Beobachter: Ratgeber-Ideenbuch

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Beobachter Das RatgeberIdeenbuch Ratgeber_Ideenbuch_korr.indd 1

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2 EINLEITUNG

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IDEENBUCH

Mehr Nutzwert und Spass: Ratgeber mit Pep Was macht ein Ratgeber zu einem Ratgeber? Er ist präzise formuliert, anschaulich und verständlich dargestellt, auf Lösungsansätze fokussiert. Wer Rat sucht, möchte... ... rasch eine klare Lösung finden. ... seinen Handlungsspielraum kennen. ... ernst genommen werden ... einen gelasseneren Zugang zu seinem Problem finden.

Was will der Schreiber erreichen? Der Leser soll ... ... sich wiederfinden, ertappt fühlen (ironischer Zugang) ... handeln können.

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... mit-, nachmachen oder ausprobieren. ... aufgeklärt werden und Zusammenhänge besser verstehen. Das bedingt ein anderes Vorgehen: ein Miteinander von Schreibenden und Gestaltenden. Text und Bild müssen ein neues Ganzes bilden, müssen sich ergänzen.

sere Ratgeber konsequent auf die Wünsche der Leser ausrichten.

Storytelling Leser wollen überrascht sein und in die Geschichte hineingezogen werden. Der Text soll eine Erweiterung erfahren. Alle journalistischen Elemente sollen optimal zusammenwirken. Layout und Bild wollen den Inhalt des Ratgebers optimal vermarkten.

Kreativität fängt schon bei der Idee für die Geschichte an. Wenn erst hinterher über die Geschichte gesprochen wird, wenn der Text bereits vorliegt, ist es meistens schon zu spät. Dann kann man vom Layout her nur noch reagieren und den Text mit «Beweisbildern» bebildern. Um den Nutzwert zu erhöhen, muss vor dem Schreiben der Fokus der Geschichte sehr klar sein. Alle Elemente - Bilder, Grafiken, Text müssen eine Einheit bilden. Nur so können wir eine optimale Qualität erreichen und un-

Zu diesem Handbuch: Ziel ist es, Mut und Spass an einem kreativen Zugang zu Ratgeber-Themen zu machen. Nicht die grafische Umsetzung steht im Vordergrund, sondern eine Erweiterung des Ratgeber-Begriffs. Das Spektrum der Möglichkeiten ist grösser als man denkt...

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Inhalt Informationsorganisation 1. A-Z, Lexikon....................................................................... 5 2. Bäume, Hierarchien................................................. 11 3. Tabellen. .............................................................................. 13 4. Ranking................................................................................ 17 5. Diagramme....................................................................... 19 6. Zahlen & Fakten........................................................... 25

Orientierung/Einschätzung 14. Funktionen,Bestandteile.................................. 65 15. Auslegeordnung....................................................... 69 16. Schnitte. ........................................................................... 75 17. Typologie......................................................................... 79 18. Testimonial.................................................................... 87 19. Quotesammlung....................................................... 89

Lösung/Anleitung 7. Schritt für Schritt, Gebrauchsanleitung................................................. 27 8. Wenn ..., dann................................................................ 33 9. Tipps & Tricks, Fallen.............................................. 37 10. Q & A................................................................................... 43 11. Verhaltensknigge.................................................... 49 12. Gegensatzpaare....................................................... 55 13. Forderungskatalog................................................. 61

Interaktion 20. To-Do-Liste.................................................................... 93 21. Checkliste....................................................................... 95 22. Selbsttest........................................................................ 97 23. Rätsel............................................................................... 101

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1. A-Z, Lexikon Eignet sich für: Themen mit breitem Spektrum, die sich auf diese Weise entwedern nüchtern oder ironisch-witzig abhandeln lassen. Ermöglicht lückenloses Ausleuchten eines komplexen Themenkomplexes. Gefahr des Ausschweifens und Bemühtwirkens gerade bei trockenen Themen. Wichtig: Nicht alle Buchstaben des Abc müssen zwingend vorkommen.

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6 A-Z, LEXIKON

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Sozialhilfe von A bis Z

nicht von der Sozialhilfe bezahlt. Private Fonds und Stiftungen übernehmen bisweilen die Kosten.

In der Schweiz gibt es 26 Sozialhilfegesetze – für Laien ein fast undurchdringlicher Dschungel von Regeln und Vorschriften. Das Abc der Sozialhilfe liefert hilfreiche Erklärungen. Text: Walter Noser

G

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Sozialhilfe-Empfänger: grosse kantonale Unterschiede Anzahl der von den Behörden unterstützten Personen, Jahr 2007

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QUELLE: BFS INFOGRAFIK: BEO/DR

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W

eit über 200 000 Personen in der Schweiz beziehen Leistungen der Sozialhilfe – Tendenz steigend. Zuwachsschätzungen liegen für 2009 zwischen 10 und 20 Prozent; 2010 wird gar ein Anstieg von bis zu 30 Prozent erwartet. Dies wird nicht dazu beitragen, dass die Sozialhilfe weniger im Kreuzfeuer steht. So wurde schon behauptet, Sozialarbeiter würden mit betrügerischen Klienten unter einer Decke stecken, und andere monierten, Sozialhilfeempfänger müssten am Hungertuch nagen. Mit plakativen Thesen und fetten Schlagzeilen ist jedoch niemandem geholfen – nur mit sachlichen Informationen. Lesen Sie dazu unser Abc der Sozialhilfe. wie Auto

Sozialhilfebezüger fahren nicht mit dem Mercedes beim Amt vor. Die Sozialhilfe finanziert keine Autos – es sei denn, man ist aus gesundheitlichen Gründen auf das Auto angewiesen oder man ist erwerbstätig und kann den Arbeitsort nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. In einem solchen Fall können Benzin- und Versicherungskosten bezahlt werden.

