Weinreise an der Donau 2013

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ausgabe2013

entdeckungsreise Weinbauregionen und ihre Protagonisten im Portrait

www.donau.com

reiseproviant

Marillen, Saumaisen und andere Kรถstlichkeiten

reiseservice

Urlaubsangebote, Tipps, Termine rund um den Wein


28 Carnuntum

20 Kamptal

16 Kremstal

24 Wagram

weinreise an der donau 2013

12 Traisental

weinreise an der donau 2013

08 Wachau

02

Inhalt Schönberg

Langenlois

Hadersdorf

Krem s Senftenberg Dürnstein

Lengenfeld Krems

Kamp

Weißenkirchen

Großriedenthal

Straß

Fels am Wagram

Kirchberg/Wagram

Grafenegg Spitz

Rossatz

Stockerau

Mautern

Dona u

Stift Göttweig Nussdorf

Wenn man sagt, dass die Donau in Niederösterreich allein für den Genießer und den Genuss erschaffen wurde, dann übertreibt man sicher. Aber man verfällt schnell der Euphorie, wenn man in dieser begnadeten Region unterwegs ist: Das unwiderstehliche Wasser, die Ufer, von sanft bis steil, die fruchtbaren Gärten mit Wein und Obst, die geschichtsträchtigen Dörfer und Städtchen und ihre Bewohner – all das vereint sich an der Donau zu einem Gesamtkunstwerk, das man in aller Ruhe und mit größtem Appetit bereisen sollte. Mit dem Schiff, der Bahn, dem Auto, dem Fahrrad – neuerdings dem elektrisch betriebenen – oder wandernd, ganz nach Bedarf und Belieben. Auf eigene Faust und dem Entdeckertrieb folgend, oder indem man zu einem der vielen Urlaubsangebote greift, die Donau Niederösterreich anbietet. Falls Sie Ihre Entscheidung auch gerne mit sachlichen Argumenten unterfüttern: Die Donau Niederösterreich wurde bei der aktuellen Wahl der zehn besten Weindestinationen der Welt vom amerikanischen „wine enthusiast magazine“ auf Platz zwei gewählt.

IMPRESSUM

Traisen

Aggsbach Markt

Willkommen an der Donau

Korneuburg

Traismauer Tulln

Inzersdorf

EDITORIAL

Am Strom der Genüsse 4–7 Reportagen & Regionsportraits 8–31 Wachau 8–11 Traisental 12–15 Kremstal 16–19 Kamptal 20–23 Wagram 24–27 Carnuntum 28–31 Kulinarik 32–33 Service 34–39

Zeiselmauer Königstetten

Herzogenburg

Medieninhaber LW Werbe- und Verlags GmbH, LWmedia, A-3500 Krems, Ringstraße 44/1, Österreich | Geschäftsführer, Herausgeber Erwin Goldfuss | Chefredaktion Fritz Gillinger | Text Peter Schleimer, Bernulf Bruckner, Klaus Egle, Fritz Gillinger, Barbara Hutter, Rüdiger Pröll, Werner Ringhofer | Grafik & Layout Michaela Schachner, B.A. | Coverfoto Steve Haider | Fotos Thomas Apolt, Klaus Engelmayer, Armin Faber, Steve Haider, POV Robert Herbst, Günter Kargl, Stefan Knittel, Thomas Lamm, Lois Lammerhuber, Gerald Lechner, Rita Newman, ÖWM/Gerhard Elze, ÖWM/Heimreich, ÖWM/Lehmann, ÖWM/Gerhard Trumler, Peter Podpera, Jürgen Skarwan, Shutterstock, Domäne Wachau, weinfranz, LWmedia Archiv/vinaria | Druck Leykam Druck GmbH & Co KG, A-7201 Neudörfl Stand: März 2013, ohne Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Irrtümer und Änderungen vorbehalten.

Stift Klosterneuburg

Atzenbrugg Maria Taferl

Melk

Schlosshof St. Pölten Bratislava

WIEN

Orth

Hainburg

Flughafen Schwechat

Petronell-Carnuntum

Holen Sie sich Appetit bei der Lektüre dieses Magazins, klicken Sie sich durch www.donau.com und entscheiden Sie, wo Sie beginnen wollen mit Ihrer persönlichen Weinreise an der Donau in Niederösterreich. Bernhard Schröder Donau Niederösterreich Tourismus

Wachau

Traisental

Kremstal

FOTOS: ÖWM/Gerhard Trumler, weinfranz, POV Robert Herbst, ÖWM/Lehmann, Thomas Lamm

Prellenkirchen Höflein Göttlesbrunn

Kamptal

Wagram

Carnuntum

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weinreise an der donau 2013

Am Strom der Genüsse Eine Wein- und Genussreise entlang der Donau von Melk bis zur österreichisch-slowakischen Grenze in Carnuntum führt nicht nur durch die unterschiedlichsten Flusslandschaften, sondern auch durch ein wahres Schlaraffenland. Klaus Egle Schmuckstück in der landschaftlich begnadeten Donauregion Niederösterreichs: die Wachau mit optischen und kulinarischen Reizen.

Wachau im Norden und im Süden Nun liegt jedenfalls endgültig die Wachau vor uns und wir tauchen ein in die Welt des Weines. Also fast, denn das Weinbaugebiet Wachau beginnt erst bei Oberarnsdorf, doch sehenswert ist die Wachau auch schon vorher: Mit dem mächtigen Stift Melk und seiner prachtvollen Bibliothek, dem geheimnisvollen, fast in die Donau hineinragenden Schloss Schönbühel oder der Ruine Aggstein, auf der früher die Raubritter ihr Unwesen trieben. Den besten Blick auf

diese Sehenswürdigkeiten genießt man übrigens von der Donau selbst aus, egal ob man sich mit dem Kanu den Strom hinuntertreiben oder bequem im Passagierschiff befördern lässt. Apropos: In der Wachau lässt sich so eine Schifffahrt einige Male im Jahr mit einer kommentierten Riedenverkostung verbinden. Die Domäne Wachau, der wichtigste Weinproduzent in der Wachau, macht es möglich: Man fährt an den Spitzenlagen von Loiben bis Spitz vorbei und kostet dazu die Weine, die von diesen eindrucksvollen Terrassenweingärten stammen. Ebenfalls großer Beliebtheit erfreut sich in der Wachau das Radfahren, neuerdings auch mühelos mit dem E-Bike und dem einzigen Nachteil, dass sich auf dem Gepäckträger maximal ein 6er-Karton Veltliner oder Riesling verstauen lässt. Das kann ein Problem werden, denn allein in der Wachau kann man so viel verkosten, genießen und natürlich auch kaufen, dass ein Kofferraum mitunter schon recht hilfreich ist. Das gilt natürlich für das „Nordufer“ zwischen Spitz und Krems mit den berühmten Winzern wie Hirtzberger, Prager, F.X. Pichler, Knoll & Co und den ebenso schönen wie guten und bekannten Restaurants vom Jamek bis zum Loibnerhof. Es gilt aber ebenso für die weniger bekannten, aber mit ihren idyllischen, von Weinreben und Marillenbäumen umrahmten Weindörfer an der nicht minder sehenswerten Südseite der Wachau. Hier gibt es für den Genussreisenden noch allerhand zu entdecken: Winzer-Geheimtipps, gemütliche Heurige (Buschenschanken) mit Donaublick und kulinarische Kleinode wie das Winzerstüberl in Rührsdorf.

GenieSSen rund um Krems

Vom Kamp- ins Traisental

Am Ende dieses Pfades wartet zu Füßen des Benediktinerstifts Göttweig, das übrigens ebenfalls über einen ausgezeichneten Weinbau verfügt, ein wahres Feuerwerk der Genüsse: In Mautern in der Wachau der historische Nikolaihof auf römischen Grundmauern als Pionierbetrieb des heimischen Bio-Wein­ baus und das höchstdekorierte Landhaus Bacher als eines der besten Restaurants des Landes mit einem Wachauund Bordeaux-Weinkeller, der seinesgleichen sucht, und in Furth-Palt die formidable Wein- und Wohnwelt der Winzerfamilie Malat. Auf der anderen Donauseite liegt die alte Weinstadt Krems mit ihren zahlreichen historischen Bauwerken und ihrer engen Verbindung zum Weinbau und -handel. Hier begegnet man dem edlen Rebensaft auf Schritt und Tritt, historisch aufbereitet wie im „museumkrems“ oder physisch wie etwa im wieder aufgeblühten, historischen Weingut der Stadt Krems, im prächtigen Undhof der Familie Salomon oder in einem der vielen Lokale der Stadt wie bei Ulli Jell am Hohen Markt, wo nach dem Motto „Essen, trinken und lachen“ ebenso herzhaft wie köstlich aufgetischt wird. Einen Ausflug wert ist Senftenberg, ein paar Kilometer das Kremstal hinauf: Vor der imposanten Kulisse der Senftenberger Burgruine hat Top-Winzer Martin Nigl einen rund 800 Jahre alten Lesehof mit viel Feingefühl revitalisiert und in ein Hotel samt hervorragendem Restaurant verwandelt. Geschickt wurden dabei alte und neue Elemente verbunden und so eine stilvolle und doch gemütliche Atmosphäre geschaffen.

Fährt man von hier nach Westen, so gelangt man über einige steile Serpentinen, die klarmachen, was ein Weinberg ist, hinüber ins Kamptal mit Langenlois als Weinbauzentrum. Willi Bründlmayer hat mit seinen Weinen eine im In- und Ausland bekannte Qualitätsmarke geschaffen, Michael Moosbrugger darf man dafür danken, dass er das damals darniederliegende Weingut Schloss Gobelsburg wieder an die Spitze geführt hat, und mit dem Loisium, einer Wein-Erlebniswelt samt modernem Design-Hotel, wurde eine Wein- und Tourismusattraktion ersten Ranges verwirklicht. Doch nun noch einmal zurück nach Krems und über die Donau hinüber ins kleine, feine Weinbaugebiet Traisental. Die Weindörfer Nußdorf – mit Urzeitmuseum –, Inzersdorf, Getzersdorf und Reichersdorf sind in den Weinbergen fast versteckt, die Weine, die hier unter anderem von Ludwig Neumayer, Markus Huber und Tom Dockner gekeltert werden, müssen ihr Licht aber keineswegs unter den Scheffel stellen. We-

» In der historischen Weinstadt Krems begegnet man dem edlen Rebensaft auf Schritt und Tritt.«

FOTOS: Rita Newman, POV Robert Herbst

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enn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Jedenfalls danach. Im Vorfeld gilt es jedoch zu planen: Wohin, wie lange, welches Verkehrsmittel? Eines ist im Fall dieser Genussreise entlang der Donau klar: Impfungen gegen Tropenkrankheiten sind nicht vonnöten, eine Kreditkarte dagegen ist hilfreich. Aber wie soll man sich fortbewegen? Eine Frage, über die man am besten aus sicherer Distanz und mit dem nötigen Überblick nachdenkt. Zum Beispiel bei den Schachners in Maria Taferl, die hoch über dem Donautal ein wahres Genuss-Imperium errichtet haben, zum Essen, Wohnen und Wohlfühlen mit weitem Blick über den Fluss und das Land. Oder doch lieber zum „Schwarzen Bären“ in Emmersdorf, der so behäbig dasteht, als wäre er immer schon hier gewesen? Einen Bären wird einem hier niemand aufbinden, denn die Küche ist bodenständig, ehrlich und herzhaft, aber doch engagiert gemacht, also genau das, was man sich im besten Falle unter „gutbürgerlich“ vorstellt.

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weinreise an der donau 2013

weinreise an der donau 2013

Oben: Passende Reisegeschwindigkeit für Weinreisende an der Donau: Fahrradtempo. Mitte: Schloss Grafenegg hat sogar eine eigene Vinothek. „Vinothegg“ heißt sie hier. Unten: Carnuntum, erlesene Rotweininsel im Weißwein-Land Niederösterreich.

niger bekannt als diese, aber unbedingt besuchenswert sind die Heurigen (Buschenschanken) von Ober- und Unterwölbling im Westen und die in den Kellergassen zwischen Oberndorf und SitzenbergReidling im Osten der Traisen. Das Angebot: trinkfröhliche Weine, oftmals noch hausgemachte Speisen und unverfälschte Gastlichkeit.

Der Veltliner vom Löss Weiter der Donau folgend, erreichen wir nun das Weinbaugebiet Wagram, was sich zunächst einmal dadurch bemerkbar macht, dass hier keine Weinreben mehr zu sehen sind. Die befinden sich nämlich großteils an jener namensgebenden Geländekante zwischen Feuersbrunn im Westen und Stetteldorf im Osten, die nicht nur das Bild der Landschaft, sondern auch den Charakter der Weine prägt. Der Löss, ein sandiger, fester Lehm, der eine Mächtigkeit von bis zu 20 m erreicht, bietet ideale Voraussetzungen für den Grünen Velt­ liner, der hier besonders charaktervolle, würzige Weine mit cremiger Textur bringt. Jederzeit nachzuprüfen ist dies bei einem der zahlreichen, aufblühenden Weinbaubetriebe der Region wie Toni Bauer, Bernhard Ott, Karl Fritsch oder Fritz Salomon: Ach ja, und bei Letzterem gibt es die Kulinarik und die Geschichte gleich mitgeliefert, betreibt die Familie Salomon doch auch einen der zauberhaftesten Landgasthöfe Niederösterreichs am Gut Oberstockstall, das durch den Sensationsfund eines kompletten Alchemisten-Labors auch in archäologischen Kreisen bekannt wurde. Viel näher an der Donau liegt das im englischen Tudor-Stil erbaute Schloss Grafenegg, das durch den großzügigen Ausbau der Spielstätten zu einem niederösterreichischen Kulturzentrum wurde. Kulinarisch betreut wird dieses von Gastro-Zampano Toni Mörwald, der von seinem Stammhaus „Zur Traube“ im nahe gelegenen Feuersbrunn aus sein weitverzweigtes Genuss-Reich lenkt.

Wien ist anders Passionierte Heurigenpfadfinder werden am südlichen Rand des Tullnerfeldes zwischen Judenau und Königstetten fündig. Weinbau wird hier meist als Nebenerwerb betrieben und viele Heurige (Buschenschanken) haben nur zwei- bis dreimal pro Jahr „ausg’steckt“. Dann hilft die ganze Familie mit, um die treue Gästeschar bestens zu versorgen, die sich hier zu Recht wie zu Hause fühlt. Von diesen Ausläufern des Weinbaugebiets Wagram geht es nun wieder in ein Zentrum des österreichischen Weinbaus. Hoch ragt das Chorherrenstift Klosterneuburg über der Donau auf und ist gleichzeitig ein Monument der heimischen Weingeschichte. Seit dem Jahr 1114 wird hier – übrigens nach wie vor höchst erfolgreich – Weinbau betrieben und im Jahr 1860 wurde in Klosterneuburg die weltweit erste Weinbauschule begründet. Die enge Pforte, die sich die Donau zwischen Kahlenberg und Bisamberg gegraben hat, markiert den Beginn des Weinbaugebietes Wien, das weltweit eine Besonderheit darstellt: Nirgendwo sonst befinden sich innerhalb der Stadtgrenzen einer Großstadt nennenswerte Rebflächen. In Wien sind es immerhin rund 680 Hektar, und dass die Wiener ein besonderes Naheverhältnis zum edlen Rebensaft pflegen, ist wohlbekannt. Riesling, Weißburgunder und der wieder entdeckte Gemischte Satz bringen die besten Tropfen, die längst nicht mehr nur beim Heurigen (Buschenschank), sondern auch in vielen guten Lokalen der Stadt genossen werden.

Weinbau an der Donau Geschichte und Geschichten

Der Weinbau hat entlang des Donautals eine zweitausendjährige (Kultur-)Geschichte. Zwar geht man davon aus, dass bereits die Kelten und Illyrer Wein aus Wildreben gekeltert haben, der systematische Weinbau begann jedoch zur Zeit der römischen Besetzung. Wirklich brauchbare Aufzeichnungen darüber gibt es erst seit der zweiten großen Kolonialisierungswelle ab dem Beginn des 9. Jahrhunderts. Nach der Unterwerfung der Awaren begannen vor allem die bayrischen Bistümer und Klöster mit der Urbarmachung der Flusstäler, und auf diese Zeit dürften auch die ersten Terrassenanlagen in der Wachau zurückgehen. Bis heute ist durch Hofnamen oder tatsächliche Besitzverhältnisse die Kontinuität dieser Entwicklung dokumentiert. Im Mittelalter erreichte der Weinbau dann eine Hochblüte, weite Teile des heutigen Wien waren mit Rebstöcken bepflanzt und die Zisterzienser „exportierten“ ihr bereits sehr detailliertes Weinwissen bis in den Donauraum – eine Entwicklung, die bis heute sicht- und schmeckbare Spuren hinterlassen hat.

Kulturschatz der Extraklasse: Stift Melk

Der Blick zurück Doch noch einmal wird unsere Reise zur Landpartie, auch wenn diese erst einmal auf der Autobahn beginnt und beim Flughafen-Ort Schwechat an einer mäßig pittoresken Erdöl-Raffinerie vorbeiführt. Doch dann geht es hinein ins Hügelland von Carnuntum und bei der Abfahrt Göttlesbrunn runter vom Highway und hinein ins Gelände. In Göttlesbrunn und den Nachbargemeinden Höflein und Arbesthal ereignete sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein kleines Weinwunder: Aus der verschlafenen, weißweinlastigen Heurigen­ gegend wurde eines der führenden heimischen Rotweinzentren, und Namen wie Pitnauer, Markowitsch, Netzl oder Artner sind heute von einer guten Weinkarte kaum mehr wegzudenken. Dass sich mit dem „Jungwirt“ und „Bittermanns Vinarium“ hier auch noch gleich zwei gastronomische Paradebetriebe etablieren konnten, komplettiert das Bild und den Genuss. Gut essen lässt sich aber auch, wenn man der Donau weiter nach Osten folgt, etwa im Haslauerhof, den Roland Lukesch zu einer der ersten Adressen am Donaustrom gekocht hat. Den Endpunkt unserer Exkursion erreichen wir, nachdem wir den Archäologiepark Carnuntum passiert haben, bei Prellenkirchen am Dreiländereck zwischen Österreich, der Slowakei und Ungarn. Hier erlebt die kleine Weinbau-Enklave am Spitzerberg gerade eine Renaissance und sorgt dafür, dass Niederösterreich auch ein „Blaufränkischland“ ist. Da nach so viel Genuss ein wenig Bewegung nicht schaden kann, empfiehlt sich abschließend eine Wanderung auf den Braunsberg bei Hainburg/Donau. Hoch über der Hainburger Pforte, dem Durchbruch der Donau zwischen Ostalpen und Kleinen Karpaten, schweift der Blick über die Donauauen und die Marchfeldschlösser Hof und Niederweiden, über die Mittelalterstadt Hainburg/Donau bis nach Bratislava, im Westen nach Wien und weiter bis zum Schneeberg. Dass man an klaren Tagen von hier aus auch Maria Taferl sehen kann,  halte ich allerdings für ein Gerücht …

Weinbaugeschichte kann man entlang der Donau nach wie vor sehen und erleben. Nicht etwa in verstaubten Museen, sondern durch den Besuch historischer Weinkeller wie dem im Stift Klosterneuburg oder im Nikolaihof in Mautern, der zu den ältesten des Landes zählt. Und die Weinerlebniswelt wein.sinn der Winzer Krems schafft gleich den Brückenschlag zwischen altem Keller mit Archivweinen bis ins Jahr 1948 zurück (noch zu kaufen!) und moderner, audiovisuell präsentierter Weinwelt. Das größte Weindenkmal Österreichs ist sogar frei zugänglich: Die Wachauer Natursteinterrassen, ein Jahrtausendwerk, an dem noch immer gearbeitet wird.

