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Juni | Juli | vier
Das digitale Szenenmagazin rund um Wasser- und LuftkĂźhlung sowie Casemodding
EDITORIAL
Ausgabe 04
Sooo heiß!
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iebe Leser, der Sommer ist da und dementsprechend steigen die Außentemperaturen. Kühlsysteme müssen in diesen warmen Monaten Höchstleistungen erbringen. Der Sommer eignet sich deswegen auch besonders gut, um die eigene Luftoder Wasserkühlung auszureizen. Reicht die Kühlleistung für einen Betrieb ohne Throttling? Muss der Kreislauf um ein, zwei Radiatoren erweitert werden? Oder reicht es, die Lüfter am CPU-Kühler hochzudrehen?
aktuellen Casemod „T-10CF1“, die CasemoddingSzene sowie ihre Schattenseiten gesprochen. Auf der Computex gabe es einige neue Gahäuse sowie Kühlkomponenten zu sehen. Außerdem viel, sehr viel RGB-Beleuchtung.
Pünktlich zum Marktstart hat uns EK Water Blocks mit einem Kit aus der neuen Fluid Gaming-Serie ausgerüstet. Ob wir von Aluminium als Materialwahl begeistert waren? Eingebaut wurde die Wasserkühlung in das HP Wer die Werte seines Systems stets im Auge OMEN X Komplettsystem - dieses haben wir behalten will, wird vielleicht über den Einsatz uns ebenfalls genau angeschaut und getestet. eines Controller zur Überwachung nachdenken. Wir haben uns den Aquaero 6 sowie das VISION Und nun wüsnche ich Spaß beim Lesen, Tischgerät von Aqua Computer angeschaut und erzählen, was dieses Duao so drauf hat. Jakob Ginzburg Mit Ronny Moor, auch bekannt unter dem Künstlernamen Cap-Ten, haben wir über seinen
Editorial
Themen und Inhalte Event ■ Computex 2017 Casemodding
Wasserkühlung ■ EK Water Blocks: Fluid Gaming A240G ■ Langzeittest: Kühlflüssigkeiten
■ T-10CF1 von Ronny Moor ■ HP OMEN X ■ Alphacool Eislicht und Nanoxia LED Rigid Bar Nachtest ■ Aqua Computer cuplex kryos NEXT
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Gear ■ Aqua Computer VISION ■ Tempered Glas
Computex 2017
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Computex 2017 D
ie diesjährige Computex in Taiwans Hauptstadt Taipeh war nicht nur für Technologie-Liebhaber, sondern auch für Luft- und Wasserkühlung-Enthusiasten ein wahres Fest. Neben neuen und besonders potenten Komplett-PCs, bildhübschen Gehäusen und Hardware für die kommende AMD Threadripper-CPUs, gab es auch neue CPU-Wasserkühler, AiO-Kompaktkühler sowie Prototypen neuer Lüfter zu sehen.
Corsair geht Partnerschaft mit Aqua Computer ein
Der CPU-Kühler cuplex kryos NEXT von Aqua Computer wird demnächst in einer angepassten Ausführung mit Corsair-Logo verfügbar sein. Auf der Computex hat
das Unternehmen gleich zwei Modelle vorgestellt: eine vernickelte Vollkupfer-Ausführung sowie eine Kombination aus vernickelter Kupfer-Bodenplatte und einem Deckel aus Delrin (POM). Statt des „NEXT“-Schriftzuges schmückt ein Corsair-Logo den CPU-Kühler.
Ebenfalls von Aqua Computer stammen der Corsair-Grafikkarten-Kühler auf Basis des Kryographics sowie der Ausgleichsbehälter aus der Aqualis-Serie. Bei diesem kommt eine Röhre aus Borosilikatglas, anstatt aus Acrylglas zum Einsatz. Weitere Details konnte uns Aqua Computer auf Nachfrage aber noch nicht verraten: „Wir freuen uns natürlich sehr über die Kooperation mit Corsair. Zum aktuellen Zeitpunkt ist es jedoch zu früh, über die gemeinsamen Entwicklungen zu reden“, so Sven Hanisch von Aqua Computer. Neben Komponenten für eine DIY-Wasserkühlung stellte Corsair auch einen AiO-Wasserkühler vor: die RGB-Hydro. Dieser verfügt über eine im Aluminium-Deckel integrierte und namensgebende
RGB-Beleuchtung. Dazu passend sind auch die 360°-RGB-Lüfter in der Lage, ihre Farbe nach Belieben zu ändern. Die Ansteuerung soll zukünftig über die Software „Sync it“ realisiert werden können. Neben den Lüftern und der AiO-Kompaktkühlung lassen sich dann auch RAM-Speichermodule sowie unterschiedliche hauseigene Peripherie in der Farbwahl konfigurieren. Ebenso möchte Corsair die Kompatibilität von „Sync it“ mit wichtigen (und natürlich beleuchteten) Komponenten fördern. Explizit werden hierbei Mainboards von MSI genannt. Die Corsair RGB-Hydro ist jedoch noch einige Zeit von der Markteinführung entfernt. Bei dem Modell, das auf der Computex gezeigt wurde, handelte es sich um einen Prototypen. Gleiches gilt für die beiden Konzept-Gehäuse „Curve“ und „Slate“. Preis und Marktstart sind noch ungewiss. Groß und Edel Gleich zwei neue Gehäuse hat Corsair auf der Computex vorgestellt, von denen aber noch keines 3
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die Marktreife erreicht hat. Mit den drei Konzepten möchte das Unternehmen aufzeigen, was derzeit designtechnisch und handwerklich möglich ist. Besonders auffällig, weil auch groß, ist das „Slate“. Der Super-Tower fasst gleich zwei Systeme, Mainboards bis zum ATX-Format für das Hauptsystem sowie Mini-ITX-Platinen werden für das Zweitsystem unterstützt. Für eine potente Kühlung hat Corsair genügend Platz vorgesehen, an die Vorder- und Oberseite können mehrere Radiatoren montiert werden. Für eine einfache Befestigung der Wärmetauscher hat das Unternehmen Metallschlitten implementiert, die aus- und eingefahren werden können. Die Stromzufuhr erfolgt über zwei Netzteile, die in einer separierten Kammer untergebracht sind. Natürlich darf ein RGB-beleuchtes Firmenlogo nicht fehlen, so dass ein solches auch bei dem „Slate“ zu finden ist. Bei dem Konzept-Gehäuse „Curve“ handelt es sich um einen alten Bekannten: Das Corsair Graphite 780T. Dieses wurde um eine Carbon-Ummantellung sowie gebogenes, gehärtetes 4
Glas erweitert. Das Unternehmen selbst spricht von einem Automobil-angehauchten Design und soll an Sportautos erinnern. Akzente in knalligem Orange sowie eine – wie könnte es denn anders sein – RGB-Beleuchtung runden das Gesamtbild ab. Alphacool ganz transparent
Wer unser Interview mit Alphacool gelesen hat, wurde von den neu vorgestellten Produkten vielleicht ein wenig überrascht. Viele der neue Kühlkomponete haben wir bei als Prototypen unserem Vor-Ort-Besuch gesehen und
waren schwer begeistert. Auf der Computex hat das Unternehmen nun marktreife Ausführungen präsentiert und auch Details verraten. Deutlich erkennbar ist Alphacools Ambition, Design und Funktionalität zu vereinen. Der Alphacool XPX Eisblock Clear macht nun seinem Namen alle Ehre und erscheint in gleich zwei durchsichtigen Ausführungen: Klar, durchsichtig und poliert sowie im schicken und halb-transparenten Satin-Design. Alphacool setzt bei dem Material als erster Hersteller weltweit nicht auf Akrylglas, sondern auf Nylon. Beide Modelle
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sind auf der Innenseite fein poliert und fördern so die Farbwahrnehmung, wenn eine bunte Kühlflüssigkeit zum Einsatz kommt. Durch den bewehrten Befestigungsmechanismus ist der XPX Eisblock sowohl mit Intel- aus auch AMD-Mainboards kompatibel.
auch „3D-Biegungen“ realisiert werden, also Kombinationen aus Quer- und Längsbiegungen. Ebenfalls im Bereich des Moddings angesiedelt sind die Alphacool Premium Sleeves. Die kräftigen Farben decken die darunterliegenden Kabel blickdicht ab. Passend dazu finden auch Für eine punktgenaue Beleuch- Kabelkämme aus Aluminium tung des Kreislaufs sind die Al- und in unterschiedlichen Farphacool Aurora HardTube LED ben ihren Weg in das Portfolio. Das Netzteil ist mit 80Plus Platium zertifiziert und somit besonders Ringe gedacht. Sie werden über die Hardtubes gestülpt und sind in Zu guter Letzt präsentiert Alpha- effizient. Der verbaute Axial-Lüfter den OD-Größen 13mm und 16mm cool mit den Helix Reservoirs ei- nimmt seine Arbeit erst ab einer verfügbar. Mehrere Farben stehen nen alten Bekannten: Den Aus- Last von 600 Watt auf, bis zu diezur Auswahl, eine RGB-Version ist gleichsbehälter mit innenliegender ser Marke reicht integrierte Pasebenfalls in Planung, zum mögli- Doppelspirale. Vor einigen Jahren sivkühlung aus. Langfristig schafft chen Marktstart gibt es aber noch noch von einer Vielzahl an Her- das das Hydro PTM+ luftgekühlt keine weiteren Informationen. stellern angeboten, verschwan- eine Last von 1000 Watt. Doch den diese AGBs nach und nach damit wird nicht das volle Potenvom Markt. Ob das Revival auf tial ausgeschöpft. Erst mit aktiver eine große Nachfrage treffen Wasserkühlung werden die vollen wird, bleibt abzuwarten. Alpha- 1400 Watt bereitgestellt. FSP hat cool bietet die Helix Reservoirs die Wasserkühlung in Zusamin zwei unterschiedlichen Größen, menarbeit mit Bitspower umgemehreren Farben und (zumin- setzt, zum Einsatz kommen handest bei der großen Ausführung) delsübliche G1/4-Zoll-Gewinde. mit integrierter Beleuchtung an. Somit kann das Netzteil problemlos in einen bereits bestehenden Kreislauf eingebunden werden. Grundlegend überarbeitet hat Alphacool das Design des hauseigenen Grafikkartenkühlers. Der GPX Eisblock verfügt über ein Sichtfenster und erlaubt so den Blick auf die Kühlflüssigkeit. Das ist auch so ziemlich der einzige auffällige Eyecatcher, denn der Alphacool GPX Eisblock deckt das PCB vollständig ab. Neben den Standard-Designs der Founders Edition wird es auch Modelle für Custom-PCBs geben. Übrigens folgt auch Alphacool dem anhaltenden Trend und implementiert eine RGB-Beleuchtung. Das schwerste und größte Alphacool-Produkt, das auf der Computex ausgestellt wurde, ist der Eiskoffer. Er bietet so ziemlich alle Werkzeuge, die zum Biegen von Hardtubes nötig sind. Durch ein raffiniertes System können
Ein Nachteil der implementierten Wasserkühlung stellt jedoch eine Überlänge des Netzteils dar, wodurch es eventuell zu Problemen beim Einbau in kompakte Gehäuse kommen kann. Positiv ist hingegen anzumerken, dass das Hydro PTM+ vollmodular ist FSP Hydro PTM+ und dadurch ein einfaches KaWassergekühlte Netzteile sind belmanagement bietet. Wie könnnicht neu. Die Marktakzeptanz bis- te es anders sein, verbaut auch heriger Modelle ist aber so gering, FSP eine RGB-Beleuchtung. dass viele Hersteller solche Produkte schnell wieder vom Markt Thermaltake treibt´s bunt nehmen. Mit dem Hydro PTM+ will es FSP nun besser machen und Für Thermaltake war die Compuweiß mit der technischen Ausstat- tex ein Heimspiel. Das Unternehtung zu überzeugen. Aber auch men mit Hauptsitz in Taipeh hatte die Implementierung der Was- eine Vielzahl neuer und vor allem serkühlung ist smart umgesetzt, bunter Produkte zu präsentieren. bietet einen echten Mehrwert. Mittlerweile stecken RGB-LEDs in allen erdenklichen Kühl-Kom5
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ponenten und Peripherie. Auch möglicht so weiterhin einen einThermaltake folgt diesem Trend. fachen Anschluss von Kabeln an die Grafikkarte, das Netzteil oder Nach und nach ersetzt das Un- die USB-Ports am Mainboard. ternehmen bestehende Gehäuse durch Ausführungen mit einem Thermaltake RGB Familie Sichtfenster aus gehärtetem Glas. Unter einer neuen Brand wird Zuvor kam stets Akrylglas zum Thermaltake künftig eine Reihe Einsatz. Das neue Thermalta- „bunter Produkte“ zusammenke View 71 TG hingegen wurde fassen. Also all das, was eine vornherein als ein Glas-Gehäuse RGB-LED-Beleuchtung aufweist konzipiert und hat keinen direk- oder eben bunt ist. Den Anfang ten Vorgänger. Der Full-Tower machen neue Coolant-Konzenverfügt über gleich vier getönte trate, die in Deutschland hergeScheiben aus Sicherheitsglas, die stellt werden und einen Korrosden Blick auf die verbaute Was- ionsschutz bieten – der Einsatz serkühlung gewähren. Natürlich unterschiedlicher Metalle in einem ist auch das View 71 TG, wie Kreislauf ist somit für zwei Jahre die meisten Gehäuse von Ther- möglich. Spätestens dann muss maltake, für den Einbau einer die Kühlflüssigkeit komplett ausWasserkühlung ausgelegt. Ein getauscht werden. Zwar lassen bis zu 420mm großer Radiator sich die Konzentrate problemlos kann an die Front und ein zu- mit herkömmlichem destilliertem sätzlicher 280mm Radiator an die Wasser mischen, Thermaltake Bodenplatte angebracht werden. empfiehlt aber den Griff zu dem weißen C1000 Opaque White Coolant bzw. dem durchsichtigen C1000 Pure Clear Coolant.
Zu den angesprochenen Neuveröffentlichungen bekannter Gehäuse gehört das Core P3 TG Curve. Wir haben die Core P-Reihe bereits in der ersten und zweiten Ausgabe behandelt und waren von dem offenen Konzept sehr angetan. Nun erscheint eine Ausführung mit 5mm dickem Sicherheitsglas, das um 90° gebogen ist und so die rechte Seite neben dem I/O-Panel abschließt. Die linke Seite bleibt frei und er6
Der neue Pacific W4 Plus CPU-Kühlblock ermöglicht die separate Ansprache der zwölf verbauten LEDs und somit die freie Wahl aus 16,8 Millionen Farben. Um die Korrosionsbeständigkeit zu erhöhen setzt Thermaltake auf ein „Mirror Finish“, bei dem die Bodenplatte vernickelt wird. Apropos Bodenplatte – die besteht aus einer feinen Struktur mit einer Finnen-Dicken von 0,15mm. Beim Montage-System verspricht Thermaltake eine uneingeschränkte Kompatibilität zu aktuellen sowie zukünftigen CPU-Generationen. Auch bei den Radiatoren möchte Thermaltake nicht auf auffällige RGB-Beleuchtung verzichten und präsentierte auf der Computex einen neuen Wärmetauscher mit dem Namen Pacific RL360 Plus RGB. Ähnlich wie der Kühlblock sind hier RGB-LED-Streifen mit zwölf Leuchtdioden verbaut, die unabhängig von einander in ihrer Farbe sowie Helligkeit konfiguriert werden können. Thermaltake gibt
Computex 2017 die FPI mit 14 an. Als Material kommt wie bei anderen Radiatoren des Unternehmens Aluminium zum Einsatz. Jedoch wurde die Beschaffenheit weiter verbessert, die innere Zink-Legierung reduziert die Gefahr von Korrosion um über 55%. Der Neue Wärmetauscher ist übrigens mit 360mm Länge und 64mm Dicke ein echter Wonneproppen. Zukünftig möchte Thermaltake das Portfolio um Kupfer-Radiatoren vergrößern, genaue Details wurden jedoch noch nicht verraten.