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Anteil der unterstützten Personen im Verhältnis zur kantonalen Bevölkerung über 4,5% 3,5%–4,5% 2,5%–3,5% 1,5%–2,5% unter 1,5%

B

wie Beschwerde

Sozialhilfebezüger haben Rechte wie alle anderen Bürger, die mit Behörden zu tun haben: Deren Entscheide müssen schriftlich abgegeben werden und können innerhalb der kantonalen Fristen bei einer übergeordneten Behörde oder einer Beschwerdeinstanz angefochten werden. Ein Anwalt ist dazu nicht nötig. Ob sich eine Beschwerde lohnt, kann das BeobachterBeratungszentrum in den meisten Fällen beurteilen.

C

wie CH-Bürger

D

wie Datenschutz

Anspruchsberechtigte Ausländer sind weder besser- noch schlechtergestellt als Schweizer. Dennoch weisen Ausländer mit sechs Prozent eine deutlich höhere Sozialhilfequote auf als Schweizer Bürger, die in der Statistik drei Prozent ausmachen.

Mitarbeitende von Sozialämtern und -behörden haben Schweigepflicht. Mit anderen Amtsstellen (etwa Steueramt oder Polizei) dürfen Daten nur ausgetauscht werden, wenn es im Kanton eine gesetzliche

Grundlage dafür gibt. Für Auskünfte von Ärzten, Vermietern oder Schulen ist die Zustimmung des Sozialhilfebezügers nötig.

E

wie Existenzminimum

In der Schweiz muss niemand betteln. Wer zu wenig oder gar nichts verdient, hat Anspruch auf einen Pauschalbetrag für Essen, Kleider und andere Anschaffungen, den sogenannten Grundbedarf. Für eine alleinstehende Person beträgt dieser in vielen Kantonen 960 Franken (in einigen weniger) und wird je nach Anzahl der unterstützten Haushaltsmitglieder mit einem Multiplikator hochgerechnet. Dazu kommen die Wohnungskosten und die medizinische Grundversorgung. Aus wirtschaftlichen, familiären oder gesundheitlichen Gründen können situationsbedingte Leistungen hinzukommen, etwa Hortkosten oder Wiedereingliederungsmassnahmen.

F

wie Ferien

Wer grosse Eigenleistungen erbringt oder langfristig unterstützt werden muss, soll auch einmal ausspannen dürfen. Ferien und Erholung werden in aller Regel

wie Haustiere

Sozialhilfe sichert nur die Existenz von Personen. Die Kosten für Haustiere sind mit dem Grundbedarf zu bezahlen.

I

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wie Grundeigentum

Es kommt nicht darauf an, ob man Vermögen im Portemonnaie, als Aktien oder als Grundeigentum hat: Wer Vermögen hat, kann nicht Sozialhilfe beziehen. Ausnahme: Wer günstiger im eigenen Haus als in einer Mietwohnung wohnt, muss sein Haus nicht verkaufen, wenn er eine Grundpfandverschreibung unterzeichnet.

H

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wie Integration

Auch von der Sozialhilfe unterstützte Personen sollen am wirtschaftlichen und sozialen Leben teilnehmen können. In fast allen kantonalen Sozialhilfegesetzen steht denn auch, dass die berufliche und soziale Integration gefördert werden soll. Die Kosten für Sprachunterricht oder berufliche Wiedereingliederung sind deshalb gut investiertes Geld. Wer sich weigert, hat mit Sanktionen zu rechnen (siehe «K»).

J

wie Junge Erwachsene

Zwischen vier und fünf Prozent der 18bis 25-Jährigen werden mit Sozialhilfe unterstützt. Zur Risikogruppe gehören Junge ohne Ausbildung und junge Eltern. Massgeschneiderte Massnahmen zur Arbeitsintegration sind für sie nicht freiwillig, sondern Pflicht. Zudem kann verlangt werden, dass sie statt einer eigenen Wohnung ein günstiges WG-Zimmer bewohnen.

K

wie Kürzungen

Wer seinen Pflichten nicht nachkommt, sich nicht um eine Verbesserung seiner Situation bemüht oder mit falschen Angaben operiert, hat mit Leistungskürzungen bis zu 15 Prozent zu rechnen; in Einzelfällen können gar sämtliche Leistungen eingestellt werden. Solche Entscheide sind schriftlich zu begründen und müssen eine Einsprachemöglichkeit enthalten.

L

wie Lebensgemeinschaft

Wer ohne Trauschein zusammenlebt, ist eigentlich nicht verpflichtet, sich gegenseitig zu unterstützen. Lebt ein Paar jedoch in einem stabilen Konkubinat und wird nur eine Person unterstützt, werden Einkommen und Vermögen des anderen angemessen berücksichtigt.

M

wie Missbrauch

Von Missbrauch spricht man, wenn Bereicherungsabsicht und arglistige Täuschung vorliegen. Dies kommt aber weniger oft vor, als uns fette Schlagzeilen glauben machen wollen: Die Missbrauchsquote beträgt ein bis maximal zwei Prozent. Das macht das Ganze freilich nicht besser: Missbrauch muss bekämpft werden.

N

wie Nothilfe

Gemäss unserer Verfassung haben alle Menschen im Land das Recht auf Hilfe, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus. Auch illegal in der Schweiz anwesende Ausländer bekommen deshalb Nahrung, Kleidung, ein Dach über dem Kopf und medizinische Grundversorgung. Nothilfe ist nicht Sozialhilfe: Nothilfe kann in Form von Naturalleistungen erbracht werden.

O

wie Organisation

Wie und ob jemand unterstützt wird, liegt nicht im Ermessen der Sozialarbeiter. Entscheide werden immer von den Behörden gefällt, die sich wiederum an die gesetzlichen Grundlagen zu halten haben.

