Thermaldrop 03

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April | Mai | π

Das digitale Szenenmagazin rund um Wasser- und LuftkĂźhlung sowie Casemodding


EDITORIAL

Ausgabe 03

Harter Kontrast

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iebe Leser, für diese Ausgabe sind wir viel gereist. In Bielefeld haben wir mit Aquatuning gesprochen und in Braunschweig die neuesten Entwicklungen von Alphacool angesehen.

Der Testparcour wurde temporär um das wunderschöne Gehäuse Jonsbo MOD1 erweitert, in das wir die neue RYZEN-CPU gespannt und anschließend mit Wasser gekühlt haben. Als harter Kontrast zu dem potenten System mit acht kernen steht der Intel Pentium G4560. Dieser Prozessor kostet knapp 60 Euro, bietet aber eine vergleichbare Leistung, wie eine Core-i3CPU. Wir wollten wissen, wie gut Low-Profile CPU-Kühlern die Wärme des G4560 auf engstem Raum abführen können. Außerdem haben wir mit dem Casemodder Jens Schwalbe, besser bekannt als Bird Customs, über gleich zwei seiner neuesten Projekte geredet. Und nun viel Spaß beim Lesen, Jakob Ginzburg

Themen und Inhalte Wasserkühlung ■ ■ ■ ■ ■

Watercooling mit neuen GPU-Kühlern Anfi-tec steht zum Verkauf Interview: Aquatuning RYZEN kalt gemacht Interview: Alphacool

Luftkühlung ■ Low-Profile CPU-Kühler ■ Das Geheimnis des TWIN FROZR VI

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Editorial Casemodding ■ Review: Jonsbo MOD1 ■ AMD eSports Battle mit BIRD Customs

Nachtest ■ Alphacool Eispumpe ■ NB eLoop und BlackSilentPro


Watercool GPU-Kühler für EVGA FTW2 WASSERKÜHLUNG

Neue GPU-Kühler von Watercool

mit LED Funktionalität

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atercool gehört zu den wenigen Herstellern, die Kühlblocks auch für Grafikkarten mit einem Custom PCB Design anbieten. Die Heatkiller IV-Produktreihe wird nun um eine Kompatibilität zum FTW2-Layout von EVGA erweitert. Alle ab dem 24.02.2017 hergestellten Kühler sind bereits kompatibel zur FTW- und zur FTW2-Reihe. Der Kühler wurde entsprechend umbenannt. Wer einen Kühler aus dem Lagerbestand erwirbt, sollte auf den Hinweis auf die Revisonsänderung (V2) achten. Dieser ist auf der Verpackung zu finden.

RGB LED-Stripes angeboten: Für die FTW gibt es ein Modell mit einem 4 Poligen Anschluss und für die FTW2 mit einem 6 poligem Anschluss. Verbindet man eines der Stripes mit dem LED Anschluss der Grafikkarte, so kann der Kühler wie gewohnt mit der EVGA PrecisionOC Software geregelt werden. Kühler und Backplate sind kompatibel zu allen EVGA FTW

und FTW2 Karten der Serien GTX 1070 und GTX 1080. Die neuen Kühler sind ab sofort verfügbar. Je nach Ausführung werden zwischen 109,95€ und 119,95€ fällig. Der Preis für die LED-Stripes beläuft sich auf 8,95€: shop.watercool.de

Wie von der Heatkiller IV-Produktfamilie gewohnt, kommen hochwertige Materialien zum Einsatz. Watercool bleibt bei den neuen Kühlern dem eleganten Design treu, folgt aber dem anhaltenden Trend und integriert Aussparungen für eine LED-Beleuchtung. Dafür werden zwei unterschiedliche 3


WASSERKÜHLUNG Anfi-tec steht zum Verkauf

Anfi-tec sucht einen Käufer N

ach über 10 Jahren Bestehen sucht Anfi-tec einen neuen Inhaber: Das Unternehmen steht seit Kurzem zum Verkauf. Die Geschäftsführer André und Finn haben an Wochenenden, in ihrer Freizeit, CPU- und MainboardWasserkühler gefertigt. Als Underdog konnte sich Anfi-tec durch gute Qualität und schlichtes Design einen Namen in der Community machen und auch ein wenig die großen Hersteller ärgern, wie uns André am Telefon verrät. Die beiden Ingenieure betreiben Anfi-tec neben ihrer hauptberuflichen Arbeit und sehen es als das beste Hobby, das man haben kann. Ein Hobby, für das in den letzten Monaten und Jahren jedoch immer wenig Zeit blieb. Familie und Arbeit haben verständlicherweise höchste Priorität. Um die Belastung zu senken und zumindest einen Bruchteil an Freizeit zu haben, wurde die Produktpalette über die Jahre verschlankt. Dafür stieg bei der Herstellung die Professionalität und

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Qualität der Produkte deutlich. Interessierte Unternehmen aber auch Privatpersonen, die AnDer neue CPU-Wasserkühler fi-tek weiterführen möchten, „drei“ konnte es in mehreren un- können aus mehreren Paketen abhängigen Tests mit Produkten wählen. Zum Verkauf stehen der der großen Hersteller aufnehmen. Unternehmensname „Anfi-tec“, „Dabei setzen wir auf eine recht der Online-Shop in zwei Spragrobe Struktur. Eine Ausführung chen, alle CAD-Dateien inklusimit feineren Finnen ist für nächs- ve Spannvorrichtung für die Hertes Jahr geplant. Mal sehen, stellung des „drei“-CPU-Kühlers ob es noch zur Veröffentlichung sowie allerlei Fräsvorrichtungen. kommen wird. Wenn man sich vor Augen führt, dass namhafte Im zweiten Paket wären zusätzlich Unternehmen für die Entwicklung alle bestehenden, vorproduzierneuer CPU-Kühler mindestens ten Teile inbegriffen. Knapp 150 eine Person in Vollzeit beschäf- UCDs – also universelle Maintigen und wir das gleiche neben- board-Kühler – hat Anfi-tec auf bei in unserer Freizeit schaffen, Lager. Durch den professionellen zaubert es mir immer wieder ein Herstellungsprozess konnte das Lächeln ins Gesicht“, so André. Unternehmen praktisch auf Bestellung arbeiten und in nur einem Seit einigen Tagen ist eine pas- Tag Kühler produzieren. Ebensende „drei“-Halterung für den falls ein Teil des Paketes ist die neuen AM4-Socket von AMD CNC-Fräse inklusive einwöchentim Shop verfügbar. Die Ent- lichem Crash-Course zur Bediewicklung geht also von der Ver- nung und dem Fertigungsprozess. kaufsentscheidung unberührt weiter, auch der Support für „Man kann sich mit dem Geschäft bestehende und neue Kunden komplett selbstständig machen. ist uneingeschränkt verfügbar. Die Prozesse und Abläufe sind


Anfi-tec steht zum Verkauf WASSERKÜHLUNG bis ins Detail ausgearbeitet und funktionieren reibungslos. Wir haben das Privileg, ein profitables Unternehmen mit viel Potential zu haben. Deswegen gibt es auch einige Anforderungen und Kriterien an die Kaufinteressenten. Mir ist wichtig, dass unser Nachfolger das Geschäft mit Herzblut führt. Es ist schließlich unser Baby, das wir über 10 Jahre lang aufgebaut haben“, stellt André klar. Es besteht ernsthaftes Interesse, Anfi-tec zu übernehmen? Eine E-Mail an info@anfi-tec.de ist hierfür der erste Schritt.

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WASSERKÜHLUNG Interview: Aquatuning

Zu Besuch bei Aquatuning W

enn es um den Aufbau einer eigenen Wasserkühlung geht, führt an Aquatuning kein Weg vorbei. 6800 Artikel listet der Shop und gehört damit zu den größten Bezugsquellen im europäischen Raum. Im letzten Jahr hat das Unternehmen ein neues Büro sowie eine neue Lagerhalle bezogen, die über 150 Tonnen Wasserkühlung-Komponenten beherbergt. Wir haben Aquatuning im neuen Hauptquartier in Bielefeld besucht. Bielefeld? Das gibt es doch gar nicht! Doch, gibt es und es ist ziemlich schön dort. Zeit für Sightseeing haben wir jedoch nicht, denn unser Ziel ist das neue Hauptquartier von Aquatuning. Über 9 Monate hat der Bau der Büroräume sowie des Lagers gedauert. Modern sieht es dort aus, gemütlich und hell. Schon in dem ersten Büro sehen wir wassergekühlte PCs stehen. „Das haben nahezu alle Mitarbeiter bei uns. Selbstgebaut und nach dem persönlichen Geschmack modifiziert.

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Wir sitzen ja an der Quelle“, er- nigen Tagen vorgestellt wurde. klärt Eduard Peters, Marketing Zum Ausruhen haben wir später Manager bei Aquatuning lachend. noch genug Zeit und setzen lieber unsere Office-Begehung fort. Neben der großzügig ausgestat- Einige Räume stehen noch leer teten Küche sind im Erdgeschoss oder werden temporär als Abauch die Meeting-Räume zu fin- stellkammer für Produktpaletten den. Diese kennt man aus den ak- genutzt. In dem Chilling-Room tuellen YouTube-Videos, in denen stehen mehrere Kicker- und ein Nathanael Draht, Geschäftsführer Billard-Tisch. Aber auch Bretter von Aquatuning, neue Alphacool und noch mehr Paletten mit ProProdukte vorstellt. Die rote Couch dukten sind hier zu finden. Der ist groß und weich gepolstert, ne- Umzug ist noch im Gange und ben ihr steht der neue Alphacool wird erst in knapp zwei Monaten Eiszeit Chiller, der erst vor we- komplett abgeschlossen sein. Be-


Interview: Aquatuning WASSERKÜHLUNG schutz-Tür, kein abgetrennter Bereich und keine Geheimniskrämerei. „Bei uns herrscht ein sehr offenes Verhältnis unter den Mitarbeitern. Da ist der Geschäftsführer keine Ausnahme. Wünsche, Anregungen und Kritik können frei geäußert werden. Jeder Mitarbeiter kann den Chef auch per eMail erreichen, wenn dieser auf einem Kundentermin oder anderweitig unterwegs ist“, verrät Eduard. sonders beeindruckt sind wir von dem Kinderzimmer. Ausgestattet mit einer riesigen Kletterburg aus Holz, die zugleich ein Bett ist, kann sich hier der Nachwuchs der Mitarbeiter ausruhen oder wild toben. „Aquatuning ist durch und durch ein Familienbetrieb. Nicht nur, weil Nathanael Draht gemeinsam mit seinem Vater vor 15 Jahren den Weg geebnet hat. Bei uns sind gleich mehrere Mitarbeiter verheiratet oder ein Paar. Wir sind alle gut befreundet und fast wie eine große, 35-köpfige Familie“, lacht Eduard Peters.

Bevor wir uns die oberen Stockwerke anschauen, geht es zuerst in die Lagerhalle. 10 Regale stehen hier, 7,5 Meter hoch und 36 Meter lang. Per Gabelstapler werden die bestellten Artikel händisch ausgeräumt und für den Versand vorbereitet. 18 Stunden am Tag ist der Gabelstapler unterwegs, vier Mitarbeiter plus ein bis zwei Hilfsarbeiter arbeiten im Schichtbetrieb die Bestellungen ab. Zwei weitere Gabelstapler soll in Kürze in Betrieb genommen werden, verrät uns Eduard. „Dann werden die Bestellungen auch schneller abgearbeitet sein. Derzeit kommt es umzugsbedingt noch immer zu gelegentlichen Verzögerungen, was uns wirklich sehr Leid tut. Ebenso ist es ziemlich ärgerlich, dass einige Paletten mit Produkten noch nicht einsortiert und auch nicht im System erfasst sind. Außerdem wurden beim Umzug einige Artikel nicht richtig eingelagert, weswegen die Bestände nicht ganz stimmen“, zeigt sich Eduard selbstkritisch. So beeindruckend die schiere Größe der Halle auch ist, wollen wir einen Blick in das obere Stockwerk werfen. Hier sitzen das Grafik-Team, der Support sowie der Vertrieb. Unscheinbar am Rand steht ein unbesetzter Tisch – der Platz von Nathanael Draht. Kein eigenes Büro mit Schall-

Gleiches gilt für Ideen und Feedback zu neuen, hauseigenen Produkten von Alphacool und Phobya. Nicht selten werden Vorschläge als Prototypen entwickelt, getestet und bis zur Marktreife optimiert. Einiges befindet sich schon in der Pipeline und soll in den kommenden Monaten in das Portfolio und somit in den Aquatuning-Shop aufgenommen werden. Ob eine Idee auch wirklich ein Erfolg wird, ist jedoch trotz jahrelanger Expertise schwer einzuschätzen. Bestes Beispiel hierfür sind die Phobya WaCoolT-Gehäuse. Eduard Peters übt Selbstkritik und bezeichnet die Ambition von Aquatuning, im Gehäusemarkt Fuß zu fassen

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WASSERKÜHLUNG Interview: Aquatuning

als Fehlschlag: „Wir haben gemerkt, worin unsere Stärken liegen und in welche Bereiche wir zukünftig keine Zeit mehr investieren wollen. Der Gehäusemarkt ist einer davon. Aquatuning will sich nicht als Vollsortimenter positionieren. Wir sind Experten auf dem Gebiet der Wasserkühlung und bieten eine gigantische Auswahl an entsprechenden Komponenten an. Darauf werden wir uns auch in nächster Zeit fokussieren.“

Ebenso werden Hersteller ausgelistet, wenn ihre Produkte über lange Zeit keine Interessenten finden. Das hängt mitunter von einer fehlenden Weiterentwicklung der Produkte zusammen – einige CPU-Kühler beispielsweise haben schon mehrere Jahre auf dem Buckel. Für Alternativen sorgt Aquatuning durch das Tochterunternehmen Alphacool selbst. Die breite Produktpalette umfasst alle wichtigen Komponenten für den Aufbau einer Wasserkühlung. Aktuell werden alle Phobya Wa- Doch nutzt Aquatuning dadurch CoolT-Modelle mit einem hohen nicht die eigene Marktmacht aus? Preisnachlass angeboten. Bis zu 58% sind es maximal. Werden die „Nein, keinesfalls. Für unsere Gehäuse nicht verkauft, werden sie Produkte gelten die gleichen Beanderweitig verwendet. Veraltete dingungen wie für alle anderen Kleinteile hingegen landen früher Hersteller auch. Entscheidende oder später im Müllcontainer und Kriterien sind die Produktverfügwerden entsorgt. Aquatuning führt barkeit und Menge sowie die Prosolche Inventurbereinigungen bei duktionszeit. Letzteres ist wichtig, allen gelisteten Produkten durch. falls ein Produkt bei unseren Kun-

den so gut ankommt, dass es vergriffen ist und wir auf Nachschub warten müssen. Ebenso muss die Qualität der Produkte stimmen, das heißt die RMA-Quote darf nicht zu hoch sein. Gibt es zu viele Probleme mit einem Produkt, nehmen wir dieses aus dem Shop“, erklärt Eduard Peters. „Wir wollen mit Alphacool und Phobya den Wasserkühlungsmarkt vorantreiben. Sowohl mit neuen als auch überarbeiteten und verbesserten Produkten. Hierfür wird viel Zeit und Aufwand in die Entwicklung investiert. Wir haben keine Schuld daran, dass andere Hersteller über Monate und Jahre keine Innovationen mehr präsentieren. Dabei weiß jeder, dass Wettbewerb das Geschäft belebt und enorm wichtig ist.“

