1 Informationsblatt März 2017
«Nur wenige Menschen ahnen, was Gott aus ihnen machen würde, wenn sie sich der Führung der Gnade rückhaltlos übergäben.» Was Ignatius von Loyola gesagt hat, hat sich im Leben des Niklaus von Flüe bewahrheitet. Zwar ahnte auch er nicht, was Gott aus ihm machen würde, aber Bruder Klaus hat sich rückhaltlos der Führung der Gnade übergeben. Das war ein schmerzlicher Prozess. Als Landamann und glücklich verheirateter Bauer hatte er erreicht, was man nach menschlichen Massstäben erreichen konnte. Doch Bruder Klaus suchte nach mehr. Von Jugend an drängte es ihn nach dem Einssein im Geheimnis, das wir Gott nennen. Diesem Drängen gab er nach, überliess sich radikal der Führung der Gnade, wollte sich im Elsass einer mystischen Bewegung anschliessen, wurde vor Liestal von Gottes Gnade gestoppt, irrte auf der Alp Klisterli umher und fand unter Führung der Gnade Gottes den Frieden des Herzens im Ranft. Dort reifte Niklaus von Flüe zum Friedensstifter und zur prophetischen Gestalt heran. Dass sich Bruder Klaus rückhaltlos der Gnade Gottes anvertrauen konnte, war jedoch nur möglich, weil auch seine Frau Dorothea ahnte, was Gott mit ihrem Mann vorhatte. Bruder Klaus hat die Zustimmung seiner Frau und seiner Kinder erlangt. Das war für ihn eine der grössten Gnadenerfahrungen. Ohne ihr Einverständnis hätte Bruder Klaus dem göttlichen Ruf nicht folgen können. Gott hat mit jedem Menschen etwas Einmaliges vor. Was Gottes Wille für uns ist, wozu er einen jeden und eine jede von uns ruft, das neu zu bedenken, kann zum 600. Geburtstag von Bruder Klaus uns allen gut tun. Generalvikar Josef Annen
Foto: P. Knup
Editorial
Wenn Gott ruft: Zum 600. Geburtstag von Bruder Klaus ////////////////////////// //////// Eine Philippina engagiert sicht zum Weltgebetstag der Frauen ///////////// //////////////// Tag des Zuhörens macht auf Tel. 143 aufmerksam////////////////////////// Telefonhotline in Winterthur für Spiritual Care eingerichtet ////////////////////////// ////////////////// Gott suchen mit alt Abt Martin Werlen //////////////////////////
Josef Annen ist Generalvikar für die Kantone Zürich und Glarus.
600 Jahre sind seit der Geburt von Niklaus von Flüe vergangen – und trotzdem ist die Erinnerungskultur in einer derart beeindruckenden und vielfältigen Breite lebendig, als hätte er gestern gelebt.
Der Gedanke der Ökumene bekommt ein spezielles Gewicht, da gleichzeitig zum 600. Geburtstagsjubiläum von Niklaus von Flüe 500 Jahren Reformation gedacht wird. Als vorreformatorische Persönlichkeit entzieht sich der gläubige und suchende Niklaus von Flüe einer konfessionellen Festlegung, das macht ihn gerade auch für das Reformationsjubiläum für alle nahbar. Dies zeigt sich in beeindruckender Weise in zahlreichen ökumenischen Veranstaltungen und Impulsen. Auf eine kleine Auswahl in und um Zürich wollen wir hier aufmerksam machen – verbunden mit der Einladung, sich auf eine eigene Spurensuche zu begeben und zu entdecken, wo Bruder Klaus und Dorothea heute aktuell sind. «Nimm mich mir» ist eine szenische Recherche und erzählt von einem Kurator des Helvetischen Museums, der eine Ausstellung zu Niklaus von Flüe erarbeitet und dabei sich selber abhanden kommt. Nach und nach klärt sich für alle Betroffenen, was der Heilige aus dem Ranft und dessen Frau Dorothee uns heute noch zu sagen haben. Ein Projekt, das ökumenisch von katholischer, reformierter und christkatholischer Seite getragen wird. • 12./13. und 15. April 2017 jeweils um 20 Uhr, Kulturhaus Helferei, • Premiere am 5. Mai, 19.30 Uhr, mit Grusswort von Generalvikar Josef Annen und gesellschaftlichem Anlass der Synode (geschlossene Veranstaltung), weitere