Thermaldrop 05

Page 1

05

August | Sept. | V

Das digitale Szenenmagazin rund um Wasser- und LuftkĂźhlung sowie Casemodding


EDITORIAL

Ausgabe 05

Auf Achse

L

i e b e L e se r, d i e l e t z t e n Monate u n d W o ch e n wa r e n e i n wahres Fe st f ü r T e chn i k - L i e b h a b e r . Zwar v erma sse l t e I n t el d e n M a r k ts ta r t von S ky l a ke- X d u r c h f e h l e n d e S a mples fü r di e P r e sse , u n a t t r a k ti v e Preise un d im F u n kt i o n s u mfa n g b e s c h n i ttene P r odu kte . Do ch A MD k o n n t e mi t dem Ryzen T h re a d r i p p e r e i n e b r e i t e Masse be gei ste rn . B e i A M D Ra d e o n RX Vega gi bt es e i n i g e e n ttä u s c h te G e s i c hter – de r erho f f t e N vi d i a G T X 1 0 8 0 T i -Killer is t es d o ch n i cht g e wo r d e n . A b e r ganz gl eich, o b e i n e m s e l b s t d i e neuen P r oduk t e zusagen oder ni c ht , s i e br ingen z umin d e st B e we g u n g i n d e n Markt.

Experten herausgeschrien, die noch zu Jahresanfang den PCMarkt – mal wieder – für t ot erk lärt haben. Was für ein schönes Gef ühl! Ebenfalls schön war unser Bes uc h auf den diesjährigen Modding Masters im Bodensee. Hier t raf sich für zwei Tage der Kern der deutschen Casemodding-Communit y .

Außerdem haben wir mit dies er Ausgabe einen kleinen, neuen Meilenstein erreicht: Zotac hat uns die G TX 10 8 0 Ti ArcticStorm f ür einen Test zur Verfügung gest ellt . Die erste G rafikkarte m it vormont iert em Der A MD Ryze n T h r e a d r i p p e r b e nötigt Wasserkühler, die wir für Thermaldrop grun d l e g e n d n eu e CP U-K ü h l e r . Auch in die Finger bekomm en haben. fü r di e Gr a f i kkar te n s i n d b e r e i t s erste Fu l l -Cove r- K ü h lb l o c k s a n g e k ü ndigt. Viel Spaß mit diesen und vielen weiteren Themen wünscht Euch, Damit wi rd e i n b e h e r z te s „ F u c k you“ in s Gesi ch t a ll e r ( s e l b s te r n a n nten) Jakob Ginzburg

Themen und Inhalte Event ■ Modding Masters 2017

Casemodding ■ Sascha Moeske beim Thermaltakes Invitational 2017 ■ Alphacool AlphaCord ■ RGB-LED Controller

2

Editorial Wasserkühlung

■ ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti ArcticStorm ■ Enermax NEOChanger ■ Langzeittest: Kühlflüssigkeiten Luftkühlung ■ Nanoxia Special N.N.V Gear ■ Beyond LED: EL-Kabel ■ AMD Ryzen Threadripper: Kühler


Modding Masters 2017

I

Event

Modding Masters 2017

m Rahmen der Modding Masters fand der Kern der deutschen Casemodding-Community Mitte Juli für zwei Tage am Bodensee zusammen – um sich selbst zu feiern, gegeneinander anzutreten und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Die zahlreichen Besucher konnten von Größen wie Ali Abbas das Casemodding-Handwerk lernen und gemeinsam ein Case modifizieren. Wir waren vor Ort und haben uns das bunte Treiben aus der Nähe angeschaut. Bereits zum fünften Mal fanden die Modding Masters statt. Initiator der Veranstaltung sind Patrick Betz und seine Crew, die auch das deutschsprachige Casemodding-Forum We-Mod-It.com betreiben. Wie auch schon in den Jahren zuvor, ist die Maker Faire Bodensee der Austragungsort der Modding Masters und integriert das Thema Casemodding aktiv in die übergreifende Rahmenveranstaltung. Aber auch die Modding Masters bezogen die Messebesucher in die Aktionen, wie das Live-Modding, mit ein.

Über die Jahre gewachsen

„Die ersten Modding Masters wurden noch auf einer kleinen Messe in München ausgetragen. Die Aufmerksamkeit und das Interesse für die Veranstaltung, sind nach und nach gestiegen, so dass wir nach Friedrichshafen umziehen konnten“, erzählt uns Patrick Betz. „Die Messe Friedrichshafen

ist für uns in mehreren Hinsichten ein hervorragender Austragungsort. Die Besucher, viele von ihnen sind Jugendliche und Studenten, sind unsere Zielgruppe und interessieren sich sehr für das Thema

Casemodding. Dieses Jahr hat unser Stand knapp 300 Quadratmeter Fläche und zwei Show-Modding-Plätze. Hier können wir den Besuchern das Casemodding-Handwerk näherbringen“. Im Unterschied zur Internationalen Deutsche Casemod Meisterschaft (DCMM), die von einem

Unternehmen organisiert und ausgetragen wird, leben die Modding Masters von der Community. Es ist ein gemeinnütziges Gemeinschaftsprojekt mit einer Wettbewerbskomponente. Vergleichbar 3


Event

Modding Masters 2017

mit einem schönen Abend mit Freunden und einer Partie Mario Kart. „Die Teilnehmer sollen bei uns einfach Spaß haben, ohne sich Gedanken um Unterkunft oder Verpflegung machen zu müssen. Wir organisieren alles und kümmern uns dank der Sponsoren um alle Nebensächlichkeiten, die den Aufenthalt auf und abseits der Messe zu einem großartigen Erlebnis machen. Die Teilnehmer kommen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus

Österreich, der Schweiz und sogar Luxemburg“, erläutert Patrick. Zu den Sponsoren gehört in diesem Jahr auch Enermax. Das Unternehmen war bisher für solide Luft- und AiO-CPU-Kühler bekannt, erweitert sein Portfolio jetzt aber auch um DIY-Komponenten. Die AGB-Pumpe-Kombination „NeoChanger“ debütiert in dieser Ausgabe in einem Test auf Seite 15. Weitere Produkte will Enermax in den kommenden Monaten vorstellen. Es ist stets interessant, wenn ein Unternehmen, das bisher nur geschlossene Wasserkühlungen angeboten hat, mit einer starken Initiative in den heiß umkämpften Markt der DIY-Wasserkühlung tritt. Wir haben deswegen Janine Kendzia, Senior Marketing Manager bei Enermax und Lepa, einige Fragen zur Beantwortung zukommen lassen. 4

Schon in der Vergangenheit war das Unternehmen für Kooperationen mit Moddern offen und freute sich stets über außergewöhnliche Modifikationen an den eigenen Produkten. „Die Nähe zu der Community ist wichtig, um immer bessere Produkte zu entwickeln und die Bedürfnisse der Kunden zu verstehen. Es gibt hierbei keine generelle Regel. Derartige Zusammenarbeiten sind an sich projektbasiert, wie gesagt – es freut uns

immer Enermax oder LEPA Hardware in außergewöhnlichen Systemen und Mods zu sehen. Das zeigt uns auch wie kreativ unsere Kunden sind“, verrät uns Janine. Die Zusammenarbeit mit WeMod-It und die damit verbundene Präsenz auf den Modding Masters ist das Ergebnis einer langfristigen Strategie, die das Unterneh-

men verfolgt: „Als Hardwarehersteller möchten wir den Kunden möglichst praktikable Lösungen anbieten. Auch wenn der Trend wächst, ist der Bereich von solch umfangreichen Flüssigkühllösungen nur ein Teil des Marktes. Das Thema Flüssigkühllösung ist den Kunden immer wichtiger, daher geben wir beispielsweise bei unseren Gehäusen immer direkt mit an, wo im Gehäuse solche Lösungen installiert werden können.“ Im Vorfeld der Modding Masters hat We-Mod-It in Zusammenarbeit mit Enermax die Mini-Mod-Liga ausgetragen. Hierzu hat das Unternehmen fünf Teilnehmern den CPU-Kühler ETS-T50 AXE bereitgestellt. Diese sollen den Kühler bis zur den Modding Masters kreativ im Aussehen verändern oder Erweitern. Die finalen Einsendungen wurden dann auf der Messe von der Jury bewertet, drei Teilnehmer zum Sieger gekürt. Doch zurück zur eigentlichen Veranstaltung: 25 Projekte gab es auf dem Modding Masters-Stand zu sehen. Casemods und Casecons, mit denen die 23 teilnehmenden Modder gegeneinander antraten, um in zwei Kategorien einen Podestplatz zu belegen. Zusätzlich konnten Messe- und Standbesucher einen Favoriten bestimmen, der dann mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde.




Modding Masters 2017

von Farbe auf Holz und Metall. Unter allen Ausstellern veranstaltete auch die Maker Fair Bodensee selbst einen kleinen Wettbewerb. In nur 24 Stunden sollten die Standbetreiber eine funktionsfähige Maschine bauen, die unterschiedliche – nicht alkoholische – Getränke aus unterschiedlichen Säften mischt. Georg und Matthias nahmen sich dieser Herausforderung im Namen der Modding Masters an. Mit wenig Schlaf, dafür aber umso mehr Elan, bauten die beiden – wie hätte es anders sein können – einen PC mit integrierter Saftausgabe. Die Idee kam bei der Jury so gut an, dass sie das Werk mit dem zweiten Platz auszeichnete! Während die Jungs an dem SaftPC bastelten, nutzte Ali Abbas den zweiten Live-Modding-Platz, um Standbesuchern das Casemodding näher zu bringen. Eine Vielzahl an Interessenten ließ sich zeigen, wie ein Gehäuse gefräst und lackiert wird. Die Modding Masters-Teilnehmer standen aber auch mit Fachwissen bei spezifischen Fragen zur Seite. Einige Besucher hatten bereits erste Erfahrung mit Casemods gesammelt und wollten ihr Handwerk optimieren. Häufige Fragen wurden zur Verarbeitung von Acrylglas gestellt oder etwa der richtigen Methode zum Auftragen

Ali Abbas arbeitet für Caseking

Da Ali Abbas dieses Jahr unverkennbar unter der Caseking-Flagge auftrat, wollten wir wissen, was es mit dem „Branding“ auf sich hat und haben den Modder um ein kurzes Interview gebeten. Der gebürtige Engländer kam 1998

Event

nach Deutschland und gehört zu der internationalen Elite, wenn es ums Casemodding geht. Bisher betrieb Ali seine Casemod- und Casecon-Projekte nur als ein Hobby neben seinem Hauptberuf als Netzwerktechniker. Seit zweieinhalb Monaten gehört er zu dem Team von Caseking. „Der Lancer, den ich auch hier ausstelle, ist Zeitzeuge einer der größten Veränderungen meines Lebens. Ich betreibe das Hobby ja schon seit den 90igern“, erzählt uns Ali. „Schon als Kind war ich dem Casemodding sehr zugeneigt. Angeblich - so erzählen es zumindest meine Eltern - habe ich mit sieben Jahren eine alte Schreibmaschine auseinander gebaut, diese modifiziert und funktionstüchtig wieder zusammengebaut. Mein erster richtiger Casemod war ein Gehäuse, das ich selbst

7


Event

Modding Masters 2017

entworfen und dann gebaut habe. jekten. 15 Kreationen und 35 kleinere Projekte hat der EngNicht, weil es hübscher war als länder umgesetzt. Trotz Ruhm das, was man für Geld kaufen und internationaler Bekanntheit konnte. Sondern, weil Gehäuse schätzt Ali die Modding Masters. früher einfach sehr, sehr teuer „Das Event hier ist enorm wichtig waren. Es gab nicht diese Masse für die deutsche Modding-Comund Vielfalt an Cases, die es heu- munity und die einzelnen Modder. te gibt“, erinnert sich Ali zurück. Ich bin der älteste Teilnehmer in diesem Jahr und mein HobDen Markt beherrschten damals by hält mich jung. Der Austausch rechteckige Kästen in „schicker“ mit anderen Künstlern macht uns grauer, beiger und vereinzeln besser. Der eine kann besser sogar schwarzer Farbgebung. mit Aluminium umgehen, ein anFunktionalität stand im Vorder- derer ist ein Profi, wenn es um grund, das Design spielte kaum das Lackieren geht. Man tauscht eine nennenswerte Rolle. Für sich auf Augenhöhe über neue

auffällige Alleinstellungsmerkmale gab es keine Zielgruppe. „Da mir die Standard-Ware nicht zusagte, beschloss ich aus Holz ein eigenes Gehäuse zu bauen. Für zwei Mainboards und zwei Netzteile. Ich habe das Casemodding als Kunst angesehen, ich bin schon immer ein Künstler gewesen und konnte mich durch meine Werke ausleben“, sagt Ali. Erst 2010 hat sich der Modder für die DCMM angemeldet – aus Überzeugung, es genauso gut oder noch besser machen zu können, als die bisherigen Teilnehmer. Aufgrund eines nur sehr kleinen Budgets verzichtete Ali noch die nächsten drei Jahre auf Wasserkühlung oder eine LEG-Beleuchtung in seinen Pro8

Produkte, neue Gehäuse und neue Ideen aus. Das Casemodding ist ein großer Lernprozess und wir lernen ständig voneinander. Wir sind wie eine große Familie. Es ist alles sehr brüderlich hier“, schwärmt Ali Abbas.

