Die Linse: März 2020

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Monatsprogramm für März 2020 im Cinema Münster

La VÉrITÉ – LeBen Und LÜgen LaSSen Ab Do 5.3. im Cinema: Hirokazu Kore-eda (Shoplifters) erzählt eine Mutter-Tochter-Geschichte mit Catherine deneuve, Juliette Binoche und ethan Hawke

Sonderprogramme: Filme zum Frauentag · architektur und Film: Sozialistische Utopien · drehbuch geschichte: die Trümmer sind unter uns Cine Mar Frühlingstour · Psycho, Film & Analyse · So oder so ist das Leben · Dokumentarfilm-Club · You look diff'rent Leinwandbegegnungen · Queer Monday · Arthouse Sneak · Kino Kaffeeklatsch · Kurzfilmsalon · Kino für Kinder Filme mit Gesellschaft für Christlich-jüdische Zusammenarbeit · männernetzwerk münster · Lila Leeze

DIE LINSE: unterstützt von

DIE LINSE e. V. Cinema & Kurbelkiste Münster www.cinema-muenster.de

Das Cinema:

Mitglied bei


Mi, 4. März, 19.30 Uhr Die Angst des Tormanns beim Elfmeter D / A 1971, Farbe, 101 Min., dt. Einführung: Prof. Dr. Reinhold Zwick (Münster) Mi, 11. März, 19.30 Uhr Alice in den Städten D 1973, sw, 112 Min., dt. Einführung: Dr. Peter Hasenberg (Bonn) Mi, 18. März, 19.30 Uhr Falsche Bewegung D 1974, Farbe, 103 Min., dt. Einführung: Prof. Dr. Norbert Grob (Berlin) Mi, 25. März, 19.30 Uhr Im Lauf der Zeit D 1975, sw, 175 Min., dt. Einführung: Elke Kania M.A. (Köln)

Foto: Donata Wenders

Mi, 1. April, 19.30 Uhr Paris, Texas D / F / GB 1984, Farbe, 145 Min., dt. Einführung: Rainer Gansera (München)

Die FilmGalerie des LWL-Museums für Kunst und Kultur präsentiert

im Auditorium des LWL-Museums für Kunst und Kultur Domplatz 10, 48143 Münster Veranstalter: LWL-Museum für Kunst und Kultur / LWL-Medienzentrum für Westfalen in Kooperation mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Tel: 0251 5907-01 www.lwl-museum-kunst-kultur.de Eintritt: 5.- Euro pro Abend


Liebe Filminteressierte!

Münster, 18. Februar 2020

Filmschaffende

IM CINEMA ZU GAST:

Am 8. März ist Weltfrauentag. Wir möchten den Anlass nutzen, um auf aktuelle Werke von Filmemacherinnen aufmerksam zu machen, die Figuren außerhalb der hegemonialen weißen cis-Männlichkeit auf die Leinwand bringen. Im Emanzipationsdrama DIE PERFEKTE KANDIDATIN muss sich Maryam als Ärztin in Saudi-Arabien immer wieder aufs Neue Respekt erkämpfen. Schließlich ist von ihrer Situation und den eingeschränkten Möglichkeiten als Frau so empört, dass sie sich als Kandidatin für den Stadtrat aufstellen lässt. Der griechisch-zyprische Film PAUSE – unsere kleine große Entdeckung auf der Filmkunstmesse Leipzig – ist ein Paradebeispiel für toxische Männlichkeit. Elpida ist gefangen in einer Ehe mit einem Tyrannen. In ihren Tagträumen erlebt sie befreiende Momente von Erotik und Rache. Bei den sympathischen Klempnerinnen aus WATERPROOF geht es um Selbstverwirklichung in Jordanien, Freundschaft und Solidarität unter Frauen in einer patriarchal geprägten Gesellschaft. JENSEITS DES SICHTBAREN – HILMA AF KLINT schafft Sichtbarkeit für die Pionierin der abstrakten Kunst, von der jahrzehntelang niemand Notiz nahm. Und im sehr persönlichen und berührenden Film IN SEARCH … spricht Beryl Magoko über ihre Erfahrungen bei der weiblichen Genitalverstümmelung und macht anderen Mut, sich mit Traumata zu beschäftigen. Ein weiterer wichtiger und vielfach ausgezeichneter Film, der uns alle sehr mitgenommen hat, ist FÜR SAMA. Anfangs wollte die syrische Journalistin und Filmemacherin Waad Al-Kateab nur die Protestbewegungen in Aleppo dokumentieren, doch als der Krieg hereinbrach, wurden ihre Aufzeichnungen zu einem einzigartigen erschütternden Zeitdokument.

Einen kämpferischen März und gute Unterhaltung im Kino wünscht Maria Minewitsch

Do 26. März • 20:00 Uhr > s. S. 21 Regisseur Matthias Coers zu MIETREBELLEN – WIDERSTAND GEGEN DEN AUSVERKAUF DER STADT

ARTHoUSE SNEAK – Pay After! – WIR MACHEN DAS PRoGRAMM, IHR MACHT DEN PREIS! Perlen aus der Welt der Filmfestivals und Programmkinos schon vor Bundesstart – in der originalsprache! Einlassmusik mit frdl. Unterstützung von GREEN HELL RECoRDS! Zuletzt liefen: [Note] #164 ??? nach Redaktionsschluss #163 ALS WIR TANZTEN 2,06 #162 LA GoMERA 2,78 #161 LITTLE WoMEN 2,99 #160 VoM GIESSEN DES ZITRoNENBAUMS 3,01 Top 2019: DIE WÜTENDEN 1,76 Flop 2019: SYNoNYMES 3,62 ARTHoUSE SNEAK #165 / #166: Mi 4. März / Mi 18. März • 22:45 Uhr

Die neue Linse erscheint voraussichtlich am Freitag, den 27. März

IMPRESSUM • Herausgeber: Cinema Filmtheater GmbH in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Förderung kommunaler Filmarbeit e.V. – Die Linse, Warendorfer Straße 47 · 48145 Münster · www.cinema-muenster.de · Kinokasse (0251) 30.30.0 · Büro (0251) 30.30.7 · Email: info@cinema-muenster.de Bankverbindung: EthikBank eG Eisenberg · IBAN: DE65 830944950003254445 · USt.-Nr. DE 189528346 Redaktion: David Kluge, Fabian Hagemeier, Thomas Behm, Jens Schneiderheinze, Maria Minewitsch, Thomas Schmitz (Gleis 22), Holger Lüsch (v.i.S.d.P.) Layout: David Kluge · Druck: Bitter & Loose, Greven. Wer Fehler findet, kann sie behalten.

März Zweitausendzwanzig

+ DIE LINSE

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So 8. März • 19:45 Uhr: Vorpremiere zum Weltfrauentag mit Filmpatin Maria Klein-Schmeink Do 26. März • 14:30 Uhr im Kino Kaffeeklatsch

AB 12. MÄRZ IM KINO EINE PRODUKTION VON AL MANSOUR ESTABLISHMENT FOR AUDIOVISUAL MEDIA UND RAZOR FILM IN KOOPERATION MIT NORDDEUTSCHER RUNDFUNK MIT DER UNTERSTÜTZUNG VON FILMFÖRDERUNGSANSTALT MEDIENBOARD BERLIN-BRANDENBURG MITTELDEUTSCHE MEDIENFÖRDERUNG GENERAL CULTURE AUTHORITY OF THE KINGDOM OF SAUDI ARABIA PRÄSENTIEREN DIE PERFEKTE KANDIDATIN MIT MILA ALZAHRANI KHALID ABDULRAHIM DHAY NOURAH AL AWAD TAREK AHMED AL KHALDI UND SHAFI AL HARTHY HERSTELLUNGSLEITUNG OLE NICOLAISEN SZENENBILD OLIVIER MEIDINGER KOSTÜM HEIKE FADEMRECHT MASKENBILD DOROTHEA WIEDERMANN TON UVE HAUSSIG SOUND DESIGN SEBASTIAN SCHMIDT MISCHUNG OLAF MEHL MUSIK VOLKER BERTELMANN SCHNITT ANDREAS WODRASCHKE, BFS

KAMERA PATRICK ORTH EXECUTIVE PRODUCERS FAISAL BALTYUOR

FAHAD ALSUWAYAN CHRISTIAN GRANDERATH RENA RONSON DREHBUCH HAIFAA AL MANSOUR BRAD NIEMANN PRODUZIERT VON ROMAN PAUL GERHARD MEIXNER HAIFAA AL MANSOUR BRAD NIEMANN REGIE HAIFAA AL MANSOUR


LANGFILME ALPHABETISCH

INHALTSVERZEICHNIS

ALFoNS ZITTERBACKE – DAS CHAoS IST ZURÜCK 18 DIE EHE DER MARIA BRAUN 11 END oF THE CENTURY 12 FoRT VoN ALLEN SoNNEN 9 FÜR SAMA 25 HÄRTE 14 DAS HAUS DER REGIERUNG 9 HoTEL JUGoSLAVIJA + THE NoVGoRoD SPACESHIP 8 IN SEARCH … 7 JENSEITS DES SICHTBAREN – HILMA AF KLINGT 6+24 MIETREBELLEN – Widerstand gegen den Ausverkauf der Stadt 21 NEBEN DEN GLEISEN 12 NEW YoRK – DIE WELT VoR DEINEN FÜSSEN 26 oFFICIAL SECRETS 14 oSTWIND – AUFBRUCH NACH oRA 18 PARIS CALLIGRAMMES 6 PAUSE 7+30 DIE PERFEKTE KANDIDATIN 7+27 PETTERSSoN UND FINDUS – FINDUS ZIEHT UM 18 PHoENIX 10 PRINZESSINNENBAD 20 RITTER TRENK 18 SIBERIA 30 SoLIDARITY CITIES 21 SWIMMINGPooL AM GoLAN 20 ÜBER DIE UNENDLICHKEIT 28 UNDINE 30 LA VÉRITÉ – LEBEN UND LÜGEN LASSEN 23 VINCENT WILL MEHR 13 WATERPRooF 6 WAVES 29

Arthouse Sneak – Pay After

SPRACHFASSUNGEN

Die Filme laufen nicht unbedingt ausschließlich in der genannten Sprache!

Arabisch Englisch

Französisch Griechisch Russisch Schwedisch Spanisch ???