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Gehäuse-Konzept Project 217. Es bietet eine außergewöhnliche Anordnung der PC-Hardware und gewährt einen freien Blick auf die Komponenten und Kühlblocks wie Grafikkarte, CPU/Mainboard oder den Ausgleichsbehälter. Außerdem kann das Gehäuse sowohl stehend als auch liegend platziert werden und eignet sich so als formschöner HTPC.
Auf der Computex hat Phanteks nun die Marktreife bekannt gegeben und den finalen Produktnahmen enthüllt: Enthoo Evolv Shift X. Das Gesamtvolumen des Aluminium-Gehäuses liegt bei 30 Litern, im Inneren hat ein ATX-Mainboard und ein ATX-Netzteil Platz. Das Mainboard wird gedreht angebracht, die I/O-Ports zeigen also nach oben. Auf der Rückseite ist eine Montagemöglichkeit für die Grafikkarte vorgeMit einer erweiterten Auswahl an sehen, die per Riser-Kabel mit hochwertigen AiO-Kompaktwas- dem Mainboard verbunden wird. serkühlern möchte Thermaltake SLI und Crossfire-Konfiguratiokünftig noch besser auf die indi- nen sind somit nicht möglich. Daviduellen Bedürfnisse der breiten für kann dank der beiden SichtZielgruppe eingehen. Der Pro- fenster aus gehärtetem Glas der duktname der neuen Serie lau- Kühlkreislauf bewundert werden. tet „Floe Riing RGB TT Premium Edition“ und wird in den Größen Neben der großen Ausführung 240mm, 280mm und 360mm er- stellte Phanteks ein kleineres Mohältlich sein. Die Wärmetauscher dell für mini-ITX-Mainboards vor. lassen sich von beiden Seiten be- Das Enthoo Evolv Shift verfügt stücken – passende „Riing Plus über ein Gesamtvolumen von 22 RGB TT Premium Edition“-Lüfter Litern und unterstützt maximal können als Set separat erworben Netzteile im SFX-L-Format. Aufwerden. Wie schon bei der von bau und Funktionalität sind aber uns getesteten Thermaltake Wa- bis auf den Einsatz von Kunstter 3.0 Riing RGB 360 sind die stoff als Außenmaterial mit dem Schläuche mit Stoff ummantelt und Enthoo Evolv Shift X identisch. schützen diese vor Knicks oder Die Basis beträgt wie beim X-MoSchäden. Bei der Pumpeinheit, dell 170mm x 270mm. Die Höhe die PWM-fähig ist, setzt das Un- liegt beim Evolv Shift bei 480 Milternehmen weiterhin auf Asetek. limetern, das Evolv Shift X kommt auf 650 mm. Interessenten müssen sich aber noch bis zum dritPhanteks Project 217 ten Quartal 2017 gedulden. Dann wird Realität werden beide Gehäuse für 159 Auf der diesjährigen CES zeig- Euro (ATX-Modell) und 109 Euro te Phanteks das beeindruckende (mini-ITX-Modell) verfügbar sein.
Anstatt eigene RGB-Lüfter zu präsentieren, wie es eine Vielzahl der Hersteller derzeit machen, hat Phanteks eine Lösung für all diejenigen parat, die bereits Lüfter im Einsatz haben, diese nicht tauschen, jedoch durchaus mehr Licht in ihr Gehäuse bringen möchten: die HALOS Fan Frames. Als Kunststoff- und Aluminium-Ausführung verfügbar, wenden die HALOS auf die Lüfter geschraubt und beleuchten die Rotorblätter dann punktgenau. Eine Kompatibilität mit Asus-, Gigabyte- und MSI-Mainboards wird hervorgehoben, die Lüfter-Rahmen können aber auch an einen beliebigen RGB-Controller angeschlossen werden. Die günstigen HALOS Fan Frames aus Kunststoff gehen für 9,95 USD (120mm- und 140mm-Ausführung) über die Ladentheke. Die hochwertigen Aluminium-Modelle mit dem Zusatz „Lux“ schlagen mit 17,95 USD für die 120mm-Ausführung und mit 19,95 USD für die 140mm-Ausführung zu Buche. 7
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Asus erweitert AM4-Mainboard-Portfolio
Mit dem ROG Crosshair VI Extreme stellt Asus ein neues Flaggschiff für den neue AMD AM4-Chipsatz vor. Das Board unterscheidet sich nur geringfügig von dem bereits verfügbaren Hero-Modell und verfügt über einen M.2-EKey Steckplatz. Dieser ist standardgemäß mit einer WLAN-Karte belegt. Beim Asus ROG Crosshair VI Hero war die Karte noch als optionale Erweiterung erhältlich. Auch zum bauähnlichen Mainboard für Intel-CPUs, dem ROG Maximus IX Extreme, gibt es einige Unterschiede im Board-Design sowie Funktionalität. So wird beim Ryzen-Untersatz die M.2-SSD nicht aktiv mit Wasser gekühlt.
Neben einer Ausführung mit Aluminium-Kühlkörpern, die es bei einigen Partnern zu sehen gab, wird das Asus ROG Crosshair VI Extreme in erster Linie mit einem integrierten Kühlblock verfügbar sein. Dieser wurde in Zusammenarbeit mit Bitspower entwickelt und kühlt neben der CPU auch die umliegenden Spannungswandler. Der Kühlblock verfügt über herkömmliche G1/4-Gewinde, die 8
Anschlüsse sind aber mit einem ßer Farbe gehalten. Als Preis ruft Schutzmechanismus ausgestattet. be quiet! knapp 250 Euro aus. Läuft aus dem Kühler das Wasser aus, schaltet sich das System automatisch ab. Ein elektrisch leitender Doppel-Ring, der durch die austretende Kühlflüssigkeit kurzgeschlossen wird, macht diese Form der Notabschaltung möglich. be quiet! aktualisiert sein Portfolio
Auf nur 2000 Stück limitiert und in schickem Weiß erscheint in Kürze das PC-Gehäuse Dark Base Pro 900. Schon die schwarze Ausführung kam bei der internationalen Presse sehr gut an. Das Dark Base Pro 900 White Edition wird es nur in einer Version mit
eingebautem Sichtfenster geben. Die Akzente sind in hellem Grau gehalten. Beim Liefer- und Funktionsumfang ändert sich nichts. Das Gehäuse fasst Mainboards bis XL-ATX, die umgedreht eingebaut werden. Wie gewohnt sind SilentWings-3-Lüfter eingebaut. Ebenso ist auch die Qi-Ablagefläche für das kabellose Aufladen von Mobiltelefonen implementiert. Die Innenbeleuchtung ist in wei-
Mit dem Shadow Rock TF 2 präsentierte be quiet! auf der Computex noch ein CPU-Luftkühler-Konzept. Der Topflow-Kühler hat eine Bauhöhe von nur 112 Millimeter, inklusive vorinstalliertem Lüfter. Bis zu 160 Watt thermischer Verlustleistung kann der Kühler abtransportieren und ist mit allen aktuellen CPU-Sockeln kompatibel. Im direkten Vergleich zum Vorgänger werden niedrigere Temperaturen durch überarbeiteten Finnen, die diagonal angeordnet und teilweise direkt mit der Kühlplatte verbunden sind, erreicht. be quiet! setzt auf fünf 6mm dicke Kupfer-Heatpipes. In Kürze wird auch eine größere Ausführung des Silent Loop Kompaktwasserkühlers verfügbar sein. Diese bietet einen 360mm langen Voll-Kupfer-Radiator, auf dem der Pure-Wings-2-Lüfter montiert sind. Der vernickelte Kühlblock sowie die Pumpeinheit wurden in Zusammenarbeit mit Alphacool entwickelt und konnte bereits in der von uns getesteten 280mm-Version (Ausgabe 2) durch einen leisen, zugleich aber effizienten Betrieb überzeugen. HWBOT führt in die OC-Welt ein
Zwar hatte die HWBOT World Tour keine eigenen Produkte, dafür aber viel Wissen und prak-
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ein robusteres Ausgangsmaterial. Ihre molekulare Struktur ist schon vor dem Verarbeitungsprozess wesentlich geordneter und behält diese auch nach der finalen Verformung und Bearbeitung bei.
tischer Erfahrung im Bereich der Übertaktung zu bieten. Namhafte Community-Mitglieder aus aller Welt fanden hier zusammen, um sich mit gleichgesinnten auszutauschen und OC-Einsteigern Hilfestellungen zu bieten. Dank des unbegrenzten Vorrates an flüssigem Stickstoff waren auch kleine Experimente möglich. HWBOT stellte den Anwesenden einige Intel Core i7 7700K und Intel Core i7 6950X Prozessoren bereit, die in 20 bis 30-minütigen Sessions übertacktet und gebencht wurden.
dem Lüfter sind die Rotorflügel. Der Abstand dieser zum Lüfterrahmen wurde auf nur 0,5mm reduziert. Noctua stellt über die Jahre fest, dass die zentrifugale Kraft sich so stark auf das Material auswirkt, dass die Lüfterblätter sich vergrößern und näher an den Rahmen rücken. 0,1 bis 0,2 Millimeter beträgt dieses Wachstum. Um dem entgegen zu wirken, hat das Unternehmen eine neue Materialzusammensetzung des Kunststoffes ausgearbeitet. Flüssige, kristalline Polymere (LCP), wie sie in Sicherheitshelmen und Im Rahmen der Veranstaltung rief schusssicheren Westen verwenG.SKILL einen OC-Weltrekordver- det werden, sind der Schlüssel für such aus und belohnte die Gewinner mit Geldpreisen im Wert von insgesamt 10.000 USD. Internationale Overclocking-Experten die von ASRock, ASUS, EVGA, GIGABYTE und MSI ausgewählt wurden, stellten sich der Herausforderung so viele Weltrekorde aufzustellen, wie nur möglich.
Zugleich weist das Material eine geringe Resonanzentwicklung auf und verringert entstehende Vibrationen, was ein besonders leises Laufgeräusch zur Folge hat. Auch Vibrationen, die durch den unterschiedlichen Luftdruck vor und nach dem Lüfter entstehen, werden schneller aufgelöst und resultieren in einer größeren Laufruhe. Der geringe Abstand zum Rahmen, eine angepasste Flügelform und das neue Material ermöglichen es Noctua einen Lüfter zu entwickeln, der es gleichermaßen mit Lüftern aufnahmen kann, die explizit für höheren Luftdruck sowie solchen, die für höheren Luftdurchfluss konzipiert wurden. Besonders beeindruckend: Ein Lüfter der kommenden A-Seria kann es mit zwei Lüftern der aktuellen A-Serie aufnehmen. Auf der Computex veranschaulichte Noctua dies mit einer Push-Pull-Konfiguration auf einem CPU-Kühler, während der neue Prototyp nur auf einer Seite in der Pull-Konfiguration betrieben wurde.
Noctua zeigt Prototypen
Über vier Jahre arbeitet der österreichische Lüfter-Spezialist Noctua schon an der kommenden Generation der 120mm Lüfter aus der A-Serie. Das Besondere an 9
CASEMODDING
Nanoxia T-10CF1 von Ronny Moor
EK zeigt Monoblock für AM4
Über das Asus ROG Crosshair VI Extreme, das Mainboard mit eingebautem Kühlblock, haben wir bereits berichtet. Wer nicht so lange auf die Verfügbarkeit warten möchte, bekommt nun eine Alternative: Für Besitzer des Asus ROG Crosshair VI Hero gibt es nun von EK Water Blocks einen Full-Cover-Kühlblock, der sowohl die Spannungswandler als auch die Ryzen-7-CPU abdeckt. Der EK-FB Asus C6H RGB wurde aus Kupfer gefertigt. EK weist explizit darauf hin, die Auflagefläche des vernickelt Kühlblocks überarbeitet zu haben, um bessere Kühlwerte mit den neuen CPUs erreichen zu können. Beim Design bleibt sich das Unterneh-
men treu – es gibt durchsichtiges das Mainboard gesteuert werden. Akrylglas sowie ein vorinstallier- Ab dem 12. Mai ist der Kühlblock tes RGB-LED-Band. Dieses kann dann für 119,95 Euro zu haben. per Asus Auro Sync direkt über
Nanoxia T-10CF1 von Roony Moor R
onny Moor gehört zu den ganz alten Hasen, wenn es um das Thema Wasserkühlung geht. Der 38-jährige Lackiermeister und leidenschaftlicher Casemodder kühlt seit 2004 seine Systeme mit Wasser. Nach und nach kaufte er neue und bessere Kühlkomponente, baute seine
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Kreisläufe hochkomplex aus und investierte mehr Geld in die Kühlung, als manche in ihre Komplett-PCs. Er hat also die Anfänge, Höhen und Tiefen des Marktes miterlebt und Unternehmen kommen, wachsen und wieder gehen gesehen. Aus einer anfänglich reinen Begeisterung und seinem
Enthusiasmus für die Wasserkühlung wurde ein Hobby und Ronny versuchte sich auch an ersten Case-Modifikationen. Später kamen auch Casecons hinzu, wobei das „Dreamy Water“ ohne Frage zu seinen beeindruckendsten Werken gehört: Der riesige Tisch mit integrierter Wasserkühlung
Nanoxia T-10CF1 von Ronny Moor
CASEMODDING
belegte auf der DCMM 2015 den zweiten Platz. Heute ist Ronny, in der Community auch unter seinem Künstlernamen Cap-Ten bekannt, ein gefragter Modder, der mit und für namhafte Unternehmen eindrucksvolle Casemods umsetzt. Sein letztes Projekt, das T-10CF1, wurde auf der diesjährigen Computex in Taipei ausgestellt. „Ich habe schon früh gemerkt, dass mich mein Hobby, das Casemodding, auslastet und meine Kreativität fördert. Hier treffen Vielfältigkeit und Komplexität aufeinander. Es ist wesentlich sinnvoller, als nur daheim zu sitzen und zu zocken oder vor der Glotze zu hocken. Außerdem hat man die Chance mehrmals im Jahr rauszukommen, an Events teilzunehmen und nette Leute kennen zu lernen, die mindestens so verrückt sind, wie man selbst. Ich sehe das Casemodding gewissermaßen als meine Bestimmung, die mich erfüllt und mir große Freude bereitet“, erzählt Ronny Moor. Dass der Casemodder bei seinem Hobby auch aus sich herauswächst, hat er mit dem Projekt „Light Glass“ gezeigt. Innerhalb mehrerer Monate lernte er sich die Verarbeitung von Acrylglas sowie den Umgang mit den entsprechenden Werkzeu-
gen an. Drei Anläufe brauchte Ronny, bis die Kunststoffelemente in ihrer Form und Belastbarkeit das Niveau erreichen, wie es sich der Modder selbst zum Ziel gesetzt hat. Die Arbeit mit den unterschiedlichen Materialien ist auch das, was ihn so reizt, verrät uns Ronny im Gespräch.
