Programmheft: Der Schrank der Georgi

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Georgi

Der

Der

Schrank

Eine t채nzerische Recherche von Maria Hilchenbach und Ricardo Fernando Ein Tanzfonds Erbe Projekt


Schönheit in drei Akten : Pflege, Make-up, Du� !

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Besetzung

Der Schrank der Georgi Eine tänzerische Recherche von Maria Hilchenbach und Ricardo Fernando

Uraufführung am 17. Mai 2014 · 19.30 Uhr · Großes Haus Ein TANZFONDS ERBE Projekt

AUFFÜHRUNGSDAUER: ca. 2 Stunden 30 Minuten, Pause nach Saudades do Brasil

AUFFÜHRUNGSRECHTE: Igor Strawinsky, „Petruschka“ und „Le Sacre du Printemps“. Boosey & Hawks Bote & Bock, Berlin für Hawkes & Son (London) Ltd. Saudades do Brazil. Composer: Darius Milhaud ©Durand Ed. (Max Eschig Soc.) Gottfried von Einem, Glück, Tod und Traum. ©Schott Music Mainz und Universal Edition AG, Wien

Aus rechtlichen Gründen sind Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen nicht gestattet.

CHOREOGRAPHIE UND INSZENIERUNG Ricardo Fernando MUSIKALISCHE LEITUNG David Marlow BÜHNE Peer Palmowski KOSTÜME Rosa Ana Chanzá VIDEO / 3D Lieve Vanderschaeve LICHT Achim Köster DRAMATURGIE Maria Hilchenbach CHOREOGRAPHISCHE ASSISTENZ Wesley D‘Alessandro AUSSTATTUNGSASSISTENZ Kristina Ayers BALLETTREPETITOR Michael Albert

INSPIZIENZ TECHNISCHE LEITUNG TECHNISCHER PRODUKTIONSLEITER BÜHNENMEISTER TON LEITUNG KOSTÜMWESEN KOSTÜMASSISTENZ MASKE

Svenja Wessing Thomas Pasternak Bertil Brakemeier Jörn Hüsken Rolf Köppermann Christiane Luz Annabell-Maria Schmidt Ronald Bomius

Vorstände der Theaterwerkstätten: Antonio Pocorobba (Tischlerei), Frank Henkes (Schlosserei), Martina Kneip ( Dekoration), Oliver Pütter (Malersaal), Susann Sonnenberg (Theaterplastik), Petra Bruns (Damenschneiderei), Barbara Grass (Herrenschneiderei)

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Oper von Giuseppe Verdi

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Otello

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Ab juni 2014


Besetzung

Yvonne Georgi

Petruschka

Melanie Lopez Lopez

Musik von Igor Strawinsky (Russischer Tanz, Bei Petruschka, Beim Mohren, Walzer)

PETRUSCHKA

Shinsaku Hashiguchi / Péter Matkaicsek

BALLERINA

Eunji Yang / Tiana Lara Hogan

DER MOHR

Bobby Briscoe / Leszek Januszewski

Evolutionen

Saudades do Brasil

Musik von Darius Milhaud Hayley Macri, Bobby Briscoe / Debora Buhatem, Shinaku Hashiguchi, Tiana Lara Hogan, Péter Matkaicsek / Helena Balla, Leszek Januszewski, Ana Rocha Nené, Brendon Feeney / Sandra Resende, Matt Williams, Eunji Yang, Huy Tien Tran, Yoko Furihata, Matt Williams

Elektronische Musik von Henk Badings

PAUSE Sandra Resende, Shinsaku Hashiguchi, Eunji Yang / Yoko Furihata, Matt Williams / Péter Matkaicsek, Debora Buhatem / Tiana Lara Hogan, Tomoaki Nakanome / Huy Tien Tran, Helena Balla / Ana Rocha Nené, Leszek Januszewski / Brendon Feeney

Duett

Musik von Ólafur Arnalds (Erla‘s Waltz)

Melanie Lopez Lopez, Brendon Feeney / Huy Tien Tran

Der Schwan

Musik von Camille Saint-Saëns

Yoko Furihata / Sandra Resende Huy Tien Tran / Brendon Feeney

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Melanie Lopez Lopez


Besetzung Duett

Musik von Ólafur Arnalds (Romance)

