DE Broschure i size

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i-Size Die neue EU-Verordnung für Kinderautositze Alles Wichtige für Sie im Überblick



Inhaltsverzeichnis

Einleitung

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Die aktuelle Verordnung

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Sicherheits-Quiz

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Die aktuellen Risiken

12

Die neue Verordnung

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i-Size ergänzt ECE R44

19

Fragen und Antworten

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i-Size – der nächste Schritt für Kindersicherheit

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Einleitung

Seit Maxi-Cosi vor fast 30 Jahren die erste Babyschale vorgestellt hat, ist viel passiert, was das Reisen für große und kleine Passagiere sicherer macht. Von der Anschnallpflicht für Erwachsene bis hin zur Kindersitzpflicht, die europaweit seit 2006 gültig ist, war es ein langer Weg. In den 2000er Jahren wurde durch die Einführung von Isofix ein weiterer bedeutender Schritt für die Kindersicherheit im Straßenverkehr unternommen. Und doch zeigten Experten seitdem weitere Risikoquellen und Lücken in Punkto Kindersicherheit auf. In 2013 steht nun der nächste Schritt an, um diese Lücken zu schließen: Die i-Size Verordnung wird für eine neue Generation Kinderautositze verabschiedet. i-Size ist das Ergebnis intensiver (Unfall-)Forschung und Weiterentwicklung bestehender Sicherheitskonzepte als Resultat der engen Zusammenarbeit zwischen Industrie und der Europäischen Kommission. i-Size würdigt und fördert die neusten Erkenntnisse der Forschung und ist zukunftsweisend für die Sicherheit von Kindern: i-Size – mehr Sicherheit durch Isofix, besserer Seitenaufprallschutz und länger rückwärtsgerichtetes Fahren. Diese Broschüre soll Bewusstsein dafür schaffen, wie wichtig der richtige Einsatz von Kindersitzen ist, über die neue i-Size Verordnung informieren und Eltern letztendlich bei der Auswahl des richtigen Kindersitzes helfen.

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Michael Neumann, Geschäftsführer Maxi-Cosi Deutschland

i-Size – der nächste Schritt für Kindersicherheit


Einleitung

„Ungesicherte Kinder haben ein 7-mal größeres Risiko, im Auto schwer verletzt oder getötet zu werden.“ (Quelle: Landesverkehrswacht.de) Sollte der Ernstfall eintreten, ist der richtige Schutz für Kinder lebenswichtig – zu Recht besteht die Kinderautositzpflicht. Unser Alltag bei Maxi-Cosi zeigt uns, fernab von Statistiken und Verordnungen, was das für Eltern bedeutet: Lieber Hersteller, Diese E-Mail soll einfach meinen Dank dafür ausdrücken, dass es Ihre phantastischen Autositze gibt. Am Montag vergangener Woche wollte ich an einem eiskalten Morgen meinen Sohn nur schnell bei meiner Schwiegermutter abgeben, als ich auf der Landstraße auf einer unsichtbaren Eisfläche ins Schleudern geraten bin. Mein Auto ist in die Seitenabsperrung gedonnert, hat sich überschlagen und ist mit mir und meinem elf Monate alten Sohn auf der Rückbank weiter geschlittert. Als ich mich aus dem Auto befreit hatte und zum hinteren Teil des Autos gerannt bin, war ich darauf gefasst meinen schlimmsten Albtraum wahr werden zu sehen! Das Bild, das sich mir bot, hätte kaum anders sein können: Mein Sohn saß, wenn auch kopfüber, genau so sicher und gesund in seinem Kinderautositz wie bei unserer Abfahrt und hatte sich keinen Zentimeter bewegt! Auch wenn er etwas erschüttert aussah, hat er weder geweint, noch hatte er den kleinsten Kratzer. Ich kann Ihnen nicht genug dafür danken, dass Sie einen so großartigen Kindersitz herstellen! Von Freunden habe ich erfahren, dass ich nun einen neuen Kindersitz brauche (auch wenn er keinen Schaden genommen hat) und ich werde mir wohl den gleichen Sitz noch einmal kaufen (naja, sobald ich ein Auto habe, wo ich ihn rein setzen kann). Dieser Autositz hat meinem Sohn wahrscheinlich das Leben gerettet. Noch einmal vielen Dank und beste Grüße, Clare (Konsumenten E-Mail an Maxi-Cosi)

