Rad-Kulturreise an der Donau „modern & zeitgenössisch“
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Rad-Kulturreise an der Donau „modern & zeitgenössisch“
„Faszination Donau - modern & zeitgenössisch erleben“ Die Donau ist mit 2.888 km Länge der zweitgrößte Strom Europas. Auf der Reise von ihrem Ursprung im bayerischen Schwarzwald zu ihrer Mündung im Schwarzen Meer durchquert sie zehn Staaten. Kein Wunder also, dass dieser Fluss seit jeher Kulturen verbindet. Ob als Naturraum, Grenzfluss, Handelsweg, Reiseroute, Heerstraße, … Die einst überragende Bedeutung des Donaustromes ist heute etwas in Vergessenheit geraten, ihr Mythos übt jedoch ungebrochen eine starke Faszination aus. Die Donau - die Lebensader Europas! Auf dieser Rad-Kulturreise entlang der österreichischen Donau begeben wir uns auf die Spur der modernen, zeitgenössischen Faszination der Donau. Im Großen, im Kleinen und zum Nachdenken. Die kulturellen Höhepunkte sind dabei die Kulturhauptstadt Linz und die Weltstadt Wien. „Zeitgeist“ entspringt seit jeher dem aktuellen Umfeld und der Vergangenheit. Lassen Sie sich also auch vom einzigartigen Naturraum und der vielschichtigen Historie der Donau inspirieren. In diesem Sinne: Neue Augen sind es, die eine wahre Entdeckungsreise ausmachen! Ausgangsort: Endort: Gesamtlänge: Dauer:
Passau Hainburg ~ 390 km 10 Tage
Tipp: In Hinblick auf die Öffnungszeiten der Galerien und Museen empfiehlt es sich, diese Reise an einem Dienstag zu beginnen. Die Reiseplanung ist als Vorschlag zu verstehen, den Sie gerne nach Ihren persönlichen Vorlieben adaptieren können. Sehenswürdigkeiten, die als zusätzliche Insidertipps oder Varianten angeführt sind, wurden unter Klammer „()“ gesetzt. Vergessen Sie trotzdem nicht, sich Zeit zum Genießen zu nehmen - weniger ist oft mehr!
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Die Route - Tag 1: Dienstag „Aus der Barockstadt zum Naturwunder Donauschlinge“ Grandioser Auftakt dieser zeitgenössischen Reise ist die barocke Dreiflüssestadt Passau, das historische Tor zum Donau-Osten! Von dort folgen wir gemütlich dem Donaustrom durch das naturbelassene Herz eines der längsten Durchbruchstäler des gesamten Flusslaufes. Ein verborgenes Natur-Highlight in dessen steilen Uferflanken sich die letzten großen Hangund Schluchturwälder Mitteleuropas verbergen! Krönender Abschluss dieser ersten Etappe ist das sagenhafte Naturwunder der Schlögener Donauschlinge! Höhepunkte: - Museum Moderner Kunst - „Moderne Enklave im Barock“ - Passaus Neue Mitte - „Alte Stadt sucht neue Mitte“ - Stiftskirche Engelszell - „Das weltgrößte moderne Deckenfresko“ - Schlögener Donauschlinge - „Ein Naturwunder!“ Startpunkt: Passau
Endpunkt: Schlögen
Länge: ~ 42 km
Fahrzeit: ~ 2:45 h
Routenempfehlung: Passau - Engelhartszell - Schlögen
- Tag 2: Mittwoch „Durch die Donauschlinge in die Kulturhauptstadt“ Ausgangspunkt ist das tiefe eingegrabene Naturwunder der Schlögener Donauschlinge. Einst eine gefährliche Schifffahrtsstrecke, durchfahren wir sie heute bequem auf einem idyllischen Radweg. Beim malerischen Donaumarkt Aschach verlassen wir eines der längsten Durchbruchstäler der Donau und begleiten den mächtigen Strom durch das fruchtbare Eferdinger Becken. Die üppigen Auwälder erlauben dabei immer wieder Blicke auf die farbenfrohen Gemüsefelder dahinter. Im Anschluss durchbrechen wir das kurze, waldreiche Engtal der Linzer Pforte und stehen alsbald in der Kulturhauptstadt Linz. Naturerlebnis & versteckte Moderne! Höhepunkte: - Der Schlögener Blick - „Faszination Donauschlinge erleben“ - Burgstall - „Die höchste Uferflanke“ - Puchenau - „Architekturprojekt Gartenstadt“
Startpunkt: Schlögen
Endpunkt: Linz
Länge: ~ 53 km
Fahrzeit: ~ 3:20 h
Routenempfehlung: Schlögen - Aschach - Wilhering - Donaufähre - Ottensheim - Puchenau - Linz
- Tag 3: Donnerstag „Linz - eine Kulturstadt von europäischem Format“ Die Kulturstadt Linz ist der erste kulturelle Hotspot auf den Spuren der modernen, zeitgenössischen Faszination der Donau! Auf Schritt und Tritt begegnen wir hier der Moderne und der Zukunft. Linz hat in den letzten Jahrzehnten einen faszinierenden Wandel von der farblosen Industriestadt zur strahlkräftigen Kulturstadt vollzogen. Und trotzdem seine Identität nicht verloren. Um uns auf die Stadt einlassen zu können, verbringen wir hier einen ganzen Tag. Sie werden sehen, Linz verändert!
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Höhepunkte: - Ars Electronica Center - „Eine Spielwiese der Zukunft“ - LENTOS Kunstmuseum - „Kunstmuseum mit Durchblick“ - forum metal - „Symbiose von Industrie und Kultur“ - Musiktheater - „Die modernste Oper Europas“ Startpunkt: Linz
Endpunkt: Linz
Länge/Fahrzeit: Zu Fuß & mit Straßenbahn!
Routenempfehlung: Die Sehenswürdigkeiten an der Donaulände lassen sich bequem zu Fuß verbinden. Für das Bahnhofsviertel bzw. den Pöstlingberg empfiehlt sich die Straßenbahn.
- Tag 4: Freitag „Von Linz in den Strudengau“ Heute verlassen wir die Kulturhauptstadt Linz und folgen dem Donaustrom weiter stromabwärts. Mauthausen ist dabei ein Erlebnis der besonderen Art! Es erinnert nicht nur an dunkle Abschnitte der Geschichte, sondern erzählt auch von historischem Salzhandel und Granitkunst in höchster Perfektion. Später in der fruchtbaren Ebene des Machlandes erinnert uns die Donau sehr eindringlich, dass leben mit ihr auch stets leben mit Hochwasser bedeutet. Geschichtsträchtiger Abschluss dieser Etappe ist die mittelalterliche Stadt Grein, das Portal zum legendären Strudengau! Höhepunkte: - KZ-Gedenkstätte Mauthausen - „Kunst zur Erinnerung und Mahnung“ - Machlanddamm - „Technikwunder im Einklang mit der Natur“ - Donaupromenade - „Kunst am Fluss“ Startpunkt: Linz
Endpunkt: Grein
Länge: ~ 65 km
Fahrzeit: ~ 4:15 h
Routenempfehlung: Linz - KZ Mauthausen - Mauthausen - Mitterkirchen - Grein
- Tag 5: Samstag „Durch den legendären Strudengau nach Melk“ Wie anno dazumal die Donaufahrer beginnen wir in Grein die Durchfahrt des legendären Strudengaus, einst die gefährlichste Schifffahrtspassage des gesamten Donaulaufes! Noch heute erzählen verborgene Zeichen von den längst versunkenen Gefahren. Später in Ybbs weitet sich das Donautal wieder, die Landschaft wird entspannter. So wie wir. Wir radeln gemütlich neben dem breiten Strom und lassen unserer Gedanken freien Lauf. Das kulturelle Highlight des Tages erwartet uns am Schluss - das weltberühmte Benediktinerstift Melk! Höhepunkte: - Schloss Grein - „Zeitgeist im Wandel“ - Hochwasserschutz - „Architektur mit Mehrwert“ - Pöchlarn - „Das Oskar Kokoschka Haus" - Stift Melk - „Ein Barockjuwel mit Zeitgeist“ Startpunkt: Grein
Endpunkt: Melk
Länge: ~ 48 km
Fahrzeit: ~ 3 h
Routenempfehlung: Grein - Ybbs - Pöchlarn - Melk
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- Tag 6: Sonntag „UNESCO-Welterbe Wachau“ Kurz nach Melk beginnt das berühmte Donauengtal der Wachau - eine UNESCOWelterbelandschaft! Der mächtige Donaustrom, üppige Weinberge, wehrhafte Kirche, sagenumwobene Burgen, ... Ein Erlebnis für sich, auf das wir uns mit allen Sinnen einlassen sollten. Krönender Abschluss des Tages ist die Mittelalterstadt Krems. Völlig unerwartet offenbart sie sich als zeitgenössisches Kulturzentrum, und mehr. Die Donau, überrascht! Höhepunkte: - Willendorf - „Ur-Kunst“ - Schifffahrts- und Welterbezentrum Wachau - „Ein zeitgenössisches Tor zur Wachau“ - Kunsthalle Krems -„Alte Meister der Moderne“ - Karikaturmuseum - „Kunstvolle Übertreibung“ Startpunkt: Melk
Endpunkt: Krems
Länge: ~ 38 km
Fahrzeit: ~ 2:30 h
Routenempfehlung: Melk - Willendorf - Spitz - Krems
- Tag 7: Montag „Die Ebene beginnt“ Mit dem heutigen Tag lassen wir die engen Durchbruchstäler des Oberlaufes der Donau hinter uns. Die Landschaft wird weiter, die Berge niedriger. Die weitläufige Ebene des Tullnerfeldes beginnt! Doch halt! Zuvor machen wir noch einen lohnenden Abstecher in die liebliche Hügelwelt des Weinviertels. In Krems verlassen wir dazu den Donauradweg und radeln auf dem Kamptalradweg in die heimliche Weinhauptstadt Langenlois. Dort erwartet uns zeitgenössische Moderne auf internationalem Niveau - das LIOSIUM! Ein weiteres zeitgenössisches Highlight lädt in Schloss Grafenegg auf dem Rückweg zur Donau zu einer kunstsinnigen Pause ein - der Wolkenturm! An der Donau angekommen läuft das Rad nach unserem hügeligen Exkurs quasi wie von selbst. Bis Tulln - die bekannte Gartenstadt! Höhepunkte: - Langenlois - „Das LIOSIUM- Architektur & Wein“ - Grafenegg - „Wolkenturm oder Kunst im Park“ - Die Garten Tulln - „Kunstvolle Gärten“ Startpunkt: Krems
Endpunkt: Tulln
Länge: ~ 60 km
Fahrzeit: ~ 4:30 h
Routenempfehlung: ► In Krems ab Brücke über Kremsfluss (Nähe Bahnhof) dem Kamptalradweg (Grüne Beschilderung) folgen - Rohrendorf - Gobelsburg - Langenlois. ► In Langenlois ab Kornplatz (Ortszentrum) dem Kamptalradweg (Grüne Beschilderung) folgen - Etsdorf - Grafenegg - Grafenwörth - Altenwörth. ►In Altenwörth ab Donaukraftwerk wieder dem Donauradweg folgen - Zwentendorf Tulln.
- Tag 8: Dienstag „Durch die Wiener Pforte nach Wien“ Die bekannte Gartenstadt Tulln liegt im Zentrum des weitläufigen Tullnerfeldes. Den mächtigen Donaustrom begleiten hier ausgedehnte Auwälder, dahinter breitet sich ein Mosaik aus fruchtbaren Feldern aus. So dürfte das Siedlungsland schon vor Jahrhunderten ausgesehen haben. Am Ende der Ebene durchqueren wir das kurze „Durchbruchstal“ der Wiener Pforte und stehen plötzlich in der Weltstadt Wien. Uraltem Siedlungsland auf der Spur!
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Höhepunkte: - Egon Schiele Museum - „Anfang & Ende“ - Essl Museum - „Gegenwart im Wechsel“ Startpunkt: Tulln
Endpunkt: Wien
Länge: ~ 34 km
Fahrzeit: ~ 2:15 h
Routenempfehlung: Tulln - Greifenstein - Klosterneuburg - Wien
- Tag 9: Mittwoch „Weltstadt Wien“ Die Weltstadt Wien ist der zweite kulturelle Hotspot auf den Spuren der modernen, zeitgenössischen Faszination der Donau! Die Metropole begeistert mit einem einzigartigen Spannungsfeld: Habsburgerflair und Moderne, Kultur und Kunst, Stadtleben und urbanes Naturerlebnis, ... Wien braucht Zeit. Für manche ein Leben. Wir beginnen mit einem Tag. Höhepunkte: - Leopold Museum - „Moderne aus Österreich“ - Museum Moderner Kunst - „Ein Kunstzentrum der Moderne“ - Albertina - „Die internationale Moderne“ - Rundfahrt - „Moderne ArchitekTour“ Startpunkt: Wien
Endpunkt: Wien
Länge/Fahrzeit: Zu Fuß & mit U-Bahn!