WATERPRooF 6 FÜR SAMA 25 DIE PERFEKTE KANDIDATIN 27 Cine Mar Spring Tour 13 NEW YoRK – DIE WELT VoR DEINEN FÜSSEN 26 WAVES 29 SIBERIA 29 HoTEL JUGoSLAVIJA 8 LA VÉRITÈ – LEBEN UND LÜGEN LASSEN 23 IN SEARCH… 7 PAUSE 30 THE NoVGoRoD SPACESHIP 8 FoRT VoN ALLEN SoNNEN 9 DAS HAUS DER REGIERUNG 9 JENSEITS DES SICHTBAREN – HILMA AF KLINGT 24 ÜBER DIE UNENDLICHKEIT 28 END oF THE CENTURY 12 JENSEITS DES SICHTBAREN – HILMA AF KLINT 24 DIE PERFEKTE KANDIDATIN 27 Arthouse Sneak – Pay After 3

März Zweitausendzwanzig

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Zum Weltfrauentag: Die Linse zeigt: PARIS CALLIGRAMMES 6 JENSEITS DES SICHTBAREN – HILMA AF KLINT [schwed./engl.OmU] 24 FLASHLIGHT: WATERPRooF [arab.OmU] 6 Vorpremiere: PAUSE 7 Vorpremiere: DIE PERFEKTE KANDIDATIN 7 FLASHLIGHT: IN SEARCH… [mehrspr.OmU] 7 Architektur und Film: Sozialistische Utopien HoTEL JUGoSLAVIJA [franz./serb.OmU] + THE NoVGoRoD SPACESHIP [russ./engl.OmU] FoRT VoN ALLEN SoNNEN [russ./engl.OmU] DAS HAUS DER REGIERUNG [russ.OmU]

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Die Linse zeigt: Drehbuch Geschichte: Die Trümmer sind unter uns: PHoENIX 10 DIE EHE DER MARIA BRAUN 11 Die Linse zeigt Psycho, Film und Analyse: NEBEN DEN GLEISEN 12 Queer Monday: END oF THE CENTURY 12 So oder so ist das Leben: VINCENT WILL MEHR 13 Leinwandbegegnungen: oFFICIAL SECRETS 14 männernetzwerk münster – Männer als opfer: HÄRTE 14 Dokumentarfilm-Club: PRINZESSINNENBAD 20 Mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit: 20 SWIMMINGPooL AM GoLAN [dt./engl./hebr.OmU] You look diff'rent: SoLIDARITY CITIES 21 Im Rahmen der Woche Recht auf Wohnen: MIETREBELLEN 21 Cine Mar Frühlingstour 2020

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ÜBERSICHT ZUM HERAUSNEHMEN Infoseite Programmübersicht März

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Kino für Kinder ALFoNS ZITTERBACKE – DAS CHAoS IST ZURÜCK RITTER TRENK oSTWIND – AUFBRUCH NACH oRA PETTERSSoN UND FINDUS – FINDUS ZIEHT UM Mo & Friese tanzen aus der Reihe

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Kurzfilmsalon im neben*an Shorts Attack 2020: Gesellschaftsspiele

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Kino Kaffeeklatsch mit dem Seniorenbüro Mauritz LA VÉRITÈ – LEBEN UND LÜGEN LASSEN [franz.OmU + dF] DIE PERFEKTE KANDIDATIN

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DAS CINEMA ZEIGT ZUM BUNDESSTART LA VÉRITÉ – LEBEN UND LÜGEN LASSEN [franz.OmU + dF] 23 JENSEITS DES SICHTBAREN – HILMA AF KLINT [schwed./engl.OmU] 24 FÜR SAMA [arab.OmU] 25 NEW YoRK – DIE WELT VoR DEINEN FÜSSEN [engl.OmU] 26 DIE PERFEKTE KANDIDATIN [arab.OmU + dF] 27 ÜBER DIE UNENDLICHKEIT [schwed.OmU + dF] 28 WAVES [engl.OmU + dF] 29 SIBERIA [engl.OmU + dF] 29 UNDINE 30 PAUSE [griech.OmU + dF] 30

+ DIE LINSE

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FILME ZuM WELTFRAuENTAG

unterstützt vom

CINEMA FLASHLIGHT

WATERPROOF »Drei wunderbaren Heldinnen, die von Minute zu Minute liebenswerter werden.« (programmkino.de)

Die Linse zeigt

PARIS CALLIGRAMMES ulrike Ottingers Mosaik aus Text, Bild, Ton und Musik über die Pariser Bohème der 60er Ulrike Ottinger, die in den 60er Jahren als junge Malerin in Paris lebte, verwebt ihre persönlichen Erinnerungen an die Pariser Bohème und die gravierenden sozialen, politischen und kulturellen Umbrüche der Zeit zu einem filmischen „Figurengedicht“ (Kalligramm). In einem dichten Strom aus akustischem und visuellem Archivmaterial, verknüpft mit eigenen künstlerischen und filmischen Arbeiten, lässt sie Saint-Germain-des-Prés und Quartier Latin mit ihren Literatencafés und Jazzkellern, die Begegnung mit Vertretern des jüdischen Exils, das Zusammenleben mit ihren Künstlerfreunden, die Gedankenwelt der Pariser Ethnologen und Philosophen, die politischen Umwälzungen des Algerienkrieges und des Mai 68 und das Erbe der kolonialen Zeit wieder aufleben. »Ich folgte den Spuren meiner Heldinnen und Helden“, erzählt Ottinger, „und wo immer ich sie fand, werden sie in diesem Film erscheinen.« Text und Bild, Ton und Musik fügen sich zu einem Mosaik, aus dem die Lebensfülle dieser Periode und die Brüchigkeit aller kulturellen und politischen Errungenschaften spricht. Deutschland/Frankreich 2019 · R, Db & K: ulrike Ottinger · 129'

Zum Weltfrauentag: So 8. März • 11:00 Uhr, So 22. März • 11:00 Uhr, Mo 13. April • 11:00 Uhr 6

DIE LINSE +

Nach dem Tod ihres Mannes begann Aysha eine Ausbildung bei Khawla, der selbsternannten ersten Klempnerin Jordaniens. Seitdem arbeiten sie zusammen in Khawlas NGO und sind enge Freundinnen geworden. Kurz vor Ayshas 40. Geburtstag, teilt diese ihren Traum der Selbstverwirklichung mit Khawla. Die hat selbst scheinbar alles erreicht – bis sie wegen Korruptionsverdacht vor Gericht muss. Ob Aysha und Khawla nach den sich überschlagenden Ereignissen auch ihre Freundschaft wieder wasserdicht kriegen?

»Dabei enthält sich Daniela König eines ethnographischen Blicks auf das Fremde und Exotische, sondern arbeitet vielmehr das Universelle der Geschichte – die Selbstbehauptung von Frauen gegen die Beschränkungen einer patriarchal geprägten Gesellschaft – sehr gut heraus. Zugleich behandelt der Film en passant noch andere Themen – den Wert von Freundschaft und Solidarität ebenso wie die in Jordanien allgegenwärtige Wasserknappheit, gegen die Khawla und Aysha unermüdlich „anklempnern“.« (Jury-Begründung FBW – Prädikat besonders wertvoll) Deutschland 2019 · R: Daniela König · ab 0 J. · arab.Omu · 88'

So 8. März • 15:30 Uhr zum Weltfrauentag So 22. März • 13:30 Uhr zum Weltwassertag Do 26. März • 18:30 Uhr zum Girls' Day März Zweitausendzwanzig


IN SEARCH… Eine Reise zur Weiblichkeit – ausgezeichnet mit dem Publikumspreis beim Internationalen Frauenfilmfestival Dortmund | Köln

JENSEITS DES SICHTBAREN – HILMA AF KLINT Anfang des 20. Jahrhunderts, lange vor Kandinsky, Mondrian oder Malewitsch, begründete Hilma af Klint die abstrakte Malerei – niemand nahm Notiz!

So 8. März • 13:30 Uhr

> siehe S. 24

Die Filmemacherin Beryl Magoko wuchs in einem ländlichen Dorf in Kenia auf. Als junges Mädchen ertrug sie das Initiationsritual der Beschneidung ohne zu wissen, welche gravierenden Folgen das Female Genital Mutilation/Cutting (FGM/C) für ihr Leben haben wird. Viele Jahre später erfährt sie, dass es eine Operationsmethode gibt, die das zurückzugeben verspricht, was verloren ging. In ihrem Dokumentarfilm erforscht Beryl Magoko dieses persönliche wie politische Thema, indem sie mit anderen Frauen spricht. Und sie konfrontiert mit erstaunlicher Offenheit ihre eigene Familie mit ihren Fragen.

PAuSE Elpida ist gefangen in einer Ehe, in der sie keinerlei Zuneigung erfährt. In ihren Tagträumen erlebt sie befreiende Momente von Erotik und Rache.

Vorpremiere: So 8. März • 17:30 Uhr > siehe S. 30

DIE PERFEKTE KANDIDATIN Maryam muss sich als Ärztin in Saudi-Arabien immer wieder aufs Neue Respekt erkämpfen. Sie lässt sich als Kandidatin für den Stadtrat aufstellen …

Vorpremiere: So 8. März • 19:45 Uhr > siehe S. 27 März Zweitausendzwanzig

»IN SEARCH… ist ein Film über Beryl Magoko und über Genitalverstümmelung, der Betroffenen Mut machen soll, ihren Körper und ihre Sexualität zurückzuerobern. Aber es handelt sich darüber hinaus auch um einen allgemein emanzipatorisch wertvollen Film, der dazu ermutigt, Traumata zu verarbeiten, um die Macht über das eigene Leben wiederzuerlangen – auf welchem Wege, das bleibt allen selbst überlassen.« (Sophie Charlotte Rieger, filmloewin.de) Deutschland 2018 · R: Beryl Magoko · OmU · 90'

Mo 9. März • 18:30 Uhr 7


Hotel JUGoSlAViJA Das Hotel in Belgrad ist ein mystisches Gebäude, ein Symbol und Zeuge verschiedener Momente jugoslawischer Geschichte: von Tito bis Milosevic, vom Sozialismus zum Nationalismus, von den Bombardierungen der NATO zur Gegenwart. Über Jahre beobachtete Regisseur Nicolas Wagnières den Wandel des Hotels, interviewte Zeitzeugen und trug faszinierende Dokumente wie einen DDRWerbefilm fürs Hotel zusammen. Schweiz 2017 · R & Db: Nicolas Wagnières · K: Denis Jutzeler, Benoït Peverelli franz./serb. omU · 78'

Utopische Bauwerke im Geiste des Konstruktivismus, gigantische Wohnkomplexe aus Beton, Kulturpaläste wie Schlachtschiffe: Die sozialistische Architektur der Nachkriegszeit war die Stein gewordene, kommunistische Utopie einer neuen Gesellschaft. Dabei waren den Architekten sozialistischer Monumentalbauten oftmals erstaunliche künstlerische Freiheiten gestattet, ihre Kreationen wirkten wie ein »Formenrausch aus Weltall-Phantasmen und eskapistischen Visionen des Abhebens und Schwebens.« (Frédéric Chaubin) Die 15. Ausgabe der Reihe Architektur und Film, die das Cinema in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer NRW präsentiert, wirft einen Blick auf Repräsentationsbauten des Sozialismus und verfolgt deren Schicksal bis in die heutige Zeit. Dabei entspinnt sich ein Dialog zwischen Gegenwart und Vergangenheit, zwischen Hoffnung auf eine andere Zukunft und gestrandeten Utopien. 8

Davor: NoVoGoRoD SPACeSHiP In Veliky Novgorod entstand in den 1980er Jahren das Dostoevsky Drama Theatre – ein fast surrealistisch anmutender Monumentalbau, der an ein verlassenes Raumschiff erinnert. Andrei Rozens Dokumentation ist ein spannendes Portrait dieses Beispiels sozialistischer Moderne. USA 2016 · R & Db: Andrei Rozen · russ./engl. omU · 46'