FOTOS: Steve Haider, Lois Lammerhuber, LWmedia

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vinaria

Österreichs Zeitschrift für Weinkultur 7 Ausgaben + 1 Weinguide p.a. www.vinaria.at Jetzt kostenloses Probeheft bestellen: office@lwmedia.at, +43 2732 82000 DW 45 3500 Krems, Ringstraße 44, Austria

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weinreise an der donau 2013

weinreise an der donau 2013

Reportage  WACHAU_

Auf der jungen Welle Zwischen Dirndl und Design. Eine junge Generation übernimmt die besten Betriebe der Wachau und führt eines der schönsten Flusstäler der Welt in eine Zukunft mit Zukunft. Werner Ringhofer

„D

iese Landschaft macht es mir nicht schwer, auf sie stolz zu sein“, sagt Franz Hirtzberger jun., ein jugendlicher Typ, mit modischem Haarschnitt, aber auch gereift und überlegt. „Meine Verantwortung ist mir bewusst: gegenüber dem Produkt und den Menschen, die für uns fast schon ein Leben lang arbeiten.“ Zusammenhalt ist ein wichtiger Wert in der Winzergemeinschaft. Deshalb engagiert sich Franz Hirtzberger jun. in der örtlichen Feuerwehr und im Vorstand der Vinea Wachau, der Vereinigung der Wachauer Winzer. In sich ruhend, schaut er von der Paradelage Singerriedel in Spitz hinunter auf das Breitwandbild mit der schimmernden Donau als Hauptakteur, darum herum Wein, Wälder, Dörfer und Burgen als Kulisse. Die Wetterphänomene findet der Jungwinzer am spannendsten. „Einfach großartig, wenn sich um halb sechs in der Früh im Weinberg die Nebel lichten und die ersten Sonnenstrahlen durchscheinen. Schon ein toller Job, den ich habe.“ Im Keller hat er zwar die Hauptverantwortung, auf den Rat seines berühmten Vaters Franz zählt er natürlich trotzdem.

„Die Wachau ist poesie!“ Auch Johannes Altmann wird zu Hause übernehmen. Der Sohn der berühmten Winzerfamilie Jamek musste vorher allerdings in die Welt hinaus, um wieder zurückzufinden. „Die Wachau ist Poesie“, sagt Johannes Altmann, „aber ich musste eine Zeit lang weg, um das zu verstehen.“ Seine neue Aufgabe wird das familieneigene Restaurant sein, das 2012 seinen 100. Geburtstag feierte. Die Tradition bleibt Programm. Schwammerln, Spargel, Marillen, Fisch oder Wild – die klassisch regionalen und saisonalen Produkte sind die Zutaten der gemütlichen Bodenständigkeit. „Mir gefällt diese Linie. Qualität, die dennoch keine hohe Hemmschwelle für den Gast darstellt“, sagt Johannes Altmann, „geschmolzene Jakobsmuscheln auf Käsetraminerschaum wird es bei uns auch in Zukunft nicht geben.“ Die Nachfolge im Weinkeller ist ebenfalls gesichert: Herwig Jamek steht für die nächste Generation. Aufgewachsen ist er im kleinen Weinbaubetrieb zu Hause, als 10-Jähriger bediente er die Presse. In seiner Ausbildung ging er andere Wege: HTL-Abschluss für

Familie Altmann (oben) weiß, wie viele ihrer Regionskollegen, welchen Schatz man in Händen hält, wenn man in der Wachau lebt und arbeitet. Dass dies aber kein Grund für Stillstand ist, wissen auch die Besitzer traditionsreicher Betriebe, wie Christian Thiery (re.) vom Hotel Schloss Dürnstein.

Maschinenbau und Betriebstechnik, Studium zum Facharzt für Anästhesie und Notarzt im Rettungshubschrauber steht in seiner Biografie. Aber der Kreis schließt sich, jetzt ist er wieder beim Wein gelandet. „Die Entscheidung stand im Raum, wer im Haus Jamek weitermachen soll. Ich werde genauso leidenschaftlicher Winzer sein, wie ich Arzt war.“ Um die Tradition fortzusetzen, nahm er sogar den Familiennamen seiner Frau Julia Jamek an. „Es gibt für mich noch eine Menge zu lernen, aber ich habe die besten Lehrmeister im Haus.“ Die Vielseitigkeit ist ein Markenzeichen der jungen Generation in der Wachau. Christian Thiery schloss ein Informatikstudium ab, bevor er von seinen Eltern die Geschäftsführung auf Schloss Dürnstein übernahm. Nicht die einzige Begabung. Im Winter,

»Die Mariandl-Filme haben viel zum Mythos Wachau  beigetragen, aber wir werden uns weiterbewegen.«

FOTOS: Steve Haider, Günter Kargl

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wenn Umbauarbeiten anstehen, ist er mitten drinnen. Bagger und Kran fah­ ren, betonieren, für die Mannschaft kochen und Baustellenaufsicht sind für ihn Routine. „Ich brauche keinen Baumeister, das erledige ich gleich selbst.“ Christian Thiery, Hotel Schloss Dürnstein Ein Hobby, das er auch abseits des Hotelbetriebs auslebt. Wenn irgendwie möglich, nimmt er historische Häuser unter seine Fittiche und renoviert sie. Mit seinem Cousin betreibt er außerdem eine Fähre über die Donau. Gerne setzt sich der drahtige junge Mann in sein Ruderboot und flitzt über die Donau, einmal nahm er sich sogar die gesamte Strecke bis zum Schwarzen Meer vor. So vielseitig wie seine Person ist auch seine Jobbeschreibung im Schloss: „Anwesend sein und Probleme lösen. Jeder braucht etwas – vom Abwäscher bis zum Gast.“

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Die Wachau gibt mit ihrer Landschaft und Tradition natürlich gewisse Leitlinien vor, die junge Generation steuert dennoch in eine etwas andere Richtung. „Die Mariandl-Filme haben viel zum Mythos Wachau beigetragen, aber wir werden uns weiterbewegen“, meint Christian Thiery. „Wichtig wird sein, das Erlebnis zu steigern. Wir müssen die Leute bei der Hand nehmen und in den Weingarten führen, so wird ihr Kontakt zur Landschaft noch intensiver.“ Wohin der Weg in der Wachau optisch gehen kann, zeigen einige Wein­ keller. Wie Designertempel eines Modeschöpfers fügen sie sich in die Landschaft ein. F.X. Pichler, Rudi Pichler, Schmelz, Alzinger – die Namen der berühmten Winzer stehen für kühne, gerade Linien, Glas, Beton, Kunst und futuristische Formen.

Zukunft auf dem teller Zukunft kann sich auch wie bei Thomas Dorfer auf dem Teller abspielen. Der kulinarische Schatten von Lisl Wagner-Bacher ist lang, mittlerweile hat die legendäre Schwiegermutter die Küchenleitung im Landhaus Bacher aber an Schwiegersohn Thomas Dorfer weitergegeben. Präsent ist Lisl Wagner-Bacher noch immer: als Patronin draußen bei den Gästen oder in der Küche am Pass. Im Service bringen Thomas Dorfers Frau Susanne und ihre Schwester Christina frischen Wind. Die Übergabe war wie die Küche leicht und mit Stil angelegt. Als Thomas Dorfer frisch aus der deutschen Sternegastronomie kam, hatte er noch andere Ideen im Gepäck. „Ich wollte zeigen, was ich gelernt hatte. Das war ein anderer Stil, aber meine Schwiegermutter und ich sind aufeinander zugegangen.“

weinreise an der donau 2013

Heute hat er eine Brücke zwischen österreichischer Küche und internationalen Ideen geschlagen, sehr behutsam inszeniert. So wird zum Beispiel aus dem Tafelspitz ein Tafelspitzraviolo, der traditionelle Semmelkren wird zu Semmelkrenschaum mit Safran als Kick, der Apfelkren verwandelt sich in Apfelgelee. Oder die Krautfleckerln, sie werden klassisch mit gebratenen Langustinen und Kümmelkrokant serviert. „Ich will und muss nicht alles umstoßen“, sagt der Küchenchef, „das Gericht soll noch seine Echtheit bewahren.“ Die Ernennung zum Gault-Millau-Koch des Jahres 2009 war die Anerkennung für diesen Kurs. Dass der Weg dorthin nicht immer glatt war, liegt in der Natur der Sache. „Klar gab es Meinungsverschiedenheiten, aber wenn sich die Generationen nicht reiben würden, gebe es keinen Fortschritt.“ Obwohl – nicht immer ist das Gute der Feind des Besseren: Die berühmten Marillenknödel werden allerdings immer Marillenknö del bleiben ...

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Eine Landschaft wie eine Postkarte in echt – das spektakuläre Donautal mit prächtigen Kulturschätzen und Weinen, die Weltklasse sind.

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anche Urlaubsziele machen es leicht, sich in sie zu verlieben. Sie zeigen auf den ersten Blick, was sie zu bieten haben. So wie die Weinregion Wachau, die eine pralle Kiste mit Attraktionen öffnet: dramatisch steile Weinlagen mit den typischen Steinterrassen, kulturelle Highlights wie Stift Melk oder Göttweig, prächtige Barockanwesen, Kirchen, Klöster, alte Weinstädte, die Donau als Genuss-Leitfaden und ausgezeichnete Heurige (Buschenschanken) und Landgasthöfe, die bewusst die Klassik zum Lebensgefühl erheben. Eine Kulturlandschaft als Gesamtkunstwerk, im Jahr 2000 wurde die Wachau von der Unesco sogar zum Weltkulturerbe ernannt. Im Zentrum stehen Weltklasseweine, die schon im Mittelalter bekannt waren. Die Bedingungen für den Weinbau sind einfach ideal. In der Nach-Eiszeit entstand diese Landschaft mit Urgesteinsböden aus Granit, Gneis und Glimmerschiefer. Materialien, die genau diese Rieslinge und Grünen Veltliner hervorbringen, wie sie typisch sind für die Wachau – mit glockenklarer Frucht, mineralischer Art, Schliff und Finesse. Das Kleinklima ist ein weiterer wichtiger Faktor. Aus den bewaldeten Seitentälern strömen vom Waldviertel im Norden und vom Dunkelsteinerwald im Süden über Nacht kühlere und feuchtere Luftmassen in die Wachau, wo sie auf milde Strömungen aus

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Im Wachauer Himmel

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Regionsportrait  WACHAU_

Next Generation in der Wachau: Lisl Wagner-Bacher mit Schwiegersohn Thomas Dorfer (Landhaus Bacher, Mautern).   Unten: Franz Hirtzberger sen. und Franz Hirtzberger jun.  (Weingut Hirtzberger, Spitz).

FOTOS: ÖWM/Gerhard Elze, POV Robert Herbst, LWmedia Archiv/vinaria, Domäne Wachau

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dem pannonischen Raum treffen. Durch die großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht und wegen der Luftzirkulation, zu der auch die Donau beiträgt, entsteht ein Fjordklima, das sich günstig auf Aroma, rassige Struktur und Vielschichtigkeit der Weine auswirkt. Grüner Veltliner und Riesling bilden das Rückgrat der Region, ihren Platz haben auch wieder Gelber Muskateller, Weißburgunder, Chardonnay und Neuburger. Spitz, Weißenkirchen, Dürnstein und die großen Lagen rund um die Weinhochburgen: das sind die bekannten Anziehungspunkte für Wachau-Fans. Gegenüber, wo die Donau besonders anmutige Kurven zeigt, liegt die neue Trendregion. „Das Südufer ist noch eher unbekannt und gerade deshalb so spannend“, sagt Heinz Frischengruber und deutet vom Boot aus hinüber. Einige Geheimtipps gibt es dort noch zu entdecken, verrät der Kellermeister der Domäne Wachau: „Aufstrebende Winzer, gemütliche Heurige (Buschenschanken) und eine fast ebene Wander- und Radstrecke am Ufer.“ Wandern auf die sanfte Tour also, zum Beispiel auf dem Panoramaweg Rossatz, ein Rundwanderweg durch die besten Weinlagen von Winzern, die immer mehr Beachtung bekommen. Ein Tipp für Ruderer: die wiederbelebten Nebenarme der Donau, Paradiese für besondere Tier- und Pflanzenarten. Ein Highlight für Genießer ist Pulkers Heuriger in Rührsdorf. Bekannt für fantastischen Schweinsbraten, WachKellerschlössel in Dürnstein au-Weine und Ausblicke vom Feinsten. 

In teils steilen Terrassenlagen den Donaustrom von Aggsbach bis Loiben bzw. von Arnsdorf bis Mautern begleitend, ist das weltbekannte Weinbaugebiet Wachau nicht nur als Herkunft hervorragender Weißweine berühmt, sondern auch als UNESCO Weltkulturerbe. Weinbaufläche: 1.350 ha Wichtigste Rebsorten: Grüner Veltliner, Riesling Weitere Rebsorten: Neuburger, Weißburgunder, Gelber Muskateller, Traminer Vinotheken Domäne Wachau: 3601 Dürnstein, T +43 2711 371, www.domaene-wachau.at Vinotake Dürnstein: 3601 Dürnstein, T +43 2711 805 65 Thal Wachau: 3610 Weißenkirchen, T +43 2715 26 00, www.weissenkirchen.at Vinothek Fohringer: 3620 Spitz, T +43 2713 20 29, www.fohringer.at Wein und Wachau: 3390 Melk, T +43 2752 549 87, www.weinundwachau.at Ausflugsziele Welterbesteig: Idyllische Weitwander-Route, 180 Kilometer, 14 Etappen. www.welterbesteig.at Rossatz Panorama-Rundwanderweg: Donaublick, durch Weingärten. Start: Parkplatz Rossatzbach. Schiffausflüge: Brandner: T +43 7433 259 021, www.brandner.at, DDSG Blue Danube: T +43 1 558 880-0, www.ddsg-blue-danube.at Stift Melk: T +43 2752 555-0, www.stiftmelk.at Burgruine Aggstein: T +43 2753 82 28-1, ruineaggstein.at Ruine Dürnstein: Hier wurde Richard Löwenherz gefangen gehalten. T +43 2711 219, www.duernstein.at Natur.Wein.Wandern. Erlebnisprogramm in der Wachau und im Naturpark Jauerling. www.naturpark-jauerling.at Info Donau Niederösterreich Tourismus GmbH: 3620 Spitz, Schlossgasse 3, T +43 2713 300 60-60, www.wachau.at

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weinreise an der donau 2013

weinreise an der donau 2013

Reportage  TRAISENTAL_

Die Gäste entschleunigen und wir auch Wenn ein Stiftsherr und ein Koch gleichermaßen über den Geschmack der Region ins Schwärmen kommen, dann muss man wohl im Traisental sein. Bernulf Bruckner

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m fruchtbaren und klimatisch begünstigten Traisental fühlen sich die Menschen schon seit langer Zeit wohl. Seit Urzeiten. Den Kelten verdankt es seinen Namen, den Römern die Kunst des Weinkelterns. Und vor genau 900 Jahren kamen die Augustiner-Chorherren und gründeten das Stift Herzogenburg, das bis heute den geistlichen Mittelpunkt des unteren Traisentales darstellt. Beten und arbeiten mitten in einem hervorragenden Weinbaugebiet – Maximilian Fürnsinn, Propst des Stifts Herzogenburg, erachtet den Wein als unverzichtbar für die Kirche: „Für das Christentum ist Wein eine sakrale Materie, mit Brot und Wein feiern wir das Tiefste unseres Glaubens.“ Aber nicht nur für den Wein im Allgemeinen hat der Propst viel übrig, auch für die Traisentaler Kreszenzen im Besonderen kann er sich Maximilian Fürnsinn, Propst des Stifts Herzogenburg begeistern: „Säurebetont, frisch, würzig und immer schon die Freude auf den nächsten Schluck!“

»Säurebetont, frisch, würzig und immer schon die Freude auf den nächsten Schluck!«

Gottesgeschenk im STIFT Das Stift selbst kultiviert ebenfalls dieses Gottesgeschenk, seit einigen Jahren auch mit handfesten Ambitionen. „Wir wollen zu den besten Winzern des Traisentals gehören.“ Dass das Stift stets mit dem Wein und teilweise vom Wein gelebt hat, davon zeugen der prachtvolle Weinkeller und ein barockes Weinschlössl. „Ein Zuhause für den Wein, aber auch für die Prälaten und deren Gäste“, schmunzelt der Propst. Volles Haus beschert dem Stift die jährliche Jungweinverkostung am 26. Oktober, die reiferen Tröpferl werden zum jeweils letzten Wochenende im darauf folgenden April kredenzt, beim „Traisental Wine Tasting“. Zwei Tage voller Genuss und Entspannung, in allen Weingütern des Tales wird verkostet, geplaudert und gefeiert. Die vielfältige Weinlandschaft des Traisentales kann auch unter fachkundiger Führung erkundet werden: Eigens ausgebildete Weinbegleiter führen Interessierte durch „ihr Tal“ – zu Fuß, mit dem Rad ... oder sogar auf dem Pferd! Am Ende jeder Tour, die voller Anekdoten, Hintergründe und Geheimtipps steckt, steht eine Weinoder Saftverkostung. Schließlich ist man ja im Traisental!

FOTO: Gerald Lechner

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„Wie ein Nachhausekommen“ soll der Besuch eines Traisentaler Wirtshauses sein, meint Rainer Melichar, Chef des   „Nibelungenhof Gasthof zur Traube“ in Traismauer. Melichar will mit seiner „Succowell“-Methode den Geschmack der Region einfangen.

Und dieses Traisental schmeckt nach Wein und nach Säften, sagt einer, der es wissen muss: Rainer Melichar ist nicht nur vielfach ausgezeichneter Koch und Wirt in Traismauer, sondern auch Saft-Experte. Seine Succowell-Methode – hocharomatische Essenzen durch Entsaften von Früchten und Gemüse – hat schon vor Jahren die gastronomische Welt aufhorchen lassen. Seine außerordentliche Kochkunst im „Nibelungenhof Gasthaus zur Weintraube“ ist den Testern alljährlich höchste Auszeichnungen wert. Für ihn ist das Traisental der ideale Platz, nicht nur wegen der „Genussregion Traisentaler Saft“. Ein Platz zum Wohlfühlen, wo man kleine Erleb-

nisse für sich entdecken könne. Und Melichar fügt schmunzelnd hinzu: „Das Traisental ist Wellness, die einfach da ist.“ Das Normale, Schlichte, sogar Unspektakuläre und genau deshalb Vertraute und Echte, das sei wirklich gefragt, heute mehr denn je. Zu erleben auch in der klassischen, überlieferten Wirtshausküche. „Die wurde zu Unrecht bagatellisiert, dabei ist sie sehr aufwendig, da muss man handwerklich viel können“, sagt der Haubenkoch. Ein gestylter Gourmettempel im Traisental? Das „bringe nix“. Stattdessen lieber gelebte Gastlichkeit in Familienbetrieben, wo die Gäste quasi „nach Hause kommen“. Wer sich im Traisental einen ersten Überblick verschaffen will, der erklimme die 75 Stufen des „Korkenziehers“. Von hier aus erschließen sich landschaftliche Schönheiten so weit das Auge reicht. So nah am Himmel ist man hier, dass auf dem Korkenzieher schon manche Ehe geschlossen wurde, wie der zuständige Standesbeamte Alfred Fröhlich berichtet. Ein kleiner Fußmarsch über den Feldweg sei jedoch einzuplanen und die Witterung gut einzuschätzen für die kleine Aussichtsplattform, so Fröhlich: „Wunderschön ist es hier, etwas für Naturmenschen.“

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weinreise an der donau 2013

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Ob frisch vermählt oder altvertraut – Liebe geht durch Kehle und Magen. Deshalb lockt der Korkenzieher-Blick auch in die Ahrenberger-Eichberger Kellergasse, die längste ganzjährig bewirtschaftete Kellergasse Niederösterreichs. Rekordverdächtige 64 Weinkeller zählt dieses malerische Gässchen zwischen Sitzenberg-Reidling und Traismauer, die Weinfeste hier sind legendär. Wie überhaupt die Heurigendichte im Traisental, gemessen an der Gesamtfläche des Gebiets, mit rund 150 Buschenschänken die höchste Österreichs ist. Einige von ihnen dürfen sich mit der begehrten Auszeichnung „TOP-Heuriger“ schmücken. Das passende Verkehrsmittel dorthin, das Fahrrad, wenn man will auch in etwas bequemerer Version: In einigen Hotels der Region kann man E-Bikes ausleihen für den Traisental-Radweg, eine der Top-Radrouten in Niederösterreich, kräfteschonend und gemütlich. Ladestationen finden sich auf der ganzen Strecke von der Römerstadt Traismauer über St. Pölten bis Mariazell. Apropos Landeshauptstadt St. Pölten: Nicht viele Weinbau­ regionen in Österreich können auf ihrem Gebiet mit einer „kleinen Großstadt“ aufwarten. Die barocke Innenstadt mit einer der ersten Fußgängerzonen Österreichs hat das moderne Landhausviertel als zeitgemäßen Gegenpol, der 77 Meter hohe Klangturm konkurriert mit Festspielhaus, Landestheater, Bühne im Hof und Landesmuseum. Kult sind inzwischen das „Frequency Festival“, das „Ost-West Musikfest“ oder das junge Musikfestival „Jazz im Hof“.

