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ISSUE # 3 DEZEMBER 2008
1 sidewalk „Cello und Klarinette. Schreiende Gitarren und prägender Gesang. Eine energiegeladene Mischung aus poetischem Klezmer und der knallharten Realität des Rock’n’Roll. Das steht auf ihren Fahnen und genau diese kribbelnde und freche Soundcollage zelebrieren die fünf Jungs und das Mädel erfrischend euphorisch in ihrer Musik. Verantwortlich für den hundertprozentigen Wiedererkennungswert der Band ist die Entführung des Zuhörers in die zauberhafte Welt zeitloser Klezmermelodien, die auf kreative Weise eine Symbiose mit brachialen Gitarrenriffs eingehen. Kurz gesagt: Power Klez’ n ’Roll Die Shows strotzen nur so vor Energie und Herzblut. Mit einem durchgehend tanzbaren Set in einem unübersehbaren Outfit setzt sidewalk die Messlatte für Konzerte hoch. Der Name ist Programm: sidewalk bereitet den Weg für einen einzigartigen Musikstil direkt in die Ohren und Herzen des Publikums.“ Bandbesetzung Christopher Berlin: Gesang/Klarinette Lisa Wohlfarth: Violoncello Richard Pape: Gitarre Julian Böhle: Gitarre Steffen König: Bass Oliver Pilich: Schlagzeug
Wie lange macht ihr schon Musik? Wie kam es zu sidewalk? Jedes Bandmitglied sammelte schon früh Erfahrung auf dem jeweiligen Instrument und die meisten waren auch schon Teil von anderen musikalischen Projekten. Ende 2003 stießen ein Teil der heutigen Besetzung mehr oder weniger zufällig aufeinander und versuchten sich in verschiedenen Musikstilen. Im Laufe der Zeit, nach mehreren Besetzungswechseln und Studioaufenthalten, sowie einer Menge Konzerten, kristallisierte sich der heutige Stil und die Besetzung heraus. Seit 2007 gibt die Band in dieser Form richtig Gas. Wie würdet ihr selbst euren Stil beschreiben? Wir nennen unseren Stil „Power Klez‘n‘Roll“. Genauer gesagt ist das ein Mix aus KlezmerElementen mit knallharten Gitarrenriffs und prägendem Gesang. Heraus kommt eine energiegeladene und tanzbare Mischung, die nicht nur auf Konzerten und Partys gut funktioniert, sondern auch auf CD interessant ist. Denn genau das Zusammentreffen der emotionalen und zauberhaften Welt des Klezmers mit moderner Rockmusik macht den Reiz aus. It’s not only Rock’n’Roll, it’s Power Klez’n’Roll but we like it, too. Für die die es nicht wissen, was ist Klezmer? Klezmer ist eine traditionelle Musik, die von den osteuropäischen Juden stammt. Das Wort „Klezmer“ besteht aus den hebrä-
ischen Silben kli und zemer, was zusammen soviel wie „Überbringer des Liedes“ bedeutet, also im Grunde einfach „Musiker“. Wie seid ihr auf die Kombination mit Klarinette und Violoncello gekommen? Schon recht früh hatten wir mit der Klarinette unseres Sängers Stoffis experimentiert. Ausschlaggebend war dann ein Unplugged-Konzert an Weihnachten 2006, für welches wir Lisa als Gastmusikerin am Cello einluden. Aus dem Gast wurde ein vollwertiges Mit- oder besser gesagt OhneGlied und der Weg für „Power Klez‘n‘Roll“ war geebnet. Im Prinzip waren also erst die Instrumente vorgegeben, wir suchten dafür den passenden Stil. Uns hat die Energie, die aus der Kombination von z.B. Irish Folk und Rock entsteht beeindruckt. Wir waren überzeugt davon, dass es genauso mit Klezmer funktioniert. Dass es bereits eine sehr respektable Balkanszene auch in Deutschland gibt, haben wir erst kurze Zeit später erfahren und erlebt.
Wie entstehen eure Songs? Wir haben klare Vorstellungen davon, wie ein Song klingen und strukturiert sein soll. Meistens entsteht dann der komplette Song auf den Ideen von einem oder mehreren. Jeder bringt sich dann mit seinem Instrument ganz individuell mit ein. Gibt es Veröffentlichungen von euch? 2005 erschien eine EP namens „Fish Poem“, 2008 dann die zweite EP „Power Klez‘n‘Roll“. Dazwischen waren wir auf verschiedenen Samplern vertreten. Nach welchen Kriterien habt ihr die Lieder auf den Platten ausgesucht? Wir wollten unsere Kreativität und Energie möglichst authentisch rüberbringen. Bei einem kompletten Album wäre die Wahl wahrscheinlich anders ausgefallen, wir hätten versucht dem Ganzen einen einheitlicheren Sound zu geben und mehr auf den berühmten roten Faden geachtet.