kelschleifer entfernt. Dazu gehörte auch die Front, die den Blick auf die Hardware teilweise verdeckte. Die hierdurch entstandene geringe Flexibilität glich Ronny durch den Einsatz eines Radiators aus. Um das Gesamtbild stimmiger und auffälliger zu gestalten, wurde die zuvor schwarze Abdeckblende durch eine Neon-Grüne Doch zurück zum T-10CF1. Das ersetzt. Die Farbwahl erinnert Projekt hat Ronny in Zusammen- dabei an das Nanoxia-Logo. arbeit mit Nanoxia umgesetzt und dabei das Coolforce 1 grundlegend Ebenso musste die Front weichen, modifiziert. Über ein Drittel an Ma- um eine klare Sicht auf Hardware terial hat Cap-Ten mit einem Win- und Wasserkühlung zu ermöglichen. Ronny setzte zur Verstärkung und der visuellen Aufwertung auf eine Verkleidung aus Stahl, wie man es noch von älteren Gehäusen kennt. Bei dem T-10CF1 setzte der Modder zum ersten Mal ein sLight, also ein beleuchtetes Mid-Tray, um und setzte dabei auf RGB-LEDs als Lichtquelle. „Das sLight ist im wahrsten Sinne des Wortes das Highlight bei dem T-10CF1. Ich habe alles von Hand erstellt, ganz ohne Laser. 250 Längslinien und 80 Querlinien wur11
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Nanoxia T-10CF1 von Ronny Moor
den es am Ende. Das beleuchtete Mid-Tray haucht dem Casemod Leben ein, wenn man das System einschaltet. Es sieht wirklich sehr schön aus“, schwärmt Ronny. Ein sehr interessanter Design-Aspekt sind auch die drei Ausgleichsbehälter. Hier kommt der Wasserkühlung-Enthusiast zum Vorschein. Ronny verrät uns, dass er zuvor fünf Bullseye-AGBs verbauen wollte. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten der angedachten Komponenten sind es dann doch „nur“ drei Röhrenbehälter geworden, die aber allesamt symmetrisch angebracht wurden und so das ruhige Erscheinungsbild unterstützen. Bitte anfassen
Voller Stolz erzählt uns Ronny von seinen Projekten. Dabei ist dem Modder die handwerkliche Umsetzung besonders wichtig. Aus seinem Beruf als Malermeister kennt er die hohen Ansprüche der Kunden. Diese Erfahrung spiegelt sich in seinen Casemods und der Arbeit an diesen wieder. Ronny betont, ihm gehe es nicht um die Show, sondern um das Handwerk.
cons. Diese haben dann aber ein „Bitte nicht anfassen“-Schild danebenstehen. Es ist leider oft mehr Schein als Sein. Mir hingegen ist es wichtig, dass meine Werke von jedem so erlebt werden, wie sie es möchten. Ohne Vorschriften und ohne Vorgaben. Dafür arbeite ich jedes Detail aus – innen sowie außen. Das ist gewissermaßen ein Markenzeichen von mir“, erläutert Ronny aka Cap-Ten. Auch die Resonanz in den Communities und auf Sozialien Netzwerken ist dementsprechend groß und fällt sehr positiv aus. Den CNC-Trend macht Ronny bewusst nicht mit, ihm ist die handwerkliche Arbeit lieber. Beim regen Austausch mit anderen Moddern kommt es hin und wieder vor, dass er Hilfestellungen und Tipps zur Materialverarbeitung gibt. Es ist eben doch etwas ganz Anderes, selbst Hand anzulegen, als die Arbeit durch eine Maschine erledigen zu lassen.
wird sie plakativ zur Schau gestellt. Mit Beleuchtung und bunten Farben können so Akzente gesetzt und der Blick gezielt auf einzelne Elemente gerichtet werden. Eine falsche Motivation
Bei den meisten Casesmods, so berichtet uns Ronny, ist das Teuerste nicht die verbaute Hardware, sondern die Zeit, die Modder in ihre Projekte investieren. Oft wird dieser Aufwand unterschätzt. Für die Ausarbeitung von kleinen Details kommen viele Einzelschritte zusammen, der innere Perfektionismus ist eine Motivation und Kritiker zugleich.
„Besonders die jungen Modder erhoffen sich, durch ihr Hobby an günstige oder gar kostenlose Hardware zu kommen. Die Realität sieht jedoch so aus, dass die Hardwarehersteller nur geringe Budgets haben und die Herausgabe von Hardware zur Ausnahme gehört. Viele Einsteiger sind dann enttäuscht und kehren der Bei all seinen Projekten achtet der Szene den Rücken“, so Ronny. „Auf Messen und entsprechenden Modder auf bestmögliche Sicht auf Veranstaltungen sieht man immer die verbauten Komponenten. An- Es lässt sich nicht bestreiten, wieder wunderschöne und hoch- statt die Hardware zu verstecken, dass Casemodding eine innovatikomplexe Casemods und Case12
Nanoxia T-10CF1 von Ronny Moor ve Form des Marketings und der Markenpflege darstellt, die genau die Zielgruppe und potentielle Käufer erreicht. Verständlich, dass Unternehmen interessante Projekte mit Produktmustern fördern und sogar mit Geldern unterstützen. Dennoch geht es in erster Linie um das Casemodding und nicht um die verbaute Hardware. Wer mit einer Gratismentalität an das Thema herangeht, schadet langfristig der Community. „Es ist immer sehr befriedigend und schön anzusehen, wenn sich Hardware nahtlos in einen Casemod integriert und das Gesamtbild sogar visuell aufwertet. Klar ist es auch eine Herausforderung, Grafikkarte, Netzteil oder Mainboard so anzupassen, dass die Komponenten sowohl herausstechen als auch zum harmonischen Gesamtbild beitragen. Kann ein Hersteller jedoch nicht die geplante Hardware bereitstellen, muss ich als Casemodder umdenken. Es ist meine Aufgabe, diese Symbiose kreativ zu gestalten“, erklärt uns Ronny.
im Auftrag von Sponsoren entwickelt werden, dürfen keine groben Fehler passieren, die einen aufhalten und in der zeitlichen Planung zurückwerfen. Die Leute verlassen sich auf dich – und sie vertrauen auf dein Können. Doch eine erfolgreiche Zusammenarbeit hängt von beiden Seiten ab“, so Ronny. Die Kommunikation mit den Unternehmen bzw. den Verantwortlichen erweist sich oft als schwierig und langwierig, verrät uns CapTen. Unternehmen antworten gar nicht oder nur verzögert auf Anfragen, der Support nach dem Projektstart fällt von Unternehmen zu Unternehmen sehr unterschiedlich aus, ist manchmal auch schier nicht vorhanden. Das macht die Umsetzung unnötig kompliziert.
CASEMODDING
Vorerst nur ein Hobby
Trotz der Erfahrung, die Ronny Moor über die Jahre gesammelt hat, will der Casemodder sein Hobby nicht zum Beruf machen. Zu gering sei die Nachfrage für hochwertige und somit teure PCs. Die Arbeitszeit, die in solche Projekte investiert wird, kann nur unter Wert vergütet werden. Selbst die Intentionen von namhaften Online-Shops, scheinen noch nicht zu fruchten. „Casemodding ist eine Leidenschaft, die unfassbar viel Spaß macht. Jedoch auch unfassbar viel Zeit kostet. Wer einen individuellen PC haben möchte, sollte sich aber diese Zeit nehmen und sich an das Casemodding wagen. Jeder hat einen anderen Stil, einen anderen Geschmack
Arbeiten unter Zeitdruck
Mehrere Monate arbeitet Cap-Ten an seinen Mods, überarbeitet einzelne Elemente immer wieder bis sie perfekt sind und nimmt sich viel Zeit für jedes Detail. Von der Idee bis zum finalen Handgriff kann mehr als ein Jahr vergehen. Wer von seinem Hobby leben möchte, muss da Kompromisse eingehen, die innere Perfektion zurückstellen und sich an Zeitvorgaben halten. Da Ronny hauptberuflich als Lackierer- und Maler tätig ist, hat er nur wenig Druck. Dennoch geht er bei bezahlten Auftragsarbeiten anders voran, als bei seinen eigenen Projekten.
Erst über die letzten Jahre hat sich die Situation branchenweit gebessert, Marketing-Manager suchen und pflegen Kontakte in die Community und stehen sogar mit Ratschlägen zur Seite. Viele von ihnen sind selbst oft in den „Besonders wichtig ist es, sich der gängigen Foren unterwegs. Neben eigenen Fähigkeiten bewusst zu Nanoxia findet Ronny insbesonsein und diese richtig einzuschät- dere für „die Jungs“ von Cooler zen zu können. Bei Projekten, die Master und MSI lobende Worte.
und andere Vorlieben, sei es bei der Farbgebung oder der Form. Wir Casemodder und unsere Kreationen sind eine gute Inspirationsquelle – eine Art Blaupause, wie Hardware bildhübsch in Szene gestellt werden kann.“ Fan von Cap-Ten werden: https://goo.gl/7fLdN4 13
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Alphacool Eislicht & Nanoxia LED Rigid Bar
Alphacool Eislicht &
Nanoxia LED Rigid Bar W
enn es um die Beleuchtung im Gehäuse geht, scheiden sich die Geister. Soll es lieber bunt, blinkend und mit Farbwechsel sein? Oder doch eher schlicht und einfarbig? Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe an Möglichkeiten, die verbaute Wasserkühlung sowie Hardware in Szene zu setzen. Wir haben uns zwei Produkte angeschaut, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Auf der einen Seite das Alphacool Eislicht, das eine weiche und breitflächige Beleuchtung ermöglicht. Auf der anderen Seite die Nanoxia LED Rigid Bar, die zu den hellsten Lichtelementen auf dem Markt zählt.
Alphacool setzt auf bewehrte Technologie
Das Alphacool Eislicht setzt auf Leuchtmittel, die als Hintergrundbeleuchtung bei Fernsehern und Monitoren zum Einsatz kommt. Damit ist Alphacool weltweit das erste Unternehmen, das diese Technik als Beleuchtung in den PC bringt. Zusammen mit dem Aluminium-Gehäuse ist das Eislicht ca. 31cm lang und knapp einen Zentimeter dick. In der Mitte
den. Sie ist unnötig, da das Eislicht das abstrahlende Licht sich genug im Gehäuse verteilt. Auf der Rückseite sind vier Gewinde angebracht, in die beiliegende Magnete befestigt werden können. So hält das Eislicht in Gehäusen mit Stahl-Rahmen, ohne es ankleben zu müssen. Besitzer von Aluminum-Cases greifen hingegen auf das beiliegende doppelseitige Klebeband. Ein Vorteil der zum Einsatz kommenden Tech-
Um es gleich vorweg zu nehmen: Wir wollen bei diesem Test keinen Sieger küren oder eines der beiden Produkte als die bessere Beleuchtungsmöglichkeit herausstellen. Sowohl Alphacool als auch Nanoxia liefern zwei herausragende Produkte ab, die in ihrem Einsatzgebiet und für ihren Zweck bestens geeignet sind. ist das Leuchtelement angebracht. nologie ist die geringe WärmeEine Folie fungiert als Diffusor entwicklung bei langer Laufzeit. kann aber – und das empfehlen wir auch – komplett entfernt wer16
Alphacool Eislicht & Nanoxia LED Rigid Bar Die Ausleuchtung
Alphacool Eislicht hinten montiert Alphacool Eislicht vorne montiert
Großes Lob möchten wir an dieser Stelle für das professionelle Sleeving des Anschlusskabels aussprechen. Nanoxia arbeitet mit einem blickdichten Kunstoffsleeve und spart nicht an Schrumpfschlauch. Wer das Kabel an das Mainboard anschließt, muss sich also nicht über das sichtbare, typische rote und schwarze Kabel ärgern.
Schläuche und andere Wasserkühlung-Komponenten projiziert und sind deutlich sichtbar. Das Alphacool Eislicht hingegen ist als Leuchtfläche kaum wahrnehmbar, es gibt keine Reflektionen. Die vom Alphacool Eislicht beleuchteten Komponenten werden punktuell, über die gesamte Leuchtfläche hinweg in Szene
Nanoxia LEDRigid Bar
Geht es ausschließlich um die Helligkeit, so zieht Bar das Alphacool Eislicht im direkten Vergleich mit der Nanoxia Rigid eindeutig den Kürzeren. Die LEDs sind so hell, dass jegliches Staubkorn, das den Nanoxia mit extra hellen LEDs Weg ins Gehäuse gefunden hat, LED-Streifen gibt es mittlerweile deutlich sichtbar ist. Ebenso werwie Sand am Meer. So ziemlich den die einzelnen LEDs auf die jeder Hersteller hat sie im Portfolio und neben einer Vielzahl an vordefinierten Farben werden die LED-Streifen auch als RGB-Ausführung, bei der der Nutzer die Farbe selbst bestimmen kann, angeboten. Meistens sind das vergleichsweise günstige LED-Streifen aus China, die mit dem Firmennamen versehen und in Massen vertrieben werden. Nanoxia geht einen anderen Weg. Die LED Rigid Bar ist nicht flexibel - das feste PCB fällt als erstes auf – und sie leuchtet extrem hell, wobei der Abstrahlwinkel bei 120° liegt. Die Breite der Rigid Bar beträgt nur 0,5mm. Die dünne Form erlaubt eine unauffällige Montage im Gehäuseinneren, ohne dass das Leuchtelement ins Auge fällt. Unser Testmuster ist 20 Zentimeter lang und mit 18 LEDs bestückt, die eine Farbtemperatur von 5000 bis 6000 Kelvin aufweisen. Zur Befestigung legt Nanoxia passende Schaumstoff-Puffer bei, die eine Klebefläche an beiden Seiten haben.