Glückliche Sieger

Bei aller Brüderlichkeit und Freundschaft, sind die Modding Masters noch immer ein Wettbewerb. Und auf einem Wettbewerb gibt es auch einige Siegerplätze zu belegen. Zwei Tage lang hat die Jury die Casemods und Casecons der Teilnehmer vor Ort unter die Lupe genommen. Den Abschluss der Modding Masters stellt die Siegerehrung und die Verlosung des Casemods aus dem Live-Modding dar. In der Kategorie Casecon konnte sich Monia Kaleeva Reuter mit ihrem Casecon Black Diamond den dritten Platz sichern. Wie der Name ihres Projektes schon verrät, bestand das Case aus hunderten kleinen schwarzen und Mocca-farbigen Glas-Diamanten. Der zweite Platz ging an Ali Abbas, der mit dem Lancer – einer futuristischen Waffe – auch die Aufmerksamkeit vieler Standbesucher auf sich ziehen konnte. Mehr als verdient, gewann Stefan Ulrich mit seinem Dalek die diesjährige Casecon. Wir haben Stefan und sein Projekt bereits in der dritten Ausgabe vorgestellt. Leider blieb dem Modder der Erfolg bei der Thermaltake Invitational S2 2016 – im Rahmen des Wettbewerbes hat Stefan den Dalek gebaut - verwehrt. Bei den Modding Masters wurde sein Projekt mit gleich zwei


Modding Masters 2017 Preisen ausgezeichnet. Mit zwei müssen. Besonders dieses durchPreisen? Ja, denn auch der Pub- dachte Konzept gefiel der Jury. likumspreis ging an Stefan Ulrich. Bei dem Projekt „SL5t“ vereint Bei den Casemods ist gleich auf Ronny capten Moor Eleganz, Ludem dritten Platz ein vertrau- xus und schlichte Formen – und tes Gesicht: Ali Abbas überzeugt holt sich den Sieg auf den diesdie Jury mit seinem P.O.D II. Als jährigen Modding Masters. Als Grundgerüst diente ein Thermal- Grundgerüst diente ein Mastercase take Core X31-Gehäuse, das in Maker 5T-Gehäuse, das Farbspiel die selbstentwickelte Basis „The zwischen Rot, Weiß und Schwarz Stronghold“ platziert wurde. Da- tragen zu dem edlen Gesamtbild mit steht der Casemod zum ei- bei. Wie von Ronny gewohnt, nen fest auf dem Boden, zum wurde viel mit buntem Acrylglas anderen ist eine klare Sicht auf als dezenter Kontrast gearbeitet. die verbaute Hardware geboten. Ein rundum gelungener und nun auch ausgezeichneter Casemod. Den zweiten Platz holt sich Georg Gorgtech Rotaru mit dem Casemod The Punisher. Für diesen hat der Bastler ein eigenes LED-Lichtsystem entwickelt. Es ermöglicht die feine Justierung der Farbe im Inneren des Gehäuses. Zugleich lässt sich aber auch die Front komplett abnehmen, ohne ein einziges Kabel abstecken zu

Event

Bis zum nächsten Jahr

Die zwei Tage Modding Masters waren ein Erlebnis, das sich nur schwer in Worte fassen lässt. So viele interessante Projekte, so eine herzliche Stimmung und so viele nette Leute auf einem Haufen, wie man es sonst selten vorfindet. Man muss es eigentlich erlebt haben. Zumal die Marker Fair Bodensee auch abseits der Modding Masters eine bunte Mischung aus unterschiedlichen Themenwelten ist. Wir freuen uns auf jeden Fall schon jetzt auf die Modding Masters 2018!

9


WASSERKÜHLUNG ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti ArcticStorm

ZOTAC

GeForce GTX 1080 Ti ArcticStorm M

it der GeForece 1080Ti hat Nvidia ein echtes Biest auf den Markt gebracht. Sie ist zum aktuellen Zeitpunkt die schnellste Nicht-Profi-Grafikkarte und weiß bereits in der Founders Edition zu überzeugen. Mit eigenen PCB-Designs hohlen die Board-Partner wie gewohnt das letzte mögliche Bisschen aus den Chips und auch beim GP102Pascal ist das nicht anders. Um dieses Biest zu bändigen und die Leistung im Vergleich zur Standard-Ausführung weiter zu erhöhen, hat ZOTAC die GTX 1080Ti ArcticStorm vorgestellt. Wir haben uns angeschaut, was die Karte leistet und wie gut der vormontierte Full-Cover-Kühlblock mit der Wärmeabfuhr zurechtkommt. Trotz der hohen Dominanz an 8mm-dickem Acrylglas an der Front des Kühlblocks fühlt sich die Grafikkarte schön schwer und sehr hochwertig an. Das Design erinnert entfernt an die Kühler von EK Waterblocks, hat aber durch mehr Rundungen und die asymmetrische Abdeckung aus Aluminium einen klar erkennbaren,

10

eigenen Charakter. ZOTAC setzt als Trägermaterial auf vernickeltes Kupfer sowie den bereits erwähnten, durchsichtigen Kunststoff. So kommen die Kanäle insbesondere bei einer bunten Kühlflüssigkeit gut zur Geltung. Wer stattdessen auf destilliertes oder hochgereinigtes Wasser setzt, auf eine bunte, auffällige Farbgebung nicht verzichten möchte, nutzt die eingebaute RGB-LED-Beleuchtung. Die Ansteuerung erfolgt über eine kostenlose Software, zu der wir später noch einige Worte verlieren möchten.

Die ZOTAC GTX 1080Ti ArcticStorm wird über das standardisierte G-1/4-Zoll-Schraubgewinde, von denen vier zur Verfügung stehen, in den Kühlkreislauf eingebunden. Es passen also sowohl Anschraubtüllen als auch Hardtube-Fittinge an die Karte. Lobend erwähnen möchten wir das plan sitzenden Anschlussterminal. Es macht die Karte nicht größer das PCB ist, bietet aber gleichzeitig vier Aussparungen für die Fittinge. Zotac legt dem Lieferumfang zwei Stopfen aus Messing bei. Ebenfalls aus Messing sind zwei Fittinge mit einem


ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti ArcticStorm WASSERKÜHLUNG Innendurchmesser

von

10mm.

Die Rückseite der Grafikkarte wird von einer Aluminium-Backplate geschmückt. Das Design ist, besonders im Vergleich mit der GTX 1080 ArcticStorm, sehr zurückhaltend gestaltet. Zwar sind weiter hin das ZOTAC-Branding und gerade Linien als Azente vorhanden, auf knalliges und ZOTAC-typisches Orange wird aber komplett verzichtet. Die Grafikkarte wirkt hierdurch sehr edel, erwachsen und keineswegs verspielt, wie es bei der GTX 900er Generation noch der Fall war. Unseren Geschmack trifft ZOTAC mit der Karte allemal und bietet Casemoddern und WaKü-Enthusiasten mehr Spielraum bei der Designgestaltung. Durch ein gefrästes Mash-Muster in der Backplate können – zumindest in der Theorie – die Chips auf der Rückseite des PCB mit Frischluft versorgt werden, wenn denn eine ausreichende Kühlung durch einen Gehäuselüfter vorhanden ist.

MHz auf. Bei der 1080Ti Foun- anzupassen. Natürlich könnten wir ders Edition sind es 1480Mhz die Karte bis zum Maximum überim IDLE zu 1582MHz unter Last. takten. Oder aber wir überlassen das dem Nutzer und geben ihm Wir haben uns über die konser- ein Erfolgserlebnis. Außerdem vative Werksübertaktung ein we- lernt der Nutzer seine Karte und nig gewundert und fragten bei unsere Software besser kennen“. ZOTAC nach, wieso man nicht noch mehr aus den verbauten Diese Offenheit ist durchaus löbKomponenten herauskitzelt. Der lich. Nicht unerwähnt wollen wir Senior Marketing Manager für die aber auch lassen, dass hierdurch EMA-Region, Maciej Wieczorek, auch eine gewisse Kundenbindung gab an, das Unternehmen ist sich erreicht wird. ZOTAC versucht mit durchaus bewusst, dass viele po- Qualität zu überzeugen statt mit tentielle Käufer in erster Linie auf Zahlen zu protzen. „Bei Problemen steht den Käufern unsere kostenlose Support-Hotline zur Seite. Wir haben sehr qualifizierte und vor allem geduldige Mitarbeiter an den Apparaten. Bei Registrierung bietet ZOTAC eine erweiterte Garantie von fünf Jahren an. Wer also nicht sofort übertaktet, kann das in einigen Jahren nachholen, wenn er merkt, dass die Grafikleistung im Standard-Takt nicht mehr ausreichend ist. Und wer sich für eine Luftgekühlte Grafikkarte entscheidet um auf diese anschließend einen Kühlblock zu montieren kann sich sicher sein, Die Ausgangslage die Zahlen schauen. Ebenso spielt da der Tausch von der Garantie Betrachtet man die rohen ZahDesign eine wichtige Rolle. Doch abgedeckt wird. Zumindest wenn len, auch im Vergleich zu den die Strategie, die ZOTAC bei der durch das Umrüsten die KompoMitbewerben, fällt die nur geArcticStorm-Produktreihe verfolgt, nenten nicht beschädigt werden“, ringe standardgemäße Übertaist eine andere: „Der Nutzer soll führt Maciej Wieczorek weiter aus. cktung der ZOTAC GTX 1080Ti selbst die Möglichkeit haben, die ArcticStorm auf. Die Karte weist Grafikkarte an sein System und Auf dem Prüfstand einen Base-Takt von 1.506 soseine Wasserkühlung individuell Unser Testsystem setzt sich wie einen Boost-Takt von 1.620 11


WASSERKÜHLUNG ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti ArcticStorm Nachdem das Untertakten die Grafikkarte – man entschuldige uns an dieser Stelle bitte den Wortwitz - kalt ließ, versuchten wir die ZOTAC GTX 1080Ti ArcticStorm in einem gesunden Rahmen zu übertakten. Da es sich bei unserem Testmuster nicht um eine Dauerleihgabe handelte, verzichteten wir auf zu hohe Taktraten, die den Tod der GPU bedeuten könnten. Das Endergebnis unserer Übertaktung lautet wie folgt: 2005MHz für die Grafikeinheit im Boost aus einem Intel i7 6700k, dem GTX 1080Ti verhält. Um einen sowie 1500MHz beim Speicher. ASUS Z170M-Mainboard und Vergleich zu der Standard-Ausacht Gigabyte DDR4 Speicher führung der 1080Ti aufstellen Zum dritten Mal starteten wir zusammen. Die Komponenten zu können, untertakteten wir die die Testsequenz in FurMark für sind in dem Thermaltake Core ArcticStorm: 1481MHz Basistakt, eine Stunde. Diesmal erreichP3 untergebracht. Um äußere 1580MHz Boost-Takt und unveränte die Grafikkarte schon nach 19 Einflüsse möglichst gering zu dert 1375MHz beim Speichertakt. Minuten die 45 ° Celsius-Marhalten, kühlen wir den Prozessor ke. Für einen kurzen Moment und die Grafikkarte durch zwei Erneut lief FurMark für eine Stunzeigte der Hardware-Monitor 49 separate Kreisläufe. Alle Tempe- de durch. Der Geringere Takt Grad an, nur um nach wenigen raturen werden unter Abzug der hatte nur geringfügige AuswirkunMinuten bis zum Ende es Tests Raumtemperatur protokoliert. gen auf die Temperaturen. Knapp wieder auf 48° Celsius zu sinein Grad betrug der Unterschied ken. Ordentliche Werte und eine Im Idle zeigt sich die ZOTAC zum werkseitig übertakteten ZOgute Arbeit des Kühlers. Oder? GTX 1080Ti ArcticStorm gelang- TAC GTX 1080Ti ArcticStorm. weilt. Die Temperaturen liegen hier zwischen 41 und 42° Celsius. Das möchten wir ändern und lassen für eine halbe Stunde FurMark laufen. Die Hitzeentwicklung steigt auf 44° Celsius und pendelt sich ab Minute 23 bei knapp 45° Celsius ein. Nach einer Stunde Dauerbelastung können wir maximal 46° Celsius verzeichnen – diesen Wert erreicht die Karte in unserem Test bei Laufminute 47. Sehr gerne hätten wir die ZOTAC GTX 1080Ti ArcticStorm im gleichen Testlauf mit einer 1080Ti Founders Edition verglichen. Leider konnte uns weder Nvidia noch einer der Boardpartner kurzfristig ein entsprechendes Testmuster bereitstellen. Also mussten wir umdenken und testeten stattdessen, wie sich der ZOTAC-Kühlblock mit einer nicht übertakteten 12

Nicht unerwähnt lassen wollen wir an dieser Stelle, dass bei solchen Tests die Fehlertoleranz bei eins bis zwei Grad Celsius liegt. Die Erfassung der Wärmeübertragung müsste in Kelvin erfolgen, wäre für den Normalgebraucht jedoch kaum relevant.

Ja, aber nur bedingt. Da wir uns dagegen entschieden haben, den Kühlblock und die Backplate mit einzelnen Temperatursensoren zu bestücken, nutzen wir zum ersten Mal nutzen wir einen Infrarot Thermometer. Mit diesem „tasteten“ wir die Oberfläche der Grafikkarte ab und notierten uns die Tempera-


ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti ArcticStorm WASSERKÜHLUNG turen der einzelnen Stellen sowie Bereiche. Insbesondere nach der Übertaktung wurde klar, dass die ZOTAC GTX 1080Ti ArcticStorm vor allem bei den Spannungswandlern spürbare Heatspots hat. Der Hitze auf der Spur

Unserer Meinung nach ist das der Bauweise des Kühlkörpers geschuldet. Die Kühlflüssigkeit läuft in dem U-förmigen Kanal und durchläuft nur an der GPU die 3mm feinen Finnen. Nahe der Spannungswandler setzt ZOTAC auf Fräsungen, die bei passiven Kühlkörpern üblich sind. Da diese von dem Acrylglas abgedeckt werden und so kaum bis keine Frischluft zur Wärmeabfuhr bekommen, ist das viel mehr ein Designelement.