Von der Garage zum Marktführer

Die Geschichte von Aquatuning fing 2002 in der Garage von Nathanael Drahts Vaters an, die in eine Werkstatt umgebaut wurde. Hier arbeitete der junge Bastler an wassergekühlten CPU-Blocks. Sowohl aus eigenem Interesse sein eigener PC lief unter Last gerne am Temperaturlimit. Aber auch um die Finanz aufzubessern. Denn schon früh erkannte Nathanael, dass die Anfrage nach solchen Komponenten erstaunlich hoch ist, als er einige der CPU-Kühler sowie andere Komponenten bei eBay anbot. Kupfer und Aluminium, das Rohmaterial für seine Produkte, erhielt er von Lieferanten seines Vaters, der Kontakte in die Branche hatte. Um den Vertrieb professioneller und auch lukrativer zu gestalten, erstellte Nathanael Draht eine Webseite inklusive Webshop für seine Kühler. Nach und nach fanden auch die Produkte anderer Hersteller wie Watercool und Aquacomputer ihren Weg in den

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Interview: Aquatuning WASSERKÜHLUNG Katalog. Kurz nach der Jahrtausendwende war die Szene übersichtlich und sollte erst in den kommenden Jahren ein internationales Wachstum erleben. So wie auch Aquatuning selbst. Der jüngste Umzug war dringend nötig, denn weder die Mitarbeiter im Office, noch die Arbeitskräfte im Lager hatten ausreichend Platz. Ganz zu schweigen von dem Lagerplatz für die Wasserkühlung-Komponenten aus dem Shop. Der Platzbedarf wurde nötig, da sich Wasserkühlung über die vergangenen Jahre aus der Nische - mit vergleichsweise teuren und komplexen Komponenten - herausbewegt hat und mittlerweile im Massenmarkt auf hohe Akzeptanz trifft. „Die Verkaufszahlen sind

tes Portfolio für unterschiedliche Systeme und Bedürfnisse entwickelt. Eine einfache Handhabung sowie der in sich abgeschlossene und somit wartungsfreie Kreislauf nahmen die Hürde für unerfahrene Kunden. Nach und nach wur-

„AiO-Kompaktwasserkühler haben das Thema Wasserkühlung salonfähig gemacht“ steigend, das merken wir sehr deutlich. Interessanterweise stellen wir ein Gefälle fest. Unsere Kunden greifen immer häufiger zu hochpreisigen Produkten, die günstigen Modelle werden hingegen auch von WaKü-Einsteigern gerne ignoriert. Wasserkühlung ist nicht mehr nur ein Thema unter den Overclockern und Nerds, sondern interessiert auch normale Leute, die eine individuelle Gestaltung in ihrem PC haben wollen“, erläutert uns Eduard Peters.

de mehr Wert auf Optik gelegt, Performance wurde zweitrangig, stattdessen rückte ein leiser Betrieb in den Vordergrund. Das war der Punk für viele Anwender, auf eine Custom-Wasserkühlung umzusteigen. Das beste Beispiel hierfür ist der Modding-Bereich, der rapide am wachen ist und durch die bildschönen Kreationen abseits der Szene immer bekannter wird. Vor allem Asien birgt großes Potential, denn entgegen der Annahme vieler steckt die dortige CaseZu dieser Entwicklung haben modding-Szene noch in den Kininsbesondere AiO-Kompaktwas- derschuhen. Durch die Kultur beserkühler beigetragen. Asetek dingt, gibt es hier viele glitzernde und CoolIT Systems haben Pio- Elemente, auffällige Farben viel nierarbeit geleistet und ein brei- bunte Beleuchtung. Letzteres ist

auch bei uns in Europa sehr beliebt. Bringt aber Probleme für Online-Shops wie Aquatuning mit sich. „Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Mainboard-Hersteller, die versuchen irgendwelche ganz tollen RGB-Controller in ihre Produkte zu integrieren. Jeder macht das unter einem eigenen Namen, hinter dem im Grunde ist es nichts Anderes als eine einfache, stinknormale RGB-Steuerung steckt. Für Anbieter und Verkäufer von RGB-LEDs ergibt sich daraus ein Problem, denn der Support wird mit Fragen zur Kompatibilität regelrecht überhäuft. Hier wünschen wir mehr Liebe zum Standard“, beschwert sich Eduard Peters. Das Marketing der Hersteller zu der LED-Funktionalität arbeitet auf Hochtouren. Dass es sich um einen einfachen RGB-Anschluss handelt, wollen viele Kunden nicht glauben. Eduard erzählt, dass aus seiner Erfahrung heraus, die meisten Kunden knapp eine Woche mit der RGB-Beleuchtung spielen und sich dann für eine fest vorgegebene Farbe entscheiden, die

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WASSERKÜHLUNG Interview: Aquatuning hen. Die Kunden warten lieber, bis der Support ihnen antwortet“, erzählt Eduard kopfschüttelnd.

auch über einen langen Zeitraum nicht mehr umgeschaltet wird. Doch wie so viele Trends, wird auch die RGB-Beleuchtung bald aus dem Fokus der Käufer rücken. Am Horizont ist bereits ein neuer Stern zu erkennen: Erweiterbare AiO-Kühlsysteme. Hier sieht Aquatuning eine große Akzeptanz: „Viele Leute wollen sich nicht mit dem Aufbau und der Befüllung von Wasserkühlungssystemen beschäftigen. Sie haben eventuell auch Angst, die falschen Anschlüsse zu wählen oder den Kreislauf falsch aufzubauen. AiO-Kühllösungen hingegen können über Schnellverschlüsse besonders einfach und um eine große Vielzahl an Komponenten erweitert werden. Wir haben auch das Glück, dass einige unserer OEM-Partner bei kommenden Produkten auf die Schnellverschlüsse von Alphacool setzten werden. So ist eine hohe Kompatibilität gewährleistet“, sagt Eduard.

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Ein weiterer Trend, der schon etwas länger anhält, sind Hardtubes. Die Verkäufe von Schläuchen sind rückläufig, zum gleichen Prozentteil steigt der Absatz von Hardtubes an. Passend dazu hat Alphacool kleine Aurora-LED-Ringe entwickelt, die demnächst der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die größere Ausführung ist schon seit längerem für Aus-

Die große Auswahl an Pumpen und der dafür verfügbaren Erweiterungen – beispielsweise Tops für die D5 – ruft bei vielen Kunden die Frage nach der Kombinationsmöglichkeit hervor. Gerne werden Empfehlungen zu Pumpen eingeholt. Das Thema Radiatorfläche ist ebenfalls stets aktuell. Grundlegend werden in gleichsbehälter erhältlich. „Bo- Foren absolut übertriebene Angarosilikatglas wird ebenfalls ger- ben hierzu gemacht, wodurch insne gekauft“, verrät uns Eduard. besondere Einsteiger viel Geld in Mit dem Diamant-Schneideblatt ungenutzte Reserven investieren. für den Dremel sei die Bearbeitung leichter als viele denken. Seit Jahren bemüht sich Aquatuning um eine hohe Kundenzufriedenheit. Das gilt sowohl für Herausragender Support für den eigenen Service, als auch mehr Kundenzufriedenheit für die gelisteten Produkte. Der Während wir mit Eduard unser GeSchritt, Artikel und Hersteller spräch führen, arbeiten die Supaufgrund eines hohen RMA-Aufportmitarbeiter im Stockwerk über wandes aus dem Shop zu weruns die (An-)Fragen der Kunden fen, mag auf der einen Seite als ab. Das Team besteht aus sechs radikal angesehen werden. Auf Personen. Fragen im Aquatunder anderen Seite möchte man ing-Shop beantwortet Eduard sich jedoch selbst nicht mit eiselbst, fast eine Stunde investiert ner fehlerhaften Wasserküher in die Kundenkommunikatilung-Komponente herumschlagen. on täglich. Meistens geht es um Wachstum schafft Arbeitsplätze Fragen zur Kompatibilität mit der verbauten Computer-Hardware Auch wenn für viele Mitarbeiter oder um die Passgenauigkeit von und sogar für den Geschäftsführer Schläuchen auf bestimmte Tüllen. selbst das Thema Wasserkühlung

„Wir sind ein gesundes Unternehmen mit einem beständigen Wachstum“

„Viele Fragen kann unser Support durch das einfache lesen der Produkt-Beschreibung beantworten. Man mag es kaum glauben, aber viele unserer Kunden lesen sich den Beschreibungstext nicht durch, sondern kaufen blind. Auch die Bilder-Galerie, die wir bei nahezu allen gelisteten Produkten haben, wird unverständlicherweise gerne überse-

ein Hobby ist, bleibt Aquatuning ein Business. Ein Unternehmen, das profitabel sein und weiterwachsen will. In 26 Länder ist der Shop vertreten, letztes Jahr kam Japan hinzu, Marokko soll dieses Jahr folgen. Es ist jedoch eine große Herausforderung, in bestimmten Ländern zuverlässige Distributoren zu finden. Viele Regionen werden somit von Aquatuning direkt aus Deutschland bedient.


Interaktive 360° Fotos


WASSERKÜHLUNG Interview: Aquatuning

Mit der fortschreitenden Expansion sieht sich also eine Vielzahl der Mitarbeiter in Bielefeld mit neuen Aufgaben konfrontiert. Um das Team zu entlasten, werden neue Kräfte für den Vertrieb gesucht. Ebenso ist in der Software-Entwicklung ein Azubi-Platz verfügbar. Das Auswahlverfahren unterscheidet sich bei Nathanael Draht jedoch stark von anderen Unternehmen. Zeugnisse sind nebensächlich – tatsächlich verfügt bis auf eine Ausnahme, niemand von den Mitarbeitern ein abgeschlossenes Studium – es kommt viel mehr auf die individuelle Person und ihre persönlichen Fähigkeiten an. Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Engagement und kollektives Verhalten werden stärker gewichtet, als reines bzw. erlerntes Wissen.

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Und wenn wir schon das Thema Software-Entwicklung anschneiden, können wir aus dem Nähkästchen plaudern und eine neue Funktion verraten, an der Aquatuning arbeitet: „Es wird dieses Jahr ein WaKü-Konfigurator in den Shop implementiert, der Einsteigern die Zusammenstellung des eigenen Wasserkühlung-Kreislaufes vereinfachen soll. Es wird hoffentlich so gut funktionieren, dass keine Komponenten vergessen und auch nicht zu wenig Anschlüsse bestellt werden können. Abgesehen von unseren eigenen Hausmarken sollen auch

eigenes Wachstum, ohne den Markt im Ganzen voranzubringen. Ich wäre glücklich, wirklich glücklich als Marketing Manager hier, wenn zwei oder wenigstens ein anderes Unternehmen marketing-seitig die Community und die Modding-Szene unterstützten würden. Dann würde auch nicht die ganze Last bei mir liegen. Man könnte so schön und produktiv zusammenarbeiten“, sagt Eduard Peters. Ähnliches gilt auch für die Unterstützung von Casemods durch Produkte von Drittherstellern aus- die Bereitstellung von Produkten. wählbar sein“, kündigt Eduard an. Ob Eitelkeit oder mangelndes Budget, manche Hersteller sehen hinter der Investition nicht den Bekanntheit steigert man Mehrwert und fokussieren sich nicht durch Schweigen lieber auf ihr eigenes Geschäft. Bei all der Euphorie über zukünftiEin Rückhalt für die Community ge Entwicklungen und Funktionen ist jedoch wichtig, um neue Insowie ein stabiles Unternehmensteressenten und somit neue powachstum, findet Eduard auch tentielle Kunden zu erreichen. kritische Worte – an die Branche und andere Unternehmen aus Familiäres Miteinandersein dem Wasserkühlung-Segment. Eigentlich ist ein Tag viel zu wenig, um sich bei Aquatuning alle „Noch immer wird viel zu weAbteilungen im Detail anzuschaunig Geld und Zeit in das Maren und kennen zu lernen. Unser keting und die KundenkommuGesamteindruck ist nicht zuletzt nikation investiert. Unternehmen dank des familiären Klimas mehr konzentrieren sich ausschließals positiv. Hier arbeiten Nerds, die lich auf die Produktion und ihr mit Herzblut das Thema Wasserkühlung vorantreiben. Der große Umzug ist noch nicht ganz abgeschlossen, sodass einige Räume leer stehen oder als Lagerplatz verwendet werden. Der wichtigste Bereich ist jedoch schon fertig: die Küche. Hier lassen wir den Tag dann auch bei einer selbstgekochten Gemüse-Reis-Pfanne ausklinken. Wie eben bei einer großen, mehrköpfigen Familie. Weitere Infos und Produkte gibt es unter: www.aquatuning.de




RYZEN: CPU Kühlblocks WASSERKÜHLUNG

RYZEN kalt gemacht: CPU Kühlblocks M

it der Ryzen-Plattform versucht AMD einen Neuanfang und ist fest entschlossen, Intels Marktanteil im lukrativen High-Performance- und Enthusiasten-Segment zu senken. Die jüngst vorgestellten Ryzen 7-CPUs bieten viel Leistung für wenig Geld. Leiden aber, wie einige unabhängige Tests zeigen, noch an Kinderkrankheiten. Anstatt uns mit der brachialen Leistung der Prozessoren zu beschäftigen, wollten wir viel lieber wissen, wie gut sich CPU-Kühlblocks auf der neuen Spielwiese schlagen.

sche, falsche Sensor-Werte an. Ebenso das Tool CoreTemp: Hier wird nicht nur die falsche Anzahl der Kerne sondern auch die falsche Temperatur dargestellt.