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Alphacool Eislicht & Nanoxia LED Rigid Bar
gesetzt. Fast schon wie Akzente werden farbige Kühlflüssigkeit und farbiger Schlauch bzw. Hardtubes, die nah an der Lichtquelle sind, hervorgehoben. Ein wenig erinnert uns das Eislicht an ein sLight, wie man es von einigen Casemods her kennt. Anders als bei einem LED-Stripe ist der weiche Verlauf von beleuchteten PC- und WaKü-Komponenten, zu den sich im Schatten befindenden Komponenten deutlicher wahrnehm- tät. Unsere Lösung: Mit den anbar. Eben wie bei einem sLight. geschraubten Magnet-Noppen konnten wir das Eislicht an den Wie bereits erwähnt, kann die Radiator klemmen. Durchaus Nanoxia Rigid Bar dank ihrer stylisch und nur geringfügig sichtgeringen Breite sehr unauffäl- bar. Das Kabelsleeve kann uns lig verbaut werden. Bei unserem hingegen nicht überzeugen – es Testgehäuse, dem Jonsbo MOD1 sitzt viel zu locker und verruthaben wir die LEDs testweise an scht beim Einbauen mehrmals. die obere Kannte hinter dem Radiator angebracht. Von außen ist sie praktisch nicht wahrnehmbar. Abschließende Worte Das Alphacool Eislicht benötigt Möchte man im Gehäuseinneren da schon etwas mehr Kreativi- eine weiche Beleuchtung einiger
weniger Komponenten realisieren, ist das Alphacool Eislicht hierfür bestens geeignet. Die hochwertige Verarbeitung – bis auf den Kabelsleeve – weiß zu gefallen. Die Beleuchtungselemente wirken trotz ihrer Größe nicht aufdringlich und lassen sich dank Magnet-Noppen gut im Gehäuse verbauen. Die Nanoxia Rigid Bar ist sehr hell, kann aber auch in ihrer Helligkeit per PWM-Anschluss angepasst werden. Dennoch reflektieren sich die LEDs selbst bei geringer Helligkeit auf Kühlkomponenten. Die kompakte Größe macht die Montage besonders einfach, die Befestigung in einem Zwischenraum geht kinderleicht. Auch bei der Verarbeitung konnte uns Nanoxia vollends überzeugen. Die LED Rigid Bar bietet zudem mit knapp 8 Euro ein hervorragendes Preis-Leistung-Verhältnis. Alphacool Eislicht kaufen: https://goo.gl/toaQdG Nanoxia LED Rigid Bar kaufen: https://goo.gl/kzIfke
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HP OMEN X
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HP OMEN X D
ie Omen-Produktfamilie zählt seit ihrer internationalen Neueinführung Ende 2014 zu den Aushängeschildern von HP und richtet sich an gut betuchte Spieler, denen Leistung und Design gleichermaßen wichtig ist. Für die Omen-Produkte zeigen sich unter anderem die Köpfe hinter Voodoo Computers bzw. VoodooPC verantwortlich, die für ihre ausgefallenen und luxuriösen Systeme bekannt waren und 2006 von HP übernommen wurden. War der Markenname Omen Anfangs nur auf potenten Notebooks vertreten, erweiterte das Unternehmen über die vergangenen Jahre das Portfolio um Desktop-PCs sowie unterschiedliche Peripherie-Geräte. Mit dem Omen X stellte HP vor einigen Monaten ein Komplettsystem vor, das sowohl durch ein außergewöhnliches Gehäuse als auch die „inneren Werte“ viele Blicke auf sich ziehen konnte. Wir haben uns das System im Detail angeschaut und auch mit dem neuen Aluminium-Kit A240G von EK Water Blocks ausgerüstet. Aber der Reihe nach.
Werfen wir zuerst einen Blick auf die Konfiguration. Das HP Omen X ist in unterschiedlichen Ausführungen verfügbar und wird auch von HP als Bundle mit Monitor oder mit Headset und Peripherie-Geräten angeboten. Neben NVIDIA GPUs werden auch Grafikkarten von AMD verbaut, wobei die Modelle, die Online-Anbieter wie Alternate im Sortiment haben, bevorzugt auf das grüne Lager setzen. Wem die vorgefertigten Ausführungen nicht zusagen, kann auch einige Hardware in das Omen X einbauen, denn das Gehäuse ist für knapp
600
Euro
separat
erwerblich.
Unser Modell verfügt über einen Intel Core I7-6700K, dem zwei DDR4 Speicherriegel mit jeweils 8 GB zur Verfügung stehen. Als Speicher ist eine 3TB Festplatte von Seagate sowie eine 512GBSSD im M.2-Format verbaut. Bei der Grafikkarte handelt es sich um eine NVIDIA GeForge GTX 1080. Während die Wärme des Prozessors mit einer AiO-Kompaktwasserkühlung abgeführt wird, ist auf der Grafikkarte der Standard-Kühler montiert. Die Stromzufuhr erfolgt über ein 600 Watt Netzteil.
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HP OMEN X
Design und Beleuchtung
So interessant die Hardware auch ist, sie ist dennoch stets – nicht zuletzt wegen ihrer Natur – austauschbar. Individuell und einzigartig ist hingegen das Design und dieses ist beim Omen X überaus auffällig gestaltet. Die symmetrische Würfelform steht im 45°-Winkel auf zwei Füßen, bei der Farbgebung beschränkt sich HP auf mattes Schwarz und einige wenige Akzente in kräftigem Rot. Als Material kommt größtenteils Kunststoff zum Einsatz, einzelne Elemente, wie beispielsweise das Panel für den Zugriff auf die eingebaute Hardware, besteht aus verzinktem Stahl. Übrigens wurden auch die Stellfüße aus Kunststoff hergestellt. Diese können nicht entfernt werden, somit gibt es nur eine vordefinierte Position, wie das Omen X auszurichten ist.
Seite heraus und trüben das an sich sehr stimmige Gesamtbild. Der eingebaute Slot für SD-Karten gefällt uns hingegen sehr. Ein echter Augenschmaus ist die eingebaute RGB-Beleuchtung. Sie ist nicht aufdringlich, sondern sehr dezent auf der Front angebracht. Dabei werden die vier einzelnen Quadrate in der ausgewählten Farbe umrandet. Neben Rot, das standardgemäß voreingestellt ist, können bis zu 264 weitere Farbgebungen ausgewählt werden, wobei jedes Rechteckt in zwei Abschnitte unterteilt ist und separat beleuchtet werden kann. Ja, auch Fans von Beleuchtungen mit schlechtem oder zumindest fraglichem Geschmack kommen hier ganz auf ihre Kosten.
CPU, Mainboard und Grafikkarte befinden sich in einer Kammer, die Festplatten in einer anderen und das Netzteil in einer dritten. Diese Aufteilung fördert die Wärmeabfuhr von den einzelnen Komponenten sowie die Luftzirkulation. Schon auf den ersten Blick, nachdem wir die Abdeckung abmontieren, fällt uns das saubere Kabelmanagement auf – hier hat HP wirklich gute Arbeit geleistet!
Wie schon erwähnt, ist in unserer Konfiguration eine GTX 1080 verbaut. Ein 120mm-Lüfter ist orthogonal zu der Grafikkarte montiert und hilft die entstehende Wärme der GPU, bei einer angenehm leisen Geräuschkulisse, abzuführen. Bei dem Modell handelt es sich um einen AVC 12025 mit einer maximalen UmdreDer innere Aufbau hungsgeschwindigkeit von 1500 Der Innenraum des OMEN X ist RPM. Der einzige weitere Lüfin mehrere Kammern unterteilt. ter, der in der Haupt-Kammer zu Die Ausrichtung des Gehäuses hat einen großen Vorteil: Durch den inneren Aufbau sind die Befestigungen für die Lüfter nach oben ausgerichtet. Steht das Gehäuse auf dem Tisch, wird die warme Luft also nicht nach unten gepustet und wirbelt auch keinen Staub auf. Zugleich sind die vier Festplattenschächte und das I/O-Panel leicht zu erreichen. Kopfhörer und USB-Stick schauen jedoch deutlich sichtbar an der 20
HP OMEN X
finden ist, gehört zu der eingebauten AiO-Kompaktwasserkühlung. Und sie ist, so viel sei schon vorweggegriffen, unser größter Kritikpunkt an dem OMEN X. HP setzt auf eine Lösung von Asetek. Das Design ist an die grundlegende Farbgebung des OMEN X angelehnt: Schwarzer Kunststoff in zweifacher Variation (matt und klavierlack) dominiert das Gesamtbild. Das OMEN-Logo sowie die mit Stoff ummantelten Schläuche fungieren als Akzente und sind in kräftigem Rot gestaltet. Auf eine unnötige Beleuchtung wurde verzichtet. So hübsch die Kühlung auch gestaltet sein mag, lenkt das nicht von dem hohen, deutlich wahrnehmbaren Betriebsgeräusch ab. Sowohl die Pumpe als auch der Lüfter machen sich schon beim ersten Einschalten des OMEN X bemerkbar. Das ist durchaus erstaunlich, denn die vor kurzem getestete Thermaltake Water 3.0 arbeitet deutlich leiser und setzt ebenfalls auf Asetek als Technologiepartner. Auf dem 120mm-Radiator, der nur 25mm dünn ist, wurde ein AVC-Lüfter, Modell DAKA1238B2U mit einer Dicke von 32mm montiert. Der Lüfter wiegt stolze 256 Gramm und schafft maximal 4800 Umdrehungen pro Minute. Pumpeinheit und Wärmetauscher sind
über 300mm lange, mit Stoff ummantelte Schläuche verbunden. Das OMEN X fasst Radiatoren mit einer maximalen Länge von 360mm. Der Abstand zum Mainboard beträgt ca. 70mm, wodurch auch dickere Modelle samt Lüfter eingesetzt werden können. Damit kein Staub in das Gehäuse durch die nicht verwendeten Lüfter-Plätze eindringt, hat HP robuste Abdeckungen aus Stahl implementiert, die bei Bedarf abgeschraubt werden können.
Performance und Kühlleistung
Um dem Prozessor ordentlich einzuheizen, lassen wir Prime95 in der Version 26.6 für eine Stunde laufen. Dabei wählen wir Small FFT‘s als Stress-Methode aus. Mit durchschnittlichen 65° Celsius bewegt sich der der Prozessor zwar noch in einem akzeptablen
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Temperaturbereich, zeigt aber auch, dass die AiO-Kompaktwasserkühlung sich auf lange Sicht nah am gesunden Temperaturlimit bewegt. Hier wäre ein größerer oder zumindest dickerer Radiator die bessere Wahl gewesen. Zwar konnten wir bei dem Stresstest weder Probleme noch Throttling feststellen, die hohen Temperaturen, die durch das ineffiziente abtransportieren der Wärme entstehen, heizen jedoch auch die umliegenden Hardwarekomponenten und vor allem die Umgebung auf. Beim Prozessor gibt es keine Überraschungen. Der i7-6700K aus der Skylake-S-Familie ist ein Kraftpaket, das sich im alltäglichen Gebrauch wegen Unterforderung langweilt und bei anspruchsvollen Arbeitsabläufen sowie Gaming gute Performance an den Tag legt. Zwar ist der Nachfolger, der Intel i7-7700K bereits auf dem Markt verfügbar, es gibt aber vereinzelt Berichte über ungewöhnliche Temperatur-
spitzen bei der CPU. Der Griff von HP zu dem stabilen Z170-Chipset, der bereits ausgetestet und auf einem hohen Patch-Level ist, erweist sich im Alltag als richtig. Als Mainboard kommt das HP 81B6 zum Einsatz, dessen Modellbezeichnung „Munich-S“ lautet. Die uATX-Platine verfügt über 21
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HP OMEN X
vier DDR4-Slots und unterstützt RAM mit einer Taktung von 2133 MHz, was dem von Intel festgelegten Standard entspricht. Bis zu 8 GB pro Speicherriegel können verbaut werden. Beim Audio-Chipsatz handelt es sich um einen Realtek ALC 1150 und auch beim LAN setzt HP auf die Technologie von Realtek, den schon etwas betagten RTL8161 Chip. Mit einer 512 GB großen Sam-
sung-SSD im M.2-Format, die an das System über das schnelle NVMe-Protokoll angebunden ist, steht genügend Speicherplatz für Anwendungen und Spiele bereit. Als Datengrab dient eine 3TB große HDD von Seagate. Unscheinbar in die Unterseite integriert, befindet sich ein DVD-Brenner.
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Die Geschwindigkeit der SSD ist, wie auch zu erwarten war, sehr schnell. Hier setzt Samsung schon seit Jahren die Messlatte immer und immer wieder nach oben. Gleiches gilt übrigens auch für die Preisgestaltung. An dieser Stelle wäre noch zu erwähnen, dass SSDs im M.2-Format gerne sehr, sehr warm werden und zu Throttling neigen. Wir berichteten darüber bereits in un-
serer ersten Ausgabe und können den Hintergrundbericht der Kollegen von Computerbase zu diesem Thema sehr empfehlen. Fazit
Bevor wir uns dem Umbau des Kühlsystems widmen, wollen wir ein Resümee zu dem HP OMEN
X Komplettsystem ziehen. Das äußere Erscheinungsbild mit der ungewöhnlichen Gehäuse-Ausrichtung, dem minimalistischen und sauberen Design sowie der guten Verarbeitung konnten uns auch nach der mehrwöchentlichen Testphase überzeugen. Ebenso möchten wir die hohe Gesamtleistung der Konfiguration hervorheben. Prozessor, Speicher und die GPU leisten hervorragende Arbeit sowohl im täglichen, produktiven Einsatz als auch beim Gaming. Negativ fiel uns hingegen die Kühlleistung des verbauten AiO-Kompaktwasserkühlers von Asetek auf. HP spart bei der Radiatorfläche und verbaut einen dicken, aber in dieser Kombination ineffizienten, Lüfter. Überspitzt formuliert, fungiert das OMEN X bei hoher Belastung dann nicht nur als Arbeitsmaschine, sondern auch als Heizung. Und so sehr wir auch von dem Kabelmanagement und den aufeinander abgestimmten Komponenten angetan waren, ist der Preis von knapp unter 2900 Euro für unsere Konfiguration relativ hoch angesetzt. Für etwas über 600 Euro gibt es das OMEN X-Gehäuse aber auch separat zu kaufen.
EK Water Blocks Fluid Gaming A240G WASSERKÜHLUNG
EK Water Blocks
Fluid Gaming A240G
E
KWB nutzt die diesjährige Computex für die Vorstellung einer neuen Produktreihe, die zugleich als eine Kampfansage an Anbieter von Kompaktwasserkühlungen wahrgenommen werden kann. Fluid Gaming, so der Name, soll den Einstieg in die Wasserkühlung leicht und vor allem kostengünstig gestalten. Der Haken? Die Komponenten von EK sind nur bedingt mit Produkten der Konkurrenz kompatibel. Die Vorteile sind neben der attraktiven Preisgestaltung auch das geringe Gewicht der Kühlkörper sowie das auffällige Design. Ob EK den Spagat zwischen günstiger Anschaffung und guter Performance schafft, haben wir versucht mit dem Fluid Gaming A240G herauszufinden.
sung für den Einsteiger- und erfahrene Nutzer im Programm. EK Waterblocks arbeitet zwar auch weiterhin an der MLC - einer überarbeiteten AIO-Kompaktwasserkühlung und dem geistigen Nachfolger der Predator-Reihe – möchte jedoch keineswegs den DIY-Wasserkühlung-Markt vernachlässigen. Die neuen Kits aus der Fluid Gaming-Produktpalette platzieren sich preislich mit knapp 240 Euro unter der EKKIT Slim-Serie und mit einem Einstiegspreis von knapp 150 im Bereich der AIO-Wasserkühler.
Aluminium: The next big thing?
EK setzt bei der Fluid Gaming-Produktreihe komplett auf Aluminium. Andere Metalle wie Kupfer oder Messing kommen weder bei den Radiatoren, noch bei den Fittingen vor. Der GPU-Kühlkörper unseres A240G Testmusters wurde ebenfalls aus Aluminium gefertigt, das Anschlussterminal besteht aus Kunststoff bzw. Plexiglas. Gleiches gilt für die Kombination aus Ausgleichsbehälter und Pumpeinheit. Bei der Pumpe handelt es sich um eine SPC-60 PWM, die EK auch separat mit einem passenden Top anbietet.
