30.000 l. In der Zwischenzeit hat die Familie Haider – Johann wird unterstützt von seiner Frau Monika und seiner Tochter Jasmin, die für das Marketing zuständig ist – vor Ort eine „Erlebniswelt“ samt Whisky-Shop, -Café und -Lounge aufgezogen, wo Touren mit Besichtigung der Produktion, Malzschnuppern und Degustation angeboten werden. Die Erlebniswelt hat sich zu einem der Top-Ausflugsziele Niederösterreichs mit jährlich über 80.000 Besuchern ausgewachsen. Der Familie Haider kann das nur recht sein, denn sie macht 80 % ihres Umsatzes mit dem AbHof-Verkauf. Langjährige Erfahrungen nützen Auch die anderen Waldviertler Brennereien hatten bereits Erfahrung im Destillieren, ehe sie sich an den Whisky wagten: Im Fall der Destillerie Rogner (www.destillerie-rogner.at) in Rappottenstein brannten bereits die Eltern des jetzigen Betreibers Hermann Rogner Obst- und Kornbrände; dieser begann dann 1997 mit der 10 Unt ern ehm er _03_20 1 3

Hafer, Dinkel und Mais aus eigenem Anbau verarbeitet der Waldviertler Landwirt Oskar Weidenauer zu Grain und Malt Whisky

ersten Whiskyproduktion. „In meinem Whisky 3/3 vereine ich Roggen, Gerste und Weizen zu einem Blend, der durch seine Holz- und Schokoladenoten besticht“, erklärt Hermann Rogner. Die Fässer sind teils von der heimischen Eiche, teils gebraucht aus Frankreich und Amerika mit Wein- und Brandyvorbelegung. Es ist eine übliche Lagerungsmethode von Whisky, Fässer zu verwenden, in denen zuvor Sherry, Portwein, Rum und andere Spirituosen gelagert wurden. Damit lässt sich, ebenso wie in den anderen Produktionsschritten, das letztendliche Geschmacksergebnis beeinflussen.

Harald Keckeis produziert nicht nur Edelbrände, Bier und Whisky, sondern hat sich auch einen Whisky-Heber einfallen lassen

Fotos: beigestellt

Getreidespezialist als Whiskyproduzent: Die Feldbacher Brauerei Lava-Bräu mit ihrem Single Malt lokaler Färbung „Brisky“

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Valentin Latschen von der Kärntner Pfau Brennerei hat sich von Fruchtdestillaten über Bierbrände sukzessive bis zu Whisky der Neigungsgruppe Single Malt vorgetastet

Eine ähnliche Vorgeschichte hat auch die Destillerie Weidenauer (www.weidenauer.at) in Kottes: Oskar Weidenauer ist mit dem Fruchtdestillieren, das der Vater und der Großvater noch für den Eigenbedarf betrieben, quasi aufgewachsen. Für seine Whiskyproduktion, die er ebenfalls 1997 startete, zieht der Landwirt Getreide aus eigenem Anbau heran. Vorwiegend Hafer sowie Dinkel und Mais (das Ausgangsmaterial für Bourbon) werden zu Grain und Malt Whisky verarbeitet. Erstes bezeichnet Destillate aus diversen Getreidesorten, zweites solche aus nur einer gemälzten Sorte. Die dezent getoasteten Fässer kommen von der Allier- und Limousin- sowie der Manhartsberger Eiche.

»Whisky ist Trend – warum sollte er nicht aus Österreich kommen?« Der Brennmeister Günther Mayer schließlich begann 1995 mit der Verarbeitung von Fallobst zu Bränden und nahm zehn Jahre später Getreide dazu. In seiner Waldviertler Granitdestillerie (www.granitdestillerie.at) werden Roggen, Dinkel und Mais verarbeitet, das Gerstenmalz wird mit Waldviertler Torfrauch gedarrt. Hochprozentiges aus dem Ländle Ebenfalls ein starkes Bundesland in Sachen Whisky ist Vorarlberg. Da wäre zunächst einmal das in Lauterach angesiedelte Unternehmen 12 Unt e rneh mer _03_20 1 3

Pfanner, das durch seine Fruchtsäfte und Eistees auch außerhalb Österreichs bekannt ist. Mit Getränken aller Art – Bier, Branntwein, Liköre – beschäftigt sich die Familie, von einem Gasthof ausgehend, seit mehr als 150 Jahren. Walter Pfanner, der die fünfte Generation repräsentiert, entdeckte seine Leidenschaft für Edelbrände und hernach für Whisky und richtete die Destillerie Hermann Pfanner (www.pfanner-weine.com) ein. Im Jahr 2005 produzierte er seinen ersten Single Malt, der definitionsgemäß ausschließlich aus gemälzter Gerste und von ein und derselben Destillerie stammen darf, aus Sommer-Braugerste. Er hält damit zurzeit bei einer Jahresproduktion von 10.000 l. Auch in der Familie Broger in Klaus gibt es einschlägige Traditionen: Schon die Großeltern haben Früchte zu Destillaten verarbeitet; die tüftligen Brüder Bruno und Eugen gehen in ihrer Privatbrennerei (www.broger.info) nun einen Schritt weiter: „Wir verarbeiten den Mais nicht, wie regional üblich, zu ,Riebel’, einer Art Polenta, sondern zu Whisky, der anschließend in einem Süßweinfass vom edlen Château d’Yquem lagert“. Der Single Malt seinerseits reift vier Jahre lang in Bourbon-, Sherry- und Portweinfässern zum „Triple Cask“ heran und für den intensiv torfig-rauchigen „Burn out“ wird schottisches Malz herangezogen. Harald Keckeis (www.destillerie-keckeis.at), ein weiterer Vorarlberger, kommt ursprünglich von der Erzeugung von Fruchtdestillaten her, hat

Fotos: Ferdinand Neumüller, Norbert Danner, beigestellt

WIRTSCHAFT COVER STORY


Die Granitdestillerie produziert neben Obstbränden auch Whiskys aus Roggen, Dinkel und Mais, wobei das Malz mit Waldviertler Torfrauch gedarrt wird

aber in den letzten Jahren zu 80 % auf Whisky umgestellt. „Für meinen Single Malt wird ein Teil der Gerste mit Buchenholzrauch gedarrt, die Lagerung erfolgt in amerikanischen Eichenfässern mit Sherryvorbelegung“, erklärt er. Quasi als Nebenprodukt fällt sein Stillman’s Bier (das englische Wort für „Brennmeister“) ab, das aus Whiskymalz gebraut wird. Die Destillerie ist als Schaubrennerei konzipiert, in der Verkostungen für Gruppen angeboten werden. Wer es auf mehr als nur Kostproben abgesehen hat, kann den Whisky auch gleich im 10- bzw. 30-l-Reifefass aus Limousin-Eiche erwerben. Freude am Experimentieren So klein die heimische Whiskyszene auch sein mag, eines jedenfalls eint sie: die Lust am spielerischen Experimentieren. Die Klagenfurter Pfau Brennerei (www.pfau.at) etwa kam über die Produktion von Bierbränden zum Whisky. In der Edelbrennerei Franz Kostenzer (www.schnapsachensee.at) werden die Fässer im Freien dem Tiroler Wind und Wetter ausgesetzt, damit die Destillate umso intensivere Aromen entwickeln können. Die Brauerei Lava Bräu (www.lavabraeu.at) im steirischen Feldbach lagert ihre Whiskys „Brisky“ und „Woazky“ in gebrauchten Chardonnay-Fässern aus der Region und verwendet wechselweise Wasser aus der Heilquelle von Markt Hartmannsdorf sowie „belebtes“ Grander Wasser auf der Basis von vulkanischem Brunnenwasser. Und der in Saalfelden

beheimatete Braumeister Siegfried Herzog (www.herzogschnaps.at), der mit seinen Erzeugnissen aus der roten Williamsbirne, der Vogel- oder der Elsbeere schon mehrmals zum „Edelbrenner des Jahres“ gekürt wurde, hat zuletzt auch den „Hagmoar“ herausgebracht, den ersten „Pinzgauer Whisky“ aus 80 % Gerstenn malz und 20 % Dinkel.

Der Rappottensteiner Hermann Rogner weiß, dass ihm das Waldviertel alles liefert, was er zur Herstellung eines anständigen Whiskys braucht

Als Whisky-Land ist Österreich noch weniger bekannt – aber die 14 Mitgliedsbetriebe der Austrian Whisky Association arbeiten daran, dass sich das recht bald ändert


WIRTSCHAFT Po rträt

Haben stets den Überblick: Partner Erwin Katzmayr, Prof. Reinhard Schwarz, Manfred Schwarz und Udo Schwarz (v.l.n.r.)

Sparring-Partner für Unternehmen 2009 war die Wirtschaftskrise auf ihrem Höhepunkt und die Verunsicherung groß. Doch in solchen Zeiten gibt es auch Chancen. Manfred Schwarz hat sie gemeinsam mit einigen anderen Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern genützt. Davon profitieren heute die Kunden von Moore Stephens Schwarz Kallinger Zwettler.

E

infache Idee, große Wirkung: „Wir haben aus drei selbstständigen Kanzleien ein für österreichische Verhältnisse mittelgroßes Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsunternehmen gegründet“, erklärt Manfred Schwarz, Geschäftsführer der Moore Stephens Schwarz Kallinger Zwettler Wirtschaftsprüfung Steuerberatung GmbH. „Und wir haben damit einen regionalen Betreuungsbogen über die Kernländer Wien und Oberösterreich gelegt, der auch für große Mandanten sehr attraktiv ist.“ Mit Standorten in Wien, Linz und Steyr ist die Sozietät geografisch sehr gut aufgestellt. Alle Partnerunternehmen – sechs Partner sind an der Gruppe beteiligt – wurden bereits in den 1950er Jahren gegründet und können somit auf langjährige Kundenbeziehungen verweisen. „Wir wollten einerseits mehr Ressourcen schaffen und bündeln, andererseits auch

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unsere Attraktivität als Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb erweitern. Und letzten Endes ist die Partnerschaft auch eine klare Antwort auf den verstärkten Trend zur Spezialisierung im Markt.“ Erst ab einer Mitarbeitergröße von 80 bis 100 Personen können sich in Kanzleien eigene Kompetenzzentren herausbilden, weiß Schwarz: „Es braucht eine gewisse kritische Größe, und die Großkunden schätzen das ebenso wie die international tätigen KMU.“ „Sparring-Partner“ für KMU Durch die Partnerschaft hat sich auch ein neues Betätigungsfeld für Moore Stephens Schwarz Kallinger Zwettler aufgetan, nämlich die Prozessberatung und -begleitung. „Wir haben in unserem Gründungsprozess sehr viel gelernt“, so Schwarz. „Und diese Erfahrungen geben wir nun gerne an unsere Klienten weiter. Denn wenn

Fotos: DAVID SAILER

Text Harald Hornacek


man zusammengehen möchte, erspart jede Stunde Abstimmungszeit, die man vorher investiert, danach viele Wochen Diskussionen. Man hat im Tagesgeschäft dann kaum noch Zeit, offene Fragen zu klären.“ Unter diese Prozessbegleitung fällt auch der Bereich der sozialen Strukturanalyse. „Wir setzen sehr stark auf den Bereich Mediation, weil wir festgestellt haben, dass nach wie vor sehr viele Betriebsübergaben oder -übernahmen an menschlichen Faktoren scheitern. Wir haben bereits vier ausgebildete Mediatoren im Unternehmen“, beschreibt Schwarz. In gewisser Weise möchte man sich „als Sparring-Partner der Unternehmen positionieren und damit beispielsweise auch potenziellen Konflikten entgegenwirken“. Dieser Zugang werde gerade von KMU besonders nachgefragt. Vorab auf Trends reagieren Derzeit stellt Schwarz einige Trends im Markt fest, die auch und gerade für KMU massive Auswirkungen haben. Dazu zählt die E-Rechnung, bei der es nach wie vor viele Fragen zu klären gilt. „Hier sind Unternehmen in hohem Maße gefordert“, weiß Schwarz (siehe dazu auch Seite 49). Immer wichtiger wird auch die Unternehmensbewertung: „Hier herrscht eine extreme

fachliche Dynamik, die vor allem aus dem angelsächsischen Raum kommt. Da gibt es sehr viele Aufgaben für unser Kompetenzzentrum Unternehmensbewertung.“ Gleiches gelte im Bereich Immobilien und Immobilienbesteuerung, wo Moore Stephens Schwarz Kallinger Zwettler ebenfalls mit einem eigenen Kompetenzzentrum aktiv ist. Ein weiterer Trend ist die verstärkte Zusammenarbeit von Unternehmen, um Synergien zu nutzen und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Diesem Trend folgt auch Moore Stephens Schwarz Kallinger Zwettler: Das österreichische Moore Stephens Netzwerk wird schon bald an einem gemeinsamen Standort in der Wiener City weiter zusammenwachsen: Im Spätsommer werden auch andere Netzwerkmitglieder in Wien mit Moore Stephens Schwarz Kallinger Zwettler n in die Ringstraßen-Galerien übersiedeln.

Das Thema Unternehmensbewertung gewinnt zusehends an Bedeutung, sind die Experten überzeugt

Moore Stephens Schwarz Kallinger Zwettler Wirtschaftsprüfung Steuerberatung GmbH Mitarbeiter: 110 Spezialität: Immobilienbesteuerung, Unternehmensbewertung, Wirtschaftsmediation

FÜR UNTERNEHMEN

26.— 30. AUGUST 2013 »Mehr Wissen und mehr Können in fünf Tagen.«

IRD E A R LY GBU N G B E I I S S ERM Ä UNG BI S ZUM B UC H 0 5. 2013 : 31 . 0 % -1


WIRTSCHAFT SEA 2013

„Nachhaltigkeit kann sexy sein“ SEA Gründerin Christina Weidinger über die Einreicher 2013, die Bedeutung der KMU als Sustainable Entrepreneurs sowie Sustainability als Lifestyle-Revolution. Interview Harald Hornacek

Was am SEA so erstaunlich ist, ist die Vielfalt der Einreichungen. Vom Konzern bis zum Kleinstunternehmen bewerben sich Betriebe unterschiedlichster Größenordnung aus ganz verschiedenen Bereichen. Hätten Sie mit dieser Vielfalt gerechnet? Schon im ersten Jahr waren gerade die Vielfalt und die Bandbreite der Ideen und Lösungen besonders beeindruckend. Dieses Jahr haben wir noch einmal ein Schippchen draufgelegt: zukunftsweisende Projekte aus der ganzen Welt, eine bunte Vielfalt an Ideen und Lösungen von unterschiedlichen Unternehmen aus vielen Regionen und Ländern. Genau diese länderübergreifende „Nachhaltigkeit at its best“ zeichnet den SEA aus. Das beweist, wie kreativ und vielfältig moderne Unternehmer mit diesem Thema umgehen. Ihnen und ihren bahnbrechenden Ideen gehört die Zukunft. Wir bieten ihnen die internationale Bühne dafür. Sie haben stets gesagt, mit dem SEA etwas bewegen zu wollen. Was hat sich konkret aus Ihrer Sicht seit der Gründung des SEA geändert? Ich bin selbst überrascht und überwältigt von der raschen Entwicklung des SEA. Seit letztem 16 Unt er n ehmer _03_20 1 3

Jahr hat sich einiges getan. Ich kann es manchmal selbst nicht fassen, aber aus einer Idee wurde innerhalb kürzester Zeit eine regelrechte Bewegung! Wir konnten noch mehr Unternehmer motivieren mitzumachen; Wir haben viele hochkarätige Persönlichkeiten für unsere Idee begeistern können und weitere internationale Jurymitglieder dazugewonnen. Vor allem aber ist es uns gelungen, den SEA über die Grenzen hinaus bekannt zu machen, Sustainable Entrepreneurship neu zu positionieren und damit den Weg zu ebnen für Sustainability als die neue Lifestyle-Revolution. Letzten Endes geht es darum, dass Sustainable Entrepreneurship kein Selbstzweck ist, sondern sich auch als Geschäftsmodell wirtschaftlich tragen soll und muss. Auch der SEA selbst ist heute zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden. Ja, absolut. Nach einem Jahr haben wir es geschafft, über ein großes Netzwerk und viele internationale Fürsprecher auch wichtige Kooperationspartner für dieses Projekt zu gewinnen. Sie unterstützen uns tatkräftig und erkennen den Mehrwert dieser Idee, wie z. B. die Erste Bank, Safe Invest, das BFI Wien oder die Raiffeisen Klimaschutz-Initiative. Das sind vertrauensvolle, langfristige Beziehungen, auf denen wir aufbauen wollen. Mir geht es darum, den sea noch internationaler, bekannter und größer zu machen. Ich bin sicher, dass das gelingen wird. Sustainable Entrepreneurship ist nicht nur eine sehr wichtige Aufgabe von Konzernen, vor allem KMU können hier ebenfalls maßgebliche Initiativen setzen. Wie beurteilen Sie die Bedeutung von SE gerade im Bereich der österreichischen KMU? Europa ist kein Kontinent der Konzerne, sondern in erster Linie ein Kontinent der Klein- und Mittelbetriebe; eben jener Unternehmen, die in Europas Wirtschaft den Ton angeben – wenn auch oft im Hintergrund. Sie sind für mich das Rückgrat und der Motor der Wirtschaft. Sie haben die Kraft, in Europa etwas zu bewegen,

Foto: GUIDO ADOLPHS

Gratulation zum tollen Erfolg des SEA 2013 – mehr als 260 Einreichungen, herausragende Projekte sowie eine sehr schöne Gala in der Hofburg Vienna als glänzender Abschluss. Sie können als SEA Gründerin stolz sein auf Ihr „Baby“, das prächtig wächst und gedeiht. Ja, ich bin wirklich sehr stolz. Dieses Jahr konnten wir die Anzahl der Einreichungen noch einmal verdoppeln; Unternehmer aus 30 Ländern rund um den Globus haben mitgemacht. Leidenschaftliche Menschen, die mit uns gemeinsam etwas bewegen wollen. Die Besten der Besten haben wir wieder ausgezeichnet – und das im Rahmen eines fulminanten Green Events in der Hofburg, das weit über die Grenzen hinaus Wellen schlägt. Mit dieser Gala und unseren wirklich großartigen Gewinnerprojekten haben wir einmal mehr ein Zeichen gesetzt und gezeigt, dass Nachhaltigkeit auch modern und cool, ja sogar sexy sein kann.


gerade wenn es darum geht, Innovationen zu entwickeln und bahnbrechende Ideen zu forcieren, um wirklich nachhaltig etwas zu verändern. Dieser Tatsache müssen wir uns wieder mehr besinnen. Sustainable Entrepreneurship bietet gerade für KMU eine große Chance, und das nicht nur in Österreich. Es gilt, diese Unternehmer mehr zu fördern und miteinzubeziehen, ihnen unter die Arme zu greifen und Anreize zu schaffen, also auch die politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen weiter auszubauen und zu verbessern, wie z. B. durch Förderungen und einheitliche Steuermodelle. Sie haben einmal gesagt, Sustainable Entrepreneurship sei der einzige Weg für Europa, aus der Krise herauszukommen und die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. SE ist damit der bedeutendste Wirtschaftsfaktor unserer Zeit. Was meinen Sie damit konkret? Probleme der heutigen Zeit kann man nicht mit derselben Denkweise lösen, mit der sie entstanden sind. Ich glaube deshalb, dass wir neue Modelle und Ideen brauchen, die unsere Zukunft sichern. Sustainable Entrepreneurship ist ein modernes Konzept, das den Problemen unserer Zeit begegnet, aktiv Lösungen sucht, sie mit gewinnbringenden Business-Strategien verknüpft und somit einen Mehrwert für beide Seiten schafft, für Gesellschaft und Wirtschaft. Für mich ist das DAS Erfolgskonzept der Zukunft, das uns in Europa die große Chance bietet, die Vorreiter- und Führungsrolle zurückzugewinnen und einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil zu sichern. Ich bin sicher, dass jene Unternehmen, die diesen Ansatz verfolgen und leben, die führenden Unternehmer sein werden. Vielmehr noch: SE ist nicht nur ein Key Driver für den einzelnen unternehmerischen Erfolg, sondern für unsere gemeinsame nachhaltige Zukunft. Wer das heute versteht, wird die Herausforderungen von morgen nachhaltig meistern.

weniger Produktionskosten als bei herkömmlichen Anlagen. Eine großartige Idee! Das ist für mich echtes innovatives Unternehmertum, wie wir es viel mehr brauchen!

Natürlich ist jedes Projekt, das am SEA teilgenommen hat, für sich herausragend. Gibt es dennoch eines, das Ihnen besonders imponiert? Jedes einzelne dieser Projekte ist einzigartig und alle Unternehmer, die mitgemacht haben, sind für mich in Wahrheit Gewinner. Aber auf die Frage, welches Projekt mich am meisten beeindruckt hat, antworte ich: die Best Idea 2013 – also ein Unternehmer aus Tunesien, der Windgeneratoren in Form eines Segelboots entwickelt hat, ganz ohne Rotorblätter. Das besondere daran: Im Vergleich zu herkömmlichen Propelleranlagen kann die dreifache Menge an kinetischer Energie generiert werden, und das bei 45 %

Nach der SEA Gala ist vor dem SEA 2014 – was wird sich beim nächstjährigen SEA ändern, welche Erwartungen haben Sie? Ich bin überzeugt davon, dass es uns gelingen wird, diesen Preis im nächsten Jahr noch internationaler und noch größer zu machen. Gerade das Feedback dieses Jahr hat gezeigt, dass diese Idee noch viel mehr Potenzial in sich birgt. Ich würde mir natürlich wünschen, dass wir noch viel mehr Menschen für den SEA begeistern können: Unternehmer mit ihren innovativen Ideen genauso wie wichtige neue Kooperationspartner in der Wirtschaft oder internationale n Fürsprecher in der Politik.

Christina Weidinger: „Sustainable Entrepreneurship ist ein Key Driver für den einzelnen unternehmerischen Erfolg und unsere gemeinsame nachhaltige Zukunft“

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WIRTSCHAFT SEA 2013

Best Project

Nuru Energy, Südafrika

Text Harald Hornacek

„Gleichzeitig konzentrieren wir uns weiterhin auf die Entwicklung neuer Produkte, da wir festgestellt haben, dass die ländlichen Haushalte, die das Nuru Licht gekauft haben, auch noch anderen Energiebedarf haben, den wir decken können. Wir haben gerade eine Zubehörreihe auf den Markt gebracht, die sich mit dem Nuru Licht verbinden lässt und so seine Funktionalität erweitert. Dieses Zubehör beinhaltet zurzeit auch eine abnehmbare LEDGlühbirne und ein abnehmbares Ladegerät für n Mobiltelefone.“

Mit dem „Power Cycle Pedal“ können unterschiedliche Stromverbraucher unabhängig vom Stromnetz aufgeladen werden 18 Un t e r nehmer _03_20 1 3

Fotos: beigestellt

Nuru Energy aus Südafrika hat eine portable und mobile LED-Leuchte entwickelt, die einen sehr geringen Energiebedarf aufweist. Mit dem „Power Cycle Pedal“ können unterschiedliche Stromverbraucher unabhängig vom Stromnetz aufgeladen werden. Der Vertrieb wird im ländlichen Raum durch lokale Mikrounternehmen gesteuert, die durch den Verkauf der alternativen Energieprodukte kapitalisiert werden. Nuru Energy hat das Ziel, den niedrigen Energiebedarf von weltweit zwei Milliarden Menschen, die ohne Elektrizität leben – davon etwas mehr als 700 Millionen in Afrika –, zu decken. „Wir tun das, indem wir ihre aktuelle Lichtquelle – teures, umweltschädliches, ungesundes Kerosin – durch eine kostengünstige, saubere und zuverlässige Alternative ersetzen: das tragbare und modulare Nuru LED-Licht. Außerdem schaffen wir ein Netzwerk von Mikrounternehmern, die den Power Cycle Pedal-Generator von Nuru Energy dazu benutzen, unabhängig vom Stromnetz ein Wiederaufladegeschäft aufzubauen. Damit werden Nuru LED-Lichter, Mobiltelefone und irgendwann auch andere Geräte wieder aufgeladen“, sagt CEO Sameer Hajee.


Die rotorlose Konstruktion verbindet ausgezeichnete technische Leistung mit ökologischen Gesichtspunkten

Best Idea

Saphon Energy, Tunesien

Text Harald Hornacek

Saphon Energy aus Tunesien ließ sich für das Design seiner Windgeneratoren von der Form eines Segelboots inspirieren und verzichtet bei „The Saphonian“ auf Rotorblätter. Der Wind wird durch Kanäle geleitet, in denen hydraulische Energie in kinetische umgewandelt wird. Durch die Innovation kann im Vergleich zu herkömmlichen Propelleranlagen die dreifache Menge an kinetischer Energie generiert werden, wobei die Produktionskosten 45 % unter jenen für klassische Anlagen liegen. Die neue Windkraftanlage „The Saphonian“ unterscheidet sich radikal von konventionellen Windturbinen mit Rotorblättern. Der Wind wird von einem gebogenen Körper aufgefangen, der sich in einer knotenförmigen 3D-Bewegung hin- und herbewegt. Durch diese Bewegung kann der Großteil der kinetischen Windenergie mittels Kolben in mechanische Energie umgewandelt werden. Die

Kolben sind in ein Hydrauliksystem integriert, das die Umwandlung der mechanischen Energie in hydraulischen Druck und anschließend in Strom ermöglicht. Geschäftsführer Hassine Labaied berichtet: „The Saphonian ist ein sogenanntes biomimetisches System, das von der Natur inspiriert und für die Natur geschaffen wurde. Die rotorlose Konstruktion verbindet ausgezeichnete technische Leistung mit ökologischen Gesichtspunkten.“ Der segelförmige Körper der Saphonian erzeugt doppelt so viel kinetische Windenergie wie drei Windturbinen mit Rotoren mit demselben Wirkungsbereich. Dies führt zu einem Wirkungsgrad, der 2,3-mal so hoch ist wie jener einer Turbine mit Rotoren. Labaied: „Dieses System bietet eine leistbare und skalierbare Möglichkeit zum Stromsparen durch n Verwendung von Hydraulikspeichern.“

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WIRTSCHAFT SEA 2013

Alle Kategorie-Sieger auf einen Blick Text Harald Hornacek

iq consult Gründer Norbert Kunz gilt seit Jahren als Vordenker nachhaltigen Handelns

iq consult aus Potsdam (Deutschland) ist eine Agentur für soziale Innovationen und unterstützt benachteiligte Menschen dabei, sich von sozialen Transferleistungen unabhängig zu machen. Zu den geförderten Personenkreisen zählen unter anderem Menschen mit Behinderungen, Menschen mit Migrationshintergrund und Langzeitarbeitslose. iq consult Gründer Norbert Kunz: „Wir sind spezialisiert auf die Themenfelder Inclusive und Social Entrepreneurship sowie auf die Förderung von sozialen Initiativen und zivilgesellschaftlichem Engagement. Konkret haben wir für unterschiedliche benachteiligte Personengruppen zielgruppenadäquate Unterstützungssysteme aufgebaut, die die Menschen befähigen, sich durch unternehmerische Selbstständigkeit von staatlichen Sozialtransfers unabhängig zu machen. Unsere Kunden in diesem Arbeitsfeld sind arbeitslose junge Erwachsene, Menschen mit Behinderung, Menschen mit Migrationshintergrund und Langzeitarbeitslose.“ Hauptauftraggeber sind Landes- und Bundesministerien, Jobcenter und Integrationsämter.

