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Fahren Sie 1. Klasse durch Österreich und Europa.

The European business magazine

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The European business magazine

Ausgabe 01/2013 3,80 Euro

Anlage & Investment Börse-Boom und Fonds-Zauber Investment Stock market boom and favourable funds

Vom Mythos der Zeit 50 Jahre „Carrera“ von TAG Heuer A matter of time TAG Heuer’s Carrera turns 50

Innovationsmanagement

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Februar / März 2013

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Innovation management Crowdsourcing channels creativity

Weg mit dem Durchschnitt! Mediocrity, bye-bye!

Genetiker / Geneticist Markus Hengstschläger


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editorial M

an sagt dem Österreicher nach, dass er gerne raunzt und unzufrieden ist. Dabei gibt es dazu keinen Grund. Mit Christoph Waltz und Michael Haneke haben eben zwei Größen des Kinos Golden Globes erhalten. Und beim Abholen von EU-Förderungen sind wir als kleines Land absolute Weltmeister; das sollte man EU-Gegnern mal deutlicher als bisher erklären. Die Bedeutung unserer Exportwirtschaft ist rekordverdächtig, ebenso die Zahl der vielen Auslandsösterreicher in höchsten Managementebenen. Dennoch mahnt der Genetiker Markus Hengstschläger, selbst Top-Star seiner Zunft, zu Recht vor der Durchschnittsfalle: Aus falscher Bequemlichkeit gibt sich ein ganzes Land – und seiner Meinung nach ganz Europa – mit zu wenig zufrieden und orientiert sich nicht an den Besten, sondern am breiten Rest. Schade – und dringend änderungsbedürftig. Denn die globale Wirtschaft verlangt gerade vom kleinen Österreich, aber auch vom durchaus mächtigen Europa neue Denkweisen.

Durchschnitt, nein Danke!

FotoS: David Sailer (Cover), David Sailer

Die ASEAN-Freihandelszone ist ein Hinweis dafür, wie es weitergeht. Da entwickelt sich ein gewaltiger Markt, dessen Chancen und Risiken vielen noch gar nicht bewusst sind (mehr dazu in unserer Story). Und dort, aber auch in ganz anderen Regionen, müssen wir Österreicher, muss Europa, mitspielen können. Vorreiter wie Immobilen-Experte Hubert Czernin zeigen, wie das geht. Und an der Ost-Stärke Österreichs ändert sich auch nichts, wenn sich etwa die Erste Group derzeit aus der Ukraine – die an sich ein vielversprechendes Land ist, wie unser Report zeigt – zurückzieht. Andere bleiben und bauen ihre Aktivitäten aus. Denn Wissen und Kompetenz aus Österreich sind in vielen Teilen der Welt gefragt. Anwälte sind rund um den Globus im Dienste ihrer Klienten unterwegs, etwa in Fragen des Gesellschaftsrechts, in dem sich derzeit einiges verändert. Die Lösungen für künftige Verkehrsleitsysteme (Telematik) werden von österreichischen Firmen heute schon angeboten. Die Ideen, die US-Ökonom und Publizist Jeremy Rifkin im Gespräch vehement fordert, leben österreichische und europäische Betriebe heute bereits, wie die zahlreichen spannenden Einreichungen für den Sustainable Entrepreneurship Award (SEA) beweisen. Kurz: Überdurchschnittliche Leistungen sind jetzt das Gebot der Stunde. Denn nur diese sichern letzten Endes unseren Wohlstand.

A

ustrians are generally perceived as a whiny, dissatisfied people – although they have no reason to be discontented. Christoph Waltz and Michael Haneke are two cinema greats who recently received Golden Globes. And even as a small country, we are ahead of the pack as far as getting EU subsidies is concerned. That’s something that opponents of the EU should be told. The significance of our export industry is unrivalled, as is the number of Austrians in top management positions abroad. Still, Markus Hengstschläger, a geneticist and a top player in his field, warns us against falling into what he calls the ‘average trap’: when a whole country – and, he believes, all of Europe – is so complacent that it contents itself with little and orients itself not towards the best, but towards the mainstream. It’s a pity – and in desperate need of a volte-face. The global economy expects small Austria, and also mighty Europe, to engage in new ways of thinking. The ASEAN free trade zone demonstrates how things can move forward. There is an enormous market growing there, with opportunities and risks that a lot of people aren’t even aware of (read more in our story). Austrians and Europeans have to be able to get involved there as well as in other regions. Pioneers like real estate expert Hubert Czernin show how it’s done. And Austria’s strong position in the east remains unchanged, even

Mediocrity? No, thanks! though the Erste Group is currently withdrawing from Ukraine, a basically promising country, as our report shows. Others are staying and expanding their activities. After all, Austrian know­ how and expertise is in demand in many parts of the world. Our lawyers travel around the globe to serve their clients – for instance, in the area of corporate law, which is undergoing quite a few changes at the moment. Austrian companies are already offering solutions for future traffic management systems (tele­ matics). And the ideas whose implementation the US economist and author Jeremy Rifkin emphatically demands are already being put into practice by some Austrian and European companies, as the many exciting entries for the Sustainable Entrepreneurship Award (SEA) show. In short: above-average achievements are the order of the day, because ultimately they are the only way to secure our economic prosperity in the future.

Herzlichst,

Yours,

Harald Hornacek Chefredakteur

Harald Hornacek Editor-in-Chief

harald.hornacek@diabla.at

harald.hornacek@diabla.at

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Demner, Merlicek & Bergmann

nkt man a t f f o t s r e s s a W Liter! in kg statt in

Bis 2050 sollen die EU-weiten CO2-Emissionen im Transportbereich um 95% reduziert werden. Dieses Ziel könnte durch einen Umstieg auf Wasserstoff als Treibstoff der Zukunft erreicht werden.

m unsere t i m Wir TS-

SCHAF WIRT FALTER ENT

Die OMV betreibt heute schon in Wien Österreichs erste Wasserstofftankstelle. Und sorgt so für freie Fahrt, wenn die ersten Wasserstoffautos in Serie gehen.

lt Doppelentdecken Sie die We der OMV auch auf omv.at Wo nehmen die Kinder nur die Energie her? Sicher auch von der OMV. Denn was immer sie vorhaben, die OMV sorgt heute schon für die Energie von morgen. Für Österreich und ganz Europa.

Mehr bewegen. Mehr Zukunft.


contents Succeed 01/2013

009 markets & players 012 Coverstory. Genetiker und Bestseller-Autor Markus Hengstschläger über Talentemanagement und Durchschnittsfalle Cover story. Geneticist and bestselling author Markus Hengstschläger on talent management and the pitfalls of mediocrity 018 Neustart. Der US-Ökonom Jeremy Rifkin fordert ein neues Umweltbewusstsein und das Ausnützen technologischer Möglichkeiten New beginnings. US economist Jeremy Rifkin calls for a new environmental awareness and the utilisation of technologies 022 ASEAN. Von vielen bisher eher unbemerkt, entsteht in Asien die größte Freihandelszone der Welt ASEAN. Unbeknownst to many, the Asia Pacific region is becoming the world’s largest free trade zone 026 Expats. Karriere in der Fremde wird immer beliebter. Beispiele zeigen, wie es geht und worauf es dabei ankommt Expats. More and more people are working abroad. We focus on some successful expats who show how it’s done 029 Ausbildung. Die Österreichische Marketing-Gesellschaft und der diabla media Verlag unterstützten zwei Studentinnen Education. Two students have been awarded scholarships from the Österreichische Marketing-Gesellschaft and diabla media Verlag 030 Crowdsourcing. Das Wissen und die Ideen von vielen nützen, ist eine neue Art des Innovationsmanagements Crowdsourcing. Channelling the knowledge and the ideas of many people is a new form of innovation management 034 Serie GUS. In der Ukraine und in Moldawien ergeben sich gute Geschäftschancen für internationale Investoren CIS series. Ukraine and Moldova offer good business opportunities for international investors

040 SEA. Ein neues Buch soll einen Umdenkprozess einleiten und präsentiert Erfolgsbeispiele für Sustainable Entrepreneurship SEA. A new book aims to spark a shift in mindset and presents successful examples of sustainable entrepreneurship

043 finance & investment 046 052

Aufschwung. Die Wiener Börse ist auf dem Weg zurück auf die Erfolgsstraße, trotz einiger widriger Rahmenbedingungen Upswing. The Vienna Stock Exchange is enjoying a comeback, despite a number of adverse conditions Fonds. Die Top-Performer 2012 und die Aussichten auf das Fondsjahr 2013 lassen Anlegerherzen höher schlagen Funds. The top performers of 2012 and the outlook on the fund year of 2013 stir the blood of investors

061 industry & technology 064 Telematik. Innovative Lösungen zur Verkehrssteuerung machen mehr aus Handy und Smartphone Telematics. Innovative solutions for traffic management make use of mobiles and smartphones 068 IAEO. Yukiya Amano, Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), im Gespräch IAEA. Getting to know Yukiya Amano, director general of the International Atomic Energy Agency (IAEA)

071 law & taxation 074 Gesellschaftsrecht. Wesentliche Änderungen im Gesellschaftsrecht, die auch Ihr Unternehmen betreffen könnten Corporate law. Major changes in corporate law that could also affect your company

081 news & facts 082 Communications & IT 084 Travel & Transportation 090 Training & Education 086 Special. Business Travel Management gewinnt an Bedeutung. Die Anbieter erweitern ihr Dienstleistungsspektrum Special. Business travel management is gaining importance. Providers are expanding their services

095 lifestyle & luxury 098 Pole Position. Speed, Design und Spitzentechnologie sind die Treibstoffkomponenten im Motor von TAG Heuer Pole position. Speed, design and cutting-edge technology are what make TAG Heuer tick 102 Porträt. Michel von Boch: Kunstfotograf, Land- und Forstwirt und nicht zuletzt Markenbotschafter von Villeroy & Boch Portrait. Michel von Boch: Photographer, farmer, forester and – last but not least – brand ambassador for Villeroy & Boch Succeed 01/13

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contents Succeed 01/2013

105 home & office

108 Porträt. Warum Immobilienprofi Hubert Czernin gerne in den Bergen und im Irak Geschäfte macht Portrait. Why Hubert Czernin enjoys realising real estate projects in the mountains and in Iraq

regular features 003 Editorial 006 Impressum Masthead 042 Managertalk. Nachhaltige Unternehmenskultur und Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung zählen zu den wichtigsten HR-Themen Manager talk. A sustainable corporate culture and employee loyalty measures are two of the most important HR issues 093 Destination. 48 Stunden in Delhi Destination. 48 hours in Delhi 112 Gastkommentar. Tobias Schediwy, GfK, über Konsumgütermärkte in CEE Opinion. Tobias Schediwy of GfK on consumer goods markets in CEE 114 Anders gefragt. Was Sie immer schon von Judit Havasi, Wiener Städtische Versicherung, wissen wollten In other words. What you always wanted to ask Judit Havasi, Wiener Städtische Versicherung

Impressum Masthead MEDIENINHABER & HERAUSGEBER/MEDIA PROPRIETOR & PUBLISHER: DIABLA MEDIA VERLAG GMBH karlsplatz 1/18, 1010 Wien, Tel +43 1 89 00 881, office@diabla.at GESCHÄFTSFÜHREr/Herausgeber MANAGEMENT/Publisher: Mag. Oswald Greil (oswald.greil@diabla.at) Christina Weidinger (christina.weidinger@diabla.at) RICHTUNG DES MAGAZINS/EDITORIAL POLICY: Internationales Wirtschaftsmagazin mit österreichischen Wurzeln mit Fokus auf Zentral-, Ost- und Südosteuropa. International business magazine published in Austria and focused on Central, Eastern and Southeastern Europe ANZEIGEN/ADVERTISEMENTS: Mag. Erich Peinsipp (Anzeigenleiter/Advertising Director), Florian Bollmann, Mag . Alexander Bursky, Hermann Tribuser, Christina Stampf (Druckunterlagen) AUSLANDSVERTRETUNGEN/ADVERTISING REPRESENTATIVES: France & Switzerland: Inflight Media Marketing, Tel. +33 140 13 79 01. Belgium, Netherlands, Luxembourg & Middle East: GIO Media, Tel. +31 6 22 23 84 20. Turkey: Media Ltd., Tel. +90 212 275 51 52 CHINA: Publicitas Hong Kong Ltd., Tel. +852 2516 1088. Slovenia, Croatia, Bosnia, Serbia, Montenegro, Macedonia, Kosovo, Albania: Dioklecian Ltd, Tel: +377 44 136 258. Great Britain: HillPost Limited, +44 7875 496 498 Russia, Armenia, Belarus, Ukraine, Georgia, Estonia, Kazakhstan, Latvia, Lithuania: Volga Media, T +7 831 43 97 474 ABONNEMENT/SUBSCRIPTION: Jahresabo (6 Ausgaben) EUR 21,00 (im Ausland exklusive Porto). Bestellung unter abo@diabla.at Subscription for one year (6 issues) at EUR 21.00 (EXCL. INTL. postage). Order your subscription at abo@diabla.at COPYRIGHT: Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. All rights reserved, including the copying of articles as per Art 44 para 1 Austrian Copyright Act.

CHEFREDAKTEUR/EDITOR-IN-CHIEF: Harald Hornacek (harald.hornacek@diabla.at) chef vom dienst/managing editor: Herbert jellmair (h.jellmair@jellmairpartner.coM) MITARBEITER DIESER AUSGABE/CONTRIBUTORS TO THIS ISSUE: Patrick Baldia, Bianca Baumgartner, Reinhard Engel, Michaela Hocek, Paul Jezek, Andrea Jindra, Clemens Rosenkranz, Harald Sager, Walter Senk, Walter J Sieberer, Eva Stanzl, Rumyana Vakarelska, Katrin Zita ARTDIREcTOR/GRAFIKdesign/ART DIRECTION/GRAPHIC DESIGN: Constanze Necas (c.necas@jellmairpartner.com) FOTOS/PHOTOS: Natascha Senegacnik / www.fotoredaktion.co.at, David Sailer ÜBERSETZER/KORREKTUR/TRANSLATIONS/PROOFREADING: der I the I das Sprachservice.at (post@sprachservice.at) Robert Gisshammer, Elisabeth Kaplan, Peter Hindt, Tom Crawley, Simon Böckle, Karoline Pemwieser, Benjamin Wright, Catherine Dowle Offenlegung gemäSS § 25 Mediengesetz: Medieninhaber / Herausgeber: diabla media Verlag GmbH, Sitz: Karlsplatz 1/18, 1010 Wien. Unternehmensgegenstand: Herausgabe, Verlag und Vertrieb von Druckerzeugnissen aller Art, Vermarktung von Werbeflächen. Geschäftsführende Gesellschafter: Mag. Oswald Greil, Christina Weidinger Blattlinie: SUCCEED ist ein unabhängiges, internationales Wirtschaftsmagazin mit österreichischen Wurzeln und einem Fokus auf Zentral-, Ost- und Südosteuropa.

Ein Magazin aus dem Verlag

DRUCK/PRINT: Berger Druck, Wiener StraSSe 80, 3580 Horn Papier: LWC aufgebessert (Novapress silk), P.E.F.C. zertifiziert

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Teilnehmer an der LAE 2011


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markets players & Stabilität und Wachstum als Ziel Stability and growth as the goal

Konjunkturstabilisierung in Sicht Stabilisation of the economic situation within view

EU-Geld für Energiereformen in der Ukraine EU money for energy reforms in Ukraine

> Noch bis 30. Juni 2013 führt Irland zum 7. Mal den Vorsitz des Rats der Europäischen Union. Es ist die erste Präsidentschaft innerhalb der Trio-Präsidentschaft mit Litauen und Griechenland. Laut EU-Büro der WKO legt Irland während der EU-Ratspräsidentschaft die Schwerpunkte auf Stabilität, Beschäftigung und Wachstum in Europa. Irland werde sich vor allem auf die Einrichtung des einheitlichen Aufsichtsmechanismus (SSM, EZB-Bankenaufsicht) sowie auf die Einigung zum nächsten „Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) 2014–2020“ konzentrieren und auch Maßnahmen zur Stärkung von KMU verfolgen.

> 2013 sollte die Erholung der Wirtschaft voranschreiten, meint die Bank Austria. Der Bank Austria Konjunkturindikator im November brachte abermals einen leichten Anstieg auf minus 0,8 Punkte. Die Industriestimmung in Europa sei auf dem Weg der Besserung. Die Konsumenten gingen mit stabilen Erwartungen ins neue Jahr. Der moderate Anstieg des Wirtschaftswachstums werde sich 2013 fortsetzen: Nach 0,5 % für 2012 erwartet die Bank Austria aufgrund steigender Exportnachfrage heuer bereits 0,9 %. Und bei einer schwungvolleren Inlandsnachfrage sei 2014 ein Anstieg um 1,5 % möglich. Die Inflation sollte 2013 auf 2,2 % im Jahresdurchschnitt sinken.

> Die EU-Kommission hat Ende Dezember die zweite Tranche an EU-Geldern für die Ukraine freigegeben, meldet EurActiv. Damit sollen lokale Entwicklung und Reformen im Energiesektor unterstützt werden. Die Ukraine erhielt EUR 28,17 Mio. für die Unterstützung der Einführung der Energiestrategie bis zum Jahr 2030. Die finanzielle Zuwendung aus dem „Jährlichen Aktionsprogramm“ (Annual Action Programme 2012 for Ukraine) ist Teil der „Östlichen Partnerschaft“. Neben dem Geld für Reformen im Energiesektor gibt es auch Finanzhilfen, um die lokale Entwicklung in den Städten und auf dem Land zu fördern.

> Ireland is in the chair of the European Council for the 7th time until 30 June 2013. It is the first presidency within the trio-presidency with Lithuania and Greece. According to the EU office of the Austrian Federal Economic Chambers (WKO), Ireland will be focusing mainly on stability, employment and growth in Europe during its EU Council presidency term. Ireland will concen­ trate primarily on the establishment of a uniform supervisory mechanism (SSM, ECB bank supervision) as well as on the agreement on the next multiyear financial framework from 2014 until 2020, and also promote measures to strengthen SMEs.

> The recovery of the economy should continue in 2013, according to Bank Austria. In November, the Bank Austria economic indicator pointed once more to a slight increase to minus 0.8 points. The mood within Europe’s industry is therefore on the road to improvement. The consumers went into the new year with stable expectations. The moder­ate increase in economic growth is to continue in 2013: After 0.5% for 2012, Bank Austria expects 0.9% for this year already thanks to the increasing demand for exports. And if there is a more vigorous domestic demand, an increase of 1.5% will be possible in 2014. The annual average for inflation is expected to decrease to 2.2% in 2013.

> At the end of December the EU Commission released the second instalment of EU funds for Ukraine, reports euractiv. This should be used to support local development and reforms in the energy sector. Ukraine has received EUR 28.17m for the support of the introduction of the energy strategy until the year 2030. The financial donation from the Annual Action Programme 2012 for Ukraine is part of the eastern partnership. Besides money for reforms in the energy sector, there is also financial aid to promote local development in the cities and in rural areas.

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markets&players N

un liegt Apple auch in der Liste der teuersten Unternehmen der Welt ganz vorne: Zum Jahresende 2012 notierte Apple an der Börse mit USD 484 Mrd., die Aktie stieg 2012 um 29 %. Auf Platz 2 folgt Vorjahressieger Exxon Mobil mit USD 396 Mrd.; danach kommen bereits die Chinesen – der Ölkonzern PetroChina, der Mobilfunkkonzern China Mobile und die Bank ICBC. Google liegt nun auf dem 6. Platz vorgearbeitet. Europa ist in den Top Ten durch Royal Dutch Shell auf Platz 9 vertreten.

Die Apple Aktionäre können sich über die Entwicklung des Unternehmens freuen Apple shareholders are thrilled with the company’s development

N

Apple bleibt teuerstes Unternehmen der Welt

Apple remains most expensive company in the world

ow Apple is also right at the top in the list of most expensive companies in the world: At the end of 2012, Apple was worth USD 484bn on the stock exchange; the shares increased by 29% in 2012. Second place goes to last year’s winner, Exxon Mobil, with USD 396bn; then come the Chinese companies – the oil company PetroChina, the mobile communications company China Mobile and the bank ICBC. Google has worked its way into 6th place. Europe is represented in the top 10 by Royal Dutch Shell in 9th place.

Zu viele Jugendliche ohne Job

Mehr Forschung & Entwicklung

> Laut jüngsten Eurostat Arbeitslosenzahlen beträgt die durchschnittliche Jungendarbeitslosigkeit bereits 23,4 %. Fast 6 Mio. Jugendliche in der EU sind arbeitslos, mehr als jeder Fünfte unter 25 Jahren findet keinen Job. Die Europäische Kommission will mit einem Paket zur Jugendbeschäftigung Gegenmaßnahmen setzen. Österreich mit seinem erfolgreichen dualen Ausbildungssystem könnte hierbei durchaus als Referenz dienen, meinen nicht nur österreichische Arbeitsmarkt- und Bildungsexperten. In Österreich sind mit einer Arbeitslosenquote von 8,5 % im europäischen Vergleich verhältnismäßig wenige Jugendliche ohne Arbeit. > According to the latest Eurostat unemployment figures, the average unemployment among young people is already 23.4%. Almost 6 million young people in the EU are unemployed; more than one in five under 25 years cannot find a job. The European Commission wants to implement countermeasures by means of a package for the employment of young people. Not only Austrian labour market and education experts hold the view that Austria, with its successful dual education system, could serve as an example for this. In Austria there is an unemployment rate of 8.5% amongst young people – a relatively low figure compared to the European average.

> Im Jahr 2011 haben Europas Unternehmen ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung (F & E) um 8,9 % erhöht (gegenüber 6,1 % 2010), belegt der EU-Anzeiger für F&E-Investitionen der Industrie 2012 der EU-Kommission. Der Anstieg entspricht in etwa dem in USUnternehmen (9 %), liegt über dem weltweiten Durchschnitt (7,6 %) und übertrifft deutlich die Investitionen der japanischen Unternehmen (1,7 %). Vor allem in den F&E-intensiven Sektoren war zudem ein überdurchschnittliches Beschäftigungswachstum zu verzeichnen. > The EU Commission’s 2012 EU Industrial R&D Investment Scoreboard reveals that in the year 2011, European companies increased their investments in research and development (R&D) by 8.9% (compared to 6.1% in 2010). The increase corresponds roughly to that of US companies (9%), and is above the global average (7.6%) and considerably higher than investments made by Japanese companies (1.7%). Furthermore, an above-average growth in employment was recorded particularly in R&D-intensive sectors.

Der Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit steht ganz oben auf der EU-Agenda The fight against unemployment among young people is a top priority for the EU

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More research & development

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung steigen There is increased spending on research and development

Fotos: Getty Images, Picturedesk

Too many young people without a job


Die Gewinne sprudeln

Güler Sabancı: „Zweimal sechs“ für die Türkei

> Die jüngste Coface Studie über die „CEE Top 500“ brachte bemerkenswerte Ergebnisse. Die Top Player aus der CEE-Region können auf ein gutes Geschäftsjahr 2011 zurückblicken: Nachdem die Top Player aus Zentral- und Osteuropa bereits im Jahr 2010 Umsatzsteigerungen verzeichnen konnten, wuchsen die Umsätze der 500 größten Unternehmen in der Region im Vorjahr erneut um 16,0 % auf insgesamt EUR 612,5 Mrd. Auch die Nettogewinne verbesserten sich im Jahr 2011 deutlich um 45,5 % auf nunmehr EUR 30,0 Mrd. Insgesamt arbeiteten im Jahr 2011 mit rund 2,8 Mio. Menschen um 12,2 % mehr Beschäftigte in den Unternehmen der CEE Top 500 als noch 2010 (rund 2,5 Mio. Personen). Damit beweisen sich die Top-Unternehmen erneut als wichtiger Stabilitätsfaktor für den Arbeitsmarkt der Region, wobei nach wie vor große Unterschiede zwischen einzelnen Ländern und Branchen zu verzeichnen sind. Für 2013 rechnet Coface in der CEE-Region mit einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum von +1,8 %, wobei Ungarn mit +1,0 % und Tschechien mit +1,5 % Wachstum unter dem Schnitt der Region liegen. > The latest Coface study on the CEE Top 500 has brought remarkable results. The top players from the CEE region can look back on a good 2011 business year. After the top players from central and eastern Europe were already able to record increases in turnover in 2010, the turnover of the 500 largest companies in the region grew by a further 16% last year to altogether EUR 612.5bn. The net profits also improved considerably in the year 2011 by 45.5% to EUR 30bn. In total, with around 2.8 million people, 12.2% more employees worked in the companies of the CEE Top 500 in the year 2011 than in 2010 (around 2.5 million people). Therefore the top companies have once again proved to be an important stabilising factor for the region’s labour market, although big differences are still discernible between individual countries and sectors. For 2013, Coface expects an average economic growth of +1.8% in the CEE region, while Hungary and the Czech Republic are expected to lie below this value with +1.0% and +1.5% respectively.

> Güler Sabancı, Vorsitzende der Sabancı Holding, veröffentlichte eine Neujahrsmitteilung mit ihren Erwartungen für 2013. Aufgrund verschiedener äußerer Faktoren hat sich das Wirtschaftswachstum in der Türkei im Vergleich zur exzellenten Leistung von 2010 und 2011 drastisch verlangsamt, sagt Sabancı. „Wir sind um etwa 3 % gewachsen. Doch angesichts der außergewöhnlichen und unsicheren Bedingungen in der Welt und vor allem in Europa sollte selbst dieses Wachstum als Erfolg für unsere Wirtschaft betrachtet werden.“ In den nächsten Jahren sollten die beiden wichtigsten makroökonomischen Ziele für die türkische Wirtschaft „mindestens 6 % Wachstum“ und „ein Leistungsbilanzdefizit von unter 6 %“ sein. Güler Sabancı nennt dies die „Zweimal sechs“-Formel. Sie sagt Zuversichtlich für 2013: außerdem: „Die Türkei kann ihre Güler Sabancı, Vorsitzende der Ziele für 2023 nur erreichen und Sabancı Holding ein hochangesehenes und effizient Optimistic for 2013: Güler Sabancı, arbeitendes Land werden, wenn chair of Sabancı Holding sie ein angemessenes Niveau in den Bereichen Menschenrechte, Gleichstellung von Mann und Frau, Rechtsstaat sowie freier Demokratie erreicht.“ > Sabancı Holding chair Güler Sabancı published a New Year’s message in which she expressed her expectations for 2013. Because of various external factors, Turkey’s economic growth decelerated drastically in 2012, compared to its extraordinary performance in 2010 and 2011, says Sabancı. “We grew at about 3%. Nevertheless, given the extraordinary and uncertain conditions in the world and especially in Europe, even this rate should be considered a success for our economy.” In the next years, the Turkish economy’s two primary macroeconomic goals should be “at least 6% growth” and “a current account deficit under 6%”. Güler Sabancı calls this the ‘Dual Sixes’ formula. And she also says that “Turkey can only accomplish its goals for 2023 and become a highly respected and effective country in the world by reaching the level it deserves in basic human rights, equality of women and men, supremacy of law and libertarian democracy.”

The profits are bubbling over

Güler Sabancı: ‘Dual Sixes’ for Turkey

Die Unternehmen in CEE verdienen wieder gutes Geld Companies in CEE are again well in the black

Endlich: ein Patent für Europa Finally: A patent for Europe

> Jahrzehntelang wurde darum gekämpft, nun ist es endlich geschafft: Künftig soll die Anmeldung eines EU-Patents nur noch in einer der drei EU-Amtssprachen Deutsch, Englisch oder Französisch erfolgen, wobei lediglich der Patentanspruch in die anderen zwei Sprachen übersetzt werden muss. Somit werden laut EU-Kommission die Übersetzungskosten als größter Kostenfaktor von aktuell EUR 23.000 auf rund EUR 2500 in der Anfangsphase reduziert und später auf deutlich unter EUR 1000 sinken. Das erste EUPatent wird nach derzeitigem Stand 2014 angemeldet werden, wobei sich mit Ausnahme von Italien und Spanien alle EU-Mitgliedsländer beteiligen. Vom neuen EU-Patent sollen vor allem exportorientierte KMU profitieren können. > A decades-long battle for it has finally been won: in future, the registration of an EU patent only needs to be carried out in one of the three EU languages – German, English or French – while only the patent claim must be translated into the other two languages. In this way, according to the European Commission, the translations costs – currently the biggest cost factor – will be reduced from EUR 23,000 to around EUR 2,500 in the initial phase and later considerably decreased to below EUR 1,000. The first EU patent is expected to be registered in 2014 and, with the exception of Italy and Spain, all EU member states will take part. The new EU patent will be of particular benefit to export-oriented SMEs. Ideen schneller umsetzen: Künftig soll die Anmeldung eines EU-Patents nur noch in einer der drei EU-Amtssprachen erfolgen Implementing ideas more quickly: In future the registration of an EU patent only needs to be carried out in one of the EU’s three official languages

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markets & players MARKUS HENGSTSCHLÄGER MEDICAL UNIVERSITY OF VIENNA

„Der Durchschnitt ist bequem“ “Averageness is convenient” Interview: Harald Hornacek

Univ.-Prof. Markus Hengstschläger, Vorstand des Instituts für Medizinische Genetik an der Medizinischen Universität Wien, warnt eindringlich vor der „Durchschnittsfalle“. Europa müsse vom Weg der Vereinfachung und Vereinheitlichung wegkommen, denn seine Stärke liege im Humankapital. Professor Markus Hengstschläger, head of the Institute of Medical Genetics at the Medical University of Vienna, warns against what he calls the ‘average trap’. He says that Europe must turn away from simplifications and standardisations – as its strength lies in its human potential.

Der Durchschnitt ist bequem, denn er dient zur Vereinfachung und zur Vereinheitlichung. Das gibt zu vielen fälschlicherweise das Gefühl von Stärke. Was die Durchschnittsfalle genau ist, lässt sich am besten an einem Beispiel erklären: In einem Turnsaal sind 20 Kinder und der Lehrer bittet sie, sich so aufzustellen, dass sie einen Ball fangen, von dem er nicht sagen kann, wann und von wo er kommt. Die Politik würde wahrscheinlich eine Expertenkommission mit dieser Frage beauftragen, um den Kindern zu helfen. Sollte der Ball aber in der Vergangenheit zehnmal von links unten und zehnmal von rechts oben gekommen sein, würde er im Durchschnitt aus der Mitte kommen. Da ist er aber in Wirklichkeit noch nie hergekommen. Die Expertenkommission rät den Kindern daraufhin leider zu oft, sich alle auf einen Punkt in der Mitte des Turnsaals zu stellen. In Wirklichkeit haben die Kinder aber die höchste Chance, den Ball aus der Zukunft zu fangen, wenn jedes Kind woanders steht. Also Individualität statt Durchschnittswert?

Stimmt genau. Das beste Konzept heißt Individualität. Es ist mit Abstand das erfolgreichste, wenn man nicht weiß, wie die Zukunft ausschaut – und das weiß eben niemand. Die Evolution ist der beste Beweis dafür. Eine noch höhere Erfolgschance haben die Kinder, wenn sie durch den Turnsaal laufen, anstatt statisch zu bleiben. Also Individualität gepaart mit Flexibilität! Es stehen aber viel zu oft sehr viele in der Mitte; dort, wo alle anderen auch stehen, weil es für die Karriere vielleicht sogar klüger ist nicht aufzufallen – also sich mit der Mehrheit zu irren –, als alleine recht zu haben. Umgelegt auf Talentförderung bedeutet das: Jeder Mensch hat seine individuellen Leistungsvoraussetzungen, bei denen Gene durchaus auch eine Rolle spielen. Jeder von uns bekommt also zwar Bleistift und Papier mitgegeben, aber die Geschichte müssen wir schon selbst schreiben. Was wäre aus Mozart geworden, hätte man ihn niemals an ein Klavier gesetzt? Ohne seinen Vater, der ihn förderte und forderte, hätten wir vielleicht nie von Mozart gehört. Aber ganz klar ist auch, dass nicht jeder, der auf ein Klavier trifft, ein Mozart wird. Jeder Mensch hat seine individuellen Anlagen, die nichts wert sind, wenn sie nicht entdeckt und durch harte Arbeit (üben, üben, üben) in eine besondere Leistung (= Erfolg) umgesetzt werden. Ganz wichtig ist also, dass wir alles daransetzen, die Talente zu entdecken und deren Träger zu motivieren, sie richtig einzusetzen. Denn es muss uns klar sein: Üben, üben, üben führt natürlich nicht bei jedem zum Gleichen. Was bedeuten Ihre Thesen für die Ausbildung unserer Kinder? Ist Europa auf dem richtigen Weg oder sind die Warnungen von Bildungsexperten, dass wir unsere Zukunft aufs Spiel setzen, gerechtfertigt?

Wir müssen ermöglichen, dass Chancengleichheit herrscht. Damit prinzipiell jeder üben kann. Darum bin ich auch ein Verfechter der 12

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Prof Hengstschläger, it’s not often that a geneticist becomes a bestselling author. The title of your latest book is Die Durchschnittsfalle (The Average Trap). What do you mean exactly, and why is averageness a trap and not the objective?

Averageness is convenient because it simplifies and standardises. That gives too many people an unjustified sense of strength. What the ‘average trap’ exactly is can be best explained with an example: Imagine 20 children in a gym hall. The teacher asks them to position themselves in such a way that they can catch a ball that could come from anywhere and at any time. Politicians seeking to help the children would most probably assign a commission of experts to deal with this question. If in the past the ball had come 10 times

»Was wäre aus Mozart geworden, hätte man ihn niemals an ein Klavier gesetzt?« from bottom left and 10 times from top right, the mean value would suggest that it should come from the middle. But it has, in actual fact, never come from the middle as yet. The expert commission unfortunately then advises that the children position themselves at one central point in the gym hall. In reality, how­ever, the children stand the greatest chance of catching the airborne ball if every child takes up a different position.

So you advocate individuality instead of conformity?

Exactly. Individuality is the best concept. It is by far the most successful concept for an unknown future – and the future is unknown. Evolution is the best proof. The children in the example have an even higher chance of success if they run through the gym hall instead of staying put. This means: individuality together with flexibility! The reason why there are all too often so many standing together in the middle, is that they believe it is better for their career to be inconspicuous – that is, to err with the majority – than to be in the right and stand out. Let’s look at what this means when applied to the promotion of talent: Everybody has their individual strengths, which are definitely also determined by their genes. It’s like receiving a pencil and paper, but having to write the story ourselves. What would have become of Mozart if he’d never been put in front of a piano? Without his father, who furthered and challenged him, we might never have heard of Mozart. But it is

»What would have become of Mozart if he’d never been put in front of a piano?« also obvious that not everyone who is sat down in front of a piano becomes a Mozart. Each person has his or her individual strengths that are worthless if they aren’t discovered and turned

Foto: David Sailer

Herr Prof. Hengstschläger, es kommt nicht oft vor, dass ein Genetiker zum Bestsellerautor wird. Der Titel Ihres aktuellen Buches lautet Die Durchschnittsfalle. Was meinen Sie damit? Und warum soll der Durchschnitt eine Falle sein und nicht das Ziel?


Markus Hengstschläger: „Der Durchschnitt ist bequem und dient zur Vereinfachung und zur Vereinheitlichung. Das gibt fälschlicherweise das Gefühl von Stärke“ Markus Hengstschläger: “Averageness is convenient because it simplifies and standardises. That gives too many people an unjustified sense of strength”

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markets & players

into an exceptional achievement (= success) through hard work (practice, practice and more practice). It is also extremely important that we do everything in our power to identify strengths and motivate individuals to use them to the best of their ability. However, it must be clear that practice does not yield the same result with everybody.

Da drängt sich die provokative Frage auf: Welches Talent ist wie viel wert? Anders gefragt: Welche Talente gehören zum Wohle der Gesellschaft gezielt gefördert?

We must pave the way for equal opportunity, so that everyone can ‘practise’. That’s why I am for allday schools (Ganztagsschulen). Children who have a supportive environment are stimulated anyway, but we must also nurture children

Diese Frage stellt sich insofern eigentlich nicht, da wir ja nicht wissen, was die Zukunft bringen wird! Daher wissen wir logischerweise heute noch nicht, welche Talente morgen gebraucht werden. Talente an sich sind nicht bewertbar. Man kann sich sogar die Frage stellen: Was trägt ein Sportler, ein Musiker oder etwa ein Schauspieler mehr zur Lösung oder zur Bewältigung künftiger Herausforderungen bei als jeder einzelne von uns? Warum sprechen wir dort so oft von den großen Talenten? Halten wir einfach fest: Talente (Talentgruppen) sollten nicht gewertet oder gegeneinander ausgespielt werden, da wir nicht wissen, was wir in Zukunft brauchen werden. Warum haben Sie als Genetiker sich überhaupt mit der Talentfrage so intensiv auseinandergesetzt?

Ich sehe das Thema aus mehreren Perspektiven. Zum einen aus der Sicht des Genetikers: Gene spielen bei der Talentfrage natürlich eine Rolle. Sie dürfen dabei aber eben auch nicht überbewertet werden. Ich persönlich finde es hochinteressant, Menschen, die eines weniger gut können, etwas anderes dafür aber umso besser, in ihrer Entwicklung zu sehen. Zum anderen aus der Sicht des Wissenschaftlers: Wer einen neuen Weg gehen will, muss den alten verlassen. Wir müssen junge wissenschaftliche Talente an den Universitäten entdecken und fördern dies zu tun. Und letzten Endes bin ich heute, mit bald 45 Jahren, seit mehr als 20 Jahren Lehrer von Menschen, die über 18 sind. Ich habe zum Beispiel auch in den USA gelehrt. Ich sehe mit Missfallen den immer stärkeren Drang zur Mehrheit und zum Durchschnitt als wünschenswertes Ziel.

What do your theories mean for the education of our children? Is Europe on the right track or are the education experts who claim that that we are jeopardising our future right?

»Zu einer Weiterentwicklung der Gesellschaft gehört die gezielte Förderung von Talenten«

Salopp gesagt: Wir alle! Es ist eine Bringschuld des Staates, der Gesellschaft. Wir müssen uns in Europa, vor allem aber in Österreich, auf Talentförderung konzentrieren. Wir sind kein Billiglohnland und wir haben kein Erdöl oder andere herausragende Bodenschätze. Wir brauchen daher die Individualität des Besten, was wir haben, nämlich der nächsten Generation, zur Bewältigung der auf uns zukommenden Probleme.

who do not have this environment. For instance, if both parents work and don’t have as much time for their children as they would like, or they can’t afford private tutoring – if no one learns with these children, they don’t stand a chance. These are often people with a migration background, although this alone is not a valid reason. It is also interesting to note that children of academics are more likely to enter tertiary education than children of non-academics. We must therefore aim to reach children from educationally deprived sections of society. The Austrian poet Peter Rosegger said: “Everybody has a gift, but the light of education is necessary to detect it.” And that is society’s duty, as the targeted advancement of talents is necessary for the further development of society. I maintain that all children have a right to have their talents detected and to be given the opportunity to put them to use through hard work.

Sie sind auch als Berater von Unternehmen und Institutionen tätig und haben viele Projekte betreut, die sich mit der Förderung von Talenten beschäftigen. Wie vollzieht sich Talentmanagement heute in Unternehmen?

But then the following controversial question arises: which talent is worth how much? In other

Wie beurteilen Sie in diesem Zusammenhang die Position Europas? Sie haben ja verschiedene Bildungs- und Talentförderungssysteme kennengelernt …

Europa wird von einem Trend zur Eingliederung beherrscht. Das erzeugt Durchschnitt auf breiter Basis. In der Wissenschaft brauchen wir aber beispielsweise eben Menschen, die nicht „more of the same“ schaffen, sondern ganz neue Wege gehen. Das braucht Individualität und fördert sie auch. Und genau das sollte die große Stärke Europas sein: Unsere Stärke liegt im Humankapital. Wer trägt Verantwortung, diese Stärken zu finden und diese Talente zu fördern?

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words: which talents should be promoted for the good of society?

This question is beside the point, as we don’t know what the future holds! We cannot know today which talents will be needed tomorrow. It’s not possible to put a value to talent as such. You might even ask: in what way does a sportsman, musician or actor contribute more towards solving or coping with future challenges than each one of us? Why do we talk about ‘great talent’ in that regard? Let’s simply note: talents (talent groups) should not be judged or played off against each other, as we do not know what we will need in the future. What is it exactly that got you, as a geneticist, so interested in the topic of talent?

I see the topic from several perspectives. From the geneticist’s point of view: Of course genes play a role in the question of talent – but they shouldn’t be overrated. I personally find it extremely interesting to observe the development of people who are far from proficient in one field, but all the more so in another. And

»The targeted advancement of talents is neces­ sary for the further development of society« from the scientist’s point of view: Whoever wants to tread new paths must leave the old ones behind. We have to recognise talented scientists at the universities and encourage them to do exactly that. I will soon be turning 45 and for more than 20 years I have been teaching people of age 18 and up. Also in the US. And it makes me anxious to observe the ever growing tendency to see conformity and mediocrity as a desirable goal. How do you see Europe’s position in this regard? After all, you are familiar with a variety of education and talent promotion systems ...

Europe is governed by a trend of integration. That creates average­ness on a broad basis. But in science, for instance, we need people who do not create more of the same, but who embark

Foto: David Sailer

Ganztagsschule. Weil jene Kinder, die über ein entsprechendes Umfeld verfügen, ohnedies gefördert werden. Aber wir müssen auch die Kinder, die dieses Umfeld eben nicht haben, unterstützen. Wenn etwa beide Eltern berufstätig sind, nicht die Zeit für die Kinder haben, die sie gerne hätten, das Geld für Nachhilfe vielleicht fehlt, kurzum, wenn niemand mit diesen Kindern lernt, dann fallen diese Kinder durch den Rost. Oftmals sind es Menschen mit Migrationshintergrund, wobei dieser Umstand allein noch keine schlüssige Begründung ist. Ebenfalls auffällig ist, dass Kinder von Akademikern in der Regel eher studieren als Kinder von Nicht-Akademikern. Wir müssen daher danach trachten, Kinder aus sogenannten „bildungsfernen“ Schichten zu erreichen. Der österreichische Dichter Peter Rosegger hat gesagt: „Ein Talent hat jeder Mensch, nur gehört zumeist das Licht der Bildung dazu, um es aufzufinden.“ Und genau das ist die Pflicht der Gesellschaft. Denn zu einer Weiterentwicklung der Gesellschaft gehört die gezielte Förderung von Talenten. Ich sage: Alle Kinder haben das Recht, dass man ihre Talente sucht und ihnen die Chance gibt, sie durch Fleiß umzusetzen.


Die meisten Firmen arbeiten zu viel mit Checklisten, um jene zu identifizieren, die etwas nicht können bzw. einen Fehler machen. Man muss sich aber vor allem auch mit den individuellen Stärken beschäftigen. Als Beispiel kann man das Institut nehmen, dem ich an der Medizinischen Universität Wien vorstehe: Wir müssen forschen, unterrichten und Patienten betreuen. Wie können wir in Zukunft erfolgreich sein? Indem man nicht alle irgendetwas machen lässt, sondern jeden schwerpunktmäßig – aber natürlich nicht ausschließlich – das, was er besonders gut kann. Das Ziel muss es sein, Innovationen zu entwickeln, zugleich aber die sichere Basis des Unternehmens nicht zu vernachlässigen. Also eine Balance aus Cash Cows und Innovationen, aus risky und non risky. Ich muss das System sichern und zugleich innovativ sein. Die Frage ist dabei immer: Was und zu welcher Zeit? Wie viel gerade von dem einen bzw. dem anderen gemacht wird, hängt vom Zeitpunkt, von der Fachrichtung, von der Konkurrenz und vielem mehr ab. Jeder einzelne muss höchstmögliche intrapersonelle Kompetenz aufwenden, um auszuloten, was er kann und was er nicht kann und dann seine interpersonelle Kompetenz dafür einsetzen, jene zu finden, zu motivieren und ins Boot zu holen, die das können, was man selbst nicht kann. So entsteht ein effizientes Team.

on completely new paths. That requires individuality and also enhances it. And this is exactly what Europe’s strength should be: our strength lies in our human potential. Who is responsible for finding these strengths and promoting these talents?

In short: all of us! It is the obligation of the government and of society. We must concentrate on promoting talent in Europe and above all in Austria. We are not a low-income country and we are neither rich in oil nor in other natural resources. We therefore need the individuality of our best resource – namely, the

Markus Hengstschläger: „Die Führungskraft muss den Raum schaffen, dass die vorhandenen Talente nicht verschwendet werden, indem sie ständig das Gleiche machen“ Markus Hengstschläger: “Managers must create an environment in which existing talents are not wasted because they are doing the same thing all the time”

next generation – to cope with the problems we will have to face in the future. You are also a consultant to companies and institutions and have supervised many projects that deal with the promotion of talents. How is Succeed 01/13

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„Wir brauchen die Individualität des Besten was wir haben, nämlich der nächsten Generation, zur Bewältigung der auf uns zukommenden Probleme“, betont Markus Hengstschläger Markus Hengstschläger emphasises: “We need the individuality of our best resource – namely, the next generation – to cope with the problems we will have to face in the future”

basis of the company. That means a balance between cash cows and innovations, between risky and non-risky. It’s my job to safeguard the system and at the same time be innovative. The question is always: what and when? How much of the one or the other is used depends on the particular moment in time, the direction, the competition and much more. Each individual must use his maximum level of intrapersonal competence to find out what he can and cannot do and then use his interpersonal competence to find, motivate and bring those on board who can do what he himself cannot. That’s how to create an efficient team. What role do managers play in this context?

Eine Führungskraft muss wissen, welche Kernkompetenzen sie hat. Es muss nicht zwangsläufig ein Vorstandsvorsitzender einer Autofirma Automechaniker sein, aber ein gewisses Knowhow braucht es doch. Branchenfremde können zwar in manchen Fällen eine durchaus gesunde Distanz und Objektivität bringen – in der Wissenschaft geht das nicht –, aber grundsätzlich muss man auch ein Systemkenner sein, denn sonst ist man nicht in der Lage, das große Ganze zu sehen. In jedem Fall ist es Aufgabe der Führungskraft, Talente zu entdecken und zu fördern. Die Führungskraft muss den Raum dafür schaffen, dass die vorhandenen Talente nicht verschwendet werden, indem sie ständig das Gleiche machen. Innovation entsteht dadurch, dass man Talente entdeckt und durch harte Arbeit in etwas umsetzt, was es noch nicht gibt. Inwieweit hängen Innovationsleistung und Talentmanagement zusammen?

Innovation ist sicherlich ein großes Wort. Man kann und muss nicht jeden Tag eine weitere Mondlandung begehen. Aber man muss verlangen, dass ständig neue Wege gesucht werden. Natürlich entsteht da immer auch Unsicherheit, auch eine gewisse Orientierungslosigkeit, aber dann 16

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talent management dealt with in companies today?

Most companies make too great a use of checklists to identify those who are not performing or who made a mistake. But it’s important to work with individual strengths. Take, for example, my institute at the Medical University in Vienna: we have to do research, teach and take care of patients. How can we be successful in the future? By not letting everyone do just anything, but by assigning each employee primarily – but of course not exclusively – to an area in which he or she excels. The goal must be to develop innovations, but at the same time not to neglect the secure

To what extent is innovative output linked to talent management?

Innovation is certainly a big word, and you don’t need to

Foto: David Sailer

Welche Rolle spielen dabei die Führungskräfte?

Managers need to be aware of their core competences. The chairman of the executive board of a car manufacturer need not necessarily be a mechanic, but he does need a certain degree of knowhow. Persons unrelated to a business can sometimes bring a healthy dose of distance and objectivity – in science this is not possible – but some basic knowledge of the system is necessary in order to be able to see the bigger picture. In any case, it is the task of the management to discover talents and to further them. Managers must create an environment in which existing talents are not wasted because they are doing the same thing all the time. Innovation happens when talents are recognised and transformed into something as yet non-existent through hard work.


wächst auch sehr schnell Neues. Jeder bringt dann einen ganz anderen Blickwinkel ein, blickt über seinen eigenen Tellerrand hinaus. Die Frage ist immer: Wo passiert das wirklich Neue? Ist man ein Innovation Leader oder ein Innovation Follower? Und was sind wir in Europa? Innovation Leader oder Innovation Follower?

Verallgemeinernd gesprochen ist Österreich ein Innovation Follower. Wir haben aber auch höchst erfolgreiche Peaks. Wir bieten den höchsten Stand der Wissenschaft, aber diese Innovationen stammen immer seltener aus unserem Land. Wir kaufen sie zu. Wir sind noch reich genug, sodass wir die meisten Innovationen, die wir heute nicht selbst erfinden, eben teuer zukaufen können. Das ist zwar auf die Zukunft betrachtet besser als in jenen Ländern, die weder selbst innovativ sind noch sich den Zukauf von Innovationen leisten können. Aber es ist zu wenig, wenn man langfristig ganz vorne mitspielen will. Denn wie lange können wir es uns leisten, Innovationen immer zuzukaufen? Sinnvoller wäre es allemal, mehr in Innovationen zu investieren. Sie plädieren somit für eine neue Forschungspolitik? Wie soll diese finanziert werden?

Natürlich ist die finanzielle Ausgestaltung der Schüsselfaktor. Ein Beispiel: Nehmen wir zehn Forscher, die noch ganz jung sind, voller Tatendrang stecken und ein Labor einrichten wollen. Sie gehen zur Politik und suchen um Finanzierung an. Bei uns in Österreich, auch in vielen Teilen Europas, sagt man: Wir wissen ja nicht, wer Erfolg haben wird. Und daher finanziere ich sicherheitshalber keinen von den 10! Es wird fälschlicherweise oft argumentiert, dass das fair sei. Und außerdem muss man ja sparen. Stimmt schon. Aber schauen wir, was der Innovation Leader macht: Er sagt, ich fördere sicherheitshalber alle zehn Leute! Kurzfristig ist das zwar teuer und dem Wahlvolk vielleicht schwieriger zu erklären. Aber wenn nur einer von zehn, einer von Tausend einen internationalen Durchbruch hat, eine große Innovation schafft – und das kommt garantiert! –, dann refinanziert sich dieses Investment blitzartig von selbst. Mehr noch, andere Länder werden es um teures Geld beim Innovation Leader kaufen wollen und müssen. Man muss also zuerst durch ein Tal, um auf diesen Gipfel zu gelangen. Wenn man das verstanden hat, hat man den Aufstieg schon begonnen. Dafür muss man ganz klare Prioritäten setzen und mehr Geld von anderen Vorhaben abziehen und in die Wissenschaft und Bildung investieren – nur dadurch bereitet man sich für die Zukunft vor. Der Weg zum Innovation Leader ist aber nicht rasch zu erreichen …

Wir sprechen hier von Zeiträumen von zehn Jahren. Es dauert einfach, bis wirklich Innovationen entstehen können. Das heißt, wir investieren einmal für zehn Jahre, schaffen uns damit aber eine gute Basis für die nächsten Dekaden. Das verstehe ich unter langfristig orientierter Forschungsund Bildungspolitik. Dafür ist es noch nicht zu spät. Aber viel Zeit dazu haben wir in Europa nicht mehr. 

strive to achieve a lunar landing every day. But it is vital to demand that new ways constantly be sought. Of course uncertainty and a lack of orientation can arise, but then very quickly something new will happen. Everyone then brings in a completely new perspective, and looks further than the end of his nose. The question is always: Where do the truly new things happen? Am I an innovation leader or an innovation follower? And what are we in Europe: inno­vation leaders or innovation followers?

Generally speaking, Austria is an innovation follower. But we also have highly successful peaks. We offer the highest standard in science, but the innovations are increasingly orginating outside our country. We buy them. We are still rich enough; we don’t create most of the innovations, but buy them at a price. This is still better than in other countries that are neither innovative nor in a position to buy innovations. But this is not enough if you want to be a frontrunner in the future. How long can we afford to buy innovations? It would definitely make more sense to invest more in innovation. It sounds like you are pleading in favour of a new research policy. Where should the funding come from?

Of course financing is a key factor. An example: Let’s take ten researchers who are young, full of energy and want to set up a laboratory. They approach the political

leaders and apply for financing. In Austria and also in many parts of Europe the attitude is: “We don’t know who will be successful, so to be on the safe side, we won’t support any of the ten!” It is often argued that this is fair, and after all, we need to economise. Which is true, of course. But let’s have a look at what innovation leaders do. They say: “Just to be on the safe side, I’ll promote all ten!” In the short term this is expensive and perhaps difficult to explain to the electorate. But if only one of the ten, even one of 1,000, has an international breakthrough, creates a great innovation – and that is sure to be so! – then this investment refinances itself in the blink of an eye. Moreover, other countries will want to and have to buy these innovations for a lot of money. It’s just a matter of first crossing the valley in order to reach the peak. If you understand this, then you’ve already started the ascent. You have to set clear priorities for this, and rather cut subsidies for other projects to invest in science and education – but it’s the only way to prepare for the future. But innovation leaders aren’t born overnight ...

We’re talking about a time frame of ten years. It just takes time for innovations to become reality. That means, we first invest for ten years, and in doing so form a good foundation for the next decades. This is what I mean by a long-term oriented research and education policy. It’s not too late for that. But in Europe we can’t afford to wait much longer. 

Weltweit anerkannt

Renowned the world over

Univ.-Prof. Markus Hengstschläger, Vorstand des Instituts für Medizinische Genetik an der Medizinischen Universität Wien, promovierte mit 24 Jahren als Universitätsassistent am Vienna Biocenter zum Doktor der Genetik. Danach folgten ein Forschungsaufenthalt an der Yale University sowie die Ausbildung zum Fachhumangenetiker. Mit 29 Jahren wurde er a. o. Univ.-Prof. und mit 35 Jahren Universitätsprofessor für Medizinische Genetik. Hengstschläger betreibt Grundlagenforschung (Entdeckung von Stammzellen im Fruchtwasser, Erforschung der Erbkrankheit Tuberöse Sklerose etc.), Lehre und ist für die Erstellung von genetischen Befunden am Menschen verantwortlich. Der vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler ist gefragter Redner, Mitglied zahlreicher Kommissionen und Gremien, Unternehmensberater und Bestseller-Buchautor (zuletzt: Die Durchschnittsfalle, Ecowin Verlag). Der Gartenliebhaber und Freizeitsportler ist mit einer Biologin verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Prof Markus Hengstschläger, head of the Institute of Medical Genetics, Medical University in Vienna, was a university assistant at the Vienna Biocenter when he got his doctorate in genetics at age 24. He then participated in research at Yale University and specialised in human genetics. At 29 he became associate professor and at 35 professor for medical genetics at the Medical University in Vienna. Hengstschläger does basic research (discovery of stem cells in amniotic fluid, research in hereditary tuberous sklerosis, etc), teaches and is responsible for producing genetic findings in human beings. The multi-prizewinning researcher is also sought after as a speaker and is a member of numerous commissions and boards, a company adviser and bestselling author (recently: Die Durchschnittsfalle [The Average Trap], Ecowin Verlag.) The hobby gardener and athlete is married to a biologist and is a father of two children.

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Energische Kassandra Cassandra’s energy dilemma

Jeremy Rifkin: „Energie-KMU werden eine Renaissance erleben, genauso wie NutzerKooperativen, die gleichzeitig Strom erzeugen“ Jeremy Rifkin: “Energy SMEs will experience a renaissance, just like user cooperatives that produce power at the same time”

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Die auf Öl basierende Wirtschaft sei in der Sackgasse, so der US-Ökonom und Publizist Jeremy Rifkin. Der einzige Ausweg aus den immer wiederkehrenden Zyklen von Boom and Bust sei eine dritte industrielle Revolution mit einem kompletten Umstieg auf dezentrale und erneuerbare Energien.