Nach dem doch recht plötzlichen Aus der EK-XLC Predator-Reihe, klaffte eine ziemlich große Lücke zwischen den DIY-Kits von EK Water Blocks und AIO-Kompaktwasserkühlern der Mitbewerber. Besonders Alphacool hat mit der Eisbear, die sogar über Schnellverschlüsse erweitert werden kann, eine kostengünstige Kühllö25
WASSERKÜHLUNG EK Water Blocks Fluid Gaming A240G
Um mit dem neuen Material eine bessere Leistung zu erzielen, hat sich EK nochmals ans Zeichenbrett gesetzt und das Design der Kühlfinnen sowie das der Mosfet-Kanäle grundlegend geändert. Im Vergleich zu den EK-FC Kühlern aus Kupfer, die EK der Enthusiasten-Szene einordnet, wurden bei den EK-AC Kühlblocks zusätzlich eine passive Kühlung der hinteren Spannungswandler implementiert. Die Fertigung erfolgt auch weiterhin aus einem Stück Metall. Nicht nur unter der Haube verändert sich das Design, auch bei der Front des Aluminium-GPU-Kühlblocks geht EK neue Wege. Markante Linien, eine in schlichtem Schwarz gehaltene Farbgebung sowie ein auffälliger Industrie-Touch schmeicheln dem Auge. Natürlich ist Produktdesign eine Sache des Geschmacks, einige EK-Fans werden sicherlich das gewohnte und liebgewonnene durchsichtige Plexiglas vermissen. Der geschlossene Kühler aus Aluminium hat hingegen einen sehr praktischen Nutzen: Er fungiert als passiver Kühler und unterstützt den Radiator bei der Wärmeabfuhr.
verwendete Material hinzuweisen. Zum einen, weil nicht jede Kühlflüssigkeit mit Aluminium kompatible ist. Hier ist explizit Mayhems Pastel White, Aurora Booster und einige weitere Coolants des Unternehmens zu erwähnen. Ebenso muss auf den Einsatz von Wärmeleitpaste aus Flüssigmetall verzichtet werden. Dieses würde binnen weniger Stunden den CPU-Kühler angreifen und zu einem Auslaufen der Kühlflüssigkeit führen. In den meisten FälKreislaufes durch Komponenten len bedeutet das einen qualvolaus anderen Metallen als Alumini- len sowie teuren Hardwaretod. um ist strengstens verboten. Und genau hier liegt der erste große Wir sehen die Materialwahl von Negativpunkt der neuen Produk- EK Water Blocks somit durchaus treihe von EK Water Blocks: die kritisch, da sich das Produkt an Kompatibilität. So günstig Alumi- weniger erfahrene Nutzer richtet nium auch ist, so einfach sich und das Potential für eine Fehldas Material verarbeiten lässt, bestückung des Kreislaufes unso leicht die daraus gefrästen bestreitbar vorhanden ist. Vom Produkte auch sein mögen – in wirtschaftlichen Aspekt hingegen Verbindung mit anderen Metallen ist der Schritt des Unternehmens wird auf lange Sicht ein Korros- durchaus nachvollziehbar, denn ionsprozess im Kreislauf stattfin- zum einen kann sich EK von der den. Die Ausnahme ist, man ver- Masse abgrenzen – passende Fitwendet ausschließlich Aluminium tinge und Radiatoren stehen kurz bei wirklich allen Komponenten. nach dem Marktstart der Fuild
Vielleicht hörten wir uns an dieBeim Auspacken der einzel- ser Stelle schon wie ein defekter nen Komponenten begrüßen uns Schalplattenspieler an, der immer gleich mehrere, auf grellem, gel- und immer wieder die gleiche Inbem Papier aufgedruckte Warn- formation wiederholt. Jedoch ist hinweise. Das Erweitern des es einfach sehr wichtig, auf das 26
Gaming Produkte im hauseigenen Online-Shop zur Verfügung. Zum anderen bindet man den Nutzer an die eigenen Produkte und kann – vorausgesetzt die Qualität stimmt – einen zufriedenen und langjährigen Kunden im
EK Water Blocks Fluid Gaming A240G WASSERKÜHLUNG aufblühenden Wasserkühlungs- schließenden Säubern der Kühmarkt gewinnen. Und wie schaut ler etwas unsauber gearbeitet. es nun bei dem Fluid Gaming A240G mit der Qualität aus? Ebenso fällt auf, dass die Oberfläche des GPU-Kühlkörpers ungeDie Komponenten im Detail wohnt rau ist. Zwar scheint EK die Die schnelle Antwort lautet: Für Kontaktflächen poliert zu haben, diesen Preis gut! Eine ausführ- bei der Feinheit unterscheidet sich liche Antwort bedarf, nun ja, ei- der Kühler aber merklich von den ner Ausführung. Insbesondere Produkten der Mitbewerber. Gleiam GPU-Kühlblock fielen uns ches gilt für den CPU-Kühlblock, nach dem Auspacken einige der auf die Bezeichnung Supregelbliche Verfärbungen auf eini- macy AX hört. Auf der Unterseite gen der gefrästen Flächen so- sind deutliche Frässpuren in Form wie um die Schraubenführungen von Halbkreisen zu erkennen. auf. Eine kurze Recherche legte Doch genau dafür ist ja Wärmeleitden Verdacht nahe, dass es sich paste da – sie verbindet auch um Reste von Kühlschmiermittel eine grob geschliffene Coolplate handelt, das üblicherweise beim mit dem Heatspreader der CPU. Fertigungsprozess verwendet wird. Eine schnelle, oberflächli- Lobende Worte möchten wir zu che Behandlung mit industriellem dem Radiator loswerden. Nicht Reinigungsbenzin beseitigte die nur, dass er federleicht ist und grobe Verschmutzung, offenbarte sich sehr angenehm in der Hand zugleich weitere staubfeine Ab- anfühlt. Auch die Verarbeitung ist lagerungen auf dem Metall. Hier ausgezeichnet. Keine Lamelle ist hat EK offensichtlich beim ab- verbogen, nirgends ist die Farbe
abgeblättert. Der einzige Makel, den wir vielleicht anbringen können, sind Reste von Schmiermittel, die vermutlich vom Gewindeschneider übriggeblieben sind. Grundsätzlich spricht aber nichts gegen Schmiermittel, zumal sich die Fittinge in das G1/4-Gewinde leichter hineindrehen lassen. Die dem Fluid Gaming A240G-Paket beiliegende Pumpe kann auch weiterhin im EK Online-Shop unter der Bezeichnung EK-XRES 100 SPC-60 MX PWM separat erworben werden. Laut der Herstellerangabe hat sie einen maximalen Durchfluss von 450 Litern pro Stunde und eine Förderhöhe von über 3 Metern. Der 10cm große Ausgleichsbehälter besteht aus Acrylglas und kann problemlos gegen eine längere Ausführung ausgetauscht werden – EK hat unterschiedliche Größen bis zu 35cm im Sortiment. Den Innenraum schmückt ein EK Water Blocks Logo, das zugleich als Steigröhrchen fungiert. Unserem DIY-Wasserkühlung-Kit liegen noch zwei Vardar F3-120Lüfter bei. Das kleinste Fluid Gaming Kit, das A120, verfügt nur über einen Lüfter. EK verzichtet auf eine Sandwich-Bestückung zugunsten des Preises sowie der Gesamtgröße beim Einbau. Der Vardar F3-120 ist auf statischen Luftdruck optimiert und erreicht eine maximale Rotationsgeschwindigkeit von 1850 Umdrehungen pro Minute, wobei die Toleranz bei 10% liegt. Der angegebene PWM-Regelbereich zwischen 50% und 100% ist mittelmäßiger Standard, die maximale Luftfördermenge von 107m³ pro Stunde hingegen angenehm hoch. Vorbereitung
Für unseren Test nutzen wir ein bereits wassergekühltes Komplettsystem, das im wunderschönen 27
WASSERKÜHLUNG EK Water Blocks Fluid Gaming A240G HP OEMN X Gehäuse untergebracht ist und uns von HP für einige Wochen zur Verfügung gestellt wurde. Der separate Test zum HP OEMN X ist auf Seite 19 zu finden.
fest an die Unterseite geklebt wurde. Ebenso ist der Lüfter-Platz an den Seiten sehr knapp bemessen, sodass wir den Fluid Gaming Aluminium-Radiator auf Grund seiner
Bevor wir das EK Water Blocks Fluid Gaming einbauen können, muss die vormontierte AiO-Kompaktwasserkühlung aus dem OMEN X entfernt werden. HP
Form, nicht in die dafür eigentlich vorgesehenen Schraubenführungen montieren können. Wir improvisieren und versetzen den Radiator so, dass sich dieser an zwei Gewinden befestigen lässt.
setzt dabei auf ein System von Asetek, das wir in ähnlicher Form bereits von der Thermaltake Water 3.0 kennen. An der Pumpeinheit ist ein 120mm kleiner und 25mm dünner Radiator befestigt. Beide Elemente schrauben wir ab und sehen uns mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Zum einen ist das HP 81B6 Mainboard mit einer Backplate ausgestattet, die 28
Nachdem wir die angeklebte Backplate vom HP-Mainboard entfernt haben, ersetzen wir diese durch eine Polsterung aus Gummi sowie die Aluminium-Backplate, die dem Fluid Gaming A240GKit beiliegt. Die Montage des CPU-Kühlers geht einfach von der Hand und ist selbsterklärend, EK legt dem Lieferumfang aber auch eine bebilderte Anleitung
bei. Ebenso schnell sind die beiden Lüfter auf den Radiator montiert. Bei der Pumpeinheit, einer SPC-60 mit PWM-Unterstützung, sieht die Sache hingegen anders aus. Da das OMEN X-Gehäuse schräg steht, gibt es keine horizontale Fläche, an die wir die Pumpe befestigen könnten. EK hat zwar ein passendes Bracket für 120mm-Lüfter beigelegt, die optional erhältliche vertikale Ausführung (EAN: 3830046997999) hätte sich für unser Unterfangen jedoch wesentlich besser geeignet. Mit ein wenig Bastelarbeit können wir die Pumpe aber dennoch sicher in das Gehäuse verbauen.
Aktuell bietet EK bei dem Fluid Gaming A240G-Kit ausschließlich einen GPU-Kühler für das standardisierte Boarddesign der Pascal-Grafikarchitektur an. Auf der Herstellerseite ist eine Übersicht der kompatiblen Grafikkarten zu finden. Der Grafikkartenkühler ist wie bereits erwähnt aus Aluminium gefertigt und hat ein ungewohnt geringes Gewicht. Vergleichen wir diesen mit Kupfer-Kühlern der Mitbewerber fällt der Unterschied selbst bei Modellen mit Acrylglas-Sichtfenster deutlich auf. Im Lieferumfang ist ein umfangreiches Schraubens-
EK Water Blocks Fluid Gaming A240G WASSERKÜHLUNG kaum zu hören. Die Lüfter werden durch das Mainboard, abhängig von der CPU-Temperatur gesteuert. Alles läuft ohne Komplikationen – die Zeit ist gekommen, den Stresstest zu initiieren. Ordentlich einheizen
et sowie Wärmeleitpads für die einmalige Anwendung enthalten. Dank bebilderter Anleitung wird die Montage des Kühlers selbst für Anfänger zum Kinderspiel. Befüllen und loslegen
Nachdem der Radiator mit den Lüftern, die Pumpe sowie die Grafikkarte samt GPU-Kühler im Gehäuse montiert sind, geht es an das Befüllen des Kreislaufes. Zuvor haben wir die Aluminium-Fittinge eingeschraubt, hierbei aber bewusst auf das Zudrehen mit dem beiliegenden Inbusschlüssel verzichtet, die Schläuche verlegt sowie die Kühlflüssigkeit aus
dem mitgelieferten Konzentrat gemischt. Zum Befüllen wird der Deckel des Ausgleichsbehälters abgeschraubt und randvoll mit der Kühlflüssigkeit befüllt. EK Water Blocks legt einen passenden Ad-
Fangen wir zuerst mit der CPU an. Wird die Grafikkarte nicht belastet, laufen also ausschließlich rechenintensive Anwendungen, wird die Abwärme des Prozessors über den 240mm Radiator apter bei, um das 24-Pin-Main- gut abgeführt. Zusätzlich fungiert board-Kabel kurzzuschließen und der GPU-Block als Passivkühso die Pumpe zu starten. Eben- ler, wenn ausreichend Luftzirso liefert EK auch einen Pum- kulation im Gehäuse stattfindet. pen-Test-Adapter mit, der an einen SATA-Stromanschluss be- Mit dem Asetek-AiO-Kühler, der festigt wird und am anderen Ende auf dem OMEN X standardgemäß einen 3-Pin-Stecker verfügt. So vormontiert ist, bewegt sich die kann die Pumpe an diesen tem- CPU in einem Temperaturbereich porär auch im laufenden System- zwischen 52 und 55 Grad. Der betrieb angeschlossen werden. Ist EK Supremacy AX performt da der Kreislauf vollständig befüllt, schon deutlich besser, wenn auch lassen wir diesen sechs Stunden die Unterschiede nicht so draslaufen – das System ist dabei tisch ausfallen, wie es bei einem ausgeschaltet, die Pumpe wird Duell zwischen Luft- und Wasserüber ein externes Molex-Netz- kühler wäre. Mindestens 49 Grad teil der Marke Phobya betrieben. waren es in unserem Testlauf. Noch deutlicher ist die Verbesserung bei Leistung und Temperaturabfuhr der GTX 1080 Founders Edition. Überstieg die GPU zuvor unter Luftkühlung die 80 Grad-Marke, sind es mit dem Wasserkühler nur noch 63 Grad. Auch die Benchmarkpunkte bei FurMark steigen deutlich: von 40781 Punkte auf 41160.
Nachdem der Trockenlauf erfolgreich absolviert ist, schließen wir die Pumpe sowie die beiden Lüfter an das Mainboard an und starten das System. Die Pumpe ist selbst bei maximaler Drehzahl
Selbst bei dem 15 Minuten andauernden 4K-Stresstest mit 8x MSAA blieb die Karte nur warm. Unter Fire Strike Ultra, dem Benchmark-Tool von 3DMark fällt der Unterschied gering aus: mit 5176 zu 5122 Punkten zu Gunsten der wassergekhlten Grafikkarte aus. Im Time Spy Benchmark schafft die GTX 1080 mit Wasserkühlung statt 6560 (Luft29
WASSERKÜHLUNG EK Water Blocks Fluid Gaming A240G
kühlung)
nun
6689
Punkte.