Mi 4. März • 18:30 Uhr März Zweitausendzwanzig


DAS HAUS DeR ReGieRUNG FoRt VoN AlleN SoNNeN In Moskaus Häuserreihen finden sich noch immer avantgardistische Gebäude, die im Zeichen des Konstruktivismus der 1920er Jahre entstanden sind, darunter das einzig erhaltene Gebäude von El Lissitzky und Bauwerke von Rodchenko. Der Dokumentarfilm zeigt den Kampf gegen den Verfall und drohenden Abriss der Kunstwerke im heutigen Moskau. Deutschland 2016 · R & Db: isa Willinger · K: Kaspar Kaven, Anna Dashina russ./engl.omU · 77'

So 15. März • 18:30 Uhr

1929 entstanden in Moskau 500 komfortable Wohnungen für die Elite der Sowjetunion, das Imperium wohnte unter einem Dach, dem Haus der Regierung. Nirgendwo sonst verdichtet sich die Geschichte der UdSSR so intensiv. Christiane Büchner sammelte über fünf Jahre Archivmaterial und interviewte Zeitzeugen. Aus der Vertrautheit zu den Protagonisten schöpft die Dokumentation ihre authentische Kraft. Deutschland 2003 · R, Db & K: Christiane Büchner · russ.OmU · 110'

Mi 25. März • 18:30 Uhr Weiterer termin: So 5. April • 18:30 Uhr SotSGoRoD: CitieS FoR UtoPiA

Und zum Weltfrauentag

8. März 13:30 Uhr

März Zweitausendzwanzig

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PhoENIx Drama um eine Frau, die nach dem Krieg ihr altes Leben und einstige Liebe zurück will

DrEhbuch GESchIchtE: DIE trüMMEr SIND uNtEr uNS Nachkrieg im Film – 6 Filmforen mit Einführung Im Frühjahr jährt sich das Ende des 2. Weltkriegs zum 75. Mal. Mit dem Einmarsch der Alliierten bricht das politische System der NS-Diktatur zusammen und mit ihm eine ganze Gesellschaft. Mit dem begriff der „Stunde Null“ verbindet sich gleichermaßen die Erinnerung an die Schrecken der letzten Kriegsphase und die Not der unmittelbaren Nachkriegszeit wie an das Ende der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft und an den gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Neubeginn unter demokratischen Vorzeichen. Kriegstraumata und Schuldfragen begegnet die Nachkriegsgesellschaft häufig mit Verdrängung. Alle Filme werden durch Fachleute eingeführt und in ihren historischen Kontext eingeordnet. Veranstalter: Die Linse gemeinsam mit LWL-Medienzentrum für Westfalen, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Westfalen Lippe, Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Münster, Geschichtsort Villa ten Hompel, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte

Weitere termine: Mi 18. März • 19:00 Uhr: Zwei dokumentarische „trümmerfilme“ aus Westfalen (Villa ten hompel, Kaiser-Wilhelm-ring 28)

Deutschland, Sommer 1945. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung Deutschlands kehrt die Jüdin Nelly (Nina Hoss) in ihre Heimatstadt zurück. Sie hat die Gefangenschaft im KZ schwer verletzt überstanden, nun will sie neu beginnen. Außer der Jüdin Lene weiß niemand, dass sie überlebt hat, vor allem nicht ihr Ex-Mann Johnny (Ronald Zehrfeld). Obwohl er sie vermutlich einst an die Nazis verriet, will Nelly ihn wiedersehen. Doch Johnny, fest überzeugt, dass seine Ex-Frau tot ist, erkennt sie nicht. Stattdessen macht er ihr ein Angebot: Da sie seiner „verstorbenen“ Frau so täuschend ähnlich sieht, soll sie deren Platz einnehmen und die KZ-Heimkehrerin spielen. Auf diese Weise will er an das Vermögen seiner tot geglaubten Frau gelangen.

»Mit PHOENIX hat Christian Petzold ein weiteres Mal bewiesen, dass er zu den besten deutschen Regisseuren zählt. PHOENIX: ein spannender, vielschichtiger Film Noir, klug inszeniert, nuanciert und großartig gespielt, mit einer Schlussszene, die man lange nicht vergisst.« (ZDF Aspekte)

Mi 1. April • 18:30 Uhr: ALS DIE AMErIKANEr KAMEN uS-Filmaufnahmen vom Kriegsende in Westfalen

Deutschland 2014 · R & Db: Christian Petzold · K: Hans Fromm • Mit Nina Hoss, ronald Zehrfeld, Nina Kunzendorf u.a. · ab 12 J. · 98'

Mo 06. April • 18:30 Uhr: IrGENDWo IN bErLIN

Mi 11. März • 18:30 Uhr

Mi, 22. April • 18:30 Uhr: LorE

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Mit einer Einführung von Wiebke Neuser und Prof. Dr. Markus Köster DIE LINSE

März Zweitausendzwanzig


DIE EhE DEr MArIA brAuN Für den Filmkritiker Hans Günther Pflaum eine der wichtigsten filmischen Auseinandersetzungen über die bundesdeutsche Nachkriegszeit Als Maria und Herrmann Braun (Hanna Schygulla und Klaus Löwitsch) im vierten Jahr des Zweiten Weltkriegs in einer hastigen Zeremonie getraut werden, verbringen sie nur einen halben Tag und eine Nacht zusammen, bevor Herrmann an die Ostfront zurück muss. Bei Kriegsende gilt er als vermisst. In einer Bar, die für Deutsche „off limits“ ist, lernt Maria den Afroamerikaner Bill (George Byrd) kennen. Später wird sie sagen: „Meinen Mann liebe ich, Bill habe ich lieb gehabt.“ Ein Heimkehrer bringt ihr die Nachricht von Herrmanns Tod. Doch eines Tages steht der Totgesagte vor der Tür. Als er Maria in Bills Armen findet, schlägt er auf sie ein. Bill versucht einzugreifen. Maria erträgt Herrmanns demütigende Situation nicht und schlägt Bill mit einer Flasche nieder. Vor Gericht übernimmt Herrmann die Schuld am Tod des amerikanischen Soldaten, und während er im Gefängnis sitzt, versucht Maria für das spätere gemeinsame Leben zu sorgen. Sie lernt den Industriellen Karl Oswald (Ivan Desny) kennen und wird auf ihre Weise Teil des wirtschaftlichen Aufstiegs der BRD. Deutschland 1978 · r: rainer Werner Fassbinder · Db: Peter Märthesheimer K: Michael Ballhaus • Mit Hanna Schygulla, Klaus Löwitsch, Hark Bohm, Günther Kaufmann u.a. · Musik: Peer raben · ab 12 J. · 120'

Mo 23. März • 18:30 Uhr Mit einer Einführung von Dr. Julia Paulus März Zweitausendzwanzig

DIE LINSE

Vorpremiere: Mo 2. März • 18:30 Uhr Ab Do 5. März iM CineMA

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Die Linse: Queer Monday

EnD oF thE CEntUry »Schön, wenn ein Film es schafft, uns zu überraschen, sogar gleich mehrere Male.« (Andreas Köhnemann, kino-zeit.de)

Die Linse:

NEbEN DEN GLEISEN Ein Kiosk als Schmelztiegel alltäglicher Probleme und Ängste Boizenburg ist eine kleine Elbestadt in MecklenburgVorpommern. Mitten auf dem Bahnhofsvorplatz steht ein Kiosk, der als Stammkneipe für Schichtarbeiter aus den Schlachthöfen, Arbeitslose, Taxifahrer und Rentner dient. Die Stammgäste diskutieren über Politik und fangen an ihre eigene Situation zu reflektieren. »Die wenigen, die aktuell wirklich gutes Geld verdienen, sind die Taxifahrer. Kein Wunder, denn: in der Nähe wurde vor kurzem ein Erstaufnahmelager für Flüchtlinge eingerichtet. Dadurch kommen nun mehr und mehr Flüchtlinge am Bahnhof an – und damit quasi automatisch auch am Kiosk. Dort treffen dann die unterschiedlichsten Zukunftsperspektiven und Weltanschauungen aufeinander. Während die einen glücklich sind nun in einem Land zu sein, in dem alles möglich sei, hocken die anderen – die Gescheiterten und „Vergessenen“ – über ihrem Bier und trauern der Vergangenheit nach.« (Björn Schneider in programmkino.de) Deutschland 2016 · R & Db: Dieter Schumann · K: Michael Kockot · ab 12 J. · 89'

So 8. März • 17:00 Uhr Vortrag ab ca. 18.45 Uhr: Dr. Georg Baumann, Psychoanalytiker in eigene Praxis in Münster und Hannover und Mitbegründer von Psycho, Film & Analyse 12

DIE LINSE

Gerade erst frisch getrennt, will der argentinische Dichter Ocho im Urlaub in Barcelona seine neu gewonnene Freiheit genießen und einfach nur für sich selbst sein. Doch da ist dieser eine gutaussehende Mann, der ihm ständig über den Weg läuft und von dem er einfach nicht die Augen lassen kann. Und diese fast schon magische Anziehungskraft beruht auf Gegenseitigkeit. Ocho lädt den attraktiven Fremden, einen spanischen Filmemacher namens Javi, schließlich auf sein Zimmer ein und die beiden landen prompt im Bett miteinander. Doch was als reines Sexdate beginnt, entpuppt sich bald als weitaus tiefere Verbindung. Die beiden treffen sich am nächsten Tag wieder, und während eines langen Gesprächs bekommt Ocho mehr und mehr das Gefühl, Javi bereits zu kennen. Und sein Gefühl täuscht ihn nicht: Die beiden Männer haben sich bereits vor 20 Jahren kennengelernt. Ein heißes Treffen, das den Verlauf ihrer beider Leben und ihren Blick auf die Liebe grundlegend veränderte. Wird dieses Wiedersehen auch ihre Zukunft verändern? Argentinien 2019 · r & Db: Lucio Castro · K: Bernat Mestres • Mit Juan Barberini, ramón Pujol, Mía Maestro, helen Celia Castro-Wood u.a. · ab 12 J. · span.omU · 83'

Mo 9. März • 20:45 Uhr März Zweitausendzwanzig


Die Linse: So oder so ist das Leben

VInCEnt WILL MEEr Ein witziges und pfiffiges roadmovie über einen am tourette-Syndrom leidenden jungen Mann »Mein Ziel war immer, … einen Ton zwischen Poesie und böser Realität und zwischen fiesem, derbem Humor aber dann auch wieder einer Zartheit zu finden.« (Drehbuchautor & Hauptdarsteller Florian David Fitz) Vincent ist beeinträchtigt durch ein Tourette-Syndrom, sein Zimmernachbar ist der zwanghaft reinliche und vernünftige Alexander. Die stark magersüchtige Marie will Therapievorschlägen nicht folgen. Die drei fliehen im Auto von Maries Therapeutin aus der Klinik. Vincent will ans Meer, um die Asche seiner Mutter den Wellen zu übergeben. Marie will einfach nur weg. Alexander möchte lieber bleiben. Ein typisches Road-Movie. Fahren und Weg stehen für die Suche nach Freiheit und Identität. Sich entwickeln, erwachsen werden, selbstbestimmt entscheiden und leben: Das entsteht in dieser Geschichte im Miteinander dreier völlig verschiedener Persönlichkeiten. Auch die Lebensentwürfe von Vincents Vater und der Therapeutin, die im Duo die „Verfolgung“ aufnehmen, entwickeln sich. Deutschland 2010 · r: ralf huettner · Db: Florian David Fitz · K: Andreas Berger Mit Florian David Fitz, Karoline herfurth, heino Ferch u.a. · ab 6 J. · 95'