Duett

Musik von Max Richter (Haunted Ocean 1)

Melanie Lopez Lopez, Bobby Briscoe / Leszek Januszewski

Melanie Lopez Lopez, Bobby Briscoe

Musik von Gottfried von Einem Choreographie von Yvonne Georgi Rekonstruiert und neu einstudiert von Ricardo Fernando Text von Friedrich Rasche

Musik von Igor Strawinsky Teil 1

Glück, Tod und Traum

Le Sacre du Printemps

TRAUM

Bobby Briscoe / Leszek Januszewski Hayley Macri und Huy Tien Tran / Eunji Yang und Tomoaki Nakanome Tiana Lara Hogan und Péter Matkaicsek / Debora Buhatem und Matt Williams PIANIST Yoko Furihata und Brendon Feeney / Sandra Resende und Shinsaku Hashiguchi KOMMENTATOR

SPRECHER

Thomas Weber-Schallauer

SCHREIBER GLÜCK TOD

Helena Balla, Debora Buhatem, Yoko Furihata, Tiana Lara Hogan, Melanie Lopez Lopez, Hayley Macri, Ana Rocha Nené, Sandra Resende, Eunji Yang; Bobby Briscoe, Brendon Feeney, Shinsaku Hashiguchi, Leszek Januszewski, Péter Matkaicsek, Tomoakia Nakanome, Huy Tien Tran, Matt Williams Michael Albert / Christopher Bruckman Tillmann Schnieders

philharmonisches orchesterhagen

Zu der Aufführung ist in den Foyers des theaterhagen eine Ausstellung zu Yvonne Georgi mit Exponaten des theatermuseums hannover zu sehen.

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Petruschka – Shinsaku Hashiguchi

Petruschka – Eunji Yang, Bobby Briscoe


Liebe Ballettfreunde, wir haben uns sehr gefreut, dass unser Ballettprojekt „Der Schrank der Georgi“ vom Tanzfonds Erbe, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes, als förderungswürdig ausgewählt wurde. Noch mehr freuen wir uns, dass wir Ihnen heute „Den Schrank der Georgi“ als Uraufführung präsentieren können. Yvonne Georgi (1903 – 1975) ist eine hochinteressante und kaum erforschte Figur der deutschen Tanzgeschichte des 20. Jahrhunderts. Als Meisterschülerin von Mary Wigman hat sie Karriere gemacht und dann an der Ausarbeitung einer neu entstehenden Moderne in den 50er und 60er Jahren, die die spezifischen Qualitäten von modernem und klassischem Tanz vereint, maßgeblichen Anteil. In der Hauptsache ging es uns bei unserem Projekt darum, Yvonne Georgis Anspruch an ihre künstlerische Arbeit nachzuempfinden und aufleben zu lassen, d.h. Werke auf der Grundlage eines abstrahierenden Erzählens zu schaffen und Musik von Komponisten des 20. Jahrhunderts auf die Tanzbühne zu bringen: „Das Organische des modernen Tanzes soll die teilweise erstarrte Systematik des Klassischen neu beleben, die ästhetische Form und die Weisheit des Klassischen sollen den zum Teil ungenügend ausbalancierten Modernen ein neues Gleichgewicht verschaffen.“ (Yvonne Georgi)

Die Materiallage zu den Choreographien von Yvonne Georgi ist äußerst spärlich, vor allem, was Video oder Film angeht. Wir haben für manche Stücke in akribischer Arbeit versucht, die Tanzbewegungen nach den vorhandenen Fotos zu rekonstruieren. Wir haben das aus den Fotos ersichtliche Bewegungsvokabular mit unseren Tänzern zu neuem Leben erweckt. Und wir haben ganz neue Bewegungen im Sinne der Georgi erfunden. Dank einer privaten Spende kamen wir in den Besitz eines Filmes mit der Choreographie „Glück, Tod und Traum“, die sieben Jahre nach der Uraufführung in Alpbach bei den Wiener Festwochen 1961 mitgeschnitten wurde. Diese Choreographie von Yvonne Georgi können Sie heute nach fast 60 Jahren original wieder erleben. Zugleich war dieser Film ein Fundus, aus dem die Bewegungen für die Tänze „unserer“ Yvonne Georgi entnommen werden konnten. Und nicht zuletzt soll Georgis Sinn für Humor und ihre Neugier auf das Neue einen Platz in unserem Abend haben. Für die große Unterstützung bei der Recherche danken wir dem theatermuseum hannover ganz herzlich. Wir wünschen Ihnen eine spannende tänzerische Zeitreise.