Mobilität & Technologische Innovationen Nuru Energy (siehe Seite 18) Entwicklung & Dienstleistung Nature & More Eosta B.V., Niederlande

„Nature & More“ ist ein einzigartiges „Trace & Tell“-System

Eosta aus den Niederlanden ist ein international führender Vertreiber von frischem biologischem Obst und Gemüse, der tausende biologische Fairtrade Produzenten aus aller Welt repräsentiert. Alle angebotenen Obst- und Gemüsesorten entsprechen den nationalen und internationalen Richtlinien. Das Unternehmen hat mit „Nature & More“ ein einzigartiges „Trace & Tell“-System entwickelt, mit dem detaillierte Informationen zu den biologischen Produkten und deren Produzenten abgerufen und rückverfolgt werden können. Alle Nature & More Produkte sind mit einem Sticker und einem einzigartigen Produzentencode gekennzeichnet, über den im Internet die Geschichten zum Produzenten und zum

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Lebensmittel nachzulesen sind. Mit diesem einzigartigen System sollen Konsumenten, die auf gesunde, biologische und fair gehandelte Produkte Wert legen, im Detail über Hersteller und Qualität der Produkte informiert und auf diese Weise überzeugt werden, wohlüberlegte Kaufentscheidungen zu treffen. „Nature & More durchbricht die Anonymität zwischen Konsument und Produzent und informiert detailliert und quer durch alle Branchen über das ökologische und gesellschaftliche Engagement des Produzenten. Alle Nature & More Produkte werden mit einem eindeutigen Produzentencode versehen“, sagt der für Sustainability & Communications zuständige Manager Michael Wilde. Nature & More nutzt nicht nur dem Konsumenten, sondern auch dem lokalen Handel und den Produzenten. Es ermöglicht dem Konsumenten, sich zu informieren und eine bewusste Kaufentscheidung zu treffen.

Lifestyle & Culture TABLE FOR TWO, USA

Die New Yorker Initiative TABLE FOR TWO fördert Gastronomieanbieter, die auf gesundes und kalorienarmes Essen setzen. Pro kalorienreduziertem Gericht werden von den Konsumenten automatisch 25 US-Cents (EUR 0,19) gestiftet, um Essen in Schulen in Uganda, Ruanda, Äthiopien, Tansania und Kenia zu finanzieren. Hintergrund der Idee: Von den 7 Milliarden Einwohnern unserer Welt sind 1 Milliarde hungrig, während ungefähr die gleiche Anzahl an Menschen an Fettleibigkeit, Diabetes und anderen gesundheitlichen Beschwerden durch Überkonsum leidet. TABLE FOR TWO (TFT) korrigiert dieses Ungleichgewicht, indem es diese beiden entgegengesetzten Probleme durch ein einzigartiges „Kalorienumwandlungs“Programm zu lösen sucht. TFT kooperiert mit Kantinen, Mensen und Restaurants und bietet eine gesunde, leicht kalorienreduzierte TFT Option an. Die reduzierten Kalorien werden also zu Geld gemacht. Fumi Tosu, Kopräsident von TABLE FOR TWO USA: „TFT arbeitet weltweit in 17 Ländern und hat bisher mehr als 16 Mio. Mahlzeiten auf beiden Seiten des Tisches bereitgestellt.“

Fotos: beigestellt

Wissen & Bildungswesen iq consult, Deutschland


TABLE FOR TWO fördert Gastronomieanbieter, die auf gesundes und kalorienarmes Essen setzen

BHcrafts vermarktet Textilprodukte und unterstützt die Gründung lokaler Unternehmen

Stadt- und Regionalentwicklung BHcrafts, Bosnien-Herzegowina

Bosnian Handicrafts (BHcrafts) ist eine der erfolgreichsten Einkommen schaffenden Organisationen und die einzige WFTO (World Fair Trade Organization) in Bosnien-Herzegowina. BHcrafts arbeitet mit mehreren Hundert Frauen im ganzen Land zusammen und ermöglicht diesen, durch ihr eigenes Können Geld zu verdienen, entweder in Teilzeit oder in Vollzeit. Das Unternehmen vermarktet Textilprodukte, wobei traditionelle Produkte des Landes im Vordergrund stehen. Durch die Unterstützung des lokalen Unternehmertums schafft BHcrafts Arbeitsplätze und trägt zum Wirtschaftswachstum bei. Entsprechend den gesetzlichen Rahmenbedingungen von 1999, als BHcrafts als eine lokale NGO eingetragen wurde, wurde ein eigener Handelszweig BHcrafts Ltd. gegründet, der für die wirtschaftlichen Aktivitäten, wie z. B. Marketing und Verkauf, verantwortlich ist. Alle Gewinne fließen an die NGO zurück, wie es in den Statuten klar festgelegt wurde. CEO Lejla Radoncˇic´ : „Nachhaltiges soziales Unternehmertum ist der Lebenssaft dieses Projekts. Das Projekt beinhaltet Prinzipien der Nachhaltigkeit sowohl auf finanzieller als auch auf institutioneller Ebene.“

Intergration & Soziales Career Moves, Österreich (siehe Seite 22) Klima, Umwelt & Energie Cree GmbH aus Österreich (siehe Seite 23)

Alle Nominierten und Sieger des SEA 2013 auf einen Blick Nominierte SEA BHcrafts, Bosnien-Herzegowina Bucky Box, Neuseeland Career Moves, Österreich Cree GmbH, Österreich Cuteacute Media OG, Österreich Eosta B.V. Organic Fruits & Vegetables, Niederlande Fundacja Mama, Polen iq consult GmbH, Deutschland Khogy, Schweden Nuru Energy, Südafrika OTELO – Offenes Technologielabor, Österreich/Deutschland Pacific Control Systems L.L.C., Vereinigte Arabische Emirate Saphon Energy, Tunesien TABLE FOR TWO International, USA/Frankreich Tieto Austria GmbH, Österreich Transitions o.s., Tschechien Nominierte SEA of Excellence Michael Braungart – Cradle to Cradle, Deutschland Andreja Kodrin – Gründerin und Präsidentin von Challenge:Future, Slowenien/Niederlande GEWINNER SEA 2013 Kategorie Entwicklung & Dienstleistung: Eosta B.V. Organic Fruits & Vegetables, Niederlande Kategorie Integration & Soziales: Career Moves, Österreich Kategorie Klima, Umwelt & Energie: Cree GmbH, Österreich Kategorie Wissen & Bildungswesen: iq consult GmbH, Deutschland Kategorie Lifestyle & Kultur: TABLE FOR TWO International, USA/Frankreich Kategorie Mobilität & Technologische Innovation: Nuru Energy, Südafrika Kategorie Stadt- & Regionalentwicklung: BHcrafts, Bosnien-Herzegowina Gewinner SEA Best Project Nuru Energy, Südafrika (EUR 10.000 Scheck) Gewinner SEA Best Idea Saphon Energy, Tunesien 2 Gewinner SEA of Excellence Andreja Kodrin und Michael Braungart

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WIRTSCHAFT SEA 2013

Die erfolgreichsten Österreicher beim SEA 2013 Text Harald Hornacek

Die europaweit einzigartige Online-Jobinitiative Career Moves, bei der sich Menschen mit Einschränkungen völlig chancengleich bewerben können, wurde mit dem SEA in der Kategorie Integration und Soziales ausgezeichnet. Mittels einfacher Symbole können Unternehmen auf der Plattform signalisieren, welche Jobangebote für Menschen mit Beeinträchtigung besonders geeignet sind. Dadurch werden Betroffene zu willkommenen Mitarbeitern, die ihre Einschränkung nicht mehr verschweigen müssen und damit am Arbeitsmarkt auch nicht mehr ausgeblendet werden. Neben der optimierten Arbeitsvermittlung setzt Career Moves auf konkrete Informationsvermittlung. In weniger als drei Jahren wurden auf www.careermoves.at von insgesamt 300 Unternehmen 5000 Jobangebote für Menschen mit Behinderung veröffentlicht. Die Gründer Gregor Demblin, selbst Rollstuhlfahrer, und Wolfgang Kowatsch sehen die SEA Auszeichnung als positives Signal dafür, dass Österreich

In weniger als drei Jahren wurden auf www.careermoves.at von insgesamt 300 Unternehmen 5000 Jobangebote für Menschen mit Behinderung veröffentlicht 22 Unt e rneh mer _03_20 1 3

auf einem guten Weg ist, auf die Potenziale und nicht auf die Defizite von Menschen mit Behinderung zu schauen. „Career Moves ist eine Erfolgsgeschichte, weil wir den Unternehmen die Angst nehmen, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen“, sagt Demblin. „Wir starteten vor drei Jahren mit der Vision, bis 2020 7000 Jobs für Menschen mit Einschränkungen über unsere Onlineplattform zu veröffentlichen. Dieses Ziel haben wir wenige Tage vor der SEA Gala erreicht“, freut sich Kowatsch. „Das ist eindeutig ein Zeichen dafür, dass die Barrieren in den Köpfen der Managerinnen und Manager sowie der HR-Verantwortlichen langsam verschwinden und sie die Potenziale erkennen.“ Der SEA hilft mit, die Aufmerksamkeit für das Thema Inklusion und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung hochzuhalten. „Unser Ziel ist es, das Jobangebot weiter auszubauen und auch Branchen einzubinden, die ihre Türen für Menschen mit Behinderung bisher noch verschlossen halten“, betont Gregor Demblin.

Fotos: Architekten Hermann Kaufmann, beigestellt

Integration und Soziales Career Moves


Klima, Umwelt & Energie Cree GmbH

Die Cree GmbH aus Österreich (Teil der Rhomberg Gruppe) hat ein Hybridbausystem für Hochhäuser entwickelt, das überwiegend auf Holz basiert und für Gebäude mit Dimensionen von bis zu 100 m Höhe (30 Stockwerke) geeignet ist: der „LifeCycle Tower“. Er wird in Systembauweise errichtet; viele Module sind bereits ab Werk vorgefertigt und werden am Bauplatz montiert. Verglichen mit herkömmlichen Bauweisen vergleichbarer Gebäude lässt sich so die Bauzeit um die Hälfte reduzieren – ebenso die Belastung durch Schmutz, Staub und Lärm. Als Plusenergie- oder Passivhaus geplant, kann der LifeCycle Tower individuell gestaltet werden. Zudem erzeugt er Strom über eine PhotovoltaikFassade und zeigt eine neue, nachhaltige Art des Wohnens, Arbeitens und Lebens in den Metropolen von morgen. Weitere Vorteile sind Sicherheit für Kosten und Qualität, ein um die Hälfte

reduzierter „ökologischer Rucksack“ und eine um 90 % verbesserte CO2-Bilanz. Ein Unikat wurde der Öffentlichkeit im November 2012 in Dornbirn vorgestellt: Der 27 m hohe LifeCycle Tower auf dem Rhomberg Areal wurde nach nur einem Jahr Bauzeit eröffnet. „Mit dem Wissen, dass die Bauwirtschaft sowohl 40 % des Energie- und Ressourcenverbrauchs als auch 40 % des Abfallaufkommens verursacht sowie für 60 % der weltweiten Transportwege verantwortlich ist, haben wir versucht, ein einfaches Bausystem zu entwickeln, bei dem möglichst viel Holz verwendet wird“, sagte Bauherr Hubert Rhomberg anlässlich der Eröffnung nicht ohne Stolz. Übrigens ist auch für die „Nachnutzung“ gesorgt: Ist der Lebenszyklus des Gebäudes erreicht, können die einzelnen Bauteile abgebaut, für ein neues Gebäude verwendet oder in die Bestandteile getrennt werden. Das Holz könnte beispielsweise auch als Energieträger verwendet n und verheizt werden.

Als Plusenergie- oder Passivhaus geplant, kann der LifeCycle Tower individuell gestaltet werden

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WIRTSCHAFT SEA 2013

SEA of Excellence Text Harald Hornacek

Michael Braungart, Cradle to Cradle

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Andreja Kodrin will die Welt zusammenbringen, indem sie Jugend und führende Köpfe aus Wirtschaft, Regierung, Zivilgesellschaft und Bildung vernetzt

Andreja Kodrin, Gründerin und Präsidentin von Challenge:Future

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ndreja Kodrin ist Gründerin und Leite rin von Challenge:Future, einem welt weiten Jugend-Thinktank mit dem Ziel, eine universale Talente- und Ideengemeinschaft für die Welt zu schaffen. Die heutige Jugend der Welt erbt die Probleme von morgen und muss schon heute an deren Lösung mitarbeiten. Deshalb ist es die Mission von Challenge:Future, die Jugend aktiv einzubeziehen und Ideen, Talente und Leadership für die Gestaltung und Umsetzung einer besseren Zukunft für uns alle zu forcieren. Andreja Kodrin ist es ein Anliegen, die Welt zusammenzubringen, indem sie die Jugend mit führenden Köpfen aus Wirtschaft, Regierung, Zivilgesellschaft und Bildung vernetzt. Schon heute sollen die Leader von morgen inspiriert und vernetzt werden. Sie können via webbasiertem Challenge:Future Competition und Challenge:Future Summit kommunizieren. The Future Book und The Challenge: Future Network, das von Studenten gemanagt wird, sind n weitere Kanäle.

Fotos: Picturedesk, Simacek Facility Management Group, beigestellt

Michael Braungart: „Produkte, die die Umwelt bloß weniger belasten, helfen uns nicht. Wir brauchen Produkte, die nützlich sind“

er deutsche Verfahrenstechniker und Chemiker Michael Braungart ist einer der anerkanntesten Öko-Visionäre unserer Zeit. Seine Vision ist ein Leben ohne Abfall. „Weniger schädlich ist nicht gut“, sagt Braungart, der 1958 in Schwäbisch Gmünd geboren wurde. „Produkte, die die Umwelt bloß weniger belasten, helfen uns nicht. Wir brauchen Produkte, die nützlich sind.“ Wenn der Chemiker und Verfahrenstechniker Braungart von seinen Ideen erzählt, spürt man, wie viel Vergnügen es macht, Produkte zu erfinden, mit denen man durchaus verschwenderisch umgehen darf. Müll sei in dieser Konzeption nichts anderes als Nahrung. Seine Idee: Produkte sollten am Ende ihres Lebens nicht mühsam entsorgt werden, sondern so konzipiert sein, dass sie sich mühelos in anderer Form weiterverwenden lassen. Gemeinsam mit dem amerikanischen Architekten William McDonough hat er vor acht Jahren das Konzept „Cradle to Cradle“ entwickelt, also von der Wiege zur Wiege. Viele sprechen von der „nächsten industriellen Revolution“. Vor fünf Jahren hat ihn das TIME Magazine zum „Helden des Umweltschutzes“ gekürt. Brad Pitt, Angelina Jolie und Arnold Schwarzenegger lieben ihn und seine Bücher. Steven Spielberg interessiert sich für seine Geschichte als Stoff für die Leinwand. Der SEA of Excellence ist nun eine weitere Bestätigung für Michael Braungarts herausragendes Wirken um eine bessere Zukunft.


Einfach mehr Mit Schädlingsbekämpfung machte sich das Familienunternehmen Simacek einen Namen. Gründer-Enkelin Ursula hat mit Catering interessante Geschäftsfelder hinzugefügt. Text Michaela Hocek

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roßvater Ladislaus begann seine Karriere 1942 mit Schädlingsbekämpfung. Das Geschäft entwickelte sich prächtig, denn der ungebetenen Gäste im Haus, wie Kakerlake, Maus, Ratte oder Schabe, wird man nur schwer Herr. Heute firmiert das Familienunternehmen unter dem Namen „Simacek Facility Management Group“ und ist nicht mehr nur mit einer Branche verwoben. Gründer-Enkelin Ursula Simacek hat den Betrieb zu sehr ansehnlicher Größe geführt. Es werken 7000 Mitarbeiter aus 30 Nationen in den Sparten Sicherheits- und Reinigungsdienste, Personalbereitstellung und Event Catering. Der Frauenanteil ist mit 70 % überdurchschnittlich hoch. Soziales Engagement wird großgeschrieben und das Thema Diversity im Geschäftsalltag gelebt. Simply more Die Unternehmensphilosophie der 2008 gegründeten Sim & More GmbH, die sich auf Catering- inklusive Cleaning Service sowie Veranstaltungs-Security spezialisiert hat, spiegelt sich im vielfältigen Angebot wider. Die Reaktivierung und Belebung aller fünf Sinne soll mit qualitativ gutem Essen, gesellschaftlicher Verantwortung und kulinarischen Innovationen vorangetrieben werden – vom kleinen Kunden- oder Mitarbeiter-Event bis zur Großveranstaltung.Täglich werden in zwei Produktionsgroßküchen 3 t frische Lebensmittel für Betriebsgastronomie und Event Catering weiterverarbeitet. So gesehen war es nur ein logischer nächster Schritt zu „SIMPLY FAIR“. Dieser Name steht seit November 2012 für nachhaltiges Catering und ist Ursula Simaceks Antwort auf ökologische, ökonomische und soziale Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Das bedeutet, es werden ausschließlich regionale und saisonale Produkte aus biologischer Landwirtschaft verwendet. Der Verarbeitung von seltenen Kulturpflanzen kommt große Bedeutung zu und auch „Nebenschauplätze“ vom Einkauf bis zum Abwasch sind nachhaltig durchdacht und organisiert.

SIMPLY FAIR Catering Beim Launch Event konnten sich knapp 100 Gäste aus Wirtschaft und Politik sowie NGOs

und Social Enterpreneurs vom ganzheitlichen Konzept überzeugen. Für Ursula Simacek sind neben wirtschaftlichen und umweltbezogenen Aspekten vor allem soziale Themen untrennbar mit Nachhaltigkeit verbunden. „Mit SIMPLY FAIR Catering wird auch die Ausbildung von jungen Menschen mit Lernschwierigkeiten und von Migrantinnen und Migranten forciert. Wir wollen ihnen die Chance geben, sich in das Berufsleben zu integrieren.“ Man hat sich versierte Partner, wie Job-TransFair, den Verein Vier Pfoten, Arche Noah und Fairtrade zur Seite geholt. Wenn man bedenkt, dass 75 % der Agrarflächen derzeit für den Anbau von Futtermitteln verwendet werden, erkennt man Handlungsbedarf. „Hier müssen wir umdenken und unser Bewusstsein von Quantität auf Qualität umpolen“, führte Hartwig Kirner von Fairtrade bei der Auftaktveranstaltung aus und plädierte gleichzeitig für gerechte Preise und gerechte Löhne. Nachhaltigkeit in aller Munde Die Palette an Bioprodukten, die täglich breiter wird, lässt keine kulinarischen Wünsche offen: Köstlichkeiten wie „Geräucherter Erdäpfelsalat mit gebeizter Lachsforelle“, „Kavalierspitz vom Almochsen“ und „Brimsen-Parfait“ sind

Ursula Simacek ist ökologisch-soziales Wirtschaften wichtig. Neueste Geschäftsidee: SIMPLY FAIR – nachhaltiges Catering

»Das Thema Nachhaltigkeit ist eine Haltungsfrage oder auch der Gedanke daran, wie wir den Planeten unseren Kindern hinterlassen wollen« da nur einige wunderbare Beispiele höchster Kochkunst. Von klassisch bis kreativ spannt sich der lukullische Bogen und am Ende jedes Events wird klar: Nachhaltiges Catering macht nicht nur Sinn, es schmeckt noch dazu außern gewöhnlich gut. Weitere Infos www.simplyfair-catering.at www.simandmore.at www.simacek.com www.youtube.com/watch?v=WS2zEBankuI


WIRTSCHAFT SEA 2013

SEA Gala 2013 Brigitte Mohn (Bertelsmann Stiftung), Eva Lind (Opernsängerin)

3D mapping by Fritz Fitzke

SEA Außenprojektion Hofburg

Peter Hagen (VIG), Andreas Treichl (ERSTE Bank), Christina Weidinger (Gründerin SEA), Brigitte Jank (WK Wien), Bundesminister Niki Berlakovich (Lebensministerium), Oliver Voigt (ÖSTERREICH)

Leo Hickman (Journalist, The Guardian)

Marc Pacheco (Senator Massachusetts & SEA Botschafter), Christina Weidinger (Gründerin SEA), Gery Keszler (Life Ball Gründer)

Andreas Theiss (Wolf Theiss) mit Gattin

Brigitte Mohn (Bertelsmann Stiftung), Bundesminister Niki Berlakovich (Lebensministerium), Brigitte Jank (WK Wien)

Andreas Treichl (ERSTE Bank), Preisträger Gregor Demblin (Career Moves)

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Preisträger Michael Wilde (EOSTA), Andreas Königsberger (Safe Invest)

Preisträger Sameer Hajee (Nuru Energy) und Christina Weidinger (Gründerin SEA)


3D mapping by Fritz Fitzke

Preisträgerin Lisa Yoshida (TABLE FOR TWO), Sandra Thier (Moderatorin)

Gerald Steger (café+co), Alexandra Meissnitzer

Wolfgang Nachtwey (ORF), Oliver Böhm (ORF-Enterprise)

Dance Arts Boris Nebyla und Kids

Preisträger Norbert Kunz (iq consult), Valerie Höllinger (BFI Wien)

Preisträger Anis Aouini (Saphon Energy), Christina Weidinger (Gründerin SEA)

Gerald Huemer (UEAPME), Gunilla Almgren (UEAPME)

Opera Duo Charlotte und Jonathan, Britain’s Got Talent Finalisten

Ina Sabitzer (Moderatorin), Marc Pacheco (Senator Massachusetts), Preisträgerin Lejla Radoncˇic´ć(BHcrafts)

Standing Ovations

Ali Rahimi (Verein für Wirtschaft & Integration), Brigitte Jank (WK Wien), Bundesminister Niki Berlakovich (Lebensministerium)

Preisträger Hubert Rhomberg (Cree), Andrea Weber (Raiffeisen Klimaschutz-Initiative)

Fotos: Roland Rudolph

Preisträger Michael Braungart (Cradle to Cradle), Christina Weidinger (Gründerin SEA), Preisträgerin Andreja Kodrin (Challenge:Future)


WIRTSCHAFT SEA 2013

„Lebensgrundlagen langfristig sichern“ Valerie Höllinger, kaufmännische Geschäftsführerin des BFI Wien, will die Partnerschaft mit Unternehmen noch mehr ausbauen. Den SEA betrachtet sie als wichtiges Instrument, um auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam zu machen. Interview Harald Hornacek

Welchen Beitrag kann der SEA leisten, um die Welt künftig besser zu machen – und warum unterstützen Sie den SEA? Der SEA schafft Aufmerksamkeit für das Thema Nachhaltigkeit, das in allen Bereichen unseres Lebens eine Rolle spielt. Niemand kann sich der Notwendigkeit entziehen, nachhaltig zu agieren. Denn immerhin geht es darum, unsere Lebensgrundlagen langfristig zu sichern: unseren grünen Planeten, von dem wir keinen zweiten bauen können – die Luft, die wir atmen, und das Wasser, das wir trinken. Nachhaltigkeit versteht sich damit als bewusste Verantwortung in Politik, Wirtschaft und Privatleben, und zwar nicht nur für uns selbst, sondern für alles, was wir schätzen. Wenn der SEA Menschen vor den Vorhang stellt, die sich diesem Gedanken verschrieben haben, ist das unterstützenswert, und darum hat sich das BFI Wien hier engagiert. Sie bieten eine Vielzahl von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in verschiedenen Fachbereichen an. Wo sehen Sie derzeit die stärkste Nachfrage? Als größter Erwachsenenbildner Wiens deckt das BFI Wien mit seinen Fachbereichen einerseits 28 Unt e rneh mer _03_20 1 3

viele Grundausbildungen ab, etwa über unsere Lehrwerkstätten im Rahmen der „Wiener Ausbildungsgarantie“, die außerordentlichen Lehrabschlussprüfungen, die kaufmännischen Schulen des BFI Wien oder über die Ausbildungen im Gesundheitsbereich, z. B. zum Pflegehelfer. Andererseits bieten wir die Möglichkeit der persönlichen Weiterentwicklung bis zum Management. Das Anfang Mai erschienene „Bildungsprogramm 2013/14“ umfasst viele erfolgreiche Standards in Bereichen wie Persönlichkeit, EDV, Sprachen, Wirtschaft und Soziales. Wir setzen aber auch ganz neue Schwerpunkte, z. B. im Onlinebereich, wo wir den bundesweit ersten Lehrgang für Web-Analytics anbieten und damit am Puls der Zeit sind. Ebenfalls neu ist der Lehrgang zum/zur Employer Brand Manager/ in, der sich mit der adäquaten Reaktion des HR-Managements und des Recruitings auf die Bedürfnisse der sogenannten Generation Y beschäftigt. Weiters setzen wir eine neue Qualitätsmarke im Bereich der Vertriebsausbildungen, etwa mit einer Vertiefung unseres renommierten Lehrgangs für Marketing & Sales und Angeboten wie Onlinemarketing für den Vertrieb, Schneller zum Verkaufserfolg sowie zur erfolgreichen (telefonischen) Kundenakquise und zum professionellen Beschwerdemanagement. Grundlagen für solche Vorstöße müssen stets eine umfassende Marktforschung und die Auseinandersetzung mit dem Bedarf sowohl bei Privat- als auch bei Firmenkunden sein. Das BFI Wien Business Service positioniert sich als Partner für Unternehmen und will zur nachhaltigen Personalentwicklung beitragen. Welche Leistungen bieten Sie konkret für Klein- und Mittelbetriebe sowie für international tätige Unternehmen bzw. Konzerne an? Die Berater des Business Service sind darauf spezialisiert, die HR- und Recruiting-Verantwortlichen bei der Erhebung des betrieblichen Bildungsbedarfs zu unterstützen. Dabei ist – unabhängig von der Unternehmensgröße – zu

Foto: BFI WIEN

Sie haben beim SEA 2013 die Kategorie Wissen & Bildungswesen unterstützt. Wie beurteilen Sie das Siegerprojekt iq consult aus Deutschland? Das Konzept von iq consult umfasst die Förderung benachteiligter Menschen, die sich von sozialen Transferleistungen unabhängig machen wollen. Dabei werden zum Beispiel Langzeitarbeitslose oder Menschen mit einer Behinderung erfolgreich bei der Unternehmensgründung unterstützt. Weiters unterstützt die Agentur Firmengründer mit einem sozialen Anliegen. Ich finde es großartig, wenn sich Menschen für andere Menschen einsetzen, denen es aus den unterschiedlichsten Gründen nicht gut geht. Ähnliche Bestrebungen haben zur Gründung des BFI Wien geführt, das sich als gemeinnütziger Verein der Beratung und der Aus- und Weiterbildung für Arbeitnehmer, Arbeitssuchende und Unternehmen widmet.


berücksichtigen, ob sich ein Unternehmen etwa einem Change-Prozess stellen muss oder ob die jeweilige Branche besondere Marktherausforderungen zu bewältigen hat. Am Beginn steht also die Situationsanalyse, bei der Unternehmensziele und die damit verbundenen Anforderungen an Mitarbeiter und Führungskräfte eruiert werden. Das Business Service des BFI Wien entwickelt schließlich individuelle Lösungen unter Beiziehung praxiserfahrener Trainer. Natürlich werden bei Bedarf auch passende Lehrgänge, Kurse und Seminare aus dem bestehenden Aus- und Weiterbildungsangebot vermittelt. Wie sieht die Partnerschaft mit den Personalentwicklern der Unternehmen konkret aus? Nach der Bedarfserhebung gibt es einige Fragen im Detail zu klären: Sind die Aus- und Weiterbildungen während der Bürozeiten oder berufsbegleitend zu organisieren und sind Inhouse-Trainings gewünscht? Wie gelingt der Wissenstransfer in den individuellen Arbeitsalltag und wie wird das erworbene Knowhow in der Firma weitergegeben? Sollen E-LearningMethoden eine Rolle spielen oder bilden sich die Mitarbeiter lieber nur in der Gruppe weiter? Aufgrund unserer Qualitätsstandards und Erfolge gibt es eine Reihe von Unternehmen, die zu Stammbuchern des BFI Wien Business Service zählen. Grundsätzlich ist im Gespräch mit Firmenkunden ein steigender Bedarf an Ausund Weiterbildungen erkennbar, der allerdings nicht in jedem Fall mit der jeweiligen Budgetplanung zusammengeht. Bedenklich ist, dass die Bereitschaft zur antizyklischen Investition in den bleibenden Wert Bildung gerade in Krisenzeiten noch zu gering ist. Das BFI Wien Business Service entwickelt auch branchen- und unternehmensspezifische Ausund Weiterbildungen mit anerkannten Abschlüssen. Woran besteht derzeit das größte Interesse? Mir liegen zwei Beispiele am Herzen, da wir durch diese Kooperationen für die österreichische Bildungslandschaft neuartige Produkte geschaffen haben. Zum einen die Ausbildung zum Geprüften Handelsfachwirt mit Hochschulreife: Es handelt sich dabei um eine mit der Meisterprüfung – die es im Handel nicht gibt! – vergleichbare Höherqualifizierung, die seit Herbst 2012 gemeinsam mit der Merkur Warenhandels AG durchgeführt wird. Ganz neu ist die Ausbildung zum Zertifizierten Lehrlingscoach, die unser Business Service unter Beiziehung ausgewiesener Experten entwickelt hat. Erster Abnehmer dieses Produkts, das branchenübergreifend

einsetzbar ist, ist der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherung. Im Mittelpunkt dieser Zertifizierung für Lehrlingsausbildner steht die Einsicht, dass diese nicht nur fachliche Kompetenzen des jeweiligen Berufsbilds benötigen, sondern auch pädagogisch-psychologische, soziale und kommunikative Aufgaben zu bewältigen haben. Konkret geht es dabei um Kompetenzen wie Motivation, Konfliktmanagement, Feedback-Strategien oder rechtliche Grundlagen. Darüber hinaus ist es dem BFI Wien aufgrund seiner Erfahrung möglich, sehr rasch auf neue Normen bzw. gesetzliche Änderungen zu reagieren und entsprechende Weiterbildungen anzubieten. Exemplarisch möchte ich die europaweit harmonisierte Schweißernorm EN 1090 nennen sowie die gesetzlich vorgeschriebene Weiterbildung für Berufskraftfahrer C95/D95. n BFI Wien: Partner der Unternehmen Zu den Firmenkunden des BFI Wien zählen u. a. das Forschungsinstitut SORA, der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherung, die Merkur Warenhandels AG, die IMMOFINANZ, die ÖBB, die A1 Telekom Austria AG sowie das Logistik- und Gütertransportunternehmen Kühne & Nagel. Das internationale Engagement des BFI Wien zeigt sich darüber hinaus auch in der Beteiligung an EU-finanzierten Bildungsprojekten z. B. in Malta oder Ungarn.