Di 10. März • 18:00 Uhr Anschließend gemeinsames Gespräch im neben*an Eine Filmreihe von ApK, der FSP e.V. LebensArt, EX-In nrW e.V. mit Unterstützung von Die Linse. Seelische Leiden dürfen kein tabuthema sein. Fast jede*r Dritte erkrankt im Zeitraum eines Jahres an einer psychischen Erkrankung. Wir verteilen Kärtchen mit der grünen Schleife als Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. DIE LINSE

März Zweitausendzwanzig

CInE MAr Frühlingstour 2020 Die diesjährige Frühjahrsausgabe der Filmtour bringt neben der international mehrfach ausgezeichneten Surfdoku WhItE rIno weitere Filme, vollgepackt mit Surflegenden, Big Wave Surfen, aufregende und inspirierende Geschichten rund um den Globus und atemberaubenden Aufnahmen. WhItE rhIno: Die Big Wave Surfer Bruce Irons, Mark Healey, Nathan Fletcher, Dave Wassel, Kohl Christense und Kalani Chapman sowie Surf-Fotograf Brian Bielmann erleben am Südpazifik ihre größte jemals gesehene Welle. StrEEt SUrFErS: Frank Solomon, Big Wave Surfer aus Kapstadt, trifft Thabo und Mokete, zwei Umweltschützer, die mit recycelten Plastikflaschen ihren Lebensunterhalt verdienen. tUrnInG tIDES zeigt mit ausdrucksstarken Bildern und einer Klanglandschaft, die ausschließlich aus Aufnahmen aus gefundenen Plastik besteht, die Verwüstung, die unsere Ozeane derzeit erfahren und fordert uns alle auf etwas dagegen zu tun. rEPrESEnt: Die erste Episode einer Surf-Dokumentations-Serie über Carissa Moore, Caroline Marks, Courtney Conlogue und Lakey Peterson, die die Chance haben, erstmals zu den Olympischen Spielen 2020 nach Tokio zu reisen. A SUrFEr'S SEArCh: Der erfahrene Surfer Erik Wilkie surft im Jahr 2019 während eines Wintersturms auf dem fast zugefrorenen Lake Superior.

So 29. März • 19:30 Uhr + DIE LINSE

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Filmbetrachtungen: „Männer als Opfer“

HärTE rosa von Praunheims Film über den ehemaligen Karateweltmeister Andreas Marquart, der als Kind von Vater und Mutter misshandelt wurde Die Linse zeigt: Leinwandbegegnungen

OFFIcIAL SEcrETS Keira Knightley als Whistleblowerin Katherine Gun, die sich gegen den Irak-Krieg engagierte Katherine Gun zählt zu den wichtigsten Whistleblowerinnen unserer Zeit. Trotzdem ist die schicksalshafte Entscheidung der mutigen Britin, die alles riskierte, um den von den USA forcierten Irak-Krieg zu verhindern, wenig bekannt. Unmittelbar vor der Invasion des Irak 2003 ließ sie ein streng geheimes Memo der National Security Agency (NSA) durchsickern. Darin forderte die USA eine illegale Spionageoperation gegen Mitglieder des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, um kleinere, unentschiedene Mitgliedsstaaten zu erpressen, damit sie für den Krieg stimmen. Mit einer grandiosen Keira Knightley als Hauptdarstellerin brachte Oscar-Preisträger Gavin Hood (Tsotsi) ihre packende Geschichte auf die große Leinwand. Sein exzellent besetztes Drama macht klar, dass das Kino als Ort, um politische Debatten anzustoßen, immer noch funktionieren kann. Großbritannien/USA 2019 · r: Gavin Hood · Db: Sara Bernstein, Gregory Bernstein, Gavin Hood · K: Florian Hoffmeister • Mit Keira Knightley, Matt Smith, ralph Fiennes u.a. · 112'

Mo 16. März • 18:30 Uhr Leinwandbegegnungen ist die Filmreihe der Linse von und für Geflüchtete und alle Interessierten, die Lust auf Begegnungen mit anderen Menschen, kulturellen Austausch und gute Filme haben. Im Anschluss gibt es im neben*an die Gelegenheit, bei Essen und Trinken miteinander ins Gespräch zu kommen. Alle sind willkommen!

Gefördert aus Mitteln des Landes NRW von KOMM-AN 14

DIE LINSE +

Als Andreas Marquardt noch Kind war, wurde er vom Vater mit kaltem Wasser übergossen und auf den Balkon gestellt. Ein anderes Mal zerquetschte er ihm die Hand, bis die Knochen brachen. Die Mutter begann, den Sohn über viele Jahre sexuell zu missbrauchen, und formulierte ihren jahrelangen Besitzanspruch in dem Satz: „Dein Schwanz gehört mir.“ Eine Kindheitshölle also. Rosa von Praunheim verfilmt in semidokumentarischem Stil die wahre Geschichte des Andreas Marquart, der einer der brutalsten Schläger und Zuhälter Berlins wird. Einer, der sein „Hassprogramm gegen Frauen“ fährt, der sich mit Härte panzert und schließlich für acht Jahre im Knast landet, bevor er wieder aufersteht, sich therapeutisch seinen Traumata stellt und heute, als ehemaliger Karateweltmeister, Kinder und Jugendliche trainiert, um sie stark und selbstbewusst zu machen gegen Übergrifflichkeiten jeglicher Art. Deutschland 2015 · r: rosa von Praunheim · Db: rosa von Praunheim, Nico Woche, Jürgen Lemke · K: Nicolai Zörn, Elfi Mikesch • Mit Hanno Koffler, Luise Heyer, Katy Karrenbauer, Andreas Marquardt u.a. · ab 16 J. · 93'

Mo 16. März • 20:00 Uhr anschl. Gespräch unter Leitung von Sebastian Aperdannier März Zweitausendzwanzig


DAS NEUE MEISTERWERK VON

ROY ANDERSSON

»SÜSS, TRAURIG UND GLEICHZEITIG ÜBERWÄLTIGEND.« THE TELEGR APH

»ROY ANDERSSON IST EIN MEISTER UND ABSOLUT EINZIGARTIG AUF DER WELT.« TV4

»ERSTAUNLICH, WIE KRAFTVOLL MINIMALISTISCHES KINO SEIN KANN.« EVENING STANDARD

15. März • 13:00 Uhr: OmU-Vorpremiere

AB 19. MÄRZ IM KINO REGIE & BUCH ROY ANDERSSON BERATUNG KALLE BOMAN KAMERA GERGELY PÁLOS SET DESIGN ANDERS HELLSTRÖM FRIDA E. ELMSTRÖM NICKLAS NILSSON KOSTÜME JULIA TEGSTRÖM ISABEL SJÖSTRAND SANDRA PARMENT AMANDA RIBRANT TONMISCHUNG ROBERT HEFTER bvft VFX-KOORDINATION NÉHA HIRVE TECHNISCHE LEITUNG JESPER BRODERSEN KAMERA-ASSISTENZ OSCAR MOSÉN PRODUZENTIN PERNILLA SANDSTRÖM JOHAN CARLSSON KOPRODUZENTEN PHILIPPE BOBER HÅKON ØVERÅS AUSFÜHRENDE PRODUZENTIN SARAH NAGEL ISABELL WIEGAND EINE PRODUKTION VON ROY ANDERSSON FILMPRODUKTION AB IN KOPRODUKTION MIT ESSENTIAL FILMS IN ZUSAMMENARBEIT MIT PARISIENNE DE PRODUCTION 4 ½ FIKSJON AS SVERIGES TELEVISION AB ARTE FRANCE CINÉMA ZDF/ ARTE FILM CAPITAL STOCKHOLM FUND GEFÖRDERT VON SVENSKA FILMINSTITUTET EURIMAGES COUNCIL OF EUROPE NORDISK FILM- OCH TV FOND NORSK FILMINSTITUTT FILM- UND MEDIENSTIFTUNG NRW MEDIENBOARD BERLIN-BRANDENBURG

März Zweitausendzwanzig

+ DIE LINSE

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Jährlich ausgezeichnet von bund und Land für ein herausragendes filmprogramm.

café und Kneipe im cinema

Warendorfer str. 45 · münster mauritz-West · tel. 0251.30300 www.cinema-muenster.de · info@cinema-muenster.de

tel. 0251.30309 mail: garbo@cinema-muenster.de

gegründet 1968 an der Weseler straße, seit 1981 am jetzigen standort. eines der ältesten programmkinos der republik. drei säle: cinema 1 (158 plätze), cinema 2 (58 plätze), Kurbelkiste (52 plätze). ausgezeichnet: regelmäßig für das herausragende Jahresprogramm, Dokumentarfilmprogramm und Kinderfilmprogramm von der Film- und Medienstiftung NRW und von der Kulturstaatsministerin.

adresse und barrierefreiheit: wie Cinema

barrierefreiheit: Das Cinema 1 ist nicht, Cinema 2 und Kurbelkiste bedingt rollstuhlgerecht. Am besten vorher einen Rollstuhlplatz reservieren. Die Toiletten sind nicht rollstuhlgerecht.

tischreservierungen: Wir können leider nur Reservierungen für maximal 8 Personen annehmen.

hörbehinderte: Der Ton aller Filme lässt sich mit Induktionsschleife oder über eine Smaprtphone-App verstärken. Entsprechend gekennzeichnete Filme können zudem mit Hilfe eines eigenen Smartphones und Kopfhörers mit Untertiteln versehen werden.

täglich geöffnet ab 10:00 uhr: Mo – Do bis 0:00 Uhr, Fr + Sa bis 0:30 Uhr, So bis 22:30 Uhr

sehbehinderte: Mit eigenem Smartphone und Kopfhörer können entsprechend gekennzeichnete Filme mit Audiodeskription versehen werden.

große Karte: Mo – Fr 12:00 bis 14:00 Uhr Mo – Do 17:45 bis 22:45 Uhr, Fr + Sa 17:45 bis 23:15 Uhr, So + feiertags 13:00 bis 22:00 Uhr

Lage: ca. 800 Meter = 10 Fußminuten vom Hauptbahnhof in Mauritz-West, auf der Warendorfer Straße – das ist die Straße Richtung Osten nach Handorf, Telgte, Warendorf anfahrt per öpnV: Haltestelle Zumsandestraße (1 Min.): Linien 2, 10, [N83]. Haltestelle Hohenzollernring / Finanzgericht (5. Min.): 33, 34, [N2]. Haltestelle Hauptbahnhof (10 Min.): alle Linien.

großes frühstücksbuffet: So + feiertags 10:00 bis 13:00 Uhr

anfahrt per auto: Parkplätze an der Warendorfer Str. teilweise kostenfrei oder beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe an der Warendorfer Straße 21-25 (Gezahlt werden muss mit Geld- oder EC-Karte). anfahrt mit dem fahrrad: Die besten Parkmöglichkeiten gibt es an den Fahrradständern auf der gegenüberliegenden Straßenseite. öffnungszeiten der Kinokasse: immer 15 Min. vor der 1. Vorstellung. Montag und Dienstag ab ~16:30 Uhr, Mittwoch bis Samstag ab ~14:45 Uhr, Sonntag ab 10:30 Uhr eintrittspreis: 8,50 €* · ermässigt: 7,00 €* (Ermäßigung gilt für Studierende, Behinderte über 50%, Münster-Pass-Besitzende u.a.) donnerstag = premierentag: 6,00 €* für alle Filme, die im Wocheneinsatz neu starten (nicht für CINEMA FLASHLIGHT) *onLine jeweils 0,50 € günstiger, ggf. plus Überlängenzuschlag Kino fÜr Kinder: 4,50 € für alle. sonderVeranstaLtungen sind möglich. Anfragen unter 0251.30307 schuLKino Auf Wunsch zeigen wir Filme auch für Schulklassen zu individuellen Terminen vormittags. Ein regelmäßiger Newsletter informiert über aktuelle Schulkino-Angebote: Eintragen unter schulkino@cinema-muenster.de · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Übersicht zum herausnehmen! · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·


das cinema zeigt

märz 2020

Wochenprogramm ab do 27.2.

ab sa 29.2.

das cinema zeigt tommaso und der tanz der geister [mehrspr.OmU + dF] das cinema zeigt freies Land

ab sa 7.3.