Routenempfehlung: Die Sehenswürdigkeiten im MuseumsQuartier und die Albertina lassen sich bequem zu Fuß verbinden. Für die ArchitekTour bietet sich die U-Bahn (U1, U4) an.
- Tag 10: Donnerstag „Die letzte Flussau & Österreichs Grenze“ Auf der Abschlussetappe dieser Reise verlassen wir die pulsierende Weltstadt Wien und radeln vielfach „fernab“ des Donaustromes durch dessen weitläufige Auwälder gegen Osten. Wir befinden uns hier im Nationalpark Donauauen. Es ist die letzte große Flussaulandschaft in Mitteleuropa! Kurz vor der österreichischen Grenze geht schließlich in der Mittelalterstadt Hainburg diese Reise zu Ende. Nach Tagen am Strom macht sich Wehmut breit. Das neue Wissen um die Faszination „Donau" lässt jedoch auch lächeln. Bis zum nächsten Mal, denn neue Augen sind es ... Höhepunkte: - schlossORTH Nationalpark-Zentrum - „Chillen unter Wasser“ - Martin-Luther-Kirche - „Kirche NEU“ Startpunkt: Wien
Endpunkt: Hainburg
Länge: ~ 50 km
Fahrzeit: ~ 3:15 h
Routenempfehlung: Wien - Orth - Hainburg
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Die Sehenswürdigkeiten Tag 1: Dienstag „Aus der Barockstadt zum Naturwunder Donauschlinge“ Passau - „Eine Barockstadt“ Die bayerische Dreiflüssestadt Passau zählt zu den schönsten Donauorten dieser Reise. Ihre berühmte Altstadt begeistert mit wundervoller Lage zwischen den Strömen - Donau, Inn und Ilz - und italienisch barockem Flair. Einfach sagenhaft! Weltgeschichte schrieb Passau ab dem Jahr 739, als die Stadt zum Bischofssitz erhoben wurde. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich das Bistum Passau zum größten Bistum des Heiligen Römischen Reiches und reichte bis nach Ungarn - es umfasste rund 42.000 km²! Wohlstand erlangte die Stadt vor allem durch den Salzhandel. So wurde das salzlose Böhmenland von hier aus über den legendären Goldsteig mit dem lebenswichtigen Mineral versorgt. Nach einem verheerenden Stadtbrand im Jahr 1662 erhielt die Altstadt ihr italienisch barockes Flair, für das Passau heute berühmt ist. In der Gegenwart präsentiert sich Passau als moderne Universitätsstadt mit barockem Gewand. Ein Erlebnis für sich! Tipp: Die Stadt lässt sich wunderbar zu Fuß erobern! Trotz des barocken Gesamtensembles verstecken sich in der Altstadt immer wieder zeitgenössische Lifestyle-Statements.
- Museum Moderner Kunst - „Moderne Enklave im Barock“ Das Museum Moderner Kunst zeigt in hochwertigen Wechselausstellungen Kunst aus dem 20. und 21. Jahrhundert. Vielfach aus dem Nachlass des Museumsgründers Hanns Egon Wörlen, einem Passauer Architekten und Kunstmäzen. Neben dem modernen Kunstgenuss sorgt die Lage des Museums inmitten der zutiefst barockisierten Altstadt für kulturelle Spannung. Unwillkürlich kommt man dabei ins Sinnieren über die immerwährende Kontroverse „modern - alt - historisch“. Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
Museum Moderner Kunst, Bräugasse 17, D-94032 Passau Di-So 10.00-18.00 Uhr; Mo Ruhetag www.mmk-passau.de 1-2 Stunden (Je nach Ausstellung)
- Passaus Neue Mitte - „Alte Stadt sucht neue Mitte“ Passaus Neue Mitte präsentiert die Stadt architektonisch von ihrer zeitgenössisch modernen Seite. In den Jahren 2004-2008 wurde im Rahmen der Innenstadtentwicklung das Areal der altehrwürdigen Nibelungen(stadt)halle und deren Parkflächen geschliffen und ein komplett neuer, moderner Stadtkern errichtet. Das Herz der Neuen Mitte bildet die Parkanlage „Klostergarten“ mit ihren hochwertig gestalteten Grün- und Wasserflächen. Nordöstlich schließen daran der markante „Stadtturm“, mit 9 Etagen das höchste Gebäude Passaus, und weitere neue Gebäudekomplexe (Büros, Shopping, Entertainment, Parkhaus, ...) an. Zwei architektonische Highlights sind der www.donau-oesterreich.at
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zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) und die ECE-Stadtgalerie (Einkaufszentrum). Verbindendes Element ist die erweiterte Fußgängerzone. Tipp: Auf einem kurzen Rundgang lassen sich hier spannende Architekturdetails entdecken! Exkurs „Achsen und Plätze“: Achsen und Plätze sind die Grundelemente einer jeden Stadtplanung. Achsen wirken dabei eher beschleunigend. Plätze nehmen hingegen Geschwindigkeit aus der Stadt. Dieselben Überlegungen finden übrigens in der Konzeption von modernen Einkaufstempeln (Einkaufszentren, Flagshipstores, …) Anwendung - um die Gehgeschwindigkeit und damit unbewusst das Kaufverhalten zu beeinflussen. Achten sie einmal beim nächsten Einkauf darauf! Adresse: Öffnungszeiten: Verweildauer:
Nibelungenplatz, D-94032 Passau Außenbesichtigung 20 min
- (WC-Anlage - „Architektur mit Knoff-Hoff“) Wer an der Donaulände vom Rathausplatz stromaufwärts schlendert, sollte einen bewussten Blick auf die dortige öffentliche WCAnlage werfen - eine moderne geradlinige Betonarchitektur mit subtilen Besonderheiten! Zum einen wird der südliche Außenbereich der WC-Anlage als 24 h-Tourismusinfo verwendet. Diese Doppelfunktion nutzt geschickt die „natürliche“ Besucherfrequenz bzw. auch die Wartezeit eventueller Begleitpersonen. Ein simpler Ansatz, über den leider viel zu wenig nachgedacht wird. Zum anderen finden sich bautechnische Besonderheiten in der Betonarchitektur und der Innenausstattung. Haben Sie diese schon erkannt? Auflösung siehe Anhang. Adresse: Öffnungszeiten: Verweildauer:
Untere Donaulände (~ 480 m vom Rathausplatz donauaufwärts) Außenbesichtigung 5 min
- (Das Oberhaus - „Wirtshaus-Moderne & Altstadtblick“) Architektonisch interessant ist auch das Restaurant „Das Oberhaus“. Es befindet sich an der Geländekante westlich der Veste Oberhaus und erlaubt einen wundervollen Panoramablick hinunter auf die Passauer Altstadt. Stilmäßig trifft hier uriges Eichenholz auf stylische Glasflächen. In Kombination mit einer bodenständigen Wirtshauskultur schafft es das Lokal, Wirtshaustradition modern zu interpretieren. Design & Kulinarik! Tipp: Des Nachts ist der Blick von hier auf die Altstadt besonders schön. Sie erscheint wahrhaft in einem anderen Licht! Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
Das Oberhaus, Oberhaus 1, D- 94032 Passau Mo-So 10.00-24.00 Uhr www.dasoberhaus.de 15 min (reine Besichtigung)
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Fahrt durch das Obere Donauengtal Eher unbekannt: Zwischen Passau und Aschach befinden wir uns in einer der längsten von insgesamt neun Durchbruchsstrecken entlang der Donau. Dieses Engtal erstreckt sich über 90 km(!), von Hofkirchen in Bayern bis nach Aschach in Oberösterreich. Während die Talflanken westlich von Passau flacher und niedriger ausgeprägt sind, ragen diese hier steil und bis zu 300 m auf. Kurz nach der Schlögener Donauschlinge befindet sich im Übrigen die höchste Uferflanke des gesamten Donaulaufes - der Burgstall! Er ist einer der sieben Donausteig-Gipfel. Eine absolute Rarität sind die großen naturnahen (=„urwaldartigen“) Schlucht- und Hangmischwälder in diesem langen Donauengtal! Sie haben in den schwer zugänglichen Donauleiten überdauert, während die umliegende Landschaft stark vom Menschen geprägt wurde. Heute sind diese Hang- und Schluchtwälder eine herausragende Besonderheit in Mitteleuropa, zudem ist deren große Ausdehnung im gesamten europäischen Donauraum einmalig! Mehr über die Naturschätze der Donauleiten finden Sie unter www.donauleiten.com. Tipp: Wer mehr Zeit mitbringt, sollte unbedingt auch das „Haus am Strom“ beim Donaukraftwerk Jochenstein besuchen. Neben der attraktiven Wellenarchitektur des Gebäudes begeistert eine toll inszenierte Erlebnisausstellung, welche die naturräumlichen Besonderheiten des oberen Donauengtales eindrucksvoll näherbringt. Modernes Design & Naturfaszination!
Stiftskirche Engelszell „Das weltgrößte moderne Deckenfresko“ 1
Die Stiftskirche des Stiftes Engelszell ist ein wahres Juwel! Sie ist eine der stilistisch reinsten Rokoko-Kirchen Österreichs und begeistert mit fein-linigem Stuck, detailreichen Schnitzarbeiten, kunstvoller Scheinarchitektur an der Decke, …
Schön, aber was hat das mit moderner Faszination zu tun? Erst auf den zweiten Blick eröffnen sich die modernen Züge des eindrucksvollen Deckenfreskos im Langhaus. Es ist mit rund 400 m² das größte nachbarocke Deckenfresko der Welt! Dieses Gemälde wurde um 1957 von Fritz Fröhlich geschaffen und sollte mit einer zeitgenössischen Interpretation an die barocke Pracht anschließen. Der Grund: Das ursprüngliche Bildnis wurde im Jahre 1830 nach einem Bauschaden abgeschlagen. Tipp: Im Stift Wilhering gibt während der Sommermonate eine Fritz Fröhlich-Ausstellung Einblick in das Leben und Wirken des oberösterreichischen Ausnahmekünstlers (siehe „Fritz Fröhlich Sammlung“). Adresse: Stift Engelszell, Stiftstraße 6, 4090 Engelhartszell an der Donau Öffnungszeiten der Stiftskirche: täglich 08.00-19.00 Uhr (im Winter bis 17.00 Uhr) Kontakt: www.stift-engelszell.at Verweildauer: 20 min
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Bildquelle: Stift Engelszell
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Schlögener Donauschlinge - „Ein Naturwunder!“ In Schlögen stehen wir am Donauufer auf Augenhöhe mit dem sagenhaften Naturwunder der Schlögener Schlinge. Die Donau hat sich hier tief in die Landschaft eingegraben und wechselt innerhalb weniger Kilometer gleich zweimal ihre Richtung um nahezu 180 Grad! Die Schlögener Schlinge ist damit „das“ Naturhighlight der österreichischen Donau und eines der bekanntesten Naturschauspiele des gesamten Donaulaufs. Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt:
Hotel „Donauschlinge“, Schlögen 2, 4083 Haibach an der Donau Außenbesichtigung www.donauschlinge.at
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Tag 2: Mittwoch „Durch die Donauschlinge in die Kulturhauptstadt“ Der Schlögener Blick - „Faszination Donauschlinge erleben“ Der „Schlögener Blick“ liegt erhaben in der Donauleiten und eröffnet den berühmten Blick auf die Schlögener Schlinge! Erst hier in der Draufsicht wird die Faszination und Einzigartigkeit des Naturwunders der Schlinge so richtig bewusst. Er lässt still werden, staunen und demütig sinnieren ... ein magischer Ort! Der Aussichtspunkt ist vom Hotel „Donauschlinge“ in rund 20-30 minütigem, teils steilem Spaziergang erreichbar. Die Mühe lohnt sich aber! Im Aufstieg bieten übrigens einige Stationen des Naturerlebnisweges „Ciconia“ Einblick in die verborgenen Naturhighlights der Donauleiten. Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
Hotel „Donauschlinge“, Schlögen 2, 4083 Haibach an der Donau Außenbesichtigung www.donauschlinge.at 1-1,5 h (inkl. Spaziergang vom Hotel „Donauschlinge“)
Burgstall - „Die höchste Uferflanke“ Die waldreiche Uferflanke gegenüber von Kobling ist die bereits erwähnte höchste Uferflanke des gesamten Donaulaufes. Auf ihrem Gipfel, dem Burgstall (613 m), befindet sich ein Aussichtsturm mit grandiosem 360°-Rundumblick: auf den Sauwald, ins Obere Donautal, ins Mühlviertel, ... und schier grenzenlos bis zu den Alpen!
So nebenbei! Der Flurname „Burgstall“ lässt eigentlich einen ehemaligen Burgstandort vermuten. Seltsamerweise gibt es auf diesem Burgstall für eine Festung keinerlei Belege oder Überlieferungen. Dafür existieren jedoch zwei kleine Stollen in der Donauleiten. Vielleicht Burg-Stoll(en)?