i-Size – der nächste Schritt für Kindersicherheit

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Die aktuelle Verordnung

Mindest-Sicherheitsstandards durch die ECE Verordnung Alle derzeit in der EU auf dem Markt erhältlichen Kinderautositze müssen der Sicherheitsverordnung der Europäischen Union ECE R44/04 entsprechen. Die vierte Version trat im Juni 2005 in Kraft und schreibt ein Minimum an Sicherheitsstandards für Kinderautositze vor, die entweder mit dem für Erwachsene konzipierten Sicherheitsgurt angebracht oder mit Hilfe vorinstallierter Verankerungspunkte (Isofix) fest mit dem Fahrwerk verbunden werden. Die Sicherheitsverordnung ECE R44/04 schreibt den angemessenen Kindersitztyp definiert nach Gewicht vor und gibt zusätzlich eine ungefähre Altersangabe. Generell gilt, dass rückwärtsgerichtete Kindersitze (Gruppe 0+) für Babys unter 13 kg (bzw. bis zu einem Alter von 12 Monaten) verwendet werden sollten. Bei einem Gewicht von mehr als 13 kg (oder einem Alter über 12 Monaten) kann das Kind in einem in Fahrtrichtung angebrachten Kindersitz transportiert werden:

Alter bis ca. 12 Monate Gewicht 0-13 kg

ab ca. 12 Monate ab ca. 3,5 Jahre bis ca. 4 Jahre bis zu 12 Jahre kg 9-18

15-36 kg

ECE Klassen 0+ 1 2/3 Typische vorwärtsgerichtet Sitzposition rückwärtsgerichtet Die neue Verordnung i-Size wird zu diesen Optionen eine weitere Wahl bieten, d. h. sie wird die ECE R44/04 nicht ersetzen sondern ergänzen.

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i-Size – der nächste Schritt für Kindersicherheit


Die aktuelle Verordnung

Drei Zulassungsarten für Kinderautositze Unter ECE R44/04 können Sitze unterschiedlich zugelassen sein – nicht jeder Sitz passt in jedes Auto! Derzeit gibt es drei Arten von Zulassungen: universal: Der Sitz ist für die Verwendung in allen Fahrzeugen zugelassen, welche spezielle Vorschriften, ECE R14 und R16, erfüllen (Handbuch des Autos prüfen!). semi-universal: Wenn über die Universal-Zulassung hinaus Sicherheitsvorrichtungen, wie z. B. ein Stützfuß, zur Befestigung des Kindersitzes verwendet werden, müssen zusätzliche Tests durchgeführt werden. fahrzeugspezifische Zulassung: Hier muss der Autokindersitz für jedes Fahrzeugmodell separat durch einen dynamischen Crashtest-Versuch im Fahrzeug getestet werden. Deshalb müssen Sie für semi-universale oder fahrzeugspezifische Sitze prüfen, ob ein Sitz für Ihr Auto getestet wurde und in der Fahrzeugtypenliste des KindersitzHerstellers enthalten ist.

Vereinfachte Installation durch das Isofix-System Kindersitze, die mit dem Gurt gesichert werden, bieten ein großes Maß an Sicherheit – vorausgesetzt sie sind korrekt installiert. Forschungen in den 1990er Jahren haben ergeben, dass die Anbringung von Kinderautositzen häufig inkorrekt war. Bis zu 80% der Sitze waren in irgendeiner Form falsch angebracht, 20% sogar mit schwerwiegenden Fehlern. Das zeigte, wie sehr das Verhalten der Eltern die Sicherheit der Kinder im Auto beeinflusst:

i-Size – der nächste Schritt für Kindersicherheit

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Die aktuelle Verordnung

!