Bei dem Aufbau unseres Testsystems mussten wir von den herkömmlichen Methoden ein wenig abweichen. Prime95 in Version 26.6, die wir bei allen Intel-basierten Systemen nutzen, verweigerte nach knapp 20 Minuten mit einer Fehlermeldung den Dienst. Die Aquasuite-Software von Aquacomputer ist bisher nicht in der Lage, die CPU-Temperatur auslesen oder zeigt stati-

Unser Testsystem baut sich aus einem AMD Ryzen 7 1700X, dem MSI Tomahawk B350 Mainboard, 8 GB G.Skill Ripjaw 4 sowie einer Sapphire RX480 zusammen. Die Grafikkarte ist eine Teststellung der Blockchain Consulting GmbH, die Unternehmen bei dem Einsatz der Blockchain-Technologie beraten und bei der Implementierung unterstützen. Die Umgebungstemperatur und der Durchfluss

Die Lösung unseres Problems lag in der Software Realbench, zum Stressen der CPU sowie HWiNFO zum Auslesen der (richtigen) Werte. Da HWiNFO auch auf die Daten von der Aquasuite zugreifen kann, nutzen wir die eingebaute Logging-Funktion, um alle wichtigen Informationen in einem Rutsch zu erhalten.

werden mit einem Aquacomputer Aquaero 6 protokoliert. Die Hardware wurde in das wunderschöne und hochwertige Gehäuse Jonsbo Mod1 verbaut, das mit dem rot-schwarzen Design an AMD angelehnt ist. Einen ausführlichen Test zu dem Gehäuse finden Sie auf Seite 27. Absolut überdimensioniert, aber vom der Formgebung zum Gehäuse passend, nutzen wir für die Wärmeabfuhr gleich zwei Alphacool NexXxoS ST45 X-Flow 360mm Radiatoren. Für die Bewegung im Wasserkreislauf zeigt sich eine Laing D5 mit USB-Schnittstelle von Aquacomputer zuständig, die in einen Alphacool Eisbecher montiert wurde. Drei Noiseblocker NB-eLoop-Lüfter kühlen einen der beiden Radiatoren mit 1000 Umdrehungen pro Minute.

Unterschiedliche Montage-Ansätze

Bevor wir uns die Kühlblocks und Werte im Detail anschauen, 15


WASSERKÜHLUNG RYZEN: CPU Kühlblocks noch einige Wortte zu den Montage-Lösungen der Testkandidaten. Außer Thermaltake nutzen Watercool, XSPC und Alphacool die dem MSI Tomahawk B350 beiliegende Backplate. Bei allen drei Systemen kann der CPU-Kühler komplett ohne des Einsatzes eines Schraubenziehers durchgeführt werden. Dennoch erfordert insbesondere das Hantieren mit Unterlegscheiben ein gewisses Fingerspitzengefühl oder falls vorhanden eine helfende Hand. Alle Unternehmen legen eine bebilderte, klar verständliche und mehrsprachige Anleitung (meistens in Deutsch und Englisch) bei. Dafür sprechen wir ein Lob aus – vor allem, weil Anleitungen noch vor einigen Jahren mehr Nutzen als Polstermaterial hatten. wurde mit transparenten Elementen aus Acrylglas verziert. Thermaltake setzt wie erwähnt Über zwei dem Lieferumfang auf ein eigenes Mounting-Kit und beiliegende LEDs lässt sich der liefert bei diesem eine gepols- Kühler an diesen transparenterte Backplate mit. Tatsächlich ten Aussparungen beleuchten. sitzt diese, trotz dickem Schaum- Sowohl am Halterahmen als auch stoff-Rahmen, sehr stabil auf der am Kühlkörper selbst ist der EinRückseite des Mainboards. Da alle lass markiert. Die Bodenplatte ist Pacific W-Kühler standardgemäß 3mm dick, besteht aus 54 Mikrofür Intel-Prozessoren vormon- kanälen und wird per Jetplate von tiert ausgeliefert werden, müs- der Mitte aus mit Wasser umspült. sen vor dem Einbau auf einem So unscheinbar XSPC den KühlAMD-Mainboard die Halterungen körper gestaltet hat, so sehr wurausgetauscht werden. Das ist kei- den wir von den Durchfluss-Werneswegs aufwendig, erfordert aber ten überrascht. Über 317 Liter pro die Zuhilfenahme eines Schrau- Stunde schafft der Raystorm Pro benziehers - toolless Mounting ist in unserem Testsystem – deutlich hier nicht realisierbar. Dennoch hat Thermaltake ein sehr durchdachtes Befestigungskonzept für den AM4-Sockel entwickelt.

XSPC RayStorm Pro

Dieser Kühlblock besteht aus zwei Komponenten: Dem Halterahmen – wahlweise für Intelund AMD-Mainboards - sowie dem quadratischen Kühlkörper. Dieser ist komplett aus Kupfer gefertigt und per CNC-Verfahren gefräst. Der Halterahmen wiederum besteht aus Aluminium und 16

mehr als alle anderen Kandidaten. Der Kühler ist somit eine hervorragende Wahl, wenn mehrere Grafikkarten oder andere Komponenten mit einem hohen Wiederstand gekühlt werden müssen. Geht es um die CPU-Temperatur unter Last, zeigt sich ein anderes Bild. Der Raystorm Pro erreicht 42,34 Grad Celsius und belegt damit den letzten Platz – der Unterschied zum Erstplatzierten beträgt 1,28 Grad Celsius.

Thermaltake Pacific W3

Um es gleich vorwegzunehmen: Wir sind von den Testergebnissen beim Thermaltake Pacific W3 ein wenig überrascht. Trotz Acrylgrals als Materialwahl für den Deckel, performt der CPU-Kühler bei der Temperatur und beim Durchfluss erstaunlich gut. Aber der Reihe nach. Der Pacific W3 von Thermaltake weist ein Parallel-Design auf, die Wasserzufuhr erfolgt also nicht als mittige Einspritzung, sondern von der Seite. Somit gibt es beim Ein- und Auslass nichts zu beachten. Das Design ist im Allgemeinen sehr schlicht und dennoch auffällig gestaltet. Nur ein kleines, zurückhaltendes Thermaltake-Logo ist auf der Front zu erkennen. Der bereits erwähnte Deckel aus durchsichtigem PMMA erlaubt einen klaren Blick auf das Innere des Kühlers. Die vernickelte Bodenplatte ist feingeschliffen und


RYZEN: CPU Kühlblocks WASSERKÜHLUNG spiegelt deutlich die Umgebung. Bei der Bodenplatte setzt Thermaltake auf eine sehr feine Finnen-Struktur, deren Abstand zu einander 0,15 Millimeter beträgt. Erfahrungsgemäß erreichen CPU-Kühler mit Acrylgrals- oder POM-Deckel zwischen einem und knapp zwei Grad Celsius geringere Leistungswerte, als baugleiche Kühler mit einem Kupfer-Deckel. Natürlich hängen damit auch viele andere Faktoren zusammen, der Thermaltake Pacific W3 hätte aber als Voll-Kupfer-Ausführung einiges Potential. Das von uns getestete Modell kommt auf 41,7 Grad Celsius bei der Kühlleistung sowie auf einen Durchfluss von 277 Liter pro Stunde. Damit gibt es den dritten Platz in der Gesamtwertung.

Watercool Heatkiller IV PRO

Wenn es um das Gewicht (426 Gramm), das äußere Erscheinungsbild und die Verarbeitungsqualität geht, so belegt der Watercool Heatkiller IV ohne Frage den ersten Platz. Dieser Kühler ist fast zu schön, um ihn auf den Prozessor zu montieren. Die klaren Linien, das hochglanzpolierte, vernickelte Kupfer und der unauffällige Namensschriftzug sind in unseren Augen eine Referenz. Der Heatkiller IV wird wahlweise für Intel- und AMD-Systeme vormontiert geliefert. Watercool setzt bei dem Halterahmen, der aus zwei separaten Elementen besteht, auf polierten Edelstahl.

Bei den Leistungswerten weiß der Watercool Heatkiller IV PRO zu überzeugen: Auf 41,13 Grad Celsius kann er den AMD Ryzen 7 1700X herunter kühlen, bei einem sehr geringen Wasserwiederstand und damit hohen Durchfluss von 285 Liter pro Stunde. Die beste Wahl, wenn man auf hohe Kühlleistung in Kombination mit hohem Durchfluss nicht verzichten will.

Alphacool Eisblock XPX

Der jüngste Kandidat in unserem Testfeld kommt aus dem Hause Alphacool und war bereits in unseren vergangenen Testläufen auf Intel-Systemen die Referenz für pure Leistung. Auch auf der AMDCPU kann der Eisblock überzeugen. Mit 41,06 Grad Celsius geht dieser Kühler als Sieger hervor.

unter der Haube investiert: Damit die Kühlflüssigkeit zentriert in die Vorkammer einfließt, hat das Unternehmen eine Art Rampe entwickelt, die das Entstehen von Wirbeln beim Zufluss auf die Kühlfinnen verhindert. Zusätzlich setzt Alphacool beim Eisblock XPX auf einen Doppelverteiler, der für eine gleichmäßige Wasserverteilung auf den Kühlfinnen sorgt. Die Finnenstruktur liegt bei 0,2 Millimeter, die Finnenanzahl bei 81 Finnen.

Nicht nur das klobige Design, auch der geringe Durchfluss trüben ein wenig das Siegerbild. Mit 257 Litern pro Stunde weist der Eisblock den größten Wiederstand aller getesteten Kühler auf. Und wenn wir schon das Thema Design anschneiden, kommt hier ein Hinweis zum In- und Dabei ist der Sieg kaum überra- Auslass: Die beiden Markierunschend, hat doch Alphacool meh- gen befinden sich im Inneren der rere Jahre in die Ausarbeitung beiden G1/4 Gewinde. Bei der

Wie auch Thermaltake verzichtet Watercool auf die klassische Düsenplatte und integriert diese zumindest schematisch in den Deckel. Damit sind Ein- und Auslass klar definiert und leiten das Wasser mit einem geringen Versatz mittig auf die Bodenplatte. Diese hat in der von uns getesteten Pro-Ausführung 78 Finnen. Die etwas günstigeren Basic-Modelle jeweils 49 Stück. 17


WASSERKÜHLUNG RYZEN: CPU Kühlblocks Planung und Montage ist darauf port von Wärme geht. Wesentlich zu achten, um das volle Poten- breiter gefächert sind hingegen tial des Kühlers auszuschöpfen. die Durchflusswerte der getesteten Waterblocks. Fast schon amüFazit sant war es für uns festzustellen, Nur 1,28 Grad Celsius trennen dass der Alphacool Eisblock mit den Sieger vom Letztplatzierten in dem geringsten Durchfluss die unserem Testfeld. Aktuelle Wa- beste Kühlleistung erzielt, wähKü-Prozessorkühler sind höchst rend der XSPC Raystorm Pro den effizient, wenn es um den Abtrans- höchsten Durchfluss hat, aber in

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Sachen Kühlung den letzten Platz belegt. Sucht man den Sweetspot aus Durchfluss und Kühlung, kommt man um den Watercool Heatkiller IV nicht herum. Und wer gerne ein zeitloses und zurückhaltendes Design möchte, greift zu dem Thermaltake Pacific W3.


Interview: Alphacool WASSERKÜHLUNG

Hinter den Kulissen von

A

lphacool hat in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung verzeichnet und sich neu erschaffen. Die Wandlung von dem Opel im Wasserkühlung-Segment zur begehrten Premium-Marke erfolgte aber nicht ohne Komplikationen. Verrat und selbstgeschaffene Konkurrenten zeichnen diesen Weg. Doch eigentlich hat Alphacool gar keine Zeit, auf diese düsteren Tage zurückzublicken, denn das Unternehmen arbeitet an einigen sehr ausgefallenen und auch innovativen Produkten. Welche das sind und was Alphacool für die Zukunft sonst noch geplant hat, haben wir uns vor Ort in Braunschweig angeschaut. Diese Eingangshalle imponiert! Zwei schwarze Glasregale stehen hier bis oben befüllt mit alten, aktuellen und zukünftigen Produkten von Alphacool. Die Brainstorming-Eckt mit Rennstühlen lädt zwar zum Entspannen ein, doch wir haben besseres zu tun. Wir wollen hinter die Kulissen des oft sehr unterschätzten Un-

ternehmens schauen. Tatsächlich ist Alphacool den meisten Wasserkühlung-Nutzern durch hochwertige Produkte aus dem mittelpreisigen Segment geläufig. Eine hohe Aufmerksamkeit erlangte das Unternehmen durch die Eis-Reihe, nahezu monatlich wird das Produktportfolio erweitert.

Doch Alphacool ist auch im industriellen Bereich und als OEM-Partner eine wichtige Größe. Zu den aktuellsten Kunden gehört be quiet! die mit der Silent Loop eine leise und zugleich effiziente AiO-Wasserkühlung vorstellten. Weitere Produkte sind bereits in Entwicklung, nicht nur für be quiet! sondern auch andere Kunden. „Wir können nahezu alle Wünsche umsetzen, die unsere Partner an uns richten. Manchmal ist es aber auch nötig, als Berater aufzutreten und aus der eigenen Erfahrung von Konzepten oder Vorschlägen abzuraten. Wir decken das volle Dienstleistungsportfolio ab – von der Planung, über das Prototyping bis hin zur Produktion. Alles aus einer Hand, streng kontrolliert und auf höchsten Niveau“, erklärt uns Eduard Peters beim Rundgang über das Gelände. Vor einigen Wochen hat das Alphacool-Team neue Räumlichkeiten bezogen. Das ehemalige Office wurde zur Teststrecke für

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WASSERKÜHLUNG Interview: Alphacool neue Entwicklungen umfunktioniert. Hier treffen alte Generationen unterschiedlicher Produkte auf ihre Weiterentwicklungen. Die große Anzahl ausgemusterter Prototypen veranschaulichen wie aufwendig der Entwicklungsvorgang abläuft. Vieles wird noch immer in Handarbeit gemacht. Mittlerweile kann Alphacool die Prototypen aber auch drucken. Drei Maschinen gibt es hierfür, die auf unterschiedlich große Produkte ausgelegt sind. Bevor die Arbeit an den harten Materialen wie Kupfer anfängt, wird eine funktionierende Kunststoff-Version der Kühlkörper produziert. Insbesondere bei Grafikkarten-Kühlern sei das wichtig, um die Machbarkeit frühzeitig zu überprüfen, erklärt uns Eduard.

Eis, Eis, Baby

ten erfahren. Alphacool möchte PCIE-Karte, die zwei M.2 SSDs genau diese Klientel bedienen. fasst und wahlweise passiv oder aktiv mit Wasser gekühlt werDer Eiskoffer ist eine Sammlung den kann. Eine kleinere Ausan Werkzeugen, die zum Biegen führung, für nur eine SSD im von PETG- und PMMA-Hardtu- M.2-Format, bietet das Unterbes verwendet werden. Individu- nehmen selbst unter dem Namen elle Radien und Verläufe können kryoM.2 an. Der Alphacool-Proausgemessen und gebogen wer- totyp ist schon weit fortgeschritden. Alphacool hat sich ein smartes System einfallen lassen, um den Vorgang sicher und möglichst einfach zu gestalten. Mit knapp 199 Euro ist das Set für erfahrene Modder ausgelegt und nach zahlreicher Feedback-Auswertung zusammengestellt worden. Insbesondere Casemodder, die regelmäßig an Projekten arbeiten, werden damit viel Freude haben können. Schon bei unserem Besuch bei Aquatuning sahen wir in dem Kamera- und Film-Zimmer einige Produkte, die in den kommenden Wochen der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Darunter die Aurora-LED-Ringe für PETG-Hardtubes. Ebenso hat Alphacool eigene Kabelkämme entwickelt und will passend dazu hochwertige Sleeves auf den Markt bringen. Neuzugang gibt es auch in Form der Eisstation – ein rechteckiger Ausgleichsbehälter mit optionaler, integrierter Pumpeinheit.