Fahrt durch das Eferdinger Becken Zwischen Aschach und Ottensheim öffnet sich das Donautal zum weitläufigen Eferdinger Becken. Eine faszinierende Kulturlandschaft: die mächtige Donau mit ihren üppigen Auen, ein Mosaik aus fruchtbaren Feldern, stattliche Vierkanthöfe, ... Einst durchzogen hier zahlreiche Donauarme eine urwaldartige Sumpflandschaft. Ein höllischer Abschnitt für die Schiffsleute jener Zeit, die hierdurch ihre Treidelzüge stromaufwärts ziehen mussten. Heute ist der Strom gezähmt und das Umland kultiviert. Das Eferdinger Becken ist nun weithin bekannt für seine Fruchtbarkeit und vor allem seinen Gemüseanbau.
(Eferding - „VIERKANTHOF modern“) Architektonisch spannend! Mächtige Vierkanthöfe prägen das bäuerliche Eferdinger Becken. In Wörth hat ein Hof diese Architekturtradition in die Moderne transformiert! Die ursprüngliche Proportion des Gebäudes blieb dabei erhalten. Großzügige Glasflächen, ungewöhnliche Materialwechsel, loftartige Raumaufteilung, … zeugen jedoch von modernem www.donau-oesterreich.at
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zeitgenössischem Lifestyle. Was dazu einfällt, ist: „Tradition heißt nicht, die Asche zu bewahren, sondern das Feuer weitertragen!“ Architektur: Baujahr: Adresse:
Wolf Architektur 2008-12 Wörth 20, 4070 Eferding
(Stift Wilhering - „Die Fritz Fröhlich Sammlung, ein Geheimtipp“) Fritz Fröhlich gehört zu den bekanntesten Künstlern des 20. Jhdts. in Oberösterreich. In seinem vielfältigen Schaffen spiegeln sich alle wesentlichen künstlerischen Bedingungen seiner Zeit. Alleine das macht seine Werke schon so interessant. Eine seiner bekanntesten Schöpfungen haben wir bereits in der Stiftskirche Engelszell gesehen, das Langhausfresko „Die neun Engelchöre“. Fritz Fröhlich schuf damit eine unvergleichliche Brücke zwischen Barock und Gegenwart - und zugleich das größte nachbarocke Deckenfresko der Welt! Im sogenannten Meierhof des Stiftes Wilhering bietet während der Sommermonate eine Ausstellung fast schon intime Blicke auf sein Leben und Wirken. Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
Zisterzienderstift Wilhering, Linzer Straße 4, 4073 Wilhering 1. Juli - 31. August; Di-So 11.00-18.00 Uhr www.fritz-froehlich-sammlung.at 1 Stunde
Fahrt durch die Linzer Pforte Zwischen Ottensheim und Linz fahren wir durch ein kurzes naturbelassenes Donauengtal. Diese waldreiche Durchbruchstrecke verbindet das landwirtschaftliche Eferdinger Becken mit dem städtischen Linzer Becken - daher auch ihr Name „Linzer Pforte“. Kaum vermutet gehört dabei der Kürnberg (südlich der Donau) geologisch eigentlich zur Böhmischen Masse (nördlich der Donau) und wurde von der Donau nur abgetrennt.
Puchenau - „Architekturprojekt Gartenstadt“ Am Donauufer in Puchenau erstreckt sich die international beachtete Gartenstadt Puchenau! Sie ist ein visionäres Pilotund Studienprojekt für Massenwohnbau mit Wohnqualität und Naturbezug. Der Ansatz des österreichischen Architekten Roland Rainer: weg von Hochhäusern, hin zu verdichteten Flachbauten mit Gartenstadtcharakter! In zwei Phasen wurden rund 1.000 Wohneinheiten errichtet. Von 1963-1968 entstand die Gartenstadt Puchenau I (235 Wohneinheiten, östlich der Bundesstraßenzufahrt). In den Jahren 1978-1995 folgte die Gartenstadt Puchenau II (760 Wohneinheiten, westlich der Bundesstraßenzufahrt). Beide Anlagen sind südseitig ausgerichtet und in der Gebäudehöhe gestaffelt. Eine Reihe viergeschossiger Wohnblöcke wirkt zur stark frequentierten Bundesstraße hin als „Schallmauer“. In Richtung Donau werden die Bauten niedriger. Ein wichtiger Bestandteil des Konzeptes sind private, uneinsehbare Gartenhöfe und die Integration www.donau-oesterreich.at
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allgemeiner Grünflächen. Ein Studienziel war übrigens die Erprobung von Mindestparzellengrößen für verdichteten Flachbau. Die Autos wurden in Tiefgaragen verbannt. Alternativ erschließt ein Netz aus vielfach überdachten Fußwegen die Wohnanlagen. Durch geschickte Gebäudekanten und große Fensterflächen wird die Wintersommer aktiv zur Raumtemperierung genutzt. Eine Vision am Teststand! Tipp: Kurz die Beine vertreten und auf dem Wegenetz durch die Gartenstadt Puchenau II dort befindet sich auch die Kirche - schlendern. So bekommt man einen Eindruck von der Vision! Architektur: Roland Rainer Baujahr: 1969-95 Adresse: Gartenstadt 1, 4048 Puchenau
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Tag 3: Donnerstag „Linz - eine Kulturstadt von europäischem Format“ Linz - „Eine Kulturhauptstadt“ Die moderne Donaustadt Linz ist heute weltbekannt als vielfältige Kulturstadt von europäischem Format: mit zahlreichen zeitgenössischen Attraktionen im Spannungsfeld von Historie und Zukunft, von Industrie und Kultur. Linz ist ein Höhepunkt dieser Reise! Der Handel war für Linz durch seine Lage an einem wichtigen Donauübergang seit jeher eine bedeutende Wirtschaftsgröße. Dessen Wichtigkeit lässt sich an der Größe des barocken Hauptplatzes ablesen: Er wurde als Handels- bzw. Messeplatz angelegt und zählt mit seinen rund 13.200 m² zu den größten umbauten Stadtplätzen Europas! Im 19. Jhdt. begann die Entwicklung zum Industriestandort. Es entstand die Schiffswerft, eine Lokomotivenfabrik, eine blühende Textilindustrie, ... In der Zeit des Nationalsozialismus wollte Adolf Hitler „sein“ Linz zu einem imposanten Industrie-, Verwaltungs- und Kulturzentrum ausbauen. Die Industrie- und Wohnbauten jener Zeit formten das Stadtbild wie in keiner anderen österreichischen Stadt. In den letzten Jahrzehnten wandelte sich Linz von einer farblosen Industriestadt in eine schillernde Kulturstadt - dabei wahrscheinlich einzigartig: die gelungene Symbiose von Industrie und Kultur! Ein wichtiger Meilenstein war dabei die Veranstaltung der „Europäischen Kulturhauptstadt“ im Jahre 2009. Heute ist Linz nicht nur weltweit agierendes Wirtschaftszentrum, sondern auch eine pulsierende Kulturstadt. Linz verändert - nicht nur sich! Tipp: Kombinieren Sie Ihre Reise mit einer kulturellen Veranstaltung und werden Sie so Teil des Linzer Kulturlebens!
- Ars Electronica Center - „Eine Spielwiese der Zukunft“ Das Ars Electronica Center ist eine Spielwiese der Zukunft: hier verschmelzen zukünftige Technologien, Kunst und Wissenschaft! Im Futurelab wird geforscht. Im „Museum der Zukunft“ zeigen interaktive Ausstellungen neue Technologien und beschäftigen sich künstlerisch mit aktuellen Fragen im Spannungsfeld Mensch und Technologie. Zum Staunen und Nachdenken! Begonnen hat alles 1979 mit dem mittlerweile weltbekannten Ars Electronica Festival. Im Jahr 1996 wurde dann mit dem ersten Ars Electronica Center eine ganzjährige Plattform für die Kreativwelt geschaffen. Im Jahr der „Europäischen Kulturhauptstadt“ 2009 öffnete man mit dem heutigen Gebäude eine neue Dimension. Auch architektonisch, so lässt sich zum Beispiel die Außenfassade computeranimiert illuminieren und damit bespielen. Tipp: Die meisten der interaktiven Ausstellungsteile offenbaren ihre Möglichkeiten und Risiken erst im Gespräch mit einem der auskunftsfreudigen Mitarbeiter (rotes Shirt). Also ungehemmt Fragen! Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
Ars Electronica Center, Ars-Electronica-Straße 1, 4040 Linz Di-Fr 09.00-17.00 Uhr; Do 09.00-21.00 Uhr; Sa, So, Fei 10.00-18.00 Uhr; Mo Ruhetag www.aec.at 1- ? Stunden (je nach Gesprächsbereitschaft)
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- LENTOS Kunstmuseum - „Kunstmuseum mit Durchblick“ Das LENTOS Kunstmuseum ist eines der bedeutendsten Museen moderner und zeitgenössischer Kunst in Österreich! Die hochkarätige Dauerausstellung zeigt dabei Klassiker, Entdeckungen und neue Positionen aus 200 Jahren Kunst. Zwei Wechselausstellungen konfrontieren hingegen mit Neuem. Neben der Kunstsammlung findet die Architektur des 2003 eröffneten Gebäudes international viel Anerkennung. Klares Design, großzügige Glasflächen und ein großer Panoramadurchbruch im Erdgeschoss lassen die wahre Objektgröße verschwimmen. Das Obergeschoss wird mit kontrolliertem Tageslicht ausgeleuchtet und erlaubt so einen besonderen Farbgenuss. Zudem lässt sich die Außenhülle illuminieren und wird nachts zum Lichtkunstwerk. Betrachten und genießen! Tipp 1: Das Museum bietet Führungen zu den jeweiligen Ausstellungen und zur Architektur des Gebäudes an. Beides eröffnet neue Zugänge zur Kunst! Tipp 2: Es gibt auch einen Mobilen Guide als App für Smartphones und Tablets, der Sie durch die Sammlung führt. Kopfhörer erleichtern dabei den Kunstgenuss - also mitnehmen! Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
LENTOS Kunstmuseum, Ernst-Koref-Promenade 1, 4020 Linz Di-So 10.00-18.00 Uhr; Do 10.00-21.00 Uhr; Mo Ruhetag www.lentos.at 1-2 Stunden
- Rundgang - „Moderne ArchitekTour“ Die Bezeichnung „Kulturhauptstadt“ spiegelt sich auch in der innovativen Architektur zahlreicher Bauwerke wider. Linz begeistert dabei mit modernen Neubauten, kontrastreichen Adaptionen und zukunftsweisender Stadtentwicklung. Nehmen Sie sich Zeit, schlendern Sie durch die Stadt und lassen Sie sich faszinieren! Hier einige Highlights, die fußläufig oder per Straßenbahn leicht zu erreichen sind: Station 1: forum metal Die öffentliche Parkanlage an der Linzer Donaulände (Südufer) ist ein beliebtes Naherholungsgebiet und Veranstaltungsort für zahlreiche Kulturevents. So findet dort auch die berühmte Linzer Klangwolke statt. Auffällig sind große im Park verteilte Metallskulpturen - das forum metall. Im Jahr 1977 wurden zwölf dieser Großplastiken von international bekannten Künstlern geschaffen und an der Donaulände im Bereich des Brucknerhauses aufgestellt. Die Idee: Die Skulpturen sollten Linz gleichzeitig als Industriestandort und als aufstrebende Kunstmetropole präsentieren. Aus der ursprünglich temporär geplanten Ausstellung wurde ein kunstsinniger Bestandteil des Donauparks. Das Kulturhauptstadtjahr 2009
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zeigte schließlich in Vollendung was einst als Idee begann - die Symbiose von Industrie & Kultur! Tipp: Hinsetzen und Seele baumeln lassen! Der Blick auf den ewigen Donaustrom, auf das urbane Leben in seinem OutdoorWohnzimmer, ... Architektur: Baujahr: Adresse: Kontakt:
Beschreibung der Skulpturen unter linz.at 1977 - heute Donaulände (östlich des LENTOS Kunstmuseums) www.linz.at/kultur/1043.asp
Station 2: Brucknerhaus Das Brucknerhaus ist ein international renommiertes Konzerthaus und besticht mit hervorragender Akustik. Architektur: Baujahr: Adresse: Kontakt:
Kaija und Heikki Siren 1969-74 Unter Donaulände 7 www.brucknerhaus.at
Station 3: Musiktheater Das Musiktheater ist die neue Linzer Oper. Auch die ThirdPlace-Inszenierung am Vorplatz beachten. Architektur: Terry Pawson Architects (Entwurfsplan) Architektur Consult mit Archinauten (Bauplan) Baujahr: 2009-13 Adresse: Blumauerstraße 3-5 Kontakt: www.musiktheater-linz.at Station 4: Bahnhofsviertel Das Linzer Bahnhofsviertel ist ein Architektur-Highlight für sich! Wie kein anderer Stadtteil vermittelt es die Metamorphose von der Industrie- zur Kulturstadt. Es begann mit dem Hauptbahnhof .... - Hauptbahnhof: mehrfach preisgekrönt, Holzbauer & Partner, 2002-2004 - Landesdienstleistungszentrum: Eric Steiner / Heinz Neumann mit Wolfgang Kaufmann, 2004 - Power Tower: eines der ersten Bürohochhäuser mit Passivhauscharakter, Aussenfassade illuminiert, Weber + Hofer AG, 2006-08 - Wissensturm: Weber + Hofer AG, 2006-08 - Terminal Tower: der höchste Wolkenkratzer Österreichs außerhalb von Wien, Holzbauer & Partner, 2008
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Hauptbahnhof (das Viertel schließt gleich an das Linzer Musiktheater an!)
