315° – Das Magazin für den Nordwesten | Ausgabe 1

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315° Ausgabe Nr. 1 · Winter 2012 · 5,50 Euro

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Das Magazin für den Nordwesten

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Mythos Nordwester Welcher Wind uns wirklich weht

Ina Müller

Die Stimme des Nordens ist echt und wahr

Meisterlotsen

Wie Ozeanriesen über die Ems ans Meer gebracht werden Mit ADAC Vorteilsprogramm

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Nordwest

Eine Region und ihre Menschen Das Einfachste war die Idee. Sie kam plötzlich und war unabweisbar: Der Nordwesten braucht ein Magazin. Nordwestradio, Nordwestbahn, Tennisverband Nordwest, Metropolregion Nordwest … Doch es gab kein gemeinsames Forum für den Nordwesten. Für seine Menschen, Natur, seine Geschichte. Für das, was in der Region gedacht, geträumt, produziert, entwickelt wird. Ganz klar: Der Nordwesten brauchte ein Magazin. Und die 1. Ausgabe brauchte eine Titelgeschichte, die die gesamte Region betraf. Das schien unmöglich. Wie könnte ein einziges Thema den Charakter einer Region repräsentieren, die sich beständig im Aufbruch und in der Entwicklung befindet? Die Lösung kam buchstäblich vom Himmel: Das Wetter, der Wind. Seit ewigen Zeiten prägt der Wind Landschaft und Klima und beeinflusst dadurch das Lebensgefühl der Menschen. So wurde der berüchtigte, aber auch segensreiche Nordwestwind zu unserer Titelgeschichte. Weil er zur Identität des Nordwestens gehört. Land, Leute und Leben sind das Fundament unseres auf 315° ausgerichteten Magazins, das auf das Nordwestradio und auf den ADAC als Partner im Heft zählen darf. Themen in unserer ersten Ausgabe sind die Lotsen, die die Riesenschiffe von der Werft in Papenburg durch das Nadelöhr der Ems ans Meer bringen. Die Avantgarde internationaler Medienkünstler mit ihrem Festival in Osnabrück. Die Lebensgemeinschaft zwischen Werder Bremen und seiner Fanfamilie in der Region. Dazu eine Stimme, mal derb, mal zart, wie der Nordwesten selbst und wie ihre Lieder: die Stimme des Nordens: Ina Müller. Unendlich viel mehr wartet darauf, erzählt und entdeckt zu werden und bringt uns somit zur Anfangsidee zurück. Als vor vielen Jahren die „Sun“ als neue Tageszeitung auf dem britischen Zeitungsmarkt erschien, begrüßte sie ihre Leser auf der Titelseite mit einem „Good morning, it is time for a new newspaper!“ Wir sagen: Moin, moin, es ist Zeit, dass der Nordwesten ein eigenes Magazin bekommt. In diesem Sinne begrüßt Sie das Team von 315° und lädt Sie ein zu Entdeckungsreisen in Wort und Bild durch die Region.

Uwe Prieser Chefredakteur

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Cuxhaven Bad Bederkesa Stade

Köhlen

Bremerhaven

Norderney

Bremervörde

Jever Wittmund

Rechtsupweg

Borkum Emden

Zeven

Wilhelmshaven

Scheeßel Rotenburg

Oldenburg

Aurich

Bremen

Westerstede

Leer

Sandhatten

315°

Friesoythe Cloppenburg

Wattenmeer bis zum Wiehengebirge, von der Ems bis zur Oste. Die violetten

Meppen

Vechta

Freren

Nordhorn

als Hinweis auf Menschen, Produkte, Sehenswürdigkeiten,

Ankum

Bad Iburg

Bad Bentheim

Geschichte oder Ideen.

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18 24 Ina Müller

Avantgarde der Medienkunst

Singen, saufen, sabbeln. Der Aufstieg eines Kindes aus dem Norden zum Bühnenund Fernsehstar, der echt und wahr geblieben ist.

Das European Media Art Festival in Osnabrück gehört international zu den bedeutendsten Foren einer künstlerischen Avantgarde. Vielfältig schillert hier der Zeitgeist im Labor der Kunst. Mit dem Smartphone in der Hand werden hier selbst die Besucher zu Objekten.

Sternekoch Pade

Foto: EMAF Pressefoto

Foto: Sandra Ludwig 2012 105 Music GmbH

Editorial Nordwest-Boulevard Kultur WellenLängen: Nordwestradio ADAC Vorteilsprogramm Marktplatz Vorschau / Impressum

Nienburg

Osnabrück

In einer Reportage, einem Porträt,

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Sulingen

Quakenbrück

Lingen

denen im Heft erzählt wird.

Diepholz

Haselünne

Punkte auf der Karte bezeichnen eine Auswahl der Schauplätze, von

Bruchhausen-Vilsen

Scholen

Visbek

Sögel

Unser Nordwesten reicht vom

Verden

Wildeshausen

Papenburg

Das Magazin für den Nordwesten

Groß Ippener

Die Küche von Wolfgang Pade ist so berühmt, dass er zu Gunsten seiner Gäste sogar seinen Michelin-Stern zurückgeben konnte. Foto: Susanne Frerichs

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Windenergie „Die Windenergie liefert den Hauptbeitrag zur Energiewende“ und „die Wachstumsprognosen für die Windenergie sind bisher immer von der Realität übertroffen worden.“ Zwei Kernaussagen in dem Interview mit Ronny Meyer, Geschäftsführer der Windenergieagentur (wab).


Foto: Michael Wessels

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Der Nordwestwind Er bestimmt das Klima, und damit beeinflusst er auch das Lebensgefühl der Menschen. Wo kommt er her? Wie entsteht er? Was macht ihn mitunter so fürchterlich? Und warum ist er trotz allem ein Segen. Das von Überraschungen und Einsichten durchwehte Porträt eines Naturphänomens.

48 60 66 Emsüberführung

Nordwest Design

Werder und der Nordwesten

Die Überführung der Ozeanriesen auf der schmalen Ems zum Meer ist eine nautische Präzisionsarbeit. Eine Schilderung aus der Sicht der sechs Lotsen an Bord.

Der Nordwesten ist reich an außergewöhnlichen Kunsthandwerkern. Eine Entdeckungstour zu Ateliers und Werkstätten.

Rund die Hälfte sämtlicher Fans Clubs von Werder Bremen sind im Nordwesten beheimatet. Grün-Weiß sind seit eh und je die Lieblingsfarben der Region; seit Bundesligazeiten sogar bei den alten Konkurrenten in Oldenburg und Osnabrück.

Fotoquelle: Atelierhof Scholen

Foto: Martin Rospek

Foto: Michael Wessels

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Nordwest Boulevard „Wer vieles bringt, wird jedem etwas bringen…“ Ein Boulevard durch die Region. An seinem Wege Wissenswertes, Schönes, Nützliches. Von kostbaren Speiseölen über die neuesten Flugverbindungen, zum Hauptquartier der Kohlfahrten. Und um der Hochkultur die Ehre zu geben, bekommt sie ein eigenes Feld. Auf Seite 32.

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Der andere Blick Zum Ausklang 10 Fragen zum Nordwesten an eine Person, die hier zu Hause ist. In dieser Ausgabe Jan Weyrauch, Programmdirektor von Radio Bremen.


Nordwest Reportage

Wind

aus Nordwest Seit Jahrhunderten bringt seine Natur Segen und Unheil 端ber die Region.

Foto: ringo / photocase.com

Von Uwe Prieser

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Nordwest Reportage Ewig zieht der Jetstream um die Erde. Doch der Klimawandel beeinflusst seine Bahn. Eine der Folgen: weniger Nordwestwind im Nordwesten.

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ls himmlisches Kind wird er seit ewigen Zeiten geboren und wiedergeboren aus den gegensätzlichen Kräften von Sonne und Eis. Entsprechend zwiespältig ist sein Charakter. Er formt und gestaltet; selbst dort, wo er zerstört. Ein ewiger Wanderer, so kommt er über das Meer. Meistens von den Neufundlandbänken, am Packeisgürtel Grönlands entlang, quert schließlich die Enge der Nordsee und erreicht das Land, in dem er, der seiner Natur nach nirgendwo zu Hause ist, doch eine Heimat hat. Denn für die Menschen im Nordwesten gehört er zum Charakter des Landes: Der Nordwestwind. Vom Wind landeinwärts gebogene Baumalleen. Knicks, die als Windschutz das Weideland der Marsch parzellieren. Die windumstrichenen Wipfel der Kiefern über den Geestrücken. Windmühlenflügel, Rotorblätter der Windparks. Tief herabgezogene Reetdächer, ein Drittel Mauerhöhe, zwei Drittel Dachhöhe, damit der Wind nicht darunterfahren und den Regen hineindrücken kann. Die Spuren des Nordwestwindes sind allgegenwärtig. Seit einiger Zeit sogar allgegenwärtiger als er selbst. „Ich war auch überrascht, als ich es ausgerechnet habe“, sagt Dr. Michael Theusner, Meteorologe in der wissenschaftlichen Leitung des Klimahauses Bremerhaven. „Der häufigste Wind, den wir in den vergangenen zehn Jahren hier hatten, ist der Südund Südwestwind. Der reine Nordwestwind hat nur einen Anteil von rund zehn Prozent.“ Es ist der uralte Widerspruch zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit. „Der Nordwestwind“, erklärt Theusner, „prägt sich wahrscheinlich deshalb tiefer ein, weil er durch die Tiefdruckgebiete, mit denen er einhergeht, besonders markantes Wetter schafft.“

Foto: Günter Franz

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Nordwest Reportage

Foto: W. Rolfes

„Die tintenschwarze, zerrissene Vernichtung, mit der ein Nordwester heraufgeflogen kommt, kann einem schon durch die jagende Geschwindigkeit, die das Dahinrasen der unsichtbaren Luft deutlich macht, Schwindel verursachen“, beschreibt der große Romancier und Seefahrer Joseph Conrad den, wie er ihn nennt, „Herrscher in Ost und West“. Ein Nordwester wie „Kyrill“ zum Beispiel, der im Januar 2007 als Orkan in nur drei Tagen von Neufundland über den Atlantik raste, das öffentliche Leben in Mitteleuropa zeitweise lahmlegte und einen volkswirtschaftlichen Schaden von rund acht Milliarden Euro hinterließ. Die Meereszone zwischen Grönland und dem kanadischen Festlandeis ist eine Kinderstube gewalttätiger Mächte, in der aus dem Zusammenprall erwärmter und eisiger polarer Luftmassen der Nordwestwind entsteht. Doch seit mehr als einem Jahrzehnt kommt er seltener über die NordwestRegion der Norddeutschen Tiefebene, „und das hat sehr wahrscheinlich etwas mit dem Klimawandel zu tun“, meint der Meteorologe Michael Theusner. In

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der rauen Kinderstube der Lufträume über dem Nordostatlantik ist es nämlich Jahr um Jahr wärmer geworden. Eine der Folgen ist die Abnahme des Meereises. „Gerade in diesem Jahr hat es eine Rekord-Abnahme des Meereises gegeben“, erzählt Theusner. „Dadurch ändert sich die Wetterlage in der nördlichen Hemisphäre und mit ihr der Wind. Der Temperatur-Unterschied zwischen dem Pol und den Mittleren Breiten bewirkt ja, dass wir überhaupt Wind haben.“ Als „Klimawandel“ noch kein Stichwort des Alltags war, zog der Jetstream gradlinig um die Erde, so dass es stabile Westwind-Wetterlagen gab. „Inzwischen aber erwärmt sich die Polarregion viel schneller als unsere“, erklärt der Wetter-Wissenschaftler. „Der Temperaturunterschied zwischen Nord und Süd nimmt ab, der Jet-Stream wird schwächer, und dann geht es nicht mehr so schön gradlinig um die Erde, sondern in großen Wellen, so dass wir häufiger Süd- oder Nordwind-Wetterlagen haben als früher.“


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Nordwest Reportage

Der elementaren Kraft großer Gegensätze beraubt, erscheint uns der Herrscher über Wellen und Weiten nicht mehr so häufig wie früher in seiner fürchterlichen Pracht. „Bekleidet mit einem Mantel aus Gold oder wie ein Bettler in schwarze Wolkenfetzen gehüllt, so thront er auf dem westlichen Horizont, der ganze Nordatlantik ist sein Fußschemel, die ersten flimmernden Sterne sind das Diadem seiner Stirn.“ Wenn Conrad als erfahrener Seemann und Kenner der menschlichen Seele den Wind aus Nordwest oder West so beschreibt, gehen physische und metaphysische Wirklichkeit ineinander auf. Seit der allgemeinen Erwärmung, die seinem Charakter und Temperament zuwiderlaufen, überlässt er den Himmel über unserer Region zunehmend „den kleinen Prinzen“, wie Conrad die Nord- und Südwinde nennt. Ob deren Lufthoheit bei weiterer Klimaerwärmung allerdings anhält, der stürmische Herrscher aus Nordwest sich aus den Zonen gemäßigter Luftdruckgegensätze mehr und mehr zurückziehen wird, das ist für den Meteorologen Theusner nicht ausgemacht. „Im Sommer hatten wir vierzig Prozent weniger Meereis als noch vor dreißig Jahren. Wenn das Meereis eines Tages gar nicht mehr da ist oder noch viel weniger vorhanden ist als heute, kann das auch wieder ganz andere, noch gar nicht absehbare Effekte zur Folge haben.“ Der Wind bleibt windig. Ungreifbar wie eh und je. „Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht“, spricht Christus im JohannesEvangelium zu dem Pharisäer Nikodemus. Und wenn der Klima-Wissenschaftler das Bibelwort

Foto: Torsten Krüger

Der Schutz vor der zerstörerischen Gewalt des Windes bringt seine eigene Architektur hervor. Tief herabgezogene Dächer und Knicks auf den Feldern.

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Foto: Martin Stoever

metereologisch betrachtet nicht so stehen lassen kann, denn „für drei Tage lässt er sich gemeinsam mit dem Verlauf der Hoch- und Tiefdruckgebiete recht genau vorhersagen“, so ist er doch im Metaphorischen einig: Ob aus dem Geist geboren oder aus dem Zusammenspiel zwischen Isobaren und Isothermen – im Wandel der Welt gibt es zum Wind keine letzte Sicherheit der Voraussage. Feststeht, dass der Nordwestwind den Nordwesten normalerweise als Nachhut eines wandernden Tiefs erreicht. „Die Tiefdruckgebiete“, so der Meteorologe, „ziehen mit der allgemeinen Strömung über den Atlantik. Auf der Vorderseite haben wir meistens Süd- oder Südwestwind. Zieht es dann nach Osten ab, kommen wir in den Bereich der Rückseite, wo die kalte Luft von Nordwest her über die Nordsee einströmt. Und da ist dann meistens auch ziemlich viel Wind dabei.“

Spitzengeschwindigkeit erreichte Orkan „Kyrill“ im Jahr 2007 So war es bei dem Orkan „Kyrill“, der mit 120 bis 150 km/h über den Nordwesten hinwegfegte. Ebenso bei der großen Hollandsturmflut in der Nacht zum 1. Februar 1953, als im Orkan die Deiche brachen und fast 2000 Menschen und weit über SA_185_ich_4c.qxp

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Foto: Shutterstock

150 km/h

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Foto: Torsten Krüger

Nordwest Reportage

Wenn der Nordwestwind das Wasser in den Trichter der norddeutschen Bucht drängt, steigen auch im Binnenland die Flüsse über die Ufer wie hier die Aller bei Verden.

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100.000 Tiere ertranken. Es war der Nordwestwind, der in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 Norddeutschland überfiel und insgesamt 340 Todesopfer forderte. Unter Nordwestwind zerbrachen im Februar 1825 bei der als „Halligflut“ in die Geschichte eingegangenen Sturmflut die Ostfriesischen Inseln Baltrum in zwei und Langeoog in drei Teile. Denn „die gebieterische Stimme des Westwinds zwingt die gesamte Macht des Ozeans in seine Dienste. Auf sein Geheiß erhebt sich im Himmel ein mächtiger Aufruhr und große Regenstürze fallen auf die Küsten hernieder“, notiert Joseph Conrad in seinen Erinnerungen und Eindrücken „Spiegel der See“. Die verregneten Sommer im Nordwesten aber werden ihm zu Unrecht in die Schuhe, genauer gesagt, unter die Wolken geschoben. „Der Landregen und das Schmuddelwetter kommen von der Vorderseite des Tiefs“, erklärt Theusner, „und dort herrscht relativ milder Südwestwind.“ Der Nordwestwind ist auch im Sommer jäher und heftiger. Dann fällt er gelegentlich mit kalten Luftmassen vom Nordatlantik ein und treibt große Gewitter- und regenpralle Schauerwolken über das flache Land. Wolkentürme mit schwarzblauen Unterseiten, die dem Himmel entgegenquellen und deren Oberseiten strahlend das Sonnenlicht reflektieren, das den Erdboden an solchen Tagen lediglich in kleinen, schnell über das Land dahin wandernden Flecken erreicht. Der Wind und das Meer gehören zur Identität des Nordwestens, wie sie selbst eine unauflösliche Einheit bilden; in romantischen Seemannsliedern, wie in der Meteorologie. Im Winter trägt der Nordwestwind die noch relativ milden Luftmassen über dem erst allmählich erkaltenden Meer ins

Land, so dass in den Küstenregionen Pflanzen überleben, die keine große Kälte vertragen. Und die das Acker- und Weideland einfassenden grünen Wälle der Knicks verhindern, dass er seine segensreiche Wirkung selbst wieder aufhebt. Denn sie reduzieren seine Geschwindigkeit am Boden, so dass es dort wärmer bleibt und die Pflanzen besser gedeihen. Im Frühjahr freilich kehrt der Segen sich um. So langsam sich das Meer abkühlt, so langsam erwärmt es sich auch wieder, wenn der Winter zu Ende ist. Dann importiert der Nordwestwind weiterhin winterkühle Luftmassen von See ins Land und lässt den Nordwesten in der Regel gut zwei Wochen später in seinem Frühling erblühen als südlichere Regionen. Seit dem Ausbau von Windparks in den achtziger Jahren hat sich die Nutzen-Schaden-Bilanz des Nordwestwindes für die Menschen trotz all seiner Verheerungen stürmisch verbessert. Der Wind ist schließlich nicht bloß eine erneuerbare Energie – er ist ewige Energie. Doch irgendwo im Binnenland, spätestens am Rande der Alpen, hat sich auch der schärfste Nordwester einmal ausgepustet. Dann strömt von der einen Seite kalte, von der anderen warme Luft in das mit ihm wandernde Tiefdruckgebiet hinein. Die Luftschichten vermischen sich miteinander und heben die Temperatur-Gegensätze auf, aus denen er sechstausend Kilometer entfernt geboren wurde. Das Tief bricht zusammen, und der stolze Nordwestwind versäuselt zu einem sanften Gewisper. Ein langer, wilder Atemzug der ruhelosen, unsichtbaren Welt ist zu Ende. Bis zum nächsten Tief, das über dem Atlantik heranzieht.


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Foto: Shutterstock

Hauptbeitrag zur Energiewende

Windenergie Die Windenergieagentur (wab) betreut 315 Windenergie-Unternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet entlang der Wertschöpfungskette von den Forschungsinstituten über Hersteller, Zulieferer bis zu den Stromkonzernen. Sie verhilft zu Kooperationen, unterstützt bei Internationalisierung und Innovation, betreibt Marketing und PR-Arbeit für das Thema Windenergie und speziell Offshore-Energie. Ein Interview mit dem wab-Geschäftsführer Ronnie Meyer.


Nordwest Reportage

Foto: Karin Raschke

Die Wachstumsprognosen für Windenergie sind bislang immer übertroffen worden.