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Yvonne Georgi 1903

Am 29. Oktober wird Yvonne Georgi in Leipzig geboren. Der Vater, ein angesehener Arzt, kommt aus Oldenburg, die Mutter aus Algier.

1920 Anlässlich einer Pantomimeaufführung bei Arthur Nikisch, mit dessen Tochter Käthe Yvonne befreundet ist, entscheidet sich Yvonne, ihre Ausbildung zur Bibliothekarin abzubrechen und mit einer Tanzausbildung an der Dalcroze-Schule in Hellerau zu beginnen. 1921

Sie wird in der Mary Wigman-Schule in Dresden aufgenommen. Als Mitglied der Wigman-Gruppe tanzt sie bald Gastspiele in allen größeren deutschen Städten.

1923

Ihren ersten Solotanzabend hat sie am 20. Februar in Leipzig, es folgen Duo-Abende mit Gret Palucca.

1924 Yvonne wirkt als Tänzerin bei der Uraufführung des „Persischen Balletts“ von Egon Wellesz zu den Donaueschinger Musiktagen mit. Im Herbst wird sie von Kurt Jooss als Solotänzerin an das Theater in Münster engagiert. In Münster gibt sie auch eigene Solo-Tanzabende.

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Yvonne Georgi


1925

Als jüngste Ballettmeisterin Deutschlands geht Yvonne Georgi zur Spielzeit 1925/26 als Leiterin der Tanzgruppe an das Reußische Theater nach Gera (Intendant Walter Bruno Iltz). Erste eigene Ballettchoreographien, darunter „Saudades do Brasil“ (Darius Milhaud). Ihre in größeren Städten gefeierte Tanzkunst missfällt dem Publikum in Gera, so dass nach einer Saison die Tanzgruppe aufgelöst wird.

Das Reußische Theater in Gera lenkte seit Jahren die Aufmerksamkeit auf sich. Als literarisches Theater gehört es zu den Führern im Streit um die junge Dramatik... Jetzt hat es sich zu Schauspiel und Oper als eine der ersten deutschen Bühnen eine Tanzgruppe in modernem Geist geschaffen, deren Leiterin Yvonne Georgi ist. Ihrer Arbeit ist es zu danken, dass Gera die Spielzeit mit einem Tanzabend der Gruppe eröffnen konnte, der einer künstlerisch hochstehenden Bühne würdig ist. Der Abend war wertvoll als Zeugnis für die junge Kraft und die Entwicklung des neuen Bühnentanzes, zugleich aber musikalisch wichtig, weil drei junge Komponisten von internationalem Rang zur tänzerischen Darstellung kamen: Petyrek, Wellesz und Darius Milhaud. Vossische Zeitung Berlin Oktober 1925

1926

Sie wechselt zur Spielzeit 1926/27 mit ihrem Partner Julian Algo an die Städtischen Bühnen nach Hannover (Intendant Rudolf Krasselt) und eröffnet eine eigene Tanzschule in der Bendelstrasse. Im Dezember: erster Ballettabend in Hannover mit „Pulcinella“ und „Petruschka“ (Strawinsky) mit dem ihr von den Donaueschinger Tagen bekannten Harald Kreutzberg als Gast von der Berliner Staatsoper. Gemeinsame Tanzabende mit Kreutzberg in Hannover und Berlin.

1927 Harald Kreutzberg gibt sein Engagement in Berlin auf und kommt als Solotänzer nach Hannover. Das Dream-Team Georgi-Kreutz berg beginnt mit seinen erfolgreichen Gastspielen und auch die hannoveraner Tanztruppe gastiert in Berlin, Danzig und Königs berg. 1928

Georgi übernimmt zusätzlich die Ballettoberleitung am Landestheater Braunschweig.

1929/30 In drei Tourneen bereisen Georgi und Kreutzberg die USA. 1931

Abschiedstournee des Tanzpaares. Alexander Archipenko malt Yonne Georgi in New York. Im Oktober übersiedelt sie in die Niederlande nach Amsterdam.