Valerie Höllinger: „Niemand kann sich der Notwendigkeit entziehen, nachhaltig zu agieren. Es geht darum, unsere Lebensgrundlagen langfristig zu sichern“


WIRTSCHAFT F r an ch ise

Auf Wachstumskurs Mit einem Nettoumsatz von 8,5 Mrd. Euro ist die heimische Franchisebranche ein nennenswerter Wirtschaftsfaktor. Einer aktuellen Studie zufolge weisen alle relevanten Zahlen nach oben, die Franchiseszene blickt daher zuversichtlich in die Zukunft.

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er Österreichische Franchise-Verband, der mit der European Franchise Fede ration (EFF) und dem World Franchise Council (WFC) vernetzt ist, zählt derzeit rund 150 Mitglieder, darunter Unternehmen wie OBI, Palmers, OMV Viva, McDonald’s und Accor. Anfang 2013 ist im Auftrag des ÖFV eine repräsentative Studie zur Situation der Branche erhoben worden, deren Ergebnisse jetzt vorliegen. Dazu hat das Institut Peter Hajek Public Opinion Strategies 104 Franchisesysteme zu ihren Erfolgen im Jahr 2012 befragt und die Ergebnisse mit jenen von 2010 verglichen.

»80 % der befragten Franchisesysteme erwarten für heuer ein weiteres Umsatzplus«

Andreas Schwerla, Präsident des ÖFV, und Generalsekretärin Susanne Seifert vertreten eine durch Wachstum und Dynamik geprägte Branche

Das Zahlenwerk scheint dabei nur eine Tendenz zu kennen: die nach oben – ein Umstand, der in Zeiten, in denen kaum ein wirtschaftlicher Sachverhalt ohne das Beiwort „Krise“ auszukommen scheint, doch recht bemerkenswert ist. Insgesamt zeichnet die nach wie vor junge Branche, die großteils erst seit dem letzten Jahrzehnt auf dem Markt aktiv ist, ein ähnlich positives Bild wie bereits 2010. 8,5 Mrd. Euro Umsatz Der Nettoumsatz der österreichischen Franchisewirtschaft lag 2012 bei 8,5 Mrd. Euro, ein

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Plus von 7,6 % gegenüber 2010. Die Zahl der Beschäftigten betrug 66.000, davon waren 51 % Frauen. Nach Sektoren gegliedert, waren 29.000 (44 %) im Handel, 20.000 (30 %) in der Dienstleistung und 13.000 (20 %) in der Gastronomie beschäftigt. 6 % (4000) waren unter „Andere“ rubriziert. Im Einzelnen stellt sich die Branche aktuell (2012) wie folgt dar: Es bestehen 445 Franchisesysteme, das entspricht einer Steigerung von 5,95 % gegenüber 2010. Dabei entfallen auf den Handel 43 %, auf Dienstleistung 40 %, auf die Gastronomie 11 % und auf Herstellung 6 %. Die Zahl der Franchisenehmer beträgt 7150 (+ 6,7 % gegenüber 2010), die sich auf den Handel mit 53 %, auf Dienstleistung mit 35 % sowie auf Gastronomie und Herstellung mit insgesamt 12 % verteilen. Die Zahl der Franchisestandorte hat sich gegenüber 2010 um 9 % auf nunmehr 8720 erhöht. Sie unterteilen sich in die Segmente Handel (51 %), Dienstleistung (34 %) sowie Gastronomie plus Herstellung (15 %). Die Schließungsquote liegt bei lediglich 2 %. In puncto Investitionssummen gaben 44 % der Franchisenehmer einen Kostenpunkt von bis zu 50.000 Euro an. 19 % investierten 50.001 bis 100.000 Euro, 21 % 100.000 bis 200.000 Euro. Bei 15 % lag die Investitionssumme bei über 200.000 Euro. Überwiegend expansiv Der Studie zufolge befinden sich 73 % der befragten Systeme gegenwärtig in einer Wachstumsphase. Davon sind 49 % in einer Expansionsphase, 16 % im Aufbau und 8 % gerade erst am Start. 70 Studienteilnehmer gaben fürs Jahr 2012 gestiegene Umsätze an, bei 24 waren diese gleich geblieben und bei 6 gesunken. (Die Angaben sind hier mit jenen des Jahres 2010 annähernd ident.) 70 % der Befragten konnten eine Umsatzsteigerung von durchschnittlich 8 % vermelden, 45 % haben sogar neue Standorte eröffnet. Entsprechend zuversichtlich blickt die Branche in die Zukunft: 80 % der befragten Franchisesysteme erwarten für heuer ein weiteres Umsatzplus, 75 % sind aktiv auf der Suche nach neuen Partnern, 40 % schließlich planen in den nächsten zwei Jahren den Schritt ins n Ausland.

Foto: ÖFV/Rauchenberger

Text Harald Sager


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WIRTSCHAFT Po rträt

Das motivierte Team setzt auf Selbstbestimmung. Es gibt z. B. keine Urlaubsbeschränkung, solange die Performance stimmt

Karrieren, Menschen, Geschichten Text Michaela Hocek

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er nicht weiß, was er einmal werden will oder Interesse am Berufsweg an derer hat, ist auf der Website von Ali Mahlodji und Jubin Honarfar bestens aufgehoben. Die beiden haben sich auf Storytelling per Video spezialisiert und porträtieren Menschen vom IT-Lehrling über Shop Manager, Kaffeeröster, Bauarbeiter, Sanitäter oder Sänger bis zum Bundespräsidenten. Allen Interviewten werden die gleichen Fragen gestellt und wer ein wenig in die Clips hineinschnuppert, merkt schnell, dass jeder einzelne viel zu sagen hat. Spannende Einblicke In kürzester Zeit erfährt man interessante und persönliche Details über Karriereverläufe und Lebenserfahrungen verschiedenster Menschen,

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Altersgruppen und Branchen. Wofür man auf herkömmlichem Weg wochenlang recherchieren müsste, fließt über diesen Kanal unkompliziert auf den eigenen Screen. Eine einfache, aber faszinierende Idee, die „persönliche“ Vier-Augen-Gespräche mit Anwälten, Marktforschern, Theaterleitern, Archivaren und vielen anderen Menschen ermöglicht. Der Weg zum Fragenkatalog war ebenfalls kreativ: Über drei Jahre hinweg wurden Lehrer, Schüler, Studenten, Berufstätige, Quereinsteiger und Personalverantwortliche in die Entwicklung miteinbezogen. 350 Menschen von 14 bis 35 Jahren haben kundgetan, was sie gerne in einer Unterhaltung von einem Fremden erfahren würden. whatchado brachte diese Neugier auf einen gemeinsamen Nenner und liefert kompakte, kurzweilige Videos zu folgenden Fragen:

Fotos: Florian Auer

Reichen sieben Fragen, um die Jobentscheidung zu vereinfachen? Wenn man sie sich auf der InternetVideoplattform www.whatchado.net beantworten lässt, ist die Antwort eindeutig „Ja!“


1. Was steht auf deiner Visitenkarte? 2. Worum geht es in deinem Beruf? 3. Wie ist dein Werdegang? 4. Ginge dieser Beruf auch ohne deinen Werdegang? 5. Was ist das Coolste an deinem Beruf? 6. Was ist die Einschränkung in deinem Beruf? 7. Drei Ratschläge an dein 14-jähriges Ich? Unbekannte Berufswelten Wer tatsächlich auf der Suche nach einem Job ist, sich umorientieren oder gezielt andere Branchen kennenlernen möchte, hat die Möglichkeit, per Interessens-Matching die Auswahl einzuschränken. Wer sich die Zeit nimmt, das Interessensprofil auszufüllen, erhält als Lohn Berufsvorschläge, die individuell abgestimmt wurden. Den Traum, persönliche Einblicke gekoppelt mit passenden Ausbildungen und Jobangeboten zu geben, hegte whatchado Gründer Ali Mahlodji schon länger. Gemeinsam mit Jubin Honarfar erfüllte er ihn sich 2011. Die beiden kreativen Unternehmer, die viel Erfahrung aus ihren vorhergehenden Jobs in der Projektleitung und im Marketing-Bereich gesammelt hatten, starteten

mit 17 Videos. Dass ihre Idee gut ankommt, bestätigte die Auszeichnung des Konzepts mit dem internationalen Social Impact Award. Heute sind über 740 Storys online und 20 Mitarbeiter aus 11 Nationen strecken ihre Fühler bis nach Deutschland aus. Das ehemalige Flüchtlingskind Ali war selbst lange ein enthusiastischer Jobhopper und hat mittlerweile seinen Traumberuf als Chief Storyteller gefunden.

Ali Mahlodji Geboren: 27.08.1981 Unternehmen: whatchado Mitarbeiter: 21 Spezialität: Storytelling im Web

»Whatchado ist amerikanischer Slang für: Was machst du?« Ungewöhnliche Unternehmensführung Nicht nur der Firmenname ist aus dem Amerikanischen entlehnt. Auch der Arbeitszugang ist für unsere Breiten relativ ungewöhnlich. Das motivierte Team hat keine fixen Urlaubs- und Arbeitszeiten. Der Erfolg gibt CEO Mahlodji recht: „Solange die Performance stimmt, bestimmt jeder einzeln über seinen Arbeitsaufwand. Und bis jetzt hat das auch noch niemand ausgenutzt. Wir n lieben unseren Job.“

Ali Mahlodji und Jubin Honarfar: Geschäftspartner bei whatchado – einem Unternehmen, das sich dem Storytelling im Web verschrieben hat


WIRTSCHAFT M achine-to-M achine

Experten sprechen der Machine-to-MachineKommunikation (M2M) ein Riesenpotenzial zu und wittern ein Milliardengeschäft

Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) soll Wirtschaft und Gesellschaft dramatisch verändern. Manches ist zwar noch Zukunftsmusik, vieles aber bereits in Verwendung. Die Anbieter hoffen auf einen regelrechten Boom. Text Patrick Baldia

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ukunftsvisionen werden irgendwann wahr: „Was wir aus den Science Fiction Filmen der 90er Jahre kennen, wird in 20 Jahren zur Realität werden“, meint Matthias Fiegl, Vice President M2M & Cloud Services bei T-Mobile. Ein Alltag, wie man ihn aus Kultserien wie Star Trek kennt, soll durch eine Technologie ermöglicht werden, die bereits

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jetzt in großen Teilen des privaten und beruflichen Lebens Einzug gehalten hat. Gemeint ist Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M), auch bekannt als „Internet der Dinge“. Dahinter verbirgt sich nicht anderes als die Übertragung von Daten zwischen verschiedenen Geräten und Sensoren über das Mobilfunk- oder Festnetz. M2M-Lösungen helfen, die gewonnenen

Fotos: Getty Images, Pepo Schuster, beigestellt

Nur denken müssen wir noch selbst


Informationen produktiv zu nutzen, etwa um das tägliche Leben zu erleichtern oder um Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten. Experten sprechen der Technologie ein Riesenpotenzial zu und machen dementsprechend auch ein Milliardengeschäft daraus. Wie ernst die heimischen Mobilfunkunternehmen das Thema nehmen, unterstreicht die Tatsache, dass sie in den vergangenen Jahren eigene Kompetenzzentren aufgebaut haben. Vor rund eineinhalb Jahren feierte etwa die Telekom Austria Group M2M GmbH ihren kommerziellen Launch. Das Erreichte kann sich durchaus sehen lassen: 2012 wurden 80 Projekte mit einem Auftragsvolumen von 15 Mio. Euro abgewickelt. Geschäftsführer Bernd Liebscher freut sich über „Kunden aus einer Vielzahl von Branchen, quer durch alle Unternehmensgrößen“. Darunter befänden sich Firmen aus den Bereichen Transportwesen und Logistik, Industrie-Automatisierung, Einzelhandels- und Zahlungssysteme oder Energie. Sie alle eint ein Ziel: der Wunsch nach Prozessoptimierung und Kostenreduktion. Im Alltag schon vorhanden Konkurrent T-Mobile verkauft seit 2002 M2M-Lösungen. „Damals waren wir vor allem im Bereich Flottenmanagement tätig“, meint Fiegl. Österreich wurde innerhalb der Deutschen Telekom als M2M-Hub aufgebaut. Heute liefere man SIM-Karten an die Tochterunternehmen in anderen Ländern, was aus europäischer Sicht sehr wichtig sei. Fiegl schätzt, dass heute in Österreich rund 800.000 M2M-SIM-Karten im Einsatz sind – Tendenz stark steigend: Bis 2015 soll diese Zahl auf 2 Mio. ansteigen. „Das Potenzial der Technologie ist riesig“, sagt er. M2M ist jedenfalls längst im Alltag angekommen, vor allem im beruflichen. Zu den ersten Nutzern zählten vor rund zehn Jahren Unternehmen aus der Transport- und Logistikbranche. Heute ist es nichts Besonderes mehr, dass Tools Sendungen jederzeit orten können oder in Containern angebrachte Sensoren kontrollieren, ob die Bedingungen, d. h. Temperatur und Feuchtigkeit, den Anforderungen des Lieferguts entsprechen. Längst helfen M2M-Lösungen, Treibstoffkosten zu sparen, indem Routen effizienter geplant werden und das Fahrverhalten der Fahrer ausgewertet wird. Die Vorteile für alle Beteiligten liegen auf der Hand: So wird unter anderem das Verlust- oder Diebstahlrisiko drastisch eingeschränkt, die optimale Qualität der transportierten Güter sichergestellt oder für ein effizienteres Lagermanagement gesorgt. Kunden wiederum können jederzeit den Status ihrer Lieferung kontrollieren. Intelligente Stromzähler Eine wichtige Rolle wird M2M im Rahmen der in den kommenden Jahren anstehenden Umstellung auf intelligente Strommessgeräte spielen.

Der Hintergrund: Eine 2007 beschlossene EURichtlinie schreibt vor, dass Smart Metering, sozusagen die vernetzte und intelligente Messung von Energieverbrauch und -produktion, in allen Mitgliedsstaaten eingeführt wird. Dadurch können etwa die Energieversorger ihre Tarife abhängig von den tatsächlichen Nutzungszeiten gestalten, das Ausfallsmanagement verbessern oder dezentrale Stromerzeugungsanlagen – darunter durchaus auch alternative – in das Versorgungsnetz integrieren. Am Ende steht ein effizienterer und damit auch ressourcenschonenderer Energieeinsatz. Allerdings sind nach wie vor Fragen des Datenschutzes in intensiver Diskussion. In Österreich soll Smart Metering in drei Schritten bis 2019 eingeführt werden. „Dabei handelt es sich um ein Riesenprojekt“, so Liebscher. Diese Einschätzung wird auch durch eine PwC Studie im Auftrag der E-Control bestätigt. Demnach entsteht im Strombereich durch die Umstellung über einen Zeitraum von 15 Jahren ein volkswirtschaftlicher Gesamtnutzen von 3,6 Mrd. Euro. Im Gasbereich – hier beträgt der Modellzeitraum 12 Jahre – ist von 1,4 Mrd. Euro die Rede. Die Gesamtkosten würden dagegen bei 4,3 Mrd. Euro liegen.

IBM Experte Wolfgang Nimführ: „Wir leben heute in einem Big Data-Zeitalter

»›Heute gibt es mehr Daten als Sandkörner am Strand‹, meinen Forscher der University of Hawaii« Günstigere Versicherungen Großes Potenzial hat M2M auch im Versicherungswesen. Das spanische Telekommunikationsunternehmen Telefónica hat eine Lösung entwickelt, die das Fahrverhalten von Autofahrern analysiert und es Kfz-Versicherungen ermöglicht, die Preise ihrer Produkte genauer zu berechnen. Der Hintergrund: Studien belegen, dass mit Daten über das Fahrverhalten das Schadensrisiko eines Versicherungsnehmers besser eingeschätzt werden kann als über die Faktoren, die bislang herangezogen wurden, d. h. Alter, Jahresfahrleistung oder die Region, in der der Fahrer am häufigsten unterwegs ist. „Die Versicherer haben damit ein Ass im Ärmel, um sich im hart umkämpften Markt zu bewähren und ihren Kunden maßgeschneiderte Tarife anzubieten“, sagt Markus Haas, Strategievorstand von Telefónica Deutschland. Die Versicherten würden wiederum von Mehrwertdiensten profitieren, wie zum Beispiel von der Autodiebstahl-Verfolgung, dem GPS-Pannenruf oder der Möglichkeit, über ein Internetportal oder eine Smartphone-App die Auswertung ihres Fahrverhaltens einsehen zu können. Datenvolumen beherrschen Nicht zuletzt aufgrund des verstärkten Einsatzes von M2M ist das weltweit erzeugte Datenvolumen drastisch gestiegen. Dieses Phänomen ist auch als „Big Data“ bekannt und betrifft alle

Markus Haas, Telefónica Deutschland: „Die Versicherungen haben mit unserer M2M-Lösung ein Ass im Ärmel“

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WIRTSCHAFT M achine-to-M achine

„Suchen Partner, um neue Lösungen zu entwickeln“, so T-Mobile M2M-Experte Matthias Fiegl 36 Unt er nehmer _03_20 1 3

Täglich neue Ideen Um der rasanten technischen Entwicklung Rechnung zu tragen – laut Fiegl gibt es nahezu täglich neue Anforderungen –, arbeiten die Mobilfunkanbieter aktiv mit den Entwicklern innovativer Lösungen zusammen. „Wir suchen deshalb aktiv Partner, die unter anderem in den Bereichen Hardware und Systemintegration tätig sind oder Telematikboxen bauen, um gemeinsam neue Lösungen zu entwickeln, die wir dann unseren Kunden anbieten können“, so der T-Mobile Manager. Die Telekom Austria hat wiederum mit „Unlock M2M“ ein Programm ins Leben gerufen, um gemeinsam mit ausgewählten Partnern schlüsselfertige Lösungen zu entwickeln und zu vermarkten. Ziel sei es, die Kundenanforderungen mit den besten am Markt befindlichen Lösungen zu erfüllen, so Telekom Experte Liebscher. Im Fokus stehe der CEE-Raum – und das nicht ohne Grund. Die auf M2M spezialisierte Unternehmensberatung Machina Research glaubt nämlich, dass der Markt für M2M-Lösungen in der Region bis 2020 auf 70 Mrd. Euro ansteigen werde. Kälbernachwuchs planen Wer noch immer nicht von den Anwendungsmöglichkeiten und damit dem Potenzial von M2M überzeugt ist, kann vielleicht vom folgenden Beispiel überzeugt werden: Die französische Firma MEDRIA hat mit „Vel’Phone“ und „HeatPhone“ zwei Produkte für die Landwirtschaft entwickelt, die Landwirte darüber informieren, wann ihre Kühe Kälber bekommen oder „empfängnisbereit“ sind. Beide Produkte werden gemeinsam mit dem Partner Deutsche Telekom europaweit vertrieben. Wie funktioniert das? Die Kühe tragen spezielle Halsbänder, die mit Sensoren versehen sind. Diese erfassen die Vitaldaten der Tiere und senden sie an einen Datensammler, der im Falle von Auffälligkeiten den Landwirt über eine M2M-SIM-Karte per SMS informiert. Das nächtelange Ausharren im Stall hat für Viehbesitzer damit ein Ende. Zukunftsmusik ist derzeit jedenfalls noch das Konzept der Smart City in der Endausbaustufe. Das kann man sich als ultimative Systemvernetzung vorstellen; verbunden werden unter anderem Systeme wie Wasser- und Energieversorgung, Verkehrsnetz, öffentliche Verwaltung, Bildungs- und Gesundheitswesen. Daten werden mithilfe verschiedener Analysemethoden, Deep Computing-Funktionen und Visualisierungsmöglichkeiten erfasst und in weiterer Folge interpretiert. Ziel ist es, auf Basis dieser Informationen das Leben in den Metropolen dieser Welt, die ja bekanntlich stark steigende Bevölkerungszahlen aufweisen, lebenswerter zu gestalten. Aber die guten Ideen und herausragenden Innovationen kommen auch in diesem Konzept n nach wie vor vom Menschen.

Fotos: Susanne Spiel, beigestellt

Die von Bernd Liebscher geleitete Telekom Austria M2M GmbH hat 2012 ein Auftragsvolumen von 15 Mio. Euro abgewickelt

Bereiche. Forscher der University of Hawaii glauben etwa, dass es heute mehr Daten gibt als Sandkörner am Strand. „Dabei handelt es sich keineswegs um einen Hype. Wir leben heute eindeutig in einem Big Data-Zeitalter“, sagt Wolfgang Nimführ, Big Data Industry Solutions Leader bei IBM Österreich und IBM Schweiz. Laut dem Experten stellt die riesige Datenmenge für die Implementierung entsprechender Konzepte längst kein Problem mehr dar. Heute gehe es vielmehr um die Geschwindigkeit der Datenerzeugung sowie die Berücksichtigung der Datenvielfalt. Die größte Herausforderung sei dabei die Sicherstellung einer entsprechenden Datenqualität und Visualisierung. Konkret gelte es, mit Daten umzugehen, die aus verschiedenen Quellen stammen, etwa von News- oder Social Media-Plattformen, und die teilweise unstrukturiert und widersprüchlich sind. Gleichzeitig müsse dafür gesorgt werden, dass die richtige Information zur richtigen Zeit am richtigen Gerät landet. Ein Beispiel für eine Praxisanwendung ist das gemeinsam von IBM und Vestas Wind Systems aufgebaute System, mit dem der dänische Windanlagenhersteller die optimalen Standorte für seine Windkrafträder bestimmen kann. Wie sorgfältig diese Entscheidung vorbereitet werden muss, führt nicht zuletzt die Tatsache vor Augen, dass es sich bei Windturbinen um millionenschwere Investitionen handelt, deren Leistungsumfang und Lebensdauer stark vom jeweiligen Standort beeinflusst werden. In diesem Zusammenhang muss also eine Vielzahl an Faktoren berücksichtigt werden, zum Beispiel die geografische Lage, die Temperatur, der Niederschlag, die Windgeschwindigkeit, die Feuchtigkeit und der Luftdruck; das bedeutet, dass entsprechende Daten gesammelt und analysiert werden müssen. Das gemeinsam von IBM und Vestas entwickelte System kann jedenfalls eine Datenmenge von 2,5 Petabytes analysieren, was ungefähr 1 Mio. Gigabytes entspricht. Die eingesetzten Datenmodelle bedeuten für den Windanlagenhersteller mehr Sicherheit bei der Kosten-Nutzen-Analyse sowie schnellere und zuverlässigere Ergebnisse. Die Kunden wiederum profitieren von geringeren Kosten je produzierter Kilowattstunde Strom. Andere Big Data-Lösungen des Computerriesen wurden unter anderem für die medizinische BildDiagnostik oder für hochentwickelte Securityund Überwachungssysteme implementiert.


Sie arbeiten hart für den erfolg ihreS UnternehmenS. Wir arbeiten mit. Egal wie groß oder klein Ihr Unternehmen ist, wir bieten Ihnen erstklassiges Service: Ihr persönlicher Berater entwickelt mit Ihnen die passenden Lösungen für Ihr Unternehmen und ist rund um die Uhr für Sie da – auch am Wochenende. Profitieren Sie von den Vorteilen individueller Beratung. Wir freuen uns auf Ihren Anruf unter unserer Business Serviceline 0676 20 333. Oder besuchen Sie uns auf www.t-mobile.at/business

12 Monate Optionsbindedauer. Es gelten die BVBs und die AGBs der T-Mobile Austria GmbH und zwar in dieser Reihenfolge.

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WIRTSCHAFT g ast kommentar

So werden Sie innovationsfit! Ein genauer Blick aufs Daily Business lohnt sich: Innovation liegt näher, als man denkt. Was braucht es, um innovationsfit zu werden? Ideen und Kreativität, aber vor allem die intensive Auseinandersetzung mit Problemen als wichtige Kristallisationspunkte für Innovation.