Foto: sidewalk
Was ist dein/euer Lieblingslied auf der Platte? Am Popigsten ist der Opener „Teenage Love“ und „Riding Down“. Ein Geheimtipp ist aber auch „Hellride to Heaven“, der Song ist einfach ziemlich krass. Seid ihr mit der Platte zufrieden? Natürlich würden wir Heute manche Dinge anders machen wollen. Aber im Großen und Ganzen schiebt die Platte doch ganz ordentlich nach vorne, und das ist auch gut so! Unsere Vorstellung von dem Artwork wurde von „Triebwerk – musik und design“ erstklassig umgesetzt. Dafür und auch für alle anderen Grafiken danken wir Bastian. Wo kann man die Platte kaufen oder Songs anhören? Kaufen kann man sie für schlappe 5Euro auf unserer Website sidewalkmusic.de und auf Konzerten. Im Moment sind wir noch auf der Suche nach Vertriebspartnern um zukünftige Veröffentlichungen auch im Handel anbieten zu können. Probehören kann man auch auf unserer Website, sowie zahlreichen Musikportalen (myspace, regioative, mp3.de, ...) auf denen wir vertreten sind. Gibt es Pläne für die Aufnahme eines kompletten Albums? Ein Album steht zumindest auf unserer ToDo-Liste. Wenn wir die richtigen Partner für die Produktion und den Vertrieb finden,
steht diesem auch nichts im Wege. Weiter oben in der Liste steht aber „live spielen, spielen, spielen“ und „Fanbase ausbauen“. Ihr wart ja im Sommer dieses Jahr auf einer kleinen England-Tour, welche Eindrücke konnte ihr sammeln, wie kam eure Musik beim englischen Publikum an? Uns kannte in England zuvor noch niemand. Trotz lokalen Bands konnten wir die Locations leider nur halb füllen. Für diese Umstände war die Stimmung aber wirklich bombig. Nach dem jeweils ersten Song waren die Berührungsängste auf unserer, wie auch auf der Seite des Publikums vergessen. Insgesamt waren die Menschen dort sehr nett und nach den Konzerten ziemlich kontaktfreudig und an unserer Musik interessiert. Auf jeden Fall haben wir bei dieser kurzen Tour blutgeleckt und können es kaum erwarten wieder auf Tour zu gehen. Wo sind eure nächsten Gig‘s? Sicher bestätigt für 2009 ist bisher nur eine Show am 10.01.09 bei der Boardermania 2009 im Kleinwalsertal, Österreich. Sonst planen wir für 2009 eine Tour in einem Nachbarland und wollen auch das deutsche Bundesgebiet nicht vernachlässigen. Natürlich kommen wir auch gerne einmal in Halle vorbei... Weblink: www.sidewalkmusic.de
Studio Null 5 Seit ca. einem halben Jahr gibt es in der Hafenstrasse ein neues Tonstudio, das Studio Null 5. Für uns bot sich nun die Gelegenheit mit Tino Hohndorf dem Besitzer und Betreiber ein Interview zu führen. Warum hast du ausgerechnet ein Studio in Halle gebaut? Ich hatte vorher ein Tonstudio in Bitterfeld und wollte es, aus verschiedenen Gründen, gern in eine größere Stadt verlegen. Da ich die Hallenser Musikszene schon einige Jahre ganz gut kenne und schätze, hab ich schon immer mit Halle „geliebäugelt“. Als ich dann das Angebot für die Räumlichkeiten bekam, musste ich nicht lange überlegen. Warum hast du dich für die Hafenstrasse entschieden? Die Räume haben mir sehr gut gefallen und die Lage ist super. Es ist nicht weit von der Innenstadt entfernt, auf dem Gelände gibt es diverse andere Firmen (Veranstaltungstechnik, Event Management, die Rockstation, …) und jede Menge Proberäume diverser Bands. Das sind doch gute Voraussetzungen für ein Tonstudio. Wie baut man am besten ein Studio? Ich hatte am Anfang der Bauphase extra einen Akustiker bestellt, der in den Räumen diverse Messungen gemacht hat. Er hat mir geholfen bei der Auswahl und Stärke der Materialien für die Wände und Akustikmodule. Ohne die Messungen und Absprachen mit ihm wäre es wirklich schwer gewesen, alles richtig zu bauen. Es hat über ein halbes Jahr Bauzeit gebraucht bis das Studio aufnahmebereit war. Zum Glück hatte ich
Foto: Studio Null 5 / Aufnahme
einige Helfer während der Bauzeit. Vielen Dank dafür an dieser Stelle! Was sind deine persönlichen musikalischen Vorlieben? Ich höre sehr viel verschiedene Musik. Das beginnt bei Klassik und geht über Jazz, Pop, Hip Hop, Rock bis hin zu Metal. Für mich ist eher wichtiger das die Musik gut gemacht ist, dann kann ich mit jeder Richtung etwas anfangen. Machst du selbst Musik? Ja, ich bin seit ca. 14 Jahren aktiver Schlagzeuger und Gitarrist. Ich glaube auch, dass es zu diesem Job dazu gehört, ein oder mehrere Instrumente spielen zu können. Welche Musikrichtung liegt dir am meisten als Mischer? Ich glaube, am besten liegt mir handgemachte Musik. Wahrscheinlich deshalb, weil man da als Tontechniker sehr viel gestalten kann und mit Mikrofonen und Sounds experimentieren kann. Welche Erfahrungen hast du? Ich bin seit dem Jahr 2000 ausschließlich
in der Audio Branche tätig. Erst habe ich Tontechnik für Fernseh- und Radiostudios gebaut und installiert. Während meiner Lehre begann ich größtenteils Sprachaufnahmen für Radiosender zu machen und später folgten klassische Konzertmitschnitte und Ü-Wagen Live Übertragungen. Im März 2005 eröffnete ich mein erstes Tonstudio. Seitdem habe ich viele Bands und Konzerte aufgenommen, Filme bearbeitet und gemischt, und unzählige Live Übertragungen realisiert. Wo liegen die Stärken deines Studios? Das Studio wurde von mir sehr variabel konzipiert, deshalb ist im Grunde jede Form von Audio Produktion denkbar. Es gibt einen sehr gut klingenden, 23 m² großen Aufnahmeraum, der „Raum in Raum“ gebaut wurde, um dort wirklich in Ruhe arbeiten zu können. Die Akustik ist angepasst, aber nicht zu trocken. Ich wollte keinen „toten Raum“. Gerade bei populären Musikaufnahmen ist ein natürlich klingender Raum sehr wichtig. Die 12 m² große Regie mit Tageslicht wurde natürlich auch akustisch angepasst. Das Herzstück bildet das digitale Mischpult (Mackie D8B) mit 72 Kanälen. Außerdem wurde extra ein kleiner Raum gebaut für Netzteile, Computer usw., damit
Foto: Studio Null 5 / Regie
man auch in der Regie ganz in Ruhe arbeiten kann und keine nervenden Lüfter um sich hat. Zum Relaxen gibt es einen Aufenthaltsraum mit TV, DVD Player, Zeitungen, etc. und eine Küche mit Kühlschrank und Kaffeemaschine. Bist du immer in deinem Studio anzutreffen? Nein, da ich auch in anderen Studios arbeite, bin ich dort nur nach Absprache anzutreffen. Für Interessierte und oder Kurzentschlossene hier noch die Kontaktdaten: Weblink: www.studionull5.de Mail: info@studionull5.de Tel.: 0163/2694533 (cs)
04.12. FreakMuzik! ...durch ein Festival, genau so wie das Label und seine Gründer selbst..., ausgefallen! Nun endlich doch die Sendung zum Label und seinen Gründern und Mitstreitern!