- Pöstlingberg - „Die Kulturhauptstadt im Blick“ Die Aussichtsterrasse am Pöstlingberg erlaubt einen grandiosen Blick über die Kulturhauptstadt bis hin zu den Alpen! Das Stadtbild lässt dabei sehr schön die Identität von Linz erkennen: eine gelungene Symbiose von Kultur und Industrie. Ein perfekter Ort um sich zu orientieren, um das Flair der Stadt mit etwas Abstand auf sich wirken zu lassen. Tipp: Von dieser Aussichtsterrasse ist das Lichtermeer der Kulturhauptstadt Linz zur blauen Stunde2 ein besonderes Erlebnis! Zeit für einen Sundowner? Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
Wenige Gehminuten entfernt vom Restaurant „Pöstlingberg Schlössl“ (Am Pöstlingberg 14, 4043 Linz) Außenbesichtigung www.linz.at/tourismus/759.asp 30 Minuten (mit kurzer Pöstlingberg-Besichtigung)
(- Höhenrausch - „Kunst am Dach“) Das Projekt „Höhenrausch“ präsentiert auf den Dächern der Linzer Innenstadt eine Reihe von spektakulären Kunstwerken und interaktiven Installationen. Kunstgenuss mit hohem Spaßfaktor! Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
Offenes Kulturhaus, OK Platz 1, 4020 Linz 27. Juni- 19. Oktober 2014 täglich 10.00-21.00 www.ooekulturquartier.at 1- ? Stunden (je nach Spieltrieb)
(- Weitere Architektur-Highlights) „Schlossmuseum Linz Südflügel“ Der einst abgebrannte Südflügel des Linzer Schlosses stieg zeitgenössisch aus der „Asche“. Zusätzliche Besonderheit: Das bronzene Stadtrelief im Panoramadurchbruch. Es zeigt Linz vor dem Brand von 1800. Der Stadtplatz reicht dabei fast von Stadttor zu Stadttor - ein Indiz für die Wichtigkeit des Handels für Linz. Stadtbild lesen lernen! Architektur: Baujahr: Adresse: Kontakt: 2
HoG Architektur 2006-09 Tummelplatz 10 www.landesmuseum.at/schlossmuseum
Die Zeit zwischen Sonnenuntergang und völliger Dunkelheit.
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„Tabakfabrik“ Industriearchitektur mit Vision. Der erste große Stahlskelettbau in Österreich! Architektur: Baujahr: Adresse: Kontakt:
Peter Behrens / Alexander Popp 1929-35 Untere Donaulände 74 www.tabakfabrik-linz.at
„Pfarrkirche zur Hl. Theresia“ Ein Meilenstein moderner Kirchenarchitektur. Architektur: Rudolf Schwarz Baujahr: 1958-62 Adresse: Losensteinerstraße 6
Station „Science Park Linz“ Forschung trifft Design - die fünf „Finger“ des Science Parks der Johannes Keppler Universität. Auch auf die Bodengestaltung und die Sitzmöblierung im Außenbereich achten. Architektur: Caramel Architekten Baujahr: 2009-12 Adresse: Altenbergerstraße 66 Tipp: Die kostenlose Broschüre „30 Schauplätzen der Architektur inkl. Übersichtsplan“ des Tourismusbüros Linz ist eine perfekte Hilfe auf der Suche nach Architektur-Highlights!
(- voestalpine Stahlwelt - „Stahl im Blick“) In der voestalpine Stahlwelt bietet der Weltkonzern mit einer preisgekrönten Erlebniswelt neue und spannende Zugänge zum Thema „Stahl“. Einzigartig sind dabei Architektur und Inszenierung! Das innovative Gebäude gleicht einem Periskop, dessen Blick von der Aussichtsterrasse über das Industrieareal und die Stadt die Offenheit des Konzerns repräsentiert. Im Inneren durchwandern Sie in einem riesigen symbolischen Stahlwerk-Tiegel die Bereiche von der Stahlproduktion bis hin zur Verarbeitung. Zum Nachdenken regen dabei die Errungenschaften an, die uns moderner Stahl ermöglicht hat. Unterwegs zwischen Erlebnis-, Wissens- und Wertevermittlung! Tipp 1: Bei einer Werkstour haben Sie die seltene Möglichkeit, die Stahlproduktion hautnah zu erleben! Dazu müssen Sie jedoch mindestens einen halben Tag einplanen. Tipp 2: Im Umfeld der Stahlwelt zeigt der Weltkonzern seine Architekturbegeisterung. Ein architektonisches Highlight neben dem anderen. Industrie trifft Kultur! Adresse: voestalpine Stahlwelt, voestalpine-Straße 4, 4020 Linz
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Mo-Sa 09.00-17.00 Uhr; So und Fei geschlossen www.voestalpine.com/stahlwelt 1-2 Stunden
(- voestalpine Seelsorgestelle - „Ein Gott für Stahlarbeiter“) Wer die voestalpine Stahlwelt besucht, sollte auf dem Betriebsgelände unbedingt einen Abstecher zur Seelsorgestation des Stahlkonzerns machen. Ein architektonisches Highlight! Der moderne Flachbau schmiegt sich in eine Schlackegrube und lässt dabei unwillkürlich an eine Oase inmitten der Schwerindustrie denken. Spannend auch die Innendetails. Wer freundlich frägt, wird auch gerne eingelassen! Verborgene Details im Kirchenraum: eine Nockenwelle als Kerzenständer; der Stahl-Altar ist drehbar und kann so an die jeweilige Raumgröße angepasst werden; das Mehrfachnutzungskonzept (Der Hauptraum besteht aus Kirche, Versammlungssaal und Theke. Die Zwischenwände können je nach Bedarf entfernt und so die jeweilige Raumgröße variiert werden. Zum Schmunzeln: In seiner größten Konstellation reicht der Raum vom Altar bis zur Theke! Quasi eine Metapher dafür wie nahe einst die Stahlkocher bei ihrer gefährlichen Arbeit bei Gott waren.) Architektur: Baujahr: Adresse: Kontakt:
x architekten 2009-11 Wahringerstraße 30 www.voestalpine.com/menschundarbeit
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Tag 4: Freitag „Von Linz in den Strudengau“ (Enns - „Città Slow oder Mut zur Langsamkeit“) Enns ist die älteste Stadt Österreichs! Sie liegt erhaben auf einem sanft in die Donauebene auslaufenden Geländerücken, rund 4 Kilometer von der Enns-Mündung in die Donau entfernt. Ihre historische Altstadt erzählt mit prachtvollen Fassaden von einer blühenden Historie als Handelsstadt. Das Wahrzeichen der Stadt ist der 60 m hohe Stadtturm im Zentrum des malerischen Hauptplatzes. Enns ist Geschichte pur! Das Architekurensemble der Stadt ist historisch geprägt, das Lebensgefühl zeugt jedoch von innovativer Moderne. Enns ist die erste Città Slow (ital. città =Stadt, engl. slow=langsam) in Österreich! Mutig stellt sich die Stadt mit bewusster Entschleunigung chronischem Zeitmangel und Social-Media-Diktat entgegen. Mehr Zeit fürs Leben, mehr Zeit für sich. Die Projekte dieser Initiative wirken naturgemäß subtil und betreffen in erster Linie die Standortattraktivität und die Lebensqualität. Also nichts was als Tourist auf Anhieb erkennbar ist. Trotzdem ein zukunftsweisender Ansatz für Stadtentwicklungen. Zeit - darüber sollte man einmal nachdenken. Am besten bei einem Kaffee am Hauptplatz! Tipp: Vom Stadtturm eröffnet sich ein herrlicher Blick über Enns und das wellige Umland das Traun-Enns-Riedelland! Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
Hauptplatz, 4470 Enns Außenbesichtigung www.enns.at 1 Stunde (Turmbesteigung & Rundgang)
KZ-Gedenkstätte Mauthausen - „Kunst zur Erinnerung und Mahnung“ Mauthausen ist untrennbar mit den Schrecken des Nationalsozialismus verbunden. Im berüchtigten Konzentrationslager in der Nähe von Mauthausen waren in den Jahren 19381945 fast 200.000 Menschen inhaftiert - ungefähr die Hälfte davon wurde dort ermordet. Heute ist das ehemalige Konzentrationslager ein Ort der Erinnerung und der Mahnung. Und die zeitgenössische Architektur des Besucherzentrums und die zahlreichen modernen Skulpturen sind ein Versuch, mit den Schrecken dieser Zeit umzugehen. Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
KZ Mauthausen, Erinnerungsstraße 1, 4310 Mauthausen Täglich 09.00-17.30 Uhr (letzter Einlass 16.45 Uhr) www.mauthausen-memorial.at 1-? Stunden (Areal sehr weitläufig)
Fahrt durch das Machland Kurz nach Mauthausen weitet sich das Donautal zu einem breiten Becken - dem Machland. Ein buntes Mosaik aus weitläufigen Feldern. Die Siedlungen liegen meist am Rand der Ebene. Ein Gefühl der Weite entsteht. Und der Donaustrom versteckt sich meist hinter
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urigen Auwäldern. Er erinnert still daran, dass es sein Land ist, Schwemmland. Von Zeit zu Zeit zeigt er es auch deutlicher - mit Hochwasser.
Machlanddamm - „Technikwunder im Einklang mit der Natur“ Leben mit der Donau heißt auch immer Leben mit dem Hochwasser. Mitterkirchen stand dabei in den Jahren 1342, 1501, 1899, 1954, 1965, 1975, 1981, 1985, 1991 und 2002 unter Wasser. Bereits im Jahre 1993 wurde das Jahrhundertprojekt „Machlanddamm“ mit „Objektschutz vor 100-jährigen Hochwasserereignissen“ beauftragt. Durch das Jahrhunderthochwasser im Jahre 2002 musste das komplette Projekt kurz vor seiner Einreichung zur Umweltverträglichkeitsprüfung gänzlich neu überarbeitet werden. Im Jahr 2012 wurde schließlich fünf Jahre früher als geplant der letzte wichtige Abschnitt fertiggestellt. Das größte (!) Hochwasserschutzprojekt Österreichs schützt nun in den betroffenen Gemeinden Mauhausen, Naarn, Mitterkirchen, Baumgartenberg, Saxen, Grein und St. Nikola mehr als 1.000 Häuser. Dazu wurde ein ausgeklügeltes System aus Dämmen, Überflutungsbereichen, Pumpwerken und mobilen Elementen installiert. Diese Schutzbauten treffen wir in den obigen Gemeinden entlang des Donauradweges immer wieder an. Weitere technische Informationen finden Sie unter www.machlanddamm.at . Zum Nachdenken! Betrachten Sie die Jahresfolge der Hochwasser von Mitterkirchen noch einmal in Ruhe. Fällt Ihnen dabei etwas auf? Auflösung siehe Anhang.
Grein - „Das Tor zum Strudengau“ Das mittelalterliche Städtchen Grein ist einer der idyllischsten Donauorte dieser Reise! Im waldreichen Donauengtal gelegen, erzählt es mit kunstvollen Fassaden und herrschaftlichem Schloss von Wohlstand durch die Donauschifffahrt. Kein Wunder, war Grein doch lange Zeit das Tor zum legendären Strudengau! Der Wohlstand der Stadt begründete sich auf ihrer günstigen Lage an einer flachen Bucht am Außenufer einer Donaubiegung. Hier befand sich die letzte sichere Anlegemöglichkeit vor den gefährlichen Struden (= Strudel) des Strudengaus, einst die gefährlichste Schifffahrtspassage des gesamten Donaulaufes! In Grein nahm man ortskundige Lotsen an Bord, um die Schiffe sicher durch die Struden zu bringen. Häufig wurden hier auch die Schiffe entladen, damit die Gefahrenstellen mit weniger Tiefgang bewältigt werden konnten. Die Waren folgten auf dem Landweg und wurden nach den Struden wieder auf die Schiffe verladen. Die Stadt blühte so als Versorger für die Donauschifffahrt und als Umschlagplatz für das Mühlviertler Hinterland auf. Grein wurde damals auch das „goldene Städtchen“ genannt. Mit der Einführung der Dampfschifffahrt 1873 verlor die Stadt nach und nach seine wichtigste Erwerbsquelle. So begann man schon Mitte des 19. Jhdts., auf den heute so wichtigen Fremdenverkehr zu bauen.