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Kino für Kinder

aLfons zitterbacKe – das chaos ist zurÜcK

Premierentag! donnerstag ab do 5.3.

> Linse 02/20

das cinema zeigt zum bundesstart La VÉritÉ – Leben und LÜgen Lassen [franz.OmU + dF] 23 das cinema zeigt zum bundesstart Jenseits des sichtbaren – hiLma af KLint [schwed./engl.OmU] 24 das cinema zeigt zum bundesstart fÜr sama [arab.OmU] 25 Kino für Kinder

ritter trenK

ab do 12.3.

das cinema zeigt zum bundesstart neW YorK – die WeLt Vor deinen fÜssen [engl.OmU] das cinema zeigt zum bundesstart die perfeKte Kandidatin [arab.OmU + dF]

ab sa 14.3.

Kino für Kinder

ab do 19.3.

ab sa 21.3.

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aLLe fiLme im Wocheneinsatz Kosten im cinema donnerstags nur 5,50€ (an der KinoKasse +0,50€)

ostWind – aufbruch nach ora

das cinema zeigt zum bundesstart Über die unendLichKeit [schwed.OmU + dF] das cinema zeigt zum bundesstart WaVes [engl.OmU + dF] das cinema zeigt zum bundesstart siberia [engl.OmU + dF] Kino für Kinder

pettersson und findus – findus zieht um

ab do 26.3.

das cinema zeigt zum bundesstart undine das cinema zeigt zum bundesstart pause [griech.OmU + dF]

so 29.3.

Kino für Kinder

mo & friese tanzen aus der reihe

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26 27 18

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cinema & die Linse

sondertermine

do 27.2. 14:30 Kino Kaffeeklatsch mit dem seniorenbüro mauritz Vorpremiere: La VeritÉ – Leben und LÜgen Lassen 23 18:30 cinema fLashLight: spuren – die opfer der nsu > Linse 2/20 so 1.3. 20:15 alles außer tatort: schnall dich besser an! (4) badLands [engl.OF] > Linse 2/20 mo 2.3. 18:30 Vorpremiere: fÜr sama [arab.OmU] 25 20:45 cinema fLashLight La isLa minima – mörderLand [span.OmU] > Linse 2/20 mi 4.3. 18:30 architektur und film: hoteL JugosLaViJa [franz./serb.OmU] + the noVgorod spaceship [russ./engl.OmU] 8 22:15 arthouse sneak – pay after #165 31 so 8.3. 11:00 die Linse zeigt zum Weltfrauentag: paris caLLigrammes 6 13:30 zum Weltfrauentag: Jenseits des sichtbaren – hiLma af KLint [schwed./engl.OmU] 6 15:30 zum Weltfrauentag: Waterproof [arab.OmU] 6 17:00 psycho, film & analyse: neben den gLeisen 12 17:30 Vorpremiere zum Weltfrauentag: pause 7 19:45 Vorpremiere zum Weltfrauentag: die perfeKte Kandidatin 7 mo 9.3. 18:30 zum Weltfrauentag: in search … [mehrspr.OmU] 7 20:45 Queer monday: end of the centurY 12 di 10.3. 18:00 so oder so ist das Leben: Vincent WiLL mehr 13 mi 11.3. 18:30 drehbuch geschichte: die trümmer sind unter uns phoeniX 10 so 15.3. 18:30 architektur und film: fort Von aLLen sonnen [russ./engl.OmU] 9 mo 16.3. 18:30 Leinwandbegegnungen: officiaL secrets 14 20:00 männernetzwerk münster – männer als opfer: härte 14 di 17.3. 20:30 Kurzfilmsalon im neben*an shorts attack 2020: gesellschaftsspiele 22 mi 18.3. 19:00 Dokumentarfilm-Club: prinzessinnenbad 20 22:15 arthouse sneak – pay after #166 31 do 19.3. 19:00 You look diff'rent #3 mit der seebrücke: soLidaritY cities 21 so 22.3. 11:00 die Linse zeigt: paris caLLigrammes 6 13:30 cinema fLashLight: Waterproof [arab.OmU] 6 17:00 die Linse mit der gesellschaft für christ.-Jüd. zusammenarbeit: sWimmingpooL am goLan [dt./engl./hebr.OmU] 20 mo 23.3. 18:30 drehbuch geschichte: die trümmer sind unter uns die ehe der maria braun 11 18:30 architektur und film: das haus der regierung [russ.OmU] 9 do 26.3. 14:30 Kino Kaffeeklatsch mit dem seniorenbüro mauritz die perfeKte Kandidatin 27 18:30 cinema fLashLight: Waterproof [arab.OmU] 6 20:00 die Linse zeigt in der Lila Leeze im rahmen der Woche „recht auf Wohnen“: mietrebeLLen 21 so 29.3. 19:30 cine mar frühlingstour 2020 13 mi 1.4. 18:30 drehbuch geschichte: die trümmer sind unter uns aLs die ameriKaner Kamen > Linse 04/20 22:15 arthouse sneak – pay after #167 3

alle Veranstaltungen im cinema, Warendorfer straße 47, Kinokasse: tel. (0251) 30 300 aktuelle termine auf unserer internetseite www.cinema-muenster.de, in der tageszeitung und im Wochenprogramm Kinoaktuell, das in allen Kinos münsters und vielen Volksbanken und sparkassen des umlandes ausliegt. Irrtümer sind nicht beabsichtigt, aber möglich. Alle Angaben also ohne Gewähr. Änderungen (besonders bei den Zeiten) vorbehalten! · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Übersicht zum herausnehmen! · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·


scarlett, das offizielle Glücksschwein des cinema, präsentiert:

Kino FÜr Kinder im cinema im märZ

itt: eintr euro 4,50

eintritt beim „Kino für Kinder“ im cinema: 4,50 euro Kinder erhalten am tag ihres Geburtstages mit einem elternteil freien eintritt! bei größeren Gruppen hat jede zehnte Person freien eintritt! (nach Voranmeldung) die anfangszeiten können sich nach hinten verschieben. bitte Kinoaktuell beachten! es können auch individuelle termine vereinbart werden.

alFons ZitterbacKe – das chaos ist ZurÜcK Der elfjährige Alfons Zitterbacke lässt sich nicht unterkriegen, weder von den Missgeschicken, die ihm widerfahren, noch von den Hänseleien seiner Mitschüler, als die erfahren, dass Alfons mit einer „genialen“ Erfindung den Weltraum erobern will …

Die Familie des Bauernjungen Trenk Tausendschlag steht im Dienste des unbarmherzigen Ritters Wertolt. Als sein Vater zu Unrecht in den Kerker geworfen wird, will Trenk Ritter werden. Mit Hilfe seiner Freunde macht er sich auf, am Ritterturnier des Fürsten teilzunehmen.

d 2019 · r: mark schlichter ab 0 J. · empf. ab ca. 8 Jahren · 92‘

d/Österreich 2015 · r: anthony Power ab 0 J. · empf. ab ca. 6 Jahren · 80‘

sa 29. Februar · 14:45 uhr so 1. märz · 14:45 uhr

sa 7. märz · 14:45 uhr so 8. märz · 14:45 uhr

mit malaktion!

ostwind – auFbruch nach ora

Pettersson und Findus – Findus Zieht um

In der dritten Verfilmung der Reihe macht sich Mika mit Ostwind auf nach Spanien, wo sie die Herkunft ihres Hengstes vermutet. Tatsächlich stößt sie in Andalusien auf die noch wild lebende Herde, von der Ostwind abstammt. Aber die Tiere sind in Gefahr…

Pettersson ist mal wieder genervt von Findus und bietet ihm zum Scherz an, ins Klohäuschen auf dem Hof umzuziehen. Zu seiner Überraschung willigt der Kater ein. Nun ist Pettersson traurig …

d 2017 · r: Katja von Garnier ab 0 J. · empf. ab ca. 9 Jahren · 110‘

sa 21. märz · 14:45 uhr mit anschl. malaktion im neben*an so 22. märz · 14:45 uhr sa 28. märz · 14:45 uhr

so 14. märz · 14:45 uhr so 15. märz · 14:45 uhr

ritter trenK

d 2018 · regie: ali samadi ahadi ab 0 J. · empf. ab ca. 5 Jahren · 81‘

mit moderation! Kurzfilm-Programm:

mo & Friese tanZen aus der reihe Ein Programm vom Kinder Kurzfilm Festival in Hamburg: Die beiden Maskottchen Mo & Friese haben sich wieder einige tolle Filme aus ihrem letzten Festival ausgesucht und zu einem kunterbunten Programm zusammengestellt. empf. ab ca. 5 Jahren · ca. 30‘ + moderation

so 29. märz · 14:45 uhr mit begleitender moderation von bart hogenboom (theater scintilla)

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Di 17. März • 21:00 Uhr: OMU-VOrpreMiere Ab DO 19. März iM CineMA

Februar Zweitausendzwanzig

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Die Linse zeigt mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit

SwIMMINGPooL aM GoLaN Die getrennten Lebenswege der jüdischdeutschen Familie Zimmering, deren Mitglieder an der Gründung zweier Staaten, der DDR und Israels, entscheidend mitgewirkt haben Die Linse: DokumentarfiLm-CLub

PrINZESSINNENbaD Der alltag dreier Teenie-Girls in berlin-Kreuzberg Zusammen gehen sie auf Partys, in Cafés oder, wenn im Sommer die Sonne scheint, ins Prinzenbad. Mina, Klara und Tanutscha sind 15 Jahre alt, unzertrennliche Freundinnen seit ihrer Kindheit und beim Durchschlagen durch den Kreuzberger Teeniealltag alles andere als auf den Mund gefallen. Für Filmemacherin Bettina Blümner waren sie außerdem ein Glücksfall: Für„Prinzessinnenbad“ hat sie die Mädchen ein Stück beim Erwachsenwerden begleitet und daraus ein Dokuportrait gemacht, das von der Offenheit, dem rauen Charme und schlagfertigen Witz der drei lebt. Auf der Berlinale wurde PrinZESSinnEnBAD zum großen Publikumserfolg und gewann den nachwuchspreis Dialogue en perspective. »Den großmäuligen und schüchternen, angeberischen und zurückhaltenden, witzigen und albernen Freundinnen schaut man ausgesprochen gerne zu. Und bekommt dabei ganz nebenbei noch eine satte Ladung zutreffender Generationsbeschreibung mitgeliefert – Sehenswert.« (tip berlin) Deutschland 2006 · r & Db: bettina blümner · K: Mathias Schöningh · ab 12 J. · 93'