Aufführungen: 6. und 7. Mai 2017, jeweils um 20 Uhr, Pfarreizentrum Liebfrauen, Zürich • 24. August um 18 Uhr, ref. Kirchgemeindehaus Zürich-Enge • 15. September um 19.30 Uhr, Pfarreizentrum Leepünt, Dübendorf • 16. September um 20 Uhr, Oberrieden, Pünthalle «Der Eremit»: Die Proben zu einem Theaterstück verbinden die die Lebensthematik des Eremiten Niklaus von Flüe mit persönlichen und aktuellen sozialpolitischen Themen. Die Auseinandersetzung mit Fragen fordern zum Nachdenken heraus – und führen zu den je eigenen Lebensgeschichten. • 18. März um 17 Uhr, Kirche Heilig Geist, 8049 Zürich • 19. März um 17 Uhr, Pfarreisaal St. Konrad, 8047 Zürich • 24. August um 14.30 Uhr: Pfarreizentrum Bruder Klaus, 8057 Zürich • 2. September um 19.30 Uhr: Etzelzentrum, 8820 Wädenswil • 8. September um 20 Uhr: Kath. Kirche St. Marien, 8135 Langnau a. Albis • 17. September, Pfarrei St. Ulrich, Winterthur
Foto: nimm-mich-mir.ch
Roland Gröbli als Autor des Standardwerks «Die Sehnsucht nach dem «Einig Wesen» – Leben und Lehre des Niklaus von Flüe» definiert drei Kernthemen, denen im Blick auf Bruder Klaus eine besondere Bedeutung zukommt: • Friede und Friedensbotschaft • Ökumene • Ehefrau Dorothee Wyss
Bruder-Klaus-Figur
Foto: Fastenopfer
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Thema
Bruder Klaus – Lebendige Erinnerungskultur
Plakat für das Theaterstück «Der Eremit»
Thema «Gemeinsam zur Mitte»: Unter diesem Motto wird zum nationalen ökumenischen Gedenk- und Feiertag am 1. April nach Zug eingeladen. Die Schweizer Bischofskonferenz, die Römisch-katholische Zentralkonferenz der Schweiz, der Schweizerische Evangelische Kirchenbund und Mehr Ranft organisieren die erste und wichtigste von drei ökumenischen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr «500 Jahre Reformation und 600 Jahre Niklaus von Flüe», einen Tag, der sich auf das Gemeinsame des christlichen Glaubens und des kirchlichen Auftrags besinnt. Höhepunkt bildet ein ökumenischer Gottesdienst. «Stille Begegnung mit Bruder Klaus und Dorothea» ist ein Mitmachprojekt, das von Pfarreien und Vereinen abgerufen werden kann. In einer 2-stündigen Begegnung führt Paola Giannini Sidler durch Posten, an denen Themen wie Achtsamkeit, Entschleunigung und (Er)lösung ebenso präsent sind wie der Geist von Dorothea. (www.bauminsel.ch) Im Rahmen der Klosternacht im Kloster Kappel am Albis vertont Arte Rumori das Radbild von Bruder Klaus mit meditativen und besinnlichen Klangbildern. Hier kommen nachtwache Menschen auf die Kosten, beginnt doch am 25. August das Konzert um 23 Uhr und am 26. August um 2 Uhr in der Früh. Etliche andere Angebote widmen sich ebenfalls dem Thema Bruder Klaus. Das mobile Erlebnis «Niklaus von Flüe – Unterwegs» tourt quer durch alle Kantone der Schweiz und macht vom 31. Juli bis 2. August voraussichtlich auf dem Grossmünsterplatz Halt. Wer sich auf die Konfrontation der besonderen Art einlässt, durchläuft drei Phasen: Er wartet, er begegnet, er reflektiert. Last but not least: Am Bettag (17. September) erklingt in der Liebfrauenkirche Zürich unter Leitung von Bernhard Pfammatter mit dem Chor an Liebfrauen, begleitet von Gregor Ehrsam an der Orgel, die Missa festiva in honorem S. Nicolai de Flüe ad quattuor voces inaequales cum organo. Diese Festmesse komponierte Josef Garovi für die Heiligsprechung von Bruder Klaus im Jahr 1947.
Wer sucht, der findet – und zwar ganz viel Die Homepage www.mehr-ranft.ch listet alle Veranstaltungen und Angebote in der ganzen Schweiz übersichtlich auf, angefangen von Vorträgen, dem Dialog von gregorianischem Choral und Saxofon unter dem Titel «Meditationen und Kontraste», bis zum Visionsgedenkspiel «vo innä uisä».