18.12. Jack Enox (Human-Electronics) Bereits im Alter von 14 Jahren entdeckte er seine Leidenschaft zur elektronischen Tanzmusik, als auch er sich dem - in den 90ern aufkommenden - Hype der Electro/ House/Techno-Szene nicht mehr entziehen konnte. 1999 wagte er sich dann erstmals selbst das Produzieren. Jedoch seinen eigenen Stil zu finden, brauchte Zeit. So wurde das Jahr 2006 zur Geburtsstunde einer Liveshow der besonderen Art: Enox agiert als wild gewordener Electro-Entertainer mit Livegesang, der auch gerne auf Tische steigt. In beinah jeder - coolen - Tanzarena seiner Wahlheimat Halle (Saale) hat er seither mit seiner Show begeistert. Jack Enox bringt jede Partymeute zum Freidrehen. Auch bei zahlreichen renomierten Festivals war er schon zu erleben. Weil Stehenbleiben Stillstand bedeutet, hat sich auch Jack Enox Anfang 2007 weiter bewegt: „Human-Electronics“ nennt sich die von ihm mitgegründete Bookingagency & Veranstaltungsreihe.
zur Unterstützung eingeladen. Die Rede ist von keinem geringeren als der One-ManBand „KOLKHORST“, welcher extra aus Cottbus anreist. Dieser hat bisher 5 Alben released und freut sich an diesem Abend Tracks aus seinem aktuellen Album „Wir bleiben alle“ zu performen. Mehr Informationen hierzu bekommt ihr am 18.12.2008 in der Sendung Higherbeats auf Radio Corax 95,9 UKW oder auf www.innercitygallery. de
Nun feiert er zusammen mit seinem Label „Human-Electronics“ am 19.12.2008 seinen alljährlichen Geburtstag in der Innercity Gallery (Geiststraße 22) und hat sich hierzu eine Größe der Indie-Electro-Rock-Szene
Weblinks: www.myspace.com/jackenox www.myspace.com/humanelectronics www.human-electronics.com www.innercitygallery.de
Electrostübchen „…schon wieder ein Thema nur für DJ Freaks, viel zu technisch, schnell weiter blättern!“ denken jetzt die Einen. Für die Anderen und für uns geht die Entzückung für neue teure DJ-Spielzeuge weiter aber auch die Qual der Wahl damit einher. Worüber möchten wir gleich sprechen? Zum einen über einen der neuen Media/ CD-Player von Denon, den DNHS5500 und zum anderen über den neuen Kontroller von Vestax, den VCI 300. Hierfür haben sich zwei Profis wie Vestax und Serato nun also zusammengefunden um uns ein ausgereiftes Ansemble aus Kontroller und Software zu kreieren.
Vestax VCI 300
Herausgekommen ist ein Gerät welches per USB mit eurem Laptop kommuniziert, dies sogar über hochauflösendes Midi, mit der Anlage und einer einschleifbaren Audioquelle dank integrierter Soundkarte und mit euch über ergonomisch angeordnete Knöpfe, Fader, große Wheels und wer es sich zutraut sogar über Mikrofon. Serato ist hauptsächlich für das verantwortlich, was ihr dann am Bildschirm zu sehen bekommt und wie die vielen Signale hinter den Kulissen schnell verarbeitet werden. Neu im Konzept: die verarbeiteten hochaufgelösten Midisignale verhelfen zu echt klingenden Scratches! und fast alles, was ihr als Hardware vor den Fingern habt ist in der Software nicht noch einmal extra visuali-
siert. Wir durften bei R&R Videoton spielen, doch meiner Meinung nach ist das Gerät ein wenig zu groß, falls man es zu einem DJ Setup addieren möchte oder falls man eigentlich endlich vom Laptop weg will.