P

wie Pflichten

Die wichtigsten Pflichten eines Sozialhilfebezügers sind Auskunfts- und Mitwirkungspflicht: Ersteres heisst, dass vollständig und wahrheitsgetreu Auskunft gegeben werden muss über Einkommen, Vermögen sowie Arbeits- und Familienverhältnisse. Letzteres bedeutet, dass man alles in seiner Kraft Liegende tun muss, um wieder auf eigenen Beinen stehen zu können.

Q

wie Qualität

Sozialhilfe muss sich durch hohe Qualität auszeichnen. Das heisst nicht, dass die Unterstützungsbeträge möglichst hoch sein sollen. Die Qualität der Sozialhilfe kann gemessen werden, wenn sie wirksam und wirtschaftlich und im Verhältnis mit den aufgewendeten Mitteln wirkungsvoll ist.

R

wie Rückerstattung

Sozialhilfe ist kein Geschenk. Fast alle Kantone verlangen Rückerstattungen aber nur, wenn sich herausstellt, dass der Bezug illegal war oder wenn man nach überstandener Abhängigkeit dank Erbschaft oder Lotteriegewinn zu Vermögen kommt.

S

wie Subsidiarität

Einer der wichtigsten Begriffe in der Sozialhilfe. Diese wird prinzipiell nur subsidiär ausgerichtet. Das bedeutet: Nur wenn man sich nicht selber helfen kann und Hilfe

von dritter Seite nicht oder nicht rechtzeitig erhältlich ist, gibt es Sozialhilfe. Sämtliche Einkünfte und Vermögen sind als eigener Beitrag ans Existenzminimum anzusehen.

T

wie Teuerung

Schön wärs! Das Bundesamt für Statistik berechnet zwar seit 1993 die Teuerung speziell für die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (Skos). Die berechneten Zahlen sind aber zu gering und der Aufwand wäre zu hoch, um den Grundbedarf fürs kommende Jahr anzuheben.

U

wie Unterhaltsbeiträge

V

wie Verwandtenunterstützung

Wer Unterhaltsbeiträge (Alimente) nicht bezahlen kann oder nicht bekommt, erhält diese nicht in Form von Sozialhilfe. Schuldnern werden die Beträge weder bevorschusst noch bezahlt, sie riskieren eine Betreibung. Gläubiger können Alimentenbevorschussung beantragen und müssen die Beträge nicht zurückerstatten. Wird jemand mit Sozialhilfe unterstützt, werden Angehörige in gerader Linie unterstützungspflichtig, sofern sie in «günstigen Verhältnissen» leben, wie es im Zivilgesetzbuch heisst. Es empfiehlt sich, die geforderten Unterlagen einzureichen, sich genau über sein Recht zu informieren und mit dem Amt auszuhandeln, ob und mit welchem Betrag man unterstützen könnte.

W

wie Wohnkosten

Die Grundregel: Die Miete soll maximal ein Drittel des potentiell und realistisch erzielbaren Einkommens kosten. Bewohnt eine Person eine zu teure Wohnung, muss sie eine billigere Lösung finden. Bis dahin werden überhöhte Wohnkosten übernommen.

Z

wie Zuwendungen

Ausser den üblichen Gelegenheitsgeschenken sind alle Zuwendungen Dritter als Einnahmen zu betrachten. Ein Zustupf wird vom berechneten Existenzminimum n in Abzug gebracht (siehe «S»).

Beobachter

Buch

Toni Wirz: «Sozialhilfe – Rechte, Chancen und Grenzen»; 4., aktualisierte Auflage, 2009, 112 Seiten, 24 Franken (für Beobachter-Mitglieder 20 Franken) Beobachter-Buchverlag, Tel. 043 444 53 07, www.beobachter.ch/buchshop

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IDEENBUCH

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10 | 2009

Parkplätze: 39,8 km2

ausländische Behörden nach wie vor keine Möglichkeit, Bussengeld über die Schwei­ zer Behörden einzutreiben. Trotzdem emp­ fiehlt es sich, die Busse zu bezahlen – falls Sie in den nächsten Ferien wieder problem­ los ins betreffende Land einreisen wollen.

Per Ende 2008 waren in der Schweiz 3,98 Millionen Personenwagen registriert. Summiert man die benötigte Parkplatzfläche für all diese Autos, ergibt sich eine Fläche von 39,8 Quadratkilometern. Das entspricht ziemlich genau der Fläche des Bielersees – oder rund 5400 Fussballplätzen.

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quellen: Bundesamt für strassen (astra), BeoBachter; infografik: BeoBachter/dr (fotos: mark ross/fotolia.com, jens klingeBiel/fotolia.com)

1 Parkplatz = 10 m2

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Me te r

Die durchschnittliche Grösse eines Parkplatzes beträgt zwei auf fünf Meter, also zehn Quadratmeter.

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Das grosse Parkplatz-Abc Die meisten Probleme macht das Auto, wenn es steht – das zeigen die Anfragen beim BeobachterBeratungszentrum. Hier erfahren Sie von A bis Z, was beim Parken Sache ist. Text: Daniel Leiser

D

as Automobil ist primär zum Ste­ henlassen da. Das zeigt die Statistik: Ende 2008 waren auf Schweizer Strassen 5,6 Millionen Motorfahrzeuge und Anhänger zugelassen – davon knapp vier Millionen Personenwagen. Sie waren im Durchschnitt pro Tag nur knapp 40 Kilo­ meter beziehungsweise 100 Minuten in Fahrt. Mit anderen Worten: Meist stehen die Fahrzeuge irgendwo herum. Es erstaunt deshalb nicht, dass beim Beobachter­Beratungszentrum Fragen zum Parkieren im Bereich Strassenverkehr an oberster Stelle stehen. Hier erfahren Sie von A bis Z, was im ruhenden Verkehr er­ laubt ist und wann Sie mit guten Aussichten bei der Polizei intervenieren können.