Foto: mher ranft
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Zwingli und von Flüe als Thema des nationalen Gedenktags
«Mich haben die verschiedenen Situationen der Frauen sehr berührt, die die Liturgie gestaltet haben», sagt die aus den Philippinen stammende Evangeline Vettiger, die seit fast 30 Jahren in Winterthur lebt. «Vor allem die Frauen aus den grossen Städten wie Manila leben sehr anders als ich. Ich bin auf dem Land in der Provinz Mindanao aufgewachsen.» Eine Frau wird vom Arbeitgeber sexuell belästigt, viele Frauen arbeiten für einen Hungerlohn, kommen mit Kindern kaum über die Runden. Zum Weltgebetstag am 3. März tritt Evangeline Vettiger mit dem Chor der philippinischen Mission in der Kirche St. Marien, Winterthur, auf, Lieder werden in der Nationalsprache Tagalog und auf Englisch gesungen. Alle Frauen erscheinen in den traditionellen Kleidern ihrer Herkunfts-Provinzen in den Philippinen – ein 100 Millionen-Einwohner-Land, das stark katholisch geprägt ist.
Foto: K. Lenz
«Da bin ich dabei!» sagt Evangeline Vettiger (59) als engagierte Katholikin in der philippinischen Mission. Denn in diesem Jahr haben Frauen aus ihrer Heimat, den Philippinen, die Liturgie zum Weltgebetstag der Frauen gestaltet.
Offen und ganz bei sich: Evangeline Vettiger im Café Manta
Von den Philippinen in die Schweiz Winterthur, Café Manta, an einem Nachmittag, gleich nach Evangeline Vettigers Arbeit an der Kasse im Supermarkt um die Ecke. Es gibt Kaffee und ein spätes Mittagessen für die philippinische Frau. Mit entwaffnender Offenheit erzählt die 59jährige über ihr Leben: von dem Mord an ihrem ersten Mann, der sie mit 28 Jahren als junge Witwe mit zwei kleinen Kindern zurückliess. «Ich dachte, ich würde nie wieder heiraten. Das war eine sehr schwere Zeit.» Die Familie sprang ein. Evangeline Vettiger hat zehn Geschwister, beide Eltern waren in der Politik. Vor 28 Jahren kam sie als Agraringenieurin für ein Seminar an die ETH Zürich – geschickt vom Gouverneur ihrer Provinz. In St. Gallen machte Evangeline ein Praktikum auf einem Bauernhof, sie lernte von ihrem Arbeitgeber Deutsch, er bezahlte auch ihren Deutschkurs. In Winterthur traf sie ihren Schweizer Mann. Sie heirateten, er adoptierte ihre Söhne, ein weiterer gemeinsamer Sohn wurde geboren. Ihre Ausbildung aber setzte sie aus finanziellen Gründen nicht fort. «Am Anfang war ich sehr traurig darüber, dass ich hier nicht in meinem Bereich arbeiten konnte.» Aber arbeiten wollte sie unbedingt – sie putzte in einem Schulhaus. «Das hat mir nichts ausgemacht, ich wollte aus dem Haus.»
Der Glaube und das Schicksal Dann wieder ein Schicksalsschlag: Ihr Mann stirbt an Krebs, da ist sie gerade Mitte vierzig. Evangeline Vettiger erzählt weiter: vom Tod ihres jüngsten Sohnes, der bei einem Arbeitsunfall vor fast fünf Jahren starb. Den Arbeitgeber musste sie verklagen, um die ihr zustehenden Versicherungen zu erhalten. «Ich war am Boden zerstört, ich konnte nicht schlafen, weil ich immer gefragt habe: Wieso? Am dritten Tag habe ich im Traum die Mutter Maria gesehen. Sie hat mir den Kopf gestreichelt. Sie hat mich getröstet, sie hat auch ihren Sohn verloren. Sie hat gesagt, keine Sorge, Dein Sohn ist in guten Händen. Glauben Sie mir das?» Schnell wischt sie die Tränen aus den Augenwinkeln.