Auch Alphacool nutzt bei seinen Kühlern ein ähnliches Prinzip, bei dem nur der Grafikprozessor umspült wird. Der Vorteil ist die günstige Produktion solcher Kühler. Der Nachteil sind die bereits erwähnten Heatspots in Spannungswandler-Nähe. Der Kühblock der ZOTAC GTX 1080Ti ArcticStorm erledigt seine Arbeit mehr als gut und hält die Karte auch bei Vollauslastung angenehm kühl. Es gibt also nur bedingt Grund für Kritik – insbesondere wenn man eine Luftkühlung als Vergleich nimmt. Doch erfahrungsgemäß erreichen Full-Cover-Kühlblocks,

die die Spannungswandler aktiv kühlen, geringfügig bessere Übertacktungswerte. Außerdem steigt die Langlebigkeit der verbauten Komponenten. Dass der Kühler die Grafikkarte durch seine Bauweise limitieren

Bunte Lichter und Kontrolle

Es gehört mittlerweile zum Standard, eine eigene Kontroll- und Monitoring-Software anzubieten. So auch bei Zotac, die mit FireStorm gleich mehrere Funktionen vereinen. In erster Linie erlaubt FireStorm das Übertakten der eingebauten Grafikkarte. Sind mehrere GPUs im SLI-Verbund angeschlossen, können separat pro Karte die Einstellungen vorgenommen und als Profile gespeichert werden. Als Zusatzinformationen lassen sich die Spannungen, die BIOS-Version, CUDA-Kerne und der verbaute Arbeitsspeicher darstellen. Der eingebaute Monitor zeigt ebenfalls die Taktung des Grafikspeichers und Prozessors, die GPU Voltage sowie die Temperatur so in Echtkönnte, schließen wir aus. GPU zeit an. So Standard, so bekannt. und VRAM werden durch die breiten Kanäle direkt und sehr gut Der Reiter SPECTRA hingegen gekühlt. Selbst eine maximale und ist exklusiv ZOTAC-Grafikkardauerhafte Belastung ist ohne Pro- ten vorbehalten. Hier wird nach bleme möglich. Die Wärme wird, Wunsch die Beleuchtung konfiguausreichend großer Radiator vor- riert. Mehrere Modi stehen dabei ausgesetzt, gut abtransportiert. Im zur Auswahl. Im statischen MoZOTAC GTX 1080Ti ArcticStorm dus leuchtet die zuvor gewählte schlummert noch einiges Potenti- Farbe dauerhaft. Bei Breating und al, so dass die Karte auch über Stobe blinkt eine Farbe wahlweidie von uns konservativ gewähl- se langsam oder sehr schnell. ten Werte hinaus übertaktet wer- Über Circle können bis zu acht den kann. Mit ein wenig Glück bei Farben definiert werden, die der Chip-Güte-Lotterie erhält der dann nacheinander umschalten. Käufer eine der leistungsfähigs- Dieser Funktionsumfang ist austen GRX 1080Ti auf dem Markt. reichend, um ein wenig Licht in 13


WASSERKÜHLUNG ZOTAC GeForce GTX 1080 Ti ArcticStorm das Gehäuseinnere zu bringen. Mit der einfachen und leicht verständlichen Oberfläche werden auch Einsteiger zurechtkommen. Dass es keine deutschsprachige Übersetzung gibt, ist jedoch schade.

nicht zutrauen, sind hier gut aufgehoben. Uns gefallen das Design, die Farbgebung und das flache Anschlussterminal der Grafikkarte.

messen. Ein Vergleich: Der separate Kauf einer Founders Edition sowie eines Full-Cover-Kühlblocks lag zum Zeitpunkt unseres Tests bei ca. 995 Euro. Mit fünf Ja, die Kanäle für die Kühlflüssig- Jahren Garantie nach kostenlokeit hätten ruhig auch die Span- ser Produktregistrierung erhalten nungswandler abdecken können. Käufer auch langfristig Support Ein Beinbruch ist dies aber nicht. bei Hilfestellung. Eine rundum Zotac hat eine gute Balance aus zukunftssichere Investition also. Funktionalität und Leistung gefunden. Der Preis von knapp 900 Euro ist für das Gesamtpaket der GTX 1080Ti ArcticStorm ange-

Abschließende Worte

Konnte uns ZOTAC mit der GTX 1080Ti ArcticStorm überzeugen? Absolut! Die Karte ist sehr schnell und bietet viel Potential für Übertakter. Besonders Einsteiger, die sich selbst einen Kühlerwechsel

3DMark Benchmarks

6513 Fire Strike Ultra

7598 7502

12791 Fire Strike

14195 14021

19497 Fire Strike Extreme

21236 21078

9574 TimeSpy

9912 9801

0

5000 Underclocked

14

10000 Overclocked

15000 Standard-Werte

20000

25000


Enermax NEOChanger WASSERKÜHLUNG

Enermax

NEOChanger AGB trifft Pumpe S

elbst wenn AiO-Kompaktwasserkühler derzeit einen regelrechten Boom zu erleben scheinen, hat der DIY-Kühlkreislauf weiterhin einen sehr hohen Stellenwert. Sowohl bei den Enthusiasten, als auch bei den Herstellern, denn der Markt ist millionenschwer. Zu den neuen Playern, die einen Stück vom WaKü-Kuchen abhaben wollen, gehört Enermax. Mit dem NEOChanger bringt das taiwanische Unternehmen eine AGB-Pumpen-Kombination mit einer sehenswerten Funktion auf den Markt: ein Mini-Display, das die Drehgewindigkeit der Pumpe anzeigt. Ob das ausreicht, um die Gunst der Käufer zu gewinnen, haben wir uns im folgenden Beitrag angeschaut.

ben, Vibrationsdämpfern, Überbrückungsstecker für das Netzteil und einer Fernbedienung. Ebenso legt Enermax ein mehrsprachiges und bebildertes Handbuch bei. Der NEOChanger ist eine einzige Einheit, bei der sich nur der Deckel abmontieren lässt. Ein Austausch der Pumpe oder des Ausgleichsbehälters ist somit nicht möglich. Bei der Materialwahl entschied sich Enermax zu einem Großteil für Kunststoff. Das Gehäuse besteht aus hochtemperaturbeständigem, thermoplastischem Kunststoff Polyphenylensulfid (PPS),

der AGB-Tube aus Acrylglas (PMMA). Im Aluminium-Deckel sind zwei G1/4-Zoll-Gefinde eingelassen, von denen jeweils einer wahlweise als Fillport und der andere als Zulauf im Kühlkreislauf dient. Das Steigrörchen kann in der Position getauscht oder komplett entfernt werden. Ähnlich wie schon bei dem EK Waterblocks Fluid Gaming sehen wir den Griff von Enermal zu Aluminium als Trägermaterial für den Deckel als bedenklich an. Insbesondere unerfahrene Nutzer werden mit einer hohen Wahrscheinlichkeit Kühlkomponenten aus Kup-

Überraschend schwer ist der Karton, als uns der Postbote das Testmuster des Enermax NEOChanger überreicht. Beim Auspacken sind wir umso mehr verwundert, wie groß die Verpackung und wie kompakt der Inhalt ausfällt. Der Lieferumfang besteht aus dem NEOChanger selbst sowie einem kleinen Päckchen mit Schrau15


WASSERKÜHLUNG Enermax NEOChanger fer und Nickel in ihren Kreislauf einbinden. Das Mischen der Metalle führt aber langfristig zu Korrosion, wenn kein passendes Kühlmittel zum Einsatz kommt. Kupfer wäre die bessere, jedoch auch teurere Wahl gewesen.

nal-Anschluss (4-Pin) für entsprechende Mainboards oder RGB-LED-Controller. Die Belegung lautet 12V – G – R – B. Beide Kabel sind gesleeved und blickdicht, wobei Enermax auf eine Kunststoffummantelung mit hoher Festigkeit setzt. Eine Möglichkeit Bei der Pumpe handelt es sich, die Pumpe per PWM anzusteuern, anders als es vielleicht auf den fehlt. Stattdessen wird die Dreh-

16

ersten Blick vermuten lässt, nicht um eine herkömmliche Laing D5. Enermax setzt auf eine nicht näher dokumentierte Pumpe mit Keramikwelle. Wie bereits erwähnt, lässt sich diese nicht austauschen – das Unternehmen gibt die Lebenszeit mit über 11 Jahren bzw. 100.000 Betriebsstunden an. Die Pumpeinheit selbst ist mit einem Controller verbunden, der über Infrarot angesprochen werden dann. Enermax legt dem Lieferumfang eine passende Fernbedienung bei, die wir uns gleich noch anschauen werden. Lobend erwähnen, möchten wir den integrierten Vibrationsdämpfer aus Gummi. Er hat zwar großzügige Ausschnitte für Kabel und den IR-Empfänger, erfüllt aber dennoch einen besseren Job als eine herkömmliche Kunststoffabdeckung.

geschwindigkeit über die bereits erwähnte IR-Fernbedienung eingestellt. Neben den voreingestellten 500-RPM-Stufen zwischen 1500 und 4000, kann die Drehzahl auch in 150er-Schritten nach oben oder unten reguliert werden.

Zwei Kabel schauen aus der Unterseite der Pumeinheit heraus: ein 12V-Anschluss für den SATA-Port sowie ein RGB-Sig-

Es ist ein durchaus innovatives Konzept, das Enermax hier verfolgt. Anstatt mit einem Dreh-Regler zu hantieren, wie es bei D5-Pumpen

Ist das alltagstauglich?

oft üblich ist, kann die Flussgeschwindigkeit der Kühlflüssigkeit bequem von außen gesteuert werden. Besonders praktisch ist das, wenn die Pumpe bereits verbaut ist. Zumal der Montage-Fuß des NEOChanger sehr flach ausfällt. Wir entscheiden uns, die Pumpe mit dem integrierten Ausgleichsbehälter aufzuhängen und schrauben die im Lieferumfang enthaltene Halterung auf. Klasse, dass Enermax das passende Element gleich mitliefert! Leider ist diese jedoch nicht mit dem 120mm-Lochabstand konform. Vibrationsdämmer aus Gummi, die sowohl für die horizontale- als auch vertikale Montage zur Verfügung stehen, sind ebenfalls im Lieferumfang enthalten. Die hängende Position hat den Vorteil, dass der IR-Empfänger für die Signale der Fernbedienung gut erreichbar ist. Bei einer „stehenden“ Montage hatten wir gelegentliche Aussetzer bei der Erkennung unserer Eingaben. Sowohl mit als auch ohne getöntem Sicherheitsglas war es uns in unserem Jonsbo MOD1-Testsystem möglich, die Beleuchtung des AGB-Tubes und

die Drehgeschwindigkeit der Pumpe einzustellen. Der eingebaute LED-Bildschirm ist gut lesbar und angenehm leuchtstark – besonders erfreulich für alle, die auf ge-


Enermax NEOChanger WASSERKÜHLUNG leichten Dimmen der Helligkeit. Im „Auto“-Modus schalten sich alle Farben abwechselnd nach dem Regenbogenprinzip durch. Die Beleuchtung kann per Fernbedienung auch vollständig abgeschaltet sowie die Helligkeit nach oben oder unter reguliert werden.

LED-Beleuchtung sehen wir als eine nette Spielerei an, die dem derzeitigen Hype gerecht wird. Bei den Details schlampt Enermax jedoch. Der Aluminium-Deckel des Ausgleichsbehälters wird im Kreislauf von unerfahrenen Anwendern langfristig möglicherweise zu Korrosionsbildung führen. An der kratzanfälligen AGB-Tube aus Acrylglas sind bei grober Behandlung nach einiger Zeit Kratzer zu erwarten. Ebenso sind Ablagerungen von Kühlflüssigkeiten typisch. Hier wäre Borosilikatglas aus praktischer Sicht die bessere Wahl gewesen. Doch hochwertige Materialien bedeuten zugleich höhere Produktkosten. Und genau hier macht der Enermax NEOChanger wieder eine gute Figur. Die AGB-Pumpen-Kombination ist für günstige 83 Euro verfügbar.

