Informationsblatt Mai 2017

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1 Informationsblatt Mai 2017

Gefängnisseelsorge ist die vorurteilsfreie Beziehungsarbeit auf der Grundlage des biblisch-christlichen Menschenbildes – Gefängnisseelsorge ist ein dialogischer Prozess – Gefängnisseelsorge ist ein Beitrag zur Alltagsbewältigung im Freiheitsentzug – Gefängnisseelsorge ist ein Beitrag zur sozialen Wiedereingliederung. So lauten einzelne Richtlinien der Katholischen Kirche im Kanton Zürich für die Seelsorge in den Gefängnissen. Ich bin dankbar, wenn gut ausgebildete Seelsorgerinnen und Seelsorger diese Spezialaufgaben in den 14 Gefängnissen des Kantons Zürich wahrnehmen. Wenn ich in der Bibel lese «Ich war im Gefängnis und ihr habt mich besucht» (Mt 25,36), denke ich an all die Gespräche, die unsere Seelsorgenden mit den Gefangenen führen. Für die Insassen sind sie eine Vertrauensperson und ein wichtiger Ansprechpartner. Die Gefängnisseelsorgenden gehören nämlich zu den wenigen Menschen, mit denen sie sich austauschen können, ohne die staatlichen Institutionen im Hintergrund zu wissen. Diese Position nehmen die Seelsorgenden als ein Privileg wahr, das nicht zuletzt dank ihres Amts- und Berufsgeheimnisses möglich ist. Ich freue mich, in diesem Infoblatt vom bisherigen und vom neuen katholischen Seelsorger in der grössten Schweizer Vollzugsanstalt Pöschwies etwas von ihrer Arbeit kennen zu lernen. Pfarrer Othmar Kleinstein, Synodalrat

Foto: P. Knup

Editorial

Stabswechsel bei der Seelsorge im Gefängnis Pöschwies ////////////////////// //////////// Schwierige Situation rund um den Neubau der Paulusakademie //////// ///////////////// Amtszeit des Churer Bischofs bis Ostern 2019 verlängert ///////////// Einladung zur kantonalen Wallfahrt nach Einsiedeln ////////////////////////// ////// Gottesdienst zum neuen Amtsjahr von Kantons- und Regierungsrat ///////

Pfarrer Othmar Kleinstein betreut im Synodalrat das Ressort Ökumenische Seelsorge.


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Thema

Gefängnisseelsorge im Kanton Zürich Im Gefängnis zu sein, bedeutet in erster Linie Freiheitsentzug, für viele Verwahrte aber auch eine grosse Unsicherheit. Sie wissen meist nicht, ob sie je das Gefängnis nochmal verlassen können.

Welche religiösen Fragen bewegen die Häftlinge? M.B.: Spiritualität ist für mich keine FrömI.G.: Ich mache zunächst Beziehungsarbeit. migkeit. Es geht um die Wirklichkeit aber Erst wenn ein Vertrauensverhältnis aufgeauch um Hoffnung. baut ist, tauchen die Fragen zu Schuld, VerDie Frage ist doch: Wie gestaltet jemand gebung und dem Gottesbild auf. Manche das Zusammenleben? Wie kann jemand BoGefangene werden sehr philosophisch, vor den gewinnen, so dass er mit seinen Werten allem auf die Frage, wie sie mit dem Freileben kann? Dies hier ist ein intensives Setheitsentzug umgehen. Ich habe auch schon ting, Themen verdichten sich und sind kondie zivile Heirat hier drin begleitet, Ringe gesegnet, ein Gebet gesprochen. Oder paral- zentriert. Die Kunst ist, diese Fragen zu erkennen und so den Blick auf Dinge zu lel zur Beerdigung eines Angehörigen, die öffnen, die bisher keinen Platz hatten. Die nicht besucht werden konnte, eine AbSeelsorge hat ja kein definiertes Ziel, sonschiedsfeier im Andachtsraum gestaltet. dern ist eine offene Begleitung. Das Religiöse verdichtet sich hier. Was ist die grösste Herausforderung in der Gefängnisseelsorge? M.B.: Den Zugang zu Menschen zu finden, I.G.: In der Gesellschaft zeigt sich die Tenso dass der Kontakt nicht nur an der Oberdenz der `Übersicherung`. Dabei sind die fläche bleibt. Es soll auch um Sinnfragen gefährlichsten Leute nicht mal im Gefänggehen. Diese Ausrichtung ist in jedem Mennis. In der Absicht, ja kein Risiko eingehen schen vorhanden. Dieses Streben nach zu wollen, verwahrt man die Häftlinge sehr Mehr im Leben. Menschen, die den Mut lang – manchmal ihr Leben lang. Diese Menschen haben eine unsichere Perspektive, haben, sich ihren inneren Auseinandersetzungen zu stellen, können sich öffnen, so sie müssen die Ungewissheit aushalten. Das dass Gott wirken kann. ist sehr schwer – auch für mich.