DARUM! Kindersicherheit ist mehr als die

Verwendung eines guten Kinderautositzes: Optimale Sicherheit = Technologie + korrekte Anwendung

Diese Erkenntnis führte zur Entwicklung eines neuen und einfacher zu bedienenden Installationssystems ohne Zuhilfenahme des fahrzeugeigenen Sitzgurts. Isofix, so der Name, ist ein weltweit standardisiertes System, um Kinderautositze im Fahrzeug zu befestigen, das in Kooperation mit der Autoindustrie entwickelt wurde. Dank Isofix können Kinderautositze mit Hilfe genormter Verankerungspunkte fest mit der Karosserie verbunden werden und sind so besonders stabil verankert. Das einfache „Klicksystem“ reduziert das Risiko einer Fehlinstallation auf ein Minimum. Zusätzlich zu den beiden Haltebügeln besitzen Isofix-Kinderautositze eine weitere Fixierungsvorrichtung. Sie sorgt dafür, dass der Kindersitz keine Rotations- oder Kippbewegungen vollführen kann. Diese Fixierung erfolgt entweder - durch einen Stützfuß, der auf dem Boden des Fahrzeugs aufsteht und dem Sitz dadurch Stabilität bietet; oder - durch einen oberen Haltegurt, auch Top Tether genannt, der an einem weiteren Befestigungspunkt verankert und fest gespannt wird; oder - seltener auch durch einen unteren Haltegurt, Low Tether, der ebenfalls an einem dritten Haltepunkt verbunden wird.

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Maxi-Cosi FamilyFix Basis mit Babyschale Pebble: Isofix-Haken und Stützfuß

i-Size – der nächste Schritt für Kindersicherheit


Die aktuelle Verordnung

Es gibt zum einen Sitze, die über Isofix-Haken verfügen, zum anderen Basisstationen, auf denen Sitze verschiedenen Alters besonders einfach angebracht werden können. Seit etwa 10 Jahren werden mehr und mehr Neuwagen mit den Isofix-Verankerungspunkten ausgestattet – ein bedeutender Schritt für mehr Sicherheit für Kinder im Auto, denn so haben viele Eltern die Möglichkeit, sich für die einfachere und daher sichere Isofix-Lösung zu entscheiden.

Zusätzliche Sicherheits-Technologien

Verletzungen Die aktuelle Norm ECE R44/04 fordert keinerlei Sicherheitsstandards für Unfälle mit Verletzungen infolge eines Frontalaufpralls einem Seitenaufprall, d. h. dass Kinderautositze zugelassen und zertifiziert sein können, ohne diesen wichtigen zusätzlichen Schutz zu bieten. Dabei ist das Verletzungs45% im Kopfbereich 29% 17% 9% risiko bei einem Seitenaufprall besonders groß: Kopf

Hals

Brust

Unterleib

Verletzungen infolge eines Seitenaufpralls 65%

6%

16%

11%

7%

Kopf

Hals

Brust

Unterleib

Andere

Quelle: CREST: Unfalldatenbank – Schwere Verletzungen infolge eines Seitenaufpralls Quelle: CREST: Unfalldatenbank – Schwere Verletzungen infolge eines Seitenaufpralls

Viele Hersteller haben dieses Manko dank intensiver Forschung bereits lange erkannt und Sitze entwickelt, die Seitenaufprallschutz bieten. Konsumenten haben somit die Möglichkeit, sich beim Kauf eines Sitzes in jeder Alterklasse für zusätzlichen Seitenaufprallschutz zu entscheiden. Achten Sie beim Kauf darauf!

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Die aktuelle Verordnung

Bei allen Maxi-Cosi Kinderautositzen sind diese Innovationen bereits enthalten. So bieten beispielsweise unser Side Protection System und die AirProtect® Technologie besonderen Schutz für Kinder jeden Alters: Side Protection System Bei unserem „SPS“ sind die Teile eines Autositzes, die den Kopf- und Oberkörper Ihres Kindes umrahmen, mit zusätzlichen Schichten hochwertigen EPS- und SPS-Schaums ausgekleidet: Dieses Material absorbiert bewiesenermaßen die einwirkenden Kräfte und reduziert das Verletzungsrisiko erheblich. AirProtect® Auch AirProtect® wurde speziell dafür entwickelt, den Kopf des Kindes bei einem Seitenaufprall zu schützen. Und genau diese Eigenschaft macht diese Technologie so einzigartig: AirProtect® reduziert die Aufprallkräfte bei einem Unfall – insbesondere im empfindlichen Kopfbereich Ihres Kindes – unmittelbar auf ein Minimum, indem es diese von dem Körper Ihres Kindes wegleitet und in der Kopfstütze abfängt. Durch ein kontrolliertes Entweichen von Luft verringert die hochmoderne AirProtect® Technologie das Verletzungsrisiko erheblich.