Hier regiert der Veltliner Kaum einer anderen Weinbauregion ist es in so überzeugender Weise gelungen, bodenständiges Flair, Ursprünglichkeit und genuinen Charakter zu erhalten, wie dem kleinen, feinen Weinbaugebiet südlich der Donau. Üppige Fruchtbar, voller Saft und Kraft – das Traisental.

Grüner veltliner in allen Varianten

es gärt im traisental!

„Wir wollen zu den besten Winzern des Traisentals gehören“, sagt Propst Maximilian Fürnsinn vom Stift Herzogenburg (Mitte) und stößt mit seinen Mitbrüdern auf dieses hohe Ziel an.

Freilich: Geschichte, Tradition und Althergebrachtes sind nur die eine Seite der Traisentaler Medaille. Unter der Oberfläche gärt es – im besten Sinn des Wortes und in mehrfacher Hinsicht. Eine junge Generation von Weinmachern hat sich in den letzten Jahren etabliert, hat bei Weingarten-Management und Kellertechnik frischen Wind eingebracht. Persönlichkeiten wie Ludwig Neumayer, Markus Huber, Thomas Dockner überzeugen im In- und Ausland mit kristallklaren, finessenreichen Weinen voll puristischer Eleganz, in denen das spezifische Traisentaler Terroir in Form feiner mineralischer Noten präzise eingefangen ist. Das verdanken die jungen Herren freilich auch den klimatischen Besonderheiten ihrer Region, einem Wechselspiel von pannonischen und voralpinen

Neben diesen klimatischen Bedingungen sind es die speziellen geologischen Eigenheiten, die das Gebiet einerseits zum Schmelztiegel der umliegenden Weinbaugebiete machen – von Löss bis Urgestein ist alles vorhanden –, andererseits dem Traisental sein ureigenes Profil verleihen. Hier, entlang des Traisenflusses, regiert der Kalk und gibt dem Gebiet seinen unverwechselbaren Charakter. Erfolgreichster Botschafter unter den Rebsorten ist der Grüne Veltliner, der sich auf dem kalkhaltigen Untergrund, der die Reben herausfordert und ihre Wurzeln in die Tiefe treibt, besonders wohlfühlt. Nebenbei existieren schottrige und sandige Böden, die für eine faszinierende Variationsbreite des Traisentaler Veltliners sorgen. Die Traisentaler Winzer wissen von diesem Vorteil und setzen stark auf den Grünen Veltliner: 55 Prozent Rebflächenanteil hat die Sorte hier, kein anderes Weinbaugebiet Österreichs hat einen höheren Anteil. An prominenter zweiter Stelle steht der Riesling, dessen Karriere im letzten Jahrzehnt immerhin für eine Verdoppelung der Rebfläche auf 10 Prozent gesorgt hat, gefolgt von einem Sortenmix, dem unter anderem Chardonnay, Weißburgunder, Rivaner, Muskateller, Sauvignon Blanc, Traminer oder auch Rotweinreben wie Zweigelt und Pinot Noir angehören. Seit dem Jahrgang 2006 bieten die Traisentaler Winzer die beiden Weißwein-Protagonisten Grüner Veltliner und Riesling als Traisental DAC an, dem Qualitätssiegel für ein klares, unverwechselbares Sorten- und Herkunftsprofil.  So also schmeckt das Traisental!

TRAISENTAL

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Einflüssen: kühle Nächte sowie warme, sonnendurchflutete Tage sorgen für ein permanentes Ausdehnen und Zusammenziehen der Vegetation. Das lässt die Weinreben „atmen“ und die Aromenfülle der würzigen Luft aufnehmen. Dazu gesellen sich mehr als 1.700 Sonnenstunden pro Jahr, die für perfekte Trauben­ vollreife garantieren. Die Folge sind sowohl duftige, vielschichtige, noble Weine, als auch kräftig-vollmundige Gewächse, die oft mit der gewissen „Traisentaler Würze“ aufwarten – einer besonders reizvollen Aromatik nach Getreideähren, Heu oder frischen Gartenkräutern.

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it rund 790 ha Weinbaufläche ist das Traisental die kleinste Anbauregion Niederösterreichs. Das jüngste Weinbaugebiet ist es auf jeden Fall: erst 1995 wurde dem Traisental dieser Status eingeräumt. Und gleichzeitig ist es vielleicht auch das älteste Weinbaugebiet Niederösterreichs. Denn immerhin erzählt ein Weinsamen, den man hier bei Ausgrabungen gefunden hat und der aus der frühen Bronzezeit (um 2.000 v. Chr.) stammt, dass bereits die Kelten im Traisental den edlen Saft der Reben kultiviert haben.

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„Wir sind eine Entdeckerregion und das hängt auch mit dem Essen und Trinken zusammen“, schwärmt Wirt Rainer Melichar  über seine Heimat, „die Gäste entschleunigen und wir auch.“

Regionsportrait  TRAISENTAL_

FOTOS: weinfranz

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Umfangreiche archäologische Ausgrabungen weisen das jüngste Weinbaugebiet Österreichs als uraltes Siedlungsgebiet aus. Das zugleich kleinste Weinbaugebiet des Donauraums lockt mit Geschichte ebenso wie klassischen Weinen und bodenständigen Heurigen (Buschenschanken). Weinbaufläche: 790 ha Wichtigste Rebsorten: Grüner Veltliner, Riesling als Traisental DAC oder Traisental DAC Reserve Weitere Rebsorten: Weißburgunder, Müller-Thurgau, Zweigelt Vinotheken Schlossvinothek in Traismauer: 3133 Traismauer, T +43 2783 85 55. Die beste Adresse, um Traisentaler Weine kennenzulernen. www.traisentalerwein.at Traisentaler Weinladen im Reither-Haus: 3130 Herzogenburg, T +43 2782 833 21, www.traisental.info Ausflugsziele Stift Herzogenburg: 3130 Herzogenburg, T +43 2782 831 12-35, www.stift-herzogenburg.at. Ein Meisterwerk barocker Architektur, zum 900-jährigen Jubiläum 2012 sorgfältig renoviert. Landeshauptstadt St. Pölten: 3100 St. Pölten, T +43 2742 353 354, www.st-poelten.at. Ein Hotspot für Kultur und Kulinarik. Chillen und Entspannen bei div. Sommerfestivals. Festspielhaus St. Pölten www.festspielhaus.at, Landestheater www.landestheater.net, Frequency Festival, Open Air Kino, Jazz im Hof, Ost-West-Musikfest u.v.m. Urzeitmuseum Nußdorf: 3134 Nußdorf ob der Traisen, T +43 2783 74 65, www.nussdorf-traisen.gv.at Ahrenberger-Eichberger Korkenzieher: 3454 Sitzenberg-Reidling, T +43 2276 22 41, www.derkorkenzieher.at. Von einer Kellergasse in die nächste, alles mit Weitblick Info Mostviertel Tourismus GmbH 3250 Wieselburg, Adalbert-Stifter-Straße 4, T +43 7416 521 91 www.mostviertel.info

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weinreise an der donau 2013 FOTOS: Stefan Knittel, LWmedia Archiv/vinaria

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Martin Nigl (Weingut und Restaurant Nigl, Senftenberg): Nicht „nur“ TopWinzer, sondern auch Top-Gastgeber in einem historischen Lesehof.

Ideen müssen reifen

Winzerin Ilse Meyer (Geyerhof) ist fasziniert von der Vielfalt der Böden des Traisentales, wo sich Urgestein, Löss, Schotter und Konglomerat treffen.

Reportage  KREMSTAL_

Im Tal der anziehenden Gegensätze Üppiger Barock und schlanke Architektur, Kremser Schmidt und Manfred Deix, urige Heurigen und noble Restaurants, historisches Gewölbe und moderne Hightech-Keller, harter Stein und weicher Löss: Das Kremstal ist ein Ort der Gegensätze – was gerade im Weinbau seinen besonderen Reiz ausmacht. Klaus Egle

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remser Wachtberg, halb acht in der Früh. Die Sonne rekelt sich langsam empor, dicke Tautropfen hängen an den Rebstöcken, die Landschaft spiegelt sich darin. Das könnten TraminerReben sein, vierzig, vielleicht fünfzig Jahre alt. Die Terrassen, auf denen sie stehen, sind weit älter, seit der Römerzeit gehört es seit zig Generationen zu den Aufgaben der Weinhauer, die Trockensteinmauern aufzubauen und instand zu halten. Menschliche Spuren lassen sich hier aber noch viel weiter zurückverfolgen: Im Jahr 2005 wurde am Kremser Wachtberg ein rund 27.000 Jahre altes Kindergrab gefunden. Es ist die älteste, bekannte Grabstätte Österreichs und sie blieb durch den Lössboden besonders gut erhalten. Rührendes Detail: die beiden bestatteten Säuglinge samt Grab-Beigaben wurden mit dem Schulterblatt eines Mammuts zugedeckt. Der Blick schweift über die Stadt, wo die vielen Kirchtürme sich aus dem Morgennebel in die Höhe recken. Da unten beginnt es zu wuseln, bunt gekleidete Kinder und Jugendliche fluten die Straßen, quellen aus Bussen, kommen vom Bahnhof. Krems ist Schulstadt, neben allen Pflichtschulen sind hier die Donau-Universität, die Weinbauschule, die Tourismusschule und etliche andere situiert. Das bringt Leben und frischen Wind in die engen Gassen, die von historischen Bauten gesäumt sind. Krems ist jung und alt, traditionell und fortschrittlich zugleich und dieses Spannungsfeld lässt Bewegung entstehen und Ströme fließen.

Ein Spannungsfeld, in dem sich auch der Weinbau bewegt: Alte Gewölbe und moderne Produktionsanlagen, Hightech und Bio, AbHof-Verkauf und Export in die weite Welt, gewachsene Strukturen und neue Wege, die zu gehen sind. Einer, der im Kremstal den Weg vom „Jungen Wilden“ zum etablierten Spitzenwinzer in nur einer halben Generation geschafft hat, sitzt mir nun, im wunderschönen Innenhof seines Restaurants und Hotels mit herrlichem Blick auf die Ruine von Senftenberg, gegenüber. Martin Nigl ist ganz entspannt, obwohl die Lese bereits begonnen hat. Nur ab und zu klingelt das Telefon, denn das Weingut ist nicht hier, sondern oben in Priel. Dort hat es für ihn angefangen, ganz klein, und obwohl Senftenberg eine lange Weinbautradition hatte, stand man eindeutig im Schatten der großen Namen, vor allem aus der Wachau. Nigl ließ sich aber nicht beirren, kelterte aufsehenerregende Weine und wurde schon bald in einem Atemzug mit den Stars aus Spitz, Weißenkirchen oder Loiben genannt. Dabei setzte er natürlich auf modernste Technik im Weinkeller und ahnte wohl noch nichts davon, dass seine Weine irgendwann ihre schönste Bühne in einem 800 Jahre alten Gemäuer finden würden. Oder doch? „Ich bin mit meiner Frau an diesem historischen Lesehof der Familie Starhemberg aus dem 13. Jahrhundert schon vorbeispaziert, als wir noch nicht einmal verheiratet waren“, schmunzelt der Hausherr, „und da habe ich zu ihr gesagt: Das Haus kaufen wir!“ Ihre Antwort: „Du bist verrückt!“ Später stand der Ansitz tatsächlich zum Verkauf, allerdings ohne Weingärten, und das war für den jungen Winzer nicht interessant: „Ich fand, dass da ein ‚Fleisch‘ dazugehört!“ Als dieses „Fleisch“ in Form des rund sieben Hektar großen Kirchenbergs dann mit offeriert wurde, mundete das Menü: Im Jahr 1994 „bestellten“ die Nigls und wurden damit „Gutsherren“. Dann hieß es freilich: Gut Ding braucht Weile. Das Nutzungskonzept war noch nicht ausgegoren und auch die Finanzierung musste erst geschafft werden. Der ortsansässigen Bevölkerung gefiel das verfallende Gebäude zwar gar nicht, doch Nigl blieb seinem Motto treu: „Ideen müssen reifen – aber dann geht es bei mir schnell.“

Wein mit Wohlfühlfaktor Im Jahr 2003 war es so weit: Die Pläne waren vollendet und nur ein Jahr später das ganze Gebäude. Ursprünglich als „Agriturismo“Konzept mit einer kleinen Küche angedacht, wurde es dann doch auch ein ehrgeiziges Gastronomieprojekt – ein Nigl fährt eben nicht auf Halbgas. Das betrifft ebenso die Renovierung eines eigentlich schon unrettbaren Bauwerks. „Man muss ein Gefühl für so ein Haus haben“, erklärt Nigl, während wir mit Vergnügen den ersten rein­ sortig ausgebauten „Grünen Veltliner Kirchenberg“ vom Jahrgang 2010 verkosten, „man braucht ein Faible und ein bisschen Wahnsinn dafür.“ Das machten ihm auch die Handwerker auf der Baustelle unmissverständlich klar: „Nigl, hast du einen Vogel? Um das Geld hätten wir dir drei neue Häuser gebaut!“ Doch Beharrlichkeit führte

zum Ziel: Das Hotel und Restaurant rechnen sich entgegen den Erwartungen heute selbst und der angeschlossene Weinverkauf hat Winzer und Weingut freigespielt. Außerdem ist das Restaurant, in dem Meisterkoch Erwin Windhaber und MaÎtre Hartmuth Rameder als kongeniales Duo die Gäste aufs Beste verwöhnen, zu einem perfekten Schaufenster für Nigls Weine geworden. Hier können sie ihr Talent als vielseitige Speisenbegleiter voll zur Geltung bringen. Im Hotel, das die perfekte Abrundung des Ensembles darstellt, wurde aus der Not, dass in den alten Mauern nur noch wenig „Innenleben“ bestand, eine Tugend gemacht. Moderne Glas- und Betonelemente ergänzen sich mit dem bestehenden Mauerwerk zu einem atmosphärischen Gesamterlebnis mit hohem Wohlfühlfaktor.

Biologisch ohne Dogma Dieses Wohlgefühl stellt sich auch augenblicklich ein, als ich wenig später mit Ilse Maier unter dem Lindenbaum im Hof ihres Weinguts „Geyerhof“ sitze und vor uns der neue Wein des Hauses, genannt „Wildwux“, in den Gläsern funkelt. Im 12. Jahrhundert wurde das hoch über dem Kremstal in Oberfucha gelegene Gehöft erstmals urkundlich erwähnt, seit dem 16. Jahrhundert befindet es sich im Besitz der Familie. In den Dreißigerjahren betrieb man eine große Ziegelei, später einen Heurigen, Zimmervermietung, Landwirtschaft und Weinbau sowieso. Auf diesen konzentrierte sich Ilse Maier und fand in ihrem Mann Josef den idealen Partner, der sich, als die Kinder noch kleiner waren, stark im Weingut eingebracht und später wieder mehr seinem „Zivilberuf“ als Gutachter zugewandt hat. Ilse Maiers Reich ist beeindruckend, der mächtige, behäbige Gutshof strahlt Ruhe und die Zuversicht eines Gemäuers aus, das schon viel erlebt und überstanden hat. Dabei war das nicht immer so, auch dieses Gebäude galt als unsanierbar. Als man sich dann tatsächlich daranmachte, es instand zu setzen, erzählten seine Mauern die Geschichte von zahlreichen Bauetappen und Veränderungen. Und auch Ilse Maier hat etwas verändert, indem sie sich bereits vor fünfzehn Jahren, als eine der Ersten im Land, dem Bio-Weinbau zuwandte. Heute zählt sie zu den glaubwürdigsten Vertretern dieser Philosophie, die sie konsequent lebt und umsetzt, ohne dabei aber dogmatisch zu sein.

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Besonders fasziniert ist die Winzerin von der Unterschiedlichkeit der Lagen und Böden, die sich in den Weinen widerspiegelt – auch das eine Besonderheit des Kremstals, wo sich Urgestein, Löss, Schotter und Konglomerat treffen. Wir verkosten vier verschiedene Grüne Veltliner und stellen fest, dass jeder seinen eigenen, typischen Charakter zeigt. Der „Rosensteig“ von Konglomerat- und Lössböden in Hollenburg ist zart, kühl und fruchtig, ohne Pfeffer, aber mit einer feinen, erfrischenden Zitrusnote im Duft. Den „Hohen Rain“ von tiefgründigen Lehm- und Lössböden beschreibt Ilse Maier als entgegenkommend und liebenswürdig und er präsentiert sich uns mit viel saftiger Frucht im Duft und am Gaumen, lebendig und animierend. Eine klassische Urgesteinslage ist die „Steinleithen“, wo sich der felsige Untergrund teilweise nur einen dreiviertel Meter unter der Oberfläche befindet. Der Duft nach Wiesenkräutern prägt hier die Nase, Mineralik und gelbe Frucht sind zu spüren, der Wein entwickelt viel Druck am Gaumen und lässt nur da und dort die knackige Säure wie ein Augenzwinkern durchblitzen. Der „Gaisberg“ schließlich ist eine reine Löss-Lage und auch das merkt man dem Wein an: Er ist der cremigste von allen, offen, weich und mit einem Hauch von exotischen Früchten in der Nase – ein Trinkvergnügen vom ersten Schluck an.

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Der Boden im Wein

„Bio-Wein zu keltern ist kein Selbstzweck“, sieht sie die Sache ganz pragmatisch, „er muss vor allem einmal gut sein, wie jeder andere Wein auch. Wie ich dann aber im Weingarten und im Keller arbeite, ist meine persönliche Sache.“ Genau das ist es, was Ilse Maier macht: Weine mit Persönlichkeit. Da will ich natürlich schon ein bisschen genauer wissen, wie diese entstehen, und frage nach. „Wenn die Traube vom Stock kommt“, plaudert sie aus ihrem (W-)einmaleins, „ist die Qualität bereits vorgegeben. Und ‚bio‘ ist für mich die Voraussetzung: Ich will nicht düngen, will die Böden nicht verändern. Meine Aufgabe ist es dann, den Wein im Keller zu begleiten, so, dass ihm nichts passiert.“ Dabei unterwirft sie sich nicht dem Dogma der Spontangärung, sondern entscheidet flexibel und nach Gefühl: „Wenn die Weine gut gären, gibt es eben viel Spontangärung, und wenn nicht, setze ich ganz klassische Hefen ein, wie sie im Weinbau seit dreißig Jahren verwendet werden.“ So entstehen Weine von hoher Individualität und herrlicher Lebendigkeit, die aber durchaus nicht immer die offiziellen Anforderungen erfüllen. „Ich lasse meine Weine gären, wie sie wollen, und wenn ein Wen bei 12 Gramm Restzucker in der Gärung stehen bleibt, dann ist das so. Heuer habe ich keinen DAC, weil die Weine nicht in das Schema passen – und ich will auch keine Weine für ein Schema machen.“

Kulinarisches Hochgefühl auf der Terrasse Stift Göttweig.

Der Blick nach vorne Während wir uns nun mit den geschmacklichen Feinheiten der noch im Keller schlummernden Gutsreserve 2008 beschäftigen und damit kurz in ein vergangenes Weinjahr zurückschauen, wirft Ilse Maier einen Blick in die Zukunft: „Ich renne nicht jeder Neuheit hinterher, aber vieles, das da kommt, ist schon spannend.“ Junior Seppi studiert an der Weinbauschule in Geisenheim und kommt viel bei deutschen Weinbaubetrieben herum. „Ich freue mich schon sehr, wenn er wieder da ist, und möchte das, was er mitbringt, auch umsetzen“, erklärt die Frau Mama mit leuchtenden Augen: „Tradition ist gut und schön, aber man darf sich davon nicht erschlagen lassen! Es ist schön, auf etwas zurückblicken zu  können, aber als Mensch muss man auch immer nach vorne schauen.“

Regionsportrait KREMSTAL_

Das Kremstal schmeckt Krems ist die inoffizielle Wein-KulturHauptstadt Österreichs und das Weinbaugebiet Kremstal wartet nicht nur mit köstlichen Weinen, sondern auch mit Kunstschätzen, prächtigen historischen Ensembles und einer lebendigen Gastronomieszene auf.