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A

wie Abschleppen

Wenn Sie Ihr Auto vor der Ausfahrt von Feuerwehr oder Sanität abstellen, müssen Sie sich nicht wundern, wenn es nach kur­ zer Zeit abgeschleppt wird. Ist hingegen nur die Parkzeit abgelaufen oder steht Ihr Wagen im Parkverbot, sollte sich die Poli­ zei aufgrund des Verhältnismässigkeits­ prinzips in Zurückhaltung üben: Man muss Ihnen zuerst einen Bussenzettel unter den Scheibenwischer klemmen und damit gleichzeitig das Abschleppen androhen. Erst wenn nochmals Zeit verstreicht (etwa eine Stunde beim Parkverbot), darf die Po­ lizei Ihren Wagen abschleppen lassen.

B

wie Blaue Zone

Das Parkieren auf öffentlichem Grund ist gebührenfrei, sofern es gemeinverträg­ lich ist (siehe auch «G»). Das ist bei der Blauen Zone – wo Sie Ihr Auto maximal eineinhalb Stunden abstellen dürfen – zwar der Fall (siehe «E»), doch gibt es keinen Rechtsanspruch auf einen freien Parkplatz. Selbst wenn Sie auf der Suche nach einem freien Platz zum x­ten Mal erfolglos um den

Häuserblock gekurvt sind, dürfen Sie Ihren Wagen nicht einfach ausserhalb der Mar­ kierung abstellen.

C

wie Carpark

Auf Autobahn­Raststätten herrscht Hochbetrieb, besonders während der Fe­ rienzeit. Entsprechend knapp ist das Park­ platzangebot für Personenwagen – und gross ist die Verlockung, das Auto auf einem freien Carparkplatz abzustellen. Doch das Gesetz sagt Nein: Parkfelder dürfen nur von jenen Fahrzeugarten benützt werden, für die sie grössenmässig und gemäss Signali­ sation bestimmt sind.

D

wie Dauerparkieren

Für das halb­ oder ganztägige Parkieren sowie für das Abstellen des Autos über Nacht auf öffentlichem Grund darf die Ge­ meinde eine Gebühr verlangen, sofern sie dafür eine gesetzliche Grundlage geschaf­ fen hat. Grössere Orte erheben diese Ge­ bühr über Parkkarten (siehe «J»). Andere Gemeinden führen regelrechte Observa­ tionen durch, um herauszufinden, wer sei­

nen Wagen regelmässig über Nacht stehen lässt. Falls dabei Ihre «Laternengarage» entdeckt wird, erhalten Sie bald einen Ein­ zahlungsschein samt Gebührenreglement.

E

wie Einstellen der Parkscheibe

Gleich nach dem Parken Ihres Autos stellen Sie die Ankunftszeit auf die nächste Halbstundenmarkierung. Die effektive Parkzeit in der Blauen Zone beträgt – je nach Ankunftszeit – zwischen 60 und 90 Minuten. Beispiel: Kommen Sie um 10.00 Uhr an, stellen Sie die Parkscheibe auf 10.30 Uhr und dürfen somit bis 11.30 Uhr parkie­ ren; auch wenn Sie erst um 10.29 Uhr an­ kommen, dauert die Parkzeit nur bis 11.30 Uhr. Treffen Sie über die Mittagspause (zwischen 11.30 und 13.29 Uhr) ein, dürfen Sie an Werktagen bis 14.30 parkieren, und bei einer Ankunftszeit zwischen 18.00 und 7.59 Uhr bis 9 Uhr morgens.

F

wie Feriensünden

Trudelt bei Ihnen lange nach den Ferien aus dem Ausland eine Parkbusse ein, soll­ ten Sie diese ernst nehmen. Zwar haben

wie Gebühren

Die Benützung öffentlicher Strassen ist laut Verfassung gebührenfrei. Fürs Parkie­ ren gilt dieser Grundsatz aber nur, wenn dies «gemeinverträglich» geschieht. Das wiederum hängt von der Dauer ab. Das Bundesgericht hat entschieden, dass das Abstellen eines Fahrzeugs auf einem Park­ feld in der Innenstadt wegen der grossen Nachfrage bereits ab 30 Minuten nicht mehr gemeinverträglich ist. Seit diesem Entscheid hat man keine Chance mehr gegen Gebühren für kurzfristiges Parkieren auf öffentlichem Grund. Übrigens: Für das Zahlen dieser Gebühren sind die Lenker verantwortlich – frisst die Parkuhr das Münz nicht, sollte man woanders parkieren.

K

wie Kosten

Für eine Parkbusse darf die Polizei kei­ ne zusätzlichen Kosten erheben. Auf Privat­ grund mit richterlichem Parkverbot sieht das anders aus: Laut Bundesgericht dürfen Grundeigentümer von Parksündern eine angemessene Umtriebsentschädigung ver­ langen und gar eine Verzeigung androhen, wenn der Geldbetrag nicht bezahlt wird.

L

wie Lausbubenstreich

Wenn Sie aus heiterem Himmel eine Strafverfügung wegen einer nicht bezahlten Parkbusse erhalten, ist es gut möglich, dass Lausbuben den Bussenzettel unter Ihrem Scheibenwischer entfernt haben. Keine Panik – die Polizei ist dafür verantwortlich und beweispflichtig, dass ein Bussenzettel beim Parksünder ankommt. Deshalb soll­ ten Sie sofort beim Gericht intervenieren; die Behörde muss Ihnen dann nochmals einen Einzahlungsschein zustellen.

M

wie Markierungen

Ist die Parkzeit abgelaufen, müssen Sie Ihr Auto wieder in den Verkehr einfügen. Dazu reicht es nicht, wenn Sie den Wagen einfach auf ein benachbartes Parkfeld stel­ len: Gemäss Bundesgericht müssen sich Fahrzeuge aus dem näheren Gebiet ent­ fernen, in dem sie abgestellt waren. Eine Fahrt von 25 bis 50 Metern ist deshalb ein­ deutig zu kurz.