Ivo Graf war 14 Jahre lang katholischer Seelsorger im Gefängnis Pöschwies.

Foto: K. Lenz

Wie gehen Sie auf die Menschen zu, die verurteilt sind? Ivo Graf: In meiner Grundhaltung gehe ich Markus Bläsi: Ich versuche, das eigene Vorals Mensch auf einen Menschen zu – auch urteil, die Bilder auf die Seite zu legen, den wenn ich das Delikt kenne. Ich gehe vom Menschen ohne Schubladisierung zu sehen. christlichen Menschenbild aus: Jeder Ich möchte etwas davon erfassen, wie Gott Mensch wird von Gott so angenommen und die Menschen sieht, religiös-spirituell. Das geliebt, wie er ist. Hier bei mir haben die fällt mir zum Glück nicht schwer, in manMenschen Raum und Zeit, sie haben nichts chen Fällen ist diese Haltung aber auch eine zu befürchten. Mir fällt das leicht. Ich denHerausforderung. Das Gefängnis sehe ich ke, das ist spürbar für die Menschen, die zu auch für mich als Lebensschule. mir kommen.

Foto: C. Wider

Das Einzelgespräch ist die Hauptaufgabe der Seelsorge im grössten Gefängnis des Kantons Zürich, im Pöschwies in Regensdorf, mit seinen fast 450 Insassen, die von vier katholischen Seelsorgern betreut werden. Dort gab es im Frühjahr eine Stabsübergabe. Der langjährige Seelsorger, Ivo Graf, ging in Rente. Markus Bläsi, bislang als Seelsorger tätig in Gefängnissen in Baselland und Solothurn, übernahm die Vollzeitstelle in der Justizvollzugsanstalt Pöschwies. Wir stellten dem neuen und dem alten Seelsorger die gleichen fünf Fragen.

Markus Bläsi übernimmt die einzige Vollzeitstelle in der Gefängnisseelsorge.


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Thema

Auch hinter Gittern leben Menschen

Fühlten Sie sich bei Ihrer Arbeit je bedroht? I.G.: Ich fühle mich nirgends so sicher wie hier drin. In 14 Jahren fühlte ich mich nie bedroht. Das liegt aber auch an meiner Rolle. Ich setze die Häftlinge nicht unter Druck. Sie dürfen schreien und weinen.

M.B.: Nein, aber es gab spannungsgeladene Situationen. Das kommt allerdings sehr selten vor und ist in der Regel kein Thema. Wir sind ja in der Seelsorge ein Stück ausserhalb des Systems. Das ist ein Freiraum, auch für die Gefangenen.

Wie werden Sie belastende Situationen wieder los? I.G.: Im Team besprechen wir Belastendes. M.B.: Wenn mir Dinge länger nachgehen, Ausserdem habe ich die Möglichkeit zur Sugehe ich in die Supervision. Aber ich habe pervision. Grundsätzlich kann ich mich auch Verantwortung für mich selbst. Die aber gut abgrenzen. Das sehe ich grundsätzSelbstfürsorge ist in helfenden Berufen lich als Geschenk. Die drei Stunden im Zug wichtig. Dann gehe ich meinen Hobbies invon Luzern hierher und zurück täglich getensiver nach, der Musik, in die Natur oder ben genug Abstand. verbringe Zeit mit meiner Familie. Warum wurden Sie Gefängnisseelsorger? I.G.: Ich habe bereits während des Studiums bei einem Gefangenengrüppli mitgemacht. Schon damals wollte ich diakonisch arbeiten. Bei der Caritas Schweiz betreute ich dann das Ressort «Gefangenenwesen und Sucht» und habe Grundlagen für das Gefangenenwesen im neuen Strafgesetz mit entwickelt. Als dann hier die einzige vollamtliche Stelle in der Gefängnisseelsorge ausgeschrieben war, vor 14 Jahren, hatte ich meinen Traumjob gefunden.