Unseren Rundgang schließen wir im Haupt-Office ab. Das Alphacool-Team ist um einen Tisch versammelt, der mitten im Raum steht. „Die erste, finale Version des Eiskoffers ist angekommen“, wird uns mitgeteilt, als wir fragend in die begeisterten Gesichter blicken. Der Eiskoffer ist ein weiterer Vertreter der Eis-Reihe-Produkte die hochwertig verarbeitet und zugleich auch erschwinglich sind. Im Vorgespräch mit Aquatuning haben wir von einem allgemeinen, sehr starken Ein größeres Projekt an dem mit AquacompuInteresse an Premium-Produk- Alphacool ter zusammenarbeitet ist eine

ten, die Kühlkörper nahezu fertig. Heutzutage sind solche engen Kooperationen bei Alphacool eine Ausnahme. Viel zu oft hat sich das Unternehmen in der Vergangenheit beim Thema Zusammenarbeit die Finger verbrannt. Doch Aquacomputer zählt zu den wenigen Herstellern, mit denen Alphacool gerne und mit großem Vertrauen innovative Projekte umsetzt. Ein langjähriger Mitbewerber und Partner zugleich.

Ein holpriger Start

Bevor Alphacool zu der international bekannten Marke aufstieg, wie man sie heute kennt, durchlebte das Unternehmen die eine oder andere Veränderung. Andreas Rudnicki und Nathanael Draht schwelgen für uns noch einmal in Erinnerungen: 2002 war die Ge20


Interview: Alphacool WASSERKÜHLUNG

burtsstunde von Alphacool. Die deutsche Wasserkühlung-Szene steckte noch in den Kinderschuhen und auch wenn schon erste standardisierte Produkte auf dem Markt vertreten waren, so stimmte weder das Design noch das Preis-Leistungsverhältnis. Heute selbstverständliche Komponenten, wie beispielsweise Ausgleichsbehälter, waren unbekannt oder noch nicht erfunden. Durch Gespräche mit dem noch jungen Unternehmen Aquacomputer entwickelten Andreas Rudnicki und Markus Böttcher die Idee, einen Online-Shop für entsprechende Komponenten ins Leben zu rufen. Interessenten sollten so schneller und bequemer zu Teilen für ihre selbstgebaute Wasserkühlung kommen. Schon früh erkannte Alphacool aber auch die Probleme, mit denen sich Enthusiasten konfrontiert sahen. Push-In-Anschlüsse hatten nur eine geringe Lebensdauer und boten kaum Flexibilität im Einsatz. Die Lösung sah das Unternehmen in Schnellverschlüssen und vorgefüllten Komponenten – vergleichbar mit aktuellen AiO-Kompaktkühlern.

Da die Kosten für Produktion sehr hoch waren - das wirkte sich auch auf den Verkaufspreis der Produkte aus - waren nur wenige Modder gewillt, so tief in die Tasche zu greifen. Alphacool lies es langsam angehen und entwickelte die ersten eigenen CPU-Kühler. Die Modelle waren so performant, dass sie auf Watercool-Planet die Testlisten anführten und ein Durchbruch für Alphacool auf dem internationalen Markt wurden.

Mit dem erwirtschafteten Geld fuhr Alphacool zweispurig und unterstützte kleine, bisher unbekannte Marken und Firmen. Sowie halfen diesen auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen. Zu den ersten Investitionen gehörte HardwareLabs, die mit ihrem Black ICE 360mm Wärmetauscher zwar ein Produkt mit viel Potential, aber keine Strategie für eine Markteinführung hatten. Nach einer erfolgreichen Positionierung, einem hohen und stabilen Absatz sowie Doch das Unternehmen entwi- fortschreitender Bekanntheit, entckelte nicht nur eigene Produkte, schied sich HardwareLabs zues war auch als Distributor tätig. künftig alleine weiter zu machen. 2004 wurde eine europaweite Kooperation mit Laing bekannt Im Laufe der nächsten Jahre sah gegeben und die Laing DDC einer Alphacool immer wieder sehr inbreiten Käuferschicht zugänglich novative Produkte und Entwickgemacht. So langsam entwickel- lungen erscheinen. Eines dieser ten sich Standards oder zumindest Produkte war der Ausgleichsbebevorzugte Kombinationen aus hälter für 5,25-Zoll-Schächte. Da Komponenten. Darauf aufbauend Alphacool selbst an etwas Ähnfeierte der erste NexXxoS NVXP lichem arbeitete, jedoch mit der Grafikkartenkühler aus Vollkupfer Entwicklung noch nicht fertig war, sein Debut. Dank der Kompatibi- kaufte das Unternehmen kurzerlität zu der äußerst beliebten ATI hand das Gebrauchsmuster und X1800 sowie – und das ist heute nahm den AGB in angepasster kaum vorstellbar – gleichzeitig zu Form ins Portfolio auf. Die Singeinigen NVIDIA-Grafikkarten, wur- le Bay Station wurde ein voller de der Kühler zu einem Topseller. Erfolg. Leider bringt Erfolg auch Probleme mit sich, die weitreichende Folgen haben können. „Das Problem war damals, dass wir so rasant und beständig gewachsen sind, dass wir viel Geld und Zeit in unsere eigene Entwicklung und in die Entwicklung unserer Kooperationspartner steckten. Nach einiger Zeit brauchten wir Investoren, um aggressiver agieren und weiter wachsen zu können. Die Business Angels wollten natürlich Anteile an 21


WASSERKÜHLUNG Interview: Alphacool dem Unternehmen, was zur Folge hatte, das wir nach und nach entmachtet wurden“, so Andreas Rudnicki. Nach anhaltenden Meinungsverschiedenheiten mit den neuen Gesellschaftern verlässt Andreas 2006 das Unternehmen und wechselt zu Aquatuning, das von Nathanael Draht erfolgreich als Familienbetrieb geführt wird. Vor seinem Weggang entwickelte Andreas noch den Alphacool XP1 CPU-Wasserkühler, der zu den meistverkauften Kühlern aller Zeiten zählt. Die Verkaufszahlen zusammengerechnet, kam dieses eine Modell auf eine Verbreitung im sechsstelligen Bereich. Bis 2010 war der Kühler noch verfügbar. Insbesondere das Know-How von Andreas stellte die Weichen für zukünftige Aquatuning-Entwicklungen. Die Produktion wurde nach China ausgelagert, Aquatuning positionierte sich nicht mehr als reiner Online-Vertrieb, sondern auch als Entwickler mit Expertise. Die Expansion nach China hatte nicht nur finanzielle, sondern auch strategische Gründe. Kaufte Aquatuning hochwertige Anschlüsse ein, um diese unter eigenem Namen zu vertreiben, wurden diese meistens in China hergestellt. Import-, Lager- und Lieferkosten sowie Zollgebühren trieben den Preis unnötig nach oben. Eine eigene Produktion vor

Ort senkte also nicht nur die Prei- tion von Vollkupfer-Produkten“, se für Käufer in Deutschland, Ös- erinnert sich Andreas Rudnicki. terreich und der Schweiz. Ebenso wurden die (Liefer-)Wege kürzer. Zwei Jahre dauerte es, bis der erste Radiator vom Band lief. „Leider stellten wir schon ziem- Aquatuning investierte in unterlich früh fest, dass die chinesi- schiedliches Material, testete desschen Geschäftsläute es nicht sen Verarbeitungsmöglichkeiten so ernst mit Verträgen meinen. und entwickelte passende TooDie Designs und der Aufbau un- lings. Die Fabrik wurde mit moserer Radiatoren waren plötz- dernsten Maschinen ausgerüstet lich bei unseren Mitbewerbern und Mitarbeiter geschult. Diese zu finden. Die einzige Lösung Entwicklung und der Aufbau liefen bestand für uns im Aufbau ei- parallel zu der Radiatoren-Proner eigenen Produktionsstätte, duktion in Partner-Fabriken. Und nach unseren Qualitätsstandards während es viele Mitbewerber

„Der chinesische Markt hat eine ganz andere Mentalität. Und sehr viel Potential“ und unter unserer Kontrolle. Da Leistung für unsere Kunden ein kaufentscheidender Faktor war und auch heute noch ist, spezialisierten wir uns auf die Produk-

mit der 2003 erstmals neu vorgestellten RoHS-Richtlinie nicht so ernst meinten, setzte sich Aquatuning das Ziel, mit den Radiatoren aus eigener Produktion alle Normen zu erfüllen. „Das Investment hat sich bezahlt gemacht. Heute können wir wirklich alles selbst herstellen: Kühlkörper in unterschiedlichsten Formen, Radiatoren in allen denkbaren Größen. Damit sind individuelle Produkte für besonders spezifische Einsatzbereiche möglich. Alles kommt aus unserer Fabrik und wurde mit unseren Werkzeugen, mit unseren Mitarbeitern und nach unseren

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Interview: Alphacool WASSERKÜHLUNG hohen Qualitätsstandards pro- ternehmen experimentiert mit neuduziert“, sagt Andreas Rudnicki. en Materialien, wird also zwangsläufig neue Herstellungsverfahren Der Standort China wächst entwickeln müssen. Den Anfang Abseits der Radiatoren-Herstel- machte die Aluminium-Abdeckung lung konnte Aquatuning auch in des Alphacool XPX Eisblock, die anderen Bereichen Fuß fassen. mit einem Tiefziehwerkzeug geAnschlüsse, Schläuche und Pum- fertigt wurde. Das nächste Propen finden sich in dem Unterneh- dukt steht bereits in der Pipeline: mensportfolio. Dieses „Alles-auseiner-Hand“-Prinzip überzeugte Der Alphacool Eisblock GPX. insbesondere OEM-Partner. Der Mit dem neuen Grafikkartenkühler Verzicht auf Zulieferer für ein- betritt das Unternehmen neue Dezelne Teile und Komponenten signwege. Anstatt einen weiteren

Massenproduktion. „Zuerst lernen wir Technik, dann entwickeln wir die ersten Produkte. Das Feedback der Community ist dabei sehr wichtig, um nicht zu sagen entscheidend“, wirft Andreas ein.

Auf ein anderes Verfahren ist Alphacool ebenfalls sehr stolz: Seit einiger Zeit kann Kunststoff geschweißt werden. Das beste Beispiel für den Einsatz der Technik ist die Eisbaer. Boden und Ausgleichsbehälter sind nach dem neuen Verfahren verschweißt, wodurch Mikro-Leckagen ver„Wir wurden in der Vergangenheit hindert werden. Diese Technoloeinfach zu oft verarscht. Aber aus gie steht ebenso OEM-Partnern zur Verfügung, die in ZusamFehlern lernt man“ menarbeit mit Alphacool ein schafft eine hohe Unabhängigkeit, Plexiglas-Kühler zu entwickeln, besonders robustes und sichelöst zugleich Lieferprobleme und entschied sich Alphacool für ein res Produkt entwickeln wollen. Engpässe. Auf der anderen Sei- „auffälliges Stealth-Design“. Das te steigt die Erkennung und Re- PCB wird komplett verdeckt, eine Neue Produkte schon aktionszeit bei Qualitätsmängeln. Backplate sorgt für die nötige Sta- längst fertig bilität. Das Sichtfenster ist mar- Derzeit sieht sich Alphacool mit „Der chinesische Markt hat eine ginal ausgeprägt, je nach Modell einem ziemlichen Luxusproblem ganz andere Geschäftskultur. Es gar nicht vorhanden. Anstatt auf konfrontiert. Neben Weiterentwickwird nach Augenmaß gearbeitet, Plexiglas zu setzten, exkremen- lungen bestehender Produkte, gibt strenge Vorgaben sind nicht gerne tiert Alphacool mit durchsichtigem es eine Reihe an Neuentwicklungesehen. Das fängt schon bei den Nylon und entwickelt derzeit pas- gen, mit denen das Unternehmen Schraubverschlüssen oder allge- sende Spritzgussverfahren für die neue Märkte betreten will. Da die mein bei Gewinden an. Passt die Gesamtanzahl der noch nicht vorbeiliegende M4-Lüfter-Schraube gestellten Modelle so hoch ist, an den Radiator, heißt es nicht, dass ihre Markteinführung die Kadass auch andere Schrauben mit pazitäten der Mitarbeiter im Margleicher Größe passen. Bei der keting und Vertrieb übersteigen Arbeit mit OEM-Partnern ergewürde, bietet Alphacool die Proben sich daraus viel mehr Produkte seinen OEM-Partnern an. bleme, weil die Produkte aus unterschiedlichen Fabriken kom„Unsere OEM-Partner wollen men und nicht aufeinander abauch gerne Marktfühler sein und gestimmt sind. Solche Probleme genau das ermöglichen wir ihkonnten wir in unserer Produknen exklusiv. Klar könnten wir tionsstätte durch eigens entwischon jetzt einen Nachfolger der ckelte Prüfdorne komplett elimiAlphacool NexXxoS XP³ hernieren“, erläutert Nathanael Draht ausbringen. Oder aber wir integrieren die Technologie in einen 250 Arbeiter beschäftigt Alphacool AiO-Kühler und setzen in diesem mittlerweile in der Fabrik nahe Segment neue Maßstäbe. Wir Shanghai. Für die nahe Zukunft haben nicht den Druck unsere gibt es bereits erste Expansionseigenen Produkte nach kürzespläne, wodurch die Mitarbeiterzahl ter Zeit übertreffen zu müssen. auf 300 ansteigen soll. Das UnEin gutes Beispiel dafür ist die 23


WASSERKÜHLUNG Interview: Alphacool „Mit der Zeit entwickelt man einen Tunnelblick, eine Betriebsblindheit. Das hält einen davon ab, innovativ zu sein. Der Wasserkühlung-Markt ist derzeit stark am Wachsen und wir möchten ihn mitgestalten, so wie wir es in seiner Anfangszeit gemacht haben. Nur eben ohne den Fehlern von damals“, sagt Andreas.

be quiet! Silent Loop, für deren Entwicklung wir zwei Jahre gebraucht haben. Den technologischen Meilenstein haben wir schon vor Monaten erreicht gehabt“, erklärt Nathanael. Somit ist die endgültige Bestimmung eines neuen Produktes nicht immer von vornherein klar. OEM-Projekte und Kühlkomponenten für Endverbraucher profitieren von einer sich überschneidenden Entwicklung. Das ist auch bei den kommenden Produkten so. Beispielsweise arbeitet Alphacool an Monitorhalterungen für Intels NUC-Systeme, die eine AiO-Wasserkühlung direkt in den Korpus integrieren und so Kabelsalat auf dem Tisch vorbeugen sollen. Neue „nicht-runde“ Ausgleichsbehälter aus Glas befinden sich bereits im internen Test und soll die Innovationsstärke des Unternehmens demonstrieren. Für den Industrieberreich sind Kühler für RAID-Controller geplant, die später auch für Endverbraucher verfügbar sein werden – mSATA und insbesondere das M.2-Format bergen noch einiges an Potential. Den eher in der Nische angesiedel-

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ten Bereich der Mainboard-Kühlung möchte Alphacool ebenfalls demnächst bedienen. Dazu hat man ein Stecksystem aus Universalkühlkörper ausgearbeitet, die über Hardtubes miteinander verbunden werden und in ihrem bisherigen Design an das Cyberpunk-Genre erinnern. In Kürze können die Systeme dann mit dem neuen Eiswasser befüllt werden. Das Liquid wird in Deutschland produziert, bei den Pastellfarben hat Alphacool darauf geachtet, dass der Partikelabsatz möglichst spät eintritt. Zehn Tage ist hier die interne, angestrebte Vorgabe.