Abschließende Worte

Wir sind nach dem Test des NEOChangers gewissermaßen Zwiegespalten. Das Debüt auf dem DIY-WaKü-Markt gelingt Enermax mit einem guten Gesamtpaket aus Funktionen, Design und einem umfangreichen Lieferumfang. Das Unternehmen traut sich insbesondere mit der eingebauten Anzeige zur Kontrolle und der Fernbedienung zur Steuerung der Drehgeschwindigkeit der Pumpe neue Wege zu gehen. Dadurch setzt sich Enermax klar von ähnlichen Produkten im Markt ab. Die töntes Plexi- oder Sicherheitsglas beim Gehäuse-Window setzen. Auch wenn uns als Enthusiasten in erster Linie die Technik hinter einem Produkt interessiert, wollen wir auch auf das zweite Alleinstellungsmerkmal des Enermax NEOChangers eingehen: die RGB-LED-Beleuchtung. Wie bereits erwähnt, kann diese wahlweise über ein kompatibles Mainboard oder RGB-Controller gesteuert werden. Stehen diese beiden Optionen nicht zur Verfügung, kann der NEOChanger mit der beiliegenden Fernbedienung konfiguriert werden. Hier kann der Nutzer aus acht vordefinierten Farben wählen. Ebenso stehen vier Modi zur Auswahl, die das Farbspiel interessanter gestalten: Bei „Flash“ blinkt die zuvor definierte Farbe im gleichmäßigen Rhythmus. „Sparkle“ kombiniert das Blinken mit einem

RPM: Abweichung 5000 3900

4000

3360 2730

3000 2000

4410

2130 1530

1000 0 1

2

3 Vorgabe

4

5

6

3900

4410

Tatsächliche RPM

L/h nach RPM sortiert 600 500 400 300 200 100 0 1530

2130

2730

3360

17


WASSERKÜHLUNG Langzeittest: Kühlflüssigkeiten

Langzeittest

Coolants Teil 2

V

or ein bisschen mehr als zwei Monaten haben wir unseren ersten Langzeittest gestartet. Dafür wurden die Kühlflüssigkeiten mehrerer Hersteller ausgewählt und in einen aktiven Kreislauf gepackt. Ebenso haben wir jede Flüssigkeit in Reagenzgläser gefüllt, um zu prüfen, wie sich diese ohne Bewegung verhält. Schon in der ersten Runde zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Flüssigkeiten. Wir können einige Empfehlungen aussprechen und müssen von einem Produkt sogar abraten. Und während wir diese Zeilen schreiben, durchfließen bereits die nächsten Kandidaten den Testparcours.

18

Bei der Kühlflüssigkeit ist es ähnlich wie bei der Wahl der Komponentenwahl: Es gibt mindestens zwei Lager, die über die Aussagen und Argumentationen des jeweils Andersdenkenden nur den Kopf schütteln können. Eine Grafikkarte sowie CPU von Nvidia und Intel oder doch lieber alles von AMD? Ähnlich verhält es sich bei der Wasserkühlung. Während die einen bevorzugt zu destilliertem

Wasser greifen, setzen die anderen auf farblich zum Gesamtdesign passende, bunte Fertiggemische. Nicht nur Show-Konfigurationen, sondern auch der heimische PC soll alle Blicke auf sich ziehen. Wir wollen herausfinden, wie sehr sich die unterschiedlichen Konzentrate und Fertiggemische voneinander unterscheiden. Dabei achten wir auf die Farbgebung, Flussverhalten und den Grad des Absetzens bzw. die Verfärbung von Hardtubes und Schläuchen. In weiteren Tests werden wir u.a. prüfen, wie gut sich die Coolants aus Stoffen herauswa-

schen lassen und wie sie sich unter Extrembedingungen verhalten. Doch dazu in einer der kommenden Ausgaben mehr. CF No.1 Opaque Acid Green UV

Das Coolant aus dem Hause Nanoxia macht seinem Namen alle Ehre. Die undurchsichtige Flüssigkeit erinnert mit seiner neon-giftig-grünen Farbgebung an die wilden 90er – oder an die AKW-Abfälle aus der Kultserie Die Simpsons. Bei direkter Lichteinstrahlung ist das Grün leuchtend kräftig. Bei Kunst-


Langzeittest: Kühlflüssigkeiten WASSERKÜHLUNG licht tendiert das CF No.1 Opa- mit Kühlern aus unterschiedlichen que Acid Green UV es ein we- Metallen, konnte uns die Flüsnig in die Richtung von Pastell. sigkeit mit ihrem tiefen Schwarz überzeugen. Doch auch Anlass In unserem Testaufbau verwen- zu Kritik gab es: Die starke Verden wir sowohl klare PETG-Hard- färbung der Acrylglasrohe musstubes von Nanoxia als auch Al- ten wir bemängeln. Wir waren phacool Eisrohre aus satiniertem also sehr gespannt, wie sich das Akrylglas. Die grüne Kühlflüssig- Coolant in einem aktiven Kreislauf keit macht zwar in beiden Kunst- über mehrere Wochen verhält. stoffröhrchen eine gute Figur, sieht Durch die laminare Strömung im in den klaren Tubes jedoch einen Inneren des Kreislaufs berührt die Tick besser aus – die Neon-Farbe Kühlflüssigkeit die Innenseite des ist kräftiger und intensiver. Ähn- Hardtubes an einigen Stellen öflich verhält es sich mit den durch- ters als anderen Stellen und damit sichtigen Schläuchen. In dem auch mit einem höheren Druck. weißen Masterkleer-Schlauch ist Liquids mit Partikeln, ähnlich wie die Kühlflüssigkeit jedoch kaum diese bei Monsoon vorkommen, bis gar nicht wahrnehmbar. aber auch solche mit groben Farbpigmenten, hinterlassen an dieDas Flussverhalten ist durch eine sen Stellen klar sichtbare Spuren. etwas dickflüssigere Beschaffen- Diese laminare Strömung kommt heit sehr stabil, Luftblasen sind in jedem unserer Test-Kreisläukaum vorhanden. Nach dem Be- fe vor. Im Fall des Thermaltake füllen des Kreislaufes und dem C1000 Opaque Coolant Black ersten Start zeigte sich nur eine ist diese Stelle sehr deutlich zu minimale Schäumung, die sich erkennen und bestätigt damit sehr schnell wieder auflöste. die Ergebnisse unseres Testes mit dem passiven Kreislauf. Bei unserem passiven Testaufbau stellen wir fest, dass sich jede Bei der Farbgebung kann das CF No.1 Opaque-Kühlflüssigkeit Coolant – zumindest in den ersnach ca. 26 Tagen anfing abzu- ten Tagen – durchaus überzeusetzen. Nach 55 Tagen konnten gen. Das Schwarz ist sehr dunkel. wir bei der Opaque Green UV Blauer oder grauer Schimmer, wie sogar eine vierfache Aufteilung man es von anderen schwarzen beobachten –im oberen Bereich Kühlflüssigkeiten her kennt, ist eine helle, fast transparente, far- nicht zu erkennen. Noch knapp bige Flüssigkeit. Im unseren Be- vor Ablauf einer Woche fing die reich dann die undurchsichtige Flüssigkeit an, heller und transBasis. Doch dazu in einer der parenter zu werden. Die einzelfolgenden Ausgaben mehr. Bei nen Farbpigmente bedeckten die der Zusammensetzung kommen Innenseite des PETG-Tubes, also unterschiedliche Stoffe mit an anderen Stellen waren sogar verschiedener Dichte zum Ein- Wolken-ähnliche Gebilde zu ersatz. Positiv: Das Absetzen von kennen. Über die nachfolgenden Partikeln fand bisher nicht statt. Wochen hinweg stieg die Transparenz weiter an, die KühlflüsThermaltake C1000 Opaque sigkeit kippte ins Grau-Blaue. Coolant Black Die Kühlflüssigkeit hatten wir uns bereits in der ersten Ausgabe von Thermaldrop angeschaut. Damals noch in einem passiven Aufbau

transparente als auch der weiße Schlauch war auf der Innenseite komplett schwarz. Die bereits angesprochenen Hardtubes wiesen einen Farbverlauf auf – an Nachdem wir unseren Testkreis- einigen Stellen konnte man die lauf auseinander gebaut ha- einzelnen Farbpigmente deutlich ben, stellten wir das Ausmaß mit bloßem Auge erkennen. Die der Verfärbung fest. Sowohl der Lamellen des CPU-Kühler Alpha19


WASSERKÜHLUNG Langzeittest: Kühlflüssigkeiten Cool NexXxoS XP³ war zu einem großen Teil komplett verstopft. Diese hohe Menge an Ablagerungen wirkt sich bereits kurzfristig auf die Temperaturen im Kreislauf auf. Ein ebenso bitterer Anblick offenbarte sich uns bei der Pumpe: Das Top aus Acrylglas hatte stellenweise eine schwarze bis graue Färbung angenommen. In

hafte Verfärbungen von Kühlkomponenten wie GPU-Kühler mit Acrylglas-Front oder Ausgleichsbehältern zu erwarten. Einen entsprechenden Test bereiten wir derzeit vor. Ebenfalls stehen wir mit Thermaltake in regem Kontakt und wollen aktiv dabei helfen, das Problem nachhaltig zu beheben.

nen Bläschen erinnerten an Brause, die im Wasser aufgelöst wird. Knapp 40 Minuten dauerte es, bis die Kühlflüssigkeit vollständig blasenfrei wurde. Vollständig blasenfrei? Nicht ganz, denn ähnlich wie bei dem Coolant von Auacomputer – und damit greifen wir an dieser Stelle ein wenig vorweg – setzten sich an den transparenten Schläuchen einzelne kleine Luftblasen ab. Die Hardtubes blieben von diesen jedoch unberührt. Bei der Farbe und dem Flussverhalten konnte uns das Aquatuning AT-Protect Blue überzeugen. Auch im passiven Test, dem Reagenzglas, gab es keine nennenswerten Veränderungen der Kühlflüssigkeit zu erkennen. Ganz anders sah es in der Flasche selbst aus, die wir nach dem Erhalt und dem Befüllen des Kreislaufs, lichtdicht gelagert hatten. Hier waren plötzlich einzelne größere und kleinere Flocken zu erkennen. Die Flüssigkeit war durch Verunreinigung konterminiert.

dieser Form würden wir das Pumpentop allein aus ästhetischen Gründen nicht mehr verwenden und müssten dieses austauschen. Wegen der instabilen Farbzusammensetzung und der damit verbundenen Abfärbung auf die Schläuche und Hardtubes können wir den Einsatz des Thermaltake C1000 Opaque Coolant Black zum aktuellen Zeitpunkt nicht empfehlen. Es sind dauer20

Aquatuning AT-Protect Blue

Die durchsichtige Kühlflüssigkeit von Aquatuning ordnet sich von ihrer Farbgebung zwischen Himmelblau und Lichtblau ein. Unter direkter Lichteinstrahlung ist auch ein wenig Türkis zu erkennen. Das Coolant gehört zu den hellsten, blauen Kandidaten in unserem Testfeld. Nach dem Befüllen des Kreislaufs stellen wir eine recht hohe Bildung von Mikro-Luftblasen fest. Die fei-

Nach Rücksprache mit Aquatuning konnten wir in Erfahrung bringen, dass in der Vergangenheit einzelne Chargen ein solches Problem aufwiesen. Mittlerweile wurde die Abfüllanlage mehrmals gereinigt, Probleme mit Flockenbildung in der Kühlflüssigkeit sind seitdem bisher nicht aufgetreten. Unser Testmuster gehört zu einer alten Charge, die offensichtlich von dem Problem betroffen war. An dieser Stelle müssen wir fairerweise sagen, dass Verunreinigungen beim Abfüllprozess immer wieder auftreten können – völlig unabhängig von dem Hersteller. Für den Nutzer ist das aber extrem ärgerlich, da sich eine Kontaminierung auf alle Komponenten im Kreislauf auswirken kann. Sind Flocken im Kühlsystem zu beob-


Langzeittest: Kühlflüssigkeiten WASSERKÜHLUNG les Pink bzw. Rosa. Besonders in den Alphacool Eistubes Satin verblassen die roten Farben und das Rosa scheint verstärkt durch. Ein weiterer Vergleich, den wir zu dem Opaque Acid Green UV ziehen betrifft die Mikro-Blasen-Bildung. Diese ist verstärkt an den durchsichtigen -Schläuchen zu beobachten und ist geringfügig stärker ausgeprägt als bei der grünen Kühlflüssigkeit. Thermaltake C1000 Opaque Coolant White

achten – hier immer wieder den AGB nach dem Abschalten der Pumpe zu kontrollieren – muss der komplette Kühlkreislauf gereinigt werden. Das heißt: alle Kühlkomponenten ausbauen, auseinanderbauen und reinigen. Mit destilliertem Wasser verdünnter Ethanol ist hier die beste Wahl. Beim CPU- und VGA-Kühler sind die feinen Finnen zu reinigen, beim AGB sind es die Innenseiten des Tubes sowie die Anschlüsse. Radiatoren müssen mehrmals ausgespült werden – auch hier zu verdünntem Ethanol greifen, Finger weg von CillitBang! Ist die gründliche Reinigung abgeschlossen, können die Komponenten wieder in Betrieb genommen werden.

Auch Thermaltake ist in zwei unserer Testkreisläufe zu finden. Neben der schwarzen Kühlflüssigkeit, testen wir das C1000 Opaque Coolant White. Ob bei direkter Sonnensichteinstrahlung oder unter Kunstlicht – das Weiß kann uns mit einer sehr reinen Farbgebung überzeugen. Beim Abfüllen ins Reagenzglas und in den aktiven Kreislauf stellten wir eine leicht würzige Note im Geruch des Coolants fest. Eitreten. Das Opaque Red UV hat nen Salat würden wir damit naähnliche Eigenschaften wie auch türlich nicht würzen, der Geruch das Opaque Acid Green UV und erinnert uns aber tatsächlich ein kann durch ein gutes Flussver- wenig an ein feines Dressing. halten und sehr geringe Blasen- und Schaumbildung über- Das Coolant von Thermaltake ist zeugen. Die Betitelung der Farbe im Vergleich zu dem Opaque-Cooals „rot“ finden wir hingegen et- lant von Nanoxia so dünnflüssig, was unpassend. Viel mehr erin- wie eine durchsichtige Kühlflüsnert die Kühlflüssigkeit an dunk- sigkeit. Das Flussverhalten ist gut.