Denon DNHS5500
Hier wäre der leicht dazugestellte Mediaplayer von Denon, welchen wir dank Salection nun haben, eine tolle Alternative. Er braucht keinen Laptop und ist nur so gross wie ein CD Player, nimmt diese aber leider erst in sich auf wenn man ihn aufrüstet, akzeptiert aber von Hause aus sofort alle USB Sticks, Festplatten oder Ipods. Der riesen Clou, er hat einen sich drehenden Plattenteller mit 2 Ausgängen und kann somit gleich beide Seiten des Mischpults mit Tracks versorgen, noch dazu versteht er sogar die Midisprache für fast alle DJ Programme. Dies haben wir natürlich sofort erfolgreich ausprobiert und auch der nette, kompetente Kollege vom Support hat uns noch auf versteckte Gimmicks hingewiesen. All die Effekte, Loopfunktionen und das grandiose Display schiebe ich nur hinterher, denn damit sind wir doch fast schon angenehm Denon verwöhnt. So, wir haben für uns gewählt, nun habt ihr diese angenehme Qual! [bm/sw] Weblinks: www.vestax.com www.denondj.com / www.rrvideoton.de www.deejaydiscount.de / www.salection.de
DVD Tipp: „Factory Girl“ Factory Girl beschreibt den Aufstieg und Fall der 60er Jahre Ikone Edie Sedgwick, die nach ihrer Entdeckung durch den Pop Art Künstler Andy Warhol plötzlich zum Superstar der New Yorker Kunstszene wird. Edie, aus einem zerrütteten aber dennoch reichen Elternhaus stammend, geht nach einem Jahr Kunststudium in Cambridge nach New York, wo sie im Januar 1965 auf Andy Warhol trifft, der gerade nach einem neuen Star für seine Undergroundfilme sucht. Warhol ist sofort von ihr begeistert und Edie steigt binnen kürzester Zeit zu seiner Muse auf. Ihre neue Wahlheimat die Factory (eine ehemalige Hutfabrik) ist Sinnbild der 60er, hier prägen Kunst, Drogen und freie Liebe den Alltag und Edie verfällt vor allem den Drogen. Sie ist binnen kurzer Zeit auf fast allen angesagten Partys zu finden, wird von Modemagazinen abgelichtet und verkehrt mit Rockstars wie Bob Dylan, Mick Jagger und Jim Morrison. Bob Dylan ist es auch dem sie ihre Liebe schenkt, zumindest in ihrer realen Biografie. Im Film wurde er, nach diversen gerichtlichen Interventionen seitens Dylans, zu einem „bekannten“
Foto: EuroVideo
Foto: EuroVideo
Rockstar umgearbeitet. Es kommt wie es kommen muss Edie verliert durch Warhols Eifersucht erst ihren Mentor und dann ihre Liebe. Letztlich zerbricht sie an der Welt den Drogen und der Einsamkeit. Sie stirbt mit nur 28 Jahren ... Der Film ist alles in allem und trotz seines Themas eher ruhig gehalten. Er verzichtet dabei bewusst auf pures Darstellerkino und gibt sich der langsamen Beobachtung hin. Sehenswert. (cs) Anbieter: EuroVideo Land/Jahr: USA (2006) Regie: George Hickenlooper Darsteller: Guy Pearce, Sienna Miller, Hayden Christensen, Jimmy Fallon, Jack Huston Spieldauer: 87 Genre: Drama FSK: ab 12
Filmtipp: „Weiße Lilien“
Foto: Neue Visionen
Der neue Film des Österreichers Christian Frosch („Die totale Therapie“, fd 34 411) ist vieles, was es im deutschen Kino zu selten gibt: Er steht für jene Hinwendung europäischer Filmemacher „mit Kunstanspruch“ zum Genrekino. „Weiße Lilien“ ist ein stilsicherer, konsequent inszenierter Science-Fiction-Film mit Elementen eines Paranoia-Thrillers. In einer nicht genauer bezeichneten nahen Zukunft entwirft er das Szenario einer rätselhaften autoritären Gesellschaft: Die weißen, hellen Bauten von „Neustadt“ sind eine quasi-autarke „Lebensmaschinerie“ in den Vororten von Raum und Zeit. Im Zentrum steht Hannah. Auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Gatten zieht sie in eine durch Selbstmord freigewordene Wohnung im Luxustrakt des Wohnblocks. Bald häufen sich merkwürdige Geschehnisse, und Hannah, die sich bereits zuvor dem Leben von Neustadt entfremdet fühlte, erkennt, das hier Menschen verschwinden, manche sogar ermordet wurden. Wie es in der Welt „draußen“ aussieht, bekommt man dabei gar nicht mit. Doch Hannah kommt in Kontakt mit Einzelnen – einem geheimnisvollen Detektiv, einer jungen Frau – die Widerstand leisten, wo-
möglich einen gewalttätigen Untergrundkampf gegen die versteckte Repression der Obrigkeit führen. Mutig und konsequent zeichnet der Thriller das Spiegelbild einer zerstörten Gesellschaft und spricht viele Fragen des modernen Lebens und der „Inneren Sicherheit“ in der Kontrollgesellschaft an. „Weiße Lilien“ öffnet das Tor zu einer anderen Welt. Man macht Erfahrungen von der Art, um die es im Kino gehen sollte, nicht zuletzt die der Irritation. Am Ende dieses exaltierten Films stehen ein Amoklauf und ein durchaus zeitgemäßes pessimistisches Fazit: Widerstand ist zwecklos, die postmoderne Mediengesellschaft frisst ihre Gegner. Ein Film der in der Tradition des expressionistischen Films, der durch seine phantastischen wenngleich nüchternen Bilder und seine bewusst dem Theater angelehnte Inszenierung überzeugt. (Neue Visionen / cs) Vorstellungen im Kino La Bim Halle: 01.12.-03.12. / 22:00 Uhr 05.12.-10.12. / 20:00 Uhr
Für die Wand Wer kennt nicht die frühstückenden Bauarbeiter auf dem Stahlträger eines New Yorker Wolkenkratzerneubaus und ähnliche Fotografien aus einer Zeit die für uns schon sehr weit entfernt zu sein scheint. Eine der größten Sammlungen zeitgenössischer Fotos, von ca. 1870 bis in die 50er Jahre, besitzt die Library of Congress und hat einen großen Teil jetzt im Netz zur Verfügung gestellt. Wir reden hier nicht über kleine jpg´s sondern hoch aufgelöste Scans im TIF-Format die ganz legal herunter geladen werden können. Also für alle die ihre eigenen Wände, oder die ihrer Lieben zu Weihnachten verschönern möchten, hier der Link : http://lcweb2. loc.gov/pp/pphome.html . Das einzige Manko an der Seite ist allerdings die recht komplizierte Navigation, der man schwer folgen kann. Nichts desto trotz, downloaden als Poster drucken und ....