Mi 18. März • 19:00 Uhr mit anschl. Gespräch im neben*an Mit der reihe Dokumentarfilm-Club möchten wir dem Dokumentarfilm, seinen Inhalten und Formen einen besonderen Platz einräumen. Nach jedem Film gibt es die Möglichkeit, in lockerer runde im neben*an über den Film zu reden. 20

DIE LINSE

Lizzi Meyer entkam 1939 knapp dem Holocaust. in England begegnete sie dem FDJ-Mitbegründer Josef Zimmering und heiratete ihn. 1945 kehrten sie zurück nach Ostdeutschland, in die Sowjetische Besatzungszone, und bauten dort die DDr zusammen auf. im Gegensatz zu Lizzi gelang ihrer Cousine Lore die Flucht nach Palästina. Dort heiratete sie den Zionisten Max Zimels, der als Gesandter für die Jewish Agency in Berlin noch Tausende von Juden nach Palästina retten konnte. Sie waren Mitbegründer israels und lebten im Kibbuz Kfar Szold, nahe dem Golan. Die Filmemacherin Esther Zimmering begibt sich in Berlin und israel auf die Suche nach den großen ideen, denen ihre Vorfahren gefolgt sind, und stößt auf unterschwellige Konflikte und Geheimnisse. Sowohl auf israelischer als auch auf ostdeutscher Seite tauchen merkwürdige und politisch brisante Lücken in den Legenden der Familie auf, für die sich Esther immer intensiver interessiert. Deutschland 2018 · r: Esther Zimmering · K: börres weiffenbach · ab 0 J. dt./engl./hebrä.OmU · 88'

So 22. März • 17:00 Uhr März Zweitausendzwanzig


Die Linse zeigt in der Lila Leeze im rahmen der woche recht auf wohnen

MIETrEbELLEN – widerstand

gegen den ausverkauf der Stadt Ein Kaleidoskop der Mieterkämpfe in berlin gegen die Verdrängung aus den nachbarschaftlichen Lebenszusammenhängen.

Die Linse: You look diff'rent #3

SOlIDaRIty CItIeS Kurzfilme, Vortrag und Diskussion mit Referent*innen der Seebrücke mit Schwerpunkt „Solidarity cities“ Seebrücke Münster ist die Lokalgruppe der seit 2018 international agierenden Seebrücke-Bewegung. Als offenes Aktionsbündnis widersetzen sie sich der tödlichen Abschottungspolitik der EU und treten für die rechte in Seenot geratener Schutzsuchender ein. Sie fordern eine humanitäre Migrationspolitik und Entkriminalisierung der Seenotrettung. Durch Demos und kreative Aktionen schaffen sie Gegenöffentlichkeit, zudem sammeln sie Spenden und informieren über aktuelle Ereignisse. Unter dem Motto Solidarity from Sea to City engagieren sie uns für die Praxis sicherer Häfen und solidarischer Städte. Wir zeigen eine Auswahl von (Kurz-) Filmen, die die Problematik vom Mittelmeer bis in die Städte aufzeigen. im Anschluss sprechen wir über Ursachen und mögliche Lösungsansätze.

Do 19. März • 19:00 Uhr Mit referent*innen der Seebrücke Münster

You look diff'rent – die linke Filmreihe im Cinema von Die Linse e.V. mit Filmen und Vorträgen über Gegendiskurse und andere Sichtweisen auf die welt März Zweitausendzwanzig

in den letzten Jahren hat sich die Hauptstadt Berlin rasant verändert. Wohnungen, die lange als unattraktiv galten, werden von Anlegern als sichere Geldanlagen genutzt. Massenhafte Umwandlungen in Eigentumswohnungen und Mietsteigerungen in bisher unbekanntem Ausmaß werden alltäglich. Die sichtbaren Mieterproteste in der schillernden Metropole Berlin sind eine reaktion auf die zunehmend mangelhafte Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum. Der Film ist ein Kaleidoskop der Mieterkämpfe in Berlin gegen die Verdrängung aus den nachbarschaftlichen Lebenszusammenhängen. Eine Besetzung des Berliner rathauses, das Camp am Kottbusser Tor, der organisierte Widerstand gegen Zwangsräumungen und der Kampf von rentnern um ihre altersgerechten Wohnungen und eine Freizeitstätte symbolisieren den neuen Aufbruch der urbanen Protestbewegung. »Der Film ... soll Stadtbewohnern Mut machen, sich angesichts der Situation nicht Ohnmachtsgefühlen hinzugeben, sondern an der Gestaltung ihrer nachbarschaften, Viertel und Stadt selbstbewusst mitzuwirken.« (Die Filmemacher*innen) Deutschland 2014 · R: Matthias Coers, Gertrud Schulte Westenberg · Db: Gertrud Schulte Westenberg, Matthias Coers · K: Matthias Coers · ab 0 J. · 78'

Do 26. März • 20:00 Uhr in anwesenheit des Filmemachers Matthias Coers Ort: lila leeze, Dortmunder Straße 11, Hof · eintritt 5: euro DIE LINSE

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Kurzfilmsalon im neben*an – mit der Linse

GeseLLschaftsspieLe Neben Größenwahn, Gruppendynamik und arbeits­ ekstase thematisiert das programm absonderliche Wohnraumsituationen, urbanen aktionismus, politi­ sche Richtungsstreits, Lebensphilosophe und absur­ de phänomene zwischen alltag und Vision. the OstRich pOLitic: Ein wissenschaftlicher Bericht erschüttert die Nation der Strauße in ihren Grundfesten. Schnell wird die Regierung aktiv, um die Ordnung wiederherzustellen. f 2018 · R: Mohamad houhou · engl.OmU · 7‘ · animation

GeRichtsZeichNeR: Ein Mann, der Menschen im Namen eines Gottes Ohren abschneidet, steht vor Gericht. Der Gerichtszeichner berichtet von Tumult. D 2018 · R: Jochen Kuhn · 12‘ · animation

LOyaL: Jay ist tot. Beim Versuch, ihm ein Denkmal zu setzen, geraten drei Freunde in Gefahr, als sie in einer alten Mission unterwegs sind. D 2019 · R: Diego hauenstein · 13‘

heROes: Der ewige Ruhm ist zum Greifen nah: Sie tun sich zusammen, ermutigen sich gegenseitig und wollen gewinnen! argentinien 2018 · R: Juan pablo Zaramella · span.OmU · 3’ · animation

MiNUs ONe: Es ist Sommer in Athen und Elsas Familie vermietet ihre Wohnung an Touristen. In ihrer Ersatzwohnung bleibt nur wenig Raum für Träume. Griechenland 2016 · R: Natassa Xydi · griech.OmU · 16‘

KiDs: Wie verhalten wir uns in einer großen Masse? Sind wir alle gleich? Wer führt die Gruppe an? Was ist die richtige Richtung? schweiz 2019 · R: Michael frei · ohne Dialoge · 9‘ · animation

eLLa: Ella zieht um, nach mehr als 40 Jahren. Zu Besuch kommt eine junge Familie zur Besichtigung einiger zum Verkauf stehender Möbelstücke. D/f 2018 · R: Benjamin Rost · 9‘

apfeLMUs: Philosophische Zwiegespräche der menschlichen und tierischen Art über die wichtigen Dinge im Leben: Freiheit, Existenz, Apfelmus. aU 2019 · R: alexander Gratzer · 7‘ · animation

ha ha ha: Infektiöses Lachen wird in einer dystopischen Lachfabrik auf die Spitze getrieben, als eine Frau langsam ihre Kolleg*innen aus der Tristesse reißt. finnland 2019 · R: samuli Valkama · ohne Dialoge · 9‘

DesZcZ [RaiN]: Im freien Fall von der Spitze eines Hochhauses finden sich Gaffer zusammen. Und die Euphorie produziert einige Nachahmungstäter. polen 2019 · R: piotr Milczarek · ohne Dialoge · 5‘ · animation Gesamt: 90‘ plus pause und Moderation

Di 17. März • 20:30 Uhr mit pause, Getränk und Moderation 22

März Zweitausendzwanzig


Das cinema zeigt zum Bundesstart

La VÉRitÉ – LeBeN UND LÜGeN LasseN eine mit feinem humor und empathie für menschli­ che schwächen erzählte, berührende Mutter­toch­ ter­Geschichte über große und kleine Lebenslügen. In ihren Memoiren mimt die französische Filmdiva Fabienne (Catherine Deneuve) vortrefflich die Rolle der hingebungsvollen, liebenden Mutter. Ihre Tochter Lumir (Juliette Binoche) hingegen hat ganz andere Erinnerungen an die Kindheit mit der Frau, die sich stets im Licht der Öffentlichkeit sonnte. Als die Drehbuchautorin mit Ehemann Hank (Ethan Hawke) und ihrem Kind aus New York nach Paris zurückkehrt, versucht sie, ihre Mutter mit den verdrehten Wahrheiten in der Autobiographie zu konfrontieren. Der japanische Regisseur Hirokazu Kore-eda gewann bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2018 die Goldene Palme für sein Familiendrama Shoplifters und zählt zu den gefragtesten Arthouse-Filmemachern der Gegenwart. Für LA VÉRITÉ – LEBEN UND LÜGEN LASSEN drehte er zum ersten Mal außerhalb seines Heimatlands und vereint mit Juliette Binoche und Catherine Deneuve zwei der bedeutendsten französischen Filmschauspielerinnen unserer Zeit erstmals gemeinsam vor der Kamera.

»Mit erzählerischer Einfachheit und bewundernswerter Lebensklugheit treibt der Regisseur seine Erzählung ebenso unterhaltsam wie komisch voran. Und Catherine Deneuve ist eine Wucht.« (Michael Ranze, programmkino.de)

Frankreich 2019 · R & Db: Hirokazu Kore-eda · K: Éric Gautier • Mit Catherine Deneuve, Juliette Binoche, ethan hawke u.a. · ab 0 J. · franz.OmU + df · 108'

Do 27. Februar • 14:30 Uhr: Vorpremiere im Kino Kaffeeklatsch ab Do 5. März im Wochenprogramm

Kino Kaffeeklatsch »Kore-edas Werk ist eine stille, liebevolle und oftmals sanft-humorige Kontemplation über das Kino selbst. […] Ein bisschen Wahrheit, ein bisschen Deneuve, die sich selbst spielt – aber dann wieder ein Schein, eine Geschichte, die aus Realität Fantasie macht, die mehr bedeutet, mehr berührt, die universell ist und Menschen zu bewegen vermag..« (Beatrice Behn, kino-zeit.de) März Zweitausendzwanzig

Jeden vierten Donnerstag im Monat laden wir Men­ schen in den „besten Jahren“ zu einem ausgewählten film sowie Kaffee und Kuchen zum sonderpreis ein. es stehen Rollstuhl­plätze zur Verfügung, die hörbe­ hindertenanlage kann mit hörgerät, einem hauseige­ nen Kopfhörer oder über ein selbst mitgebrachtes smartphone mit eigenem Kopfhörer genutzt werden. seniorinnen und senioren zahlen für den film ohne café­Besuch 5,20 euro, für den film inklusive heißgetränk und hausgemachtem Kuchen 8,00 euro.