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enn sich, wie jüngst beim Jahreskongress von Oesterreichs Energie in Innsbruck, 400 Entscheidungsträger aus E Wirtschaft und Politik ein Stelldichein geben, oszilliert die Stimmung zwischen Eigenlob – alle Hausaufgaben gemeistert – und leiserem Nachdenken über den künftigen Stellenwert der Energie-Industrie. Den Frohsinn zumindest kurzfristig gedämpft hat wohl das Referat des renommierten US-Ökonomen Jeremy Rifkin. Für den weltweit bekannten Berater, der manchen als Messias einer neuen Wirtschaft erscheint, ist der Zug für einen Umstieg von einem zentralen fossilen Energiesystem auf ein dezentrales schon längst abgefahren. „Mit der auf Öl basierenden Gesellschaft befindet sich die Menschheit in einer Sackgasse, der einzige Ausweg ist die dritte industrielle Revolution“, beotont Rifkin. „Wir müssen binnen 30 Jahren komplett vom CO2 wegkommen.“ Die hohen und dazu stark schwankenden Ölpreise führten zu andauernden Wachstums- und Abschwungphasen. Laut Rifkin habe das Jahr 2008 mit den Ölpreisrekorden das Ende eines sehr langen und gefährlichen VabanqueSpiels eingeläutet, denn die dadurch ausgelösten preistreibenden Effekte auf alle Güter, auch auf Lebensmittel, hätten ein wirtschaftliches Erdbeben ausgelöst, dem dann die Finanzkrise als Nachbeben gefolgt sei. Aus all diesen Verwerfungen ergebe sich fast zwingend ein Umsturz. Rifkin: „Große wirtschaftliche Revolutionen finden immer dann statt, wenn zwei Dinge zusammenkommen, nämlich ein grundlegender Wandel in der Art und Weise, wie wir unseren Energiehaushalt regeln, und in der Art und Weise, wie wir miteinander kommunizieren, um dieses Energieregime zu organisieren.“

Foto: Getty Images

Dezentral gewinnt

Die Zukunft seien die Erneuerbaren, inklusive Erdwärme und Gezeitenkraft, in dezentralen Minikraftwerken auf hunderten Millionen Gebäuden weltweit (Photovoltaik, Wind) und in der Wasserstofftechnologie. Dabei würden Internet und erneuerbare Energien verschmelzen und quasi einen neuen Kundentypen schaffen, nämlich den Prosumenten – Erzeuger und Verbraucher in einem. Der Transport von Strom und IT würde zusammenwachsen, was Energie massiv verbilligen würde: Sie stünde dann dezentral und somit wirklich demokratisch zur Verfügung. Das ist eine Vision Rifkins: Alle Macht/Energie dem Volk („power for the people“). Alternativen zu diesem totalen Systemumbau gebe es keine. Wer nicht mitmachen könne oder wolle, könne sich einen Spruch des letzten sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow zur Maxime machen: „Gefahren warten nur auf jene, die nicht aufs Leben reagieren.“ Ähnlich argumentierte Rifkin auch vor den Energiebossen in Innsbruck: Zögern komme sehr teuer: „Wenn Sie nicht mitmachen, ist das auch okay. Dann werden es eben andere machen – in vier Jahren werden Sie von denen umzingelt sein.“ Als warnendes Beispiel nannte er die Musikindustrie, die nicht mit den Möglichkeiten des Musiktausches im Internet gerechnet und den Wandel prompt verschlafen habe. Sie habe die Branche File Sharing zuerst für einen Scherz gehalten und dann massiv an Boden verloren. Daraus leitet Rifkin folgende Analogie ab: Einige Energiefirmen würden den Wandel voll mitmachen und groß in die Erneuerbaren einsteigen, viele aber nicht. Sie könnten ihre konventionelle Energie künftig dann aber nur noch sehr teuer abgeben. „Früher oder später werden sie dann aussterben. Wir brauchen sie auch nicht. Energie-KMU werden eine Renaissance erleben, genauso wie Nutzer-Kooperativen, die gleichzeitig Strom erzeugen. Die überlebenden Großkonzerne werden ihre Rolle neu definieren und dann hauptsächlich ihre Netze anbieten“, erwartet Rifkin. Viel mehr als Energie

Rifkin geht es aber um mehr als Energie: Das Zusammentreffen von Internet-Technologie und erneuerbaren Energien werde zu einer

The current oil-based economy is coming to an end, says Jeremy Rifkin, US economist and author. The only way out of the recurring cycles of boom and bust is a third industrial revolution with a complete shift towards decentralised and renewable energies.

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hen 400 influential politicians and executives from the energy sector meet – like they recently did at the annual congress of Oesterreichs Energie in Innsbruck – their mood alternates between exuberance at having successfully completed their homework, and pensiveness with regard to the future of the energy industry. The speech held by the renowned US economist Jeremy Rifkin probably muted the cheery mood – at least for a while. Rifkin, a world-famous consultant who is regarded by some as the prophet of a new kind of

»Wir müssen binnen 30 Jahren komplett vom CO2 wegkommen« economy, believes that the shift from a centralised fossil energy system to a decentralised system is long overdue.“The oil-based economy is coming to an end,” he says. “The only way out is the third industrial revolution. We need to get away from CO2 completely within the next 30 years.” The high, and strongly fluctuating, oil prices have led to persistent up- and downturn periods: According to Rifkin, 2008 signalled the beginning of the end of a long and dangerous gamble. The oil prices reached an alltime high and the costs of all goods, including food, and services went through the roof, triggering an economic earthquake. The financial crisis was the aftershock. For Rifkin, a U-turn is the unavoidable consequence. “Let me say that the great economic revolutions in history occur when humans change the way they organise the energy of the earth – number one – and then – number two – when we change the way we communicate with each other to organise these new energy revolutions,” he says.

Decentralised energy beats all

The future lies in the renewable energies, including geothermal energy and tidal power, in decentralised mini power plants spread out over hundreds of millions of buildings the world over (photovoltaics, wind) and in hydrogen technology. The internet and renewable energies would merge and a new kind of customer would develop: the ‘prosumer’ – ie producer and consumer in one. The transport of power and IT would unite, making energy much cheaper, and power would be available to everyone in a decentralised, truly democratic system. So, when Rifkin talks about ‘power to the people’, he means not only independence and self-determination but also energy. He is convinced that there are no

»WE NEED TO GET AWAY from CO2 COMPLETELY WITHIN THE NEXT 30 YEARS« alternatives. Whoever cannot or will not be a part of this total system shift should take a quote by Mikhail Gorbachev, the last Soviet president, to heart: “Dangers await only those who do not react to life.” Rifkin sang the same tune when addressing the energy executives in Innsbruck and warned that hesitation would cost us dearly: “If you don’t want to be a part of it, that’s ok. Others will do it. In four years you’ll be surrounded by them,” he said. He calls to mind the fate of the music industry, which pooh-poohed the significance of online music exchange and totally missed the boat. At first, it didn’t take file sharing seriously and then lost a great deal of business. And this is Rifkin’s vision of the future: if some energy companies wholeheartedly take part in the shift and jump into renewable energies, those that don’t will only be able to sell their Succeed 01/13

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Was Jeremy Rifkin fordert, entspricht in Grundzügen den Zielen des Europäischen Parlaments Jeremy Rifkin’s call is consistent with the ideas and objectives of the European Parliament

communication. In this decentralised and community-based economy, the right to access social networks would be just as important as the right to have private possessions in local markets. After the revolution, quality of life will have greater value than economic growth. A new five-pillar model

Umstrukturierung der zwischenmenschlichen Beziehungen „von vertikal zu lateral“ führen. Denn die durch dezentrale Energieerzeugung und dezentrale Kommunikation geprägte Zukunft werde das gesamte Leben durcheinanderwirbeln. Das Ölzeitalter sei geprägt gewesen von Industrieriesen, mächtigen Lobbys, Hierarchien und Befehlsketten. Die werde es dann nicht mehr geben. Mit dem Wort lateral bezeichnet Rifkin eine Gesellschaft, in der die Menschen Seite an Seite leben, gleichberechtigt, auf gegenseitige Hilfe angewiesen, in ständigem Austausch. In dieser dezentralen und gemeinschaftlichen Wirtschaft werde das Recht auf Zugang zu sozialen Netzwerken genauso wichtig wie das Recht auf Privateigentum auf nationalen Märkten. Nach der Revolution werde Lebensqualität einen höheren Stellenwert haben als Wirtschaftswachstum. Neues Fünf-Säulen-Modell

Was Rifkin jetzt fordert, entspricht in Grundzügen den Überlegungen und strategischen Zielen des Europäischen Parlaments. Rifkin hat daraus ein im Vergleich zur EU-Amtssprache Eurokratisch eingängigeres FünfSäulen-Modell gegossen. Erstens der großflächige Umstieg auf erneuerbare Energien; zweitens die Umwandlung des Baubestands (in Europa stehen 191 Mio. Gebäude) in Mikrokraftwerke, die erneuerbare Energie vor Ort erzeugen; drittens die Umwandlung und Speicherung nicht benötigter Energie in Wasserstoff, der wiederum in Energie zurückgewandelt oder als Treibstoff zum Einsatz kommen würde. Die vierte Säule ist die Nutzung der Internet-Technologie, um das Stromnetz in ein Energy SharingNetz (Intergrid) zu verwandeln. Die fünfte Säule ist die Umstellung der Transportflotten auf Strom und Brennstoffzellen. Alle diese Maßnahmen funktionieren laut dem US-Experten aber nur orchestriert – jede Säule für sich allein ist bedeutungslos. Clemens Rosenkranz 

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More than energy

But for Rifkin it’s about more than just energy. The fusion of internet technology with renewable energies

»Die überlebenden GroSSkonzerne werden ihre Rolle neu definieren« would lead to a restructuring of human relationships from vertical to lateral. A future characterised by decentralised power generation and decentralised communication would change life as we know it. The oil era was dominated by industrial giants, mighty lobbies, hierarchies and command chains. These will then no longer exist. Rifkin uses the word ‘lateral’ to describe a society where people live side by side, as equals, reliant on one another, in constant

What Rifkin now calls for largely reflects the ideas and strategic objectives of the European Parliament, but he has created a five-pillar model that is easier to grasp. First, the change to renewable energies across the board; second, the conversion of the entire building stock (there are 191 million buildings in Europe) to micro green power plants that are able to generate energy; third, the conversion and storage of unused energy in hydrogen, which can then be converted back into energy or used as fuel. The fourth pillar is the use of internet technology to turn the power grid into an intergrid. The fifth pillar involves modifying all means of transport to run on electricity and

»The surviving MAJOR corporations will redefine their role« fuel cells. However, the US expert maintains, all these measures can only work when implemented together – each pillar isolated from the others makes no sense. Clemens Rosenkranz 

Spagat wird Drahtseilakt

A balancing act

Der begehrte US-Experte Jeremy Rifkin lebt im Spagat zwischen dem Sozialaktivismus eines Alt-68ers und dem Leben eines hochbezahlten Jetset-Beraters, den Politiker und Konzerne als Krisenfeuerwehr für gutes Geld einfliegen. Allerdings wird es für den 67-Jährigen immer schwieriger, bei der Basis und dem Establishment gleichermaßen glaubwürdig zu bleiben. Der Soziologe, Ökonom, Publizist sowie Boss der Foundation on Economic Trends unterrichtet unter anderem an der Wharton School der Universität von Pennsylvania, „nebenbei“ ist er Berater diverser Regierungen und auch der EUKommission. Verfechter neoliberaler Gesellschafts- und Wirtschaftskonzepte kritisieren Rifkin immer wieder heftig: Sie werfen ihm vor, nur schöne Worte zu machen sowie antiintellektuell und antiwissenschaftlich zu sein. Seinem Charisma und seiner rhetorischen Brillanz tut das alles aber keinen Abbruch.

Jeremy Rifkin, 67, is a sought-after US energy expert whose life is suspended somewhere between the social activism of the ’68 generation and the jetset lifestyle of a high-profile consultant who is flown in by politicians and executives to put out fires for a lot of money. It is, however, getting more and more difficult for Rifkin to maintain his credibility at both the grassroots and establishment levels. The sociologist, economist, author and president of the Foundation on Economic Trends teaches at the Wharton School of the University of Pennsylvania, and also advises various heads of state as well as the European Commission. Proponents of neo­ liberal social and economic concepts repeatedly attack Rifkin, accusing him of spouting nothing but hot air and of being antiintellectual and anti-scientific. Still, his charisma and rhetorical brilliance remain undisputed.

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conventional energy at a bloated price. “Sooner or later they’ll die out. We don’t need them. Energy SMEs will flourish, as will user cooperatives that also generate power. The surviving major companies will redefine their role and then primarily offer their networks,” Rifkin predicts.


We have Austrian roots. Our long tradition gives us a strong foundation. And our strategy of targeted expansion into CEE over more than 20 years has made us a major player in these markets.

And have branched out into 24 countries. We are now the leader in our core markets. And our roughly 50 insurance companies are optimally anchored in their markets.

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markets & players

Der größte Markt der Welt The world’s biggest market

Association of South East Asian Nations: Ein Markt mit rund 600 Millionen Einwohnern und einem BIP von knapp USD 2 Bio. Association of Southeast Asian Nations: A market of around 600 million people and GDP of close to USD 2tr

Von vielen Europäern ziemlich unbemerkt, entwickelt sich im Asien-Pazifik-Raum nichts Geringeres als die größte Freihandelszone der Welt. Schon in rund zwei Jahren soll ein gigantisches Handelsgebiet mit mehr als drei Milliarden Menschen handeln, was das Zeug hält.

H

eimlich, still, leise und in Europa kaum wahrgenommen, haben sich vor einigen Wochen am Rande des Ostasiengipfels in Kambodscha 16 Staaten ganz grundsätzlich auf die Realisierung der weltgrößten Freihandelszone geeinigt. Damit sollen sowohl die eigene Wirtschaftsmacht gestärkt als auch die Abhängigkeiten vom krisenge»Die ASEAN Ecoschüttelten Westen verringert werden. nomic CommuMit dem wirtschaftlichen Aufstieg nity (AEC) wird Asiens ist schon heute die Bedeutung gerne als die des südostasiatischen Staatenbundes asiatische EU ASEAN als Handelspartner und Investitionsstandort deutlich angestiebezeichnet« gen. Die 1967 durch die „Bangkok Declaration“ ins Leben gerufene Association of South East Asian Nations mit rund 600 Millionen Einwohnern und einem BIP von zuletzt fast 2000 Mrd. US-Dollar steht für einen Wirtschaftsraum mit hohem Wachstumspotenzial und viel versprechenden Geschäftschancen. Zehn Staaten machen hier bereits mit: Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. Der Wegfall der Handelsschranken und einheitliche Regeln erhöhen die Attraktivität dieser Länder für internationale Investoren. Dazukommen sollen bis 2015 jetzt China und Japan, Australien, Indien, Neuseeland und Südkorea. Diese Konstellation führt zu einem Volumen von weit mehr als 22

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Though Europeans may be largely unaware of it, the Asia Pacific region is becoming nothing less than the largest free trade zone in the world. In around two years, goods and services will be flowing across a giant trading area made up of more than three billion people.

A

few weeks ago on the fringes of the East Asia Summit in Cambodia, quietly, discreetly, and largely unnoticed by Europe, 16 countries agreed in principle to create the world’s largest free trade zone. The aim is to strengthen the countries’ own economies as well as to reduce dependence on the crisisstricken west. Asia’s economic ascendance has meant that the

»The AEC is often referred to as the Asian EU« southeast Asian grouping ASEAN has already gained in significance as a trading partner and target for investment. Established in 1967 by the Bangkok Declaration, the Association of Southeast Asian

Nations has a combined population of around 600 million people and GDP of close to USD 2tr; an economic area with high growth potential and many promising business opportunities. ASEAN has 10 members at present: Brunei, Cambodia, Indonesia, Laos, Malaysia, Myanmar, the Philippines, Singapore, Thailand and Vietnam. The removal of trade barriers and the harmonisation of regulations has increased the attractiveness of these countries to foreign investors. China and Japan, as well as Australia, India, New Zealand and South Korea are set to join by the end of 2015. This means that the grouping will cover a population of over three billion people, responsible for about a quarter of worldwide economic production. “As the international financial crisis


drei Milliarden Menschen, das für rund ein Viertel des weltweiten Wirtschaftsaufkommens verantwortlich ist. „Da die internationale Finanzkrise andauert und Handel und Investitionsprotektionismus zunehmen, wird regionale wirtschaftliche Integration zunehmend wichtiger“, kommentierte die chinesische Vizeaußenministerin Fu Ying. Bereits jetzt beträgt das Außenhandelsvolumen des ASEAN-Bundes deutlich mehr als 2000 Mrd. US-Dollar – davon entfällt schon heute mehr als ein Viertel auf den wechselseitigen Handel der ASEAN Economic Community. Die AEC wird gerne als „asiatische EU“ bezeichnet, da sie sich den möglichst freien Fluss von Gütern, Dienstleistungen, Investitionen, Kapital und Arbeitskräften innerhalb der zehn ASEAN-Staaten zum Ziel gesetzt hat. Allerdings erschweren Entwicklungsunterschiede zwischen den Ländern eine noch raschere Integration und Liberalisierung. Während Singapur mit einem Pro-Kopf-Einkommen von rund 44.000 US-Dollar weltweit zu den reichsten Ländern zählt und rund 40 % der internationalen Direkt-investitionen im ASEAN-Raum auf sich vereint, gehören Kambodscha und Myanmar mit einem BIP von weniger als 1000 US-Dollar pro Einwohner zu den ärmsten Ländern der Erde. Andererseits ermöglicht gerade das teilweise enorme Wachstumsraten. „Ich denke, diese Freihandelszone ist eine sehr gute Idee“, sagt Haruhiko Kuroda, Chef der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB). Ein Blick nach Thailand

Besonders erwartungsvoll blicken die Thais auf die weitere ASEANEntwicklung. So hat Thailands Regierung vor kurzem verschiedene Pläne für den Ausbau der Infrastruktur mit Schwerpunkten in den Zweigen Transport, Logistik, Flug- und Seehäfen sowie Wassermanagement und Flutprävention vorgestellt. Einige dieser Projekte standen im Mittelpunkt einer Investitionskonferenz mit Fokus auf der Greater Mekong Subregion (GMS), der neben Thailand, Vietnam, Kambodscha und Myanmar auch die chinesischen Provinzen Yunnan und Guangxi angehören. Thailands Premierministerin Yingluck Shinawatra bezifferte die Kosten des Programms auf umgerechnet rund 92 Mrd. US-Dollar. Allein 49 Mrd. US-Dollar soll der Ausbau des Transportwesens beanspruchen, davon wiederum rund 13 Mrd. für die erste Tranche des Hochgeschwindigkeitsnetzes von Bangkok in vier verschiedene Richtungen. Das bisher größte Einzelprojekt der Region ist der Bau des Tiefseehafens Dawei in Myanmar für 8,5 Mrd. US-Dollar, neben dem langfristig auch ein gigantischer Industriepark mit Investitionen von mehr als 40 Mrd. US-Dollar geplant ist. Ein neuer Highway soll dabei Dawei mit dem thailändischen Tiefseehafen Laem Chabang im Eastern Seaboard verbinden.

continues and trade and investment protectionism increases, regional economic integration is becoming more and more important,” says Fu Ying, the Chinese vice foreign minister. The foreign trade volume of the ASEAN group already exceeds USD 2tr – more than a quarter of which is made up by trade between members of the ASEAN Economic Community (AEC). The AEC is often referred to as the ‘Asian EU’, as its aim is to enable the free flow of goods, services, investment, capital and labour between the 10 ASEAN countries. However, disparities in the level of development among these markets hinder faster integration and liberalisation.

Das bisher größte Einzelprojekt der Region ist der Bau des Tiefseehafens Dawei in Myanmar für USD 8,5 Mrd. The largest single project in the region is the Dawei deep sea port in Myanmar at a cost of USD 8.5bn

Whilst Singapore counts as one of the richest countries worldwide with per capita income of around USD 44,000, and attracts 40% of international direct investment in the ASEAN region, Cambodia and Myanmar are among the poorest countries on earth, with GDP per capita of less than USD 1,000. But this also makes very high growth rates possible: “I think that the free trade zone is a very good idea,” comments Haruhiko Kuroda, head of the Asian Development Bank (ADB). A look at Thailand

Fotos: Getty Images

Thailand in particular has high expectations for the growth of the ASEAN region. The Thai government recently announced infrastructure expansion plans including transport, logistics, airports, sea ports, water management and flood prevention. A selection of these projects formed the centrepiece of an investment conference focused

Wo die Musik spielt: Ende 2012 trafen sich die Mächtigen der Region auf dem ASEAN Summit Where decisions are made: In late 2012 the leaders of the region came together at the ASEAN Summit

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markets & players

Chinas Vizeaußenministerin Fu Ying: „Regionale wirtschaftliche Integration wird zunehmend wichtiger“ Fu Ying, China’s vice foreign minister: “The regional economic integration is becoming more and more important”

Generell bietet der Ausbau der Infrastruktur für regional ausgerichtete Anbieter ein beträchtliches Potenzial. In diesem Sinne kürte zuletzt z. B. der kanadische Konzern SNC Lavalin Thailand zum regionalen Zentrum für Ingenieur- und Beratungsleistungen im Kraftwerksbau (Erdgas, Kohle, Kombi-Zyklus). Darüber hinaus besitzt das an der Toronto Stock Exchange gelistete Unternehmen in der Region bereits weitere Abteilungen für Infrastruktur, Wasserkraft, Bergbau, Metallurgie, Kohlenwasserstoffe und Chemie in Kuala Lumpur, Jakarta, Hanoi, Bangkok und demnächst Manila. Auch österreichische Firmen könnten vom Transfer von Technologie und Knowhow profitieren, sind Experten überzeugt. Paul Jezek 

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Thailands Premierministerin Yingluck Shinawatra: Viele Milliarden USD für wichtige Infrastrukturprojekte Yingluck Shinawatra, Thailand’s prime minster: Many billions of USD for vital infrastructure projects

on the Greater Mekong Subregion (GMS), which is made up of Thailand, Vietnam, Cambodia and Myanmar as well as the Chinese provinces of Yunnan and Guangxi. Thailand’s prime minster, Yingluck Shinawatra, reckons the cost of the programme will amount to approximately USD 92bn. USD 49bn alone will be spent on expanding transport infrastructure, of which

Länder mit Potenzial

Countries with potential

Vietnam: Nach der marktwirtschaftlichen Öffnung 1986 entwickelte sich die südostasiatische Volkswirtschaft wie im Rausch, mit jährlichen Zuwächsen von durchschnittlich 7–8 % zwischen 1992 und 2007. Heuer wird das Wirtschaftswachstum real rund 5 % betragen. Mit dem WTOBeitritt 2007 öffnete Vietnam die meisten Waren- und Dienstleistungsmärkte. Das Ministerium für Industrie und Handel befürwortet den Abschluss zusätzlicher Freihandelsabkommen („Free Trade Agreements“) und verhandelt derzeit über neue FTA mit der EU, der EFTA und Südkorea sowie über den Beitritt zur „Trans-Pacific Strategic Economic Partnership“, der die USA angehören. 2013 sollen weitere FTA-Verhandlungen mit der Ukraine und der Zollunion von Russland, Weißrussland und Kasachstan beginnen.

Vietnam: Since opening up its markets in 1986, this southeast Asian economy has developed rapidly, with annual growth averaging 7–8% between 1992 and 2007. This year, real economic growth will reach around 5%. Vietnam joined the WTO in 2007, removing barriers to trade in almost all goods and services. The ministry of industry and trade is in favour of concluding additional free trade agreements (FTAs) and is currently in negotiations for new FTAs with the EU, the EFTA and South Korea, as well as to join the Trans-Pacific Strategic Economic Partnership, which includes the USA. Further FTA negotiations, with Ukraine and the customs union between Belarus, Kazakhstan and Russia are to be initiated in 2013.

Myanmar: Das Land könnte sich nach einem halben Jahrhundert Isolation zu einem aufgehenden Stern am asiatischen Wirtschaftshimmel entwickeln. Sollten der politische Reformprozess fortgeführt und gleichzeitig die wirtschaftlichen Spielregeln klar definiert werden, dürfte sich das Wachstum in den kommenden Jahren zwischen 7,7 % und 8,5 % p. a. bewegen, meint die Asian Development Bank (ADB). Die Entwicklung der letzten Monate unterstreicht die Dynamik: Die Direktinvestitionen schnellten im Fiskaljahr 2011/12 auf 20 Mrd. USD nach oben. In den drei vorangegangenen Jahren belief sich die Vergleichssumme kumuliert auf 1,5 Mrd. USD. Die Exporte Myanmars dürften 2012 um 12 % und 2013 sogar um 45 % nach oben schießen, die Importe 2012 um 20 % und 2013 um 22 % anziehen. Hält diese Dynamik an, könnte das BIP pro Kopf bis 2030 etwa 2000 USD bis 3000 USD erreichen – fast das Dreifache des derzeitigen Niveaus.

Myanmar: After half a century of isolation, Myanmar could become the rising star of the Asian economic ascendance. If political reform continues and greater clarity is achieved in the economic framework, growth of 7.7–8.5% can be expected in the coming years, according to the Asian Development Bank (ADB). Developments over the last few months underline this trend: direct investment soared in the 2011/12 financial year, to USD 20bn. The same figure for the three previous years was just USD 1.5bn altogether. Myanmar’s exports should rise by 12% in 2012 and by 45% in 2013, with imports rising by 20% in 2012 and by 22% in 2013. If the trend continues, GDP per capita could reach between USD 2,000 and USD 3,000 by 2030 – almost three times the current figure.

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Fotos: Getty Images

Haruhiko Kuroda, Asiatische Entwicklungsbank (ADB): „Freihandelszone ist eine sehr gute Idee“ Haruhiko Kuroda, head of the Asian Development Bank (ADB): “The free trade zone is a very good idea”

around USD 13bn will go to the first stage of a high-speed rail network travelling in four directions from Bangkok. The largest single project in the region to date is the construction of the Dawei deep sea port in Myanmar at a cost of USD 8.5bn. Construction of a huge industrial park next to the harbour is planned for the long term, with investment amounting to USD 40bn. A new highway will link Dawei with Laem Chabang port in the Easter Seaboard of Thailand. The infrastructure expansion offers considerable opportunities for regionally focused suppliers. The Canadian company SNC Lavalin Thailand, for instance, recently decided to establish a regional centre for engineering and consultancy services for power plant construction (natural gas, coal and combined cycle). The group, listed on the Toronto Stock Exchange, also has divisions for infrastructure, hydropower, mining, metallurgy, hydrocarbons and chemicals in Kuala Lumpur, Jakarta, Hanoi, Bangkok and soon in Manila. Experts believe that Austrian companies can also profit from transferring technology and knowhow. Paul Jezek 


IS BUSINESS.

ist Wirtschaft.

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IS INDUSTRY. ist Industrie.

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IS LAW.

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The European business magazine.


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Eine Stufe auf der Karriereleiter A step up the career ladder

Bessere Aufstiegschancen, mehr Verantwortung und Entscheidungsfreiheit – diese Aspekte ziehen ausländische Arbeitskräfte oft nach Österreich. Diverse Servicecenter unterstützen Ansiedelung und Eingewöhnung.

Better chances of promotion, more responsibility and freedom to take decisions – these aspects frequently draw international employees to Austria. Various service centres support relocation and adjustment.

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mmer mehr internationale Unternehmen haben sich in Österreich, und vor allem in Wien, niedergelassen. Mit diesen Entwicklungen kommen viele internationale Arbeitnehmer ins Land – die Expatriates („Expats“). In vielen Unternehmen zählt ein Auslandsaufenthalt zu den Voraussetzungen für beruflichen Aufstieg. Der Umzug ist in vielen Fällen auch ein Karrierekick. Derzeit leben allein in Wien rund 20.000 Expats. Knapp 200 internationale Unternehmen nutzen Wien als Steuerzentrum für ihre CEE-Aktivitäten, darunter Henkel, Hewlett Packard, Baxter, Siemens oder Eli Lilly. Zudem sitzen wichtige internationale Organisationen wie UNO, UNIDO, IAEO oder OPEC in Wien. Daher ist für Unternehmen und deren Mitarbeiter ein hohes Maß an Effizienz sehr wichtig, wenn es darum geht, möglichst schnell heimisch und ortskundig zu werden. 26

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nternational companies are increasingly moving to Austria, and Vienna in particular. This means that many international employees – expatriates (‘expats’) – are now arriving in Austria. In many companies a period spent abroad is a requirement for progressing to a higher level, and the transfer often results in a career boost. Around 20,000 expats currently live in Vienna alone. Just under 200

i­ nternational companies, including Henkel, Hewlett Packard, Baxter, Siemens and Eli Lilly, run their CEE activities from Vienna. And important international organ­isations like the UN, UNIDO, IAEO and OPEC are also located in Vienna. For companies and their employees a high level of efficiency is therefore very important when it comes to feeling at home and getting to know the ropes as quickly as possible.

Fotos: TMG/Bernhofer, beigestellt

Pocketguide WELCOME2LINZ in Upper Austria: dreiteiliges informatives Booklet-Set für Newcomer in Oberösterreich Pocket guide WELCOME2LINZ in Upper Austria: A 3-part information booklet for newcomers to Upper Austria


Expat Center als Anlaufstelle

Die Stadt hatte bereits vor zwei Jahren mit der Wirtschaftsagentur Wien ihr Serviceangebot in diesem Bereich ausgebaut. Die am Wiener Schmerlingplatz lozierte Servicestelle „Expat Center Vienna“ gilt mittlerweile als äußerst versierte Anlaufstelle. Die erfolgreiche Bilanz dieses kostenlosen Services: rund 2000 persönliche Beratungen von Expatriates aus 68 Staaten. Das moderne „Expat Center Vienna“ funktioniert nach einem One-Stop-Shop-Prinzip. Informationen zu den Themen Aufenthalts- und Steuerrecht zählen dazu genauso wie die Hilfestellung bei behördlichen Erledigungen, Kontakte zu öffentlichen Einrichtungen und Interessensvertretungen sowie die Vernetzung mit Rechtsanwälten und Steuerberatern. Sehr positiv wurde im vergangenen Jahr der Expat-Guide aufgenommen. Das handliche 80-seitige Büchlein gibt kurz und bündig Auskunft zu den wichtigsten Fragen beim Umzug in die neue Stadt. Doch nicht nur Wien empfängt Expatriates mit einer Vielfalt an Unterstützungen. Initiativen wie „WELCOME2UPPER AUSTRIA“ nehmen in den Bundesländern dieses Service vorbildhaft in die Hand. Projektmanagerin Ulrike Reisenberger: „Unser Servicecenter ist eine Einrichtung der Oberösterreichischen Technologie- und Marketing GmbH, der Wirtschaftsagentur des Landes »Wien zieht Oberösterreich. Hauptthemen unserer Unterstützung sind etwa an: Derzeit Aufenthaltsrecht, Wohnungssuche leben in Österund Kinderbetreuung sowie interreichs Hauptnationale Schulmöglichkeiten, aber stadt rund auch Freizeitgestaltung.“ Um den 20.000 Expats« Effekt des schnellen Weitersiedelns einzudämmen, wird auch beson»Vienna is gaining deres Augenmerk auf die Familienground: around mitglieder der Expats gelegt. „Wenn sich die Familie nicht wohlfühlt 20,000 expats und nicht integriert wird, ziehen curently live in ausländische Arbeitskräfte schnelthe Austrian ler wieder weiter, was natürlich capital« für die Unternehmen, die viel in Recruiting und Übersiedelung investiert haben, sowie für den Standort Oberösterreich generell, schlecht wäre“, erklärt Reisenberger. Dem wird neben der persönlichen Betreuung zusätzlich mit Informationsmaterial wie einem Pocketguide entgegengewirkt. Vorzeigebeispiele, wie die gelungene Ansiedlung des Forschungszentrums Borealis, untermauern die Erfolge der Wirtschaftsagentur Oberösterreich. Knapp 100 internationale Forscher und Manager verlagerten für das Borealis alleine bis 2011 ihren Lebensmittelpunkt nach Oberösterreich. Auch die Lenzing AG, die jüngst mit der Auszeichnung „Arbeitsplätze durch Innovation 2012“ von den Ministern Doris Bures und Reinhold Mitterlehner geehrt wurde, weiß, wie wichtig es ist, exzellente Fachkräfte nach Österreich zu holen und diese mit der bestmöglichen Hilfestellung willkommen zu heißen. Dies gelingt am besten, wenn bereits der erste Schritt, nämlich der Umzug, leicht gemacht wird. „Relocation Services“ liegen im Trend: Nicht nur der Transport des eigenen Gutes vom alten in das neue Heim ist darin beinhaltet, das Service reicht von der Spezialübersiedlung für Haustiere bis hin zu Dienstleistungen wie dem Umschreiben des Führerscheines. Die Klienten sind zumeist leitende Angestellte und Geschäftsführer. Das Ziel ist immer die Erhaltung der Produktivität des Klienten, um seinen Karrierekick als Expatriate und die Innovationskraft seines importierten Wissens für sein Unternehmen möglichst schnell zu verwirklichen. Katrin Zita 

Expat Centre as a point of contact

Two years ago the city expanded its services with the Vienna Economic Agency. The Expat Centre Vienna service point, which is located at Schmerlingplatz, is now a well-recognised meeting place. The successful results of these free services: around 2,000 personal consultations with expatriates from 68 states. The modern Expat Centre Vienna acts as a one-stop shop. It provides information on such subjects as residency and tax law and assistance for official matters, contacts with public organisations and interest groups as well as offering networking with lawyers and tax advisers. Last year the Expat Guide was warmly welcomed. The handy 80-page booklet provides short and sweet information on the most important issues when moving to the new city. But it is not only Vienna that welcomes expatriates with various kinds of support. Initiatives like WELCOME2UPPER AUSTRIA are examples of the federal states providing excellent support. Project manager Ulrike Reisenberger: “Our service centre was established by Oberösterreichische Technologie- und Marketing GmbH, the Upper Austrian Business Agency. The main issues covered by our support are residency law, finding accommodation, childcare and international schooling – but also leisure activities.” To dampen the effects of sudden moves, we focus in particular on the family members

of expat employees. “If the family is not comfortable or integrated, international employees tend to move on again quickly, which would be a bad outcome for the companies that have invested so much in recruitment and transfers. It would also be a poor outcome for Upper Austria as a whole,” explains Reisenberger. “We counter this using both personal support and such information material as a pocket guide.” Such relocations as the Borealis Research Centre demonstrate the success of the Upper Austrian business agency. Just under 100 international researchers and managers moved to Upper Austria for Borealis as recently as 2011. Lenzing AG, which recently won the Jobs through Innovation 2012 prize from ministers Doris Bures and Reinhold Mitterlehner, knows how important it is to bring specialists to Austria and to make them feel welcome with the best possible assistance. This works best when the very first step – moving home – is made easy. Relocation services are in fashion: this not only includes transporting one’s possessions, the service even covers special moves for pets and such services as re-issuing driver’s licences. The clients are usually senior managers and directors. The aim is always to maintain the client’s productivity in order to ensure the expatriate gets their career boost and can use the innovative strength of their imported knowledge as quickly as possible within the company. Katrin Zita 

Ulrike Reisenberger, WELCOME2UPPER AUSTRIA: „Wenn sich die Familie nicht wohlfühlt, ziehen ausländische Arbeitskräfte schneller weiter“ Ulrike Reisenberger, WELCOME2UPPER AUSTRIA: “If the family isn’t comfortable, international employees move on quickly”

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markets & players

Karriere in der Fremde Career abroad

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ndreas Graf, 41, ist seit Dezember 2011 Finanzvorstand der Vip mobile, der serbischen Tochter der Telekom Austria Group. Er war bereits zuvor Leiter Controlling bei der kroatischen Tochter Vipnet. Nach seiner Rückkehr nach Wien war Graf zuletzt Leiter des Controllings für die Telekom Austria Group. Eingewöhnungsprobleme hatte Graf eigentlich keine. „Die Aufnahme im Unternehmen war offen und herzlich. Belgrad und Wien ähneln einander sehr und bieten eine entsprechend hohe Lebensqualität, was für meine Familie natürlich wichtig ist.“ Die sechsjährige Tochter geht in eine deutsche Schule, der vierjährige Sohn in einen internationalen Kindergarten. „Die Kinder müssen sich einleben und einiges lernen, aber das ist kein Problem“, weiß Graf. Er selbst hat Kroatisch gelernt und kann Serbisch bereits gut verstehen. Der Ruf nach Serbien wurde auch mit der Ehefrau intensiv besprochen. „Sie nutzt die Gelegenheit, um eine Ausbildung zu machen. Alleine wäre ich wohl nicht nach Serbien gegangen.“ Einen Tipp hat er auch für interessierte Expats parat: „Wer noch nie in dem Land war, in dem er leben und arbeiten möchte, sollte vorher mindestens eine Woche hinfahren und sich einen Überblick verschaffen.“ Operativ verantwortlich sein

Peter Zydek, 39, ist seit knapp drei Jahren Expat. In New York geboren, arbeitet der Finanzwirt seit mehr als 15 Jahren für die Telekom Austria Group. Der M&A-Spezialist begleitete den Börsengang, war in Corporate Finance und als Investor Relations-Manager tätig. „Die aktive operative Ausgestaltung hat mich immer sehr gereizt“, meint Zydek. Und als das Angebot kam, Chief Financial Officer (CFO) des mazedonischen Mobilfunkbetreibers Vip operator zu werden, hat er zugepackt. „Das Land ist zwar klein und nicht im Rampenlicht, dafür habe ich die Möglichkeit, Dinge zu gestalten, die man in großen etablierten Einheiten nicht immer in dieser Form umsetzen kann.“ Nach der erfolgreichen Startup-Phase gehe es nun vor allem darum, Prozesse und Knowhow zu etablieren und in den Telekom Konzern zu integrieren. „Wir sind eine selbst lernende Organisation“, beschreibt es Zydek. Er bezeichnet sich übrigens als „klassischen Wochenpendler“, denn die Familie – seine Frau und seine kleine Tochter – sind in Wien geblieben. Harald Hornacek  Andreas Graf: „Wer noch nie in einem Land war, sollte vorher eine Woche dort verbringen“ Andreas Graf: “If you haven’t been to a country before, you should spend a week there first”

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Andreas Graf and Peter Zydek have made international careers at Telekom Austria Group. But they have organised their expat existence differently.

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ndreas Graf,41,has been the finance director at Vip mo bile, the Serbian subsidiary of the Telekom Austria Group, since December 2011. He was previously head of controlling at the Croatian subsidiary Vipnet. After returning to Vienna, Graf was most recently head of controlling at the Telekom Austria Group. Graf did not experience any familiarisation problems. “We received a warm, open welcome in the company. Belgrade and Vienna are similar in many respects and offer a high standard of living, which is of course important to my family.” His six-year-old daughter goes to a German school, and his four-year-old son to an international kindergarten. “The children have to get used to it and learn quite a bit, but it isn’t a problem,” explains Graf. He learned Croatian and can already understand Serbian well. He discussed the call to Serbia intensively with his wife. “She is taking advantage of the opportunity to study. I wouldn’t have gone to Serbia on my own.” He has a tip for potential expats: “If you want to live and work in a country that you haven’t been to before, you should at least go for a week and get an idea of what’s ahead.” Holding operational responsibility

Peter Zydek, 39, has been an expat for just under three years. Born in New York, Zydek, a financial management and M&A expert, has been with the Telekom Austria Group for over 15 years. He supported the IPO and worked in corporate finance and as an investor relations manager. “I’ve always been interested in actively organising

Peter Zydek: „Die aktive operative Ausgestaltung hat mich immer sehr gereizt“ Peter Zydek: “I’ve always been interested in actively organising operations”

operations,” explains Zydek. And when the opportunity arose to become the CFO of the Macedonian mobile phone operator Vip, he grabbed it. “Although the country is small and by no means in the spotlight, I was given the opportunity to organise things that can’t always be implemented like this in large, established units.” Following the successful startup phase he now focuses on establishing processes and expertise as well as integration in the Telekom Group. “We are a self-learning organisation,” explains Zydek. He describes himself as a typical weekly commuter: his family – wife and small daughter – stayed in Vienna. Harald Hornacek 

Fotos: beigestellt

Andreas Graf und Peter Zydek haben internationale Karrieren bei der Telekom Austria Group gemacht. Ihr Expat-Dasein haben sie allerdings unterschiedlich organisiert.


Etwas zurückgeben Giving something back Expats einmal anders: Zwei junge Studentinnen werden von der Österreichischen MarketingGesellschaft (ÖMG) und dem diabla media Verlag bei ihrer Ausbildung im Ausland gefördert. Expats seen differently: Two young students are being supported by the Österreichische Marketing-Gesellschaft (ÖMG) and diabla media publishers in their overseas training.

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ie Österreichische Marketing-Gesellschaft (ÖMG) betrachtet die Förderung des Nachwuchses als wichtigen Teil ihrer Aktivitäten. Die Idee wurde von ÖMG Präsident Peter Drobil ins Leben gerufen und wird vom diabla media Verlag mit Begeisterung unterstützt. Und so wurden 2012 die ersten Stipendien an ausgewählte Jung-Marketingfachleute vergeben. „Wir wollen damit jungen Studierenden die Möglichkeit geben, sich in einem Auslandssemester bestmöglich ihrer Ausbildung zu widmen“, meint Drobil. Die ÖMG betreibt seit 2010 ein Mentoring-Programm, das High Potentials mit Fachwissen und sozialer Kompetenz unter die Arme greift. „Manchmal reicht aber auch einfach ein wenig finanzielle Unterstützung, damit das Fliegen leichter wird“, beschreibt Drobil. Für den diabla media Verlag geht es darum, im Rahmen dieser Initiative eine nachhaltige Wirkung zu erreichen. „Sustainability ist das Konzept, mit der wir die Herausforderungen der Zukunft meistern können. Erfolgreiche Unternehmen haben die Verpflichtung, Maßstäbe zu setzen – und es gibt keine bessere Möglichkeit, in die Zukunft zu wirken als durch die Investition in die Ausbildung nachfolgender Generationen“, betont Oswald Greil, Co-Geschäftsführer des diabla media Verlags. „Wir sehen das als ausgezeichnete Gelegenheit, auch etwas zurückzugeben!“ Die beiden Stipendiatinnen – Studierende an der FH Wien, Studienlehrgang für Kommunikation, Marketing & Sales – Katharina Schick (Auslandssemester an der James Cook University in Singapur) und Bernadette Hochstätter (Auslandssemester an der Hawaii Pacific University) werden somit von der ÖMG und dem diabla media Verlag in ihrer internationalen Ausbildung unterstützt. 

Fotos: beigestellt

Eindrücke sammeln: Bernadette Hochstätter freut sich auf ihre Zeit an der Hawaii Pacific University Collecting impressions: Bernadette Hochstätter is looking forward to her time at Hawaii Pacific University

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he Österreichische Mar keting-Gesellschaft (ÖMG) regards the development of new blood as an important part of its activities. The idea was initiated by Peter Drobil, the president of ÖMG, and enthusiastically supported by diabla media publishing house. And so in 2012 the first scholarships were given out. “We want to give young students the possibility to dedicate themselves fully to their education during their semester abroad,” explains Drobil. The ÖMG has been running a mentoring programme since 2010, which comes to the aid of ‘high potentials’ with specialised knowledge and social expertise. “Sometimes, however, just a little financial support is enough to make the flights affordable,” describes Drobil. For diabla media it is about achieving a lasting impact, in the framework of this initiative. “Sustainability is the concept with which we can master the challenges of the future. Successful businesses have a duty to set standards – and there is no better opportunity to have an impact on the future, than through the investment in the education of the coming generations,” says Oswald Greil, comanaging director of diabla media. “We see it as an exceptional opportunity to give something

Lernen im Ausland: Katharina Schick studiert ein Semester an der James Cook University in Singapur Learning abroad: Katharina Schick is spending a semester at James Cook University in Singapore

back!” The two recipients of the scholarships – both students of communication, marketing and sales at Vienna’s Fachhochschule – Katharina Schick (semester at James Cook University in Singapore) and Bernadette Hochstätter (semester at Hawaii Pacific University), are being supported in their international education by ÖMG and diabla media publishing house. 

Daten und Fakten

Facts and figures

Die Österreichische Marketing-Gesellschaft (ÖMG) wurde 2002 gegründet. Die ÖMG hat sich mit ihren exklusiven Clubabenden (Business Lounges) mit Impulsreferaten ausgewiesener Marketingfachleute sowie mit ihren Großveranstaltungen mit Themen, die zum Denken anregen sollen, als führende Wissens- und Kompetenzplattform für alle „marketing-minded people“ etabliert. www.marketinggesellschaft.at

The Österreichische Marketing-Gesellschaft (ÖMG) was founded in 2002. With exclusive club evenings (Business Lounges) with expat marketing professionals as keynote speakers and big events with topics chosen to stimulate thought, and much more, the ÖMG has established itself as a leading knowledge and skills platform for all marketing-minded people. www.marketinggesellschaft.at

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markets & players

Eine Welt voller Ideen A world filled with ideas

Mit Crowdsourcing werden Externe als Ideen- und Wissenslieferanten im Innovationsprozess herangezogen Crowdsourcing makes use of external input in order to generate ideas and deliver knowledge within innovation processes

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Innovationen sind ein wichtiges Thema für Unternehmen. Mit Crowdsourcing können die Intelligenz und Kreativität von vielen für Innovationsprozesse eingesetzt werden.

Innovations are an important issue for companies. With crowdsourcing, the intelligence and creativity of many people can be used to fuel innovation processes.

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ute Ideen und Innovationen sind das Lebenselixier von Unter nehmen. Der Open Innovation Monitor 2012 der Innovations gesellschaft in St. Gallen hat erhoben, dass immerhin für mehr als 70 % der Unternehmen Innovation ein „wichtiges“ oder sogar „sehr wichtiges“ Thema ist. Umso erstaunlicher ist, dass Innovationsmanagement zumeist wenig innovativ betrieben wird: Um laufend an neue Ideen und Verbesserungsvorschläge zu gelangen, setzen viele Organisationen nach wie vor auf das altbewährte betriebliche Vorschlagswesen. Bei diesem Verfahren fungieren die eigenen Mitarbeiter als Ideen- und Wissenslieferanten. Sichtweisen von außen, beispielsweise von Kunden, werden hingegen nicht generiert. Dabei gibt es bereits eine innovativere Lösung, bei der das Wissen und die Weisheit von vielen zur Ideengenerierung eingebunden werden können: Crowdsourcing. Bei dieser im deutschsprachigen Raum noch wenig bekannten und daher kaum eingesetzten Methode handelt es sich um Prinzipien, Prozesse und Internetplattformen, die zur Steuerung von offenen und kollaborativen Arbeitsprozessen eingesetzt werden können. Die größte Stärke von Crowdsourcing sieht der Studienautor des Open Innovation Monitor, Robert Rekece, in der Erschließung externer Wissens- und Kreativitätspotenziale: „Mittels Crowdsourcing-Prozessen können die Vielfalt und Kreativität in der Ideenfindung und Problemlösung erhöht werden, wodurch implizites Wissen von Kunden abgeholt werden kann.“ Gerade in der Phase der Produktentwicklung sei für Firmen die Sichtweise von Kunden sehr hilfreich. „Ein Unternehmen ist damit in der Lage, die eigene, meist sehr fachspezifische Sicht auf ein Produkt mit frischen Ideen und Meinungen von außerhalb anzureichern, um damit neue Lösungsansätze zu finden“, ergänzt Jan Fischer, Geschäftsführer des Münchener Beratungsunternehmens innosabi. Social Media-Plattformen

Foto: Getty Images

Crowdsourcing nützt die Kreativität und auch freiwillige Arbeitskraft von Menschen verschiedenster Herkunft, Berufsgruppen und Altersstufen. Bei der Plattform unseraller.de werden beispielsweise User eingeladen, an Produktinnovationen mitzuarbeiten. Dabei können sie etwa abstimmen, welche Farben die neue Nagellackkollektion für Manhattan haben soll, oder wie der Fahrzeuginnenraum von Ford zukünftig aussehen soll. Der Einsatz in der Ideenfindung wird von den Unternehmen mit Rabatten und Gratisprodukten belohnt. Auch Unternehmensberater Fischer hat positive Erfahrungen mit dem Einsatz der Web 2.0-Lösung gesammelt. Bei einem Innovationsprojekt für Görtz 17 sollte eine Halstuchkollektion entwickelt werden. Durch Einsatz von unseraller.de und einer Tab-App auf der Facebook Fanpage von Görtz 17 haben im Zeitraum von fünf Monaten mehrere tausend Kunden drei unterschiedliche Wendetücher erarbeitet. „Sowohl die Anzahl als auch die Qualität der Nutzereinreichungen waren überwältigend; von Buntstiftzeichnungen bis hin zu fertig genähten Tüchern gab es eine riesige Bandbreite an Vorschlägen. Das Endergebnis war eine sehr stimmige und neuartige Kollektion“, betont Fischer. Mittlerweile bilden sich auch laufend neue Webportale, welche die interaktive Leistungserbringung wettbewerbsmäßig organisieren oder Ideen einholen, die in Folge finanziell honoriert werden. Auch im deutschsprachigen Raum gibt es einige Portale, auf denen Unternehmen kreative Leistungen ausschreiben. So finden sich im Bereich Design die Plattformen designenlassen.de oder WILOGO. Auch auf innocentive.com, atico.com oder brainfloor.com überlegen sich kreative Köpfe Lösungen für die ausgeschriebenen Problemstellungen. Kulturelle Rahmenbedingungen

Die Vielzahl an vorhandenen Möglichkeiten von Plattformen und Social Media-Foren zeigt, dass die noch nicht vorhandene Akzeptanz der Unternehmen für den breiteren Einsatz von Crowdsourcing nicht an der fehlenden Softwareunterstützung liegt. Es braucht aber sehr wohl

ood ideas and innovations are a company’s lifeblood. The Open Innovation Monitor 2012 of the Innovation Society in St Gallen has determined that more than 70% of companies consider innovation an ‘important’ or ‘very important’ issue. Even more surprising is the finding that innovation management is usually conducted in a not very innovative manner: in order to continuously obtain new ideas and suggestions for improvement, many organisations still employ the long-standing employee suggestion scheme. This system has company employees act as suppliers of ideas and knowledge, but it does not generate views from the outside, eg from customers. A more innovative solution already exists, however, involving the knowledge and the wisdom of many people in to generate ideas: crowdsourcing. This method is still little known in the German-speaking world and therefore hardly used. It constitutes a set of principles, processes and internet platforms that can be used to manage open and collaborative work processes. According to Robert Rekece, author of the Open Innovation Monitor study, crowdsourcing’s greatest strength lies in the development of external potential for knowledge and creativity: “Crowdsourcing processes can be used to increase the diversity and creativity in brainstorming and problem solving and harvest tacit customer knowledge. Customer viewpoints are very useful for companies, especially in the product development phase. “A company is thus capable of infusing its own, often very technical point of view concerning a product with fresh ideas and opinions from outside, enabling it to find new approaches,” adds Jan Fischer, managing director of the Munich consulting firm innosabi. Social media platforms

Crowdsourcing makes use of the creativity and voluntary work of people of various backgrounds, professions and ages. The

platform unseraller.de, for example, invites users to work on product innovations. Here you can vote on the colours of the new Manhattan nail polish collection or the interior of future Ford vehicles. The brainstorming input is rewarded by the companies with discounts and free merchandise. Corporate consultant Fischer has also gained positive experience with the use of Web 2.0 solutions. An innovation project for Görtz17 called for the development of a scarf collection. Over a period of five months, several thousand customers developed three different reversible scarves with the aid of unseraller.de and a TabApp on the Facebook fan page of Görtz17. “Both the quantity and the quality of user submissions were overwhelming. The range of proposals was huge, from coloured pencil drawings to finished sewn scarves. The end result was a very harmonious and innovative collection,” Fischer stresses. Nowadays, new web portals that organise competitive interactive service provision or seek ideas that are subsequently financially rewarded, are established on an ongoing basis. The German-speaking world also has several portals where companies tender creative services. In the design sector, there are platforms such as designenlassen.de or WILOGO. Innocentive.com, atico. com or brainfloor.com are also home to creative folks that invent solutions for the tendered issues. Cultural conditions

The plethora of available platforms and social media forums shows that the current corporate lack of acceptance regarding wider use of crowdsourcing is not due to the lack of software support. However, companies do need to decide which software to use. Jan Fischer recommends the use of crowdsourcing software geared to product development: “Otherwise the flood of information could overwhelm a company and the project team could lose track of things.” Study author Robert Rekece Succeed 01/13

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markets & players

Claudia Pelzer, Medienberaterin: „Viele Unternehmen unterschätzen die Arbeit, die dahinter steckt“ Claudia Pelzer, media consultant: “Many companies underestimate the work involved”

eine Entscheidung, welche Software sinnvollerweise eingesetzt werden soll. Jan Fischer empfiehlt eine Crowdsourcing Software, die sich auf Produktentwicklung spezialisiert hat: „Andernfalls könnte die Flut an Informationen ein Unternehmen überrollen und das Projektteam könnte den Überblick verlieren.“ Studienautor Robert Rekece sieht die größte Herausforderung für die Unternehmen in der Vertraulichkeitsproblematik und in den kulturellen Hürden: „Der Einsatz von Crowdsourcing bedingt die Öffnung nach außen. Damit werden Unternehmen aber angreifbarer. Der Abfluss von geistigem Eigentum oder die Offenbarung der Unternehmensstrategien wird befürchtet.“ Immerhin 50 % der in der Studie der Innovationsgesellschaft befragten Unternehmen nennen das Vertraulichkeitsproblem als Haupthürde im Einsatz von Crowdsourcing. Dennoch sind die Studienautoren überzeugt, dass sich dieses Problem mit den richtigen Rahmenbedingungen lösen lässt. Mittels sogenannter E-Collective Work-Plattformen können in kürzester Zeit mehrere tausend Nutzer-Insights gesammelt werden. Beispielsweise durch die „monodirektionale Kommunikation“: „Dabei antworten die Nutzer auf die Frage des Unternehmens, ohne die Antworten anderer Nutzer zu sehen. Dieser Ansatz bietet sich für geheime Projekte an“, erklärt innosabi Geschäftsführer Fischer. Auch Claudia Pelzer, Medienberaterin und Betreiberin des Crowdsourcing Blogs, sieht die größte Herausforderung im Managen des Innovationsprozesses: „Viele Unternehmen unterschätzen leider immer noch die Arbeit, die dahinter steckt. Zudem muss der Prozess intern so verankert sein, dass er nicht auf Gegenwehr oder Skepsis bei den eigenen Mitarbeitern stößt. Diese müssen im Idealfall bereits sehr früh mit in die Projekte eingebunden werden.“ Gerade diese Fragen müssen im Vorfeld eines Crowdsourcing-Projektes im Detail geregelt werden. „Dabei sollte geklärt werden, welche Plattform und Community man anbindet und wie der richtige Umgang mit Intellectual Property auf Nutzerseite und der Geheimhaltung auf der Unternehmensseite auszusehen hat“, schildert Fischer aus seinen Projekterfahrungen. Der Open Innovation Monitor hat auch untersucht, ob der geringe Einsatz von Crowdsourcing mit der mangelnden Akzeptanz für webbasierte Arbeitsformen durch Digital Immigrants – also die vor 1980 Geborenen – zu erklären ist. Dabei stellte sich heraus, dass die reservierte Haltung auf die fehlende Methodenkompetenz dieser Beschäftigtengeneration zurückzuführen ist. Mit dem dynamisch fortschreitenden Einsatz von Social Media in Unternehmen werden aber wohl zukünftig auch neue innovative Formen wie Crowdsourcing das betriebliche Vorschlagswesen im Innovationsprozess ergänzen. Andrea Jindra  32

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Robert Rekece, Innovationsgesellschaft: „Unternehmen befürchten den Abfluss von geistigem Eigentum“ Robert Rekece, Innovation Society: “Companies fear intellectual property drain”

views confidentiality and cultural barriers as the biggest challenges for companies: “The use of crowdsourcing requires an opening outward. The companies, however, are thus made more vulnerable. They fear intellectual property drain or disclosure of corporate strategies.” At least 50% of the companies surveyed in the study of the Innovation Society view the confidentiality issue as the main obstacle to the use of crowdsourcing. However, the authors of the study are confident that this problem can be solved under the right conditions. By means of so-called e-collective work platforms, several thousand user insights can be collected within a very short timeframe. Using ‘mono-directional communication’, for example. “Users answer a company’s questions without seeing the replies of other users. This approach is useful for classified projects,” explains Fischer, the general manager of innosabi.