N

wie Nachzahlen

J

O

wie Ordnungsbussenverfahren

Parkbussen werden prinzipiell im Ord­ nungsbussenverfahren abgewickelt. Vor­ teil: Sie müssen nicht für Verfahrenskosten geradestehen, Sie bezahlen sofort oder in­ nert 30 Tagen, und damit hat es sich. Dafür verzichten Sie weitgehend auf Ihre Verfah­ rensrechte, insbesondere erhalten Sie keine Gelegenheit, zum Vorfall Stellung zu neh­ men. Bezahlen Sie die Busse nicht, wird ein ordentliches Verfahren eingeleitet.

Ö

wie Öffentliche Strassen

H

wie Halten

Ein kurzer Stopp zum Ein­ und Ausstei­ genlassen von Personen oder zum Güter­ umschlag ist erlaubt. Halten Sie dafür län­ ger an, gilt das als Parkieren, selbst wenn Sie im Auto sitzen bleiben oder – verbotener­ weise – den Motor laufen lassen. Wenn Sie sich von Ihrem Wagen entfernen, aber nicht sicher sind, wann Sie wieder zurückkom­ men, sollten Sie einen Parkplatz suchen.

I

wie Inverkehrbringen

wie Jahres-Parkkarte

In Städten und grösseren Gemeinden können Anwohner und Gewerbetreibende Parkkarten lösen, mit denen sie innerhalb der Blauen Zone in ihrem Quartier zeitlich unbeschränkt parkieren dürfen. Vorausset­ zung ist meist, dass man dort seinen Wohn­ respektive Geschäftssitz hat. Ist das nicht der Fall, sind – je nach Gemeinde – weitere spezielle Parkkarten erhältlich, etwa für Ärzte und Pflegeorganisationen oder Ta­ gesbewilligungen für Werkstatt­ oder Lie­ ferwagen. Auskünfte erteilt die ansässige Polizeibehörde.

Wo Parkplätze gekennzeichnet sind, dürfen Fahrzeuge nur innerhalb dieser Felder parkiert werden. Bei Parkfeldern am Strassenrand dürfen gemäss Bundesgericht vor­ und nachher mindestens auf einer Länge von fünf bis sechs Personenwagen keine Fahrzeuge aufgestellt werden. Klar ist der Fall, wenn weit und breit weder ein Parkfeld noch ein Signal sichtbar ist: Dann dürfen Sie Ihr Auto am Strassenrand ab­ stellen – sofern kein generelles Halte­ oder Parkverbot besteht (siehe «V»).

Münz nachwerfen lohnt sich nicht: Oft erfassen die Verkehrsbeamten Parkfeld und Autonummer elektronisch. Das Erschwin­ deln längerer Parkzeit fliegt dann sofort auf – Resultat: 40 Franken Busse. Also besser gleich einen Parkplatz mit einer ausreichen­ den Maximalparkzeit suchen.

Die Verkehrsregeln und somit auch die Bestimmungen zum Parkieren gelten nur

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8 A-Z, LEXIKON

16 aktuell

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Beobachter 17

Was wir so alles essen

r so alles essen In Lebensmitteln steckt nicht immer das, was der Konsument erwartet. Unser Glossar für Esser zeigt, was die Inhaltsangaben auf der Verpackung verraten. Text: Andrea Haefely; Foto: Stefan Jäggi

Edellinien, die: wie Coop Fine Food und Migros Sélection. Tests ergaben, dass sie qualitativ nicht unbedingt besser als güns­ tigere Produkte sind, sicher aber teurer.

fettfrei: täuscht als Argument bei Süssem oft darüber hinweg, dass es dank enorm viel Zucker trotzdem dick machen kann.

Pesto, das: Im Zeichen der Italianità ist es Allgemeinwissen, dass Pesto aus Basilikum, Knoblauch, Pinienkernen, Parmesan und Olivenöl hergestellt wird. Oft kommt aber billiges Sonnenblumenöl zum Einsatz. Und Hersteller ersetzen die teuren Pinienkerne nur allzu gerne durch Cashewnüsse. Pflanzenfett, das: Bei Pflanzenfett handelt

cht ment r Esser ben en.