Foto: zvg
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Thema
Engagement im Blut – den Glauben im Herzen
Der Chor der philippinischen Mission Winterthur mit seinem Gitarristen
Engagement bedeutet Erfüllung Sie bedauert es, dass in ihrer Heimatpfarrei St. Marien der Sonntagsgottesdienst nicht mehr so intensiv besucht wird. Hier engagiert sie sich auch seit Jahrzehnten im Pfarreirat. Für die philippinische Schweizer Mission ist sie die ehrenamtliche Sekretärin, organisiert zum Beispiel das jährliche SantoNiño-Fest Ende Januar. «Ich muss immer beschäftigt sein, ohne die philippinische Mission wäre mein Leben leer. Hier wird mir seelisch geholfen, zum Beispiel als mein Sohn starb, und ich kann anderen helfen. Es ist ein Geben und Nehmen.» Ihr Engagement endet nicht in der Kirche. Bei der philippinischen Botschaft ist sie als Kontaktperson gelistet, manchmal rufen spätnachts Frauen an, die in ihrer Ehe Probleme haben. Gerade in Winterthur sind viele philippinische Frauen mit Schweizer Männern verheiratet. «Noch vor 10 Jahren gab es viele, die nachts angerufen haben, weil sie zum Beispiel geschlagen wurden.» Einige Frauen hat sie ins Frauenhaus vermittelt. «Viele der Ehepartner kannten sich nur übers Internet und haben dann schnell geheiratet.» Aber dennoch hat sie das Gefühl, dass viele der Ehen zwischen Philippina und Schweizer glücklich sind, vor allem, wenn Kinder da sind. Auch an der Supermarkt-Kasse spricht sie philippinische Frauen an, die neu in Winterthur sind. «Das ist auch `Evangelisation`, ich lade sie ein zu unseren Gottesdiensten.» Vermisst Evangeline Vettiger ihre Heimat, die Philippinen? «Ja, zunächst habe ich einen starken Verlust empfunden», erklärt sie. Reisen in die Heimat waren vor allem in den ersten Jahren sehr teuer und nur unregelmässig möglich. «Andererseits war es auch ein Gewinn: Ich konnte meiner Familie finanziell helfen. Inzwischen ist die Schweiz meine zweite Heimat.» Den Weltgebetstag der Frauen organisierten Frauen erstmals vor 90 Jahren unter diesem Namen. Seit 1936 existiert er in der Schweiz. Die Organisation übernimmt seit Anfang Jahr ein Verein, der das internationale Leitmotiv «informiertes Beten und betendes Handeln» übernommen hat und Teil der weltweiten christlichen, ökumenischen Frauenorganisation «World Day of Prayer International» ist. Jedes Jahr steht ein Land im Zentrum, und Frauen aus diesem Land gestalten die Liturgie. www.wgt.ch
Evangeline Vettiger (l.) mit Editha Bamert am Santo-Niño-Fest
Foto: wgt
Dann fasst Evangeline Vettiger an die goldene Kette am Hals, an der ein grosses Gold-Kreuz und ein Marienanhänger befestigt sind, kommt zur Ruhe. Schon ist der Moment vorbei, und sie erzählt lächelnd, dass der Chor der philippinischen Mission auch mal einen Rosenkranz betet, zum Beispiel dafür, dass die Raumreservation für das Fest zum Valentinstag klappt. «Mein Glaube ist immer gleich stark geblieben, auch hier in der Schweiz, egal was passiert ist. Hier ist der Glaube für mich kalt, zu wenig junge Leute sind dabei. Bei uns ist das anders. Alle gehen am Sonntag in die Kirche. Alle gestalten das Gemeindeleben mit.»