Maxi-Cosi RodiFix und Pearl bieten Seitenaufprallschutz für verschiedene Altersstufen

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i-Size – der nächste Schritt für Kindersicherheit


Sicherheits-Quiz

Sicherheits-Quiz - Testen Sie Ihr Wissen zur Kindersicherheit 1

Babys sollten aus der Babyschale, a. … wenn sie 12 kg wiegen – dann sind sie schwer genug. b. … wenn ihre Füße gegen die Rückenlehne stoßen, sonst wird es zu unbequem. c. … wenn der Kopf über den Rand der Babyschale ragt.

2

Isofix hat den Vorteil, a. … dass die Sitze beim Fahren weniger bewegt werden. b. … der korrekte Einbau einfacher ist. c. … dass das System nur 2 Verankerungspunkte benötigt.

3

Seitenaufprallschutz … a. … ist nur in Gruppe 0+ und Gruppe 1, also bis zu einem Alter von 4 Jahren, wichtig. b. … ist nur bis zu einem Gewicht von 18 kg erforderlich. c. ... ist ein wichtiger Schutz für Kinder unter 1,5 m.

LÖSUNGEN : 1c, 2b, 3c

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Die aktuellen Risiken

So ist die Situation auf Europas Straßen Durch die Einführung von Isofix und der Weiterentwicklung von zusätzlichen Sicherheitstechnologien nimmt die Zahl der bei einem Unfall getöteten Kinder in Europa seit Jahren glücklicherweise Anzahlab:der Unfalltodesopfer

bei Kindern in Europa Anzahl der Unfalltodesopfer bei Kindern in Europa 800

2,0

700

400

1,0

300 200

0,5

100 Unfalltodesopfer bei Kindern

0

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

0,0

Quelle: CARE database/EC

500

Quelle: CARE database/EC

1,5

600

Doch noch immer sterben jede Woche 10 Kinder auf Europas Straßen, 1.150 Kinder werden jede Woche im Straßenverkehr verletzt. (Quelle: WHO 2007, EEVC Working Group 18 Report Child Safety (Feb. 2006)) Demnach sind noch immer Verbesserungen nötig, um die Sicherheit von Kindern weiter zu stärken. Die neue Verordnung soll einige dieser Verbesserungen gesetzlich verankern.

Mit dem Maxi-Cosi MiloFix länger rückwärtsgerichtet fahren

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Die aktuellen Risiken

Risikoquellen für die Kindersicherheit 1. Falsche Befestigung der Kindersitze Noch immer sind sich nicht alle Eltern der Vorteile des Isofix-Systems bewusst. Auch zeigen neuere Studien, dass sich seit den 1990ern nur wenig am Verhalten der Eltern geändert hat: 52% aller mit dem Drei-Punkt-Gurt befestigten Kinderautositze werden falsch angebracht. 27 % bergen ein deutlich erhöhtes Sicherheitsrisiko. (Quelle: protectchildgb.org.uk)

!

DARUM! Die neue i-Size Verordnung wird dafür sorgen, dass das sichere Isofix-Verankerungssystem in Zukunft noch häufiger eingesetzt wird.

2. Fehlende Seitenaufprallschutz-Standards Laut der derzeitigen EU-Vorschrift sind keine Sicherheitsstandards für Unfälle mit einem Seitenaufprall vorgeschrieben, d. h. dass Kinderautositze, die keinerlei Schutz bei einem Seitenaufprall bieten, trotzdem zugelassen und zertifiziert sein können.

!

DARUM! i-Size wird dafür sorgen, dass Seitenaufprallschutz zur

Pflicht wird. Somit werden zukünftig ALLE Kinderautositze ausreichend Schutz bei einem Seitenaufprall bieten!