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und Fähigkeiten gezielt entwickeln.“ Dies bedeutet eine innovationsfreundliche Kultur und die Kompetenzen der MitarbeiterInnen kontinuierlich pflegen. Von der Chance zum Konzept Besonders wichtig ist es, Chancen in hochwertige und tragfähige Konzepte zu transformieren – das betrifft sowohl sehr innovationsfitte Unternehmen als auch Einsteiger. Und zugleich ist dies auch die allergrößte Herausforderung im professionellen Innovationsmanagement. Was kann getan werden, um diese Herausforderung zu meistern und Innovation in einem Unternehmen eine echte Chance zu geben? Bevor es mit dem Thema Innovation ernst wird, sollte zuerst einmal Grundsätzliches abgeklärt werden. Die wichtigste Frage vorab überhaupt: Ist bei einem KMU ein funktionierender Produktionsprozess vorhanden? Nein? Dann sollte dieser mit klassischen Methoden des Qualitätsmanagements ausreichend professionalisiert werden. Denn die besten Ideen verpuffen im Nichts, wenn man keine Werkzeuge und Wege hat, um diese dann zu produzieren. Nächster Punkt: Ist im Unternehmen ein geeigneter Produkt- bzw. Dienstleistungs-Entwicklungsprozess verfügbar? Denn genau diesen braucht es, um neue Ideen effektiv zu entwickeln. Sowohl bei HardwareProdukten als auch bei Dienstleistungen sind traditionelle Engineering- und Konstruktionskenntnisse sowie das Wissen um eine geeignete Produktionsüberleitung bzw. eine Markteinführung neuer Produkte gefragt. Aber genau daran mangelt es oft, auch weil ja nicht ständig neue Produkte auf den Markt gebracht werden – und so wird improvisiert. Mein Tipp: Hier lohnt es sich oftmals, strategisches externes Knowhow zuzukaufen. Woher kommen die Impulse? Sind diese wichtigen Voraussetzungen positiv geklärt, stellt sich die zentrale Frage des Innovationsmanagements: Woher kommen die Impulse für neue Produkte und Dienstleistungen, die das Unternehmen realisiert? Sollte ein eigenes Produktportfolio

Foto: ICG Österreich

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it Innovationen geht ein Unternehmen immer Risiken ein. Ohne Innovationen geht ein Unternehmen immer ein. Das Stefan Posch hat VW Vordenker Ferdinand Piëch einmal gesagt ist Geschäftsführer der und ich schließe mich diesem Credo vollinhaltICG Innovation GmbH lich an, gilt es doch gleichermaßen für KMU wie und verfügt über mehr Großkonzerne. Jedoch: Allein mit dem Wissen als 15 Jahre Erfahrung um die Notwendigkeit von Innovation ist es noch im Bereich Produkt- und Service-Innovation in der lange nicht getan. Um Innovation zu leben, braucht Hightech-Industrie. es einerseits kreativen Freiraum für das EntwiMail: stefan.posch@ ckeln neuer Ideen, andererseits klare Strukturen integratedconsulting.at und Prozesse für die erfolgreiche Umsetzung der Idee. Auf den ersten Blick für viele ein Dilemma – und genau dieses gilt es zu lösen. Wie kann Innovation also bestmöglich in einem Unternehmen verankert werden? Eines sei vorab gesagt: Es gibt kein Standardvorgehen für Innovationsfitness, vielmehr sind zumeist sehr unterschiedliche Maßnahmen gefordert, um die Innovationskraft der Organisation zu steigern. Und dennoch: Bei aller Unterschiedlichkeit gibt es fünf Disziplinen, in denen Innovationsfähigkeit gezielt gesteigert werden kann. Die ersten beiden Disziplinen lauten „Chancen in hochwertige Konzepte transformieren“ und „Innovationen im Tagesgeschäft wirksam umsetzen“. Sie sind die beiden operativen Disziplinen des Innovationsmanagements. Egal ob Großunternehmen oder KMU bzw. wie viele Innovationsprojekte durchgeführt werden, diese beiden Kompetenzen sind essenziell. Disziplin Nummer 3 – „die Innovationsorganisation professionalisieren“ – wird spätestens dann relevant, wenn im Unternehmen mehrere Projekte parallel bzw. kontinuierlich bearbeitet werden sollen. Hier geht es vor allem darum, Konzepte strukturiert zu entwickeln und professionell auszuwählen. Disziplin Nummer 4: „Eine eigene Innovationsstrategie gestalten.“ Damit sind alle Aktivitäten gemeint, die für die strategischen Rahmenbedingungen für Innovation sorgen. Ebenfalls in diesen Bereich fällt die Definition geeigneter Indikatoren für die Performance des Innovationssystems. Damit sind wir bei der fünften Disziplin: „Denkhaltung Der Autor:


entwickelt und gepflegt werden, ist ein Betrieb nun unmittelbar mit Innovationsmanagement konfrontiert. Der Druck, Neues anzubieten und damit wettbewerbsfähig zu bleiben, steigt stetig. Damit suchen Firmen verstärkt nach neuen Ideen – und hier passieren oft grundlegende Fehler. Beliebter Kardinalfehler: Es wird ein Ideen-Managementsystem eingeführt oder – noch schlimmer – es werden bestehende betriebliche Vorschlagswesenssysteme recycelt. Alle MitarbeiterInnen werden aufgefordert, Ideen einzubringen, alles ist erlaubt; und in 80 bis 90 % der Fälle bringt das gar nichts, wie meine persönliche Erfahrung zeigt. Gut gemeint ist eben noch lange nicht gut gelungen, denn oftmals ist die Organisation überfordert. Zahllose Ideen trudeln ein und überfordern die Entscheider; die weitere Bearbeitung der ausgewählten Ideen verläuft schleppend oder im Sand – und demotiviert so letztlich auch die Ideenbringer, die sich eingebracht haben. Dabei ist gerade das engagierte Bearbeiten und Verfeinern einer groben Idee ein ganz besonders wichtiger Aspekt in einer Organisation. Problem definieren, Kreativität zünden Wie kann es also funktionieren? Ja, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen aktiv in den Ideenfindungsprozess eingebunden werden, denn sie sind ein wichtiger Quell neuer Ideen, aber ein überhastetes Brainstorming bringt gar nichts. Denn zuerst muss klar sein, wo genau innoviert werden soll. Man begibt sich also auf die Spur von Dingen, die verbessert bzw. neu gestaltet werden sollen. Weiterhelfen können hier ungelöste Probleme bestehender und zukünftiger Kunden, Reklamationen von Kunden, die über die Beschwerdeabteilung hereinkommen, Feedback von MitarbeiterInnen, die nahe am Kunden sind, egal ob Monteur, Servicetechniker oder Verkäufer. All dies zeigt, was nicht gut läuft und wo Probleme zu lösen sind. Aus dieser vermutlich großen Menge von Problemen werden diejenigen ausgewählt, deren Lösung einen echten Mehrwert für das Unternehmen verspricht. Die Unternehmensleitung erhält so zielgerichtete Ideen, zugleich fühlen sich –

so meine Erfahrung aus vielen Ideenfindungsprojekten – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertgeschätzt und bleiben motiviert. Erst jetzt können Teams kreativ ans Werk gehen und das kreative Substrat für Innovationsprojekte sammeln. Ideen verdichten sich zu Ideensteckbriefen und daraus erwachsen dann Konzepte mit Gehalt und Mehrwert. Und natürlich wächst gleichzeitig mit dieser intensiven Konzeptentwicklung auch der Wille, das Erdachte erfolgreich umzusetzen. Ein gut formuliertes Problem kann also ein wertvoller Kristallisationspunkt für Innovation sein. Daher mein abschließender Tipp: Haben Sie keine Angst davor, Problemen intensiv auf den Zahn zu fühlen, sie sind meist die Basis für richtig gute n Innovationen.

„Bevor es mit dem Thema Innovation ernst wird, ist die wichtigste Frage vorab: Ist bei einem KMU ein funktionierender Produktionsprozess vorhanden?“


Un ter n eh me n

service SERVICES FÜR (JUNG-) UNTERNEHMER Bingenium ist ein Business Competence Center für Startups, KMU und innovative Unternehmer in Österreich. Das in Wien ansässige Unternehmen firmiert als AG & Co KG und bietet mit einem achtköpfiHans-Jörg Steffe gen Team, das sich zum Großteil ist neuer Bereichsaus Firmengründern zusammensetzt, eine Vielzahl an Services für leiter HR-Services bei der Bingenium die verschiedenen Stadien im Unternehmenszyklus. Schwerpunk- Austria GmbH te sind Coaching bei Firmengründungen, -umwandlungen oder -verkäufen, Backoffice-, Buchhaltungs- oder Marketing-Unterstützung sowie IT-Services. Seit kurzem leitet Hans-Jörg Steffe (34) den Bereich HR-Services bei Bingenium Austria.

Die Frontrunner-Initiative richtet sich an Unternehmen mit Sitz in Österreich, die eine technologische Spitzenposition innehaben oder gerade auf dem Sprung dorthin sind und ihre Position durch eine offensive Frontrunner-Strategie stärken möchten

Redaktion Paul Christian Jezek

STARTSCHUSS FÜR FRONTRUNNER

Die jährliche Strukturbefragung von Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws), Wirtschaftskammer und Marktforschungsinstitut marketmind zeigt neue Trends bei KMU: So ist die Nutzung alternativer Finanzierungsformen 2012 weiter gestiegen und hat einen Anteil von beinahe 9 % erreicht. Knapp ein Viertel (24 %) der befragten Unternehmen plant darüber hinaus eine zukünftige Nutzung alternativer Finanzierungsformen, z. B. Venture Capital, Mezzaninkapital, stille Beteiligungen, Mitarbeiterbeteiligungen, Business Angels oder externes Eigenkapital. Zurzeit finanzieren 44 % der österreichischen Unternehmen ihre Investitionen hauptsächlich über Cash Flow; nur mehr 25,5 % der Befragten nennen den Bankkredit als Finanzierungsquelle. Die WKO hat konkrete Vorschläge für ein umfassendes Maßnahmenpaket vorgelegt, das u. a. die Wiederbelebung der Mittelstands-Finanzierungsgesellschaft, moderne Rahmenbedingungen für Crowdfunding und Bürgerbeteiligungsmodelle sowie Anreize zur Forcierung von Business Angels und Venture Capital umfasst. „Heuer wollen wir vor allem den Zugang zu Risikokapital verbessern“, verspricht auch Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner: „Durch unsere neue Jungunternehmer-Offensive stehen langfristig EUR 110 Mio. an Investitionskraft für Gründer und junge Wachstumsunternehmen zur Verfügung.“

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rontrunner sind jene innovativen Unter nehmen, die in ihren Bereichen europaund weltweit Technologie- und Marktführer sind. Etwa 400 Unternehmen bilden eine für die Wirtschaftsleistung und die Beschäftigung sehr wichtige Gruppe. „Frontrunner-Unternehmen beschäftigen 6 % der unselbstständig Erwerbstätigen in Österreich, sind für 9 % der Wertschöpfung und 41 % aller Forschungsausgaben heimischer Unternehmen verantwortlich“, weiß Innovationsministerin Doris Bures. „Dadurch sichern sie Arbeitsplätze und Wertschöpfung ganzer Regionen und tragen einen großen Teil zur Innovationsleistung Österreichs bei“, begrüßt Georg Kapsch, Präsident der Industriellenvereinigung, die mit jährlich EUR 20 Mio. dotierte neue Frontrunner-Initiative des bmvit.

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aws Geschäftsführer Bernhard Sagmeister (l.), Ralf Kronberger, Leiter der Abteilung für Finanz- und Handelspolitik, WKO

Fotos: Getty Images, BMLFUW/Rita Newman, Austria Wirtschaftsservice GmbH/APA-Fotoservice/Pauty, beigestellt

DIE TOP-FINANZIERUNGSTRENDS


MEHR ENERGIEEFFIZIENZ FÜR KMU Das Programm „Energieeffizienzscheck für Klein- und Mittelbetriebe“ des Klima- und Energiefonds wurde bis Jahresende für Einreichungen geöffnet und mit EUR 1 Mio. Budget ausgestattet. Insgesamt können damit rund 1400 KMU umfassend beraten werden. „Durch die Steigerung der betrieblichen Energieeffizienz leisten Unternehmen einen zentralen Beitrag im Klimaschutz“, sagt Umweltminister Nikolaus Berlakovich. KMU haben ein enormes Einsparungspotenzial – im Durchschnitt 23 % – im Bereich ihrer Energiekosten. Gefördert werden Erst- sowie Umsetzungsberatungen zur Identifikation, Bewertung und Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Energiekostensenkung. Mehr auf: www.klimafonds.gv.at sowie www.kmu-scheck.at Umweltminister Nikolaus Berlakovich: „Viele KMU verbrauchen unnötig zu viel Energie“

AUFPASSEN, SOLIDARABGABE! Mit dem Inkrafttreten des 1. Stabilitätsgesetzes 2012 wurden die Bestimmungen zum Gewinnfreibetrag durch eine Staffelung des Prozentausmaßes für 2013 bis 2016 geändert. Der Gewinnfreibetrag beträgt bis zu einer Bemessungsgrundlage von EUR 175.000 unverändert 13 %. Überschreitet die Bemessungsgrundlage diesen Betrag, steht für den Überschreitungsbetrag, abhängig von der Höhe der Überschreitung, ein reduzierter Gewinnfreibetrag zu. Für einen Überschreitungsbetrag bis EUR 175.000 stehen 7 % und für weitere EUR 230.000 4,5 % zu. Der Gewinnfreibetrag steht in den Jahren 2013 bis 2016 somit nur für Gewinne bis zu EUR 580.000 zu. Unter Zugrundelegung der Prozentstaffelung ergibt sich damit ein Maximalausmaß des Gewinnfreibetrages von EUR 45.350. Die bisherige Regelung sah ein maximales Ausmaß des Gewinnfreibetrages von EUR 100.000 vor; das entspricht einem maximalen begünstigten Gewinn von EUR 769.230. Korrespondierend zu den Änderungen beim Gewinnfreibetrag erfolgt für 2013 bis 2016 auch eine Änderung der begünstigten Besteuerung sonstiger Bezüge, z. B. 13. und 14. Monatsgehalt. Die Besteuerung erfolgt für sonstige Bezüge bis zu einem Jahresbruttobezug von ca. EUR 185.000 wie bisher mit 6 % unter Berücksichtigung des Freibetrages von EUR 620. Darüber hinausgehende sonstige Bezüge werden bis zu einem Jahresbruttobezug von ca. EUR 360.000 mit 27 % und darüber hinausgehende Bezüge bis zu einem Jahresbruttobezug von ca. EUR 594.000 mit 35,75 % besteuert.

EU-WEITE DATENBANK FÜR ENERGIEEFFIZIENZ-PROJEKTE Eine Datenbank über großangelegte Neubau- und Sanierungsprojekte in 58 europäischen Städten und Gemeinden hat die EU-Initiative CONCERTO auf der Messe ISH 2013 in Frankfurt vorgestellt. „Die Fülle an technischem, wirtschaftlichem und politischem Knowhow, das in den 58 Pilotgemeinden entstanden ist, machen wir hier über eine benutzerfreundliche, interaktive Datenbank zugänglich“, sagt Sven Dammann von der Generaldirektion Energie der EU-Kommission.

ACHTUNG, GESCHÄFTSFÜHRER! Wer ein Unternehmen gleichsam in Vertretung eines Geschäftsführers leitet, ohne aber im Firmenbuch zu stehen, muss seit Jahreswechsel bei Abgabenschulden seinen Kopf hinhalten. Denn es kommt vor, dass Personen nach außen hin wie Geschäftsführer/ Vorstände auftreten, ohne von deren Gesellschaftern rechtsgültig mit der Vertretung beauftragt oder entsprechend im Firmenbuch eingetragen worden zu sein. Im Falle von Abgabenschuldigkeiten konnten diese Personen vom Finanzamt nicht belangt werden, selbst wenn sie tatsächlich maßgeblichen Einfluss auf die Erfüllung von abgabenrechtlichen Pflichten „gleich einem Geschäftsführer“ genommen hatten. Durch das Inkrafttreten des Abgabenänderungsgesetzes werden auch faktische Vertreter – zusätzlich zu den dazu berufenen Gesellschaftsorganen – ab heuer zur abgabenrechtlichen Haftung herangezogen.

FÖRDERUNGEN FÜR VERKEHR DER ZUKUNFT Um die hochgesteckten Anforderungen an das Mobilitätssystem der Zukunft zu erfüllen, bedarf es erheblicher Investitionen in Forschung & Entwicklung sowie in Fahrzeuge und Betriebsmittel. Die Bundessparte Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer bietet in einer aktuellen Broschüre einen ausführlichen Förderüberblick für Verkehrsunternehmen, von Landesförderungen bei der Anschaffung von modernen und schadstoffarmen Fahrzeugen bis hin zu Förderungen auf Bundes- und EU-Ebene.

GRÜNDER-APP FÜR JUNGUNTERNEHMER Seit kurzem gibt es die neue App „Gründernavi“ für Neugründer und Jungunternehmer. Die praxisorientierte und effiziente App ist in vier Phasen gegliedert und begleitet den Anwender Schritt für Schritt durch den gesamten Gründungsprozess. Download Links sowie Informationen zu weiteren Apps für Gründer und Jungunternehmer unter www.gruenderservice.at/apps.

Die Broschüre Förderungen für Verkehrsunternehmen von Reinhard Fischer und Julija Palatin mit mehr als 100 Seiten gibts unter http://portal. wko.at/wk/startseite_dst.wk?AngID=1&DstID=268 zum Herunterladen


IM KOPF DIE POLITIK, IM HERZEN DIE LESER. Politiker und Parteien von allen Seiten betrachten. Über Versprechungen und Verflechtungen von innen und außen berichten. Das Superwahljahr ausführlich analysieren und treffend kommentieren. Das ist unser Anspruch. Testen Sie uns jetzt: 8 Wochen um 8 Euro.

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Foto: Getty Images

GELD

Redaktion Paul Christian Jezek

KMU FINANZIEREN SICH SELBST Österreichs Klein- und Mittelbetriebe finanzieren sich großteils aus eigener Kraft. Nur jedes vierte Unternehmen nimmt für Investitionen einen Bankkredit auf und nicht einmal jedes zehnte greift auf andere Finanzierungsformen zurück. Das geht aus einer Umfrage von aws (Austria Wirtschaftsservice GmbH), Wirtschaftskammer und dem Marktforschungsinstitut marketmind hervor. Demnach finanzieren derzeit 44 % der Unternehmen ihre Investitionen hauptsächlich über den Cashflow; nur 25,5 % der 1907 Befragten nannten den Bankkredit als Finanzierungsquelle. 9 % greifen zu anderen Finanzierungsformen wie Venture Capital, Mezzaninkapital (Beteiligung ohne Stimmrecht), stille Beteiligung oder Business Angels.

ERSTE KFZ-VERSICHERUNG MIT HAUSTIERSCHUTZ Unter jenen Kundengruppen, für die es bisher noch keine passende Kfz-Versicherung am österreichischen Markt gibt, fokussiert sich ERGO seit März auf die 2,2 Mio. Haustierbesitzer. Haustiere gelten meist als Familienmitglied mit hoher Wertschätzung. Wenn der Besitzer selbst einen Autounfall verschuldet und das Haustier dabei verletzt wird, gab es bisher am Markt keine Deckung der daraus entstehenden Behandlungskosten. Mit der neuen Haustier-Mitfahrversicherung wird diese Versorgungslücke geschlossen. Die Haustier-Mitfahrversicherung bezahlt Behandlungs-, Arzt- oder Heilungskosten von bis zu EUR 2500, wenn das mitfahrende Haustier bei einem Verkehrsunfall im versicherten Auto verletzt wird. Die Leistung wird bei Eigenverschulden des versicherten Lenkers erbracht und auch bei Fremdverschulden bezahlt, wenn aus der Haftpflichtversicherung des Unfallgegners nur eine teilweise Leistung für das verletzte Tier erfolgt.

GANZ NEUE GELDIDEEN Neuartige Ideen wie Rundungsund Impulssparen spornen derzeit die Anleger an. Beim Rundungssparen wird das „digitale Sparschwein“ mit dem Wechselgeld gefüttert: Jeder mit Bankomat- oder Kreditkarte geleistete Betrag wird aufgerundet und aufs Sparbuch überwiesen. Zu jedem Rundungsbetrag können so je nach Einstellung noch EUR 1 bis 15 zusätzlich gespart werden. Durchschnittlich legen Rundungssparer derzeit pro Transaktion EUR 2,4 auf ihr Sparbuch. Mit der ImpulssparApp wiederum (gesehen bei der Erste Bank) kann jedes Smartphone in ein Sparbuch verwandelt werden: Der Nutzer legt ein Sparziel fest und kann auf Knopfdruck einen gewünschten Betrag für dieses Ziel beiseitelegen, z. B. wenn bewusst auf einen Kauf verzichtet wird. Diese „Sparimpulse“ werden monatlich bereits zehntausende Mal betätigt; der durchschnittliche Sparbetrag beträgt dabei EUR 26.

„Living Pages“ begeistern Gäste Der gemeinnützige Verein Frau im ÖGV (Frau im Österreichischen Gewerbeverein), der seit 10 Jahren im ÖGV und Palais Eschenbach etabliert ist, bot im Rahmen von Living Pages einen Abend im Zeichen des Mottos: „Voneinander lernen“. Carina Felzmann, ehrenamtlicher Vorstand von Frau im ÖGV und GF der Agentur Cox Orange, entwickelte das Event-Format. „Beschriebene Blätter“ sind erfolgreiche Unternehmerinnen bzw. Geschäftsführerinnen, die in Kleingruppen von ihren Strategien zum beruflichen Erfolg aus der Praxis berichten. Interviewt werden sie von sechs Top-Journalistinnen. Jeder Gast kann bis zu drei Living Pages in Kleingruppen persönlich befragen. Mitgewirkt haben u. a. Gabriele Zuna-Kratky, Direktorin Technisches Museum Wien, Janet Kath, GF Interio, Aleksandra Izdebska, GF DiTech, Mi-Ja Chon, GF Akakiko, Gundl Kutschera, Institut Kutschera, sowie Selma Prodanovic, Brainswork und Co-Founder der Austrian Angel Investors Association.


nnews

geld

Schuhproduzent Heini Staudinger hat dem Thema Crowdfunding Drive gegeben

Der Waldviertler Schuhhändler und Finanzrebell Heini Staudinger hat sich als Vorkämpfer für die Legalisierung des Finanzierungsmodells Crowdfunding auch in Österreich einen Namen gemacht – dabei scheint er Türen einzurennen, die schon halb geöffnet sind. Die Widerstände seien „schon fast nicht mehr vorhanden“, sagt der Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft, Markus Roth. Konkret schlägt die Wirtschaftskammer eine neue Definition des Begriffs des Einlagengeschäfts im Bankwesengesetz vor sowie für das Kapitalmarktgesetz ein Stufenmodell für ein „Phasing-in“ der Prospektpflicht. Die derzeit niedrige Untergrenze für die Prospektpflicht – EUR 100.000 – sei eines der wesentlichen praktischen Hemmnisse für Crowdfunding und Bürgerbeteiligungsmodelle.

FÜR KLEINE WIRDS LEICHTER Die von der Regierung geplanten Erleichterungen im Sozialversicherungsrecht für Kleinunternehmer haben im April den Sozialausschuss passiert. Der Gesetzesentwurf, der u. a. die Möglichkeit der Befreiung von der Beitragspflicht für selbstständige Mütter, die Wochengeld beziehen, vorsieht, wurde im Ausschuss mit den Stimmen von SPÖ und ÖVP beschlossen. Das Paket sieht weiters vor, dass Selbstständige, die Kindergeld erhalten, künftig bis zur Geringfügigkeitsgrenze dazuverdienen können. Eine Entlastung für Jungunternehmer soll die Möglichkeit des zinsenfreien Aufschubs von Versicherungsnachzahlungen bringen. In den ersten drei Jahren nach Gründung soll die Möglichkeit geschaffen werden, Beitragsnachzahlungen zur Sozialversicherung zinsenfrei in zwölf Raten zu entrichten. Damit soll Liquiditätsengpässen entgegengewirkt werden. 44 Unt ern ehm er _03_20 1 3

27,7 % 2012 erzielten österreichische Aktienfonds eine durchschnittliche Performance von +27,7 %; Euroland-Aktienfonds performten mit +21 %, Aktienfonds aus Mittel- und Osteuropa mit +19 % und US-Aktienfonds mit rund +10 %.

Fotos: Picturedesk, Foto Weinwurm, Jacqueline Godany, beigestellt

Wie gehts weiter mit Crowdfunding?


KÖPFE RUND UMS GELD

FLORIAN KLIMSCHA

BERNHARD PAYER

SABINE SCHARLER

ERICH J. HINTERNDORFER

ALEXANDER SCHNITZLER

Die internationale Anwaltssozietät Freshfields Bruckhaus Deringer hat 14 ihrer Anwälte zu Partnern ernannt, darunter einen aus Wien: Florian Klimscha. Der auf Bank- und Kreditvertragsrecht spezialisierte Rechtsanwalt ist seit 2004 für Freshfields tätig.

Der Absolvent des Mountain Risk Engineering Studiums an der Universität für Bodenkultur Wien verstärkt als Junior Risk Engineer das Team von Risk Consult im Bereich Risk Management.

Die studierte Volkswirtin war mehr als 15 Jahre bei renommierten Kanzleien in Innsbruck und Wien in der Steuerberatung tätig und hat sich nun mit ihrem Unternehmen „taxadvice“ selbstständig gemacht.

Bei hybris, Anbieter der weltweit am schnellsten wachsenden Commerce-Plattform und anerkannter Branchenführer bei den führenden internationalen Analysten, steht mit Erich J. Hinterndorfer seit April ein neuer Mann an der Spitze der österreichischen Länderorganisation.

Neuer Leiter der Geschäftsstelle von SimCorp in Wien ist Alexander Schnitzler. Schnitzler ist bereits seit 2003 bei SimCorp und hat, zunächst in Deutschland, eine Vielzahl von Einführungsprojekten geleitet.

Mehr Risikokapital

»Heuer wollen wir vor allem den Zugang zu Risikokapital verbessern. Durch unsere neue Jungunternehmer-Offensive stehen langfristig EUR 110 Mio. an Investitionskraft für Gründer und junge Wachstumsunternehmen zur Verfügung« Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner

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Der Export als Stütze des Wohlstands Österreichs: Sechs von zehn Euros werden im Ausland verdient. Tendenz: steigend

Auf zu neuen Rekorden Text Patrick Baldia

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nsere Unternehmen sind Rekordhalter und österreichische Produkte und Dienst leistungen sind international sehr gefragt.“ Mit dieser kürzlich geäußerten Feststellung übertreibt Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKO), keineswegs. Denn wie aktuelle Zahlen der Statistik Austria bestätigen, konnten die heimischen

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Unternehmen im Vorjahr ihre Ausfuhren um 1,4 % auf 123,5 Mrd. Euro steigern, was nichts Geringeres als einen neuen Exportrekord bedeutet. Damit nicht genug: Die starke Form der Exportwirtschaft soll auch 2013 anhalten. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geht die WKO von einem Plus von 3,5 % auf 127,7 Mrd. Euro aus.

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Der österreichische Exportmotor brummt und immer mehr KMU setzen den entscheidenden Schritt in die internationalen Märkte. Die richtige Finanzierung ist dabei entscheidend.


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Wie wichtig die Exportwirtschaft für Österreich ist, zeigt die Tatsache, dass nicht weniger als 6 von 10 Euro im Ausland eingenommen werden. Diesen Betrag will die WKO bis 2015 auf 7 von 10 Euro erhöhen. Das soll vor allem durch die Steigerung der Dienstleistungsexporte erreicht werden. Einiges erhofft man sich in der WKO auch von der Kreativwirtschaft, die dementsprechend besonders gefördert werden soll. Leitl spricht von der „Entwicklung von einem dynamischen Nischenphänomen hin zu einem bedeutenden und wachstumsstarken Faktor für den Wirtschaftsstandort Österreich“. Mittelfristiges Ziel sei es, dass drei Viertel der rund 40.000 Kreativunternehmen im Ausland tätig sind. Derzeit seien 60 % im Export tätig, mit einer durchschnittlichen Zuwachsrate von 15 %.

Dr. Manfred Schwarz Partner bei MOORE STEPHENS Schwarz Kallinger Zwettler seit 2009

Machen Sie es schon elektronisch? Die elektronische Rechnung – eine echte Chance für mehr Effizienz und weniger Kosten, aber auch eine rechtliche Hürde.