Analogkäse, der [auch Kunstkäse, Käse­ Geschmack, der: kann mit dem jeweiligen es sich meist um das Öl der Ölpalme. Dieses Edellinien, die: wie Food das: Im Zeichen der Italianità ist es ersatz oder Käse­Imitat]: BeimCoop Analogkäse Fine Lebensmittel nichts oder und nur wenig zu tunPesto, ist massiv billiger und ernährungsphysiolo­ wird das Milchfett durch billigeres Pflanzen­ haben [ Vanille; naturidentisch]. gisch deutlich weniger wertvoll als etwa fett oder Rindertalg ersetzt. Ist ernährungs­ Butter, weil es mehr gesättigte Fettsäuren Migros Sélection. Tests ergaben, dass sie Allgemeinwissen, dass Pesto aus Basilikum, physiologisch weniger wertvoll, da die Spu­ Gesetzgeber, der: hinkt Entwicklungen in enthält. Nicht nur in Kunstkäse [ Analog­ renelemente und Mineralstoffe der Voll­ der Industrie oft hinterher. So ist etwa der käse], sondern in vielen Backwaren zu fin­ qualitativmilch nicht unbedingt besser als güns­ Knoblauch, Pinienkernen, Parmesan und fehlen. Macht wegen des höheren Einsatz von Käseersatz [ Analogkäse] bis­ den. Selbst «Petit Beurre», die die Butter sogar im Namen tragen, enthalten mitunter Fettgehalts dicker als echter Käse. Lässt sich lang in der Schweiz nicht geregelt. tigere Produkte sind, sicher aber teurer. Olivenöl hergestellt gerade mal drei Prozent Butter, der viel wird. Oft kommt aber gut tarnen und existiert in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Mozzarella Grossmutterart, die: wird gerne als Argu­ grössere Rest ist Pflanzenfett. oder Cheddar, das Aroma stammt aus dem ment für Authentizität von Rezeptur undbilliges Sonnenblumenöl zum Einsatz. Und Reagenzglas. Er kostet in der Herstellung Zutaten bemüht. Kann aber auch nur ein Poulet-Cordon-bleu, das: Wer denkt, dass Marketingslogan sein. sie wie weiland beim Grosi aus Pouletbrust­ so viel wie herkömmlicher Käse. fettfrei: halb täuscht als Argument bei Süssem Hersteller ersetzen schnitzeln gemacht werden, irrt: Geschred­die teuren Pinienkerne Butter, die: Im ehemaligen Ostblock gab es Konsument, der: tut gut daran, sich die dertes Hühnerfleisch, in Form gepresst, oft darüber dass es dankvonenorm allzu gerne durch Cashewnüsse. Deklarationen Lebensmitteln, insbe­nur tuts auch, finden die Hersteller. Steht mitt­ Butter mit hinweg, unterschiedlichem Buttergehalt. ggi Je mehr Butter, desto teurer, je mehr Was­ sondere von Convenience­Food, genau lerweile immerhin auf den Packungen. und mit einer kann. Portion skeptischer Spitz­ ser, desto billiger. Hier ist esdick umgekehrt: viel Zucker trotzdem machen Roastbeef, das: Selbst bei aufgeschnitte­ Die gepanschte Halbfettbutter für Linien­ findigkeit anzuschauen [ Pesto]. nem und abgepacktem Roastbeef lohnt bewusste mit 42 Prozent Buttergehalt kos­ das:StattBei Pflanzenfett handelt sich ein Blick auf die Deklaration. tet zum Beispiel bei Coop im 200­Gramm­ Lebensmittelindustrie, die: lässt sich im­Pflanzenfett, mer wieder neue Tricks einfallen, bis der Aufschnitt aus dem teuren Entrecôte­Stück Mödeli 70 Rappen mehr als die Vollbutter. käse, Käse­ Geschmack, der: kann mit dem jeweiligen sich meist um das Gesetzgeber ihr einen Riegel schiebt. Soes vom Rind kann «Rinder­Wurstware» im Öl der Ölpalme. Dieses Convenience-Food, das [engl. «conve­ wurden jahrzehntelang Poulet­Nuggets Kühlregal liegen. Erkennbar durch den Auf­ und wenig ähnliche Produkte «Hergestellt aus Rindfleisch». und ernährungsphysiolo­ nience»: Bequemlichkeit, Fertig­ Analogkäse Lebensmittel nichtsKomfort]: oder nur zuverkauft tun[ Poulet­istdruck massiv billiger pizzas, Tortelloni aus dem Beutel und Rösti Cordon­bleu], ohne dass auf der Ver­ der Büchse: Was als quasi fertiges Ge­ packung vermerkt war, dass es sich um zer­ Schinkenersatz, der: Auch hier mehr Vanille; → naturidentisch]. s Pflanzen­ haben [→aus deutlich wertvoll als etwa Schein als Sein; minderwertiger weniger Schinken richt im Regal steht, bietet den Herstellern kleinertes und neugeformtes Hühnerfleischgisch wird mit Wasser und Stärke aufgekocht und die beste Möglichkeit, an den Zutaten zu handelt. nährungs­ Butter, weil[ es mehr gesättigte Fettsäuren Schweinefleisch­ neu in Form gebracht schrauben. Solche Lebensmittel enthalten mehr gehärtete Fette und Zucker sowie leicht: Steht auf der Packung das Wort erzeugnis, gekocht]. «leicht» als Prädikat, bezieht sich Hilfsstoffe wieder: Emulgatoren und Stabilisa­ hinkt Entwicklungen indas mög­enthält. Nicht nur in Kunstkäse [→ Analog­ da die Spu­ Gesetzgeber, licherweise nicht etwa auf den Kalorien­ Schweinefleischerzeugnis, gekocht, das: toren als Selbstgekochtes. gehalt, sondern allein auf das Gewicht des Wurst­ und Fleischwaren, die irgend­ oft hinterher. So ist etwa der sondern inhaben. vielen Backwaren zu fin­ e der Voll­ der Industrie wie mit Schweinefleisch zu tun Deklaration, die: Was in den Lebensmit­ Nahrungsmittels. Ein beliebter Trick, umkäse], teln drin ist, muss deklariert werden. Ge­ das schlechte Gewissen des Konsumenten Kann aussehen wie «gewachsenes» Fleisch, Schinkenersatz; muss es aber nicht sein [ «Petit auszuschalten, etwa bei Knabberwaren. setz ist etwa, dass die Bestandteile gemäss → Analogkäse] bis­ Käseersatz [ den. Selbst Beurre», die die Butter s höheren Einsatz von Roastbeef; Poulet­Cordon­bleu]. ihrem Anteil am Ganzen in absteigender mit: ist ein praktisches Wort, wenn ver­sogar im Namen tragen, enthalten mitunter Folge aufgeführt werden. Ein Blick auf die Schweiz nicht geregelt. . Lässt sich lang in der Inhaltsliste lohnt sich: So kommt die Zutat schleiert werden soll, dass ein Bestandteil Vanille, die: Schote einer Orchidee [Vanil­ Broccoli bei einer Broccolisuppe aus dem nur in kleinen Mengen vorkommt, etwa la planifolia] mit schwarzen, winzigen Sa­ gerade mal drei Prozent Butter, der viel chiedenen menkörnern, die die Hauptgeschmacks­ Beutel mit 3,6 Prozent erst an siebter Stelle, «Süssgetränk mit Fruchtsaft». träger sind. Nicht jedes Produkt mit Vanille­ Pflanzenfette und Kartoffelmehl stehen geschmack und schwarzen ent­ naturidentisch: dass die che­grössere dafür auf Platz eins und zwei. Salz rangiert gerne die: wird alsbedeutet, Argu­ Rest Pünktchen ist Pflanzenfett. Mozzarella Grossmutterart, übrigens bereits an fünfter Stelle und damit mische Zusammensetzung eines Aromas, hält aber die wertvollen Samen, sondern dem von Erdbeeren, und gleich ist wie die­ möglicherweise nur die leere, geschred­ vor dem Broccoli, was bedeutet,von dass etwa Nicht zum Reinbeissen: Diese Authentizität Rezeptur mt aus dem ment fürnoch auf jeden Fall mehr als 3,6 Prozent des jenige des echten Lebensmittels. Stammt derte Schote – vor allem, wenn der Begriff Lebensmittel sind aus Plastik – «Vanillesamen» in der Inhaltsliste fehlt. zu 100 Prozent aus dem Labor. auf Salz entfallen. immerhin echt falsch. bemüht. Kann aberaberauch nur ein Poulet-Cordon-bleu, das:alsoWer denkt, dass Herstellung Zutaten Inhalts Marketingslogan sein. sie wie weiland beim Grosi aus Pouletbrust­ Käse. schnitzeln gemacht werden, irrt: Geschred­ lock gab es Konsument, der: tut gut daran, sich die dertes Hühnerfleisch, in Form gepresst, uttergehalt. Deklarationen von Lebensmitteln, insbe­ tuts auch, finden die Hersteller. Steht mitt­ Ratgeber_Ideenbuch_korr.indd 8 sondere von Convenience­Food, genau lerweile immerhin auf den Packungen. mehr Was­ →