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as Kremstal hat gegenüber den meisten anderen österreichischen Weinbaugebieten einen Vorteil: Man verfügt nicht nur über eine malerische Weinlandschaft, sondern mit der Stadt Krems auch über ein urbanes Zentrum. Direkt an der Donau gelegen, bietet Krems neben einer sehenswerten Altstadtkulisse modernes Stadtleben. Umrahmt wird der auch weinbauhistorisch bedeutende Ort von den schönsten Weinbergen, die man in wenigen Minuten vom Stadtkern aus „erwandern“ kann. Doch auch das Umland von Krems hat allerhand zu bieten und darum beginnen wir unsere Annäherung von Süden, also aus dem Traisental kommend. Zwischen Donau und Weinbergen ist da gerade genug Platz für den kleinen Weinbauort Hollenburg, der den Weinreigen südlich der Donau eröffnet. Für entdeckungsfreudige Wein-Pfadfinder bietet dieser Vorposten des Kremstals die ersten Kostproben ausgezeichneter Weine. Durch die Weingärten fährt man auf einer schmalen Straße hinauf zum „Wetterkreuz“. Die auf eine Kapelle aus dem Jahr 1651 zurückgehende Kirche bietet einen herrlichen Ausblick über die Donau und praktisch das gesamte Weinbaugebiet Kremstal. Ein Blick, der auch gleich das Besondere dieses Platzes offenbart: Unterschiedlichen klimatischen Einflüssen vom Waldviertel bis zum pannonischen Raum ausgesetzt und nach allen Seiten offen, ist das Kremstal gleichsam das Herzstück des nieder­ österreichischen Weinbaus. Ein Herz, durch das freilich nicht nur Grüner Veltliner, Riesling und Co. fließen. Gerade südlich der

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Keine Weine für ein Schema

FOTOS: Stefan Knittel, POV Robert Herbst

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Donau werden auch erstaunliche Rotweine gekeltert, was sich etwa bei Meinhard Forstreiter in Hollenburg, Sepp Dockner in Höbenbach oder bei den Malats in Furth eindrucksvoll nachverkosten lässt. Gerald Malat darf hier als Pionier genannt werden: Seine 1981er „Cuvée Limousin“ aus St. Laurent und Cabernet Sauvignon war der erste im Barrique ausgebaute Rotwein des Landes, der Falstaff-Sieger wurde. Immer wieder eindrucksvoll ist der Cabernet Sauvignon, den der leider viel zu früh verstorbene Doyen der österreichischen Gourmet-Kritik, Christoph Wagner, anerkennend als „Donau-Bordeaux“ bezeichnet hat, und der burgundische Pinot Noir, der zu den besten des Landes zählt. Bei Malats ist aber nicht nur gut trinken, sondern auch schön wohnen – im nagelneuen Wein-Boutiquehotel mit Blick auf das Stift Göttweig, das mit seinen imposanten Ausmaßen wie ein gewaltiges Barockschloss über dem Kremstal wacht. Die Geschichte des Stifts war stets mit dem Weinbau verbunden, der seit einigen Jahren unter der önophilen „Seelsorge“ von Fritz Miesbauer eine beeindruckende Renaissance erlebt. Dieser spielt im Kremstal eine Doppelrolle und hat es auch im traditionsreichen Weingut der Stadt Krems geschafft, einen großen Namen mit ebenso großer Weinqualität wiederzubeleben. Kulinarisch landen kann man in Krems gleich am Donauufer, bei der Schiffstation. Dort bietet das „Wellen.Spiel“ eine gelungene Mischung aus Restaurant, Café, Shop und Vinothek in chilliger Atmosphäre. Auf der großen Terrasse direkt am Donauwasser kommt Urlaubsfeeling auf. Ein weiteres Gourmethighlight des Kremstals hat jetzt einen neuen Protagonisten: Charly Teuschl, jahrelang Chef des feinen Res­ taurants LATE ins Krems-Stein, wird Mitte 2013 ins Kloster Und übersiedeln und dort ein kulinarisches Gesamterlebnis in prachtvoll restaurierten Klostermauern bieten. Wer’s bodenständiger mag, kehrt im Museumswirtshaus Hofbauer ein. „Garniert“ werden all diese und viele weitere kulinarische Genüsse – etwa im Gasthaus „Zum Elefanten“, im „Kaiser von Österreich“ oder bei Ulli Jell – mit kulturellen Angeboten vom Karikaturmuseum über die Artothek und die Österreichische Filmgalerie bis zum Museum Krems. Darüber hinaus ist Krems nicht nur eine Einkehr-, sondern auch eine Einkaufsmeile zum Flanieren und Shoppen. Neben internationalen Ketten haben sich hier auch noch alteingesessene Geschäfte, vom kleinen Blumenladen über den Fleischer und Edelbäcker bis zu Konditor und Glasgeschäft, gehalten.

Hochkultur des Weines Rund um die Weinstadt Krems gelegen, verteilt sich das Weinbaugebiet auf drei Zonen: das von Urgestein geprägte eigentliche Kremstal mit dem westlichen Teil von Krems, die östlich anschließenden Lössmassive und das Gebiet südlich der Donau nahe Stift Göttweig. Weinbaufläche: 2.400 ha Wichtigste Rebsorten: Grüner Veltliner (51% Flächenanteil) und Riesling als Kremstal DAC oder Kremstal DAC Reserve. Vinotheken Wein.Depot Noitz: 3511 Palt, T +43 2732 856 56 www.wein-handlung.at. Verkauf nach telefonischer Terminvereinbarung Wellen.Spiel: 3500 Krems-Stein, T +43 2732 750 55, www.wellenspiel.at Winzer Krems: 3500 Krems-Stein, T +43 2732 855 11-33, www.winzerkrems.at Ausflugsziele Stift Göttweig: 3511 Stift Göttweig, T +43 2732 855 81-231, www.stiftgoettweig.at. Beeindruckender Barockbau, Traumblick. Kunsthalle Krems und Karikaturmuseum Krems: 3500 Krems-Stein, T +43 2732 90 80 10, www.kunstmeile-krems.at. Kunst und Kultur pur, von traditionell bis zeitgenössisch. Weinerlebniswelt Sandgrube 13 wein.sinn: 3500 Krems, T +43 2732 855 11-33, www.sandgrube13.at. In acht Stationen folgt man den Spuren des Weines durch alte und neue Keller. Info Donau Niederösterreich Tourismus GmbH: 3620 Spitz, Schlossgasse 3, T +43 2713 300 60-60, www.wachau.at

Von Krems aus bietet sich eine Vielzahl von Wein- und Genussexkursionen in nördlicher und östlicher Richtung an, sodass man sich hier am besten gleich für eine Woche niederlässt. Zum Landgasthaus Schwarz in Nöhagen etwa, das über eine von Weinpfarrer Hans Denk persönlich gesegnete Weinauswahl verfügt, ins malerische Kremstal hinein, vorbei an historischen Mühlen und Höfen bis zu Martin Nigls Genussparadies oder hinauf nach Gneixendorf und Stratzing, wo sich noch allerlei Winzer-Geheimtipps auf eigene Faust entdecken lassen. Wendet man sich dagegen nach Osten, so passiert man die wohl eindrucksvollsten Lössterrassen des Landes und kann sich bei einer ganzen Reihe von renommierten Winzern in die typischen Löss-Veltliner „eingraben“. Wer mit dieser großen Aufgabe durch ist, darf sich abschließend einer besonderen Wein-Spezialität widmen. Sepp Mantler pflegt in seinem stattlichen Mantlerhof in Brunn im Felde mit großer Hingabe den traditionellen Roten Veltliner, der listigerweise jedoch ein Weißwein ist, dessen Trauben sich bei Vollreife rot verfärben. Die Weine sind fantastisch und langlebig, die Sache hat nur einen Haken: Sie sind immer rasch ausverkauft. Dem kann der versierte Kremstal-Fahrer jedoch vorbeugen, indem er rechtzeitig vorreserviert. Anderer Vorschlag: Er kauft sie ganz einfach im Wein.Depot Noitz in Palt oder im  Wellen.Spiel in Krems.

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Reportage  KAMPTAL_

Still sind die anderen Dass eine Handvoll Kamptaler Winzer seit einigen Jahren auch beim Sekt in der Oberliga mitspielt, spricht in erster Linie für die Winzer selbst. Aber auch für den mächtigen Schatz, aus dem das Kamptal schöpft und ein wahres WeinUniversum eröffnet – vom leichten Veltliner-Trinkgenuss über wuchtige Rieslinge bis zum komplexen Blauburgunder. Fritz Gillinger

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Probieren, verfeinern, verbEssern ...

amptaler Weine: Hochdekoriert, im Ausland wie im Inland, von großem Facettenreichtum, klar, sortentypisch ... herrlich! In den gemütlichen Heurigen (Buschenschanken) des Tales am braungoldenen Fluss trinkt man ihn ebenso gerne wie im schicken Nobelschuppen in Wien, New York oder Kopen hagen. So, das hätten die Kamptaler mal geschafft! Es scheint ihnen aber noch nicht zu reichen. Eine Handvoll Kamptaler Weinmacher ist angetreten, auch auf einem Gebiet zu reüssieren, auf dem sie bisher wohl nur Insider vermuteten: beim Sekt. „Für mich ist es ganz einfach. Nur aus gutem Wein kann guter Sekt werden. Und aus hervorragendem Wein wird eben ein hervorragender Sekt“, bringt Winzersektproduzent Karl Steininger aus Langenlois seine Arbeitsweise auf den Punkt. Für ihn ist Sekt ohnehin gleich Wein, und zwar ein prickelnder Wein, der – so Steininger – durch die zarte Kohlensäure sogar geschmeidiger und bekömmlicher wird als der Stillwein. „Stillwein“, sagt Steininger, und meint damit Weine, die nicht zum Sekt wurden. „Lautwein“ will er den Sekt deshalb nicht nennen. Es geht ihm mehr darum, den Sekt als eine Veredelungsform des Weines zu etablieren und nicht als Randkategorie. Ein ehrgeiziges Unterfangen, das Steininger gemeinsam mit seiner Tochter Eva voller Leidenschaft verfolgt. Die Steiningers haben Ende der Achtzigerjahre mit dem Versekten begonnen und mit einer Strategie ein weites Feld eröffnet, auf dem sie auch heute noch die ungekrönten Kaiser Österreichs sind: Sortensekt. Bei Steininger gibt es den Veltlinersekt ebenso wie den von Riesling, Weißburgunder, Muskateller; ja, sogar ein Zweigeltsekt perlt dunkelblau aus der Steininger-Flasche. Neuester Streich von Eva und Karl: Lagensekt. Den Beginn macht man – versteht sich – mit einem Lagensekt Riesling Heiligenstein. Die Strategie klingt aus Eva Steiningers Mund bestechend einfach: „Wir übersetzen alles, was beim Wein funktioniert, auf den Sekt. Da brauchen wir gar nichts Neues zu erfinden.“

So einfach war’s dann aber doch nicht: Versuch und Irrtum begleiteten die ersten Jahre des Sektmachens im Hause Steininger. Das Spiel mit Lesezeitpunkt, Temperatur, Dosage, Gärung in Fass, Tank oder Flasche, das Rütteln, Degorgieren und schließlich Verkorken ist ein diffiziles. Man dreht an Rädchen, probiert, verfeinert, verbessert ... wie Uhrmacher gehen die Steiningers in ihrer Genauigkeit ans Werk. Und lassen sich dabei sogar über die Schultern schauen wie kein anderer. Denn wer sonst hat seine Kellerei quasi in der Auslage? Die Steiningers sind nämlich die offiziellen Loisium-Winzer und somit Teil der bekannten Loisium Kellerwelt in Langenlois. Einblicke in die tägliche Arbeit, Märsche durch die Sektkellerei und laufende Verkostungen durch Loisium-Besucher gehören deshalb zum Alltag.

»Nur aus gutem Wein wird hervorragender Sekt.  So einfach ist das.« Karl Steininger

FOTO: Stefan Knittel

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Beim zweiten Sekt-Zampano des Kamptales geht es etwas weniger öffentlich, etwas ruhiger zu. Ganz so, wie es seine Art ist. Anders als Sortensekt-Betreiber Steininger hat sich Willi Bründlmayer ganz darauf verlegt, Sekte herzustellen, die in der Tradition der Champagne stehen. Der Anstoß kam innerfamiliär: „Meine Frau ist Französin, ihr Lieblingsgetränk war immer der Champagner. Also hat es mich interessiert, wie die das machen“, erzählt er. Wenn den Willi Bründlmayer etwas interessiert, dann taucht er voll ein in das Metier. Als er wieder auftauchte, hielt er den ersten Bründlmayer Brut in Händen. Die Gastronomie musste aber erst überzeugt werden. Bründlmayer: „Da haben mir natürlich meine Kontakte in die Sommelierszene geholfen.“ So bekam er zumindest die Chance, in so manchen Sektkübel zu rutschen. Und er nutzte sie. Mittlerweile führt man Bründlmayer Brut und Bründlmayer Rosé in den besten Häusern des Landes, das edle Getränk macht bereits einen gehörigen Teil des Umsatzes im Haus aus. So erfolgreich ist man mit dem Brut, dass es nicht zuletzt der große Platzbedarf der lagernden Sektflaschen war, der Anlass für eine massive bauliche Erweiterung des Bründlmayer’schen Betriebsgebäudes in Langenlois gab.

Spitzenwinzer des Kamptales als Produzenten von Spitzensekt (v. l.): Eva Steininger, Willi Bründlmayer, Michael Moosbrugger und Karl Steininger auf der berühmten Riesling-Lage Heiligenstein.w


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Stempel der kulturellen identität

Aus großem Wein wird großer Sekt im Kamptal.

Das nach dem Kampfluss benannte Gebiet mit Zentrum Langenlois weist vielfältige Terroirs ebenso wie eine große Anzahl an international bekannten Spitzenbetrieben auf. Darüber hinaus haben hier Kultur und Tourismus einen besonderen Stellenwert. Weinbaufläche: 3.802 ha Wichtigste Rebsorten: Grüner Veltliner, Riesling Weitere Rebsorten: Weißburgunder, Chardonnay, Müller-Thurgau, Zweigelt

Star unter den Kamptaler Lagen: der Heiligenstein mit dem markanten Aussichtsturm.

Regionsportrait  KAMPTAL_

Zwei Wahrzeichen hat das Kamptal: die idyllische Heiligensteinerwarte und den Stahl-Kubus der Loisium Kellererlebniswelt. Und das ist schon ein recht gutes Symbol für das Wesen dieser Landschaft und ihrer Weine.

Das Geheimnis der ewigen Jugend

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illionen Jahre jung“ ist das Kamptal, heißt es. Man spürt beides, wenn man dieses Tal im Einfluss des „krummen“ Kamps bereist: Die vielen Jahrhunderte der Weinkultur, deren Spuren man in alten Lesehöfen, prächtigen Winzerhäusern, geduckten Weinkellern und endlos scheinenden Rebstockreihen entdecken kann. Man spürt aber auch das Junge, das Lebendige hier. Nicht nur, wenn es im Herbst in den Kellern gärt und gluckert. Im Kamptal sieht man auch an allen Ecken und Enden, dass das Leben und das Geschäft mit dem Wein zurzeit kein schlechtes ist: Weingärten werden neu trassiert und zusammengelegt, die Jungen kehren aus der großen weiten Welt zurück, lassen sich hier nieder, teilweise in sehr beeindruckenden neuen Betriebsgebäuden. Prallvoll mit dem Wissen, das sie sich in den Jahren des Studierens und der Praxis angeeignet haben, machen sie sich daran, das nächste Kapitel im Erfolgsbuch des Kamptaler Weines aufzuschlagen. Man scheint es entdeckt zu haben, das Geheimnis der ewigen Jugend im Kamptal ... Heiligenstein, Gaisberg, Loiserberg, Seeberg, Spiegel, Steinhaus, Steinmassl, Käferberg, Dechant ... ja, auf diesen Böden wächst guter Wein! Davon kann man sich am besten im Ursin Haus überzeugen.

FOTOS: Stefan Knittel, POV Robert Herbst

Während Bründlmayer also eher der französischen Methode anhängt und Steininger für den sortentypischen Winzersekt steht, sieht sich der dritte Sektmacher im Kamptal eher zwischen diesen beiden Welten. „Ich richte meinen Fokus nicht allein auf die Rebsorte oder auf das Vorbild der Champagne, sondern auf die Persönlichkeit der Lage, den Ausdruck von Schloss Gobelsburg als Stempel der Kulturidentität“, sagt Michael Moosbrugger, Herr von Schloss Gobelsburg, und lässt damit schon den Philosophen unter den Kamptaler Sektmachern erkennen. Nur logisch, dass der Grundwein für seinen Schloss Gobelsburg Brut Reserve auch dem Sortenquerschnitt des Weinguts und dessen Lagen entspricht: Pinot Noir, Riesling, Grüner Veltliner. Auch hier währt lange, was letztendlich gut, sogar sehr gut wird: Bis zu drei Jahre ruht Moosbruggers Brut auf der Hefe, dann wird regelmäßig gerüttelt und schließlich degorgiert, also der Hefepropfen entfernt. Per Hand, versteht sich, wie das bei allen der drei Sektmacher des Kamptales üblich ist. Bis er genussreif ist, der prickelnde Wein, braucht’s also viel Zeit und viel Arbeit. Aber dann sollte er bald – innerhalb weniger Jahre – genossen werden. „Und zwar nicht nur als Anlassgetränk für Hochzeiten, Feierstunden und Co.“, wie Eva Steininger plädiert. „Warum nicht ein Menü, bei dem es zu jedem Gang einen anderen Sekt gibt?“ Vertrag ich denn das? – ist laut Steininger dann die meistgestellte Frage. „Einen guten Sekt vertragen Sie genauso wie einen guten Wein, kein Unterschied“, lautet dann Evas Antwort. Ob Steininger, Moosbrugger oder Bründlmayer: Jeder Schritt der Sektproduktion wird im eigenen Haus erledigt. „Nur wenn man alle Phasen selbst kontrolliert, kann man auch hohe Qualität erreichen“, bringt es Michael Moosbrugger auf den Punkt. Das Ergebnis in der Flasche bestätigt die drei Kamptaler Sektpioniere, die mit ihren prickelnden Erzeugnissen einen weiteren Beweis dafür antreten,  was man im Kamptal aus Trauben so alles machen kann.

Hier erfährt der Reisende nicht nur alles über Unterkunft, Verpflegung und Zerstreuung, hier kann man sich auch durch das Weinbaugebiet Kamptal durchkosten: Langenlois, Schiltern, Zöbing, Gobelsburg, Straß, Etsdorf, Hadersdorf, Grafenegg, Schönberg, Lengenfeld, Reith, Stiefern und Mittelberg, um gleich alle Orte zu nennen, in denen hier Weinbau betrieben wird. Und nicht nur kosten kann man im Ursin Haus, sondern auch kaufen, und zwar zu Ab-Hof-Preisen. Neben dem Wein auch andere Spezialitäten aus dem Weingarten – vom Marillen-Chutney über Kamptaler Verjus und Essig bis zum Traubenkernöl. Das Ursin Haus ist die eine markante touristische Einrichtung des Kamptales, die andere ist das Loisium. Auch hier geht es – eh klar – um den Wein. So erfolgreich ist dieses Konzept von der Weinerlebniswelt und dem angeschlossenen Hotel (oder umgekehrt?), dass die Idee jetzt sogar in die Steiermark exportiert wurde. Am Kamptaler Wesen soll die Welt genesen – oder zumindest ein Stückchen davon. Junge und alte Weinkultur sind nicht die einzigen Gegensätze, die hier im Kamptal eine spannende Verbindung eingehen. Auch bei Böden und Klima geht’s sehr abwechslungsreich zu: So haben wir es hier gleich mit dreierlei Arten von Böden zu tun: Urgestein, Löss und Lehm. „Gewürzt“ wird das Ganze durch ein trocken-heißes pannonisches Klima, das vom rau-kühlen Einfluss des Waldviertels durchlüftet wird. Ideale Bedingungen für die Entfaltung der gebietstypischen Aromatik, was bei fruchtbetonten Sorten wie Grüner Veltliner und Riesling besonders wirkungsvoll ist. Deshalb tragen die Weine dieser beiden Sorten auch die Kennzeichnung „Kamptal DAC“ („Districtus Austriae Controllatus“), was sie als herkunftstypische Weine dieses Weinbaugebiets ausweist. Aber auch andere Sorten, wie Chardonnay, Zweigelt und Burgunder, fühlen sich in so einem Klima wohl.  Und die Freunde des guten Weines und der Lebenslust sowieso.