Trotz vorhandener Web2.0Technologien zeigen Digital Immigrants wenig Akzeptanz für webbasierte Arbeitsformen Despite having access to Web2.0 technology, digital immigrants display a lack of acceptance regarding web-based modes of working

Fotos: Getty Images, beigestellt

Jan Fischer, innosabi: „Mit Crowdsourcing reichern Unternehmen ihre Sicht mit frischen Ideen von außen an“ Jan Fischer, innosabi: “With crowdsourcing, companies infuse their own perspective with fresh ideas from outside”

For Claudia Pelzer, media consultant and operator of a crowdsourcing blog, the biggest challenge lies in the management of the innovation process: “Many companies unfortunately continue to underestimate the work involved. The process must also be internally anchored in such a manner that it does not meet with opposition or scepticism from its own employees – ideally, they must be integrated into the project at a very early stage.” These questions need to be worked out precisely in advance of a crowdsourcing project.“You need to clarify which platform or community will be involved and how to handle intellectual property of users and corporate non-disclosure,” says Fischer of his experience with these types of projects. The Open Innovation Monitor also investigated whether the low use of crowdsourcing can be explained by the lack of acceptance of web-based forms of work on the part of digital immigrants – ie people born before 1980. It turns out that the cautious attitude can be attributed to the missing methodological competence of this generation of employees. With the dynamically increasing use of social media in companies, new innovative forms such as crowdsourcing will in the future probably complement the innovation processes of employee suggestion schemes. Andrea Jindra 


Photo: istockphoto

Cell division: The Research Institute of Molecular Pathology researches into the weaknesses of human cancer cells.

Research for life Competence in the fight against cancer: the German group Boehringer Ingelheim carries out most of its oncology research in Austria. What makes the business location so attractive.

PROMOTION

Investments in research Development of R&D expenditures in Austria, Germany* and the EU-27.

% of Gross Domestic Product (GDP) 3,0

Germany*

2,5

Austria

*2010 estimate

Successful cancer research German companies such as Boehringer Ingelheim are also represented in Austria with research facilities. Boehringer Ingelheim operates its global oncology research center here, and coordinates its entire clinical research for the region of Central and Eastern Europe. For 25 years the company has been the main sponsor of the Research Institute of Molecular Pathology (IMP) at the Campus Vienna Biocenter, where

scientists are trying to fi nd the weaknesses of leukemia cells, amongst other things. The objective is to “reprogram” these cells by blocking certain genes. Initial attempts have shown that the approach is successful. An immediate stop to cell division occurs after a specific gene is deactivated. This means that the cancer cells no longer reproduce or even die off. More-over, researchers also hope to be able to use appropriate drugs in the fight against other types of cancer. www.investinaustria.at

EU-27

2,0 1,5 2000

2005

2010

Source: Eurostat

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hey are small and unpredictable, aggressive and destructive. Scientists around the world have been searching for their weak spots for decades. Research into cancer cells is a basic feature of the life science sector. A particularly strong business location in this field is Austria. Not only pharmaceutical giants such as Baxter, Sandoz and GlaxoSmithKline, but also small, innovative companies such as AFFiRiS fi nd optimal conditions there. “Customized R&D funding programs as well as a research premium of ten percent are only two ways in which Austria supports the life science sector”, says René Siegl, Managing Director of the national investment promotion acgency ABA-Invest in Austria, which consults companies free of charge and provides consulting services for firms setting up business operations in Austria. In addition, Austria offers numerous tax advantages.


GUS-SERIE CIS SERIES

markets & players

Hoffen und weiterwursteln Hope and muddle on

Wohin f端hrt der Weg? Die k端nftige Wirtschaftspolitik in der Ukraine ist noch unklar Where is the path leading? The future economic policy of Ukraine is still unclear

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Länder wie die Ukraine oder Moldau sind besonders abhängig von der Konjunktur in Westeuropa. Wenn diese stottert, werden die Aussichten trüber.

P

rognosen können ganz schnell obsolet werden. Noch im Sommer hatte das renommierte Wiener Institut für Internationale Wirtschafts vergleiche für die Ukraine im Gesamtjahr 2012 ein Wachstum von 3 % vorhergesagt. Nur wenige Monate später mussten die Ökonomen bereits die Notbremse ziehen: Da glaubten sie nur mehr an ein mageres Prozent Wachstum. Andere waren noch pessimistischer, etwa die Volkswirte von Raiffeisen Research. Diese gingen gar nur mehr von einer Wirtschaft knapp über der Nulllinie aus, also einem Wachstum von 0,5 %. „Der Abschwung der Wirtschaft gewinnt an Dynamik“, schrieben die Raiffeisen Experten im November. Allein im dritten Quartal sei die ukrainische Wirtschaft gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,3 % geschrumpft, die Industrieproduktion habe sich bereits fünf Monate hintereinander reduziert. Die ganz klare Ursache sehen alle Ökonomen in der Konjunkturflaute der Eurozone. Wenn die Stahlwerke in Westeuropa in existenzielle Schwierigkeiten kommen, wie gut sollen sich dann die entsprechenden Produzenten in der Ukraine entwickeln können? Und Massenprodukte wie Stahl zählen nach wie vor zu den wichtigsten Exporten des Landes. Westorientierung bleibt

Dabei ist der politische Worst Case noch verhindert worden, nämlich eine deutliche Abkehr von der Westorientierung und ein offener Konfrontationskurs mit dem Internationalen Währungsfonds, von dessen Krediten die Ukraine abhängt. Die Parlamentswahlen im Herbst – kontrol»Westliche liert von Tausenden internationalen Investoren Beobachtern – zeigten wieder zahlhielten sich lose Unregelmäßigkeiten, aber am zuletzt zurück; Ende blieben doch nur einige wenidas soll sich ge Wahlkreise unentschieden. Viktor Juschtschenko konnte die Mehrheit nun ändern« seines Bündnisses verteidigen, wenn auch mit internen Stimmverschiebungen zugunsten der Kommunisten und Verlusten seiner Partei der Regionen. Die große Oppositionspartei der inhaftierten Juliya Timoschenko blieb stark, aber verlor ebenfalls. Erfolgreich waren die neue liberale Opposition des Boxers Vitali Klitschko wie auch Swoboda, die Partei der rechten Nationalisten. Selbst wenn die künftige Wirtschaftspolitik damit alles andere als klar vorherzusagen ist, gehen qualifizierte Beobachter davon aus, dass zumindest die letzten einschlägigen Gesetze nicht gekippt werden sollten. Und diese sind schon widersprüchlich genug: Da wurden allgemeine Steuersenkungen für 2013 beschlossen, die den Unternehmen zugutekommen sollen. Dem gegenüber stemmt sich der Staat gegen die kontinuierliche Abwertung der Währung Hryvnia mit komplizierten Pflichtumtausch-Vorschriften für grenzüberschreitende Geschäfte. Mit dem IWF wird weiter um Unterstützung gerungen; gleichzeitig versucht die Regierung, bei den für das Land extrem wichtigen Gaspreisen Abschläge von Moskau zu erhalten – und forciert Investitionen aus China und Russland. Denn die westlichen Investoren hielten sich zuletzt doch einigermaßen zurück. Bei den Banken ist dies inzwischen bereits umgekehrt. Eine Reihe internationaler Finanzhäuser hat die Ukraine mangels Erfolgs ganz oder teilweise wieder verlassen. Das waren etwa so bekannte Institute wie ING, HSBC, Pekao, Swedbank oder Citi. Manche von ihnen kümmern sich längst nur mehr eingeschränkt um internationale Großkunden. Foto: Getty Images

Faule Kredite drücken Stimmung

Das ganze Elend einer Branche ist in einer einzigen Zahl enthalten: 40 %. So hoch war laut Weltbank-Ökonomen im Vorjahr der Anteil uneinbringlicher Kredite, sogenannter non-performing loans in der Ukraine. Das ist deutlich höher als in anderen Ländern der Region Ost- und Südosteuropa. „Dabei dürfte die wirkliche Zahl noch darüber liegen“, meint

Countries like Ukraine and Moldova are particularly dependent on the economic situation in western Europe. When that stutters, the prospects become less clear.

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rognoses can become ob solete very quickly. Just in the summer, the renowned Vienna Institute for International Economic Studies had predicted for Ukraine a growth of 3% over the course of 2012. Only a few months later the economists had to put on the emergency brakes: they now only believed in a very slight growth. Others, such as the political economists at Raiffeisen Research, were even more pessimistic. They were working on the basis of an economy just over the zero line, a growth of 0.5%. “The economic contraction is gaining momentum,” wrote the Raiffeisen experts in November. In the third quarter alone the Ukrainian economy shrunk 1.3%, in comparison to the same period the previous year; industrial production has been decreasing for five months in a row. All economists see the cause very clearly as the economic lull in the eurozone. If the western European steelworks meet existential difficulties, how well can the respective producers in Ukraine develop? And mass products like

»Western investors have been holding back recently; this is about to change« steel are, as before, among the most important exports for the country. Westward orientation remains

Still, the political worst case – namely, a clear turn away from the westward orientation and an open confrontation course with the International Monetary Fund, on which Ukraine is dependent for credit – has been avoided. The parliamentary elections in the autumn – controlled by thousands of international observers – showed once again numerous irregularities, but at the end only a few electoral districts remained undecided. Viktor Yushchenko was able to defend the majority of his alliances – albeit with internal voting shifts in favour of the communists and

losses for his Party of Regions. The large opposition party of imprisoned Yulia Tymoshenko remained strong, but likewise lost. The new liberal opposition party of boxer Vitali Klitschko was successful, as was Svoboda, the party of the far right nationalists. Even if the future economic policy appears far from easy to predict, qualified observers work on the basis that, at the very least, the latest relevant laws should not be overturned. And these are already inconsistent enough: it was decided to reduce taxes for 2013, in order that businesses could stand themselves in good stead. In contrast, the state is fighting against the continued devaluation of the hrivna with complicated compulsory exchange policies for cross-border transactions. The struggle with the IMF over support will continue, at the same time the government is attempting to obtain from Moscow vitally important reductions in gas prices – and is pushing investments from China and Russia, as western investors have, to an extent, been holding back recently. In the case of the banks, meanwhile, this is the reverse – a number of international financial institutions have either partly or completely left Ukraine as a result of the lack of success. Among those were well-known institutions such as ING, HSBC, Pekao, Swedbank and Citi. Some of them are now only taking care of major international customers, and that only to a limited extent. Bad loans putting a damper on the mood

The entire affliction of an industry is embodied by one single figure: 40%. According to the World Bank economists, this was the high level of irrecoverable debts, so-called non-performing loans, in Ukraine. That is significantly higher than in other countries in the eastern and southern European region. “In fact, the real figure may well be higher than that,” said Gerhard Bösch, first deputy chairman of the board at the Ukrainian Aval Bank, which belongs to the Raiffeisen International Group and is placed at Succeed 01/13

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markets & players

Gerhard Bösch, Aval Bank/RBI: „Zahlenmaterial der Banken in ukrainischem Besitz ist nicht verlässlich und kaum zu durchschauen“ Gerhard Bösch, Aval Bank/RBL: “Financial figures from banks under Ukrainian ownership are neither reliable nor transparent”

Peter Hagen, VIG: „Wir sind in der Ukraine die Nummer drei oder vier am Markt und wachsen jährlich um 20 bis 30 %“ Peter Hagen, VIG, “We are number three or four in the market in Ukraine and are growing by 20% to 30% annually”

Gerhard Bösch, Vorstand bei der ukrainischen Aval Bank, die zur Raiffeisen International Gruppe gehört und als Nummer vier am Markt gilt. „Das Zahlenmaterial der Banken in ukrainischem Besitz ist nicht verlässlich und kaum zu durchschauen.“ Laut Bösch könnte der Anteil an faulen Krediten insgesamt deutlich jenseits der 50 % liegen. Das hat in den letzten Jahren auch deutliche Spuren in den Bilanzen hinterlassen. Laut der Branchenstudie CEE Banking Sector Report von Raiffeisen Research in Wien verbuchte der gesamte Sektor in der Ukraine in den letzten drei Jahren Verluste, teilweise dramatische. Der Return on Equity der Branche lag 2009 immerhin bei minus 32 %. Es folgten Verlustjahre mit minus 10 % und minus 5 %. Von Rückzug ist bei den großen österreichischen Playern momentan dennoch nicht die Rede. Weder Raiffeisen noch die Bank Austria sprechen von einem Streichen der Segel. Aber man strafft die Filialnetze und spart am Personal.

Wirtschaftsdelegierter Gregor Postl: „Günstiger Währungskurs eröffnet österreichischen Firmen attraktive Eintrittschancen“ Economic delegate Gregor Postl: “More favourable exchange rates are opening up attractive entry opportunities for Austrian firms”

number four in the market. “Financial figures from banks under Ukrainian ownership are neither reliable nor transparent.” According to Bösch, the level of non-performing loans could well be as high as 50%.

In the last few years that has also left behind clear traces in the financial statements. According to the industry study CEE Banking Sector Report from Raiffeisen Research in Vienna, the entire sector in Ukraine has recorded losses in the last three years, sometimes dramatic ones. In 2009 the industry return on equity lay at minus 32%. It followed loss-making years of minus 10% and minus 5%. The talk among the big Austrian players is not currently one of retreat. Neither Raiffeisen nor Bank Austria are speaking about throwing in the towel. However, they are tightening the branch networks and are making savings in personnel. VIG wants to grow

In contrast, the Vienna Insurance Group (VIG) is targeting additional purchases and a further growth in Ukraine. Just last autumn general director Peter Hagen left no doubts that he wants to continue to work in the fragmented Ukrainian market: “We are number three or four there and are growing by 20% to 30% annually.” Ukraine will in future become a focal point for the

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Die Landwirtschaft spielt sowohl in der Ukraine wie auch in Moldau bis heute eine wichtige Rolle Agriculture still plays an important role in Ukraine as well as in Moldova

Fotos: Getty Images, Ian Ehm, beigestellt Foto:

VIG will wachsen

Dem gegenüber peilt die Wiener Versicherungsgruppe VIG in der Ukraine Zukäufe und ein weiteres Wachstum an. Erst im letzten Herbst ließ Generaldirektor Peter Hagen keine Zweifel daran, dass er sich auf dem zersplitterten ukrainischen Markt kontinuierlich vorarbeiten will: „Wir sind dort die Nummer drei oder vier und wachsen jährlich um 20 bis 30 %.“ Die Ukraine soll im Konzern künftig ein Schwerpunkt werden. Denn die jährlichen Pro-Kopf-Ausgaben für Versicherungen liegen dort bei bloß 50 Euro und damit noch einmal deutlich unter jenen in anderen osteuropäischen Ländern. Österreich hält in der Ukraine unter den westlichen Investoren insgesamt die fünfte Position. Das kommt einerseits von den großen Finanzdienstleistern, aber durchaus auch von Zukäufen in anderen Branchen. So übernahm etwa die Wiener Investmentfirma EPIC im Frühjahr 2011 den Telekom-Festnetzanbieter UkrTelecom um knapp 1 Mrd. Euro; und von Wien aus operiert das Solartechnik-Unternehmen Activ Solar mit einer Produktionsstätte und einer ganzen Reihe teilweise großer Solarparks in der Ukraine, etwa auf der Krim. Der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Kiew, Gregor Postl, organisiert auch trotz schwieriger Rahmenbedingungen zahlreiche Firmenmissionen zu unterschiedlichen Branchenschwerpunkten. Seiner Meinung nach eröffnet der günstige Währungskurs österreichischen Firmen gerade jetzt attraktive Eintrittschancen auf dem ukrainischen Markt: So sind etwa die Kosten für Grundstücke, Mieten und Gehälter teils moderater als vor der Krise. Darüber hinaus bemerkt Postl ein deutlich gesteigertes


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Die große Oppositionspartei der inhaftierten Juliya Timoschenko blieb stark, aber verlor ebenfalls The big opposition party of the imprisoned Yulia Tymoshenko remained strong, but likewise lost

Interesse führender ukrainischer Unternehmen an Kontakten zu österreichischen Firmen. Das gelte etwa für krisenresistentere Sektoren wie die Nahrungsmittelindustrie, die Land- und Forstwirtschaft oder erneuerbare Energien. In der Landwirtschaft sind zuletzt trotz des Verbots von Grunderwerb durch Ausländer international operierende Holdings entstanden, die große Flächen pachten und in ihre Maschinenparks investieren. Auch die Bedeutung alternativer Energieerzeugung nimmt zu – und das bietet Chancen für österreichische Unternehmen. Aber es gibt eine große Hürde. Laut WKO ist es aufgrund der finanziellen Situation vieler ukrainischer Firmen immer noch schwierig, klassische Exportgeschäfte zu finanzieren. „Damit kommt der sorgfältigen Auswahl der Geschäftspartner eine gesteigerte Bedeutung zu“, heißt es in einer Information der WKO. „Auch die teilweise fehlende Rechtssicherheit ist nach wie vor eines der Hauptprobleme bei Geschäften in und mit der Ukraine. So ist nicht nur das gesamte Justizwesen bürokratisch, sondern es widersprechen sich auch zahlreiche ukrainische Rechtsnormen.“ Fabriken auf den Feldern

Ganz ähnliche Probleme hat das südliche Nachbarland Moldau, allerdings auf einem niedrigeren Einkommensniveau. Gehen die Statistiken der Ukraine von einem BIP pro Kopf von 2800 Euro aus (2011), so lag dieses in Moldau mit lediglich 2000 Euro noch einmal darunter. Moldau ist eines der ärmsten Länder Europas. Und viel deutlicher könnte sich das nicht ausdrücken als durch die Tatsache, dass eine schwache Ernte gleich einmal beim Bruttonationalprodukt zu einem deutlichen Einbruch führt. So dominant ist immer noch die Landwirtschaft. Auch Österreicher vor Ort importieren Früchte und Nüsse, aber es gibt auch andere Aktivitäten. STRABAG ist mit einer Tochterfirma da; und selbst wenn sich wegen der westeuropäischen Konjunkturschwäche wenige neue Investoren finden, errichtet ein Österreicher gerade ein Werk auf der grünen Wiese. Es ist das Elektrounternehmen Gebauer & Griller, das im Frühjahr 2012 den Grundstein für ein Kabelwerk legte. Vertriebsleiter Automotive Martin Zwotzl, der auch dieses Projekt verantwortet, erzählt: „Wir werden Mitte 2013 mit der Produktion beginnen, etwa mit 70 bis 100 Mitarbeitern.“ Die Initialzündung kam von einer großen Kabelbaumfabrik des deutschen Automobilzulieferers Dräxlmaier. Dieser wird der erste wichtige Kunde sein. „Aber dann wollen wir auch andere Kunden in der Region beliefern“, betont Zwotzl; „noch sind es nicht so viele, aber wir glauben fest daran, dass sich das ändern wird.“ Reinhard Engel  38

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Unter anderem war die neue liberale Opposition des Boxers Vitali Klitschko bei der Wahl erfolgreich The new liberal opposition party of the boxer Vitali Klitschko was among those who were successful in the election

concern, as the yearly per capita expenditure on insurance is just EUR 50 and, as such, significantly lower than in other eastern European countries. Austria holds fifth place among western investors in Ukraine. That comes, on the one side, from the big financial service providers, but also from additional purchases in other industries. In early 2011 the Vienna investment firm EPIC took over the telecom landline provider UkrTelecom for scarcely EUR 1bn. And the solar technology firm ActivSolar operates out of Vienna, with a production site in Ukraine and a series of both smaller as well as large-scale solar parks, for example on the Crimean peninsula. The Austrian economic delegate in Kiev, Gregor Postl, organises numerous company missions to diverse industry focal points, in spite of difficult basic conditions. In his opinion, the favourable exchange rate is currently opening up attractive entry opportunities for Austrian companies in the Ukrainian market, for example, the costs of land, rent and salaries are in part more moderate than before the crisis. Additionally, Postl observes a significantly increased interest from Ukrainian-led companies in making contact with Austrian firms. That applies to crisis-resistant sectors like the food industry, agriculture and forestry or renewable energies. In agriculture they have recently – despite the prohibition of land

Factories in the fields

The southern neighbouring country Moldova has similar problems, but on a lower income level. While the Ukrainian statistics are based on a GDP per capita of EUR 2,800 (2011), in Moldova this figure is even lower, at EUR 2,000. Moldova is one of the poorest countries in Europe. And it cannot be more clearly expressed than through the fact that a weak harvest immediately leads to a break in the net national product. Agriculture still plays a key role. Locally based Austrians also import fruit and nuts, but other activities can also be noted. STRABAG has a subsidiary there, and although new investors are few and far between, owing to the western European economic conditions, an Austrian electrical installation company, Gebauer & Griller, is constructing a cable plant in the open countryside (the foundation stone was laid in spring 2012). Sales manager of the automotive division, Martin Zwotzl, who is also responsible for this project, explains: “We’ll take up production in mid-2013, with around 70 to 100 staff.” The initial spark came from one of the big cable harness factories of the German automotive supplier Dräxlmaier, which will be the first major customer. “But we also want to supply other customers in the area,” says Zwotzl.“At the moment there aren’t so many, but we firmly believe that will change.” 

Fotos: Getty Images

Viktor Juschtschenko konnte die Mehrheit seines Bündnisses verteidigen, wenn auch mit Verlusten seiner Partei der Regionen Viktor Yushchenko was able to defend his majority, albeit with losses for his Party of Regions

acquisition by foreigners – formed internationally operational holdings that lease large plots and invest in their machinery. The significance of alternative energy production is on the increase – and offers opportunities for Austrian businesses. But there is one big hurdle. According to the WKO (Austrian Chamber of Commerce), it is still difficult to finance classic export businesses, due to the financial situation of many Ukrainian firms. “With this comes an increased significance in the accurate choice of business partner,” explains a briefing from the WKO. “Also the partly missing legal security is, as before, one of the main problems for business in and with Ukraine. The legal system is not only bureaucratic, but numerous Ukrainian legal norms are in conflict with each other.”


IMMOBILIENMARKT IN ÖSTERREICH Was ist 2013 neu? ENERGIEAUSWEIS – Energieausweiß Vorlage ist Pflicht bei Verkauf oder Vermietung von Immobilien!

New in 2013: ENERGY PERFORMANCE CERTIFICATES is mandatory for sale or lease of real estate!

Weitläufig bekannt ist, dass auf Grund eines Europaweit gültigen Gesetzes seit Jänner 2009 bei so gut wie jedem Liegenschaftsverkauf bzw. Vermietung vom Abgeber dem Käufer/Mieter bei Vertragsabschluss ein so genannter Energieausweis „ Pickerl“ vor zu legen ist. Weniger bekannt ist aber, dass ab 2013 dieses europäische Gesetz auch hier in Österreich gilt!

It is by now well known that legislation in effect throughout Europe (since January 2009) requires a seller or lessor of real estate to present the buyer/lessee with a so-called Energy Performance Certificate (or “Label”) prior to conclusion of the sales or lease agreement, and that this is required for nearly all real estate transactions. Less well known is that in 2013 this European law applies here in Austria!

THE PROPERTY MARKET IN AUSTRIA

- Der Verkäufer oder Vermieter ist verpflichtet, einem Kauf- bzw. Mietinteressenten Energieausweis vorzulegen.

- Weiters ist er verpflichtet die Energie-Effizienzklasse des Gebäudes in Anzeigen anzugeben. - Die Unterlassung dieser Vorlage-/Anzeigepflicht ist eine Verwaltungsübertretung und ist mit einer Geldstrafe bis zu 1450,- Euro zu bestrafen. - Wird dem Käufer kein Energieausweis ausgehändigt, so kann er selbst einen Energieausweis einholen und die ihm daraus entstandenen Kosten vom Verkäufer ersetzt begehren, oder sein Recht auf Ausweisaushändigung gerichtlich geltend machen. Welchen Stellenwert hat Ihrer Meinung nach ein positiver Energieausweis auf die Kaufentscheidung eines Interessenten? Ich glaube dass das Energiebewusstsein der Österreicher ein sehr hohes ist und dem Energieausweis eine hohe Bedeutung zukommen wird. Niemand kauft gerne „die Katze im Sack!“ Welche Sicherheiten habe ich damit als Verkäufer/Käufer einer Immobilie? Als Verkäufer sind Sie damit Ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachgekommen. Aber nicht nur das – ob guter oder schlechter Wert, der Käufer weiß zum Zeitpunkt der Kaufentscheidung über den Zustand des Gebäudes Bescheid und dass schafft Klarheit und Vertrauen auf beide Seiten. Niemand fühlt sich „über den Tisch gezogen!“ Mit welchen Kosten muss man Rechnen? Ein Energieausweis kostet zwischen e 420.- bis e 700.-

- It is now mandatory for the seller/lessor to present the Energy Performance Certificate to all interested potential buyers or lessees. - It is also mandatory for the seller/lessor to indicate the energy efficiency class of the building in advertisements. - Failure to meet either of the above obligations is an administrative offense subject to a fine of up to � 1,450.

РЫНОК НЕДВИЖИМОСТИ В АВСТРИИ

- If the buyer is not presented with an Energy Performance Certificate, he may obtain such certificate on his own accord and demand reimbursement of the resulting costs from the seller or may pursue his right to receive the certificate by judicial means. In your opinion, how significant is a positive Energy Performance Certificate for the decision of a potential buyer? I think Austrians are very energy aware and that the Energy Performance Certificate will be very important. No one wants to buy “a pig in a poke!” What sort of assurance does the certificate provide for the seller and buyer of the real estate? For the seller, the certificate not only fulfills a legal obligation, but it is also a means of providing the buyer with clarity regarding the energy status of the building. Whether the status is good or bad, the fact that it is documented at the time of the transaction helps establish confidence and trust between the parties. In addition, it means that neither party will feel taken advantage of! What are the expected costs of a certificate? An Energy Performance Certificate normally costs between e 420 and e 700.

Mag. Margarita Alexandrova-Fetscher CHAIRMAN 2011 Lifetime Achievement Award 2012 Beste Maklerin RE/MAX Österreich 2011 und 2012

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SEA

Die Lösung: Sustainable Entrepreneurship! The solution: sustainable entrepreneurship! Ohne Sustainable Entrepreneurship gibt es keine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunft! So lautet die provokante Ausgangsthese für das Buch Sustainable Entrepreneurship. A New Business Concept for Sustainability, das im Sommer 2013 erscheinen wird.

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ustainable Entrepreneurship ist die wichtigste Antwort auf die Herausforderungen der Weltwirtschaft. Gleichzeitig ist sie die größte Chance für die europäische Wirtschaft, sich im weltweiten Wettbewerb zu behaupten und ihre Spitzenposition zu halten. Sustainable Entrepreneurship ist der einzige Weg aus der Krise und wohl das wichtigste Gemeinschaftsprojekt – sie kann und wird unsere starke Position auch zukünftig erhalten. Der Sustainable Entrepreneurship Award (SEA) legt den Fokus auf genau diese Ziele einer nachhaltigen und auf Langfristigkeit ausgerichteten Wirtschaft. Ein neues Buch mit dem Titel Sustainable Entrepreneurship. A New Business Concept for Sustainability soll die Chancen aufzeigen, die sich aus der Umsetzung von Sustainable Entrepreneurship ergeben. Gleichzeitig ist dieses Buch ein Weckruf für all jene Unternehmen und Entscheidungsträger, die Sustainable Entrepreneurship bis jetzt unterschätzt haben oder die sich der größeren Bedeutung noch nicht bewusst waren. Das Buch wird im Sommer 2013 erscheinen und in mehreren Kapiteln die folgenden Themen untersuchen: • Definition und aktuelle Situation der Sustainable Entrepreneurship • Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen und was Sus tainable Entrepreneurship in Europa erreichen muss • Theoretische Ansätze für Sustainable Entrepreneurship in Unternehmen • Best Practice-Beispiele von europäischen und weltweit tätigen Unternehmen „Das Buch soll sowohl topaktuelle Fachliteratur als auch praktische Erfahrungen im Bereich sozialer Innovation bieten“, sagt Christina Weidinger, Gründerin des SEA, die gemeinsam mit dem Präsidenten des Forums Alpbach Franz Fischler und dem CSR-Experten René Schmidpeter Herausgeberin des Buches ist. „Daher enthält es so- »Das Buch soll sowohl fundiertes Fachwissen als wohl topaktuelle auch umsetzbare Erkenntnisse in Fachliteratur gut lesbarer Form. Dies gibt eiund praktische nen aktuellen Überblick über die Erfahrungen im neuesten Erkenntnisse in diesem Fachgebiet“, ergänzt Fischler. Bereich sozialer Zu den Autoren zählen EUInnovation Kommissionspräsident José bieten« Manuel Barroso, EU-Industriekommissar Antonio Tajani, EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, EU-Ratspräsident Herman van Rompuy, Univ.-Prof. Franz Josef Radermacher, Präsident des Global Economic Network, Univ.-Prof. Wilfried Sihn, Fraunhofer Austria Research, oder Bradley Googins, Außerordentlicher Professor der Boston College Carroll School of Management. Spannende und wegweisende Lektüre ist also garantiert!  40

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ustainable entrepreneurship is the principal answer to the challenges facing the global economy. It is also the greatest opportunity for Europe’s economy to continue to hold its ground in the face of global competition and as a frontrunner. Sustainable entrepreneurship is the only way out of the crisis as well as the arguably most important collaborative project for preserving our strength in the future. The Sustainable Entrepreneurship Award (SEA) places the focus on these very objectives of a sustainable and long-term oriented economy. A new book, called Sustainable Entrepreneurship. A New Business Concept for Sustainability, aims to point out these opportunities that arise from putting sustainable entrepreneurship into practice. At the same time, this book is a wakeup call for all those companies and decision makers who underestimate sustainable entrepreneurship or who are simply not aware of its greater

»The publication aims to be a stateof-the-art specialist resource and also to provide practical experiences in the field of social innovation« dimension. The book, which will be published in summer 2013, is divided into several chapters and takes a closer look at the following topics: • Definition and present state of

sustainable entrepreneurship • Political and economic framework conditions and what sustainable entrepreneurship must achieve in Europe • Theoretical approaches for sus tainable entrepreneurship in businesses • Best practice case studies from European and globally operating companies “The publication aims to be a state-of-the-art specialist resource and also to provide practical experiences in the field of social innovation,” says Christina Weidinger, founder of the SEA and co-editor of the book together with Franz Fischler, president of the European Forum Alpbach, and CSR expert René Schmidpeter. “As such, it will contain both in-depth specialised knowledge as well as practical wisdom in a readable format, a combination that gives an up-to-date overview of the latest insights in this field of expertise,” adds Fischler. The authors include José Manuel Barroso, the president of the European Commission, Antonio Tajani, the European Commissioner for Industry and Entrepreneurship, Martin Schulz, the president of the European Parliament, Herman van Rompuy, the president of the European Council, university professor and president of the Global Economic Network Franz Josef Radermacher, Professor Wilfried Sihn of Fraunhofer Austria Research, and Bradley Googins, associate professor at Boston College Carroll School of Management. An exciting and groundbreaking read is guaranteed! Harald Hornacek 

Foto: David Sailer

Without sustainable entrepreneurship there is no economic and social future, reads the provocative opening statement of the book Sustainable Entrepreneurship. A New Business Concept for Sustainability, which will be published in summer 2013.


Christina Weidinger: „Europa kann sich nur aus den aktuellen negativen Einflüssen befreien, wenn wir uns zu SE bekennen und danach handeln“ Christina Weidinger: “Europe can only free itself from the current negative influences if we commit ourselves to SE and act accordingly”

“Europe needs entrepreneurial spirit” An interview with Christina Weidinger, founder of the SEA You say there is no economic future without sustainable entrepreneurship (SE). What do you mean by that?

Sustainable entrepreneurship is an opportunity for Europe to establish itself as a frontrunner in the global market. Europe can only free itself from the crisis and the current negative influences if we commit ourselves to SE and act accordingly. Companies that orient their core processes and strategies towards solving the current challenges will be the winners. Is SE more of an issue for corporate groups or rather for SMEs?

„Europa braucht Unternehmergeist“ Im Gespräch: Christina Weidinger, Gründerin des SEA Sie sagen, es gebe keine wirtschaftliche Zukunft ohne Sustainable Entrepreneurship (SE). Was meinen Sie damit?

Sustainable Entrepreneurship ist die Chance für Europa, sich im globalen Wettbewerb als Vorreiter zu etablieren. Europa kann sich nur aus der Krise und den aktuellen negativen Einflüssen befreien, wenn wir uns zu SE bekennen und danach handeln. Unternehmen, die ihre Kernprozesse und Strategien auf die Lösung der gegenwärtigen Herausforderungen ausrichten, werden die Gewinner sein. Ist SE eher eine Angelegenheit für Konzerne oder für KMU?

KMU sind beweglicher als Konzerne, die für Richtungsänderungen viel länger brauchen. Gerade die KMU, das Rückgrat der europäischen Wirtschaft, haben dabei die besten Möglichkeiten! Daher ist Sustainable Entrepreneurship das Erfolgskonzept der KMU und der Unternehmer. Nicht zuletzt deshalb zeichnen wir ja mit dem SEA auch die Entrepreneure aus. Und wir werden in Europa künftig auch deutlich mehr Unternehmergeist brauchen. Welche Rolle spielen Innovationen?

Innovationen sollen nicht nur in Produkten und Services entstehen, sondern auch in der Strategie. Sustainable Innovation muss als Unternehmenswert verstanden werden. Das Ziel ist die Chancenauswertung sich bietender Alleinstellungsmerkmale eines Unternehmens, und zwar in sozialer, ökologischer und damit auch ökonomischer Ausprägung. Letzten Endes ist Innovation die beste Strategie, den vermeintlichen Gegensatz zwischen Wirtschaft und gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen konstruktiv aufzulösen, und das in einer Art und Weise, von der alle profitieren.

SMEs are more flexible than corporate groups, which require much more time for changes in direction. That’s why SMEs, the backbone of the European economy, have the best opportunities! Sustainable entrepreneurship is the recipe for success for SMEs and entrepreneurs. This is one of the reasons why we award the SEA to entrepreneurs. And Europe will need considerably more entrepreneurial spirit in future. What role do innovations play?

Innovation shouldn’t only play a role in products and services, but also in strategy. Sustainable innovation must be understood as a corporate value. The objective lies in utilising opportunities that arise from the unique selling points of a company – in so­cial, environmental and therefore also economic form. Ultimately, innovation is the best strategy to constructively resolve the conflict between the economy and social and environmental challenges in a way that everyone can ben­efit from.

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markets & players MANAGERTALK

Flexible Strukturen Flexible structures Text: Andrea Jindra

Eine nachhaltige Unternehmenskultur und Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung zählen zu den wichtigsten HR-Themen. Dabei setzen Unternehmen verstärkt auf Work-Life-Balance und eine damit verknüpfte Flexibilisierung der Arbeitsstrukturen. The most important HR issues are a sustainable corporate culture and employee loyalty measures. Companies are increasingly focusing on worklife balance and the associated need to make work structures more flexible.

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urch den aufgrund des demografischen Wandels sinkenden Anteil an Nachwuchskräften und den Fachkräftemangel steigt in Unter nehmen die Bedeutung einer ausgewogenen Work-Life-Balance: Waren es 2011 noch 40 % der Befragten, die das Thema als zentral einschätzten, sind es 2012 bereits 58 %. So lautet eine wichtige Erkenntnis des HR-Reports 2012/2013 des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE) und der Hays AG. Den Schwerpunkt des Reports, zu dem 714 Entscheider aus Deutschland (60 %), der Schweiz (25 %) und Österreich (13 %) befragt wurden, bildet das Thema Mitarbeiterbindung. Bei den konkreten Maßnahmen in der Umsetzung überwiegt bei den befragten Unternehmen die „klassische“ flexible Gestaltung der Arbeitszeit (86 %), die das Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben herstellen soll. Etwa die Hälfte der Befragten nennt gesundheitsfördernde Maßnahmen (50 %), ein flexibles Arbeitszeitvolumen (50 %) und die Möglichkeit zur Telearbeit (49 %). Nur bei einem Drittel der Unternehmen werden hingegen Kinderbetreuung, Beratungsangebote oder ein fester Ansprechpartner für Work-Life-Balance-Belange angeboten. Auch eine gezielte Frauenförderung ist vor dem Hintergrund des demografischen Wandels eine ökonomische Notwendigkeit. Allerdings gaben nur 39 % der Entscheider an, dass das Thema in ihren Unternehmen eine große Bedeutung hat. Im Ländervergleich wird der Frauenförderung in Deutschland eine höhere Bedeutung zugemessen als in Schweizer und österreichischen Unternehmen. Um Frauen zu fördern, setzen die befragten Unternehmen vor allem auf flexible Arbeitszeitmodelle (81 %), die vollzeitnahe Teilzeit (58 %) und Wiedereinstiegsprogramme (42 %). „Der HR-Bereich ist nach wie vor nicht als Businesspartner etabliert. So spiegeln die Ergebnisse des HR-Reports auf verschiedenen Ebenen wider, dass HR-Manager zwar um die Brisanz von Themen wissen, aber mit ihrer Erkenntnis im Top-Management und bei den Managern der Fachbereiche nicht durchgängig ankommen“, bilanziert Prof. Jutta Rump, Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE). 

s a result of lower numbers of young and specialist managers due to demographic change, work-life balance is gaining importance for companies: whereas in 2011 just 40% of those surveyed considered this subject to be key, in 2012 it was as many as 58%. This is an important lesson from the 20122013 HR report from the German Institute for Employment and Employability (IBE) and Hays AG. The report, which surveyed 714 decision makers in Germany (60%), Switzerland (25%) and Austria (13%), focuses on employee retention. The specific implementation measures of the surveyed companies were dominated by the ‘classic’ issue of flexible working hours (86%) which aims to create a balance between working and private life. Around half of those surveyed listed health promotion measures (50%), flexible working time (50%) and the opportunity for remote working (49%). In contrast only around one-third of companies offer child

Jutta Rump Institut für Beschäftigung und Employability (IBE)

care, advice or a fixed contact for work-life balance issues. Targeted support for women is also an economic necessity when faced with the background of demographic change. But only 39% of decision makers stated that this issue was very important in their company. When the countries are compared, support for women was given higher importance in German than in Swiss and Austrian companies. Support for women is mainly provided by the companies surveyed in the form of flexible working time models (81%), part-time working close to fulltime hours (58%) and re-entry programmes (42%). “HR departments are still not established as business partners. So the results of the HR report reflect the fact at various levels that HR managers know that the subjects are contentious but not all top and departmental managers are aware of this,” summarises Professor Jutta Rump, director of the Institute for Employment and  Employability (IBE).

Welche drei der nachfolgenden HR-Themen/Handlungsfelder sind in ihren Augen die wichtigsten? Which three of the following HR subjects / action areas are in your opinion the most important?

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39 27 24

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Basis: N (2012) = 714 Befragte N (2011) = 439 Befragte Base: N (2012) = 714 people questioned N (2011) = 439 people questioned

2012 2011

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Alle Angaben in Prozent und gerundet All information in percent and rounded

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27 Quelle/ Source: HR-Report 2012/2013, Hays AG

Foto: beigestellt

Eine nachhaltige Unternehmenskultur fördern Promoting a sustainable corporate culture Die besten Mitarbeiter binden Retaining existing employees Die Führung im Unternehmen stärken und ausbauen Strengthening and expanding leadership in the company Die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter fördern Supporting the ability of employees to work Eine Work-Life-Balance für Mitarbeiter etablieren Establishing employee work-life balance Neue Mitarbeiter gewinnen Recruiting new employees Ein umfassendes Talentmanagement etablieren Establishing comprehensive talent management Die Arbeitsstrukturen flexibilisieren Making work structures more flexible Die demografische Entwicklung steuern Managing demographic development Neue Vergütungsmodelle aufsetzen Establishing new remuneration models


finance & Grand Slam für die RBI Grand slam for RBI

Sberbank intensiviert Beziehungen mit Türkei Sberbank intensifies activities in Turkey

Erste Group zieht sich aus Ukraine zurück Erste Group retreats from Ukraine

> Das Fachmagazin The Banker kürte die Raiffeisen Bank International AG (RBI) zur „Bank des Jahres in Zentralund Osteuropa (CEE)“ und zur „Bank des Jahres“ in weiteren fünf Ländern. Damit erhielt die RBI im Vorjahr vier Auszeichnungen für ihre strategische Positionierung, ihre Performance und ihr breites Angebot für Privat- und Kommerzkunden in CEE. „Dass wir in diesem Jahr den Grand Slam geschafft, also alle vier wichtigen Auszeichnungen gewonnen haben, unterstreicht unsere führende Rolle in Zentral- und Osteuropa und unseren nachhaltigen Erfolg“, sagte Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender der RBI.

> Die Sberbank Russland wird in Zukunft noch stärker in der Türkei aktiv sein und schloss dafür zwei richtungsweisende Vereinbarungen ab. Zur Steigerung von Exporten und zur Optimierung der Handelsbeziehungen zwischen Russland und der Türkei wurde zwischen der Turk Eximbank und der Sberbank Russland ein Handelsabkommen über USD 1 Mrd. unterzeichnet. Dieser Betrag wird in den nächsten drei Jahren in türkische Exporte nach Russland und in andere Zielländer investiert.

> Die Erste Group hat eine Vereinbarung mit den Eigentümern der Fidobank, einer von Oleksandr Adarich kontrollierten Unternehmensgruppe, über den Verkauf der Erste Bank Ukraine geschlossen. Der Verkaufspreis wird USD 83 Mio. betragen (ca. EUR 63 Mio.). Die geplante Verkaufsentscheidung folgt der Strategie der Erste Group, sich auf das Kundengeschäft im östlichen Teil der Europäischen Union zu fokussieren. Die Erste Group erwartet den Abschluss der Transaktion im Verlauf des Jahres 2013.

> The financial industry magazine The Banker named Raiffeisen Bank International AG (RBI) its Bank of the Year in CEE as well as Bank of the Year in five countries in the region. RBI also received four awards last year for its strategic positioning, its performance and its wideranging service offering for private and business customers in CEE. “We achieved the grand slam this year. Winning four important awards underlines our leading role in central and eastern Europe and our sustained success,” commented Herbert Stepic, CEO of RBI.

> Sberbank Russia plans to step up its activities in Turkey in future and has concluded two agreements that set the course for this. One of these is a trade agreement between TurkEximbank and Sberbank Russia, with a value of over USD 1bn, intended to optimise trade relations between Russia and Turkey. The sum will be invested in Turkish exports to Russia and other countries over the next three years.

> Erste Group has concluded an agreement with the owners of Fidobank, a group of companies controlled by Oleksandr Adarich, for the sale of Erste Bank Ukraine. The price tag on the deal is USD 83m (approx. EUR 63m). The planned divestment is in line with Erste Group’s strategy to focus on its business with customers in the eastern part of the EU. Erste expects the transaction to be concluded during 2013.

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finance&investment

Erste „grüne Anleihe“ der Erste Group

Erste Group issues green bond

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ie Erste Group begab eine Anleihe, deren Emissions erlös ausschließlich zur Finanzierung von Projekten verwendet wird, die sich der rohstoffunabhängigen Energieerzeugung aus erneuerbaren Ressourcen widmen. Die Anleger sollen von der guten Verzinsung profitieren. Bei einer Stückelung von EUR 1000, einem Mindestvolumen von EUR 3000 und einer Laufzeit von 6,5 Jahren beträgt die jährliche Verzinsung 2 %. Mit dem aufgebrachten Kapital finanziert die Erste Group Projekte aus dem Bereich der grünen Energie. Das rechtliche Knowhow lieferte die Kanzlei Brandl & Talos aus Wien.

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rste Group has issued a new bond, the proceeds of which will be used exclusively to finance projects dedicated to energy generation from renewable resources without reliance on natural resources. Investors should profit from an attractive yield. The bond has a denomination of EUR 1,000 with a minimum investment of EUR 3,000, a maturity of 6.5 years and an annual yield of 2%. Legal expertise for issuing the bond was provided by the Viennese firm Brandl & Talos.

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Kontaktlos zahlen mit Karte Contactless payment by card

> Payment Services Austria (PSA), ein Tochterunternehmen der österreichischen Banken und für die stabile und sichere Abwicklung des Bankomat- und Bankomatkartengeschäfts sowie die Entwicklung von marktadäquaten Bankomatkarten-Features für die österreichischen Banken zuständig, blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2012 zurück. Die Anzahl der Geldausgabegeräte wurde von 7690 auf 7765 Bankomaten gesteigert (+1 %). Die Zahl der ausgegebenen Bankomatkarten erhöhte sich um 3,1 % von rund 8,3 Mio. auf 8,6 Mio. Damit besitzt nun jeder Österreicher über 15 Jahren statistisch gesehen 1,2 Bankomatkarten. Insgesamt wurden 2012 rund 508 Mio. Transaktionen an Bankomaten und mit Bankomatkarten durchgeführt (+6,8 % gegenüber 2011). Rein rechnerisch wurden 2012 also pro Tag rund 1,4 Mio. Transaktionen getätigt. Wertmäßig beträgt das Volumen der insgesamt rund 508 Mio. Transaktionen knapp EUR 36,2 Mrd. (+6,1 % vs. 2011). Rainer Schamberger, Vorsitzender der Geschäftsführung von PSA: „Ab März bieten wir zusätzlich die Möglichkeit des kontaktlosen Zahlens mit Bankomatkarte für Beträge bis EUR 25. Dabei ist keine PIN-Eingabe mehr erforderlich. Es muss nur die Bankomatkarte nahe an das Lesemodul einer entsprechend ausgerüsteten Bankomatkasse gehalten werden.“ Die neue Bezahlweise basiert auf der „Near Field Communication“-Technologie (NFC). Die Ausgabe der neuen, NFC-fähigen Bankomatkarten erfolgt im Rahmen des planmäßigen Kartenaustauschs durch die österreichischen Banken. > Payment Services Austria (PSA) can look back on a successful 2012. The company is a subsidiary of the Austrian banks, and is responsible for the stable and secure operation of ATMs and debit cards, as well as the development of card features appropriate to the market. The number of ATMs grew by 1%, from 7,690 to 7,765 machines, and the number of bank cards issued increased by 3.1%, from about 8.3 million to 8.6 million cards. This means that statistically, over the last 15 years each Austrian has been issued with 1.2 bank cards. A total of 508 million transactions were made at ATMs and by debit card over the year (6.8% more than in 2011). This equates to 1.4 million transactions being made every day in 2012. The volume of transactions made in terms of value amounted to almost EUR 36.2bn (a 6.1% increase on 2011). Rainer Schamberger, the CEO of PSA, commented: “From March we will offer the additional option of contactless payment by bank card for transactions of up to EUR 25. The cardholder is not required to enter their PIN when they pay in this way. They simply need to hold their card close to the card reader when paying at a checkout that has the right equipment.” The new payment method uses near field communication (NFC) technology. New bank cards compatible with NFC will be issued as part of the regular re-issue of cards by Austrian banks. Rainer Schamberger, PSA, bietet ab März kontaktloses Zahlen mit Bankomatkarte Rainer Schamberger, PSA, will be providing contactless payment by bank card in Austria from March

Fusion Raiffeisen Bank Polska-Polbank EFG genehmigt Merger of Raiffeisen Bank Polska and Polbank EFG approved

> Die polnische Finanzmarktaufsicht KNF hat den Antrag der Raiffeisen Bank Polska zur Fusion mit ihrer 100 %igen Tochter Polbank EFG genehmigt. Damit werden nun weitere Schritte in Richtung der vollständigen Integration beider Banken unter der neuen Marke „Raiffeisen Polbank“ gesetzt. Die operationale Fusion soll zur Jahresmitte 2014 abgeschlossen sein. Als siebtgrößte Bank Polens wird die Raiffeisen Polbank eine der führenden Banken des Landes sein und ihre Kunden in knapp 400 Filialen landesweit betreuen. > KNF, the Polish financial market authority, has approved Raiffeisen Bank Polska’s application to merge with its wholly owned subsidiary Polbank EFG. This marks a further step forward in the full integration of the two banks under the new brand Raiffeisen Polbank. The merger is to be completed operationally by mid-2014. Raiffeisen Polbank will be the seventh-biggest bank in Poland, becoming one of the leading banks in the country with 400 branches serving customers throughout the country. Die Raiffeisen Polbank ist mit knapp 400 Filialen landesweit vertreten Raiffeisen Polbank is present throughout Poland, with close to 400 branches

Fotos: Getty Images, Kurt Keinrath, Bryan Reinhart, Renate Medwed, beigestellt

Die Erste Group forciert Projekte aus dem Bereich der grünen Energie The Erste Group is promoting green energy projects


Gutes Jahr für bargeldloses Zahlen

Kathrein Fonds mit Nachhaltigkeitssiegel

> cardcomplete konnte 2012 mit einem Gesamtumsatz von EUR 9,8 Mrd. und über 1,2 Mio. ausgegebenen Kreditkarten (VISA, MasterCard) die Führung als größter österreichischer Anbieter weiter ausbauen. Und nach der Einführung kontaktloser Kreditkarten im Jahr 2011 kommt nun bei der Handelskette MPREIS auch an den Akzeptanzgeräten Contactless Payment erstmals breitenwirksam zum Einsatz. Auch die Anzahl der Zahlungen mit Kreditkarten fällt mit 103 Mio. Transaktionen erfreulich aus. Mit insgesamt über 1,2 Mio. ausgegebenen Karten bleibt cardcomplete weiterhin der größte Kreditkartenanbieter in Österreich. > card complete built on its leading position as the largest credit card provider in the Austrian market in 2012, with total turnover of EUR 9.8bn and over 1.2 million Visa and MasterCard credit cards issued. And following the introduction of contactless payment by credit card in 2011, the technology gained widespread distribution for the first time, with food retail chain MPREIS introducing contactless payment acceptance devices. The number of payments made by credit card was also encouraging, totalling 103 million transactions. With 1.2 million cards issued, card complete remains the biggest credit card provider in Austria.

> Zwei Investmentfonds der Kathrein Privatbank AG erhielten kurz vor Jahreswechsel vom Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) das Gütesiegel „Europäisches Transparenzlogo“. Mit der Verleihung des Transparenzlogos für die Fonds „Kathrein Euro Bond“ und „Kathrein Euro Core Government Bond“ gewährleistet die Kathrein Privatbank unter den geltenden Rahmenbedingungen und unter dem Aspekt der Wettbewerbsfähigkeit maximale Transparenz. Das europäische Transparenzlogo steht für mehr Transparenz im nachhaltigen Anlagemarkt und stellt eine Qualitätssicherung für nachhaltige Geldanlagen und die Förderung Susanne Höllinger, CEO Kathrein Privatbank, des Vertrauens in diese besondere punktet mit nachhaltigen Fonds. Form von Investments dar. Susanne Höllinger, the CEO of Kathrein Privatbank, > Shortly before the end of 2012, offers sustainable funds two investment funds managed by Kathrein Privatbank AG were granted the European Transparency Logo quality seal by Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG). The conferral of the Transparency Logo for the Kathrein Euro Bond and the Kathrein Euro Core Government Bond demonstrates that the bank guarantees maximum transparency, within the current framework and in terms of competitiveness. The European Transparency Code stands for greater transparency in the sustainable investments market, providing quality assurance for sustainable financial investments and promoting confidence in this special type of investment.

A good year for cashless payment

Mehr als 1,2 Mio. Karten gab cardcomplete im Vorjahr aus cardcomplete issued over 1.2 million credit cards last year

Kathrein funds receive sustainability seal

Manager in Bewegung

Managers on the move

• Wechsel im Vorstand der Sberbank Europe AG: CEO Friedhelm Boschert legte sein Vorstandsmandat nieder. Ihm folgt Mark Arnold. András Hámori ist nun für das Retail-Geschäft in CEE zuständig. • Wilhelm Celeda ist seit Jahresbeginn Vorstandsmitglied der Raiffeisen Centrobank (RCB) und dort u. a. für den Bereich Wertpapierhandel und -Sales sowie strukturierte Produkte verantwortlich. • Neue Vorstandsstruktur der BAWAG P.S.K.: Wolfgang Klein, Vorstandsmitglied für das Privat- und Geschäftskundengeschäft, ist nun auch stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Corey Pinkston, zuvor Bereichsleiter für Strategie und Volkswirtschaft, ist nun Vorstand Corporates & Financial Markets. • Doraja Eberle ist neue Vorstandsvorsitzende der ERSTE öster reichische Spar-Casse Privatstiftung. Der neue Vorstand besteht somit aus Eberle, Franz Karl Prüller sowie Bernhard Spalt und Richard Wolf (stellv. Vorsitzender). • Ilias Pashalidis ist neuer Senior Private Banker in der Zürcher Kantonalbank Österreich AG. • Werner Wutscher wurde von Österreichs Finanzministerin Maria Fekter als „Business Angel of the Year“ ausgezeichnet.

• Change at the managing board of Sberbank Europe AG: CEO Friedhelm Boschert is stepping down and will be succeeded by Mark Arnold. András Hámori has been given responsibility for the bank’s retail business in CEE • Wilhelm Celeda has been a member of the managing board at Raiffeisen Centrobank (RCB) since the start of the year, with responsi bility for securities trading and sales, and structured products • BAWAG P.S.K. has a new managing board structure: Wolfgang Klein, managing board member for retail and small business, is now also deputy CEO. Corey Pinkston, previously head of strategy and economics, is now managing board member for corporates & financial markets • Doraja Eberle has been named the new CEO of ERSTE österreichi sche Spar-Casse Privatstiftung. The new managing board com prises Eberle, Franz Karl Prüller, Bernhard Spalt and Richard Wolf (as deputy CEO) • Ilias Pashalidis is now senior private banker at Zürcher Kantonalbank Österreich AG • Werner Wutscher was named Business Angel of the Year by Austria’s finance minister, Maria Fekter

Neue Perspektiven: András Hámori/Sberbank Europe AG, Wilhelm Celeda/RCB, Wolfgang Klein/BAWAG P.S.K., Doraja Eberle/ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, Ilias Pashalidis/Zürcher, Werner Wutscher/„Business Angel of the Year“ Fresh faces (from left): András Hámori, Sberbank Europe AG; Wilhelm Celeda, RCB; Wolfgang Klein, BAWAG P.S.K.; Doraja Eberle, ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung; Ilias Pashalidis, Zürcher; Werner Wutscher, Business Angel of the Year

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Die Wiener Bรถrse feiert ihr Comeback The Vienna Stock Exchange celebrates a comeback

Der ATX verzeichnete 2012 ein Plus von 28,32% Strong: The ATX ended 2012 28.32% higher

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Experten sind nach einem erfolgreichen Jahr auch 2013 für den ATX positiv eingestellt. Dafür würden neben dem Mangel an Alternativen auch die Bewertungen sprechen.