M.B.: Fügung, Führung und Berufung, wenn ich es theologisch formulieren möchte. Konkreter ausgedrückt: Das Interesse an Menschen, an ihren Geschichten und auch der Kontakt mit abgeschobenen, abgestempelten Menschen, das mitauszuhalten und sich mit Themen beschäftigen, die die Gefangenen innerlich bewegen und mich auch - gegen jedes Riskion. Das ist der Platz, an den ich gehöre.

Haben Sie je Freundschaft mit einem Häftling geschlossen? M.B.: Ich bin da sehr zurückhaltend – vor I.G.: Einzelnen, sehr wenigen Gefangenen allem während der Begleitung in der Seelhabe ich nach ihrer Freilassung zum Beisorge. Bisher war ich in kleinen Gefängnisspiel bei der Jobsuche geholfen oder ein sen tätig, dort gab es viele Wechsel. Nein, Trauungsritual für den ehemaligen Häftling Freundschaften sind bisher nicht enstanden. und die neue Partnerin gestaltet. Sehr spezielle Fälle und absolut nicht die Regel.

Zahlen zur Gefängnisseelsorge aus dem Jahr 2016: In über 2 200 Stunden führten acht Seelsorgende in 14 Gefängnissen mehr als 3 000 Seelsorgegespräche mit den Insassen, zusätzlich rund 500 Gespräche mit dem Personal und Angehörigen. 33 Gottesdienste wurden gefeiert, an denen gegen 600 Personen teilnahmen. An 18 Anlässen informierten die Seelsorgenden über ihre Arbeit und erreichten damit fast 1 000 Personen.


Am 6. April teilte der Synodalrat mit, dass der Rechtsstreit um die Eigentumsübertragung des Grundstücks an der Pfingstweidstrasse in Zürich zurück ans Gericht geht. Synodalratspräsident Benno Schnüriger erläutert die Situation.

Was steht denn der verlangten Eigentumsübertragung von der W. Schmid & Co AG eigentlich im Weg? Aus unserer Sicht nichts. Die W. Schmid & Co AG hatte sich in der Mediations-Vereinbarung verbindlich bis zum 28. Februar 2017 zur Eigentumsübertragung verpflichtet, nachdem die strittigen Fragen geklärt werden konnten. Was nicht angeht ist, dass in der Zwischenzeit neue Bedingungen gestellt wurden. Was der eigentliche Grund für die Verweigerung der Eigentumsübertragung ist, muss die Gegenseite erklären. Welches sind oder waren die strittigen Punkte? Einmal ging es um die Beschriftung des Gebäudes. Zum andern um das Nutzungskonzepts. Wie gesagt, konnten wir uns hier einigen. Neu verlangt nun die W. Schmid & Co AG eine Mitbestimmung bei der Nutzung und Gestaltung unseres Foyers. Dieser Eingangsbereich der Paulus Akademie als Hauptmieter des Gebäudes soll nun plötzlich ebenfalls in die Dienstbarkeiten im Grundbuch eingetragen werden. Das ist nichts anderes als Wortbruch.

Foto: P. Knup

Benno Schnüriger, die Körperschaft hat die Sistierung der Klage zurückgenommen: Sprechen jetzt definitiv die Gerichte oder gibt es noch einen alternativen Weg? Wir halten an der Gesprächsbereitschaft mit der W. Schmid & Co AG fest und sind weiterhin an einer aussergerichtlichen Einigung interessiert. Mit der überfälligen Eigentumsübertragung wäre dies gegeben.

Synodalratspräsident Benno Schnüriger

Wann kann mit einem richterlichen Entscheid gerechnet werden? Das ist schwer abzuschätzen. Das Zürcher Handelsgericht wird den beiden Parteien die Möglichkeit für einen sogenannten zweiten Schriftwechsel geben. Geht es schnell, liegt nach einem halben Jahr ein Gerichtsurteil vor. Bis dahin kann aber auch ein Jahr verstreichen. Die nächste Instanz wird dann das Bundesgericht sein. Es ist ein mühseliger Streit, der Kosten verursacht. Hat die Körperschaft auch schon Schadenersatz eingeklagt? Diese Auseinandersetzung kostet tatsächlich nicht nur Nerven, sondern bedeutet auch einen grossen materiellen Schaden. Eine Klage auf Schadenersatz gibt es nicht. Dies wird erst nach der Eigentumsübertragung geklärt. Wie geht das katholische Bildungshaus Paulus Akademie mit der Situation um? Der Betrieb läuft gut, soweit ich dies überblicken kann. Was aber schwierig ist, sind zwei Dinge: Erstens nimmt die Marke «Kulturpark» in der Öffentlichkeit Schaden, was auf alle eingemieteten Betriebe und Institutionen abfärbt. Und zweitens wird für die Paulus Akademie eine Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Kulturparks nach diesem Zwist dereinst nicht einfach sein. www.paulusakademie.ch