Abschließendes Resümee
Mit der aggressiven Preisgestaltung und der grundsätzlich guten Verarbeitung der Komponenten, nimmt das Fluid Gaming A240G von EK Water Blocks die Hürde für den Einstieg in die DIY-Wasserkühlung.
die Kühlleistung, die das Kit erreicht. Mit der leisen Pumpe sind Einsatzgebiete in geräuschempfindlichen Arbeitsumgebungen denkbar. Aber auch Gamer kommen hier auf ihre Kosten. Durch die Wahl eines 240mm-Radiators, der gleichzeitig die Abwärme der CPU und Grafikkarte abführen muss, gibt es jedoch kaum Spielraum für eventuelles Übertakten. Fluid Gaming soll, wie auch der Name impliziert, für einen flüssigen Spielfluss Die Entscheidung auf Aluminium sorgen. Und diese selbstgezu setzen ist mutig, zumal die stellte Aufgabe erfüllt EK gut. unerfahrene Zielgruppe durch Unwissenheit andere (metalli- Zur Produktseite gelangen: sche) Materialen in den Kreis- https://goo.gl/b7ml9C lauf einbinden könnte und sich so früher oder später mit Problemen konfrontiert sehen werden. Das neue Design des GPU-Kühlers weiß zu überzeugen, ebenso
Samsung SSD
Seagate HDD
3DMark Benchmark (mehr ist besser) 5176 5122
Fire Strike
6689 6560
Time Spy -500
500
1500
2500
3500
EKWB Fluid Gaming
30
4500 AiO-Kühlung
5500
6500
7500
EK Water Blocks Fluid Gaming A240G WASSERKÜHLUNG FurMark Benchmark (mehr ist besser) 6000
5560
5563
5000
4284
4284
4000 2751
2745
3000 2000 1000 0 4K x2 MSAA
4K x4 MSAA AiO-Kühlung
4K x8 MSAA
EKWB Fluid Gaming
Prime95 Stresstest (v. 26.6, 30 Minuten Laufzeit, weniger ist besser) 55,19
CPU Package
55,90 49,69
CPU 4
53,03 51,10
CPU 3
52,42 50,12
CPU 2
54,69 55,24
CPU 1
46,00
55,82 47,00
48,00
49,00
50,00
51,00
EKWB Fluid Gaming
52,00
53,00
54,00
55,00
56,00
57,00
AiO-Kühlung
31
Langzeittest: Coolants WASSERKÜHLUNG
Langzeittest
Coolants Teil 1
A
nfang Mai haben wir unseren ersten Langzeittest gestartet. Ein kleiner Grund zur Freude ist es das schon, denn wir wollen es nicht nur bei einem Langzeittest belassen und in Zukunft noch weitere solche und ähnliche Tests durchführen. Aktuell stehen mehrere Kühlflüssigkeiten unterschiedlicher Hersteller auf dem Prüfstand. Wir möchten schauen, wie sich die Kühlflüssigkeiten auf Schläuche und Hardtubes auswirken, mögliche Veränderungen dokumentieren und ggf. auch Empfehlungen aussprechen. Alphacool und Nanoxia unterstützen uns bei diesem Vorhaben: Acht DC-LT-Pumpen inklusive Tops, Fittinge sowie Schläuche stammen Alphacool. Ebenso haben wir das Eisrohr Satin in unsere Kreisläufe eingebunden. Nanoxia stattete uns zusätzlich mit einigen PETG-Hard-Tubes aus. Neben den acht aktiven Kreisläufen, die 24/7 laufen, haben wir auch die Kühlflüssigkeiten in Reagenzgläser abgefüllt und lassen diese eine Weile stehen, um insbesondere bei den Opaque Li-
quids das sich Absetzen von Par- zwei unterschiedliche Metalle, tikeln dokumentieren zu können. um die Wirkung von „kritischen“ Kühlflüssigkeiten zu testen, also Und wenn wir schon beim Ab- solchen, die nicht explizit auf den sätzen sind: Jede Kühlflüssig- Korrosionsschutz ausgelegt sind. keit wird eine Zeit lag im aktiven Kreislauf verweilen und durch- Neben diesen klassischen Tests läuft dabei auch jeweils einen planen wir auch einige außergePhobya CPU-Cooler UC-2 LT. wöhnliche Experimente. Kann farWir wollen prüfen, ob und wie bige Kühlflüssigkeit beispielsweise stark sich die einzelnen Liquids ausgewaschen werden, wenn sie auf die feine Struktur der Bo- beim Befüllen des Kreislaufes auf denplatte auswirken. Verstop- weißen Stoff trifft und auf diesem fen Opaque Liquids die Kühl- Spuren hinterlässt? Wie verhält finnen? Gibt es Verfärbungen? sich das Liquid, wenn man es auf über 60 Grad, also über die durchFür unseren Test haben wir Pum- schnittlich zulässige Maximaltempe und Kühlkörper in einen Holz- peratur erhitzt? In den kommenrahmen gespannt und in Reihe den Ausgaben werden wir diese verschraubt. Sie sind durch zwei und ähnliche Fragen beantworten. Schlauchabschnitte – durchsichtig und weiß – sowie Hardtubes verbunden. Wie erwähnt, setzen wir sowohl auf durchsichtige PETG-Tubes als auch auf semitransparente Akrylgrasrohre. Die Alphacool-Anschlüsse bestehen vollständig aus Kupfer, in einigen Kreisläufen haben wir aber auch vernickelte Messing-Anschlüsse von Monsoon. Wir kombinieren hier bewusst 33
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Aqua Computer
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ieser Trend lässt sich bei einer Vielzahl neu vorgestellter Gehäuse beobachten: Die Hersteller verzichten auf den 5,25-ZollSchacht gänzlich oder verbergen diesen hinter einer Abdeckung. So wird ein minimalistischer Look ohne störende Elemente geschaffen, das Gehäuse ist mehr ein Design-Objekt, als jemals je zuvor. Für WaKü-Enthusiasten ergibt sich daraus jedoch ein Problem, denn eine Vielzahl an Komponenten, darunter Ausgleichsbehälter und Controller-Einheiten, sind für die Montage in dem besagten 5,25-Zoll-Slot vorgesehen. So auch einer der bekanntesten Controller auf dem Markt: der Aquaero von Aqua Computer. Der deutsche Hersteller aus Gleichen bei Niedersachsen hat diesen Trend erkannt und reagiert darauf mit seiner VISION-Produktreihe. Wir haben uns die Edel-Ausführung der VISION-Tischeinheit sowie den CPU-Kühler cuplex kryos NEXT mit integriertem VISION jetzt genauer angeschaut.
Die Software macht´s
Bevor wir einen Blick auf die neue Hardware werfen, wollen wir uns die Aquasuite anschauen. Diese Software ist das Herzstück und die Kommunikationszentrale vieler Aqua Computer-Produkte – mit und ohne integrierten Bildschirm. – ausschließlich - Mit dem großen, diesjährigen Update führte Aqua Computer dann ein Lizenz-System (wir berichteten in Ausgabe 2) sowie dazu passende digitale Lizenzschlüssel ein. Jedes neu gekaufte Aqua Computer Produkt, das an die Aquasuite angebunden ist, verfügt über einen
solchen Schlüssel und berechtigt zur Nutzung des Programms. Für die VISION-Produkte ist zwingend die Aquasuite 2017 nötig. Beim Kauf wird aber wie bereits erwähnt eine Lizenz mitgeliefert, die sogar für die Aquasuite 2018 gilt. Für eine einmalige Prüfung ist eine Internetverbindung erforderlich, danach kann die Software ohne zeitliche Einschränkungen verwendet werden. Die Anbindung aller kompatiblen Hardware erfolgt dabei über USB – zumeist über den internen USB2.0-Header. Das VISION Tischgerät stellt eine Ausnahme dar, denn
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es wird über einen externen USB-Anschluss mit dem Computer verbunden. Das VISION Anschlussterminal für die Aqua Computer kryographics Grafikkartenkühler setzt wiederum weiterhin auf den internen USB-Header. In der Aquasuite lassen sich auf Übersichtsseiten alle Informationen auflisten. Abhängig von dem verbundenen Gerät werden bereits Beispielseiten mitgeliefert. Der Nutzer kann aber auch selbst Hand anlegen und aus vordefinierten Elementen, selektiven Sensordaten und unterschiedlichen Design-Vorlagen eigene Übersichtsseiten bauen. Wer die Programmiersprache XAML beherrscht, kann sogar eigene visuelle Darstellungen schreiben und so die Informationsübersicht noch feiner an die eigenen Wünsche anpassen. Ja, die Aquasuite ist ohne Frage sehr funktionsreich, ein Alleinstellungsmerkmal sowie ein Aushängeschild für die Qualitätsarbeit „Made in Germany“.
men. Bestes Beispiel ist die unter „Aquabus“ getaufte Schnittstelle, die mehrere Aqua Computer-Geräte untereinander verbindet und so den Austausch von Sensordaten ermöglicht. Damit kann auf eine dauerhafte Verbindung per USB verzichtet werden – das ist ein großer Vorteil. Der Nachteil ist jedoch, dass kaum ein anderer Hersteller diese Funktion in die eigenen Produkte integriert.
art hohen Stellenwert einnimmt. Auch wir hatten schon mit ein wenig Bastelarbeit eigentlich nicht kompatible Hardware von Herstellern, die es mit den Standards nicht so ernst nehmen, erfolgreich an den Aquaero angeschlossen.
Aqua Computer selbst bietet ebenfalls Module und Zubehör für den Aquaero an, um die Funktionalität nachträglich zu erweitern. Beispielsweise eine batteriegeWas in diesem Zusammenhang pufferte Echtzeituhr als Anstecknicht unerwähnt bleiben soll- platinen oder die Aquaeromote: Aqua Computer hält gängige te, eine Infrarotfernbedienung. Standards ein und bietet – eben Letztere ist auch mit einigen Harmonisches Zusammenspiel anders als bei Apple –eine Viel- VISION-Modellen kompatible. Viele Produkte von Aqua Com- zahl alternativer Anschlüsse an. puter bauen aufeinander auf und Damit lässt das Unternehmen dem können sogar erweitert werden. Nutzer genügend Auswahl und VISION im Detail Ein wenig erinnert es an das Ap- Möglichkeiten, Fremd-Hardware „Die Idee hatte unser Geschäftsple-Universum, in dem die Pro- anzuschließen. Das ist einer der führer Stephan Wille schon vor dukte am besten funktionieren, Gründe, weshalb das Unterneh- über einem Jahr“, erklärt Verdie aus dem eigenen Hause kom- men in der Community einen der- triebsleiter Sven Hanisch auf Nachfrage. Ziel war es Informationen über die Wasserkühlung und des PCs auf einem kleinen Display direkt dort anzuzeigen, wo Sie mit den jeweiligen Komponenten Sinn ergeben. So kann eine CPU-Temperatur direkt im CPU Kühler angezeigt werden oder eines der VISION Displays auf dem Schreibtisch gibt einen Überblick über die aktuellen Temperaturen. Die VISION-Technologie sollte möglichst vielseitig einsetzbar und leicht zu bedienen sein.“ 36
Aqua Computer VISION & Aquaero 6 Für unseren Test haben wir von Aqua Computer die Edel-Ausführung des VISION Touch Tischgerätes erhalten. Das Unternehmen bietet im Portfolio gleich mehrere Versionen an, die sich an unterschiedliche Einsatzgebiete und Vorlieben potentieller Käufer richten. Zu unterscheiden gilt hierbei zwischen dem bereits erwähnten VISION Anschlussterminal für kryographics, das für den Einsatz in Verbindung mit einem passenden GPU-Kühler ausgelegt ist und sich nur bedingt als externer Info-Monitor eignet.
Dieser VISION Touch lässt sich dank integriertem Standfuß ebenfalls auf dem Tisch oder PC-Gehäuse aufstellen. Exklusiv ist bei diesem Model auch die proprietäre Aquabus-Schnittstelle vorhanden, über die sich unterschiedliche Aqua Computer-Produkte vom Alternativ zu dem VISION Touch PC unabhängig verbinden lassen. Tischgerät mit wahlweise glänzendem oder mattem Mes- Auch wenn sich der VISION Touch sing-Gehäuse gibt es eine güns-
tigere VISION Glow-Version, die eine RGB-LED integriert und per Aquasuite so eingestellt werden kann, dass die Farbe je nach Temperatur oder einem anderen Vorgabewert geändert wird. Das VISION Glow ist ein reiner Info-Monitor, auf die Touch-Funktion wurde hier verzichtet. Wer sparen möchte, auf die LED-Beleuchtung verzichten kann, zwischen den einzelnen Info-Bildschirmen händisch umschalten will, greift zu der günstigen VISION Touch ohne externes Gehäuse und kann aus einer Ausführung mit und ohne Infrarotempfänger und Umgebungstemperaturmessung wählen.
komplett ohne die Aquasuite konfigurieren und bedienen lässt, so ist der Vorgang über die Software besonders komfortabel und deutlich übersichtlicher zu erledigen. Wie bereits erwähnt, ist hierfür zwingend die neueste Version von Aquasuite, mindestens 20172, erforderlich. Wie jede Aqua Computer-Hardware taucht auch der VISION automatisch nach der Treiberinstallation und anschließendem Software-Neustart in der linken Übersichtsleiste auf. Die einzelnen Unterpunkte sind
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selbsterklärend oder leicht zu verstehen. Unter Sensoren werden – wie könnte es anders sein – alle verfügbaren Sensoren aufgelistet. 18 Plätze sind insgesamt verfügbar, einen Platz belegt der integrierte Temperatursensor. Einen weiteren hat Aqua Computer für den High Flow reserviert., Alternativ können Sensoren der in der Schweiz ansässigen Firma Digmesa ausgewählt werden. Die restlichen 16 Slots sind Platzhalter und können durch den Nutzer nach Belieben konfiguriert werden. Als Datenquellen stehen neben den Hardware-Sensoren auch Daten aus dem Aqua Computer Dienst (eine Komponente der Aquasuite), angeschlossene Aqua Computer Hardware sowie Drittanwendungen wie HWiNFO zur Verfügung. Per Skalierung und Offset können die ausgegebenen Daten zusätzlich noch fein justiert werden. Die Abtastrate erstreckt sich von 0,5 Sekunden bis zu 10 Minuten. Sind alle Sensoren konfiguriert, bestimmen wir unter dem Punkt „Display“, welche Informationen auf dem VISION TOUCH angezeigt werden sollen. Insgesamt gibt es zwölf Seiten, die frei nach Inhalt und Anordnung belegt werden können. Aqua Computer liefert 20 Vorlagen mit. Vorlagen selbst anzulegen ist derzeit nicht möglich. Jede Vorlage kann über eine Vielzahl an Einstellmöglichkeiten den eigenen Wünschen entsprechend angepasst, Informationen in unterschiedlichen Darstellungen angezeigt werden. 37
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Aqua Computer VISION & Aquaero 6 Temperatur darstellt. Leider ist es hierbei nicht möglich, eine andere Datenquelle auszuwählen – gemessen wird somit ausschließlich über den integrierten Temperatursensor. Beim Tischmodul ist es die Umgebungstemperatur. Sinnvoll, wenn der PC oder die Wohnung in Flammen steht. Jedoch eher unwahrscheinlich. Anders sieht es bei dem cuplex kryos NEXT aus. Der Integrierte Sensor ermittelt die Wassertemperatur und kann tatsächlich sinnvoll für eine Überwachung des Kreislaufes genutzt werden. Notizen und Musik
Besonders praktisch: Pro Seite bzw. Vorlage bestimmt der Nutzer selbst, ob diese im Standby-Modus dargestellt werden soll. Ist der PC ausgeschaltet, fungiert das VISION TOUCH als Uhr, Thermometer oder Infobildschirm für zuvor niedergeschriebene Notizen.