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012 war nicht das schlechteste Jahr für die Wiener Börse: Bis Mitte Dezember verzeichnete der ATX ein Plus von 28,32 %. Damit hat der heimische Leitindex die großen westeuropäischen Börsen hinter sich gelassen – mit Ausnahme des DAX, wohlgemerkt, der mit einem vorläufigen Plus von 30,07 % in die letzten Tage des Jahres geht. Bei aller Euphorie: Dass der ATX eine tolle Outperformance liefern wird, hat sich in der ersten Jahreshälfte nicht abgezeichnet. Für Alois Wögerbauer, Geschäftsführer 3 Banken-Generali Invest, war der Knackpunkt, als EZBChef Mario Draghi im September ankündigte, unbegrenzt Anleihen der Euro-Krisenstaaten aufkaufen zu wollen. Erst danach habe der ATX zu seinem Höhenflug angesetzt. Zufriedene Gesichter

An der Wiener Börse gibt man sich – wenig überraschend – hochzufrieden und darüber hinaus auch optimistisch für das anstehende neue Jahr. Für den Fall, dass das erwartete Rezessionstief im ersten Quartal durchtaucht werden kann, prognostizieren die Vorstände »Wenn der Index Birgit Kuras und Michael Buhl einen weiteren ATX-Anstieg, mehrere Kapiweiter zulegt, talmarkttransaktionen sowie steigenwird auch das de Aktienumsätze. „Wenn der Index Kaufinteresse weiter zuletgt, wird auch das Kaufinbei Investoren teresse bei institutionellen Investoren zunehmen« und Privatanlegern zunehmen“, meint Kuras, die von einem „zeitversetzten »If the index Anstieg der Börsenumsätze“ spricht. continues to Maßnahmen zur Erhöhung der Liquiclimb, investors dität, wie die Akquisition zusätzlicher Handelsteilnehmer oder Roadshows will want für internationale Investoren, sollen to purchase zudem „verstärkt fortgesetzt wermore« den“. Börsengänge will Kuras 2013 nicht ausschließen – auch wenn diese alles andere als selbstverständlich wären. „Es bedarf zuerst eines erfolgreichen IPOs oder einer großen erfolgreichen Kapitalerhöhung. Dann würden andere Kandidaten ihre fertigen Börsenpläne aus der Schublade holen“, sagt sie.

Fotos: Picturedesk, Eric Kruegl, Studio Trizeps - Langoth & Fallnhauser GnBR.

Langsam kehrt Ruhe ein

„Die Euro-Schuldenkrise hat in der ersten Jahreshälfte auf die Kurse gedrückt. Als sich dann eine verbindliche Lösung abgezeichnet hat, ist etwas Ruhe eingekehrt“, lässt Manfred Zourek, Fondsmanager bei der ERSTE-SPARINVEST, das Börsenjahr Revue passieren. Ab Juni, Juli sei es dann zu einer Aufwärtsbewegung gekommen, die in den letzten Monaten in einen Ausbruch übergegangen sei. „Man kann generell von einem Umfeld sprechen, in dem wieder mehr investiert wird“, sagt er. Doch wer hat die Umsätze getragen? Angesichts der Tatsache, dass der Anteil internationaler Investoren an der Wiener Börse bei 90 % liegt, fällt es Günther Schmitt, Fondsmanager bei Raiffeisen Capital Management (RCM), nicht schwer, diese Frage zu beantworten: „Heuer hat sich gezeigt, dass Randmärkte, die in schlechten Börsenphasen gemieden werden, im Falle eines Aufschwungs überdurchschnittliches Potenzial nach oben haben.“

Following a successful 2012, experts are hopeful about this year’s prospects for the ATX. Both the absence of alternatives and the excellent valuations speak for themselves.

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012 wasn’t the worst year for the Vienna Stock Exchange: By mid-December, the ATX had posted a gain of 28.32%. In so doing, the ATX left the big western European stock exchanges in its wake – with the exception of the DAX, which entered the last few days of the year with a provisional gain of 30.07%. Stepping back from the euphoria of the moment, it certainly wasn’t written in the stars in the first half of the year that the ATX would deliver such a spectacular performance. For Alois Wögerbauer, managing director of 3 BankenGenerali Invest, the turning point came when ECB director Mario Draghi announced in September that he was prepared to purchase an unlimited amount of bonds from crisis-ridden eurozone countries. Only after this pronouncement did the ATX begin its astronomical rise.

institutional and private investors are sure to become interested in buying stocks,” Kuras asserts, also speaking of a “time-delayed increase in stock profits”. Measures taken to increase liquidity, such as acquiring additional trading participants or road shows for international investors, will be “increased in scope”. Kuras doesn’t want to rule out IPOs in 2013 – even though they are definitely not to be taken as a matter of course. “There just needs to be one successful IPO or a big capital increase; then other companies would put their plans to go public back on the table,” she says. Things calming down slowly

The Vienna Stock Exchange is – unsurprisingly – highly satisfied with last year and highly optimistic going into this year. If the ATX can sit out the recession predicted for the first quarter of this year, management board members Birgit Kuras and Michael Buhl are forecasting further growth for the index, more capital market transactions and rising stock profits. “If the ATX continues its growth at this pace, both

“The eurozone debt crisis put the brakes on growth in the first half of the year. But as a permanent solution drew nearer, things calmed down to a certain extent,” says Manfred Zourek, fund manager at ERSTE-SPARINVEST, looking back at the stock market this past year. The market got into gear beginning in June or July, before really taking off over the last several months. “As a whole you can say that this is an environment in which people are once again beginning to invest more,” he argues. But where were the profits coming from? In light of the fact that the share of international investors on the Vienna Stock Exchange rests at

3 Banken-Generali-Chef Alois Wögerbauer stockt die Telekom Austria-Position in seinem Fonds auf Managing director of 3 Banken-Generali Alois Wögerbauer has increased the amount of Telekom Austria stock in his funds

RCM-Fondsmanager Günther Schmitt erwartet bei den Gewinnprognosen keine negativen Überraschungen RCM fund manager Günther Schmitt isn’t expecting any unpleasant surprises with earnings

Satisfied faces

Die Stars am Parkett

Welche Aktien waren heuer die großen Stars am Wiener Börsenparkett? Besonders stark entwickelten sich Finanzwerte. Auf dem ersten Platz landet mit einer Jahresperformance von +77 % die Erste Group Aktie. Hätte die Aktie der Raffeisen Bank International nicht Ende November einen Einbruch erlitten, so wäre sie sicherlich auf dem zweiten Platz gelandet. So musste sie sich schließlich mit einem stattlichen Plus von 56 % noch der RHI geschlagen geben. Das Papier des Feuerfestkonzerns erfreute

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Stocks of the fireproofing products manufacturer put in an investorpleasing performance of +71% over the last 12 months. Only marginally less spectacular were the developments in the stock prices of Andritz (+54%), AMAG (+48%), IMMOFINANZ (+41%) and Österreichische Post (+37%). The poor performers

Kommt es 2013 wieder zu IPOs an der Wiener Börse? Vorstand Birgit Kuras will das nicht ausschließen Will there be IPOs on the Vienna Stock Exchange in 2013? Management board member Birgit Kuras doesn’t want to rule anything out

seine Anleger mit einer Performance von +71 % über die letzten zwölf Monate. Kaum weniger spektakulär entwickelten sich die Aktien von Andritz (+54 %), AMAG (+48 %), IMMOFINANZ (+41 %) und Österreichische Post (+37 %). Die schlechten Performer

Die rote Laterne sicherte sich, nicht zuletzt dank eines nicht enden wollenden schlechten Newsflows, die Telekom Austria. Unterm Strich hat die Aktie für 2012 ein Minus von 39 % zu Buche stehen. Zum Vergleich: Die Papiere von VERBUND und STRABAG, die einzigen anderen ATXWerte, die eine negative Performance aufwiesen, kamen auf ein Minus von 10 % bzw. 9 %. Wögerbauer hat nichtsdestotrotz in den letzten Wochen begonnen, die Telekom Austria Position in seinem 3 Banken Österreich-Fonds aufzustocken. „Es sind schon sehr viele Probleme im Kurs eingepreist“, sagt er. Darüber hinaus sei es möglich, dass der neue Großaktionär, der mexikanische Milliardär, künftig für einiges an Kursfantasie sorgen könnte. Aber auch an Lenzing (Jahresperformance der Aktie: -7,14 %) und Kapsch TrafficCom (-20 %) glaubt er weiter. „Beide Titel haben sich heuer aus unterschiedlichen Gründen negativ entwickelt, sind aber, was die Bilanzen betrifft, kerngesund“, so der Experte, zu dessen Tipps für 2013 auch die IMMOFINANZ, conwert und CA Immo zählen.

Which stocks will be this year’s stars on the Vienna Stock Exchange stage? Financial stocks showed particularly strong growth last year. Erste Group stock took first place with an annual performance of +77%. If Raffeisen Bank International stock hadn’t experienced a slump at the end of November, it would have surely taken second place. In the end, it had to concede defeat to RHI, coming in at the nonetheless impressive mark of 56%.

The award for the worst record in the league, thanks in part to a never-ending stream of bad news, goes to Telekom Austria. For 2012 on the whole, Telekom stock ended down 39%. By way of comparison: shares in VERBUND and STRABAG, the only two other ATX-listed companies with a negative overall performance, were down by 10% and 9%, respectively. Wögerbauer has nevertheless begun to increase the share of Telekom Austria stock in his 3 Banken Österreich Fonds over the past several weeks. “There are a number of problems that have been factored into the price of shares,” he explains. Moreover, it is within the realm of possibility that the new major shareholder, a certain Mexican billionaire, will add a little fantasy to the stock price in the future. But he’s also confident about the prospects for Lenzing (stock performance last year: -7.14% and Kapsch TrafficCom (-20%). “Both stocks posted negative performances this year for different reasons, but they’re both healthy companies financially,” says the expert, whose tips for 2013

ESPA-Fondsmanager Manfred Zourek: „Die attraktiven Bewertungen sprechen für den ATX“ ESPA funds manager Manfred Zourek: “The attractive valuations make the ATX a good bet”

EZB-Chef Mario Draghi leitete Anfang September die Wende an der Wiener Börse ein ECB director Mario Draghi brought about a turnaround on the Vienna Stock Exchange last September

90%, Günther Schmitt, fund manager at Raiffeisen Capital Management (RCM), has little difficulty answering this question: “This year proved that fringe markets, which tend to be avoided during bearish phases, can boast significantly above-average potential for growth during a recovery.” The stars on the trading room floor

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Fotos: Getty Images, Daniel Hinterramskogler, christian p. saupper/maupi für wiener börse ag

Was kommt 2013?

Wird sich die Wiener Börse im kommenden Jahr in einer ähnlichen Tonart weiterentwickeln? Für eine positive Performance spricht laut RCM Fondsmanager Schmitt, dass sich die Euro-Schuldenkrise etwas beruhigt habe. Dazu komme der Mangel an alternativen Anlagemöglichkeiten. In die gleiche Kerbe schlägt auch Zourek: „Man muss sich nur die Sparbuchzinsen anschauen.“ Aktien mit einer attraktiven Dividendenrendite würden sich angesichts dieser Tatsache als konservatives Investment eignen. „Schließlich liefern sie einen deutlich höheren laufenden Ertrag, als mit einem Sparbuch zu erzielen ist“, so der ESPA Fondsmanager. Für Zourek sind auch die attraktiven Bewertungen ein guter Grund, um für den heimischen Aktienmarkt optimistisch zu sein. Tatsächlich ist das durchschnittliche ATX-KGV von 10 im historischen Vergleich äußerst günstig. Zum Vergleich: 2007 habe dieses noch bei 13 gelegen. Gleichzeitig räumt er ein, dass die Kurse nicht bis in alle Ewigkeit steigen werden. Eine schärfere Korrektur sei nur eine Frage der Zeit: „Wichtig ist es jetzt, nicht zu früh vorsichtig zu werden. Womöglich stehen die neuen Jahreshöchststände noch bevor.“ Zourek will nach eigenen Angaben in den kommenden Wochen den Markt genau im Auge behalten, um mit dem von ihm gemanagten ESPA Stock Vienna „die Schäfchen rechtzeitig ins Trockene zu bringen“. Nachsatz: „Wenn es erforderlich ist, muss das eine oder andere Prozent an Gewichtung erhöht oder reduziert werden.“


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What will 2013 bring?

Börse-Vorstand Birgit Kuras: „Nach dem Rezessionstief im Ersten Quartal ist ein weiterer ATX-Anstieg möglich“ Vienna Stock Exchange management board member Birgit Kuras: “After the recession in the first quarter, the ATX may see another rise”

Börse-Vorstand Michael Buhl: „Maßnahmen zur Erhöhung der Liquidität werden 2013 fortgesetzt“ VIenna Stock Exchange management board member Michael Buhl: “Measures to increase liquidity will continue in 2013”

Der Euro bleibt ein Thema

Eine Gefahr für den ATX ist für Experten weniger die Entwicklung der heimischen Unternehmen, sondern externe Faktoren. Allerdings: Auch wenn in Bezug auf die Euro-Schuldenkrise zuletzt etwas Ruhe eingekehrt ist, könnten schlechte Nachrichten aus den Krisenländern für Unruhe an den Märkten sorgen. Gut möglich, dass auch ein Land wie Frankreich, das derzeit nicht unmittelbar mit den Peripheriestaaten in Verbindung gebracht wird, für negative Überraschungen sorgt. Dazu kommt, dass mit dem stotternden Konjunkturmotor auch die Gewinne der Unternehmen nachlassen werden. Für Schmitt ist in diesem Zusammenhang das Risiko überschaubar: „Die Gewinnprognosen wurden von den Analysten das ganze Jahr nach unten revidiert.“ Auch die Unternehmen seien vorsichtig geworden und hätten kaum positive Prognosen abgegeben. „Ich glaube also nicht, dass es nach unten große Überraschungen gibt, sondern dass die schlechten Erwartungen nach oben höchstens übertroffen werden können“, so der Fondsmanager. Patrick Baldia 

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Will the Vienna Stock Exchange continue its development in a similar manner this year? One indicator for a strong performance, according to RCM fund manager Schmitt, is the fact that the euro debt crisis has calmed down markedly. But the dearth of investment alternatives is an additional factor. Zourek thinks along these same lines: “All you have to do is look at the interest rates for savings.” Stocks with attractive dividends would be considered conservative investments in light of the current situation. “In the end, they’re going to bring significantly higher returns than you’re going to get putting the money into savings,” says the ESPA funds manager. For Zourek, the attractive valuations are also a good reason to be optimistic concerning the development of the Austrian stock market. In fact, the average ATX priceearning ratio of 10 is extremely favourable judging by historical standards. By way of comparison: In 2007 the ratio was 13. At the same time, he concedes that share prices won’t continue to climb forever. A sharp price correction is only a matter of time: “It’s important not to get cautious too early in the game. If anything, new record highs are on the horizon.” Zourek says

he will be keeping a close eye on the market in the coming weeks so that the ESPA Stock Vienna, which he manages, “won’t be caught off guard”. “If necessary,” he adds, “we’ll make minor adjustments in the weighting of one thing or another in our portfolio.” The euro will remain an issue

According to the experts, the development of domestic companies poses no danger to the ATX, but external factors do. Still, even though the situation with the euro debt crisis has become somewhat calmer, bad news out of crisis-ridden countries could have a disquieting effect on the markets. It’s entirely possible that a country like France, which isn’t at the moment being spoken in the same sentence as other troubled euro­zone countries, could be a source of unpleasant surprises. And if the engines of economic growth start to sputter, corporate profits could also begin to slip. For Schmitt, however, the risks associated with this scenario would be manageable: “The profit estimate would be cut by the analysts over the course of the entire year.” And the corporations would have also become more cautious and would have hardly issued positive forecasts.“I just don’t think that there are going to be a lot of surprises at the negative end of things; the weak forecasts will most likely be exceeded,” says the fund manager. Patrick Baldia 

Die Top-Aktienfonds aus Österreich

The top equity funds in Austria

Zu den attraktivsten Assetklassen gehörten im abgelaufenen Jahr österreichische Aktien. Laut RCM konnten Anleger damit bis Ende November ein durchschnittliches Plus von 19 % einfahren – nur europäische Hochzinsanleihen entwickelten sich mit +21 Prozent besser. Schöne Performance-Ergebnisse konnten dementsprechend mit Österreich-Aktienfonds erzielt werden. Spitzenreiter war bis Mitte Dezember mit einer Performance von +33 % der Pioneer Funds Austria – Austria Stock, gefolgt vom Wüstenrot Österreich-Fonds (+32 %) und den von Alois Wögerbauer gemanagten 3 Banken ÖsterreichFonds (+31 %). Aber auch der Raiffeisen-Österreich-Aktien-Fonds (+30 %) oder der ESPA Stock Vienna (+27 %) müssen sich keineswegs verstecken. Belohnt wurden vor allem jene Fonds, die auf eine hohe Gewichtung von Finanzwerten gesetzt haben. Wögerbauer ist, was Banken betrifft, nach eigenen Angaben zwar noch vorsichtig in das Jahr 2012 gegangen, hat die Sektorenposition dann aber sukzessive aufgebaut. „In den letzten Wochen habe ich diese Position wieder etwas reduziert“, sagt er. Skeptisch machen den Experten die strukturellen Probleme des Sektors. Gut getan hat – quer über die Assetklasse hinaus – auch eine niedrige Gewichtung des „Problemkinds“ Telekom Austria. Günther Schmitt hatte die Aktie etwa über das Jahr hinaus in seinem Raiffeisen-Österreich-Aktien-Fonds untergewichtet.

This past year Austrian stocks were among the most attractive classes of assets. According to RCM, investors garnered an average of 19% in dividends by the end of November – only European high-yield bonds performed better (at 21%). Austrian funds as a whole posted exemplary results. The market leader as of mid-December was Pioneer Funds Austria – Austria Stock (+33%), followed by Wüstenrot Österreich-Fonds (+32%) and Alois Wögerbauer’s 3 Banken Österreich Fonds (+31%). But RaiffeisenÖsterreich-Aktien (+30%) and ESPA Stock Vienna (+27%) also had nothing to be ashamed about. Funds that had higher percentages of financial stocks were the best performers. Wögerbauer was cautious with banking stock, but consistently increased his investments over the course of the year. “In the last several weeks, however, I’ve reduced the weight of financial stocks,” he says. The structural problems in the banking sector are making the experts sceptical. Wisely, fund managers – across the board – had very little Telekom Austria in their portfolios. Günther Schmitt had minimised the weight given to Telekom stock in his Raiffeisen-Österreich-Aktien over the course of the year.

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Fotos: beigestellt

include IMMOFINANZ, conwert and CA Immo.


Das Umfeld ändert sich täglich. Unsere Werte haben Bestand.

Als Spitzeninstitut der größten österreichischen Bankengruppe stehen wir zu unserer Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt. Wir streben nach einer vernünftigen Balance von wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Aspekten. Weil wir überzeugt sind, dass nachhaltige Geschäftstätigkeit den Erfolg von morgen ausmacht. www.rzb.at


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Gute Zeiten auf dem Kapitalmarkt Good times on the capital market

Der positive Kapitalmarkttrend sollte sich auch 2013 fortsetzen The positive trend on the capital marke足t is set to continue into 2013

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Fotos: Getty Images, Ingo Folie, beigestellt

Wie wird das Fondsjahr 2013, welche Klassen sind attraktiv? Führende Marktexperten sehen vor allem bei Aktienfonds interessante Chancen.

What is the outlook for funds in 2013? Which classes are attractive? Leading market experts see good opportunities, primarily in equity funds.

F

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ondsanleger werden 2012 mit Sicherheit positiv in Erinnerung behalten, beendeten doch nahezu alle Fondsklassen das Jahr mit einem Plus – manche sogar mit einem hohen zweistelligen. Wird sich der positive Trend auch 2013 fortsetzen? So lautet dieser Tage die Frage aller Fragen. Nach Einschätzung führender Experten stehen die Chancen jedenfalls gut, dass sich zumindest einige Fondsklassen auch in den kommenden zwölf Monaten positiv entwickeln werden. Der Grundtenor: Risky Assets, wie Aktien und Unternehmensanleihen mit schlechterem Rating, sollten erneut gut abschneiden. Vor allem Aktienfonds sind für Experten attraktiv. Der Grund steht außer Diskussion: die niedrigen Sparbuchzinsen. „2013 wird ein gutes Kapitalmarktjahr“, gibt Gerhard Aigner, Geschäftsführer Raiffeisen Capital Management (RCM), die Marschrichtung für das neue Jahr vor. Er glaubt, dass wie bereits 2012 die »2013 sind vor lockere Notenbankpolitik Risky Asallem europäsets unterstützen wird. Angesichts der ische Aktienfonds attraktiven Bewertungen empfiehlt er Anlegern europäische Aktienfonds. attraktiv, so der Auch CEE- und Emerging MarketsGrundtenor Aktien seien attraktiv. Im Anleihenunter Experten« bereich mache ein Mix aus unterschiedlichen Anleihe-Risikoklassen »The general sentiSinn, anstatt einseitig in Staatsanleiment among exhen zu investieren. perts is that EuroVorsichtig optimistisch blicken die Experten von Threadneedle Invest- pean equity funds are particularly ments ins Jahr 2013. So habe sich attractive in 2013« die Ausgangslage in Europa, den USA und China etwas verbessert. „Wir sind deshalb etwas positiver auf Aktien eingestellt als in den vergangenen Monaten“, so CIO Mark Burgess, der im Aktienbereich auf die Notwendigkeit von aktivem Management hinweist. Was das Fixed Income-Segment betrifft, hat er Emerging Markets-Anleihen und High Yield-Anleihen auf der Rechnung. „Allerdings sind hier die Bewertungen nicht mehr so attraktiv wie 2012“, meint Burgess. Die Experten von Pioneer Investments Austria sind für 2013 positiv auf europäische Aktien eingestellt. Attraktiv mache ein Investment die internationale Ausrichtung der Unternehmen, so Hans Köck, Head of Investment Communications. „Fast 50 % der Umsätze werden außerhalb Europas erwirtschaftet, mit steigendem Anteil der Emerging Markets. Daher sind die Unternehmen auch weniger von der aktuellen Rezession betroffen.“ Im Anleihenbereich sieht er Potenzial bei Unternehmensanleihen, High Yield-Anleihen und Emerging Markets-Anleihen. Globale Dividendenfonds bleiben für Adam Lessing, Head of Austria and Eastern Europe bei Fidelity International, auch 2013 ein heißes Thema. Er verweist unter anderem auf Dividenden von rund 4 % bei europäischen Aktien außerhalb des Finanzsektors. Aber auch globale Anleihenfonds machen für den Experten Sinn: „Ein globaler Mix aus soliden Staatsanleihen, Anleihen von Unternehmen sehr guter Bonität und Hochzinsanleihen ist auch weiterhin für Anleger interessant, die relativ stabile Erträge suchen.“ Egal welchen Anlagehorizont oder welches Risikoprofil ein Anleger aufweist, für Martin Bruckner, Chief Investment Officer Allianz Gruppe Österreich, geht es auch 2013 um Diversifikation: „Anlegern, die tendenziell eher auf Sicherheit setzen möchten, empfehlen wir Anleihenfonds oder konservative Dachfonds.“ Für Anleger mit langfristigem Anlagehorizont und höherer Risikoneigung seien sowohl gemischte Dachfonds mit höheren Aktienkomponenten als auch Aktienfonds, die auf fundamental starke global aufgestellte Firmen setzen, interessant.

nvestors in funds will certainly hold 2012 in fond memory, considering that almost all fund classes ended the year on a positive note – some of them even in the high double-digit range. Will this positive trend continue into 2013? That’s the big question these days. Leading experts believe that some fund classes stand a good chance of growing in the next 12 months. The general sentiment is that risky assets, such as shares and corporate bonds with weaker ratings, should again do well. And equity funds are especially attractive, say the experts, the reason for which is undoubtedly the low savings book interest rates. “2013 will be a good year for the capital market,” Gerhard Aigner, the managing director of Raiffeisen Capital Management (RCM), is convinced. He believes that the lax monetary policy of the European Central Bank will benefit risky assets. In view of their attractive valuations, he recommends European equity funds to investors, likewise CEE and emerging markets shares. When investing in bonds, he says that a combination of various risk classes makes sense, as opposed to investing solely in government bonds. The experts at Threadneedle Investments have a cautiously optimistic outlook for 2013 and see a slightly improved situation in

Europe, the US and China. “That’s why we now have a more favourable attitude towards stock than in the past few months,” says CIO Mark Burgess, who also points out the importance of active management in this regard. In terms of the fixed income segment, he is optimistic about emerging market and high yield bonds.“But,” he concedes, “the ratings are no longer as attractive as they were in 2012.” The experts at Pioneer Investments Austria have a positive view of European equities in 2013. What makes an investment attractive is the international orientation of the companies, says Hans Köck, head of investment communications. “Close to 50% of turnover is generated outside Europe, with a growing share coming from emerging markets. This explains why the companies aren’t that badly affected by the current recession.” As far as bonds go, he is putting his money on corporate, high yield and emerging market bonds. For Adam Lessing, head of Austria and eastern Europe at Fidelity International, global dividend funds remain a hot topic in 2013, and points out European shares outside of the financial sector that are delivering dividends of some 4%. But he also believes that global bond funds make sense: “A global mix of stable government bonds,

Laut Allianz Gruppe ÖsterreichCIO Martin Bruckner geht es auch 2013 um Diversifikation According to Martin Bruckner, the CIO of Allianz Group Austria, the motto of 2013 is again diversification

„Der US-Aktienmarkt sollte 2013 positiv überraschen“, so Schroder-Experte Joachim Nareike “The US stock market could hold some surprises in store in 2013,” says Schroder expert Joachim Nareike

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„Potenzial der Schwellenländer auf der Bondseite nutzen“, so Credit Suisse Expertin Anja Hochberg “Tap the potential of the emerging markets by means of bonds,” says Credit Suisse expert Anja Hochberg

Für BAWAG P.S.K. INVEST Chef Alois Steinböck sind High YieldAnleihenfonds interessant For Alois Steinböck, managing director of BAWAG P.S.K. INVEST, high yield bond funds are the investment of choice

„Europäische Aktien sind in vielen Portfolios untergewichtet. Das erhöht die Chance auf steigende Kurse, wenn diese Anlageklasse wiederentdeckt wird“, betont Christian Petter, Director for Austria and CEE bei BNP Paribas Asset Management. Zudem seien europäische Aktien so günstig bewertet wie schon seit den 80er Jahren nicht mehr. Aber auch USAktien sind für Petter interessant: „Wir glauben, dass sich US-Aktien »Ein über verdank der soliden Unternehmensdaten, schiedene Fondsder günstigen Bewertungen und der klassen diversifisich verbessernden Konjunktur besser entwickeln werden als die Papiere aus ziertes Portfolio bleibt auch anderen Industrieländern.“ Alois Steinböck, Geschäftsführer 2013 ein Muss« BAWAG P.S.K. INVEST, schätzt Unternehmens- und High Yield-Anleihenfonds nicht zuletzt aufgrund des niedrigen Zinsniveaus als interessantes Investment ein. „Das extrem niedrige Zinsniveau leitet Liquidität in diese Assetklassen. Gleichzeitig sind die Renditen attraktiv“, sagt er. Die aktuell attraktiven Dividendenrenditen würden auch ein Investment in einem Dividendenaktienfonds nahelegen, ebenso wie in einem Aktienfonds mit global aufgestellten Unternehmen. „Wichtig bei allen Investitionen ist eine breite Diversifikation“, so Steinböck. „Im nach wie vor volatilen Marktumfeld, insbesondere im Rentenbereich, eignen sich besonders flexibel gemanagte Fonds, die gegebenenfalls sehr schnell auf überraschende Maßnahmen der Notenbanken reagieren können“, so Karola Gröger, Director of Sales Austria bei M&G Investments. Auf der Aktienseite schätzt sie weiterhin globale Dividendenfonds, die sich auf dividendenstarke Unternehmen konzentrieren, die ihre Ausschüttung regelmäßig steigern, als interessantes Investment ein. Eine interessante Beimischung seien Immobilienaktien. Bénédicte Reisser, Regional Head Austria & Eastern Europe bei Pictet Asset Management, sieht bei Emerging Markets-Anleihen, und zwar sowohl bei Staats- als auch Unternehmensanleihen, gute Chancen für Anleger. „Die Renditen befinden sich zwar auf einem niedrigen Niveau, bieten aber bei schlechten Nachrichten einen wirksamen Schutz“, sagt sie. Was Aktien betrifft, findet sie Themenfonds wie etwa Wasser – „eine defensive und ertragreiche Story“ – sowie Holz attraktiv. Letzteres werde vom anziehenden US-Hausmarkt getrieben. Mehrere Klassen berücksichtigen

Auf alle Fälle sollten Anleger auch 2013 mehrere Fondsklassen berücksichtigen, „denn nichts reduziert das Risiko besser als eine breite 54

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umbrella funds to investors who are on the more cautious side.” Those who have a long-term

investment horizon and greater willingness to take risks could consider investing in mixed umbrella funds with a greater share of equity or even in equity funds that are based on fundamentally strongly performing global companies. “A lot of portfolios are underweight in European shares,” says Christian Petter, director of asset management for Austria and CEE at BNP Paribas. “That increases the likelihood of rising share prices when this investment class is rediscovered.” Furthermore, European shares are more favourably priced now than they have been since the 1980s. Petter also sees US shares as an interesting option: “We believe that US shares will develop better than those from other industrial nations, buoyed by companies’ solid results, favourable valuations and the improved economic climate.” For Alois Steinböck, managing director of BAWAF P.S.K. INVEST, corporate and high yield bond funds are the investment of choice, not least because of their low interest rates. “The extremely low interest rate attracts liquidity into these asset classes,” he explains.

„Internationale Ausrichtung macht europäische Firmen attraktiv“, so Pioneer Experte Hans Köck “What makes an investment attractive is the international orientation of the companies,” says Hans Köck, investment expert at Pioneer

Franklin Templeton Österreich Chef Martin Linsbichler: „Viel Potenzial bei Frontier Markets-Aktien“ Martin Linsbichler, head of Franklin Templeton Austria: “A lot of potential in titles from the frontier markets”

corporate bonds from companies with an excellent credit rating and high yield bonds is still a good choice for investors looking for a relatively stable income.” Irrespective of an investor’s investment horizon and risk profile, the name of the game in 2013 is again diversification, says Martin Bruckner, CIO at Allianz Group Austria: “We recommend bond funds or conservative

»In 2013 a broadly diversified portfolio across several investment classes is again a must«

Fotos: Robert Herbst, Foto Wilke, beigestellt

RCM-Chef Gerhard Aigner: „Die lockere Notenbankpolitik sollte Risky Assets 2013 unterstützen“ Gerhard Aigner, head of RCM: “The lax monetary policy of the European Central Bank should benefit risky assets in 2013”


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finance & investment

„Gute Chancen für Anleger bei Emerging Markets Anleihen“, so Pictet Expertin Bénédicte Reisser “Good prospects for investors in emerging market bonds,” says Bénédicte Reisser of Pictet Asset Management

Aufstellung des Portfolios über verschiedene Anlageklassen und -regionen“, meint Martin Linsbichler, Managing Director Franklin Templeton Austria. Vor allem Aktien sollten eine bedeutende Rolle im Portfolio spielen. Großes Potenzial schreibt er etwa Titeln aus den Frontier-Märkten zu. Zu den „Schwellenländern von morgen“ zählen bekanntlich Länder wie Vietnam, Nigeria oder Kasachstan. Für Johannes Rogy, Head of Fund Distribution Central & Eastern Europa bei Nordea, kommen Anleger, und zwar sowohl institutionelle als auch Retailkunden, 2013 um aktiv gemanagte Fonds nicht umhin. „Um die enorme Volatilität managen zu können, bedarf es einer personellen und technischen Infrastruktur, über die nur große Investmenthäuser verfügen“, sagt Rogy. Was konkrete Anlageempfehlungen betrifft, bietet seiner Meinung nach die Erholung des US-Immobilienmarktes eine hervorragende Chance für Anleger. Bei der DWS hat man 2013 unter anderem europäische Aktien auf der Rechnung. Henning Gebhardt, Leiter des Aktienfondsmanagements Europa, sieht gerade bei der Assetklasse eine Turnaround-Situation. „Das Risiko eines Zusammenbruchs der Eurozone ist durch die EZB vorerst

ESPA Chef Heinz Bednar empfiehlt Anlegern Globale Aktienfonds, ebenso wie Russland-Aktienfonds According to Heinz Bednar of ERSTESPARINVEST, the most attractive investments are global equity funds and Russian equity funds

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„US-Aktien entwickeln sich besser als die anderer Industrieländer“, so BNP Paribas Austria Chef Christian Petter “US shares will develop better than those from other industrial nations,” says Christian Petter, director of asset management for Austria and CEE at BNP Paribas

Adam Lessing, Österreich-Chef von Fidelity International: „Globale Anleihenfonds für stabile Erträge“ Adam Lessing, head of Austria at Fidelity International: “Global bond funds for a stable income”

“At the same time, the yields are attractive.” The presently appealing dividend yields would also favour an investment in a dividend equity fund as well as in an equity fund with globally positioned companies. “What’s important for all investments is broad diversification,” Steinböck stresses. “The best-suited products in this still very volatile market environment – especially in the area of pensions – are flexibly managed funds that could react quickly if the central banks were to implement any unexpected measures,” says Karola Gröger, director of sales for Austria at M&G Investments. As far as shares go, she still banks on global dividend funds that concentrate on high dividend yielding companies with regularly increasing payouts. Real estate shares could be an interesting addition to the mix. Bénédicte Reisser, regional head of Austria and eastern Europe at Pictet Asset Management, sees the best chances in emerging market bonds – both government and corporate bonds. “The yields may be rather low, but they offer effective protection in case of bad news,” she notes. In terms of shares, she regards theme funds – eg water and wood – as attractive. She calls this a “defensive and profitable story”. Wood, for instance, is being pushed by the recovering US domestic market.

„Erholung des US-Immobilienmarktes hervorragende Chance“, so Nordea CEE Head Johannes Rogy “The recovery of the US real estate market offers excellent opportunities for investors,” says Johannes Rogy, head of fund distribution for CEE at Nordea

Take several classes into account

Something investors should definitely do in 2013 is consider a variety of classes of funds. “Nothing reduces the risk better than a broadly diversified portfolio across several investment classes and regions,” says Martin Linsbichler, managing director of Franklin Templeton Austria. Shares, in particular, should play a large role in portfolios. Linsbichler sees a lot of potential in titles from the frontier markets. These emerging markets of the future include Vietnam, Nigeria and Kazakhstan. Johannes Rogy, head of fund distribution for CEE at Nordea, is convinced that there is no way around actively managed funds for both institutional and private investors in 2013.“A personnel and technical infrastructure exclusive to major investment institutions is required to be able to manage the immense volatility,” says Rogy. As far as concrete investment recommendations go, he believes that the recovery of the US real estate market offers excellent opportunities for investors. DWS recommends European shares, amongst other things, in 2013. Henning Gebhart, head of equity fund management for Europe, has noted a turnaround situation in this asset class. “The risk of a collapse of the eurozone has been greatly minimised by the European

Fotos: Getty Images, Erste Sparinvest KAG, Rainer Gaensslen, Justin Canning, Raoul Somers, beigestellt

Karola Gröger, Director of Sales Austria M&G Investments: „Globale Dividendenfonds interessant“ Karola Gröger, director of sales for Austria at M&G Investments: “Global dividend funds hold promise”


entscheidend verringert worden und eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit ist deutlich erkennbar“, meint er. Gleichzeitig sei Europa in vielen Portfolios untergewichtet. Im Fokus stünden bei der DWS auch 2013 dividendenstarke Titel. Auch Joachim Nareike, Leiter Publikumsfonds Shroder Investment Management, erwartet ein gutes Aktienjahr. „2012 gab es die richtigen Einstiegszeitpunkte für Europa und Japan. Wer die Party wieder nicht versäumen will, sollte sich den amerikanischen Aktienmarkt anschauen!“ Dieser könne heuer positiv überraschen – nicht zuletzt deshalb, weil sich die US-Wirtschaft schneller von der Krise erholt. Laut Nareike sollten im Aktienbereich am Ende des Jahres die entwickelten Märkte insgesamt als Gewinner dastehen. Anja Hochberg, Head Investment Strategy bei der Credit Suisse, erwartet, dass sich die positiven Vorjahrestrends fortsetzen werden. „Aktien und Anleihen mit erhöhtem Risiko sollten sich weiter gut entwickeln.“ Eine mögliche Durststrecke im ersten Quartal sollte dafür benützt werden, um Aktien zuzukaufen. Attraktiv findet sie vor allem europäische Papiere, in weiterer Folge auch solche aus den Emerging Markets. Aber nicht nur auf der Aktienseite gelte es, das Potenzial der Schwellenländer zu nutzen. So seien sowohl Staatsanleihen als auch Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern attraktiv. „Auch 2013 überwiegen die Argumente für Risiko-Assets“, stellt Heinz Bednar, Vorsitzender der Geschäftsführung bei der ERSTE-SPARINVEST, klar. Die attraktivste Assetklasse wären nach Einschätzung des Experten ganz eindeutig Aktien. Konkret, legt er Anlegern Fonds ans Herz, die in weltweit tätige Unternehmen investieren, ebenso wie russische Unternehmen. Im Anleihenbereich hat man bei der zweitgrößten heimischen Fondsgesellschaft Titel aus der Region Zentral- und Osteuropa sowie „BB“ geratete Unternehmensanleihen auf der Rechnung. Patrick Baldia 

Central Bank, and an improvement in competitiveness can be seen,” he says, but at the same time, Europe is underweight in many portfolios. DWS is also focusing on high dividend yielding titles. Joachim Nareike, head of mutual funds at Schroder Investment Management, also expects 2013 to be a good year for shares. “2012 had the right entry moments for Europe and Japan. Whoever doesn’t want to miss the party should keep their eyes on the US stock market!” The latter could hold some surprises in store – not least because the US economy is recovering more quickly from the crisis. Nareike expects the developed economies to emerge as the winners as far as shares go. Anja Hochberg, head of investment strategy at Credit Suisse, expects the positive trends of 2012 to continue into 2013: “Higher-risk shares and bonds should continue to develop well.” A possible drought in the first quarter should

Schwere Dürre bei den Anleihenrenditen. Da helfen nur Risky Assets A severe drought in bond yields. The only thing for it is to invest in risky assets

be used to buy shares, Hochberg recommends. For her, European securities are particularly attractive, followed by those from emerging markets. But the potential of the emerging markets can also be tapped by means of government bonds as well as corporate bonds. “Like last year, there are pressing arguments for risky assets in 2013,” stresses Heinz Bednar, chairman of the board at ERSTE-SPARINVEST. According to Bednar, the most attractive asset class is undoubtedly shares. In real terms, he recommends funds that invest in globally operating companies and in Russian companies. In terms of bonds, Austria’s second-largest investment company is focusing on titles from CEE as well as BB-rated corporate bonds. Patrick Baldia  Succeed 01/13

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finance & investment

2012: das Jahr des Turnarounds 2012: The year of the turnaround Nach einer langen Durststrecke verbuchte die österreichische Investmentfonds-Industrie wieder Nettomittelzuflüsse – erstmals seit 2006. After a tough few years, the Austrian investment fund industry has reported net cash inflows for the first time since 2006.

K

onkret wurden im Publikumsfondsbereich laut Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG) Nettomittel zuflüsse in der Höhe von 552 Mio. Euro verzeichnet. Gleichzeitig stieg das Fondsvolumen um 7,3 % auf 144,4 Mrd. Euro. Was die einzelnen Fondsklassen betrifft, verzeichneten Aktienfonds mit 500 Mio. Euro und Rentenfonds mit 159 Mio. Euro die meisten Zuwächse. Auch für Fondsinvestoren war 2012 ein gutes Jahr: Nahezu alle Fondsklassen schlossen das Jahr mit einem Performance-Plus ab bzw. übertrafen zumindest die Inflationsrate. Die ERSTE-SPARINVEST (ESPA) berichtet, dass sich 98 % der hauseigenen Aktienfonds positiv entwickelten, 90 % verbuchten gar ein Plus von mehr als 5 %. Von den ESPA Anleihenfonds standen zum Jahresende 95 % im positiven Bereich. Immerhin 87 % brachten Anlegern eine Performance von mehr als 2,5 %. Risikofreude belohnt

Anleger hatten 2012 vor allem mit Fonds, die in Risky Assets investieren, ihre Freude. Am besten schnitten laut VÖIG mit einer durchschnittlichen Performance von +27,7 % österreichische Aktienfonds ab, gefolgt von Euroland Aktienfonds (+21 %), CEE-Aktienfonds (+19 %) und US-Aktienfonds (+10 %). „2012 hat gezeigt, dass – abhängig von der individuellen Risikobereitschaft – die Veranlagung in Aktienfonds sinnvoll sein kann, auch mit Hinblick auf die Risikostreuung“, so Albert Reiter, Geschäftsführer von e-fundresearch. Denn nicht nur Aktienfonds haben sich erfreulich entwickelt, auch Rentenfonds. Euro-Hochzinsanleihenfonds wiesen etwa laut ESPA eine Wertentwicklung von 27,24 % auf. Die VÖIG verweist darauf, dass selbst mit Euro-Rentenfonds im Vorjahr eine Performance von +7,8 % drin war – und das trotz Euroschuldenkrise-Diskussionen. „Für die Fondsindustrie war 2012 das Jahr des Turnarounds“, zieht Mathias Bauer, Vorsitzender der Geschäftsführung von Raiffeisen Capital Management (RCM), Bilanz. Die größte heimische Kapitalanlagegesellschaft verzeichnete bis Ende Oktober Nettomittelzuflüsse in der Höhe von rund 1 Mrd. Euro. Das Fondsvolumen stieg um 0,3 % auf 27,8 Mrd. Euro. Im Publikumsfondsbereich wurde ein Plus von 8,7 % auf 11,4 Mrd. Euro eingefahren. Laut Bauer sei angesichts der hohen Sicherheitsorientierung der Kunden vor allem die Nachfrage nach konservativen Rentenfonds stark ausgefallen. Schöne Mittelzuflüsse verzeichnete 2012 auch die ESPA. Insgesamt konnte die Nummer zwei unter den österreichischen Fondsgesellschaften das Fondsvolumen um knapp 12 % auf 26,4 Mrd. Euro steigern. Wie Heinz Bednar, Vorsitzender der Geschäftsführung, erklärt, hätten vor allem Großinvestoren Marktopportunitäten wahrgenommen. Bei Privatinvestoren sei aufgrund der schlechten Nachrichtenlage im Zusammenhang mit der Euroschuldenkrise noch Zurückhaltung spürbar gewesen. Heuer erwartet Bednar vor allem von den gut laufenden Aktienmärkten Rückenwind für den Fondsabsatz. Und: „Bei Aktienfonds ist das Potenzial nach oben noch nicht ausgeschöpft.“ Für eine gute Entwicklung der Aktienmärkte spricht laut Christian Ramberger, Geschäftsführer der Allianz Invest KAG, die Tatsache, dass die Kursgewinne im Vorjahr nicht von Zuflüssen ausgelöst wurden. „In Summe haben wir – mit Ausnahme von Japan in der zweiten Jahreshälfte – aufgrund der großen Verunsicherung unter den Anlegern keine Zuflüsse gesehen.“ Nach wie vor seien Anleger nicht besonders stark in Aktien investiert.  58

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T

o be precise, the Associa tion of Austrian Invest ment Companies (Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften, VÖIG) has reported net cash inflows amounting to EUR 552m. At the same time, fund volumes have increased by 7.3% to EUR 144.4bn. Looking at different types of funds, equity funds and pension funds posted the strongest growth at EUR 500m and EUR 159m respectively. 2012 was also a good year for mutual fund investors – almost all fund categories closed the year ahead of expected performance or at least outperformed inflation. ERSTE-SPARINVEST (ESPA) has reported that 98% of its equity funds registered a positive performance, with 90% of them achieving more than +5%. 95% of ESPA’s bond funds finished the year positive, 87% of them producing a performance of over 2.5% for investors. Readiness to take risks rewarded

Investors profited most in 2012 from funds that invest in risky assets. According to VÖIG, Austrian equity funds came out on top with a performance of +27.7%, followed by eurozone equity funds (+21%), CEE equity funds (+19%) and US equity funds (+10%). “2012 showed that – depending on the investor’s risk tolerance – investing in mutual equity funds can be a smart move, also with regard to risk spreading,” says Albert Reiter, the managing director of e-fundresearch. It isn’t only equity funds that have performed well – pension funds have too. Euro high-yield bond funds increased their value by 27.24%, according to ESPA, and VÖIG has reported that even euro pension funds performed

at +7.8%, in spite of the recurring discussions about the euro debt crisis. “2012 was the year of the turn­around for the fund industry,” sums up Mathias Bauer, the CEO of Raiffeisen Capital Management (RCM), the biggest capital investment firm in Austria. RCM reported net cash inflows of around EUR 1bn to the end of October. Fund volumes increased by 0.3% to EUR 27.8bn, with public mutual funds swelling by 8.7% to EUR 11.4bn. Bauer says that in view of customers’ strong preference for secure investments, demand for conservative pension funds was particularly high. ESPA also reported good inflows in 2012 – the number two company in the Austrian fund market saw volumes rise by almost 12%, to EUR 26.4bn. CEO Heinz Bednar explains that large investors in particular took advantage of market opportunities; private investors remained cautious due to the continuous bad news in relation to the eurozone debt crisis. Bednar expects healthy trends in the stock markets to provide a boost to investment in mutual funds this year, adding that “equity funds have not yet reached their full potential.” Christian Ramberger, the managing director of Allianz Invest KAG, states that the stock markets could perform well, since gains made during 2012 were not triggered by inflows. “Altogether, owing to uncertainty among investors, we haven’t seen any inflows – except in Japan in the second half of the year.” Investors are still reluctant to invest in shares. Patrick Baldia 


Die Top-Performer The top performers

Rankings auf Basis des Fünfjahres-Sharpe Ratio (beste Performance in Relation zum eingegangenen Risiko) Rankings based on five-year Sharpe ratio (best performance in relation to risk) Eurobonds Fonds Fund

ISIN

Performance 2012 (% p.a.) 2012 performance (% pa)

Performance 3 Jahre (% p. a.) 3-yr performance (% pa)

Performance 5 Jahre (% p.a.) 5-yr performance (% pa)

AllianceBernstein-European Income Pf A EU

LU0095025721

21,17

8,93

6,89

Allianz PIMCO Euro Bond Total Return - A - EUR

LU0140355917

15,36

7,38

5,62

Allianz PIMCO Rentenfonds - A - EUR

DE0008471400

14,67

6,86

6,88

PIMCO GIS Euro Income Bond E EUR Acc

IE00B3QDMK77

14,63

Noch nicht aufgelegt Not yet launched

Noch nicht aufgelegt Not yet launched

Adirenta - A - EUR

DE0008471079

14,62

7,01

7,07

Fonds Fund

ISIN

Performance 2012 (% p.a.) 2012 performance (% pa)

Performance 3 Jahre (% p. a.) 3-yr performance (% pa)

Performance 5 Jahre (% p.a.) 5-yr performance (% pa)

Pioneer Funds Austria - Austria Stock A

AT0000857412

33,92

6,48

-7,68

3 Banken Österreich-Fonds

AT0000662275

32,98

8,21

-5,12

Wüstenrot Österreich-Fonds

AT0000A0LQQ9

32,63

Noch nicht aufgelegt Not yet launched

Noch nicht aufgelegt Not yet launched

Raiffeisen-Österreich-Aktien R A

AT0000859293

31,55

2,84

-7,88

VB Österreich-Index-Fonds R T

AT0000A0GWN4

29,36

Noch nicht aufgelegt Not yet launched

Noch nicht aufgelegt Not yet launched

ISIN

Performance 2012 (% p.a.) 2012 performance (% pa)

Performance 3 Jahre (% p. a.) 3-yr performance (% pa)

Performance 5 Jahre (% p.a.) 5-yr performance (% pa)

Comgest Growth Greater Europe Opportunities Euro

IE00B4ZJ4188

35,42

12,47

OYSTER European Selection I EUR

LU0688633170

34,54

Noch nicht aufgelegt Not yet launched

Noch nicht aufgelegt Not yet launched

DB Platinum IV European Top STARS Fund R1C

LU0315540988

33,69

5,86

-1,58

Spängler Quality Growth Europe RT

AT0000857750

32,33

15,82

6,30

JPM Europe Focus A Acc EUR

LU0225507994

30,49

7,55

-2,01

Fonds Fund

ISIN

Performance 2012 (% p.a.) 2012 Performance (% pa)

Performance 3 Jahre (% p. a.) 3-yr Performance (% pa)

Performance 5 Jahre (% p.a.) 5-yr Performance (% pa)

Portfolio Aktien Spezial ZKB Oe T

AT0000A00EY7

29,66

1,14

-7,84

DJE - Agrar & Ernährung P (EUR)

LU0350835707

26,67

13,66

Noch nicht aufgelegt Not yet launched

Tareno Waterfund R1

LU0319773478

25,21

8,99

2,74

GAM Star Global Selector USD Acc

IE00B5BQX573

23,52

12,79

Noch nicht aufgelegt Not yet launched

PPF - LPActive Value Fund EUR

LU0434213525

23,34

10,39

Noch nicht aufgelegt Not yet launched

Aktien-Österreich Austrian equity funds

Euroaktien European equity funds Fonds Fund

Aktien Global Global equity funds

Quelle / Source: e-fundresearch.com, Lipper

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industry technology & Industriekonjunktur auf Stabilisierungskurs Recovery of industry stabilising

MTC übernimmt AluFlexPack Group MTC takes over AluFlexPack Group

Heineken: CEE-Zentrale nicht mehr in Wien Heineken: CEE office no longer in Vienna

> Der letzte Bank Austria EinkaufsManagerIndex 2012 zeigte eine moderate Korrektur nach einem starken Ausschlag nach oben im November. Im Dezember notierte er bei 48,1 Punkten. Die schwierige Auftragslage in einer flauen internationalen Konjunktur dämpfe die Produktionsleistung der heimischen Industrie, so die Bank Austria. Das verstärkte Kostenbewusstsein schlage sich in Lager-, Einkaufs- und Personalpolitik nieder, auch der Beschäftigungsabbau setze sich fort. Allerdings zeigen die Vorlaufindikatoren eine Konjunkturwende in der Industrie. Daher rechnet die Bank Austria mit einer weiteren Belebung im Jahresverlauf 2013.

> Die Industriegruppe Montana Tech Components AG (MTC) übernahm die kroatische AluFlexPack Group. Die internationale Anwaltssozietät CMS Reich-Rohrwig Hainz begleitete die Verkäuferin Hypo Alpe Adria während des gesamten Verkaufs- und Auktionsprozesses. Die zweite große Industriebeteiligung, die ebenfalls am Aluminiummarkt tätige kroatische TLM-TVP (von der die AluFlexPack Gruppe im Rahmen einer vorangegangenen Restrukturierung abgespalten wurde), war bereits vergangenen August privatisiert worden. Auch hier wurde die Hypo Alpe Adria vom oben genannten CMS Team rechtlich beraten.

> Die Osteuropazentrale des niederländischen Getränkeriesen Heineken wird laut Medienberichten von Wien nach Amsterdam verlegt. Dennoch bleibt ein großer Teil des Teams in Österreich, wie Brau Union Vorstandsvorsitzender Markus Liebl betont. Laut den Oberösterreichischen Nachrichten sollen das CEE-Exportteam, die Revision und Teile der Finanzwirtschaft in die Schwechater Brauerei der Brau Union übersiedeln. In der Region CEE setzt Heineken rund ein Viertel des gesamten Bierausstoßes ab.

> Bank Austria’s last Purchasing Managers’ Index of 2012 displayed a moderate correction following the upward leap of November. In December it came in at 48.1 points. According to Bank Austria, the challenging order situation in a sluggish economic climate is dampening the Austrian industrial production output. Increased cost awareness reflected in stock, purchasing and human resources policies, as well as staff cuts continue. However, the leading indicators point towards an economic reversal in industry. The bank therefore expects it to recover further over the course of 2013.

> Industrial group Montana Tech Components AG (MTC) has taken over the Croatian AluFlexPack Group. The international law firm CMS ReichRohrwig Hainz supported the seller, Hypo Alpe Adria, during the entire sale and auctioning process. The second large industrial participation, the Croatian company TLM-TVP, which is also active on the aluminium market (and of which the AluFlexPack Group had split in the course of a restructuring), was already privatised in August. The same CMS team also advised Hypo Alpe Adria in this transaction and restructuring.

> According to media reports, the east European centre of the Dutch beverage giant Heineken is moving from Vienna to Amsterdam. “A big part of the team is staying in Austria,” says Markus Leibl, the chairman of the Austrian brewery union. The Upper Austrian newspaper Oberösterreichische Nachrichten reports that the CEE exports team, revision and part of the finance team will relocate to the union brewery in Schwechat. The CEE region is responsible for a quarter of the total Heineken beer production.

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industry&technology S&P bestätigt Investmentgrade Rating für STRABAG SE S&P maintains investment grade rating for STRABAG SE

D

ie internationale Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat das Investmentgrade Rating BBB- für den börsennotierten europäischen Baukonzern STRABAG SE beibehalten. Auch der Ausblick „stable“ bleibt unverändert. S&P begründet dies mit dem gut diversifizierten und vertikal integrierten Geschäft von STRABAG, ihrem Zugang zu Rohstoffen und der angemessen hohen Liquidität des Konzerns. Gleichzeitig befinde sich STRABAG aber in einem zyklischen und wettbewerbsintensiven Markt mit hohen Projektrisiken und geringen Margen, so S&P. STRABAG habe derzeit genügend Spielraum, was die Kennzahlen für das BBB- Rating betrifft. Diesen werde das Unternehmen benötigen, sollte der stärkere Preisdruck in der Branche zu einer kurz- bis mittelfristigen Eintrübung der Ergebnisse führen.

T

S&P behält Ausblick für die STRABAG SE mit „stable“ unverändert bei S&P has maintained the outlook for STRABAG SE at ‘stable’

he international rating agency Standard & Poor’s (S&P) has maintained the investment grade rating of BBB- for the publicly listed European construction group STRABAG SE. The outlook also remains unchanged at stable. Explaining its decision, S&P cited STRABAG’s well-diversified and vertically integrated business, its access to raw materials, and the group’s adequately high liquidity. At the same time, however, STRABAG finds itself in a cyclical and intensely competitive market with high project risks and low margins, S&P writes in its December update. According to S&P, STRABAG currently has sufficient room to manoeuvre regarding the key performance indicators for the BBB- rating. The company will need this manoeuvrability in case the stronger price pressure in the sector leads to a short- to medium-term deterioration of results.