Foto: C. Hauser

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Thema

«Wir sind weiterhin gesprächsbereit.»

Die Paulus Akademie soll das Eckgebäude im Kulturpark nutzen.


Info Synode unterstützt Gebet für Bischofsnachfolge

Folgendes hat die Synode am 6. April im Zürcher Rathaus beschlossen: • Die Wahl der Rekurskommission (Mitglieder und Präsidium) erfolgt in der Sitzung vom 7. Dezember 2017. • Die Synode nimmt das neue Betriebskonzept des jenseits IM VIADUKT zur Kenntnis. • Das Behindertenwerk Stiftung Ilgenhalde in Fehraltorf erhält 300 000 Franken für den Neubau von Wohnhäusern. Alle weiteren Beschlüsse unter www.zhkath.ch/synode

Foto:zvg

Die Dominikanerinnen des Klosters Ilanz haben eine Gebetsaktion für eine gute Bischofsnachfolge im Bistum Chur lanciert. Dieser Impuls wird in Zürich von Pfarreien und der Synode aufgenommen. Das gab eine Gruppe von Synodenmitgliedern in der April-Synode bekannt. Jeden ersten Sonntag im Montag soll in der «Zentrums-Kirche» Liebfrauen in Zürich ein Gebet angeboten werden, das Pfarrer Bruno Rüttimann, Rümlang, leiten wird. Neben der Synode sind katholische Vereine, Institutionen und Einrichtungen eingeladen. Auch Generalvikar Josef Annen unterstützt dies und sagte in der Synodensitzung, an der das erste Gebet für eine würdige Bischofsnachfolge gesprochen wurde: «Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für die Initiative, die weitsichtig und engagiert ist.»

Neue Häuser sollen die alten Wohnhäuser im Behindertenwerk Ilgenhalde ersetzen.

Wallfahrt der Zürcher Katholiken nach Einsiedeln Am Samstag, 1. Juli, pilgern die Zürcher wie jedes Jahr nach Einsiedeln. Im Gedenken an den 600. Geburtstag von Niklaus von Flüe steht die Wallfahrt unter dem Motto seines Gebets: «Was führt uns zu dir». Von Bruder Klaus wird berichtet, dass er auf dem Weg vom Ranft nach Einsiedeln gerade mal ein einziges Vaterunser gebetet habe. Gemäss seinem Vorbild braucht es nicht viele Worte und Lieder, um den Weg nach Einsiedeln zu einer Wallfahrt werden zu lassen, ob zu Fuss, mit dem Velo oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Für Menschen mit Beeinträchtigungen bietet die Behindertenseelsorge eine rollstuhlgängige Wallfahrtsroute an. Nach der Eucharistiefeier in der Klosterkirche ist gemütliches Verweilen im Abteihof angesagt. Alle Detailinformationen finden sich im Flyer unter www.zhkath.ch/wallfahrt.

Foto: A. Landtwing

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Pilgernde vor der Klosterkirche in Einsiedeln


Info Kurz vor Redaktionsschluss erreicht uns die Meldung des Bistums Chur, wonach Papst Franziskus die Amtszeit von Bischof Vitus Huonder bis Ostern 2019 verlängert hat. Der Synodalrat wie Generalvikar Josef Annen sind von diesem Entscheid überrascht, hatte doch der päpstliche Nuntius angekündigt, der neue Bischof könne im Laufe des Jahres 2018 gewählt werden. Die Gründe, die zum Entscheid des Papstes führten, kennen wir nicht. Wir beteiligen uns auch nicht an Spekulationen darüber. Wir erwarten und hoffen aber, dass die an der Wahl beteiligten Instanzen die Zeit bis Ostern 2019 gut nutzen, um einen geeigneten Nachfolger für den Churer Bischofssitz zu finden. Benno Schnüriger, Synodalratspräsident Josef Annen, Generalvikar