Vinotheken Ursin Haus: 3550 Langenlois, Kamptalstraße 3 T +43 2734 20 00, www.ursinhaus.at Loisium Weinwelt: 3550 Langenlois, Loisium Allee 1 T +43 2734 322 40, www.loisium-weinwelt.at Alte Schmiede: 3562 Schönberg, Hauptstraße 36 T +43 2733 764 76, www.alteschmiede.schoenberg.gv.at Weinkontraste: 3491 Straß, Langenloiser Straße 199 T +43 2735 39 00, www.weinkontraste.at Vinothegg – Vinothek im Schloss Grafenegg 3485 Grafenegg 10, T +43 2735 399 39, www.vinothegg.at Ausflugsziele Daniel Spoerri Ausstellungshaus: 3493 Hadersdorf am Kamp, Hauptplatz 23 T +43 2735 201 94, www.spoerri.at Kittenberger Erlebnisgärten: 3553 Schiltern, Laabergstraße 15 T +43 2734 82 28, www.kittenberger.at Arche Noah Schaugarten: 3553 Schiltern, Obere Straße 40 T +43 2734 86 26, www.arche-noah.at Loisium Weinerlebniswelt: 3550 Langenlois, Loisium Allee 1 T +43 2734 322 40, www.loisium-weinwelt.at Schloss Grafenegg: 3485 Grafenegg 10 T +43 2735 55 00, www.grafenegg.at Info Waldviertel Tourismus 3910 Zwettl, Sparkassenplatz 1, T +43 2822 541 09, www.waldviertel.at

Mit dem LOISIUM (Kellerwelt und Hotel) hat man im Kamptal einen Besuchermagneten geschaffen.


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Reportage  WAGRAM_

Verlockung aus Fluss, Flur und Viehzucht Wo exzellente Weine ihr Zuhause haben, sind meist auch andere Genüsse nicht weit. Das nach seiner imposanten Geländestufe benannte Gebiet Wagram macht da keine Ausnahme: Die Region verfügt über einen reichen Schatz an Produkten aus Landwirtschaft, Auen und Flüssen. Und an Köchen, die damit umgehen können. Peter Schleimer

Wirt Raimund Mann (Landgasthof Mann, Königsbrunn/Wagram, li.) setzt auf Fleisch aus der Region. Kollege Norbert Payr (Gasthof „Zum Lustigen Bauern“, Zeiselmauer) isst nur Fisch aus Gewässern, aus denen er auch trinken würde.

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enussmenschen mag das nördlich und südlich der Donau gelegene Gebiet namens Wagram wie ein Schlaraffenland anmuten: Während an den Hängen vorwiegend Weinbau betrieben wird, spenden die fruchtbaren Böden in der Ebene vielerlei Feldfrüchte ebenso wie Obst, die Wälder wiederum Wildkräuter und -gewürze sowie Pilze. Besonders verwöhnt werden jene, die das schätzen, was Wasser, Wald und Weideland zu bieten haben – und da trumpft der Wagram mit bemerkenswerter Vielfalt auf: Aus Fluss und Teichen kommen vielerlei Edelfische, gebietsansässige Viehzüchter liefern hochwertiges Fleisch, und Feld und Wald sind Heimat zahlreicher Wildarten. Kaum verwunderlich daher, dass sich viele Wirte und Köche aus der Gegend lieber aus dem reich gefüllten Füllhorn des Wagrams bedienen, als ihre kulinarische Hardware aus fernen Landen zu beziehen.

DER FISCHFLÜSTERER Flüssiger Bindfaden des Gebietes ist seit jeher der Donaustrom. „Die Donau war zur Zeit der Besiedlung die Lebensader – der Fluss diente einerseits als Transportweg, andererseits lieferte er Nahrung und Wasser“, erläutert Norbert Payr, Patron der beliebten Gastwirtschaft „Zum Lustigen Bauern“ im Tullnerfeld. Spross einer bereits seit fünf Generationen in der ehemaligen Römersiedlung Zeiselmauer ansässigen Wirtsfamilie, zog es Payr in seiner Sturm-und-Drang-Zeit vorerst in die weite Welt hinaus: Viele Jahre hindurch kochte er bei so berühmten Küchenchefs wie Eckart Witzigmann und Reinhard Gerer, eröffnete unter anderem die Grandhotels in Gastein und Zell am See und lernte so die Haute Cuisine in all ihren Facetten kennen. Anfangs war „alles, was teuer war, perfekt“. Doch irgendwann begann das Umdenken, lernte er bis dahin weniger beachtete, einfache Produkte wie Erdäpfel, Kraut & Co. schätzen. Ab seiner Rückkehr nach Zeiselmauer Anfang der Neunzigerjahre wandte sich Norbert Payr immer stärker den Produkten aus der Umgebung zu, und heute sind Regionalität und Saisonalität aus der Küche des „Lustigen

Bauern“ nicht mehr wegzudenken: „Bei uns braucht man nicht weit zu gehen, um Gutes zu finden – es liegt alles vor der Haustür.“ Fisch war für den Wirten aus Zeiselmauer immer schon ein Schwerpunktthema. Stammte dieser in seinen Wanderjahren noch überwiegend aus dem Meer, so ließ sich Payr schon bald von der heraus­ ragenden Qualität heimischer Fische überzeugen: Lernte er diese schon während seiner Zeit in Salzburg schätzen, so ist seine kulinarische Beziehung zu diesen heute streng monogam. Schließlich stehen Payr in der näheren und weiteren Umgebung Fische in großer Vielfalt und von allererster Güte zur Verfügung: als Friedfische etwa Karpfen und Schleie, an Salmoniden Forelle und Saibling wie auch der legendäre Huchen, dazu weitere Raubfische wie Wels und Hecht, Zander und Barsch. „Ich esse nur Fische, die aus Wasser stammen, das ich auch trinken würde.“ Norbert Payrs Grundsatz folgend, stammen diese zur Gänze aus Gewässern mit Trinkwasser­ qualität. Seine Fischkreationen reichen von einfach bis raffiniert, von klassisch bis kreativ, von elegant bis bodenständig – sei das Saiblingscarpaccio, gebackener Karpfen, Huchenfilet auf saisonellem Gemüse, Hecht im Speckmantel oder auch die charaktervolle Donaubouillabaisse aus Flusskrebsfond mit Süßwasserfischen.

Die Donaunähe scheint den lokalen Köchen überhaupt den „magic touch“ in Sachen Fisch zu verleihen: Mit Josef Floh gibt’s nämlich gleich im Nebenort einen weiteren Fischzubereiter erster Klasse. Der kreative Kopf hat sich für seine wunderbar erneuerte Gastwirtschaft „Der Floh“ in Langenlebarn etwas ganz Besonderes ausgedacht: „Radius 66“. Heißt: alle Zutaten, die Josef Floh in seiner Küche verarbeitet, dürfen nicht weiter als die ominösen 66 Kilometer gereist sein. Das gilt für Fleisch und Gemüse ebenso wie für den Fisch, den er beim nahen Fischzüchter in höchster Qualität bezieht. Den Gästen schmeckt’s und die Lieferanten aus der Region freut’s.

GANZ SCHÖN WILD

FOTO: Stefan Knittel

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„Wir setzen total auf die Region“, erklärt auch Raimund Mann jr., Patron des gleichnamigen Landgasthofes in Königsbrunn, um zu ergänzen: „Bei uns kommt alles aus der Umgebung, und das ist unseren Gästen auch wichtig.“ Dass in Sachen Fleisch und Wild allerbeste Qualität in die von Mutter Theresia geführte Küche kommt, ist garantiert. Verfügt doch der Betrieb auch über eine von Vater Raimund Mann sen. geführte Fleischerei mit eigener Schlachtung sowie ein Kühlhaus für Wild, das Jägern aus der Umgebung als Verarbeitungs- und vor allem Lagerstätte dient.

Die Weinbauregion Wagram hat in Sachen Wild eine besondere Vielfalt zu bieten: Werden Feld und Wiesen sowie angrenzende Waldstücke vor allem von Rehen, Hasen und Fasanen bevölkert, so ist der die Donau begleitende Auwald bevorzugte Heimat von Wildschweinen und Rothirschen. Aus Letzteren fertigt der Senior im Hause Mann Hirschsalami. Äußerst schmackhaft, aber nur eine von mehreren Roh-, Brühund Kochwürsten, die in der Fleischerei erzeugt werden. Für die Herstellung der meis­ Norbert Payr, Gasthof „Zum Lustigen Bauern“ ten Würste wird Fleisch von Vieh aus der allernächsten Umgebung verwendet: etwa Tullnerfelder Schwein und Donauland Rind, die ihre Herkunft bereits im Namen andeuten und die auch mehrheitlich mit regionalen Futtermitteln gefüttert werden. Bildete die seit drei Generationen familiär geführte Fleischerei früher das ökonomische Fundament des Mann’schen Betriebes – die Gastwirtschaft spielte dort nur eine untergeordnete Rolle –, so hat sich die Situation über die Jahre gedreht: Heute ist das mit Gustostückerln aus des Vaters Schlachtung und Wildlager bestens versorgte Wirtshaus der bestimmende Wirtschaftsfaktor.

» Bei uns braucht man nicht weit zu gehen, um Gutes zu finden. Es liegt alles vor der Haustüre.«


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weinreise an der donau 2013

weinreise an der donau 2013

Nach vielen Jahren in der Spitzengastronomie – zu den beruflichen Stationen zählen so renommierte Häuser wie Tulbingerkogel, Steirereck und Eisvogel –, kehrte Raimund Mann in den elterlichen Gasthof zurück, den er seit Anfang 2012 führt. Bildet neben Wild vor allem die traditionelle Wirtshausküche den Schwerpunkt, so bemüht sich der engagierte Wirt, dieser neuen Schwung zu verleihen – und ist erfolgreich damit: Gerade bei jungen Familien, aber auch bei Genussmenschen allgemein sei die Bereitschaft, Neues zu probieren, zweifellos vorhanden. Und diese Probierfreudigen kommen längst nicht nur aus der Umgebung: Heute gibt es schon viele Ausflugsgäste, etwa aus Wien, die bereits am Wagram stehen bleiben – nicht nur des Weines, sondern auch des Essens wegen. Dass zu regionalem Fisch, Fleisch und Wild am besten Wagramer Wein passt, daran besteht für Payr wie Mann überhaupt kein Zweifel: Grüne und Rote Veltliner, mittelgewichtig bis kräftig, teils auch Riesling, dazu Rotweine aus Pinot oder Zweigelt können jede kulina rische Herausforderung bewältigen.

Regionsportrait  WAGRAM_ Viel gibt es noch zu entdecken im Weinbaugebiet Wagram.

Des Veltliners Löss-Liebe Das nördlich und westlich von Wien gelegene Weinbaugebiet Wagram entpuppt sich als Paradies für Weinentdecker: Heimat höchst renommierter Winzer, wartet diese Herkunft auch mit einer unübertroffenen Anzahl aufstrebender Betriebe auf, die charaktervolle Grüne Veltliner ebenso wie Spezialitäten à la Roter Veltliner und Riesling sowie Rotweine erzeugen.

Zubereitung: Die Lachsforellenfilets von der Haut abziehen, in dünne Scheiben schneiden und zusammen mit dem Blattspinat, Pinienkernen und den enthäuteten, entkernten Paradeisern in ein Butterbrotpapiersackerl hineinlegen. > Mit Salz und weißem Pfeffer aus der Mühle würzen. Für ca. 8–10 min bei 180 °C im Rohr dämpfen. > Für den Sabayon Eidotter mit Weißwein und Fischfond über Dampf schaumig schlagen, einige Safranfäden hinzufügen und mit geklärter Butter vollenden. > Die Butterbrotpapiersackerl aus dem Rohr nehmen, leicht öffnen und mit dem Sabayon vollenden. Dazu passt ein Weißburgunder oder Roter Veltliner ausgezeichnet. Josef Floh, Gastwirtschaft „Der Floh“, Langenlebarn

FOTOS: Jürgen Skarwan, ÖWM/Lehmann, Weritas/Steve Haider

Pinienkerne (geröstet) Butterbrotpapier Sabayon (2 Eidotter, Weißwein, 100 g Butter, Fischfond,  Safranfäden)

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Zutaten für 8 Personen: 500 g frisches Lachsforellenfilet 4 Paradeiser 150 g Blattspinat Salz, weißer Pfeffer  (aus der Mühle)

und Weißburgunder, erzeugt werden. Südlich der Donau, in dem mit Sandsteinverwitterungs- und Lössböden versehenen Hügelland nahe Wien, befindet sich mit Klosterneuburg auch eine der berühmtesten Weinherkünfte Österreichs – sie ist auch Namensgeber für die Großlage Klosterneuburg, in der alle unterhalb der Donau liegenden Enklaven des Weinbaugebiets Wagram zusammengefasst werden. Die alte Herzogsstadt Klosterneuburg ist Sitz eines der ältesten Weingüter Öster­ reichs – dem Gut des Anfang des 12. Jahrhunderts gegründeten Augustiner-Chorherrenstiftes Klosterneuburg – sowie der 1860 gegründeten Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau. Viele der österreichischen Winzer, die heute international für Furore sorgen, drückten hier die Schulbank. Der Wagram hat sich in den letzten Jahren einen Ruf als Aufsteigergebiet gemacht, in dem eigenständige, sorten- und herkunftstypische Weine aus klassischen Sorten gekeltert werden, die rasend schnell an Renommee gewinnen. Neben österreichweit renommierten Topwinzern sind vor allem die beiden höchst engagierten Gebietsvereinigungen „Weingüter Wagram“ und „Wag­ ramer Selektion“ Motoren dieser Entwicklung. Beste Gelegenheit, das alles konzentriert zu verkosten und damit ein Muss für Wein­ reisende: ein Besuch der vor wenigen Jahren gegründeten, ebenso optisch ansprechenden wie funktionellen Gebietsvinothek Stylish verkosten in der Gebietsvinothek Weritas.  „Weritas“.

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Wirt Josef Floh aus Langenlebarn zeigt, wie man ein feines Fisch­ gericht schnell zu Hause zubereiten kann. Ein Lachsforellenfilet und Butterbrotpapier spielen dabei die Hauptrolle.

uf dem Weg zwischen Wien und Krems begleitet ein Höhenzug die Donau, dessen Herzstück eine markante Geländestufe aus Löss ist: die Wagramkante. Entstanden ist diese mächtige Lössformation während der Eiszeit, als feinkörniges Sediment auf dem Luftweg hierhertransportiert wurde. 2007 gab die Geländestufe auch der Weinbauregion ihren Namen: Wagram. Das sich beidseits des Flusses erstreckende Gebiet profitiert vom warmen pannonischen Klima und der klimaregulierenden Wirkung der Donau. Knapp 90 Prozent der Rebflächen des Weinbaugebiets befinden sich nördlich der Donau, wo sie sich mehrheitlich an die sanften bis steil ansteigenden Hügelrücken anschmiegen. Die idyllische Landschaft wird durch zahlreiche Einschnitte in das Lössmassiv geprägt, die zum Teil zur Anlage pittoresker Kellergassen genutzt wurden. Die große Mehrheit der Weingärten des Wagrams ist von mehr oder weniger tiefgründigen Lössböden bedeckt, vor allem Grüner Veltliner und dessen nicht näher verwandter Namensvetter Roter Veltliner sowie die weißen Burgundersorten, aber auch Rotweinsorten werden hier angebaut. Lokal findet man aber auch Lagen mit Urgesteins- und Konglomeratböden sowie Schotter, wo vielfach Riesling angebaut wird. Zur Donau hin wird die Landschaft von Auwäldern beherrscht, die am rechten Ufer des Stroms ihre Fortsetzung finden. Im angrenzenden Tullnerfeld liegen etliche kleinere Weinorte, wo süffige Weißweine, vornehmlich aus Grüner Veltliner, Riesling

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A In Butterbrotpapier gedämpfte Lachsforelle

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Nach einer mächtigen Lössstufe nördlich der Donau benannt, erstreckt sich das aufstrebende Weinbaugebiet Wagram zum größten Teil nördlich der Donau. Zum Gebiet zählt aber auch die nach der berühmten Weinstadt benannte Großlage Klosterneuburg. Ca. 2.400 ha befinden sich nördlich der Donau „am Wagram“; ca. 300 ha des Weinbaugebietes Wagram liegen südlich der Donau. Hauptanbausorten: Grüner Veltliner 50%, Riesling 5%, Frühroter und Roter Veltliner 10%, Zweigelt 14% Weitere Rebsorten: Weißburgunder, Müller-Thurgau, Chardonnay, Gelber Muskateller, Sauvignon Blanc, Blauer Portugieser, Blauer Burgunder, Cabernet, Merlot Vinothek Gebietsvinothek Weritas: 3470 Kirchberg, Marktplatz 44, T +43 2279 201 79-10, weinshop-wagram.at. Weine von 50 Topwinzern werden zu Ab-Hof-Preisen angeboten, zum Essen und Trinken bieten sich Café und Restaurant an. Ausflugsziele Wein- und Naturlehrpfad „Hammergraben“ bis Aussichtswarte Fels am Wagram: 3481 Fels am Wagram, T +43 2738 23 81, www.regionwagram.at. Der Hammergraben ist eine idyllische Kellergasse, die durch rund 7 Meter hohe Lösswände begrenzt ist und als Pfad zur Felser Warte führt. Ignaz Joseph Pleyel-Museum: 3701 Ruppersthal, T +43 2955 706 45, www.pleyel.at. Dem Besucher werden Werk und Leben des ehemaligen musikalischen Welteroberers in einem lebendigen Vortrag nähergebracht. Alchemistenmuseum „Altes Rathaus“: 3470 Kirchberg am Wagram, T +43 2279 23 32. Aus den in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts entdeckten Labors in Oberstockstall sind Exponate zu bestaunen. www.region.wagram.at Wallfahrtskirche Maria Trost: 3470 Kirchberg am Wagram, T +43 2279 22 89, www.pfarre-mariatrost.at. Weithin sichtbares Wahrzeichen, an der Wagramkante gelegen. Die Garten Tulln: 3430 Tulln, T +43 2272 681 88, www.diegartentulln.at. Gesamtheitliches Gartenerlebnis der Superlative. Egon Schiele Museum: 3430 Tulln, T +43 2272 645 70, www.egon-schiele.eu. Info Donau Niederösterreich GmbH 3430 Tulln, Minoritenplatz 2, T +43 2272 67 56 60 www.tullnerdonauraum.at


weinreise an der donau 2013

weinreise an der donau 2013

Die drei Top-Wirte wissen es zu schätzen, dass ihre Betriebe in einer der spannendsten Weinregionen Österreichs liegen (v. l.): Johannes Jungwirth, Roland Lukesch und Adi Bittermann.