Komfortable Sicherung des Kindes im Maxi-Cosi Axiss

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Die aktuellen Risiken

3. Verfrühtes vorwärtsgerichtetes Fahren Seit der Einführung von Isofix wurden weitere mögliche Risiken bei der Verwendung von Kinderautositzen, besonders für Kinder unter 15 Monaten, entdeckt. Auffällig ist dabei eine Unsicherheit der Eltern in Bezug auf den richtigen Zeitpunkt für den Wechsel zur nächsten Sitzgröße: Die offiziellen Empfehlungen sind missverständlich, was dazu führt, dass Eltern oft zu früh von der Babyschale (Gruppe 0+) zu einem größeren Sitz in Fahrtrichtung wechseln. Denn die nächsthöhere Sitzklasse ist bereits ab 9 kg zugelassen. Häufig nehmen Eltern auch fälschlicherweise an, dass ein Baby zu groß für die Babyschale ist und sich unwohl fühlt, weil es mit den Füßen die Rückbank berührt. Aber: Durch diesen verfrühten Wechsel läuft das Kindeines eher Gefahr, Der Halsbereich Babys im istFalle bis 15 Monat einer Kollision im Nacken- und Kopfbereich verletzt zu werden. noch nicht ausreichend entwickelt,

um den relativ schweren Kopf zu halten

Der Halsbereich eines Babys ist noch nicht ausreichend entwickelt, um den relativ schweren Kopf zu halten

!

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Bei der Geburt

15 Monate

DARUM! i-Size wird dank neuer, eindeutiger Regelung einem verfrühten Wechsel vorbeugen!

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Die neue Verordnung

Mehr Sicherheit durch i-Size 1. Isofix für alle Sitze Seit Mitte der 2000er Jahre werden immer mehr Neuwagen mit Isofix-Verankerungspunkten ausgestattet. Derzeit sind es ca. 60% aller im Straßenverkehr teilnehmenden Autos. Allerdings gibt es weiterhin eine große Anzahl von Eltern, die das System nicht nutzen, auch wenn sie im Besitz eines Isofix-Fahrzeugs sind. So verwenden immer noch viele den fahrzeugeigenen Sicherheitsgurt, um den Kinderautositz zu befestigen – das Risiko einer Fehlinstallation bleibt dabei hoch! Die Einführung einer neuen Verordnung, die die Nutzung des leichter zu bedienenden Isofix-Systems fördert, erleichtert es damit den Eltern, ihre Kinder sicher und korrekt zu sichern. So kann das Risiko unsicherer Installationen und die Verletzungsgefahr für Kinder im Falle eines Unfalls reduziert werden.

Weniger falsche Installationen durch Isofix

2. Verbesserter Seitenaufprallschutz – gesetzlich gefordert Bei Autounfällen liegt der Anteil von Unfällen mit Seitenaufprall in Europa insgesamt bei ca. 22%. In Bezug auf den Seitenaufprallschutz für Kinderautositze gibt es derzeit keine gesetzliche Regelung. So lag es in der Verantwortung der Kindersitzhersteller, wie viel Schutz ein Sitz im Falle eines Seitenaufpralls zu bieten hat. Und es lag an den Eltern, ob sie sich – bewusst oder unbewusst – für diesen Extra-Schutz beim Kauf entscheiden oder nicht.

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Die neue Verordnung

Dieser Unsicherheit im Verhalten und den großen Sicherheitsunterschieden im Produktangebot kann entgegengewirkt werden: i-Size stellt hohe Anforderungen in Sachen Seitenaufprallschutz und sorgt dafür, dass jeder nach i-Size zugelassene Sitz diesen Schutz für Kinder aller Größen bietet:

Seitenaufprallschutz in jedem Kindersitz

3. Neue Auswahlkriterien für Kindersitze 3.1. Altergrenze von 15 Monaten Aktuelle Tests belegen, dass Babys länger als bisher empfohlen in einem rückwärtsgerichteten Autokindersitz transportiert werden sollten. i-Size wirkt der Wahl eines falschen Sitzes und dem frühzeitigen Wechsel daher in gleich zweierlei Hinsicht entgegen: i-Size schreibt ausdrücklich die Verwendung eines rückwärtsgerichteten Kindersitzes bis zu einem Alter von mindestens 15 Monaten vor, da mit zunehmendem Alter des Kindes der Halsbereich besser entwickelt ist, um den Krafteinwirkungen trotzen zu können. Danach lässt i-Size Eltern die Wahl, ihr Kind vorwärts- oder rückwärtsgerichtet zu transportieren.