Shanty Town presents Dexter Younghearts History Channel Der Mento Jamaikas indigene Musik war der Mento. Er wurde hauptsächlich durch die afrikanischen Wurzeln der Jamaikaner beeinflusst. Im 19. Jahrhundert vermischten sich über die Pocomania Kirche afrikanische und christliche Elemente. Dadurch entstand eine stark rhythmische Musik, gekennzeichnet durch Händeklatschen und Fußstampfen. Andere stilistische Einflüsse kamen durch die Lieder der jamaikanischen Plantagenarbeiter und dem Jonkanoo, einem Tanz mit westafrikanischen Ursprung und Adaptionen von europäischen Gesellschaftstänzen, wie der Polka, der Quadrille und der Mazurka. Daraus entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts der Mento.
Mento hatte in den 1950ern seinen Höhepunkt in Jamaika. Während dieser Zeit war Calypso der Exportschlager Nummer 1 der Karibik und der Terminus »Calypso« wurde allgemein auch für den jamaikanischen Mento verwendet. Mento Bands und Artists spielten oft Calypso Songs bzw. Calypso Lieder in einem Mento Stil, oder machten Aufnahmen von Mento Songs mit Calypso Einflüssen. Zu den allerersten Studios gehört das von Stanley Motta, das er 1951
gründete. Das Motta Recording Studio war ein 1-Track-Spur-Studio in dem die ersten jamaikanischen Platten aufgenommen wurden. Das waren u.a.: »Whai! Ai!« (Lord Fly), »Don´t fence her in« und »Glamour girl« (Harold Robinson and the Ticklers). Zu dieser Zeit gab es aber noch keine Pressmöglichkeiten für Platten. Darum schickte Stanley Motta seine Master Tapes nach London, wo Emil Shallit; Besitzer des Melodisc Labels, die ersten Mento auf Vinyl presste. Die große Zeit des Mento war in den 1960ern vorbei. Die Popularität des R&B in den späten 1950ern und frühen 60ern ließ die Mento Instrumente, wie Banjo, die Bambusinstrumente, die Rumba Box, Pfeife und Flöte in den späteren Musikstilen Jamaikas (Ska, Rocksteady, Reggae) in den Hintergrund treten. Elemente des Mento verschmolzen mit dem amerikanischen R&B zu einem eigenständigen Musikstil, einer frühen Variante des Ska. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der Tune »Oh Carolina« von den Folkes Brothers. Für alle denen der kleine Ausflug zum Mento noch nicht gereicht hat, auf der Website www.mentomusic.com kann man sich weiterführend informieren und auch Beispiele hören. (dy) Reinhören: www.shanty-town.de oder Radio Corax 95,5 / letzter Sonntag im Monat 16:00 Uhr
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Graffiti kontrovers Am 24. Oktober wurde in Halle die erste Mitteldeutsche Graffitistudie vorgestellt. Das Werk mit dem bezeichnenden Titel „Graffiti kontrovers“ untersucht die Verschandelung von Häusern durch Graffiti und Tags. Untersuchungsgegenstand bildeten dabei jeweils zehn Straßenzüge mit je 10 Häusern in Dresden, Leipzig, Merseburg und Halle also 100 Häuser pro Stadt. Erhebungszeiten der Studie waren Sommer 2005, Dezember 2006 und Juli 2007. Das Buch konstatiert in seiner Untersuchung nun Folgendes: Halle weist insgesamt eine drastische Zunahme der „Schmierereien“ auf. Waren es 2005 zirka 30 Prozent der Häuser, kletterte diese Zahl im vergangenen Jahr auf über 50 Prozent. In Leipzig wurden an 30 Prozent aller Häuser, in Dresden bei 25 Prozent und in Merseburg bei 8 Prozent aller Häuser Graffitis festgestellt. Zumeist, in 80 Prozent aller Fälle, wurden jedoch keine Graffitis sondern Tags (Pseudonyme) auf die Wände gemalt oder gesprüht.