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Wem das Navigieren über die eingebauten Tasten des VISION TOUCH zu umständlich ist, oder wer sich für das VISION Glow entschieden hat, kann per separat erhältlicher Aquaeromote oder einer anderen Fernbedienung die Menüführung erledigen. Über die Aquasuite werden hierfür einzelne Tasten mit Aktionen belegt werden – das entfällt bei der Aquaeromote teilweise dank Voreinstellungen durch Aqua Computer. Die Fernbedienung erlaubt so die Ausführung ganzer Windows-Funktionen, wie etwa das Ändern der Lautstärke, das Aufrufen des Dateiexplorers oder das Starten eines Countdowns - um hier nur einige Beispiele zu nennen - ohne Einsatz von Maus und Tastatur. Durch die kompakte Größe des VISION-Bildschirms macht eine Bedienung aus der Ferne jedoch
kaum Sinn. Dafür ist der Bildschrim zu klein und enthält zu viele Elemente und Informationen, um sie aus einer größeren Entfernung als einem Meter ablesen zu können. Alarme und Zeitfunktion
Wir haben bereits erwähnt, dass das VISION TOUCH unter anderem die aktuelle Zeit und das Datum darstellen kann. Aqua Computer spendiert dem externen Bildschirm zusätzlich eine Timer-Funktion, die bei Start und Ablauf des Countdowns das automatische Ausführen von vordefinierten Aktionen beherrscht. Die Aquasuite bietet eigene praktische und häufig genutzte Funktionen an, greift alternativ aber auch auf eine Vielzahl von Windows-Funktionen zurück. Es gibt Tastenkombinationen, Bedienelemente für die Multimedia-Ausgabe oder sogar die Möglichkeit, das Betriebssystem herunterzufahren oder in den Sleep-Modus zu versetzen.
Als der heimliche Star in unserem VISION Touch-Test erwies sich eine unscheinbare Companion-Software, die Aqua Computer mit dem neuesten Aqua Suite-Update mitliefert: der digitale Notizzettel. Das Programm kann über einen Eintrag im Unterpunkt „System“ im VISION-Bereich der Aquasuite gestartet werden. Hier ist auch eine Einstellung hinterlegt, um die Software beim Windows-Start automatisch ausführen zu lassen. Notizen können bis zu fünf Zeilen lang sein und mit einem Countdown verknüpft werden. Nach dessen Ablauf führt die Software selbstständig eine zuvor definierte Aufgabe aus – ähnlich wie wir es schon bei „Alarme und Zeitfunktionen“ beschrieben haben.
Ebenfalls eine sehr nette Funktion, sofern sie denn funktioniert, ist die Integration in Spotify und iTunes. Wir, als Apple-Verweigerer aus Prinzip, haben die Windows-Anwendung von Spotify installiert und einen entsprechenden VISION-Bildschirm den Eine ähnliche Funktionalität bietet eigenen Wünschen angepasst. auch die Alarmeinstellung, wobei in dem Fall nicht ein Count- Aus vier möglichen Elementen down den Parameter, sondern die wählen wir den Titelnamen, den
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nungsphase auf eine „große“ freie Fläche auf der Platine verwiesen. Der zuständige Entwickler druckte das Layout dann 1:1 aus und dieser freie Bereich war im Endeffekt aber kleiner als ein Streichholzkopf“, erzählt uns Sven Hanisch von dem Entwicklungsprozess.
Interpreten sowie die Abspielzeit der Musikstücke. Auf eine Anzeige des Albumnamens verzichteten wir. Unter Windows 7 stellen wir in unregelmäßigen Abständen fest, dass die Integration nicht reibungslos funktionierte und die Daten des abgespielten Songs nicht angezeigt wurden. Nach Rücksprache mit Aqua Computer vermuten wir, dass der Hintergrunddienst der Spotify-Software, im speziellen die API, in erster Linie für Windows 10 optimiert ist und unter Windows 7 gelegentlich nicht alle nötigen Daten teilt. Durch einen Neustart der Aquasuite-Hintergrundienste kann das Problem aber gelöst werden. Zusätzlich arbeitet Aqua Computer an einem Update der Aqua Suite und damit an einer dauerhaften Lösung des Problems.
derungen an die Geräte fest. Bei VISION gab es so viele Ideen, dass das Unternehmen irgendwann das Brainstorming beenden musste - es hätte für eine ganze Reihe von Geräten gereicht. „VISION verwendet sehr kleine SMD-Bauteile, die teilweise kleinere Kontakte als DDR4-RAM Module besitzen. Wir haben dann immer weiter zusätzliche Funktionen implementiert und in der Pla-
Insbesondere in der Gestaltung und beim Display gab es verschiedene Ansätze. Hier wurden viele Muster im 3D-Druck ausprobiert und Bedienkonzepte getestet. Hardwareseitig war beispielsweise die Möglichkeit angedacht, andere Aquabus-Geräte zu steuern. Auf den Skizzen zu möglichen Funktionen wurde daraus jedoch ein derart komplexer Funktionsbaum, dass fast jeder Kunde damit überfordert gewesen wäre – die Umsetzung dieser Funktion verwarf das Unternehmen für die finalen VISION-Ausführung und konzentrierte sich auf andere Aspekte. Zudem sollte VISION in den ersten Mustern einen internen Lufttemperatursensor bekommen. Dieser war aufgrund der Wärmeabgabe der Elektronik selbst aber zu sehr gestört und wurde ebenfalls wieder entfernt.
Die Entwicklung des Aqua Computer VISION
Zunächst wurde eine Art Lastenheft spezifiziert. Dabei orientierte sich Aqua Computer an den Möglichkeiten aktueller Elektronikkomponenten und legtee die Anfor39
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Aqua Computer VISION & Aquaero 6
Positives Feedback aus der Community
Wirft man einen Blick in die Foren, so kommt VISION in der Community richtig gut an. Durch die einfache Bedienung und die zur Verfügung stehenden Hardware-Daten in der Aquasuite haben die ersten Käufer bereits gute Erfahrungen mit VISION gemacht. Dazu kommen die oft gelobten RGB-Funktionen und die Möglichkeit, weitere Sensoren anzuschließen. Ebenso ist die Preisgestaltung für die gebotenen Möglichkeiten und die dahinterstehende Software überaus fair gesetzt. Auch auf Grundlage dieser Rückmeldungen bereitet Aqua Computer schon den Marktstart zwei weiterer Produkte mit integriertem VISION-Modul vor: Der aqualis-Ausgleichsbehälter sowie eine neue Version der D5-Pumpe sollen bald das Portfolio erweitern. „Ein nicht selten geäußerter Wunsch nach einer größeren Ausführung des Tischgerätes wird intern geprüft und diskutiert, ist jedoch nicht in den nächsten 12 Monaten zu erwarten“, verrät uns Sven Hanisch.
übrigens ganz in der Nähe von unserem Firmensitz gefertigt und nicht in Asien. Unsere Zulieferer erfüllen höchste Anforderungen an die Qualität und fertigen ansonsten Medizintechnik oder für den Automotive-Bereich“, führt Sven Hanisch aus. Noch mehr möglich dank Aquaero 6 LT
Das VISION TOUCH kommt also mit einer Vielzahl nützlicher Funktionen daher und kann vielseitig konfiguriert und eingesetzt werden. Weitere Quellen kommen durch den Aquaro 6 LT hinzu. Der Aquaero gehört zu den funktionsreichsten und beliebtesten Controllern in der Community. Die LT-Ausführung kostet knapp 100 Euro und ist damit das günstigste Modell der Produktreihe. Der Aquaero 6 XT schlägt mit über 170 Euro zu Buche, beinhaltet aber einen eingebauten Bildschirm und berührungsempfindliche Navigationstasten. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, erscheinen immer mehr Gehäuse auf dem Markt, die auf den 5,25-Zoll-Slott verzichten. Schauen wir uns also an, durch welche Funktionen der günstige
6 XT macht. Da der Aquaero eine schier gigantische Anzahl an Funktionen hat, wollen wir uns in erster Linie auf solche konzentrieren, die das VISION TOUCH erweitern. Insbesondere durch die vielseitigen Anschlussmöglichkeiten des Aquaero 6 LT stehen dem VISION TOUCH neue Datenquellen und somit mehr Informationen für die Darstellung zur Verfügung. Im Detail bietet der Controller Plätze für acht Temperatur-Sensoren, vier Lüfter-Anschlüsse mit voller PWM-Unterstützung und bis zu 30 Watt Leistung pro Kanal, einen Durchflusssensor-Anschluss, einen Tachosignal-, zwei Leistungsund drei LED-Ausgänge sowie einen potentialfreien Schaltkontakt. Als erstes schließen wir drei Temperatursensoren an den Aquaero an. Alle drei platzieren wir neben den eingebauten Sensor des VISION TOUCH Tischgerätes. Wir benutzen gleich drei Sensoren, um Temperaturunterschiede zu erkennen und die integrierte Messung des VISION TOUCH fein einstellen zu können. Ebenso klemmten wir auch mehrere Lüfter sowie Pumpen an den Aquaero und basteln uns passende Displays in
Nicht nur beim Endverbraucher stößt VISION auf hohen Zuspruch, auch im industriellen Bereich findet die Technologie bereits Anwendung. In der Regel sind es jedoch OEM-Produkte, auf denen Aqua Computer nicht mit der eigenen Marke zu finden ist. Eines der Anwendungsbereiche ist die Kühlung von Lasern, bei der eine Temperaturstabilität von 0.01K vorausgesetzt wird. Die Produkte des Unternehmens werden grundsätzlich so entwickelt, dass ein Einsatz im Industriebereich in der Regel ohne Änderungen möglich ist. Dies gilt für VISION genauso wie für den Aquaero. Aquaero 6 LTdas VISION TOUCH der Aquasuite. Sensordaten, die erweitert und zu einer preiswerten wir beim Bearbeiten und Anlegen „Die Elektronik von VISION wird Alternative zum großen Aquaero der einzelnen Seiten auswählen 40
Aqua Computer VISION & Aquaero 6 werden automatisch im entsprechenden Unterpunkt bei VISION abgelegt. Wie schon erwähnt, gibt es hierfür insgesamt 16 Plätze, nachträgliches Anpassen ist ebenso möglich, wie das endgültige Löschen einzelner Einträge. Alarm, Alarm
Da sich die Alarm-Funktion des VISION TOUCH, wegen der Einschränkung auf den eingebauten Temperatursensor, bei dem Tischgerätes als kaum nützlich erwies, implementieren wir eine Alarmroutine über den Aquaero. Die erste Alarmquelle ist der interne Temperatursensor des cuplex kryos NEXT mit VISION-Modul. Da der Sonsor als Datenquelle nicht automatisch in der Aqua Suite auswählbar ist, müssen wir diesen vorher entsprechend im Bereich „Sensor“ konfigurieren. Dazu passen wir einen der er Software-Temperatursensoren an und bestimmen als Quelle den cuplex kryos NEXT.
Abschließende Worte und ein Ausblick
VISION erweitert bestehende Aqua Computer-Produkte um viele nützliche Funktionen und gestaltet das Auslesen wichtiger Informationen so komfortabel, wie selten zuvor. Vor dem Test haben wir uns die Frage gestellt, ob der Aquaero 6 LT in Verbindung mit einem VISION Touch Tischgerät eine gute Alternative zum Aquaero 6 XT ist. Nach unserer mehrwöchigen Erfahrung können wir dies jetzt eindeutig mit „Ja“ beantworten. Zwar muss der Nutzer an einigen Stellen selbst Hand anlegen, die Anpassung der einzelnen Bildschirme an die eigenen Bedürfnisse und an das eigene System sehen wir jedoch als großen Vorteil. Durch die Individualisierung deckt Aqua Computer mit
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der VISION-Produktfamilie eine große Zielgruppe ab. An manchen Stellen erfordert die Software noch etwas Feinschliff, beispielsweise bei der Spotify-Integration sowie die Notizen-Funktionalität. Das Funktionspaket des Aquaero 6 sowie des VISION Touch ist so umfangreich, dass wir noch einige Seiten mehr zu dem Traumduo verfassen könnten. Und genau das wollen wir in einer der kommenden Ausgaben von Thermaldrop machen. Wünsche und Anregungen sind stets willkommen und können uns über die gängigen Social-Media-Kanäle oder per E-Mail an uns herangetragen werden: feedback@thermaldrop.de
In den Alarmeinstellungen erstellen wir nun zwei Alarme und fügen einem von ihnen den neuen Temperatursensor hinzu. Der zweite Alarm ist mit dem Durchflusssensor verknüpft, der in unseren Wasserkreislauf integriert ist. Die Werte können wir unseren Wünschen nach anpassen: Wird der Durchfluss von 50 Litern unterschritten, erfolgt ein Alarm. Sinkt der Wert weiter auf 20 und weniger, schaltet sich das System nach 20 Sekunden automatisch ab. Ähnlich verhält es sich mit der Temperatur. Erkennt der im cuplex kryos NEXT eingebaute Sensor Werte über 55 Grad Celsius, erfolgt ebenfalls eine automatische Abschaltung des Systems.
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Tempered Glass
Trend-Check:
Tempered Glass D
er Trend ist unverkennbar: Immer mehr Hersteller setzten bei ihren Gehäusen auf gehärtetes Glas und selbst „alte“ Modelle werden in einer Tempred Glass Edition neu aufgelegt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kratzfestigkeit und eine edle Optik sind willkommene Eigenschaften, wenn es darum geht, die verbaute Hardware in Szene zu setzten. Das etwas höhere Gewicht im Vergleich zu Acrylglas stört dabei kaum – der höhere Preis bei geringeren Produktionskosten hingegen schon. Temperglas läuft Polymethylmethacrylat, besser bekannt unter dem Namen „Acrylglas“, den Rang ab. Fast jedes neue Show-Gehäuse ist mit gehärtetem Glas ausgestattet und für ältere Modelle gibt es passende Sichtfenster zum Nachrüsten. Im Vergleich zu Side Panels aus Kunststoff lässt sich Glas auch besser und vor allem nachhaltig reinigen. Modder mit Haustieren wissen, wie anstrengend das Beseitigen von Tierhaaren sein kann. Zusätzlich ist der Einsatz von „aggressiven“ Reini-
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gungsmitteln auf Kunststoffoberflächen nur bedingt möglich, da das Material langfristig angegriffen wird und die Transparenzfähigkeit verliert. Auf der anderen Seite kann Acrylglas wesentlich leichter modifiziert und bearbeitet werden. Gravuren, Bohrungen und das Zertrennen sowie anschließende Verkleben von einzelnen Elementen kann mit gängigen Werkzeugen und etwas Geduld durchgeführt werden. Bei der Verarbeitung von Temperglas sind teils sehr kostspielige Maschinen nötig.