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1932 Im Januar heiratet Yvonne Georgi den Musikkritiker, Journalisten und Kapellmeister Louis Marie George Arntzenius und erwirbt die holländische Staatsbürgerschaft, die sie zeitlebens behält, selbst als sie 1951 nach Deutschland zurückkehrt und sich noch 1959 um eine Verlängerung ihrer Arbeitserlaubnis bemühen muss. 1933 Mit Spielzeitbeginn bis 1936 erhält sie wieder sechsmonatige Engagements als „Tanzmeisterin“ an die Städtischen Bühnen Hannover.

In den Niederlanden gründet sie eine Tanzkompagnie, die sowohl als „Ballett der Wagnervereinigung“ und als „Yvonne Georgi Ballett“ bei Operninszenierungen, dem Amsterdamer Schauspiel, der Opera Italiana und in eigenen Abenden auftritt.

1935

Sie ist für zwei Soloabende in New York engagiert.

1937 Die Sommerengagements der Tanztruppe in Scheveningen bilden den alljährlichen gesellschaftlichen Höhepunkt der Kursaison. Zu Ehren des vierzigjährigen Regierungsjubiläums von Königin Wilhelmina wird Georgi mit einer Massenchoreographie beauftragt.

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1939

Die Tanztruppe tritt in Washington und New York auf.

1941

Die acht Vorstellungen für „KdF“ („Kraft durch Freude“, politische Organisation der Nazis zur Freizeitgestaltung der Bevölkerung) im November in Deutschland, denen Yvonne Georgi zustimmt, weil sonst ihre männlichen Tänzer kriegsverpflichtet worden wären, führen nach Kriegsende zu einer zweijährigen Zwangspause.

1950

Diese nutzt Georgi für eine zunehmende Orientierung am klassisch-akademischen Tanz, dem Ballett: In Paris choreographiert sie die Traumwelt einer jungen Tänzerin im Film „Ballerina“ von Ludwig Berger. Der erst sechzehnjährigen Violette Verdy verhilft der Film zu einer internationalen Karriere, sie ist später Star am „New York City Ballet“.

1951

Georgi wird zunächst Ballettmeisterin der „Abraxas-Kompagnie“, dann engagiert sie Intendant Walter Bruno Iltz (früher Gera) mit Spielzeitbeginn bis 1954 als Ballettmeisterin an die Städtischen Bühnen Düsseldorf. 1953 choreographiert sie hier „Le Sacre du Printemps“ von Strawinsky.


1954

Im Sommer wird bei den Hochschulwochen in Alpbach/Tirol „Glück, Tod und Traum“ (Gottfried von Einem) uraufgeführt. Mit Spielzeitbeginn wird Yvonne Georgi bis 1970 als „künstlerischer Vorstand und als Ballettmeisterin mit der Verpflichtung, als Solotänzerin mitzuwirken“, an das Landestheater Hannover engagiert: „Frau Georgi werden in jeder Spielzeit die Inszenierung zweier Tanzabende im Opernhaus und eines Kammertanzabends im Ballhof zugestanden“. Ihre Entscheidung, wieder nach Hannover zu kommen, wird sicherlich davon begünstigt worden sein, dass sie gleichzeitig die Leitung der Tanzabteilung an der Niedersächsischen Hochschule für Musik und Theater übernehmen konnte.

1959

Yvonne Georgi wird zur Professorin an der Hochschule ernannt. In Herrenhausen finden die ersten „Königlichen Spiele“ statt. Sie inszeniert zum ersten Mal Ballett an der Wiener Staatsoper und bei den Salzburger Festspielen.

1964

Am 16. September stirbt ihr Mann L.M.G. Arntzenius auf einer Dienstreise in Venedig und wird in Amsterdam beigesetzt.

1965

Vom 10. - 23. Juli wirkt Georgi als Jurymitglied beim Zweiten Internationalen Tanzwettbewerb in Varna/Bulgarien mit.

1966

Am 13. November wird Mary Wigman 75 Jahere alt. Georgi fährt in offizieller Funktion nach Berlin, um Wigman als Ehrenmitglied des Landestheaters Hannover auszuzeichnen.