Bevorzugte Orte und Wände sind dabei in erster Linie Stadtviertel in denen viele Menschen unterwegs sind oder wohnen. Vor allem leerstehende Häuser dienen den Sprayern als Darstellungsfläche, 80 Prozent aller unbewohnten Häuser in der Saalestadt waren besprüht. Auswirkungen hat das auch auf benachbarte Häuser. Für Häuser in unmittelbarer Nähe zu verwahrlosten Häusern ist das Risiko, dass Wände besprüht werden, doppelt so hoch wie in normalen Gegenden. Des weiteren gibt es natürlich auch noch die Statistiken die Folgendes besagen: 2232 Anzeigen, 1.200 gefasste Verdächtige und gerade mal zwei Verurteilte – das ist die Bilanz der illegalen Graffitischmierereien in Halle (Saale). (HalleForum.de)
1 In der, auch durch die Studie, wieder Auftrieb verliehenen Diskussion um Graffiti gibt es in Halle die unterschiedlichsten Auffassungen und „Lösungsansätze“. Es wird dabei laut über verstärkte Videoüberwachung, ein Mitführverbot für Spraydosen, Schutzfolien für Häuser und natürlich über eine schnelle Verurteilung der Täter nachgedacht. Wobei auch ein Täter Opfer Ausgleich nach Münchener Vorbild eine Rolle in der Debatte spielt. Auch die Junge Union hat sich da so ihre Gedanken gemacht und noch vor Erscheinen der Studie eine Pressemitteilung herausgegeben deren hauptsächlicher Inhalt zur allgemeinen Urteilsbildung hier zu lesen ist: „Die beste Prävention von illegalem Graffiti beginnt aber auch schon beim Einzelhandel. Deshalb ist es wichtig zu betonen, dass auch der Einzelhandel seiner Verantwortung bei diesem Problem gerecht wird und darauf achtet, wem er diese Produkte verkauft. Der Verkauf hochaggressiver Farben und Sprühlacke an (sehr) junge Käufer, welche
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darüber hinaus aufgrund Art und Menge der gekauften Sprühfarbe nicht den Anschein erwecken, diese zum Heimwerken, bzw. zum legalen Airbrushen zu verwenden, muss in Zukunft unterbleiben. Als Beispiel verweist die Junge Union Halle auch darauf, dass der Verkauf von Alkohol und Tabak altersabhängig ist, zu erst einst durch freiwillige Selbstbindung eingeführt und später durch gesetzliche Festschreibung verbindlich wurde.“ (Pressemitteilung der Jungen Union Halle (Saale), 12.09.2008) Nach diesem zweifelhaften Vergleich von Äpfeln und Birnen, sprich Farben und Alkohol initiierten wir ein Treffen mit Stefan Schulz (Kreisvorsitzender der Jungen Union), um zu hören, was denn nun der generelle Standpunkt der Jungen Union zum Thema Graffiti ist. Stefan Schulz sieht zuerst einmal die bis dato vorherrschende Stadtpolitik von Streetwork und Freigeben von legalen Sprühflächen als falsch an, wenn nicht sogar als maßgeblichen Auslöser für eine wachsende Sprayerkultur. Die Stadt habe die Sprayer verhätschelt
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und sogar angelockt. Auf gesetzlicher Seite bestünde nur ein geringes öffentliches Interesse, weswegen die Staatsanwaltschaft auch der erschreckenden Diskrepanz von Gefassten Verbrechern, denn das sind Sprayer in seinen Augen, und den letztendlichen Verurteilungen Schulter zuckend gegenübersteht. Die Idee der Jungen Union nun auch die Händler ins Visier der Kriminalisierung zu nehmen entstand aus der schon oben zitierten Überlegung eine Art Dosenführerschein ins Leben zu rufen, oder aber an Jugendliche mit entsprechenden Absichten die Dosen gar nicht erst zu verkaufen. Die Umsetzung und oder Ausarbeitung dieses Vorschlages ist noch in keiner Weise gediehen. Nur bestrafen so Stefan Schulz hilft eben auch nicht. Letztlich ist er aber ebenfalls der Meinung, dass man unterscheiden müsse zwischen Künstlern und Schmierern oder Tagschreibern.
bestimmt was Kunst ist und was nicht; fällt Streetart auch unter Schmiererei; muss man Sprayer kennzeichnen (vielleicht mit einer Spraydose auf der Jacke), und kennen wir solche Überlegungen nicht aus der nicht allzu fernen Vergangenheit... Im nächsten Heft werden die Sprayer zu Wort kommen und für alle anderen die dazu etwas sagen möchten schreibt uns unter redaktion@dock31.de. Das Eingangs erwähnte Buch wurde übrigens von HWG und den Stadtwerken gefördert, beinhaltet nicht nur sachliche Statistik sondern auch die Entwicklung dieser jugendlichen Subkultur und kann für 14,90 Euro erworben werden. ISBN 978-389812-582-6 Bleibt stark! (cs)
Und genau an diesem Punkt beginnt die Diskussion fragwürdig zu werden, wenn sie es nicht bis dahin ohnehin schon war; wer
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History of Mod Teil 3 Die Musik der Mods war auf gar keinen Fall die langweilige Skiffle - , Schlager - und Unterhaltungsmusik der Elterngeneration, für die Mods musste es eine Musik sein, zu der man auf Drogen die ganze Nacht abgehen konnte und die eigenen Wünsche, Sorgen und Verlorenheit adäquat wiedergab; Jazz, schwarzer Soul, Rhythm and Blues, weißer Beat mit schwarzen Einflüssen und Garage! „Rockmusik war für mich immer der Fluchtpunkt für Jugendliche, Asoziale und von der Gesellschaft Ausgestoßene, Rock muss also radikal sein! Aber schaut euch mal Bryan Adams an, das ist kein Rock‘n‘Roll.“ Bobby Gillespie, Primal Scream Das kommt euch gar nicht so unbekannt vor? Richtig! Die Mods waren die ersten Raver!