Industrie fordert weitere Standortmodernisierung

Unger building plant for Austrotherm > Die Unger Steel Group und der österreichische Dämmstoffspezialist Austrotherm arbeiten gemeinsam an einem Großprojekt in Deutschland: Mit dem neuen Dämmstoffwerk in Wittenberge im Nordwesten Brandenburgs wird auf rund 114.000 m2 ein gänzlich neuer XPS Produktionsstandort innerhalb kürzester Zeit schlüsselfertig erstellt. Die Fertigstellung des Produktionswerkes ist mit Ende 2013, die Fertigstellung des Hallen- und des Verwaltungsgebäudes im Oktober anberaumt. Der Spatenstich fand am 12. Dezember 2012 in Wittenberge statt. Der österreichische Dämmstoffspezialist investiert bis zu EUR 40 Mio. in die Errichtung dieses Dämmstoffwerkes, für dessen erste Baustufe die Unger Gruppe als Generalunternehmer verantwortlich zeichnet. > The Unger Steel Group and the Austrian insulation specialist Austrotherm are working together on an ambitious large-scale project in Germany: the new insulation plant for the XPS production in Wittenberge in the northwest of Brandenburg will be completed on a 114,000m2 site within a short period of time. The completion of the production plant is scheduled for the end of 2013, the production hall and the administration building should be finished by October. The groundbreaking ceremony took place on 12 December 2012 in Wittenberge. The Austrian insulation specialist will invest up to EUR 40m in the construction of this new insulation plant. This is only the first step of the construction plan of Austrotherm; the Unger Group is the general contractor. Spatenstich für das neue Austrotherm Werk in Wittenberge The groundbreaking ceremony for the new Austrotherm plant in Wittenberge

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Industry demands further modernisation

> „2013 darf kein Jahr des politischen Stillstands, sondern muss ein Jahr der gesellschafts- und standortpolitischen Vernunft werden. Dies umso mehr, als wir zum Jahreswechsel auf konjunkturell unsicherem Fundament stehen“, betont der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Georg Kapsch. In Österreich finden heuer einige Wahlen statt. Es gelte, unbedingt Abstand von Wahlzuckerln zu nehmen, wie sie in der Vergangenheit immer wieder verteilt wurden, ergänzt IV Generalsekretär Christoph Neumayer. Die IV fordert u. a. die Vorbereitung einer budgetneutralen nach-haltigen steuerlichen Entlastung und eine Modernisierung der Steuerstruktur. > “2013 must not be a year of political stagnation, but rather a year of common sense in terms of social and location policy. All the more so, as the economic situation is uncertain at the turn of the year,” Georg Kapsch, the president of the Federation of Austrian Industries (IV), stresses. In view of several elections that are coming up in Austria this year, Christoph Neumayer, the IV’s secretary general, emphasises the importance of keeping a clear head when faced with pre-election promises such as those that have been so readily given in the past. The IV calls for a budget-neutral sustainable easing of the tax burden and a modernisation of the tax structure. Fordern Reformen ein: IV-Präsident Georg Kapsch, IV-Generalsekretär Christoph Neumayer Reforms are necessary: Georg Kapsch, the president of the Federation of Austrian Industries (IV), and Christoph Neumayer, its secretary general

Fotos: Verbund/Redtenbacher, Moodymeyer.com, Markus Prantl, OMV AG, Austrotherm, beigestellt

Unger baut für Austrotherm


„Europa muss aufwachen!“ “Europe has to wake up”

> Mit einem eindringlichen Appell an die europäischen politischen Entscheidungsträger meldete sich OMV CEO Gerhard Roiss bei der Präsentation des World Energy Outlook 2012 zu Wort. „Wichtigster Treiber der Entwicklung der globalen Energiewirtschaft sind die USA“, sagte Roiss und unterstreicht damit die Prognosen des World Energy Outlook 2012 der IEA. „Die Amerikaner setzen mit ihrer stark steigenden Gas- und Ölproduktion die wichtigsten Akzente.“ Nach Angaben der IEA sind die USA bis 2035 sowohl bei Erdgas als auch bei Erdöl Nettoexporteur. In Europa geben der Ausstieg aus der Kernenergie und das starke Wachstum der erneuerbaren Energieträger den Ton an. Unabhängig vom Szenario gilt, dass fossile Energieträger weiterhin eine wichtige Rolle spielen werden, vor allem Erdgas. „Erdgas kann flexibel eingesetzt werden, um Schwankungen bei den erneuerbaren Energien auszugleichen und ist damit der wichtigste Partner der Energiewende. Europa muss aufwachen und die umwelt- und wirtschaftspolitischen Maßnahmen rasch einleiten“, betont Roiss. > At the presentation of the World Energy Outlook 2012, Gerhard Roiss, the CEO of OMV, appealed to the European political leaders. “The United States is the most important driver of the global energy economy,” he said, underlining the IEA’s projections contained in the World Energy Outlook 2012. “The US are setting the most important course by rapidly expanding their oil and gas production.” According to the IEA, the US will be a net exporter of crude oil and gas by 2035. In Europe, the withdrawal from nuclear power and the strong growth of renewables set the agenda. Irrespective of the scenario, fossil fuels, especially gas, will continue to play a large role. “Natural gas is a flexible fuel that can be
used to balance out fluctuations in renewable energy generation. It will therefore play the most
important role in the transition to alternative energy. Europe has to wake up and rapidly
introduce environmental and economic policy measures,” Roiss stressed. OMV CEO Gerhard Roiss verlangt umwelt- und wirtschaftspolitische Weichenstellungen Gerhard Roiss, the CEO of OMV, demands environmental and economic policy measures

voestalpine Konzernstrategie 2020

E-Mobile Power Austria beschleunigt Elektromobilität

E-Mobile Power Austria pushes electromobility > EMPORA, das von VERBUND koordinierte größte österreichische Forschungs- und Entwicklungsprojekt, nähert sich mit großen Schritten dem Ziel: So wurde vor kurzem „Energieeffizientes Routing“ vorgestellt. Schwerpunkt von Im Mittelpunkt des EMPORA Projekts steht der EMPORA ist der praktische Nutzen für den Anwender Nutzeransatz. The focus of the EMPORA project is on the practical Dabei werden benefit for users Hindernisse für die Nutzung und die breite Einführung von Elektromobilität identifiziert und in einzelnen Arbeitspaketen einer Lösung zugeführt. So sind seit letztem Sommer 20 umweltbewusste Autofahrer im EMPORA Demonstrationsbetrieb emissionsfrei unterwegs und profitieren von einer Förderung von bis zu 35 %. Das Komplettpaket beinhaltet u. a. eine Ladestation daheim, eine Nutzung öffentlicher Ladestationen sowie Mobilitätsservice oder auch Carsharing-Mitgliedschaften, und das zu einem monatlichen Fixpreis. > EMPORA, the largest Austrian research and development project coordinated by VERBUND, is hitting the home stretch: it recently introduced ‘energy-efficient routing’. The user is the top priority in EMPORA’s efforts. It identifies obstacles in the use and the widespread introduction of electromobility and develops solutions in individual work packages. Last summer 20 ecologically minded motorists entered into EMPORA’s demo programme, which allows them to drive without emitting CO2 and also brings them the benefit of a subsidy of up to 35%. This full package includes a charging station at home, the use of public charging stations, a mobility service and optional carsharing memberships at a monthly flat rate.

voestalpine Group strategy 2020

Mondi SCP investiert EUR 128 Mio. in der Slowakei

> Der börsennotierte voestalpine Konzern setzt sich bis 2020 ehrgeizige Ziele. Mit einer klaren Fokussierung auf die Kundensegmente Mobilität und Energie sowie auf die außereuropäischen Wachstumsmärkte soll der Umsatz bei gegenüber den letzten Jahren zumindest gleichbleibender Profitabilität von zuletzt EUR 12,1 Mrd. auf rund EUR 20 Mrd. erhöht werden. Investiert wird in neue Standorte und Akquisitionen, aber auch in den technologischen Ausbau bestehender Anlagen sowie in die konsequente Verlängerung der Wertschöpfungskette bis hin zum Endkonsumenten. „Über lange Zeit erfolgreich sind Unternehmen, die sich durch Technologie, Qualität und Spezialisierung differenzieren. Bis 2020 werden wir diese Ausrichtung noch mehr forcieren und alles daransetzen, unsere führende Position in Bezug auf Markt, Technologie, Qualität und Ergebnis weiter auszubauen“, sagt Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG. > The exchange-listed voestalpine Group has set ambitious goals up to the year 2020. With a clear focus on the customer segments of mobility and energy and on non-European growth markets, and with profitability remaining at virtually the same level compared to the last few years, sales are projected to soar from the most recent EUR 12.1bn to approximately EUR 20bn. The group is investing in new locations and acquisitions, along with the technological expansion of existing plants and in extending the value creation chain consistently, all the way to the end consumer. “Companies that remain successful over a long period of time are those that set themselves apart through technology, quality, and specialisation. We will push this focus even more in the runup to 2020. In other words, we will make every effort to continue expanding our leading position with regard to market, technology, quality, and earnings,” says Wolfgang Eder, chairman of the management board at voestalpine AG.

> Mondi SCP gab Pläne bekannt, EUR 128 Mio. in nachhaltige Energieprojekte in seiner Mühle in Ruzˇomberok zu investieren. Unter anderem umfasst diese Investition einen neuen Rückgewinnungskessel im Werk. Dadurch wird die Zellstoffproduktion gesteigert, der ökologische Fußabdruck verringert und die Kostenposition verbessert. Die Projekte sollen Verbesserungen in den Bereichen chemische Rückgewinnung, nachhaltige Energie und Wärmebildung während des ZellstoffProduktionsprozesses bringen. „Unser Ziel ist es, die Zellstoffproduktion zu erhöhen, mehr nachhaltige Energie zu produzieren und unseren CO2Fußabdruck weiter zu verbessern. Wir freuen uns, dass die slowakische Regierung unsere langjährige Niederlassung im Land fördert. Dies war ein wichtiger Faktor bei unserer Entscheidung“, sagte Peter J. Oswald, CEO von Mondis Abteilung Europa & International. > Mondi SCP announced plans to invest EUR 128m in green energy projects at its Ruzˇomberok mill in Slovakia. This investment includes a new recovery boiler at the mill to increase pulp production, reduce the mill’s environmental footprint and improve the overall cost position. The projects will cover improvements in chemical recovery and green energy and heat production during the pulp production process. “Our objective is to increase pulp production, produce more green energy and further improve our CO2 footprint. We are pleased that the Slovakian government is supportive of our long term presence in the country, which played an important role in our decision making,” said Peter J Oswald, the CEO of Mondi’s Europe & international division.

Wolfgang Eder, voestalpine AG: „Führende Position weiter ausbauen“ Wolfgang Eder, voestalpine AG: “Continue expanding our leading position”

Mondi SCP invests EUR 128m in Slovakia

Peter Oswald, Mondi: „Zellstoffproduktion erhöhen und CO2-Fußabdruck verbessern“ Peter Oswald, Mondi: “Increase pulp production and improve our CO2 footprint”

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industry & technology

Das Internet auf R채dern The internet on wheels

Verkehrsinformationen sollen k체nftig noch mehr mobil werden Traffic information should become even more mobile in future

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Verkehrstelematik lautet das Zauberwort, das Handy, Auto und Infrastruktur über Funk verknüpft. Politik und Wirtschaft prophezeien diesem „Internet der Dinge“, dessen Angelpunkt das Handy ist, eine Zukunft von nicht abschätzbaren Dimensionen.

E

ine Autobahn ohne Schilder – keine leuchtenden Geschwindig keitsbegrenzungen, keine Info-Tafeln über der Fahrbahn. Dennoch biegen die Fahrer rechtzeitig ab, bremsen bei Gefahren rechtzeitig, fahren ruhig und flüssig. Auf dem fünftdichtesten Autobahnnetz der Welt könnte das Handy schon in 15 Jahren die einzige Informationsquelle für den Fahrer sein. Zumindest, wenn es nach einem der rund 50 österreichischen Unternehmen geht, die ihre Innovationen zur Verkehrstelematik auf dem Weltkongress für Intelligente Transportsysteme (ITS) in Wien präsentierten. Längst ist das Handy nicht mehr nur Telefon, sondern auch Landkarte, Routenplaner, Adressbuch, Kalender, Walkman, Spielkonsole und Kamera – und zugleich ein Verkehrsnavigator. Genau darum geht es bei Verkehrstelematik: Sie verknüpft Handy, Auto und Infrastruktur über Funk. Experten sehen in diesem sogenannten „Internet der Dinge“, dessen Dreh- und Angelpunkt das Handy ist, eine große Zukunft mit praktisch unbegrenzten Möglichkeiten. Daher hat Marko Jandrasits, Projektleiter bei der Straßenbaugesellschaft ASFINAG, auch weitreichende Zukunftsvisionen für den Verkehr. Wie von unsichtbaren Fäden gelenkt, reagieren die Fahrer zu allen Zeiten und bei allen Herausforderungen rechtzeitig und richtig. „Marionettenspieler“ ist die Technik: Sensoren unter dem Asphalt messen, wie viele Autos unterwegs sind und wie schnell sie fahren. Kommen 20 Wagen nur im Schritttempo vorwärts, schicken die Fahrbahnsensoren ein Signal an Sendeeinrichtungen, die wie ein eigenes Wireless LAN am Straßenrand stehen und Infos an die Verkehrszentrale der ASFINAG weiterfunken. Diese wiederum nimmt Kontakt mit den Mobiltelefonen beziehungsweise Navigationsgeräten der Fahrer auf, die ihrerseits die Lenker warnen: „Vorsicht, Staubildung in 5 km, bitte einbremsen!“

Fotos: Jürgen Pletterbauer, Reinhard Öhner, Wolfgang Simlinger

Testen für die Realität

Klingt gruselig? Auf dem „Testfeld Telematik“ wird die Vision erprobt. Das Verkehrsprojekt im Großraum Wien wurde auf dem ITS-Kongress vorgestellt. Auf drei Autobahnstrecken sollen Autofahrer über ihr Navigationssystem oder Smartphone verkehrsrelevante Informationen in Echtzeit erhalten. Die Palette der Meldungen reicht von Unfall-, Stau- und Baustellenwarnungen über Verkehrszeichen und Geschwindigkeitsbegrenzungen bis hin zu Wetterlage, Unwetter- und Glatteisgefahr oder Infos darüber, wo der Fahrer bei Verkehrsbehinderungen das Auto parken und in welche öffentlichen Verkehrsmittel er umsteigen kann. Das Handy wird zur wichtigsten und einzigen Informationsquelle für den Fahrer – selbst bei Stromausfall in der Verkehrszentrale. Dann würden nämlich noch immer die Autos miteinander kommunizieren. Siemens hat ein 45 km umfassendes Autobahndreieck mit 150 Sensoren und 150 Verkehrskameras ausgestattet. Laufend messen die Geräte die Straßensituation, den Verkehr und das Wetter und funken ihre Informationen an Fahrzeuge weiter, die wiederum andere Lenker vor Gefahren warnen. Genannt wird das System „Vehicle-to-X-Demonstratoren“ oder: wenn das Auto mit dem Auto spricht. Ziel ist ein „Internet auf Rädern“, in dem Lenker einander etwa vor Auffahrunfällen warnen, die, anders als die Wetterlage, von der Verkehrszentrale nicht vorhergesehen werden können, oder aber Bescheid geben, wenn eine Ampel auf rot schaltet. Somit könnten andere Fahrer die Geschwindigkeit langsam drosseln und Treibstoff sparen. Bei einem Stromausfall in der Zentrale würden also die Fahrer im Verkehr das Steuer übernehmen. Verwirrung verhindern

Bleibt zu hoffen, dass nicht eine Kakofonie von Warnungen die Lenker verwirrt. „All diese schönen Konzepte müssen den Praxistest bestehen“, warnt Lydia Ninz, Generalsekretärin des Autofahrerklubs ARBÖ. Viel Zeit bleibt dafür nicht: Die österreichische Bundesregierung

Traffic telematics is the magic formula that wirelessly connects smartphones, cars and infrastructure. Politicians and entrepreneurs predict a fu­ ture of inestimable dimensions for this ‘internet of things’, whose central issue is the mobile phone.

A

motorway without signs – no bright speed boards, no info signs above the carriageway. Despite this, the motorists exit the motorway on time, brake on time when danger looms and drive calmly and fluently. In only 15 years, mobile phones could already be the only source of information for drivers on the world’s fifth-densest motorway network. That is, if things run according to the plans of one of the around 50 Austrian companies that presented their innovations in the field of traffic telematics at the world congress for intelligent transport systems (ITS) in Vienna. Mobile phones have long since developed from mere tele­ phones to maps, route planners, address books, calendars, games consoles and cameras – as well as traffic navigators. This is precisely what traffic telematics is concerned with: it connects mobile phones, cars and infrastructure wirelessly. Experts are of the opinion that this so-called ‘internet of things’, whose pivotal point is the mobile phone, will have a great future with virtually limitless possibilities. For this reason, Marko Jandrasits, a project manager at the road-building company ASFINAG, also has an extensive future

vision for traffic. As if guided by invisible threads, motorists react to all challenges correctly and timeously without fail. The technology is the ‘puppeteer’: sensors under the asphalt measure how many cars are on the road and how fast they are travelling. If 20 vehicles are only moving forward at a crawl, then the carriageway sensors send a signal to relaying equipment that is located at the roadside like an own wireless LAN and relays information to ASFINAG’s traffic control centre. This in turn contacts the mobile phones, or the motorists’ navigation systems, which then warn the drivers: “Caution, tailback in 5km, please slow down!”

Christian Gratzer, VCÖ: Rebound-Effekt könnte kontraproduktiv wirken Christian Gratzer, VCÖ: Rebound effect could be counterproductive

Lydia Ninz, ARBÖ: „Konzepte müssen erst noch den Praxistest bestehen“ Lydia Ninz, ARBÖ: “Concepts need to first pass practical tests”

Testing for reality

Sounds scary? At the telematics test site the vision is being put to the test. The traffic project in the Vienna area was presented at the ITS congress. On three sections of the motorway, motorists receive information relating to traffic in realtime via their navigation systems or smartphones. The spectrum of messages ranges from accident, tailback and roadworks warnings to road signs and speed limits as well as to weather conditions, storm warnings and icy roads warnings

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Marta González, MIT: “Verstopfungen in den am stärksten betroffenen Arterien lösen“ Marta González, MIT: “Remove blockages in the arteries that are most affected”

Pu Wang, Central South University China: Nicht alle Autofahrer sorgen für Staus Pu Wang, Central South University China: Not all motorists cause traffic jams

plant eine schrittweise Einführung der, wie sie es nennt, „kooperativen Verkehrssteuerung“ in drei bis fünf Jahren. In den vergangenen zehn Jahren hat das Verkehrsministerium 100 Mio. Euro in Telematik und alternative Antriebe investiert. Und heute entwickelt Kapsch TrafficCom Kameras und Sensoren für Autobahntunnels, die aus vergangenen Erfahrungen die Auswirkungen einer gegenwärtigen Situation auf die Zukunft errechnen und somit etwa im Fall von Rauchentwicklung wissen können, wie viele Feuerwehrfahrzeuge benötigt werden. Einer Studie des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zufolge könnte der konsequente Einsatz Intelligenter Transportsysteme den Energieverbrauch bis 2020 um 3 bis 5 % senken und die Treibstoffkosten um 2 bis 6 Mrd. Euro reduzieren. VCÖ Sprecher Christian Gratzer warnt allerdings vor einem gewissen Rebound-Effekt, wonach bei einer effizienteren Verkehrssteuerung und somit weniger Stau sogar mehr Menschen ins Auto steigen könnten. „Es ist ähnlich wie der Effekt, dass mehr Menschen mit dem Auto fahren, wenn der Spritpreis sinkt, weil es dann billiger ist“, sagt er. In diese Richtung würde jedenfalls ein neues Forschungsprojekt weisen. Marta González vom Massachusetts Institute of Technology, Katja Schechtner vom Austrian Institute of Technology und Pu Wang von der Central South University in China untersuchen anhand von Mobilfunkdaten aus fahrenden Autos, wann man auf welchen Strecken den Verkehr effizienter leiten könnte. Weil demnach nicht alle Autofahrer Staus verursachen, bringt der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel nicht immer mehr: „Wenn wir die Verstopfungen in den am stärksten betroffenen Arterien lösen können, würde der ganze Kreislauf besser funktionieren“, sagt González. Würde nur 1 % der Fahrer mit bestimmten Wohnorten auf die Fahrt mit dem Auto zur Hauptverkehrszeit verzichten, würde das die verkehrsbedingte zusätzliche Reisezeit aller anderen Menschen im städtischen Gebiet um 18 % senken. Ob durch Umstieg auf Öffis oder die effizientere Lenkung vorhandener Autos, in jedem Fall ist Mobilität eine Frage des Umdenkens und der Beweglichkeit im Kopf. Eva Stanzl  Marko Jandrasits, ASFINAG, hat weitreichende Zukunftsvisionen für den Verkehr Marko Jandrasits, ASFINAG, has a long-range future vision for traffic

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Katja Schechtner, AIT: Durch Mobilfunkdaten-Auswertung Verkehr effizienter machen Katja Schechtner, AIT: Make traffic more efficient by analysing mobile telephony data

or information on where the driver can park the vehicle if there are traffic holdups and which public transportation service the driver can use instead. The mobile phone becomes the most important and only source of information for motorists – even in the case of power failures at the traffic control centre. For if this happens, then the cars will still communicate with one another. Siemens has equipped a motorway junction comprising 45km with 150 sensors and 150 traffic cameras. The devices constantly measure the road situation, the traffic and the weather, and transmit their data to vehicles, which in turn warn other motorists of potential dangers. The system is called Vehicle To X Demonstrators, or: when cars speak to cars. The goal is to have an ‘internet on wheels’, where motorists warn each other of, say, rear-end collisions, which, unlike weather conditions, cannot be predicted by the traffic control centre, or to inform motorists when a traffic light turns red. In this way, other motorists could slowly decrease speed and save fuel. In the event of a power failure at the traffic control centre, therefore, the drivers would take over at the wheel. Preventing confusion

The question arises whether the cacophony of warnings would confuse the motorists. “All of these lovely concepts need to first pass practical tests,” says Lydia Ninz, secretary general of ARBÖ, the Austrian automobile association.

But there isn’t much time left: the Austrian federal government is planning a gradual introduction of ‘cooperative traffic regulation’ in three to five years. Over the past ten years, the Austrian ministry of transport has invested EUR 100m in telematics and alternative propulsion. And today Kapsch Traffic­Com is developing cameras and sensors for motorway tunnels that can calculate the effects of a present situation from experiences in the past and, for instance in the case of smoke arising, know how many fire engines will be required. According to a study by the Austrian traffic club VCÖ, the comprehensive implementation of intelligent transport systems could reduce energy consumption by 3% to 5% by 2020 and reduce fuel costs by EUR 2bn to EUR 6bn. VCÖ spokesman Christian Gratzer does warn, however, of a certain rebound effect, which may mean that the efficient traffic regulation with subsequently fewer traffic jams will attract more drivers onto the roads. “It is similar to the effect that more people drive cars when the fuel price sinks, because it is cheaper then,” he says. A new research project is based on that assumption. Marta González from the Massachusetts Institute of Technology, Katja Schechtner from the Austrian Institute of Technology and Pu Wang from the Central South University in China are examining, on the basis of mobile telephony data from moving vehicles, when and on which routes one could regulate the traffic more efficiently. As, according to the study, not all motorists cause traffic jams, the switch to public transport services does not always improve the situation: “If we could remove the blockages in the arteries that are most strongly affected, then the entire circulation would function better,” says González. If only 1% of motorists who reside in certain places would abstain from driving during peak hours, the traffic-related additional travelling time of all other people in the urban area would decrease by 18%. Be that as it may, whether by switching to public transport or regulating existing traffic more efficiently, mobility calls for a rethink and for mental flexibility. 

Fotos: AIT, L. Barry Hetherington/ MIT, beigestellt

industry & technology


Piloten ist nichts verboten

Foto: www.austrianwings.info

Flightdecksystems Wien lässt Flugfans mit einem Airbus A320 abheben. Für 159 Euro pilotieren Sie eine Stunde lang einen A320 Airbus – vom Start bis zur Landung.

Realistisches Fluggefühl im Hightech-Simulator mit eigener Kabine für bis zu 30 Passagiere.

Nach dem Start in Wien durchbrechen wir auf rund 3000 m die Wolkendecke und genießen den sonnigen Morgen. Langsam löst sich der Griff vom Sidestick – so wird die moderne Steuerung im Airbus A320 genannt – und wir übergeben an unseren elektronischen Kollegen, den Autopiloten. In der Kabine gehen die Anschnallzeichen aus und unser kurzer Flug nimmt Kurs auf New York, wo wir in ca. 40 Minuten landen werden. Alles wie im echten Flugzeug. Auf dem rechten Sitz hat mit First Officer Markus Benesch sogar ein echter Austrian Pilot Platz genommen. Bis jetzt. Denn wir befinden uns mitten im 3. Wiener Gemeindebezirk im brandneuen Airbus A320-Simulator von Flightdecksystems Wien. Der hochmoderne Simulator kommt so nahe an die Realität heran, dass sogar waschechte Piloten ihn nützen, um ihre Kenntnisse zu perfektionieren und Verfahren zu trainieren. Kein Wunder. Immerhin bietet das technische Wunderwerk nicht nur eine Auswahl von 24.000 Flughäfen auf der ganzen Welt, sondern auch eine echte Airbus-Kabine, in der es sich unsere Mitreisenden gemütlich machen können. Fotorealistische Ausblicke aus den Kabinenfenstern natürlich inklusive und als Erinnerung an diesen Flug erhält jeder Gast eine DVD auf der „sein“ Flug aufgezeichnet wurde. Promotion

Abheben mit echten Airbus-Piloten

Dass der Flug im „echten“ Airbus A320 nur bedingt etwas mit dem zu tun hat, was man am heimischen Flugsimulator schon einige hundert Mal erprobt hat, wird schnell klar. Beim Briefing vor jedem Flug weisen einen echte Airbus-Piloten in die Feinheiten des Rückgrats

Der erste Airbus-Flugsimulator Europas mit voll ausgestatteter Kabine steht jetzt in Wien

der Austrian und Lufthansa Mittelstreckenflotte ein. Sie begleiten die Neo-Piloten auch durch den ganzen Flugverlauf und sorgen für ein „happy landing“. Wie schwierig der Flug wird, kann sich der Pilot in Command selbst aussuchen: Technikausfälle und tückisches Wetter können ebenso simuliert werden wie unendliche Warteschleifen über London Heathrow. Ein einzigartiges Erlebnis, das man natürlich nicht nur alleine genießen kann. Firmenveranstaltungen und Events

Der Airbus-Simulator von Flightdecksystems Wien eignet sich auch hervorragend für gemeinsame Höhenflüge mit Kollegen und Freunden oder auch Firmenevents. Ob als Event, Incentive oder FlightnightSeminar gebucht – Flightdecksystems verspricht die individuelle Gestaltung eines exklusiven Abends. Und schließlich muss niemand auf erstklassiges Service verzichten, denn nicht nur in der Kabine ist für kurzweilige Unterhaltung gesorgt.

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industry & technology

Frieden bewahren Keeping the peace

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icht viele Leiter von Organisationen mit 119 Mitgliedsländern haben ein so umfangreiches und bedeutendes Portfolio wie Yukiya Amano, Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO). Amano trägt geostrategische Verantwortung über die Verwendung von Atomkraft durch die 119 Mitglieder der Organisation. Er könnte somit als der höchste Friedensstifter bezeichnet werden. „Die IAEO ist in erster Linie eine technische Organisation, obwohl unsere Arbeit wichtige politische Folgen haben kann“, erklärt Amano. „Ich denke, wir tragen am effektivsten zur Lösung von Problemen bei, wenn wir einen technischen Ansatz dazu wählen.“ Der Expertenarbeit der »Zur Bekämpfung Organisation liegt die führende von nuklearem Terdiplomatische Rolle zugrunde. rorismus schuf die Sie definiert den Stil von Amanos IAEO die Illicit TrafArbeit, die auch die Aufnahme ficking Database« von Daten zum Gebrauch der Atomtechnologie in Ländern »To fight nuclear wie dem Iran und Nordkorea umterrorism, the IAEA fasst. So kann nuklearer Terrorismus und der Einsatz „schmutcreated the Illicit ziger Bomben“ verhindert werden. Trafficking Database« „Die IAEO konnte international akzeptierte Richtlinien etablieren, die als Orientierungspunkt für nukleare Sicherheit genutzt werden. Das beinhaltet auch die Unterstützung beim Entwurf von Gesetzen und Regelwerken zum Schutz von Nuklear- und anderem radioaktiven Material in den einzelnen Ländern sowie Unterstützung bei der Erfüllung der internationalen Verpflichtungen in diesem Bereich“, sagt Amano. Zur Bekämpfung von nuklearem Terrorismus schuf die IAEO die Illicit Trafficking Database. 117 Länder stellen hierfür Informationen zur Verfügung – so konnten seit der Einrichtung im Jahr 1995 über 2200 Fälle identifiziert werden. Die Ergebnisse dieses täglichen Beitrags zur Friedenserhaltung werden das Thema der Internationalen Konferenz zu nuklearer Sicherheit in Wien im Juli 2013 sein. „Die IAEO trägt wesentlich zur Lösung von grundlegenden weltweiten Problemen wie Ernährungssicherheit, Klimawandel, Wasser- und Energiemangel sowie auch der Gesundheit der Menschen bei. Sie ist also mehr als die ‚Atomwächterin’ der Welt, als die sie oft in den Medien dargestellt wird“, stellt Amano klar. „Insbesondere die Kernenergie bleibt die bekannteste friedliche Nutzung der Kernkraft.“ Kernenergie auf dem Vormarsch

„Zur Überraschung mancher Beobachter bleibt die Kernenergie trotz des Unfalls in Fukushima Daiichi weltweit auf dem Vormarsch“, sagt Amano. „Unsere neuesten Vorhersagen zeigen in den nächsten 20 Jahren einen stabilen Anstieg bei der Anzahl von Kernkraftwerken – vor allem in Asien 68

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As the director general of the International Atomic Energy Agency (IAEA), Yukiya Amano’s mission extends well beyond the area of atomic energy into solving problems so that peace can be maintained. Diplomatic skills and technical expertise are helpful in this process.

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ot many leaders of or ganisations with 119 member countries have as wide-ranging and important a portfolio as Yukiya Amano, the director general of the International Atomic Energy Agency (IAEA). Amano has an enormous geostrategic responsibility for how the organisation’s 119 members use nuclear power. This might make him the ultimate peacemaker. “The IAEA is first and foremost a technical organisation, although our work can have important political implications,” he says. “I believe we contribute most effectively to addressing the challenges when we approach them from a technical perspective.” Underlying the agency’s expert work is a major public diplomacy role. It defines Amano’s style of work, which requires receiving data on the use of nuclear technologies from countries like Iran and North Korea, and preventing nuclear terrorism that could result from the use of a dirty bomb. “The IAEA has established internationally accepted guidelines that are used as a benchmark for nuclear security, including help with the establishment of laws and a regulatory infrastructure in individual countries to protect nuclear and other radioactive material, as well as guidance on how to fulfil their international obligations in this area,” Amano explains. To counter nuclear terrorism, the IAEA has also created the Illicit Trafficking Database, to which 117 countries now contribute information that has helped to identify over 2,200 cases since the database was

created in 1995. The outcome of this daily work to maintain peace will be the subject of an international conference on nuclear security in Vienna in July 2013. “The IAEA makes important contributions to tackling fundamental global problems such as food security, climate change, water and energy shortages, as well as in the area of human health, rather than just being the world’s nuclear watchdog, as often characterised by the media,” Amano asserts. “Nuclear energy remains the best-known peaceful application of nuclear power.” Nuclear power is still a growth industry

“To the surprise of some observers, nuclear power remains a growth area globally, despite the Fukushima Daiichi accident,” Amano says. “Our latest projections show a steady rise in the number of nuclear power plants in the world over the next 20 years, mostly in Asia and the developing world as a whole. Established [nuclear power] users such as China, India, the Republic of Korea and the Russian Federation, as well as the UK, plan significant expansions of their nuclear power programmes,”Amano notes. “Viet­nam, Bangladesh, Poland and Belarus are all keen to build their first nuclear power plants.” However, for Amano, dealing with the Fukushima Daiichi aftermath and ensuring that something similar can never happen again is also a personal issue. He never expected that this would happen in his native Japan. “The Fukushima Daiichi accident has provoked deep public anxiety and damaged confidence in nuclear

Foto: Getty Images

Die Mission von Yukiya Amano, Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), geht weit über das Thema Atomkraft hinaus: Probleme lösen und damit Ruhe und Frieden bewahren. Diplomatisches Geschick und technische Expertise sollen dabei helfen.


Yukiya Amano: „In den nächsten 20 Jahren stabiler Anstieg bei der Anzahl von Kernkraftwerken“ Yukiya Amano: “Over the next 20 years there will be a stable increase in the number of nuclear plants”

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industry & technology

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Yukiya Amano: „Kernenergie als Unterstützung der Krebskontrolle in Entwicklungsländern“ Yukiya Amano: “Using nuclear energy to support cancer diagnosis in developing countries”

power. It was the worst disaster to take place at a nuclear facility since Chernobyl in 1986. It was a wakeup call for everyone involved in nuclear power, a painful reminder that safety can never be taken for granted, even in an advanced industrial country.” Amano, however, is even more personally involved. After the accident, he was in charge of comparing data from the Japanese government’s monitoring of the radiation with the data collected by the IAEA itself. Minor differences were discovered. “In the aftermath of the accident, our member states for the first time adopted a ministerial declaration and an IAEA action plan on nuclear safety, which are now being put into place,”Amano explains. Since 2010 the IAEA has expanded its programme of expert peer review services for member states, many of whom have already asked IAEA teams to assess the safety of their plants, their regulatory effectiveness and emergency preparedness and response, including provisions for nuclear plants in the event of electricity blackouts. In December 2012 Amano took part in the Fukushima ministerial conference on nuclear safety, which resulted in a comprehensive report on the accident. But for many countries, especially in Europe, the damage has been done. Germany, for example, has ruled out nuclear power in the foreseeable future, and many nuclear

plants scheduled for construction across the world have not been built. “Nuclear energy offers many benefits: it can improve energy security, reduce the impact of volatile fossil fuel prices, mitigate the effects of climate change, make economies more competitive and has important non-electric applications such as seawater desalination, district heating and heat for industrial processes,” says Amano. A major priority for him personally is making the technical cooperation programme work for peaceful purposes in all member countries, especially cancer control in developing countries. “Approximately 70% of cancer cases are now diagnosed in developing countries, where most of them are ill prepared to respond,” he said. There is a shortage of around 5,000 radiotherapy machines and well-trained specialists, resulting in late diagnosis and the loss of hundreds of thousands of lives. Currently, the IAEA supports over 130 diagnostic cancer projects in Afghanistan, Eritrea and Mozambique, trains medical professionals, and is planning a new cancer training centre at the laboratory complex outside Vienna within the next few years. It all comes back to where it started: the IAEA was formed in 1957 in Vienna, and shortly there­ after Seibersdorf Laboratories, which serves as an incubator for world-class scientific research in Austria and abroad. 

Zur Person

The person

Yukiya Amano übernahm das Amt des Generaldirektors der IAEO im Dezember 2009, seine Amtszeit läuft bis November 2013. Zuvor war er als Japans ständiger Vertreter bei der Organisation, als Vorsitzender des Gouverneursrates der IAEO sowie im japanischen Außenministerium tätig. Die IAEO – 1957 in Wien gegründet – arbeitet seit 1979 mit 16 weiteren Organisationen der Vereinten Nationen im Vienna International Center (VIC), auch als UNO-City bekannt, zusammen.

Yukiya Amano assumed the position of IAEA director general in December 2009. His current term expires in November 2013. Previously, he served as Japan’s resident representative to the agency, as chair of the agency’s board of governors and in the Japanese foreign ministry. Established in 1957 in Vienna, the IAEA has been working with 16 other United Nations agencies in the Vienna International Center (VIC), known as UNO City, since 1979.

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Foto: Getty Images

und den Entwicklungsländern.“ Etablierte [Kernkraft-]Nutzer wie China, Indien, die Republik Korea und die Russische Föderation sowie auch das Vereinigte Königreich planen wesentliche Erweiterungen ihrer KernkraftProgramme. „Länder wie Vietnam, Bangladesch, Polen und Weißrussland möchten unbedingt ihre ersten Kernkraftwerke bauen“, weiß Amano. Dennoch sind der Umgang mit den Auswirkungen von Fukushima Daiichi und die Gewährleistung, dass Ähnliches nie wieder passiert, für Amano persönlich sehr wichtig. Schließlich hatte er nicht erwartet, dass dies in seinem Heimatland Japan geschehen könnte: „Der Unfall in Fukushima Daiichi löste eine tiefe öffentliche Angst aus und hat das Vertrauen in die Kernkraft beschädigt, denn es war die schlimmste Katastrophe in einer Kernanlage seit Tschernobyl 1986. Es war ein Weckruf für jeden, der mit Kernenergie zu tun hat, eine schmerzhafte Erinnerung, dass Sicherheit niemals selbstverständlich ist, nicht einmal in einem fortschrittlichen Industriestaat.“ Amano ist sogar noch persönlicher davon betroffen, denn er war für den Vergleich der Daten der Strahlenüberwachung der japanischen Regierung nach dem Unfall mit den von der IAEO selbst gesammelten Daten verantwortlich. Es zeigten sich dabei kleinere Abweichungen. „In der Zeit nach dem Unfall verabschiedeten unsere Mitglieder erstmals eine ministerielle Erklärung und einen IAEOAktionsplan zu nuklearer Sicherheit, der nun zur Anwendung kommt“, meint Amano. Seit 2010 erweiterte die IAEO ihr Programm von Expertenbegutachtungen für die Mitgliedsländer. Viele von ihnen baten bereits bei den IAEO-Teams um eine Bewertung der Sicherheit, Steuerungseffektivität sowie Sicherheitsvorkehrungen, Gefahrenabwehr und Vorkehrungen für Stromausfälle in ihren Kraftwerken. Im Dezember 2012 nahm Amano an der Fukushima-Ministerkonferenz zu nuklearer Sicherheit teil. Deren Ergebnisse werden in einem umfassenden Bericht zu dem Unfall erscheinen. Doch für viele – vor allem europäische – Länder wurde genügend Schaden angerichtet. Unter anderem hat Deutschland die Kernenergie vorläufig verbannt. Viele geplante Kernkraftwerke auf der ganzen Welt wurden nicht realisiert. „Kernenergie bietet viele Vorteile: sie kann die Energiesicherheit erhöhen, den Einfluss instabiler Preise für fossile Brennstoffe mindern, die Auswirkungen des Klimawandels mildern und Volkswirtschaften konkurrenzfähiger machen. Sie hat außerdem wichtige nicht-elektrische Anwendungsmöglichkeiten wie Meerwasser-Entsalzung, Fernwärme und Wärme für Industrieprozesse“, entgegnet Amano. Besondere Priorität hat für ihn persönlich, dass die Programme für die technische Zusammenarbeit in allen Mitgliedsländern friedlichen Zwecken dienen: „Das betrifft vor allem die Krebskontrolle in Entwicklungsländern. Etwa 70 % aller Krebsfälle werden heute in Entwicklungsländern diagnostiziert. Dort können die meisten nur schlecht behandelt werden.“ Es fehlen rund 5000 Strahlentherapiegeräte und gut ausgebildete Spezialisten – das führt zu späten Diagnosen und zum Tod von hunderttausenden Menschen. Zurzeit unterstützt die IAEO über 130 Krebsdiagnose-Projekte in Afghanistan, Eritrea und Mosambik. Medizinische Fachkräfte werden ausgebildet und es gibt Pläne für ein neues Krebs-Ausbildungszentrum im Laborkomplex außerhalb Wiens in den nächsten Jahren. So kehrt einiges zum Ursprung zurück. Die IAEO wurde 1957 in Wien gegründet, die Seibersdorf Laboratories kurz danach. Sie dienen zur Förderung wissenschaftlicher Forschung von Weltrang im In- und Ausland. Rumyana Vakarelska 


law& taxation Reigen an Auszeichnungen A shower of distinctions

Klöckner & Co veräußerte Osteuropageschäft Klöckner & Co sold eastern Europe operations

GE übernimmt Triebwerkhersteller Avio GE takes over engine manufacturer Avio

> Zum Jahreswechsel gab es einige Auszeichnungen für international tätige Kanzleien. Unter anderem erhielt Eversheds Österreich den Global Law Experts Award of the Year 2013 in den Kategorien „Healthcare Law“ sowie „Broadcasting Law“. CMS wurde von der Financial Times und der Informationsplattform Mergermarket zum „CEE Legal Adviser of the Year“ gewählt. DLA Piper wurde beim gleichen Anlass als „Mid-Market Legal Advisor of the Year“ ausgezeichnet.

> Schönherr hat den Stahl- und Metalldistributor Klöckner & Co SE bei der Veräußerung des Osteuropageschäfts im Rahmen seines Restrukturierungsprogramms beraten. In einer ersten Transaktionsphase wurden die Aktivitäten in Tschechien, Bulgarien und Rumänien, und damit mehr als zwei Drittel des Osteuropageschäfts, veräußert. Mit einem Vollzug des Verkaufs der noch verbleibenden Aktivitäten in Polen und Litauen wird im ersten Quartal 2013 gerechnet. Die Käufer sind lokale Wettbewerber, die die Aktivitäten selbstständig fortführen werden.

> DLA Piper hat den US-Mischkonzern General Electric (GE) bei der Akquisition der Luftfahrtsparte des italienischen Triebwerkherstellers Avio S.p.A. beraten. Der Kaufpreis beträgt USD 4,3 Mrd. (EUR 3,3 Mrd.). Verkäufer ist das Private EquityHaus Cinven. Insgesamt waren neun DLA Piper Büros in das grenzüberschreitende Projekt involviert. In Österreich waren es David Christian Bauer, Partner bei DLA Piper WeissTessbach, sowie Rechtsanwalt Johannes Kunz.

> Around the turn of the year law firms active on an international level received a number of awards. Among others, Eversheds Austria received the Global Law Experts Award of the Year 2013 in the Healthcare Law and Broadcasting Law categories. The Financial Times and the information platform mergermarket named CMS Legal Adviser of the Year. At the same occasion, DLA Piper was distinguished as the Mid-Market Legal Adviser of the Year.

> Schönherr advised the steel and metal distributor Klöckner & Co SE in the sale of its eastern Europe operations. Klöckner & Co’s disposal of its subsidiaries in the Czech Republic, Bulgaria and Romania, which collectively account for over twothirds of the group’s eastern European operations, marks the first phase of the group’s announced restructuring programme. The divestiture of the remaining activities in Poland and Lithuania is expected to be completed in the first quarter of 2013. The purchasers are local competitors who will carry on the activities independently.

> DLA Piper advised the US conglomerate General Electric (GE) in the acquisition of the aviation business of the Italian engine manufacturer Avio S.p.A. at a purchase price of USD 4.3bn (EUR 3.3bn). The company was sold by the private equity firm Cinven. Nine DLA Piper offices were involved in the cross-border project. In Austria David Christian Bauer, a partner at DLA Piper Weiss-Tessbach, and Johannes Kunz were involved.

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law&taxation Freshfields begleitete Hutchison 3G Deal Freshfields provided advice in Hutchison 3G deal

> Freshfields Bruckhaus Deringer hat die Hutchison 3G Austria GmbH (Drei), eine Tochter der Hutchison Whampoa Gruppe (Hongkong), bei der erfolgreich abgeschlossenen Übernahme der Orange Austria Gruppe beraten. Das Transaktionsvolumen beträgt EUR 1,3 Mrd. Verkäufer sind die Private Equity-Gesellschaft Mid Europa Partners und France Télécom. Bertram Burtscher, Partner Freshfields Bruckhaus Deringer: „Die Übernahme ist die größte Transaktion auf dem österreichischen Mobilfunkmarkt seit der Übernahme von tele.ring durch T-Mobile.“ > Freshfields Bruckhaus Deringer advised Hutchison 3G Austria GmbH (‘3’), a subsidiary of the Hutchison Whampoa Limited (Hong Kong) in the successful acquisition of Orange Austria Group. The total volume of the transaction is EUR 1.3bn. The company was sold by the private equity firm Mid Europa Partners and France Télécom. Bertram Burtscher, a partner at Freshfields Bruckhaus Deringer: “The takeover is the largest transaction on the Austrian mobile telephony market since the takeover of tele.ring by T-Mobile.” Bertram Burtscher, Partner Freshfields Bruckhaus Deringer Bertram Burtscher, partner at Freshfields Bruckhaus Deringer

Golden Tree setzt auf Dorda Brugger Jordis

CMS Reich-Rohrwig Hainz begleitete den KWG-Deal CMS Reich-Rohrwig Hainz provided advice in KWG deal

Neuordnung im Immobilienbusiness Rearrangement in the real estate business

C

MS Reich-Rohrwig Hainz hat conwert Immobilien Invest SE bei ihrem Erwerb von rund 60 % der Aktien an der KWG Kommunale Wohnen AG von mehreren Paketaktionären in sämtlichen Rechtsgebieten beraten. Die KWG Kommunale Wohnen AG notiert im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse. Der Kaufpreis für die Aktienpakete wird ungefähr zu gleichen Teilen in bar und in conwert Aktien geleistet.

C

MS Reich-Rohrwig Hainz advised Immobilien Invest SE in all legal matters related to its purchase of about 60% of the shares in KWG Kommunale Wohnen AG, which were sold by various substantial shareholders. KWG Kommunale Wohnen AG is listed in the Entry Standard at the Frankfurt Stock Exchange. The purchase price for the shareholding stakes will be paid for in cash and in conwert shares in equal measure.

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> Andreas Zahradnik, Bank- und Kapitalmarktrechtspartner bei Dorda Brugger Jordis, hat gemeinsam mit anderen Partnern der Kanzlei Golden Tree Asset Management LP (Golden Tree) beim Einstieg in die BAWAG P.S.K. beraten. Golden Tree, ein Fondsmanager mit Sitz in den USA, hält nun einen Anteil von rund 39 % an der BAWAG P.S.K. Cerberus Capital Management LP bleibt weiterhin kontrollierende Eigentümerin. „Dieses Mandat unterstreicht einmal mehr unsere Spitzenstellung bei internationalen bankenrechtlichen- und kapitalmarkrechtlichen Transaktionen mit Österreichbezug“, sagt Andreas Zahradnik. > Together with other partners of the firm, Andreas Zahradnik, a partner at Dorda Brugger Jordis and an expert in banking and capital markets law, advised Golden Tree Asset Management LP (Golden Tree) in taking a stake in BAWAG P.S.K. Golden Tree, a fund manager based in the USA, now holds a share of about 39% in BAWAG P.S.K. Cerberus Capital Management LP remains the controlling owner. “This mandate once more emphasises our top position in international bank and capital market law transactions relating to Austria,” Andreas Zahradnik says. Bank- und Kapitalmarktrechtspartner Andreas Zahradnik Partner specialised in banking and capital market law: Andreas Zahradnik

Fotos: Getty Images, David Sailer, APA/OTS, beigestellt

Golden Tree relies on Dorda Brugger Jordis


Erdölgeschäft für Wolf Theiss

Anwälte in Bewegung

Petroleum business for Wolf Theiss

> Wolf Theiss hat Naftna Industrija Srbije (NIS), eines der größten vertikal integrierten Erdölunternehmen in Südosteuropa, beim Kauf der bosnischen OMV Tochter mit dem gesamten OMV Tankstellennetz in Bosnien-Herzegowina beraten. NIS ist ein Tochterunternehmen des russischen Gazprom Neft Konzerns. Der Deal der Übernahme wurde von einem Wolf Theiss Team unter der Leitung von Partner Horst Ebhardt betreut. > Wolf Theiss advised Naftna Industrija Srbije (NIS), one of the biggest vertically integrated energy companies in southeast Europe, on the acquisition of the entire OMV petrol station network in Bosnia-Herzegovina. NIS is a subsidiary of the Russian Gazprom Neft group. The Wolf Theiss team advising on this cross-border deal was led by Horst Ebhardt, a partner at the law firm. Das Wolf Theiss Team wurde von Partner Horst Ebhardt geleitet Partner Horst Ebhardt headed the Wolf Theiss team

• Prominenter Neuzugang bei Taylor Wessing e|n|w|c Rechtsanwälte: Die ehemalige zweifache Justizministerin der Slowakischen Republik, Lucia Zˇitnˇanská, verstärkt das Team in Bratislava. • Baker & McKenzie baut mit Alexander Schnider (zuvor Wolf Theiss) die Bereiche Informations technologie, Immaterialgüterrecht und Gewerb licher Rechtsschutz in Wien aus. • Michael Lind ist neuer Partner bei Binder Grösswang. Thomas Berghammer wird Counsel. • Patricia Kaindl verstärkt die Abteilung IP-TMT Commercial bei CMS Reich-Rohrwig Hainz als ein getragene Rechtsanwältin. • Nach Ablauf des Dreijahresturnus wechselt die Funktion des Managing Partner bei CHSH: Albert Birkner und Clemens Hasenauer führen gemeinsam die Geschäfte der Kanzlei. Neue Partner sind Hans Kristoferitsch und Heinrich Foglar-Deinhardstein.

CHSH: guter Start ins neue Jahr

CHSH: Off to a good start in the new year > CHSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati setzt die Expansion in CEE fort und eröffnete zu Jahresbeginn in Kooperation mit der tschechischen Kanzlei Kalisˇ & Partners einen Standort in Prag. In Österreich beriet CHSH die Telekom Austria AG bei der erfolgreichen Übernahme der Orange Tochter Yesss! von Hutchison 3G Austria („Drei“). Der Verkauf von Orange Austria an Hutchison 3G Holdings Austria GmbH (Hutchison Austria) war eine der rechtlich anspruchsvollsten Transaktionen der letzten Zeit. > At the beginning of the year, CHSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati continues to expand in CEE and opened an office in Prague in cooperation with the Czech firm Kalisˇ & Partners. In Austria, CHSH advised Telekom Austria AG in the successful takeover of the Orange subsidiary Yesss! from Hutchison 3G Austria (‘3’). The sale of Orange Austria to Hutchison 3G Holdings Austria GmbH (Hutchison Austria) was one of the most legally complex transactions in recent times.

Lucia Zˇitnˇanská, Alexander Schnider, Thomas Berghammer

Michael Lind Der Verkauf von Orange Austria an Hutchison 3G Holdings Austria (Hutchison Austria) war höchst anspruchsvoll The sale of Orange Austria to Hutchison 3G Holdings Austria (Hutchison Austria) was highly complex

Groupe Auchan kauft Real-Osteuropageschäft von Metro Groupe Auchan buys METRO’s Real eastern Europe business

> Die Metro Group hat mit dem französischen Handelsunternehmen Groupe Auchan eine Vereinbarung über den Verkauf des Realgeschäfts in Osteuropa unterzeichnet. Gleiss Lutz berät die Groupe Auchan, die die operativen Aktivitäten und Immobilien der Metro Group Tochtergesellschaft Real in Polen, Rumänien, Russland und der Ukraine übernehmen wird. > Groupe Auchan signed an agreement with the German retailer METRO GROUP about the divestment of Real’s business in central and eastern Europe. Gleiss Lutz is advising Groupe Auchan, who will take over the operative activities and real estate of the METRO GROUP subsidiary Real in Poland, Romania, Russia and Ukraine.

Gleiss Lutz berät bei dieser Transaktion die Groupe Auchan Gleiss Lutz is advising Groupe Auchan in this transaction

Patricia Kaindl

Lawyers on the move • A prominent new lawyer at Taylor Wessing e|n|w|c Attorneys at Law: Lucia Zˇitnˇanská, the former two time Slovakian minister of justice, has joined the team in Bratislava • Baker & McKenzie is expanding its information technology, intellectual property and industrial property practices in Vienna with the hire of Alexander Schnider (previously with Wolf Theiss) • Michael Lind is a new partner at Binder Grösswang. Thomas Berghammer will be counsel • Patricia Kaindl, as a certified lawyer, will enhance the IP-TMT-Commercial department at CMS Reich Rohrwig Hainz • After expiry of the three-year term, CHSH will have new managing partners: Albert Birkner and Clemens Hasenauer will head the firm together. Hans Kristoferitsch and Heinrich Foglar-Deinhardstein have been named partners

Albert Birkner, Clemens Hasenauer, Hans Kristoferitsch, Heinrich Foglar-Deinhardstein Succeed 01/13

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law & taxation

Rechtsform nach Maß Tailor-made legal entities Die fortschreitende europäische Rechtsharmonisierung trifft auch die Ausformung von Gesellschaften. Eine sehr erfreuliche, aber eventuell leicht unüberschaubare Entwicklung, meinen führende Rechtsexperten.

Einige Europäische Gesellschaften haben den Vorteil, dass sie EU-weit rechtlich fast einheitlich konzipiert sind Several European company forms have the advantage of having nearly identical legal frameworks throughout the EU

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As the harmonisation of laws in Europe continues, the creation of companies as legal entities is also affected. This is a welcome development, but also one that could become difficult to manage, say leading legal experts.