(Ab 1925 hieß das Theater in Hannover „Städtische Bühnen Hannover“, nach dem Wiederaufbau 1950 beteiligte sich das Land an der Finanzierung und das Theater hieß nun „Landestheater Hannover“. 1970 wurde es – mit neuer Finanzierung umbenannt in „Niedersächsisches Staatstheater“)

1967

Der Norddeutsche Rundfunk würdigt in einem 23minütigen Film von Charles Dühlmeyer Yvonne Georgis Wirken in Hannover.

1958

Das hannoversche Ballett gastiert in Monte Carlo. Uraufführung des elektronischen Balletts „Evolutionen“ (Henk Badings) im Ballhof Hannover.

1968

Georgi besorgt die Choreographie der Blumenmädchen in Wieland Wagners „Parsifal“-Inszenierung, die sechs Jahre lang zu sehen ist.

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Saudades do Brasil – Bobby Briscoe, Hayley Macri, Huy Tien Tran, Eunji Yang


1969

Ende des Jahres reist sie nach Russland, um dort den Komponisten Nicolai Karetnikow zu treffen. Sein Ballett „Klein Zack“ wird am 28. Februar 1970 in Hannnover in der Choreographie von Yvonne Georgi uraufgeführt.

1970

Der 27. Juni beendet ihr Engagement, an der Hochschule für Musik und Theater bleibt sie als Tanzpädagogin weiterhin tätig. Mit der Verabschiedung erhält sie das Große Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens.

1971

Georgi ist zu einer Gastinszenierung an das Teatro Colon in Buenos Aires eingeladen.

1973

Als Gast inszeniert Georgi am 2. März die Uraufführung von Morton Goulds „Skorpion“ in Hannover.

1974 Am 1. Mai wird ihr die Niedersächsische Landesmedaille verliehen. 1975

Yvonne Georgi stirbt am 25. Januar und wird auf dem Engesohder Friedhof beigesetzt.

Yvonne Georgi

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Der Schwan – Huy Tien Tran 16

Der Schwan – Yoko Furihata


Ausdruckstanz Die große Zeit des Ausdruckstanzes, der als Gegenbewegung zum klassischen Ballett entstand, bildeten aber vor allem die Jahre von 1910 – 1933, welche überwiegend durch die Arbeit Rudolf von Labans und seiner Tanzschülerin Mary Wigman geprägt wurden. Am Anfang wurde nach Wegen gesucht, aus den erstarrten festgeschriebenen Formen wieder zur natürlichen Bewegung des Körpers zu finden: „Nicht die äußere Form, die formale Struktur, die das Ballett vornehmlich kennzeichnet, ist das Bestimmende, sondern der innere Impuls, das innere Empfinden des Tänzers, das sich unmittelbar in einer tänzerischen Gestalt niederschlägt“. (Müller/Stöckemann)

Musik Trommeln, Xylophone und alle Arten von Rhythmusinstrumenten verwandt. Es gab sogar Tänze ohne Musik. Individuelle Gestaltung, Improvisation und Einzeltanz standen im Vordergrund. So wurde der Ausdruckstanz vor allem durch einzelne Persönlichkeiten bekannt, am nachhaltigsten durch Mary Wigman und ihre Schüler Yvonne Georgi, Harald Kreutzberg, Gret Palucca und Dore Hoyer.

Die erste berühmte Vertreterin war Isadora Duncan, die durch ihre Kunst Körper, Seele und Geist miteinander verbinden wollte. Mit dem gesellschaftlichen Umbruch durch den Ersten Weltkrieg fand dann in allen Künsten ein Ausbruch aus vorgegebenen, veralteten, dem neuen Lebensgefühl nicht mehr entsprechenden Formen statt. Der intensive, dramatische, in Farben, Tönen, Worten und Bewegungen explodierende Ausdruck des persönlichen Erlebens stand im Mittelpunkt und wurde zum Expressionismus. Bizzares, Schräges, in Form Zerstörendes gehörte dazu, auch die Verwendungen von Masken. Ziel des Ausdruckstanzes war es, „das organische Bewegungsvermögen des Körpers heranzubilden und zugleich ein Bewusstsein für die Bewegungsfähigkeiten und -bedürfnisse des Körpers zu schaffen“ (Hedwig Müller). Und als Begleitmusik wurden neben bekannter