Früher haben die Schwarzen in ihren Jazzclubs das ganze Wochenende Gas gegeben, jetzt hatten die weißen Kids und Hipster auch eine eigene Szene! In den 50er Jahren wurde Rockmusik noch verfolgt und Schallplatten von Bill Haley oder Jerry Lee Lewis öffentlich verbrannt, so wie die Nazis Bücher von Erich Kästner ins Feuer warfen. Weiße Jugendliche durften damals noch nicht mal eine Gospelschallplatte von einem schwarzen Interpreten in einem „schwarzen“ Schallplattenladen kaufen, Elvis Presley musste sich als Jugendlicher heimlich in eine schwarze Kirche schleichen, um endlich Musik hören zu können, welche er als die Beste bezeichnete, die es überhaupt gab. Entweder konnte man sich beim flippern in der Milchbar aus der Jukebox Ritchie Valens anhören, oder man war darauf angewiesen mit einem Partner zu einem Rock‘n‘Roll -Tanzabend zu gehen. Wer alleine getanzt hätte, wäre komisch angeguckt worden. In den 60ern war der Bann gebrochen, die Mods hatten sich ihre eigene Szene geschaffen, sie hörten nur die Musik, die sie auch wirklich hören wollten und tanzten dazu
1 so wild und eigenständig, wie sie wollten. Man entwendete heimlich den Müttern die Aufputschmittel (zumeist Amphetamine) aus dem Badezimmerschränkchen und ging die ganze Nacht tanzen, möglichst gut gekleidet, versteht sich... die Zahl der, mit Familie und Beruf überforderten, Mütter, welche sich nur noch mit „Uppern“ und „Downern“ zu helfen wussten, war in England erschreckend hoch. So hoch sogar, dass die englischen Gesundheitsbehörden herausfanden, dass Anfang der 60er mehr als die Hälfte der englischen Hausfrauen Drogen auf Rezept nahmen. Die Rolling Stones thematisierten diesen Missstand in ihrem Song „Mother´s little helper“. Das auch wieder ein Beweis dafür ist, dass nicht die Jugendlichen krank und desorientiert waren, sondern die ganze Gesellschaft. Auf dem Weg in den Club nahm der mit blauen Pillen gut eingedeckte Youngster noch die Freundin mit auf die Maschine, doch das durfte kein dreckiges Motorrad sein, oh nein, für einen Mod kamen nur zwei Gefährte aus dem mondänen Italien in Frage: Vespa und Lambretta! Ein stylischer Motorroller musste es sein, bestenfalls genauso einer, wie ihn Audrey Hepburn 1953 in Roman Holiday, ihrem allerersten Film, durch die Straßen der italienischen Metropole lenkte. In den 50ern war die Vespa schon längst angesagt bei den jungen, nach Mobilität und Unabhängigkeit strebenden,
Italienern. In den 60ern entdeckte die Jugend Europas das formschöne Gefährt für sich, doch die englischen Mods machten die Maschine zu einem Kultobjekt. The Who, eine Band die, damals noch unter dem Namen „The High Numbers firmierte, und von Anfang an dabei waren, dokumentierten die damalige Modszene in dem 1979 in die Kinos gekommenen Film „Quadrophenia“. Die englische Erfolgsband kann damit wohl, zumindest zu einem großen Anteil, für das Modrevival in den folgenden 80er Jahren verantwortlich gemacht werden. Ohne das Aufflammen des Punkrock jedoch hätte es das Modrevival wahrscheinlich nicht gegeben (wichtige Bands: The Jam, The Secret Affair, Squire, The purple Hearts, The Chords, The Merton Parkas, The Mods, The Small Hours, Back to Zero u.v.m.). Aber eigentlich sind alle Wichtungen englischer Jugendkulturen der 60er Jahre zwei Jahrzehnte später im Fahrwasser des Punk wiederbelebt worden, auch die Skinheads (oder auch Rudeboys) hatten in den 80ern ihr grosses Comeback! Leider hatte sich diese Bewegung, ursprünglich ein Abkömmling der Mods, von ihren jamaikanischen und karibischen Wurzeln entfremdet und sich ab den 70ern von dem britischen Neofaschismus , v.a. von der BNP, (britisch national party), instrumentalisieren
1 lassen. Diese Fehlgeleiteten waren ohne Bezug zur Herkunft ihrer Kultur. Ursprünglich waren die Skinheads eine linksgerichtete Jugendbewegung, die sich mit sozial Schwachen und Andersfarbigen solidarisierte. Somit kehrte sich ein Teil der Skins gegen ihren ursprünglichen Geist und wurden, auch aufgrund einseitiger Darstellung in den Medien, sogar zum Synonym für das Neonazitum! Erfreulicherweise hat die Entwicklung der 90er gezeigt, dass die echten Skinheads sich ideologisch wieder auf ihre Wurzeln zurückbesonnen haben und ihre eigene Szene weitgehend von rechtsradikalen Elementen gesäubert haben. Neonazis die sich als Skinheads bezeichnen, können nicht ernst genommen werden, schon äusserlich kann man ihnen ansehen, dass sie keine Ahnung von der Skinheadkultur haben. Echte Skinheads dagegen, werden, nicht nur ihrer robusten Art wegen, von den Mods akzeptiert, weil alle Mods um den kulturellen Hintergrund der Skinheadbewegung wissen. Außerdem schätzen viele von ihnen die Musik der Skins und umgekehrt, sowohl im Musikgeschmack als auch in der Kleidung beider Gruppen finden sich viele Überschneidungen. In den 80er Jahren hat es in Deutschland oft Ärger zwischen Mods und Skins gegeben, aber das ist völlig zu den Akten gelegt. Heute ist es kein ungewöhnliches Bild mehr, wenn Mods, Skins, Teds, Punks und andere friedlich dem gleichen Konzert lauschen, wobei die Mods eigentlich ein traditionelles Feindbild aus den 60ern hatten: die Rocker!
Die unglaublichen Ausschreitungen zu denen es in den 60ern am Strand von Brighton kam, sind ebenfalls in dem Film „Quadrophenia“ dokumentiert. Doch auch das ist vorbei. Heutzutage ist es dem Durchschnittsmod bestimmt wichtiger, sein vergoldetes Zigarettenetui nicht zu vergessen, anstatt noch einen Baseballschläger mit auf den Roller zu packen. [ao] ...Fortsetzung im nächsten Heft! Die ersten Teile der Story gibt es im Artikelarchiv auf www.dock31.de zu lesen.
Mittwoch 03.12.
Port O‘Brien [USA] (Live) @ Objekt 5 / 21:00 „Sexy Mittwoch“ Turm / 22:00
Donnerstag 04.12.