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Das Cinema zeigt zum Bundesstart

JENSEITS DES SICHTBAREN – HILMA AF KLINT Die Kunstwelt macht eine sensationelle Entdeckung – nur 100 Jahre zu spät. Eine Dokumentation über eine noch immer verkannte Pionierin der abstrakten Kunst. oder subjektivem Kunstverständnis – hier ist eine Künstlerin, die sehr viel und wichtiges zu sagen hat. Lebensthemen verweben sich hier auf ästhetische Weise mit dem Werk und der Künstlerin.« (Regisseurin Halina Dyrschka)

Bereits 1906 malte Hilma af Klint ihr erstes abstraktes Bild, lange vor Kandinsky, Mondrian oder Malewitsch. Sie schuf über 1500 abstrakte Gemälde, die der Nachwelt bis heute verborgen blieben. Wie kann es sein, dass eine Frau Anfang des 20. Jahrhunderts die abstrakte Malerei begründet und niemand nimmt Notiz? Die cineastische Annäherung an eine Pionierin, deren sinnliches Oeuvre nicht nur künstlerisch fasziniert, zeigt eine lebenslange Sinnsuche, die das Leben jenseits des Sichtbaren erfassen will. Die außergewöhnliche Gedankenwelt der Hilma af Klint reicht über Biologie, Astronomie, Theosophie bis hin zur Relativitätstheorie und spannt so einen faszinierender Kosmos aus einzigartigen Bildern und Notizen. Heute begeistert die Künstlerin Millionen mit ihrem schrankenlosen Denken, das in einem überwältigenden Werk gipfelt und die Geschichte verändert. »Hilma af Klint hat nicht nur Kunst erschaffen die ihrer Zeit voraus war, sie hat auch ein Lebensbild vertreten, das bis heute absolut zukunftsweisend ist. Die Gleichwahrnehmung der Geschlechter ist nach wie vor ein Thema und ihre visionären Anschauungen z.B. über Religion sind damals wie heute evident. Abgesehen von geschmacklichen Präferenzen 24

»Die in Berlin geborene Produzentin und Filmemacherin Halina Dyrschka nähert sich in JENSEITS DES SICHTBAREN auf behutsame Weise einer komplexen, vielschichtigen Künstlerpersönlichkeit, die ihrer Zeit weit voraus war. Es entsteht das Bild einer seit frühester Jugend innerlich getriebenen, hochintelligenten Frau, die das Pech hatte, in einer Zeit zu leben, in der patriarchale Strukturen allgegenwärtig waren. Nicht zuletzt in der Kunstwelt.« (Björn Schneider, spielfilm.de) »Für Kunstfans ein absolutes Muss und für Cinephile ein visuelles Erlebnis von besonderer Qualität.« (Gaby Sikorski, programmkino.de)

Deutschland 2018 · R: Halina Dyrschka · K: Alicja Pahl, Luana Knipfer schwed./engl./dt.OmU · 93'

Ab Do 5. März im Wochenprogramm So 8. März • 13:30 Uhr zum Weltfrauentag März Zweitausendzwanzig


Das Cinema zeigt zum Bundesstart

FÜR SAMA »Nicht nur ein Appell gegen den Krieg, sondern ein Weckruf an die Welt.« (programmkino.de) Der Film ist ein Liebesbrief der jungen Mutter Waad al-Kateab an ihre Tochter Sama. Über einen Zeitraum von fünf Jahren hat die junge Frau mit ihrem Handy und ihrer Kamera zunächst die Protestbewegungen und dann den Krieg in Syrien dokumentiert. Sie erzählt von ihrem Leben im aufständischen Aleppo, wo sie sich verliebt, heiratet und ihr Kind zur Welt bringt. Dann muss sie sich entscheiden, ob sie fliehen und ihre Tochter in Sicherheit bringen soll. Oder ob sie bleibt und den Kampf für die Freiheit weiterführt, für den sie schon so viel geopfert hat.

»Ein einzigartiges Zeitdokument, welches mit seiner ungefilterten Wahrheit und gesellschaftlichen Relevanz überzeugt und begeistert ... Einen solch wichtigen Film sollte jeder gesehen haben.« (Jugendjury der FKM Leipzig) »Ein sehr persönliches Tagebuch, mit dem sich Waad an ihre Tochter Sama wendet, die der Film immer wieder ins Zentrum rückt. In Zeitsprüngen zeigt der Film die ganze Spanne der Gefühle vom berauschenden Gefühl der anfangs erfolgreichen Revolution gegen das verhasste Regime bis hin zu völliger Verzweiflung, vieltausendfachem Tod und der Gewissheit, von der Weltöffentlichkeit ignoriert und im Stich gelassen zu worden sein. Den verzweifelten Müttern und ihren Kindern, die in diesen Kriegen Unvorstellbares erdulden müssen, hat Waad al-Khateab mit ihrem Film eine Stimme gegeben.« (Joachim Kurz, kino-zeit.de) FOR SAMA Großbritannien/Syrien 2019 · R & Db: Waad Al-Kateab, Edward Watts • Mit Waad Al-Kateab, Hamza Al-Khateab, Sama Al-Khateab u.a. ab 16 J. · arab./engl.OmU · 95'

Mo 2. März • 18:30 Uhr: Vorpremiere Ab Do 5. März im Wochenprogramm Denn um sie herum richtet der Bürgerkrieg immer größere Zerstörung an. Obwohl Waad das Leid der Menschen und der Personen in ihrer unmittelbaren Nähe auf drastische Weise aufzeichnet, findet sie selbst inmitten der Bombardements Spuren von Freude und Lebensmut. Durch diesen Blick von Innen heraus ist der Film so besonders, so wahr, so entsetzlich und unfassbar. Vielfach honoriert vom erschütterten und tief bewegten Publikum beim Filmfestival Cannes (Bester Dokumentarfilm), Europäischen Filmpreis (Bester Dokumentarfilm), Filmfest München (Publikumspreis), British Independent Film Awards (Bester Film, beste Regie, bester Schnitt, bester Dokumentarfilm) und auf der Filmkunstmesse Leipzig (Preis der Jugendjury). März Zweitausendzwanzig

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Das Cinema zeigt zum Bundesstart

NEW YORK – DIE WELT VOR DEINEN FÜSSEN Ein Stadt-Erlebnis, dass es so noch nicht gegeben hat »As I showed the movie to my friends and family, I realized that it had far wider appeal. My baby boomer parents were crying during the movie, saying that my generation no longer does the quiet, introspective wandering that Matt does in this film. He reminded my parents of their generation – a kind of Jack Kerouac spirit that’s been lost to GPS. My activist, socially progressive wife said, “Finally, we get to see parts of the world and people that are overlooked and forgotten in big cities.”« (Jesse Eisenberg, Executive Producer) 5.000 Kilometer – das ist die Distanz, die Matt Green seit 2012 zu Fuß zurückgelegt hat. Das entspricht ungefähr der Entfernung zwischen Deutschland und Australien. Nur ist Matt Green diese Strecke ausschließlich in einer einzigen Stadt gelaufen – in seiner Wahlheimat New York City. Für seine Mission hat Green fast alles aufgegeben – seinen Job als Ingenieur, seine Beziehung, selbst seine Wohnung. Dafür erlebt er die Stadt auf eine Weise wie noch niemand vor ihm. Wie kommt man auf einen so eigensinnigen Plan? Was macht es mit einem, Jahre seines Lebens auf einer so einsamen Mission zu verbringen? Und was findet man dabei über die Stadt heraus – diese wundervolle, wahnsinnige und wilde Metropole, deren Faszination sich kaum jemand auf der Welt entziehen kann? Für den Dokumentarfilmer Jeremy Workman ist NEW YORK – DIE WELT VOR DEINEN FÜSSEN eine Herzensangelegenheit. Workman wurde 2012 erstmals auf das Projekt aufmerksam. Mit Matts Einwilligung folgte er ihm auf einem Teil seiner Wanderung – als Ein-Mann-Filmteam mit Minimalausrüstung. Alles Weitere – die Begegnungen mit Anwohnern und Passanten, Entdeckungen am Wegesrand, das Wetter – blieb dem Zufall überlassen. Als ausführender Produzent fungiert der Schauspieler – und gebürtige New Yorker – Jesse Eisenberg (The Social Network). 26

»Es geht hier eben nicht darum, etwas Bestimmtes zu tun oder zu zeigen, sondern das Leben anzunehmen, wo auch immer es gerade ist. Darum, die kleinen Dinge wertzuschätzen: kuriose Schilder, Pflanzen am Straßenrand, Pfützen, die nicht kleiner werden. Und natürlich Menschen.« (Oliver Armknecht, film-rezensionen.de) THE WORLD BEFORE YOUR FEET USA 2018 · R & Db & K: Jeremy Workman ab 0 J. · engl.OmU · 95'

Ab Do 12. März im Wochenprogramm März Zweitausendzwanzig


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DIE PERFEKTE KANDIDATIN Eine wohltuende Emanzipationsgeschichte von Regisseurin Haifaa al Mansour (Das Mädchen Wadjda) Film von den Veränderungen in diesem Land zu erzählen, die manchmal klein und manchmal groß aber alle stets wichtig und vor allem für Frauen weltbewegend sind.« (Beatrice Behn, kino-zeit.de)

Maryam ist Ärztin in einer kleinen Stadt in SaudiArabien. Trotz ihrer exzellenten Fähigkeiten muss sie sich jeden Tag aufs Neue den Respekt der Mitarbeiter und der Patienten erkämpfen. Wütend macht Maryam vor allem der Zustand der Zufahrtstraße zu ihrer Klinik. Seit Jahren versucht sie vergeblich zu erreichen, dass diese asphaltiert wird. Schließlich ist sie der Situation rund um das Krankenhaus und von ihren eingeschränkten Möglichkeiten als Frau so empört, dass sie sich als Kandidatin für den Stadtrat aufstellen lässt. »Schon das erste Bild ist eine kleine stille Sensation. Maryam (Mila Al Zahrani), deren Leben in Saudi-Arabien wir gleich ein kleines Stück begleiten werden, sitzt am Steuer ihres Wagens und fährt zur Arbeit. Ein alltägliches Bild, wäre da nicht das Wissen, dass erst seit kurzer Zeit Frauen in Saudi-Arabien selbst fahren dürfen. Und schon da beginnt Mansours

»Nach dem flotten Drehbuch von Haifaa al Mansour und Brad Niemann entstand ein Film, der als Komödie ebenso gut funktioniert wie als Emanzipationsdrama oder als Kaleidoskop des verborgenen Frauenlebens im Islam – eine exotisch wirkende Welt voller Verbote und Regeln. Männer und Frauen arbeiten zwar zusammen, feiern aber getrennt. (...) Maryam meistert ihren schwierigen Alltag mit viel Geschick; ebenso raffiniert setzt Haifaa Al Mansour ihren Film in Szene – eine starke Story über die Welt der Frauen in einem streng islamischen Land, über die Notwendigkeit von Veränderungen und die kleinen Schritte dorthin, aber auch über die Auswirkungen einer restriktiven Politik auf das Privatleben.« (Gaby Sikorski, programmkino.de)