Besserer Schutz für den Hals- und Kopfbereich

Aber auch eine weitere Änderung wird die Auswahl eines passenden Kinderautositzes für Eltern deutlich vereinfachen:

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i-Size – der nächste Schritt für Kindersicherheit


Die neue Verordnung

3.2. Größe statt Gewicht! Bei i-Size wird die Größe des Kindes in cm statt des Gewichts in kg als Referenz angegeben - letztendlich wird die Wahl eines Kindersitzes genauso einfach, wie die Auswahl von Kinderbekleidung. Für welche Körpergröße ein Kindersitz geeignet ist, wird von den Herstellern festgelegt und auf jedem Sitz angegeben.

Weniger frühzeitige Wechsel dank klarer Größenangaben

4. Es ist an der Zeit Es ist unsere soziale, politische und ethische Pflicht, kontinuierlich höhere Sicherheitsstandards in allen Lebensbereichen zu entwickeln – vor allem wenn es der technische Fortschritt erlaubt. Mittlerweile ist fast ein Jahrzehnt seit dem letzten großen Durchbruch im Bereich Kinderautositze (d. h. Isofix) vergangen. Es ist daher an der Zeit, den nächsten Schritt zu tun.

i-Size – der nächste Schritt für Kindersicherheit

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Die neue Verordnung

i-Size auf einen Blick Die i-Size Verordnung ist ein zusätzlicher, neuer EU Standard für noch mehr Sicherheit, der im Juli 2013 verabschiedet wird. Sie wird die aktuelle Norm nicht ersetzen, sondern Eltern eine zusätzliche Option bei der Wahl des Kindersitzes bieten. Für die neuen, nach i-Size zugelassenen Sitze gelten folgende Punkte: 1

Förderung der Verwendung des Isofix-Systems, dadurch minimiertes Risiko einer falschen Installation.

2

Verbesserter Schutz bei einem Seiten- und Besserer Schutz bei einem Seitenaufprall. 1

3 4

Rückwärtsgerichtetes Fahren ist für Kinder Die Verwendung rückwärtsgerichteter Kindersitze ist 2 bis 15 Monate vorgeschrieben . für Kinder bis 15 Monate bei IsoFix-Sitzen vorgeschrieben

5

Jeder i-Size Sitz passt in jedes i-Size Auto.* Längenklassifizierung für eine einfachere Wahlkompatibel des i-Size werden mit dem Isofix-System sein. 5 Sitze

Frontalaufprall sowie wesentlich mehr Schutz für Kopf- und Halsbereich

3

i-Size unterstützt zudem das Isofix-System, welches

4

Alle i-Size Autositze sind kompatibel mit Fahrzeugen, die mit dem Isofix-System ausgestattet sind

Längenangaben in Zentimetern vereinfachen die Wahl des richtigen das Risiko einer falschen Anbringung im Vergleich zu Kinderautositzen mit Gurtinstallation minimiert Kindersitzes und ersetzen die bisherigen Angaben in kg.

richtigen Kinderautositzes, angelehnt an das Konfektionsgrößensystem

Kg

Cm

(* Mehr zu „i-Size Autos“ auf Seite 19 und in den Häufig gestellten Fragen im Anhang)