Ebenfalls im ersten Quartal 2014 brachte In Win das 904 auf den Markt und sprach damit eine breitere Klientel an. Der Midi-Tower war aus Aluminium und Metall gefertigt, das Seitenfenster bestand aus gehärtetem Glas. Auffällig war bei diesem nicht nur die dunkle Tönung, sondern auch die asymmetrische Form. Ein kleines Manko hatte das In Win 904 aber dennoch: Trotz Gummipuffern neigte die Glasplatte zu Vibrationen und isolierte Schallwellen aus dem Inneren nicht immer zuverlässig. Das Problem Vom Luxus zum Standard wurde bei dem Nachfolger, dem Zu den Pionieren beim Einsatz In Win 904 Plus, durch die Vervon Glas in PC-Gehäusen zählten setzung des ATX-Netzteiles und Ende 2013/Anfang 2014 Lian Li optimierte Schrauben behoben. und In Win. Lian Li präsentierte mit dem DK01 den Prototyp eines Schreibtisch-Gehäuses, das einige Zeit später tatsächlich auch in einer modifizierten Form vertrieben wurde. Die Tischoberseite bestand aus dickem Temperglas und bot einen freien Blick auf die verbaute Hardware. Mit einem Preis von knapp 1000 USD war das Tischgehäuse jedoch nicht für alle Interessenten erschwinglich.
Tempered Glass Lian Li kombinierte zum Jahresende die Erfahrungen, die das Unternehmen mit dem DK01 sammelte mit einem „gängigen“ Slim-HTPC-Design und rief die O-Serie ins Leben. In vier Größen erhältlich und von Mini-ITX bis ATX-Mainboards ausgelegt, konnten die Cases auch an die Wand montiert oder horizontal platziert werden. Drei der vier Modelle folgten auch in Sachen Kühlung dem Zahn der Zeit und waren für Kompaktwasserkühler mit einer Größe von 240mm und 360mm ausgelegt.
Stress härtet ab
Bei der Herstellung von temperiertem Hartglas wird das Material auf eine Temperatur erhitzt, die unterhalb der Grenze liegt, an dem eine Verformung einsetzen würde. Durch eine rapide Kühlung – hier ist die Form nur nebensächlich – entstehen im Inneren des Materials hohe Temperaturunterschiede, die zu Spannungen führen. Konkret handelt es sich um eine Zugspannung in der Mitte sowie Druckspannung an den Rändern der Glasplatte. Die Wärmebehandlung stellt den abschließenden Schritt des Herstellungsprozesses von Glasplatten dar. Bohrungen, Abrundungen oder sonstige Design-Elemente werden vor diesem Prozess umgesetzt. Eine nachträgliche Bearbeitung von Sicherheitsglas ist zwar möglich, jedoch nur schwer umsetzbar. Zwei Auffälligkeiten, die nahezu bei jedem Gehäuse mit temperiertem Glas zu finden sind, wären an dieser Stelle noch erwähnenswert: Eine maximale Materialdicke von maximal fünf Millimetern. So2015 und insbesondere 2016 wie die symmetrische Form der zeigten viele namhafte Herstel- Glasplatte und ihre Befestigung. ler Gehäuse mit mindestens einer Seite aus gehärtetem Glas. Die geringe Glasdicke ist dem Der Fokus lag zwar weiterhin auf Herstellungsprozess geschuldet. Ausführungen für den Show-Ein- Da das Material während des Vorsatz, doch auch die Anzahl der spannprozesses auf Rollen durch Modelle für den täglichen Ge- den Ofen fährt bzw. in diesem ruht, brauch stieg merklich an. Mitte können geringfügige Veränderun2016 läutete dann be quiet! einen weiteren Trend ein, indem das Unternehmen separat erhältliche Seitenteile aus Hartglas anbot. Anbieter wie Thermaltake legten ganze Produktfamilien neu auf und statteten sie mit Glas aus. Zu den am meisten beeindruckenden Modellen zählt beispielweise das Thermaltake Core P5 Tempered Glass Snow Edition. Oder die neu eingeführte Produktlinie „Crystal“ von Corsair, bei der neben den beiden Seitenwänden auch die Front verglast ist.
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gen an der Oberfläche entstehen. Diese schlagen sich in einer Wellenform des Materials nieder, die das Reflexionsbildes des Glases beeinträchtigen. Auch Abdrücke der Rollen oder einzelne, punktuelle Auflagebereiche können sich im Glas verewigen. Je dicker das Glas, somit auch je höher das Gewicht, desto wahrscheinlicher sind diese prozessbedingten Mängel. Da die Herstellung und Verarbeitung von gehärtetem Glas günstiger ausfällt, als es bei Acrylglas der Fall ist, können die Hersteller Kosten sparen und zugleich ein widerstandsfähigeres Endprodukt anbieten. Ausnahmen stellen hochwertige Gehäuse dar, wie das von uns in der dritten Ausgabe getestete Jonsbo MOD1.
Das Jonsbo MOD1 verfügt über drei asymmetrische Glasplatten, die über Rändelschrauben am Rahmen befestigt werden. Bei
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Tempered Glass
günstigeren Gehäusen ist die meistens symmetrische - Glasplatte hingegen in das Seitenteil fest integriert. Da die Bruchgefahr in der Mitte einer solchen Glasplatte geringer ist als an den Rändern, sind Hersteller schon wegen des Herstellungsprozesses bemüht, Material ohne Bohrungen zu verarbeiten. Das ist auch verständlich, denn im Hinblick auf die bereits erwähnten Spannungen im Inneren der Glasplatte, sind die Schwachpunkte zumeist (aber nicht immer) an den Befestigungslöchern zu finden.
gleich, wie stark die Farb-Konzentration und Zusammensetzung einer Kühlflüssigkeit ist – sie wird keine Rückstände auf der Innenseite des AGB hinterlassen. Das gilt insbesondere für Opaque-Coolants, die Micro-Partikel und ähnliche Zusätze beinhalten. Zum anderen kann selbst eine grobe Behandlung des AGB beim Einbau oder im Betrieb keine bleibenden Schäden wie Haarrisse oder Kratzer an der Außenseite hinterlassen. Solche „Umwelteinflüsse“ sind selbst nach einigen
tenen Micro-Partikel und auch Kalk sind eine höhere Belastung für das Material als mehrfach gefiltertes Wasser, das sonst bei Liquids zum Einsatz kommt. Ebenso haben wir die Oberflächen der beiden Ausgleichsbehälter mutwillig mit Schleifpapier, Metallbürste und Metallpfeile behandelt. Die Unterschiede, wie sehr die Oberfläche unter einer solchen Einwirkung leidet, sind deutlich erkennbar: Deutliche sichbare Kratzer bei Kunststoff und kein einziger Kratzer bei Glas. Die Widerstandsfähigkeit des Glases ist jedoch in erster Linie auf die Oberfläche und nicht auf das Material beschränkt. Punktelle Schäden wie beispielsweise Stöße oder das Fallenlassen des Ausgleichsbehälters müssen vermieden werden, da die Bruchgefahr hoch ist. Beim AGB aus Akrylglas entstehen höchsten die erwähnten Kratzer, Brüche treten nur bei sehr hoher, maschineller Materialbelastung auf. Abschließende Worte
Die Vorteile sind glasklar
Es ist eine sehr spannende und ereignisreiche Zeit, in der wir uns derzeit befinden, denn gehärtetes Glas löst Akrylglas in vielen Produktbereichen langsam ab. Angefangen bei Sichtfenster im Gehäuse, landen immer öfters Ausgleichsbehälter im digitalen Warenkorb von WaKü-Enthusiasten. Watercool, EK Waterblocks und XSPC bieten sogar Kombinationen aus Glas-AGB und Pumpe an. Eine genau solche hat uns XSPC zur Verfügung gestellt. Dass gehärtetes Glas widerstandsfähiger ist als Akrylglas, liegt auf der Hand. Konkret sind es aber zwei Einflüsse, die Glas zu einer besseren Wahl machen. Ganz 44
Jahren bei der Wasserkühlung in einem geschlossenen Gehäuse zu beobachten. Leider lassen sich solche oberflächlichen Makel bei einem Ausgleichsbehälter aus Kunststoff kaum kaschieren oder gar beheben. Wie widerstandsfähig ein GlasAGB ist, haben wir versucht in einem mehrtätigen Testaufbau herauszufinden. Dazu spannten wir eine D5-Pumpeinheit samt passendem Top in einen kleinen Kreislauf und haben diesen mit normalem Leitungswasser befüllt. Das ist natürlich ziemlich realitätsfern, denn niemand sollte Leitungswasser als Kühlmittel in seinem Kreislauf verwenden. Für unseren Test jedoch durchaus passend, denn die enthal-
Glas ist auf dem Vormarsch und lässt mit jedem neu erscheinen Produkt, sein Nischendasein hinter sich zurück. Die Widerstandsfähigkeit des Materials gegenüber äußeren Einwirkungen machen es zu einer sehr guten Wahl für alle Enthusiasten, die ihre Wasserkühlung zur Schau stellen wollen. Und sei es nur im Freundeskreis. Das geringfügig höhere Gewicht von Glas im Vergleich zu Akrylglas ist dabei verschmerzbar und fällt im Gesamtbild kaum auf. Anders hingegen der Preis – dieser fällt, wenn es um Ausgleichsbehälter geht, deutlich höher aus als bei vergleichbaren Modellen aus Kunststoff. Hier muss jeder für sich selbst abwägen, ob die Mehrkosten ein makelloses Design rechtfertigen.
Ryzen kaltgestellt
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NACHTEST
Nachtest
n der vergangenen Ausgabe haben wir mit vier CPU-Kühlblocks den neuen Ryzen-Prozessor von AMD gekühlt. Da unser Jonsbo MOD1-Testsystem noch unangetastet besteht und bei uns mittlerweile weitere Kühler angekommen sind, widmen wir diesen Nachtest den Nachzüglern und stellen erneut Ryzen kalt. Übrigens ist auch ein Test mit übernachteter AMD-CPU für eine der kommenden Ausgaben geplant. Aqua Computer cuplex kryos NEXT
sion-Modul ist samt OLED-Display in das äußere Gehäuse des cuplex kryos NEXT integriert und zeigt fortlaufend die aktuelle Temperatur der Kühlflüssigkeit sowie weitere Informationen an. Wer auf diese Zusatzfunktionen verzichten kann, greift zum günstigeren Modell mit Kupfer-Bodenplatte und Acetal-Deckel.
dern in einem Container unterhalb der Halterung. Das soll auch deutlich zu einem ästhetischen Anblick beitragen. Endlich verzichtet Aqua Computer auf hohe Schrauben, die es beim Vorgängermodell cuplex kryos noch standardmäßig gab. Um eine gleichmäßige Federkraft an allen Befestigungspunkten sicherzustellen, setzt das FMS auf feste Zum Marktstart hat Aqua Compu- Anschläge. Und tatsächlich ging ter das neue Flush Mount System die Montage leicht von der Hand. (FMS) angepriesen. Erstmals lie- Aqua Computer nutzt die im Liefegen mit diesem System die Fe- rumfang aller Ryzen-Mainboards
Über sechs Jahren hat Aqua Computer an einem neuen CPU-Kühler gearbeitet und diesen pünktlich zum Weihnachtsfest des vergangenen Jahres unter dem Namen cuplex kryos NEXT auf den Markt gebracht. Der Kühler ist in gleich mehreren Ausführungen verfügbar: Vario-Modelle lassen sich im laufenden Betrieb an die individuellen Eigenschafften des eigenen Prozessors bzw. dessen Heatspreader anpassen. Das Vi45
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beiliegende Backplate. Es sind also nur Schrauben, Muttern sowie Federn neben dem CPU-Kühler enthalten.
die schon bei minimalen Veränderungen der Umgebungsluft auftreten kann wie beispielsweise durch eine höhere Feuchtigkeit.
dul überzeugen. Der integrierte Sensor, die Anbindung an den PC und das Display sind exklusive Funktionen, die den CPU-Kühler im Vergleich mit den MitbeDer Leistungstest Unser Testmuster des Aqua Com- werbern so individuell macht. Ein Wie gewohnt stressen wir die CPU puter cuplex kryos NEXT konnte ausführlicher Test zu Vision ist über eine halbe Stunde lang und uns neben seiner Leistung auch übrigens auf Seite 35 zu finden! protokolieren die durchschnittliche mit dem eingebauten VISION-MoTemperatur aller Prozessorkerne. Den Wert erfassen wir abzüglich der Außentemperatur in Grad Celsius. Ebenfalls wird beständig der Durchfluss gemessen. Die Hardware sowie die Kühlung wurde in das wun¬derschöne und hochwertige Ge¬häuse Jonsbo Mod1 verbaut. Die rot-schwarze Farbgebung ist an AMD angelehnt und passt somit auch optisch zu unserem Test. Einen aus¬führlichen Test zu dem Gehäuse haben wir in der vergangenen Ausgabe publiziert. Absolut überdimensioniert, aber vom der Formgebung zum Gehäuse Aqua Computer cuplex kryos NEXT 303,92 passend, nutzen wir für die Wärmeabfuhr gleich zwei Alphacool XSPC Raystorm Pro 317,65 NexXxoS ST45 X-Flow 360mm Radiatoren. Für die Bewegung im Wasserkreislauf zeigt sich eine Watercool Heatkiller IV 285,02 Laing D5 mit USB-Schnittstelle von Aquacomputer zuständig, Alphacool Eisblock 257,65 die in einen Alphacool Eisbecher montiert wurde. Drei Noiseblocker NB-eLoop-Lüfter kühlen eiThermaltake W3 276,99 nen der beiden Radiatoren mit 1000 Umdrehungen pro Minute. Durchfluss in Liter (mehr ist besser)
100,00
Der cuplex kryos NEXT kann sich mit 41,11 °C knapp hinter dem AlAqua Computer cuplex kryos NEXT phacool XPX Eisblock (41,06 °C) und knapp vor dem Watercool Heatkiller IV (41,13 °C) platzieXSPC Raystorm Pro ren. Der Durchfluss liegt bei etwas über 303 Litern pro Stunde. Watercool Heatkiller IV Damit belegt der CPU-Kühler von Aqua Computer in beiden Kategorien den zweiten Platz. FaiAlphacool Eisblock rerweise müssen wir aber auch anmerken, dass die drei bestThermaltake W3 platzierten Kühler sehr nah beieinander liegen. Dadurch ist eine CPU-Temperatur in °C 40,00 hohe Fehleranfälligkeit gegeben, (weniger ist besser) 46
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EPILOG
Danke Ich hoffe, es hat Ihnen genau so viel Spaß gemacht, diese Ausgabe zu lesen, wie es uns Freude bereitet hat, daran zu arbeiten. Vielen Dank für das Interesse! Es gibt Wünsche, Kritik oder Vorschläge? Wir freuen uns, diese zu hören: feedback@thermaldrop.de
Die nächste Ausgabe erscheint dann Anfang August. Bis bald!
Epilog Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt sowie Gestaltung: Jakob Ginzburg Lektorat: Simone Dowé
Unterstützt mit Produkten durch: Alphacool, Thermaltake, Nanoxia, Cooltek, EK Water Blocks sowie XSPC Mit Grafiken von: Dave Gandy Freepik Flaticon Tookapic Pexels
Ein Angebot von Digital Publishing Momentum Zornedinger Str. 4b D-81671 München Geschäftsführer: Jakob GInzburg
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