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Elektronisches Ballett


Harald Kreutzberg Harald (Gustav Rudolf) Kreutzberg (1902 – 1968) war der berühmteste männliche Protagonist des deutschen Tanzes im 20. Jahrhundert und galt als „bester Tänzer seit Nijinsky“. Gemeinsam mit einem Freund besuchte er ab 1921 die Laienkurse an der Schule für modernen künstlerischen Tanz von Mary Wigman. Kreutzbergs Begabung fiel Mary Wigman sofort ins Auge, und sie forderte ihn auf, statt der Laienkurse ihre Berufsausbildungsklasse zu besuchen. Mit diesem Wechsel begann für Harald Kreutzberg seine eigentliche Ausbildung und seine Laufbahn als Tänzer. Im Dezember 1926 gastierte Harald Kreutzberg in Hannover mit „Petruschka“ und gab gemeinsam mit seiner späteren Tanz- und Choreographiepartnerin Yvonne Georgi seinen ersten, sehr erfolgreichen Kammertanzabend. Zur Spielzeit 1927/28 kehrte Harald Kreutzberg als Solist nach Hannover zurück und begann nun auch eine intensive choreographische und tänzerische Zusammenarbeit mit Yvonne Georgi. Diese Zusammenarbeit faszinierte vor allem durch die Choreographien Yvonne Georgis und ihre herbe Ausstrahlung im Tanz, die effektvoll die tänzerische Leichtigkeit Harald Kreutzbergs unterstrich. Von Januar bis März 1929 gingen Harald Kreutzberg und Yvonne Georgi auf ihre erste gemeinsame Tournee durch die USA. Sie zeigten hier, wie auch bei ihren drei folgenden Gastspielreisen, die Programme, die sie in Hannover entwickelt hatten. Besonderes Augenmerk legte Yvonne Georgi auf die Auswahl der Musik für ihre Stücke. Georgi engagierte sich sehr für

zeitgenössische Komponisten wie Paul Hindemith, Wilhelm Grosz oder Egon Wellesz und verwendete deren Musik in Choreographien wie „Das seltsame Haus“, „Baby in der Bar“ und „Tanzsuite“. Auf diese Weise brachte sie dem Publikum die neuartige Musik in Verbindung mit dem Tanz näher und machte auf die Komponisten aufmerksam. Nach ihrer dritten Tournee durch die USA im Jahr 1931 beendete das Tanzpaar mit den Stücken „Die Planeten“ (Musik: Gustav Holst) und „Le Train bleu“ (Musik: Darius Milhaud) an der Berliner Staatsoper seine feste Zusammenarbeit. www.sk-kultur.de/tanz/kreutzberg

Der schmale, kahl geschorene Kopf, die klugen blauen Augen mit den dichten Brauen darüber, jemand hat einmal gesagt, Harald Kreutzberg sähe wie ein junger Abbé aus. Ein sonderbarer Vergleich - und doch, wenn man es genauer bedenkt, gar nicht unrichtig. Er trifft nicht allein die äußere Erscheinung Kreutzbergs, er hat auch für ihn als charakterologischen Typ eine gewisse Gültigkeit. Abbé – das Eremitische, das ein sehr ausgeprägter Zug in Kreutzbergs Wesen ist. (…) Mit einer ungeheuren Strenge und Aufrichtigkeit gegen sich selbst geht er seinen Weg. Ein Begnadeter und Demütiger zugleich. Hansjürgen Wille, 1930

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Melanie Lopez Lopez, Brendon Fenney

Glück, Tod und Traum – Tiana Lara Hogan, Péter Matkaicsek


Glück, Tod und Traum Das Ballett „Glück, Tod und Traum“wurde nach einer Idee von Yvonne Georgi mit Text von Friedrich Rasche geschrieben und von Gottfried von Einem (1918 - 1996) für sie komponiert. „Es ist ein symbolisches Ballett mit einem sehr realen Fundament.“ Es wurde uraufgeführt am 28. August 1954 in Alpbach. Eine Aufführung in Hannover kam im Dezember 1954 heraus.