THE PERFECT CANDIDATE Saudi-Arabien/Deutschland 2019 · R: Haifaa Al Mansour · Db: Haifaa Al Mansour, Brad Niemann · K: Patrick Orth • Mit Mila Al Zahrani, Nora Al Awadh, Dae Al Hilali u.a. · ab 0 J. · 105'

So 8. März • 19:45 Uhr: Vorpremiere zum Weltfrauentag mit Filmpatin Maria Klein-Schmeink (MdB B90/Grüne) Ab Do 12. März im Wochenprogramm Do 26. März • 14:30 Uhr im Kino Kaffeeklatsch 8 Euro für Seniorinnen und Senioren inklusive Heißgetränk und hausgemachtem Kuchen! Nur Film: 5,20 Euro März Zweitausendzwanzig

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ÜBER DIE UNENDLICHKEIT »Aber warum kann er nicht einfach zu Hause traurig sein?« (Zweiter Fahrgast)

Mit seinem neuen Film ÜBER DIE UNENDLICHKEIT fügt der vielfach ausgezeichnete Regisseur Roy Andersson (Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach) seinem Werk ein neues Meisterwerk hinzu, ein filmisches Nachdenken über das menschliche Leben in all seiner Schönheit und Grausamkeit, seiner Pracht und seiner Einfachheit. Eine unverzagte Erzählerin nimmt uns an die Hand und lässt uns traumgleich umherschweifen. Scheinbar nichtige Augenblicke verdichten sich zu intensiven Zeit-Bildern und stehen auf Augenhöhe mit historischen Ereignissen: Ein Liebespaar schwebt über das vom Krieg zerfressene Köln; auf dem Weg zu einem Kindergeburtstag muss ein Vater mitten in einem Wolkenbruch seiner Tochter die Schuhe binden; junge Mädchen beginnen einen Tanz vor einem Café und eine geschlagene Armee marschiert mutlos zu einem Gefangenenlager. ÜBER DIE UNENDLICHKEIT ist sowohl Ode als auch Klage, ein Kaleidoskop all dessen, was ewig menschlich ist, eine unendliche Geschichte über die Verletzlichkeit unserer Existenz.

»ÜBER DIE UNENDLICHKEIT ist genau, was man erwarten würde, nur im Ton hat sich Andersson doch noch mehr in Richtung Endzeitstimmung bewegt. In vielen meist sehr kleinen Vignetten zeigt der Film eine Menge kleiner, meist völlig trivialer menschlicher Momente, die, wenn man sie allein betrachtet, mal lustig und mal traurig sind, sich aber nicht zusammenfügen lassen. (…) Dies ist ein Film, über den man noch viel nachdenken wird, wenn man das Kino verlässt. Nicht ob seiner einzelnen Episoden und Bilder, sondern gerade weil er die Seele aufrüttelt und in den wichtigen Fragen des Lebens rührt.« (Beatrice Behn, kino-zeit.de)

»Das Wunder an Anderssons Filmen ist, dass sie das Unliebsame und nicht Ausgesprochene über uns Menschen sichtbar machen. Und diese Geste ist von einer moralischen Verantwortung und Menschenliebe geprägt. ÜBER DIE UNENDLICHKEIT ist der reinste aller Roy-Andersson-Filme. Trotz seines bissigen Blicks auf die Menschheit schwebt der Film wie das Liebespaar über allem und seine Verzweiflung hat das Gewicht von Helium. Es ist ein authentisches, überragendes Werk.« (Larry Kardish, Filmkritiker und Kurator) OM DET OäNDLIGA Schweden 2019 · R & Db: Roy Andersson · K: Gergely Pálos Mit Mariusz Sus, Lisa Blohm, Pär Fredriksson u.a. · schwed. OmU + dF · 78'

So 15. März • 13:00 Uhr: OmU-Vorpremiere Ab Do 19. März im Wochenprogramm 28

März Zweitausendzwanzig


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WAVES Ein berührendes Bild von Liebe, Vergebung, Mitgefühl und familiärem Zusammenhalt

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SIBERIA Aus dem Berlinale-Wettbewerb (1): Willem Dafoe im Kampf mit seinen Dämonen

Autor, Regisseur und Produzent Trey Edward Shults erzählt die bewegende Geschichte der afroamerikanischen Vorstadtfamilie Williams, die nach einem tragischen Ereignis wieder zu sich selbst finden muss. Der Film wirft einen mitfühlenden aber nicht selten auch schmerzhaften Blick auf universelle Themen wie elterlichen Druck, die Liebe in ihren unzähligen Inkarnationen und darauf, wie sie Menschen auseinandertreiben oder auch zusammenführen kann. »Man bekommt gleich zwei Filme in einem, ein Ying und Yang gewissermaßen. Der 17-jährige Tyler aus gutem Haus kommt mit dem Druck nicht zurecht, wird komplett aus der Bahn geworfen. Nach dem desaströsen Niedergang erlebt seine kleine Schwester Emily die ganz große Liebe. Die Achterbahn aus Verzweiflung und Hoffnung zwingt auch die Eltern, ihre Beziehung neu zu ordnen. Den euphorischen Kritiken beim Toronto Filmfest dürfte der Publikumszuspruch folgen. Erschütternd und berührend gleichermaßen: Arthaus mit Wow-Effekt!« (Dieter Oßwald, programmkino.de) USA 2019 · R & Db: Trey Edward Shults • Mit Kelvin Harrison Jr., Sterling K. Brown, Lucas Hedges, Taylor Russell, Alexa Demie, Renée Elise Goldsberry u.a. · engl.OmU + dF · 135'

Di 17. März • 21:00 Uhr: OmU-Vorpremiere Ab Do 19. März im Wochenprogramm März Zweitausendzwanzig

Clint (Willem Dafoe) ist ein vom Leben gezeichneter Mann. Um endlich seinen inneren Frieden zu finden, hat er sich in eine einsame Hütte in den verschneiten Bergen zurückgezogen. Dort betreibt er ein kleines Café, in das sich nur selten Reisende oder Einheimische verirren. Aber selbst in der Abgeschiedenheit findet Clint keine Ruhe. Eines schicksalhaften Abends bricht er mit seinem Hundeschlitten auf, getrieben von der Hoffnung, sein wahres Ich zu finden. Eine Reise durch seine Träume, Erinnerungen und Fantasien beginnt.

Die poetische, filmische Reise eines Mannes in sein eigenes Unterbewusstsein. Der preisgekrönte USRegisseur und Drehbuchautor Abel Ferrara (hier zusammen mit Christ Zois) schickt in diesem experimentellen Filmprojekt Willem Dafoe (Der Leuchtturm, Grand Budapest Hotel) auf eine moderne Odyssee. Deutschland/Italien/Mexiko 2020 · R: Abel Ferrara · Db: Abel Ferrara, Christ Zois • Mit Willem Dafoe, Dounia Sichov, Simon McBurney u.a. · engl.OmU + dF · 95'

Ab Do 19. März im Wochenprogramm 29


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PAUSE Unsere kleine große Entdeckung auf der Filmkunstmesse Leipzig: Ein Film über den Mut, die Tyrannen zu verlassen

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UNDINE Aus dem Berlinale-Wettbewerb (2): Christian Petzolds faszinierende Neuinterpretation des Mythos – mit Paula Beer, Jacob Matschenz und Franz Rogowski Undine (Paula Beer) lebt in Berlin. Ein kleines Appartment, ein Honorarvertrag als Stadthistorikerin, ein modernes Großstadtleben wie auf Abruf. Als ihr Freund (Jacob Matschenz) sie verlässt, bricht eine Welt für sie zusammen. Der Zauber ist zerstört. Wenn ihre Liebe verraten wird, so heißt es in den alten Märchen, muss sie den treulosen Mann töten und ins Wasser zurückkehren, aus dem sie einst gekommen ist Undine wehrt sich gegen diesen Fluch der zerstörten Liebe. Sie begegnet einem Industrietaucher (Franz Rogowski) und verliebt sich in ihn. Es ist eine neue, glückliche, ganz andere Liebe, voller Neugier und Vertrauen. Doch Christoph spürt, dass sie vor etwas davonläuft. Undine muss sich dem Fluch stellen. »Irgendwann habe ich auch Ingeborg Bachmann gelesen, „Undine geht“. Das hat mir gefallen, dass da die Undine spricht und nicht irgendwelche Erzähler oder Männer. Da spricht eine Frau. So könnte man einen Film machen, dachte ich, wenn es um die Undine geht, um die Verzweiflung der Undine.« (Regisseur Christian Petzold) Deutschland/Frankreich 2020 · R & Db: Christian Petzold · K: Hans Fromm Mit Paula Beer, Franz Rogowski, Maryam Zaree, Jacob Matschenz, Anne RattePolle, Rafael Stachowiak, Julia Franz Richter, Gloria Endres de Oliveira u.a. · 90'

Ab Do 26. März im Wochenprogramm 30

Als wäre ihr eintöniges Leben in liebloser Ehe nicht schon schwierig genug, drängt sich Elpida (Stella Fyrogeni), einer Hausfrau in der Menopause, der halb so alte Anstreicher Andrej auf und bietet ihr die ersehnte Zärtlichkeit. Er ist bereit, ihre ungestillte Begierde zu erwidern. Ihre kokette Freundin Eleftheria steht Elpida tatkräftig zur Seite und gibt Ratschläge, wie sie sich am besten ihres tyrannischen Ehemanns entledigt. Nachdem dieser ihr Auto ohne ihre Zustimmung verkauft, sinnt Elpida auf Rache, wobei ihre Wahrnehmung der Realität und ihre gewalttätigen Phantasien zunehmend verschwimmen.

»The important thing is that this female-centric story, told from a completely female-centric point of view, is out there now. And it deals with a theme that is rarely seen in film, as it addresses issues of patriarchy from a woman’s perspective (both in front of and behind the camera). Is it the right timing? That’s not for me to say. I told the story I needed to tell when it felt right for me.« (Regisseurin Tonia Mishiali) Griechenland/Zypern 2018 · R: Tonia Mishiali · Db: Tonia Mishiali, Anna Fotiadou Mit Stella Fyrogeni, Andreas Vasileiou, Popi Avraam, Marios Ioannou u.a. ab 12 J. · griech.OmU + dF · 96'

So 8. März • 17:30 Uhr: Vorpremiere zum Weltfrauentag Ab Do 26. März im Wochenprogramm März Zweitausendzwanzig


März Zweitausendzwanzig

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„EINE EINLADUNG ZUM HINSEHEN, HINHÖREN UND EINFACH SEIN“ Tagesthemen

M AT T G R E E N . E I N E S TA D T. 8 0 0 0 M E I L E N .

NEW YORK DIE WELT VOR DEINEN FÜSSEN

AB 12. MÄRZ 2020 IM KINO

EIN FILM VON

JEREMY WORKMAN

UND EXECUTIVE PRODUCER

JESSE EISENBERG


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