Foto: L. Häseli
Thema
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Bild einer philppinischen Künstlerin zum diesjährigen Weltgebetstag
Info Neues Spiritual-Care-Angebot in Winterthur Schwer kranken und sterbenden Menschen beistehen – das bedeutet «Spiritual Care». Die Kirchen in Winterthur bieten nun einen schnellen und niederschwelligen Zugang zu spiritueller Begleitung an. Betroffene können unter einer zentralen Telefonnummer einen Seelsorger oder eine Seelsorgerin ihrer Konfession aufbieten – unentgeltlich und praktisch rund um die Uhr. Unter der Telefonnummer 052 224 03 80 oder der Mail-Adresse spiritualcare@kath-winterthur.ch erfolgt der erste Kontakt, die Seelsorgerin oder der Seelsorger am Wohnort werden aufgeboten. Das Angebot entstand, weil viele Kirchenmitglieder sich nicht mehr in den kirchlichen Strukturen auskennen und nicht wissen, wohin sie sich wenden sollen, wenn sie seelsorgerliche Begleitung wünschen. www.kath-winterthur.ch
Synode tagt im April zum jenseits im Viadukt Das jenseits im Viadukt bekommt – knapp sieben Jahre nach seiner Eröffnung in den Viaduktbögen – ein neues Betriebskonzept. Dieses liegt der Synode an ihrer Sitzung vom 6. April zur Annahme vor (Beginn 8.15 Uhr, Rathaus Zürich). Neu möchte das Team vom jenseits eine «Web-Church» im Internet anbieten. Im Weiteren entscheidet die Synode über die Verschiebung der Wahl der Mitglieder Rekurskommission auf die Dezembersitzung, ausserdem steht eine Motion von Max Raemy zur Debatte, die die Finanzkompetenzen der Synode reduzieren soll. Auch über eine namhafte Spende an die Stiftung Ilgenhalde (Fehraltorf), das neue Wohnhäuser für behinderte Kinder bauen möchte, entscheidet die Synode an ihrer April-Sitzung. Die Sitzung ist öffentlich. www.zhkath.ch/synode
Tel. 143 am Tag des Zuhörens am Zürcher HB präsent Jede Begegnung lebt vom Zuhören, heisst es zum «Tag des Zuhörens» am 14. März. Diesen nutzt die Telefonseelsorge «Tel. 143 – Die Dargebotene Hand», um am Hauptbahnhof Zürich auf ihr Angebot aufmerksam zu machen. Passantinnen und Passanten können an der «Hör-Bar» selber ausprobieren, wie hilfreich ein Gespräch sein kann. Wenn jemand kein Gegenüber mit einem offenen Ohr findet, dann sind die Mitarbeitenden von Tel. 143 die richtigen Ansprechpartner – kostenlos, anonym, rund um die Uhr. Generalvikar Josef Annen, der als junger Mann selbst freiwillig bei der Dargebotenen Hand gearbeitet hat, ist heute im Patronatskomitee und sagt: «Ich durfte erfahren, wie dankbar Menschen sind, im Schutz der Anonymität mit jemandem sprechen zu können.» www.143.ch
Foto: P. Knup
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Veranstaltung im jenseits im Viadukt
Service «Wagen wir es», heisst es weiter zur Überschrift. Unser Gott ist ein Gott, der immer wieder überrascht. Das hören wir im Wort Gottes und feiern wir in den Gottesdiensten. Aber erfahren wir das auch – im Gottesdienst, in unserem Alltag? Mit konkreten, überraschenden Beispielen aus der Eucharistiefeier sollen Profis und Anfänger(-innen) ermutigt werden, im Gottesdienst immer wieder dahinter zu schauen, statt vor der Fassade stehen zu bleiben. «Wir werden die Stirn runzeln, aber auch schmunzeln und sogar von Herzen lachen», heisst es weiter in der Ausschreibung zum Kurs, den alt Abt Martin Werlen gestaltet. Glaube werde so spannend und kreativ. Eingeladen sind interessierte Männer und Frauen aus Pfarreien. Angeboten werden zwei Impulstage am 11. März oder am 29. April (Beginn 9.45 Uhr, Abschluss mit der Vesper um 16. 30 Uhr). Beide finden im Kloster Einsiedeln statt. www.liturgie.ch
Foto: S. Spengler
Kurs: Gott suchen im Gottesdienst?