Foto: C. Wider

Bischofsnachfolge wird erst 2019 geklärt

Überraschender Entscheid für Synodalratspräsident Schnüriger (l.) und Generalvikar Annen

DFA Winterthur lanciert «Projekt 50plus» Die kirchliche Fachstelle bei Arbeitslosigkeit DFA in Winterthur hat ein neues Projekt initiiert, das speziell Arbeitssuchende im Alter über 50 unterstützt. Sie nimmt sich mit dem «Projekt 50plus» dem Problem an, dass auch gut qualifizierte Arbeitnehmende nach einer Kündigung Schwierigkeiten haben, wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu finden. «Eine wachsende und beachtliche Anzahl Betroffener, die keine staatliche Unterstützung im Zusammenhang mit ihrer Arbeitssuche erhalten, fallen so durchs Netz. Wir aber können sie eng und individuell begleiten – auch wenn der neue Job bereits läuft», führt Job-Coach Urs Zuberbühler aus. Stiftungen finanzieren das neue Angebot, mit dem jährlich 8 bis 10 Menschen unterstützt werden sollen. «Hier hilft sonst niemand mehr», erklärt Zuberbühler. «Die Betroffenen leiden unter den vielen Absagen und ihrer Situation. Wir möchten hier als kirchliche Stelle unbürokratisch unterstützen.» Als nächster Schritt sollen Arbeitgebende in der Region Winterthur angesprochen werden, um sie zu motivieren, auch Mitarbeitende im Alter von über 50 Jahren einzustellen. www.dfa.ch

Türkei-Experte zur Lage der Christen vor Ort In den Medien hören und lesen wir nahezu täglich von den politischen Entwicklungen in der Türkei. Die gefährliche Lage der christlichen Minderheiten geht im Nachrichtenfluss fast völlig unter. Timo Güzelmansur, türkischstämmiger Christ und Experte der Deutschen Bischofskonferenz für den türkischen Islam, berichtet in unserem Blog über die enormen Probleme, mit denen Christen in der Türkei heute leben müssen. www.blog.zhkath.ch

Foto: zvg

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Timo Güzelmansur stammt aus der Türkei und studierte katholische Theologie.


Service Weiterbildung mit Prof. Hermann Häring in Zürich Hermann Häring ist im besten Sinne radikal. Er geht an die Wurzeln von Kirche. Von dort her überlegt er, wie denn heute Kirche gelebt werden kann. Das Thema der Weiterbildung am 15. Mai (ab 13.30 Uhr) lautet deshalb: «Glaube in einer säkularisierten Epoche. Über die Möglichkeiten einer Gemeinde, sich selbst zu gestalten.» Denn nicht im Vatikan werden die Weichen gestellt, sondern in den Ortsgemeinden. So lautet zumindest eine These des Referenten Häring, der als kritischer Ideengeber und engagierter Begleiter der Reformbewegung gilt. Aber wie können wir die Säkularisierung in der Gesellschaft aufhalten? Die Allianz «Es reicht» lädt alle ein, die an einer zeitgemässen Pfarreiarbeit interessiert sind. Neben dem Impulsreferat von Hermann Häring ist im Saal der Pfarrei Bruder Klaus Zürich auch der Austausch in Gruppen und eine Diskussion vorgesehen. www.allianzesreicht.wordpress.com Silence! Spaziergang, Deaf Poetry Slam und Podium Viele Menschen suchen Stille, beim Lesen, in der Natur, beim Meditieren – aus ganz unterschiedlichen Gründen. Was aber macht Stille mit uns? Wie finden wir sie im hektischen Stadtleben? Die Paulus-Akademie bietet gemeinsam mit der «Haltestille» und «Sichtbar Gehörlos Zürich» den Themennachmittag am 21. Mai (ab 15 Uhr) an. Zu Gast sind eine buddhistische Meditationslehrerin, ein Jesuit und ein Gehörloser. Der Nachmittag beginnt mit einem Klangspaziergang; danach führen vier gehörlose Slammer eine Deaf Poetry Slam auf. Der Balanceakt zwischen Sprache und Stille soll den Zuhörern eine neue Wahrnehmung schaffen. Infos und Anmeldung unter www.paulusakademie.ch Ignatiana I: Theologie der Spiritualität Spiritualität ist ein Modewort geworden. Was ist unter Spiritualität zu verstehen? Das Seminar bietet Orientierung, indem es den Kontext des Spiritualitätsbooms aufzeigt und hilft, verschiedene spirituelle Formen zu unterscheiden. Dem Verhältnis von Religion und Spiritualität wird ebenso nachgegangen wie der Frage, was unter christlicher Spiritualität zu verstehen ist. Dazu dient ein Blick in die Kirchengeschichte, die reich an geistlichen Aufbrüchen ist. Ein besonderes Augenmerk gilt dem 16. Jahrhundert, in dem sich nicht nur die Ignatianische Spiritualität, sondern auch jene der reformatorischen Kirchen herausgebildet hat. Den Wochenend-Kurs, der allen Interessierten an christlicher Spiritualität offensteht, leitet der Provinzial der Schweizer Jesuiten, Christian Rutishauser. Kosten 290 Franken, Zimmer und Verpflegung exklusive. www.lassalle-haus.org