The Canoe Man (Live) @ Galerie Durchlauferhitzer / 21:00 Lesung „Geschichten von Dr. Kurt Fricke“ @ Unikum / 20:00 Hobotalk [UK] (Live @ Objekt 5 / 21:00
Freitag 05.12.
Joe Eimer (Live) @ MarktWirtschaft / 20:00 Elias Matt (Live) @ Galerie Durchlauferhitzer / 21:00 Burning Water (Live) @ „Friggen 2000: Die Frischobstparty“ Tanzbar Palette / 22:00 „First Try - Ein Dokumentarfilm“ LUX.Kino Am Zoo / 22:30 „Darkness Party“ Turm / 22:00 Elsterglanz (Live) @ Steintor Varieté / 20:00 „Burgfest 2008 - Der
Sportlerball“ Volkspark / 20:00
Samstag 06.12.
Ozzmosis (Live) @ MarktWirtschaft / 20:00 The Morlox (Live) @ Unikum / 21.00 DJ Nusic Birthday - 2 Headaction - Nusic meets amorphX (Cube.rec) @ 2ZKB / 21:00 „Tusculum Party“ Tanzbar Palette / 21:00 „Turm Hits + Oldie Abend“ Turm / 22:00
Sonntag 07.12.
„Advents Session Nr. 50“ Hühnermanhattan / 20:00
Dienstag 09.12.
Freitag 12.12.
51 Grad (Live) @ MarktWirtschaft / 20:00 Toner Low, Heavylord + VTSM (Live) @ „Hallujah Stoner Night“ Rockstation / 20:00 AC Vibes + Playfellow [hal] (Live) @ @ „Abun‘Zu“ Objekt 5 / 21:00 „Salsa Loca“ Tanzbar Palette / 21:00 Eva Loft [hal] + Hrsta [CA] (Live) @ La Bim / 21:00 „First Try - Ein Dokumentarfilm“ LUX.Kino Am Zoo / 22:30 „School 2 School: Trash Christmas“ Turm / 21:00
Ofrin [D/IL] (Live) Album Release @ Objekt 5 / 21:00
Samstag 13.12.
Mittwoch 10.12.
Olaf Schubert (Live) @ „Krippenspiel“ Steintor Varieté / 21:00
Elektronische Lesung „Kommando Schreibmaschine“ Galerie Durchlauferhitzer / 21:00 „Sexy Mittwoch“ Turm / 22:00
Donnerstag 11.12.
„Die Filmschau“ UFO / 20:00
DJ Danny (chaise.de) @ 2ZKB / 21:00
„Weekend Schwoof Classic Vs. Zwölf Jahre Palette“ Tanzbar Palette / 21:00 „Internationale Weihnachtsfeier“ Turm / 21:00
Sonntag 14.12.
Madame Polie (Live) @ Galerie Durchlauferhitzer / 21:00 „Poetry Slam“ Turm / 20:00
Montag 15.12.
Albertine Sarges [CH] (Live) @ Galerie Durchlauferhitzer / 21:00 Acoustica [ef] „X-mas Show 2008“ Objekt 5 / 21:00
Dienstag 16.12.
Max Raabe & Das Palastor-
chester (Live) @ Steintor Varieté / 20:00
„Jam Session“ La Bim / 20:00
Mittwoch 17.12.
Freitag 19.12.
„First Try - Ein Dokumentarfilm“ LUX.Kino Am Zoo / 18:30 „Sexy Mittwoch“ Turm / 22:00
Donnerstag 18.12.
Robert Fisher & Erik Van Loo [USA] „From Willard Grant Conspiracy“ (Live) @ Objekt 5 / 21:00 „Havana Club Lounge“ Tanzbar Palette / 19:00
The Precious Mings (Chikinki Side Project) + Thiz Iz A Dead Parrot [hal] (Live) @ „Abun‘Zu“ Objekt 5 / 21:00 „Human-Electronics Special“ Innercitygallery / 22:00 „Weihnachtsfeier HSC96 e.V.“ Tanzbar Palette / 19:00 „Mikrofieber“ Riff Club / 22:00
Ccosuma (Live) @ Galerie Durchlauferhitzer / 21:00 „The Chess Club“ Turm / 22:00
Samstag 20.12.
Antichildleage, Golgatha + 6 Comm (Live) @ „Yule Event: Live & Einmalig“ Tanzbar Palette / 22:00 „Turm Classics“ Turm / 20:00 Zach hill [US] + Human Fly [F] (Live) @ „Weihnachtsmassaker“ La Bim / 21:00
Montag 22.12.
„Back in the Days X-Mas Jam - Writer‘s Corner & Sommerklatsche -frozen-“ @ Upperclub / 22:00
„First Try - Ein Dokumentarfilm“ LUX.Kino Am Zoo / 18:30
Samstag 27.12.
Dienstag 23.12.
„Gothesdienst“ Rockstation / 20:00
„More Than A Depeche Mode Party“ Tanzbar Palette / 21:00
Mittwoch 24.12.
Mittwoch 31.12.
Donnerstag 25.12.
„Sexy Russian Silvester“ Turm / 22:00
Vicki Vomit & Band (Live) @ Markt-Wirtschaft / 20:00
„Sexy Mi-X-Mas“ Turm / 22:00 „Havana Club Lounge Spezial: After X-Mas Party“ Tanzbar Palette / 19:00
Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Marcel Brendel [mb], René Lampert [rl], Burkhardt Müller [bm], Alexander Orlowski [ao], Florian Schibelius [fs], Christian Schunke [cs], Sebastian Wagner [sw] Redaktions- und Anzeigenschluss: 15. Dezember 2008
Manos (Live) @ „Krachfest II“ Rockstation / 20:00
„TEMPO 2009“ Tanzbar Palette / 22:00
www.dock31.de