CF No.1 Opaque Red UV

Nanoxia ist in unserem ersten Testaufbau gleich zweimal ver21


WASSERKÜHLUNG Langzeittest: Kühlflüssigkeiten Weniger gut ist die sehr hohe Blasen- und Schaum-Bildung. Insbesondere nach dem ersten Befüllen des Kreislaufs, als in dem Kühler noch Luft eingeschlossen war, schäumte die Kühlflüssigkeit mehrere Minuten lang, während sie im Kreislauf rotierte. Nachdem sich das Coolant beruhigte, stellen wir an den durchsichtigen Schläuchen eine hohe Blasenbildung fest, die auch über die nächsten Tage nicht abnahm. Die Luftblasen sind insbesondere unter direkter Beleuchtung klar sichtbar.

höchste Blasenbildung auf. Selbst nach mehreren Stunden befanden sich vereinzelnd Luftblasen im Kreislauf. Als Effekt durchaus hübsch anzusehen, kann sich jedoch negativ auf die Kühlleistung auswirken, solange die Luftblasen nicht vollständig aus dem Kreislauf in den AGB gewandert sind.

Aqua Computer Double Protect Ultra Orange

In einem kräftigen Orange präsentiert sich das Coolant von Aqua Computer. Die etwas klebrige Kühlflüssigkeit erinnert stark an Fanta und ist kommt besonders bei direkter Sonnenlichteinstrahlung und bei reinweißem Kunstlicht sehr gut zur Geltung. Einen Vergleich mit Fanta kann man nicht nur bei der Farbe, sondern auch den Flusseigenschaften ziehen. Das Coolant wies unter allen Testkandidaten die

Unser erster Testlauf hat gezeigt, wie groß die Unterschiede zwischen den einzelnen Kühlflüssigkeiten sein können. Zusammensetzung, Flusseigenschaften und Farbgebung sind voneinander abhängige Faktoren und wirken sich dabei stark auf Hardtubes und Schläuche aus. Während eine mangelhafte Materialabstimmung, wie wir sie bei Thermaltake festgestellt haben, eine Baustelle des jeweiligen Herstellers sind, können Kontaminierungen durch Pilze jeden Anbieter von Kühlflüssigkeiten betreffen. Beide Fälle zeigen einmal mehr, dass ein Kühlkreislauf der Pflege bedarf und in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden muss. Als äußerst positiv möchten wir anmerken, dass bis auf die Kühlflüssigkeit von Thermaltake, sich kein Testkandidat nennenswert negativ auf die Schläuche und Hardtubes ausgewirkt hat. Die Fertiggemische mögen bei Schleimhäuten und offenen Wunden durchaus ein Brennen und Jucken verursachen. Doch weder an PMMA noch an Acrylglas war es uns möglich, Schäden durch eine chemische Reaktion festzustellen.

Ebenfalls hübsch anzusehen, ist die Bewegung im Kreislauf, wenn das Alphacool Eisrohr Satin verbaut ist. Der helle, kräftige Farbton kommt aber auch bei komplett durchsichtigen Hardtubes zur Geltung. Wie bereits erwähnt, setzen sich in unserem Test an den Schläuchen sowie den Hardtubes eine Vielzahl kleiner Luftbläschen ab. Nach dem Befüllen des Kreislaufs konnten wir auch hier ein leichtes Schäumen der Kühlflüssigkeit feststellen.

22

Fazit

Wir setzen unsere Tests in den kommenden Ausgaben fort und werden auch die bereits getesteten Kühlflüssigkeiten in anderen Disziplinen unter die Lupe nehmen. Ebenso haben weitere Hersteller Interesse bekundet, in dem Testfeld vertreten zu sein.


Sascha Moeske bei Thermaltakes Invitational 2017 S1

CASEMODDING

Sascha Moeske Thermaltake Invitational 2017 S1

D

as Thermaltake CaseMOD Invitational geht in eine neue Runde und auch dieses Jahr treten namhafte Modder aus aller Welt gegeneinander an. Die Aufgabe ist, Thermaltakes größtes Gehäuse – The Tower 900 – nach eigenen Wünschen und Möglichkeiten umzubauen. Der deutsche Casemodder Sascha Moeske stellt sich dieser Herausforderung. Wir haben uns über den Wettbewerb und einige seiner vergangenen Projekte unterhalten. Außerdem wollten wir wissen, wie es so ist, das Casemodding als Hauptberuf und nicht nur als Hobby zu haben.

Mit 7 Jahren hat Sascha Moeske mit Computern angefangen. Vom Amiga über den Schneider Amstrad CPC bis hin zu den ersten grauen PCs mit Prozessoren abseits der 1GHz Marke. Computer sind Sachas Leben. Hobby und Sucht in einem. „Ich trinke keinen Alkohol, gehe nicht auf Partys. Ich lebe von Computern“, verrät uns der Modder lachend. Im Laufe der Jahre hatte der Technik-Liebhaber das Antlitz der grauen Blechkiste unter dem Tisch satt und fing an, erste Modifikationen an dem PC vorzunehmen. Auf der Suche nach Gleichgesinnten stolperte

Sascha über die Facebook-Gruppe „Show Me Your Casemod“. Die anderen „Verrückten“ präsentierten stolz ihre Werke. Zu den ersten größeren Modifikationen von Moeske zählen gesleevte Kabel. Über die nachfolgenden drei Jahre erweiterte sich dann das Portfolio und die Dienstleistungen. Zuerst nur als Nebenjob betrieben, konnte Sascha dank einer steigenden Anzahl an Anfragen das Geschäft ausbauen und als Gewerbe anmelden. Mittlerweile kann er sich vor Aufträgen kaum noch retten, bis zu dreißig Kundenanfragen kommen pro Tag rein. Natürlich sind das nicht nur große Projekte – vieles ist „Kleinzeug“, wie Sascha uns verrät, trägt aber dazu bei, dass am Anfang des Monats alle wichtigen Rechnungen vollständig bezahlt werden können. Sein Wissen beruht auf praktischen Erfahrungen sowie zwei Ausbildungen, die er abgeschlossen hat. Als gelernte Informatiker und als Schreiner verbindet Sascha die Technologie mit dem Handwerk. 23


CASEMODDING

Sascha Moeske bei Thermaltakes Invitational 2017 S1

Zum Handwerk gehört für den Modder auch CNC dazu. Sascha kennt die Diskussionen in der Community, dass viele der Nutzung einer computergestützten Fräse ablehnend gegenüberstehen: „Viele sind der Meinung, das wäre kein Modding. Für mich ist das ein Werkzeug, wie ein Hammer oder ein Akkuschrauber. Ich muss die Maschine bedienen, programmieren, Zeichnungen erstellen und die Maße ausrechnen. Da steckt manchmal mehr Arbeit dahinter, als wenn ich ein Stück Bleck mit einer Stichsäge bearbeite. Außerdem liebe ich die Genauigkeit einer solchen Maschine. Und meine Kunden lieben das auch.“

ne, eine Portalfräse sowie eine Dekupiersäge. Hinzu kommt ein Sandstrahler samt Kompressor. Selbst in der neuen Werkstatt, die knapp 50 Quadratmeter groß ist, wird es hin und wieder recht kuschelig. Beispielsweise wenn auch noch größere Gehäuse oder einzelne Elemente gelagert werden müssen. Dennoch sollen in naher Zukunft weitere Maschinen hinzukommen, um mehr Dienstleistungen anbieten zu können. Darunter eine CNC-Drehbank, mit der sich Metall- und Acrylteile drehen und bearbeiten lassen.

Der Modder hat sich tiefgehendes Wissen über die chemische Zusammensetzung, Wahl der richtigen Klebstoffe und ihrer Reaktion mit dem Stoff angeeignet. Aluminium gehört hingegen zu den wenigen Ausnahmen. Eventuell ändert sich das, mit der geplanten Anschaffung einer größeren und vor allem leistungsstärken CNC-Fräse. Ebenso findet Sascha Kupfer als Material spannend und kann sich gut vorstellen, das Material neben Aluminium in seine Projekte zu integrieren.

Die häufigsten Anfragen sind Acrylglas – in welcher Form auch Custom-Teile wie beispielsweise immer – zählt zu den Haupt-Ma- Abdeckungen für Netzteile, Radiatoren oder Lüfter. Ebenso kann Sascha verschiedene Muster, Logos und Ornamente in Plexiglas fräsen. Graveuren sind auch möglich und verleihen einem jeden Casemod einen besonderen Touch. Komplette Casemods gehören hingegen zu den wenigen Ausnahmen, die angefragt werden. Zu teuer ist dieses Handwerk, wenn man bedenkt, dass in ein Projekt zwischen 100 und 200 Stunden investiert werden müssen, um die höchstmögliche Qualität zu erreichen sowie Das 3D-Moddeling hat sich Sa- terialien, mit denen Sascha arbei- alle Kundenwünsche zu befriescha Moeske selbst beigebracht. tet. Der Kunststoff ist sehr flexi- digen. Nur die Allerwenigsten Bereits zu Amiga-Zeiten interes- bel, steht in mehreren Farben zur sind bereit, den entsprechensierte sich der Modder für Ob- Verfügung und sieht mit der rich- den Stundenlohn zu bezahlen. jekte mit „Tiefgang“. Durch die tigen Beleuchtung fantastisch aus. bezahlbare Rechenleistung und entsprechende Maschinen, kann er die in Blender, Cinema4D und Inventor gezeichneten Grafiken in die reale Welt übertragen. Vor anderthalb Jahren erfolgte die Anschaffung der CNC-Fräse und war mit dem Umzug in eine größere Werkstatt verbunden. Immer mehr Maschinen bedeuten aber auch immer weniger Platz zum Arbeiten. Mittlerweile umfasst die Werkzeugausstattung – neben der bereits erwähnten CNC-Fräse, auch eine Standbormaschi24


Sascha Moeske bei Thermaltakes Invitational 2017 S1 „Es gibt immer wieder Kunden, die zu mir kommen und wissen wollen, was ein Casemod kostet. Sie nennen mir ihre Wunschvorstellungen und in welcher Themenrichtung das Endprodukt angesiedelt sein soll. Sobald ich ihnen meine Kalkulation nenne, sind sie überrascht, wieso Casemodding so eine hochpreisige Anschaffung ist. Vergessen wird, dass jeder Aufbau individuell ist. Kunst und Technik treffen hier zusammen. Wenn es hübsch aussehen soll, dann habe. Man muss dann ruhig und muss Zeit investiert werden. Und klar verständlich die Abläufe erZeit ist Geld“, erläutert Sascha. klären. Das beispielsweise zuerst das Rohmaterial bestellt werden Wesentlich unkomplizierter ist es muss“, so Sascha Moeske. Zu mit Standard-Anfragen wie Ca- den ungeduldigen Kandidaten geblemods. Bis zu zwölf Kabelsets hören meistens die etwas älteren stellte der Modder pro Woche Kunden. Doch es gibt auch nette zu Stoßzeiten her. Die teilweise Rentner: „Ein Kunde hat mir mal blutigen Finger und in die Haut als „Nervennahrung“ eine Packung eingebrannter Schrumpfschlauch Mars Celebrations geschickt. Ein hielten Sascha jedoch nicht von Dankeschön für die Anstrengung, der Arbeit ab: „Ich bin recht ro- die ich mit ihm hatte. Die Älteren bust. Heilt ja auch alles mit der schätzen die Arbeit einfach auch Zeit alles wieder. Mein Vater war mehr, als die jüngeren Kunden.“ Fleischermeister – da wird man robust erzogen. Schweiß und Blut gehören zum Handwerk einfach dazu.“ Das größte Problem stellt die Zeit für den Selbstständigen dar. Sascha ist verheiratet und zweifacher Vater. Die Arbeit, die Casemodding-Community und die Familie unter einen Hut zu bringen, ist eine Gradwanderung und verlangt einiges ab. Das kann sich in etwas längeren Wartezeiten niederschlagen. Familie kommt einfach vor. „Viele Kunden sind ungeduldig. Man muss ein sehr starkes Nervenkostüm haben. Die sind manchmal schlimmer als meine Kinder! Ich hatte einen Fall, da schüttle ich noch heute den Kopf. Der Kunde hat das Geld überwiesen und rief nach zwei Stunden an, um sich zu erkundigen, ob ich schon mit der Arbeit angefangen

CASEMODDING

Podiumsplätze zu belegen. Mhike Samsin ist beispielsweise einer davon. Sascha hält große Stücke von dem Modder aus Thailand und fühlt sich sehr geehrt, in dieser Liga mitmischen zu können. „Was die Jungs da bauen ist gestört. Aber geil. Die Kreationen von anderen Teilnehmern wie Alex Banks finde ich ebenfalls klasse. Jedoch verfehlt das meiner Meinung nach den Wettbewerb, da die Aufgabe war, den Tower 900 zu benutzen. Ein Casecon unterscheidet sich dann eben doch von

Dabei sein ist manchmal doch alles

einem Casemod“, erklärt Sascha. Tatsächlich gehören solche WettSo viel praktische Erfahrung Sa- bewerbe für Sascha zum Hobscha Moeske auch hat, bei der by. Sie sind aber auch eine gute Thermaltake CaseMOD Invitatio- Möglichkeit, neue und kreative nal bleibt er realistisch: Der Wett- Ideen auszuprobieren. Kommen bewerb ist hart und viele sehr gute diese gut an und sind realisierModder sind angetreten, um die bar, besteht die Chance, diese 25


CASEMODDING

Sascha Moeske bei Thermaltakes Invitational 2017 S1

in das eigene Portfolio einzubinden und für interessierte Kunden anzubieten. „Es ist eine Spielweise, bei der es zwar Regeln, aber keine Grenzen für die eigene Kreativität gibt“, so Sascha. Lobende Worte findet der Modder für die Unterstützung von und die Zusammenarbeit mit Thermaltake. Die Kommunikation ist über die Marketing-Abteilung einfach und der Umgang miteinander sehr offen. „Annika Fleischer ist eine

große Hilfe, wenn es um die Umsetzung von Projekten geht. Bei Problemen oder Rückfragen gibt es auch fix eine Antwort. Ist stets freundlich. Stets kompetent. So sollte das bei jedem Unternehmen ablaufen! Viele ziehen in dem Bereich leider einfach ihr Pflichtprogramm ab. Das schlägt sich auch bei der Zusammenarbeit und Kommunikation mit den Unternehmen nieder“, erzählt Sascha.

stellen geht es aber um eines: um die Reichweite. Auf welchen Kanälen ist der Casemod zu sehen? Wie viele Leute interessieren sich für das Werk? Wie sieht das Feedback aus? Viele Faktoren, über die sich Casemodder heutzutage bewusst sein und mit denen sie sich beschäftigen müssen. Insbesondere die jüngeren Modder sind auf Social Media breit aufgestellt. Überschätzen sich aber bei der Planung der Projekte.