Förderungen nützen Ein maßgeblicher Grund für die erfolgreiche Entwicklung der heimischen Exporte ist das Angebot an einschlägigen Förderungen. Auch wenn es nicht ganz so umfangreich – und dementsprechend unüberschaubar – ist wie in anderen Bereichen, so gibt es doch genügend Möglichkeiten, zu Mitteln zu kommen, um über die Landesgrenzen hinaus geschäftlich aktiv zu werden. Unterschieden werden muss hier zwischen Bundes- und Landesförderungen sowie Förderprogrammen der EU. Informationen über EU-Förderungen, die sich in der Förderperiode 2007 bis 2013 in die drei wesentlichen Bereiche Strukturfondsförderungen, thematische Schwerpunktförderprogramme und Förderprogramme für Drittstaaten aufteilen, können bei der Stabstelle EU-Koordination der WKO eingeholt werden. Gleich vorweg: Unmittelbare Förderungen für einzelne Unternehmen stehen nur beschränkt zur Verfügung. Eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit dem Exportboom der letzten Jahre spielte die gemeinsame Förderinitiative „go-international“ der WKO und des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ). Die Bilanz der letzten zwei Jahre – Ende März ist die Internationalisierungsoffensive III ausgelaufen – kann sich sehen lassen: Über diesen Zeitraum konnten 3700 Neuexporteure gewonnen werden, wodurch die Zahl der heimischen Exportunternehmen auf mehr als 44.000 gestiegen ist. Positiv: Derzeit laufen gerade die abschließenden Gespräche über eine Fortsetzung eines ähnlichen Programms für den Zeitraum bis 2014. Wie zuvor können sich dann KMU von der für die Abwicklung der Exportinitiative zuständigen Außenwirtschaft Austria beraten lassen.

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Kredite, Haftungen und Garantien Zu den Internationalisierungsförderungen auf Bundesebene, die zur Finanzierung und Absicherung von Exporttätigkeiten dienen, zählen im Wesentlichen Zinsenzuschüsse, zinsbegünstigte Kredite, Haftungen und Garantien. Im Vorjahr wurden etwa von der Republik Österreich gemäß Ausfuhrförderungsgesetz (AFFG) 972 Haftungen mit einem Gesamtvolumen von 5,1 Mrd. Euro übernommen. Banktechnisch

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ie vereinfachte Verwendung der elektronischen Rechnung hat nun endlich auch in Österreich Eingang in die Gesetzgebung gefunden. Seit 1.1.2013 ist die E-Rechnung der Papierrechnung nahezu gleichgestellt. Immer mehr private Unternehmen, aber auch öffentliche Rechtsträger stellen ihre Abrechnungssysteme um – so sind Lieferanten des Bundes – egal welcher Unternehmensgröße – ab dem 1.1.2014 dazu verpflichtet ausschließlich in elektronischer Form zu fakturieren. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit bis Länder und Gemeinden folgen. Wollen Sie in Ihrem Unternehmen eingangs- oder ausgangsseitig elektronische Rechnungen verwenden, ist meist ein klar dokumentierter Prozess notwendig, der einen verlässlichen Prüfpfad zwischen der Rechnung und der Leistung herstellt. Auch ein geeignetes Archivierungssystem, das gewährleistet, dass die E-Rechnung innerhalb der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist (mind. 7 Jahre) unverändert gespeichert wird, muss vorhanden sein. Wir haben Lösungen entwickelt, die sicherstellen, dass die Verwendung der E-Rechnung im Unternehmen im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften steht. So individuell Ihr Unternehmen ist, so individuell ist auch die Umsetzung – abhängig von Firmengröße und -struktur können wir Ihnen manuelle oder elektronische Verfahren inklusive der vollständigen Dokumentation anbieten, die mit dem bestehenden internen Kontrollsystem verknüpft werden. Damit können wir Ihnen ein für Ihr Unternehmen maßgeschneidertes Leistungspaket aus einer Hand anbieten. Darüber hinaus verfügen wir auch über das IT-Knowhow, entsprechende elektronische Workflows und Archivierungssysteme in Ihrem ERP System modular zu implementieren.


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behandelt wurden sie von deren Bevollmächtigter, der Österreichischen Kontrollbank (OeKB). Der Haftungsrahmen per AFFG belief sich Ende 2012 auf 34,8 Mrd. Euro. Unternehmen, die kurzfristige Exportrahmenfinanzierungen benötigen, können sich entweder an die OeKB oder an die zur OeKB Gruppe gehörende Österreichischer Exportfonds GmbH wenden. Letztere richtet sich an KMU, also an Firmen, die weniger als 250 Personen beschäftigen und einen Jahresumsatz von nicht mehr als 50 Mio. Euro aufweisen. Kreditanträge werden über die Hausbank gestellt. Die Refinanzierung der Rahmenkredite für große Exportunternehmen übernimmt wiederum die OeKB. Im Rahmen des Exportfinanzierungsverfahrens (EFV) nimmt sie auf den internationalen Kapitalmärkten Mittel auf – für diese Aufnahmen übernimmt das Bundesministerium für Finanzen Haftungen – und stellt diese den Banken und Exporteuren zu attraktiven Konditionen zur Verfügung. 48 Unt ern ehm er _03_20 1 3

Im Vorjahr wurde das EFV von insgesamt 1141 Exportunternehmen über 69 Banken in Anspruch genommen. Die Zahl der betreuten Kredite belief sich auf rund 3200. Von den Finanzierungszusagen und -promessen in der Höhe von 28.054 Mio. Euro wurden 24.827 Mio. Euro oder 88,5 % ausgenützt. Auch beim EFV muss sich ein Exporteur mit seiner Finanzierung an seine Hausbank wenden. Letztere beantragt wiederum die Finanzierung bei der OeKB. Für den Fall, dass dem Antrag stattgegeben wird, gibt die jeweilige Hausbank, die über eine Bonitätseinstufung von Standard & Poor’s oder Moody’s verfügen muss, die Refinanzierungsmittel an die Exporteure oder deren Abnehmer weiter. Dass Exportunternehmen ihren Geschäftspartnern neben Waren und Dienstleistungen immer öfter auch entsprechende Finanzierungskonzepte anbieten müssen, ist eine Entwicklung, die auf den zunehmenden internationalen Konkurrenzdruck zurückzuführen ist.

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Unternehmen können aus einem breiten Angebot an einschlägigen Förderungen schöpfen

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OeKB/ECA Garantien und der damit einhergehende geringe Eigenkapitalunterlegungsbedarf für die Exportfinanzierungsprodukte sowie die Möglichkeit der OeKB Refinanzierung im Rahmen des EFV machen dieses Geschäftsfeld für uns als Bank besonders attraktiv und ermöglichen uns relativ große Geschäftsvolumina pro Einzeltransaktion“, sagt Karner. Und er bestätigt, dass die Nachfrage nach gebundenen Finanzkrediten sowie Forderungsankäufen unter OeKB Garantie im Jahr 2012 sehr stark gestiegen ist. So konnte beim Neugeschäftsvolumen ein Plus von 60 % gegenüber 2011 verzeichnet werden. „In den letzten Monaten hat das Exportwachstum allerdings stagniert, weshalb es zu einem Rückgang bei neuen Anfragen gekommen ist“, meint Karner weiter. Finanziert würden Exportverträge mit einem Lieferumfang von einfachen Maschinen und Serviceleistungen bis hin zu Großprojekten. Besonders stark sei die Nachfrage in den vergangenen Jahren unter anderem seitens des Medizinsektors, des Stahlsektors sowie des Bereichs erneuerbare Energien und Umwelttechnik ausgefallen.

Die wichtigsten Exportmärkte liegen in der EU. Die Überseemärkte gewinnen allerdings an Bedeutung

Knowhow entscheidet Marktführer bei Exportfinanzierungen ist in Österreich die Bank Austria. Laut Georg Karner, Deputy Head Export Finance, wurde in den letzten Jahren jedes zweite Exportprojekt finanziert. „Der hohe Grad an Absicherung der politischen und wirtschaftlichen Risiken im Rahmen der

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Christoph Leitl: Exportförderungsfokus auf die Hoffnungsmärkte der ASEAN-Region und Afrikas

Fotos: Getty Images, beigestellt

Früh Expertenrat einholen Wann sollen sich Unternehmen an ihre Hausbank wenden? Ewald Grünzweig, Leiter Export- und Investitionsfinanzierungen der Bank Austria, empfiehlt eine frühestmögliche Kontaktaufnahme, „um die optimale Struktur unter Berücksichtigung aller Fördermöglichkeiten zu

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Promotion

„Der Betrag von 300 Euro für die Zukunftssicherung sollte inflationsbereinigt auf 1.000 Euro erhöht werden“ DI Christian Lückl, Leiter der betrieblichen Vorsorge in der s Versicherung, über die betriebliche Basisvorsorge und die gravierenden Unterschiede zwischen Versicherung und Pensionskasse. UNTERNEHMER: Die betriebliche Vorsorge ist in Österreich noch recht unterentwickelt. Woran liegt das? Lückl: Viele Dienstnehmer wären eher bereit, betrieblich für ihre Pension vorzusorgen, wenn sie einen größeren teil von ihrem Aktiveinkom­ men brutto für netto dafür verwenden könnten. in Österreich ist die „Betriebliche Zukunftssiche­ rung“ mit 300 Euro jährlich pro Dienstnehmer doch sehr begrenzt. in Deutschland sind dafür bis zu 4.500 Euro brutto für netto vorgesehen. UNTERNEHMER: 300 Euro pro Jahr sind somit nicht mehr zeitgemäß? Lückl: Sicher nicht. Bei der Einführung 1975 waren es 4.000 Schilling (291 Euro) bei einem durchschnittlichen monatseinkommen von 8.000 Schilling (591 Euro), also 50 Prozent davon. Heute beträgt das monatliche Durchschnittseinkommen 2.000 Euro. inflationsbereinigt sollten daher zumindest 1.000 Euro für die betriebliche Basisvorsorge zur Verfügung stehen. UNTERNEHMER: Was würde eine Erhöhung auf 1.000 Euro bringen? Lückl: Es gäbe ein riesenpotential. Erstens könnten die 700.000 bestehenden Dienstnehmer ihre Beiträge erhöhen. Zweitens würden viele neue Arbeitnehmer angesprochen. 300 Euro werden nämlich zu minder geschätzt, sodass viele diese möglichkeit gar nicht nutzen, obwohl es ein Steuergeschenk ist. UNTERNEHMER: Welche Rolle spielt die s Versicherung in der betrieblichen Vorsorge? Lückl: mit 160 millionen Euro Prämienvolumen und knapp 25 Prozent marktanteil sind wir mit Abstand der größte Anbieter in Österreich. UNTERNEHMER: Wo wollen Sie weiter wachsen? Lückl: Das größte Potential steckt in der Betrieblichen Kollektivversicherung (BKV). mit unserem Produkt s Betriebspension bieten wir eine attraktive Alternative zu den Pensionskassen. ich glaube, dass die Unterschiede zwischen Versicher­ ung und Pensionskasse bei den Unternehmen und Betriebsräten noch viel zu wenig bekannt sind. UNTERNEHMER: Welche Argumente überzeugen Ihre Kunden bei Neuabschlüssen? Lückl: Die harten Garantien in der Anspar­ und Leistungsphase, die nur die BKV bietet.

UNTERNEHMER: Eine Gesetzesnovelle sieht nun auch für Pensionskassen eine Garantie vor. Ist diese gleichwertig zur BKV? Lückl: nein. in der Pensionskasse hat der Kunde, der ab dem 55. Lebensjahr in das neue modell wechseln kann, bis zum Pensionsantritt keinerlei Garantie. Es ist sogar möglich, dass bei einer minderperformance das Kapital bis zum Pensionsantritt weniger wird. Dagegen sichert sich der Kunde in der BKV bereits vom ersten tag an eine garantierte mindestverzinsung über die gesamte Laufzeit von derzeit 1,75 Prozent und damit einen garantierten Kapitalzuwachs. Zu guter Letzt erhält der BKV­Kunde eine garantierte Sterbeta­ fel und kennt die Höhe seiner garantierten Startrente bereits bei Vertragsabschluss. UNTERNEHMER: Und wo liegt der Unterschied in der Rentenphase? Lückl: in der BKV erhöht sich die garantierte rente um die jährlich zugeteilten Gewinne. Diese Erhöhungen sind unverfallbar und können zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr gekürzt werden. Dagegen wird in der Pensionskasse erst die zum Pensionszeitpunkt aus dem vorhandenen Kapital ermittelte rente garantiert. Erhöhungen sind nur geringfügig vorgesehen, und zwar alle fünf Jahre um die halbe Sekundärmarktrendite der letzten 60 monate abzüglich 0,75 Prozent, derzeit also knapp ein Prozent. UNTERNEHMER: Bringt die Gesetzesnovelle die gewünschte Wahlmöglichkeit? Lückl: Leider nein. Unser Wunsch war ein Wahlrecht, damit der Dienstnehmer schon von Beginn an selbst entscheiden kann, ob er in Versicherungen oder Pensionskassen ansparen möchte. Diese Entscheidung ist jedem zumutbar und sollte auch in allen Kollektivverträgen verankert werden. Verbessert wurde nur, dass das vorhandene Vermögen ab 55 in eine Versicherung übertragen werden kann. Bisher war das erst zum Pensionszeitpunkt möglich.

ZUR PERSON Di Christian Lückl, 45, ist seit 1995 als Experte im Vorsorgebereich für Firmenkunden tätig und arbeitete mehr als 8 Jahre in einer Pensionskasse. Seit 2006 leitet er die Betriebliche Vorsorge in der s Versicherung und ist in diesem Bereich seit 3 Jahren marktführer in Österreich. Zu Hobbys des verheira­ teten zweifachen Familienvaters zählen Sport, klassische musik und die Familie.


GEL D Ex portfinan zierun g

finden“. Hilfreich seien in diesem Zusammenhang auch Tools wie etwa der hauseigene Förderratgeber, der einen raschen Überblick über die wichtigsten nationalen und internationalen Förderungen bietet und Unternehmen bei der Auswahl und Abwicklung unterstützt.

Ewald Grünzweig: „Unternehmen sollten so früh wie möglich mit ihrer Hausbank Kontakt aufnehmen“

Über Europa hinaus In welchen ausländischen Märkten sind österreichische Unternehmen aktiv? Nach wie vor sind Europa, die EU sowie die Länder der Eurozone die mit Abstand wichtigsten Abnehmermärkte. Die Frage ist allerdings wie lange noch, denn die Tendenz war hier zuletzt stagnierend bzw. rückläufig. So sind etwa im Vorjahr die Ausfuhren in die EU um 0,5 %, jene in die Eurozone um 0,3 % leicht zurückgegangen bzw. in etwa gleich geblieben. Mehr oder weniger auf einem ähnlichen Niveau entwickelten sich mit einem Minus von 0,3 % 2012 auch die Ausfuhren nach Deutschland, dem wichtigsten Exportmarkt der heimischen Wirtschaft. Besonders deutliche Rückgänge wurden hingegen in Italien (8,7 %), Spanien (5,1 %) und Großbritannien (3 %) verzeichnet. Dass trotz der Rückgänge in die klassischen Exportmärkte schlussendlich noch ein Exportplus verzeichnet werden konnte, ist auf die starke Entwicklung in den ÜberseeDestinationen zurückzuführen; diese Länder performen derzeit in Bezug auf das Konjunkturwachstum bekanntlich besser als der alte

Kontinent. Am stärksten, nämlich mit 14,9 %, stiegen die Ausfuhren im Vorjahr nach Amerika. Erfreuliche Zuwächse konnten auch in Afrika (11,5 %), Australien und Ozeanien (11,4 %) sowie in den GUS-Staaten (12,6 %) verzeichnet werden. Wie Leitl erklärt, seien diese Hoffnungsmärkte in den Exportförderungsmaßnahmen der WKO zu einem Schwerpunkt gemacht worden, allen voran die ASEAN-Region und Afrika. „Die Devise lautet: Auf nach Übersee“, gibt Leitl die weitere Marschrichtung vor. Die Strategie der WKO macht durchaus Sinn, denn Experten sind sich darin einig, dass die Emerging Markets auch in Zukunft der Wachstumsmotor der globalen Wirtschaft bleiben werden. So erwartet etwa der Internationale Währungsfonds ein mittelfristiges Wachstum von 6,3 % in den aufstrebenden Volkswirtschaften. Zum Vergleich: Für die Eurozone wird über denselben Zeitraum etwa ein Plus von 1,7 % erwartet. Besonders stark soll sich Asien entwickeln, für das ein Wachstum von knapp 8 % prognostiziert wird. Trotz der attraktiven Wachstumsaussichten müssen sich Unternehmen, die die Schwellenländermärkte ansteuern möchten, vor Augen führen, dass dort auch die Risiken wesentlich höher sind – und damit sind nicht alleine politische Entwicklungen gemeint. Im Hinblick auf das Kredit-, Währungs- und Zinsrisiko empfehlen Experten deshalb, abzusichern, was n sich absichern lässt.

„Ungebrochen gute Nachfrage“

Interview Patrick Baldia

Nachgefragt bei Karl Sevelda, stv. Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Bank International

Karl Sevelda: „Absichern lässt sich prinzipiell nahezu alles“

Welche Produkte bzw. Lösungen werden seitens Ihrer Kunden besonders nachgefragt? Vom Volumen her stechen insbesondere Abnehmerfinanzierungen bei Großprojekten hervor. Der Vorteil liegt hier vor allem darin, dass für den österreichischen Exporteur ein Bargeschäft entsteht und der ausländische Abnehmer eine günstige Finanzierung erhält. Das ist oft bereits im Vorfeld ein entscheidendes Kriterium für den Zuschlag an den Exporteur. In welchen Branchen sind Ihre Kunden überwiegend tätig? Unsere Kunden sind österreichische und internationale Großbetriebe, zum Beispiel aus Industrie, Anlagenbau, Energie, Infrastruktur oder Transport.

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Gibt es neue Entwicklungen hinsichtlich der Märkte, in denen sich Ihre Kunden bewegen bzw. stehen die Emerging Markets zunehmend im Fokus? Die Emerging Markets, insbesondere Zentral- und Osteuropas, stehen seit jeher in unserem Fokus und dem vieler unserer Kunden. Aufgrund des wirtschaftlichen Aufholbedarfs dieser Region wird sich daran auch auf absehbare Zeit nichts ändern. Wir finanzieren aber auch immer wieder Transaktionen Richtung Asien und vereinzelt nach Afrika. Gegen welche Risiken sollten sich Unternehmen absichern bzw. was lässt sich überhaupt absichern? Absichern lässt sich prinzipiell nahezu alles. Die Entscheidung darüber muss jedes Unternehmen individuell treffen. Im Vordergrund steht aber sicher die Absicherung des Zahlungsrisikos. Dafür bietet sich nicht nur das traditionelle Bankprodukt „bestätigtes Akkreditiv“ an, sondern auch staatliche und private Kreditversicherungen. Allen gemeinsam ist die Übernahme des politischen und wirtschaftlichen Risikos zugunsten des Exporteurs. Starker Nachfrage erfreut sich auch die klassische Bankgarantie. n

Foto: beigestellt, DAVID SAILER

Wie schätzen Sie die aktuelle Nachfrage nach Exportfinanzierungen ein? Die Nachfrage ist insgesamt ungebrochen gut. Einerseits, weil der Finanzierungsbedarf auf vielen Exportmärkten nach wie vor gegeben ist, und andererseits, weil viele Kunden die Mittel der Oesterreichischen Kontrollbank und des Österreichischen Exportfonds gerne ergänzend zu ihren konventionellen Banklinien heranziehen.


Foto: Beigestellt

MOBILITÄT

Redaktion Paul Christian Jezek

ELEKTRISCHER BMW

AUTOS VIA FACEBOOK

WIRKLICH MOBIL

Trotz anhaltender Vorbehalte auf dem Heimatmarkt hat BMW Chef Norbert Reithofer den teuren Einstieg in E-Autos erneut verteidigt. „Die Notwendigkeit, neue Wege zu gehen, wenn das Umfeld sich ändert, lässt sich weder hinauszögern noch aussitzen.“ BMW bringt Ende des Jahres mit dem i3 sein erstes Elektroauto auf den Markt und setzt langfristig große Hoffnungen auf die Entwicklung alternativer Antriebskonzepte. Reithofer: „Wer nicht handelt, den bestraft der Markt.“

Der Carsharing-Anbieter RelayRides (http://relayrides.com) bietet Facebook Usern die Möglichkeit, das soziale Netzwerk zu nutzen, um ihr Auto zu vermieten. Mitglieder von RelayRides können Anfragen in Form einer Statusmeldung posten und somit auf sich aufmerksam machen. Dahinter steckt die simple Grundidee, ein zusätzliches Auto, das nicht in Verwendung ist, zu verleihen und im Gegenzug eine Mietgebühr zu erhalten. Auf diese Weise agiert RelayRides ausschließlich als Vermittler in einer Transaktion. Während der Mieter das Unternehmen für seine Dienstleistungen bezahlt, entlohnt dieses den Besitzer des Autos, der insgesamt 75 % der Mietkosten erhält. Zusätzlich gewährleistet der Carsharing-Anbieter im Falle eines Unfalls Versicherungsschutz. Somit kann der Verleiher sein Auto ohne Bedenken zur Verfügung stellen, da er finanziell abgesichert ist.

Fiat und die Focaccia Group Automotive haben sich im Sinne einer guten Sache zusammengetan und damit begonnen, Fahrzeuge von Kunden mit körperlicher Behinderung umzurüsten. So wird auch Personen mit Einschränkungen der Zugang zu Mobilität ermöglicht. Während Fiat für seine breite Fahrzeugpalette für Privatkunden bekannt ist, hat sich Focaccia auf innovative und individuelle Lösungen für behinderte Menschen im Bereich der Pkw konzentriert. Durch die genaue Abstimmung mit dem Autohersteller soll so die optimale Lösung für den Endverbraucher gewährleistet werden.

ENDLICH WLAN IN JEDEM RAUM Der KommunikationstechnikEntwickler devolo zeigte auf der CeBIT im März die Neuheiten des Jahres. Alle Produkte nutzen die patentierte Powerline-Technologie, die aus den vorhandenen Stromleitungen Netzwerkkabel macht. Highlight ist das Produkt dLAN 500 WiFi: Im steckdosenähnlichen Gehäuse verstecken sich ein Ethernet-Port sowie eine leistungsfähige WLAN-Antenne, die kabelloses Surfen im Netzwerk und Internet ermöglicht. So bietet der Adapter dem Nutzer maximale Bewegungsfreiheit mit mobilen Endgeräten wie Tablets, Smartphones oder Laptops.


nnews

Mobilität

(WOHN)MOBIL ZUM HEURIGEN

Leben im Wohnmobil in einer neuen kulinarischen Form

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Fotos: Getty Images, Ecoplus, Foto Wilke, Rudi Froese, beigestellt

Ein gratis Stellplatz für das Wohnmobil für eine Nacht und die „Wohnmobilisten“ lernen im Gegenzug die Produkte des Gastgebers kennen. Dieses in mehreren europäischen Ländern erfolgreiche Konzept startet nun auch in Österreich via Internetplattform www.oeme.at, wobei die Abkürzung für „Österreich mobil entdecken“ steht. ÖME will Bauern, Winzern oder Gasthofbesitzern die Möglichkeit eröffnen, Kunden zu finden, die ihren Urlaub üblicherweise auf Campingplätzen verbringen. Man versteht sich als Vermittler von Wohnmobilfahrern und Erzeugern landwirtschaftlicher Produkte. 140 Betriebe, u. a. Weinbauern, Ab-HofVerkehrsläden, Gasthäuser und Buschenschanken, haben sich bereits für die Saison 2013 bei ÖME angemeldet. Die genaue Dauer der Stellplatzzeit – die rechtliche Bestimmung lautet: nicht länger als drei Tage – kann individuell mit den jeweiligen Betrieben vereinbart werden.


MOBIL AM BERG

Die neuen LED-Farbdrucker von Brother sind vielfältig einsetzbar

EMANUELA NOVAKOVIC

GUT GEDRUCKT IST GANZ GEWONNEN

Im März hat Emanuela Novakovic die Marketingleitung innerhalb der Hyundai Import GmbH übernommen. Sie berichtet in dieser Funktion an den Vertriebs- und Marketingdirektor Roland Punzengruber, der seit dem 1. Mai bei Hyundai tätig ist.

Brother stellt drei neue LED-Farbdrucker vor. Die drei neuen Drucker HL-3140CW (EUR 214,80), HL-3150CDW (EUR 250,80) und HL-3170CDW (EUR 289,20) von Brother sind die ersten Modelle einer neuen LED-Reihe, die Mitte des Jahres durch vier multifunktionale Geräte vervollständigt wird. Die neue Druckerserie arbeitet schnell, liefert ein exaktes Schriftbild und eignet sich gut für den Einsatz am Arbeitsplatz. Dank WLAN-Schnittstelle und optionaler Jumbo-Toner lassen sich die Drucker ebenso gut in kleineren Arbeitsgruppen einsetzen. Mobiles Drucken via Smartphone oder Tablet PC wird mittels Apple AirPrint, Google Cloud Print, WiFi Direct und Cortado Workplace ermöglicht. Die aktuellen Brother Drucklösungen sind mit dem Blauen Engel und dem ENERGY STAR ausgezeichnet und damit als ressourcenschonend, emissionsarm und energiesparend klassifiziert.

Fahrtenbuch-Innovation spart Zeit und Geld Von Hand geführte Fahrtenbücher sind meist unvollständig oder falsch und ein unangenehmes Thema bei der Finanzamtsprüfung. Außerdem sind sie ein nicht zu unterschätzender Zeitaufwand. Abhilfe schafft hier das Infostars Fahrtenbuch, das sich fast von selbst schreibt. Infostars GF Robert Tarbuk rechnet das Einsparungspotenzial vor: „Wenn ein Mitarbeiter pro Tag 10 Minuten händisch Fahrtenbuch schreibt, dabei fünf Tage die Woche und insgesamt 45 Wochen im Jahr arbeitet, verbringt er 37,5 Stunden damit, das Fahrtenbuch zu schreiben. Das ist fast eine ganze Arbeitswoche! Bei einem Stundensatz (inklusive Lohnnebenkosten) von EUR 28 entstehen also für das Führen eines händischen Fahrtenbuchs Kosten von EUR 1050 im Jahr – und das pro Mitarbeiter.“ Beim automatischen Fahrtenbuch von Infostars generiert ein GPS-Gerät im Fahrzeug alle notwendigen Daten und speist diese automatisch in die Software ein. Nur einzelne Daten müssen fallweise ergänzt werden. Die Software bereitet die Daten inklusive Aufschlüsselung in privat oder geschäftlich so auf, dass sie für das Finanzamt tauglich sind. www.gps-infostars.com

PETER ERTL Als Nachfolger von Thomas Riedl übernimmt Peter Ertl die Leitung des Consulting Teams bei Hexa Business Services. Zu Ertls Hauptaufgaben gehören die Erweiterung des Beratungsportfolios sowie der weitere Ausbau der Beratungskompetenz.

Die Niederösterreichische Bergbahnen-Betei- Gute Bilanz für die ligungsgesellschaft m.b.H. zieht für die Wintersaison und somit Wintersaison 2012/13 eine positive Bilanz. positive Stimmung für Annaberg, Hochkar, Mönichkirchen-Mariensee viele niederösterund St. Corona konnten als jene vier Gebiete, reichische Skigebiete an denen die 2011 gegründete NÖ-BBG beteiligt ist, durchwegs mehr Gäste verzeichnen als in der vergangenen Wintersaison. Vor diesem Hintergrund ist auch ein weiteres Engagement zu sehen: Das Land Niederösterreich steigt über die NÖ-BBG bei den Ötscherliften der Schröcksnadel-Gruppe in Lackenhof ein und übernimmt 40 % der Gesellschaftsanteile. Der Rest verbleibt bei der SchröcksnadelGruppe, die auch weiterhin die operative Geschäftsführung innehat. „Wir erhoffen uns von der neuen strategischen Zusammenarbeit weitere Synergien und wollen gemeinsam die Region Lackenhof am Ötscher und Hochkar-Göstling touristisch und wirtschaftlich weiter vorantreiben“, sind sich Markus Schröcksnadel und Wirtschafts- und Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav einig.