315°: Würden Sie sagen, dass der Wind für den Nordwesten ein Geschenk des Himmels ist? Ronnie Meyer: Unbedingt! Der Nordwesten hat eine sehr lange Tradition in der Windenergie-Nutzung. Ende des 19. Jahrhunderts gab es über 18 000 Windkraftanlagen, man nennt sie heute Windmühlen. Jetzt haben wir wieder über 20 000 Windkraftanlagen, die auch Strom produzieren. Es gibt weltweit keine so guten Offshore-Bedingungen wie in der Nordsee mit den hohen Windgeschwindigkeiten und den relativ geringen Wassertiefen.

Skeptiker der Windenergie sagen, bei heftigem Wind werde das Stromnetz überlastet und bei längeren Flauten gäbe es keine verlässliche Stromversorgung. Ist ein stetiger Strom von Windenergie für die Zukunft überhaupt vorstellbar? Meyer: Nein, aber das will auch keiner. Wir denken das zukünftige Stromnetz in einem Energie-Mix, der aber aus erneuerbaren Energien bestehen soll, mit einem großen Anteil der Windenergie. Mit der Windenergie allein werden Sie jedoch kein Stromnetz betreiben.

Halten sich Onshore und Offshore-Anlagen in der Stromproduktion die Waage? Meyer: Wir haben ein rasantes Wachstum Onshore, bei Offshore haben wir das noch nicht. Die Wachstumsprognosen sind bisher jedoch immer von der Realität übertroffen worden. Das bedeutet, dass wir heute den Hauptbeitrag zur Energiewende liefern.

Doch dieses Stromnetz… Meyer: …ist überlastet. Wenn man die Energiewende will, dann muss man das Netz ausbauen, und das verlangen wir auch von der Politik. Es kann nicht sein, dass die Geschwindigkeit des Ausbaus erneuerbarer Energien von der Geschwindigkeit des Netzausbaus abhängt.

Hat Windenergie in Deutschland nicht lange Zeit im Schatten der Solarenergie und der Wasserkraft gestanden? Meyer: Da muss ich Sie korrigieren. Die erste erneuerbare Energiequelle, die man maßgeblich ausgebaut hatte, war der Wind. Die ersten Windkraftwerke sind mit dem rotgrünen Regierungswechsel massiv hinzugebaut worden. Erst danach kam der massive Zubau der Photovoltaik (auch Solarenegie. Red.) Insofern muss man sagen: Die erneuerbaren Energien wurden gestartet und werden getragen von der Windkraft.

Ich möchte noch einmal auf die prinzipielle Unvorhersehbarkeit des Windes zurückkommen. Meyer: Der Wind ist zwar schwankend. Aber er ist so weit vorhersehbar, dass die Stromerzeugung durch Windkraft prognostizierbar ist – und damit integrationsfähig für das Stromnetz. Meteorologen sprechen von drei Tagen für eine sichere Voraussage. Das reicht aus? Meyer: Für das Stromnetz ist sowieso nur die nächste Viertelstunde interessant und der nächste Tag. Diese Vorhersage hat mittlerweile nur noch eine Fehlerquote von vier bis fünf Prozent, und das

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Nordwest Reportage schaften verleihen. Das heißt: Dass die Stromerzeugung regelbar, steuerbar und verlässlich ist. Um das zu erreichen kann man die Anlagen selber intelligenter machen, und man kann sie mit anderen Erzeugern kombinieren.

100000 – Erzeugte Energiemenge (GWh) Installierte Nennleistung (MW) 10000 –

Foto: Shutterstock

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Die Erzeugung von Windenergie stieg seit 1990 nicht nur beständig an. Einher ging im gleichen Maße das hohe Niveau ihrer unmittelbaren Nutzung.

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ist ausreichend. Für das operative Geschäft lautet die Frage: Was kommt morgen an Wind bei uns an, um entsprechend die anderen Kraftwerke herunteroder hochfahren zu können. Der Klimawandel verändert auch die Windverhältnisse auf der Erde. Spielt die Richtung, aus der der Wind kommt, für die Energieerzeugung eine Rolle? Meyer: Dem einzelnen Windrad ist es egal, woher der Wind weht. Es dreht sich ja in den Wind. Es wird allerdings schon bei der Planung eines Windparks auf die Windrichtung geachtet, damit es nicht zu Abschattungseffekten kommt – untereinander oder durch hohe Gebäude oder Wälder. Was ist die günstigste Windstärke für den Betrieb eines Windparks und unter welchen Verhältnissen muss er abgeschaltet werden? Meyer: Das hängt sehr stark von der Anlage ab. Es gibt Anlagen, die speziell für SchwachwindStandorte konzipiert werden. Außerdem spielt die Höhe eine Rolle. Da gibt es ein breites Portfolio von Anlagen mit unterschiedlichen Generatorgrößen und Rotorblättern. Natürlich wird es immer einmal Tage geben, an denen der Wind nicht ausreicht, und Tage mit Sturm, wenn die Anlagen sich aus Sicherheitsgründen abschalten. Sobald die kritische Windgeschwindigkeit wieder unterschritten wird, drehen sich die Anlagen wieder in den Wind und sind auch sofort wieder mit voller Leistung am Netz. Also alles völlig unproblematisch? Meyer: Eine positive Eigenschaft dieser Anlagen ist, dass sie keine Hochlaufkurve haben. Das ist allerdings mit der negativen Eigenschaft verbunden, dass sie sich von jetzt auf gleich aus dem Wind drehen, und das heißt, die Last bricht weg. Das ist für den Betrieb eines Stromnetzes eine Herausforderung.

Das Interview führte: Uwe Prieser

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Wie wäre die zu bewältigen? Meyer: Wir müssen darüber nachdenken, wie wir den Windkraftwerken stärkere Kraftwerkseigen-

Heißt das, wenn der Wind nicht weht, springt die Sonne ein? Meyer: Genau. Sie haben eine Windkraft-, Solar- und eine Biogasanlage. Wenn der Wind nicht weht und auch die Sonne nicht scheint, dann arbeitet die Biogasanlage. Zusammen haben sie dann ein virtuelles Kraftwerk aus unterschiedlichen Komponenten, die auch nicht an einem Ort stehen müssen. Das ist die Zukunft. Nach einer Studie des Fraunhofer Instituts könnten allein über die Windräder am Land jährlich rund zwei Drittel des deutschen Strombedarfs erzeugt werden. Nimmt man die Offshore Windparks hinzu, ließe sich der gesamte Energiebedarf über Windenergie decken. Eine Utopie? Meyer:Windkraft Onshore und Offshore wird maßgeblichen Anteil bei der Energiewende haben. Wir wissen aber, dass man allein mit Wind auf Grund der Fluktuation ein Stromnetz nicht betreiben kann. Sie müssen ja bei Flauten einen Speicher haben. Doch großskalige Stromspeicher gibt es noch nicht. Die Speicher-Technologie weiterzuentwickeln ist ein ganz wichtiges strategisches Element neben dem Netzausbau. Wird daran gearbeitet? Meyer: Es gibt erste Projekte, zum Beispiel das Druckluftspeicherkraftwerk Huntorf bei Elsfleth. Davon gibt es weltweit zwei Stück, eines hier und eines in den USA. Vom Himmel kommt er umsonst, doch dann muss der Wind in Strom umgewandelt werden. Das kostet Geld, möglicherweise sogar zuviel? Meyer:Windenergie ist unter allen erneuerbaren Energiequellen die kostengünstigste. Je nach Standort liegen wir bei zwischen 6 bis 8 Cent pro Kilowattstunde. Weil wir über Jahre in der Industrie die Anstrengung unternommen haben, die Kosten herunterzubekommen, konnte der Preis so weit gesenkt werden. Bei Offshore-Wind liegen wir derzeit noch bei 13 bis 14 Cent, doch auch dort erwarten wir künftig geringere Kosten. Bei den konventionellen Energien Kohle, Öl, Gas, Atom gehen wir davon aus, das die Preise in den nächsten Jahren steigen werden. Wie ist in diesem Zusammenhang zu verstehen, dass Bundesumweltminister Altmaier den Ausbau von Offshore-Windkraftanlagen einschränken will? Meyer: Das ist gar nicht zu verstehen. Jetzt zu sagen, der Ausbau geht zu schnell, und wir müssen ihn deckeln ist für mich das Gegenteil einer Energiewende.


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Ina darf das! Nordwest Gesichter

Von Teodor C. Miller

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Fotos von Sandra Ludewig ©2012 105 Music GmbH

Ina Müller – das wilde Kind vom Dorf, das aus der Nische kam und mit Singen, Saufen, Sabbeln die große Bühne eroberte.


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Die Uhr schlägt Drei und es ist immer noch „Inas Nacht“. Die Mitternachts-Sendung in der Hamburger Hafenkneipe „Schellfischposten“ ist vorbei. War mal wieder ein Hit. Da haut man sich nicht gleich in die Klappe, sondern geht erst noch gemeinsam einen saufen. Während der Sendung kommt Ina Müller ja nicht auf ihre Kosten, auch wenn sie zwischen Singen und Sabbeln ein Bier nach dem anderen kippt. Doch auf ein geheimes Stichwort von ihr schiebt die Wirtin zwischendurch immer mal ein Alkoholfreies über die Theke. „Ich bin noch nie besoffen in eine Sendung gegangen. Und auch noch nie volltrunken aus einer rausgekommen“, sagt Ina Müller. Auf der Bühne höchstens Mal nebenbei ein Schluck aus der Flasche wenn gerade die Gitarren dran sind, und sie „plopp“ nur mit dem Daumen den Verschluss aufschnippt, denn mit der anderen Hand muss sie ja das Mikrophon halten. „Besoffen auf der Bühne ist das Schlimmste, was mir passieren könnte. Ich kann dann nicht mehr richtig singen. Die Töne sind schief, und ich vergess die Texte.“ „De Klock is dree / und blots we twee / wie du mi ankickst / nu is dat hell …“ Man muss das gehört haben: Diese raue Zartheit des norddeutschen Platt und dazu ihre Stimme. Romantik mit dem Aroma von Ackererde, Zigarettenasche und Bier. „…Un du büst veel to jung … over dat kümmert mi nich … - / Över 40 un föhl mi wie´n Teenie.“ Es ist, wie die meisten ihrer Songs, ein Lied aus ihrem Leben. Irgendeine Bühne in Deutschland. Köln, Berlin, München … Ina Müller ist ja nicht mehr bloß der geheime Lokaltipp aus dem Norden, sondern ein vielfach preisgekrönter Bühnen- und Fernsehstar: „Goldener Prometheus“, „Goldene Henne“, GrimmePreis, Echo-Preis. Mit der schlichten Programmatik von „singen, saufen, sabbeln“ ist sie ganz unerwartet aus der Programmnische in eine Marktlücke der Unterhaltungsindustrie gesprungen. Und in die Herzen eines wachsenden Publikums, für das sie über „Menschliches – Allzumenschliches“ Nietzsches revolutionären Geist mit Bierbuddel, Sofaecke und Flachbildschirm zu einem volkstümlichen Mix vereint. Sozusagen ein „Freigeist der Gegenwart“, wie der große Philosoph ihn forderte, dabei unprätentiös und gänzlich unphilosophisch. Doch wir wollen mit Nietzsche mal nicht übertreiben und die Kirche dort lassen, wo Ina geboren wurde, im Dorf. Dabei hat Köhlen, nicht ganz tausend Einwohner im Landkreis Cuxhaven, gar keine eigene Kirche. Wenn Ina Müller also wie

vergangenes Jahr zu Weihnachten zu Hause auf dem einstigen Bauernhof ist und nach Kartoffelsalat mit Würstchen in die Kirche will (gegen den Widerstand ihrer vier Schwestern), muss sie ein paar Kilometer weiter nach Ringstedt fahren zur St. Fabian Kirche. Weihnachten spielt für sie zwar keine große Rolle, in die Kirche aber, verriet sie einmal in Hamburg, ginge sie immer wieder gerne. Dort fände sie Ruhe und könne abschalten. Ina Müller und Ruhe klingt ein bisschen komisch für jemanden, der sie nur vom Fernsehen oder von der Bühne kennt. Doch das gehört zu der anderen Ina Müller, zu der nicht öffentlichen Person. „Wenn man mich privat in einer Kneipe trifft, bin ich die, die am leisesten spricht, und auf dem Tisch tanze ich auch nicht.“ Aber wir sind ja zum Glück gerade in ihrer Show. Ina Müller singt und lärmt, macht Gymnastik mit Mikrophon in der Hand, reißt Witze, meistens unterhalb der Gürtellinie und manchmal auch haarscharf an der Geschmackslinie entlang. Und wenn ihr Publikum fern vom platten Land der Norddeutschen Tiefebene vielleicht auch nur die Hälfte von ihren plattdeutschen Liedern versteht, so macht das gar nichts. Irgendwie bringt sie es immer rüber, dass alle mitkriegen, worum es geht; und die Emotion sowieso. Schreibt dann aber mal einer im Internet zu ihrem Song „De Klock is Dree“ : „Ick heff n´ beten weent över dat Leed … Wat is plattdütsch doch för ne schmukke sprook“, dann weiß sie, dass es ein Gruß aus der Heimat ist. De Klock is Dree, un wedder is Inas Nacht, blot lang her und ganz woanners, up´n Buurnhoff. Lütt Ina slopt. Een beten sloop noch un de Nacht is all vorbi … Wenn Inas Nacht in jenen Jahren vorbei war, ging es oft genug auf dem Trecker hinaus, Kühe melken. Und anschließend in die Schule nach Bederkesa, das mit über 4 000 Einwohnern

Inas Bierdeckelfragen im Schellfischposten sind berüchtigt. Zu ihrem Geburtstag beantwortete sie sie einmal selbst. Frage: „Was ist dir peinlich?“ – Ina: „Nix!“

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Ina Müller LIVE

Die neuesten Songs von Ina Müller auf CD und DVD: Über Scheidung, über die Kindheit, Thorsten ohne Haar und über das Phänomen „Dumm kickt gut“.

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schon damals die Metropole im Landkreis war und wo die meisten in jenen siebziger Jahren selbstverständlich hochdeutsch sprachen. Ina Müller aber, aus Köhlen, ein paar Hektar Acker- und Weideland weiter südlich, saß in der Klasse bei den „Platten“, die wie sie vom Bauernhof kamen und nicht bei den „Hohen“ aus der Stadt, auch wenn diese Stadt bloß ein Flecken war; kommunalpolitisch gesehen. Bis zu ihrem sechsten Lebensjahr hatte Ina Müller nichts als Plattdeutsch gesprochen und gehört. „Und in der Schule musste ich Hochdeutsch schreiben lernen, obwohl ich es noch gar nicht sprechen konnte.“ Das ist nun um die vierzig Jahre her. Wie sie davon erzählt und vor Vergnügen ihren in kurze Wellen geschnittenen blonden Haarschopf schüttelt, weiß man nicht, wo mehr Lachen ist, in ihren Augen oder in dem breiten Mund mit den kräftigen Zähnen. Zwar spricht sie Hochdeutsch, schließlich befindet

sie sich in einem Fernsehstudio, trotzdem klingt es so echt und erdverbunden, als stünde sie auf einer Weide unter den Schwarzbunten ihres Vaters und hätte es in der Sprache ihrer Kindheit erzählt. Und an genau diesem Punkt nähern wir uns dem Geheimnis ihres Erfolges. Wie hat die das gemacht? Ein Teil der Antwort lautet: Weil man sie nicht gemacht hat. Man hat dieses ungebärdige, etwas anarchische Kind machen lassen, als es mit seinen Liedern aus dem Nachtkabarett auf Sylt vom Nordwestwind in die Fernsehstudios des NDR geweht worden war. Mal ´n büschen was Echtes mit Land-und-Leute-Geschmack. War ja sowieso schon nach Mitternacht wenn sie auf Sendung war. Und die Quoten? „Die wedeln bei uns nicht am nächsten Morgen mit den Quoten“, erklärt Ina Müller und meint, nur „ein Idiot“, würde zu dieser späten Sendezeit Einschaltquoten noch ernst nehmen. Sie könne sogar ruhig noch ein bisschen mehr Anarchie verbreiten, wurde sie vom Sender ermuntert. Also auf jeden Fall vor laufender Kamera weiterhin rauchen und saufen. Die „Unbefleckte Gesundheitssauberkeitskarrierefrau vom Sauberen Stuhl“ Ursula von der Leyen kommt sowieso nicht in „Inas Nacht“, und wenn doch, bekäme sie glatt einen solchen Schüttelkrampf, dass unter Inas unbändigem Lachen der ganze gepflegte Hartplastik-Sexappeal abfiele. Wie Inas Plastikbrüste, die sie sich vorhin vor das „Kleine Schwarze“ geschnallt hatte und die sie nun nicht mehr will. Ina reißt Zoten. Ina produziert sexuelle Anzüglichkeiten in Serie: „Schnall doch mal dein Ding ab“, sagt sie zu Ulrich Tukur und meint – was sonst? seine Quetschkommode, auf der er unentwegt spielt. Oder sie ergänzt das Naturgesetz der Schwerkraft durch die Erfahrung: „Wer abends vögelt, kann morgens deshalb nicht fliegen.“ Ina lässt sich auf dem Bauch über das polierte

Foto: NDR/Morris Mac Matzen

Ina Müller von Angesicht zu mer Angesicht: Im . st sie selb d Unmittelbar un i, echt. Einerle r ob privat, in de f au er od Kneipe e. hn Bü r de


liebsten kotzen möchte. Schneidet Ulrich Tukur Grimassen, weil er sich mit seiner Quetschkommode gar nicht von sich selbst als dem berühmten Schauspieler trennen kann, um nun endlich Inas Gast zu sein. Bis sie ihn wie ein ungeduldiges Kind unterbricht: „Ich will jetzt mit dir reden!“ In solchen Augenblicken ist sie für ihr Publikum „eine von uns“. Eine, die keinen professionellen Gagschreiber für ihre Sendungen braucht oder eine Persönlichkeits-Schneiderei, in der ihr für die Bühne ein paar Falten aufgebügelt werden, damit sie authentisch wirkt. Muss so eine nicht zur Hauptsendezeit in die Wohnzimmer? Jedoch: „Will man da wirklich so eine flapsige Person sehen wie mich, die anderen ins Wort fällt und immer alle Lieder mitsingen will?“ gab sie gegenüber dem „Spiegel“ zu bedenken. Sie habe zwar eine „Arschlochliste“ und eine „Doppelarschlochliste“, weil man ab und zu „auch mal ein paar Arschlöcher in der Sendung“ brauche. Um dann festzustellen, dass sie gar nicht so schlimm seien, wie sie hinzufügte. Eine klassische Modera-

Fotos: Marion Groth

Holz eines Konzertflügels schieben, als wäre sie gebaut wie „meine Freundin aus dem Sportklub, die mit ohne Titten“ und macht sich mit diesem Spruch zum Ergötzen ihres Publikums über die ehrgeizigen, hartbrüstigen Fitnesszicken lustig. Sie tollt über die Bühne, schlägt die Hacken bis zum Hintern hinauf, als wäre sie wieder Kind und spielte mit den Gänsen auf dem Hof Kriegen. Steht endlich still und erzählt, noch außer Atem, ihrem Publikum einen Witz von Sex im Altersheim. „Mit achtzig, neunzig sind die Jungs und Mädels doch eigentlich damit durch.“ Kunstpause. „Aber das kann sich durchs Leben ziehen…“ Und selbst wenn es mal ein bisschen platt ist oder ein Geschmacksverstärker nicht schaden könnte - alle finden sie wunderbar. Ina darf das! Warum darf die das? Weil sie echt ist. So echt, dass sie auch Frau Müller vom Stand auf dem Wochenmarkt sein könnte. Oder die Wirtin vom „Schellfischposten“, die tatsächlich Müller heißt, bloß Ulla. Frau Müller von nebenan, die ihre Gäste oft fragt, was wir selber denken, aber nicht aussprechen. Oder, wenn wir es aussprechen, von niemanden beachtet werden. Fragte zum Beispiel den einstigen Umweltminister Trittin, ob er, wenn er nach einer dieser trostund ergebnislosen Weltklima-Konferenzen in sein Hotelzimmer zurückkehrt, manchmal nicht am

Auf dem Bauernhof in Köhlen, im Landkreis Cuxhaven wuchs Ina Müller mit vier Schwestern auf. Auch heute noch kehrt sie immer wieder einmal hierher zurück – und fühlt sich zu Hause.