Mit Pater Martin auf die Suche nach Gott gehen
Vertiefungskurs für Inklusionsbeauftragte Wer in seiner Pfarrei noch Ideen braucht, wie zum Beispiel die Barrierefreiheit verbessert werden kann, so dass Menschen mit Beeinträchtigungen alle Angebote in der Pfarrei ohne Probleme wahrnehmen können, dem ist dieser Nachmittag in der Pfarrei St. Anton Zürich empfohlen. Menschen mit Behinderung haben Bedürfnisse – nach Selbstbestimmung und Selbständigkeit. Sie haben aber auch Hilfsbedarf. Die Folgen, die sich daraus für das Zusammensein ergeben, werden gemeinsam betrachtet und an Lösungen gearbeitet. Auch Vertreterinnen und Vertreter von Pfarreien, die bisher noch keinen sogenannten Inklusionsbeauftragten haben, sind herzlich willkommen. (Freitag, 31. März, 13.30 bis 17 Uhr Saal, St. Anton, Zürich) www.behindertenseelsorge.ch Buchtipp: Mit Philosophen und Theologen denken und glauben Die Frage nach Gott ist die entscheidende Frage in der Theologie: Gibt es einen Gott? Woran glaube ich eigentlich, wenn ich sage: «Ich glaube an Gott?» Der Theologe Albert Gasser ist der Gottesfrage nachgegangen, aus ganz persönlichem Interesse, wie er im Vorwort zu dem kleinen Büchlein schreibt, das in der Edition NZN erschienen ist. «Gesichertes gibt es in unserem Leben nicht, aber das Verlangen nach innerem Halt und das Vertrauen auf eine Zusicherung verleiht Zuversicht,» schreibt er weiter und nimmt die Gottesfrage geschichtlich, philosophisch und theologisch «auseinander» mit vielen Querverweisen und Zitaten von berühmten Denkern und Autoren. Ein Buch für alle, die weiter über Gott nachdenken möchten und auch gefordert werden möchten. (Preis 24 Franken) www.tvz-verlag.ch
Bild: Behindertenseelsorge
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Termine Wie lässt sich das Vertrauen auf Gott angesichts einer heillosen Welt begründen und als Lebensgrundlage für Einzelne und die Gemeinschaft durchhalten? Zu dieser Grundfrage des Glaubens legt der Schriftsteller und Theologe Ulrich Knellwolf eine Fülle theologisch begründeter und origineller Reflexionen in einer lebendigen und zupackenden Sprache vor. Sie sind in vierzig Jahren gewachsen und fussen auf Geschichten: auf eigenen, fremden und biblischen. Das Gespräch mit Ulrich Knellwolf führen Beatrice Acklin-Zimmermann und Prof. Ralph Kunz (Theologische Fakultät Uni Zürich) im Kulturhaus Helferei (18.30 Uhr bis 20 Uhr). www.paulusakademie.ch
Foto: T. Entzeroth
9. März Stückwerk zu Gott und der Welt
Der Theologe Ulrich Knellwolf
Warum muss ich leiden? Was geschieht mit mir nach dem Tod? Wieso lässt Gott das zu? Die Zeit des Sterbens wirft viele Fragen auf, die Philosophie, Psychoanalyse und Spiritualität betreffen. Weder die Sterbenden, ihre Angehörigen noch die Fachpersonen aus Medizin, Pflege und Seelsorge entgehen diesen Fragen. Wie ein würdevoller Abschied gelingen kann, ist Thema dieses Gesprächsabends, an dem auch Tatjana Disteli, Leiterin der Spital- und Klinikseelsorge, teilnimmt. Anlass ist das neue Buch «Spiritual Care. Über Leben und Sterben» (Orell Füssli Verlag) von Brigitte Boothe und Eckard Frick, die ebenfalls zu Gast sind. (19-21 Uhr, Zentrum Karl der Grosse, Zürich) www.paulusakademie.ch
28. März Brauchen alle Kirchen Re-formation?
Foto: Orell Füssli
14. März Sterbezeit, Seelenzeit
Die Autoren Brigitte Boothe und Eckard Frick stellen ihre Erkenntnisse vor.
Im Jahr des Gedenkens «500 Jahre Reformation» geht es an dieser Veranstaltung für einmal nicht um die reformierte Kirche, sondern darum, wie andere Kirchen aktuell wahrgenommen werden. Vertreter(-innen) von christkatholischer, serbisch-orthodoxer, baptistischer und katholischer Kirche diskutieren mit dem reformierten Pfarrer Peter Dettwiler über die Situation ihrer Kirchen zwischen Traditionen, Reformen, Evangelium und Moderne. (Eintritt frei, Saal C66, Hirschengraben 66, 19.30 Uhr Apéro). www.zh.agck.ch
Impressum
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www.zhkath.ch
Das Informationsblatt geht elektronisch oder per Post an die Mitarbeitenden und ehrenamtlich tätigen Personen der Katholischen Kirche im Kanton Zürich. Herausgeber: Synodalrat der Katholischen Kirche im Kanton Zürich, Kommunikationsstelle, Hirschengraben 66, 8001 Zürich, Tel. 044 266 12 32, Fax 044 266 12 13 info@zhkath.ch, www.zhkath.ch
Redaktion: Dominique Anderes, Arnold Landtwing (Generalvikariat), Kerstin Lenz, Aschi Rutz, Simon Spengler Layout: Liz Ammann Grafik Design, Zürich Druck: Staffel Medien AG, Zürich Erscheinungsweise: monatlich