WIE MOBILE KÄUFER IHRE APPS NUTZEN Laut einer von Adobe Systems veröffentlichten Studie steigt das Interesse an speziellen Shopping-Anwendungen. Die Konsumentenerwartungen bezüglich individualisierter, mobiler Einkaufserlebnisse wachsen und Einzelhändler müssen diesen gerecht werden. Die US-Studie 2013 Digital Publishing Report: Retail Apps & Buying Habits (Einzelhandel-Apps & Kaufverhalten) zeigt neue Strategien im Bereich Digital Publishing auf. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Tablet-Nutzer (55 %) fast doppelt so häufig wie Smartphone-Nutzer (28 %) ihr Gerät dafür einsetzen, Produkte und Dienstleistungen zu erwerben. Plattformübergreifend steigt die Nutzung von Apps zur Kaufabwicklung. Mehr als die Hälfte der mobilen Einkäufer – 56 % der Smartphone Shopper und 60 % der Tablet Shopper – werden wahrscheinlich demnächst ihre Einkäufe über eine App abwickeln. Auf die Frage, was den größten Einfluss auf ihre mobilen Kaufentscheidungen habe, nannte eine deutliche Mehrheit der Befragten – 88 % der Tablet Shopper und 87 % der Smartphone Shopper – ihre Freunde als den primären Einflussfaktor. Als weitere Einflusskriterien wurden Werbe-Mails durch Einzelhändler, Onlinewerbung, Videos und Facebook genannt.

Mobile Troubles 2012 ist der Fahrzeughandel in Österreich um 4 % gesunken; für heuer wird ein Minus von 4–5 % erwartet.

»Auch die Werkstättenumsätze sind um rund 4 % gesunken. Sie konnten in der Vergangenheit die schwache Entwicklung im Handelsbereich sehr oft kompensieren« DIETMAR WIESINGER Mit Dietmar Wiesinger wechselt ein langjährig international erfahrener Sales Manager zu Microsoft Österreich. Als Leiter des Betreuungsbereichs für Mittelstandsunternehmen plant er, dieses Geschäftssegment in den kommenden Jahren weiter auszubauen. Wiesinger war zuvor bei T-Systems tätig, zuletzt als Vertriebsleiter im Bereich Corporate Customers.

Bank Austria Ökonom Günter Wolf

Mit dem UNTERNEHMER zum Mobile Marketing Innovation Day! Der Mobile Marketing Innovation Day am 23. Mai im Museumsquartier Wien, Arena 21 ist eine Konferenz für und mit Branchenpionieren. Durch ein starkes Netzwerk im Digital Media-Bereich entsteht sowohl für Anbieter als auch Anwender eine optimale Networking-Plattform. Inhaltliche Horizonterweiterung und Inspiration sowie hochqualitative Kontakte stehen im Mittelpunkt dieses internationalen Summits, der einmal jährlich in Wien stattfindet. Der UNTERNEHMER verlost 2 x 1 Gratis-Tickets. Senden Sie ein E-Mail mit dem Kennwort „MMID“ bis spätestens 20. Mai 2013 an: alexandra.otto@diabla.at Die Gewinner werden schriftlich verständigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. www.mobilemarketinginnovationday.at


MOB ILITÄT E-Mob ility

Praktisch: Saft für das E-Auto, während die Einkäufe im Supermarkt erledigt werden

Einfach E-mobil 250.000 E-Fahrzeuge sollen bis zum Jahr 2020 auf Österreichs Straßen unterwegs sein – wenn die technische Infrastruktur das erlaubt. Erste Modellregionen bilden sich bereits heraus.

Michael Viktor Fischer, E-Mobility Provider: „Bis 2020 entsteht ein Netz von rund 4500 Ladestationen“

E

in wichtiger Bestandteil der Verkehrskon zepte der Zukunft ist E-Mobilität, beson ders im urbanen Raum. Denn mit Strom aus erneuerbaren Energien ist das Elektrofahrzeug eine vielversprechende Alternative zur bisherigen Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Derzeit können Elektroautos durchschnittlich Distanzen von 150 bis 200 km zurücklegen. Für Österreich ideal, denn 98 % der Pkw-Fahrten werden hierzulande innerhalb einer Reichweite von 100 km getätigt. Dazu braucht es allerdings eine flächendeckende Versorgung mit Ladestationen. „Bis 2020 entsteht ein Netz von rund 4500 Lade- und Schnellladestationen, etwa an Tankstellen und bei Supermärkten“, erzählt Michael Viktor Fischer, Geschäftsführer von E-Mobility Provider Austria, einem Joint Venture von Verbund und Siemens, das Services rund um das Thema E-Mobilität anbietet. „Zudem wird jeder Kunde seine eigene Ladestation zu Hause bekommen können, um sein Fahrzeug mit 100 % erneuerbarer Energie aufzuladen.“ Nachsatz:

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„Denn geladen wird das Auto zukünftig immer dann, wenn es steht und nicht erst, wenn der Akku leer ist.“ Acht Modellregionen 250.000 E-Fahrzeuge sollen bis zum Jahr 2020 auf den heimischen Straßen unterwegs sein – so steht es zumindest in der Energiestrategie für Österreich geschrieben. Bei den Verkehrslösungen geht es vor allem um die Kombination von öffentlichem Verkehr mit Individuallösungen. In einzelnen Regionen wird E-Mobilität bereits geprobt bzw. gelebt. Genau genommen handelt es sich dabei um acht Modellregionen, die mit unterschiedlichen regionalen Schwerpunkten die Möglichkeiten der E-Mobility testen. So sind dort bereits mehrere hundert E-Fahrzeuge und ELadestationen im Alltag in Betrieb und machen die Vorteile der Elektromobilität praktisch erfahrbar. „Wir testen in unseren Modellregionen, welche Konzepte und Strategien die Markteinführung der E-Mobilität schnell vorantreiben“,

Fotos: Getty Images, Verbund, beigestellt

Text Michaela Stipsits


betont Klimafonds Geschäftsführer Ingmar Höbarth. „Nur mit funktionierenden Geschäftsmodellen wird es gelingen, Menschen und Unternehmen von den Vorteilen der E-Mobilität zu überzeugen.“ Das Vorzeigeprojekt schlechthin, auch international, ist die Vorarlberger Modellregion „VLOTTE“, die zu Europas größten E-Mobilitäts-Modellregionen zählt. Bereits im Jahr 2008 gestartet, gibt es hier schon umfangreiche Ergebnisse. „ElectroDrive Salzburg“ bietet hingegen Mobilität im Abo an: Die Fahrzeuge können geleast oder gemietet werden, Ökostrom wird dank mitgelieferter Ladekarte an den ElectroDrive Ladestationen bezogen. In der Modellregion „Großraum Graz“ liegt der Schwerpunkt auf intelligenten systemischen Mobilitätslösungen, die sowohl die Nutzung von E-Fahrzeugen als auch Formen des öffentlichen Verkehrs attraktiver machen. Wiederum anders läuft es im Burgenland: In der Modellregion „Eisenstadt e-mobilisiert“ werden etwa die City Taxis auf E-Taxis umgestellt; E-Bike-Verleih, Carpooling und -sharing werden im Verkehrsalltag integriert. Mittels der Modellregion „E-Mobility Post“ will die Österreichische Post AG alle Sendungen hierzulande klimaneutral zustellen. Ein wesentlicher Faktor

ist hier die teilweise Umstellung der Fahrzeugflotte auf E-Fahrzeuge. „E-LOG Klagenfurt“ setzt sich hingegen sehr ambitioniert mit dem Thema Logistik auseinander: 200 E-Fahrzeuge werden zum Einsatz kommen. Die Modellregion „e-pendler in niederösterreich“ wurde im Februar präsentiert und hat zum Ziel, den Pendlerverkehr klimaschonend und effizient zu gestalten. „e-mobility on demand“ heißt es hingegen in der Modellregion Wien, wo der öffentliche Verkehr durch ECarsharing sinnvoll ergänzt werden soll. Der Klima- und Energiefonds fördert die Modellregionen: Das Vorzeigeprojekt VLOTTE wird mit 5,2 Mio. Euro unterstützt, e-pendler in niederösterreich und e-mobility on demand in Wien werden mit einem Fördervolumen von jeweils 1,3 Mio. Euro bedacht, während Eisenstadt e-mobilisiert 560.000 Euro erhält. E-Pendler in Blau-Gelb Vom Modell e-pendler in niederösterreich sollen künftig rund 300.000 Einwohner in 49 Gemeinden zwischen Wien und Wiener Neustadt profitieren. Das Projekt setzt auf die optimale Verknüpfung öffentlicher Verkehrsmittel mit Elektrofahrzeugen für individuelle Fahrten sowie

Josef Simon, NÖM AG: „Wir haben bereits mehrere E-Tankstellen am Firmengelände“

Alfred Berger, NÖM AG: „Es ist für uns selbstverständlich, bei dem Projekt mitzumachen“

Schnellladeinfrastruktur als Bestandteil Ihres Business Models? Absolut. ABB bietet als ein führendes Unternehmen im Bereich vernetzter Schnellladeinfrastruktur DC-Ladestationen, die je nach Modell Ladezeiten von ca. 15 bis 60 Minuten ermöglichen. Neben dem CHAdeMO Standard wird ab Q2 2013 auch der neue Combined Charging System Standard unterstützt. Eine Kombination beider DC-Schnellladestandards ist ebenso möglich, wie mit dem gängigen AC-Standard - Typ 2, Mode 3. Ein breites Spektrum an Konnektivitätsfunktionen ermöglicht durch Fernüberwachung und -wartung, remote Software-Updates und die Möglichkeit der Integration in bestehende Back Office Systeme einen effizienten Betrieb. www.abb.at

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Robert Grüneis, Wien Energie, und Franz Chalupecky, ABB, eröffneten die erste Schnellladestation

Ingmar Höbarth, Klimafonds, will Menschen und Unternehmen von den Vorteilen der E-Mobiliät überzeugen

auf die Verstärkung und den Ausbau alternativer Mobilitätskonzepte und die Versorgung mit erneuerbaren Energien. Damit passt e-pendler in die Förderstrategie des Klima- und Energiefonds, wird vom Land Niederösterreich aber zusätzlich mit weiteren 1,2 Mio. Euro bedacht. EVN, Wien Energie und Raiffeisen-Leasing sind die Projektträger; beraten werden sie durch ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich. EVN und Wien Energie werden mehr als 240 neue Elektrotankstellen errichten, Raiffeisen-Leasing das Management der über 180 E-Autos und E-Bikes übernehmen. Damit der Strom dafür nachhaltig und komplett CO2frei produziert wird, müssen zusätzliche Photovoltaik-Anlagen errichtet werden. „Mit dem Projekt e-pendler in niederösterreich machen wir den nächsten wichtigen Schritt, um E-Mobilität in Niederösterreich für Gemeinden, Betriebe und Privatpersonen möglich zu machen“, sagte EVN Vorstandssprecher Peter Layr anlässlich der Präsentation. „Wir legen den Schwerpunkt auf den Ausbau der Lade-Infrastruktur und die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen.“ Nicht nur die Gemeinden, auch die Betriebe übernehmen hierbei eine Vorreiterrolle. So hat die NÖM AG das erste E-Auto der Modellregion erhalten, und das gleich zwei Tage nach der Präsentation des Projektes. Für NÖM Vorstand Alfred Berger ein logischer Schritt: „Nachhaltigkeit ist für uns ein großes Thema, das beim Bauern beginnt und beim fertigen Joghurtbecher endet.“ Es sei daher für die NÖM AG selbstverständlich, bei dem Projekt mitzumachen. „Wir haben genau für den Radius eines E-Mobils genug Verkehrsaufkommen, um es voll auszulasten. Wir haben auch bereits mehrere E-Tankstellen am Firmengelände montiert und sind daher auch für Gäste, die mit E-Mobilen anreisen, bestens gerüstet“, erzählt NÖM Vorstand Josef Simon.

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E-Mobility in Wien Die Bundeshauptstadt setzt auf e-mobility on demand, wobei stufenweise auf ein integriertes Gesamtverkehrssystem umgestellt wird, das den öffentlichen Verkehr durch Elektromobilität und E-Carsharing sinnvoll ergänzt. Themenschwerpunkte der Modellregion sind verschiedene Wegeketten auf Basis des öffentlichen Verkehrs, die Errichtung von Hotspots mit E-Fahrzeugen, die Umstellung von Firmenflotten sowie die Entwicklung einer multifunktionalen Mobilitätskarte für die Nutzer. Aktuell sind 27 Elektrofahrzeuge in Wien in Firmenflotten und bei Bussen im Einsatz; das Ziel sind 175 Elektroautos. Die Lade-Infrastruktur soll sich mehr als vervierfachen, nämlich von derzeit 106 Ladepunkten auf 440. Dabei setzen die Wiener auf erneuerbare Energien: Photovoltaik-Anlagen sind geplant und der von Wien Energie und EVN errichtete Windpark in Glinzendorf wurde bereits im Herbst 2012 in Betrieb genommen. „Wien Energie fördert moderne, umweltverträgliche und praxiserprobte Technologien sowie emissionsfreie Elektro-Antriebssysteme. Dazu investieren wir in den Ausbau der Lade-Infrastruktur“, sagt Wien Energie Geschäftsführer Robert Grüneis. Gemeinsam mit Kooperationspartner ABB wurde im Februar am Business Park Vienna die erste Schnellladestation Österreichs eröffnet. Sie vereint Gleichstrom-Schnellladung und Wechselstrom-SemiSchnellladung in einem Gerät. Die innovative Ladestation von ABB ermöglicht es, alle derzeit am Markt verfügbaren modernen Elektrofahrzeuge schnellstmöglich zu laden. Beim Projekt SMILE kooperieren Wiener Stadtwerke – Wiener Linien mit den ÖBB. Der persönliche Mobilitätsassistent verfügt über eine Vielzahl an vorhandenen und neuen Applikationen und Plattformen und nutzt jeweils die am besten geeigneten Informationsquellen. Egal, welche Verkehrsmittel benutzt werden oder ob man einfach ein Stück zu Fuß unterwegs ist, SMILE weiß, wann die nächste U-Bahn kommt, wo in der Nähe ein Leihrad zu finden ist oder ob um die Ecke ein Carsharing-Auto geparkt ist. Großes Plus: Ticket und Zutrittsschlüssel sind n am Smartphone immer mit dabei.

Peter Layr, EVN: „Schwerpunkt ist Ausbau der Lade-Infrastruktur und Errichtung von Photovoltaik-Anlagen“

Fotos: Österreichs Energie, Klimafonds Ringhofer, beigestellt

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IST WIRTSCHAFT IST GELD IST MOBILITÄT IST LIFESTYLE Der erscheint alle zwei Monate und ist im ausgewählten Zeitschriftenhandel um EUR 3,80 erhältlich.

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So wird’s gemacht Globale Erfolge Wie das bmvit Österreichs KMU beim Exportieren unterstützt Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie forciert mit zahlreichen nachhaltigen Aktivitäten die Innovations- und Exportaktivitäten heimischer kleiner und mittlerer Unternehmen. Das reicht von der „Frontrunner“-Initiative (mehr darüber auf Seite 40!) über „Markt Start“ und den „Markt-Bonus“ (siehe Kästen) bis hin zur effizienten Unterstützung der heimischen Weltraum- und Luftfahrttechnologie sowie zahlreicher Infrastrukturunternehmen (z. B. im Transportsektor) durch die Stabsstelle für Technologietransfer und Sicherheitsforschung.

Die Zelisko Rotlichtüberwachtung erfasst das Kennzeichen von Kraftfahrzeugen, wenn diese eine Eisenbahnkreuzung bei rotem Haltesignal überfahren (Bild vom Probebetrieb)

Weltweit führend: die Eisenbahntechnologie Ein gutes Beispiel für die nachhaltigen Aktivitäten seitens der Stabsstelle für Technologietransfer und Sicherheitsforschung ist der heimische Eisenbahnsektor, dessen Unternehmen überwiegend Marktführer und/ oder Technologieführer in ihren Bereichen sind und stellvertretend für die Innovationskraft der Alpenrepublik stehen. Heimische Firmen im Eisenbahnzulieferbereich haben seit Anbeginn des Eisenbahnzeitalters vor fast zwei Jahrhunderten schon immer beispielgebend die technologische Entwicklung vorangetrieben und eine Vorreiterrolle eingenommen. So verbindet die Sicherungs- und Signalisierungstechnik der Dr. techn. J. Zelisko GmbH modernste Technologie mit jahrzehntelanger Erfahrung. Rechnergesteuerte Anlagen sichern Bahnübergange, Lokführer können sich

auf die zuverlässigen Lichtsignale in LED-Technologie verlassen. Als Lösungsanbieter liefert das Mödlinger Unternehmen mit knapp 200 Mitarbeitern nicht „nur“ das Produkt, sondern unterstützt auch beratend und technisch bei der optimalen Umsetzung der Aufgaben. Die neueste Innovation sind Signalsysteme mit Rotlichtüberwachung an Eisenbahnkreuzungen als Lösung für noch mehr Verkehrssicherheit an. Der Vorteil der von Zelisko angebotenen Lösung liegt darin, dass zwei mit InfrarotBeleuchtung ausgestattete Kameras eingesetzt werden. Damit funktioniert die Überwachung auch bei Dunkelheit sowie schlechten Witterungsverhältnissen. Eine Übersichtskamera hat auch das Lichtzeichen im Fokus, die zweite Kamera erfasst das Kennzeichen des Fahrzeuges. Das patentierte System benötigt keine Verbindung zur Eisenbahnkreuzungssicherungsanlage und erkennt selbsttätig, wenn das Rotlicht beim Bahnübergang aktiv ist. Das Format der vom System gelieferten Daten gleicht jenem der Radarüberwachung und ermöglicht damit den einfachen Datenaustausch mit den Behörden - selbstverständlich auch jenseits der Grenzen. Ebenfalls erfolgreich vom bmvit begleitet wird die Frauscher Sensortechnik GmbH mit Stammsitz in St. Marienkirchen. Das Unternehmen ist Technologieführer und entwickelt, produziert und liefert bereits seit induktive Sensorik sowie Raddetektions- und Achszählsysteme für die unterschiedlichsten Anwendungen. Als unabhängiges mittelständiges Unternehmen legt Frauscher besonderen Wert Was das bmvit anstrebt Ziel von internationalen Kooperationen, von denen österreichiche KMUs profitieren • Austausch von Technologie zum beiderseitigen Vorteil • Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch den Einsatz von innovativen Technologien • Erhöhung der Wertschöpfung - dadurch können Arbeitsplätze gesichert und sogar geschaffen werden • Austausch von Know-how im technologischen Bereich, um gegenseitig von gemachten Erfahrungen profitieren zu können • Zusammenarbeit im Bereich von Ausbildung und Schulung, um den bestmöglichen Einsatz der Technologien zu bewirken

Fotos: Getty Images, beigestellt

Grundsätzlich haben alle Unterstützungsleistungen, die das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie offeriert, den Zweck, bestmögliche Infrastruktur-Systementscheidungen für die Partner jenseits der Grenzen zu erreichen und dabei gleichzeitig die österreichischen Unternehmen zu „coachen“. Dies beginnt bei der Vorphase eines Projektes (Projektdesign, Projektentwicklung) und reicht bis zur Nachbetreuung der Projektimplementierung. Dabei bietet das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie eine begleitende, von Fall zu Fall genau angepasste Unterstützung auf öffentlicher Ebene, wobei die Intensität der Begleitung jeweils abhängig vom Projektstatus stark schwanken kann. Generell ist die Begleitung im Vorlauf zur Projektumsetzung und zur Akquisitionsphase stärker als während der Realisierung des Projektes.


auf permanente Innovation, maximale Qualität und überdurchschnittliche Kundenorientierung. Das vollständige Dienstleistungsspektrum umfasst sowohl die individuelle Planung und Projektierung als auch die Installations- und Inbetriebnahmeunterstützung. Ein umfassendes Schulungsangebot versetzt die Betreiber in die Lage, die Systeme selbstständig zu installieren, langfristig zu betreiben, instand zu halten und bei Bedarf auch zu konfigurieren - das garantiert maximale Unabhängigkeit vom Systemlieferanten und minimale Life-Cycle-Costs. Ein wichtiger Markt für das Unternehmen ist Asien und dementsprechend war man auch Mitte April auf der Rail Solution Asia in Kuala Lumpur präsent. David Townsend, Geschäftsführer von Frauscher Sensor Technology (Beijing) Ltd. referierte über „Efficient and reliable applications with modern wheel detection“. Frauscher-Produkte gibt es bereits auf allen Kontinenten in insgesamt mehr als 60 Ländern. Energie für Österreich-China! Profitabel und nachhaltig für heimische KMU ist beispielsweise auch eine bereits seit Jahren für beide Partner vorteilhafte Partnerschaft im Bereich Energie-

und Umwelttechnik. Die Umsetzung dieser Kooperation erfolgt einerseits durch bestimmte Pilotprojekte, wobei Österreich auf dem großen chinesischen Markt eine Art „Nischenfunktion“ hat (wie z.B. und besonders KMUrelevant bei Niedrigenergiehäusern und bei Biodieselanlagen, aber auch etwa in der Papierindustrie), andererseits langfristig durch einen österreichischen Know-how-Transfer hinsichtlich der Verbesserung des Umweltschutzes bzw. der Energieeffizienz in China. (Das kann auch als Beitrag zum Technologietransfer im Hinblick auf den Post-Kyoto-Prozess gewertet werden.) Zum Thema Passiv- und Niedrigenergiehäuser hat z. B. ein eigenes Green-Building-Team rund um Klaus Duda und Erik Testor (Geschäftsführer von Duda, Testor. Architektur ZT GmbH, kurz DTA) in China gleich mehrere Eisen im Feuer. Da wäre beispielsweise der Masterplan für die energetisch optimierte „Butterfly City“, ein Wohn-, Büro- und Gewerbebezirk mit einer Bruttogeschoßfläche von rund 230.000 m2 in Minquan. Oder das Konzept der „City for elderly people“ in Shangli, wo ebenfalls ein ganzer Stadtteil nach ökologischen und energetisch nachhaltigen Gesichtspunkten errichtet

Vom Bundesamtsgebäude Renngasse 5 im ersten Wiener Gemeindebezirk aus unterstützen und begleiten die Stabsstelle für Technologietransfer und Sicherheitsforschung der Sektion III sowie alle Abteilungen des bmvit-Bereichs Innovation österreichische KMU und deren exportfähige Ideen weit über die heimischen Grenzen hinaus


Promotion

lichkeiten österreichischer Umwelt- und Energietechnologieprodukte und -dienstleistungen von heimischen KMU in die Volksrepublik China.

werden soll, der sich darüber hinaus vor allem an den Bedürfnissen einer durchwegs älteren Bevölkerungsschicht orientiert. Und zu guter Letzt gibt es auch noch den Entwurf für ein neues Laborgebäude der Universität in Nanchang. Summa summarum könnte die österreichische Wirtschaft in Hinkunft also auch in diesem Segment noch deutlicher vom sehr umfangreichen chinesischen Markt profitieren. Schließlich sind auch Kooperationen in anderen Wirtschaftssektoren wie im Abfall- und Wassersektor sowie im Bereich Umweltmonitoring (Monitoring von Schadstoffen in Wasser und Luft) vorgesehen. Der Partnerschaftsansatz entspricht jedenfalls allen drei Säulen der Nachhaltigkeit: Die ökologische Komponente ergibt sich aus einer Verbesserung der chinesischen Umweltstandards, die soziale aufgrund der Verbesserung der Lebensbedingungen für die chinesische Bevölkerung und die ökonomische aufgrund verstärkter ExportmögKNOWHOW VOM FEINSTEN Die bit gruppe, Österreichs größter privater Anbieter im Schulungssektor, startete 1986 mit ihrem ersten Unternehmen - bit schulungscenter - im Bereich EDVSchulungen. 1993 kam der Bereich Management Training hinzu, der 1996 zur Gründung der bit management führte. Die Spezialisierung auf e-Learning und Multimedia führte schließlich zur Kooperation mit Siemens PSE Österreich. Nach jahrelanger erfolgreicher Zusammenarbeit wurde im März 2000 die bit media als gemeinsames Tochterunternehmen gegründet, das in weniger als fünf Jahren den nationalen Markt und zahlreiche ausländische Märkte im Bereich alternativer Lehr- und Lernformen eroberte. Im Jahr 2007 wurde bit media erster offizieller Partner von Microsoft für Customized e-Learning Solutions außerhalb der USA und ist somit Vertriebspartner für den US-Konzern im Raum Europa, Mittlerer Osten und Afrika. Seit dem Beitritt Österreichs zur EU beteiligt sich die bit gruppe auch intensiv an den unterschiedlichsten internationalen Programmen und Ausschreibungen. Neben der Durchführung von zahlreichen internationalen Projekten in den Bereichen Human Resource Development, allgemeine Aus- und Weiterbildung, Berufsbildung, Consulting und e-Learning hält das Unternehmen Tochtergesellschaften in Deutschland, der Schweiz, Russland, Polen und Tschechien. Übrigens: Auch für Unternehmensgründungen und Coaching ist die bit gruppe kompetenter Partner. Österreichweit wurden bereits etwa 6.000 Unternehmensgründer begleitet. Gut ausgebildete Consultants stehen dafür bei allen Fragen zu Personal- und Organisationsentwicklung sowie mit den Förderungsmöglichkeiten zur Seite.

Innovation in der Umwelttechnik macht sich bezahlt Die Ergebnisse einer topaktuellen Untersuchung des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) zur Bedeutung der Umwelttechnikindustrie für die österreichische Wirtschaft unterstreichen die Dynamik einer Branche, in der alle wichtigen Indikatoren eine positive Entwicklung signalisieren: Exporte und Zahl der Arbeitsplätze steigen, Innovation ist eine Stärke der Branche, und der Beitrag zur Gesamtwirtschaft wird immer größer. Besonders bemerkenswert ist dabei die steigende Exportorientierung der insgesamt rund 400 österreichischen Umwelt- und Energietechnikbetriebe. Öko-Innovationen „Made in Austria“ werden weltweit immer stärker nachgefragt - von den 8,2 Milliarden Euro Umsatz sind bereits mehr als 73 % exportbedingt. Dieser Anteil ist trotz der zwischenzeitlichen Finanz- und Wirtschaftskrise im Vergleichszeitraum von 2007 bis 2011 um sieben Prozentpunkte gestiegen. Es macht sich somit bezahlt, dass das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und

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Die GGB GmbH Global Green Built mit Firmensitz in Glanegg vernetzt die HIRSCH Verarbeitungs- und Maschinenbaukompetenz mit internationalen Partnerfirmen, die im „grünen“ Bau tätig sind

Grün Bauen macht sehr viel Sinn Ein sehr erfolgversprechender Ansatz, den das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie forciert, ist auch die Forcierung der „Eroberung des globalen Marktes“ mit ICF-Häusern (ICF steht für Insulated Concrete Form). Das sind Häuser aus Styropor-Schalungssteinen, die auf der Baustelle wie Legosteine zusammengesetzt und anschließend mit Beton ausgefüllt werden. Zur Stärkung der KMU-Exportkompetenzen wurde dafür die Marketinggesellschaft GGB GmbH Global Green Built mit Firmensitz Glanegg in Kärnten gegründet. Ihr Ziel ist die Vernetzung der HIRSCH Verarbeitungs- und Maschinenbaukompetenz mit internationalen Partnerfirmen, die im „grünen“ Bau tätig sind. Somit soll der Einstieg in eine derzeit noch wenig verbreitete, aber zukunftsweisende Baumethode erleichtert und das Wachstum unterstützt werden. Die GGB offeriert Komplettlösungen für Niedrigenergie- und Passivhäuser und fügt alle Teile perfekt zu einem ganzheitlichen, intelligenten System zusammen vom Rohstoff bis zur Schulung der Baufirma vor Ort. Mit Hilfe der „Hirsch Satellite Plants“ (mobiles Fertigungswerk) können auch globale Projektlösungen angeboten werden. Darunter fallen auch Joint Venture Beteiligungen mit Investoren. In jedem mobilen Fertigungswerk, das bei dreischichtiger Auslastung für eine Jahresproduktion von rund zwei Millionen ICF-Elementen ausgelegt ist, können bis zu 2.000 Einfamilienhäuser gebaut werden. Die Vorteile dieses innovativen Bausystems liegen im niedrigen Energiebedarf durch die integrierte Dämmung (EPS), in der Beständigkeit gegen Naturkatastrophen und in der Kosteneinsparung durch schnelles Bauen. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch die Melker Firma OC Block, die es ermöglicht, dass man das Eigenheim auch als Null- oder Plusenergiehaus in Massivbauweise selbst errichten kann.