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i-Size ergänzt ECE R44

Warum ist die neue Verordnung kein Ersatz für die alte? Beide Verordnungen werden parallel existieren. Die i-Size Verordnung betrifft ausschließlich i-Size Kindersitze, das heißt Sitze, die entsprechend der neuen Norm hergestellt und zugelassen werden. Die Verordnung ECE R44 ist weiterhin gültig für mit dem Drei-Punkt-Gurt installierte Kinderautositze sowie für Isofix-Sitze, die nach der ECE R44/04 zugelassen wurden. Warum? Es muss der Automobilindustrie – und im zweiten Schritt auch den Konsumenten – erst die Möglichkeit gegeben werden, sich mit dem passenden Fahrzeug auszustatten. Denn auch die Autoindustrie muss Veränderungen an den Autos vornehmen, um sie i-Size kompatibel zu machen: i-Size Kinderautositze werden in alle i-Size Autos passen. Das heißt, dass eines Tages jeder Sitz in jedes Auto passen soll, um so die Auswahl für die Eltern noch weiter zu vereinfachen. Bis dahin werden i-Size Sitze mit dem Isofix-System kompatibel sein und in viele Autos passen. Die jetzigen Zulassungsarten semi-universal oder fahrzeugspezifisch werden demnach nicht mehr existieren. Da jedoch bei einigen heutigen Autos noch immer fahrzeugspezifische Eigenschaften, wie zum Beispiel ein Unterboden-Staufach eine universelle Nutzung verhindern, muss auch von Seiten der Automobilindustrie nachgebessert werden. (Mehr zu i-Size Autos in den FAQs im Anhang). Momentan spricht die EU lediglich die Empfehlung aus, sich zugunsten von Isofix-kompatiblen Sitzen zu entscheiden, sehr langfristig werden wahrscheinlich nur noch Isofix-kompatible Sitze den EU-Sicherheitsvorschriften entsprechen. Das bedeutet aber nicht, dass die Fahrzeughalter alter Wagen ohne Isofix-Vorrichtungen Strafen befürchten müssen! Diese Entwicklung verläuft ähnlich wie bei Sicherheitsgurten für Erwachsene: In einem ersten Schritt mussten alle Neuwagen mit Sicherheitsgurten ausgestattet sein. Erst als dies zur Norm auf den Straßen wurde, trat die Anschnallpflicht für Fahrer und Beifahrer in Kraft.

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i-Size ergänzt ECE R44

Die Entwicklung von ECE zu i-Size In den nächsten Jahren werden somit Kinderautositze erhältlich sein, die nach unterschiedlichen Verordnungen zugelassen sind. Die bedeutet natürlich nicht, dass Sie sich sorgen müssen, ob Ihr aktueller Kinderautositz sicher ist. So bieten z. B. alle heutigen Kindersitze von Maxi-Cosi durch technische Innovationen einen sehr hohen Sicherheitsstandard, wie die guten Testergebnisse von ADAC oder Stiftung Warentest beweisen. Die neuen i-Size Sitze werden zukünftig aber nach anderen Kriterien beurteilt:

i-Size

R44 Gruppeneinteilung an Körpergewicht orientiert

l

l Einteilung an Körpergröße orientiert

Vorwärtsgerichtetes Fahren ab 9 kg möglich

l Vorwärtsgerichtetes Fahren ab 15 Monaten möglich

l

Gültig für Gurt und Isofix

l

l

Fahrzeugtypenliste benötigt

l

l

Nur für Isofix gültig Jeder i-Size Sitz passt in jedes i-Size Auto

Die neuen Kinderautositze werden voraussichtlich erst ab Ende 2013 erhältlich sein. Denn nachdem die neue Verordnung im Juli 2013 auf EU-Ebene verabschiedet wurde, müssen auch die neuen Test-Anlagen, die benötigt werden, um die neuen Sicherheitsstandards zu überprüfen, vorhanden sein. Erst dann können Kinderautositze nach der neuen i-Size Verordnung getestet und zugelassen werden.