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Foto: wikimed

ia, HagenU

te Aber das größ ihre ch do t is a In an tik mit an m Stimme. Ro a om dem Ar von Ackererde, e Zigarettenasch und Bier.

Ina Müller Tour 2013 LIVE und draußen 05.07. Beverungen 06.07. Glücksburg 07.07. Hannover 12.07. Ulm 13.07. Halle/Westfalen 14.07. Dresden 19.07. Stuttgart 20.07. Cloppenburg 21.07. Bremerhaven 25.07. Hamburg 27.07. Berlin 28.07. Rostock Ticket Hotline 040 - 450 118 676 und über www.funke-ticket.de Änderungen vorbehalten!

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torin aber sei sie nicht. Es fehle ihr das Seriöse. „Eine wie ich, geht den Leuten auch schnell auf die Nerven.“ Deshalb mache sie sich rar. Singen hören kann man sie schließlich immer, und so hört man sich zum x-ten Male „Lieber Orangenhaut als gar kein Profil“ auf ihrer CD „Weiblich, ledig, 40“ an. Diese witzige Eleganz in der Hinnahme des Unausweichlichen muss man erst mal hinkriegen, wenn man wie sie Mitte Vierzig ist. „Ich möchte nie wieder 18 sein“, beginnt der Refrain zu ihrem Orangenhaut-Lied. Das Lied reicht viele Jahre zurück in die Zeit, als sie mit ihrer Mutter zum Einkaufen in die große Stadt fuhr: Bremerhaven. Dort sollte ihr niemand den Bauernhof ansehen. Doch ihre Mutter redete im Kaufhaus immer extra laut Platt. Ina stöberte in den Kleidern, um sich ein paar schicke Klamotten auszusuchen und ihre Mutter rief quer durch den Raum: „Hier hebb ick een Büx för di.“ „War das peinlich“, erinnerte sie sich in einer Talkshow. „Damals war das ganz, ganz schrecklich.“ Der Tag, an dem sie zu ihrem Geburtstag sich selbst ihrem berüchtigten Bierdeckel-Verhör aus „Inas Nacht“ im „Schellfischposten“ stellte, war damals noch ein Leben, eine ganze Welt entfernt: „Was ist Dir peinlich“, lautete 30 Jahre später die Frage auf dem Bierdeckel. Ina: „Nix!“ „So niedlich dumm und klein …/ Geklaute Meinung, verpeilter Stil…“, singt sie, und ihre Vergangenheit steigt aus dem Text herauf. Das Gefühl von Rückständigkeit, der Wunsch nach Welt.

Zumindest bis zu Tante Käthe und Onkel Klaus, die beide Lehrer waren und weder Vieh noch Äcker hatten. „Nur ein Glas Sekt und sie brabbelt los / Ihre Welt ist klein und die Pläne groß – Sie will raus! /Vielleicht ein Jahr ins Ausland gehen / Karriere, Kinder, Diplom besteh´n und ´n Haus.“ Statt ins Ausland zu gehen, lernte sie „Pharmazeutisch-Technische Assistentin“, arbeitete erst in Bremen, dann auf Sylt in einer Apotheke – und begann zu singen. Wann war das genau? Oder mit ihren eigenen Worten gefragt: Wie viel Männer ist das her? Das schweigt sie und singt lieber. „Meine Lieder verraten genug über mich“, hat sie einmal erklärt. „Wir schwammen besoffen nachts im Meer / Das ist jetzt ungefähr drei Männer her.“ So anmutig diese Zeitrechnung ist, so unzuverlässig ist sie natürlich. „Drei Männer her“ ist bei Madonna vermutlich ein völlig anderer Zeitraum als, sagen wir mal, bei Uschi Glas. Außerdem ist es für Ina Müller sowieso bloß noch einer. Der ist 16 Jahre jünger als sie und ist auf ihrer bisher letzten CD „Das wär dein Lied gewesen“ natürlich präsent. „Mit Mitte Zwanzig sind die Jungs noch süß, sind nicht so ranzig, nicht so feist und fies“, singt sie. Doch das ist die Bühne. Als sie einmal ganz privat, so privat wie es eben geht, wenn man weiß, dass die die Antwort in einer Boulevardzeitung veröffentlicht wird, gefragt wurde, wie groß der Unterschied zwischen jungen und älteren Männern bei der Liebe sei, sagte Ina Müller: „Es gibt keinen. Ich muss bloß verliebt sein.“ Na also: Eine von uns!

Lieber Orangenhaut als gar kein Profil.


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Foto: Luisa Ribas

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„@C+Lia“, von Miguel Carvalhais, Pedro Tudela, Lia (Performance)

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Zeitgeist im Labor derKunst Von Greta Klein

Als Forum der Avantgarde hat das Europäische Medienkunst Festival von Osnabrück weltweite Bedeutung erlangt.

Eine in Schwarz gekleidete Person malt mit dem Rücken zur Kamera eine schwarze Linie auf eine Wand. Die Linie nimmt an Größe zu, unter den Lichtverhältnissen lösen sich die Grenzen zwischen Objekt und Subjekt auf. Schließlich ist die Person in der schwarzen Linie verschwunden. Eine metaphorische Videoinstallation zum Thema „Der Künstler und sein Werk“. Wände, die miteinander sprechen. Computer die auf Plakaten ihre Zukunft zurückfordern. Dies alles geschieht in einer virtuellen Welt, die sich vor 25 Jahren in Osnabrück als „Europäisches Medienkunst Festival“ etablierte und heute zu den bedeutendsten internationalen Foren der Medienkunst zählt.

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„Ein Labor für künstlerische Experimente“, wie es sich selber versteht. Künstler, Kuratoren, Galeristen und Gäste aus der ganzen Welt kommen seit 1988 nach Osnabrück, um einen Überblick über das aktuelle mediale Kunstschaffen zu gewinnen. Oder auch einfach nur, um ihre gewohnte Welt in Videound Lichtinstallationen, Kunst-Apps, Klangprojekten, Filmen, Sound-Walks zu erleben - und neu zu entdecken. Mit einem verblüffenden Trick legt die Holländerin Regina Kalaita mit ihrer Videoarbeit „Vertigo“ Absurditäten des Stadtlebens bloß, die so sehr Teil des Alltags geworden sind, dass sie kaum noch wahrgenommen werden: Sie vertauscht einfach die Perspektiven und macht aus der Horizontalen eine Vertikale. „Ich lehnte mich aus dem Fenster und schaute über die Straße, als mir der Bürgersteig diese hanebüchene Geschichte erzählte…“ Für weltbekannte Filmemacher und Medienkünstler wie Björn Melhus war das Festival in Osnabrück die öffentliche Plattform, auf der sie ihre ersten Werke vorstellten: Kunstwerke, für die sie später Preise gewannen und die in Museen und Galerien rund um den Globus ausgestellt wurden. Keimzelle des „European Media Art Festivals“ (EMAF), wie es offiziell heißt, war 1981 eine studentische Initiative der Universität Osnabrück im Fachbereich „Medienwissenschaft“. Mit einem Experimentalfilm-Workshop sollte damals innovativer und experimenteller Kunst aus den Sparten Film, Video, Multimedia und Neuen Medien ein Forum geschaffen werden. „1988 bot sich dann, anlässlich des von der EU ausgerufenen ‚Film- und Fernsehjahres‘, die Chance, das Festival auf eine neue Basis zu stellen, die wir mit dem neuen Konzept und Titel ‚European Media Art Festival‘ realisierten“, erzählt der Medienwissenschaftler Alfred Rotert, der das Festival vor 25 Jahren mit seinem Kollegen Ralf Sausmikat ins Leben rief. Formen und Themen haben sich permanent gewandelt, geblieben ist die Forderung des Festivals an sich selbst: Trends in der internationalen Medienkunstszene zu setzen, den Puls der Zeitströmungen zu fühlen, ihn in erlebbare Kunstobjekte zu übersetzen und als Forum der Avantgarde der Medienkunst junge Medienschaffende zu fördern. Die alljährlich auf diesem Festival vergebenen Preise sind begehrte Auszeichnungen von internationalem Rang.

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Foto: EMAF Pressefoto

Zu Gast auf PlanetM. „Planet“ verweist auf die Kooperation des Festivals mit internationalen Künstlern. Das „M“ steht für Medienkultur. Hier wird der Besucher ganz selbstverständlich in einen Dialog mit den Werken hineingezogen.

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Foto: Gustav Hellberg

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Obstruction, Installation von Gustav Hellberg, Schweden rechte Seite: Sisyphus Action, Installation von Nika Oblak und Primoz Nowak, Slowenien

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Der „Preis der deutschen Filmkritik“ im Bereich „Experimentalfilm“ ging in diesem Jahr an die Bühnenbildnerin Constanze Fischer und den Video-Künstler Daniel Köter für ihren Film „StateTheater #2 Teheran“. Es handelt sich um Vahdat Halle, Irans erstem und einzigen Opernhaus. Seit der Islamischen Revolution 1979 finden dort keine Opern- oder Ballettaufführungen mehr statt. „Szenen mit installierten Überwachungskameras, mit Puppenspielern und eine Tänzerin nähern sich über Umwege der historischen und politischen Brisanz des Ortes“, hieß es in der Begründung der Jury. Der „Dialogpreis“ des Auswärtigen Amtes zur Förderung des interkulturellen Austausches wurde dem Deutsch-Iraner Kaya Behkalam für sein Werk „Excursions in the Dark“ zuerkannt. Eine visuelle Studie der nächtlichen Straßen von Kairo nach der Revolution: Leere Räume, geladen von Angst vor einer chaotischen Zukunft. „Gleichzeitig“, so die Urteilsbegründung, „wird dem Zuschauer die Universalität menschlicher Träume bewusst gemacht.“ Eine Entsprechung fand dieses Werk in einem „Produkt“ der Ägyptischen Revolution: „Mosireen“ ist ein gemeinnütziges Medienzentrum in Kairo. Filme, Videos und Bilder, die Bürger während der Kämpfe und Auseinandersetzungen im Land gemacht hatten und teils auch veröffentlichten, zeigen eine unzensierte subjektive Wahrheit jener Tage nach dem Rücktritt von Präsident Mubarak. Die in Warschau geborene und in der ägyptischen Hauptstadt lebende Videokünstlerin und Dokumentarfilmerin Jasmina Metwaly betonte in Osnabrück bei der Vorstellung dieses Projektes in ihrem Vortrag „Direct from Kairo“ die Dringlichkeit, mit der auf sozialpolitische Verhältnisse reagiert werden müsse.

Die jüngsten Gewaltausbrüche auf ein islamverächtliches Video aus den USA unterstreichen, wie brandaktuell der Festivalschwerpunkt mit der Arabischen Revolution gewesen ist. „Wir wussten bis zuletzt nicht, welche Künstler und Referenten aus den arabischen Ländern zu uns kommen konnten. Das galt ganz besonders für Syrien. Irgendwann war dann klar, dass niemand aus dem Bürgerkriegsland würde anreisen können. Zudem war das Risiko einfach zu groß, dass man die Künstler und ihre Familien in Syrien inhaftieren würde, sobald sie ihre Arbeiten im Ausland zeigen. Dieser großen Verantwortung waren wir uns sehr bewusst, sodass wir die Beiträge zum ‚arabischen Frühling‘ äußerst vorsichtig ausgewählt haben“, erklärt Rotert dazu. Die Kuratorin Charlotte Bank veranschaulichte in ihrem Vortrag „Kreative Protesterscheinungen in Syrien“, was das bedeutet. Die Syrien-Kennerin zeigte den Einfallsreichtum in den Protesten der syrischen Oppositionellen. „So wurden immer wieder die Fontänen von Damaskus blutrot gefärbt, bis die Stadt das Wasser abstellte. Protestlieder ertönen überraschend aus Mülleimern auf den Straßen, Luftballons mit Freiheitsgedichten steigen hoch, spontan erscheinende Gesangs-Aufmärsche entstehen und lösen sich wieder auf, kollektive, choreographierte Tänze zu Protest-Musik werden auf den Straßen aufgeführt“, schilderte Charlotte Bank ihre Beobachtungen. Begleitet werde dieser Aktivismus der Straßen von einer wahren Flut kreativer Manifestationen im Internet. Nahezu sämtliche in Osnabrück gezeigten Arbeiten können als Dokumente der Veränderung gelten, die nicht nur das Festival selbst durchgemacht hat, sondern die im Zuge der Omnipräsenz des Internets auch die allgemeine Wahrnehmung beeinflussen. Und wie sich dabei die Grenzen des


Foto: Nika Oblak und Primoz Nowak

Vom 23. November 2012 bis zum 26. Januar 2013

Jubiläums-Show dreihundertfünfzehngrad

Informationen und Reservierungen: Tel.

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(0421) 34 08 666 oder unter www.palais-im-park.de

© moltke design.de

Die phantastische


Foto: Reynold Reynolds

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„Secret Life“ von Reynold Reynolds (Installation). Mit den Mitteln von Media Art lässt sich das Vertraute verfremden. Eine Chance, das eigene Ich auf vielfältige Weise neu zu entdecken.

Foto: Ulu Braun

„Atlantic Garden“ von Ulu Braun. Ein Video-Panorama mit Menschen unterschiedlicher Ideologien. Die Romantik des 19. Jahrhunderts verschmilzt mit der Umweltbewegung von heute.

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Erlaubten oder des für erlaubt Gehaltenen verschoben haben. Mike Hentz ließ in diesem Jubiläumsjahr das Projekt „Van Gogh TV - Der Kanal der Künstler“ wieder auferstehen, das 1988 das größte und spannendste Projekt des neuen „European Media Art Festivals“ war. Mit „Van Gogh TV“ wurde damals während des Festivals ein temporärer Festival TV Sender etabliert. „Heute im Internet-Zeitalter, in dem jede Veranstaltung per Videostream verfügbar sein kann, ist es kaum noch vorstellbar, welche Schwierigkeiten damit verbunden waren“, erinnert sich der Festival-Gründer Alfred Rotert. „Denn die Übertragung von Bildern per Sender war damals politisch noch sehr stark reglementiert. Das Resultat war ein Katz- und Mausspiel mit den Kontrolleuren der Post und dem Sender, der per Motorradkurier permanent seinen Standort verlegte.“ Die Gründungsphase des Internets um das Jahr 2000 herum sei begleitet gewesen von der großen Hoffnung auf die mediale Demokratisierung der Gesellschaft, meint Rotert, wenn er das zurückliegende Vierteljahrhundert seines Festivals Revue passieren lässt. Hoffnungen, die sich nur in äußerst begrenztem Maße erfüllt hätten, wie der diesjährige Festivalschwerpunkt des „Arabischen Frühlings“ gezeigt habe:

„Internet-Giganten wie Google und Facebook kontrollieren das Internet bis ins Kleinste und betreiben eine gnadenlose Kommerzialisierung des Netzes.“ Bei aller Rasanz ginge es jedoch nicht mehr vorrangig um die Entwicklung technischer Spielereien. „Heute stehen Inhalte im Vordergrund.“ (Rotert). Die gesellschaftspolitischen Möglichkeiten, die von sozialen Netzwerken wie „Facebook“ ausgegangen seien, spielten dabei keine geringe Rolle. Im Jahr 2011 stand Japan im Festival-Fokus. Die Atom-Katastrophe von Fukushima bot dann den Anlass dafür, dass die Experimentalfilmer, die aus aller Welt nach Osnabrück kamen, ihren kritischdistanzierten Blick auf eine dem Fortschrittsglauben verfallene Gesellschaft intensivierten. Rotert: „Unser Festival hat sich mehr und mehr zum Vehikel des Hinterfragens dieser Wachstumseuphorie entwickelt. Es geht den Experimentalfilmern in ihren Werken darum, kritische Bestandsaufnahmen zu machen. Tendenz steigend.“ Und noch einen weiteren Trend hat Rotert ausgemacht: „Die Künstler vermeiden es immer mehr, hochkomplexe Technologien einzusetzen. Sie bevorzugen langlebige, energieschonende Low Tech-Materialien. Ein eindeutiges Fanal gegen den allgegenwärtigen Technik-Konsum-Hype.“ Kreativen Input für die Zukunft gäbe zudem der eigenständig von Studierenden organisierte Media Campus, mit dem das Festival, so Rotert, gewissermaßen zu seinen Wurzeln zurückkehre und der es internationalen Nachwuchskünstlern ermögliche, ihre Arbeiten zu präsentieren. Eine ganz besondere Pointe lieferte das Festival mit einer Interaktion: Ausgerüstet mit einem Smartphone konnten die Besucher Klangräume in der Stadt erkunden – und wurden dabei als Akteure selbst in Objekte moderner Medienkunst verwandelt, die bewusst oder unbewusst ihre Rolle spielten. Mitarbeit und Information Sigrid Schuer


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Nordwest Kultur

Nordwest Kultur Kulturelle Neuigkeiten aus dem Nordwesten

Farben und Visionen Hundertwasser in Bremen Friedensreich Hundertwasser (1928 – 2000) ist einer der populärsten Künstler des 20. Jahrhunderts, der aber auch oft missverstanden und unterschätzt wird. Neue Perspektiven auf sein künstlerisches Schaffen entwickelt die seit vielen Jahren größte Ausstellung „Gegen den Strich“ in der Kunsthalle Bremen. Noch bis zum 17. Februar 2013 erwartet das Publikum dort eine exklusive Auswahl zentraler aber selten gezeigter Arbeiten aus dem Frühwerk Hundertwassers sowie zahlreiche seiner klassischen Meisterwerke. Präsentiert werden um die 100 ausgewählte Gemälde, Grafiken, Aquarelle, Manifeste und Plakate, die zu den Ursprüngen und frühen kreativen Höhepunkten dieses außergewöhnlichen Künstlers zurückführen. Mit seiner Suche nach neuen leuchtenden Farbwelten und als Vordenker visionärer Kunstformen betrat Hundertwasser seinerzeit künstlerisches Neuland. In seiner Theorie des „Transautomatismus“ formulierte er, dass es die Aufgabe der Kunst sei, dem Menschen ein neues Sehen zu lehren. Die wachsende, organische und ungerade Linie bildete für Hundertwasser das zentrale künstlerische Element und Ausdruck seines naturverbundenen Ansatzes. Die Ausstellung dokumentiert seine für die damalige Zeit radikalen zivilisationskritischen und ökologischen Positionen und setzt sie in Beziehung zu seinem malerischen Werk. Weitere Informationen unter: www.kunsthalle-bremen.de

Friedensreich Hundertwasser 178 Die politische Gärtnerin, 1954 © 2012 NAMIDA AG, Glarus/Schweiz

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„Leise Wandlungen“ in Cloppenburg