„Die meisten Casemods, die ich auf Wettbewerben umsetze, verkaufe ich wieder. Zum einen reicht mir der Platz nicht aus, um sie alle in der Wohnung oder der Werkstatt stehen zu haben. Zum anderen muss ich schauen, dass die Investitionen in Materialien wieder reinkommen. Die harte Realität sieht ebenso aus, dass man stets versucht, die entstandenen und vorgestreckten Ausgaben auszugleichen. Nur selten springt auch Auch mit Gigabyte und Alphacool ein Gewinn dabei heraus. Von der war in der Vergangenheit eine Arbeitszeit ganz zu schweigen!“ gute und reibungslose Zusam- Es geht letztendlich um den Spaß menarbeit möglich. Bei allen Her- an der Sache. Pläne oder tech26

nische Zeichnungen findet der Casemodder überbewertet. Die Ideen kommen von alleine. Mit einer Zigarette im Mund und einem Kaffee in der Hand überlegt Sascha grob, was mit dem jeweiligen Gehäuse realistisch möglich ist. Die Details kommen dann während des Arbeitsprozesses. Einiges baut der Technikliebhaber auch wieder um oder verändert die Details. Ein fertiges Bild, wie das Endprodukt aussehen soll, hat Sascha also nicht im Kopf, wenn er mit einem Projekt anfängt. Spontanität ist ebenso wichtig, wie Individualität und Kreativität. Diese Arbeitsweise hat aber auch ihre Nachteile: Jegliche spontane Änderung kostet viel Zeit. Hardware ausbauen, Elemente ändern und anpassen, Hardware wieder einbauen, prüfen ob alles passt. Falls nicht – alles wieder von vorne anfangen. Durchschnittlich wird so 250 bis 300 Stunden in ein Projekt investiert. Die Inspiration zu den Projekten findet Sascha in den vielen Science-Fiction-Universen – besonders, wenn ein „Star“ im Titel steckt. „Es gibt so viele wunderschöne und durchdachte fiktive Welten. Ob Star Wars, Star Track oder Stargate – sie alle haben Gemeinsamkeiten und sind im Detail doch so unterschiedlich. Man muss nur die Augen aufmachen und sich die Elemente, die einem selbst besonders zusagen, herauspicken. Als Casemodder kann ich diese fiktiven Welten ein Stück weit in unsere reale Welt holen“, schwärmt Sascha. Fan von MODWORKX und Sascha Moeske werden: https://www.facebook.com/casemodcoolingworld




Advertorial: Alphacool AlphaCord

CASEMODDING

Alphacool AlphaCord* *beinhaltet Produktplatzierungen

S

chon längst beschränken sich Casemodder bei ihren Kreationen nicht nur auf einen beeindruckenden äußeren Ersteindruck. Auch das Innenleben muss zu überzeugen wissen. Ein aufwendiger Wasserkreislauf, der mit dem Gehäuse-Design abgestimmt ist, fördert das stimmige Gesamtbild. Die Krönung stellen aber ohne Frage farblich passende Kabel-Sleeve dar. Verfügbare Produkte teilten sich bisher vermehrt entweder nur in ganze, hochwertige Sets für ausgewählte Netzteile auf. Oder aber einzelne Sleeves aus billigem PET sowie Nylon-basierten Stoff-Materialien. Mit dem Alphacool AlphaCord kommt nun ein Sleeve auf den Markt, dass sowohl die höchste Qualität bietet, als auch erschwinglich ist.

phacool AlphaCord reißfest und gegen äußere Einflüsse bestens gewappnet. Die vielen eng geflochtenen Fäden sind zusätzlich absolut blickdicht und haben – besonders bei den bunten Sleeves – einen kräftigen Farbton. Nicht unerwähnt bleiben sollte ebenfalls, dass auf Schrumpfschlauch komplett verzichtet werden kann. Dazu gleich mehr. Passend zu dem AlphaCord findet auch eine breite Auswahl an Kabelkämmen ihren Weg in das Portfolio von Alphacool. Der Eiskamm ist in zwei Designs und mehreren Ausführungen verfüg-

bar. Die flexiblen, bruchfesten Eiskämme aus Nylon lassen sich nachträglich an die Kabel anbringen. Bei den Aluminium Eiskämmen erfolgt die Montage bereits während des Sleeving-Prozesses. Egal zu welcher Ausführung man greift, die Qualität ist auf höchstem Niveau. Um Schäden an den Sleeves zu vermeiden, hat Alphacool alle Innen- und Außenkannten gradfrei gestaltet. Geschickt eingefädelt

Doch wie bekommt man nun den AlphaCord über die Mainboard-, PCI-E- sowie Molex-Kabel? Das ist mit etwas Übung und einer An-

Alphacool setzt bei seinem Sleeve-Material auf Paracord, das bisher beim Segelsport und Fallschirmspringern Verwendung fand. Paracord besteht ausschließlich aus Nylon und hat somit die nötige Elastizität, um die gesleevten Kabel formschön zu verlegen. Außerdem ist der Al29


CASEMODDING

Advertorial: Alphacool AlphaCord

leitung kinderleicht. Doch bevor es an das Sleeving geht, ist die Verbreitung enorm wichtig. Kabel und Steckköpfe sind fein und klein. Sie während des Prozesses zu verlieren ist ärgerlich und kostet unnötig Nerven. Mit dem Alphacool Eisplateau, einer antistatischen Arbeits- und Montagematte, wird das Risiko deutlich minimiert.

Alphacool zeigt das richtige Sleeving mit dem AlphaCord Ebenso gehört es zu einer erfolgreichen Vorbereitung, mit dem AlphaCord auf Tuchfühlung zu gehen. Wie bereits erwähnt, unterscheidet sich das Alphacool Sleeve von bisherigen Produkten enorm. Sowohl in der Qualität als auch in der Materialbeschaffenheit. Wer in der Vergangenheit vermehrt mit PET-Sleeves gearbeitet hat, wird sich über die angenehm weiche und handschmeichelnde Oberfläche freuen können. Das AlphaCord besteht aus zwei Teilen – dem äußere Sleeve so30

wie einer innenliegenden Paracord-Schnur. Das erste Werkzeug, das den Sleeving-Prozess enorm erleichtert, ist eine Paracord Nadel. Diese werden zum Flechten sowie Basteln verwendet und haben neben einem spitzen Ende auch eine Seite mit kleiner Öffnung. In diese lässt sich das zu sleevende Kabel einführen. Hierdurch bleiben die feinen Fäden beim Prozess nicht an dem Kabelanschluss oder der Plastik-Ummantelung hängen. Ebenfalls wichtig sind eine scharfe Schere und ein Feuerzeug oder alternativ ein Lötkolben. Vor der Verarbeitung des AlphaCords muss die nötige Länge ermittelt werden. Dazu wird das Sleeve an das zu sleevende Kabel gelegt. Gemessen wird ab der Stelle, an dem das Kabel (nicht die Isolierung) mit dem Metall-Anschluss verbunden ist. Diese Stelle wird Crimp genannt. Beim Vermessen ist darauf zu achten, dass das AlphaCord während des Messvorgangs nicht straff gezogen wird. Wurde die nötige Länge ermittelt, wird das Sleeve entsprechend gekürzt. Pro Kabel wird stets nur ein Sleeve verwendet – sind mehr Kabel vorhanden, muss die entsprechende Menge an AlphaCord-Abschnitten vorbereitet werden. Vor dem Sleeving-Prozess wird

das innenliegende, weiße Paracord-Seil herausgezogen. Über eine Paracord Nadel, in die zuvor das zu sleevende Kabel geführt wird, muss jetzt nur noch das AlphaCord gezogen werden. Sobald das Kabel am anderen Ende herauskommt, die Nadel vom Kabel entfernen und den AlphaCord mittig zwischen Crimp und Isolation positionieren. Mit einem Feierzeug oder alternativ einem Lötkolben wird nun das Sleeve an einem Enden erhitzt. Solange das Material noch heiß ist, lässt sich das AlphaCord verformen. Mit leichtem Druck wird das präparierte Ende zusammengedrückt, bis es spitz zuläuft. Bevor wir uns dem anderen Ende widmen, sollte das Sleeve straffgezogen werden. Sitzt das AlphaCord mittig zwischen Crimp und Isolation, muss erneut das Feuerzeug oder der Lötkolben benutzt werden. Das zweite Ende ebenfalls andrücken und ebenfalls spitz zulaufend verformen. Fertig!

Alphacool Eiskamm Cable Combs aufziehen für ein sauberes Kabelmanagement

Um das Gesamtbild weiter zu verbessern und zugleich die gesleevten Kabel zusammenzuhalten – das ermöglicht eine perfekte und geordnete Verlegung der Kabel im Case - sollten die Alphacool Eiskamm Cable Combs aufgezogen werden. Alphacool bietet für alle gängigen Kabel und Formen entsprechende Eiskämme an. Alphacool AlphaCord kaufen: https://goo.gl/CtDd4o


Kurz vorgestellt: RGB-LED Controller

CASEMODDING

Kurz vorgestellt: RGB-LED Controller M

anche Produkte sind so einfach und selbsterklärend, dass ein ausführlicher Test zu hochgegriffen wäre. Dennoch möchten wir zumindest die Gelegenheit nutzen und über die Verfügbarkeit informieren. Zwei solcher Produkte sind die RGB-LED-Controller von Alphacool und Nanoxia. Beide Controller ermöglichen die Ansteuerung eines einzigen LED-Streifens. Die Unterschiede lieben dabei im Detail.

fen oder schaltet den LED-RGB- Gehäuse untergebracht werden, Streifen komplett aus. Ein Druck ohne dass dieser zu sehen ist. auf die Taste „Color“ wechselt die 16 möglichen Farben durch. Nanoxia RGB Controller Einen etwas anderen Einsatz Einmal eingestellt, speichert der hat Nanoxia für den hauseigeController alle wichtigen Einstel- nen RGB-LED-Controller vorgelungen wie Farb- und Moduswahl sehen. Dem Lieferumfang liegt sowie Helligkeit. Sie sind beim er- eine Fernbedienung bei, die alle neuten Hochfahren des PCs wie- Funktionen des Alphacool Auder verfügbar, ohne dass der Nut- rora bietet, den Zugriff auf diezer nochmals Hand anlegen muss. se jedoch deutlich übersichtlicher Das ist auch das offensichtliche gestaltet. Grundvoraussetzung Einsatzgebiet des Alphacool Au- für die Kommunikation zwischen Alphacool Aurora rora: einmal alles einstellen und Fernbedienung und Controller Der RGB-LED-Controller von das Thema Beleuchtung wieder ist die hindernisfreie UnterbrinAlphacool wird per 4-Pin-Mo- komplett vergessen. Der Control- gung des entsprechend IR-Kalex-Kabel an das Netzteil ange- ler ist kompakt und kann gut im bels, das am Controller befestigt schlossen. Auf Sleeving wurde verzichtet, die Kabel sind durch die schwarze Ummantelung aber blickdicht. Die Steuerung der Beleuchtung wird über die integrierten Knöpfe nahe dem LED-Anschluss realisiert. Über die Taste „Mode“ kann der Modus umgeschaltet werden. Es gibt dabei die Wahl zwischen Pulsieren, Farbverlauf und Blinken in mehreren Variationen. Der Knopf „Speed/ Bright“ ermöglicht die Anpassung der Helligkeit in acht Stu31


LUFTKÜHLUNG

Nanoxia Special N.N.V

ist. Nanoxia wertet das Produkt durch einen blickdichten, schwarzen Sleeve auf. Der IR-Empfänger ist ebenfalls schwarz und wird kaum ins Auge fallen. Wir konnten die einzelnen Funktionen bei unserem Gehäuse mit getöntem

Sicherheitsglas-Window problem- die Farben per Fernbedienung los per Fernbedienung einstellen. selektiv und gezielt einstellen. Auch die Helligkeit wird stufenDer Funktionsumfang ist zu dem weise gewählt. Über die Tasten Alphacool-Produkt fast iden- „Flash“, „Strobe“, „Fade“ und tisch, der Komfort fällt jedoch et- „Smooth“ können die bekannten was größer aus: So lassen sich Modi definiert werden. Alle Einstellungen bleiben auch nach dem Herunterfahren des PCs erhalten. Nanoxia bietet einen preiswerten RGB-LED-Controller für alle, die gerne und oft die Farben sowie Modi umschalten. Dafür ist zwar die Unterbringung des IR-Empfängers nötig, hat aber den Vorteil, dass die Farbenshow auch bei geschlossenem Windows-Gehäuse flexibel angepasst werden kann.