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- Donaupromenade - „Kunst am Fluss“ Die Promenade entlang des Donauufers lädt zum Spazieren ein. Zum einen regt das Wissen um die einst letzte Anlegemöglichkeit vor den Struden zum Sinnieren an. Zum anderen zahlreiche moderne Skulpturen: der Brunnen „Mühlviertel“, die Hutinstallation, Metall-Scherenschnitte, ... Grein zeitgenössisch modern! Tipp: Hier kann man einen ereignisreichen Tag genussvoll ausklingen lassen!
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Tag 5: Samstag „Durch den legendären Strudengau nach Melk“ Grein - Schloss Greinburg - „Zeitgeist im Wandel“ Schloss Greinburg wurde 1491-1495 erbaut und gilt als einer der ersten Schlossbauten im deutschsprachigen Raum! Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Anlage tatsächlich von Anfang an als Schloss konzipiert und nicht erst nachträglich umgebaut wurde. Im 16. Jhdt. erhielt es weitgehend sein heutiges Aussehen. Ein Highlight ist ein seltenes Diamantgewölbe - ein architektonisches Meisterwerk! Zudem ist der ArkadenInnenhof aus der Spätrenaissance einer der größten und schönsten. Jetzt stellt sich die Frage: „Was hat das mit modern und zeitgenössisch zu tun?“ Nun, neben der puren Freude an kunstvollen Dingen zeigt es den Zeitgeist im Wandel - was heute alt ist, war einst innovativ. Diese Erkenntnis sollte etwas Überheblichkeit aus unserer Zeit nehmen und den Respekt vor alten Innovationen fördern. Einfach zum Nachdenken! Tipp: Im Schloss befindet sich auch das „Oberösterreichische Schifffahrtsmuseum“. Es bietet anschauliche Einblicke in die Welt der Schiffsleute, Naufahrer, Stanglreiter, Flößer, Schiffszüge, ... Quasi ein Muss für jeden Donaufahrer! Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
Schloss Greinburg, Greinburg 1, 4360 Grein 01. Mai- 26. Oktober; täglich 09.00-17.00 www.schloss-greinburg.at 1-2 Stunden
(Burg Kreuzen - „Hotel Schatz.Kammer“) Moderne Hotelarchitektur trifft historische Fluchtburg. Und das auf einem herrlichen Landschaftsbalkon. So könnte man das Projekt Schatz.Kammer kurz umschreiben. Wahrscheinlich einzigartig!! Aber der Reihe nach: Die Burg Kreuzen steht erhaben auf einem auslaufenden Höhenrücken im Aist-Naarn-Kuppenland, der steil zur sagenumwobenen Wolfsschlucht abfällt. Um 900 als Fluchtburg erbaut, war sie einst die zweitgrößte Wehranlage Oberösterreichs! Nach einer wechselvollen Geschichte kaufte sie 1974 schließlich der Fremdenverkehrsverband Kreuzen, baute sie teilweise neu auf und errichtete eine Jugendherberge. Später wurde daraus das innovative Hotel. Tipp: Vom Bergfried der Burg eröffnet sich ein wundervoller Panoramablick - über das umliegende Kuppenland, den tief eingegrabenen Strudengau bis hin zu den Alpen! Besonders eindrucksvoll im milden Streiflicht der untergehenden Abendsonne. Adresse: Kontakt:
Hotel Schatz.Kammer, Neuaigen 14, 4362 Bad Kreuzen www.burg-kreuzen.at
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Fahrt durch den Strudengau - „Gefürchtet!“ Tief hat sich die Donau zwischen Grein und Ybbs durch die waldreichen Berge gegraben. Die Landschaft ist ruhig und beschaulich. Ein friedvolles Gefühl stellt sich ein. Dem Wissenden offenbaren sich jedoch verborgene Zeichen, die anderes erzählen. Wir sind hier im legendären Strudengau! Der Name Strudengau leitet sich von Struden (=Strudel) ab. Befand sich doch hier einst der gefährlichste Schifffahrtsabschnitt des gesamten Donaulaufes. Die Greiner Bucht bot die letzte sichere Anlegemöglichkeit. Dann begann die tosende Hölle. Bereits kurz nach dem Ende der heutigen Uferpromenade in Grein markiert das markante Halterkreuz die erste Gefahrenstelle. An der Mündung des Gießenbaches (=Stillensteinklamm) in die Donau begann der gefährlichste Abschnitt des Strudengaus. Auch dort weist ein markantes Kreuz auf gegenüberliegenden Insel Wörth auf die Gefahr hin. Die Insel teilte den Donaustrom. Der rechte Donauarm war versandet und nur bei Hochwasser zu fahren. Die Wassermassen drängten sich so mit hoher Geschwindigkeit durch den linken Donauarm. Gefährliche Felsen ragten dort aus dem Wasser, bildeten starke Wirbel und tückische Stromschnellen. Kurz nach der Burg Werfenstein kamen die mächtigsten Wasserstrudel! Sie gaben dem Ort Struden (=Strudel) auch seinen Namen. Zahlreiche Schiffe und Schiffsleute verunglückten hier. Zumeist wurden die Ertrunkenen und die Verunglückten in der „Friedhofslacke“, einer Bucht am Nordufer mit Kehrwasser (=Gegenströmung), angeschwemmt. 1854 fuhr hier sogar die neue kaiserliche Donauyacht „Adler“ mit Kaiser Franz Josef I. und seiner Sissy an Bord in eine Havarie. In St. Nikola war die Gefahr - dem Hl. Nikola sei Dank - überstanden. Nur allzu gern zahlten die Schiffsleute den Pflichtobolus für die Erhaltung des örtlichen Donaufahrer-Spitals, des Treppelweges und die Bestattung für ertrunkene Unbekannte. Heute ist das alles kaum mehr vorstellbar - viele Hindernisse wurden im 18. und 19. Jhdt. beseitigt. Das Kraftwerk Ybbs-Persenbeug versenkte 1955 die Struden dann endgültig in den tiefen Wassern seines Rückstaus.
Ybbs - Hochwasserschutz „Architektur mit Mehrwert“ In Ybbs sollten Sie sich eine kurze Auszeit gönnen und die neuen Hochwasserschutzbauten an der Donaulände genauer ansehen! Die mächtigste Intervention ist naturgemäß die hohe Prallmauer am Ortsanfang. Ein „solitärer“ Pegelturm und ein an der Mauer angelehnter fragiler Glaskiosk, lassen hier dennoch die wahre Bauwerksgröße verschwimmen. Die niedrigen Mauern infolge erlauben einen offenen Blick auf den Strom, sie können aber im Falle des Falles einfach mit mobilen Elementen erhöht werden. Zahlreiche Sitzmöglichkeiten und ein stimmungsvolles Beleuchtungsdesign laden außerdem zum Verweilen ein. Aus einem „Hinterhof“ der Stadt wurde quasi ein Wohnzimmer im öffentlichen Raum! Architektur: Baujahr: Adresse:
Karl Langer 2010-11 Donaulände Höhe Peter-Rosegger-Promenade 5, 3370 Ybbs an der Donau
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Pöchlarn - „Das Oskar Kokoschka Haus“ Das Oskar Kokoschka Haus ist das Geburtshaus des weltberühmten Malers. Während der Sommermonate werden darin alljährlich Sonderausstellungen seiner Werken gezeigt. Eine wunderbare Möglichkeit, sich einer der vielen Facetten von Kokoschka zu widmen! Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
Oskar Kokoschka Haus, Regensburger Straße 29, 3380 Pöchlarn 10.Mai-26.Oktober; täglich 10.00-17.00 Uhr www.oskarkokoschka.at 1-2 Stunden
Stift Melk - „Ein Barockjuwel mit Zeitgeist“ Das weltberühmte Benediktinerstift Melk ist das Wahrzeichen des UNESCO-Welterbes Wachau! Imposant thront die mächtige Klosteranlage auf einem 60 m hohen Felsrücken über der Donau. Berühmt ist das Stift für seinen monumentalen Palastcharakter und Barockkunst in höchster Perfektion. Ein unvergessliches Gesamtkunstwerk! Unweigerlich stellt sich die Frage: „Was hat das Barockstift Melk mit zeitgenössischer Moderne zu tun?“ Mehr als man vermuten würde. An den vier Gebäudeseiten des großen Prälatenhofes entdecken wir zeitgenössische Darstellungen der vier Kardinaltugenden Mäßigung, Weisheit, Tapferkeit und Gerechtigkeit. Das Stiftsmuseum begeistert mit zeitgenössischen Inszenierungen und zeigt, wie historische Schätze modern in Wert gesetzt werden können. In der Nordbastei schafft die Kombination „Historischer Wehrbau & Moderne Architektur“ ein spannendes Ambiente für Wechselausstellungen. Und natürlich der stimmungsvolle Stiftspark, der auch mit modernen Skulpturen zu einer inspirierenden Auszeit einlädt. Erst auf den zweiten Blick wird bewusst, wieviel die „Moderne“ von den barocken Meistern in Hinblick auf emotionale Wirkung lernen kann. So wurde zum Beispiel der große Prälatenhof trapezförmig angelegt, um seine Größe optisch zu steigern. Gemalte Scheinarchitekturen unterstützen im Marmorsaal und in der Kirche das erhabene Raumgefühl. Die reichverzierte Decke der engen Wendeltreppe von der Bibliothek in die Stiftskirche wird bei einem Blick nach oben zu einem Kunstobjekt mit Tiefenwirkung. Und, und, und … Viel Spaß beim Entdecken! Besondere Highlights: die für ein Kloster untypischen Basteien (Wehrtürme) am Zugang zum Klosterfelsen, das innovative Stiftsmuseum, das kunstvolle Melker Kreuz, der herrschaftliche Marmorsaal, die altehrwürdige Bibliothek, die prachtvolle Stiftskirche, die Gebeine des Hl. Koloman, der harmonische Stiftspark, … Also Zeit nehmen und staunen! Tipp: Eine Stiftsführung bietet einen schönen Überblick über die vielfältige Faszination dieses größten Barockklosters Österreichs! Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
Stift Melk, Abt-Berthold-Dietmayr-Straße 1, 3390 Melk Mai-September: täglich 09.00-17.30 Uhr (Einlass bis 17.00 Uhr) März,April, Oktober: täglich 09.00-16.30 Uhr (Einlass bis 16.00 Uhr) www.stiftmelk.at 1-2 Stunden (ohne Stiftspark)
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Tag 6: Sonntag „UNESCO-Welterbe Wachau“ Fahrt durch die Wachau - „Welterbe-Landschaft“ Die Wachau ist wohl die berühmteste Landschaft der österreichischen Donau. Das stimmungsvolle Durchbruchtal erstreckt sich zwischen Melk und Krems. Seine besondere Faszination ist vielschichtig: die urigen Waldflanken, der liebliche Talboden, der berühmte Weinbau, die alten Wehrkirchen, die sagenumwobenen Burgen, ... Kein Wunder also, dass sie zum UNESCO-Welterbe gekürt wurde. Die Wachau ist vieles, aber keine schnelle Landschaft. Eine Landschaft für die Seele. Darum Mut zu Langsamkeit und zum Genießen! Tipp: Im Rahmen des zeitgenössischen Lichtkunstprojektes „Langsames Licht“ illuminiert die Künstlerin Siegrun Appelt ausgewählte Orte und Gebäude in der Wachau. Mehr dazu unter www.langsameslicht.com
Willendorf - „Ur-Kunst“ Im unscheinbaren Willendorf wurde das wohl berühmteste Fundstück Österreichs gefunden - die Venus von Willendorf! Die 11 cm hohe Kalksteinfigur zeigt eine nackte Frau mit üppiger Weiblichkeit und stammt aus dem Gravettien (ca. 25.000 Jahre v. Chr.). Neben ihrem Alter begeistern ihre perfekt abgestimmten Proportionen und die kunstfertige Ausführung der kleinen Statue. Ur-Kunst im wahrsten Sinne des Wortes! Bei der Venus dürfte es sich um ein Fruchtbarkeitssymbol handeln. Erstaunlicherweise zeigen auch andere europäische Venusstatuen dieses Zeitalters ein ähnliches Frauenbild. Gab es damals schon Kulturaustausch? Im kleinen Museum „Venusium“ in Willendorf erfahren Sie mehr über die Faszination „Venus von Willendorf“. Sie können sie übrigens auch anhand von Repliken mit ihren europäischen Kolleginnen vergleichen. Tipp: Vom Museum aus ist die Original-Fundstelle der Venus in nur wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. Mehrere Informationstafeln bieten dort anschauliche Einblicke in die Ausgrabungen vor Ort und die vergessene Welt der Steinzeitmenschen! Der Fundort ist übrigens ganztags zugänglich. Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
Venusium, Willendorf 68, 3641 Aggsbach Markt Di-Sa 10.00-12.00 Uhr und 14.00-16.00 Uhr; So, Fei 10.00-12.00 Uhr und 13.00-16.00 Uhr; Mo Ruhetag www.willendorf.info 30-45 min (mit Besuch des Original-Fundortes)
Krems -„Ein zeitgenössischer Geheimtipp!“ Krems begeistert mit einer mittelalterlichen Altstadt, die ihres gleichen sucht! Heute fast vergessen, gehörte die Stadt im Mittelalter zu den bedeutenden Handelsstädten Europas. In diesem Umfeld verbergen sich zeitgenössische Kulturhighlights der Sonderklasse - ein Höhepunkt dieser Reise! Zu internationaler Bedeutung verhalf Krems im Mittelalter der Kreuzungspunkt zweier großer Handelsverbindungen. West-Ost verlief der Donauhandel. Nord-Süd reichte eine Handelsroute über Böhmen und Mähren bis nach Schlesien bzw. Polen. Um 1150 war www.donau-oesterreich.at
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Krems das wichtigste Handelszentrum im Österreich! Der Eintrag von Krems in die Weltkarte des arabischen Gelehrten Al-Idrisi auf Augenhöhe mit Ulm, Regensburg, ... spricht Bände. Eigentlich ist Krems ja eine Doppelstadt bestehend aus Krems und Stein. Stein liegt an der Donau und war Lande- bzw. Zollplatz für Schiffe. Baulich hatte es aber kaum Platz für ausreichend Handelsfläche. Krems hatte hingegen eine mächtige Burg und genügend freie Baufläche, jedoch keinen Zugang zur Donau. Aus den einzelnen Schwächen wurden gemeinsame Stärken. In Krems kann man übrigens heute noch gut die zahlreichen verschiedenen Märkte erkennen - die kleinen Stadtplätze. Heute ist Krems-Stein eine jugendliche Universitätsstadt und ein kulturelles Zentrum von Niederösterreich. Die Weltoffenheit lebt weiter!