Wie ländliches Leben sich verändert Über einen Zeitraum von zehn Jahren dokumentierte der freischaffende, künstlerische Fotograf Hans W. Mende (Jg. 1948) eindrucksvoll die veränderten Lebensumstände in der Oldenburgischen Wesermarsch in den 1970er Jahren. Unter dem Titel „Leise Wandlungen“ zusammengestellt, sind 90 seiner Schwarz-WeißFotografien noch bis zum 31. März 2013 in der Münchhausenscheune des Museumsdorfs Cloppenburg zu sehen. Einfühlsam dokumentieren sie ein Stück nordwestdeutscher Zeitgeschichte. Im Mittelpunkt der fotografischen Arbeiten stehen Landschaftsbilder ebenso wie bewegende Darstellungen der Menschen in typischen Alltagssituationen. Einen thematischen Schwerpunkt bildet die Altersbiographie von Mendes Großeltern. Hans W. Mende zählt zu den prominentesten Vertretern der dokumentarischen Schwarzweißfotografie in Deutschland. Weitere Informationen unter: www.museumsdorf.de


Mit dem Herzen gemalt Künstlerkinder in Emden Ausgehend von Hermann Max Pechsteins „Hängematte I“ und August Mackes „Porträt Walter Macke mit Häschen“, in denen die Expressionisten ihre Söhne zeigen, befasst sich die Ausstellung „Künstlerkinder von Runge bis Richter, von Dix bis Picasso“ mit den Darstellungsweisen von Kindern. Im 18. Jahrhundert rückt die kindliche Entwicklungsphase erstmals

ins Blickfeld. Jean-Jaques Rousseau (1712–1778) schreibt die erste Pädagogik, und auch die bildende Kunst wendet sich vermehrt dem Kinderbildnis zu. Maler wie Otto Runge (1777–1810) fertigen einfühlsame Kinderporträts, in denen die jungen Porträtierten als eigenständige Persönlichkeiten dargestellt werden. Ist das Porträt des eigenen Kindes aufgrund einer subjektiven Betrachtungsweise anders gestaltet als das eines fremden? Die Ausstellung, die in der Kunsthalle Emden noch bis zum 20. Januar zu sehen ist, geht dieser Frage nach – von etwa 1900 durch die Kunstgeschichte hinweg bis heute. Sie präsentiert Kunstwerke in unterschiedlichen Medien: Gemälden, Zeichnungen oder Fotografien unter anderem von Marc Chagall, Max Beckmann, Otto Dix, Conrad Felixmueller, Paula Modersohn-Becker, Christian Schad, Pablo Picasso, Gerhard Richter, Arnulf Rainer und Pipilotti Rist. Weitere Informationen unter: www.kunsthalle-emden.de

Louis Corinth, Wilhelmine mit Ball aus dem Landesmuseum Oldenburg

Seit 100 Jahren Das Osnabrücker Land im Foto

Aus Anlass ihres 100-jährigen Bestehens zeigt die Fotografische Gesellschaft Osnabrück (FGO) von 1912 e.V. eine Ausstellung mit dem Titel „100 Jahre -100 Fotos“ im Museum Industriekultur. Ausgestellt werden Fotos zu den Themenbereichen Architektur, Handel, Leben und Natur in Osnabrück und dem Osnabrücker

Land, die interessante Einsichten versprechen. Begleitend zu dieser Ausstellung bietet der Fotografische Verein im Museum Industriekultur ein umfangreiches Begleitprogramm mit Vorträgen, Workshops und Bilderschauen an. Seit 100 Jahren haben sich die Mitglieder der FGO dem Ziel verschrieben, historische und kulturgeschichtliche Ereignisse aus Osnabrück und Umgebung fotodokumentatorisch zu erfassen. Außerdem fördert der Verein die Zusammenarbeit mit den Osnabrücker Fotoclubs sowie den Fotoclubs der Partnerstädte Osnabrücks und unterstützt Fotoanfänger und junge Mitglieder im Bereich der Fotografie und fotografischen Arbeiten. Sonderausstellung „100 Jahre Fotografische Gesellschaft Osnabrück“, 16.09.2012 bis 17.02.2013, Fürstenauer Weg 171 Weitere Informationen unter: www.industriekultur-museumos.de

Programm Dez. 2012 Sa. 01.12. – 21 Uhr Joan Armatrading Fr. bis So. 07. - 09.12. Weihnachtsmarkt Mi. 12.12. – 20 Uhr „Globale Dorfmusik“ live mit Nadeah Do. 13.12. – 20 Uhr Uriah Heep Fr. 14.12. – 21 Uhr Jane Comerford Sa. 15.12. – 21 Uhr Big Mama & The Golden Six Sa. 22.12. – 21 Uhr Hamburg Blues Band feat. Maggie Bell, Miller Anderson & Pete Brown Di. 25.12. – Beginn 22 Uhr Ü-30-Party Mo. 31.12. – 21 Uhr Silvesterparty

Mehr Informationen und Ticketbuchung unter: dreihundertfünfzehngrad 33 www.musichall-worpswede.de


WellenLängen Das regionale Informations- und Kulturprogramm für das Land Bremen und das nordwestliche Niedersachsen. Ein innovatives Wort- und Musikprogramm: weltoffen mit regional-kulturellem Schwerpunkt. Ein Programm von Radio Bremen und dem NDR. www.radiobremen.de/nordwestradio

Nordwestradio

Aus der Region – für die Region Friedeburg ist so ein Ort, in der Mitte von Irgendwo. Ein Flecken westlich von Wilhelmshaven, die B 436 streift ihn im Süden, die Häuser versinken, wenn man ihn wieder verlässt, alle im Grün. Sträucher und Bäume, changierend zwischen Marsch, Geest und Moor. Friedeburg, 10.500 Einwohner, hat von allem etwas und ist doch leicht zu übersehen. Dabei ist es die drittgrößte Gemeinde im Ostfriesischen, mit allerdings einer Besiedelungsdichte von nur 63 Menschen auf einem Quadratkilometer. Die Gemeinde Friedeburg, sie ist, auch wegen dieser Eigenheiten, klassisches Nordwestradio-Terrain. Denn darum geht es in diesem Programm: Das Besondere in der Region aufspüren, begehen, abbilden. Die Menschen, das Land, die Weite, und wie die eine dieser Komponenten in die andere hineinwirkt und die Landschaft formt und verändert. Gerade die Orte, an denen sonst gern vorbeigeschaut wird, stehen beim Nordwestradio im Fokus. Weshalb, als im Ortsteil Etzel der Bau eines Erdgasspeichers die Gemüter bewegte, die Redakteure der Sendung >Nordwestradio unterwegs< sich der Sache annahmen. Bürger, denen die Energieversorgung der Region am Herzen liegt und die ein solches Vorhaben daher befürworten. Bürger, deren Unwohlsein beim Blick auf die Baupläne wächst. Experten, die, sollten unterirdische Kavernen ausgeho-

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UKW Bremen 88,3 MHz

ben und mit Erdgas verfüllt werden, vor der Frage stehen, wie es nach deren Entleerung um die Bodenstabilität steht. Das Nordwestradio bringt sie alle an einen Tisch. Das ganze Für und Wider, ob gut begründet im Dialog oder polemisch im Meinungsstreit, zur Sache geht es in jedem Fall. Moderatoren müssen sich bei >Nordwestradio unterwegs< als solche behaupten, ihre Rolle jedes Mal neu finden. Standpunkte vermitteln, Einsichten konzentriert zusammenfassen, vor allem aber den beteiligten Bürgern wie Hörern vermitteln, dass es um sie geht, um ihr Befinden, ihre Interessen, in ihrer Gemeinde, in ihrem Lebensumfeld. Friedeburg, als Beispiel, ist aber nicht nur ein Ort der Konfrontation. Eigenheiten, auf dem Land, spiegeln sich meistens in Sehenswertem, in dem, was die Tourismusmanager deshalb eine Sehenswürdigkeit nennen. Friedeburg, mit seinen Salzdomen unter der Erde und Wäldern und Weideland drüber, sollte man sich vielleicht schon deshalb anschauen, weil es direkt neben Russland und Amerika liegt, mit dazu noch einer Ortschaft Marx in der benachbarten Topographie. Hin und wieder wird tatsächlich eines der Ortsschilder geklaut. Der Reporter vom Nordwestradio, der deswegen vorbeischaut, lässt das natürlich schön bleiben und schildert in einem Beitrag für alle aus dem Sendegebiet, die nicht dort leben, wie Russland zu Amerika und beide nach Friedeburg kamen. Die Redakteure, die das Gemeinschaftsprogramm von Radio Bremen und dem NDR betreuen, haben für solche Originalitäten eine eigene Sendereihe aufgelegt:

UKW Bremerhaven 95,4 MHz

>Schauplatz Nordwest<. Bei Russland, finden sie heraus, könnte es sich um eine Siedlung handeln, an der ursprünglich die Rußmeister Holzkohle gewannen. Waldreich ist Friedeburg ja bis heute. Amerika bleibt, was den Ortsnamen und seine Herkunft angeht, auch ihnen ein Rätsel. Nordwestradio geht genau so, in jeder Gemeinde im Ausstrahlungsgebiet. Es wird gemacht für die Bewohner der großen Städte, für Bremen als das Zentrum der Region, für Oldenburg, Bremerhaven, Wilhelmshaven, für plattes Land wie für alle, die auf den zahlreichen Geestrücken leben, für die Nachfahren der Moorkolonisten wie für die Kreativen in allen Ecken und Nischen. >Weil wir mehr wollen<, der Slogan, mit dem das Programm für sich wirbt, gibt sich ganz bewusst nicht zu bescheiden. Einerseits auf die Region zugeschnitten, aber für die gehen die Macher täglich aufs Ganze. Weshalb auch die Bürgermeisterin von Friedeburg, neugierig geworden nach dem Auftreten des Nordwestradios in ihrer Gemeinde, schon mal in einer Redaktionssitzung vorbeischaute, um herauszufinden, wie die das machen. >Nordwestradio unterwegs< montags bis freitags, 15-16 Uhr Nordwestradio Herbstgäste

Live in Oldenburg

Schlange stehen sie eigentlich immer, wenn die Gäste kommen. Die Sommer-, Winter-, Frühlings- und Herbstgäste des Nordwestradios. Prominenz oder bloß Leute, die etwas bewirkt haben und bewirken wollten. Schauspieler, Politiker, Personen, die im öffentlichen Leben

Astra 1 H digital DVB-S Tr. 93


Nordwestradio Meer wagen

mare Radio Zwar liegt nicht der ganze Nordwesten am Meer, aber die Ozeane sind doch an nahezu jedem Ort präsent. Wer weiß schon, dass die Heringsfischerei in Bremen-Vegesack ihre Besatzungen in einem erheblichen Umfang aus den Dörfern des eher gebirgigen Weserberglands rekrutierte? Wem ist bekannt, dass abseits der Routen der großen Entdeckungsreisenden ein paar Unternehmen so gründlich schiefgingen, dass kein Gedenkstein an ihr Scheitern erinnert. Welche Seemannsberufe mit den wunderlichsten Namen hat es einmal gegeben, und weshalb sind sie verschwunden? mare Radio, eine Sendung des Nordwestradios, die in Kooperation mit der Zeitschrift >mare< entsteht, nimmt sich solcher Vorgänge an. Abseits der von allen immer wieder eingeschlagenen Kurse geht es hinaus aufs Meer. Seeungeheuer, Sterne, Hafenbars, Tiere an Bord, Matrosen an Land: In jedem Detail steckt eine Geschichte, die zu erzählen sich lohnt. mare Radio ist ein Magazin für alle, denen der Horizont nicht genügt, die über ihn hinaus wollen, weg vom Erwartbaren, Gewöhnlichen, vom Seemannslatein. mare Radio steht für Kreuz- und Querfahrt, für Wege ins Offene wie für die geschlossenen Räume, um die es sich bei Schiffen eigentlich handelt. Wie sich das eine mit am anderen verschränkt, wie die Handbreit Wasser unter dem Kiel und der Polarstern über dem Masttopp zueinander stehen, danach wird der Kurs abgesteckt. Fernweh schafft Heimweh, das ist vielleicht die Formel, nach der die Magazinmacher verfahren. Immer mit dem Navigationsbesteck in Griffweite, damit man beim Träumen das Ziel der Fahrt nicht aus den Augen verliert. mare Radio gibt seinen Hörern sogar Rätsel auf, Sendung für Sendung, ohne Gewinngarantie. Bei mare Radio wird auch gekocht; in der Pantry steht, Fisch bei Fuß, Hans Helge Ott. mare Radio läuft an jedem ersten Samstag im Monat von 19:05 bis 21:00 Uhr, und noch einmal am Sonntag danach von 11:05 bis 12:00 Uhr.

stehen, ohne dass deswegen irgendein Klischee bedient wird. Was zählt, sind Leistung, Präsenz, Offenheit, und ein gewisser Bekanntheitsgrad natürlich auch. Sommer und Winter empfängt das Nordwestradio seine Gäste in Bremen. Frühling und Herbst sind Oldenburg vorbehalten. In diesem Herbst schauen im Art-Café des Horst-Janssen-Museums in Oldenburg der Liedermacher Klaus Hoffmann, der Publizist und Nahost-Kenner Marcel Pott und der Schauspieler Devid Striesow vorbei. Moderiert wird die Sendereihe mit einer Tradition, die weit zurückreicht, von Katrin Krämer und Otmar Willi Weber. Frage- und Antwortspiele sind nicht deren Sache. Pure Performance auch nicht. Sie haben längst ihren eigenen Stil gefunden, nicht zuletzt, weil sie sich stets exzellent vorbereiten. So mancher Gast ist bei ihnen schon auf Dinge aus seinem Leben gestoßen, von denen er selbst nichts mehr wusste. Aktuelle Termine für die Herbst- und und Wintergäste finden Sie im Internet unter: www.radiobremen.de/nordwestradio

Nordwestradio Hörspiel

Kino fürs Ohr

Jochen Schimmang ist einer, der tatsächlich immer noch mit beiden Füßen auf dem Boden steht, von dem er stammt. Geboren 1948 in Northeim bei Hannover, aber aufgewachsen in Leer. 1969, nach dem Abitur, zog er dort weg. Berliner Studienjahre folgten, mit revolutionären Ambitionen, die ihm nicht wirklich bekamen. In seinem ersten Roman, >Der schöne Vogel Phönix<, zog er nach zehn Jahren eine Bilanz dieser Zeit. Der Mönch in der Lederjacke, so sah er sich selber. Ein kompaktes und durchdachtes Werk ist seither entstanden. Nach Aufenthalten in Köln und Paris ist er mittlerweile in die Region zurückgekehrt. Er lebt und schreibt in Oldenburg, auch fürs Programm des Nordwestradios.

Im Kabel und als Podcast, Webchannel und Live-Stream

Wie kriegt man, darum geht es in einem seiner Hörspiele, einen, der einen Therapeuten braucht, weil er Faible für Kieslaster hat, von dieser Obsession wieder los. Und was passiert, wenn der Therapeut dann zwar den richtigen Einfall hat, danach aber selber psychologischer Hilfe bedarf. >Kipper<, ein Hörspiel von Schimmang, von Jochen Schütt ins Niederdeutsche übertragen, passt perfekt ins Nordwestradio-Programm. Vor einer Kiesgrube hat im Nordwesten jeder schon einmal gestanden, ohne zu ahnen, welche Abgründe sich dabei wirklich auftun. Schimmang ist einer, der sie auszuloten versteht, kenntnisreich, mit Gespür für das lokale Befinden. Eigentlich ist das allen Menschen eigen, aber den Anblick eines Kippers, der Kies ablädt, den muss man von dem Ort her beschreiben können, an dem das passiert. Seelenerkundung braucht nun mal feste Bezugspunkte. Sein niederdeutsches Hörspiel >Kipper< läuft am 7. Dezember um 19:05 Uhr im Nordwestradio. Sollte es danach einen zu einer Kiesgrube ziehen, hat er von der Sache vielleicht wirklich etwas verstanden.

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Essen und Trinken

Magier

am Herd Von Maren Hustedt, Fotos von Susanne Frerichs

Meisterkoch Wolfgang Pade aus Verden gab den „Stern“ zurück – doch die Sternezeit in seiner Küche dauert an. Es gibt Speisen, die einfach nur beglücken. Und es gibt Köche, die sich der Zubereitung solcher kulinarischen Köstlichkeiten mit Leib und Seele verschrieben haben. Zu ihnen gehört Wolfgang Pade (48), Koch und Inhaber von Pades Restaurant am Dom in Verden. Seine Leidenschaft für das kreative Kochen geht sogar so weit, dass er nach 17 Jahren freiwillig seinen Michelin-Stern abgegeben hat. Jedenfalls soweit das überhaupt möglich war. Fakt ist, dass man einen Michelin-Stern nicht eben mal zurückgibt, sondern ihn hochoffiziell aberkannt bekommt - was im Ergebnis auf dasselbe hinausläuft. Und genau dafür hatte sich der ehemalige Sterne-Koch vor gut zwei Jahren entschieden.

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Essen und Trinken

Die wahre Qualität entsteht in Handarbeit. Bei Pade wird „jede Erbse handgepult.“ Sämtliche Zutaten sind frisch und stammen aus der Region.

Zur Vorgeschichte: Wolfgang Pade entdeckte erst mit 19 Jahren sein Interesse am Kochen. „Ich aß gern und viel. Und bei dem Gedanken, kochen zu können, fühlte ich mich im Vorteil gegenüber anderen”, erinnert er sich. „Ich wollte das unbedingt lernen.” Um sein Ziel zu verwirklichen, scheute sich Pade nicht, zunächst an der Küchenspüle zu arbeiten. „Zu der Zeit entdeckte ich, dass Spinat nicht zwangsläufig rechteckig und in kleinen Schachteln verpackt ist.“ Im ehemaligen „Haus Schleppegrell”, einem ambitionierten Verdener Restaurant, machte der künftige Gourmet-Koch in den 80er Jahren erste Erfahrungen mit der Zubereitung von frischen Lebensmitteln. 1985 trat Pade die erste Lehrstelle in einem Zwei-Sterne-Restaurant an – dem „Gala” in Aachen - und wurde nach nur zwei Monaten bereits gefeuert. „Nicht geeignet” hatte sein Lehrmeister Gerhard Gartner diese Entscheidung begründet. Pade: „Ich war damals auf die ersten Profi-Köche meines Lebens getroffen. Durch meinen Aushilfsjob war ich zwar gut auf das Saubermachen und Gemüseschnippeln vorbereitet gewesen – nicht aber auf den Ton und die Härte in der Küche.” Wild dazu entschlossen, ein guter Koch zu werden und ausgestattet mit einer gehörigen Portion

norddeutscher Beharrlichkeit, suchte Pade nach dieser Niederlage eine zweite Lehrstelle. Er fand sie im Hamburger „Le Canard” bei Josef Viehhauser, zu der Zeit ein Stern Michelin, 19 Punkte Gault Millau. „In den drei Monaten Probezeit leistete der Küchenchef Uwe Witzke tolle Aufbauarbeit”, erzählt Pade. Der Verdener gewöhnte sich an den scharfen Ton in der Küche und verbrachte seine folgenden Lehrund Wanderjahre unter anderem in Österreich (Weißes Kreuz, ein Stern Michelin), in München (Aubergine, drei Sterne), in Italien und Monte Carlo (Louis Quinze, drei Sterne). Im Februar 1992 folgte die Eröffnung von Pades Restaurant mit Bistro in Verden und ab November 1993 strahlte über dem Restaurant hell ein MichelinStern. Unter den Gästen aus Verden, der Region und


Bremen erarbeitete sich das Küchen-Team in Pades Restaurant einen exquisiten Ruf. „Es war eine gute Zeit mit dem Stern”, erzählt Wolfgang Pade rückblickend. Aber spätestens mit der Einführung des Euros habe sich das Konsumverhalten der Gäste deutlich geändert. „Wir registrierten immer mehr Nachfragen für das Bistro.” Und so keimte in Wolfgang Pades kreativem Kopf die Idee, anstelle des Sterne-Restaurants mit

angegliedertem Bistro ein ebenso hochwertiges wie bürgerliches Restaurant zu entwickeln und zu diesem Zweck auf den Stern zu verzichten. „Einige haben mir abgeraten und schließlich hatte auch ich einigen Respekt davor, den Stern herzugeben. Aber die Zeit hat bewiesen, dass meine Entscheidung richtig war”, urteilt Pade heute. Im Laufe der zurückliegenden zwei Jahre, in denen der Koch seine monatlich wechselnde Speisekarte frei

Im neu gestalteten Restaurant von Wolfgang Pade leuchtet der Stern der Kochkunst nur noch in den Gerichten selbst. Und in den Augen der Gäste.