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aut Horst Ebhardt, Partner bei Wolf Theiss in Wien und auf Unternehmensrecht spezialisiert, sind die Gesellschaftsformen bereits weitgehend vereinheitlicht. Jedoch beeinflussen die lokalen steuerlichen Rahmenbedingungen die Attraktivität der Rechtsformwahl. Ebhardt: „Während das kodifizierte Recht weitgehend angeglichen ist, fehlt in manchen Ländern noch die richterliche Spruchpraxis. So beispielsweise in Bezug auf die Haftung von Organen (Vorstand, Aufsichtsrat) beim Verstoß gegen Sorgfaltspflichten.“ Silva Palzer und Alexander Stolitzka, Partner von Eversheds Österreich, sehen durch die Vereinheitlichung gerade im Rahmen von Cross Border Deals erhebliche Erleichterungen für Unternehmen. „In CEE spürt man den starken Einfluss des deutschen Gesellschaftsrechts, an dem sich viele Länder bei der Einführung von modernen Gesellschaftsformen orientiert haben. Das gilt insbesondere für Slowenien, Kroatien und Bulgarien. Das rumänische Gesellschaftsrecht orientiert sich wiederum am französischen und italienischen; die Ukraine, aber auch die Republik Moldau haben ihr Gesellschaftsrecht wiederum in Anlehnung an das russische Gesellschaftsrecht entworfen. „Diese Ähnlichkeiten beziehen sich in der Regel sowohl auf die Rechtsformen und deren Organe als auch auf verwandte Bereiche wie etwa das Körperschaftssteuerrecht“, meint Markus Piuk, Partner bei Schönherr mit Anwaltszulassung in Bulgarien, der Republik Moldau und Rumänien. Ronald Frankl, Head of Corporate und M&A bei Lansky, Ganzger + Partner, erklärt, dass alle Mitgliedstaaten der EU verpflichtet sind, die gesellschaftsrechtlichen EU-Richtlinien im nationalen Recht umzusetzen. Nach der Erfahrung von Sˇtefan Holy´, Leiter des LGP Office in Bratislava, hat die Slowakei in diesem Zusammenhang die gemeinschaftsrechtlichen Vorgaben in den letzten Jahren ordnungsgemäß erfüllt. Auch Binder Grösswang Corporate Partner Andreas Hable stimmt dem zu und erweitert: „Der Druck zur Vereinheitlichung des Gesellschaftsrechts steigt. Und das ist für die Schaffung eines einheitlichen großen Marktes gut und richtig. Aber große Aufgaben wie die grenzüberschreitende Sitzverlegung, die grenzüberschreitende Spaltung oder die seit langem geplante Schaffung einer europäischen Privatgesellschaft, einer Art europaweit vereinheitlichter Mini-GmbH, stehen noch bevor.“ In der Slowakei wurden laut Radovan Pala, Partner bei Taylor Wessing e|n|w|c Rechtsanwälte in Bratislava, die meisten zu implementierenden Maßnahmen durch mehrere Novellen des Handelsgesetzbuches eingeführt, welches die Regelung des Gesellschaftsrechtes beinhaltet: „Das slowakische Gesellschaftsrecht hat auf die europäische Rechtsentwicklung immer mit einem relativ großen Zeitabstand reagiert – aus diesem Grund bemerkt man in der lokalen Gesellschaftsrechtsentwicklung keine Tendenzen, die die europäische Entwicklung antizipieren.“

Fotos: Getty Images, Christian Husar, beigestellt

Gefragte Gesellschaftsformen

Die weitaus beliebteste Rechtsform in der Slowakei ist laut Vlasta Margocˇová, Partnerin bei Hule Bachmay-Heyda Nordberg, die s.r.o. (GmbH), und dies nicht nur wegen der Haftungsbeschränkung, sondern auch wegen der einfachen Gründung sowie des im Vergleich zu anderen EU-Staaten mit 5000 Euro geringen Mindeststammkapitalerfordernisses. Nach der EU-Harmonisierung besteht kein Erfordernis eines Wohnsitzes in der Slowakei für Geschäftsführer; es bestehen auch keine weiteren Einschränkungen, wie z. B. eine slowakische Krankenversicherung. Die Fristen für die Gewerbe- und Firmenbuchregistrierung sind mit drei bzw. fünf Werktagen kurz. Auf einen Umstand weist Margocˇová, allerdings hin: „Das Finanzamt kann für die Dauer von 12 Monaten eine Sicherheit für künftige Umsatzsteuerschulden verlangen, falls ein Ausfallsrisiko besteht. Die Sicherheit kann bis zu 500.000 Euro betragen.“ Schon etwas länger zurück liegt die Einführung der europäischen Gesellschaften wie der Europäischen Wirtschaftlichen Interessensvereinigung (EWIV), der Europäischen Aktiengesellschaft (SE) und der Europäischen Genossenschaft (SCE), die sich aber in der Praxis nicht durchsetzen konnten. Andreas Hable meint dazu: „Meines Wissens gibt es in Österreich keine einzige SCE. Wir hatten einmal für einen Mandanten an einer solchen Lösung gearbeitet, das Projekt aber dann wieder verworfen.“ Alexander Stolitzka berichtet dies auch für die CEE-Länder. Michal Zahradnik und

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ccording to Horst Ebhardt, a partner at Wolf Theiss in Vienna who specialises in corporate law, the legal forms companies can take are already fairly uniform. Yet the individual local tax situations are playing a decisive role in determining the kind of legal form that is chosen.“While the legal codes have been brought into alignment to a large extent,” Ebhardt explains, “judges in some countries still lack practice in their interpretation, for example with regard to the accountability of executive bodies (like the board of directors or supervisory board) when they breach their due diligence obligations.” Silva Palzer and Alexander Stolitzka, partners at Eversheds Austria, find that harmonisation has made cross-border deals a lot easier for companies.“In CEE they’re definitely feeling a strong pull toward German corporate law, which is what lots of countries have chosen to orient themselves on during the process of modernising their legal forms.” This is especially the case in Slovenia, Croatia and Bulgaria. Romanian corporate law orients itself on French and Italian models, while Ukraine and Moldova have chosen to design their corporate law around the Russian system. “These similarities usually apply to the legal forms of companies and their executive bodies as well as to other related areas like corporate tax law,” states Markus Piuk, a partner at Schönherr and member of the Bulgarian, Moldovan and Romanian bar associations. Ronald Frankl, who heads corporate and M&A at Lansky, Ganzger

+ Partner, explains that every member state in the EU is obligated to implement EU guidelines for corporate law in their individual national legal systems. As Sˇtefan Holy´, head of LGP’s Bratislava office, sees it, Slovakia has fulfilled its corporate legal requirements in due form over the last several years. Binder Grösswang corporate partner Andreas Hable agrees completely, adding that “the pressure on the countries to harmonise their corporate legal frameworks is increasing. And that’s important for the creation of a large uniform marketplace. But the big tasks like cross-border relocations of company headquarters, cross-border divisions or the longplanned creation of a European private company – a kind of Europewide uniform mini-corporation – still lie before us.” In Slovakia, explains Radovan Pala, a partner at Taylor Wessing e|n|w|c Attorneys at Law in Bratislava, most of the measures that were to be implemented have been introduced through a series of amendments to the commercial code, which also regulates corporate law: “Slovakian corporate law always tended to react to developments in European law fairly late. That’s also why it’s difficult to extrapolate and anticipate any tendencies for European developments based on corporate legal developments in Slovakia.”

Alexander Stolitzka, Managing Partner bei Eversheds Austria, Experte für Gesellschaftsrecht Alexander Stolitzka, managing partner at Eversheds Austria and expert in corporate law

Sˇtefan Holy´, Leiter des Lansky, Ganzger + Partner Büros in Bratislava Sˇtefan Holy´, head of the Lansky, Ganzger + Partner office in Bratislava

Popular legal forms

The most sought-after legal form in Slovakia, according to Vlasta Margocˇová, a partner at Hule Bachmay-Heyda Nordberg, is the s.r.o. (GmbH/limited liability company). But the limitation of

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law & taxation

Markus Piuk, Partner bei Schönherr und österreichischer Rechtsanwalt mit Anwaltszulassung in Bulgarien, der Republik Moldau und Rumänien Markus Piuk, partner at Schönherr, is an Austrian attorney who is a member of the bar in Bulgaria, the Republic of Moldova and Romania

Ma¯ris Vainovskis, Partner bei Eversheds Bita¯ns, Lettland Ma¯ris Vainovskis, partner at Eversheds Bita¯ns, Latvia

Marek Bomba von Eversheds Prag und Bratislava: „Diese Gesellschaftsformen sind einfach für einen Großteil der Unternehmer zu kompliziert gestaltet und die Einführung der wohl interessanteren europäischen GmbH, der Europäischen Privatgesellschaft (SPE), verzögert sich aufgrund des Widerstands, insbesondere aus Deutschland, noch immer. Die SPE würde auch kleinen und mittleren Unternehmen ermöglichen, eine europäische Gesellschaft mit all ihren Vorteilen zu gründen.“ Das Mindestkapital der SPE soll nur einen Euro betragen, wenn gleichzeitig eine Solvenzbescheinigung der Geschäftsführung vorgelegt wird; andernfalls soll es 8000 Euro betragen. Zum Vergleich: Das derzeitige Mindeststammkapital der Österreichischen GmbH beträgt 35.000 Euro. Horst Ebhardt von Wolf Theiss sieht zumindest eine Chance für die Europäische Aktiengesellschaft (SE): „Die SE erfreut sich zunehmender Beliebtheit, wenngleich dies von Land zu Land schwankt: In ganz Europa gibt es ca. 1426 SEs, davon ca. 600 in Tschechien, 226 in Deutschland und lediglich 2 in Polen.“ GmbH Light im Anmarsch

Ebhardt: „Die GmbH Light erfreut sich etwa in Serbien und Kroatien aufgrund der sehr geringen Stammkapitalerfordernisse (in Serbien: 100 Dinar) großer Beliebtheit. In Polen ist aber z. B. die GesbR beliebter als die GmbH, dies hauptsächlich aufgrund steuerlicher Vorteile (es gibt ca. 600.956 GesbRs und nur ca. 276.380 GmbHs). Auch die Kommanditgesellschaft auf Aktien ist in Polen in letzter Zeit eine zunehmend populäre Rechtsform, die eine Doppelbesteuerung von Einkünften vermeidet und Aktionären dabei helfen kann, ihre Steuerpflicht bis zur faktischen Dividendenschüttung auszusetzen.“ Man erkennt je nach Markt Unterschiede bei den Neugründungen. Das Beispiel Lettland beschreibt Ma¯ris Vainovskis von Eversheds Riga so: „In Lettland hat sich insbesondere die Einführung der LVL 1,00 Gesellschaft mit beschränkter Haftung bewährt. Ein Großteil kleinerer Unternehmen und Kaufleute nützt mittlerweile diese Möglichkeit.“ „Die GmbH Light ist in CEE längst Realität“, weiß Piuk. „Viele Tätigkeiten, die in Österreich (oder auch in Deutschland) aufgrund des hohen Mindeststammkapitals in Form von Einzelunternehmen oder Personengesellschaften ausgeübt werden, werden in CEE in Form von GmbHs mit dem gesetzlichen Mindeststammkapital (i. d. R. in Höhe von rund 20 Euro bis 5000 Euro, je nach Land) ausgeübt. Die Gründung ist in der Regel einfach. Die Weltbank hat in der Vergangenheit in CEE in zahlreichen Programmen besonderes Augenmerk auf eine einfache und kostengünstige Gesellschaftsgründung zur Förderung des lokalen Unternehmertums gedrängt.“ In Österreich hat die Regierung bei ihrer Herbstklausur Anfang November 2012 ein umfangreiches Arbeitsmarkt- und Unternehmerpaket vorgelegt und u. a. Regeln für die GmbH „Light“ beschlossen. Geplant sind, das zur Gründung notwendige Stammkapital von bisher 35.000 Euro auf 10.000 Euro zu senken (die Hälfte davon muss wie bisher bar 76

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liability isn’t the only feature that makes this form attractive: it’s also simple to found and requires little charter capital (EUR 5,000) in comparison to other EU countries. As a consequence of EU harmonisation, company executives are not required to maintain legal residency in Slovakia, and there are no additional limitations such as having to get Slovakian health insurance. The time periods for entry into the trade and commercial registers are short: three and five days, respectively. But Margocˇová does offer one caveat: “The revenue office can require a guaranty for up to 12 months for future value added tax liability if it sees a risk of default. The guaranty can be up to EUR 500,000.” It has been a while since the introduction of European institutions like the European Economic Interest Grouping (EEIG), public EU company (SE) and European Cooperative Society (SCE), which however weren’t really able to find broad acceptance. “I don’t know of a single SCE in Austria,” asserts Andreas Hable. “We did once work on putting together an SCE for a client, but then decided against carrying through with the project.”Alexander Stolitzka notes that this is also the

Ebhardt: “The GmbH Light is extremely popular in Serbia and Croatia due to its low charter capital requirements (in Serbia it’s only 100 dinars). In Poland, the GesbR is more popular than the GmbH, mainly because of the tax

Torsten Braner, Partner bei Taylor Wessing e|n|w|c Rechtsanwälte in Budapest Torsten Braner, partner at Taylor Wessing e|n|w|c Attorneys at Law in Budapest

Radovan Pala, Partner bei Taylor Wessing e|n|w|c Rechtsanwälte in Bratislava Radovan Pala, partner at Taylor Wessing e|n|w|c Attorneys at Law in Bratislava

GmbH Light is on the rise

Fotos: Mirjam Reither, Walter Wobrazek, beigestellt

Vlasta Margocˇová ist Partner bei Hule Bachmayr-Heyda Nordberg in Bratislava Vlasta Margocˇová, partner at Hule Bachmayr-Heyda Nordberg in Bratislava

case in CEE countries. Michal Zahradnik and Marek Bomba of Eversheds Prague and Bratislava: “These legal forms are simply too complicated for the majority of entrepreneurs, and the introduction of a European Private Company (SPE) has been delayed and further delayed because of resistance, particularly from Germany. SPEs would also enable small and midsize enterprises to found a European company with all of the advantages that this would bring.”The charter capital for an SPE would only be EUR 1 if the business operator has a solvency certificate; otherwise, it will be EUR 8,000. By way of comparison: the current minimum charter capital for an Austrian GmbH is EUR 35,000. Horst Ebhardt of Wolf Theiss sees an opportunity at least for a public EU company (SE): “The SE is becoming increasingly popular, even if its popularity varies from country to country. In Europe as a whole there are approximately 1,426 SEs, approximately 600 in the Czech Republic, 2 in Poland and 226 in Germany.”


einbezahlt werden) und die Mindestkörperschaftsteuer zu verringern. Auch die Gründungsanzeige in der Wiener Zeitung soll gestrichen werden. „Mit Gesetzwerdung ist jedoch jedenfalls nicht vor Juli 2013 zu rechnen“, so Silva Palzer von Eversheds. Blick in die Slowakei

Radovan Pala aus Bratislava zum Markt in der Slowakei: „Eine legislative Initiative zur Einführung einer Light-Form der GmbH (mit Stammkapital in der Höhe von 1 Euro) scheiterte 2010, jedoch sind die Regeln für die Stammkapitalbildung und -erhaltung für die

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advantages it offers. (There are around 600,956 GesbRs and only around 276,380 GmbHs). The partnership limited by shares has also become an increasingly attractive legal form that precludes double taxation of earnings and helps shareholders to delay their tax liability until dividends are actually paid.” There are differences in the forms new companies take based on the market. Ma¯ris Vainovskis of Eversheds Riga uses Latvia as an example: “In Latvia, the introduction of the LVL 1.00 limited liability company has proven successful. A lot of small businesses and shops have adopted this form.” “The GmbH Light has long since become established in CEE,” says Piuk. “Numerous things that are done by single companies or partnerships in Austria (or Germany), because of the enormous charter capital requirements, are being done in CEE in the form of GmbHs with a legal minimum charter capital (as a general rule this is anywhere between EUR 20 and EUR 5,000, depending on the country). Founding a company is generally simple; the World Bank placed particular emphasis on cheap and easy incorporations in the numerous CEE programmes it initiated in order to facilitate a culture of local businesses.” In the autumn legislative period, the Austrian Parliament presented a far-reaching package of labour market and corporate measures, including the legal framework for introducing the GmbH Light form. The measures include a reduction of the charter capital requirement from EUR 35,000 to EUR 10,000 (half of which must still be paid in cash) as well as a reduction of the minimum corporate tax burden. The requisite notice of incorporation in the Wiener Zeitung will also fall by the wayside. “But we don’t expect this to become law before July 2013,” says Silva Palzer of Eversheds.

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A look at Slovakia

Radovan Pala of Bratislava on the Slovakian market: “A legislative initiative that would have introduced a light version of the GmbH (with a EUR 1 charter capital requirement) failed in 2010, but the rules for charter capital accumulation and maintenance for skGmbHs are still pretty loose. (A GmbH’s charter capital has to be at least EUR 5,000; the payment of the deposit can be announced by the company founder; the charter capital funds don’t have to be placed in a separate account, they can be on the company’s general books; there are no negative consequences for a high debt-to-equity ratio; there are no rules for auditing equity capital.) As a consequence of the relatively low charter capital requirements for traditional GmbHs, there seems to be little demand for the introduction of a light or Euro-GmbH to the Austro-German market.” Sˇtefan Holy´ of LGP Bratislava agrees: “In Slovakia, the GmbH Light doesn’t appear all that attractive in light of the liberal rules for coming up with the required capital.” In Hungary the GmbH has developed in almost the opposite direction, explains Torsten Braner, a partner at Taylor Wessing e|n|w|c Attorneys at Law in Budapest: “As far as the legal forms companies can take are concerned, we’ve seen no changes in Hungary over the last several years. At the moment, though, there are plans to raise the minimum charter capital requirements for Hungarian limited

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Silvia Palzer, Partner bei Eversheds Austria, rechnet mit wesentlichen Änderungen Silvia Palzer, partner at Eversheds Austria, expects drastic change

Michal Zahradnik, Partner bei Eversheds: „Erleichterungen bei Cross-Border Deals“ Michal Zahradnik, partner at Eversheds: “Cross-border deals are a lot easier”

skGmbHs immer noch ziemlich locker (das Stammkapital der GmbH muss in der Höhe von mindestens 5000 Euro sein; die Einzahlung der Einlagen darf durch den Gesellschaftsgründer erklärt werden; die Mittel des Stammkapitals müssen nicht auf einem separaten Konto geführt werden, sondern „nur“ in der Buchhaltung der Gesellschaft; keine negativen steuerlichen Konsequenzen des hohen Debt Equity Ratios; keine strenge Regel zur Prüfung des Eigenkapitals). Diesbezüglich, insbesondere bezüglich des relativ niedrigen Mindeststammkapitals der klassischen GmbH, gibt es in der Praxis keinen starken Bedarf nach der Einführung einer Light oder einer Euro-GmbH auf unserem Markt.“ Sˇtefan Holy´ von LGP Bratislava stimmt dem zu: „In der Slowakei genießt die GmbH Light angesichts der in Bezug auf die Kapitaleinzahlung sehr liberalen Vorschriften eine unwesentliche Attraktivität.“ Fast gegenteilig entwickelt sich die GmbH laut Torsten Braner, Partner Taylor Wessing e|n|w|c Rechtsanwälte in Budapest, in Ungarn: „Im Bereich der Gesellschaftsformen gab es in den letzten Jahren in Ungarn keine Veränderungen. Derzeit ist jedoch geplant, das Mindeststammkapital von ungarischen Gesellschaften mit beschränkter Haftung von 500.000 Forint (ca. 1724 Euro) auf 3.000.000 Forint (ca. 10.345 Euro) anzuheben.“ CEE-Kompetenz aus Österreich

Erfreulich ist, dass Österreich als Tor zum Osten weiter etabliert bleibt. Damit können Gründer, die den Schritt nach CEE wagen, auf eine Rechtsberatung hierzulande vertrauen. So ist Wolf Theiss derzeit mit etwa 340 Juristen in 13 CEE-Ländern mit eigenen Niederlassungen tätig. Lansky, Ganzger + Partner gewährleistet mit seinem 2-Säulen-Modell, bestehend aus Countrymanagern und dem weltweiten „Best FriendsSystem“, optimale Klientenbetreuung. Darüber hinaus bietet LGP mit zwei weiteren eigenen Standorten in Bratislava und Baku kompetente Beratung. Eversheds hat Partnerbüros in Tschechien, Polen, Rumänien, Ungarn, der Slowakei, Estland, Lettland und Litauen. Best Friends-Kanzleien gibt es darüber hinaus in Russland, der Ukraine, Albanien, Bulgarien, Slowenien, Kroatien und Serbien. Hule Bachmayr-Heyda Nordberg Rechtsanwälte verfügt neben dem Wiener Büro über ein eigenes Büro in Bratislava, über das neben der Slowakei auch Tschechien betreut wird. In allen anderen CEE-Ländern, wie etwa Polen, Serbien, Slowenien, Rumänien, Ungarn oder Bulgarien, arbeitet hbn legal mit lokalen Kanzleien nach dem Best Friends-Modell zusammen. Andreas Hable von Binder Grösswang unterstreicht die Corporate/M&A-Kompetenz: „Binder Grösswang ist zwar eine rein österreichische Kanzlei, aber mit stark internationaler Ausrichtung. Dank unserer 50-jährigen Marktpräsenz sind wir in der Lage, vor Ort stets mit entsprechenden Spezialistinnen und Spezialisten zusammenzuarbeiten.“ Schönherr ist in CEE mit 14 eigenen Büros vertreten und zählt damit ebenfalls zu den führenden Sozietäten in der Region. Walter J. Sieberer  78

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Marek Bomba, Senior Associate bei Balcar Polansky´ Eversheds, Slowakei Marek Bomba, senior associate at Balcar Polansky´ Eversheds, Slovakia

Ronald Frankl, Head of Corporate und M&A bei Lansky, Ganzger + Partner in Wien Ronald Frankl, head of corporate and M&A at Lansky, Ganzger + Partner in Vienna

liability companies from 500,000 forints (approximately EUR 1,724) to 3,000,000 (approximately EUR 10,345).” Fortunately, Austria still constitutes the gateway to the east. This means that entrepreneurs who are thinking of establishing companies in CEE can trust in the legal advice that they receive here. Wolf Theiss, for example, operates law offices in 13 CEE countries with around 340 jurists in his employ. Lansky, Ganzger + Partner ensures that its clients receive optimal service with a two-tier model consisting of country managers and the global Best Friends system. Beyond that, LGP offers competent advice in two further offices in Bratislava and Baku. Eversheds has partner offices in the Czech Republic, Poland, Romania, Hungary and Slovakia, Estonia, Latvia and

Lithuania. There are also Best Friends law offices in Russia, Ukraine, Albania, Bulgaria, Slovenia, Croatia and Serbia. Hule Bachmayr-Heyda Nordberg also have, in addition to their office in Vienna, their own office in Bratislava, which offers service to clients in Slovakia and the Czech Republic. In all other CEE countries, like Poland, Serbia, Romania, Hungary and Bulgaria, hbn legal works with local attorneys according to the Best Friends model. Andreas Hable of Binder Grösswang highlights the corporate/M&A competence: “Binder Grösswang is an Austrian law firm, but it has a strong international pedigree. Thanks to our presence on the market for the last 50 years, we are able to work on location with competent specialists.” Schönherr has 14 of its own offices in CEE, making it one of the leading law firms in the region. 

Horst Ebhardt, Partner von Wolf Theiss und als Rechtsanwalt in Österreich und Tschechien zugelassen Horst Ebhardt, partner at Wolf Theiss and member of the bar in Austria and the Czech Republic

Andreas Hable ist Corporate Partner von Binder Grösswang Rechtsanwälte in Wien Andreas Hable, corporate partner at Binder Grösswang Attorneys at Law in Vienna

CEE competence from Austria

Fotos: Christian Husar, Willy Haslinger, beigestellt

law & taxation


Legal Advice

Markenschutz in der Slowakei Trade mark protection in Slovakia Unternehmen, die ihre Produkte in der Slowakei anbieten möchten, sollten markenrechtlich gut abgesichert sein. Emanuel Boesch, Partner der Hule | Bachmayr-Heyda | Nordberg Rechtsanwälte GmbH, erläutert, wie. Companies that wish to sell their products in Slovakia must ensure that they have effective trade mark protection. Emanuel Boesch, partner at the law firm Hule | Bachmayr-Heyda | Nordberg, outlines the details.

Foto: WALTER SIEBERER

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nternehmen sollten für den slowakischen Markt markenrechtlich abgesichert sein. Durch rechtzeitige Registrierungen und Recherchen im Vorfeld muss sichergestellt werden, dass die eigenen Unternehmenskennzeichen in der Slowakei aufrechten Schutz für die relevanten Waren und Dienstleistungen genießen. Die eigenen Marken und Zeichen dürfen nicht in schon bestehende Marken- und Kennzeichenrechte Dritter eingreifen. In der Slowakei bestehen prinzipiell drei Möglichkeiten, Markenschutz zu erhalten: Registrierung einer in der gesamten EU gültigen Gemeinschaftsmarke, Registrierung einer internationalen Marke mit Erstreckung des Schutzes auf die Slowakei oder Registrierung einer nationalen Marke in der Slowakei. Für nationale slowakische Markenregistrierungen ist das Amt für Gewerbliches Eigentum der Slowakischen Republik in Banská Bystrica zuständig. Marken können in der Slowakei sowohl von Privatpersonen, als auch von Unternehmen angemeldet werden, allerdings müssen sich Personen ohne Wohnsitz sowie Unternehmen ohne Sitz/Niederlassung in der Slowakei dafür eines vor dem Amt zugelassenen Vertreters bedienen. Nach den Bestimmungen des Slowakischen Gesetzes Nr. 506/2009 Slg. vom 28.10.2009 über Marken können grundsätzlich alle Zeichen als Marken registriert werden, die graphisch darstellbar und geeignet sind, die Waren oder Dienstleistungen eines Unternehmens von denjenigen anderer Unternehmen zu unterscheiden. Die Zeichen dürfen nicht gegen gesetzliche Schutzhindernisse verstoßen; beispielsweise können ausschließlich beschreibende Zeichen, geographische Herkunftsbezeichnungen, gegen die öffentliche Ordnung verstoßende Zeichen oder religiöse Symbole nicht als Marke registriert werden. Ein Registrierungshindernis kann auch eine identische oder verwechselbar ähnliche ältere Marke sein; dieses kann allerdings durch Zustimmungserklärung des Inhabers der älteren Marke überwunden werden. Nach erfolgter Registrierung genießen Marken in der Slowakei Schutz für 10 Jahre ab der Anmeldung; die Schutzdauer kann auf Antrag um jeweils weitere 10 Jahre verlängert werden. Bei Eingriffen in eine registrierte Marke drohen neben gerichtlichen Unterlassungsansprüchen, die auch mit einer einstweiligen Verfügung abgesichert werden können, Ansprüche auf Beseitigung (Vernichtung), angemessenes Entgelt, Schadenersatz, Auskunft und Urteilsveröffentlichung. Bei vorsätzlichen Markenverletzungen drohen Freiheitsstrafen von drei bis acht Jahren. 

C

ompanies should protect their trade marks when operating in the Slovak market. It is vital for companies to register their trade marks in time and do preparatory research if these are to enjoy protection in Slovakia for the goods and services concerned. Companies’ own marks and signs must not infringe earlier marks and signs of third parties. There are principally three possibilities for obtaining trade mark protection in Slovakia: registration of a community trade mark that offers protection in the entire EU, registration of an international trade mark with protection extended to Slovakia or registration of a national trade mark in Slovakia. The Industrial Property Office of the Slovak Republic in Banská Bystrica is responsible for national Slovak trade mark registrations. In Slovakia, private individuals as well as companies may apply for the registration of a trade mark. However, individuals without residence or companies without registered office or branch office in Slovakia need to use the services of a representative who has been

admitted by the property office to file their application. According to the provisions of the Slovak Act No. 506/2009 Slg. of 28 October 2009 on trade marks, all signs that can be represented graphically and are capable of distinguishing the goods or services of a company from those of another may in principle be registered as trade marks. However, the signs must not constitute statutory grounds for refusal of protection of the mark; signs that are purely descriptive or are geographical designations of provenance, for example, or signs that are contrary to public policy, or religious signs may not be registered as trade marks. Another ground for refusal of registration may also be the fact that there is an earlier identical or confusingly similar trade mark; this may however be overcome by obtaining the consent of the proprietor of the earlier trade mark. After successful registration, trade marks enjoy protection in Slovakia for 10 years as from the day of application; an application for renewal extends the protection period by another 10 years. Any person who infringes on a registered trade mark may be bound to discontinue the use of their mark (can involve an injunction), to remove (destroy) any representation of it, to adequately compensate the trade mark owner, and announce and publish the judgment. Intentional infringement of a trade mark is punishable by imprisonment of three to eight years.  Die Spezialgebiete von Emanuel Boesch sind Marken-, Urheber-, Wettbewerbsrecht und geistiges Eigentum Emanuel Boesch’s areas of expertise are trade mark, copyright and competition law as well as intellectual property

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newsfacts & EURO-6-Norm in Kraft EURO VI norm comes into force

Die Wolke ist gefragt Cloud is in demand

Kampf gegen Cybercrime Fight against cybercrime

> Seit 31. Dezember 2012 sind die Vorschriften der EURO-6-Norm in Kraft. Dabei handelt es sich um gemeinsame EU-Bestimmungen für Schadstoffemissionen schwerer Nutzfahrzeuge und ihrer Motoren, so das EU-Büro der WKO. Ziel ist, gegenüber der seit 2008 geltenden EURO-5-Norm die Stickoxidemissionen um 80 % und die Partikelemissionen um 66 % zu reduzieren. Die EURO-6-Norm führt weltweit harmonisierte Prüfverfahren und Normen mit Emissionsgrenzwerten ein, die den in den USA geltenden Werten entsprechen.

> T-Systems will bis 2015 rund EUR 1 Mrd. – ein Siebtel des Gesamtumsatzes – allein mit Cloud-Geschäften erzielen. Im Vergleich zu Cloud-Umsätzen von EUR 400 Mio. in diesem Jahr entspricht dies einem Anstieg um das Zweieinhalbfache. Immer mehr Unternehmen nutzen laut T-Systems Anwendungen, Rechenund Speicherleistung ihrem Bedarf entsprechend über das Netz und zahlen dafür nach Verbrauch. Allein 2012 summierten sich die Auftragseingänge cloud-basierter Abschlüsse, also die Umsätze über die mehrjährigen Laufzeiten gerechnet, auf rund EUR 2 Mrd.

> Seit 11. Jänner gibt es eine neue Einrichtung im Kampf gegen Cyberkriminalität: Das Europäische Zentrum zur Bekämpfung der Cyberkriminalität mit Sitz beim Europäischen Polizeiamt (Europol) in Den Haag soll Bürgern und Unternehmen bei Bedrohungen durch Cyberkriminalität beistehen. Das Zentrum wird sich auf illegale Onlinetätigkeiten organisierter krimineller Gruppen konzentrieren, aber auch Forschung und Entwicklung und damit Präventionsarbeit leisten.

> The EU office of the Austrian Economic Chambers (WKO) informs that, as of 31 December 2012, the EURO VI norm regulations have come into effect. They refer to a collective EU legislation regarding pollutant emissions from heavy goods vehicles and their engines. The aim is to reduce nitrogen oxide emissions by 80% and particle emissions by 66%, compared with the EURO V norm, in place since 2008. The EURO VI norm implements globally harmonised testing procedures and norms with emission limit values that are consistent with the applicable US values.

> By 2015 T-Systems wants to earn around EUR 1bn – about 14% of its total turnover – just with cloud business. In comparison to its cloud turnover of EUR 400m this year, that corresponds to a two and a half fold increase. According to T-Systems, more and more businesses are using applications, computing and memory capacity over the internet in response to their needs, and are paying according to usage. In 2012 alone the orders received for cloud-based accounts – ie the revenues over the years of the contract terms – totalled around EUR 2bn.

> Since 11 January there has been a new facility in the struggle against cybercrime. The European Cybercrime Centre located at the European Police Office (Europol) in The Hague will assist citizens and businesses should they face threats of cybercrime. The centre will concentrate on illegal online activities by organised criminal groups, but will also engage in research and development, thereby implementing preventative measures.

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communications &IT Telekom Austria Group rechnet mit hartem Jahr Telekom Austria Group anticipating a hard year

> Die Situation im Telekommunikationsmarkt bleibt angespannt. Starker Wettbewerb in entwickelten Märkten, weitere regulatorische Einschnitte, makroökonomische Gegenwinde sowie Wechselkursrisiken werden hierbei besonders genannt. Um den Herausforderungen zu begegnen, soll die Kosteneffizienz in allen Unternehmenssegmenten weiterhin intensiviert werden; zudem will die Telekom Austria Group ihre Konvergenzstrategie weiterverfolgen. Die steigende Nachfrage nach Smartphones und mobilen Breitbandlösungen sollte das Geschäft beleben können. Für 2013 rechnet das Management aufgrund des beschriebenen Umfelds mit leicht sinkenden Umsatzerlösen auf rund EUR 4,1 Mrd. und einer beabsichtigten Dividende von EUR 0,05 für 2012 und 2013. > The situation in the telecommunications market remains tense. Strong competition in developing markets, further regulatory cuts, macroeconomic headwinds, as well as exchange rate risks are the main factors. In order to overcome these challenges, all of the group’s individual segments need to continue increasing their cost efficiency. In addition, the Telekom Austria Group wants to pursue its convergence strategy. The increasing de­mand for smartphones and mobile broadband solu­tions should stimulate the business. For 2013, as a result of the aforementioned environment, the management is working on the basis of a small decrease in turnover, of around EUR 4.1m and a projected dividend of EUR 0.05 for 2012 and 2013.

Digitale Wirtschaft soll gestärkt werden Digital economy should become stronger >Die EU-Kommission hat sieben neue Prioritäten für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft verabschiedet, meldet das EU-Büro der WKO. Basis dafür ist die Digitale Agenda für Europa aus 2010, von der eine besondere Wirkung ausgehen soll. Das übergeordnete Ziel ist die Vollendung des digitalen Binnenmarktes bis 2015. Die sieben neuen Prioritäten umfassen u. a. die Schaffung eines neuen und stabilen regulatorischen Umfelds für Breitbandnetze, neue öffentliche Infrastrukturen für digitale Dienste durch die Fazilität „Connecting Europe“, den Startschuss für eine große Koalition für digitale Kompetenzen und Arbeitsplätze, um mehr ITAusbildungsplätze zu schaffen, sowie die Vorlage eines Aktionsplans zur Förderung von Web-Unternehmern. Auch die Beschleunigung des Cloud Computing durch die Nachfrage des öffentlichen Sektors im Rahmen der Europäischen Cloud-Partnerschaft ist Teil der Strategie. > The EU Commission has adopted seven new priorities for the digital economy and society, reports the EU office of the Austrian Economic Chambers (WKO). These are based on the Digital Agenda for Europe (DAE) of 2010 and are expected to have a great effect. The overriding goal is the completion of the digital single market by 2015. The seven new priorities comprise, among others, the creation of a new and stable regulatory field for broadband networks, new public infrastructures for digital services through the facility ‘Connecting Europe’, the starting gun for a big coalition for digital competencies and jobs in order to create more IT apprenticeship positions, as well as the draft of an action plan for the promotion of web companies. In addition, a part of the strategy is the acceleration of cloud computing through public sector demand in the framework of the European Cloud Partnership. 82

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Atos will CO2-Ausstoß deutlich senken

Atos wants to significantly reduce CO2 emissions > Der IT-Dienstleister Atos bietet CO2-neutrale Hosting Services in seinen weltweiten Rechenzentren und unterstützt damit seine Kunden beim Aufbau nachhaltiger Arbeitsprozesse. Auf dem Weg zum „CO2-freien“ Unternehmen hat sich Atos das Ziel gesetzt, bis 2015 den CO2-Ausstoß um 50 % (ausgehend von den Werten 2008) zu senken. Möglich werde dies, so Atos, durch die hohe Energieeffizienz der Rechenzentren, das globale CO2-Auditing, dem die Rechenzentren unterzogen wurden, sowie durch die Beauftragung der Unternehmen EcoAct und South Pole Carbon. Diese wurden damit betraut, die verbleibenden CO2-Emissionen der Rechenzentren in Höhe von 127.000 t durch ein von Atos finanziertes Windenergieprojekt im indischen Tamil Nadu auszugleichen. > The IT service provider Atos offers carbon-neutral hosting services in its global data centre and thus supports its customers in the development of sustainable working processes. On the way to becoming a carbon-free business, Atos has set a goal of reducing its carbon emissions by 50% by 2015 (based on 2008 figures). This is feasible, according to Atos, thanks to the high-energy efficiency of the data centre, the global CO2 auditing to which the data centre is subject, as well as the commissioning of the companies EcoAct and South Pole Carbon. They will be trusted to offset the remaining data centre carbon emissions, in the region of 127,000t, through an Atos-financed wind energy project in Tamil Nadu, India.

Die gestiegene Energieeffizienz macht Rechenzentren immer „grüner“ The increased energy efficiency makes data centres ever greener

Fotos: Getty Images, Harald Humml, beigestellt

Großes Ziel: Bis 2015 soll der digitale Binnenmarkt vollendet sein Main aim: By 2015 the digital single market should be complete

Umkämpfter Markt: Hannes Ametsreiter, CEO Telekom Austria Group A highly competitive market: Hannes Ametsreiter, CEO of Telekom Austria Group


Leichtes Wachstum bei IT-Budgets erwartet

Keine Spur von Krise

> Die Aussichten stehen gut für die IT-Branche: Die IT-Budgets sollen 2013 in den meisten Unternehmen trotz der sich abkühlenden Konjunktur leicht ansteigen. 41 % (Vorjahr 38 %) der von Capgemini im Rahmen der jährlichen IT-Trends-Studie befragten IT-Verantwortlichen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gehen davon aus, dass ihnen im Jahr 2013 mehr Geld zur Verfügung stehen wird als 2012. Darüber hinaus ist die Zahl der CIOs, die von Kürzungen betroffen sind, um zwei Prozentpunkte gesunken (2013: 21 %, 2012: 23 %), während 35 % gleichbleibende Ausgaben budgetiert haben (Vorjahr 33 %). Im Ländervergleich sind die österreichischen CIOs am positivsten gestimmt: 45 % von ihnen steht mehr Geld zur Verfügung, lediglich 13 % müssen kürzen. „Die deutschen IT-Abteilungen können von der immer noch starken Wirtschaftskraft der Unternehmen profitieren, während in Österreich der Investitionsstau aufgelöst wird. Die Schweizer CIOs bekommen 2013 die Härte der Finanzkrise zu spüren“, meint Bernd Bugelnig, Vice President IT-Beratung bei Capgemini in Österreich. > The outlook is good for the IT industry: despite the cooling economic situation, IT budgets in most companies should increase slightly for 2013. 41% (previous year: 38%) of IT managers in Germany, Austria and Switzerland surveyed by Capgemini in their annual IT trends study expect to have greater budgets available to them in 2013 than in 2012. In addition, the number of CIOs affected by cutbacks has sunk by two percentage points (2013: 21%, 2012: 23%), while 35% have budgeted for an unchanging expenditure (previous year: 33%). In country comparisons the Austrian CIOs are the most optimistic: 45% of them have more money available, just 13% had to make cutbacks. “The German IT sector can profit from the still strong economic power of businesses, while in Austria the investment backlog is being cleared. The Swiss CIOs will feel the harshness of the financial crisis in 2013,” Bernd Bugelnig, the vice-president of Capgemini Austria and head of custom software development, is convinced.

> Von wegen Krise: Die Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas war die größte Show in der 45-jährigen Geschichte, freute sich Gary Shapiro, Chef der Messeveranstalterin CEA. Zu verdanken ist dies vor allem der enorm steigenden Nachfrage nach Smartphones und Tablets, aber auch immer größeren Flat TVs. Insgesamt zeigten rund 3250 Aussteller an die 20.000 neue Produkte. 150.000 Fachbesucher waren dabei. > What crisis? The Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas was the biggest show in its 45-year history, which delighted Gary Shapiro, the CEO of the tradefair organiser CEA. It owes its success above all to the hugely increased demand in smartphones and tablets, as well as everbigger flatscreen TVs. In total, around 3,250 exhibitors presented 20,000 new products. 150,000 people visited the trade fair.

Slight growth in IT budgets expected

No sign of the crisis

Bernd Bugelnig, Vice President IT-Beratung Capgemini Österreich, sieht gute Entwicklung im Markt Bernd Bugelnig, vice-president of the IT consultancy Capgemini Austria, sees positive developments in the market

IT-Branche als Wachstums- und Jobmotor IT industry as a growth and jobs engine

> Mehr als 2500 Besucher nahmen an den Austrian Consultants’ Days 2012 teil. Der Höhepunkt dieser Veranstaltungsreihe des Fachverbandes Unternehmensberatung und IT (UBIT) war der bereits 10. Österreichische IT- und Beratertag. „Die IKT-Branche ist Wachstumsmotor, Jobtreiber und Innovationshebel für den Wirtschaftsstandort Österreich“, betonte UBIT Obmann Alfred Harl. „Allein die direkte Wertschöpfung des österreichischen IT-Sektors beträgt EUR 5,4 Mrd., wobei noch EUR 3,7 Mrd. an Vorleistungen hinzukommen.“ Während Österreich im E-Government und E-Billing – ab 2014 erfolgen rund 2 Mio. Rechnungen pro Jahr digital an die Verwaltung – zu den Vorreitern gehört, liegt es im Network Readiness Index aktuell nur auf Rang 19. „Wir müssen die IKT-Infrastruktur voranbringen, um international nicht den Anschluss zu verlieren“, betont Harl. Dazu bedürfe es auch genügend Spezialisten mit Hochschulabschluss im IT-Sektor. > More than 2,500 visitors took part in the Austrian Consultants’ Days 2012. The highpoint of this event series of the professional association UBIT (Austrian trade association for management consultancy and IT) was the 10th Austrian IT and Consultant day. “The ICT industry is a growth engine, job driver and innovation lever for the Austrian economy,” explained UBIT chairman Alfred Harl. “Even just the direct value creation of the Austrian IT sector amounts to EUR 5.4bn, of which EUR 3.7bn comes in advance payments.” While Austria belongs to the pioneers in e-government and e-billing – from 2014 around 2m invoices every year will be processed digitally by the administration – it lies only in 19th place in the Network Readiness Index. “We have to prioritise the IT infrastructure, so as not to lose international connections,” says Harl. In addition, there is a need for specialists with university degrees in the IT sector.

Alfred Harl, UBIT: „Österreich muss seine IKT-Infrastruktur voranbringen“ Alfred Harl, UBIT: “Austria must prioritise its ICT infrastructure”

150.000 Besucher waren auf der diesjährigen CES in Las Vegas There were 150,000 visitors at this year’s CES in Las Vegas

Manager in Bewegung • Thomas Kicker, bisher für das Konsumentensegment verantwortlich, hat die Geschäftsführung für das Businessgeschäft von T-Mobile Austria übernommen. • T-Systems hat Andreas Sidlo zum kaufmännischen Geschäftsführer der T-Systems Austria GesmbH sowie der Software Daten Service Gesellschaft m.b.H. in Österreich bestellt.

Managers on the move • Thomas Kicker, previously responsible for the consumer segment, took over the management of business opera tions at T-Mobile Austria • T-Systems appointed Andreas Sidlo to commerical director of T-Systems Austria GesmbH as well as Software Daten Service Gesellschaft m.b.H. in Austria

Thomas Kicker (l.), Andreas Sidlo (r.)

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travel &transportation Rolls-Royce: schon wieder ein Rekordjahr Another record year for Rolls-Royce

Luxuskarossen sind gefragt, jene von Rolls-Royce ganz besonders Luxury limousines are in demand, in particular those made by Rolls-Royce

> Geld gibts genug auf der Welt: Rolls-Royce legte vor allem dank des wiedererstarkten US-Marktes das dritte Rekordjahr in Folge hin. Im Vorjahr wurden insgesamt 3575 Fahrzeuge ausgeliefert. Das freut auch die Manager von BMW in München, denn Rolls-Royce ist seit dem Jahr 2000 eine Tochter des Konzerns. 2012 verkaufte Rolls-Royce in den USA sogar mehr Autos als in China, aber auch in Deutschland betrug das Wachstum immerhin 15 %. > There is enough money in the world: Rolls-Royce achieved a third record year in succession – largely thanks to the resurgent US market. A total of 3,575 vehicles were delivered last year. This also pleases the managers of BMW in Munich, as Rolls-Royce has been a subsidiary of that company since the year 2000. In 2012 Rolls-Royce even sold more cars in the USA than in China, and the growth in Germany also amounted to an impressive 15%.

FCm setzt auf Angola und Kasachstan

20 years of DB Schenker Logistics in Hungary

FCm puts its faith in Angola and Kazakhstan

> Die ungarische Landesgesellschaft von DB Schenker blickt auf 20 Jahre erfolgreiche Geschäftstätigkeit zurück. 1992 gegründet, beschäftigt die Schenker Kft. heute 360 Mitarbeiter, die im Vorjahr einen Umsatz von rund EUR 83 Mio. erzielten. Zur umfangreichen Servicepalette der Schenker Kft. zählen neben dem Landverkehr per Lkw und Bahn die Luft- und Seefracht und die Kontraktlogistik. > DB Schenker’s Hungarian subsidiary can look back on 20 years of successful business activities. Established in 1992, Schenker Kft. now employs 360 staff, who generated a turnover of around EUR 83m last year. The wide range of services offered by Schenker Kft. includes overland transport by lorry and train as well as air and sea freight and also contract logistics.

> Mit neuen Geschäftsreisebüros in Angola und Kasachstan baut der internationale Geschäftsreisespezialist FCm Travel Solutions, in Österreich exklusiver Partner der Dr. Richard/ Columbus Gruppe, seine globale Präsenz weiter aus. > With new business travel agencies in Angola and Kazakhstan, the international business travel specialist FCm Travel Solutions, the exclusive partner of the Dr. Richard/Columbus Group in Austria, is further expanding its global presence.

DB Schenker blickt auf zwei erfolgreiche Dekaden in Ungarn zurück DB Schenker can look back on two successful decades in Hungary

Hannes Schwarz, Managing Director bei FCm Travel Solutions Hannes Schwarz, managing director of FCm Travel Solutions

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Schöner Langstrecke fliegen More comfortable longhaul flights

> Die neue Langstreckenkabine bei Austrian soll für ein neues Fluggefühl sorgen. Austrian verspricht höchsten Reisekomfort durch Full Flat-Sitze in der Business Class und neue Economy Class-Sitze sowie bessere Unterhaltung durch ein neues BordEntertainment-System. Das neue Bord-Entertainment-System bietet eine Vielzahl von aktuellen Filmen und ermöglicht BordUnterhaltung nonstop. Wie gewohnt wird es auch weiterhin den preisgekrönten DO & CO Service mit Koch an Bord geben. > The new longhaul cabin at Austrian Airlines ensures a new level of flight comfort. Austrian Airlines promises maximum flight comfort thanks to full-flat seats in the business class, new economy class seats and better entertainment with a new onboard entertainment system. The new onboard entertainment system offers a range of the latest movies and provides nonstop entertainment. As usual, there will continue to be the awardwinning DO & CO service with an onboard chef.

Die neue Langstreckenkabine bei Austrian soll für ein neues Fluggefühl sorgen The new longhaul cabin at Austrian Airlines ensures more flight comfort

Fotos: Getty Images, Rolls-Royce Motor Cars Ltd., Foto Wilke, Daimler AG, beigestellt

20 Jahre DB Schenker Logistics in Ungarn


Russlands Eisenbahn auf Expansionskurs Russian railways on the road to expansion

> Knapp vor dem Jahreswechsel hat die Russische Eisenbahnlinien AG vom französischen Automobilkonzern PSA Peugeot Citroën 75 % der Aktien von Gefco S.A. übernommen. PSA Peugeot Citroën behält 25 % der Aktien, auch mit Rücksicht auf die strategische Bedeutung von Gefco für den Automobilkonzern. Gefco zählt zu den zehn größten Dienstleistern im Bereich Logistik in Europa. Die Mehrheitsbeteiligung ist ein weiterer Schritt zur Stärkung des Logistikgeschäfts der RZD AG und sichert auch den Zugriff zu modernen Logistiktechnologien. > Shortly before the New Year, Russian Railways (RZD) acquired 75% of the shares of Gefco S.A. from the car manufacturer PSA Peugeot Citroën. PSA Peugeot Citroën will retain 25% of the shares, showing consideration for the strategic importance of Gefco for the car manufacturer. Gefco ranks among the 10 largest service providers in the area of logistics in Europe. The majority stake is a further step towards strengthening the logistics business of RZD and also ensures access to modern logistics technologies. Mit der Beteiligung an Gefco sichert sich die RZD AG den Zugriff zu modernen Logistiktechnologien With its stake in Gefco, RZD is gaining access to modern logistics technologies

Daimler und Pappas ordnen Geschäftsbeziehungen neu Daimler and Pappas rearrange business relations

> Die Rechtsanwaltskanzlei Schönherr hat die Daimler AG bei der Neuordnung der Geschäftsbeziehung mit Pappas beraten. Daimler übernimmt die Pappas Beteiligungen an der Mercedes-Benz Österreich Vertriebsgesellschaft m.b.H. (dem österreichischen Generalimporteur für die Marken MercedesBenz, smart und Fuso) sowie an der österreichischen Finanzierungsgesellschaft Mercedes-Benz Financial Services Austria GmbH, und wird diese als alleiniger Gesellschafter betreiben. Zudem wird Daimler das Wholesale-Geschäft mit Ersatzteilen in Österreich ab dem 1. Jänner 2014 neu über das Logistikcenter Nürnberg strukturieren. > Schönherr law firm advised Daimler AG during the rearrange­ ment of business relations with Pappas. Daimler is acquiring Pappas’s shares in the Mercedes-Benz Österreich Vertriebsgesellschaft mbH (the Austrian exclusive importer for the brands Mercedes-Benz, smart and Fuso) as well as its shares in the Austrian finance company Mercedes-Benz Financial Services Austria GmbH, which it will run as the sole shareholder. Furthermore, Daimler will restructure the wholesale business with spare parts in Austria from 1 January 2014 via the logistics centre in Nuremberg.

Avis Budget Group übernimmt Zipcar Avis Budget Group acquires Zipcar

> Avis Budget Group und Zipcar, weltweit führendes Carsharing-Netzwerk, gehen zusammen: Avis übernimmt Zipcar für USD 12,25 pro Aktie in bar. Das entspricht einem Aufschlag von 49 % gegenüber dem Schlusskurs vom 31. Dezember 2012. Der Gesamtwert der Transaktion beträgt rund USD 500 Mio. Zipcar hat aktuell über 760.000 Mitglieder („Zipsters“) und kann eine führende Marktpräsenz in 20 großen Metropolregionen in den USA, Kanada und Europa sowie einen Fuhrpark mit Stationen an über 300 Colleges und Universitäten vorweisen. > Avis Budget Group and Zipcar, the world’s leading carsharing network, are merging: Avis is acquiring Zipcar for USD 12.25 per share in cash. This corresponds to a surcharge of 49% compared with the closing price on 31 December 2012. The total value of the transaction amounts to around USD 500m. Zipcar currently has more than 760,000 members (‘zipsters’) and has a leading market presence in 20 large metropolitan regions in the USA, Canada and Europe as well as a vehicle fleet with stations at more than 300 colleges and universities. Angesagte Marke: Zipcar hat aktuell über 760.000 Mitglieder („Zipsters“) Popular brand: Zipcar currently has more than 760,000 members (‘zipsters’)

Mehr Sicherheit auf Bahnübergängen Greater safety at level crossings

> Die FH St. Pölten in Niederösterreich präsentierte eine neue Sicherungsanlage, die Kosten spart und die Sicherheit deutlich erhöhen soll. In dem mit Partnern gemeinsam entwickelten System ersetzen modernste optische Signale schlecht wahrnehmbare Pfeifsignale von Triebwagen. Gleichzeitig vereinfachen eine autarke Stromversorgung und neuartige Verfahren zur Zugerfassung die Konstruktion der Sicherungsanlagen – und senken so massiv Kosten. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten zur Modernisierung ungesicherter Bahnübergänge. > The St Pölten Fachhochschule (Lower Austria) has presented a new safety installation that saves costs and should increase safety considerably. In the system, which was jointly developed with partners, state-of-the-art optical signals replace the badly perceptible whistles of locomotives. At the same time, an independent power supply and a novel process for train registration simplify the design of the safety installations – and reduce costs enormously in this way. This opens new possibilities for the modernisation of unguarded level crossings. Die FH St. Pölten neue Möglichkeiten zur Modernisierung ungesicherter Bahnübergänge entdeckt The St Pölten Fachhochschule has discovered new possibilities of modernising unguarded level crossings

Daimler übernimmt Pappas Beteiligungen an Mercedes-Benz Österreich Vertriebsgesellschaft und an Mercedes-Benz Financial Services Austria Daimler is acquiring Pappas’s shares in Mercedes-Benz Österreich Vertriebsgesellschaft and in Mercedes-Benz Financial Services Austria

Manager in Bewegung • Michael Delion ist neuer Leiter der Austrian Airlines Technik. Er folgt Burkard Wigger, der das Unternehmen Ende Jänner verließ. • Wolfram Senger-Weiss, Vorstandsmitglied der Gebrü der Weiss Gesellschaft m.b.H., wurde zum Präsidenten des Zentralverbandes Spedition & Logistik (ZV) gewählt. Vorgänger Harald Bollmann wurde Ehrenpräsident. • Nach 38 Jahren bei der Schenker & Co AG tritt General direktor Elmar Wieland in Ruhestand. Neuer Vorstands vorsitzender ist Kurt Leidinger.

Managers on the move • Michael Delion is the new head of Austrian Airlines technical services. He succeeds Burkard Wigger, who left the company at the end of January • Wolfram Senger-Weiss, board member at Gebrüder Weiss Gesellschaft m.b.H., has been elected to the position of president of the Zentralverband Spedition & Logistik (central association for shipping and logistics). His prede cessor, Harald Bollmann, has become honorary president • General manager Elmar Wieland is retiring after 38 years at Schenker & Co AG. The new chairman of the board is Kurt Leidinger

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Geschäftsreisen Business trips

Schneller, besser, günstiger Faster, better, cheaper

Wer spart, ist smart. Das gilt auch für erzielte Kostenreduktionen, die versierte Business Travel Manager einer Vielzahl von Unternehmen generieren. Entscheidend dabei ist das Prinzip „Alles aus einer Hand“.

It’s common sense to save. This is also true for targeted cost cutting generated in numerous corporations by seasoned business travel managers. The guiding principle is to get everything done ‘under one roof’.

S

I

ind es Horrorszenarien für alle Geschäftsreisenden oder eine nüchterne und klare Einschätzung? Hannes Schwarz, Managing Director von FCm Travel Solutions, beschreibt seine Einschätzung der Zukunft des Reisens so: „Wir müssen gerüstet sein, dass die Fluglinien noch mehr Services in Richtung Reisebüros auslagern und für jetzt selbstverständliche Dinge, wie den normalen Check-in am Airport, die Gepäckaufgabe sowie die Sitzplatzreservierungen, jeweils extra zu bezahlen ist. Das stellt auch uns Einkaufsverantwortliche vor große Herausforderungen in puncto Travel Policy.“ Es gilt daher: Je größer der Kostendruck, umso mehr sind die Business Travel Manger gefordert. Bis zu 30 % soll das mögliche Einsparungspotenzial bei Geschäftsreisen betragen. „Unsere Beratungstätigkeit für den österreichischen Markt punktet durch unsere serviceorientierten Mitarbeiter und eine State of the Art-Technologie. 86

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s this a horror scenario for eve ry business traveller or a sober and realistic assessment of the situation? Hannes Schwarz, the managing director of FCm Travel Solutions, assesses the future of business travel as follows: “We’ve got to be prepared for the airlines to outsource even more services to travel agencies and that things that we now take for granted like a normal check-in at the airport, baggage handling and seat

reservations are going to have to be paid for extra. That puts company procurement departments in a challenging position with regard to their travel policies.” The greater the pressure generated by prices, the more challenging it is for business travel managers to do their jobs. Potential savings in the area of business travel can be as high as 30%. “Our consultancy services for the Austrian market have been successful because of our service-

Foto: Getty Images

Die Anzahl der Geschäftsreisen steigt, und damit auch die Kosten. International tätige Unternehmen setzen daher vermehrt auf Business Travel Management The number of business trips being made is on the rise, and so are the costs. Companies that do business internationally are increasingly turning to business travel management firms


Beratung ist gefragt

Die Beratertätigkeit hat sich bei allen Anbietern am Business Travel Management-Sektor vermehrt. „Die Anzahl der Mitarbeiter im Key Account Management wurde in den vergangenen Jahren nahezu verdoppelt“, schildert Peter Tolinger, Geschäftsführer von AX Travel Management (Verkehrsbüro Group); »Die Beratungs„zudem besteht die Möglichkeit, auf Dienstleistuntätigkeit hat gen von American Express sich bei allen Advisory Services, eine auf BTM-Anbietern strategische Beratungsleisdeutlich tung spezialisierte Unternehvermehrt« menseinheit von American Express Global Business Tra»All BTM vel, zurückzugreifen.“ Wenn providers have berufliche Reisen Gefahren seen an increase mit sich bringen können, ist man ebenfalls bestens vorbein the demand reitet, um schnell Sicherheit for advisory zu gewährleisten. Ein Thema, services« das laut Tolinger zusehends an Bedeutung gewinnt, ist Duty of Care: Unternehmen wollen ihre reisenden Mitarbeiter in Ausnahmesituationen rasch lokalisieren und bestmöglich unterstützen. Doch nicht nur Gefahren beeinflussen das Anforderungsprofil, auch die Anfragen an die AX Travel Manager sowie das versierte Kreieren von erfolgreichen Incentivereisen zählen dazu. Tolinger: „Wir freuen uns über große Erfolge im Bereich Meetings und Events, in der Organisation von nationalen und internationalen Veranstaltungen sowie bei Kongress- und Incentivereisen. Mit der Marke Austropa Interconvention erfolgt dies sogar nach Kriterien des österreichischen Umweltzeichens Green Meeting. Das ist beispielgebend für Nachhaltigkeit und Verantwortung und zertifiziert.“

conscious employees and our state-ofthe-art technology. At the moment, our customers are interested in self-booking programmes and compliance requirements as well as apps for smartphones to provide direct support for the business traveller,” Schwarz explains. Consulting services in demand

The number of consultants in the business travel management sector and the services they offer is on the rise. “The number of employees in key account management has nearly doubled in the last several years,” says Peter Tolinger, the managing director of AX Travel Management (Verkehrsbüro Group), but companies can also avail themselves of American Express Advisory Services, a business unit of American Express Global Business Travel that specialises in providing strategic consultancy services to corporations. If there is a modicum of danger attached to a business trip, they are well prepared to guarantee security and peace of mind quickly. A concept that Tolinger sees as becoming increasingly important is ‘duty of care’: companies want to be able to localise their travelling employees in emergency situations quickly and provide the best

possible support to them. But potential dangers aren’t the only things that influence the requests and demands of AX travel managers: They also need to be experienced in creating successful travel incentives. Tolinger: “We’re pleased with our substantial successes in the area of meetings and events, the organisation of national and international programmes as well as convention and incentive travel. With the Austropa Inter­convention brand, we’ve even received the Austrian Green Meeting seal for environmentally friendliness. We’re setting an example for sustainability and responsibility that’s certified.” Making use of technologies

Being actively environmentally conscious on the one hand, but also using innovative technologies on the other is something that customers of business travel management agencies have come to expect. Norbert Draskovits, the managing director of BCD Travel: “Our employees use technology products such as BCD Travel TripSourceTM: Net Search. When it advises business travel clients, BCD actively factors low-cost carriers into its planning, provided that they fly to the airports in question, and performs

11-001 CWT - Anz. Skylines AT_11-001 CWT - Anz. Skylines AT 06.01.11 10:1

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Das Interesse unserer Kunden geht derzeit vermehrt in Richtung Selbstbuchungs-Tools und Compliance-Anforderungen sowie Applikationen für Smartphones als direkte Unterstützung für den Reisenden“, sagt Schwarz.