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i-Size ergänzt ECE R44

Expertenmeinungen zur neuen Verordnung „Wir freuen uns sehr, dass sich so viel auf dem Gebiet Seitenaufprallschutz getan hat. Und natürlich wird das i-Size System die Wahl des richtigen Kinderautositzes für Verbraucher in der EU wesentlich erleichtern.“ Peter Broertjes EU-Abgeordneter Automobilindustrie „Die i-Size Verordnung ist ein wichtiger Schritt, da das Klassifizierungssystem für Kinderautositze dann verständlicher für Eltern wird. Sie müssen sich dann nur noch nach der Körperlänge ihres Kindes richten, und jeder i-Size Sitz ist mit jedem i-Size kompatiblen Fahrzeug kombinierbar. Außerdem schreibt i-Size eine Aufstockung für die Verwendung rückwärtsgerichteter Kinderautositze auf 15 Monate vor.“ Ronald Vroman Europäische Verbraucherorganisationen – ANEC „Bislang entsprachen die Testverfahren dem Standard, der für Fahrzeuge aus den 1970er Jahren angewandt wurde. Die neuen Testverfahren laut i-Size Verordnung sind wesentlich repräsentativer für heutige Fahrzeuge und entsprechen daher eher dem Standard moderner Autos.” Marianne Hynd Bereichsleiterin Kindersicherheit im Auto TRL Child Safety Centre, Großbritannien

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Fragen und Antworten

Häufig gestellte Fragen zu i-Size Frage: Muss ich Kinderautositze nun nach Größe oder Monaten auswählen? Antwort: In der neuen Verordnung wird das Alter des Kindes (15 Monate) als Mindestdauer für rückwärtsgerichtetes Fahren berücksichtigt. Die Sitze können dann nach Größe ausgesucht werden – so kann beispielsweise das Kind durchaus von der Babyschale nach 12 Monaten in einen größeren Sitz wechseln, ABER zu einem Sitz, in dem das Kind noch eine ganze Weile (mindestens bis zu 15 Monaten) rückwärtsgerichtet fahren kann. Der Wechsel von Gewicht in kg zu Länge in cm ist ein wichtiger Schritt, da Kinder sich unterschiedlich entwickeln und damit ein neutrales Kriterium gewählt wurde. Frage: Wann kann ich denn i-Size Sitze kaufen? Antwort: Etwa ab Herbst 2013 können Kindersitze nach i-Size geprüft und zugelassen werden. Die ersten i-Size Kindersitze werden voraussichtlich ab Ende 2013 im Handel sein. Sie können dann in (den meisten) Isofix-Autos montiert werden. Frage: Wann wird es i-Size- fähige Autos geben? Antwort: i-Size Autos, die dann auch entsprechend gekennzeichnet sind, wird es vermutlich erst ab 2014 geben (aber natürlich passen i-Size Sitze in sehr viele aktuelle Autos, die mit Isofix ausgerüstet sind). Frage: Welche Kriterien muss ein i-Size Auto dann erfüllen? Antwort: l Es verfügt über Isofix-Verankerungspunkte l Es verfügt über einen Top Tether Verankerungspunkt l Der Wagenboden ist für den Stützfuß eines Kindersitz-Systems ausgelegt. l Auf den Sitzen ist genügend Platz für einen i-Size Kindersitz, in dem das Kind mindestens 15 Monate rückwärtsgerichtet fahren kann. l Im Handbuch des Fahrzeuges sind die entsprechenden Informationen über i-Size ausführlich beschrieben.

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Impressum: Herausgeber: Dorel Germany GmbH, Frechen Konzept/Redaktion: Dorel Germany GmbH und Krauts PR - Studio für PR + Brand Activation GmbH, München Haftungsausschluss und Urheberrecht Diese Broschüre wurde mit größter Sorgfalt recherchiert, entworfen und erstellt. Wir übernehmen jedoch keine Gewähr in Bezug auf die Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit der genannten Informationen. Die durch die Dorel Germany GmbH erstellten Inhalte unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Erstellers. Kopien dieser Broschüre sind nur für den privaten, nicht kommerziellen Gebrauch gestattet. Copyright Dorel Germany GmbH, 2013

i-Size – der nächste Schritt für Kindersicherheit


Im Juli 2013 wird eine neue europäische Norm für Kinderautositze verabschiedet. Diese Broschüre soll die wichtigsten Grundlagen der neuen Norm namens „i-Size“ erläutern, Händler und Eltern bei der Beratung und Auswahl von Kinderautositzen unterstützen, den sicheren Transport von Kindern fördern und einen Teil dazu beitragen, Kindersicherheit in Europa zu stärken. Mai 2013, Maxi-Cosi Deutschland

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