Sterne im Nordwesten

Restaurant La Vie Krahnstr. 1-2, 49074 Osnabrück Telefon: 0541/331150, www.restaurant-lavie.de

Gourmet-Restaurant im Schlosshotel Münchhausen Schwöbber 9, 31855 Aerzen bei Hameln Telefon: 05154/7060-0 www.schlosshotel-muenchhausen.com

Gourmet–Restaurant „Sterneck“ im Badhotel Sternhagen Cuxhavener Straße 86, 27476 Cuxhaven-Duhnen Telefon: 04721/434-0, www.badhotel-sternhagen.de

Hotel & Restaurant Ole Deele Heinrich-Wöhler-Straße 14, 30938 Burgwedel Telefon: 05139/9983-0, www.ole-deele.de

Das Apicius im Romantik Hotel Jagdhaus Eiden Eiden 9, 26160 Bad Zwischenahn Telefon: 04403/698-000, www.jagdhaus-eiden.de

Keilings Restaurant Wilhelmstraße 9a, 48455 Bad Bentheim Telefon: 05922/776633, www.keilings.de

Gourmetrestaurant La Terrasse im Park Hotel Bremen Im Bürgerpark, 28209 Bremen Telefon: 0421/3408-779, www.park-hotel-bremen.de

La Forge Gourmetrestaurant im Romantik Hotel Schmiedegasthaus Gehrke Riepener Straße 21, 31542 Bad Nenndorf, OT Riepen Telefon: 05725/94410, www.schmiedegasthaus.de

Gourmetrestaurant Marco Polo im COLUMBIA Hotels & Resorts Kaiserallee 2, 23570 Lübeck-Travemünde Telefon: 04502/8864-230, www.columbia-hotels.com

Restaurant Perior Bergmannstraße 16, 26789 Leer Telefon: 0491/9769515, www.perior.de

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Essen und Trinken

Der Entstehungsprozess kulinarischer Kunstwerke ist kein Geheimnis. Beim monatlichen Kochkurs kann sich jedermann vom Meister selbst in die hohe Schule des Kochens einweisen lassen.

von Auflagen und allein seinem eigenen Anspruch entsprechend gestalten kann, hat sich unter den Liebhabern guter Küche herumgesprochen, dass es sich in Pades Restaurant genussvoll schlemmen lässt. Ein Nebeneffekt: Das Publikum hat sich verjüngt. Viele junge Paare besuchen heute das Restaurant und immer mehr Gäste beauftragen das Küchenteam damit, Familienfeiern oder andere gesellschaftliche Anlässe zu gestalten. „Die Hemmschwelle ist weg”, erzählt Pade erfreut. Das Haus neben dem Verdener Dom ist regelmäßig ausgebucht. „Wer uns besuchen möchte, sollte in jedem Fall vorher reservieren.” Vom Candlelight-Dinner im Restaurant oder Bauerngarten über die gesellige Grill-Party am Barbecue Smoker bis hin zum Catering für mehrere hundert Gäste richtet das Küchenteam von Wolfgang Pade für Feiern und Erlebnisse unvergessliche Gaumenfreuden an. Nach wie vor auf höchstem Niveau, denn für Convenience-Produkte ist in Pades Küche kein Platz. „Jede Erbse wird hier handgepult”,

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versichert der Koch. Die frischen Zutaten für seine hochwertigen Gerichte bezieht Pade, wenn irgend möglich, aus der Region – vom Rehbraten bis zum Büffelmozarella. Wer wissen möchte, wie aus diesen Zutaten kulinarische Kunstwerke entstehen, kann einen der monatlichen Kochkurse im Hause Pade besuchen. Etwa 20 bis 25 Gäste können zu diesem Anlass hinter die Kulissen von Pades Restaurant schauen und hautnah erleben, wie aufwändig die Vorbereitungen etwa für ein exklusives Fünf-Gänge-Menü sind. Im Laufe der Jahre haben schon fast 200 solcher Kochkurse stattgefunden. Viele Teilnehmer kommen mehrfach. Von Rezepten und ihrer Umsetzung, von Kochkursen und dem Stress, der besonders im Wintermonat Dezember in der Restaurantküche herrscht, berichtet Pade in seinem Buch „1 Prise Wahnsinn”. Der unterhaltsame Bildband gewährt seinen Lesern einen ungeschönten Blick in die Welt der RestaurantKüche. Gewürzt ist das Buch mit einer Vielzahl von Fotos, unterhaltsamen Anekdoten und ebenso


persönlichen wie humorvollen Erzählungen Pades. Für das nächste Jahr ist ein weiteres Buch geplant. Unter dem Titel „20x5” will Wolfgang Pade 20 hiesige Lieferanten porträtieren und jeweils fünf sommerliche Gerichte mit ihren Produkten vorstellen. Auch im Fernsehen hat der Verdener bereits gekocht. Im Rahmen seiner „Herdbesuche” klingelte Pade, begleitet von einem Kamerateam bei ahnungslosen Bürgern, um dann in ihrer Küche aus den vorrätigen Zutaten vor laufender Kamera ein schmackhaftes Menü zuzubereiten. „Ich habe Spaß daran, Neues auszuprobieren”, sagt Wolfgang Pade. „Sowohl auf dem Herd als auch im Leben.” Bei aller Geschäftigkeit versucht der 48-Jährige seit

der Geburt seiner zwei Kinder zwar etwas mehr Zeit für die Familie einzuplanen, doch das Kochen ist und bleibt seine ungebrochene Passion. Und im Blickfeld kompetenter Küchen-Juroren bleibt er ebenfalls. Soeben erhielt Pade im in der Branche angesehenen „Schlemmer-Atlas 2013“ für seine Küche 3,5 von maximal 5 Punkten. Die höchste Bewertung unter allen Restaurants in Bremen und Hannover. Allein das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete „La Terrasse“ im Bremer Park Hotel erreichte die gleiche Punktzahl. So sind für Wolfgang Pade nach seinem Verzicht auf den Michelin-Stern „die Sternezeiten“ doch zurückgekehrt.

Pades Restaurant Grüne Straße 15 27283 Verden Telefon 04231 3060 www.pades.de

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Nordwest Boulevard

Nordwest Boulevard Neuigkeiten aus der Nordwestregion

Reifer Genuss für Fleischliebhaber

Dry Aged Beef, am Knochen gereifter Rinderrücken, hat in den USA schon seit Jahrzehnten Kultstatus. Jetzt entdecken auch Fleischkenner hierzulande das unvergleichliche Aroma gehobener Metzgerkunst. Unbestritten gehört es zur Königsklasse des Fleischgenusses. Allerdings eine Delikatesse, die nicht leicht zu finden ist. Fleischermeister Hauke Hollmann aus Scheeßel im Nordwesten

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Deutschlands beherrscht das zeitaufwendige Herstellungsverfahren dieser wertvollen Spezialität aus den USA. Das Geheimnis des Geschmacks liegt im natürlichen Reifeprozess des Fleisches, das nach alter Tradition acht Wochen lang trocken reift. Bei diesem Prozess verliert es bis zu 30 Prozent seines Gewichts. Das Aroma im Fleisch wird konzentriert und erhält dadurch seinen typischen Geschmack. Zubereitet werden Rib Eye- und Rumpsteak am besten auf dem Grill oder in der Pfanne als Kurzgebratenes. Weitere Tipps zum guten Gelingen gibt der Fleischermeister aus Leidenschaft auf seiner Internetseite www.dry-aged-beefsteak.de. Zu kaufen gibt es das gut gereifte Rindfleisch in Hollmanns Fleischereien in Scheeßel und Rotenburg oder über das Internet, von wo es gut gekühlt per DHLExpress an seinen Bestimmungsort gelangt.

Genuss aus der Toscana Wildfenchel-, Peperonico- und Orangen-Olivenöl: Die mediterranen Namen dieser hochwertigen Spezialitäten lassen kaum vermuten, dass sie von Wilstedt im Nordwesten Deutschlands aus vertrieben werden. Und dennoch ist es die dort ansässige Handelsagentur arteFakt, welche die Freunde der gehobenen mediterranen Lebensart ins Schwärmen geraten lässt. Naturbelassene Lebensmittel, hochwertige Weine, Gewürze, Tees und sogar anspruchsvolle Literatur finden Besucher unter www.artefakten.net. Von der Patenschaft für einen Olivenbaum bis zur Wirtschaftshilfe für Griechenland reichen die gesellschaftlichen Projekte von arteFakt. Wer mag, ist eingeladen, sich zu beteiligen.


Wenn Joschka Fischer und Angela Merkel zu Königen ernannt werden, ist der Anlass möglicherweise das „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“. Das von der Stadt Oldenburg ausgerichtete Mahl findet jährlich in Berlin statt und geht zurück auf eine langjährige Tradition. Nachdem der erste Bundespräsident Theodor Heuss im Jahr 1956 aus Zeitmangel die Einladung der Stadt zum Grünkohlessen nicht hatte annehmen können, wurde das Mahl kurzum in Bonn ausgerichtet. Seit 1998 findet das Essen in Berlin statt. Auf Einladung der Stadt Oldenburg nehmen daran regelmäßig hochrangige Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur teil. Hier entstand auch die Idee zu Deutschlands einziger Grünkohlakademie. Sie vermittelt auf virtuelle Weise Wissen über Grünkohl, die Region und ihre Eigenheiten. Die Grünkohlakademie ist nominiert für

den Deutschen Tourismuspreis 2012. Weniger offiziell aber mindestens ebenso zünftig geht es zur Kohlsaison in Oldenburg selbst zu. Neben einer Teilnahme an den beliebten Kohltouren bietet sich den Freunden der Geselligkeit und des heimischen Gemüses hier die Gelegenheit zum Studium der Kohltourgeschichte. Kohltourspiele werden abgehalten, Rezepte kreiert und verbreitet sowie Traditionen bewahrt, entwickelt und weitergegeben. Als neuster Geniestreich für Oldenburger Kohl-Liebhaber und -Touristen gleichermaßen gilt die „Oldenburger Palme“, die als inoffizielles Wappengemüse der „Kohltourhauptstadt“ Oldenburg künftig Fanartikel, Mitbringsel und Ausrüstungsgegenstände rund um die Kohltour zieren wird. Mehr Informationen unter: www.kohltourhauptstadt.de

© Oldenburg Tourismus und Marketing GmbH/ Fotografie: Verena Brandt

In Oldenburg wandeln Kohlkönige unter Palmen

Die schönen Dinge des Lebens genießen Abraham Lincoln sagte dereinst: „Und am Ende sind es nicht die Jahre in deinem Leben, die zählen. Es ist das Leben in deinen Jahren.“ Mit dem in Leder gebundenen Fünfjahresbuch von Torquato bietet sich eine ebenso ansprechende wie wertvolle Möglichkeit, die Erinnerung an Vergangenes lebendig zu halten. Über die Jahre bilden die persönlichen Eintragungen in diesem Buch ein einzigartiges Nachschlagewerk über die eigene Vergangenheit. „Ausgesucht gut“ sind nach eigener Aussage die schönen Dinge des Lebens, die das Unternehmen „Torquato“ mit Sitz in Geesthacht seiner anspruchsvollen Kundschaft bietet. Mit dem dicken Katalog auf den Knien bequem ins Sofa gekuschelt, lässt sich manch trübem Herbsttag eine sonnige Seite abgewinnen. Mehr Informationen unter: www.torquato.de

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Nordwest Boulevard

Vom Flughafen Münster/Osnabrück täglich ins Zentrum Londons fliegen Neben den Großflughäfen Frankfurt und München verfügt der Flughafen Münster/ Osnabrück (FMO) jetzt als einziger Flughafen Deutschlands über eine Direktverbindung zum Flughafen London City. Nach einer Flugzeit von etwa 90 Minuten können Fluggäste vom Flughafen Münster/Osnabrück über den City Airport innerhalb weniger Minuten bequem die

Londoner Innenstadt erreichen. Die Flüge sind über www.airfrance.de, www.cityjet. com, www.fmo.de und in jedem Reisebüro buchbar. Für Vielflieger gibt es die Möglichkeit, Meilen bei Flying Blue, dem Vielfliegerprogramm der Sky Team-Allianz, zu sammeln und auch einzulösen. „Für den FMO und die Region ist es ein großer Gewinn, dass die britische Hauptstadt

London nun wieder täglich im Flugplan vertreten ist“, beurteilt FMO-Geschäftsführer Stöwer dieses Angebot. Mit OLT Express geht es vom Flughafen Münster/ Osnabrück neuerdings außerdem täglich nach Berlin, München, Stuttgart und Wien. In Kürze werden auch Mailand und Paris angeflogen.

hohen Nachfrage sei die Produktionskapazität bereits ausgeweitet worden. Laut Mercedes-Benz schlägt die neue A-Klasse ein neues Kapitel im Kompaktsegment auf: mit ihrem progressiven und sportlichen Design, dynamischen Motoren von 80 kW (109 PS) bis 155 kW (211 PS), hocheffizien-

ten Emissionswerten ab 98 g CO2/km, dem klassenbesten cw-Wert von 0,27 sowie dem serienmäßig enthaltenen, radargestützten Sicherheitssystem „Collision prevention assist“. Weitere Informationen unter: www.mercedes-benz.de

Ein neues Kapitel im Kompaktsegment Hautnah erleben lässt sich derzeit die neue A-Klasse von Mercedes-Benz. Seit dem 15. September steht das Modell, das von 100.000 Autofans zum schönsten Auto Deutschlands gewählt wurde, in den Mercedes-Benz Niederlassungen WeserEms in Bremen, Bremerhaven, Emden und Aurich bereit zum Testen. Im Zusammenhang mit dieser Reihe spricht der Fahrzeughersteller selbst vom „Pulsschlag einer neuen Generation“. Aufgrund der

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Beweglich wie das Leben selbst

Weltreisen ohne Jetlag Das Columbus Cruise Center Bremerhaven gehört zweifelsohne zu den weltweit modernsten Passagierterminals. Doch kann man hier auch auf eine lange Tradition zurückblicken. Unzählige Emigranten sind von der berühmten Columbuskaje in die Neue Welt aufgebrochen. Heute legen hier viele Kreuzfahrtschiffe zu ihren Traumreisen in alle Welt ab. Passagieren aus dem Nordwesten genießen den Vorteil, ohne Fluganreise auf Kreuzfahrt gehen zu können. Reiseangebote mit Starthafen Bremerhaven gibt es hier: www.dreamlines.de

In der Physik ist das „Perpetuum Mobile“ eine Utopie, doch bei raumplus ganz real: Das Wohnsystem, das immer in Bewegung bleibt. „mobile“ lässt sich ab- und umbauen, erweitern oder reduzieren, mitnehmen oder weitergeben und dabei immer wieder neu nutzen. Ob als Kleiderschrank, Stauraum, Computerplatz, Garderobe oder Raumteiler. Es erfordert keinen räumlichen Einbau und verfügt über hochwertigste Beschläge, die alle Veränderungen ohne Ermüdungserscheinungen begleiten. So entsteht ein System mit jeder Menge Einrichtungspotenzial, das über die Jahre nichts von seiner Energie verliert, sondern so beweglich bleibt wie seine Benutzer – und das Leben selbst. Weitere Informationen unter: www.raumplus.com

center.tv Bremen Moderatorin Julia Gypas mit dem Laudator Helmut Markwort (Herausgeber Focus).

„NORDreporter“ erhält den Fernsehpreis METROPOLITAN 2012

Bremen/München. Die Entscheidung zum Fernsehpreis METROPOLITAN 2012 für die besten Programme im deutschen regionalen Privatfernsehen ist gefallen. Der Preis in der Kategorie „Bestes regelmäßiges Magazin“ geht an center.tv Bremen. Das von Julia Gypas moderierte Magazin NORDreporter überzeugte die 80 Mitglieder der Online-Jury. Bei der festlichen Preisverleihung am Montag in München lobte Laudator Helmut Markwort (Focus) das Format aus Bremen:

„Das Magazin erlaubt es bekannte Personen mit unbekannten Seiten zu präsentieren. Aber nicht nur bekannte, sondern auch viele unbekannte Personen sollen vorkommen, denn es gibt so viele Menschen, die sagen: „Mein Leben, das wäre ein Roman!“. Egal, ob Weltenbummler Manni Müller aus Bremerhaven, die Bewohner von Harriersand oder die Landwirte aus dem Blockland: Julia Gypas und ihre Kollegen sind immer unterwegs, um die Menschen zu zeigen, die etwas zu erzählen haben. So entsteht jede Woche ein bunter Bilderbogen über den Norden, seine Menschen und seine Landschaften. Heimatverbundenheit, gemixt mit spannenden Geschichten und Menschlichem. „Ich bin total glücklich über den Preis“, strahlte Moderatorin Julia Gypas am Montag bei der Verleihung in München. „Meine Kollegen und ich freuen uns so sehr über die Auszeichnung! Für uns bei center.tv ist Heimatfernsehen eben nicht nur eine Floskel!“

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Nordwest Boulevard

Wohnen wie zuhause i n t E r i E u r

i n t E r i E u r

E d i t i o n

E d i t i o n

Die Kunst Lebensräume und Harmonien zu schaffen

„innenwelten“ – so lautet der Titel eines eindrucksvollen Buches, das den Innenarchitekten Hartmut Fricke porträtiert. Am Beispiel eines Gästehauses zeigt das bildreiche Buch, wie eine anspruchsvolle Aufgabenstellung einzigartig umgesetzt wird. Deutlich wird die Verbindung von Ästhetik und Funktionalität im Rahmen eines gestalterischen Konzeptes. Doch ob Hotel, Geschäftsgebäude oder das große Feld ganz individueller Privathäuser – für Hartmut Fricke ist jeder Auftrag ein lebenswertes Gesamtkunstwerk. Da werden Bäder zu kleinen Wohlfühloasen, deren Waschtische Unikate aus bemaltem Holz und edlem Stein sind. Präzise angepasste Einbaumöbel, aus der eigenen Hochleistungstischlerei, fügen sich harmonisch in den gestalteten Raum. Bezaubernde Kompositionen von Fliesen, Stoffen, Wänden und Wohnaccessoires fügen sich zu einem stimmigen Interieur. In seiner Arbeit ist Hartmut Fricke kompromisslos. Doch Vertrauen in sein Schaffen zahlt sich aus. Durch ein unvergleichlich schönes Zuhause oder, wie im Fall des Forsthauses Heiligenberg in Bruchhausen-Vilsen, durch begeisterte Gäste. Weitere Informationen: www.fricke1859.de Das Buch gibt es im Buchhandel für 29.80 Euro.

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Der größte Weinkeller Niedersachsens Das historische Erbe der ehemaligen Hansestadt Quakenbrück erkennen Besucher an den über 100 gut erhaltenen Fachwerkhäusern. Eine Kleinstadt im Nordwesten mit Tradition und einer interessanten Geschichte. Nur wenige wissen, dass der Weinhandel hier eine herausragende Rolle spielte. Dazu gehört nicht zuletzt Niedersachsens größter Weinkeller. Das 850 Quadratmeter große Kellergewölbe liegt unter dem alt eingesessenen Weinhaus Köster, heute im Besitz der Familie Schone. Wo früher bis zu 100.000 Liter Wein in Fässern lagerten, finden heute allerdings Feierlichkeiten und Weinverköstigungen statt. Trotzdem handeln Marion und Uwe Schone nach wie vor mit hochwertigen Weinen. Diese werden heute nur bereits in Flaschen angeliefert. Der Anspruch an die Qualität ist unverändert. Ein paar Fässer gibt es im Keller noch, doch sie dienen dazu, dem Besucher einen möglichst genauen Eindruck alter Hansezeiten zu vermitteln.