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Und so machens andere...

z.B. Zeit Campus

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z.B. Neon

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2. Bäume, Hierarchien

Geeignet, um: Strukturen aufzuzeigen, komplexe Zusammenhänge zu verdeutlichen, Entwicklungen aufzuzeigen, Zuständigkeiten zu visualisieren.

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12 BÄUME UND HIERARCHIEN

So machens andere...

z.B. Wired

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z.B. Fast Company

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3. Tabellen

Geeignet für: rein faktische Vergleiche bestimmter Waren, Angebote etc. Präsentation von Zahlenmaterial steht im Vordergrund; auch knappe, präzise Textteile möglich, ebenso Bewertungen.

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14 TABELLEN

58 familie

unter ärztlicher Kontrolle warten – gerade für Berufstätige eine Belastung. Darum haben nur wirklich Geplagte genug Ausdauer für diese Strapaze. Dafür ist die Immuntherapie erfolgreich: 80 bis 90 Prozent der behandelten Patientinnen und Patienten berichten von einer deutlichen Linderung der Beschwerden. Erst seit kurzem gibt es eine AllergieImpfung als Tablette. Auch sie funktioniert

nach dem Desensibilisierungs-Prinzip. D Tablette wird unter die Zunge gelegt, dam die Mundschleimhaut den Wirkstoff a nehmen kann. Die aufwendigen Arztt mine entfallen damit. Aber: Vorerst gibt die Tablette nur mit Gräserpollen. «Do die wenigsten Menschen sind ausschlie lich gegen Gräser allergisch», sagt Siegfr Borelli, Allergologie-Oberarzt am Zürch Stadtspital Triemli. Hinzu kommt: Ob bletten gleich gut wirken wie die herköm liche Spritzenkur, ist noch unklar. Es g POLLENFLUGKALENDER dazu erst wenige Vergleichsstudien. Un 60 ratgeber Saison der häufigsten Baum-, Gras- und Kräuterpollen «Bei der Tablette unter der Zunge müss Die Grafik zeigt Mittelwerte. Der Pollenflug ändert sich jährlich. Auch wesentlich höhere Dosen eingesetzt w verspätet sich der Blühbeginn mit zunehmender Höhe über Meer. den, um eine vergleichbare Wirkung zu zielen», sagt Borelli. Hasel Unbehandelter Heuschnupfen ka Die wichtigste Voraussetzung – und bei Erle Zwei neuartige Pauschalangebote Zudem sorgen die Geräte für einen schnelDatenlen Datentransfer – der Download eines «PlayNow plus» Bedingung – ist ein nach einigen Jahren zu allergischem As für Musikhandys locken mit Weide Songs dauert bei «PlayNow plus» im besten abo oder eine Surf-Option, bei denen ein Gratissongs, doch der Download ma führen. Dieser sogenannte «Etage ist. Fall eine halbe Minute, «Comes With Mu- genügend grosses Volumen inbegriffen Pappelkann bei beiden ins Geld gehen. zahlt sic» ist wegen des «schwereren» Audiofor- Ist das Datenvolumen ausgeschöpft, wechsel» – das Problem rutscht im Körp EscheEin Vergleich. Text: Markus Ganz man bei Swisscom nur noch zehn Rappen mats WMA langsamer. ein Stockwerk nach unten – ist viel schw pro Megabyte und maximal fünf Franken Birke ugriff auf Millionen von Songs – legal Kostenfalle Datengebühren pro Tag. Zurückhaltung ist im Ausland riger gezu behandeln als der ursprünglic Haselkätzchen Kosten Platane und direkt vom Handy aus: Mit No- Beide Pauschalangebote sind besonders boten: Dort können trotzdem hohe Heuschnupfen. 3 kias «Comes WithmMusic» Pollen pro Luft und Sony für jugendliche Musikfans attraktiv, die anfallen. Viel Geld sparen kann man auch,

Melodien für Mobile

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Von mondän bis simpel: Die acht ganzjährig geöffneten Abenteuerbäder der Schweiz

Alpamare Pfäffikon SZ www.alpamare.ch

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Bernaqua im Einkaufszentrum Westside, Bern-Brünnen www.bernaqua.ch