- Schifffahrts- und Welterbezentrum Wachau - „Ein zeitgenössisches Tor zur Wachau“ Das Schifffahrts- und Welterbezentrum Wachau ist ein architektonisches Highlight der Stadt! Es befindet sich am Schiffsanleger in Stein und symbolisiert ein zeitgenössisches Tor zur Wachau. Dabei begeistert vor allem die Leichtigkeit der überdimensionalen flügelartige Stahlkonstruktion. Der Welterbeinfobereich besteht aus einem Schilder-Labyrinth, welches subtil die Fülle an Erlebnissen vermittelt. Ein integrierter Gastronomiebereich und zahlreiche Sitzgelegenheiten, wie Strandkörbe, ... lassen einen beliebten Third Place entstehen. Ein Tor zur Stadt, zur Wachau und zur Moderne! Tipp: Weitere zeitgenössische Architektur-Highlights in Krems finden Sie im Architekturführer auf www.krems.at unter dem Menüpunkt „Tourismus“. Architektur: Baujahr: Adresse:
Najjar & Najjar 2010-11 Franz Zellerplatz 1, 3500 Krems
- Kunsthalle Krems - „Alte Meister der Moderne“ Die international bekannte Kunsthalle Krems hat sich der Kunst der klassischen Moderne bis hin zum Zeitgenössischen verschrieben. Ein besonderes Anliegen ist dabei das Neuentdecken alter Meister bzw. das Zeigen von in Österreich Unbekanntem. Eine spannende Reise durch unbekannt Bekanntes! Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
Kunsthalle Krems, Franz-Zeller-Platz 3, 3500 Krems-Stein Di-So, Fei 10.00-18.00 Uhr; Mo Ruhetag www.kunsthalle.at 1-2 Stunden (Je nach Ausstellung)
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- Karikaturmuseum Krems - „Kunstvolle Übertreibung“ Das einzige Museum für Karikatur, Cartoons, Comic und Bildsatire in Österreich! Zwei Wechselausstellungen zeigen thematische Auszüge aus der Welt der humorvollen Übertreibung. Eine Dauerausstellung ist dem „enfant terrible“ der österreichischen Karikaturszene gewidmet Manfed Deix. Neben dem bloßen Schmunzelfaktor, begeistern auch die angebotenen Führungen durch die Ausstellung. Sie bieten ungewöhnlich tiefgründige Einblicke in die „fremde“ Materie. Mutig sein und darauf einlassen! Nicht vergessen werden darf natürlich: die Architektur des Gebäudes stammt aus der Feder von Gustav Peichl - Architekt und IRONIMUS. Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
Karikaturmuseum Krems, Steiner Landstraße 3a, 3500 Krems-Stein Täglich 10.00-18.00 Uhr www.karikaturmuseum.at 1-2 Stunden (Je nach „Lesefreudigkeit“)
- (kunstmeile - „Kunst am Stück“) Die kunstmeile verbindet die zahlreichen Kultur- bzw. Kunstinstitutionen und erstklassige Gastronomie zwischen den historischen Stadtkernen von Krems und Stein. Ein ideales Nachschlagewerk für Kulturgenuss & Gaumenfreude! Mehr Infos unter www.kunstmeile-krems.at
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Tag 7: Montag „Die Ebene beginnt“ Langenlois - „Das LOISIUM - Architektur & Wein“ Ein Abstecher zum LOISIUM in der österreichischen „Weinhauptstadt“ Langenlois wird mehr als belohnt. Ein zeitgenössisches Gesamtkunstwerk! Die Anlage besteht aus der LOISIUM Weinerlebniswelt und dem LOISIUM Hotel. Die einzigartige Architektur stammt vom New Yorker Architekten Steven Holl. Die Idee „Unter, In und Über der Erde“ - der unterirdische Weinkeller, das aus der Erde wachsende Besucherzentrum und ein darüber scheinbar schwebendes Hotel. Alles eingebettet zwischen urigen Weinstöcken. Wahrzeichen ist der flächenreiche Metallkubus des Besucherzentrums. Darin befindet sich auch der Eingang zur hochwertig inszenierten Weinerlebniswelt. Via Audioguide führt ein Winzer durch die alten Weinkeller, erzählt vom Weinbau, vom Wein und gibt allerhand Anekdoten zum Besten. Künstlerische Installationen (Lasershows, ...) schließen zwischendurch immer wieder an das oberirdische Architekturerlebnis an. Natürlich bleibt auch Zeit für eine ausgiebige Weinverkostung. Die Erlebnisinszenierung stammt übrigens vom Raumszenographen „Steiner Sarner Schweiz“. Eine versteckte Attraktion ist der Weg durch die „9 Gärten zu den Gedanken des Winzers bei der Arbeit“. Er führt vom Hotel zum nahegelegenen Heurigen Bründlmayer. Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
Loisium, Loisium Allee 1, 3550 Langenlois April-Oktober täglich 10.00-19.00 Uhr November-März Mi-So 10.00-19.00 Uhr www.loisium-weinwelt.at 1-2 Stunden (nur Weinerlebniswelt)
Grafenegg - „Wolkenturm oder Kunst im Park“ Kunstgenuss im Landschaftsgarten! Schauplatz ist die rund 32 Hektar große Parkanlage des Schlosses Grafenegg. Das Schloss selbst ist der bedeutendste Schlossbau des romantischen Historismus in Österreich und damit eine Attraktion mit internationaler Strahlkraft. Im Jahr 2007 wurde in diesem spannenden Umfeld eine Open-Air-Bühne errichtet - der preisgekrönte Wolkenturm! Der Anspruch: einerseits einen zugkräftigen Veranstaltungsort und andererseits eine Bereicherung für den öffentlichen Park außerhalb des Spielbetriebs zu schaffen. Das ist gelungen - eine zeitgenössische Bühne & Kunstobjekt! Im Park laden noch weitere Kunstwerke zum Spazieren, Entdecken und Sinnieren ein. Eine Beschreibung dieser Installation erhalten Sie auf der Website unter „Kunst im Park“ oder vor Ort im Auditorium als Broschüre. Tipp: Das einzigartige Ambiente und die gute Akustik der Bühne genießt man am besten bei einer der zahlreichen Veranstaltungen!
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Wolkenturm- Architektur: - Baujahr:
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the next ENTERprise 2006-07
Adresse: Schloss Grafenegg, Grafenegg 10, 3485 Grafenegg Öffnungszeiten: Park ganzjährig frei zugänglich, bei Veranstaltungen am Wolkenturm ist das Areal ab 16 Uhr nur mit Eintrittskarte zum Konzert möglich. Kontakt: www.grafenegg.com Verweildauer: 1-2 Stunden
Fahrt durchs Tullnerfeld Das Tullnerfeld erstreckt sich von Krems bis zur Wiener Pforte. In Jahrtausenden schuf die Donau diese bis zu 14 km breite Schwemmlandterrasse. Üppige Uferwälder begleiten hier den mächtigen Strom. Die Landschaft im Anschluss ist fruchtbar. Und ein Farbteppich aus weiten Feldern zeugt von intensiver Landwirtschaft. Plötzlich bekommt der Name „Tullner-Feld“ eine neue Bedeutung! Einzigartig ist im Tullnerfeld die hohe Anzahl an Kraftwerken: die zwei Donaulaufkraftwerke Altenwörth und Greifenstein, die kalorischen Kraftwerke Dürnrohr, Theiß und Korneuburg und natürlich das nie in Betrieb gegangene Atomkraftwerk Zwentendorf. Natur und Technik - ein scheinbarer Kontrast, der sich hier aber als sehr spannend erweist.
Tulln - „Gartenstadt & Egon Schiele“ Heute ist Tulln weithin bekannt als attraktive Garten- und Messestadt. In Kunstkreisen begeistert sie hingegen als Geburtsort des weltberühmten Malers Egon Schiele. Unabhängig der Interessen ist die Stadt ein facettenreiches Erlebnis für sich! Tulln wird bereits im Jahr 791 als Stadt bezeichnet. Der mit der hiesigen Donaufurt verbundene Handel brachte Wohlstand, die Abhaltung von Landtagen politisches Ansehen. Die Blütezeit begann im 11. Jhdt., als die Babenberger die Stadt zu ihrer Residenz erkoren. So gehörte Tulln im Spätmittelalter neben Krems-Stein, Kornneuburg und Wien zu den bedeutendsten Städten Niederösterreichs. Durch die Verlagerung der Handelsrouten infolge des Brückenbaus zu Wien (1439) verlor Tulln in der Neuzeit an Bedeutung. Erst der Bau einer eigenen Donaubrücke und die Anbindung an die Eisenbahn führten im ausgehenden 19. Jhdt. wieder zu einem Aufschwung. Heute lockt Tulln als attraktive Garten- und Messestadt alljährlich Tausende Besucher an. Tipp: Ein Stadtrundgang lohnt sich! Karner, Salzturm, Nibelungendenkmal, Friedensreich Hundertwassers „Regentag“ (Schiff), ... Im Tourismusbüro gibt es einen kostenlosen Stadtplan, in dem die Sehenswürdigkeiten auch kurz beschrieben sind. Einfach holen!
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- DIE GARTEN TULLN - „Kunstvolle Gärten“ Natur ist eine Quelle der Inspiration. Kein Wunder also, dass wir stets versuchen, sie durch Gartenanlagen in unsere Siedlungsräume zu bringen. Die Gartenerlebniswelt „DIE GARTEN TULLN“ begeistert mit über 60 verschiedenen Themengärten und spiegelt damit auch die verschiedenen Strömungen des Zeitgeistes - von naturnahe bis zum modernen Kunstobjekt! Zum Seele baumeln lassen laden stündliche Wasserspiele ein, die sich synchron zu Musikstücken bewegen. Zum Sinnieren hingegen fünf „Kunst im Garten“-Installationen, welche internationale Künstler im Rahmen von „Kunst im öffentlichen Raum“ geschaffen haben. Allesamt sehr tiefgründige Auseinandersetzungen mit dem Thema Garten. Eine broschierte Beschreibung dazu erhalten Sie an der Kassa der Gartenerlebniswelt. Tipp: Sie können das Gartenschaugelände mit einem kurzen Spaziergang durch den urigen Auwald vom Hundertwasser-Schiff an der Donau aus erreichen. Dabei überqueren Sie die architektonisch beachtenswerte Seerosenbrücke und entdeckt auch die ersten Schauplätze der Kunstinstallationen von Nils Norman! Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
DIE GARTEN TULLN, Am Wasserpark 1, 3430 Tulln April-Oktober; täglich 09.00-18.00 Uhr www.diegartentulln.at 1-? Stunden
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Tag 8: Dienstag „Durch die Wiener Pforte nach Wien“ Tulln - Egon Schiele Museum - „Anfang & Ende“ Tulln ist die Geburtsstadt des weltberühmten Malers Egon Schiele. Aus diesem Anlass zeigt das hiesige Egon Schiele Museum rund 60 Werke aus seinen ersten und letzten Schaffensjahren. Teils stammen diese aus Privatsammlungen und sind erstmals in Österreich zu sehen. Tipp: Wer die Inspiration Schieles an Originalschauorten nachspüren möchte, sollte sein Geburtshaus besuchen. Zudem empfiehlt sich der Egon Schiele Weg durch die Stadt!
Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
Egon Schiele Museum, Donaulände 28, 3430 Tulln April-Oktober; Mi-So & Fei 10.00-17.00 Uhr www.egon-schiele.eu 1 Stunde
Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
Egon Schiele Geburtshaus, Bahnhofstraße 69, 3430 Tulln täglich 09.00-20.00 Uhr www.egon-schiele.eu 1 Stunde
(Museum Gugging - „Outsider Art“) Ein absoluter Geheimtipp! Gugging hat sich in den letzten 50 Jahren zu einem international beachteten Zentrum für Art Brut entwickelt! Art Brut (franz., „ursprüngliche, unverbildete Kunst“) bezeichnet die autodidaktische Kunst von Laien, Kindern und vor allem Menschen mit geistiger Behinderung. Frei von akademischen Normen, gesellschaftlichen Zwängen und wirtschaftlichem Ansinnen ist diese eine authentische Kunst der reinen Schaffensfreude. Wie alles begann! Am Anfang des 20. Jhdts. machte die aufkommende Fotografie immer mehr die reine Abbildung durch die Malerei überflüssig. Kunst musste sich neu definieren. So traten nun die Emotionen des Malers in den Vordergrund (Impressionismus, Expressionismus, Surrealismus). Die Kunstwelt war auf der Suche nach Neuem und nahm Anleihen aus exotischen Ländern, wie Afrika und Ozeanien. In dieser Zeit wurde man erstmals auf die künstlerischen Werke von Geisteskranken aufmerksam. Hier in Gugging, damals noch Heil- und Pflegeanstalt, begann Art Brut Ende der 60`er Jahre des 20. Jhdts. Der Psychiater Leo Navratil setzte Zeichentests für die Diagnostik ein. Begeistert von einigen Werken wandte er sich an den französischen Künstler Jean Dubuffet und wurde in seiner Meinung bestätigt. Eine intensive Zusammenarbeit entstand. Navratil förderte nun diese Patienten gezielt. 1970 fand bereits die erste Ausstellung statt. Navratil schuf infolge das Zentrum für Kunst- und Psychotherapie. Und aus den Patienten wurden KünstlerPatienten. Mit den Erfolgen änderte sich der Blickwinkel auf die Patienten. So löste Mitte der 80`er des 20. Jhdts. unter der Leitung von Johann Feilacher der Bezeichnung „Künstler“ den Begriff „Patienten“ vollends ab. Die Institution wurde zum „Haus der Künstler“, eine www.donau-oesterreich.at
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Wohngemeinschaft für die Kunstschaffenden. Einige der Künstler wurden international berühmt - so hängen Werke mit Ursprung in Gugging im Philadelphia Art Museum, im Setagaya Museum in Tokyo, ... Im Museum Gugging werden schwerpunktmäßig Werke der hier heimischen Künstler gezeigt. Sonderausstellungen schaffen internationale Vergleichsmöglichkeiten. Weltkunst im Verborgenen! Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
Museum Gugging, Am Campus 2, 3400 Maria Gugging Sommer Di-So 10.00-18.00 Uhr (Winter Di-So 10.00-17.00 Uhr) www.gugging.at 1 Stunde
Fahrt durch die Wiener Pforte Zwischen dem Tullner Feld und dem Wiener Becken muss der Donaustrom noch einmal die Berge durchbrechen - die Wiener Pforte. Am Nordufer begrenzt der Bisamberg (358 m), am Südufer der Leopoldsberg (425 m) und der Kahlenberg (484 m). Trotzdem es sich hier um die letzten Ausläufer der Alpen handelt, zeigt bereits das einstrahlende pannonische Klima seine Auswirkungen auf die Pflanzen- und Tierwelt. „Bisamberg“ - da stellt sich doch unwillkürlich die Frage, was dieser Flurname wohl bezeichnen mag? Eine Idee? Auflösung siehe Anhang.
ESSL MUSEUM - „Gegenwart im Wechsel“ Das Essl Museum ist weltweit eines der bedeutendsten Privatmuseen für Gegenwartskunst! Das Ehepaar Essl hat in über 40 Jahren rund 7.000 Kunstwerke aus aller Welt zusammengetragen. Um die Faszination der Werke mit der interessierten Öffentlichkeit teilen zu können, haben Sie im Jahr 1999 dieses Museum errichten lassen. Nun bieten Wechselausstellungen mit rund 3-4 monatiger Dauer zeitgenössischen Kunstgenuss auf internationalem Niveau. Übrigens gilt das Museumsgebäude als eines der Hauptwerke des österreichischen Architekten und Staatspreisträgers Heinz Tesar. Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
ESSL MUSEUM, An der Donau-Au 1, 3400 Klosterneuburg Di-So 10.00-18.00 Uhr; Mi 10.00-21.00 Uhr; Mo Ruhetag www.essl.museum 1-2 Stunden (Je nach Ausstellung)
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Tag 9: Mittwoch „Weltstadt Wien“ Wien - „Eine Weltstadt“ Wien ist ein Erlebnis für sich! Als schillernde Metropole mit rund 1,7 Millionen Einwohnern begeistert die Großstadt mit ihrem einzigartigen Spannungsfeld: Habsburgerflair und Moderne, Kultur und Kunst, Stadtleben und urbanes Naturerlebnis, ... Über Jahrhunderte stand Wien im Zentrum des Weltgeschehens. Das zeigen heute nicht nur die zahlreichen berühmten Prachtbauten, sondern auch die weltoffene Multikulturalität der Stadt. Zum Wesen der Stadt: Im Jahre 1156 verlegt der Babenberger Heinrich II. die Residenz des Herzogtums Österreich von Klosterneuburg nach Wien. Der Babenbergerhof wurde bald zu einem europaweit geschätzten Kulturzentrum. Mit Rudolf I. begann 1278 die berühmte Herrschaft der Habsburger. Sie sollte über Jahrhunderte bestehen. In dieser Epoche wurde Wien zur Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches. Zwei große Zäsuren für Wien und Europa waren die beiden Türkenbelagerungen (1529, 1683). Nachdem sich die Stadt endgültig als christliches Bollwerk gegen den Halbmond durchgesetzt hatte, blühte Wien im Freudentaumel zu einem barocken Kulturzentrum auf. Letztendlich versank das Heilige Römische Reich im Sog der Geschichte. Und das Kaisertum Österreich entstand - im Jahre 1804. Während der k.u.k. Monarchie erstrahlte Wien wie nie zuvor. Die beiden Weltkriege hinterließen in der Stadt ihre Spuren. Aber auch danach erblühte Wien wieder - zur modernen Weltmetropole, wie wir sie heute kennen! Tipp: Das Lebensgefühl der Stadt lässt sich besonders gut in einem Kaffeehaus, in der Fußgängerzone, am Donauufer, ... erleben. Wichtig: Zeit nehmen und genießen! Weniger ist oft mehr!
- Leopold Museum - „Moderne aus Österreich“ Die Sammlung Leopold zählt zu den bedeutendsten Sammlungen moderner österreichischer Kunst weltweit! Die Entstehungsgeschichte der Sammlung ist mindestens so unglaublich wie die Sammlung selbst. Entstanden ist sie aus einer Not. Der junge Medizinstudent Rudolf Leopold war nach einem Besuch des Kunsthistorischen Museums derart fasziniert, dass er beschloss, Kunstgeschichte zu studieren und selbst eine Kunstsammlung zu gründen. Die alten Meister waren jedoch unbezahlbar, so widmete er sich den Werken des 19. Jahrhunderts. Dabei stach ihm der damals in Vergessenheit geratene Egon Schiele ins Auge. So entstand die umfangreichste Egon-Schiele-Sammlung der Welt! Die Leopold Schiele-Bilder wurden weltweit in Ausstellungen gezeigt und trugen so maßgeblich zum späten Ruhm des Malers bei. Kunstgeschichte schreiben! In einer Dauerausstellung ist diese einzigartige Egon-Schiele-Sammlung zu sehen. Eine zweite Dauerausstellung zeichnet ein eindrucksvolles Bild der Wienerkunstszene um 1900 Jugendstil, Wiener Werkstätte, Expressionismus, ... Parallel dazu zeigen Sonderausstellungen thematische Auszüge aus der Welt der österreichischen Moderne. Einfach spannend! Die würfelförmige Architektur des Museumsgebäudes stammt übrigens von Ortner & Ortner. Der fast weiße Donaumuschelkalk stellt dabei einen Konnex zum hellen Sandstein
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der Ringstraßenbauten her. Das Konzept hinter der Architektur: Einblicke in die Sammlung, Durchblicke durch das Museum, atemberaubende Ausblicke in die Stadt. Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
Leopold Museum, Museumsplatz 1, 1070 Wien Mi-Mo 10.00-18.00 Uhr; Do 10.00-21.00 Uhr; Di Ruhetag www.leopoldmuseum.org 1-? Stunden
- Museum Moderner Kunst - „Ein Kunstzentrum der Moderne“ Das mumok - Museum Moderner Kunst - ist das größte Museum für moderne und zeitgenössische Kunst im Zentrum Europas! Die Sammlung umfasst rund 10.000 Kunstobjekte ab der Moderne. Darunter die Hauptwerke der Klassischen Moderne, der Pop Art, des Fluxus und des Wiener Aktionismus, ... Besonders erwähnenswert ist die Auseinandersetzung mit der aktuellen Film-, Foto- und Medienkunst. Durch mehrere parallel laufenden Wechselausstellungen lenkt das mumok den Fokus auf außergewöhnliche Themenbereiche und erlaubt so eine konzentrierte Begegnung mit der Moderne. Kunst im Fokus! So nebenbei! Die monolithische Architektur des Museumsgebäudes aus Basaltlava stammt von Ortner & Ortner. Spannend das gekrümmte, nach unten gezogene Dach. Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
mumok Museum Moderner Kunst, Museumsplatz 1,1070 Wien Mo 14.00-19.00 Uhr; Di-So 10:00-19:00 Uhr; Do 10.00-21.00 Uhr www.mumok.at 1-? Stunden
(- Albertina - „Die internationale Moderne“) Die Albertina zeigt in ihrer Schausammlung als einziges Museum Österreichs internationale Hauptwerke der klassischen Moderne - von Monet bis Picasso! Ein weiteres Highlight der Albertina ist ihre Grafiksammlung. Sie ist eine der bedeutendsten und umfangreichsten der Welt! Die Sammlung umfasst rund 50.000 Zeichnungen und Aquarellen und rund 900.000 Druckgrafiken - von der Spätgotik bis hin zur Gegenwart. Bereits im Jahre 1770 fing Herzog Albert von Sachsen-Teschen im Sinne der Aufklärung mit dem Sammeln an. Sammeln als Zeichen des Zeitgeistes! Tipp: Die internationale Moderne der Albertina ist im unmittelbaren Kontrast zur österreichischen Moderne des Leopold Museums besonders spannend! Adresse: Öffnungszeiten: Kontakt: Verweildauer:
ALBERTINA, Albertinaplatz 1, 1010 Wien Täglich 10.00-18.00 Uhr; Mi 10.00-21.00 Uhr www.albertina.at 1-2 Stunden (Je nach Ausstellung)
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- Rundfahrt - „Moderne ArchitekTour“ Wien ist eine Weltstadt. Das zeichnet sich auch in innovativen Architektur-Highlights ab. Zahlreiche internationale und nationale Architekten haben sich verewigt und wahre Kunstwerke geschaffen. Aber anders als in der Kulturhauptstadt Linz liegen diese bedingt durch die Größe der Stadt räumlich weiter verstreut. Hier einige Highlights, die bequem mit der U-Bahn zu erreichen sind: Station 1: „Motto am Fluss“ Schiffsanlegestelle in Schiffsform mit In-Restaurant „Motto am Fluss“. Tipp: Auch auf die Gastronomie am gegenüberliegenden Donauufer achten - quasi ein urbaner Strand! Zudem sind die riesigen Graffitis spannend, vor allem für Fotografen. Architektur: Baujahr: Adresse: Kontakt:
fasch&fuchs 2009-10 Schwedenplatz www.motto.at
Station 2: Fernwärmewerk Spittelau Die Außenhülle wurde durch Friedensreich Hundertwasser zu einem Kunstwerk! Die Wärmegewinnung erfolgt durch Müllverbrennung. Modernste Filtererlagen ermöglichen das. Vom No-Go zum Kunstwerk! Architektur: Friedensreich Hundertwasser Baujahr: 1988-92 Adresse: Spittelauer Lände 45 Station 3: Neuer Campus der Wirtschaftsuniversität Eine architektonische Landmarke, die von sechs weltweit renommierten Architekturbüros entworfen wurden. Das Zentrum besticht durch das markante „Librarry und Learning Center“, um das sich fünf weitere futuristische Gebäudekomplexe gruppieren. Es wurde ein Areal von 35.000 m² verbaut. Zusätzlich stehen 55.000 m² öffentlicher Raum zur Verfügung. Moderne Architektur von Weltrang! Architektur: Zara M. Hadid Architecture, CRABstudio, Atelier Hitoshi Abe, Estudio Carme Pinós S.L., NO.MAD Arquitectos, BUSarchitektur ZT Gmbh Baujahr: 2009-2013 Adresse: Campus WU, Welthandelsplatz 1, 1020 Wien
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Station 4: Gasometer Ein architektonisches Highlight! Die vier riesigen Ziegelzylinder der historischen Gasspeicher wurden durch innovativen Innenausbau zu einem verborgenen Stadtteil: Pueblo-Häuser, Shopping-Mall, Entertainmentcenter, ... Ein visionäres Gesamtkonzept. Es gibt übrigens nach Voranmeldung auch eigene Architekturführungen. Sollte man gesehen haben! Baujahr: Adresse: Kontakt:
1996 Guglgasse 6 www.gasometer.at
Station 5: DC-Towers & Donauplatte 3
Die DC Towers (Donau City Towers) sind zwei Wolkenkratzer in der Donaucity von denen der höhere bereits fertiggestellt wurde. Er ist mit 220 m das höchste Bürogebäude in Österreich! Um die windbedingten Schwankungen des Gebäudes zu dämpfen, wurde in Europa erstmalig, ein 305 Tonnen schweres Pendel als Schwingungstilger verbaut. So können die Schwankungen im 58. Stock auf nur 45 Zentimeter reduziert werden. Um die Passanten am Fuße des Towers vor allzu heftigen Fallwinden zu schützen, wurden am Vorplatz schirmartige Konstruktionen errichtet. Die Lifte bewegen sich übrigens mit 8 Meter pro Sekunde. Auch das ist Österreichrekord.