Tausche Auto gegen Pedelec Das Auto im Winter stehen lassen und stattdessen jeden Tag mit dem Pedelec, einem Elektrofahrrad, zur Arbeit fahren? Wer das einmal testen möchte, kann sich jetzt dafür bewerben. Die Firma Velofactur, die Fahrradmobilitätsprojekte in Unternehmen und Kommunen realisiert, bietet gemeinsam mit dem ADAC Weser-Ems für zwei Leser des Magazins 315° den Wintertest. Gesucht werden zwei Leser, die bereit sind, im kommenden Januar anstelle des Autos mit dem Pedelec zur Arbeit zu fahren und über ihre Erfahrungen zu berichten.

Auch eine Chronik aus über 150 Jahren Weinhaus-Geschichte, Zeitungsberichte, Bilder, Postkarten, alte Produkte und Weinbaugeräte zeigen die Welt des Weinhandels und seine Veränderung. Inhaberin Marion Schone betreibt ihren Weinhandel aus Überzeugung. Ist sie doch von Kindesbeinen an in diese Profession hineingewachsen. Vor allem deutsche Weine, aber auch ausländische Tropfen finden Weinliebhaber hier. Dafür fahren die Schones regelmäßig ihre Winzer besuchen, um die besten Tropfen für ihre Kunden einzukaufen. Sehr beliebt sind die kenntnisreich zusammengestellten Wein- und Spirituosengeschenke aus dem Bacchuskeller in Quakenbrück. Informationen im Internet: www.weinhaus-koester.de

Motivation kann die Gesundheit, der Umweltschutz, zu hohe Benzinpreise, der fehlende Parkplatz oder einfach Lust am Fahren sein. Bewerben können sich Personen von 18 bis 65 Jahren. Sie sollten einen Arbeitsweg von mindestens zehn Kilometern haben. Interessierte können sich bis zum 13.Dezember mit Angabe des Arbeitsweges, dem Arbeitgeber, ihrem Alter und dem Grund der Bewerbung melden. Per Post an: ADAC Weser-Ems e.V., Stichwort Pedelec Test, Bennigsenstr. 2-6, 28207 Bremen oder mit dem selben Stichwort per E-Mail an: info@isy.de Die Test-Gewinner werden bis Dienstag, den 18. Dezember vom ADAC informiert und bekommen die Test-Pedelecs am Freitag, den 21. Dezember um 16.00 Uhr in der ADAC Zentrale Bremen zusammen mit molligen Winterhandschuhen persönlich übergeben. Dann heißt es: In die Pedale treten! Die Rückgabe der Räder ist für Freitag, den 1. Februar 2013 wieder in Bremen geplant.


StreifZüge mit der NordWestBahn Ein Ausflug vom Alltag Das Kundencenter der NordWestBahn im Bremer Hauptbahnhof erfüllt kleine und große Reisewünsche. Ganz einfach und bequem können die StreifZug-Reisenden mit dem Zug in eine wunderbare Auszeit vom Alltag starten. Egal ob man Nordseeluft schnuppern oder die Adventszeit genießen möchte: Das abwechslungsrei-

che StreifZug-Programm hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. „Wer sich einen Vorgeschmack auf die Reisesaison 2013 holen möchte, sollte bei uns im Kundencenter vorbeischauen und sich persönlich beraten lassen. Und wer noch unentschlossen ist, kann bei uns Gutscheine für StreifZüge für die Saison 2013 bekommen – sicher eine tolle Idee für den

Gabentisch“, wissen die Mitarbeiterinnen des Kundencenters. Das Kundencenter hat montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Mehr Informationen gibt es unter Telefon 01805-692246 und auf den Internetseiten: www.regiosbahn.de www.streifzuege-nordwestbahn.de

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Vom Nordwesten in die Welt

Emden

Durch das NadelĂśhr in die Flusswindung: Die Durchfahrt an der Dockschleuse der Meyerwerft ist die schwierigste Stelle auf dem Weg der Ozeanriesen zum Meer.

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Foto: Michael Wessels

Weener

Papenburg

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Kreuzfahrt

durch den Flaschenhals

Die Überführung der Kreuzfahrtriesen von der Meyer Werft in Papenburg ans Meer ist ein Balanceakt im schmalen Fahrwasser der Ems. Ein Bericht aus der Sicht der sechsköpfigen Von Uwe Prieser Lotsen-Crew.

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Von Uwe Prieser

in letztes Manöver, dann liegt das Schiff sicher an der Ausrüstungspier. Die Überführung eines 300 Meter langen Ozeanriesen in der schmalen Fahrrinne der Ems mitten durch das grüne Marsch- und Weideland ist wieder einmal bewältigt. Das Wetter war günstig, leichte Winde, gute Sicht. Da konnten die rund vierzig Stromkilometer von der Werft in Papenburg bis in den Hafen von Emden in etwas mehr als zehn Stunden zurückgelegt werden.

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Vom Nordwesten in die Welt

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Foto: Ingrid Fiebak-Kremer

Die AIDAblu wird ausgedockt. Vor ihr liegen etwas mehr als 40 km über die Ems nach Emden.

Auf dem Kommandostand schaltet Lotsen-Ältermann Gerhard Janßen die Maschinen ab. 80 000 PS kommen zur Ruhe. Das vibrierende Fahrtgefühl unter den Fußsohlen verschwindet. Mit ihm verschwinden auch die Ems, der Himmel, die Hafenanlagen, und der Blick fällt in den dunklen Kuppelraum der modernsten Schiffs-Simulationsanlage Europas im holländischen Wageningen am Niederrhein. Die sechs Männer der Emder Lotsenbrüderschaft haben den ersten Teil ihres Jobs getan. Nun werden sie sich ins Auto setzen und die 200 Kilometer nach Hause fahren. Und übermorgen sehen sie im Dockhafen der Meyer Werft zum ersten Mal das Schiff in seiner ganzen Größe vor sich, dessen Eigenschaften, Charakter, ja Seele, sie in den vergangenen sechs Tagen hier verinnerlicht haben. Im Simulator ist nicht nur die Kommandobrücke des Schiffs aufgebaut, sondern die gesamte Fahrtstrecke auf der Ems. Nach den Angaben der Werft wurden Schiffstyp, Schiffsrumpf hier im Becken vermessen und berechnet. Wenn schließlich auch die Unterbodeneinflüsse während der Fahrt hineingerechnet worden sind, können die elektronischen Probefahrten beginnen. Als Nachtfahrt und als Tagesüberführung. In Abschnitten an den kritischen Punkten oder in Gesamtechtzeit, wie bei der gerade absolvierten Fahrt. Bei Nordwestwind, West- oder Südostwind. Bei leichtem Wind, der säuselnd durch das Blattwerk der Pappeln am Deich streicht, oder unter der frischen Brise von Windstärke 5, die mit bis zu 38 km/h die Pappelspitzen beugt und die niedrigen Erlen und Silberpappeln jenseits der Deiche schüttelt. Ab Windstärke 6 muss genau die Windrichtung innerhalb der Bauwerke betrachtet werden. Und wenn es zu heftig weht wird die Überführung verschoben. Jedes Wetter und die Reaktion des Schiffes lässt sich hier vorausempfinden. Eine Woche lang hat das Überführungsteam der Lotsen den Koloss in seiner virtuellen Wirklichkeit durch die Nadelöhre

der Dockschleuse in Papenburg, der beiden Brücken-Passagen bei Weener und Leer, vor allem aber der engen Windungen der Ems manövriert. Und dabei herausgetestet, was sie wissen müssen: Wie wirken Propeller und Ruder zusammen? Wie schnell sprechen die Ruder an? Wie viel Maschinen-

Gerhard Janßen, Ältermann der Emder Lotsenbrüderschaft: „Erfahrung und Augenmaß der Lotsen sind trotz Elektronik nicht zu ersetzen.“

kraft muss bei plötzlichen Böen aktiviert werden, damit die Querstrahler das Schiff gegen den Winddruck exakt auf Kurs halten, so dass es nicht Gefahr läuft, gegen den Rand der schmalen Fahrrinne zu driften? Jeder Schiffstyp reagiert anders. „In dem Schiffssimulator kommen wir zu achtzig Prozent, manchmal sogar zu neunzig Prozent an das echte Schiff heran“, sagt Ältermann Janßen. Mit dieser Gewissheit und den Erfahrungen der vergangenen Tage lotsen sie, unterstützt von zwei Bugsierschleppern an Bug und Heck, an diesem

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Vom Nordwesten in die Welt

Vormittag den Ozeanriesen durch den Werfthafen auf die Dockschleuse zu, die den sanften Schwung der grünen Deichlinie auf 45 Meter Breite unterbricht. Das Schiff ist 37 Meter breit, so dass auf jeder Seite vier Meter Raum bleiben. Das klingt komfortabel. Doch wie sich der Koloss, über 300 Meter lang und an die 60 Meter hoch, nun mit seiner erdrückenden Masse heranschiebt, scheint das Schleusentor von Sekunde zu Sekunde zu schrumpfen. Ein bisschen sieht es so aus, als wolle man einen Walfisch durch einen Mühlbach ziehen. Wo die Sonne vom verhangenen Himmel durch die Wolken dringt, windet sich die Ems wie ein gleißendes Magnesiumband auf den niedrigen Horizont zu, bis sie sich im Nachsommerdunst über dem endlosen grünen Tablett des ostfriesischen Landes verliert. Trotzdem ist die Sicht gut. Von der Höhe der Brückennock könnten die Lotsen die acht Kilometer entfernte Weener Eisenbahnbrücke über dem Strom sehen, deren Mittelstück seit dem frühen Morgen herausgelöst an einem Schwimmkran hängt, damit das Schiff passieren kann. Doch bis dahin ist es noch mehr als eine Stunde Fahrtzeit, und auf der Fahrt zum Meer wartet jetzt die Dockschleuse. Zwei Lotsen stehen auf dem Fahrstand der Brückennock an den Manövrierelementen, um das Schiff im Zeitlupentempo durch die Schleuse zu steuern. Sie sind gewissermaßen die „Rudergänger“ aus dem

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vorelektronischen Zeitalter. Einer bedient die Bugstrahler, der andere Maschinen und Ruder. Der dritte Lotse regelt den UKW-Verkehr mit den beiden Schleppercrews. Der Vierte steht am äußersten Rand der Nock, wo sie aus dem Schiffsrumpf seitlich herausragt, weil er von dort aus etwa 30 Meter Höhe auf die Schleuse hinabblicken kann. Einige Stockwerke tiefer lehnen sich die Lotsen Fünf und Sechs, an Backbord und an Steuerbord, so weit über die Reling hinaus, dass sie zur Sicherheit angeseilt sind. „Die beiden geben uns den exakten Abstand zur Schleusenmauer an. Die Elektronik ist das eine, das andere ist die Erfahrung, das Einschätzen der Abstände, ob das Schiff richtig ausgerichtet ist“, erklärt Janßen die Arbeit seiner Kollegen. „Außerdem sieht das Auge manchmal schon Tendenzen in der Schiffsbewegung, ehe der Computer sie messen kann, und dann kann man frühzeitig darauf reagieren. Wenn ich die Kraft einer Bewegung als Messwert auf dem Computer sehe, sitzt diese Kraft ja bereits im Schiff, und dann kann es schon zu spät sein.“ Außerdem könne ein Computerbildschirm auch mal plötzlich schwarz werden. Deshalb ist neben der Lotsen-Crew auch ein Team von Computertechnikern an Bord. Während ihre Kollegen über das Schiff verteilt Richtung und Abstände kontrollieren, starren die beiden „Rudergänger“ auf der Brücke in äußerster Konzentration auf zwei Bildschirme und gleichen die ihnen dort angezeigte Position des


Foto: Ingrid Fiebak-Kremer

Schiffes im Wasser permanent mit der Wahrnehmung ihrer an einem Seil an der Reling gesicherten Kollegen ab. Weil ein Fluss, insbesondere ein Tidenstrom, sich unablässig verändert, sind die Schiffscomputer mit den soeben erst von der Hamburger Spezialfirma „Seven Seas“ übermittelten Daten für das Positionierungssystem gefüttert worden. Die aktuellste und präziseste Stromvermessung, die sich denken

lässt. In Verbindung mit den ebenfalls frisch gelieferten Peildaten des Wasser- und Schifffahrtsamtes Emden wird die Überführung des Ozeanriesen nach Karten durchgeführt, wie sie genauer nicht sein könnten. „Normale Karten“, so Janßen, „reichen bei so einer Fahrt nicht aus.“ Auf dem Computer-Bildschirm sehen die beiden Rudergänger nicht nur, wo sich das Schiff gerade im Strom befindet, sondern auch die Grenzen zu jenen

Die 315 Meter lange Celebrity Eclipse passiert den Autobahntunnel der A 31 bei Leer.

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Foto: Heidi Knutsen

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Vom Nordwesten in die Welt

Foto: Michael Wessels

Foto: Michael Wessels

Foto: Ingrid Fiebak-Kremer

Heck voran durchs Nadelöhr: Die hochgeklappte Brücke bei Leer.

Unverzichtbar ist für das Überführungsteam die freie Sicht senkrecht nach unten.

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Bereichen am Grund, die es nicht einmal streifen darf. „Wenn wir da reinkommen“, erklärt Janßen, „dann bedeutet das, dass wir eventuell ins Dock müssen, weil wir Berührungen im Unterbodenbereich gehabt haben könnten.“ Die Ems ist nicht die Elbe, und an vielen Stellen ist die Fahrrinne so schmal, dass die Aufbauten des Schiffes mit den Balkongalerien über die Grenzen der Fahrrinne hinausragen. Inzwischen sind unter dem erstaunten Gemurmel der zahlreichen Zuschauer auf dem Deich 250 Meter Schiff durch das Schleusentor in die Ems hineingezogen worden. Doch nun wird es erst richtig schwierig, denn der Fluss macht gleich hinter der Schleuse zwei relativ enge Windungen. „Das Problem ist, dass man sich noch mit dem einen Teil des Schiffs im Bauwerk befindet, mit dem anderen aber schon die Kurve ansteuern muss“, sagt Janßen. Im Gegensatz zum sich windenden Strom sind 300 Meter gut verschweißter und vernieteter Stahl vollkommen unflexibel. Vorne droht der Rand der Fahrrinne, hinten der Mauerrand der Schleuse. Und es sind nicht nur der traumweiße Gegenstand der Überführung, der durch das enge Tor in die Biegung des Flusses bugsiert werden muss, sondern auch die mit ihm über straff gespannte Stahltrossen verbundenen Schlepper. Die nehmen sich zwar im Vergleich zu dem Giganten wie zwei Flundern mit Schornstein neben einem Walfisch aus, „doch auch die können nicht überall hin. Die haben bis zu sechs Meter Tiefgang“, erklärt Janßen. Damit reichen sie tiefer als die Ems an vielen Abschnitten Wasser führt, wenn sie nicht für eine Schiffsüberführung wie diese aufgestaut worden ist. Man könnte also bei den Stromwindungen an der Dockschleuse und ebenso hinter den Brücken bei

Weener und bei Leer sagen, „das dicke Ende kommt nach“. Das ist jedoch missverständlich, weil das Schiff mit dem dicken Ende voran zum Meer geschleppt wird. So lässt es sich leichter manövrieren. Allein, wenn Bug und Heck für die Fahrt vertauscht werden, befindet sich die rote Backbordlaterne nicht mehr wie üblich links in Fahrtrichtung, sondern auf der grünen Steuerbordseite. Um Missverständnissen in der internen Kommunikation und mit den Schleppercrews vorzubeugen, haben sich die Lotsen in diesem Punkt eigene Positionsbegriffe geschaffen. Aus „vorne“ und „hinten“ wird unmissverständlich „spitz“ für Bug und „stumpf“ für Heck. Aus „Backbord“ wird „Weener Seite“ und aus Steuerbord „Leeraner Seite“, weil der eine Ort am linken, der andere überwiegend am rechten Emsufer liegt. Auf beiden Stromseiten sind die Deiche auch an diesem Tag wieder zu Tribünen geworden, wo Tausende von Schaulustigen das Schauspiel verfolgen. In seiner Riesenhaftigkeit beinahe irreal schiebt sich das Schiff im Schritttempo von sieben Kilometern in der Stunde aus der Ferne über die Rinderweiden heran. Und während es beinahe lautlos vorübergleitet, ahnt niemand, dass es in seinem Inneren noch eine Baustelle ist, auf der in diesem Augenblick einige hundert Spezialisten eine Akkordschicht fahren. Tischler, Elektriker, Stukkateure, Teppichverleger, Klempner, Lackierer, Schlosser… „Zwischen 8000 und 12 000 Menschen sind vom Schweißer im Dock bis zum entferntesten Zulieferer an der Produktion eines Kreuzfahrtschiffes beteiligt“, erklärt WerftSprecher Günther Kolbe. Die Papenburger Meyer Werft selbst beschäftigt rund 2 600 Mitarbeiter. Und als das 1795 gegründete Familienunternehmen Mitte der achtziger Jahre sich

300 Meter gut verschweißter und vernieteter Stahl sind vollkommen unflexibel.


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Foto: Michael Wessels

Vom Nordwesten in die Welt

Nach rund 10 – 12 Stunden Fahrt ist das Ziel erreicht: Die Ausrüstungspier im Emder Hafen. Am nächsten Tag beginnen die Probefahrten auf dem Meer.

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auf den Bau von Kreuzfahrtschiffen zu spezialisieren begann, da hatte es mit den Aufträgen eines inzwischen weltweit boomenden Geschäftes auch seine Zukunft gewonnen. Mehr als 30 „Traumschiffe“ sind inzwischen aus den überdachten Baudocks der Werft auf die Meere entlassen worden. 504 Meter lang, 70 Meter hoch, sind sie die weltweit größten und modernsten Produktionsstätten für Kreuzfahrtschiffe. Keines kehrt je hierher zurück. Bis auf das erste. Die „Homeric“ wurde 1990 nach fünf Kreuzfahrtjahren um 40 Meter auf 244 m verlängert. Inzwischen ist man mit der „Disney Fantasy“ bei 340 Metern angekommen. Gerade wurde die Mühle von Mark Mitling passiert und bleibt trotz ihrer respektablen 27 Meter Flügelhöhe wie die Miniatur einer elektrischen Eisenbahnanlage zurück. Die richtige Eisenbahn kann für einige Stunden nicht ihre Strecke Groningen – Emden befahren. Denn das Mittelstück der Weener Friesenbrücke, die mit 335 Metern etwa so lang wie das Schiff und die längste Eisenbahn-Klappbrücke Deutschlands ist, schwebt ausgehängt am 45 Meter hohen Schwimmkran Triton. Von dem pittoresken Zusammentreffen der Stahlkonstruktionen unterschiedlicher Industriezeitalter, Eisenbahnbrücke und Luxusliner, sind es noch etwas mehr als zehn Stromkilometer bis zum Nadelöhr der Brücke bei Leer. Segeljollen mit Transparenten kreuzen hier über die den Strom: „Stoppt die Zerstörung der Ems!“. Der Appell der Natur- und Umweltschützer, weil die Passagen der Riesenschiffe das Ökosystem Ems belasten. Bei normalem Wasserstand ist die Ems für ein 300 Meter-Schiff mit einem Tiefgang von

7,5 Metern unpassierbar. Deshalb wird sie vor einer Überführung bis zu einer Stromtiefe von 8,5 Metern aufgestaut. Die Folgen: Größere Fließgeschwindigkeit des Wassers durch die Vertiefungen im Flussbett, stärkere Ablagerung von Schlick, drohende Verlandungen, erhöhte Werte des schädlichen Salzgehaltes, verringerte Werte des lebensnotwendigen Sauerstoffs, an den Ufern Gefährdung der Bodenbrüter Blaukehlchen, Kiebitz, Uferschnepfe. Ein neuer Kanal zwischen Papenburg und Leer wäre die Lösung gewesen. Doch das Projekt scheiterte an den geschätzten Kosten von über einer Milliarde Euro. Und wenn die Meyer Werft ihre existenznotwendige Produktion der Kreuzfahrtschiffe in den Emder Hafen verlegte, wie es Umweltverbände wünschen, gingen der 34.000 Einwohner-Stadt Papenburg mehr als 2000 Arbeitsplätze verloren. Auf der Kommandobrücke macht man sich gerade andere Sorgen, denn gegen Abend soll der Wind auf Südwest drehen. Frischt er zu stark auf, könnte er das Wasser aus der Emsmündung drücken, so dass es bei der nächsten Tide nicht hoch genug aufläuft. Wenn sie Pech haben, müssen sie dann vor dem Emssperrwerk bei Gandersum in Sichtweite der offenen See das nächste Hochwasser abwarten. Doch der Wind meint es gut mit der Überführungs-Crew. Das Sperrwerk kann geöffnet werden, und sie passieren das letzte Nadelöhr. Eine Stunde später sind sie dort angelangt, wo sie vor zwei Tagen im Simultanbecken bereits gewesen waren: Noch ein letztes Manöver und das Schiff liegt sicher an der Ausrüstungspier im Emder Hafen.