Reportage  CARNUNTUM_

Die neue Lust aufs Land Dafür wurden Wochenenden erfunden: für eine Genusstour in der Region Carnuntum. Dort wo Donau und Hügel eine elegante Melange bilden, wo die Rotweine besonders samtig schmecken und die Gasthöfe Haubenhäuser und doch wie Wohnzimmer sind. Werner Ringhofer

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as wir brauchen? Ein Anti-Stress-Programm, Als er den JungWirt aufsperrte, war die Speisekarte noch sehr bürgerlich, erst weg von der Hektik in der Stadt. Eine feine mit der Zeit stiegen die Ansprüche. „Wir sind mit den Gästen gewachsen und die Landpartie eben mit allem Drum und Dran. Gäste mit uns.“ Johannes Jungwirth ist ein echtes Mannsbild, groß und mit kräfGute Winzer gehören dazu, ein (nicht zu) weiches tigem Händedruck. Bei seinen Kreationen zeigt er aber viel Feingefühl. Zu schmeBett und gemütliche Wirtshäuser. Von allem gibt es cken bei Gemüse-Gazpacho mit knusprigem Steckerlfisch, bei Gänseleber gebraten reichlich an der Donau Niederösterreich im Allgemeiund als Crème brûlée oder bei gebackenem Weide-Ei mit Saiblingskaviar. Natürlich, nen und in der Weinbauregion Carnuntum im Speziauch Kalbsrahmbeuschel oder Backhendl fehlen nicht. „Ich bin kein großer Fan von ellen. Erste Anlaufstation ist im Idealfall ein GastFirlefanz, Preiselbeersaftperlen als Aufputz brauche ich nicht.“ Die Produkte für haus, um eine gescheite Unterlage für die Verkostung seine modernisierte Landhausküche kommen durchwegs aus der Gegend. Schaf­ bei den Spitzenwinzern der Region aufzubauen. Was käse, Kaninchen, Rindfleisch, jede Menge Wild – und Wein. „Unsere Gäste wollen die Köche so anrichten? Tafelspitz, Wiener Schnitzel nur Winzer aus der Region“, sagt Johannes Jungwirth, der in seinem Haus auch und Kaiserschmarren, so stellt man sich die Land­ eine Vinothek betreibt. romantik vor. In allen Ehren, Carnuntum hat noch weltoffen mit bodenhaftung mehr zu bieten. Die Kochkultur 2006 bekam Göttlesbrunn Zuwachs. Adi Bittermann wird zur Hochkultur, obwohl sie zog aufs Land und übernahm die alte Schule. Der Mann keine sein will. Hauben ohne hat eine ordentliche Portion feinen Humor und viel visioHemmschwelle ist das Mantra. näre Kraft. „Bei der Erstbesichtigung des Hauses gab es Allein drei Top-Wirte haben sich kein Dach und keine Fenster, aber gute Energie.“ Viele in den letzten Jahren angesiedelt, Roland Lukesch, Haslauerhof Umbaustunden später wurde daraus ein Edelwirtshaus und sie stehen beispielhaft für die im Designerstil. In der großen Vinothek im ersten Stock lagern die wichtigen Winrasante Entwicklung von Carnuntum. zer der Region, alle zu Ab-Hof-Preisen zu kaufen. „In unserer Gegend ist das mögMit den gästen gewachsen lich, weil alle gut zusammenarbeiten“, sagt Adi Bittermann. In seiner Küche pflegt Einer der ersten Top-Wirte war Johannes Jungwirth, er eine Weltoffenheit, die roh marinierten Thunfisch mit Couscous und Algensalat der Wirt des JungWirt in Göttlesbrunn. 1995 genauso integriert wie Waller in der Gewürzkruste mit Erdäpfelsoufflé und Kräuterübernahm er an der Hauptstraße das Haus, das seitling-Erbsenschoten-Fond. Legendär sind sein drei Tage gekochtes Gulasch und früher ein Großheuriger war. Das sieht man ihm seine große Liebe zu Innereien. „Am Anfang haben die Leute hier Kutteln als Hunnoch an, Modernisierungswut war nicht nötig – defutter abgetan, mittlerweile sind sie Fans geworden.“ Die Karte kommt jeden Tag dunkle Holztrame, weiße Wände, ein offener Kamin spontan zustande. Je nachdem, was an Zutaten da ist, wird beschlossen, was auf den und die luftige Terrasse mit Efeu sorgen für WohlTisch kommt. „Heute so, morgen anders und übermorgen schon wieder vergessen.“ fühlcharme. Gerne gekocht hat er, so lange er sich Ein Frühstarter war der dritte Top-Wirt in Carnuntum. Roland Lukesch zurückerinnern kann. „Schon als Kleinkind war ich führte bereits als 18-Jähriger den Haslauerhof seiner Eltern. Erst 2009 baute er in bei meiner Oma in der Küche. Und in der Badewannur vier Wochen radikal um, da kam die Wahl zum Top-Wirt der „Niederösterreine habe ich Saucen aus Shampoos und Parfums chischen Wirtshauskultur“ im gleichen Jahr gerade recht. In einem Ambiente mit zubereitet. Sehr zum Leidwesen meiner Mutter.“ edlem Holz, Glas, einem alten Holzherd mitten im Gastraum und einer Terrasse

» Zusammen mit dem Wein haben wir  uns alle entwickelt.«

FOTO: Klaus Engelmayer

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weinreise an der donau 2013

weinreise an der donau 2013 FOTOS: Steve Haider, Thomas Lamm

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mit Donau-Blick werden mutig nuancierte Klassiker serviert. „Schischi mag ich nicht, aber zwischendurch ein Schäumchen ist okay.“ Die Forelle mutiert zum warm marinierten Rollmops mit Kürbiszwiebeln und Wasabikaviar. Die Blunz’n wird zum Strudel mit Gänseleber, Mangoluft und Gänseleberjus. Vom allgemeinen Filet-Kult hält Roland Lukesch wenig, bei ihm werden Lamm, Reh oder Hirsch deshalb als Zweierlei angeboten – Filet und Ragout. Weil für ihn von der Nase bis zum Schwanz alles gleich wertvoll ist. „Vor 15 Jahren wäre so ein Gasthaus noch nicht möglich gewesen, zusammen mit dem Wein haben wir uns aber alle entwickelt.“ Der Wein spielt bei allen drei Köchen nicht nur als Speisenbegleitung eine zentrale Rolle. Roland Lukesch etwa schmort seinen 24 Stunden gegarten Stier in Rotwein. Im Herbst haben die regionalen Rotweine bei allen Hochsaison, mit Wildgerichten entwickeln Zweigelt und Blaufränkisch einige Anknüpfungspunkte. Das war nicht immer so. „Früher war Hans Pitnauer mit seinem Zweigelt Bienenfresser der einzige bekannte Winzer. Viele haben sich davon inspirieren lassen und sind mitgezogen“, erzählt Johannes Jungwirth, der die Rotweinrevolution hautnah miterlebte.

Einen Hang zur Tradition kann man den Winzern in der Weinbauregion Carnuntum nachsagen. Ihre sanft abfallenden Rieden bepflanzen sie statt mit Gemüse wie die Römer mit Reben, und doch sind die Traubensäfte nicht mit damals vergleichbar. Die bemerkenswerten Rotweine von heute sind international anerkannt. In erster Linie Zweigelt und Blaufränkisch, auch Merlot, Syrah und Cabernet Sauvignon. Die Bedingungen sind vor allem im Arbesthaler Hügelland mit tiefgründigen, schottrig-lehmigen und auch sandigen Lössböden ideal. Positiv wirken auch die Winde, warm aus südlicher Richtung vom Neusiedler See oder kühler von der nördlichen Donau. Gut für die Aromatik der Trauben. Was die Magie der Weine ausmacht? „Die Carnuntum-Rotweine, vor allem der Zweigelt, haben so eine besondere Frucht und Samtigkeit“, sagen alle drei Top-Wirte unisono. „Solche  Weine sind einfach wunderschön zu trinken.“

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Der Wandel von Carnuntum zum Rotweinland trug Früchte und brachte internationale Anerkennung.

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ngeberisch veranlagt ist das Carnuntum-Gebiet nicht. Erst wenn man in Göttlesbrunn bis zum Ende der Rosenbergstraße fährt und ganz hinaufsteigt, zeigt sich das Land in seiner Schönheit. Ruhig wie ein grünes Landmeer rollen die Hügel ins Endlose davon. Darauf breitet sich ein bunter Teppich aus, auf dem kleine Wälder und Weinzeilen in den feinsten Grüntönen und kaffeebraune Äcker verschmelzen. Aber Göttlesbrunn ist nicht nur landschaftliches Konzentrat, hier versammelt sich auch der Genuss. So viele hervorragende Winzer und exzellente Köche in einem kleinen Ort, das ist einzigartig. Göttlesbrunn steht aber vor allem für eines: Von hier breitete sich das Rotweinwunder in der Region Carnuntum aus. Damit schließt das Gebiet an seine Vergangenheit an. Vor 2000 Jahren waren bereits die Römer im Land und sie brachten nicht nur den Namen, sondern auch den Wein. Eine Zeit lang verdrängte der Ackerbau die Rieden, qualitätsbewusste Winzer besannen sich aber auf die Wurzeln.

Regionsportrait  CARNUNTUM_ Heute erstrecken sich wieder Weingärten auf drei Hügellandschaften: dem Leithagebirge, dem Arbesthaler Hügelland und den Hainburger Bergen. Die Entwicklung war atemberaubend. Eine junge Winzergeneration baute innerhalb weniger Jahre mondäne Keller und öffnete ihre Tore den immer zahlreicher werdenden Fans. Natürlich ist der Grüne Veltliner noch eine wichtige Größe, aber vor allem der Wandel zum Rotweinland trug Früchte und brachte internationale Anerkennung für bemerkenswerte Weine. Zweigelt ist die Rebsorte, die den Rubin­ Carnuntum zum begehrten Markenwein veredelt. Und der dynamische Aufschwung geht weiter. Wo guter Wein entsteht, ist der Boden für engagierte Wirte. Nicht nur die lässigen Lounges der Winzer sind Zentren der Begegnung geworden, auch in den Heurigen (Buschenschanken) wird das Leben gefeiert. Von urig-gesellig bis modern-designt reicht das Spektrum – vom Schinkenbrot im ehemaligen Weinkeller der Familie Nadler in Arbesthal bis zur Blunz’n im Designer-Heurigen Jahner in Wildungsmauer. Wirte und Winzer sind miteinander gewachsen. Keine steife Haute Cuisine wird zelebriert, sondern eine gesellige Landhausküche mit kreativen Ideen. Gleich drei Top-Wirte des Jahres hat die Region zu bieten. Und weil wir schon vom Genuss sprechen: Sogar eigene Carnuntum-Zigarren für Weißwein und Rotwein gibt es. Im Cigar Journal vom März 2012 wurden die Carnuntum-Zigarren mit 89 Punkten genauso hoch wie Cohiba Siglo I bewertet. Zwischen den Besuchen bei den Winzern geht sich auch noch Sightseeing aus: in glanzvoll renovierten Barockschlössern, in der Mittelalterstadt Hainburg,  im Nationalpark Donau-Auen oder im Archäologiepark Carnuntum.

Rot steht ihr gut Die Modefarbe Rot ist in Carnuntum zum Klassiker geworden. Mit niveauvollen Rotweinen hat sich die Region in der internationalen Szene etabliert.

Der geschichtsträchtige Boden von Carnuntum beherbergte einst die wichtigste römische Stadt innerhalb der heutigen Grenzen Österreichs. Vom pannonischen Klima verwöhnt, ist das Weinbaugebiet heute ganz besonders für seine charaktervollen Rotweine bekannt. Weinbaufläche: 910 ha Wichtigste Rebsorten: Zweigelt, Blaufränkisch Weitere Rebsorten: Grüner Veltliner, Welschriesling, Merlot Vinotheken Der G’selchte, Vinothek im Restaurant: 2460 Bruck/Leitha, T +43 664 515 36 99 Bittermann, Vinothek im Restaurant: 2464 Göttlesbrunn, T +43 2161 811 55, www.bittermann-vinarium.at DERjungWIRT, Vinothek im Restaurant: 2464 Göttlesbrunn, T +43 2161 89 43, www.derjungwirt.at Zum Goldenen Anker, Vinothek im Hotel-Restaurant: 2410 Hainburg/Donau, T +43 2165 648-10, www.goldeneranker.at Landgasthof und Hotel Muhr, Vinothek im Landgasthof-Hotel: 2463 Gallbrunn, T +43 2230 28 58, www.muhr.co.at Ausflugsziele Archäologischer Park: 2404 Petronell-Carnuntum, T +43 2163 33 77-0, www.carnuntum.co.at. Rekonstruierte Römerstadt. Kulturfabrik Hainburg: 2410 Hainburg, T +43 2163 33 77-0, www.kulturfabrik-hainburg.at. Imposantes Ausstellungszentrum. Schloss Hof: 2294 Schlosshof 1, T +43 2285 200 00, www.schlosshof.at. Prächtiges Barockschloss. Schloss Orth, Donau-Auen: 2304 Orth/Donau, T +43 2212 35 55, www.orth.at. MuseumORTH und Zentrum Nationalpark Donau-Auen. Haydn-Haus: 2471 Rohrau, T +43 2164 22 68, www.haydngeburtshaus.at. Ausstellung, Konzerte. Info Donau Niederösterreich GmbH 2404 Petronell-Carnuntum, Hauptstraße 3, T +43 2163 35 55-10, www.carnuntum-marchfeld.com

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weinreise an der donau 2013

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Kulinarik_

Reiseproviant für Genießer Die Spezialitäten an der Donau beschränken sich nicht auf den Rebensaft, der genussreiche Bogen spannt sich vom Auwild über Morchel und Marille bis zum edlen Essig. Das Wissen, dass Lebensmittel, die einen sehr kurzen Weg von Fluss, Wald und Wiese auf den Teller haben, einfach frischer und besser sind, macht Appetit. Balsamico – edelsaurer Genuss Vor gut einem Vierteljahrhundert begann Kammersänger Herwig Pecoraro seiner Leidenschaft für die edlen Balsamico-Essige aus Modena nachzugehen. Er tat und tut dies in seinem Privatdomizil in Klosterneuburg, wo er eine exklusive Acetaia betreibt und somit den Wagram auf die Landkarte von Essig-Connaisseuren gesetzt hat. Basis für die edelsauren Tropfen ist - wie sollte es anders sein - Grüner Veltliner, der mittels aufwendigem, traditionellem Verfahren zum Essigelixier heranreift. Das wissen die Donaugastronomen mittlerweile ebenso zu schätzen wie private Hobbyköche und Essigfans. www.pecorarobalsamico.at

Schwammerl-Star aus der Au: die Morchel Genauer gesagt handelt es sich um die Speisemorchel (Morchella esculenta), eine echte Delikatesse, welche sich in den Auwäldern der Donau besonders wohlfühlt. Ab April und je nach Witterung bis Anfang Juni recken diese köstlichen Schlauchpilze ihre markanten, typisch runzeligen Kappen aus dem Boden. Der Pilz wächst bevorzugt unter Eschen, weshalb erfahrene Sammler zuerst einmal nach oben, statt nach unten sehen. Hat man diese Bäume erst einmal im Visier, kann der Boden näher inspiziert werden. Wem die Pilzsuche zu mühsam ist, der kann sich auch auf Wirtshaussuche begeben, denn es gibt viele Schwammerlfans unter den Wirten in Donaunähe, und wenn im Frühjahr beim Eingang eine Kreidetafel Gerichte mit frischen Morcheln ankündigt, ist die Einkehr für den Morchelfreund Pflichtprogramm. www.wirtshauskultur.at

Saumaise – eine runde Sache Keine Angst, es handelt sich nicht um widerborstiges Federvieh, sondern um eine typische Waldviertler Spezialität. Bei Wirten und Heurigen (Buschenschanken) hat eine echte Renaissance dieser Köstlichkeit eingesetzt, die sowohl warm als auch kalt aufgeschnitten ihre rauchig-würzigen Vorzüge ausspielen kann. Und was ist drinnen in der Saumaise? Üblicherweise faschiertes, gepökeltes Schweinefleisch, etwas Knoblauch, Gewürze wie zum Beispiel Majoran oder Kümmel sowie Pfeffer und Salz, je nach Rezept auch etwas Zitronenschale. In ein Schweinsnetz gehüllt, wird die knödelförmige Maise dann geräuchert und je nach Gusto noch gekocht, gebraten oder eben kalt gegessen. Dazu wird Krautsalat oder warmes Kraut gereicht, auch Erdäpfel passen bestens. Kalt aufgeschnitten mag die Saumaise gern Senf und Kren am Teller. www.wachau-blog.at/stammgaeste/saumaise

FOTOS: POV Robert Herbst, Gerald Lechner, Thomas Apolt, Shutterstock, Peter Podpera

Marille mon amour Die Marille (Prunus armeniaca) fühlt sich im milden Klima entlang der Donau besonders wohl, die wohl berühmteste Marille stammt aus der Wachau und hat mittlerweile sogar eine kontrollierte Ursprungsbezeichnung. Ähnlich wie beim Wein sind es die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht in der Reifephase, die für eine exzellente Aromenausbildung sorgen. Angebaut werden Marillen – die ursprünglich aus China stammen – entlang der Donau  schon seit Jahrtausenden. Erst im 19. Jahrhundert begann man die feine Frucht in größerem Stil zu verwerten, mit durchschlagendem Erfolg. Eine Mehlspeisküche ohne Marillenknödel? Undenkbar. Dabei hat das hübsche Steinobst durchaus seine Tücken, denn die prachtvolle, zartrosa Marillenblüte ist äußerst empfindlich gegen Fröste, weshalb die Erträge der Marillengärten von Jahr zu Jahr ganz ordentlich schwanken. www.donau.com/donau/marillenbluete

Alles für die Fische Die langen Schotterbänke, die den Donaufischen ausreichend Laichmöglichkeiten bieten, und Nebenarme in unverfälschter Aulandschaft bilden ideale Lebensbedingungen für die Fische. Zu den schuppigen Bewohnern des Flusses zählen vor allem Hechte, Zander, Huchen und Karpfen, deren schmackhaftes Fleisch den Kollegen aus Aquakultur deutlich überlegen ist. Denn Fische in freier Wildbahn verfügen nur über natürliches Futter und müssen sich wesentlich mehr bewegen; eine umsichtige Befischung und Kontrolle des Besatzes garantiert Fischgenuss aus der Donau mit reinem Gewissen. Besonders beim Schuppenkarpfen (Cyprinus carpio) ist der geschmackliche Unterschied zum Spiegelkarpfen aus klassischer Teichwirtschaft bemerkenswert. www.wagramforellen.at Fischerei Haimel: +43 664 312 72 97

Verjus – sauer macht lustig Eine spannende kulinarische Wiederentdeckung: Verjus war im Mittelalter weit­ verbreitet und als Säureträger in vielen Rezepten. Ebenso wurde er als Naturheilmittel mit kühlender Wirkung verwendet. Im 17. Jahrhundert geriet der „grüne Saft “ in Vergessenheit, die Zeit der Zitrusfrüchte begann. Heute erobert Verjus aus dem Kamptal seinen Platz in der Küche wieder zurück – und das zu Recht, denn seine Säure ist mild und rund, sein Aroma feiner als das der Zitrone. Verjus eignet sich somit hervorragend bei Speisenfolgen, die mit Wein begleitet werden. Darüber hinaus ist er erstaunlich vielseitig einsetzbar: von der Salatmarinade über Saucenzubereitungen bis hin zum Dessert. www.verjus.at

Halali im Auwald Für Wildfans entlang der Donau gilt: Besser geht’s nicht. Die ursprünglichen Auwälder, deren Ausläufer in Carnuntum eine ganz beachtliche Fläche einnehmen, sind ein Eldorado für Wildschwein, Reh und Co. Engagierten Wirten, die im Idealfall sogar selbst Jäger sind, ist es zu verdanken, dass die notwendige Bejagung der Waldgebiete in ungeahnten kulinarischen Höhenflügen gipfeln kann. Dass sich die Wildtiere in den geschützten Auwäldern wohlfühlen und so schonend und stressfrei wie sonst kein Nutztier erlegt werden können, garantiert nicht nur herrliche Wildgerichte mit unvergleichlichem Geschmack, sondern auch Fleischgenuss ohne Reue. Dass den Carnuntiner Auwäldern eine niederösterrei­ chische Rotweinhochburg vorgelagert ist, erleichtert die Weinauswahl zum Wild natürlich ungemein. www.donau.com


weinreise an der donau 2013

wachau

TRAISENTAL

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Tipps Ruine Aggstein

Donaufähre

Jungweinverkostung in der Domäne Wachau 11. März 2013 Dürnstein: Für alle, die die Weine 2012 schon früher kennenlernen wollen. Eintritt frei. www.domaene-wachau.at, T +43 2711 371 10 wachau Gourmetfestival 4.–18. April 2013 Gesamte Wachau: Es verdichtet sich die Weltkulturerbe-Region zur Bühne für kulinarische und vinophile Genüsse der Extraklasse. www.wachau-gourmet-festival.at Wachauer Weinfrühling 4./5. Mai 2013 Gesamte Wachau: Mitgliedsbetriebe des Vereines Vinea Wachau Nobilis Districtus laden zur Ver­ kostung der Jungweine in ihren Betrieb ein. www.vinea-wachau.at, T +43 2713 300 00-12 Steinfeder-Night 4. Mai 2013 Spitz: Es erwarten Sie kalte Schmankerl der Region, Musik und Wein. Ein netter Abend mit Winzern und Freunden! pP € 20,– www.vinea-wachau.at, T +43 2713 300 00-12 Sonnwendfeier Wachau 22. Juni 2013 Gesamte Wachau: Mit Fackelketten, Konzerten und Sonnwendfeuer an zahlreichen stimmungsvollen Plätzen wird der Sommerbeginn gefeiert. Wachauer Weine und regionale Spezialitäten werden angeboten. www.sonnenwende.at, T +43 2713 300 60-0 Weinerlebnis Loibenberg 22. Juni 2013 Dürnstein: Die Loibenberg-Winzer präsentieren persönlich die außergewöhnlichen Weine des Jahrgangs 2012. Genießen und verkosten Sie entlang der Steinterrassen. Kellergasse Unterloiben–Ried Loibenberg, www.duernstein.at, T +43 2711 200 Rieslingfest Weißenkirchen 9.–11. August 2013 Entstanden aus den Weinlesefesten der 50er- und frühen 60er-Jahre, ist dies ein Fest rund um den Riesling. Wachauer Schmankerl, Kultur, Brauchtum und ausgelassene Fröhlichkeit. www.weissenkirchen-wachau.at, T +43 2715 26 00 SpitzerGraben Fest 31. August/1. Sept. 2013 Spitz/Mühldorf: Ein vielfältiges Programm hat dieses Fest zu einem Fixpunkt im Wachauer Ver­ anstaltungskalender werden lassen. www.spitz-wachau.at, T +43 2713 23 63

myWachau App Mit der mobilen App myWachau erfahren Sie, welchen Winzer Sie ohne Terminvereinbarung besuchen können, welcher Heurige gerade geöffnet hat und wie die einzelnen Wachauer Rieden genannt werden. Auch als Webpage verfügbar unter: www.mywachau.at Domäne Wachau Der größte Weinbaubetrieb der Wachau ist zugleich auch einer der qualitativ führendsten. Ein Besuch in der Vinothek oder eine Führung durch den beeindruckenden Keller gehören zu jedem Wachaubesuch. www.domaene-wachau.at Welterbesteig Wachau Der Welterbesteig Wachau ist ein 180 km langer Weitwanderweg und verbindet auf den schönsten Wanderwegen und historischen Pfaden die 13 Gemeinden des UNESCO-Weltkulturerbes Wachau. Der Wanderweg ist als Höhenweg konzipiert und führt zu unvergesslichen Aussichtspunkten. www.welterbesteig.at Weinverkostung am Schiff Eine Schifffahrt sorgt für einen neuen Blickwinkel. Das gilt speziell für die imposanten Steillagen der Wachau mit ihren Trockensteinmauern. Kombiniert mit einer Weinverkostung ein unvergessliches Erlebnis. Regelmäßige Angebote durch Brandner Schiffahrt und Spezialveranstaltungen durch Domäne Wachau. www.brandner.at, www.domaene-wachau.at Vinotheken Bei einer Weinreise in die Wachau kauft man Wein natürlich am besten beim Winzer. Wenn dafür mal keine Zeit ist oder man gerne viele Weingüter auf einmal vergleichen möchte, bietet sich eine der Gebietsvinotheken oder die Vinothek Fohringer an. Vinotake Dürnstein, T +43 2711 805 65 Vinothek Thal Wachau, T +43 2715 26 00 Vinothek Fohringer, T +43 2713 20 29