Technologien nutzen

Einerseits ist es der aktive Umweltschutzgedanke, andererseits die Nutzung von innovativen Technologien, die Kunden von Business Travel Management-Lösungen erwarten und verlangen. Norbert Draskovits, Managing Director von BCD Travel: „Unsere Mitarbeiter nützen Technologieprodukte wie BCD Travel Trip Source TM: Net Search. Bei der Beratung von Geschäftsreisen bezieht BCD Travel Low Cost Carrier aktiv in die Planung ein, sofern dieses an den entsprechenden Flughäfen vertreten ist, und ruft sämtliche über das Internet verfügbare Onlinepreise ab. Dazu zählen auch ausschließlich online eingestellte Tarife der traditionellen Fluggesellschaften.“ Die Zahlen, die Draskovits für 2012 nennt, lassen aufhorchen: „In Österreich wurden vergangenes Jahr circa 17 bis 19 % aller Geschäfts- und Urlaubsreisen online gebucht.“ Für ihn beinhaltet ein erfolgreiches Travel Management somit die Möglichkeit von Prozessabwicklungen ohne jeglichen Medienbruch und vor allem die Einführung der elektronischen Rechnungslegung. „Dieses Einsparungspotenzial haben zwischenzeitlich bereits über 90 % unserer Kunden realisiert.“ Online legt zu

Auch Christiane Tondolo, Geschäftsführerin von BTU, setzt auf Onlineausbau: „Die Herausforderung ist es, kontinuierlich hohe Kreativität und Qualität in der Offlineberatungsleistung unserer Mitarbeiter mit durchgängiger Prozessoptimierung und effizienten Onlinebuchungsmöglichkeiten zu verbinden. So sichern wir unserem Kunden Mehrwert und Einsparung und uns, als dem

ALLE GESCHÄFTSREISE-ANBIETER SIND GLEICH. Wer nur den Preis statt Qualität als Unterscheidungskriterium zwischen Angeboten gelten lässt, vergleicht unter Umständen Äpfel mit Birnen. Bei unseren Geschäftsreise-Lösungen sollten Sie deshalb auch Werte wie Zuverlässigkeit, Flexibilität und Kundennähe als harte Währung in Ihre Rechnung mit einbeziehen. Addiert man dann noch die tatsächliche Kosteneffizienz unserer Leistung, fällt der Vergleich unter dem Strich für Sie doch gleich ganz anders aus.

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Geschäftsreisen Business trips

Peter Tolinger, AX Travel Management: „Neben klassischen Geschäftsreise-Managementlösungen freuen wir uns über große Erfolge im Bereich Meetings & Events“ Peter Tolinger, AX Travel Management: “In addition to traditional business travel solutions, we’ve had great success in the area of meetings and events”

Geschäftsreiseanbieter, in der Zukunft eine kontinuierliche Rolle im Servicedreieck zwischen Kunde-Airline, Supplier-Vermittler und Reisebüro.“ Weiters möchten vielreisende Geschäftskunden und auch Unternehmen die generierten Boni verwaltet wissen. Tondolo: „BTU begleitet erfolgreich seit beinahe zehn Jahren österreichweit eine große Anzahl an Kunden mit unserem Meilen-Management. Unser BTU Mileage Management Tool garantiert ein effizientes Verwalten und einen dienstlichen Einsatz von Vielfliegermeilen, verbunden mit der transparenten Darstellung von daraus erzieltem Einsparungspotenzial.“ Zusatzleistungen entwickeln

Zusätzliche Leistungen seien das A und O für eine enge Kundenbindung, meint auch Martin Pechatschek, Geschäftsführer von HRG Austria. „Bei Geschäftsreisen spielen viele Nebenleistungen wie Bahnkarten, Visabesorgungen und Parkplätze am Flughafen eine wichtige Rolle. Die Versicherungsleistungen, die wir zu unseren Angeboten anbieten, sind ebenfalls speziell auf die Nachfrage unserer Kunden zugeschnitten. Außerdem kooperieren wir auf enger Basis mit den wichtigsten Autovermietern. Zudem kommt unseren Kunden das weltweite HRG Hotel-Portfolio zugute, und darüber hinaus organisieren wir auf professioneller Basis Meetings, Gruppenreisen und Events.“ Und wohin geht die Reise der gesamten Business Travel Management-Branche? Pechatschek: „Global betrachtet gehen wir davon aus, dass der chinesische Markt in den nächsten Jahren sehr stark wachsen wird. Unsere Experten haben prognostiziert, dass China die USA als größten Geschäftsreisemarkt ablösen wird. In Österreich ist das Kosten-Controlling in Echtzeit besonders wichtig, da die Ergebnisse sofort ver- Norbert Draskovits, BCD Travel: wendet werden können, um „Zur Optimierung des Geschäftsreiseetats der Kunden durchleuchtet BCD die laufende Planung zu optiTravel die gesamte Prozesskette“ mieren.“ Denn die Hauptrich- Norbert Draskovits, BCD Travel: “In order to tung ist klar: schneller, effizien- optimise our customers’ business travel ter und preisbewusster. accounting, BCD Travel examines the entire Katrin Zita  chain of processes” 88

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Martin Pechatschek, HRG: „Unsere Kunden erhalten professionelle Reportings und sind jederzeit über die Kostenstelle ‚Geschäftsreisen‘ gut informiert“ Martin Pechatschek, HRG: “Our customers receive professional accounting readouts and are always well informed about the costs of business travel”

online searches of all of the prices available on the internet. Among these are also the online-only pricing options that traditional airlines offer.”The numbers that Draskovits quotes for 2012 are worth noting: “In Austria last year 17% to 19% of all business and holiday travel was booked online.” For Draskovits, successful travel management means being able to process everything centrally and forcing the introduction of electronic accounting for receipts. “This savings opportunity has now been realised by over 90% of our customers.” More being done online

Christiane Tondolo, the managing director of BTU, is also widening the scope of her activities online:

Christiane Tondolo, BTU: „Wir setzen für unsere Kunden auf neue Technologien und Applikationen“ Christiane Tondolo, BTU: “We’ve placed our bets on new technology and applications for our customers”

Developing additional services

Extra services are the be all and end all of maintaining close customer relationships, says Martin Pechatschek, the managing director of HRG Austria. “Additional services like train tickets, assistance in securing a visa and airport parking play an important role in business travel. The insurance coverage that we offer upon request is also specially tailored to customers’ individual needs. We also have partnerships with the most important rental car companies, and our customers benefit from HRG’s worldwide portfolio of hotels – and we offer professional service for meetings, group trips and events.” Which direction is the business travel management branch headed? Pechatschek: “On a global scale, we expect the Chinese market to see a substantial amount of growth in the coming years. Our experts forecast that China will overtake the USA as the largest market for business travel. In Austria, real-time cost controlling is particularly important because the results can be implemented immediately in order to optimise the ongoing planning process.” The main aim is clear: faster, more efficient and more cost conscious. 

Fotos: G.(Punkt;-), Pongracz Jürgen, Foto Wilke, beigestellt

Hannes Schwarz, FCm Travel Solutions: „Unsere Leistungen umfassen u. a. Reiseversicherungen, Visa-Erledigungen, Tickets oder Theaterkarten“ Hannes Schwarz, FCm Travel Solutions: “Among the services we offer are travel insurance, help securing a visa, tickets and even theatre seats”

“The challenge is to continually combine a high level of creativity and quality in the online consultancy services our employees offer with processes optimisation on all fronts and a range of efficient online booking opportunities. This is a value-added service for our customers that saves them money and maintains our role as a business travel provider in the service triangle between customer/airline, supplier/middleman and travel agency going into the future.” Furthermore, business clients who travel frequently and also corporations want to have the bonuses that this travel generates managed for them. Tondolo: “BTU has been managing the frequent flyer miles of a large number of customers across Austria for nearly ten years now. BTU’s mileage management tool ensures that frequent flyer miles are managed efficiently and they are used for business travel, and it presents the savings this generates in a transparent manner for the customer.”


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training &education Wahrnehmung schlechter Führung Perception of bad leadership

In österreichischen Betrieben wird häufiger schlechte Führung beobachtet als in Deutschland Bad leadership is observed more frequently in Austrian companies than in Germany

> Schlechte Führung ist in deutschen Unternehmen generell weniger ein Thema als in österreichischen Betrieben. Während in Deutschland 23 % nie schlechte Führung beobachten, sind es in Österreich nur 5 %. Zu dieser Erkenntnis kommen TRAIN Consulting und Karmasin Motivforschung in ihrer Studie. In österreichischen Unternehmen werden demnach häufiger Maßnahmen zur Steigerung der Führungsqualität unternommen als in Deutschland. 93 % der befragten österreichischen Betriebe setzen dabei auf Aus- und Weiterbildung, Feedback- und Mitarbeitergespräche. In Deutschland werden hingegen verstärkt Coaching, Supervision und Beratung in der Führungskräfteentwicklung eingesetzt. > In general, bad leadership is not as great an issue in German companies as it is in Austrian companies. While 23% of employees in Germany have never noticed cases of bad leadership, this figure is only 5% for Austria. This is the result of a study conducted by TRAIN Consulting and Karmasin Motivforschung. According to the study, measures to improve leadership qualities are implemented more frequently in Austrian companies than in Germany. In this regard, 93% of the Austrian companies surveyed put their faith in further training, feedback discussions and personnel dialogues. In Germany, on the other hand, coaching, supervision and consultation are utilised in the development of management personnel.

Ethische Vermögensverwaltung

Social Business-Konzept weiterentwickeln

> Die Finanzkrise hat gezeigt, dass eine eigenständige Bewertung von Risiken und Chancen nachhaltiger Anlagepolitiken unerlässlich ist. Um Fachleute im Finanzsektor auf die neuen Anforderungen vorzubereiten, startet die Universität Wien im Mai 2013 den zehnmonatigen Zertifikatskurs „Ethical Finance“ in Kooperation mit dem Verein Sustainability Economic Forum e.V. (SEFO). Neben finanzwissenschaftlichen und rechtlichen Inhalten wird auch ein ethisches Wertebewusstsein vermittelt. Im Mittelpunkt stehen nachhaltige und langfristige Anlage- und Absicherungsstrategien. > The financial crisis has shown that an independent assessment of the risks and opportunities of sustainable investment policies is indispensable. To prepare experts in the finance sector for the new challenges, the University of Vienna will start a 10-month certificate course, called Ethical Finance, in May 2013 in cooperation with the Sustainability Economic Forum e.V. Besides finance and law-related contents, an ethical sense of values will also be conveyed. The main focus will be on sustainable, long-term investment and hedging strategies.

> Im Rahmen des Global Social Business Summit 2012 trafen sich Pioniere und Experten der weltweiten Social BusinessBewegung in Wien. Der Gipfel verfolgte das Ziel, in verschiedenen Arbeitsgruppen das Konzept von Social Business weiterzuentwickeln. Stargast unter den Teilnehmern war Prof. Muhammad Yunus. Er gilt als der Gründervater der weltweiten Bewegung und wurde 2006 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Im Vorfeld des Gipfels fand das Academia Meeting in den Räumlichkeiten der MODUL University am Wiener Kahlenberg statt. > On the occasion of the Global Social Business Summit 2012, pioneers and experts of the worldwide social business movement met in Vienna. The objective of the summit was to develop the concept of social business further in various work groups. The star guest was Professor Muhammad Yunus. He is considered the founding father of the global movement and was awarded a Nobel Prize in 2006. Shortly prior to the summit, the Academia Meeting was held at MODUL University on Vienna’s Kahlenberg hill.

Developing the social business concept further

Ethisches Wertebewusstsein und nachhaltige Anlagestrategien stehen im Fokus der Ausbildung The focus of the course is on an ethical sense of values and sustainable investment strategies

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Nobelpreisträger Prof. Muhammad Yunus mit dem Rektor der MODUL University Prof. Karl Wöber Nobel laureate Prof Muhammad Yunus with the vice-chancellor of MODUL University, Prof Karl Wöber

Fotos: Getty Images, beigestellt

Ethical asset management


Studieren in der Cloud

Rekordwachstum im E-Learning

> In den USA haben zwei renommierte Hochschulen ihre virtuellen Klassenräume eröffnet. Mit dem Non-Profit-Startup EdX bieten die Harvard University und das Massachusetts Institute of Technology (MIT) neue Onlinekurse für Studenten jeden Alters und jeder Nationalität. Mit der Initiative ist auch ein Forschungsprogramm verbunden, bei dem die beiden Institutionen herausfinden wollen, wie Studenten lernen und wie Technologie das Lernen verändert, sowohl am Campus als auch weltweit. In die ersten Kurse haben sich bereits 370.000 Studenten eingeschrieben. > Two prestigious American universities have opened virtual classrooms. With the non-profit startup EdX, Harvard University and the Massachusetts Institute of Technology (MIT) are offering new online courses for students of every age and every nationality. There is also a research programme in connection with the initiative in which the two institutes want to find out how students study and how technology influences learning, both on the campus and around the world. 370,000 students have already registered for the first courses.

> Die E-Learning-Branche ist im vorletzten Jahr um mehr als ein Drittel gewachsen und hat damit das höchste Umsatzwachstum seit dem Bestehen zu verbuchen. Laut dem Ergebnis des MMB E-Learning-Wirtschaftsrankings 2012 legte die E-Learning-Branche um rund 22 % auf EUR 509 Mio. zu. Bei den Erhebungen in den Jahren 2010 und 2011 hatte das Wachstum nur bei knappen 5 % gelegen. Als Gründe für diese Entwicklung werden genannt: Die Unternehmen stocken wieder ihre Weiterbildungsbudgets auf, der Aufwand für digitales Lernen sinkt und die Betriebe investieren vermehrt in Mobile Learning. > In 2011 the e-learning sector grew by more than a third and thus recorded the highest growth in turnover since its conception. According to the result of the MMB e-learning business ranking for 2012, the e-learning sector increased by around 22% to EUR 509m. In the surveys carried out in 2010 and 2011, the growth rate was only at 5%. The reasons given for this development were: companies are once again increasing their further training budgets, the costs of digital learning are decreasing and businesses are investing more in mobile learning.

Studying in the cloud

Record growth in e-learning

Die neuen EdX-online-Kurse bieten Studenten weltweit eine Ausbildung der renommierten Hochschulen The new EdX online courses offer students around the world an education by the renowned universities

Selbstwert steigert den Lernerfolg Self-esteem increases success in learning

> Ein hohes Selbstwertgefühl führt dazu, dass weniger Fehler gemacht werden. Eine Untersuchung der Clarkson University im Bundesstaat New York hat nun herausgefunden, dass ein hohes Selbstwertgefühl auch ermöglicht, dass Menschen ihre Fehler leichter analysieren und daraus lernen können. Die Ergebnisse sind von zentraler Bedeutung für die Pädagogik und die berufliche Ausund Weiterbildung: Denn werden andere Menschen aufgrund ihrer Fehler „kleingemacht“, wird der Lernprozess behindert. Wesentlich ist es für die Lehrenden, anderen ihre Fehler so aufzuzeigen, dass dies nicht das Selbstwertgefühl mindert. > A high self-esteem leads to less mistakes being made. A study by the Clarkson University in the State of New York has now discovered that a high self-esteem also enables people to analyse their mistakes more easily and learn from them. The results are of paramount importance for educational science, vocational training and further training: for if people are ‘humiliated’ because of their mistakes, then this interferes with the learning process. So it is essential for those in teaching positions to point out people’s mistakes in such a manner that it does not lower their self-esteem. Wer ein starkes Selbstwertgefühl hat, kann Fehler besser analysieren und kann daraus auch leichter lernen People who have a high self-esteem can analyse their mistakes better and learn from them more easily

Gute Führung wird belohnt Good management is rewarded

> Die Universität St. Gallen hat im Rahmen der Wirtschaftsinitiative „Ethics in Business“ untersucht, wie sich Unternehmen, die sich in besonderem Maße der Gesellschaft verpflichtet fühlen, von anderen unterscheiden. Rund ein Drittel hatten die Faktoren Kundenzufriedenheit und Mitarbeiterzufriedenheit in ihre Bonus- und Vergütungssysteme aufgenommen. 13 % der befragten 81 mittelständischen Unternehmen berücksichtigten sogar ökologische Ziele in ihren Wertungen. Weiters wurde erhoben, dass mehr als 90 % der Befragten die Mitglieder der Leitungsebene als ersten Ansprechpartner für moralische Fragen der Mitarbeiter sehen. > In the scope of the business initiative ‘Ethics in Business’, the University of St Gallen examined how companies that feel particularly indebted to society differ from other companies. About a third had adopted the factors of customer satisfaction and job satisfaction in their bonus and remuneration schemes. 13% of the 81 surveyed medium-sized enterprises even take into consideration ecological targets in their evaluations. Further­ more, it was discovered that more than 90% of respondents consider the members of the management level as the first point of call for questions of an ethical nature that staff may have. Ethisch handelnde Unternehmen verankern die Faktoren Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit in ihren Bonussystemen Companies that act ethically embed the factors of customer satisfaction and job satisfaction in their bonus systems

Digitales Lernen wird wieder stärker genutzt und Firmen investieren mehr ins Mobile Learning Digital learning is being used more again and companies are investing more in mobile learning

Erfolgreiche Unternehmen nützen verstärkt Lerntechnologien Successful companies increasingly utilise learning technologies

> Die Investition in Lerntechnologien lohnt sich für Unternehmen. Laut der Benchmark Studie des britischen Beratungsunternehmens Towards Maturity sind damit deutliche Verbesserungen bei Produkteinführungen, Lerngeschwindigkeit und Lerntransfer zu erzielen. Demnach geben Unternehmen, die als Vorreiter in der Weiterbildung ihrer Mitarbeiter gelten, um 50 % mehr ihres Schulungsbudgets für Lerntechnologien aus als der Durchschnitt. Die befragten Unternehmen geben rund 20 % ihres Trainingsbudgets für Lerntechnologien aus. Zu den größten Investitionen zählen Autorensoftware, Informationssysteme, User-generated Content, virtuelle Meetings und die Nutzung mobiler Endgeräte. > Investing in learning technologies is worthwhile for companies. According to the benchmark study by Toward Maturity, a British consulting firm, significant improvements can be made by this means with product introductions, learning speed and learning transfer. Companies considered to be trailblazers in the further training of their staff are said to spend 50% more of their training budget on learning technologies than the average. The companies interviewed spend roughly 20% of their training budget on learning technologies. The biggest investments are made in authoring software, information systems, user-generated content, virtual meetings and the utilisation of mobile terminal devices. Mit dem Einsatz von Lerntechnologien sind deutliche Verbesserungen bei der Lerngeschwindigkeit erzielbar Considerable improvements in learning speed are possible through the utilisation of learning technologies

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48 Stunden in Delhi 48 hours in Delhi

Die Weitläufigkeit und Architektur der Stadt Delhi sind ebenso beeindruckend wie ihre Geschichte The vastness and architecture of the City of Delhi are just as impressive as its history

Delhi ist nach Mumbai die zweitgrößte Stadt Indiens und zählt zu den größten Metropolen der Welt. Heute erfährt sie einen rasanten Wirtschaftsboom. Sie bietet aber auch atemberaubende Sehenswürdigkeiten wie das Rote Fort, das seit 2007 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Delhi is the second-largest city in India after Mumbai and ranks among the world’s biggest metropolises. Today it is experiencing a rapid economic boom. The city, however, also offers breathtaking sights such as the Red Fort, which was declared a UNESCO World Heritage Site in 2007.

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as im Norden Indiens gelegene Delhi schließt mit Neu-Delhi die indische Hauptstadt ein. Der Gebrauch des Namens – Delhi wird in lokalen Sprachen „Dilli“ ausgesprochen – ist komplex: Einerseits ist mit Neu-Delhi das während der britischen Kolonialzeit am Reißbrett symmetrisch geplante Regierungsviertel mit breiten Prachtstraßen und Alleen, unberührten Gärten und Sommerhäusern im Kolonialstil gemeint, andererseits entspricht dies auch den administrativen Grenzen. Neu-Delhi bezeichnet aber auch alle Gebiete außerhalb der Altstadt, für die orientalische Stadtviertel mit engen Gassen und Basaren, Tempeln, Moscheen und anderen Monumenten typisch sind. In den meisten Fällen sind beide Bezeichnungen – also Neu-Delhi und (Alt-)Delhi – aber ohnehin gänzlich austauschbar. Denn Delhi ist vielfältig, in der Verwendung des Namens ebenso wie wirtschaftlich und kulturell. So sind v. a. Textilien, elektrische und elektronische Anlagen, Präzisionswerkzeuge, Kraftfahrzeuge und Kunsthandwerk wichtige Wirtschaftszweige. Kulturell gesehen überzeugt Delhi u. a. mit monumentalen Bauwerken wie dem Roten Fort, dem Mausoleum des Humayun oder dem roten Sandsteinturm Qutb Minar.

Fotos: Getty Images

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elhi, which is located in the north of India, includes New Delhi, India’s capital. The usage of the name – Delhi is pronounced ‘Dilli’ in local languages – is complex: on the one hand, New Delhi refers to the government quarter with wide boulevards and avenues, pristine gardens and summer villas in colonial style all designed symmetrically on the drawing board; on the other hand, this also corresponds with the administrative borders. New Delhi, however, also refers to all areas outside of the historic centre for which oriental districts with narrow alleys and bazaars, temples, mosques and other monuments are typical. In most cases, however, the two terms – ie New Delhi and (old) Delhi – are absolutely interchangeable. Delhi is varied – in the usage of its name as well as economically and culturally. Important branches of industry include textiles, electric and electronic plants, precision tools, motor vehicles and handicrafts. From a cultural perspective, Delhi impresses with monumental structures such as the Red Fort, Humayun’s tomb and the red sandstone tower of Qutb Minar.

Sightseeing

Das Rote Fort The Red Fort > Das Rote Fort (Lal Qila) ist eine 2 km lange Festungs- und Palastanlage, deren Mauern eine Höhe von 18 m an der Fluss- und 33 m an der Stadtseite haben. Die aus rotem Sandstein bestehende Festung entstammt der Zeit des Mogulreiches und wurde in den Jahren 1638 bis 1648 unter der Herrschaft von Shah Jahan erbaut. Heute stellt das Rote Fort eine Oase der Ruhe dar. Besichtigen Sie auch die private Audienzhalle (Diwani-Khas) und die Perlenmoschee (Moti Masjid). Tipp: Hüten Sie sich vor angeblichen Touristenführern! > The Red Fort (Lal Qila) is a 2km fort and palace complex whose walls reach a height of 18m at the river and 33m on the city side. The fort, made of red sandstone, originates from the time of the Mughal Empire and was erected under the rulership of Shah Jahan in the period between 1638 and 1648. Today the fort is an oasis of tranquillity. Also visit the Hall of Private Audiences (Diwan-i-Khas) and the Pearl Mosque (Moti Masjid). Tip: beware of supposed tourist guides!

Die Parkanlage des Roten Forts dient heute als Naherholungsgebiet Today the park complex of the Red Fort is used as a recreation area

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destination

Eat & Drink

Restaurant Tao Tao Restaurant > Das von außen unscheinbar wirkende Restaurant Tao strahlt Ruhe und Harmonie aus und wird deshalb von Touristen wie Geschäftsleuten gleichermaßen geschätzt. Klassische Asia-Klänge und ein dezentes, modernes Interieur unterstreichen diese entspannte Atmosphäre. Die obere Ebene des Restaurants im Lounge-Stil dient als Bar-Areal. Der untere Bereich ist das eigentliche Restaurant, wo Sie von gleichzeitig unaufdringlichem und aufmerksamem Personal bedient werden. Probieren Sie Garnelen mit Thai-Chili oder Lamm auf Szechuan Art. Restaurant Tao: E-8 Connaught Platz, Neu-Delhi – 110 001, T +91 11 4358 2666, tao@taorestaurant.in, www.taorestaurant.in > Tao Restaurant appears inconspicuous from the outside, but radiates tranquillity and harmony, for which it is so popular among tourists and businesspeople alike. Classic Asian sounds and a tasteful, modern interior emphasise the relaxed atmosphere. The lounge-styled upper level of the restaurant serves as a bar area. The lower level is the actual restaurant, where you are served by unobtrusive and attentive staff. Try the prawns with Thai chilli or the lamb Szechuan style. Tao Restaurant: E-8 Connaught Place, New Delhi – 110 001, T +91 11 4358 2666, tao@taorestaurant.in, www.taorestaurant.in

HOTEL

Taj Palace Hotel Taj Palace Hotel > Das Taj Palace Hotel liegt inmitten des Diplomatenviertels und bietet mit 402 luxuriös ausgestatteten Zimmern und Suiten modernen Komfort und erstklassigen Service. Ein exzellentes Gourmetrestaurant, das Body Essence Spa, ein Fitnesscenter, das moderne Businesscenter sowie die Taj Kazhana-Boutique zählen ebenfalls zum Angebot dieses Luxushotels. Dieses Weltklasseniveau haben bereits zahlreiche Staats- und Regierungschefs, Prominente und hochkarätige Geschäftsleute aus der ganzen Welt genossen. Taj Palace Hotel: Sardar Patel Marg, Diplomatenviertel, Neu-Delhi – 110 021, T +91 11 2611 0202, palace.delhi@tajhotels.com, www.tajhotels.com > The Taj Palace Hotel is situated in the middle of the diplomatic quarter and, with its 402 lavishly furnished rooms and suites, offers modern comfort and first-class service. An excellent gourmet restaurant, the Body Essence Spa, a fitness centre, the modern business centre as well as the Taj Kazhana boutique are also to be found in this luxury hotel. Its world-class standards have already been enjoyed by numerous heads of state and government, celebrities and high-calibre businesspeople from around the globe. Taj Palace Hotel: Sardar Patel Marg, Diplomatic Quarter, New Delhi – 110 021, T +91 11 2611 0202, palace.delhi@tajhotels.com, www.tajhotels.com

Nightlife

Die Bibliothek The Library >Exzellente Martinis oder eine edle Kollektion an Whiskey sowie erstklassigen Zigarren erwarten Sie in der sogenannten Bibliothek des 2011 eröffneten, luxuriösen 5-Sterne-Hotels The Leela Palace in Neu-Delhi. Die edlen Stoffe, das dunkle Holz und komfortable Chesterfield-Stühle laden zu einem geselligen Abend ein. Für Nichtraucher gibt es in dieser erstklassigen Bar auch eine Non-Smoking-Area. Achtung: Der Dresscode lautet formell bis smart casual. Nehmen Sie unbedingt eine Tischreservierung vor. Bibliothek im The Leela Palace Hotel: Chanakyapuri, Neu-Delhi – 110 023, T +91 11 3933 1340, reservations.newdelhi@theleela.com, www.theleela.com > Exquisite Martinis and a fine assortment of whiskies as well as first-rate cigars await you in the so-called Library of the luxurious 5-star hotel The Leela Palace that opened in New Delhi in 2011. The fine materials, dark wood and comfortable Chesterfield chairs invite you to a pleasant social evening. For non-smokers, there is also a non-smoking area in this first-class bar. Note: the dress code is formal to smart casual. It is essential to reserve a table. Library in The Leela Palace Hotel: Chanakyapuri, New Delhi – 110 023, T +91 11 3933 1340, reservations.newdelhi@theleela.com, www.theleela.com

Shopping > Duftende Asia-Gewürze, bunte Seidenpaschminas oder traditionelle Saris – all das und noch viel mehr bekommen Sie in der wohl bekanntesten und farbenprächtigsten Einkaufsgegend Indiens, dem Markt Chandni Chowk. Hier wird das echte Leben Delhis spürbar. Das Labyrinth aus kleinen Gässchen mit den vielen kleinen Läden stammt aus dem Jahr 1648 und ist mitunter ein absolutes Muss auf der Liste der wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Tipp: Genießen Sie das einzigartige Flair von einer der zahlreichen Fahrradrikschas aus! > Aromatic Asian spices, colourful silk pashminas or traditional saris – all of this and much more can be had in the probably most well-known and colourful shopping area in India, the Chandni Chowk market, where the real Delhi life becomes tangible. The labyrinth of little alleyways with many small shops goes back to the year 1648 and is an absolute must on the list of the most important sightseeing highlights. Tip: enjoy the unique flair from the seat of one of the numerous bicycle rickshaws! Bianca Baumgartner

Destination Info > Austrian Airlines fliegen fünfmal wöchentlich von Wien nach Delhi. Nähere Informationen unter www.austrian.com > Austrian Airlines flies five times weekly from Vienna to Delhi. For further information visit www.austrian.com

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Fotos: Getty Images, Jaideep Oberoi, beigestellt

Chandni Chowk Chandni Chowk


lifestyle luxury & Zeit für Kultur

Zeit für Veränderung

Zeit für Geschichte Time for history

> In der europäischen Kulturhauptstadt 2013 geht es momentan eher noch beschaulich zu. Derzeit sind die meisten Besucher businessmäßig in der ostslowakischen Metropole zu Gast. Als zweitgrößte Stadt des Landes hat Kosˇice allerdings einiges zu bieten: Dalia, das erste Bio-Hotel der Slowakei, lockt zentrumsnah mit Workshops zu Umwelt und Nachhaltigkeit. Musikalisch kann man bei den stark vertretenen Roma in authentischen Gipsy-Swing eintauchen oder auch Theaterstücke in Romani genießen. Im „Haus der Künste“ residiert das staatliche Philharmonische Orchester. Und: Andy Warhol – Geburtsname Andrej Warhola – hat hier seine Wurzeln.

> Mit der Frühlings-/Sommer-Kollektion ist es so weit: Aus Yves Saint Laurent wird endgültig Saint Laurent Paris. Kreativdirektor Hedi Slimane hat seit vergangenem Frühjahr im prestigeträchtigen Modehaus kräftig umgerührt. Statt vom Pariser Headquarter setzt er von Los Angeles aus Trends. Statt Interviews gibt es regelmäßige Facebook Einträge. Neueröffnete Boutiquen, wie jene in Shanghai, glänzen in Schwarz und Weiß. Seine Handschrift und das in den Kreationen wiedererkennbare Vermächtnis seines Mentors Yves Saint Laurent, der ihm bereits 1996 die Herrenlinie anvertraute, bestimmen nach dem eher flauen Intermezzo von Vorgänger Stefano Pilati die modisch-kraftvolle Charakteristik für Modefans. Der gewohnte Schriftzug bleibt u. a. im Beauty-Bereich erhalten.

> In Frankreich hat sich Marseille herausgeputzt, um als europäische Kulturhauptstadt zu reüssieren. Durch die Epochen immer wieder mit eher rauem Charme aufgefallen, wird 2013 das Image kräftig aufpoliert. Mehr als 400 Veranstaltungen sind geplant, die weit über die Hafenstadt am Mittelmeer hinaus stattfinden werden, nämlich auch in Arles, Aix-en-Provence und Aubagne. Spannend wird die „Grande Route 2013“, die von den ansässigen „walking artists“ erdacht wurde und das Gehen als Performance inszeniert. 260 km Natur, verlassene Fabrikgelände sowie öde Gewerbegebiete abseits touristischer Trampelpfade warten darauf, erkundet zu werden. Zur Stärkung wird es Bouillabaisse geben, was sonst?

Time for culture

> The atmosphere is still quite leisurely in the 2013 European capital of culture. Currently most of the visitors to the east Slovakian metropolis are there on business. As the second-largest city in the country, Kosˇice does, however, have lots to offer: Slovakia’s first organic hotel, the centrally located Dalia, entices with workshops on the environment and sus­ tainability. Music lovers can experience the authentic gypsy swing amongst the strongly represented Romany people or enjoy stage plays in the Romany language. The state philharmonic orchestra resides in the House of Arts. Not to forget that Andy Warhol (birth name: Andrej Warhola) has his roots here.

Time for change

> With the spring/summer collection, the time has come: Yves Saint Laurent will once and for all become Saint Laurent Paris. Creative director Hedi Slimane has stirred things up considerably in the prestigious fashion house since last spring. Instead of from the Parisian headquarters, he sets trends from Los Angeles. Instead of interviews, there are Facebook entries at regular intervals. Newly opened boutiques, such as that in Shanghai, glisten in black and white. His stamp and the recognis­ able legacy of his mentor, Yves Saint Laurent, who entrusted him with the men’s line as early as 1996, determine the strong stylish characteristics for fashionistas, after a rather dull intermezzo by his predecessor, Stefano Pilati. The usual signature trademarks in the beauty area, for instance, remain unaltered.

> In France, Marseille has been spruced up to live up to its title of European capital of culture. Having attracted attention time and again throughout the ages due to its rather rough charm, its image is being polished up in 2013. More than 400 events are planned that will take place well beyond the Mediterranean seaport in places such as Arles, Aix-en-Provence and Aubagne. The Grande Route 2013 promises to be exciting. It was conceived by local ‘walking artists’ and presents walking as a type of performance. 260km of nature, abandoned factory prem­ises and bleak industrial parks off the beaten track of tourists are waiting to be ex­ plored. Bouillabaisse – what else? – will be offered as a refreshment.

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lifestyle&luxury

Luxuriös-familiäres Understatement > Im vorarlbergischen Zürs lässt es sich gepflegt und intim urlauben. Das schätzen nicht nur Adelsfamilien und Celebritys, sondern auch Menschen, die Wert auf Tiefschneepisten, kulinarische Highlights und Wellness vom Feinsten legen. Vorzeigehaus ist die 5-Sterne-Herberge „Zürserhof“ der Hoteliers Skardarasy, die durch ihre jahrelange Freundschaft mit der Familie Weiser einen erholsamen Coup gelandet haben. Letztere sind die Inhaber des Unternehmens La Biosthetique, die sich auf Rundum-Verwöhnprogramme für Haut und Haar spezialisiert haben. Der gemeinsam realisierte Spa-Bereich lockt mit exklusiven Gesichts-, Körper- und HaarTreatments für Körper und Seele. > In Zürs in Vorarlberg, holidays can be cultivated and intimate. This is appreciated not only by aristocratic families and celebrities, but also by people for whom deep powder snow pistes, culinary highlights and wellness at its finest are important. The model estab­lishment is the 5-star inn Zürserhof, which belongs to the Skardarasy hoteliers, who, through their longstanding friendship with the Weiser family, have pulled off a refreshing coup. The latter are the proprietors of La Biosthetique, which specialises in allround pampering programmes for skin and hair. Jointly, they have created a spa area that entices with exclusive facial, body and hair treatments for body and soul. 96

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Fotos: beigestellt

Luxurious understatement


Schöne Lektüre Beautiful read

Garantiert wasserfest

Guaranteed waterproof > Die „High Impact Waterproof Mascara“ von Clinique sorgt für Volumen auf jeder einzelnen Wimper und einen dramatischen Augenaufschlag. Flexible Polymere und Conditioner pflegen, die Textur klumpt nicht und hält Regen, feuchtem Wetter und sportlichen Aktivitäten stand. > Clinique’s High Impact Waterproof Mascara provides volume for every single eyelash and ensures a dramatic look. Flexible polymers and conditioner give nourishment; the texture does not form lumps and withstands rain, humid weather and sports activities.

Einfach begehrenswert Simply desirable

> Mit der „Alix Bag“ ist Tom Ford einmal mehr ein Must-have mit anschmiegsamer Haptik und ansprechenden Farben gelungen. Exotische Häute – vom Alligator bis zum Mufflon –, ungewöhnliche Form und Größe sind weitere Details, die ins Auge stechen. > With the Alix Bag, Tom Ford has once again succeeded in creating a must-have with a soft and smooth surface feel and appealing colours. The exotic skins (from alligators to mouflon), unusual shape and size are further details that strike the eye.

> Zum 20-jährigen Jubiläum gönnt sich Talbot Runhof ein lesenswertes Coffee-Table Book der Extraklasse. Die einzigen deutschen Designer, die seit 2006 in Paris ihre Kollektionen durchgehend präsentieren, sind Meister der Eleganz. > For its 20th anniversary, Talbot Runhof has brought out a first-rate coffee-table book well worth reading. The only German designers to have presented their collections in Paris without interruption since 2006 are masters of elegance.

Genuss auf höchstem Niveau Enjoyment at the highest level

Feminine Schnittführung Feminine cut

> Moët & Chandon und der siebzehnfache Grand-SlamTurnier-Sieger Roger Federer schlagen zum Matchgewinn auf: Die Kampagne mit dem neuen Markenbotschafter strotzt vor Kraft, Eleganz, Stil und Sportsgeist. > Moët & Chandon and the seventeen-time grand slam winner Roger Federer are serving to win the match. The champagne with the new brand ambassador is bursting with energy, elegance, style and sportsmanship.

> Vivienne Westwood versteht es perfekt, weibliche Formen einzuhüllen. Die aus Prêt-à-porter Glamour-Kleidern bestehende „Red Carpet“-Kollektion gibt es ausschließlich in Los Angeles und Wien. Diese und weitere Highlights, wie der „made to measure“-Couture-Service, bereichern die Boutique am Tuchlauben. > Vivienne Westwood understands perfectly how to clothe feminine forms. The Red Carpet collection consisting of prêt-à-porter glamour dresses is only found in Los Angeles and Vienna. This and further highlights such as the made-tomeasure couture service enrich one’s experience at the boutique on Vienna’s Tuchlauben street.

Hotspot Wien

Power für 2013

> Das goldene Quartier zwischen Graben und Tuchlauben und vor allem der neue Louis Vuitton Store waren bereits in der Vorweihnachtszeit luxuriöser Anziehungspunkt. Architektur, Interieur und Kunst an den Wänden sind von Granden wie Peter Marino, Rashid Rana, Spielmann und Teller geprägt. „Der einzigartige Dialog zwischen den historischen Werten der Stadt und den Traditionen unseres Hauses in Harmonie mit dem Spiel zwischen Vergangenheit und Gegenwart macht den Reiz dieser Adresse aus“, skizzierte Geoffroy van Raemdonck, Präsident Louis Vuitton Südeuropa, seine persönliche Sicht auf diesen perfekt inszenierten Shoppingtempel anlässlich der Eröffnung. > The golden quarter between Graben and Tuchlauben streets and, above all, the new Louis Vuitton store were already luxurious attractions in the runup to Christmas. The architecture, interior and artwork on the walls get their character from greats such as Peter Marino, Rashid Rana, Spielmann and Teller. “The unique dialogue between the historical values of the city and the traditions of our enterprise in harmony with the interaction between past and present are what makes this address so appealing,” said Geoffroy van Raemdonck, president of Louis Vuitton Southern Europe, when asked for his personal perspective on this perfectly designed shopping temple at its opening.

> Einen Energieschub für die Haut verspricht „Cellular Power Infusion“ mit Retinol und Sauerstoff von La Prairie. Epidermale Stammzellen werden reaktiviert. Eine drei- bis viermalige Anwendung über vier Wochen pro Jahr soll genügen, um jünger und vitaler auszusehen. > Cellular Power Infusion with retinol and oxygen by La Prairie promises to deliver an energy boost for the skin. Epidermal stem cells are reactivated. The company claims that applying it three to four times daily over four weeks per year is enough to make one appear younger and more energetic.

Hot spot Vienna

Power for 2013

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lifestyle & luxury

Auf der Überholspur On the fast track Jacky Ickx, Mario Andretti, David Coulthard, Kimi Räikkönen, Fernando Alonso, Lewis Hamilton, Jenson Button, Alain Prost – sie alle tragen eine „Carrera“ Jacky Ickx, Mario Andretti, David Coulthard, Kimi Räikkönen, Fernando Alonso, Lewis Hamilton, Jenson Button, Alain Prost – they all wear Carrera

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AG Heuer ohne Rennsport wäre ähnlich produktiv wie ein Mensch ohne lebenswichtige Organe. Jack Heuer, Urenkel des Firmen gründers und heutiger Ehrenpräsident, hat jahrzehntelang den Duft der Formel 1 inhaliert und meinte einmal, Bernie Ecclestone noch aus Zeiten zu kennen, als dieser Gebrauchtwagenverkäufer war. In Jack Heuers Fall war es das akribische Zeitstoppen, das dazu beitrug, das Interesse am Motorsport zu wecken. 1963 schlug seine große Stunde, als er sich daranmachte, eine Uhrenlegende zu erfinden. Mit untrüglichem Gespür für die speziellen Anforderungen von Profi-Rennfahrern schuf er eine Uhr, die mit großflächigem, leicht ablesbarem Zifferblatt sowie stoßfestem und wasserdichtem Gehäuse widrigsten Streckenbedingungen standhalten konnte.

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Speed, design and high-tech features combine to create the potent fuel that drives TAG Heuer’s motor. After the company’s 150th anniversary celebrations in 2011, this year the spotlight is on a prestigious birthday boy: the Carrera is turning 50.

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AG Heuer without motor racing would be about as productive as a man without his most important organs. Jack Heuer, great-grandson of the firm’s founder and current honorary president, has breathed the air of Formula One for decades and claims to know Bernie Ecclestone from back when he was a used-car salesman. In Jack Heuer’s case, it was the precise measuring

of elapsed time that helped awaken his interest in motorsport. 1963 was the big year when he went to work developing his legendary timepiece. With an unerring feel for the special requirements of professional racecar drivers, he created a watch with a large, easy-to-read face as well as a shock-resistant and waterproof case that could withstand the most adverse conditions on the racetrack.

Fotos: beigestellt

Speed, Design und Spitzentechnologie scheinen die Treibstoffkomponenten im Motor TAG Heuers zu sein. Nach dem Zelebrieren des 150-jährigen Firmenjubiläums 2011 feiert man heuer ein prestigeträchtiges Geburtstagskind: Die „Carrera“ wird 50!


Mexikanische Namensgeberin

Als Jack Heuers Inspirationsquelle erwies sich das mehrtägige Etappenrennen „Carrera Panamericana“ in Mexico. Die als eine der härtesten Langstrecken auf öffentlichen Straßen berühmt-berüchtigte Veranstaltung wurde 1955 aufgrund einer Reihe von tödlichen Unfällen eingestellt (und erst 1988 als Oldtimer-Rallye wiederbelebt): „Zum ersten Mal hörte ich von der Carrera von Pedro Rodriguez beim 12-Stunden-Rennen »Ich war begeisvon Sebring, bei dem ich offizieller tert von den Zeitnehmer war. Er und sein Bruder neuen Formen, Ricardo gehörten zu den schnellsten, Materialien und gewieftesten und mutigsten LangstreTechniken, die ckenfahrern aller Zeiten. Ihre Gespräzur damaligen che über die Carrera – jenes Rennen, das der langjährige TAG Heuer Fan Zeit gerade Juan Manuel Fangio 1953 gewonnen aufkamen« hatte – brachten mich auf eine Idee. Allein der Klang des Namens wirkte elegant und dynamisch, war in allen Sprachen problemlos auszusprechen und voller Emotionen. Damals wurde mir klar, dass mein neuer Chronograf eine perfekte Hommage an diese Legende werden würde.“ Beim Design hatte Jack Heuer ebenfalls konkrete Vorstellungen: unverkennbar der frühe Modernismus der 1960er Jahre – mit geometrischer Formensprache, sinnlichen Linien und klarer Ästhetik. Gekoppelt mit Motorsportattributen in Schwarz-Weiß und perforiertem Leder war die Formel der Carrera perfekt. „Ich war begeistert von den neuen Formen, Materialien und Techniken, die gerade aufkamen. Wir waren auf der Suche nach etwas, das all dies in sich vereinte, das ebenso neuartig und gewagt, aber gleichzeitig schlicht, einfach und typisch für den Motorsport sein sollte; ohne Schnörkel, klassisch und zeitlos“, schwärmt Jack Heuer noch heute. Carrera 2013

Nach den Innovationen 1969 (Carrera Chronomatic Calibre 11), dem Überdauern des Quarz-Booms in den 1970er Jahren, der Neuauflage 1996 (die zu den meistverkauften Uhren der Unternehmensgeschichte wurde), dem ersten Konzept-Chronografen mit Messgenauigkeit einer Hundertstelsekunde 2005 (Calibre 360), der 2010 zu 100 % hauseigenen konzipierten und gefertigten Neuschöpfung (Calibre 1887 – ausgezeichnet mit dem „La Petite Aiguille“ beim Grand Prix de Genève), der Komplettserie im Vintage-Stil 2011 (Carrera Heritage) und dem Hochleistungschronografen (Carrera Mikrogirder, der seit 2012 mit zwei unabhängigen Ketten, ohne Unruh und Spiralfeder auf fünf Zehntausendstelsekunden genau misst) steht nun die Jubiläumsedition zum 50er am Start. Alle Uhrwerke der fünf Kollektionsmodelle, deren Prunkstück die „Carrera Calibre 1887 Jack Heuer“ ist, werden zur Gänze im firmeneigenen Atelier gefertigt. Der von Firmengründer Edouard Heuer ersonnene Schwingtrieb wurde weiterentwickelt. 320 Komponenten umfasst das Chronografenwerk mit integriertem blauem Säulenrad mittlerweile. Es schlägt mit einer Frequenz

Mexican namesake

Jack Heuer’s source of inspiration proved to be the multistage Carrera Panamericana race that takes place over a series of days in Mexico. Known as one of the most difficult long-distance races on open roads, the infamous event was discontinued in 1955 due to a series of fatal crashes (and resurrected again in 1988 as an oldtimer rally): “I heard about the Carrera for the first time from Pedro Rodriguez at the 12 Hours of Sebring race, where I was the official timekeeper. He and his brother Ricardo

»I was elated about the new forms, materials and technologies that were just being developed« were among the fastest, craftiest and bravest long-distance drivers of all time. Their stories about the Carrera – the race that long-time TAG Heuer fan Juan Manuel Fangio had won in 1953 – gave me an idea. The sound of the name alone seemed elegant yet dynamic; it was easy to pronounce in any language and it was full of emotion. It became clear to me at the time that my new chronograph was going to become the perfect homage to this legend.” Jack Heuer had some pretty good ideas about how the watch should look: the unmistakeable early modernism of the 1960s – with a geometric design, sensuous lines and a clear aesthetic. When paired with black-and-white motorsport attributes and perforated

leather, the Carrera formula was complete. “I was elated about the new forms, materials and technologies that were just being developed. We were searching for something that would be able to combine all these things, something that was novel and daring but at the same time plain, simple and typical for motorsport, unadorned, classic and timeless,” rhapsodises Jack Heuer even today. Carrera 2013

Following the 1969 innovations (Carrera Chronomatic Calibre 11), the outlasting of the quartz boom in the 1970s, the 1996 re-issue (which became the best-selling watch in company history), the first concept chronograph that can time and display 100ths of a second in 2005, the innovative new 2010 chronograph (Calibre 1887 – designed and produced solely in-house, it won the La Petite Aiguille at the Grand Prix de Genève), the 2011 complete series in vintage style (Carrera Heritage) and the 2012 high-performance chronograph (Carrera Mikrogirder, with a coupling system that works without a classical hairspring and is accurate to a 5/10,000 of a second), the 50th anniversary edition is now in the starting blocks. All of the movements in each of the five collections – whose centrepiece is the Carrera Calibre 1887 Jack Heuer – are produced in their entirety in the company’s own workshops. The oscillating

Mehr als Uhren

More than watches

Nach „Link“ und „Meridiist“ ist TAG Heuer mit dem Android Smartphone „Racer“ im Rennen. Das Design ist von GT-Rennautos inspiriert, und extrem widerstandsfähige, leichtgewichtige Materialien aus der Luftfahrt wie Carbonfasern und Titanium machen das Gerät zum Luxus-Tool. Es ist in dunkelgrauem Kautschuk/Stahl, 18 Karat Roségold und Full Carbon Orange erhältlich. Innen gibt ein 1 GHz-Prozessor den Ton an. 3,5 Zoll Display, Farbauflösung in 16 Mio. Nuancen, 5 Megapixel Kamera und integrierte Kamera sind weitere Eckdaten. Von der Masse hebt sich „Racer“ mit TAG Heuer Add-ons für individuelles Bildschirmdesign, Klingeltöne, Zeitanzeige parallel zu Uhrenkollektionen etc. ab. Darüber hinaus verfügt das Smartphone über mobilen Datenschutz, der vor Zugriffen auf Kontakte, Daten und Fotos schützt und bei Verlust oder Diebstahl hilfreich ist.

After Link and Meridiist, TAG Heuer has also joined the race with its Android smartphone Racer. The design is inspired by GT racecars: extremely tough yet lightweight materials used in the aviation industry, such as carbon fibre and titanium, turn this phone into a luxury tool. It is available in darkgrey rubber/steel, 18-carat rose gold and full carbon orange. The 1GHz processor sets the tone on the inside. A 3.5in display, 16 million colour screen resolution, 5 megapixel auto-focus camera are further features. Racer rises above the rest with TAG Heuer add-ons for individual screen designs, ring tones, clock feature that parallels the watch collections, etc. In addition, the phone has mobile data protection to protect against unwanted accessing of contacts, data and photos and is helpful in case of loss or theft.

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lifestyle & luxury

Mit der „TAG Heuer Carrera Calibre 1887 Jack Heuer“ wird der 50. Geburtstag einer Uhrenlegende gefeiert. Hochglanzpolierte Lünette aus Titancarbid, sandgestrahltes Gehäuse aus Edelstahl und Titan, Zifferblatt mit Tachymeter und Pulsmesser, Gehäuseboden mit Signatur, Familienwappen und Blick auf das Chronografenwerk TAG Heuer’s Carrera Calibre 1887 Jack Heuer celebrates the 50th birthday of a watch legend. It has a polished titanium-carbide bezel, sand-blasted stainless-steel and titanium case, dial with tachymeter and heart-rate monitor, and the underside of the case reveals the signature and family coat of arms as well as a window inside the chronograph movement

pinion conceived by company founder Edouard Heuer was developed further. The chronograph movement now has 320 components and an integrated blue column wheel. It has a balance frequency of 28,800 vibrations per hour and a power reserve of over 50 hours. Are there parallels to an automobile? Of course: The column wheel, which coordinates the start, stop and reset functions of the chronograph functions, works like a transmission. The oscillating pinion assumes the work of the clutch.

Testimonials aus der Traumfabrik

Even more novelties

Technological peak performances aren’t just a source of fascination for Jack Heuer but also for the TAG Heuer employees in the Swiss city of La Chaux-de-Fonds – and soon also at the new production facility in Chevenez (Canton of Jura). By the end of 2013, the company hopes to create 100 new jobs in the 2,400m2 facility and to double its production capacity of mechanical watch movements. This is also where a completely new high-performance chronograph movement currently in development will be produced. The investment in a high-precision timepiece will pay dividends, as the extremely positive response to last year’s presentation of the concept chronographs Mikro­ girder and MikrotourbillonS have shown. A new chapter in the history of watchmaking also revealed the Mikrograph 100th, Mikrotimer Flying 1000 and Monaco V4 watches, which in 2004 took home the Best Design award at the Grand Prix d’Horlogerie de Genève, among others, for its completely new belt-drive function and only five years later became the model for a series of timepieces for watch lovers. The decision to open an additional facility will also lessen the impact of ETA’s announced cut-back in

Testimonials from the dream factory

Leonardo DiCaprio and Cameron Diaz have been brand ambassadors for many years. They always seem to find the time to visit the production facility or new stores around the globe and have even taken part in the product development process. With the Link collection, a limited edition, the humanitarian cooperation between actors, TAG Heuer, UN Women, Green Cross International and NRDC (Natural Resources Defense Council) takes centre stage.

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Fotos: beigestellt

Leonardo DiCaprio und Cameron Diaz sind seit Jahren Botschafter der Marke. Sie finden immer wieder Zeit, die Manufaktur oder neue Stores rund um den Globus zu besuchen und bringen sich auch in die Produktentwicklung mit ein. Mit den limitierten Neuheiten der Link-Kollektion wird die humanitäre Kooperation zwischen den Schauspielern, TAG Heuer, UN Women, Green Cross International und NRDC (Natural Resources Defense Council) zur Glanzrolle.


von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde und verfügt über 50 Stunden Gangreserve. Parallelen zum Automobil? Selbstverständlich: Das Säulenrad, das die Start-, Stopp- und Reset-Funktionen des Chronografenzeigers koordiniert, arbeitet wie ein Getriebe. Der Schwingtrieb übernimmt die Funktion der Kupplung. Noch mehr Neuheiten

Technische Spitzenleistungen sind nicht nur für Jack Heuer Quell größter Faszination, sondern für alle Mitarbeiter im schweizerischen La Chaux-deFonds; und demnächst auch im neuen Fertigungsstandort in Chevenez (Kanton Jura). Bis Ende 2013 sollen auf 2400 m2 100 neue Arbeitsplätze geschaffen und die Produktionskapazitäten mechanischer Uhrwerke verdoppelt werden. Hier soll auch ein völlig neuartiges HochleistungsChronografenwerk, das gerade entwickelt wird, gefertigt werden. Die Investition in Hochpräzisionszeitmesser lohnt sich, wie das äußerst positive Echo auf die im letzten Jahr präsentierten Konzeptchronografen „Mikrogirder“ oder „MikrotourbillonS“ gezeigt hat. Neue Kapitel in der Uhrengeschichte schlugen auch der „Mikrograph 100th“, der „Mikrotimer Flying 1000“ und die „Monaco V4“ auf, die mit ihrer neuen Funktionsweise des Riemenantriebs 2004 u. a. die Auszeichnung „Best Design“ beim Grand Prix d’Horlogerie de Genève einheimste und bereits fünf Jahre später als Serienmodell für Uhrenliebhaber realisiert wurde. Die Entscheidung für den zusätzlichen Standort hat nicht zuletzt auch die vonseiten der ETA angekündigte Drosselung der Liefermengen erleichtert. Es ist auch ein explizites Statement zur Stärkung des Attributs „Swiss Made“, das TAG Heuer als Mitglied des exklusivsten Verbands der führenden Schweizer Uhrenhersteller, der Fondation de la Haute Horlogerie (FHH), in seiner Verantwortung sieht. Der Hauptgrund ist aber am ehesten in der Unternehmensphilosophie zu finden. Denn man will schlicht „der Beste und Schnellste, der Präziseste und Fortschrittlichste sein.“ Michaela Hocek 

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2013

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production. It’s also an explicit statement in favour of strengthening the label ‘Swiss Made’, which TAG Heuer views as one of its responsibilities as a member of the most exclusive organisation of Swiss watchmakers, the Fondation de la Haute Horlogerie (FHH). But the main reason can be found in the company’s mission: it simply wants to be “the best, the fastest, the most precise and the most progressive”. Michaela Hocek 

Die limitierte „Cameron Diaz Link Lady Trilogy“ verkörpert Ergonomie und Eleganz auf schmucke Art. Ein Teil des Erlöses kommt UN Women zugute, die sich weltweit für die Gleichberechtigung der Geschlechter und für die Stärkung der Rechte der Frau einsetzen The limited edition Cameron Diaz Link Lady Trilogy embodies ergonomics and elegance in a piece of jewellery. Part of the proceeds go to UN Women, which actively campaigns worldwide for women’s equality and for a strengthening of women’s rights

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lifestyle & luxury

Ein Mann mit Eigenschaften A man of many qualities

In Villeroy & Bochs Erlebniszentrum in Mettlach an der Saar erschlieĂ&#x;t sich keramische Tischkultur im Spiegel der Zeiten Ceramic tableware from past and present is on display at Villeroy & Boch’s experience centre in Mettlach an der Saar

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Michel von Boch ist Kunstfotograf, Land- und Forstwirt und nicht zuletzt Markenbotschafter des Keramikwarenherstellers Villeroy & Boch. Dabei stellt sich doch die Frage, wie diese so diversen Aktivitäten unter einen Hut zu bringen sind. Ganz einfach: immer schön fokussiert bleiben!