und wird als Tote von dem dramatischen Mann abgetragen. Von da aus geht es rüber in die ideale Welt, das bedeutet, dass eine sehr schöne Tänzerin eigentlich die Inkarnation der romantischen Tänzerin eines jugendlichen Helden ist, und diese beiden zusammen formen das Traumpaar, das sehr idyllisch, sehr romantisch und sehr schön sein soll. Das Ideal der Menschen.“

Der Anlass war ein Auftrag der Alpbacher Hochschule: Das Europäische Forum Alpbach (EFA)/Tirol ist eine interdisziplinäre Plattform für Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur. Seit 1945 widmet es sich im Rahmen des jährlichen Forums in Alpbach und weiterer Veranstaltungen über das Jahr der Auseinandersetzung mit den relevanten gesellschaftspolitischen Fragestellungen der Zeit.

Yvonne Georgi choreographierte das Ballett in der Reihenfolge Glück, Traum und Tod.

Yvonne Georgi hat dieses Stück so erklärt: „Der Schreiber ist auf einem Dorfplatz. Zu ihm kommen verhüllte Figuren und aus diesen verhüllten Figuren heraus gestaltet der Schreiber Menschen. Erst einen jungen Mann und eine junge Frau, die der Schreiber dann zusammenführt. Sie gehen ins Leben als das glückliche Paar. Dann geht die Handlung weiter. Es erscheint eine dramatische Frau, die eigentlich die Tragik der griechischen Tragödien in sich hat. Es erscheint dazu ein dramatischer Mann, und der Konflikt zwischen beiden wird noch durch den Schreiber kompliziert und die Frau erhängt sich in ihrem Kostüm

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Petruschka – Eunji Yang, Bobby Briscoe


Yvonne Georgi antwortet... ...auf die Frage nach ihrem tänzerischen Anspruch...

...auf die Frage nach der Umsetzung von Musik in Tanz:

Es ist mein tänzerisches Credo, dass unsere Zeit – nach den großen befruchtenden Impulsen der genialen modernen Figuren Isadora Duncan, Mary Wigman und der hervorragenden klassischen Persönlichkeiten aus dem Kreis um Sergei Djagilew – eine Synthese von beiden Gattungen geschaffen hat. Es soll eine neue Harmonie entstehen aus den Kräften, die in beiden Arten wohnen; das organische des modernen Tanzes soll die teilweise erstarrte Systematik des Klassischen neu beleben, die ästhetische Form und die Weisheit des Klassischen sollen den zum Teil ungenügend ausbalancierten Modernen ein neues Gleichgewicht verschaffen.

Sobald ich persönlich Musik höre, setzt sich das sofort in plastische Gestaltung um. Es ist keine schwierige Angelegenheit. (1961)

(1951)

...auf die Frage, wie man ein Ballett „notieren“ kann... Das ist im Augenblick noch etwas schwierig, weil jeder Choreograph noch sein eigenes System hat, um dasselbe festzuhalten. Es ist noch sehr privat gebunden. Es gibt eine Laban-Notation, die schon so weit fortgeschritten ist, die wir Choreographen aber nicht alle lesen können. Infolge dessen hat jeder noch seine eigene Methode. Ich selber zeichne mir, ehe ich in den Ballettsaal gehe und mit den Tänzern arbeite, erst alles architektonisch auf, dann kreiere ich im Ballettsaal mit den Tänzern die Bewegungen, von daher gehe ich zurück an meine Aufzeichnungen, korrigiere dieselben und halte sie als Endergebnis fest. (1961)

...auf die Frage nach einer Charakteristik der Choreographie: Choreographie bedeutet das Festlegen der Figuren und Schritte eines Tanzes oder eines Tanzwerkes, seine Gestaltung, nicht seine Niederschrift. Der Choreograph ist also Erfinder und Schöpfer. Seine Instrumente sind die Körper der Tänzer, die er im Raum bewegt, und der Tänzer ist für den Choreographen das, was des Tänzers eigener Körper für ihn selber ist. Was für den Musiker der Ton, für den Maler die Linie, ist für den Choreographen die Bewegung. Beide Formen des Tanzes, die klassische und die moderne, haben im Grunde dasselbe Ideal: Harmonie und Einigung zwischen Geist und Körper zu zeigen. Die Balance zu finden an Hand des Themas ist das Wesentliche. (1974)

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Le Sacre du Printemps – Ensemble


TANZFONDS ERBE Fonds für künstlerische Projekte zum Kulturerbe Tanz – Eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes Rekonstruktionen und Wiederaufführungen von Tanzklassikern des 20. Jahrhunderts werden mit Unterstützung des TANZFONDS ERBE zu sehen sein. Die insgesamt 32 geförderten Projekte spiegeln die große Bandbreite der deutschen Tanzgeschichte wider.