Nanoxia Special N.N.V A

nfang dieses Jahres stellte Nanoxia den Special N.N.V Lüfter vor. Dieser Lüfter ist aus zwei voneinander entkoppelten Rahmen gefertigt: Der äußere Lüfterrahmen bietet Montagepunkte zur Befestigung des Lüfters im Gehäuse oder auf einem CPU-Küh32

ler bzw. Wärmetauscher. Auf dem inneren Ventilator-Rahmen, der über vier Kunststoff-Dämpfer vom Lüfterrahmen entkoppelt ist, sind Lüftermotor und Rotor montiert. Das soll das Betriebsgeräusch deutlich reduzieren. Wir haben uns den Nanoxia Special N.N.V

angeschaut und ihn im praktischen Einsatz mit dem Noiseblocker NB-eLoop sowie dem Noiseblocker Multiframe verglichen. Dank hochwertigem Fluid Dynamic Bearing-Lager und einem sehr laufruhigeren Motor verspricht


Nanoxia Special N.N.V Nanoxia eine hohe Lebenserwartung der Special N.N.V Lüfter. Anstelle herkömmlicher Lüfterschrauben setzt Nanoxia auf eine neuartige Montagelösung: Dem Lieferumfang liegen vier Push-Pin Halterungen bei, mit deren Hilfe die Lüfter schnell und sicher montiert werden können. Sie hinterlassen keine Spuren und können mit einem Handgriff jederzeit wieder entfernt werden. Damit gestaltet sich der Ein- und Ausbau

– für das Jonsbo MOD1, weil es geräumig ist und einem gut erreichbaren 120mm-Lüfter-Platz bietet. Wir können also mit wenigen Handgriffen einen kompakten WaKü-Kreislauf aufbauen, der nur die CPU kühlt. Beim Radiator bekommen wir Unterstützung von Alphacool. Das Unternehmen stellt uns einen NexXxoS ST30 Full Copper X-Flow (30mm Dicke) sowie einen NexXxoS Monsta (86mm Dicke) zur Verfügung.

LUFTKÜHLUNG

nutzen uns in der Konfiguration jedoch wenig. Da wir nur einen 120mm-Radiator verwenden, werden die Temperaturen in einem Bereich liegen, der zu Throttling der CPU führt. Unseren AMD Ryzen 1700X heizen wir mit Prime95 Version 26.6 für jeweils 30 Minuten ein. Von den ermittelten Temperaturen ziehen wir natürlich die Umgebungstemperatur ab, die wir mit einem Aqua Computer Aquaero 6 permanent ermitteln. Die Ergebnisse

der Lüfter in unserem Test besonders einfach. Mehr Zubehör, wie beispielsweise ein Verlängerungskabel, liefert Nanoxia nicht mit.

AMD hat mit Ryzen eine sehr potente und zugleich preiswerte CPU auf den Markt gebracht und an der Dominanz von Intel mindestens gekratzt. Trotz reichlich Leistung ist der Prozessor mit 95 bis 65 Watt TDP, abhängig vom Modell, als durchaus sparsam anzusehen. Da wir mit 120mm aber nur eine geringe Fläche für die Wärmeabgabe haben, müssen die Lüfter entsprechend schneller drehen. In dieser Region sind alle getesteten Lüfter in ihrem Betrieb hörbar. Deswegen konzentrieren wir uns diesmal ausschließlich auf die Temperaturen. Gemessen und analysiert haben wir die CPU-, Wasser- sowie die Außentemperatur.

Wir vergleichen gleich drei Lüfter-Serien miteinander: Nanoxia Special N.N.V, Noiseblocker NB-eLoop sowie Noiseblocker Multiframe. Dabei stellen wir die Die Special N.N.V Lüfter kommen Drehgeschwindigkeit per PWM in einer ungewöhnlichen Farbge- auf 1000, 1500 und 2000 Umbung daher. Die Rotorblätter sind drehungen pro Minute ein. Niedri- Wie wir erwartet haben, kämpft in mattem und knalligem grün ge- gere Umdrehungsgeschwindigkei- die CPU bei jedem Lüfter, der mit halten. Der Doppel-Rahmen ist ten sind zwar technisch möglich, 1000 RPM dreht, mit sehr hohen hingegen grau. Für die Kabel nutzt Nanoxia ein Gummisleeve, das sich schon nach kurzer Zeit bei uns als ein Magnet für Staub und Katzenhaare erweist. Wesentlich interessanter als das Aussehen ist die Leistung, weswegen wir uns nun dieser widmen möchten. Als Testsystem nutzen wir unseren AMD Ryzen 1700X, der in einem MSI B350 Tomahawk sitzt. Beim Gehäuse entscheiden wir uns - wie schon in den Testläufen der letzten Ausgaben

33


LUFTKÜHLUNG

Nanoxia Special N.N.V

Temperaturen. Vor Abzug der Außentemperatur sehen wir bei den Rohdaten Werte zwischen 75 und 86 Grad Celsius. Dabei machst es nur wenig aus, ob wir den 30mm oder den 86mm dicken Radiator verwenden. Überraschenderweise erzielt der Nanoxia NNV Special bei solch niedrigen Umdrehungen und geringer Radiator-Dicke die schlechtesten Ergebnisse. Man merkt, dass der Lüfter für höhere Wiederstände konstruiert wurde. Der Noiseblocker eLoop und das Multi Frame-Modell liefern sich bei 1000 sowie 1500 Umdrehungen pro Minute ein Kopf an Kopf Rennen im Nach-Komma-Bereich. Erst bei 2000 RPM kann der Lüfter von Nanoxia den Multi Frame hinter sich lassen. Kommt der Alphacool NexXxoS ST30 Full Copper X-Flow Radiator mir einer Dicke von 30mm zum Einsatz, macht der eLoop-Lüfter im Durchschnitt die beste Figur. Bei 2000 Umdrehungen pro Minute sind jedoch alle Modelle in unserem Testfeld deutlich zu hören – hier spielen die Vibrationen, die an das Gehäuse weitergegeben werden, nur eine geringfügige Rolle. Deutlich anders sieht das Bild mit einem Alphacool NexXxoS Monsta Radiator aus. Bei einem

größeren Wiederstand laufen insbesondere zwei Lüfter zur Hochform auf: der Noiseblocker eLoop und der Nanoxia NNV Special. Der Noiseblocker Multi Frame zeigt sich hingegen mit der Wärmeabfuhr in diesem Testszenario etwas überfordert. Der Unterschied zum Top-Wert beträgt zwischen zwei und drei Grad. Interessanterweise trägt ein dickerer Radiator kein Garant für bessere Kühlwerte. Sowohl der Noiseblocker eLoop als auch der Nanoxia NNV Special arbeiten absolut auf Augenhöhe. Sie erzielen aber nicht immer bessere Werte, als auf einem dünneren Modell montiert. Berücksichtigt man eine gewisse Toleranz, die bei allen unseren Tests vorherrscht, erreicht der neue NNV Special-Lüfter von Nanoxia die gleiche oder zumindest eine sehr ähnliche Leistung wie der bionische Lüfter von Noiseblocker. Unser Test zeigt ebenso, dass geringe Radiator-Fläche mit sehr schnell drehenden Lüftern ausgeglichen werden kann. Die Betriebslautstärke ist hierbei die größte Geräuschquelle. Da nutzen auch alle innovativen Technolo-

gien nichts, die mögliche Rahmen-Vibrationen reduzieren oder gar unterbinden. Wer sich einen leisen Betrieb wünscht, muss also mehr Radiator-Fläche hinzufügen. Nur dann kann die Drehgeschwindigkeit reduziert werden, ohne an Kühlleistung einbüßen zu müssen. Abschließende Worte

Nanoxia schafft es mit dem NNV Special-Lüfter so stark auf den Noiseblocker eLoop aufzuschließen, wie selten ein anderer Lüfter zuvor. Zwar erreicht der eLoop in unserem Test fast immer die Bestwerte. Der Abstand ist jedoch so gering, dass es keinen Unterschied macht, zu welchem Modell man greift. Zumindest, wenn das Design und die Farbgebung nur nebensächlich sind. Mit der runden Form schließt der Nanoxia NNV Special nicht komplett mit dem Radiator ab und verschenkt Kühlpotential zu Gunsten der innovativen Dämpfungs-Technologie. Auf einem CPU-Luft-Kühler montiert, hat die Form jedoch auch Vorteile. Wir können für den Nanoxia NNV Special in der PWM-Ausführung ohne Bedenken eine Kaufempfehlung abgeben.

CPU Temperatur 56,00 54,00

55,34 53,69

53,35 52,19

52,00

55,19

51,86

50,98 51,26

50,00

51,87 50,62

52,76

50,14 48,39

48,79

49,57

50,39 48,74

49,29

48,00 46,00 44,00 Noiseblocker Noiseblocker Nanoxia NNV Noiseblocker Noiseblocker Nanoxia NNV Noiseblocker Noiseblocker Nanoxia NNV eLoop 1000 MF 1000 1000 MF 1500 eLoop 1500 1500 eLoop 2000 MF 2000 2000 Slim Radiator

34

Monster Radiator


Beyond LED: EL-Kabel

GEAR

Beyond LED EL-Kabel W

ir wissen nicht, wie es Euch geht, aber wir sind so langsam von dem RGB-LEDTrend genervt. Es ist ja nicht so, dass ein durchdachter und gemäßigter Einsatz farbiger Beleuchtung etwas Negatives ist. Doch manche Hersteller übertreiben es unserer Meinung nach bei der Implementierung. Wir möchten in dieser wiederkehrenden Reihe auf Alternativen hinweisen und Produkte vorstellen, die mit Beleuchtung - aber eben ohne (RGB-)LEDs - auskommen und dabei dem Auge schmeicheln.

Natürlich erfreut sich bunte RGB-LED-Beleuchtung derzeit einer großen Beliebtheit. Die Hersteller bedienen den Markt und die aktuelle Nachfrage. Auch wir haben in dieser Ausgabe gleich mehrere Produkte unter die Lupe genommen, die auf die LED-Technologie setzen. Der „Hype“ trägt jedoch dazu bei, dass Alternativen kaum Beachtung finden. Das möchten wir ändern und die Aufmerksamkeit auf Elektrolumineszenz-Kabel, Schnüre sowie Folie lenken. EL-Wire wurden 1936 von dem Franzosen Georges Destriau erstmals der

Weltöffentlichkeit vorgestellt und finden heutzutage bei Künstlern aber auch der Autoindustrie Verwendung. Ihre Neon-ähnlichen Farben sind leuchtstark und futuristisch. Da EL-Wire ununterbrochen von jeder Seite leuchten, können sie bei Casemods flexibel als Farbakzente oder für das Highlighting eingesetzt werden. Elektrolumineszenz-Kabel ist durch seinen Aufbau außerdem wasserresistent - mit einigen wenigen Hangriffen sogar wasserdicht. Doch wie funktioniert EL-Kabel eigentlich? Der Aufbau ist ziemlich einfach und gleicht einer Zwiebel mit mehreren Schichten: Im Inneren befindet sich ein Kupferdraht, den eine dünne Schicht Phosphor umschließt. Auf dem Phosphor ist spiralförmig ein weiterer, noch dünnerer Kupferdraht umwickelt. Diese drei Schichten werden durch eine durchsichtige PVC-Ummantelung geschützt. EL-Wire leuchtet hell weiß mit einem bläulichen Schimmer. Die Farbgebung kann jedoch durch eine weitere, diesmal farbige PVC-Schickt spezifiziert 35


GEAR

Beyond LED: EL-Kabel

werden. Durch diese doppelte PVC-Ummantelung kann, wie zuvor erwähnt, EL-Kabel problemlos auch mit Wasser und Kühlflüssigkeit in Berührung kommen. Damit die EL-Kabel, Schnüre und Folien leuchten können, ist eine sinusförmige Wechselspannung mit einer Frequenz im Bereich zwischen 50 Hz und 4 kHz notwendig. Der Betrieb setzt also einen Inverter voraus. Gab es bis vor einigen Jahren ausschließlich Inverter, die über zwei AA-Batterien betrieben wurden, kann man mittlerweile auch Modelle mit einem USB-Anschluss erwerben. Doch Vorsicht! Kabel und Inverter müssen zu einander passen. Durch Überspannung oder eine falsche Frequenz kann das EL-Kabel zerstört bzw. die Lebensdauer erheblich herabgesetzt werden. Wie bereits erwähnt sind Elektrolumineszenz-Kabel vielseitig einsetzbar. Der Biegeradius be-

trägt knapp 10mm, wodurch es auch in Cases oder sogar der PC-Hardware direkt angebracht werden kann. Dank der äußeren PVC-Ummantelung lässt sich entsprechender Klebstoff für eine dauerhafte Montage verwenden. Alternativ kann EL-Kabel auch angenäht oder mit einem Tacker befestigt werden. 36

Verarbeitung

Meistens wird EL-Kabel als Meterware verkauft. Ähnlich wie bei LED-Streifen müssen nicht genutzte Reste also gekürzt werden. Das lässt sich mit einer herkömmlichen Schere erledigen. Wurde das Kabel gekürzt, bleiben zwei Stücke übrig: Das EL-Kabel mit dem Anschluss an den Inverter sowie das EL-Kabel mit der Schnittkante und der Schutzkappe am anderen Ende. Zuerst

wird das EL-Kabel mit dem Inverter-Anschluss „veredelt“. Das beugt später mögliche Probleme und Fehlfunktionen vor. Mit einem Abisolierwerkzeuge müssen hierzu die äußere und innere PVC-Isolierung entfernt werden. An der EL-Schnur sind nun zwei dünne Kabel sowie ein dickes Kabel mit der Phosphor-Schickt zu sehen.