Aus Fehlern lernen

„Wir haben immer und immer wieder den gleichen Fehler gemacht: Es kommt jemand zu einem, der eine Idee oder ein schon fertiges Produkt hat und man geht eine Kooperation, eine Partnerschaft ein, handelt Verträge aus und wird sich über Bedingungen einig. Sobald das Produkt läuft und die Brand eine gewisse Größe erreicht hat, wenn der Partner also nicht mehr direkt von einem profitiert, wird der Solo-Gang eingeschlagen. Nachdem man also drei, vier, fünf Jahre Zeit investiert hat, bekommt man den Arschtritt. Das war nicht nur bei einem – mittlerweile - namhaften Anbieter für Wasserkühlung-Komponenten in Slowenien der Fall, sondern auch mit einigen anderen Marken. Wir haben uns also eigene Mitbewerber geschaffen. Irgendwann war es einfach nötig, einen Schlussstrich zu ziehen. Jetzt konzentrieren wir uns stark auf das OEM-Geschäft, gehen aber keine Partnerschaften mehr ein. Damit sollten wir für die Zukunft mehr als gut gerüstet sein“, ergänzt Nathanael Draht.

Der Stolz steht Andreas Rudnicki ins Gesicht geschrieben, wenn er von neuen Produkten und Unternehmensentwicklungen erzählt. Am 01.04.2010 hat Aquatuning einen kompletten Rückkauf von Alphacool durchgezogen und Andreas wieder an die Spitze der Firma gesetzt. Als gebrandmarktes Kind entscheidet er vorsichti- Mehr Infos und weitere Produkte ger und bedachter, hält oft Rück- gibt es hier: www.alphacool.com sprache mit seinem Freund und Geschäftspartner Nathanael Draht.




Test: Jonsbo MOD 1

CASEMODDING

Jonsbo MOD1 Schönheit trifft Funktionalität D

as MOD1 will irgendwie gar nicht in die bisherige Produktpalltete von Jonsbo passen. Auf der einen Seite ist das neue Gehäuse sehr auffällig und in kräftigem, leuchtstarkem Rot gestaltet. Hochwertiges Aluminium und gehärtetes Gals verbergen dezent die Komplexität hinter dem geschwungenen Rahmen und machen dadurch neugierig, was sich im Inneren verbringt. Auf der anderen Seite ist es höchst funktional und auf eine besonders potente Wasserkühlung ausgelegt. Damit misst sich Cooltek mit dem Gehäue-Spezialisten InWin und muss sich – so viel sei vorweggegriffen – nicht hinter diesem verstecken. Das Jonsbo MOD1 ist das Ergebnis umfangreicher Kundenbefragungen und richtet sich eindeutig an eine zahlungswillige und bastelfreudige Käuferschicht. Bis zu drei 360mm-Radiatoren finden in dem Gehäuse Platz und ermöglichen problemlos die Kühlung eines High-End-Systems mit SLIoder Crossfire-Gespann. Akzente

wie farbige (Rändel-)Schrauben unterstreichen das auffällige, aber keineswegs verspielte Gesamtdesign. Neben kräftigem Rot gibt es das Jonsbo MOD1 in knalligem Grün. Ebenso ist eine ITX-Ausführung erhältlich, die ebenfalls auf Aluminium sowie Echtglas setzt und zwei 280mm-Radiatoren Platz bietet. Der Preis für das große Gehäuse liegt bei ca. 285 Euro, für das ITX-Modell zahlt man knapp 177 Euro.

Durchdachter Aufbau

Schon beim Auspacken und dem Aufbau des Jonsbo MOD1 wird klar, vor einem steht ein Gehäuse der Premiumklasse. Das 3mm dicke, schwarz eloxierte Aluminium ist gebürstet und ist eine einzige Einheit, die mehrfach gebogen wurde und sich von vorne bis hinten zieht. Eine hohe Stabilität und die geringe Vibrationsübertragung sind die beiden positiven Nebeneffekte. Das massive Grundgerüst ist zugleich auch das Mainboard-Tray, XL-

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CASEMODDING

Test: Jonsbo MOD 1 sauger werden auf lange Sicht jedoch unabdingbar sein. Zum Glück sind alle Bereiche nach Demontage der gehärteten Glasplatten gut und leicht erreichbar, wodurch sich der Aufwand in Grenzen hält.

ATX- bis Mini-ITX-Platinen können hier verbaut werden. Durch zwei S-Biegungen von dem Innenteil getrennt, befindet sich der Montageplatz für das Netzteil, das senkreicht angebracht wird. Eine durchaus ungewöhnliche Position, die eine ungewollte Staubzufuhr durch den Netzteillüfter jedoch deutlich minimiert. Damit keine störenden Kabel das formschöne Design kaputt machen, hat Cooltek intern eine passende Verlängerung integriert. Der Stromanschluss sitzt somit wie von gängigen Gehäusen gewohnt auf der Rückseite unter den Erweiterungskarten und dem I/O-Panel. Der Innenraum ist sehr clean gestaltet und deutlich auf Funktionalität ausgelegt. Insbesondere im direkten Vergleich mit dem InWin Sframe wirkt das Jonsbo MOD1 ruhiger, dezenter und nicht so verspielt. Keine scharfen Kanten, keine extravaganten (Design-) Elemente. Die Mainboard-Kammer steht komplett für sich, Laufwerksschächte sind wie das bereits erwähnte Netzteil geschickt versteckt. Dadurch gibt es im 28

Unter dem Netzteil sind fünf Laufwerksträger angebracht. Von diesen können die oberen vier doppelt belegt: Oben 3,5-Zoll-Festplatten, an der Unterseite jeweils eine 2,5-Zoll-Ausführung. Hier fällt auch der erste negative Punkt auf. Um die Festplatten anzubringen, müssen die Träger ausgebaut werden. Zwar ist das Lösen von zwei Schrauben kein Hexenwerk, eine Toolless-Montage wäre aber beispielsweise mit Rändelschrauben durchaus umsetzbar gewesen. Die Inneren Platz für viel Radiatorflä- Anzahl der verbauten Festplatten che. Großzügige 7,46 Zentime- wirkt sich auch auf die maximale ter beträgt der Abstand zwischen Netzteillänge aus. Sind alle LaufDeckel und Hauptplatine – der werksträger bestückt, liegt die Einbau von besonders dicken Ra- Netzteillänge bei 20 Zentimetern. diatoren ist also kein Problem. Zwischen dem letzten Erweite- Bevor wir uns dem Einbau der rungskartenslot und dem Boden Hardware widmen, folgen ein sind es 5,93 Zentimeter. Ab- paar Worte zum Lieferumfang. hängig von der Mainboard-Grö- Das beiliegende Zubehör fällt miße und eingesetzter Grafikkarte variiert dieser Abstand, so dass es theoretisch durchaus möglich wäre, einen Wärmetauscher mit 85mm Dicke einzusetzen, wie ihn beispielsweise Alphacool mit dem NexXxoS Monsta 280mm anbietet. Wer nicht auf eine Wasserkühlung setzen möchte, kann bis zu zehn 120mm-Lüfter verbauen. Wie bei einem Open-Frame-Design üblich, wird einiges an Staub und – falls im Haushalt vorhanden – Tierhaaren im Gehäuse zirkulieren. Zumindest auf der Unterseite verfügt das Jonsbo MOD1 über ein fest verschraubtes Staubgitter. Oben und an den Seiten wird die Staubzufuhr durch das Glas zumindest minimiert. Druckluft aus der Dose, Staubwedel und Staub-


Test: Jonsbo MOD 1

CASEMODDING

platten, die auf Abstandshalter gehängt und dann mit Muttern in Akzentfarbe befestigt werden.

nimal aus. Befestigungsschrauben für Festplatten und SSDs sowie Schrauben und Unterlegscheiben für die Montage der Glas-Elemente. Eine vierseitige Anleitung in englischer und chinesischer Sprache hilft beim Zusammenbau des Gehäuses. Kabel können mit zehn Kabelbindern fixiert werden. Das Grundgerüst wird mit Kunststoff ummantelt verschickt, die drei Glasplatten liegen gepolstert in einem separaten Karton. Cooltek liefert mit dem Jonsbo MOD1 keine Lüfter, was wir aber keineswegs als negativ empfinden. Da das Gehäuse in erster Linie für eine Wasserkühlung ausgelegt ist, würden solche Lüfter ungenutzt bleiben.

Der Hardware-Einbau

Der geräumige Innenraum ermöglicht eine besonders einfache Montage des Mainboards. Ähnlich wie bei unserem zwei-

ten Testsystem, dem Thermaltake Core P3, sind auch bei dem Jonsbo MOD1 alle Bereiche bequem erreichbar. Cooltek hat an wichtige Aussparungen gedacht und diese groß genug gestaltet. Müssen Hardware-Komponen-

ten gehalten werden, gelingt das auch einer einzelnen Person ohne Zuhilfenahme von Freunden oder Kollegen. Gleiches gilt für Glas-

Als Testsystem entscheiden wir uns für den neuen AMD Ryzen 7 1700X, der in einem MSI B350 Tomahawk steckt. 8 GB RAM, eine M.2-SATA-SSD und eine Sapphire Radeon RX480 runden das Paket ab. Übrigens sind die Ergebnisse zu der Kühlleistung unterschiedlicher CPU-Wasserkühler ab Seite 15 zu finden. Das Jonsbo MOD1 diente hierbei als Referenzsystem. Für die Kühlung der CPU nutzen wir zwei Alphacool NexXxoS XT45 Full Copper X-Flow 360mm Radiatoren. Für die Wasserzirkulation zeigt sich eine Aquacom-

puter D5 mit USB-Schnittstelle zuständig, die in einer Alphacool Eisdecke steckt und an einen der 120mm-Lüfterplätze befestigt wird. Drei Noiseblocker NB-eLoop Lüfter von Blacknoise führen die Wärme von den Radiatoren ab. Zur Montage des unteren Radiators muss der Staubschutz übrigens nicht abgeschraubt werden. Die Aussparungen sind groß genug, so dass auch bei befestigtem Radiator eine Reinigung des Gitters möglich ist. Durch den großzügig bemessenen Platz im Deckel kann das Mainboard auch nach dem Anbringen des oberen 29


CASEMODDING

Test: Jonsbo MOD 1

Radiators erfolgen. Für das Kabelmanagement hat Cooltek leider weder einen separaten Kanal noch Ösen angebracht. Die Kabel sind also durch die Ausschnitte im Mainboard-Tray sichtbar. Das ist schade, denn das Jonsbo MOD1 ist trotz Show-Case-Design durchaus für ein täglich genutztes System geeignet.

es speziell für die XSPC ION, D5 -Pumpen und die Eispumpe passende Reservoir-Tops, die an 120mm-Lüfterplätzen befestigt werden können. Cooltek beschränkt sich bei dem Jonsbo MOD1 ausschließlich auf die am meisten verbreiteten 120mm-Lüfter, eine Befestigungsmöglichkeit für 140mm-Modelle gibt es leider nicht. Das ist schade, denn besonders AiO-Kompaktwasserkühlungen mit einer Größe von 280 Millimetern werden in letzter Zeit recht häufig von unterschiedlichen Anbietern auf den Markt gebracht. Auf der anderen Seite würden ungenutzte Löcher und Aussparungen dem Gesamtdesign aber eine gewisse Unruhe verleihen und der Designsprache entgegenwirken.

Custom-Wasserkühlung gekonnt in Szene setzen wollen. Hochwertige Materialien, eine makellose Verarbeitung und vor allem viel Platz für Radiatoren bietet dieses Gehäuse. Das Design erinnert fast schon an ein modernes Kunstwerk, die geschwungenen Linien sind zugleich aber auch funktional. Diesen Spagat schafft das Jonsbo MOD1 nahezu perfekt. Bis auf einige wenige negative Punkte, wie dem eingeschränkten Kabelmanagement oder einer fummeligeren Festplattenmontage weiß Cooltek zu überzeugen. Mit einem Anschaffungspreis von über 280 Euro ist das Jonsbo MOD1 zwar nicht günstig, aber immer noch attraktiver als vergleichbare Gehäuse von InWin - bei gleicher, wenn nicht gar besserer Verarbeitungsqualität wohlgemerkt.

Der Ausgleichsbehälter lässt sich sowohl neben dem Mainboard-Tray, als auch an der rechten Seite anbringen. Bei der zweitgenannten Position empfiehlt es sich, zuerst die Speicherplatten festzuschrauben, dann eine Markierung zu setzten, damit keine Schrauben verdeckt werden; und anschließend die Halterungen für den Ausgleichsbehälter zu befestigen. Das klappt Fazit: Eine Spielwiese in der Praxis gut, erfordert aber Cooltek hat bei dem Jonsbo genaues Arbeiten. Alternativ gibt MOD1 ohne Frage designbewuss- Das Jonsbo MOD 1 kaufen: te Enthusiasten im Fokus, die ihre www.pc-cooling.de

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AMD eSports Battle

CASEMODDING

AMD eSports Battle UK vs Germany mit Jens Schwalbe aka BIRD Customs

J

ens Schwalbe, alias BIRD Customs, ist ein Meister des Multitaskings. Der 28-jährige Vater von zwei Kindern arbeitet nicht selten an zwei Casemods gleichzeitig und hat eine Vorliebe für AMD-Hardware. Bei dem Modding-Contest „AMD Esports Battle – UK versus Germany“ tritt Jens für Deutschland an und hat sich für seinen Build von dem Starcraft 2-Universum inspirieren lassen. In den letzten zweieinhalb Jahren hat Jens Schwalbe schon zehn Casemods umgesetzt. Die Besonderheit einer jeden Kreation sind die eigens aus Aluminium oder Stall gefertigten Beine. Zehn Projekte ist eine beachtliche Zahl und Jens sitzt bereits an Casemod Nummer 11. Seine Liebe zum Modifizieren und Verschönern von PC-Gehäusen fing Mitte 2014 an, als Jens den gebrauchten Rechner eines Freund erwarb. Da eine potente Hardware auch eine ansehnliche Umgebung verdiente, legte der Modder selbst Hand an. Von dem Ergebnis

überzeugt, begann Jens mit der Arbeit an weiteren Casemods. Dabei konnte er seine zweite Leidenschaft, mit dem neuen Hobby kombinieren: die Fotografie.

auch Unternehmen, die eventuell als Sponsor auftreten, die Bilder für ihre Marketing-Arbeit verwenden. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man so schneller an ehrliches Feedback kommt. „Es ist wichtig, einen gelunge- Die Bilder werden auf den sonen Casemod schön in Szene zialen Kanälen geteilt und komzu setzen. Zum einen lässt sich mentiert“, erklärt Jens Schwalbe. so der Fokus auf feine Details lenken. Zum anderen dienen die Auf die beeindruckenden AufnahBilder als Inspiration für andere men wurde vor eineinhalb Jahren Modder. Zum anderen können auch AMD aufmerksam und bot

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CASEMODDING

AMD eSports Battle mit Haftgrund und lackierte den Innenraum mit drei übereinanderliegenden Farbschichten.