Packages

Termine

Tipps

Packages

Winzer.Frühling.Wachau 3 Tage / 2 Nächte

Traisental Wine Tasting 27./28. April 2013 Gesamtes Traisental: Gemütliches Weinverkosten in den Kellern der Traisentaler Weingärtner. Ausgangspunkte sind die diversen Winzerbetriebe. T +43 2782 833 21

Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg Es bietet einen herrlichen Ausblick auf die barocken Prälatengärten. Stift Herzogenburg zählt zu den Meisterwerken barocker Architektur. www.stift-herzogenburg.at

Weingenuss pur im Traisental 3 Tage / 2 Nächte

Pauschalpreis: € 143,–/Person im DZ (Einbettzimmer auf Anfrage) Verlängerungsnacht: € 36,–/Person im DZ Buchbar: April–Mai 2013, ab 2 Personen

Pfingstfest und Bauernmarkt 18.–20. Mai 2013 Nußdorf: im Schlossgarten u. Schlosskeller Entspannen – wohlfühlen – gut essen – gut trinken – einfach ein schönes Wochenende genießen. T +43 2783 84 01

Weinherbst.Weinlese 3 Tage / 2 Nächte

Kellergassenfest & Weinbegleitertour in der Ahrenberger Kellergasse 8./9. Juni 2013 Sitzenberg-Reidling: Erlesene Weine, kalte und warme Hauerspezialitäten, Kinderbetreuung und gratis Luftburg. Jeweils um 16 Uhr: Kostenlose Weinbegleitertour, Treffpunkt beim Fassldenkmal. T +43 664 891 09 38

2 x Nächtigung inkl. Frühstück im Doppelzimmer kommentierte Weinverkostung der hauseigenen Weine Picknick mit Winzerjause im Weingarten Schifffahrt von Krems–Spitz (ab April möglich), retour per Leihrad für 1 Tag Eintritt und Führung im Stift Göttweig (Führungen nur um 11.00 oder 15.00 Uhr)

2 x Nächtigung inkl. Frühstück im Doppelzimmer in der Wachau Willkommenstrunk, Mithilfe bei der Weinlese, Weinverkostung, Leihrad für 1 Tag Schifffahrt von Krems–Spitz (einfache Fahrt) Pauschalpreis: € 129,–/Person im DZ Buchbar: Mitte September und Oktober 2013 von Sonntag bis Freitag, ab 2 Personen

Hauermarkt und Kellergassenfest in der Wagramer Wetterkreuzkellergasse 2.–4. August 2013 Wagram/Traismauer: Einer der beliebtesten Hauermärkte der Region mit buntem Programm. Ein kulinarischer Hochgenuss! Sonntag: Frühschoppen, Volkstanzvorführungen T +43 2783 535

Für Bergfexe & Weinliebhaber 3 Tage / 2 Nächte

Panoramawanderweg Spitzer Graben – „Vom Wein zur Marille“ Etappe Spitz–Mühldorf Etappe Mühldorf über den Jauerling und das Naturparkhaus nach Spitz 2 x Nächtigung inkl. Frühstück in ausgewählten Betrieben 2 x Wanderjause mit regionalen Produkten, vorbereitet vom Gastgeber 2 x Gepäcknachtransport durch die Nächtigungsbetriebe Wanderpaket mit Karte, Wegbeschreibung und Info zum Weltkulturerbe Wachau

Hauermarkt und Kellergassenfest mit Weinbegleitertour in der Eichberger Kellergasse 24./25. August 2013 Traismauer: Es erwarten Sie Steckerlfische, Grammelknödel, hausgemachte Mehlspeisen, Weinverkostungen und Traisentaler Weine. Jeweils 16 Uhr: kostenlose Weinbegleitertour Treffpunkt: Winzerkeller der Familie Schabasser T +43 2783 86 51

Pauschalpreis: € 129,–/Person im DZ (Einbettzimmerzuschlag: € 16,–) Buchbar: März–November 2013, ab 2 Personen

Tradition. Kultur & Genuss in der Wachau 5 Tage / 4 Nächte

4 x Nächtigung/Frühstück im ****Weinquadrat in Weißenkirchen in der Wachau Eintritt und Führungen in Stift Göttweig und Stift Melk, Ruine Aggstein Kellerführung und Verkostung Domäne Wachau oder Winzer Krems Schifffahrt Krems–Spitz–Krems Typischer Heurigenbesuch bei einem kleinen Familienbetrieb 3-gängiges Gourmetmenü in einem Top-Restaurant Pauschalpreis: € 370,–/Person im DZ (Einbettzimmerzuschlag: € 24,–) Buchbar: April–Mitte Oktober 2013, ab 2 Personen

Hoch über der frei fließenden Donau und über jahrhundertealten Steinterrassen im Weinbaugebiet Wachau führt der Weitwanderweg Welterbesteig durch die berühmtesten Weinrieden an der Donau, durch Marillen-, Pfirsich- und Kirschgärten, durch Winzerdörfer und Heurige (Buschenschanken).

weitere termine, information und buchung

Nicht inkludiert und vor Ort zu bezahlen: Anfallende Parkgebühren in Krems für Ihren Pkw, falls Sie damit anreisen.

Donau NÖ Tourismus GmbH, 3620 Spitz an der Donau, Schlossgasse 3 T +43 2713 300 60-60, Fax: DW 30, urlaub@donau.com, www.donau.com

Pauschalpreis: € 425,–/Person im DZ (Einbettzimmerzuschlag: € 65,–) Buchbar: April–Oktober 2013, ab 2 Personen Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.

Aussichtsturm „Korkenzieher“ Der Korkenzieher, der für Weit- & Weinblick steht, wurde an der höchsten Erhebung, dem Fuchsberg (ca. 330 m Seehöhe), im Gemeindegebiet von Sitzenberg-Reidling im Jahr 2005 errichtet. Am Korkenzieher wurde eine stilisierte niederösterreichische Landesfahne sowie ein Panoramatisch mit Peileinrichtung zu markanten Punkten des Landes Niederösterreich angebracht. www.derkorkenzieher.at Mittelpunkt Niederösterreichs Seit 30. November 1993 ist es offiziell: Der Landesmittelpunkt Niederösterreichs liegt exakt in der Gemeinde Kapelln. Wie auf einem Podest steht hier die Max-Schubert-Warte mit einem schönen Rundblick – bei klarem Wetter bis zum Schneeberg, Ötscher und Jauerling. www.mittelpunkt-noe.at Urzeitmuseum Nußdorf ob der Traisen Für Laien und professionelle Archäologen, Exkur­ sionsmöglichkeit für Schüler und Studenten. Für besonders Interessierte gibt es tolle Fachliter­aturangebote über Archäologie. Als Anreiz für Familien bietet das Urzeitmusem ein reichhaltiges Beschäftigungsprogramm für Kinder an. www.nussdorf-traisen.gv.at

Pauschalpreis: Genuss-Appartement € 149,–/Person Buchbar: Mai–Ende Oktober 2013

Weinreisen ins Tal der Traisen 3 Tage / 2 Nächte

2 x Nächtigung im Genießerzimmer mit Frühstück (im Winzerhaus Hans Schöller, im Schloss Gutenbrunn oder im Renaissancehof Kerschner) Begrüßung: ein Glas Traisentaler Wein – Grüner Veltliner Abendessen im Donaurestaurant Traismauer (4-Gänge-Menü mit Traisentaler Wein) Eintritt und Führung durch das Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg Weinbegleiterführung durch die Rieden des Traisentals Pauschalpreis: € 139,–/Person Buchbar: Mai–Ende Oktober 2013 Zusätzlich buchbar: kommentierte Weinverkostung in der Gebietsvinothek Traismauer, Preis: € 7,–/Person

Kloster, Wein und Ewigkeit

1 x Nächtigung im Traisentaler Genießerzimmer mit Frühstück Eintritt und Führung durch das Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg (9.30, 11.00, 13.30, 15.00 oder 16.30 Uhr) Kommentierte Weinverkostung in der Gebietsvinothek Traismauer Pauschalpreis: € 64,–/Person im Genießer-DZ Buchbar: Mai–Oktober 2013, Mittwoch–Sonntag

Weinherbsteröffnung im Traisental 6. September 2013 Sitzenberg-Reidling: Ein feierlicher Abend mit abwechslungsreichem Programm. Fürs leibliche Wohl sorgen die Traisentaler Winzer mit ausgezeichneten Weinen und Schmankerln. Eintritt frei. Leopold-Figl-Platz, T +43 2782 833 21

Wein Wandern Wachau 5 Tage / 4 Nächte

4 x Nächtigung inkl. Halbpension in den ausgewählten Betrieben 3 x Wanderjause mit regionalen Produkten, vorbereitet vom Gastgeber 4 x Gepäcknachtransport durch die Nächtigungsbetriebe 1 x Weinverkostung mit 3 Weinen und 1 Wachauer Laberl 1 x Schifffahrt von Spitz bis Krems (einfache Fahrt) Wanderpaket mit Karte, Wegbeschreibung und Info zum Weltkulturerbe Wachau

Traisentaler Weinbegleitertour Interessante, ungewöhnliche und lustige Geschichten wissen die 18 Traisentaler Weinbegleiter zu erzählen. Sie begleiten Interessierte durchs Traisental – zu Fuß, mit dem Rad oder auf dem Pferd. www.traisental.info

2 x Nächtigung im romantischen Appartement mit Frühstück (4-Blumen-Winzerhaus der Familie Hans Schöller) Eintritt und Führung durch das Urzeitmuseum Nußdorf/Traisental Abendessen im Donaurestaurant Traismauer (4-Gänge-Menü mit Traisentaler Wein) Eintritt und Führung durch das Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg Picknick in den Weingärten oder eine zünftige Jause (je nach Witterung) im Winzerhaus und Heurigenlokal der Familie Schöller, inkl. 1 Flasche Traisental DAC und Mineralwasser Im Anschluss eine kommentierte Weinverkostung mit 5 hervorragenden Weinproben

Hauermarkt und Kellergassenfest in der Reichersdorfer Kellergasse 30. August – 1. September 2013 Reichersdorf/Nußdorf: Hausgemachte Bauernschmankerln und köstliche Weine, Shuttlebus. T +43 699 11 73 41 10

FOTOS: Steve Haider, Shutterstock, weinfranz

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Präsentation der Jungweine aus dem Traisental 26. Oktober 2013 Herzogenburg: Die Traisentaler Winzer präsentieren ihre Jungweine 2013 mit einem zünftigen Bauernbuffet im stilvollen Ambiente des Augus­ tinussaales im Stift Herzogenburg. T +43 660 251 41 55 Kultursommer Traismauer Sommer 2013 Kulturelle Vielfalt auf hohem Niveau. www.kultursommertm.eu Stand: Februar 2013

Radeln im Wagram

weitere termine, information und buchung Mostviertel Tourismus GmbH 3250 Wieselburg, Adalbert-Stifter-Straße 4, T +43 7416 521 91, Fax: 530 87, office@mostviertel.com, www.mostviertel.info


weinreise an der donau 2013

weinreise an der donau 2013

kremstal Termine

Tipps

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wein.genuss.krems 5./6. April 2013, 14–20 Uhr Krems, Dominikanerkirche: Das „Best of“ des niederösterreichischen Weins in den schönen Hallen der Kremser Dominikanerkirche bringt die Top-Winzer des Landes zusammen. T +43 2732 820 00, www.weingenusskrems.at

Kunsthalle Krems und Karikaturmuseum Krems Die Kunstmeile Krems zwischen dem historischen Stadtkern von Krems und der mittelalterlichen Altstadt von Stein eignet sich hervorragend als Ausflugsziel. Die Kunsthalle Krems und das Karikaturmuseum Krems erwarten ihre Gäste mit wechselnden Ausstellungen. www.karikaturmuseum.at www.kunsthalle.at

Wein & Marille E-Bike-Tour 3 Tage / 2 Nächte

LOISIARTE 14.–17. März 2013 Langenlois: DAS Festival für zeitgenössische Musik und Literatur in der Weinerlebniswelt LOISIUM.

LOISIUM Weinerlebniswelt & Vinothek … heißt abtauchen in die unterirdische, spielerisch und künstlerisch inszenierte Welt des Weines, in die 900 Jahre alten Keller, in das traditionelle Lebensumfeld des Winzers. … heißt Einblick bekommen in die moderne Wein- und Sektproduktion im Weingut Steininger. … heißt verzaubert werden von der uralten Mystik rund um das Thema „Wein und die Natur“ mit all seinen Sagen und Geschichten. … heißt stöbern in der NÖ Vinothek & Sektothek – verkosten, genießen und zu „Ab-HofPreisen“ mit nach Hause nehmen. www.loisium-weinwelt.at

Weinerlebnis Kamptal – Urlaub für Weingenießer 3 Tage / 2 Nächte

Kittenberger Erlebnisgärten Ein Ausflug in die Kittenberger Erlebnisgärten ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Ob zum Frühlingserwachen, Gartensommer, Blumenherbst oder Adventzauber, es gibt immer etwas Neues zu entdecken und erleben! Über 40 Themengärten bieten verwunschene Winkel, großzügige Ausblicke, verschlungene Pfade, unendliche Farbenpracht in geografischer Vielfalt und in höchster gärtnerischer Perfektion. www.kittenberger.at

2 x Nächtigung im Design-Zimmer des LOISIUM Wine & Spa Resort Langenlois**** Reichhaltiges Vintage-Gourmet-Frühstücksbuffet 4-Gänge-Gourmetdinner am Anreisetag im Restaurant Vineyard 3er-Weinprobe regionaler Weine an der Hotelbar Cakes & more, die süßen & sauren Schmankerl nachmittags an der Hotelbar 50-minütige Traubenkernölmassage im LOISIUM Wine Spa Vinoble-Weinbad zum Entspannen und Genießen auf dem Zimmer Sinnlichkeit pur mit Saunen, Relax-Lounges, beheiztem Outdoor-Pool im Weingarten Frisches Obst, Nüsse und Kräutertee in der Spa Lounge & Bar Bademantel, Handtuch und Slippers während Ihres Aufenthalts

Kremstaler Weinfrühling 27./28. April 2013, 10–18 Uhr Die Winzer öffnen ihre Keller und laden zur Verkostung der jungen Grünen Veltliner und Rieslinge Kremstal DAC. Auch Kamptal und Traisental haben an diesem Wochenende geöffnet. Eintritt € 10,– T +43 664 201 94 79, www.kremstal-wein.at Kellergassenfest Höbenbach 26.–28. Juli 2013, Fr 16 Uhr, Sa 12 Uhr, So 10 Uhr In einer der schönsten Kellergassen des Kremstals feiert man Ende Juli. Das kulinarische Angebot ist überwältigend, der Wein ebenso. T +43 2736 72 61, www.kellergasse-hoebenbach.at Stratzinger Kellergassenfest 15., 17. + 18. August 2013, Do und Sa 16 Uhr, So 10 Uhr Gaumenfreuden: Steckerlfisch, Eierspeisbrot, Mehlspeisen, dazu die Weine, Säfte und Schnäpse der Stratzinger Winzer sowie ein umfangreiches Kinderprogramm. T +43 2719 82 87, www.stratzing.at Die Krustettner Winzer am Eichbühel 24./25. August 2013 Inmitten der Weinberge. Beste Weine und Schmankerl (Sa ab 16 Uhr, Eintritt € 10,–). Am Sonntag wird ab 11 Uhr zum Winzerbrunch mit WeinherbstBuffet und Musik geladen (Anmeldung erforderlich, Preis inkl. Getränke € 49,– im VVK, € 55,– am So). T +43 676 753 92 39, www.krustetten.at Thallerner Kellergassenfest 6.–8. September 2013, Fr 17 Uhr, Sa 12 Uhr, So 10.30 Uhr Klein, aber fein: In der Kellergasse Thallern, dem Stadtteil von Krems südlich der Donau, locken die Winzer mit Schmankerln wie Veltlinerbeuschel und Steckerlfisch sowie den Weinen aus der Region. T +43 2732 22 12, www.kellergassenfest-thallern.at Jungweinverkostung 8. November 2013, 18 Uhr Markengemeinschaft Vinum Circa Montem präsentiert den neuen Jahrgang im herrlichen Ambiente des Stiftes Göttweig. Eintritt € 10,– T +43 2732 72 62, www.vinumcircamontem.at Rohrendorfer Weintaufe 9. November 2013, 18 Uhr Atriumhaus Weingut Sepp Moser. Maroni und Glühwein auf der Terrasse mit Blick auf Stift Göttweig. Im feierlichen Festakt ab 19 Uhr wird der Wein gesegnet. Kulinarische Schmankerln. T +43 2732 838 50, www.rohrendorf.at

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kamptal

museumkrems Die beeindruckende Architektur des mittelalterlichen Klosters mit einem rekonstruierten goti­ schen Kreuzgang und die behutsam restaurierte Dominikanerkirche laden zum Verweilen, Entspannen und zum Kulturgenuss ein. Veranstaltungen und Sonderausstellungen im museumkrems finden in den Sommermonaten statt. www.museumkrems.at Musikfestival Glatt & Verkehrt bei Winzer Krems, Ende Juli www.glattundverkehrt.at Stift Göttweig Im Umland von Krems gibt es viel zu entdecken. Freuen Sie sich auf tolle Ausblicke bei einer Wanderung auf den Göttweigerberg und genießen Sie anschließend bei einer Stärkung auf der Restaurantterrasse das atemberaubende Panorama des Kremstals. Das Stift Göttweig zählt zu den ältesten Klöstern Österreichs und beeindruckt mit der monumentalen Kaiserstiege, den Fresken Paul Trogers und dem Museum im Kaisertrakt. www.stiftgoettweig.at Winzer Krems wein.sinn Weinerlebniswelt bei Winzer Krems Sandgrube 13. Über 8 Stationen durch alte und neue Keller auf den Spuren des Weins. www.sandgrube13.at Rad- und Wanderwege im Kremstal Die sanften Hügel des Kremstales bieten viele Möglichkeiten für bewegungsfreudige Genießer. Am Marillenwanderweg in Angern wird alles Wissenswerte über die besondere Frucht der Wachau offenbart. Nach der körperlichen Anstrengung kann man den Abend in einem der zahlreichen Heurigen (Buschenschanken) mit einem Gläschen Kremstaler Wein und einer herzhaften Brettljause ausklingen lassen. www.krems.info

2 x Nächtigung/Frühstücksbuffet im Weinhof Aufreiter Marillenweg „per pedes“ Marillen- und Weinverkostungen im Hofladen 1 x Wachauer Schmankerl-Menü in 3 Gängen mit einer Flasche Wein Miete E-Bike für 2 Tage Rundtour Angern–Göttweig mit dem E-Bike Eintritt und Führung (Sammelführung) im Stift Göttweig Tour Donauradweg mit dem E-Bike nach Joching/Weißenkirchen Essen im Restaurant Prandtauerhof der Familie Holzapfel

Kamptaler Weinfrühling 27./28. April 2013 Gesamtes Kamptal: Mehr als 85 Winzer entlang der Weinstraße Kamptal öffnen ihre Türen und laden zum Verkosten des neuen Jahrgangs ein.