VIELFALT DER METHODEN Die künstlerische Aneignung des Tanzerbes ist dabei längst nicht mehr auf die historisch werkgetreue Rekonstruktion beschränkt. Das Interesse an Werken, Themen und Persönlichkeiten der Tanzgeschichte wächst und damit die Vielfalt künstlerischer Formate. Re-Enactments, Filme, Installationen oder Online-Projekte nutzen bewusst den historischen Abstand von archivarischen Quellen und Körpergedächtnis für zeitgenössische Aktualisierungen. Verschiedene Projekte widmen sich dem Umstand, dass eine Tanzrekonstruktion immer eine Leerstelle enthalten muss. Die Vielfalt der Methoden und Herangehensweisen der geförderten Projekte sorgt dafür, dass die Gegenwart nicht einfach zur flüchtigen Nachahmung der Vergangenheit, Kultur nicht bloß Schmuckstück und Zufluchtsort wird.

TANZWISSEN FÜR ALLE Um das entstandene Material für die Zukunft zu bewahren, dokumentiert der Projektträger DIEHL+RITTER alle Projekte. Neben den Videoaufzeichnungen der Vorstellungen gibt es Einblicke in Probenprozesse sowie Interviews mit Künstlern, Zeitzeugen und Experten zu sehen. Diese bilden gemeinsam mit ausführlichen Dossiers zu Themen rund um das Erbe ein Online-Archiv, das auf dieser Webseite für jedermann abrufbar ist. Die Videos sollen langfristig für Öffentlichkeit, Lehre und Forschung zugänglich gemacht werden. Dieser Fundus dient auch zukünftigen Künstlern als wertvolles Studienmaterial für eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Geschichte des Tanzes in Deutschland. www.tanzfonds.de

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Impressum

Freiexemplar

theaterhagen · www.theaterhagen.de Intendant Norbert Hilchenbach Spielzeit 2013 | 2014 · Großes Haus Heft Nr. 13: „Der Schrank der Georgi“

Dipl.-Ing. Lothar Dörner (– 2010) Dipl.-Ing. Martin Dörner Dr.-Ing. Ulrich Kötter

Patentschutz Gebrauchsmuster Markenschutz Geschmacksmuster Topographie Sortenschutz

Körnerstraße 27· 58095 Hagen Telefon 02331/9163-0· Telefax 02331/9163-90 www.doerner-koetter.de· mail@doerner-koetter.de

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Redaktion

Dr. Maria Hilchenbach

Gestaltung

IDEENpool GmbH, Norma Nierstenhöfer & Thomas Gebehenne

Druck

DruckVerlag Kettler GmbH

Textnachweise

www.sk-kultur.de/tanz/kreutzberg; Hansjürgen Wille, Harald Kreutzberg, Yvonne Georgi. Leipzig 1930; Programmheft Nr. 5, Städtischen Bühnen Düsseldorf 1951/52; www. tanzfonds.de; Alle anderen Beiträge sind Originalbeiträge auf der Grundlage folgender Materialien: Die Tänzerin und Choreographin Yvonne Georgi (1903 – 1975). Eine Recherche. Hrsg.v. Brigitta Weber. Prinzenstraße Doppelheft 15. Hannover 2009; Yvonne Georgi. Hrsg.v. Rolf Schäfer. Hannover 1974; Glück, Tod und Traum. Aufzeichnung von den Wiener Festwochen 1961. NDR-Fernsehsendung über Yvonne Georgi vom 13. Januar 1967

Bildnachweise

Die Tänzerin und Choreographin Yvonne Georgi.a.a.O. Klaus Lefebrve (Probenfotos)


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www.theaterhagen.de Tel. 0 23 31 / 207-3218

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Unsere Kulturförderung – Gut für Sie. Gut für Hagen.

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