Jens eine engere Zusammenarbeit an. Ein willkommener Kontrast, zu der ansonsten doch sehr von Intel dominanten Präsenz in der Modding-Szene. Bei neun der bisher zehn Casemods verbaute Jens AMD-Hardware und ist auch selbst ein Fan des roten Lagers. Über eine Teilnahme an dem AMD Esports Battle musste der Modder nicht lange nachdenken – seine Zusage kam prompt. In dem Casemod-Wettbewerb tritt Jens für Deutschland und gegen Alex Banks aus Großbritannien an.

sehen und die Richtung, in der ich mich bewegen wollte. Auf 3D-Zeichnungen verzichte ich bei meiner Planung jedoch grundsätzlich, da ich die Programme zum einen nicht beherrsche und zum anderen nicht die Zeit dafür verschwenden will, das zu visualisieren, was ich schon in meinem Kopf habe“, so Jens. Die Details, Komponenten und die Ausrichtung des Kühlkreislaufes plant der Modder jedoch erst, wenn das Gehäuse auch in natura vor ihm steht. Jens greift auf alte Hardware zurück und testet die Machbarkeit seines Vorhabens. Die Entscheidung über die Farbgebung der Beleuchtung und des Coolent wird im aller letzten Schritt getroffen.

Besonders stolz ist Jens auf die Monderbeine sowie die Innenverkleidung des Casemods, die mit einer Art „Haut“ überzogen sind. Diese Haut ist an die der Zerg aus dem Star Craft Universum angelehnt und wurde aus Spachtelmasse geformt. Die Haut dient zugleich als Abdeckung für das Netzteil sowie die Pumpe. Um den Glanz und das Farbspiel zu „Bevor ich mit der Arbeit an dem erreichen, bearbeitete Jens die SC2 anfing, machte ich mir Ge- Fläche mit einem Bandschleidanken über das grobe Aus- fer, besprühte sie anschließend 32

In den kommenden Tagen wird der Casemod seine Reise nach München angehen und dort von der Jury bewertet. Jedoch wird Jens sein Werk nicht mehr zurückbekommen: AMD verlost die Casemods beider Kontrahenten auf Facebook. So sollen zwei Gamer die Chance bekommen, einen beeindruckenden PC ihr Eigen nennen zu können. Außerdem dienen die Casemods als Inspiration, denn das Ziel der AMD-Challenge war es, ein günstiges aber zugleich potentes Gamingsystem zu entwerfen, bei der eine RX470 als Grafikbeschleuniger für hohe FPS sorgt. Das Grundgerüst bestand aus einem Phanteks Eclipse P400, das durch seinen geräumigen Innenraum viele Möglichkeiten für Modifikationen bietet.

MSI In Win 805

Ursprünglich sollte dieser Casemod, an dem Jens parallel zum SC2 gearbeitet hat, auf der Dreamhack in Leipzig ausgestellt werden. Wegen einer verzögerten Bereitstellung geplanter Hardware durch einen namhaften Hersteller – den wir an dieser Stelle unerwähnt lassen möchten – konnte das Vorhaben nicht realisiert werden. Dennoch blickt Jens zufrieden auf seine Arbeit zurück.

„Es ist zwar durchaus schade, dass der Casemod schlussendlich nur ein Online-Projekt geworden ist, jedoch bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden.


MSI In Win 805

Die Farbwahl und der edle, minimalistische Look stießen bei Facebook und in den Foren auf viel Zustimmung“, erzählt Jens.

Bei den eigens entwickelten Stellfüßen sah sich Jens mit einem Problem konfrontiert: Um dem Gesamtdesign entgegenzukommen setzte der Modder auf Aluminium als Ausgangmaterial. Dieses war jedoch zu weich und konnte das Gesamtgewicht der Konstruktion nicht halten. Damit das MSI In Win 805 dennoch

einen festen Stand hat, baute Jens Stellfüße aus Stall und bearbeitete das Material anschließend, um einen nahtlosen Verlauf zum Gehäuse zu erreichen.

Wie bei einem Großteil seiner Projekte setzte der Modder für die Wasserkühlung auf Komponenten von Alphacool. Besonders die gute Kühlleistung und die Verarbeitung der Wärmetauscher hebt Jens bei unserem Gespräch hervor. Ebenso lassen sich die Radiatoren gut lackieren, da insbesondere die Kupferfinnen von Werk

CASEMODDING

nur eine leichte Lackierung haben. Apropos Lackieren: Die kontrastreiche rote Linie, die die Front des MSI In Win 805 ziert, benötigte einen mehrmaligen Anlauf. Nachdem die außenliegenden Flächen in Weiß vorlackiert und ausgetrocknet waren, klebte Jens alles mit Klebeband ab. Nach dem Auftragen der roten Farbe stellt der Modder jedoch fest, dass das Klebeband an einer Stelle undicht geworden und die Farbe verlaufen ist. Der Versuch mit einer Airbrush-Pistole die Stelle auszubessern brachte nicht den erwünschten Erfolg, so dass Jens die Lackierarbeit nochmals durchführen musste. Um den Trocknungsvorgang zu beschleunigen, hat Jens eine beheizte Kabine mit Abzug gebaut. Als Farbe und Haftgrund kommen Lacke von KimTec zum Einsatz, da sie ebenfalls eine schnelle Trocknung aufweisen. Die Produkte mehrerer Hersteller hat Jens schon ausprobiert und ist bei dem günstigsten Anbieter geblieben. 33


CASEMODDING

AMD eSports Battle die hohe Lebensdauer der Geräte kennen“, so Jens Schwalbe.

Bird Customs soll wachsen

Like a pro

Für seine Arbeit nutzt Jens, im Unterschied zu vielen anderen Moddern, nicht den Dremel sondern greift auf professionelles Werkzeug von Ryobi zurück. Zuerst erledigt Jens die grobe Arbeit. Nach dem Schleifen, Bohren und Schneiden werden die angepassten Gehäuse-Elemente gereinigt und wieder am Korpus verbaut. Wenn alles passt,

macht sich Jens an die Feinarbeiten und lackiert den Casemod. Erst nach dieser Bauphase findet die vorgesehene Hardware ihren Platz im Gehäuse und der Modder macht sich an die Planung des Kühlkreislaufes. 34

Nahezu alle Birds Customs Projekte werden auf Messen oder Events ausgestellt. Ist die Show vorbei, bietet Jens viele seiner Casemods als Komplettsystem zum Verkauf an. Auch einzelne Komponenten können sehr günstig käuflich erworben werden, ebenso Einzelteile aus der Wasserkühlung. In einigen Jahren möchte sich Jens mit Bird Customs selbstständig machen und Casemods auf Auftragsbasis entwickeln. Auch die Die Arbeit an seinen Casemods Produkt-Fotografie soll mehr als führt Jens in der Garage seines nur ein Hobby werden. Eines Elternhauses durch. Die groß- Tages will Jens zusammen mit räumige Örtlichkeit ist ausge- seiner Freundin handwerkliches stattet mit unterschiedlichen Ge- Können mit Kreativität verbinden. räten von Proxxon und Ryobi, wobei der Bandschleifer BS/E „Mit jedem neuen Casemod sammvon Proxxon zu den liebsten Ge- le ich Erfahrung und kann ohne räten des Modders gehört. Der Druck ausprobieren, was machbar 18V Brushless Akku-Bohrschrau- ist und was einfach nicht funktiobe hingegen weiß mit einer gu- niert. Durch das Hobby habe ich ten Leistung und hervorragen- schon so viel gelernt! Der Umder Ergonomie zu überzeugen. gang mit unterschiedlichen Ma„Ich habe schon früh festgestellt, terialien und Stoffen, Farben und dass man mit professionellem Lacken sowie Werkzeugen. Und Werkzeug die besten Ergebnisse auch wenn ich eine sehr professierzielt. Klar macht ein Dremel ei- onelle Herangehensweise an das nen klasse Job und ist für das Thema habe, so steht der Spaß gelegentliche Casemodding mehr bei mir stets im Vordergrund.“ als ausreichend. Wenn man aber wie ich an mehreren Projekten im Jetzt Fan von BIRD Customs auf Jahr arbeitet, lernt man schnell Facebook werden.




Low-Profile CPU-Kühler

LUFTKÜHLUNG

Low-Profile CPU-Kühler im Test

Z

ugegeben: Es war gar nicht so einfach, die Rahmenbedingungen für diesen Test aufzustellen. Der Trend geht, auch durch die Verbreitung kompakter AiO-Wasserkühlungen, weg von Low-Profile- sowie Top-Blower-Kühlern. Das wirkt sich ebenso auf die dünnen und kompakten mATX und Mini-ITX Gehäuse aus, die immer seltener vorgestellt werden. Dank horizontaler Positionierung des Mainboards erlauben beispielsweise HTPC-Cubes den Einsatz von potenten und vor allem großen CPU-Luftkühlern. Sie übersteigen zwar die TDP der Prozessoren bei weitem, erlauben dadurch aber auch einen flüsterleisen Betrieb. Wir hingegen wollten herausfinden, wie gut die Kühlleistung von Top-Blowern unter realen Bedingungen ist. Als Referenz diente eine günstige und zugleich potente Intel-CPU, die zu einem echten Geheimtipp aus dem Kaby-Lake Lineup gehört.

Linie auf den Extreme-Modellen, die sich in einer Preisklasse im vierstellen Bereich platzieren. Der Intel G4560 bietet zwei Kerne, Multi-Threading, taktet mit 3500 Mhz und kostet knapp 60 Euro. Eine Office-CPU, die in Verbindung mit einer potenten GPU auch für aktuelle Spielen genügend Leistung bietet. Mit dem G4560 hat Intel einen i3-Killer in den eigenen Reihen geschaffen. Wir haben die CPU kaltgemacht. Unser Testsystem besteht aus einem Thermaltake Core G3, dem

MSI B250M Mortar, einem MSI GeForce GTX 1050 Ti GAMING X 4G sowie 4 Gigabyte Arbeitsspeicher. Für die Lüftersteuerung Als Intel die Kaby-Lake-Reihe nutzen wir bewusst ausschließvorstellte, lag der Fokus in erster lich den Mainboard-Controller.

Dieser leistet einen guten Job, zeigt die wichtigsten Informationen an und bietet ausreichend Funktionen. Neben dem manuellen Modus kann die Rotationsgeschwindigkeit des Rotors auch automatisch abhängig von der CPU-Temperatur eingestellt werden, wobei MSI auch eine Anpassung der Leistungskurve erlaubt.

Grizzly Kryonaut günstig kaufen:

Als Wärmeleitpaste nutzen wir die Thermal Grizzly Kryonaut, die zum aktuellen Zeitpunkt zu den leistungsfähigsten, elektrisch nichtleitenden Wärmeleitpasten auf dem Markt zählt. www.geizhals.de Bevor wir den Prozessor mit Prime95 in Version 26.6 aufheizen, lassen wir einen GPU-Stresstest laufen. Mit 3DMark stressen wir die MSI GeForce GTX 1050 Ti GAMING X 4G für zehn Minuten. MSI hat bei dem Pixelschub37


LUFTKÜHLUNG

Low-Profile CPU-Kühler

ser „leider“ einen sehr effizienten Kühlkörper verbaut, weswegen die Grafikkarte bei geringer Last auch ohne Lüfter performt. Der GPU-Stresstest soll das Klima im geschlossenen Gehäuse neutralisieren und zumindest ansatzweise einen Regulärbetrieb simulieren.

Intel Boxed Kühler

Als Referenz dient uns der dem Prozessor beiliegende CPU-Kühler von Intel. Dieser ist kompakt gestaltet, bereits mit Wärmeleitpaste vorpräpariert und aus günstigem Aluminium gefertigt. Die Finnenstruktur ist grob und spiralförmig. Für die Wärmeabfuhr zeigt sich ein vormontierter 92mm Lüfter zuständig, der über einen 4-Pin-PWM-Stecker an das Mainboard angeschlossen wird und mit bis zu 3000 Umdrehungen pro Minute rotiert.

beispielsweise zur Reinigung, nur aus vernickeltem Kupfer darstellt behutsam wieder abmontieren. und die Hitze aufnimmt, saugt der Impeller die Umgebungsluft von Thermaltake Engine 27 oben auf und presst sie durch die Der wohl interessanteste Test- Lamellen, um diese zu kühlen. kandidat kommt aus dem Hause Thermaltake und wurde in Zusam- Die Befestigung ist etwas ummenarbeit mit CoolChip Technolo- ständlich, eine helfende Hand fast gies entwickelt. Gerade einmal 27 unverzichtbar. Über vier gefedermm beträgt die Höhe des Engi- te Schrauben wird der nur 300 ne-CPU-Kühlers. Trotz der kom- Gramm leichte Kühler befestigt. pakten Größe sollen bis zu 70 Durch die Federn, die an den Watt TDP abgeführt werden kön- Kreuzschrauben befestigt sind, nen. Mit 33 x 33 mm ist die Cold- muss bei der Montage ein hoplate jedoch eher klein bemessen her Druck angewendet werden, und in erster Linie auf sparsamere damit das Gewinde greift. TherProezsseoren, wie eben unseren maltake legt dem Engine 27 eine Intel Pentium G4560 ausgelegt. passende Backplate bei, die mit

Insbesondere bei dieser hohen Drehgeschwindigkeit erreicht der Intel-Kühler ordentliche Kühlwerte. Er ist aber auch der Lauteste aller getesteten Kandidaten. Mit einer Geräuschkulisse, die an eine Kombination aus Omas altem Staubsauger und eine verdreckte Klimaan- Hierfür ist ein äußerer Ring aus lage erinnert, ist ein angeneh- 127 Aluminium-Lamellen zustänmes Arbeitsklima kaum möglich. dig, in dem ein 60mm großer Radiallüfter mit 40 geschwungenen Lamellen rotiert. Während der äußere Ring zugleich die mit der CPU befestigte Bodenplatte

Der Intel Boxed Kühler wird seit seinem Bestehen mit dem gleichen Prinzip befestigt. Die Plastik-Pins werden durch die Mainboard-Öffnungen gepresst und per Dreh-Mechanismus befestigt. Wegen des verwendeten Materials sollte man bei der Montage auf zu hohen Druck verzichten und den Kühler später, 38

Schaumstoff-Plättchen die Rückseite des Mainboards schützt. Auf der höchsten Rotationsstufe von 5000 RPM ist der Kühler durchaus hörbar, aber weit von Intels Boxed Kühler ent-


Low-Profile CPU-Kühler fernt. Aus unserem geschlossenen Core G3 Testgehäuse dringt nur ein zurückhaltendes Rotationsgeräusch nach außen, das ein wenig an den Bohrer beim Zahnarzt erinnert. Mit 52,9 Grad macht der Kühler auch bei geringer Drehzahl eine gute Figur,

Der Alpenföhn Silvretta ist mit einer maximalen Höhe von 45mm angenehm kompakt. Knapp 250 Gramm bringt er auf die Waage, bei einem Seitenverhältnis von 100 x 92 mm. Trotz dieser schlanken Figur soll er mit bis zu 95 TDP zurechtkommen. Drei 6-mm-Kupfer-Heatpipes sind für die Wärmeabfuhr zuständig und in eine Aluminiumplatte eingefasst. An dieser Stelle muss ein Warnhinweis ausgesprochen werden: Die Verwendung von Flüssigmetall als Wärmeleitpaste ist bei diesem Kühler nicht möglich, so dass es eigentlich nicht nötig da die Metalle chemisch miteinist, den Impeller mit voller Um- ander reagieren und zur Verstödrehungszahl arbeiten zu lassen. rung des Kühlers führen würden.