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Nordwest Design

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ührungen Verführungen Der Nordwesten ist reich an Kunsthandwerkern. In ihren Ateliers und Werkstätten entstehen Schätze des Alltags, mit denen man andere, sich selbst oder auch sein Zuhause schmücken kann.

Schenken ist eine Kunst. Sage mir, was du jemandem schenkst, und ich sage Dir, was er oder sie Dir bedeutet. Etwas Ausgefallenes soll es sein. Dazu schön. Etwas Überraschendes, das man möglichst auch gebrauchen kann. Eine kleine Kostbarkeit, die jedoch erschwinglich ist. Doch wie findet man das? Und wo kann sich das Gefühl für ein Geschenk, über das man sich noch gar nicht recht im Klaren ist, im Gegenstand konkretisieren? Mit diesen Fragen sucht man dann jenen Bezirk auf, in dem das Besondere zum alltäglichen Arbeitsprozess gehört. Wo sich handwerkliches Geschick mit Materialien wie Stein, Glas, Metall, Wolle und Holz verbindet – und mit einer Idee, aus der die Form entsteht. Im Kunsthandwerk. In der Region des Nordwestens finden sich zahlreiche Kunsthandwerker, die mit ihren Arbeiten nicht nur die Kunst des Schenkens erleichtern, sondern stets auch zum Schenken verführen. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit oder zu anderen Festtagen, sondern zu jeder Zeit und für jedermann. Nicht zuletzt für sich selbst. Viele Kunsthandwerker sind vernetzt unter Zusammenschlüssen wie die „Atelierroute

Ostfriesland“ oder „Angewandte Kunst Bremen“ (AKB). Goldschmiede, Keramiker, Möbeltischler, Schmuck-Gestalter, Glasveredelungstechniker, Bleiverglaser. Und wenn im Kunsthandwerk von Filz und Filzern die Rede ist, so ist damit Originalität und Kreativität gemeint und nicht ihr Gegenteil. Ausdruck und Form, Idee und Material sind Begriffspaare, die demselben Ziel dienen: Individualität. Denn in dem Wunsch nach persönlichem Ausdruck begegnen sich Künstler und Käufer. Einerlei ob es sich um einen Ring, eine Kette, eine Vase, einen Hut oder ein Möbelstück handelt. Was für den Möbeltischler „die klare Kante“ ist, das bedeutet für die Goldschmiedin „die filigrane Subtilität“. Wo der eine Keramiker in schlichter Erdverbundenheit erklärt, er mache „Steinzeug, im Elektroofen gebrannt“, sieht ein anderer für sich formale Abstraktionen der Zeitströmung. Von den zahlreichen Ateliers und Werkstätten der Kunsthandwerker im Nordwesten stellen wir hier einige vor – nicht zuletzt, um Sie als unsere Leser zu eigenen Entdeckungstouren zu verführen.

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Nordwest Design

Jutta Assmann

Wer die Werkstatt von „gold + form“ betritt, befindet sich unversehens in einer Schatzkammer: Edelsteine aus aller Welt, Perlen, Gold und Silber. Und Eisen, dessen elementare Einfachheit hier mit Gold verbunden wird. Die Goldschmiede Jutta und Rainer Assmann beherrschen nämlich die seltene Kunst des „Tauschierens“; eine sehr alte Oberflächentechnik, bei der Feingold in Eisen eingeschlagen wird. „Unser Schmuck ist immer nur für eine Person bestimmt“, sagen sie, „abgestimmt auf ihre Individualität“. Ein unendliches Gestaltungsfeld, auf dem sie ihre „Begeisterung für das Zusammenspiel von Formen mit verschiedenen Materialien“ ausleben. Ohne dabei den Tragekomfort aus dem Blick zu verlieren. gold + form Werkstatt für handgefertigten Schmuck Jutta und Rainer Assmann Fedelhören 103 · 28203 Bremen Tel. 0421 325762 · Fax 0421 3378409 E-Mail assmann@gold-form.de www.gold-form.de

Ein idyllisch am Moor gelegener Atelierhof, ein wildromantischer Bauerngarten – der Arbeitsplatz der Keramikern Sabine Kratzer und der Buchbindemeisterin Sabine Rasper ist wie geschaffen für Ideen und die Arbeit an schönen Dingen. Hier finden Besucher Sabine Kratzers filigrane Porzellankreationen. Manche so hauchdünn, dass sie im Kerzenlicht durchscheinend werden. Andere mit goldenen Glasuren oder gebrochenen Strukturen. Vielfältig, farbig und schön – und damit eine Entsprechung zur Arbeit der Buchbinderin Sabine Rasper. „Mich reizt bei freien Papierarbeiten das Zusammenspiel von Farbigkeit, Material und Transparenz.“ Wer eines ihrer in grünes Wildleder eingebundenen Notizbücher in der Hand hält, spürt, dass das Herz der Buchbinderin am künstlerisch gestalteten Handeinband hängt. Und wagt kaum etwas hineinzuschreiben. Sabine Rasper + Sabine Kratzer Atelierhof Scholen 53 · 27251 Scholen Tel. 04245 267 E-Mail sabine.rasper@scholen53.de www.scholen53.de

„Gefilzte Kopfbedeckungen für modebewusste Allwetterfrauen.“ Wo sonst, als in Ostfriesland sollten solche Hüte ihren Ursprung haben! Dabei orientiert Christel Weingart sich an den Kappen der zwanziger Jahre, eng anliegend und – natürlich – windschnittig. Nach vielen Jahren in England und Frankreich als Glasmalerin und Bleiverglaserin arbeitet sie nun seit

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Peggy Mewes

Christel Weingart

Sabine Rasper und Sabine Kratzer

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zehn Jahren als „Filzerin“. Besonders angetan haben es ihr Hüte und Stirnbänder. Häufig aus Merinowolle und feiner Seide, „denn ich liebe Farben und Strukturen“. Kein Wunder, dass sie die alte japanische Nuno-Technik beherrscht, bei der Wolle und Seide gemeinsam verarbeitet werden. Ihre gefilzten Seidenschals sind geradezu Gemälde, die mit gefilztem Haarschmuck selbst festliche Garderobe noch bereichern. Aber auch andere Produkte sind bei ihr zu haben, wie beispielsweise Isolierfilze für Tee- und Kaffeekannen. Christel Weingart Leezdorfer Straße 9 · 26529 Rechtsupweg Tel. 04934 914280 oder 0157 74213455 www.weingart-filz.de

Der Ateliername „Kleinodien“ ist kein Zufall, denn wenn Peggy Mewes ein Schmuckstück entwirft, lässt sie sich von der „individuellen Schönheit eines Edelsteins treiben“. Dessen besondere Wirkung soll hervorgehoben werden, und so entstehen unter ihrer Hand und ihren Ideen, „Form und Ausdruck zu immer neuen Varianten der Schmuckkunst“. Als Materialien stehen bei ihr Gold, Silber, Edelsteine im Vordergrund. International wurden ihre Arbeiten ausgezeichnet, wie ihre Halskettenkreation, der in Linz der 1. Preis des Catena-Wettbewerbs zugesprochen wurde. 2007 gelang ihr der Sprung in das Ausstellungsprojekt „Hommage a Angela“ – Schmuckideen für die Kanzlerin, das durch Deutschland tourte. Kleinodien – Peggy Mewes Kirchplatz 13 · 49152 Bad Essen Tel. 05472 979808 Dielingerstr. 28 · 49074 Osnabrück Tel. 0541 3555752 www.kleinodien.com


Martin Mc William

Die Materialien sind elementar: Wasser, Feuer und Erde, in diesem Fall Ton. Über der elementaren Unmittelbarkeit baut sich ein Universum der Ideen auf, die nach Formen verlangen. Dekonstruktion der Dinge ohne den Verlust ihres Wesens ist ein Spiel mit Dimensionen. Es sind Formen, die ins Formlose führen, Räume, die den Raum auflösen. So werden die Keramikarbeiten von Martin McWilliam zu konkreten Gebilden, in denen Ideen leben. Kunsthandwerk, das sich der postmodernen Realität anpasst und sie integriert. Die existenzielle Erfahrung von Zeit in Keramik verarbeitet. „In der bescheidenen Form eines Gefäßes“, die dann zur elementaren Einfachheit des Materials zurückführt. Martin McWilliam Auf dem Kötjen 1 · 26209 Sandhatten Tel. 04482 83 72 E-Mail ceramics@martin-mcwilliam.de www.martin-mcwilliam.de

Sabine Hendler

Eine Kunsthandwerkerin, die Schafe, Ziegen und Alpakas (Verwandte des Lamas) scheren kann, findet man nicht alle Tage. Doch auf eben diese Weise verschafft Sabine Hendler sich ihr Material. „Seit fünf Jahren verarbeite ich die Wolle unserer Alpakas, Angoraziegen und Schafe. Das bedeutet: Scheren, waschen, spinnen und färben.“ Was sie dann aus der handgesponnen Wolle macht, sind Unikate aus Strick und Filz. Individuelle Kleidungsstücke und Schals, Dekorationsartikel oder auch Gebrauchsgegenstände wie Buchhüllen oder Stiftrollen. Sie mischt die Wollsorten und färbt sie dann mit Pflanzenfarben. Häufig sind die Filzarbeiten Kombinationen aus feiner Merino-Wolle mit ihrer Schaf-, Angora- und Alpaka-Wolle. Hinter dieser ungewöhnlichen Produktion ungewöhnlicher Produkte steht auch ein Gedanke: „Mein Anliegen ist es, diese alten Handwerke zu erhalten.“ Hobbycafe NÄHFIZ Sabine Hendler & Gerd-Christian Hendler Leege Weg 4 · 26736 Woltzeten E-Mail sabinehendler@ewetel.net oder naehfiz@ewetel.net Tel. 04923 990668 oder 0172 2807832

Katharina Bertzbach

Dass ein Wächter zugleich auch den Weg ins Innere eines Gegenstandes freigibt, lässt sich im Keramik- und Porzellan-Atelier von Katharina Bertzbach erfahren. Es sind Figuren auf Porzellan-Dosen, deren Deckel sie zieren, und an denen man zugleich den Deckel abheben kann. „Dosenwächter“, hat die Keramikmeisterin sie genannt, die seit zwanzig Jahren in selbständiger Tätigkeit ihre Liebe zum Material in ungewöhnlichen Formvorstellungen ausdrückt. Ihre Gefäße aus französischer Porzellanmasse sind frei gedreht und oft mit figürlichen Elementen versehen. Dabei verbindet sie eigenwillig skurrile Menschen und Tierdarstellungen mit großzügigen farbigen Fayencen und einer klaren Formensprache. Katharina Bertzbach Im Krummen Ort 10 · 28870 Fischerhude Tel. 04293 787545 E-Mail info@bertzbachporzellan.de www.bertzbachporzellan.de

Sabine Rasper Buch + Papier • Restaurierung • Einzelanfertigung • Buntpapier

Sabine Kratzer Keramik • Porzellan und Gartenkeramik • Keramik aus dem Holzofen • Keramikkurse Atelierhof Scholen 53 27251 Scholen Tel. 04245 267 www.scholen53.de

Adventsausstellung im Dezember 2012 täglich von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr In diesem Jahr zeigen wir Arbeiten von: Christel Heimbucher – Gewebtes | Reinhard Ose – Metall | Antje Gühlke – Gewebtes | Julia Langstein – Sitzteppiche Antje Obreiter – Schmuck | Ekkehard Körber – Holzgestaltung | Sabine Kratzer – Keramik | Sabine Rasper – Buch & Papier


Nordwest Design

Martin Wilmes

„Meine Möbel zeigen dem alltäglichen Einerlei die klare Kante“, sagt der Möbeltischler Martin Wilmes. Exakte Entwürfe, durchdachte Details machen seine Möbel auf unaufdringliche Art zu zeitlos schönen Einzelstücken. „Ahorn, Nussbaum, Ulme, Birne, Kirsche und andere europäische und teilweise auch exotische Laubhölzer behandelt er, in dem er „der Vielfalt des Materials nachspürt“. Diese Vielfalt erhält ihren Raum in feinen Kontrasten, mit unprätentiöser Wandlungsfähigkeit und schlichter Eleganz. Besonders bekannt sind seine Hocker „soloUno“ geworden, Möbel, die einfach und sinnlich, elegant und charaktervoll sind und die aus zehn verschiedenen Holzarten gefertigt werden. Für seine Möbelgruppe „macassar“ bestehend aus vier in strengem Schwarz-Weiß-Kontrast gehaltenen Solitär-Möbeln aus massivem Ahorn und Macassar-Ebenholz wurde Martin Wilmes mit dem „Bremer Förderpreis für Angewandte Kunst 2007“ ausgezeichnet. Martin Wilmes werkstatt für möbelbau Bahnhofstr. 3 · 27243 Groß Ippener Tel. 04224 141488 www.martin-wilmes.de

Auf den Stein und seine Wirkung kommt es an: Mal muss seine voluminöse Massigkeit aufgehoben, mal muss sie hervorgehoben werden, um ihn seine Eigenheit entfalten zu lassen. Die Goldschmiedemeisterin und staatlich geprüfte Schmuck-Gestalterin Ilona Löhr verlässt sich dabei ganz auf ihr Gefühl. Häufig und gern arbeitet sie mit edlen großen und ausgefallenen Steinen, deren Masse sie mit leichten, tektonischen Drahtkonstruktionen kontrastiert – und auf diese Weise aufhebt. Manchmal aber ist gerade das Gegenteil das Ziel. Ihre durch eine klare Formensprache und filigrane Subtilität überzeugenden Arbeiten wurden bereits international ausgezeichnet. Löhr · Schmuckunikate Schmuckgestalterin Goldschmiedemeisterin Hauptstraße 56 · 49577 Ankum Tel. + Fax 05462 742775 Mobil 0160-1890409 E-Mail info@ilona-loehr.de www.ilona-loehr.de

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Glück und Glas – wie schön ist das! Diese Abwandlung eines alten Sprichwortes erlebt man in einer Einmann-Werkstatt im Schnoor, Bremens pittoresken mittelalter-

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lichen Stadtbezirk. Hier arbeitet der staatlich geprüfte Glasveredelungstechniker Bernd Lichtenstein mit dem wohl zerbrechlichsten aller Werkstoffe. Schalen, Dosen, Flakons entstehen unter aufwendiger Schmelztechnik. In leuchtenden Farben, durchsichtig und immer im Dialog mit dem Licht, das sich im Glas bricht und seine kleinen optischen Wunder schafft. Gravieren, Schleifen und – zum Glück! – auch Reparieren gehören zu seinen Fertigkeiten. Bernd Lichtenstein Glasgestaltung Glasgraveur und Glasschleifer-Meister, staatlich geprüfter Glasveredlungstechniker freischaffend tätig seit 1982 Kolpingstr. 16 · 28195 Bremen Tel. + Fax. 0421 321632 E-Mail info@lichtenstein-glas.de

Margret Ewert

Margret und Wolf Ewert lieben die Einfachheit. Wenn sie ihre Keramik beschreiben soll, sagt Margret Ewers schlicht: „Wir machen Steinzeug im Elektroofen gebrannt.“ Der Hinweis, dass sie spülmaschinenfest und lebensmitteltauglich sind, lässt den Besucher im Atelier vor Überraschung staunen. Denn er hätte nicht gedacht, dass das Prosaische so poetisch sein kann. Inspirieren lässt sich das Künstlerpaar gelegentlich im Museum, doch was sie dort sehen 1:1 wiederzugeben interessiert sie nicht. Vielmehr werden die Dinge nach dem Impuls, den sie in den Keramik-Künstlern auslösen, umgeformt. „Am liebsten habe ich es, wenn es nicht in Worte zu fassen ist“, sagt sie. Dann werden die Finger von etwas Unbewusstem zu den Gegenständen geführt – die sie behutsam formend berühren. Margret Ewert Hagstedt 28a · 49429 Visbek Tel. 04447 96 90 98 E-Mail ateliertonwerk@web.de


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Der Slogan „Lebenslang Grün-Weiß“ hat zwar nur zwei Farben, jedoch unendlich viele Formen. Denn die Phantasien der Fans stehen dem Einfallsreichtum der größten Werder-Spielmacher nicht nach. Ein FußballKarneval, der zu jedem Heimspiel durch den Nordwesten zieht. Nirgendwo gibt es mehr Fans und Fan-Clubs als hier.