Technologie in seiner Innovationsförderung gezielt auf die Bereiche Umwelt, Energie und auf Produktionstechnologien setzt. In der Forschungsförderung spielen die vom BMVIT dotierten Förderprogramme von FFG, Klimafonds und die missionsorientierten Programme des BMVIT für die Umwelttechnikunternehmen die Hauptrolle. Übrigens: Auch bei den Arbeitsplätzen hierzulande zeigt die Wachstumskurve steil nach oben. Die Umwelt-

technikbranche bringt bereits 28.600 umweltfreundliche green jobs für den heimischen Arbeitsmarkt. Die Erfolgszahlen und das hohe wirtschaftliche Potenzial, das in der Entwicklung und Anwendung innovativer Umwelttechnologien liegt, belegen klar: Ökologie und Ökonomie sind keine Gegensätze mehr- vielmehr bilden sie eine gewinnbringende Einheit. n

„GANZ VIEL AUFBRUCHSSTIMMUNG!“ Über aktuelle internationale Erfolge des Steyrermühler KMU Linsinger sprach Paul Christian Jezek mit Managing Director Hans Knoll. Sie haben vor einigen Monaten in Russland ein echtes Highlight realisiert? Hans Knoll: Ja, mit einem mehrstelligen Millionen-EuroVolumen konnten wir den größten Auftrag in der Unternehmensgeschichte hereinholen und haben damit unsere Top-Kompetenz auf internationalen Märkten bestens bewiesen. Das war und ist ein wirklich gutes Beispiel dafür, wie beliebt und begehrt unsere Produkte jenseits der Grenzen sind. Worum handelt es sich konkret? HK: Um einen Großauftrag über fünf Schienenfräszüge für die Russischen Staatsbahnen. Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner Kaluga Remputmash werden wir bis 2016 fünf Schienenfräszüge vom Typ SF06-FFS Plus an die staatliche russische Eisenbahngesellschaft RZD liefern. Das ist auch eine wichtige strategische Weichenstellung, weil die Russischen Staatsbahnen damit beim Reprofilieren von Schienen auf unsere Frästechnologie setzen. Es war aber nicht der erste Auftrag nach Russland? HK: Bei weitem nicht, der Name Linsinger hat in Russland schon seit vielen Jahren einen ausgezeichneten Klang. Mehr als 70 Säge- und Fräsmaschinen hatten wir bereits in die Russische Föderation geliefert. Nach zehnjährigen Vorarbeiten ist uns nun auch bei der Schienentechnik der Schritt auf diesen wichtigen Markt gelungen. Mit dem Abschluss dieses Großauftrags ist das Eis gebrochen. Können Sie diese Erfolge auch andernorts wiederholen - zum Beispiel in Middle East, wo ja allgemein Aufbruchsstimmung herrscht? HK: Davon sind wir überzeugt! Denn ausschlaggebend für unsere internationale Präsenz ist ja die technologische Überlegenheit unserer Produkte. So arbeiten z. B. unsere Schienenfräszüge bei der Wartung bzw. Instandsetzung von Gleisstrecken im „single pass processing“: Eine einzige Überfahrt reicht, um am Schienenkopf ein perfektes Profil direkt im Gleis herzustellen. Die Bearbeitung erfolgt dabei durch eine Kombination von Fräsen und Schleifen. Weiters kommen die Linsinger-Fräseinheiten im Unterschied zum Profilieren durch bloßes Schleifen ohne hohen Druck auf die Schienenoberfläche aus, was die Gefahr von Schienenbrüchen und Änderungen der metallurgischen Struktur durch Blaufärbung verhindert.

Die Standard-Frästiefe beträgt von 0,3 bis zu 3 mm an der Fahrfläche und ca. 5 mm an der Fahrkante, mit Sonderfräsern auch mehr. Dabei arbeiten Linsinger-Fräszüge mit höchster Exaktheit im Längs- und im Querprofil. Das Resultat für die Eisenbahnbetreiber sind größtmögliche Laufruhe und minimaler Verschleiß. Damit sind unsere Fräszüge auch für Hochgeschwindigkeitsstrecken bestens geeignet. Darüber hinaus umfasst unser Geschäftsfeld Schienentechnik auch stationäre Fräsanlagen zum Reprofilieren von Schienenköpfen sowie Anlagen zum Sägen und Bohren von Schienen. Verursachen die völlig anderen Temperaturen in Middle East nicht spezielle Probleme? HK: Grundsätzlich nicht, denn jede Linsinger-Maschine ist einzigartig. Die Basis dafür bilden die modulare Konzeption und die bedarfsgerechte Ausstattung. Der SF06-FFS Plus beispielsweise ist mit 43 m Länge und 156 t Gewicht unser größter und leistungsfähigster Schienenfräszug im Programm und bearbeitet bis zu 20 m Schienen pro Minute. Die Spezialmaschine verfügt über zwei Führerstände, integrierte Büro- und Aufenthaltsbereiche für die vierköpfige Besatzung und in der jüngsten Generation über einen noch größeren Container für die anfallenden Metallspäne. Als autonomes System lässt sich der Zug im Dauereinsatz betreiben und eignet sich für die Reprofilierung von Streckengleisen ebenso wie bei Gleiskreuzungen, Weichen und Bahnübergängen. Selbstverständlich werden wir auch z. B. für Qatar Railways „massschneidern“ - ganz nach unserem Leitspruch „always on top“! Vielen Dank für das Gespräch! Linsinger Austria ist ein weltweit agierendes Unternehmen, das sich durch Innovation in einem hochspezialisierten Nischenmarkt etablieren konnte. Die Steyrermühler Firma repräsentiert den Typus eines mittelständischen Betriebs, der das Rückgrat der österreichischen Wirtschaftsstruktur bildet


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Variabel und sehr praktisch: der große Kofferraum mit weiteren Fächern im Boden

BMW 3er Gran Turismo

Der Größte unter den 3ern

Nach dem 5er hat jetzt auch der 3er BMW eine GT-Version vorzuweisen – mit viel Platz innen und durchwegs erhöhten Sitzpositionen. Text Christian Vavra

Wer sich mit dem optischen Auftritt anfreunden kann, hat hier eine interessante Alternative zum herkömmlichen Kombi und ein deutliches Plus an Nutzwert.

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er gerne einen 3er BMW mit noch mehr Platz als in der Kombi-Version haben möchte, wird schon in wenigen Wochen bedient. Mit dem BMW 3er Gran Turismo präsentiert die Marke ein eigenständiges Konzept und nach dem 5er GT jetzt das zweite Modell eines „Gran Turismo“, das sowohl als elegantes Businessmobil wie auch als komfortables Reisefahrzeug überzeugen kann. Der 3er GT hat vier Türen mit rahmenlosen Scheiben, eine coupéhafte Dachlinie und eine große, automatisch öffnende und schließende elektrische Heckklappe. Ein aktiver Heckspoiler reduziert den Auftrieb bei Reisetempo. Im Vergleich zum BMW 3er Touring ist der 3er Gran Turismo um 20 cm länger und 8,1 cm höher; der Radstand hat um 11 cm zugelegt. Raumgefühl in Perfektion Entsprechend gibt es innen ein überaus komfortables Raumgefühl und maximale Bewegungsfreiheit auf allen Plätzen. Vorn wie hinten sitzen die Insassen um 59 mm höher als im Touring. Zugleich bietet der 3er Gran Turismo mehr Kopffreiheit. Besonders deutlich fällt der Raumgewinn für die Fondpassagiere aus: Hinten offeriert der BMW 3er Gran Turismo ganze 70 mm mehr Beinfreiheit und damit Freiheitsgrade, die tatsächlich auf Oberklasse-Niveau liegen. Auch der Gepäckraum profitiert natürlich von den gewachsenen Dimensionen und bietet mit 520 l Volumen sogar 25 l mehr als der BMW 3er Touring. Praktische Details wie die im Verhältnis

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40:20:40 teilbare Rückbank mit klappbaren Kopfstützen und in der Neigung verstellbaren Lehnen (Cargo-Funktion) oder die zweiteilige Heckablage verschaffen hohe Funktionalität und Nutzbarkeit. Auch die jüngste Variante der 3er-Baureihe ist in einer Basisversion und in den Ausstattungslinien Sport Line, Luxury Line und Modern Line erhältlich. Zudem gibt es schon ab Juli 2013 das optionale M Sportpaket. Zur Markteinführung des neuen BMW 3er Gran Turismo stehen fünf Triebwerke zur Auswahl, die einen Leistungsbereich von 105 kW/ 143 PS bis 225 kW/306 PS abdecken. Neben der Top-Motorisierung (Sechszylinder-Benziner für den 335i GT) umfasst die Benzinerpalette zwei Vierzylinder, die im BMW 328i GT und im 320i Gran Turismo zum Einsatz kommen. Alternativ stehen zwei 2 l-Dieselmotoren für den 320d GT und den n 318d Gran zur Verfügung.

Technische Daten BMW 320d Gran Turismo Hubraum: 1995 cm3 Max. Leistung: 135 kW/184 PS, 4000 U/min Max. Drehmoment: 380 Nm Getriebe: 6-Gang manuell Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h MVEG-Verbrauch gesamt: 4,9 l/100 km CO2-Emission: 129 g/km Preis: ab 41.200 Euro inkl. Steuern

Fotos: beigestellt

Unsere Meinung


International Van of the Year 2013 Sicherstes Fahrzeug seiner Klasse International Van of the Year 2013 Kraftstoffverbr. ges. 6,3 – 7,5 l / 100 km, CO2-Emission 166 – 197 g / km. Symbolfoto I Nähere Informationen auf www.ford.at oder bei Ihrem Ford-Händler.

ößter Österreichs gr er! dl än FORD-H 1100 Wien, Triester Str. 40, Tel. 01/60 100-2200 1110 Wien, Simmeringer Hauptstr. 261, 01/Tel. 760 77-52 1140 Wien, Guldeng. 1A, Tel. 01/878 11-4200 1210 Wien, Brünner Str. 66, Tel. 01/277 80-5200 NEU! 2345 Brunn am Gebirge, Wiener Str. 152, Tel. 02236/31 600


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Chevrolet Trax

SEAT Leon SC

Auf zweien oder allen vieren Weniger Türen, mehr Spaß Mit dem Trax reagiert Chevrolet auf die starke Nachfrage im SUV-Segment.

Ab Ende Mai steht in Österreich die dreitürige Version des SEAT Leon am Start.

Text Christian Vavra

S D Kompakt und dennoch erwachsen: Der Trax ist auch mit Allradantrieb zu ordern

ie Nachfrage ist da, also schiebt auch Chevrolet eilfertig ein Angebot nach: Der Chevrolet Trax, Modellbruder des Opel Mokka, stößt zielgenau in das europäische SUVB-Segment. Er bleibt dabei kompakt: 4,25 m lang und 1,67 m hoch, bietet der Trax neben viel Platz für die Passagiere bei Bedarf auch ein Stauvolumen von bis zu 1370 l. In höheren Ausstattungsversionen lässt sich zudem die Lehne des Beifahrersitzes umlegen, sodass eine Ladelänge von bis zu 2,3 m zur Verfügung steht. Für den Antrieb gibt es einen 1,4 l Turbobenziner (140 PS), einen weiteren 1,6 l Benziner sowie einen 1,7 l Turbodiesel, der 130 PS leistet. Der Trax ist im Normalfall frontangetrieben, kann aber auch mit einem adaptiven Allradsystem (AWD) kombiniert werden, das sich automatisch den jeweils herrschenden Straßenverhältnissen anpasst. Zusätzlich ist auch die Kombination mit einem sechsstufigen Automatikgetriebe möglich. Im Innenraum steht eine große Anzahl an Ablagen und Staufächern zur Verfügung. Ab der Ausstattungsversion LT ist auch die „MyLinkTechnologie“ serienmäßig dabei. Diese organisiert u. a. bis zu fünf Smartphones gleichzeitig und ermöglicht die unmittelbare Nutzung ihrer n Inhalte.

ie trägt das Kürzel SC (Sport Coupé) und ist geringfügig niedriger und auch etwas leichter als der Fünftürer. Eine breite Auswahl an Motorisierungen wird geboten: Fünf Benziner, die einen Leistungsbereich von 86 bis 180 PS umspannen, sowie vier Diesel-Versionen von 90 bis 184 PS. Je nach Version gibt es verschiedene Kombinationen mit Fünf- und Sechsgang-Getriebe und dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe namens DSG. Das Kofferraumvolumen des Coupés ist mit 380 l gleich groß wie beim fünftürigen Leon. Für einen leichten Zugang zu den hinteren Sitzen lassen sich die Vordersitze sehr weit nach vorne schieben. Die Kopffreiheit hinten ist auch für groß gewachsene Passagiere großzügig. Vier verschiedene Ausstattungsniveaus (Entry, Reference, Style und Formula Race FR) werden angeboten. Die Preisliste beginnt bei brutto 14.990 Euro und steigt bis 28.040 Euro (FR, 2.0 TDI CR DSG mit Start-Stopp-Automatik, 150 PS). Im September wird SEAT auf der Frankfurter IAA erstmals auch eine Kombi-Version des n Leon vorstellen.

Technische Daten Seat Leon SC 1.6 TDI CR Style Start-Stopp Hubraum: 1598 cm3 Max. Leistung: 77 kW/105 PS, 3000–4000 U/min Max. Drehmoment: 250 Nm, 1500–2750 U/min Getriebe: 5-Gang manuell Höchstgeschwindigkeit: 192 km/h MVEG-Verbrauch gesamt: 3,8 l/100 km CO2-Emission: 99 g/km Preis: ab 22.440 Euro inkl. Steuern

Technische Daten

Hubraum: 1686 cm3 Max. Leistung: 96 kW/130 PS, 4000 U/min Max. Drehmoment: 300 Nm Getriebe: 6-Gang manuell Höchstgeschwindigkeit: 183 km/h MVEG-Verbrauch gesamt: 4,9 l/100 km CO2-Emission: 129 g/km Preis: ab 24.790 Euro inkl. Steuern

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Sehr schmucke Seitenlinie: Die jüngste Version des spanischen Coupés macht optisch einiges her

Fotos: beigestellt

Chevrolet Trax LT 1.7 TD ECO AWD


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% Die Reduktion des Kraftstoffverbrauchs bis zu 8% ist möglich durch eine kontinuierliche Weiterentwicklung von verschiedenen Komponenten und Funktionen. Bei der zweiten Generation unserer Euro-6-Motoren haben wir die Erfahrungen aus zwei Jahren auf der Straße eingebracht und einen noch geringeren Kraftstoffverbrauch erreicht.

Verbesserte Aerodynamik.

Scania Opticruise mit neuem Economy-Programm. Zweite Generation Scania Euro-6-Motoren. Optimierter Ölstand im Getriebe.

Jedes Detail ist wichtig. ÜBERRAGENDE KRAFTSTOFFWIRTSCHAFTLICHKEIT IN JEDER HINSICHT.

Der neue Scania Streamline verbraucht bis zu 8% weniger Kraftstoff als sein Vorgänger, das macht ihn führend in Sachen Kraftstoffwirtschaftlichkeit. Einfach ausgedrückt, Scania hat die Messlatte ein Stück höher gelegt. Für Sie bedeutet das herausragende Wirtschaftlichkeit und Produktivität. Scania. Der Maßstab.

www.scania.at www.scania.de


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Ein Cockpit, in dem es an nichts fehlt, sowie ein riesiger Laderaum

Mercedes Citan

So vielseitig wie das Arbeitsleben

Der Mercedes Citan steht in dutzenden Kombinationen für alle Ansprüche bereit. Text Christian Vavra

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extrem sparsam und liegen dementsprechend mit den CO2-Emissionen teils weit unterhalb von 130 g/km. Und die Preise? Die Liste beginnt für den Kastenwagen bei netto 13.600 Euro; der Bus (Langversion) ist ab 15.900 Euro zu haben. n

Die gesamte Citan Palette: als Kastenwagen, Pkw oder Bus

Fotos: beigestellt

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eistung wie ein Riese, Durst wie ein Spatz. So charakterisiert der Hersteller Mercedes-Benz selbst den neuen Stadtlieferwagen. Tatsächlich ist der Citan ein Allroundtalent. Drei Modellvarianten (Kastenwagen, Business Van und Bus) sowie drei Längen (3,94 m, 4,32 m oder 4,7 m) werden zusätzlich durch mehrere Türvarianten ergänzt, sodass unterm Strich eine große Anzahl von Variationsmöglichkeiten gegeben ist. Entsprechend variabel ist auch der Laderaum, der je nach Modell zwischen 2,4 und maximal 3,8 m3 Volumen hat. Vier Motoren decken alle Anforderungen ab. Der 1,5 l Turbodiesel wird in drei Leistungsstufen (75, 90 und 110 PS) angeboten, wobei die stärkste Version (Citan 111 CDI) in Kürze auch in Österreich verfügbar sein wird. Dazu kommt, ebenfalls in Kürze, ein aufgeladener Benzin-Direkteinspritzer mit 1,2 l Hubraum, der 114 PS leistet. Alle Motorisierungen sind


Renault Master und Kangoo

Deutlich weniger Durst Text Christian Vavra

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er Renault Master ist in Österreich ab sofort mit den neuen Motoren Energy 2.3 dCi 100 und Energy 2.3 dCi 125 bestellbar. Gegenüber den früheren Versionen führt dies zu einer Reduktion des Verbrauchs um rund 1 l/100 km und zu einer Absenkung der CO2-Emissionen um 26 g/km. Damit erreicht das Volumenmodell L2H2 mit dem Energy 2.3 dCi 125 Dieselmotor, kombiniert mit Start-Stopp-System, einen durchschnittlichen Verbrauch von 7,4 l auf 100 km und CO2Emissionen von 195 g/km. Die Ingenieure von Renault arbeiteten in zwei Phasen auf dieses Resultat hin. Im vergangenen Jahr realisierten sie eine Verbrauchsreduktion von 0,6 l/100 km. Dem folgt in diesem Jahr die Integration des Start-StoppSystems, kombiniert mit der Energierückgewinnung beim Bremsen und Verzögern. In Österreich kann die Option „ENERGYPaket“ (Start-Stopp-System mit BremsenergieRückgewinnung) für aktuell 22 Versionen des Kastenwagens mit 2.3 dCi 100 und 2.3 dCi 125 Motoren mit Front- oder Heckantrieb, einzelbereift und mit manuellem Schaltgetriebe zum Aufpreis von 300 Euro netto ab sofort bestellt werden. Diese Mehrkosten lassen sich dank der Verbrauchsreduktion je nach Kilometerleistung innerhalb von etwa 1,5 Jahren amortisieren. Beim Master PKW werden in Kürze zusätzlich vier neue Versionen mit serienmäßigem StartStopp-System auf den österreichischen Markt kommen.

Renault Master: jetzt mit neuen Energy-Motoren

Renault Kangoo: Meister aller Lasten

Neues vom Kangoo Neuigkeiten auch für die Baureihe Kangoo: Ab Juni gibt es die Modelle Kangoo Express und Kangoo Z.E. mit neuem Markengesicht, erweiterter Motorenpalette und modernem Onboard Infotainment im Programm. Der Diesel Energy dCi 110 sowie der Benziner Energy TCe 115 (ab Herbst 2013), beide in Verbindung mit StartStopp-System, ergänzen das Motorenprogramm. Der Kangoo Express wird zudem alternativ auch in einer Version mit drei Vordersitzen angeboten. Optional ist im Renault Kangoo Express das neue multifunktionale Multimedia-System Renault R-Link mit Onlineanbindung erhältlich. Es funktioniert wie ein Tablet Computer, der fest in die Armaturentafel integriert ist. Besonders interessant: Fahrer und Beifahrer können auch n E-Mails abrufen.


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Ford Focus Van und Transit Courier

Fiat Strada

Viel Raum und viel Auswahl

Rauf damit und los!

Ford baut die Nutzfahrzeugpalette noch weiter aus: Focus Van und später der Transit Courier runden das Angebot ab.

Fiat Professional, Italiens Spezialist für leichte Nutzfahrzeuge, hat seit kurzem den komplett neuen Pick-up Fiat Strada im Programm.

Der Ford Focus Van ist natürlich vorsteuerabzugsbrechtigt. Der Transit Courier (ganz oben) kommt Anfang 2014

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Transit Courier ante portas In Österreich wird Ford im Frühjahr 2014 außerdem die Transit-Baureihe mit dem Transit Courier abrunden. Der 4,16 m lange Kompaktlieferwagen basiert auf dem Ford Fiesta und ist als Van mit zwei Sitzen und auch als Kombi mit zusätzlichen Rücksitzen angeboten. Das Stauvolumen erreicht bis zu 2,3 m3, die Laderaumlänge 1,62 m; bei zusammenklappbarem Beifahrersitz liegt die mögliche Ladetiefe sogar bei 2,59 m. Das Frachtabteil kann auch eine Europalette aufnehmen, die maximale Zuladung beträgt 660 kg. Weit öffnende seitliche Schiebetüren erleichtern den Zugang zum Laderaum. Unter der Motorhaube arbeitet wahlweise ein Benzinmotor (1,0 l EcoBoost-Dreizylinder, 100 PS) oder einer von zwei Dieselaggregaten (75 und n 95 PS). Preise stehen noch nicht fest.

Neues Gesicht plus gründlich überarbeiteter Innenraum

m Bereich der Pkw-Transporter ist jetzt eine Van-Variante des Ford Focus erhältlich. Der Focus Van basiert auf dem Focus Traveller und kommt auf Laderaumabmessungen von 1100/780/1550 mm (Breite/Höhe/Tiefe). Die Nutzlast beträgt bis zu 580 kg. Der neue PkwTransporter ist bereits im Programm und kostet in der Ausstattungsvariante Ambiente 18.063,58 Euro (netto inkl. Umbaukosten). Der Focus Van wird ab Werk ohne zweite Sitzreihe geliefert. Der Umbau nach den steuerlichen Erfordernissen umfasst u. a. den Ersatz der hinteren Türfensterscheiben durch Türfensterbleche in Wagenfarbe. Zudem werden die hinteren Seitenfenster mit Alu-Fensterblechen beklebt. Der Laderaumboden wird mit einem Bodenblech ausgekleidet. Eine Trennwand mit Sichtgitter hinter der ersten Sitzreihe teilt den Fahrerraum vom Laderaum ab. Nach dem Umbau wird der Focus Van steuerlich als Klein-Lkw anerkannt und ist somit NoVA-befreit und zum Vorsteuerabzug berechtigt. Das Motorenangebot: Sieben Benziner mit 1,0 und 1,6 l Hubraum und Leistungen von 63 kW (85 PS) bis 134 kW (182 PS) sowie fünf Duratorq TDCi-Turbodiesel mit 70 kW (95 PS) und 120 kW (163 PS). Dazu kommt eine Flexifuel-Variante für den Betrieb mit Bioethanol-Kraftstoff (1,6 l, 86 kW/117 PS).

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r ist zunächst in der Version Trekking mit kurzer Kabine und zwei Sitzplätzen verfügbar. Diese Version ist NoVA-frei und vorsteuerabzugsberechtigt. Der Fiat Strada hat ein neues Karosseriedesign erhalten und auch der Innenraum wurde gründlich überarbeitet. Der Laderaum misst in der Länge 1653 mm und in der Breite 1350 mm und hat ein Volumen von 1,1 m3. Die Serienausstattung der Basisvariante umfasst bereits ABS, höhenverstellbares Lenkrad, Nebelscheinwerfer, Pritschenabdeckplane, Gitterschutz für die Heckscheibe, Fahrer- und Beifahrer-Airbag sowie Stoßfänger in Wagenfarbe. Die nächste Ausstattungsvariante bietet zusätzlich Klimaanlage, elektrische Außenspiegel, Fensterheber und Zentralverriegelung. Als Antriebsquelle dient ein wirtschaftlicher Vierzylinder-Turbodiesel mit MultijetDirekteinspritzung, der bei einem Hubraum von 1,3 l 70 kW (95 PS) leistet und sich auf 100 km mit 5,2 l Diesel begnügt (im kombinierten Zyklus). Der Fiat Strada 1.3 MultiJet II Trekking ist ab n 14.400 Euro netto erhältlich.

Fotos: beigestellt

Text Christian Vavra


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Starke Ansage Christian Teichmann, Direktor Scania Österreich, über die neuen Streamline Modelle, die verbrauchsoptimierten Euro-6-Motoren und die Vorteile eines dichten Händler- und Werkstattnetzes. Interview Harald Hornacek

Nach den Krisenjahren scheint das Geschäft im LKW-Markt wieder zu laufen. Wie sieht der Markt in Österreich aus? Alle Hersteller haben vor kurzem die Quartalsergebnisse bekannt gegeben, und hier zeigt sich einmal mehr, dass Scania sehr gut abschneidet. Mit einer EBIT-Marge von 10 % im Konzern liegen wir ganz vorne in der Branche. Österreich ist grundsätzlich ein recht stabiler und gut messbarer LKW-Markt. Während Südeuropa derzeit Sorgen macht und die globale Wirtschaft von Unsicherheiten geprägt ist, stellen wir eine gute, stabile Ökonomie in Österreich fest. Wir haben hier gute Auftragseingänge, die zwar nicht ganz auf dem Niveau des ersten Quartals 2012 liegen, aber im Rahmen sind. Wir rechnen derzeit mit leichten Marktrückgängen, die aber verkraftbar sind.

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Die Euro-6-Motoren werden ab 2014 in Europa zum Standard zählen. Ein Vorteil für Scania? Ja, sicher! Mit 1.1.2014 dürfen in Europa nur noch Euro-6-Modelle neu zugelassen werden. Hier haben wir einen ganz klaren Vorteil gegenüber manchen Mitbewerbern, weil wir flächendeckend eine Euro-6-Palette anbieten können – vom kleinsten bis zum größten Motor! Damit werden wir unsere bereits gute Marktposition in Österreich weiter verbessern können. Wo sehen Sie die großen Stärken von Scania in Österreich? Wir haben ein sehr gutes Servicenetz, ein gutes Kundenbetreuungs-Management und hervorragende Produkte mit vor allem sehr sparsamen Motoren. Scania ist hier traditionell einer der Technologieführer, und mit der zweiten Generation Euro-6-Motoren legen wir die Messlatte sehr hoch. Mit dem neuen Scania Streamline Modell sagen wir, dass eine Verbrauchsreduktion von bis zu 8 % möglich ist. Das ist in Zeiten, in denen der Dieselpreis hoch und jeder Cent in der Kalkulation unserer Kunden wichtig ist, eine starke Ansage. Abgesehen vom Produktportfolio punkten wir aber vor allem auch im Dienstleistungsbereich. Wir haben in Österreich 16 Händler und

Werkstätten, von denen uns 13 gehören. Das ist sehr viel wert. Wir haben zudem eine breite Diversifikation, und je breiter das Sortiment und das Angebot sind, desto mehr hilft das in schwierigen Zeiten. Neue Serviceangebote helfen Fahrern und Unternehmern, ihre täglichen Arbeitsaufgaben zu bewältigen, die Effizienz zu steigern und die betriebswirtschaftlichen Rahmendaten zu optimieren. Um eine höhere Verfügbarkeit zu gewährleisten und die für einen Werkstattbesuch notwendige Zeit zu verkürzen, haben unsere Werkstätten jetzt Zugriff auf Diagnosedaten, die sich online per Fernzugriff herunterladen lassen. Ist damit zu rechnen, dass Ende 2013 noch ein Boom an Neuzulassungen bei den Euro-5-Modellen folgen könnte? Unsere Euro-6-Palette ist bereits jetzt stark nachgefragt, das habe ich auch auf der bauma deutlich gesehen. Es ist letztlich eine Kostenfrage: In Deutschland werden die Mautunterschiede zwischen Euro-5 und Euro-6 beträchtlich sein. Wenn Sie diese Strecken befahren, wird das also teuer. Da ist Euro-6 die richtige Wahl. In Südeuropa mag das noch ein bisschen länger dauern, aber der Trend ist nicht aufzuhalten. Der EEV/Euro5-Motor bleibt 2013 eine wichtige Option im Motorensortiment. Wir sind stolz, unseren Kunn den alle Optionen anbieten zu können.