Alpenföhn Silvretta

Eines der einfachsten Befestigungsmechanismen aller Testkandidaten bietet der Silvretta von Alpenföhn. Statt einer Backplate liegen dem Lieferumfang vier Muttern bei, die mit Hilfe des per beiliegenden Schraubenschlüssels an den Kühler montiert werden. Helfende Hände oder ein hoher Anpressdruck sind nicht nötig. Doch was hat der Kühler zu bieten?

LUFTKÜHLUNG

hat einen Fehler und schlägt vor, das AMD-Mount zu benutzen. Natürlich ist das Intel-kompatible Gestell gemeint. Da der Silvretta schon etwas länger auf dem Markt ist, überrascht uns dennoch, dass der Tippfehler bisher niemandem aufgefallen ist.

Noctua NH-L9x65

Für unseren Test hat uns Noctua gleich mehrere Modelle von Low-Profile- und Top-Blower-Kühlern bereitgestellt. Die Produktpalette des Unternehmens ist sehr breit aufgestellt, man findet also einen passenden Kühler für nahezu jedes System. Doch das heißt nicht, dass auch wirklich jeder (Low-Profile-)Lüfter auch für jedes System geeignet ist. Dazu jedoch später mehr. Grundsätzlich ist zu erwähnen, dass Noctua sehr viel Wert auf die Präsentation und insbesondere die Handbücher bzw. Montage-Anleitungen legt. Die farbig bebilderten Manuals sind informationsreich gestaltet und lassen bei der Montage keine Fragen offen.

Als erstes schauen wir uns den NH-L9X65 an. Es ist die überarbeitete Ausführung des NH-L9i, mit dem Noctua schon vor über fünf Jahren einige Auszeichnungen abräumte. Wie der Name schon verrät handelt es sich um einen Kühler mit einer Gesamthöhe von 65 Millimetern und quadratischen Maßen von 95mm x Der vormontierte 92mm Lüfter 95mm. Mit über 410 Gramm ist macht eine gute Figur, sowohl der Kühler ein Wonneproppen. bei der Kühlung als auch bei der Geräuschentwicklung. Zwar Der vernickelte Kupferboden ist dieser, wie auch alle ande- ist mit vier Heatpipes verbunren Testkandidaten, auf maxima- den, auf denen wiederum 50, ler Drehzahl deutlich zu hören, aus Aluminium gefertigte, Kühllhat aber ausreichend Reserven, amellen angebracht sind. Ohne um die Wärme auch bei gerin- Lüfter, ein Noctua NF-A9x14 in ger RPM abzutransportieren. der PWM-Version, hat der KühWer den Kühler so wie wir in ein ler eine Höhe von 51 Millimeter. Intel-System verbaut, sollte bei Wegen der feinen Lamellenstrukder Anleitung aufpassen. Diese tur ist jeodhc ein Passivbetrieb, 39


LUFTKÜHLUNG

Low-Profile CPU-Kühler Heatpipes der MSI GeForce GTX 1050 Ti GAMING X 4G nach unten. Sie kommen bis auf wenige Millimeter an die vier Heatpipes des NH-L12 heran und fordern bei der Montage viel Fingerspitzengefühl – oder eine helfende Hand.

wie bei nahezu allen Low-Profile-Kühlern, nicht möglich. Die Kühlleistung kann sich sehen lassen. Der kompakte KühlDie Montage des Noctua NH- körper schafft bei einer niedriL9X65 ist in wenigen Minu- gen Umdrehungszahl von 800 ten erledigt, benötigt aber eini- in unserem Parcours 51,4 Grad. ge kleine Zwischenschritte. Die Dabei arbeitet der Lüfter flüsBackplate muss mit passenden terleise und ist für eine ruhiSchrauben präpariert, Abstands- ge Umgebung gut geeignet. halter und Trage-Flügel für den

Noctua NH-L12

Mit 93 Millimetern Gesamthöhe ist der Noctua NH-L12 trotz Doppellüfter äußerst kompakt. Das Konzept der Sandwich-Lüftung erlaubt den Einsatz einer relativ kurzen Aluminium-Lamellen – 60 sind es an der Zahl- und kann, wenn der Platz doch zu gering ausfällt, um einen Lüfter reduziert werden. Ein Problem sehen wir an ganz anderer Stelle, als den Lüftern und der Gesamthöhe: Da bei unserem Testgehäuse das Mainboard und die Grafikkarte umgedreht montiert ist, zeigen die

Kühler angebracht werden. Anschließend wird der Kühlkörper samt Lüfter verschraubt. Für diesen Vorgang legt Noctua einen passenden Kreuz-Schraubenzieher bei und hat an zwei Seiten die Lamellen entsprechend mit Aussparungen versehen. 40

Je nachdem wie der NH-L12 montiert wird, kann der Arbeitsspeicher mitgekühlt werden. Das wird sich zwar kaum merklich auf die Leistung des Systems auswirken, unterstützt aber die allgemeine Wärmeabfuhr im Gehäuse. Besonders Mainboards mit Airflow-Design wie sie beispielsweise ASUS anbietet, kommt das zugute – zumindest in der Theorie. Bei dem 120mm-Lüfter setzt Noctua auf einen alten Bekannten: Den NF-F12, den wir uns in der letzten Ausgabe im Detail angesehen haben. Diesem steht ein Noctua NF-B9 zur Seite. Der 92mm-Lüfter hat seinen Ursprung in der Redux-Familie

und setzt auf abgeschrägte Blattspitzen, die eine höhere Distanz zwischen Rahmen und Impeller aufweisen und größere Drehgeschwindigkeiten bei leisem Be-


Low-Profile CPU-Kühler

LUFTKÜHLUNG

tabelle. Dreht der Lüfter schneller, platziert sich der Kühler mit ca. 47 Grad im Mittelfeld. Das ist auf die Bauform und die enganliegenden Lamellen zurückzuführen, die einen höheren Luftdruck benötigen, um die Wärme effektiv abzuführen.

Thermalright AXP 100 RH

trieb ermöglichen. Dennoch ge- Millimeter zu einander angeordnet hört der Noctua NH-L12 zu den sind. Diese nehmen die Wärme lautesten Kandidaten im Testfeld. der CPU über zwei U-förmige, 6mm dicke Heatpipes auf. NocEs überrascht wenig, dass ein tua verzichtet auf Halteklammern großer Kühler auch eine höhe- und schraubt den Lüfter direkt an re Leistung erzielt. Insbesonde- den Kühlblock. Bei diesem hanre wenn dieser mit gleich zwei delt es sich um einen NF-A9x14, Lüftern betrieben wird. Ein Blick den wir schon auf dem Nocauf die Temperaturen zeigt an- tua NH-L9x65 gesehen haben. genehm warme 46 Grad. Durch die beiden Lüfter steigt jedoch auch der Geräuschpegel.

Noctua NH-L9i

Schon die hochwertige Verpackung macht neugierig. CPU-Kühler, Schrauben, Low-Noise-Adapter, Wärmeleitpaste (NT-H1) sowie ein Metall-Emblem zum Befestigen an das Gehäuse sind von festem Schamstoff umhüllt. Der Noctua NH-L9i ist der kleine Bruder des Noctua NH-L9x65 und damit noch besser für den Einsatz in ultrakompakten HTPCs geeignet. Der Zwerg bringt beachtliche 420 Gramm auf die Waage, bei einer Gesamthöhe von nur 37 Millimetern. Das sind 10 Millimeter weniger als bei dem Engine 27 von Thermaltake.

Durch die kompakte Größe unterscheidet sich das Montagesystem von allen anderen getesteten Noctua-Kühlern. Vier Schrauben werden von der Rückseite des Mainboards angebracht und halten den Kühler sicher in Position. Einfach, schnell Weitere Parallelen zum großen und mit wenigen Handgriffen Bruder lassen sich bei dem Noc- erledigt – so wünscht man es sich. tua NH-L9i nur noch wenige ziehen. Der nahezu quadratische Geht es um die reinen Zahlen, Kühlblock verfügt über Alumini- bildet der NH-L9i bei niedrigen um-Lamellen, die besonders fein Umdrehungen mit ca. 55 Grad in einem Abstand von maximal 1,2 das Schlusslicht in unserer Test-

Bei dem AXP 100 RH von Thermalright ist tatsächlich noch Handarbeit angesagt. In der schlichten Verpackung befinden sich separat ein 92mm Lüfter sowie der

CPU-Kühler selbst. Beides zusammenmontiert, wird eine Gesamthöhe von 65 Millimeter erreicht, wobei auch große 120mmund sogar runde 140mm-Lüfter eingesetzt werden können. Bevor es jedoch mit dem Testlauf losgeht, müssen zuerst Vorbereitungen am Mainboard getroffen werden. Thermalright nutzt bei dem AXP 100 RH ein mehrteiliges Montageset, das leider recht viel Zeit für den Zusammenbau in Anspruch nimmt. Viele Päckchen mit Schrauben, Abstandshaltern und Muttern sind hier zu finden. Zum Glück liegt eine mehrsprachige, bebilderte, wenn auch recht kleinformatige Anleitung bei. Als Wesentlich aufwendiger, erweist sich die Montage des Kühlers auf das zusammengebaute Halte-System. Mehren Anläufe waren bei uns nötig, bis der Kühler fest verschraubt auf der CPU saß. Während es beim Montageset aus unserer Sicht gewissen Nachholbedarf gibt, kann sich die technische Ausstattung des Thermalright AXP 100 RH sehen lassen. 41


LUFTKÜHLUNG

Low-Profile CPU-Kühler ten Probanden in unserem Testfeld. Ein kleines, wenn auch unwichtiges Detail am Rande: Die Enden der Heatpipes sind mit Klappen versehen, auf denen das Herstellerlogo eingestampft ist. Bei der Kühlung macht der AXP 100 RH besonders bei einer langsamen Rotation des Lüfters eine gute Figur. Die sechs Heatpipes kommen mit der Wärmeabfuhr mehr als gut zurecht und liegen mit nur drei bzw. zwei Grad hinter demNH-L12 von Noctua.

Top-Blower den Prozessor kühl.

Aus unserem Test geht der Noctua NH-L12 als Sieger hervor. Das Konzept der zwei Lüfter funktioniert und versorgt nicht nur die CPU sondern auch die umliegenden Hardware-Komponenten mit der nötigen Frischluft. Das Mittelfeld liegt sehr nah beieinander, es geht hier um Werte unter einem halben Grad. Überraschenderweise kann sich auch Intels Kühler, der dem Pentium G4560 beiliegt, mit einer hohen Leistung punkFazit ten. Doch ebenso hoch ist die Trotz der aktuell starken Domi- Betriebslautstärke des verbauten nanz von Kompaktwasserküh- Lüfters. Zum Glück gibt es eine lern haben Low-Profile-Kühler vielseitige Auswahl an leiseren weiterhin eine Daseinsberechti- und effizienteren Alternativen. gung. Die Vorteile liegen auf der Sechs vernickelte Heatpipes Hand: geringe Anschaffungskostransportieren die Abwärme der ten, wartungsfreier Betrieb und CPU über den Kupfer-Heatsprea- überschaubarer Platzbedarf. Und der an die 40 Aluminium-Lamel- auch wenn die Wärmeabfuhr len. Mit fast 320 Gramm gehört nicht so effizient ist wie bei eider CPU-Kühler zu den leichtes- ner Wasserkühlung, so halten Low-Profile CPU-Kühler bei hoher RPM (weniger ist besser) 52,00 50,00

50,25 50,16 47,41 47,97

48,00

47,24

47,94 45,59 45,57

46,00

45,16 45,57 42,83 42,58

44,00

42,71 43,22

42,00 40,00

Temp Core 1

Temp Core 2

Low-Profile CPU-Kühler bei niedriger RPM (weniger ist besser) 60,00 55,00

54,92 56,07

52,89 53,35

51,94 52,54

51,40 51,44

50,66 50,95

50,00 45,00 40,00

Temp Core 1

42

Temp Core 2

49,17 48,94

46

46,61


MSI Twin Frozr VI

LUFTKÜHLUNG

DAS GEHEIMNIS DES

M

it dem Launch der neuen Grafikkarten-Generation von NVIDIA, präsentierte MSI auch eine Weiterentwicklung des hauseigenen GPU-Luftkühlers: den TWIN FROZR VI.

Gamer. Ganz gleich wie hoch die Grafikeinstellungen gewählt sind, um eine stabile Performance zu gewährleisten, muss die Karte kühl und leise sein. Ansonsten würde sie beim Gaming stören und das Erlebnis mindern. „Play Hard, Stay Silent“ ist nicht Um das zu ermöglichen, hanur ein neuer Slogan, sondern ben wir unseren preisträchtigen auch ein wichtiges Kriterium für TWIN FROZR V-Kühler analy-

*beinhaltet Produktplatzierungen

TWIN FROZR VI

*

siert und neue Wege gefunden, ihn noch mehr zu verbessern. Um die Unterschiede besser verstehen zu können, hier ein Beispiel aus unserem Testlabor: Getestet auf derselben GPU, war der neue TWIN FROZR VI-Kühler 40% leiser bei der gleichen Temperatur als sein Vorgänger. Wenn man die Drehgeschwindigkeit beider Kühler synchronisierte, ist der neue TWIN FROZR VI-Kühler 20% kühler als sein Vorgänger. Kombiniert mit dem GPU Boost 3.0 von NVIDIA, ermöglicht das eine bessere Spieleperformance bei weniger Lärm.