Pauschalpreis: € 156,–/Person im DZ (Einbettzimmerzuschlag: € 20,–) Pauschalpreis: € 195,–/Person im Genießerzimmer Buchbar: April–November 2013, ab 2 Personen

Tour de Vin 4./5. Mai 2013 Gesamtes Kamptal: Die Mitgliedsbetriebe der Traditionsweingüter Österreichs laden zur Verkostung des neuen Weinjahrgangs ein.

Zu Gast beim Winzer 4 Tage / 3 Nächte

Wein.Stadt.Ball Langenlois 11. Mai 2013 Langenlois: Walzerklänge und professionelle Showeinlagen, prominente Ehrengäste, knallende Sektkorken, relaxte Stimmung an der Weinbar und Kulinarik vom Feinsten sind die Zutaten für das Ballereignis im Kamptal.

3 x Nächtigung/Frühstück im Doppelzimmer beim Winzer Eintritt & Führung Weinerlebniswelt Winzer Krems Wein.Sinn Eintritt im Karikaturmuseum Krems Brettljause inkl. 2 Stk. Gebäck beim Heurigen 3-gängiges Abendmenü inkl. Weinbegleitung im Wellenspiel Wachau Pauschalpreis: € 299,–/Person im DZ Buchbar: ganzjährig, ab 2 Personen

Erlebnis Kremstal 3 Tage / 2 Nächte

2 x Nächtigung im ***Hotel Zierlinger in Senftenberg inkl. Frühstücksbuffet 1 x Abendessen im Rahmen der Halbpension im Hotel 1 x 3-gängiges Gourmetmenü inkl. Weinbegleitung im Restaurant Weingut Nigl 1 x Eintritt und Sammelführung im Stift Göttweig

28.–30. Juni: Bergweinkellerfest Schiltern 12.–14. Juli: Kellergassenfest Lengenfeld 19.–21. Juli: Kellergassenfest Etsdorf 16.–18. August: Kellergassenfest Mittelberg 23.–25. August: Kellerfest am Sauberg, Langenlois

Pauschalpreis: € 128,–/Person im DZ (Einbettzimmerzuschlag: € 20,–) Buchbar: April–Mitte Oktober 2013, ab 2 Personen

Grafenegg Festival 16. August – 8. September 2013 Eine prominente Riege von renommierten Spitzenorchestern, Stardirigenten und internationalen Gastsolisten gestaltet die Konzerte des Festivals. www.grafenegg.at

Wein & Wellness 5 Tage / 4 Nächte

4 x Nächtigung/Frühstück im DZ Superior, Steigenberger Hotel and Spa Krems**** Eintritt & Führung bei Winzer Krems WEIN.SINN täglich um 10.00 und 14.00 Uhr 4-gängiges Abendmenü im Hotel Brettljause inkl. 2 Stk. Gebäck beim Heurigen

Kostbares Kamptal 7./8. September 2013 Offene Kellertüren im Kamptal! Das Pendant zum Kamptaler Weinfrühling findet erstmals unter dem Motto „Kostbares Kamptal“ im September statt. Die Winzer bieten ihre Kamptal DAC Reserve-Weine zum Kosten und Kaufen an.

Pauschalpreis: € 445,–/Person im DZ Buchbar: ganzjährig, ab 2 Personen

Heuriger (Buschenschank)

weitere termine, information und buchung Donau NÖ Tourismus GmbH, 3620 Spitz an der Donau, Schlossgasse 3 T +43 2713 300 60-60, Fax: DW 30, urlaub@donau.com, www.donau.com

Kamptaler Kellergassenfestival Mitte Juni – Ende August Zahlreiche Kellergassenfeste laden zum Mitfeiern ein. Dabei steht jede einzelne Veranstaltung unter einem eigenen Motto, um die Einmaligkeit ihrer Atmosphäre zu unterstreichen.

wein.sinn

Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.

FOTOS: Rita Newman, Armin Faber, Steve Haider

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Weinherbst Golftage 13.–15. September 2013 Golfclub Lengenfeld bei Krems: Neben den Golfturnieren, im Ambiente der herbstlichen Lesezeit, wird am Samstag ein „Degustationsturnier“ gestartet, wo die örtlichen Winzer an den Abschlägen des Kurses Kamptal ihre Weine präsentieren. Kamptaler Wein Nacht 22. November 2013 Schloss Grafenegg: Die Weinstraße und das Regionale Weinkomitee Kamptal laden zur „Kamptaler Wein Nacht“ – einer kulinarischen Gala zu Ehren des Kamptaler Weines – in das Schloss Grafenegg ein.

Stand: Februar 2013

WEINWEG Langenlois Dieser rund sieben Kilometer lange Erlebnisrundweg führt durch die bekannten Langenloiser Lagen Dechant, Käferberg, Steinhaus und Schenkenbichl. Anhand von Informationstafeln und interaktiven Stationen lernen die Besucher das Weinbaugebiet und die Winzer und ihre Weine kennen und erfahren allerlei Wissenswertes über die Kultivierung der Reben. Eröffnung Mitte April 2013. www.langenlois.at

2 x Nächtigung in Eisenbock’s Strasser Hof*** mit Landfrühstücksbuffet 4-gängiges Weinmenü mit korrespondierenden Weinen Freie Benutzung von Sauna und Dampfkammer, Ruheraum und Saunastüberl Rundgang durch die LOISIUM Weinerlebniswelt inklusive Audioguide 1 Weinprobe, 1 Flasche Grüner Veltliner Kellerführung und Verkostung von 5 Weinen im Weingut Topf in Straß im Straßertale Pauschalpreis: € 157,–/Person im DZ (Einbettzimmerzuschlag: € 22,–) Buchbar: ganzjährig 2013

LOISIUM Weinsommer 3 Tage / 2 Nächte

Pauschalpreis: € 266,–/Person im DZ „classic“ (Einbettzimmerzuschlag: € 40,–) Aufpreis: € 20,–/Person im DZ „prestige“ Buchbar: April–Oktober 2013

Geführte Segway-Tour Eine Tour mit dem Segway ist der perfekte Weg, das Kamptal aus einer anderen Perspektive zu entdecken. Dabei stehen sowohl der Fahrspaß als auch allerlei Wissenswertes über das Gebiet an oberster Stelle. Das selbstbalancierende, strombetriebene Fortbewegungsmittel wird allein durch Verlagerung des Körpergewichts bewegt, ist beinahe lautlos und überdies umweltfreundlich. www.segway-kamptal.at Ballonfahrt über das Kamptal Genießen Sie über die Weingärten schwebend einen wunderbaren Blick über das gesamte Weinbaugebiet Kamptal. Der Pilot bringt Sie nicht nur wieder sicher auf die Erde zurück, sondern zeigt Ihnen die Hotspots des Kamptals von oben. www.ballon-langenlois.at

Schloss Grafenegg

weitere termine, information und buchung Waldviertel Tourismus 3910 Zwettl, Sparkassenplatz 1/2/2, T +43 2822 541 09, Fax: DW 36, info@waldviertel.at, www.waldviertel.at


weinreise an der donau 2013

weinreise an der donau 2013

wagram Termine Weritas

Wagram Open 3. Mai 2013, ab 19 Uhr Feuersbrunn: Eröffnungsveranstaltung des „Frühlingserwachens am Wagram“ im Verkostungszelt inmitten von Weingärten in Feuersbrunn–Grafenwörth. Verkostung der Wagram-Sieger und Preisverleihung. Pyrotechnikshow. Frühlingserwachen am Wagram 4./5. Mai 2013 Feuersbrunner Kellergasse: Über 80 Winzerhöfe im Wagram öffnen ihre Tore. Beste Weine und kulinarische Köstlichkeiten. 4. Int. Pleyel Symposium 17. Juni 2013, 9 Uhr Ruppersthal: Ignaz Joseph Pleyel-Museum. Das Pleyel-Museum ist weltweit die einzige Gedenkstätte, die sich dem Leben und dem Werk des Komponisten, Klavierbauers, Verlegers, Domkapellmeisters und Gründers der „Salle Pleyel“ in Paris, Ignaz Joseph Pleyel, widmet. www.pleyel.at 13. Int. Ruppersthaler Weintraubenlauf 30. Juni 2013 Sie erwartet ein tolles Rahmenprogramm und eine interessante Streckenführung durch die Rieden am Wagram. www.weintraubenlauf.at Kellergassenfest Feuersbrunn 12.–14. Juli 2013 Feuersbrunn: Eines der größten Weinfeste in Niederösterreich. Vielfach prämierte Weine von Topwinzern werden in neuem Kellergassenfestkonzept vorgestellt. www.feuersbrunn.at 17. Kellergassenfest Königsbrunn 30. August – 1. September 2013 Königsbrunn: Genießen Sie Wagramer Weine im tollen Ambiente des Kellergassenensembles.

carnuntum Tipps Ignaz Joseph Pleyel-Museum Ruppersthal Der Gedenkraum im Geburtshaus des Komponisten, Klavierbauers und Verlegers in Ruppersthal 108 zeichnet Pleyels Leben nach und gibt Einblick in das umfangreiche kompositorische Schaffen und in den Klavierbau (Bilder, Dokumente, Video, Tonträger). Prunkstücke der Ausstellung sind ein Original-IgnazPleyel-Flügel, ein Original-Pleyel-Tafelklavier und Marionetten aus der Schaffenszeit des Komponisten. Ganzjährig Führungen jeden Samstag von 14–17 Uhr und jeden Sonntag, Montag und Freitag von 10–13 Uhr sowie jederzeit gegen Voranmeldung. 3701 Ruppersthal 108 T +43 2955 706 45, www.pleyel.at Oskar-Mann-Heimatmuseum Absdorf Im Museum ist eine heimatgeschichtliche Abhandlung über den 864 erstmals erwähnten Ort sowie eine vielfältige volkskundliche Sammlung unter­ gebracht. Auf vier Ebenen wird ein umfassender Überblick über die Geologie und Archäologie, die Kirchengeschichte, die Entwicklung der Landwirtschaft und des Gewerbes und insbesondere den Bau der Franz-Josephs-Bahn gegeben. Tipp: Weinverkostung. In der Vinothek im Keller werden Weine der Absdorfer Winzer verkostet. 3462 Absdorf, Hauptplatz 11 Der Alchemist – Museum Altes Rathaus Ein Alchemistenlaboratorium aus dem 16. Jh. 3470 Kirchberg am Wagram, Marktplatz 30 marktgemeinde@kirchberg-wagram.gv.at T +43 2279 23 32 Das Inventar von Oberstockstall Mit seinen über 1000 Objekten ist der Fundkomplex von Oberstockstall, ausgegraben 1980, das umfangreichste Inventar dieser Art. Wie die archäologischen Befunde zeigen, handelt es sich um einen „geschlossenen Fund“ (alle Objekte sind zur gleichen Zeit an dieser Stelle deponiert worden). Der Fundkomplex enthält das volle Spektrum der Geräte, die in diesem Laboratorium in Verwendung standen. Die chemischen Rückstände und die Spuren der Benutzung, die an allen Objekten erhalten geblieben sind, machen dieses Inventar auch für die (al-) chemiehistorische Forschung besonders wertvoll. Das Inventar bietet Einblick in einen Arbeitstag in diesem Laboratorium. 3470 Kirchberg am Wagram Öffnungszeiten: Samstag von 14–17 Uhr oder nach Voranmeldung unter T +43 2279 23 32

Packages

Termine

Wildheit umarmt Einfachheit 3 Tage / 2 Nächte

2 x Nächtigung Landgasthof Mann*** Picknick mit Wildspezialitäten inmitten der Weinrieden oder in einer romantischen Weingartenhütte Führung & Weinverkostung Vinothek Kolkmann 3-Gänge-Menü Landgasthof Mann***

Heidentor

Pauschalpreis: € 134,–/Person im DZ Buchbar: April–Oktober 2013, ab 2 Personen

Jungweinschnuppern 6./7. April 2013 Göttlesbrunn: Die Göttlesbrunner Winzer bitten zum Besuch in den Betrieben, Weinkellern und Päsentationsräumen. www.jungweinschnuppern.at

Wagramer Heimweh 4 Tage / 3 Nächte

3 x Nächtigung am Weingut Eintritt Garten Tulln Wagramer Hofjause bei einem Heurigen Weinverkostung am Weingut 4-Gänge-Menü (exkl. Getränke) Gebietsvinothek Weritas Der neue Trend – die Biolaufologie

Carnuntum Experience 14. August – 1. September 2013 Region Carnuntum: Vielfältiger Festreigen der Rubin-Carnuntum-Weingüter mit insgesamt rund 70 Veranstaltungen für Weinfreaks ebenso wie für Familien. www.carnuntum-experience.com

Pauschalpreis: € 209,–/Person im DZ Buchbar: Montag–Freitag von April–Oktober 2013, ab 2 Personen

Dorffest Arbesthal 24./25. August 2013 Traditionelles Dorffest mit den Winzern in der stimmungsvollen Kellergasse Arbesthal. www.goettlesbrunn-arbesthal.gv.at

Unser Tipp: Erkunden Sie die Vielzahl an Wagramer Radwegen oder pilgern Sie am Jakobsweg. Lauschen Sie bei klassischen Matineen, beim Grafenegger Musiksommer und den Schlossklängen. Kosten Sie sich durch die Wagramer Heurigen (Buschenschanken) und entführen Sie sich selbst in die verzauberten Kellergassen und Weingärten.

Kellergassenfest Prellenkirchen 24./25. August 2013 Die Winzer verwöhnen ihre Gäste mit Schmankerln und Weinen in der Kellergasse. www.prellenkirchen.gv.at

Wein wohin man schaut im Wagram

Weinherbst – Höfleiner Winzerpfad 26./27. Oktober 2013 Die Höfleiner Winzer halten ihre Pforten offen und laden zur Verkostung von Weinen, Destillaten und Winzerschmankerln ein. An beiden Tagen fährt ein Panoramazug durch den Ort und bringt die Gäste zu den Winzern. www.hoeflein.gv.at

Tipps

Packages

Carnuntum Draisine Auf der stillgelegten Bahntrasse zwischen Bruck an der Leitha und Petronell kommen neben klassischen Fahrraddraisinen auch Draisinen mit Elektrounterstützung zum Einsatz. An der Mittelstation Rohrau erwartet den Draisinenfahrer eine Jausenstation. www.carnuntumdraisine.at

Weinkulinarisches Wochenende 3 Tage / 2 Nächte

Naturpark Mannersdorfer Wüste Ein ehemaliges ummauertes Klosterareal, „St. Anna in der Wüste“, ist Kernstück des Naturparks. Die kulturhistorisch interessanten Reste des Klosters bilden mit der umgebenden Flora ein reizvolles Ensemble. www.naturparke.at/de/Naturparke/ Niederoesterreich/Mannersdorf-Wueste www.mannersdorf-leithagebirge.gv.at

Pauschalpreis: € 221,–/Person im DZ Buchbar: ganzjährig

Archäologischer Park Carnuntum Weltweit einmalig wurden hier die wesentlichen Architekturtypen eines römischen Stadtviertels im historischen Kontext rekonstruiert: ein Bürgerhaus, eine prächtige Stadtvilla und eine öffentliche Thermenanlage. www.carnuntum.co.at Schloss Hof Prinz Eugens prächtig restauriertes Schloss mit einzigartigem Barockgarten und vielen Veranstaltungen von „Carnuntum Experience“-Weinpräsentationen bis zum schillernden Barockfest. www.schlosshof.at Nationalpark Donau-Auen Mitteleuropas größte zusammenhängende, ökologisch weitgehend intakte und naturnahe Aulandschaft. www.donauauen.at

2 x Nächtigung/Frühstück im ****Hotel Altes Kloster, Hainburg 1 x 4-gängiges Candlelight-Dinner Kleines Weinseminar 3-gängiges warmes Winzermenü im Steingewölbekeller, Weingut Seidl, Bruck/Leitha 1 Flasche Rubin Carnuntum Weinerlebnis Prellenkirchen (Weinbaumuseum, Winzerjause & Weinkost) im Weingut Gratzer-Sandriester

Römer, Wein & Mittelalter 3 Tage / 2 Nächte

2 x Nächtigung/Frühstück im ***Hotel-Restaurant „Zum goldenen Anker“, Hainburg 3-gängiges Schmankerlmenü im Restaurant „Zum goldenen Anker“ Weinverkostung in der hauseigenen Vinothek mit 5 Proben Eintritt in die Kulturfabrik (Ausstellung „Im Lot – gebaute Geschichte in Carnuntum“) Eintritt Freilichtmuseum Petronell & Museum Carnuntinum Exklusive Mittelalter-Privatführung mit einem Landsknecht Pauschalpreis: € 164,–/Person im DZ Buchbar: März–November 2013

WeinKultur in Carnuntum 3 Tage / 2 Nächte

Hausgemachtes Begrüßungsgetränk 2 x Nächtigung/Frühstück im Weingut Edelmann     Geführte Weingartenwanderung mit Picknick & Weinverkostung im Weinberg (ca. 2 Stunden mit 4 Weinproben) 1 Flasche Wein am Zimmer 3-gängiges Menü „Carnuntum“ beim Bittermann Vinarium Freier Eintritt in den Archäologischen Park Carnuntum (Freilichtmuseum, Museum Carnuntinum und Kulturfabrik Hainburg) Gesunde Überraschung bei der Abreise Pauschalpreis: € 153,–/Person im DZ Buchbar: März–November 2013

Carnuntiner Weinrundgang 9. November 2013 Petronell: Die Petroneller Winzer laden zur kulinarischen Entdeckungsreise und zur Verkostung von gereiften Weinen und Fassproben. www.petronell.at

Schloss Stetteldorf am Wagram Besichtigung nach Anmeldung gemeinde@stetteldorf-wagram.gv.at T +43 2278 23 04

FOTOS: Steve Haider, ÖWM/Lehmann, ÖWM/Heimreich

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Weritas Gebietsvinothek, Restaurant u. Regionszentrum www.weritas.at

weitere termine, information und buchung Donau Niederösterreich GmbH 3430 Tulln, Minoritenplatz 2, T +43 2272 67 56 60, www.tullnerdonauraum.at Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.

Weinherbst Arbesthal 9./10. November 2013 Verkosten Sie die Jungweine in der Arbesthaler Kellergasse. www.goettlesbrunn-arbesthal.gv.at Leopoldigang 16./17. November 2013 Göttlesbrunn: Rund 20 Winzer öffnen ihre Kellertüren, präsentieren den neuen Jahrgang und laden zu Verkostungen ein. www.leopoldigang.at

Weinspaziergang in Carnuntum

weitere termine, information und buchung Donau Niederösterreich GmbH 2404 Petronell-Carnuntum, Hauptstraße 3 T +43 2163 35 55-10, carnuntum-marchfeld@donau.com, www.carnuntum-marchfeld.com

Stand: Februar 2013

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Foto: steve.haider.com

Kostbares Weinland Die Weinstraßen an der Donau in Niederösterreich:

Wachau Kremstal

Kamptal Traisental

Wagram Carnuntum

Bevorzugter Treffpunkt von Genießern und Kulturfreunden aus aller Welt. Weinreiseangebote, Buchung & Information: Donau Niederösterreich Tourismus Schlossgasse 3, 3620 Spitz | www.donau.com | urlaub@donau.com

www.donau.com/weinstrassen


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