Die Intention der Gebäudeerrichter: „State of the art in baulicher Hinsicht und ein emotionales Statement für eine moderne Interpretation des Wirtschaftsstandortes Wien.“ Tipp1: Die öffentliche Aussichtsplattform befindet sich noch in Bau. Ein Sundowner im „57 Restaurant & Lounge“ erlaubt jedoch einen atemberaubenden Blick über die Stadt. 4
Tipp2: Im Umkreis der DC Towers befindet sich zahlreiche weitere moderne Gebäude die gemeinsam die moderne Skyline von Wien bilden. Ein Spaziergang über die „Donauplatte“ lohnt sich!
Architektur: Baujahr: 2010Adresse: Donau-City-Straße 7 Kontakt: www.viennadc.at
Dominique Perrault
Tipp: Wien Tourismus hat auf seiner Website www.wien.info unter „Sehenswürdigkeiten“ eine eigene Rubrik „Architektur & Design“ eingerichtet. Dort finden Sie nicht nur spannende Must-see´s zu verschiedenste Themen, sondern auch einen eigenen Architektur & Design-Führer „Vom Jugendstil bis zur Gegenwart“ mit Stadtplan zum Download! 3 4
Bildquelle: WienTourismus/Christian Stemper Bildquelle: WienTourismus/Karl Thomas
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Tag 10: Donnerstag „Die letzte Flussau & Österreichs Grenze“ Fahrt durch die Hainburger Au Zwischen den europäischen Hauptstädten Wien und Bratislava erstreckt sich entlang der Donau die letzte große Flussauenlandschaft in Mitteleuropa - der Nationalpark Donauauen! Auf einer Strecke von rund 36 km fließt die Donau hier noch völlig frei und formt mit ihren Pegelschwankungen von bis zu 7 Metern die Aulandschaft. Dieses Wechselspiel bildet für viele gefährdete Pflanzen- und Tierarten ein letztes Refugium. Einzigartig! So nebenbei! Im Jahre 1984 war die Au im wahrsten Sinne des Wortes dem Untergang geweiht. Nahe Hainburg sollte ein Wasserkraftwerk gebaut werden. Durch die legendäre Besetzung der Hainburger Au durch Naturfreunde und Umweltschützer konnte dies jedoch in letzter Minute verhindert werden. 1996 wurde letztendlich die Au unter höchsten Naturschutz gestellt - der Nationalpark Donauau war geboren.
schlossORTH Nationalpark-Zentrum - „Chillen unter Wasser“ Das Nationalpark-Zentrum schlossOrth ist das Besucherzentrum des Nationalparks Donauauen! Es vermittelt nicht nur sehr anschaulich die Naturwunder in dieser letzten großen Aulandschaft Mitteleuropas, sondern hält auch zeitgenössische Architektur-Details parat. So beruht zum Beispiel die moderne Zugangsgestaltung auf dem Prinzip der „Furkation“. Dieser naturkundliche Begriff bezeichnet verwilderte Flüsse mit zwei oder mehreren Gerinnen. Eine Metapher für die Donauauen des Nationalparks. Im Schlossinnenhof führt ein Stahltreppenturm auf die Aussichtsterrasse des Südturms. Das versteckte Highlight ist aber zweifelsohne der Unterwasser-Chillplatz im Wassertümpel am Au-Erlebnisgelände (Schlossinsel). Neugierig? Einfach hingehen und sich begeistern lassen! Architektur: Baujahr: Öffnungszeit:
Adresse: Kontakt:
nonconform, MAGK, synn architekten 2004-2005 März-September, täglich 9.00-18.00 Uhr Oktober-Novemeber, täglich 9.00-17.00 Uhr November-März, Wintersperre Schlossplatz 1, 2304 Orth www.donauauen.at
Hainburg - „Mittelalter-Juwel & verborgene Moderne“ Die Mittelalterstadt Hainburg ist die östlichste Stadt Österreichs und liegt im Grenzgebiet zur Slowakei bzw. zu Ungarn. Sie begeistert mit einer der geschlossensten Wehranlagen des 13. Jhdts. in Österreich - ein Erlebnis für sich! Im Mittelalter war Hainburg ein wichtiger Grenzposten des Heiligen Römischen Reiches. Kein Wunder also, dass Kaiser Heinrich III. im Jahr 1050 die Errichtung einer Feste am Schlossberg veranlasste. Bald entwickelte sich am Fuße der Burg eine Siedlung, die ab dem 12. Jhdt. quasi das Sprungbrett in den Donau-Osten war: für Händler, Aussiedler, Kreuzfahrer, ... Die wichtige Donaufurt nahe Hainburg unterstützte diese Entwicklung. Im Jahr 1194 ließ Herzog Leopold V. von Österreich die Stadt befestigen und die Burg ausbauen. Im 13. Jhdt. spielte Hainburg in der Politik mit Ungarn wieder eine große Rolle und so hielt der König hier oft Hof. Im Zuge dessen wurde auch die Wehranlage massiv
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erweitert - sowie wir sie heute kennen. Für Wohlstand sorgte der Warenverkehr mit Ungarn. 1683 brannten die Türken die Stadt nieder und töten einen Großteil der Bewohner. Danach hat sich die Stadt nie wieder richtig erholt. Heute verhelfen die Besinnung auf die mittelalterliche Bausubstanz und moderne Kulturveranstaltungen der Stadt zu einer neuen Blüte. Tipp: Unbedingt einen Stadtrundgang machen! Wenn möglich hoch bis zur Burgruine am Schlossberg (Tolle Aussicht). Im Tourismusbüro gibt es dafür eine kleine Karte mit den zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt.
- Martin-Luther-Kirche -„Kirche NEU“ Völlig unvermutet stößt man im mittelalterlichen Hainburg auf ein modernes Architektur-Highlight von internationalem Rang die evangelische Martin-Luther-Kirche! Die Kirche wurde noch als Modell bereits unter die 50 bedeutendsten Bauwerke der Welt eingereiht! Ihr Markenzeichen sind die vielfach geschwungene Dachkonstruktion und der zarte Glockenturm. Eine technische Besonderheit: das Stahldach wurde wie eine Formel1-Autokarosserie - aus Spanten mit Blechverkleidung - gefertigt und in einem Stück aufgesetzt! Architektur: Coop Himmelb(l)au Baujahr: 2010-2011 Adresse: Alte Postgasse 28, 2410 Hainburg
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Weitere Empfehlungen, Tipps und mehr … Architektur-Finder: - www.nextroom.at
Stellt mit den Experten der Architekturhäuser Europas die interessantesten Architekten und deren markanteste Bauten vor - auch in Österreich und Deutschland. Mit eigener Bauwerk-Suchfunktion!
- www.publicart.at
Bietet Informationen rund um die aktuellen Projekte für Kunst im öffentlichen Raum in Niederösterreich.
- www.koer.or.at
Bietet Informationen rund um die Kunstprojekte im öffentlichen Raum in Wien - von 1962 bis aktuell.
ArchitekTour-Führungen: Schon gewusst? Die meisten Architektenkammern bieten jährlich Führungen durch ausgewählte Vorzeigebauwerke mit den ausführenden Architekten an. Sie bekommen dabei nicht nur Informationen aus erster Hand, sondern auch Zugang zu Objekten, die an sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind! Teilnahme ist meist auch für Nichtmitglieder möglich. Weitere Infos unter: - Bayerische Architektenkammer: www.byak.de/start/architektur/architektouren - Arch+ Ing Akademie (Wien): www.archingakademie.at
Graffiti - Vandalismus und Kunst? Der Grat zwischen Vandalismus und hochdotiertem Kunstobjekt ist schmal. Das Institut für Graffiti-Forschung beleuchtet diese Kunstform von unterschiedlichsten Seiten. Resultat: Man sieht Graffiti danach mit anderen Augen! Mehr unter www.graffitieuropa.org.
Kultur clever erleben - mit ermäßigtem Eintritt! Entlang dieser Kulturroute ermöglichen verschiedene Tourismuskarten vielfach ermäßigte oder gar kostenlose Eintritte. Tipp: Je nach Bedarf die Cards kombinieren! - DONAU-CARD:
Bietet zwischen Passau und Grein vielfach ermäßigten Eintritt. Mehr Informationen unter www.donaushop.at.
- Niederösterreich-CARD:
Bietet im niederösterreichischen Teil der Donau vielfach kostenlosen Eintritt. Mehr Informationen unter www.niederoesterreich-card.at.
- Vienna CARD:
Bietet in Wien vielfach ermäßigte Eintritte. Inkludiert auch die kostenlose Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Mehr Informationen unter www.wienkarte.at.
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Anhang - Auflösung Passau „WC-Anlage - Architektur mit Knoff-Hoff“: Bautechnisch fällt auf, dass … • … sich die Eingangstüren zu den beiden Betonbauten jeweils auf deren „versteckten“ Stirnseiten befinden, anstatt auf den leichter zugänglichen Längsseiten. Wobei die stromoberste Stirnseite über keine Tür verfügt! • … die Innenräume bis oben verfliest sind. Der Grund dafür ist simpel: Hochwasser! Durch diese Bauweise kann die WC-Anlage bei Hochwasser einfach geflutet werden, ohne dass großer Schaden entsteht. Zudem lassen sich danach die Schwemmablagerungen einfach mit dem Wasserschlauch wieder entfernen. Tipp: Leben mit der Donau heißt auch immer leben mit dem Hochwasser. Auch heute noch! Entlang des Flusses finden wir immer wieder Hochwasserschutz-Interventionen - teils historisch, teils modern. Eine moderne sehen wir später auf dieser Reise in Ybbs.
- Auflösung „Machlanddamm - Technikwunder im Einklang mit der Natur“ Die schlimmen Hochwasser häufen sich mit der massiven Regulierung des Donaustromes! Ab den 50´er Jahren des 20. Jhdts. wurde die österreichische Donau durch den systematischen Bau von elf Laufkraftwerken in enge Bahnen gezwängt. Einstiges Überflutungsland wurde infolge besiedelt. Erkenntnis: Nicht alles, was neu ist, muss zwangsläufig gut sein! Und nachhaltiger Fortschritt kann nur im Einklang mit der Natur erfolgen! Das vergessen wir in unserer technikgläubigen Zeit leider allzu gerne. Eher unbekannt: Der 1947 entwickelte Masterplan der Donaustrom-Erschließer sah vor, dass, ein Kraftwerk nach dem andern gebaut werden sollte, um dieselben Baustelleneinrichtungen weiter zu verwenden. Das erklärt die auffällige Reihung der Fertigstellungsjahre der österreichischen Donaukraftwerke!
- Auflösung Fahrt durch die Wiener Pforte Bisamberg. Bis-am-Berg. Dämmert es? Die Donau fließt hier „bis am Berg“. Ortsnamen und Flurnamen geben sehr oft Aufschluss über Gründer, Besitzverhältnisse, Funktionen, Aussehen, Lage, ... Sie erzählen quasi „Kulturlandschaft“. Ein Blick in die Landkarte verrät viel mehr als den bloßen Standort - mal drauf achten!
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