Michel von Boch is an art photographer, farmer, forester and, last but not least, a brand ambassador for the ceramics manufacturing company Villeroy & Boch. But what is his secret to cop­ ing with all these different activities? Just stay focused!

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I

s ist gar nicht so leicht, Michel von Boch, Namensträger des Traditionsunternehmens Villeroy & Boch in neunter Generation, einzuordnen: Zum Interviewtermin erscheint er im dunkelgrauen Anzug, thematisch ist er sogleich bei der künstlerischen Fotografie und spricht von Dingen wie „mit den Momenten mitzufließen, wie beim Wellenreiten den perfekten Moment zu erwischen“ und dergleichen. Kurz darauf geht es um die Eigentumsverhältnisse bei Villeroy & Boch, und am Abend ist Michel von Boch dann anlässlich der Präsentation der neuen Produktlinie Joyce ganz der Markenbotschafter. Bei alldem kann sich von Boch zu Recht direkt angesprochen fühlen, ist er doch sowohl künstlerischer Fotograf wie auch maßgebliches Mitglied des Gesellschafterausschusses von Villeroy & Boch und Botschafter der Marke im Bereich Bad & Wellness im Asien-Pazifikraum; zudem Land- und Forstwirt (auf dem 320 ha großen Familienanwesen in St. Gangolf in der Nähe des Villeroy & Boch Stammsitzes in Mettlach), glücklicher Ehemann (einer Vorarlbergerin) und Vater von drei Kleinkindern. Gemeinsam mit seiner Frau ist er aktuell beschäftigt, den Familiensitz zu restaurieren und zusätzlich mit einigen Ferienwohnungen zu bestücken: „Wir werden dann so eine Art versteckte Perle im Herzen der Saarschleife sein!“ Man sieht, der 44-jährige Michel von Boch ist in mehreren Rollen zu Hause, die er wohl auch alle gleich gern ausfüllt. Die Fotografie jedenfalls ist kein bloßes Hobby, sondern war eine echte Berufsentscheidung. Michel von Boch: „Als Repräsentant der neunten Generation war ich bis zu meinem 30. Jahr überzeugt, dass ich für eine Laufbahn an der Spitze von Villeroy & Boch prädestiniert sei, und meine Arbeit bei der Tochterfirma Boch Frères machte mir auch viel Spaß. Aber da waren so viele andere Themen in meinem Leben – die Fotografie, die Land- und Forstwirtschaft –, dass ich beschloss, meinen ganz eigenen Weg zu gehen. So kam ich mit meinem Vater Luitwin Gisbert darin überein, im Gesellschafterausschuss weiter mitzuwirken, was ich bis heute mit großer Leidenschaft tue.“

Fotos: Villeroy & Boch AG, beigestellt

Der entscheidende Moment

Nachdem die Entscheidung gefallen war, zog sich Michel von Boch aus dem operativen Geschäft zurück, absolvierte eine Fotografie-Ausbildung und arbeitet seither als freier Fotograf. Er hat bereits ein eigenes Buch veröffentlicht, und zwar Kubas Hände (über die kubanische Arbeitswelt), hat The Darjeeling Tea Book mit Fotos illustriert und mehrere Ausstellungen bespielt. Zurzeit beschäftigt er sich mit Industriefotografie, die sich vorläufig auf Villeroy & Boch Anlagen beschränkt, und hat ein spannendes Projekt im Kopf: „Ich möchte indische Reisende fotografieren und mir dazu zwei, drei Wochen Zeit nehmen, um nur mit Rucksack und Kamera durch Indien zu reisen.“ Michel von Bochs Herangehensweise an die Fotografie erinnert frappant an jene des Großmeisters und erklärten Vorbilds Henri Cartier-Bresson: Genauso wie Bresson es war, ist auch Michel von Boch auf Schwarzweiß und Leica abonniert, entwickelt nicht selbst und ist stets dem entscheidenden Moment auf der Spur. Michel von Boch: „Unser Umfeld ist wie ein Film in ständiger Bewegung, die sich nicht aufhalten lässt. Auch wir sind in diesem Fluss begriffen. Als Fotograf suche ich den perfekten Augenblick, das Momentum, wo sich Bedeutungen verdichten – genau wie der Surfer, der den richtigen Moment abwartet, um die Welle zu reiten. Mit der Fotografie schaffe ich es, Bestandteil der Situation zu werden und das Flüchtige festzuhalten, das ansonsten einfach weiter seiner Dynamik folgen und verloren gehen würde. So wie ein anderer vielleicht Gemälde sammelt, sammle ich Bilder von Momenten in meinem Kopf.“

t’s not at all easy to categorise Michel von Boch, 44, of the time-honoured company Villeroy & Boch in the ninth generation. He arrives for our interview in a dark-grey suit and immediately starts on art photography and talks about things like “going with the flow, just like a surfer who rides the wave at just the right moment”. Then he speaks about the ownership of Villeroy & Boch, and in the evening he is all brand ambassador at the presentation of Joyce, the company’s new collection. And Von Boch is personally involved in all these things, being an art photographer as well as an important member of the shareholder committee of Villeroy & Boch and also a brand ambassador for the company’s bath and wellness segment in the Asia-Pacific region. In addition to being a farmer and forester (on the 320ha family estate in St Gangolf near the Villeroy & Boch headquarters in Mettlach), he is also happily married (his wife is from Vorarlberg) and the father of three small children. Currently, he and his wife are busy restoring the family estate and adding a few holiday apartments:“We want to be a hidden gem in the heart of the Saar Bow!” It is obvious that Michel von Boch is totally at ease in a variety of fields

that also give him equal pleasure. Photography is by no means just a hobby for him, but a conscious career choice. “As a representative of the ninth generation of Villeroy & Boch, I was convinced until the age of 30 that I was predestined for a career at the top of the company, and I greatly enjoyed working at our subsidiary Boch Frères. But there were so many other priorities in my life – photography, farming, forestry – that I decided I had to choose my very own path. So I reached an agreement with my father, Luitwin Gisbert, that I would remain on the shareholder committee, and I am still passionate about my role there.” The decisive moment

Upon making that decision, Von Boch withdrew from business operations, completed a course of study in photography and has been working as a freelance photographer ever since. He has already published a book, Kubas Hände (Cuba’s Hands, on working in Cuba), illustrated The Darjeeling Tea Book with photographs, and presented his work in Immer im Fokus: Michel von Boch, Fotograf und Markenbotschafter Always in focus: Michel von Boch, photographer and brand ambassador

Markenbotschafter in Asien

Auch das Engagement bei Villeroy & Boch ist für ihn keine „Hands-off“Tätigkeit. Der Gesellschafterausschuss berät sich regelmäßig mit dem Succeed 01/13 103


lifestyle & luxury

Vorstand: „Das Spannende ist, wir überlassen ihm die unternehmerischen Entscheidungen, bleiben aber direkt involviert. So bleibt die Kontinuität des Unternehmens gewahrt. Villeroy & Boch ist mir sozusagen in die Wiege gelegt worden, und das will ich bewahren.“ Seit 2009 ist Michel von Boch auch als Markenbotschafter im Bereich Bad & Wellness für die Asien-Pazifikregion tätig. „Ich wurde gefragt, ob ich eine Präsentation in China begleiten wolle, und sagte spontan zu. Und da war ich verblüfft zu sehen, mit welcher Begeisterung die chinesischen Kunden auf uns reagierten: auf Villeroy & Boch als Marke, auf unsere Tradition, unsere Produkte und das Prestige des Labels „Made in Germany“. Bis dahin hatte ich nur den Blick aus der Eigentümerperspektive gehabt, jetzt sah ich erstmals mit den Augen der Kunden. Das war für mich eine große Freude, und so beschloss ich, mich auch weiterhin als Markenbotschafter zur Verfügung zu halten. Das entspricht im Übrigen der Mentalität in Asien, wo man lieber mit ein- und demselben Ansprechpartner in Kontakt bleibt. Und es entspricht auch den Gepflogenheiten bei Villeroy & Boch, Namensträger als Markenbotschafter einzusetzen. Mein Vater Luitwin Gisbert und mein Onkel Wendelin – beide frühere Vorstandsvorsitzende – fungieren als solche in Europa.“ Bei seinen Präsentationen weist Michel von Boch gern darauf hin, dass der Schatz an Knowhow, der sich in der mehr als 260-jährigen Unternehmensgeschichte angesammelt hat, sich immer wieder auch für ganz besondere Dinge fruchtbar machen lässt, wie sie üblicherweise mehr der (Hand-)Arbeitsweise einer kleinen Manufaktur entsprechen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Projekt „Second Glance“, das er begleitet hat. Dabei handelt es sich um eine Kooperation des US-Künstlers Ebon Heath mit den hauseigenen Keramikspezialisten, der unter anderem „Typographic Mobiles“ – dekorierte Buchstaben aus Keramik, die sich zu einem Gedicht fügen – und die auf 100 Waschbecken limitierte „LoopArt-Kollektion“ entsprungen sind: Die Einzelstücke sind mit grafischen Elementen dekoriert, die von Heath ersonnen wurden, auf den zweiten Blick jedoch – eben auf den „second glance“ – enthalten sie Dekorzitate aus der Markenhistorie. Die in Handarbeit applizierten Dekors haben einen 18 Karat Goldanteil und sind in neuartiger Weise haptisch fühlbar. Harald Sager 

several exhibitions. At the moment, he is focusing on industrial photography – to date mainly of Villeroy & Boch facilities – and is planning an exciting project: “I want to travel through India for two to three weeks with only my backpack and my camera and take pictures of Indian travellers.” Michel von Boch’s approach to photography is reminiscent of the great master – and his declared role model – Henri Cartier-Bresson: both prefer black and white photos and Leica, neither do their developing themselves, and they always wait for the ‘decisive moment’ (a term coined by Cartier-Bresson). Michel von Boch explains: “Our surroundings are in constant motion, like a film that can’t be stopped. We too are a part of this motion. As a photographer I look for the perfect moment, the momentum, in which meanings come together, just like the surfer who waits for the right moment to ride a wave. With photography I am able to become part of the situation and capture the fleeting moment that otherwise would simply play out and get lost. Others may collect paintings; I collect pictures of moments in my head.” Brand ambassador in Asia

His function at Villeroy & Boch is also not an inactive one, and the shareholder committee meets regularly with the executive board: “The exciting thing is that we leave the entrepreneurial decisions to the executive board but remain directly involved. This ensures that the continuity of the company is maintained. I was born into Villeroy & Boch and I plan on staying in it.” In 2009 Michel von Boch also became a brand ambassador for the

bath and wellness division of the company in the Asia-Pacific region. “I was asked whether I wanted to take part in a presentation in China and accepted immediately. I was amazed at the enthusiasm of the Chinese clients for the Villeroy & Boch brand, for our tradition, our products and the prestige of the ‘Made in Germany’ label,” says Von Boch. “Up to that point I had only seen it from the owner’s perspective, and there I saw it for the first time through the eyes of the clients. This gave me great pleasure and I decided to make myself available as a brand ambassador for the future. This, by the way, corresponds to the Asian mentality, where it is preferable to always deal with one and the same contact person. It also agrees with the Villeroy & Boch philosophy to use namebearers as brand ambassadors. My father, Luitwin Gisbert, for instance, and my uncle Wendelin – both former chairmen of the executive board – are brand ambassadors in Europe.” In presentations Michel von Boch likes to point out that the wealth of knowhow accumulated in the more than 260-year history of the company can be used again and again for very special applications that are normally found in small, manually oriented workshops. A good example for this is the ‘Second Glance’ project, which he mentored. It is a cooperation of Ebon Heath, a US artist, and the company’s in-house ceramic specialists to create ‘Typographic Mobiles’ – decorated ceramic letters that converge to create a poem – and the ‘LoopArt Collection’, a limited edition of 100 washbasins individually decorated with graphic elements created by Heath, but which – on ‘second glance’ – contain quotes that make reference to the history of the company. The ornaments, appliquéd by hand, are made of 18-carat gold and provide a new kind of haptic experience. 

Daten und Fakten

Facts and figures

Im Laufe seiner über 260-jährigen Geschichte hat sich der 1748 gegründete Keramikproduzent Villeroy & Boch zu einer internationalen Lifestyle-Marke rund um die Bereiche Bad & Wellness und Tischkultur entwickelt. Das börsennotierte Unternehmen mit Hauptsitz in Mettlach im Saarland hat 15 Produktionsstätten in Europa, Mexiko und Thailand und ist in 125 Ländern vertreten.

Since its founding more than 260 years ago in 1748, the ceramics manufacturing company Villeroy & Boch has developed into an international lifestyle brand in the bath & wellness and tableware segments. The listed company is headquartered in Mettlach in Saarland, has 15 production facilities in Europe, Mexico and Thailand, and is represented in 125 countries.

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Fotos: Villeroy & Boch AG

Die auf 100 Waschbecken limitierte „LoopArt-Kollektion“ The ‘LoopArt Collection’, a limited edition of 100 washbasins


home &office Sofia ist gefragt Sofia in demand

IMMOFINANZ Projekte in Bukarest

Bagger rollen in St. Petersburg

> Im Bürogebäude „Megapark“ in Sofia konnte die CA Immo gemeinsam mit den Joint Venture-Partnern Robul und Bank Austria Real Invest bereits rund 17.600 m2 Bürofläche neu vermieten. Der Vermietungsgrad des Gebäudes steigt damit auf rund 75 %. Die CA Immo ist mit 43,5 % an dem Projekt beteiligt, das sich in verkehrsgünstiger Lage zwischen dem Flughafen und dem Zentrum der bulgarischen Hauptstadt Sofia befindet und über rund 45.000 m2 Büro- und 3000 m2 Retailflächen verfügt.

> Die im Besitz der IMMOFINANZ Group stehende Adama hat mit der zweiten Bauphase für zwei bereits bestehende Projekte begonnen, und zwar Edenia Titan und Evocasa Optima. Beide Objekte liegen in der grünen Umgebung des Titan Parks in Bukarest und bieten in unmittelbarer Nähe eine hervorragende Infrastruktur mit exzellenten Verkehrsanbindungen, Kaufhäusern, Freizeiteinrichtungen und diversen Dienstleistungsunternehmen. Mit der Komplettübernahme des in Südosteuropa bereits bestens etablierten Immobilienentwicklers Adama im November 2011 hat die IMMOFINANZ Group die Plattform erworben, um die Wohnbauund Entwicklungsaktivitäten in dieser Region auszuweiten und freie Flächen zu nutzen.

> Der Projektentwickler Setl City, Teil der Setl Group, hat mit dem Bau des ersten von fünf Bauabschnitten des Wohnprojekts Green-Landiya in St. Petersburg begonnen. GreenLandiya entsteht im Bezirk Devyatkino westlich der Metro-Station Devyatkino und nördlich des Autobahnrings. Setl City plant, auf dem 30 ha großen Areal 400.000 m2 Komfortwohnungen, drei Kindergärten und eine Schule zu errichten. Das Projekt soll 2020 abgeschlossen sein. Das Investmentvolumen wird auf rund EUR 471 Mio. geschätzt.

> Adama, which is owned by the IMMOFINANZ Group, has started the second construction phase for the two existing projects Edenia Titan and Evocasa Optima. Both properties are in the green surround­ ings of Titan Park in Bucharest and very close to excellent infrastructure with fantastic transport links, department stores, leisure activities and various service companies. When the IMMOFINANZ Group took over Adama, which was the best-established property developer in southeast Europe in November 2011, it bought the platform for expanding residential construction and development activities in this region and utilising free space.

> Project developer Setl City, part of the Setl Group, has started the first of five construction phases for the GreenLandiya residential project in St Petersburg. Green-Landiya is being created in the Devyatkino district to the west of the Devyatkino metro station and north of the motorway ring road. Setl City plans 400,000m2 of high-class homes, three kindergartens and a school on an area that covers 30ha. The project should be completed by the end of 2020. The investment volume is estimated at around EUR 471m.

> CA Immo along with joint venture partners Robul and Bank Austria Real Invest has already been able to rent out around 17,600m2 of office space in the Megapark office building in Sofia. This increases the building’s rental level to around 75%. CA Immo holds a 43.5% share in the project, which is located with ideal transport links between the airport and centre of the Bulgarian cap­ ital Sofia and has around 45,000m2 of office and 3,000m2 of retail space.

IMMOFINANZ projects in Bucharest

Excavators roll into St Petersburg

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home&office

So sieht die lebenswerteste Stadt der Welt von oben aus: Wien ist zum vierten Mal in Folge die Nummer Eins The city with the highest quality of life in the world from above: Vienna is number one for the fourth time

Vienna number one again

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ährlich führt das internationale Beratungsunternehmen Mercer eine Studie zur Bewertung der Lebensqualität in 221 Metropolen weltweit durch. Auch 2012 behielt Wien seine Poleposition und wurde mittlerweile bereits zum vierten Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt weltweit gekürt. Bewertet wurden das politische, soziale und ökonomische Klima, die medizinische Versorgung, Ausbildungsmöglichkeiten sowie infrastrukturelle Voraussetzungen wie das öffentliche Verkehrsnetz und die Strom- und Wasserversorgung. Weiters wurden Freizeitangebote wie Restaurants, Theater, Kinos, Sportmöglichkeiten, die Verfügbarkeit von Konsumgütern vom Nahrungsmittel bis zum Auto sowie Umweltbedingungen von der Grünanlage bis zur Luftverschmutzung verglichen. Zürich (Schweiz) und Auckland (Neuseeland) komplettieren die Top 3, gefolgt von München auf dem vierten und Vancouver auf dem fünften Platz.

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he international consulting company Mercer conducts an annual survey to assess the quality of life in 221 cities around the world. Vienna was able to maintain its pole position again in 2012 and has now been named the city with the highest quality of life in the world for the fourth time. The political, social and economic climate, health service, infrastructure conditions such as the public transport network, power and electricity supply were all assessed. Leisure activities like restaurants, theatres, cinemas, sports, the availability of consumer goods from food to cars and environmental conditions from green spaces to air pollution were also compared. Zurich (Switzerland) and Auckland (New Zealand) completed the top three with Munich in fourth and Vancouver in fifth place. 106 Succeed 01/13

Nur Moskau ist Top-Investmentziel

Only Moscow as the top investment location > Angesichts weltweit niedriger Zinsniveaus und schwer kalkulierbarer wirtschaftlicher und politischer Risiken zieht es Investoren weiterhin in die wichtigsten Großstädte dieser Welt – und hier zu Investments in gewerbliche Immobilien, vornehmlich Core-Objekte. Mit einem Investmentvolumen von USD 34,7 Mrd. (+18,9 % gegenüber 2011) lag New York City in der Investorengunst erneut ganz vorn und belegt nach der neuesten Studie Winning in Growth Cities des Beratungsunternehmens von Cushman & Wakefield zum zweiten Mal in Folge Platz eins des globalen Rankings. An zweiter Stelle liegt bereits London als erste europäische Stadt. Unter den CEE/SEE-Staaten liegt lediglich Moskau, das den 23. Platz belegt, unter den Top 25. > Faced with the low interest rate level around the world and unpredictable economic and political risks, investors continue to be drawn to the most important global cities and investments in commercial property – in particular core properties. With an investment volume of USD 34.7bn (+18.9% compared with 2011), New York was again at the forefront of investor favour and, according to the newest Winning in Growth Cities study by consultants Cushman & Wakefield, led the global rankings for the second time in succession. The first European city was London in second place. Among the CEE/SEE states, only Moscow came in the top 25 in 23rd place.

Moskau ist die einzige Stadt in CEE, die derzeit für internationale Investoren als Top-Investmentziel für Gewerbeimmobilien gilt Moscow is the only CEE city that is currently a top investment detination for international investors in global property

Fotos: Getty Images, IG Immobilien, UBM, Luftbildprofis, beigestellt

Wien wieder die Nummer Eins


Gazprom soll weitere Kunden anziehen

Erstes Objekt in Ungarn mit LEED Zertifikat

> Die Joint Venture-Gesellschaft ZAO AVIELEN A.G. vermietet zwei Drittel ihrer Büroräumlichkeiten in der Airport City St. Petersburg an Gazprom Invest Zapad, eine Tochterfirma der OAO Gazprom. „Die Flughafennähe, die gute Anbindung an die wichtigsten Autobahnen sowie die moderne Ausstattung und die Infrastruktur der Airport City St. Petersburg waren weitere wesentliche Kriterien für unsere Standortentscheidung“, so Michail Levchenkov, Generaldirektor der Gazprom Invest Zapad. Die Anmietung hat insofern eine „hohe wirtschaftliche Bedeutung, da man bei den Joint Venture-Partnern davon ausgeht, dass es im Sog des Ankermieters Gazprom sehr rasch gelingen wird, die restliche Bürofläche der Immobilienentwicklung zu verwerten“, erklärt Karl Bier, CEO der UBM, einer der Joint Venture-Partner. > Joint venture company ZAO AVIELEN A.G. is renting two-thirds of its office space in AirportCity St Petersburg to Gazprom Invest Zapad, a subsidiary of OAO Gazprom. “The closeness of the airport, good connections to the most important motorways, modern fittings and the infrastructure of AirportCity St Petersburg were key criteria for choosing this location,” explains Mikhail Levchenkov, general director at Gazprom Invest Zapad. The rental has “high economic significance because the joint venture partners believe that it will be possible to fill the other office space in the development on the back of Gazprom as the key tenant,” explains Karl Bier, CEO of UBM, one of the joint venture partners.

> Das Bürohaus Váci 33 der IG Immobilien ist als erstes Gebäude in Ungarn mit einem LEED Zertifikat ausgezeichnet worden. Das Objekt erhielt für „Leadership in Energy and Environmental Design“ die Auszeichnung in Silber. Das Bürogebäude hat die Auszeichnung für die nachhaltige Bauweise, den geringen Energie- und IG Immobilien baut nicht nur in Österreich, Wasserverbrauch sowie die hohe Luft- sondern auch in Ungarn ökologische Projekte IG Immobilien is not only building ecological projects qualität im Inneren in Austria but also in Hungary bekommen. „Diese Auszeichnung ist ein wichtiges Argument für unsere renommierten internationalen Mieter. Für uns selbst ist sie ein schöner Beweis, dass wir auch mit unserer Immobilie in Budapest einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit liefern“, erklärt IG Geschäftsführer Hermann Klein. Der Komplex verfügt über Büros mit insgesamt 16.700 m2 in unterschiedlichen Größen. > The office building Váci 33 by IG Immobilien is the first building in Hungary to be awarded a LEED certificate. The property was given the silver prize for Leadership in Energy and Environmental Design. The office building was given the award for the sustainable construction, low energy and water consumption and high internal air quality. “This award is an important argument for our well-known international tenants. For us it is fantastic proof that our property in Budapest can make an important contribution towards ecological sustainability,” explains Hermann Klein, IG CEO. The complex provides various sizes of offices over a total of 16,700m2.

Gazprom to attract other customers

Gazprom soll weitere Mieter in das Capital Square in St. Petersburg locken Gazprom should draw in additional tenants for Capital Square in St Petersburg

First property in Hungary with LEED certificate

Poleczki Business Park auf Kurs Poleczki Business Park on target

> Der Poleczki Business Park, ein Gemeinschaftsprojekt der österreichischen Immobilienunternehmen CA Immo und UBM, ist trotz abflauender Konjunktur weiter auf Erfolgskurs. 2012 wurde die zweite Bauphase, die zwei Bauteile mit insgesamt 21.000 m2 vermietbarer Nutzfläche umfasst, abgeschlossen. Der bereits im August 2012 fertiggestellte 9500 m2 große Bauteil B1 ist zu über 90 % vermietet. Für den 11.500 m2 großen Bauteil C1 liegt bereits die Betriebsbewilligung vor, der Innenausbau muss noch fertiggestellt werden. Obwohl die aktive Vermietung erst kürzlich gestartet wurde, wurden schon für 20 % der Fläche Nutzer gefunden. Die gute Nachfrage führen die Verantwortlichen unter anderem auf die Ausführung der zweiten Bauphase als Green Building zurück. Die beiden viergeschoßigen Bürogebäude waren die ersten Immobilien, die in Polen mit einem Precertificate der LEED Core and Shell-Zertifizierung in Gold ausgezeichnet wurden. Das Gesamtprojekt ist das größte seiner Art in ganz Polen und umfasst Green Buildings sind offensichtlich gefragt und daher stößt der nächste Bauteil des mehrere Bauphasen mit 16 Gebäuden und einem Ge- Poleczki Business Park bei den Mietern auf großes Interesse 2 samtvolumen von 200.000 m Bruttogeschoßfläche. Green buildings are clearly in demand and so the next construction phase of Poleczki has been > The Poleczki Business Park, a joint project by Austrian subject to great interest from tenants property company CA Immo and UBM, remains on course for success in spite of the worsening economy. The second construction phase, which covers a total of 21,000m2 of rentable space, was completed in 2012. 90% of the first phase B1, which covers 9,500m2 and was completed in August 2012, has been rented. Phase C1, which covers 11,500m2, already has its operating approval but the interior has not yet been completed. Although active rentals only started recently, users have already been found for 20% of the space. Those responsible believe the good demand is due in particular to the execution of the second construction phase as a green building. The two four-storey office buildings were the first properties in Poland to be awarded a LEED gold pre-certificate for the core and shell. The complete project is the largest of its kind in the whole of Poland and several construction phases cover 16 buildings and total gross floor area of 200,000m2. Succeed 01/13 107


home & office

Große Herausforderungen Great challenges

Hubert Czernin liebt Herausforderungen und seine lange Berufszeit hat den passionierten Bergsteiger jetzt zu seiner größten geführt: Die Czernin Gruppe ist das größte europäische Unternehmen im Irak mit rund 300 Mitarbeitern Hubert Czernin loves challenges and his long career has now led the passionate mountaineer to his greatest yet: the Czernin Group is the biggest European company in Iraq with around 300 employees

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Schon in seiner Schulzeit hat sich Hubert Czernin für Bauen und Immobilien interessiert. Jetzt ist er bei seinen ganz großen Projekten angekommen: in den Bergen und im Irak.

N

ach der HTL in Hochbau absolvierte Hubert Czernin seine „Lehre“ bei Projektentwicklern und Bauträgern und machte sich mit 23 Jahren selbstständig. Das Unternehmen spezialisierte sich auf Wohnbau. „Wir entwickelten damals Reihenhäuser, Einfamilienhäuser und bauten Dachgeschoße aus“, so Czernin. „In weiterer Folge engagierten wir uns immer stärker im Gewerbe- und Industriebau.“ Dabei kam das Unternehmen auch zu den ersten Aufträgen für die Errichtung von Fachmarktzentren und Lebensmittelgeschäften. Dann folgte die Zusammenarbeit mit großen Unternehmen, die ihre Expansion in Österreich koordiniert haben wollten. „Wir haben damals für Autoteile Unger oder Betten Reiter die gesamte Expansion in Österreich betreut.“ Schließlich entwickelte sich das Unternehmen zum Generalplaner bis zum fixfertigen Standort – inklusive Inneneinrichtung und Möblierung. Für REWE, SPAR, Verkehrsbüro Group, Media Markt und die wichtigen Player im Retail-Sektor wurde und wird gebaut. So werden auch für IKEA Standorte realisiert und entwickelt. Das schwedische Möbelhaus betreute Czernin auch bei seiner weiteren Expansion ins Ausland. Er begleitete auch zahlreiche andere Kunden nach CEE/SEE. „Durch all diese Entwicklungen wurden wir schließlich zum Baudienstleister von A bis Z im Konzernbereich“, erklärt Czernin; „und das ist auch bis heute unser Kerngeschäft geblieben.“ Im eigenen Haus werden alle notwendigen Leistungen, wie Baumanagement, Architektur, Ingenieurs und alle wesentlichen Dienstleistungen, abgedeckt. Beschäftigt werden in Österreich über 70 Mitarbeiter. Der Schritt ins Development

„Wir haben uns in weiterer Folge entschieden, Shoppingprojekte als Developer selbst zu entwickeln und zu betreiben“, blickt Czernin zurück. Daraus wurde ein weiteres großes Standbein. Die Projekte in der Stadt zu bauen, ist für Czernin wichtig, denn „der Überbesatz ist einfach enorm und wir haben an den Ausfallsstraßen genug Projekte entwickelt.“ Er sucht daher innerstädtische und ungewöhnliche Standorte, wie zum Beispiel in Wieselburg. 3000 Einwohner hat die niederösterreichische Kleinstadt, aber „das Einzugsgebiet ist sehr gut“, befand Czernin vor einigen Jahren. Auch der damalige Bürgermeister freundete sich mit der Idee an. So wurde die alte Brauerei im Ortskern gekauft und zu einem 11.000 m2 großen Citycenter entwickelt. „Am Anfang hat uns beiden keiner geglaubt, aber auch an neuralgischen Punkten kann man Einkaufszentren mit Nahversorgern schaffen“, freut sich Czernin heute über den regen Zuspruch. Mittlerweile gibt es 10 Citycenter-Projekte in Österreich: Das kleinste ist in Reichenau an der Rax (NÖ) mit 4500 m2 und der REWE Gruppe als Generalmieter. Das größte Projekt mit 30.000 m2 entsteht am Rathausplatz der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten.

Foto: David Sailer

Hotels & Resorts im Portfolio

Natürlich hat die Czernin Gruppe in ihrer Unternehmensgeschichte auch Hotels und Resorts entwickelt und gebaut. So wurden 12 Hotels für das Österreichische Verkehrsbüro schlüsselfertig errichtet; mit der Errichtung des Mega Cooking Centers und 43 Gastronomiebetrieben wurde man nebenbei Marktführer in der Lebensmitteltechnologie – und daraus entstand eine der großen Ideen: „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wenn wir eine neue Hotelentwicklung im Tourismusbereich machen, wir das alles von einer anderen Seite aufzäumen. Wir beginnen nicht mit der Immobilienentwicklung, sondern mit der Region.“ Die „Magic Mountains“ waren damit geboren. Das Konzept ist nicht nur für Skifahrer ausgelegt, sondern soll 365 Tage im Jahr ein umfassendes Angebot für die Gäste bieten. „Zuerst wird der Berg ausgesucht, und wenn das Seilbahnkonzept steht und die Bespielung, dann beginnen wir, uns mit den einzelnen Immobilien zu beschäftigen.“ Nach drei Jahren Vorbereitungszeit soll jetzt gemeinsam mit österreichischen und US-Investoren im steiermärkischen Semmeringgebiet das erste „Magic Mountains“-Resort mit einem Bauvolumen von

Even during his schooldays, Hubert Czernin was interested in construction and property. Now the time has come for his big projects – in the mountains and in Iraq.

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fter graduating from the HTL (secondary technical college) in construction, Hubert Czernin worked for project and property developers, learning a lot in the process, and became self-employed at the age of 23. His company specialised in residential properties.“Back then we developed terraced houses, family houses and extended attic storeys,” explains Czernin. “Then we became more engaged in commercial and industrial construction.” In doing so, the company received its first contract, for the construction of retail parks and grocery stores. Then followed the collaboration with large businesses that wanted their Austrian expansion to be coordinated. “At that time we were looking after the entire expansion in Austria for Autoteile Unger and Betten Reiter.” Ultimately, the company developed into a general planner that delivers turnkey projects – including interior design and furnishing. The company has built and is building for REWE, SPAR, Verkehrsbüro Group, Media Markt and important players in the retail market. It has also realised and developed sites for IKEA, and Czernin looked after the Swedish furniture chain during its international expansion. He also accompanied other clients on their way into CEE/SEE.“Through all of these developments we eventually became construction service providers, covering everything from A to Z in the corporate sector,” explains Czernin. “To this day that has remained our core business.” All necessary services are covered in-house, including construction management, architecture, engineering and all fundamental services. The company currently employs 70 people in Austria. The step into development

“In due course we decided to develop and operate shopping projects ourselves,” reflects Czernin. This added a further string to their bow. For Czernin it is important to build his projects in the city, as “the overcrowding is just massive, and we have developed enough projects on the arterial roads.” He is therefore

searching for inner city locations and unusual sites like that in Wieselburg. This Lower Austrian town has a population of only 3,000, but “the catchment area is good”, as Czernin claimed some years ago. The mayor at the time also warmed to the idea, so the old brewery in the town centre was bought and then developed into an 11,000m2 ‘City Centre’. “In the beginning no one believed us, but even at critical points one can create shopping centres with local suppliers,” says Czernin, happy with the positive feedback he gets today. Meanwhile, there are 10 ‘City Centre’ projects in Austria: the smallest, at 4,500m2, is in Reich­ enau an der Rax, Lower Austria, with the REWE Group as main tenant; the largest project, at 33,000m2, is currently under construction on Rathausplatz (town hall square) in St Pölten, the capital of Lower Austria. Hotels & resorts in the portfolio

During its company history, Czernin Group has also developed and built hotels and resorts. Twelve hotels have been constructed, ready to use, for Verkehrsbüro Austria. The side-effect of building the Mega Cooking Centre and 43 catering businesses was that the company inadvertently became a market leader in food technology – and this led to one of the big ideas: “We came to the conclusion that when we develop a new hotel in the tourism field, we must come at it from another angle. We don’t start with the property, but with the region.” And so, Magic Mountains was born. The concept is not only designed for skiers, but should offer guests a year-round comprehensive service.“First, we choose the mountain, and when the cable car concept and the use have been finalised, then we start to concern ourselves with individual properties.” After three years of preparation, the first Magic Mountains resort with a construction volume of over EUR 130m is now set to be realised in the Styrian region of Semmering, with Succeed 01/13 109


home & office

über 130 Mio. Euro verwirklicht werden. Eine Stunde von Wien entfernt, können ausländische Gäste diese Destination auch mit einem Wien-Besuch kombinieren. Die Hauptzielgruppe sind Kunden aus dem angloamerikanischen Raum. „Die Magic Mountains sind unsere Lieblingsprojekte, weil die Zukunft dort hingeht“, ist Czernin überzeugt. Ein Grund für diese Vorliebe mag auch sein, dass die Magic Mountains Czernin in den Irak gebracht haben. „Als ich gefragt wurde, ob ich im Irak einen 3000 »Der Nordirak ist Meter hohen Berg erschließen könne, ganz anders, als war das für mich eine große Herauses medial darforderung – und das liebe ich.“ Also gestellt wird – wurde die „Czernin Group Middle es herrscht Ruhe East“ gegründet. Nicht irgendein Unund Frieden ternehmen, sondern Europas größtes Unternehmen im Irak mit rund 300 im Land« Mitarbeitern. Die Firma ist federführend bei den größten Immobilienentwicklungen im Nordirak. Der Fokus des kurdisch-irakischen Unternehmens liegt auf Bürogebäuden, Shoppingcentern, Tourismus, Hotellerie, Lebensmittelindustrie sowie Errichtung und Betrieb des größten Bauindustriewerks. Hubert Czernin kommt ins Schwärmen, wenn er vom Nordirak spricht. In Kurdistan ist er unterwegs und „es ist nicht nur eine wunderschöne Landschaft mit langer Historie und wunderbarer Kultur, sondern es herrscht auch Ruhe und Frieden im Land und es ist an Sicherheit nicht zu überbieten. Der Nordirak ist ganz anders, als er medial dargestellt wird. Und es gibt mehr Universitäten und Schulen als in Österreich.“ Da der Irak eine englische Kronkolonie war, sprechen die Einwohner sehr gut Englisch. Zusätzlich ist in dieser Gegend das Wirtschaftswachstum von jährlich 15 %, was damit zu tun hat, dass die großen Erdölvorkommen ähnlich wie in Norwegen nicht nur einigen wenigen, sondern der gesamten Region und der Bevölkerung zugutekommen. Irak als zweite Heimat

Mittlerweile ist das „wunderbare Land“ seine zweite Heimat geworden, in der er sechs Monate im Jahr lebt und arbeitet. Hier kann er seine Erfahrung einsetzen und sich großen umfassenden Projekten stellen: „Es ist eine tolle Aufgabe, wenn man ein Shoppingcenter mit rund 300.000 m2 in einem Guss aus dem Nichts entwickeln kann.“ Entstehen soll es in der 1,5 Millionen Einwohner zählenden Stadt Erbil. Insgesamt leben 7,5 Millionen Menschen im Nordirak. Es gibt kein einziges großes Shoppingcenter, weshalb für ihn der Erfolg vorprogrammiert ist. Noch ein Aspekt spricht dafür: Aufgrund des hohen Wirtschaftswachstums „verdienen die Menschen in der Gegend mehr als in den CEE-Staaten.“ Der Irak sozusagen als Zukunftsmarkt, bei dem man auch noch Pionierarbeit leisten kann, weil die Bautechnologie noch in den Kinderschuhen steckt. Wenn aber gebaut wird, „dann nach den höchsten technischen Ansprüchen.“ Die Nutzung von Alternativenergien ist fast selbstverständlich. Wertschöpfung im Land halten

Ähnlich dem fairen Prinzip der Einkommensverteilung aus dem Erdölgeschäft achtet man auch bei den Immobilienprojekten auf „local value creation“: Möglichst viel Wertschöpfung soll im Land selbst bleiben, die Quote von 70 % ist sehr hoch. Daher werden auch Menschen ausgebildet, um diese Entwicklung in Zukunft im Land zu fördern. Gebaut werden soll einiges: Alleine 2,6 Mrd. Dollar Bauvolumen – finanziert von irakisch-amerikanischen und britischen Finanzinstitutionen – sind von der Czernin Group Middle East in den nächsten drei Jahren beauftragt und geplant. „Wenn mir jemand vor vier Jahren gesagt hätte, dass ich im Irak eine Unternehmensgruppe habe, Europas größter Unternehmer im Irak bin und dort arbeite und lebe, hätte ich das nicht für möglich gehalten“, sagt Czernin. „Und jetzt? Ich habe fantastische Partner im Irak. Ich liebe das Land. Und bei 70 % Berglandschaft und viel Wasser hat man als Österreicher einen tollen Bezug dazu.“ Auch wenn Kurdistan seine zweite Heimat geworden ist, meint Czernin aber auch: „Immer wenn ich nach Wien zurückkomme, denke ich mir: Österreich ist nicht zu überbieten.“ Walter Senk  110 Succeed 01/13

investors from both Austria and the USA. Located only an hour’s drive from Vienna, this location is ideal for foreign guests to combine their stay here with a visit to the Austrian capital. The main target group is Anglo-American customers. “The Magic Mountains are our favourite projects, as this is where the future is heading,” Czernin is convinced. One reason for this fondness could also be that Magic Mountains is what brought Czernin to Iraq. “When I was asked if I could make a

»Northern Iraq is quite different from its media portrayal – peace and quiet prevails« 3,000m mountain in Iraq accessible, it was a huge challenge for me – and I love those.” As a result, Czernin Group Middle East was founded. Not just any business, but the biggest European firm in Iraq, with around 300 employees. The company is involved in the biggest property developments in northern Iraq. The focus of the Kurdish-Iraqi firm lies in office buildings, shopping centres, tourism, the hotel and food industries as well as construction and operations of the biggest building factories. Hubert Czernin gets carried away when he talks about northern Iraq. Of his travels in Kurdistan he says: “It is not only a beautiful countryside with a long history and wonderful culture, but peace and quiet also prevails in the country and it is not to be outdone in terms of security. Northern Iraq is very different from its portrayal in the media. And there are more universities and schools than in Austria.” Because Iraq was a British colony, the inhabitants speak English very well. In addition, the annual economic growth in this region is 15%, which is to do with the fact that the oil fields, similar to Norway, benefit the whole region and population, not just the few. Iraq as a second home

This “wonderful country”, as he calls it, has now become his second home in which he works and lives for six months of the year. Here

he can apply his experience and tackle large, comprehensive projects: “It is a wonderful task when you can develop a 300,000m2 homogeneous shopping centre from scratch.” It will be developed in the city of Erbil, with around 1.5 million inhabitants. In total, 7.5 million people live in northern Iraq. There is not one single major shopping centre, which is why his success is already pre-programmed. And another aspect in his favour: due to the great economic growth, “the people here in the region earn more than in the CEE countries.” Iraq is therefore a future market where pioneering work is still possible because construction technology is still in its infancy. But when something is built, “then it fulfils the highest technological standards.” The use of alternative energies almost goes without saying. Keeping added value in the country

Similar to the fair principle of income distribution from the crude oil industry, Czernin also attaches importance to local value creation with his property projects: as much value creation as possible should remain in the country; the quota of 70% is very high. Therefore, people are being trained to further push this development in future. The building plans are ambitious: Czernin Group Middle East alone has assigned and planned for USD 2.6m in construction volume in the next three years – financed by Iraqi-American and British financial institutions. “If someone had said to me four years ago that I would have a business concern in Iraq, that I would be Europe’s biggest firm in Iraq and that I would work and live there, I wouldn’t have believed it,” says Czernin. “And now? I have fantastic partners in Iraq. I love the country. And with mountains making up 70% of the country and no lack of water, as an Austrian I have a great relationship with it.” But although Kurdistan has become his second home, Czernin concedes, “every time I come back to Vienna, I think to myself: Austria is second to none.” Walter Senk 


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GASTKommentar OPINION

Die neue Shopper-Generation The new generation of shoppers Konsumgütermärkte in CEE: eine Vorschau 2013 und danach Consumer goods markets in CEE: a look ahead to 2013 and beyond

Vertrauen und Einkommen

Das Vertrauen der Verbraucher ist laut Consumer Confidence Barometer in den meisten Ländern der Region nicht viel besser als während der Krise 2009. Die Angst vor der Rückkehr der Rezession hält an, ja hat sich in einigen Fällen wie Ungarn, Tschechien oder Kroatien inzwischen bewahrheitet. Die pessimistische Einschätzung der zukünftigen individuellen Einkommenssituation sowie Arbeitsplatzsorgen führen in manchen Konsumgüterkategorien zu einer Verschiebung der Kaufentscheidung, insbesondere wenn es sich um größere Anschaffungen handelt. Dementsprechend waren schon die Entwicklungen 2012 für technische Konsumgüter laut GfK Handelspanels in den meisten CEE-Ländern im (einstelligen) negativen Prozentbereich. Gemildert wurden diese Trends durch deutliches Wachstum bei Smartphones und TV-Flat Screens. Einzig in Russland, wo bessere Konsumstimmung herrscht, sind nach wie vor zweistellige Zuwächse zu verzeichnen. Erst wenn die Zuversicht auch in den anderen Ländern der Region zurückkehrt, werden sich die Gebrauchsgütermärkte zum Positiven wenden. Diese Durststrecke wird wohl im besten Fall noch bis Mitte 2013 anhalten. FMCG zeigen sich resistent

Hingegen sind Güter des täglichen Bedarfs (Lebensmittel, Reinigungs- und Körperpflegeprodukte) in Krisenzeiten weit weniger anfällig. Diese Fast Moving Consumer Goods (FMCG) weisen in der Region seit Jahren leichte – wenn auch teils nur nominelle – Zuwächse auf und profitieren in wirtschaftlich schwierigen Phasen auch von einer Verschiebung vom Außer-Haus-Konsum zum In-Home-Konsum. Die Erfahrung aus den GfK Consumer Panels in vielen Ländern zeigt übrigens, dass hohe Inflation einen deutlich stärkeren negativen Einfluss auf die FMCG-Märkte hat als ein Abflachen des Wirtschaftswachstums. Die gute Nachricht ist hier, dass für 2013 eher moderate Inflationsraten erwartet werden. Tendenz zum Down Trading

Auch wenn die FMCG-Märkte weiterhin wachsen, so findet doch meist ein gewisses 112 Succeed 01/13

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ifficult economic condi tions and changes in con sumer behaviour bring both challenges and opportunities for industry and trade. The consumer markets in central, eastern and southern Europe are dependent on the macroeconomic development of the region, which is in turn strongly linked with that of the eurozone. Despite all the uncertainty about the effects of the debt crisis, taken from the view of market research, it is possible to derive some clearer prognoses. Confidence and income

According to the Consumer Confidence Barometer, consumer confidence in most countries in the

»Technische Konsumgüter entwickeln sich in vielen CEELändern negativ. Ausnahme: Smartphones und FlatscreenFernseher« region is not much better than during the 2009 crisis. Concern about the return of the recession remains, and has in some cases, such as in Hungary, the Czech Republic and Croatia, been proven correct. The pessimistic evaluation of the future individual income situation, as well as job worries, leads to people postponing buying decisions in some consumer markets, particularly when they involve big purchases. Correspondingly, the 2012 development for technological consumer markets was in the

negative (single-digit) percentage range in most of the CEE countries, according to the GfK retail panel. These trends were however alleviated somewhat through a clear growth in smartphones and flatscreen TVs. It was only in Russia, where a better consumer mood prevails, that there was a two-digit growth to record, as before. The consumer goods market will only show a positive figure again when confidence returns to the other countries in the region. In a bestcase scenario, these hard times will last until mid-2013. FMCG appear to be resistant

Daily goods (food, cleaning and bodycare products), on the other hand, are much less vulnerable in times of crisis. These fast-moving consumer goods (FMCG) have been showing a slight (although sometimes only nominal) growth in the region for years, also profiting in hard times from the shift from out-of-home to in-home con­sumption. The experience of the GfK consumer panels in many countries shows that high inflation

»Technical consumer goods are performing negatively in many CEE countries. The exceptions: smartphones and flatscreen TVs« has a much worse effect on the FMCG market than an economic slowdown. The good news here is that a more moderate inflation rate is expected for 2013.

Foto: Fotostudio Dr. Zimmermann

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ie schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Wandel im Shopper-Verhalten bringen gleichzeitig Herausfor derungen und Chancen für Industrie und Handel. Die Konsumgütermärkte in Zentral-, Ost- und Südosteuropa sind von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der Region abhängig, welche wiederum stark mit jener des Euroraums verknüpft ist. Bei aller Ungewissheit über die weiteren Auswirkungen der Schuldenkrise lassen sich aus Marktforschungssicht doch einige klare Prognosen ableiten.


Tobias Schediwy General Manager GfK Austria

Down Trading statt. Diskonter legen an Marktanteil zu, die Super- und Hypermarktketten reagieren mit Forcierung ihrer Private Labels und massiver Promotions für Markenartikel. Eng wird es daher für B-Brands und Marken ohne klare Positionierung. Ihnen droht der „Tod der Mitte“ zwischen Premium und billigen Handelsmarken. Die Fokussierung auf Markenstärke und Kernbotschaften zwecks Bedienung relevanter Kundenbedürfnisse sind entscheidende Erfolgsfaktoren. E-Commerce wächst weiter

Aufgrund der in den letzten Jahren stark gestiegenen Nutzung von Internet und Mobiltechnologie ist heute der „Path to Purchase“ ein dynamischer, nicht-linearer Prozess, in dem der Konsument über diverse physische und digitale Kanäle mit einer immer größeren Zahl von Experience Points konfrontiert ist. In den meisten Ländern der Region sind bereits 50–80 % der Konsumenten online; dies entspricht dem westeuropäischen Niveau. E-Commerce wird weiterhin rasch wachsen. Online Shopping ist derzeit vor allem bei »Bis zu 40 % Consumer Electronics, Bekleidung, der InternetBücher und Multimedia relevant und user fallen in die kann in diesen Bereichen teilweise zweistellige Umsatzanteile vorweisen. Gruppe der sogenannten Xtreme Die 2012 gelaunchten Online Stores internationaler Food-Händler, z. B. Shopper« Tesco und Spar in Tschechien und der Slowakei, stecken mit weniger als 1 % Marktanteil noch in den Kinderschuhen, sollen aber vor allem durch den Ausbau des sogenannten „Click and Collect“-Systems (Onlinebestellungen mit Selbstabholung) ausgebaut werden. Bis zu 40 % der Internetuser fallen laut der Studie GfK Future Buy in die Gruppe der sogenannten Xtreme Shopper. Diese sind immer „connected“ und haben sofortigen Zugang zu Informationen aller Art. Sie nutzen verschiedenste Kanäle für Produktsuche, Preisvergleiche und Bewertungen sowie für den Kaufakt selbst. Schließlich geben sie – noch während des Shoppings oder danach – Feedback via Social Networks. Generell haben die neuen Shopper eine hohe Erwartungshaltung: Bedürfnisbefriedigung möglichst immer und überall. Der Boom von Smartphones und Tablets wird das Wachstum dieser Gruppe beschleunigen. Für das Shopper Marketing bringt die größere Zahl von Experience Points einerseits mehr Komplexität, andererseits zusätzliche Möglichkeiten, Käufer in jeder Phase der „Shopper Journey“ zu erreichen beziehungsweise zu beeinflussen. Wesentlich dazu beitragen kann die Zeichnung eines holistischen Bildes der Entscheidungs- und Kaufprozesse von den zugrunde liegenden Bedürfnissen und Motiven bis zu den Auslösern, die den Shopper zum Käufer machen. 

Tendency towards downtrading

Although the FMCG markets continue to grow, a certain amount of downtrading is taking place. Discount stores are increasing their market share, and supermarket and hypermarket chains are reacting by promoting their own-brand labels and with their massive promotions for branded goods. It will become tight for ‘B’ brands and brands without clear positioning. They face the threat of ‘death of the middle market’ between premium and budget brands. The focus on brand strength and core statements for the purpose of serving relevant consumer needs are crucial factors for success. E-commerce keeps growing

As a result of the recent strong growth in the use of internet and

»Up to 40% of internet users fall into the so-called Xtreme Shopper group« mobile technology, the path to purchase today is a dynamic, nonlinear process, in which the consumer is confronted with an increasing number of touchpoints, through diverse physical and digital channels. In most countries in the region, 50% to 80% of consumers are already online, which is on a par with the west European level. E-commerce will continue to grow rapidly. Currently online shopping

is mainly relevant for consumer electronics, clothing, books and multimedia, sometimes exhibiting a two-digit share of sales. The online stores of international food retailers (eg Tesco and SPAR in the Czech Republic and Slovakia) that were launched in 2012 are still in their infancy, with a market share of less than 1%, but are expected to expand, mainly through the development of the so-called ‘click and collect’ system (online ordering with self-collection). According to the GfK Future Buy study, up to 40% of internet users fall into the so-called Xtreme shopper group. They are always connected and have immediate access to all types of information. They use various channels for product searches, price comparisons and reviews, as well as for the purchase itself. Ultimately, either during or after the purchase, they give feedback via social networks. In general, these new shoppers have high expectations – they demand customer satisfaction, preferably always and everywhere. The boom in smartphones and tablets will hasten the growth of this group. For shopper marketing, the larger number of touchpoints brings more complexity, but also more possibilities to reach and influence shoppers at every stage of the shopping journey. Drawing a holistic picture of the decision-making and purchase process can contribute signifi­cantly to this, showing the underlying needs and motivations, as well as the catalysts that turn a shopper into a buyer. 

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In other words

Judit Havasi Judit Havasi, Stellvertretende Generaldirektorin Wiener Städtische Versicherung, ist vom Theater seit jeher fasziniert, liebt Pasta in jeder Variante – und Schuhe. Judit Havasi, deputy general manager at Wiener Städtische Versicherung, has always been drawn to the theatre and loves pasta in all its varieties and shoes.

Was war Ihr allererster Berufswunsch?

What was your very first career aspiration?

Schauspielerin. Das Theater hat mich immer fasziniert.

Actress. The theatre has always fascinated me.

Mit wie vielen Stunden Schlaf kommen Sie aus?

How many hours of sleep do you get by on?

Durchschnittlich sechs Stunden.

Six hours on average.

Thema des letzten Tischgesprächs?

What was the last topic you discussed over dinner?

Es geht immer um die Versicherung.

It’s always about insurance.

Grund für den letzten Streit?

The reason for your last argument?

Ich bin grundsätzlich kein „Streittyp“ und darum auch stets bemüht zu vermitteln.

I’m generally not the arguing kind and always try to mediate.

Österreich und Wien bieten so viel an Lebensqualität – und die Nähe zu meinem Heimatland Ungarn.

Austria and Vienna offer such a high standard of living – and lie close to Hungary, where I am originally from.

Beeindruckendste Erfahrung im letzten Urlaub?

What experience impressed you most on your last holiday?

Mein vierjähriger Sohn lernte Schifahren!

My four-year-old son learnt how to ski!

Lieblingsgericht in welchem Lieblingslokal?

Your favourite dish in your favourite eatery?

Pasta, Pasta, Pasta – in jeder Variante. Gibt es mittlerweile in bester Qualität nicht nur in Italien, sondern auch bei uns.

Pasta, pasta, pasta – in all its varieties. And top-quality pasta is no longer restricted to Italy, but can also be found here.

Der in Ihren Augen bedeutendste Mensch in der Geschichte?

The most important person ever, in your eyes?

Alle klugen Frauen und Männer, die es verstehen, Verstand und Herz einzusetzen. Das würde ich gerne können ...

… besser singen – damit meine beiden Söhne beim gemeinsamen Spielen und Singen nicht „flüchten“ müssen.

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Why aren’t you living as an expat in New Zealand or India?

All those clever women and men who make use of both their minds and their hearts. Is there something you would like to be able to do?

I’d like to be better at singing – so that my two sons don’t have to run away when we play music together at home.

Was würden Sie noch gerne erleben?

Is there something you would still like to do or experience in your life?

Vieles. Etwa Ehrengast beim 250-jährigen Jubiläum der Wiener Städtischen Versicherung zu sein (jetzt ist sie 189 Jahre alt).

A lot. For instance, I’d like to be a guest of honour at the 250th anniversary of Wiener Städtische Versicherung (which is now 189 years old).

Die größte Ausgabe in den letzen 12 Monaten?

Your biggest expense in the last 12 months?

Schuhe, Schuhe, Schuhe.

Shoes, shoes, shoes.

Geheimnis für Erfolg?

What’s the secret to your success?

Freude an der Arbeit und Freude mit der Arbeit.

Enjoying what you do and being happy with your work.

Meine Mutter würde heute über mich sagen ...?

What would your mother say about you today?

„Was sie mit 14 Jahren gekonnt hat – Kochen, Bügeln, Nähen –, hat sie verlernt, aber sie ist trotzdem ganz brav.“

“She’s totally forgotten things she was able to do at 14, like cooking, ironing and sewing, but she’s still a good girl.”

Womit haben Sie das letzte Mal jemand eine Freude gemacht?

How did you last make someone else happy?

Meine Kinder durften fast selbstständig den Christbaum schmücken – er wurde wunderschön!

My children were allowed to decorate the Christmas tree almost entirely without adult interference – and it turned out beautifully!

Das „zweite Leben“ – was wollen Sie nach Ihrer Management-Karriere tun?

Your ‘second life’ – what would you like to do after your management career ends?

Weiterarbeiten.

Keep working.

Womit macht man Ihnen Freude?

How can someone make you happy?

Mit spontanen Gesten und mit Worten, aus denen Liebe und Vertrauen zu spüren sind.

With spontaneous gestures and words that convey a feeling of love and trust.

Foto: Petra Spiola

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Februar / März 2013

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