Christian Teichmann: „Unsere Euro-6Palette ist bereits jetzt stark nachgefragt“

Scania Streamline heißen die Fernverkehrsmodelle der Scania G- und R-Baureihen, die für niedrigen Kraftstoffverbrauch optimiert sind


MOB ILITÄT Geschäf tsreisen

Mobile Unternehmer: 520 Mio. Euro werden jährlich allein für Flugreisen ausgegeben

Zeit und Geld sparen mit Travel Management Text Michaela Stipsits

Christiane Tondolo, BTU: „Eine ‚Humanisierung der Technologie‘ verbessert die Convenience“

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uch wenn Conference Calls und Video konferenzen zwar den einen oder ande ren Business Trip nicht mehr notwendig machen, sind Österreichs Unternehmer und Manager häufig unterwegs. Bei 6 Mrd. Euro liegt der Markt für Geschäftsreisen hierzulande pro Jahr; Flugreisen haben dabei einen Anteil von rund 520 Mio. Euro.

Optimale Planung In den meisten heimischen Unternehmen werden geschäftliche Trips von Travel Assistants organisiert. Meist sind das Mitarbeiter, die Geschäftsreisen nur „nebenher“ erledigen. Interne Reisestellen oder professionelle Reisemanager sind eher selten. Erfolgreiches Business Travel Management ist aber mehr, als ein günstiges Flugticket für eine Geschäftsreise zu buchen oder ein Hotel zu reservieren. Dahinter stecken

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professionelles Knowhow und die entsprechenden Tools, um Business Trips effizient und kostengünstig zu planen, zu organisieren und dann abzurechnen. „Den günstigsten Tarif zu finden – insbesondere wenn es um Flugbuchungen geht –, gleicht oftmals der Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, erzählt Christiane Tondolo, geschäftsführende Gesellschafterin von Business Travel Unlimited (BTU). „Die Tarifvielfalt ist riesig und wächst durch Low Cost Carrier und diverse Onlineanbieter weiter an“, weiß Tondolo. „Durch Kompetenz kann man hier viel sparen“, meint auch Hanno Kirsch, Geschäftsführer AirPlus Air Travel Card und Präsident von abta (Austrian Business Travel Association); „die Travel Manager sehen durchaus noch Einsparungspotenzial bei den Geschäftsreisen.“

Fotos: Getty Images, Miguel Dieterich, beigestellt

Geschäftsreisen sind in vielen Unternehmen ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. Professionelles Business Travel Management hilft dabei, Einsparungspotenziale zu heben.


Kosten deutlich senken Oft hört man von bis zu 30 %, die durch professionelles Business Travel Management gespart wurden. AX Travel Management hält etwa Kostenreduktionen von bis zu 20 % durch professionelle Unterstützung des Einkaufs für realisierbar. Die Tochter der Verkehrsbüro Group ist der größte Anbieter am heimischen Markt und aus der Übernahme der American Express Reisebüro GmbH entstanden. BTU, die Nummer zwei hierzulande, bietet mit dem BTU Fare Management seinen Kunden die Möglichkeit, ihnen unter sämtlichen Angeboten, die über Reservierungssysteme oder über das Internet buchbar sind, in Sekundenschnelle den günstigsten Tarif zu vermitteln. „Unsere Mitarbeiter sind geschult, unseren Kunden die günstigste sinnvolle Verbindung unter Berücksichtigung der Total Cost of Trip sicherzustellen“, betont Christiane Tondolo. Weitere große Anbieter wie BCD Travel Austria, CWT (Carlson Wagonlit Travel), HRG (Hogg Robinson Austria) und FCm Travel Solutions agieren alle mit demselben Ziel: Die optimale Reise für ihren Kunden zu planen und zu organisieren – kostenschonend und dabei mit einer vernünftigen Dauer der An- und Rückreise. Auch Kreditkartenunternehmen wie American

Express, Visa und Diners Club bieten Geschäftsreisenden verschiedene Services, etwa über Corporate Cards: Hier gibt es neben der regelmäßigen Kostenaufstellung der Reiseausgaben auch verschiedene Tools. „Ein wichtiger Bestandteil in jedem Unternehmen ist eine transparente Reisekostenabrechnung“, sagt Herbert Brandl, Marketingleiter bei der DC Bank AG. „Wir bieten hier speziell für KMU unseren T&E Analyzer an. Mit einem Klick hat man alle benötigten Daten im Überblick vor sich.“ Künftig weniger Papier Wohin führt die Reise bei Business Travels, welche Trends zeichnen sich da ab? Hanno Kirsch glaubt, dass der Anteil an Papier abnehmen wird und der Einsatz elektronischer Daten steigt: „Ich denke, der Bereich Smartphone-Apps wird wachsen. Heute hat man die Bordkarte ja auch schon am Smartphone und nicht mehr ausgedruckt.“ Eine „Humanisierung der Technologie“ sieht Christiane Tondolo als künftigen Trend: „Diese wird in den nächsten Jahren den gesamten Reiseprozess begleiten, von der Buchung zum Check-in und Flug bis hin zur Kofferausgabe. Das vereinfacht die Abläufe und vern bessert die Convenience auf Reisen.“

Hanno Kirsch, AirPlus Air Travel Card: „Der Bereich SmartphoneApps wird künftig wachsen“

Herbert Brandl, DC Bank: „Für Unternehmen ist transparente Reisekostenabrechnung wichtig“


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LIFESTYLE

Redaktion Michaela Hocek

NETZWERKEN IST ALLES

SOCIAL MEDIA

Eine gute Geschäftsidee zu haben, ist eine Sache. Sie bekannt zu machen und in die Welt hinauszutragen eine andere. Wer über gute Verbindungen verfügt, hat bessere Startchancen. Die Mitgliedschaften in Clubs und wirtschaftlichen Seilschaften sind seit jeher eine eher männliche Domäne, aber auch in diesem Bereich sind Frauen auf dem Vormarsch. Repräsentation ist ein wichtiges Detail, um wahrgenommen zu werden. Mit den richtigen Ideen und Accessoires, wie jenen von Louis Vuitton, ist Aufmerksamkeit garantiert.

Dass man keine Partyfotos posten und auch abfällige Bemerkungen über Vorgesetzte und Geschäftspartner unterlassen sollte, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Aber bezüglich weiterer Feinheiten der Präsenz auf Facebook, XING, Google+ oder LinkedIn, um nur die größten zu nennen, ist es zielführend, sich ständig weiterzubilden oder beraten zu lassen. Doch Finger weg von „gekauften Freunden“ oder fremdbestimmten Inhalten. Wer Profil zeigen möchte, muss sich darüber im Klaren sein, dass es zwar einen zusätzlichen Aufwand darstellt, dieser sich jedoch sehr wohl lohnen kann.

STICHWORT CROWDFUNDING Als innovative Geldquelle hat sich die „Schwarmfinanzierung“ zu einem Trendphänomen entwickelt. Tolle Ideen, die früher mangels Finanzierung in der Schublade verstaubten, haben jetzt die Chance, das Licht der Welt zu erblicken, wenn sich genügend Interessenten finden. Vorreiter sind in der Musikindustrie zu finden, wie beispielsweise Amanda Palmer, die sich auf diesem Weg die Produktion ihres neuen Albums Theatre Is Evil samt Kunstband und Tournee ermöglichte. Unzählige Plattformen im Internet stellen Projekte für potenzielle Investoren vor.

REAL LIFE Natürlich kann man auch heute noch ohne virtuelle Netzwerke Karriere machen. Ohne soziale Beziehungen kommt man allerdings schwer vom Fleck. Wenn man erst herausgefunden hat, welche Messen, Konferenzen, Business Circles etc. relevant sind, kann man an seinem persönlichen Auftritt feilen. Denn neben Fachwissen spielen branchenspezifische Kleidung und Verhalten nach wie vor eine große Rolle. Bei Unsicherheiten sind eine Typberatung oder spezielles Coaching anzuraten, denn: „Grundvoraussetzung guten Stils ist die Selbsterkenntnis.“


nnews

LI F ESTYLE

Der Sommer kann kommen Lange haben wir auf ihn gewartet, umso mehr erwarten wir uns nun von der nahenden Saison. Die Vorfreude steigert die Swimwear-Kollektion von Wolford, die sich von Filmlegenden wie Greta Garbo inspirieren ließ. Das Spiel mit Transparenz und glitzernden Details konkurriert mit der Eleganz der Wellen. Der Shape & Control-Gedanke hat sich mit der vereinzelten Verarbeitung formgebender Stoffe auch für den Strand durchgesetzt. Mit diesen Aussichten lässt sich herrlich vom Urlaub träumen. www.wolford.com 76 Unt er n ehmer _03_20 1 3


Sommerliche Erfrischung Meeresschätze by Kera Till

Seit 1997 gibt es die Körperpflegesprays von Biotherm. Die Flakons der aktuellen Düfte wurden von Designerin Kera Till zum Leben erweckt. Das Thema des erfrischend-spritzigen Eau Vitaminée beispielsweise ist das Mittelmeer, das mit Zitrusnoten, Jasmin, weißem Moschus, Freesien und Rosen lockt. www.biotherm.de

GLÄNZENDES STATEMENT Mit dem Sommer um die Wette strahlt die aktuelle Taschenmode von Liebeskind. Der angesagte Metallic Look wird mit roten Nähten kombiniert. Das Label hat mit unkonventionellem Design mit hohem Wiedererkennungswert in kürzester Zeit von Berlin aus die Welt erobert. www.salamander.at

Swarovski

… Nomination. Das italienische Schmucklabel nennt seine neuen Kostbarkeiten „MyBonBons“ und hat für jeden Geschmack die richtige Variation. Zum Lieblingsmetall der toskanischen Manufaktur – Edelstahl – gesellt sich Leder in unzähligen Farben und 18 Karat Gold. Halsketten, Ohrringe, Ringe und Armbänder mit Initialen und Symbolen sind echte Leckerbissen – absolut kalorienfrei. www.nomination.com

Ein Blickfänger im Büro wie im Bad. Der Lifeguard der aktuellen Swarovski Kollektion funkelt in vielen Facetten und versprüht gute Laune und Humor, wenn es mal wieder stressig wird. www.swarovski.com

Kosmetisches Multitalent Annemarie Börlind

Die BB Cream sorgt für perfekten Teint. Botanische Hyaluronsäure aus dem chinesischen weißen Zitterpilz spendet Feuchtigkeit; natürliche Lipide und Öle pflegen und schützen, mineralische Pigmente bieten UV-Schutz, lichtreflektierende und Farb-pigmente kaschieren und decken ab. www.boerlind.com

Sorgenkind Haar Rausch

Fotos: beigestellt

Limited Edition Eine Ode an die Männlichkeit versprüht Kouros, das energizing Eau de Toilette. Der Versuch Yves Saint Laurents, griechische Göttlichkeit für den Mann einzufangen, ist mit zitronigen ChypreNoten, Bergamotte, Anis, ägyptischer Geranie, Weihrauch, Virginia-Zeder und indonesischem Patschuli gelungen. www.ysl.com

Einmal mehr konnte man mit Panerai an die marinehistorischen Ursprünge zurückkehren. Die Manufaktur in Neuchâtel entwickelte zwei wichtige neue Uhrwerke: Kaliber P.9100 ist das erste Automatikwerk von Panerai mit Flyback-Funktion. P.9100/R kombiniert die Chronografenfunktion mit einem Regatta-Countdown. www.panerai.com

Neue Sinnlichkeit

Herr der Lage

SüSS, süSSer …

News vom Genfer Uhrensalon

Gerade im Sommer sind die Haare extrem gefordert. Der Spezialist Rausch hat für jedes Problem die passende Lösung. Die Haartinktur beugt Haarausfall vor. Erfrischende, natürliche Essenzen beruhigen und durchbluten die Kopfhaut, ätherische Öle stimulieren und fördern das Wachstum. www.rausch.ch

Die Kollektionen von Pomellato verströmen das italienische Dolce Vita immer wieder auf schmucke Weise. Bei den Ringen der neuen „Colpo di Fulmine“Kollektion dominiert die Romantik. Ein flacher Farbstein, der von einer Krone aus kontrastreichen Steinen umringt wird, sticht ins Auge. www.heldwein.at

TOLLE PERFORMANCE Vom 2. bis 5. Juni bricht mit den 4. Ballet Days im Odeon Theater Wien das Ballettfieber aus. Hier kann man erleben, „dass Ballett nichts Elitäres oder Abgehobenes ist. Es ist Körperkunst in seiner schönsten Form, uralt und ewig jung“, schwärmt Impresario Gregor Hatala. Der ehemalige erste Solotänzer der Wiener Staatsoper zeigt, wie vielfältig diese Art des Tanzes sein kann. www.balletdays.com


LIFESTYLE Fas hion

Die Idee von Event-Profi und Fashion Check-in Gründerin Liliana Klein, Musik und Mode zu verknüpfen, wird mit jeder Saison erfolgreicher

Modische Hotspots Text Michaela Hocek

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enn eine Hoteletage sich in einen Fashion Floor verwandelt, Hotelgäste nur für einige Stunden an der Rezeption einchecken, die Türen zu allen Zimmern offen stehen und ein DJ die Gänge beschallt, dann heißt es „Fashion Check-in“. Knapp tausend Mode-Interessierte ließen sich am 15. März die Gelegenheit zur innovativen Trend-Rundschau in entspannter Lounge- und Clubbing-Atmosphäre im achten Stock des Hotels Le Méridien am Wiener Opernring nicht entgehen. In zwanzig individuell dekorierten Zimmern der Klasse Superior bis Junior-Suite konnte nach Lust und Laune probiert und gekauft werden. „Eine aus-

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gewogene Mischung aus Premiummarken und europäischen Trendlabels ist mir wichtig“, betont Liliana Klein. Die 27-jährige Erfinderin des Konzepts liebt das Außergewöhnliche und kennt keine Schwellenängste: „Der Fashion Check-in ist eine coole Mischung aus Mode-Insidern, Szenemenschen und Neugierigen.“ Event-Profi mit Leidenschaft Ursprünglich dachte die Slowakin, ihre Erfüllung im Musikbusiness zu finden. Nach der Ausbildung zum Master in Event-Management in London war sie für Artist-Management im Musik-Eventbereich, DJ-Booking und Line-ups

Fotos: Fashion check in, beigestellt

Mit dem „Fashion Check-in“ powered by PayLife Black hat Liliana Klein ein zugkräftiges Dreiergespann aus Mode, Musik und hippen Locations ersonnen. Im Wiener Hotel Le Méridien wurden die Frühjahr/Sommer-Trends gefeiert.


auf Ibiza und in Deutschland verantwortlich. Doch es zog sie zurück nach Wien. Hier hatte sie auch die Idee, Musik und Mode zu verbinden. Die Mischung aus Beruf und Hobby gipfelte am 23. März 2012 in der Premiere des Fashion Check-In. Die musikalische Komponente dieses Events war vom Start weg schlagzeilenträchtig. Boy George machte den Anfang und vor einem Monat stand Louis Osbourne an den Turntables. Noch heuer bringt die quirlige Blondine erstmals Noah Becker nach Wien. Der Newcomer und Boris Becker Spross wird nicht nur seine Tonträger, sondern auch die begehrten Shirts seines Labels „Fancy“ im Gepäck haben, die bisher nicht in Wien erhältlich waren.

Stimmiger Auftritt Originelle Inszenierung auch auf Seiten der Sponsoren: „Das Konzept von Liliana Kleins Fashion Check-in passt als elegante Veranstaltung ideal zum Auftritt von PayLife Black. PayLife ist seit der Gründung 2012 stolzer Kooperationspartner“, sagt Roland Geissler, Head of Communications & Brand Management

Was war, was kommt Hitverdächtig sind auch die Inszenierungen der teilnehmenden Partner. Die Styling- und HaarLounges, u. a. von Inglot und Syoss, waren heiß begehrt. Der Duftraum „Le Parfum“ von Nägele & Strubell schmeichelte der Nase. Innovative Ideen, wie leuchtende Uhren von IceWatch im Zimmersafe und weckten die Neugier. Mode wurde vor Ort probiert und mit Freunden diskutiert. 500 hochwertige Goodie Bags und Gewinnspiele erhöhten den Spaßfaktor. Mitunter begibt sich der Fashion Check-In auf Abwege. So geschehen im April im Wiener Prater, wo traditionelle Wahrzeichen zweckentfremdet wurden. Das Riesenrad und das älteste Autodrom mutierten zur Bühne für Mode, Kosmetik, Möbel und mehr; Designer Thomas Kirchgrabner sorgte für die musikalische Untermalung. Mit Vorfreude und Spannung sieht Liliana Klein der „Metro Boutique“ Ende September entgegen. „Wir haben die Möglichkeit, von Betriebsschluss bis vier Uhr morgens ein Event der besonderen Art zu veranstalten – eine logistische Herausforderung mit viel Raum für Kreativität. 450 geladene Gäste werden in der U3-Station Volkstheater eine Fashion Show der besonderen Art miterleben.“ Der Präsentation der Herbst/Winter-Neuheiten im Oktober im Le Méridien folgt ein X-mas Special im Salzburger Hotel Stein, wo die Besucher eine Modeschau auf der Terrasse und vierzehn individuell gestaltete Pop-up-Boutiquen-Zimmer erwarten. Und im Februar winkt möglicherweise ein Valentine’s Special im Sheraton Bratislava. Die Verhandlungen sind in der heißen Phase. Ihrem Ziel, die Eventagentur auszubauen und den Sprung nach Deutschland zu schaffen, rückt n Liliana Klein Saison für Saison näher. Save the Date Liliana Klein sammelte Erfahrungen im internationalen Eventmanagement. Ihre Leidenschaft für Mode führte zum Fashion Check-in

26. September – Metro Boutique, U3 Volkstheater Wien 12. Oktober – Le Méridien Autumn Winter Edition 23. November – Hotel Stein Salzburg X-mas Special www.fashion-check-in.com


LIFESTYLE PORTrÄT

„Ich hatte schon immer eine große Leidenschaft für Dessous und Unterwäsche. Es gibt nichts Besseres, um einer Frau Selbstbewusstsein und Attraktivität zu verleihen“, sagt Barbara Ivanovska 80 Unt er neh mer _03_20 1 3


Mit V wie Venom Das Gift der Schlange setzt das Gegenüber außer Gefecht. Genau diesen Effekt möchte Barbara Ivanovska mit ihren maßgeschneiderten Dessous und Korsagen erreichen – allerdings ohne vorherigen Biss. Text Michaela Hocek

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ie Geschäftsidee entstand vor drei Jah ren. Barbara Ivanovska hatte schon während der Schulzeit bemerkt, dass viel Kreativität in ihr steckt. In der Höheren Lehranstalt für Mode und Bekleidungstechnik Michelbeuern spielte sie nicht nur im Schultheater, sondern designte und nähte ihre Kostüme gleich selbst. Ihr erstes Erfolgserlebnis war, einen ihrer Entwürfe beim „Innovation Award 2010 für Fashion Design“ im Rahmen einer Modenschau auf dem Laufsteg zu sehen. Das folgende Praktikum in einer Maßschneiderei in der Wiener Innenstadt und der erste Job im Wiener Kaufhaus Steffl, der sie u. a. in den Wäschebereich führte, bestärkten sie in ihrem Entschluss.

Fotos: beigestellt

Praktikum mit Folgen „Ich nahm Maß, entwarf eine Skizze, besprach das Modell mit den Kunden und schneiderte es auch. Meine Chefin förderte mich in Materialkunde, lehrte mich verschiedenste Techniken, ließ mich Schnitte erstellen und abnehmen. So begann mein Einstieg in die Maßschneiderei.“ Warum gerade Dessous und Korsagen? „Jede Frau kann bezeugen, dass heutzutage nicht immer die passende Unterwäsche zum Verkauf steht. Sei es wegen Materialien, die viele Frauen nicht vertragen, oder wegen Bügel- und BH-Formen, die unangenehm sind und den weiblichen Kurven nicht entsprechen, oder einfach wegen Dessous, denen der Pfiff fehlt. Weil Unterwäsche zu den Grundbedürfnissen einer Frau gehört, sollten solche Problematiken nicht auftreten. Als ich meine Idee das erste Mal vor Bekannten äußerte, stieß ich sofort auf Anklang.“ Venom’s Lingerie Im Februar 2013 wurde die Boutique in der Josef-Schwarz-Gasse im 5. Wiener Bezirk eröffnet. Barbara Ivanovska erhält damit ein selten gewordenes Handwerk am Leben, denn die klassische Verarbeitung von Korsagen ist in Wien kaum noch vertreten. „Es macht mich stolz, sagen zu können, die einzige Dessous-Designerin in Österreich zu sein, die auch Mieder, Vollbrustoder Unterbrustkorsagen anbietet.“ Bei Venom’s entscheiden die Kunden nach ihrem eigenen

Geschmack, wie Form, Stoff, Zubehör, Verschluss, Nähte etc. auszusehen haben. Das Outfit wird gemeinsam besprochen und ein Termin für die erste Anprobe vereinbart. Nach der Entwurfszeichnung wird Maß genommen und nach zwei bis drei Anproben ist das Einzelstück endgültig fertig. „Mein größter Vorteil gegenüber der Konkurrenz ist die große Auswahl an Stoffen sowie ein breites Sortiment, das Negligés, BHs & Slips, Strumpfbänder, Strapsgürtel u. v. m. umfasst.“ Besonders beliebt sind Kombinationen, wie BH mit Spitzenrock und Strapshalter, Zweiteiler, die aus mehreren Bändern bestehen à la Agent Provocateur, oder auch Unterbrustkorsagen, die nicht zuletzt Vivienne Westwood durch das Tragen über der Bluse populär gemacht hat. Fernab vom Massenprodukt Jedes Stück wird individuell gestaltet und perfekt auf die Maße des Kunden abgestimmt. Neben klassischen Materialien wie Jersey, Organza oder Seide wird mitunter auch Nappaleder oder Nerz verarbeitet. Die Preise variieren dementsprechend. Wenn man bedenkt, dass in ein Mieder, eine Korsage oder einen verführerischen Zweiteiler rund 25 Stunden echte Handarbeit einfließen und man anschließend ein absolutes Unikat nach eigenen Wünschen am Körper trägt, erscheinen 100 bis 600 Euro je nach Aufwand mehr als angemessen. Der Kundenkreis besteht aus verschiedensten Altersgruppen und Kurven.

Barbara Ivanovska Geboren: 16.03.1992 Unternehmen: Venom’s Lingerie e.U. Josef-Schwarz-Gasse 4–14, 1050 Wien Mitarbeiter: keine Spezialität: Mieder & Korsagen aller Arten

»Mit meinem Job mache ich sowohl Frauen als auch Männer glücklich« „Es gibt viele Frauen, die ihre richtigen Maße nicht kennen und endlich Dessous besitzen möchten, die wie angegossen passen. Viele Damen mit großer Oberweite möchten vom üblichen Standard in Schwarz, Weiß und Beige abweichen. Andere wollen einfach einmal etwas Neues ausprobieren oder brauchen in letzter Sekunde eine Korsage für den Opernball. Kundenzufriedenheit ist mir wichtig. Abgesehen davon: Was gibt es Schöneres, als sagen zu können: Mit meinem Job mache ich son wohl Frauen als auch Männer glücklich.“


Quer fällt ei n

Alex Kristan

Do you speak business?

UNSER AUTOR Alex Kristan ist als Stimmenimitator und Comedian mit seiner „Individual Comedy“ einer der beliebtesten Acts bei den Top-Events in ganz Österreich. Er parodiert seine Alter Egos in einer Qualität, die sogar die Originale selbst verblüfft. Aktuell tourt er mit seinem ersten Solo-Programm: JETLAG für ANFÄNGER. Infos und Termine dazu auf www.alexkristan.at

die Key Performance Indicators ihrer Business Unit sind gemäß Threehundredsixty-Degree-Feedback declining, vermutlich weil die Performance der BTP Front Office Accounter ein Key Obstacle ist. Eine entsprechende Company Procedure muss developed und die Job Description reviewt werden. Ein Re-Sizing der Management Objectives kann eventuell durch ein pre-scheduled Assessment Center mit einem Output von geeigneten High Potential Trainees erreicht werden. Wie bitte? Das heißt, dass der Verkaufsleiter und der Personalchef der Filiale die Verkäufer wegen zu niedriger Umsätze härter rannehmen werden. Wenn neue Vorgaben und Aufgabenverteilungen nicht helfen, fliegen ein paar raus und es werden rasch neue, erfolgshungrige und unverbogene Mitarbeiter gesucht, die dann höhere Zielvorgaben, dafür aber weniger bezahlt bekommen. Abgesehen davon, dass der schlichte Kern der Wahrheit nur halb so viele Buchstaben verschleißt wie die von Anglizismen aufgeblasene Wichtigtuer-Version; abgesehen davon, dass die Steigerungsform der Grausamkeit bei der Verwendung englischer Begriffe deren Eindeutschung ist; abgesehen davon, dass der ewige Held in dieser Disziplin Niki Lauda heißt, der schon „competitive“ war und eine „Performance deliverte“, als die Business-Englisch verliebte Manager-Generation von heute noch glaubte, Kyalami sei ein japanisches Nudelgericht; und abgesehen davon, dass die Verwendung der englischen Sprache in internationalen Konzernen sowie im Flugverkehr – und zwar nur dort! – durchaus ihre Berechtigung hat: Brauchen wir das bei der Morgenbesprechung einer Brotfiliale? Bei der Verkäufertagung eines Werkzeuglieferanten? Natürlich hat heute jede cluborientierte Freizeitgesellschaft ihre eigene Sprache, mit der sie sich ihre Passion betreffend zumindest verbal ein bisserl von den Unberührten abgrenzen will: Segler, Golfer, Jäger, die Kirche sowieso. Ganz ehrlich, das Boot könnte auch nach links oder rechts fahren, die ganze Backbord- und Steuerbord-Kryptologie ist reiner Aufputz. Wer kleine weiße Bälle durch die Landschaft fliegen lässt, fühlt sich mit Eagle, Birdie und Bogey ja vielleicht besser als dem ordinären Nennen der Anzahl an Schlägen. Gesetze werden von scheuen Hinterbänklern im Parlament abgenickt, aber auch ein angeschossenes Wild bei der Jagdeinladung – vielleicht weil abstechen so garstig klingt. Und wenn ein Papst zurücktritt, dann erklärt er das in einer seit 1600 Jahren toten Sprache und die außervatikanische Welt braucht einen ganzen Tag, bis es jemand übersetzt hat. Nur: Die Arbeit ist kein exklusiver Club, sondern unser tägliches Leben. Wenn jemand ein paar Wörter mit dem Leuchtstift markiert, ist das nicht weniger effektiv, als sie zu highlighten. Ich kann Fotos am Bildschirm toll bearbeiten, ohne das „gecroppt“ zu nennen. Es wird nichts wichtiger oder relevanter, wenn ein sprachliches Mascherl umgebunden wird – so, wie kein Mozzarella der Welt aus einem Kuhfladen eine Pizza macht. Wir sollten das a.s.a.p. deployen, sonst werden wir irgendwann wirklich braindead.

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Foto: www.carostrasnik.com

Account Manager und Human Resources Manager der Local Affiliate müssen ihren Demand Schedule revisen –


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