Foto: zvg

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Jesuit Christian Rutishauser führt ein in die Theologie der Spiritualität.


Termine Die öffentlich-rechtlich anerkannten Religionsgemeinschaften laden ein zur Eröffnungsfeier des neuen Amtsjahres von Kantons- und Regierungsrat Zürich. Der ökumenische Gottesdienst, den Generalvikar Josef Annen gemeinsam mit Kirchenrat Michel Müller sowie Vertretern der jüdischen und christkatholischen Gemeinde leitet, findet in diesem Jahr in der reformierten Kirche St. Peter statt. Die Feier mit dem Thema Bruder Klaus beginnt um 8.15 Uhr und ist öffentlich. www.zhref.ch

11. Mai Ein Papst zieht Bilanz

Foto: R. Fischer

8. Mai Gottesdienst zum neuen Amtsjahr

18. Mai GEISTlabor: Rauch Ritual

Foto: zvg

Die Kirche St. Peter in Zürich

Zum ersten Mal in der Geschichte der Kirche zieht ein Papst Bilanz seiner Amtszeit. Im Interviewband «Letzte Gespräche» gibt Benedikt XVI. dem Journalisten Peter Seewald offen und selbstkritisch Auskunft über Akzentsetzungen und Versäumnisse während seiner Amtszeit und darüber, was ihn zum epochalen Schritt des Rücktritts veranlasst hat. Wie interviewt man einen Papst, der als junger Theologe eine kometenhafte Karriere machte? Béatrice Acklin-Zimmermann befragt Peter Seewald (Journalist des Spiegels und der Süddeutschen Zeitung), der schon mehrere Interviewbücher mit Benedikt XVI. verfasst hat und als einer der Kenner von Joseph Ratzinger gilt. (Ort: Jenseits IM VIADUKT, Zeit: 18.30 bis 20 Uhr) www.paulusakademie.ch

Spiegel-Bestseller von Peter Seewald

Kann man seinen Geist beim Rauchen finden? fragt das jenseits und lädt ein zum rituellen Rauchen, das nichts zu tun hat mit dem Stillen einer Nikotinsucht. Im Experiment (Beginn 19 Uhr) führt Schamane Pit Fischer die Teilnehmenden zur ursprünglichen rituellen Form des Rauchens als Gebet in Dankbarkeit und Demut zurück. Dabei steht die Pfeife im Zentrum und nicht das Inhalieren des Rauchs. Die symbolische Kraft der Pfeife und ihre Anwendungen bilden dabei die Brücke zur ursprünglichen Kraft der Natur und zum spirituellen Geist. www.jenseitsimviadukt.ch

Impressum

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www.zh.kath.ch

Das Informationsblatt geht elektronisch oder per Post an die Mitarbeitenden und ehrenamtlich tätigen Personen der Katholischen Kirche im Kanton Zürich. Herausgeber: Synodalrat der Katholischen Kirche im Kanton Zürich, Kommunikationsstelle, Hirschengraben 66, 8001 Zürich, Tel. 044 266 12 32, Fax 044 266 12 13 info@zhkath.ch, www.zhkath.ch

Redaktion: Dominique Anderes, Arnold Landtwing (Generalvikariat), Kerstin Lenz, Aschi Rutz, Simon Spengler Layout: Liz Ammann Grafik Design, Zürich Druck: Staffel Medien AG, Zürich Erscheinungsweise: monatlich


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