Was den TWIN FROZR VI noch besser macht

Einer der auffälligsten Merkmale des TWIN FROZR-Kühlers sind die Dual-Lüfter. Bei einem Luftkühler sind sie die wichtigste Komponente für eine gute Kühlleistung. Genau wie bei seinem Vorgänger, dem MSI TORX Lüfter, besitzt der TORX 2.0 zwei verschiedene Kühl-Blätter. Beim 43


LUFTKÜHLUNG

MSI Twin Frozr VI Die Leistung eines Gleitlagers nimmt stetig ab, da das Öl im Lager unter den hohen Temperaturen langsam austrocknet. Doppelkugellager sind viel besser geeignet unter Hitze zu arbeiten und bleiben auch bei hohen Drehgeschwindigkeiten leise.

Zero FROZR: Bleib unauffällig Testen unterschiedlicher Rotoren fanden unsere Forscher heraus, dass das Kombinieren von herkömmlichen Kühlblättern mit Streuungs-Rotoren zu einem besseren Luftstrom und niedrigeren Geräuschen führt. Um diesen Effekt zu verstärken, haben wir den Winkel der TORX 2.0 Streuungs-Blätter angepasst und die Positionen der Blätter verändert. Der neue TORX 2.0-Lüfter erzeugt dadurch 22% mehr Luftdruck und 13% mehr Luftstrom eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu seinem Vorgänger.

GAMING mit „Balls of Steel“

Oder wie Duke Nukem sagen würde: „Balls of Steel“ die die Zeit überstehen, sorgen auch für ein flüssiges und ruhiges Gaming-Erlebnis. Das Motorlager ist das A und O eines jeden Lüfters und die Komponente, die dafür sorgt, dass sich ein Lüfter dreht. Es gibt zwei Arten von Lagern, die für PC-Lüfter verwendet werden: das Kugel- und das Gleitlager. Kugellager haben eine längere Lebenszeit, bringen aber auch erhöhte Kosten bei der Herstellung und Implementierung mit sich. Auch hält sich das Gerücht, dass Kugellager lauter sind. Aber professionelle Tester, die unsere GeForce GTX 1080 GAMING 44

X 8G unter die Lupe genommen haben, bestätigen, dass Doppelkugellager unter Last leiser sind als die Konkurrenz. Ebenso auffällig: Die meisten Karten auf dem Markt werden von drei statt zwei Lüfter gekühlt. Unser TORX 2.0-Lüfter übertrumpft, als Zeichen seiner Überlegenheit, die Drei-Lüfter-Kühler der Konkurrenz mit einer besseren Qualität und einem besseren Design. Neben der geringen Lautstärk, war auch eine hohe Lebensdauer ein Grund auf Kugellager zu setzen. Verglichen mit Gleitla-

Schon im Jahr 2008 fanden wir eine Lösung, unnötige Kühler-Geräusche zu vermeiden. Wir entwickelten unter der Bezeichnung „Zero FROZR“ eine Intelligenz, das die Lüfter bei niedrigen Lasten anhält. Solange die Grafikkarte unter 60°C bleibt, werden die Lüfter nicht beansprucht. Zero FROZR hat große Aufmerksamkeit erlangt und ist mittlerweile ein Standard bei Grafikkarten.

Heatsink: Höchste Ingenieurskunst!

Versteckt unter der rot-schwarzen Abdeckung ist eine Komponente, die höchste Ingenieurs-Leistung verlangt: der Heatsink (Kühlkörper). Jedes kleinste Detail des Kühlkörpers spielt eine große Rolle bei der Abführung der erzeugten Wärme und somit beim Kühlen der Grafikkarten. gern, halten Kugellager vor alUm die Kühleffizienz unseres lem unter Last mehr aus und TWIN FROZR VI Kühlkörper zu sind deswegen für lange Gamaximieren benutzen wir eine fortming-Sitzungen perfekt geeignet. schrittliche aerodynamische Ro-


MSI Twin Frozr VI torform und kombinieren diese mit der AERO-Air-Control-Technologie. Dieses besondere Design ermöglicht einen höheren Luftstrom, während unser TWIN FROZR VI-Lüfter mit TORX 2.0 die Luft

Glatte Heat Pipes

Die Heat Pipes (Wärmerohre) bestehen aus gesintertem Kupfer, was für eine optimierte Wärmeleitung sorgt, während das quadratische Design an der Unterseite den Hitze-TransAuf der bekannten Tech- fer zur Oberseite maximiert. Review-Seite TechPowerUp Solide Baseplate erreicht die MSI GeForce Baseplate (Grundplatte) GTX 1080 GAMING X 8G Die sitzt direkt über der GPU und einer der besten Plätze in der Kategorie Lautstärke unter Last! sorgt für die Verteilung der HitUnter Last ist die Karte extrem leise, ze von der GPU zu den Heat nur 31 dBA, was ein so gut wie Pipes. Sie besteht aus vernickelgeräuschloses Gaming ermöglicht. tem, rostfreiem Kupfer, sodass Und das bei einer so leistungsstarken sie eine hohe Langlebigkeit und Karte wie der GTX1080. konsistente Performance unter extremen Bedingungen bietet. gezielt auf den Kühlkörper lenkt für eine gute Hitzeableitung sorgt. Einige der wichtigsten Teile des Kühlkörpers sind gut versteckt. Folgend einige Bilder zur Verdeutlichung des Aufbaus.

Premium Wärmeleitpaste X

Egal wie gut eine Kühllösung ist, zum Schluss kommt es doch auf die Wärmeleitpaste an. Sie ist die Verbindung zwischen GPU und

LUFTKÜHLUNG

Kühlkörper. Falsch angebrachte, oder falsch dosierte oder ausgetrocknete Wärmeleitpaste führt dazu, dass die Wärme nicht richtig abgeführt wird und die GPU überhitzt. Deswegen benutzt MSI Premium Wärmeleitpaste X. Die flüssige Paste sorgt für extrem dichten Kontakt zwischen GPU und der Grundplatte, während der hohe Silikon-Öl-Anteil ein schnelles Austrocknen verhindert.

Résumé

Jedes Detail zählt, wenn es darauf ankommt, die beste Grafikkarte zu erschaffen. Deswegen verwenden wir für das MSI TWIN FROZR VI nur die besten Materialien und die beste Technologie um jederzeit dem Motto „Play Hard, Stay Silent“ gerecht zu werden!

*Für den Inhalt dieses Beitrages zeigt sich ausschließlich Micro-Star Int‘l Co., Ltd verantwortlich 45


NACHTEST

M

Alphacool Eispumpe

Nachtest

it dieser Ausgabe führen wir eine wiederkehrende Kategorie ein: den Nachtest. Das wurde nötig, weil eine Vielzahl an Testgeräten erst nach dem Radaktionsschluss bei uns eintrifft. Da das Testsystem noch unverändert besteht, können wir auch Vergleiche zu den Ergebnissen aus vorhergegangenen Testläufen ziehen oder Empfehlungen aussprechen, die eventuell vom Fazit der vergangenen Ausgabe abweichen.

Die ersten beiden Vertreter in dieser Kategorie sind zwei Lüfter-Modelle von Blacknoise sowie die Alphacool Eispumpe. Über die Technologie hinter dem bionischen Lüfter von Noiseblocker haben wir bereits in der vergangenen Ausgabe ausführlich berichtet. Dem Testfeld gesellt sich noch der NB-BlackSilentPro-Lüfter, der in Zusammenarbeit mit der Hardwareluxx-Community entwickelt wurde.

46

Alphacool Eispumpe: Der D5-Killer

an 90°-Winkeln, die den Durchfluss reduzieren. Jedoch geht mit Die Xylem bzw. Laing D5-Pum- dieser Pumpleistung auch ein pe gehört zu den beliebtesten sehr lautes Betirebsgeräusch einUmwälzpumpen im Wasserküh- her. Selbst bei reduzierter Umlung-Segment. Die hohe Anzahl drehungszahl ist die D5 deutlich Tops und kombinierten Produkten hörbar. Abhilfe möchte Alphawie Ausgleichsbehältern und Ra- cool mit der Eispumpe bieten. diatoren ermöglichen einen vielseitigen Einsatz. Die brachiale Die Form der Eispumpe ist an Leistung reicht für den Betrieb in das Original von Laing angelehnt, potenten Kreisläufen mit hohem wodurch Alphacool eine maxiWiederstand und einer Vielzahl male Kompatibilität zu gängigen


NB-eLoop und BlackSilentPro 46,00 43,36

44,00

43,35

41,48

42,00

41,48

40,77

40,00

40,65

38,75

38,15

38,00

36,41

36,00

34,92

34,00 32,00 30,00 CPU Pack

C1

C2 Eispumpe

D5-Tops erreicht. In der Länge fällt die Eispumpe mit 53,5mm jedoch etwas kleiner aus, als die D5 (57mm). Beim Design geht Alphacool eigene Wege und setzt auf ein Klavierlack-Finish in hellen Grautönen. Natürlich kann das Gehäuse aber auch abmontiert und in anderen Farben lackiert werden. Die maximale Pumpleistung liegt bei ca. 350 Litern pro Stunde und kann über das PWM-Signal oder in fünf Schritten auf der Unterseite über ein Drehrad geregelt werden. Stufe Stufe Stufe Stufe Stufe

1: 1800 RPM 2: 2500 RPM 3: 3200 RPM 4: 3900 RPM 5: 4500 RPM

Ist manuell eine geringere Stufe

C3

C4

D5

eingestellt, wirkt sich das auch auf die PWM-Steuerung aus. Bei einer Fehlfunktion des Controllers beispielsweise kann der Nutzer nach Wunsch also stets selbst in den Pumpbetrieb eingreifen. Für diese Flexibilität können wir nur Lob aussprechen. Ebenfalls begeistert sind wir von der verbauten Mechanik. Alphacool kopiert hier nicht einfach die D5, sondern entwickelt einen eigenen Impeller samt Antrieb. Mit diesem kann die Pumpe trockenlaufen, ohne Schaden zu nehmen. Besonders Anfänger, die ihren ersten Kühlkreislauf aufbauen, werden diesen Umstand lieben. Beim Befüllen muss die Pumpe nicht mehr vom Strom getrennt werden, der Nachfüllprozess erfolgt im Dauerbetrieb. Bei den Werten muss sich die Eispumpe nicht hinter der D5

175,00 170,00 165,00 160,00 155,00 150,00 145,00 140,00 135,00 130,00 Eispumpe

D5

NACHTEST

verstecken. Ganz im Gegenteil: Bei voller Leistung erreicht die Alphacool-Pumpe knapp zwei Grad eine bessere Kühlung, liegt beim Durchfluss jedoch um fast 30 Litern hinter der D5. Da der Durchfluss jeodch nur bedingt für eine gute Kühlung des Systems verantwortlich ist, sollte das Augenmerk eher auf der Betriebslautstärke liegen. Lier lässt die Alphacool Eispumpe den Herausforderer „flüsterleise“ hinter sich.

Noiseblocker NB-eLoop und BlackSilentPro

In zwei separaten Testläufen haben wir die Nachzügler von Blacknoise angeschaut. Der NB-eLoop-Lüfter zeichnet sich durch eine neuartige bionische Schlaufenform aus. Der BlackSilentPro ist ein erschwinglicher und zugleich leiser Lüfter mit einem umfangreichen Entkopplungs- und Befestigungsset. Beiden Lüftern stand der Noctua NF-P14s gegenüber, der bereits in unserem Testlauf der AiO-Kompaktwasserkühlungen mit einem hervorragenden Preis-Leistung-Verhältnis überzeugen konnte. Alle Lüfter wurden per PWM angesteuert. Im direkten Vergleich liegen die BlackSilentPro-Lüfter bei der Kühlleistung mit zwei bis vier Grad hinter dem NF-P14s. Erst bei höheren Umdrehungen erreichen sie ähnliche Werte und sind damit geringfügig lauter als der Testkandidat von Noctua. Anders sieht es bei den NB-eLoop-Lüftern aus. Sie erreichen besonders bei Drehgeschwindigkeiten ab 800 Umdrehungen pro Minute mit knapp einem Grad bessere Leistungswerte als der Noctua NF-P14s. Abhängig von dem Radiator und seiner Bauform können auch hier bessere Temperaturen erzielt werden. 47


NACHTEST

NB-eLoop und BlackSilentPro

31,00 29,00 27,00

29,34 27,01

28,06 27,83

26,19 25,96

25,31

25,00 21,88

23,00 21,00

24,30 24,25

21,15 20,70

19,00 17,00 15,00 C1

C2 Noctua NF-P14s 600 RPM

C3

Noctua NF-P14s 1000 RPM

C4 Noctua NF-P14s 1200 RPM

32,00 29,74

30,00 28,00

27,85 27,72 27,62

27,36 25,94 25,87 25,81

26,00

25,63 24,33 23,94

24,00

22,82

22,00

23,61

21,04 20,65 20,78

20,00 18,00 C1

C2

NB-eLoop 600 RPM

C3

NB-eLoop 800 RPM

NB-eLoop 1000 RPM

C4 NB-eLoop 1200 RPM

38,00

36,00 34,89 33,54 32,88 32,37 31,95

34,00

32,00

31,58

31,83

30,37 30,00

29,72 29,04 28,78 28,43

29,39 29,10 28,50

28,00 26,76 25,80

26,00

24,80 24,47 23,84

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BlackSilentPro 800 RPM

BlackSilentPro 1200 RPM

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EPILOG

Danke Ich hoffe, es hat Ihnen genau so viel Spaß gemacht, diese Ausgabe zu lesen, wie es uns Freude bereitet hat, daran zu arbeiten. Vielen Dank für das Interesse! Es gibt Wünsche, Kritik oder Vorschläge? Wir freuen uns, diese zu hören: feedback@thermaldrop.de

Die nächste Ausgabe erscheint dann Anfang Juni. Bis bald!

Epilog Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt sowie Gestaltung: Jakob Ginzburg Lektorat: Simone Dowé

Unterstützt mit Produkten durch: Alphacool, Thermaltake, Nanoxia, Cooltek, Noctua, Thermalright, Noiseblocker und XSPC Mit Grafiken von: Dave Gandy Freepik Flaticon Tookapic

Ein Angebot von Digital Publishing Momentum Zornedinger Str. 4b D-81671 München Geschäftsführer: Jakob GInzburg

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