Die beiden dünnen Kabel werden nach hinten (auf die äußere Isolierung) gebogen und bis auf eine Länge von wenigen Millimetern abgeschnitten. Das dickere Kupferkabel in der Mitte wird ebenfalls auf wenige Millimeter gekürzt, so dass es die beiden dünnen Kabel unter keinen Umständen berührten kann. Mit einem Stück Schrumpfschlauch und/oder einem Tropfen Heißkleber wird das Ende isoliert. Damit ist es von Umwelteinflüssen wie einem Leak in eurem Wasserkreislauf geschützt. Und was passiert mit dem abgeschnittenen Rest? Für dieses braucht ihr einen zweiten Inverter, Schrumpfschlauch sowie Löt-Utensilien. Mit einem Abisolierwerkzeug werden auch hier die beiden PVC-Isolierungen entfernt und die dünnen Kabel nach hinten geknickt. Als Vorbereitung auf die nachfolgenden Schritte wird ein Schrumpfschlauch über die EL-Schnur, hinter die beiden dünnen Kupferkabel gestülpt – dieses brauchen wir in Kürze noch. Auf das eine Ende des Inverter-Kabels wird ebenfalls ein kurzes Stück Schrumpfschlauch angebracht, aber noch nicht erhitzt! Das dicke, sich in der Mitte befindende Kupferkabel muss zuvor von der Phosphor-Schickt befreit werden. Entweder kommt erneut


Beyond LED: EL-Kabel das Abisolierwerkzeug oder ein scharfes (Teppich-)Messer zum Einsatz. Sind keine Restbestände von Phosphor auf dem Kabel zu sehen, wird aus dem Ende, mithilfe einer Kneifzange, ein kleiner Hacken geformt. An diesem wird das Kabel des Inverters befestigt und anschließend verlötet. Wer keinen Lötkolben hat oder nicht löten will, kann das Kupferkabel

nötigt. Hierfür nehmen wir den zuvor angebrachten Schrumpfschlauch und schieben diesen über die mittlerweile isolierte Lötstelle sowie einem Teil der beiden kurzen Kupferkabel. In dieser Phase ist das EL-Kabel also mit einem Kabel des Inverters verbunden, die Lötstelle doppelt isoliert und zwei dünne Kupferkabel schauen aus dem

GEAR

EL-Kabel verlöten: Video veranschaulicht den Vorgang fixiert. Zur visuellen Aufwertung kann nun entweder ein weiterer Schrumpfschlauch oder Isolierband um die gelötete Stelle umwickelt werden. Sobald der Inverter an einen USB-Anschluss angeschlossen wird und bei der Verkabelung keine Fehler gemacht wurden, leuchtet die EL-Schnur auf. Abschließende Worte

und das Inverter-Kabel natürlich auch ineinander verdrehen und mit einer Zange zusammenpressen. Nun kommt der erste Schrumpfschlauch zum Einsatz. Dieser wird über die Lötstelle geschoben und mit einer Hitzepistole oder einem Fön kurzzeitig

Schrumpfschlauch hervor. Nachdem der Schrumpfschlauch abgekühlt ist, werden die beiden dünnen Kupferkabel mit dem zweiten Inverter-Kabel verbinden. Dazu verflechtet man die beiden Kabel ineinander und umwickelt diese um die entstandene Basis aus

für wenige Sekunden erwärmt. Schrumpfschlauch. Erneut kommt Nun wird eine isolierte Basis für der Lötkolben zum Einsatz, der die zwei dünnen Kupferkabel be- mit etwas Lötzinn das Konstrukt

Ob als Schnur oder als Folie – Elektrolumineszenz-Produkte lassen sich vielseitig anwenden und sind sogar flexibler als LEDs. Wer den geringen Mehraufwand beim Verkabeln nicht scheut, bekommt eine futuristische und dezente Neon-Beleuchtung für seinen nächsten Casemod. Neben den Vorteilen bei der Verarbeitung ist zusätzlich der geringe Preis ein Kaufanreiz. USB-Inverter und EL-Schnüre von einer Länge von drei Metern sind in Online-Shops wie AliExpress für unter vier Euro zu haben. Breite Kabel kosten knapp sechs Euro. Und für Folien mit einer Größe von 10x10 Zentimetern zahlt man zum Zeitpunkt unserer Recherche ca. 9 Euro. Der Versand ist meistens kostenlos, die Lieferung kann aber auch bis zu zwei Monate dauern. Alternativen zu AliExpress sind natürlich Ebay sowie lokale Händler in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

37


GEAR

AMD Ryzen Threadripper: Kühler

AMD Ryzen Threadripper Übersicht:

CPU-Kühler W

ährend wir noch auf ein Testsample des neuen High-End-Proezssors Ryzen Threadripper von AMD hoffen, bringen die ersten Anbieter angepasste Kühler auf den Markt. Aufgrund des neuen, schier riesigen Sockels (TR4) mit 4096 Kontakten, sind bisherige auf dem Markt verfügbare Kühler nicht mit der großen Bodenfläche kompatibel. Eine Ausnahme stellen hierbei kreisförmige AiO- Kom-

paktwasserkühler dar, die auf Asetek-basierte Pumpen setzen. AMD bietet für diese Kühlsysteme ein Retention Kit an. Wer keine solche AiO-Lösung besitzt, muss sich nach Alternativen umsehen. Wir möchten eine kurze Übersicht der verfügbaren und angekündigten Kühler für den AMD Threadripper vorstellen.

gleich drei High-End-Kühler für die TR4 und SP3 Sockel. Die Kühler sind also sowohl mit der Ryzen Threadripper als auch mit Epyc kompatibel. Noctua passt dabei die drei bekannten Modelle NH-U14S, NH-U12S und NH-U9 an die größere Kontaktfläche an. Ebenso wurde das hauseigene SecuFirm2-Montagesystem für TR4/SP3 implementiert. Bei den Noctua mit drei Modellen Lüftern greift Noctua zu der PreDen Anfang macht Noctua mit mium-Klasse und legt (abhängig vom gewählten CPU-Kühler) NFA15, NF-F12 und NF-A9 Lüfter bei. Dabei spiegelt sich das Format der Lüfter von 140mm, 120mm und 92mm auch in den spezifischen Anwendungsprofilen wieder: Der 140mm-Kühler NH-U14S TR4-SP3 soll die höchste Kühlleistung erzielen, ist mit seinen 165 mm Höhe aber nur bedingt für kompakte Gehäuse geeignet. Das 120mm-Modell NH-U12S TR4-SP3 kombiniert eine hohe Kühlleistung mit breiter Kompatibilität: Seine moderate Bauhöhe von 158mm ist kompakt genug für die meisten modernen Tower-Gehäuse und mit einer Breite von

38


AMD Ryzen Threadripper: Kühler

GEAR

EK Water Blocks mit 1cm längerer Fläche

125mm ragt er auf den meisten Mainboards nicht über den obersten PCIe Slot hinaus. Der AMDs Threadripper in ein besonders kompaktes Gehäuse einbauen will, greift zu dem 92mm-Modell NH-U9 TR4-SP3. Noctua verspricht eine PCIe-Kompatibilität von 100%. Außerdem passt der CPU-Kühler mit einer Bauhöhe von nur 125mm in die meisten 4HE Rack-Server-Gehäuse.

Die EK-Supremacy EVO Threadripper Edition erscheint am 18. August, bietet viel von dem Bekannten und eine um 10mm längere Basisfläche. Im Detail bedeutet das eine Struktur aus 52 feinen Finnen mit einem Abstand von jeweils 0,25mm. EK setzt auf besonders reines Kupfer, das nach dem Fräsvorgang vernickelt und poliert wird. Beim Deckel hat der Nutzer die Wahl zwischen Acrylglas, POM Acetal oder vernickeltem Messing. Um Anwendungsfehler oder gar Beschädigungen an CPU und Kühler vorzubeugen, ist der Montagemechanismus bei der Auslieferung bereits vorinstalliert. Nach dem Auspacken des Kühlers muss dieser nur auf den Montagelöchern des Sockel TR4 oder SR3 (Epyc) geschraubt werden. Als Wärmeleitpaste legt EK eine 1g Tube der Thermal Grizzly Hydronaut bei. Die Preise für den Kühler bewegen sich, abhängig vom Modell, fläche der TR4-SP3 Versionen zwischen 67,95€ und 86,95€. ist mit 70x56mm mehr als dop- Enermax LiqTech TR4 mit pelt so groß wie jene der Stan- voller Kompatibilität dard-Modelle. Damit will Noctua einen optimalen Wärmeübergang Zwei komplett neue AiO-Wasservon der CPU zum Kühlersockel kühler möchte Enermax Ende Auund weiter über die Heatpipes gust auf den Markt bringen. Die zu den Kühlrippen erreichen. Bodenplatte soll dabei den Heatspreader des AMD Threadreaper kompett abdecken und wäre das

Anders als der NH-U14S TR4SP3 und der NH-U12S TR4SP3, die jeweils mit einem von Noctuas NF-A15 PWM bzw. NFF12 PWM Lüftern ausgeliefert werden, ist der NH-U9 TR4-SP3 mit zwei NF-A9 PWM bestückt. Das soll eine hohe Leistung bei geringer Kühlfläche und kompakter Bauweise ermöglichen. Übrigens ist die Vollkupfer-Kontakt39


GEAR

AMD Ryzen Threadripper: Kühler Der CPU Kühler ist ab sofort im Webshop des Herstellers sowie einigen ausgewählten Online-Stores in limitierter Stückzahl zu einem Preis von 47,99 Euro erhältlich. Arctic legt dem Lieferumfang die hauseigene Wärmeleitpaste MX-4 bei. Übersicht der Asetek Pumpen

Wie bereits erwähnt, sind einige Asetek-Pumpen zu AMD Threadripper dank entsprechendem Adapter kompatibel. Folgend eine jetzt verfügbar sind, ist der Arctic alphabetisch sortierte Liste der MoFreezer 33 TR. Dieser basiert delle, die auf den neuen Prozessor auf dem Freezer 33 und wurde von AMD montiert werden können: für die neue AMD CPU entsprechend angepasst und mit einer • Arctic Liquid Freezer 120 größeren Kontaktfläche samt Bo- • Arctic Liquid Freezer 240 denplatte ausgestattet. Arctic gibt • Arctic Liquid Freezer 360 die TDP-Leistung mit bis zu 320 • Corsair Hydro Series H115i Watt an. Die Wärme wird über • Corsair Hydro Series H100i v2 49 Alimunium-Finnen, jeweils 0,4 • Corsair Hydro Series H105 Millimetern dick, sowie vier Heat- • Corsair Hydro Series H80iv2 pipes abgeführt. Die Kupfer-He- • Cryorig A80 atpipes berühren den Prozessor • Cryorig A40 Ultimate direkt und weisen einen Durch- • Cryorig A40 messer von 6 Millimetern auf. • EVGA CLC 280 • NZXT Kraken X62 Arctic hat auch an den Lüftern • NZXT Kraken X61 geschraubt. Die BioniX F120-Lüf- • NZXT Kraken X52 ter verfügen über ein verbesser- • Thermaltake Riing 3.0 RGB tes, in Deutschland entwickeltes 360/240 Lager. Es kombiniert eine speziel- • Thermaltake Water 3.0 le Legierung mit einem Schmier- Ultimate / Extreme

erste geschlossene Kühlsystem seiner Art. Wie bereits erwähnt, gibt es für die auf Asetek-basierte Produkte einen entsprechenden Adapter, der jedoch nicht zu 100 Prozent den Prozessor abdeckt. Die Enermax LiqTech TR4 wird in zwei Ausführungen erscheinen: Das 240mm-Modell hat einen 39mm dicken Radiator, auf den zwei 120mm Lüfter passen. Die 360mm-Ausführung ist mit einem 28mm dicken Wärmetauscher ausgestattet und fasst drei 120mm Lüfter. Enermax gibt die TDB-Leistung mit bis zu 500 Watt an – die neue AMD CPU ist mit 180 Watt TDP spezifiziert. Somit ist ein durchaus leiser Betrieb denkbar. Die Rotationsgeschwindigkeit der Lüfter kann zwischen 500 und 2.300 U/Min liegen, wobei ein maxi- stoff, der die Reibung im Lager males Fördervolumen von je 174 verringert und so eine geringeKubikmetern pro Stunde erreicht re Betriebstemperatur erreicht. wird. Pumpeinheit und Radiator sind mit 400mm langen Schläuchen aus Polyamid verbunden. Enermax rechnet mit einer Verfügbarkeit ab Ende August und verlangt für das 240mm-Modell 149,90 Euro und für die 360mm-Ausführung 169,90 Euro. Arctic Freezer 33 TR in limitierter Stückzahl

Einer der wenigen CPU-Kühler, die für den AMD Threadrippe schon 40


EPILOG

Danke Ich hoffe, es hat Ihnen genau so viel Spaß gemacht diese Ausgabe zu lesen, wie es uns Freude bereitet hat daran zu arbeiten. Vielen Dank für das Interesse! Es gibt Wünsche, Kritik oder Vorschläge? Wir freuen uns, diese zu hören: feedback@thermaldrop.de

Die nächste Ausgabe erscheint dann Anfang August. Bis bald!

Epilog Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt sowie Gestaltung: Jakob Ginzburg

Unterstützt mit Produkten durch: Alphacool, Zotac, Enermax, Nanoxia

Lektorat: Simone Dowé

Mit Grafiken von: Dave Gandy Freepik Flaticon Tookapic Pexels

Ein Angebot von Digital Publishing Momentum Zornedinger Str. 4b D-81671 München Geschäftsführer: Jakob GInzburg

41


fünf

05


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.