Die Farbe Grün hat schon immer zur Identität des Nordwestens gehört. Im Sport kommt noch das Weiß hinzu: Grün-Weiß - Werder Bremen. Das war schon in alten Oberligazeiten so, wenn die Werder-Spieler beim VfL Osnabrück im Stadion „An der Bremer Brücke“ antraten oder beim VfB Oldenburg um die fußballerische Vorherrschaft in der Region kämpften. Zwei Ostfriesen schafften beim SV Werder den Sprung in die Nationalmannschaft und in die Vereinsgeschichte: Josef Piontek, der 1960 von Germania Leer kam und Dieter Eilts aus Upgant-Schott bei Aurich. „Der Nordwesten“, erklärt Werder-Präsident Klaus Dieter Fischer, „ist traditionell Werder-Land.“ Und diese Aussage kann der Präsident des SV Werder, der gleichzeitig der Geschäftsführung der Werder GmbH&Co. KG angehört, mit beeindruckenden Zahlen belegen: Rund 80 Fan-Clubs sind zwischen Delmenhorst und Emden, Aurich und Papenburg registriert, eine größere

Dichte in Werders Anhängerschaft gibt es nirgendwo. Es war am 15. September des vergangenen Jahres, da kürte der Fan-Club Esterwegen (bei Papenburg) den WerderPräsidenten in einer großen Schau zum Ehrenmitglied. Und das war keineswegs ein einmaliges Ereignis: Ähnliche Wertschätzung genießt Fischer inzwischen bei nahezu allen anderen Klubs der Region. Klaus-Dieter Fischer war und ist der Motor dieser ganz besonderen Beziehung, doch er ist nicht mehr allein: Inzwischen kümmern sich vier hauptamtliche Kräfte in der Werder-Zentrale im Weserstadion um den Ausbau und die Pflege aller Kontakte, die zwar seit einem halben Jahrhundert Bundesliga bestehen, jedoch erst vor zwei Jahrzehnten so richtig konkret wurden. Fischer erinnert sich: „Wir hatten immer schon Freunde in Leer, Emden oder Aurich. Und immer öfter hörten wir die Frage: Warum holen uns eigentlich nur die Holländer alle Talente weg?“ Bei Werder ging man der Sache nach und erfuhr: Die holländischen Profivereine im Grenzgebiet binden schon Talente ab 14 Jahren an sich, das hält man bei Werder aus verschiedenen Gründen (‚Schule, soziales Umfeld etc.) noch für zu früh. Doch spätestens nach einem Spiel gegen den niederländischen Erstdivisionär Twente Enschede, in dessen Reihen drei

Emsländer spielten, bemühte man sich bei Werder um eine Lösung. Hilfe kam vom niedersächsischen Fußball-Verband, der eine Partnerschaft mit dem Bezirk Emsland anregte. Werder überlegte nicht lange und handelte: Seitdem gibt es den Leistungsstützpunkt Meppen, in dem dafür gesorgt wird, dass alle Fußballtalente ab dem 14 Lebensjahr erfasst werden. Werder unterstützt das Projekt finanziell. Seit drei Jahren werden auch fußballbegeisterte Mädchen der Region in Meppen trainiert. Und die Investition beginnt sich auszuzahlen: Im nächsten Jahr erwartet Werder zwei 15- jährige Talente aus der Region in der U-15-Leistungsmannschaft. Einziger Wermutstropfen in Werders Nordwest-Aktivitäten: Die Bemühungen um eine Partnerschaft mit dem im Nordwesten führenden VfB Oldenburg wurden bisher stets von den Oldenburgern abgelehnt. Fischer: „Vielleicht hat man Berührungsängste. Aber wir wollen uns ja gegenseitig helfen.“ So steht inzwischen der kleinere Verein Oldenburgs, der VfL, in der Liste der Werder-Partner - und er steht keineswegs allein: Insgesamt 67 Vereine der NordwestRegion sind auf der Werder-Homepage www.werder.de registriert, von der Spielvereinigung Aurich bis zum SV Wittmund. Sie alle sind Teil eines

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größeren Projekts, das unter dem Dachbegriff „100 Schulen – 100 Vereine“ zu einem einmaligen Erfolgsmodell wurde. Denn inzwischen haben sich auch 47 Schulen der Region diesem seit zehn Jahren laufenden Projekt angeschlossen, mit Gewinn für beide Seiten. Werder lässt sich die Anbindung einiges kosten: Jede Schule und jeder angeschlossene Verein erhält 100 Freikarten pro Jahr, pro Spiel gibt der Verein also rund 1200 Sitzplatzkarten gratis an seine Partner ab. Und nicht nur das: Die dem Bundesligaverein vor allem über die Partnerschule Obervieland verbundenen Sportlehrer testen in zusätzlichen Sportstunden die speziellen Begabungen der Talente aus dem Nordwesten. Fischer: „Da geht es um die allgemeine Bewegungsbegabung, aber es gibt auch spezielle Tests, in denen das Balltalent der Jugendlichen geprüft wird.“ Die Gegenleistung: „Unsere Partnerschulen und Vereine verpflichten sich, an den Fortbildungs-Aktivitäten Werders teilzunehmen“, erzählt Fischer. Tim Juraschek, der bei Werder für das

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Ressort „100 Schulen – 100 Vereine“ zuständig ist, ergänzt: „Alle Schulen und Vereine verwenden das spezielle Logo, überall ist eine Werder-Ecke eingerichtet, die ständigen Kontakte sind gegenseitig.“ Juraschek achtet allerdings auch darauf, dass die Beziehungen nicht zur Einbahn-

straße werden: „Wer nur die Freikarten abgreift, von dem trennen wir uns irgendwann.“ Neue Bewerber nämlich stehen Schlange, und die ursprüngliche Obergrenze von 100 ist sowohl bei Schulen wie auch bei Vereinen schon überschritten. Inzwischen gibt es eine Warteliste.


Seit dem vergangenen Jahr hat die Partnerschaft „!00 Schulen – 100 Vereine“ einen prominenten Schirmherrn: Otto Rehhagel: Bei passender Gelegenheit sprach Fischer ihn an, Rehhagel reagierte spontan und von der Sache überzeugt: „Natürlich mache ich das. Ich werde auch für den Rest meines Lebens Werderaner bleiben“, sprach „König Otto“. Zu einem Höhepunkt der Partnerschaft geriet das diesjährige Trainingslager der Werder-Profis im Zillertal. Denn sechs Tage lang mit von der Partie waren auch 22 Schüler der Schule Moormerland und ihr Schulleiter Gerrit Boekelmann, der heute noch voll des Lobes über die Woche im Zillertal ist: „Eine einmalige Sache für alle, unvergesslich.“ Die jungen Ostfriesen hatten sich die Reise durch den Sieg in einem von Werder ausgeschriebenen Wettbewerb für alle Partnerschulen verdient. Im Werder-Mannschaftsbus ging es gen Österreich, vor Ort gab es ein großes Veranstaltungsprogramm mit engem Kontakt zum Team und zur Vereinsführung. So führte Klaus-Dieter Fischer eine strapaziöse Bergtour mit den Schülern aus Ostfriesland an. Für Tim Juraschek ist die Schule Moormerland keinesfalls ein Einzelfall, was die engen Bindungen an Werder angeht. Auch die Gymnasien in Nordenham und Esens oder die Michael-Schule in Papenburg sorgen auf vorbildliche Weise dafür, dass Werder ein Dauerthema im Schulbetrieb ist. Die Papenburger strengten sich dabei zuletzt besonders an: Das gesamte Schulgebäude präsentierte sich in grün-weiß, auch die Auszeichnung für das schönste WerderKlassen-

zimmer ging nach Papenburg. Im Weserstadion ist Julia Ebert für die rund 600 Fan-Clubs in aller Welt verantwortlich, und auch sie weiß: „Im Nordwesten sitzen die engagiertesten WerderFans.“ Kein Wunder, dass die Sieger beim alljährlichen Wettbewerb „Fan-Club des Jahres“ in den vergangenen Jahren aus der Nordwest-Region kamen. 2010 ging die Auszeichnung an den Fan-Club EmslandSüd, im vergangenen Jahr landete der Fan-Club Esterwegen auf Platz eins, übrigens vor „Ausfahrt Arsten“ aus Dinklage. Die Ehrung fand am 12. Dezember in Werders Business-Loge Ost im Weserstadion statt, und wer auf die Homepage des „FC Esterwegen“ schaut, bekommt eine Ahnung von der Begeisterung, die diese Veranstaltung bei den Fans aus Ostfriesland auslöste. Geschäftsführer Fischer hielt eine Rede, Profi Florian Hartherz erzählte aus seinem Leben, dazu gab es Geschenke für den noch jungen Fanclub, der erst 2010 gegründet worden war. Umso erstaunlicher, was er seither zuwege brachte: Geld und Sachspenden im Wert von rund 3500 Euro wurden im vergangenen Jahr auf Versteigerungen und bei anderen Aktionen gesammelt. Damit wurde vor allem das Kinderhospiz Löwenherz in Syke unterstützt. Im Frühjahr 2012 brachten die Esterweger sogar eine CD mit der von Club-Mitgliedern komponierten Hymne „Wunder Werder Bremen“ heraus, die durchaus schon ihre Liebhaber gefunden hat. Der Erlös geht - wie sollte es anders sein – wieder in soziale Projekte. Es wird auch Fußball gespielt in den Fan-Club- Kreisen des Nordwestens. Zuletzt am 12. Mai dieses Jahres, als es im Lohner Heinz-Dettmer-Stadion um die deutsche Fan-Club Meisterschaft ging. 28 Teams gingen an den Start dieser auch mit Werders Hilfe organisierten Veranstaltung. Im Finale unterlag der Lohner Fanclub „Werder- Eck“ den „Werre Möwen“ mit 0:2. Bei der Siegerehrung

Ein Fußballtraum, der nie vergeht: Einmal im Werder-Trikot gegen die Bayern! Diese Erfüllung ist die Ausnahme, doch auch als „Line-up-Kid“ ins Stadion zu marschieren, ist ein Erlebnis fürs Leben.

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Der Fan Club Esterwegen (oben) wurde im vergangenen Jahr für seine sozialen Aktivitäten zum „Fan Club des Jahres“ gekürt. 22 Schüler der Schule Moormerland (Mitte) begleiteten die Werder-Profis ins Trainingslager. Unvergessliche Erlebnisse, wie die einstige Begegnung mit Naldo (unten).

überreichte WerderProfi Aaron Hunt den Pokal. Die Lohner gehören zu den ältesten und größer Fan-Clubs Werders. Gegründet 1993, zählt das „WerderEck“ inzwischen über 600 Mitglieder, hat einen sehr professionell organisierten Vorstand (u.a. mit MarketingRessort) und schon viel Gutes getan in der Vergangenheit: Rund 220 000 Euro wurden bereits gesammelt und gemeinnützigen Zwecken zugeführt. Der größte Werder-Fan-Club mit über 1000 Mitgliedern ist jedoch in Dötlingen zuhause. Seine Name ist ebenso schlicht wie originell: „27801“ - die Postleitzahl von Dötlingen.

Seit vielen Jahren beginnen die WerderProfis ihre sommerlichen Trainingslager auf Norderney, sozusagen im äußersten Norden des „Werder-Landes“. Das hat, weil die Gemeinde Norderney den Bremern sehr entgegenkommt, durchaus kommerzielle Hintergründe. Doch es ist auch ein Eckpfeiler der Beziehungen Werders zur Region. Nicht zufällig steht am Ende des Trainingslagers meist das Spiel gegen eine Ostfriesen-Auswahl auf dem Programm, das Tausende auf die Beine bringt. Werder und der Nordwesten – das ist nicht nur eine langjährige Liebesbeziehung, das ist auch eine stabile Basis in Werders Wirtschaftlichkeits-Berechnungen. Denn in dieser Region – das hat gerade die nicht so erfolgreiche vergangene Saison gezeigt - ist Vereinstreue besonders ausgeprägt. Auf das Stammpublikum aus Ostfriesland und umzu ist Verlass. Und das ist die weitaus größte Gruppe unter den rund 25 000 registrierten Fans in aller Welt. „Rund die Hälfte davon“, weiß Klaus-Dieter Fischer, „kommt aus dem Nordwesten.“


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„Markt im Advent“ Bad Zwischenahn 01. Dezember bis 23. Dezember 2012 Montag bis Freitag 14.00 bis 19.00 Uhr, Donnerstag bis 21.00 Uhr Samstag, Sonntag 11.00 bis 20.00 Uhr Standort: Bad Zwischenahn, Marktplatz

Weihnachtsmarkt Leer 26. November bis 30. Dezember 2012 täglich 10.00 bis 20.00 Uhr am 01., 08., 15. und 23.12. bis 24.00 Uhr Standort: Leer, Denkmalplatz Lingener Weihnachtsmarkt 26. November bis 23. Dezember 2012 Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 11.00 bis 20.00 Uhr Mittwoch, Samstag 10.00 bis 20.00 Uhr Sonntag 14.00 bis 20.00 Uhr Standort: Lingen, Marktplatz

Weihnachtsmarkt & „Schlachte-Zauber“ 29. November bis 23. Dezember 2012 täglich 10.00 bis 20.30 Uhr Standort: Bremen, Innenstadt/Schlachte „Weihnachtswelt Bremerhaven“ 26. November bis 23. Dezember 2012 täglich 11.00 bis 21.30 Uhr Standort: Bremerhaven, Innenstadt Bürgermeister-Smidt-Straße Nikolausmarkt im Museumsdorf Cloppenburg 7. Dezember bis 9. Dezember 2012 täglich 14.00 bis 19.00 Uhr Standort: Cloppenburg, Museumsdorf „Weihnachtszauber“ am Schloss Ritzebüttel in Cuxhaven 28. November bis 29. Dezember 2012 Montag bis Freitag 15.00 bis 21.00 Uhr Samstag 12.00 bis 21.00 Uhr Sonntag 13.00 bis 20.30 Uhr Standort: Cuxhaven, Schloss Ritzebüttel

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Weihnachtsmarkt Meppen 26. November bis 23. Dezember 2012 täglich bis 18.30 Uhr, Standort: Meppen, Innenstadt Weihnachtsmarkt Nienburg 30. November bis 23. Dezember 2012 täglich 11.00 bis 19.00 Uhr Sonntag ab 14.00 Uhr Standort: Nienburg, Altstadt Nordhorner Weihnachtsmarkt 28. November bis 30. Dezember 2012 Montag, Mittwoch, Freitag, Samstag 13.00 bis 20.00 Uhr Donnerstag 13.00 bis 22.00 Uhr Sonntag 14.00 bis 20.00 Uhr Heiligabend 11.00 bis 14.00 Uhr Standort: Nordhorn, Innenstadt

Oldenburger Lamberti-Markt 27. November bis 22. Dezember 2012 täglich 11.00 bis 20.30 Uhr Eröffnungstag 17.00 bis 20.30 Uhr Samstag (8.12.) 11.00 bis 24.00 Uhr Standort: Oldenburg, Schlossplatz

Historischer Weihnachtsmarkt in Osnabrück 26. November bis 22. Dezember 2012 täglich 12.00 bis 21.00 Uhr Standort: Osnabrück, Marktplatz Weihnachtsmarkt in der Hansestadt Stade 21. November bis 30. Dezember 2012 Montag bis Samstag 10.30 bis 20.00 Uhr
 Sonntag 12.00 bis 20.00 Uhr Standort: Stade, Pferde- und Fischmarkt Weihnachtsmarkt Vechta 29. November bis 30. Dezember 2012 täglich 12.00 bis 20.00 Uhr Standort: Vechta, Innenstadt Weihnachtsmarkt Verden 28. November bis 27. Dezember 2012 Sonntag bis Donnerstag 11.00 bis 20.00 Uhr Freitag, Samstag 11.00 bis 21.00 Uhr Standort: Verden, Rathausplatz „Weihnachten am Meer“ 26. November bis 30. Dezember 2012 täglich 11.00 bis 21.00 Uhr Heiligabend 11.00 bis 14.00 Uhr Standort: Wilhelmshaven, Valoisplatz


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315°

Das Magazin für den Nordwesten

Impressum

Chefredaktion: Uwe Prieser

Frühjahrausgabe 2013

Foto: Shutterstock

Herausgeber: Karin Raschke und Harald Hemmje Diers+Hemmje GbR, Bahnhofstraße 46, 27305 Bruchhausen-Vilsen, Tel.: 04252 93868-0, Fax: 04252 93868-13, E-Mail: redaktion@magazin315grad.de, www.magazin315grad.de

Vorschau

Autoren: Heinz Fricke, Maren Hustedt, Greta Klein, Teodor C. Miller, Karin Raschke Art Direction: Harald Hemmje Layout und Satz: Christoph Karnebogen-Arends, Marion Groth Titelfoto: © mauritius images / Boelter Schlussredaktion: Bernhard Lietz Produktion: Kim Magers Anzeigenleitung: Karin Raschke Anzeigen-Druckvorlagen: Bitte als druckfähiges PDF (X3) an: anzeigen@magazin315grad.de Anzeigenpreise: Die aktuellen Anzeigenpreise finden Sie unter: www.magazin315grad.de/mediadaten/ Vertrieb: Diers+Hemmje GbR, Bruchhausen-Vilsen Druck und Verarbeitung: Mundschenk Druck- und Vertriebsges. & Co.KG, Soltau

Küste und Inseln

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Medienberater/ Anzeigenverkäufer m/w für 315° – Das Magazin für den Nordwesten

Foto: Jürgen Stroscher

„315° – Das Magazin für den Nordwesten“ ist eine eingetragene Wort-/Bildmarke beim Deutschen Patent- und Markenamt.

Foto: Shutterstock

Wellen, Wind und Meer. Die Ostfriesischen Inseln sind nicht nur ein klassisches Ferienparadies, sondern auch eine Kulturlandschaft mit einzigartiger Geschichte. Und über den Seehund-Bänken flügelt eine Vogelwelt, deren Vielfalt ihresgleichen sucht. Die Frühjahrsausgabe erscheint Ende Februar 2013

International Standard Serial Number ISSN 2195-1888

Ihre Aufgaben: Beratung und Akquisition von Werbepartnern im Verbreitungsgebiet unseres Magazins Ihr Profil: Sie haben Freude am Umgang mit Menschen und idealerweise Verkaufserfahrung, sind verhandlungssicher und kennen sich in der Nordwest-Region aus, dann freuen wir uns auf Sie. Wir bieten:  ein spannendes und vielfältiges Magazin  ein professionelles Arbeitsumfeld  ein individuell mit Ihnen abgestimmmtes Verkaufsgebiet  ein attraktives Provisionsmodell Interessiert? Dann senden Sie Ihre Unterlagen an: Diers + Hemmje GbR, Anschrift s/o. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.

Paul Schockemöhle

Vernetzt im Nordwesten

Als Springreiter ist Paul Schockemöhle berühmt geworden. Zweimal Olympiasilber, dreimal Europameister. Außerdem erfolgreicher Züchter, Speditions-Unternehmer mit eigener Marketing-Gesellschaft und manches mehr. Eine Karriere in vielen Sätteln.

Der Schienenstrang verbindet die Region. Auch im Zeitalter digitaler Endlosvernetzungen hat sich diese Errungenschaft der frühen Industriezeitalters behauptet: Die Eisenbahn. Mehr noch: Im Nordwesten wurde manches Streckennetz durch neue Unternehmungen sogar wiederbelebt. dreihundertfünfzehngrad 79


Das Letzte

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Den Schluss einer jeden Ausgabe von 315° bildet ein Blick auf den Nordwesten von Menschen, die hier zu Hause sind. Einerlei ob von Geburt oder zugezogen aus einer anderen Region. Durch andere Augen gesehen, erscheint das Vertraute nicht selten überraschend - und immer führt es zum eigenen Blick zurück.

Radio Bremen/Klaus Fittschen

10 Fragen zum Nordwesten Wasser, Watt und Weserufer

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Jan Weyrauch Programmdirektor Radio Bremen (geboren in Berlin)

Was zeichnet für Sie die Region Nordwest besonders aus? Die offenen, warmherzigen Menschen, die so ganz anders sind als das Klischee vom zugeknöpften Norddeutschen Ihre Lieblingsgegend im Nordwesten? Das Bremer Weserstadion Gibt es eine Veranstaltung im Nordwesten, die Sie nach Möglichkeit nie versäumen? Die Breminale Auf welchen Ort im Nordwesten oder auf welches Ereignis sind Sie besonders neugierig? Die Sail in Bremerhaven – leider muss ich da noch bis 2015 warten Welches ist für Sie die schönste Jahreszeit im Nordwesten – und weshalb? Der Sommer – wenn es denn einen gibt

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dreihundertfünfzehngrad

Worin besteht Ihrer Ansicht nach der tiefgreifendste Wandel der Region in den vergangenen 10 Jahren? Der Einstieg in die Produktion von Windkraftanlagen und der Ausbau der regenerativen Energien in der Region Was sollte bei allem Wandel der Region auf jeden Fall erhalten bleiben? Radio Bremen als prägender Sender für die Region Nichts ist vollkommen. Was würden Sie im Nordwesten am liebsten verändern? Ganz klar: das Wetter Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz: Der Nordwesten ist lebenswert, weil ... ... er rau aber herzlich ist Wenn Sie die Augen schließen und „Nordwesten“ denken, was sehen Sie dann? Wasser, Watt und Weserufer


JĂźrgen Klopp, Genossenschaftsmitglied seit 2005

erer s n u vo n J et z t t igen r a g i ic hen l t ei nz f a h s en s c n! s o n t iere i ge f o r p t u ng B e ra

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