Burgerbad Leukerbad VS www.burgerbad.ch

Öffnungszeiten

Montag 9–22, Dienstag–Donners­ tag 10–22, Freitag 10–23, Samstag 9–23, Sonntag 9–22 Uhr

je nach Jahreszeit und Wochentag unterschiedlich, siehe Homepage

täglich 9–22 Uhr

täglich 8–20 Uhr

Tageskarte für Bad; kürzere Aufenthalte siehe Homepage

Kinder 6–15: 39 Franken Erwachsene ab 16: 48 Franken Samstag und Sonntag: Kinder 6–15: 41 Franken Erwachsene ab 16: 51 Franken

Preise im Winter: Kinder 5–15: 37 Franken Erwachsene ab 16: 45 Franken Familie mit 4 Personen: 139 Franken

für Kinder freier Eintritt am Geburtstag; bis 6 Jahre nur mit Schwimmflügeli

für Kinder unter 5 Jahren gratis; Preise im Sommer leicht höher

Kinder 6–16: 30 Franken Erwachsene: 45 Franken Familien: 1 Erwachsener + 2 Kinder: 90 Franken 2 Erwachsene + 1 Kind: 102 Franken; zusätzliches Kind: 15 Franken

Kinder Jg. 1993–2000: 15 Franken Jugendliche Jg. 1989–1992: 21 Franken Erwachsene: 26 Franken Familien: 1 Erwachsener mit 1 Kind 36, mit 2 Kindern 50, mit 3 Kindern 64 Franken; 2 Erwachsene mit 1 Kind 58, mit 2 Kindern 70, mit 3 Kindern 84 Franken

für Kinder unter 6 Jahren gratis

Z

Eiche Ericssons «PlayNow plus» kann der Musik-

überverwirklichen. 1000 eau-là-là California fan diesen Traum Mit dem Gräser Kongresszentrum, Davos GR Corso S. Gottardo 4, Balerna TI 100–999 Kauf eines derwww.eau-la-la.ch speziellen Musikhandys erwww.california-acquapark.ch 10–99 wirbt der Kunde auch die Berechtigung, für Roggen Montag–Freitag 8.30–22 Uhr Montag–Samstag Uhr Handy eine bestimmte auf das 1–9Zeit Songs 10–22 Ampfer Samstag und Sonntag 9–20und Uhr einen PC herunterzuladen. Sonntag 10–18 Uhr Die Musikdateien an sich sind inbegriffen, die ÜberBeifuss

Handy allerdings Kinder 6–15: 5 Frankennicht.März Kinder 4–14: 10 Franken tragung aufsJanuar Februar eines solchen Erwachsene: 9 Franken Musikabos Jugendliche 15–20: 14 Franken Die Kopplung Erwachsene: 18 Franken an ein bestimmtes Handy macht durchaus für Kinder unter bieten 6 Jahren gratis Sinn. Denn diese Geräte spezielle für Kinder unter 4 Jahren gratis Musikfunktionen und eine für Handys erstaunlich gute Tonqualität im Pop-Bereich.

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Musikhandys: Die Angebote im Überblick (Nachzahlung 10 Franken pro Stunde)

für Jg. 2001 und jünger gratis Sauna

gegen Zuschlag, ab 16 Jahren

inbegriffen, aber nur ab 16 Jah­ ren, Sauna mit Badehosenpflicht

Dampfgrotte im Bad inbegriffen, Sauna gegen Zuschlag, keine Alterslimite

Dampfgrotte im Bad inbegriffen, Sauna gegen Zuschlag, ab 16 Jahren

Pools

Wellenbad, Flussbad «Rio Mare», Jod­Sole­Therme (ab 16 Jahren), Alpa­Therme

Wellenbad, Flussbad «Lazy River», kleine Becken, Kinderbecken, Pool im Wellnessbereich (ab 16 Jahren), im Sommer Aussenpool und Sand­ strand am Genfersee

7 Pools (unter anderem mit Gegenstromanlage), Solewasser­ becken innen und aussen, diverse Sprudelbecken mit Düsen

Innenbad und 2 Aussenbäder mit Düsen und Sprudel, Sportbad aussen 25 Meter, Fussbad, Dampf­ grotte

Rutschen und Bahnen

10 Rutschbahnen, von gemächlich bis schnell, die beiden Bahnen «Balla Balla» und «Mini Canyon» auch für kleinere Kinder ab zirka 6 Jahren geeignet

8 Rutschbahnen, darunter 3 Extrembahnen für hohe Tempi, (Benutzung teils ab Körpergrösse 120 Zentimeter); Kinderrutsche, im Sommer weitere Rutschen und Wasserspiele auf dem Aussen­ gelände mit Seezugang

3 Rutschbahnen: «Magic Eye» mit Reifen ab 8 Jahren oder ab 4 Jah­ ren in Begleitung Erwachsener, Röhrenrutschen «Black Hole» und «Emotion Ride» ab 8 Jahren, Wild­ wassercanyon ab 10 Jahren oder Körpergrösse 120 Zentimeter

Röhrenrutsche, Reifenrutsche, ab 6 Jahren

Verpflegung

2 Restaurants, Kiosk, kein Picknick

3 Restaurants (2 im Winter), Kiosk, kein Picknick

Kiosk mit Snacks, kein Picknick, Restaurants ausserhalb des Bads im Einkaufszentrum

2 Restaurants, Kiosk, Picknick­ raum

Angebot für Kleinkinder

im Sommer ein Kinderbecken im Freien; sonst kein spezielles Angebot

Piratenschiff speziell für kleine Kinder, betreutes Kinderparadies am Mittwoch, am Wochenende und während der Ferienzeit

Kleinkinderbecken mit Schiffchen­ bahn, Spritzspielzeug, kleine Rutschbahn

Kinderbecken mit Rutschen

Wer fühlt sich hier wohl?

Kinder und Jugendliche, jüngere Erwachsene, Liebhaber rasanter Bahnen.

Kinder und Jugendliche, jüngere Erwachsene, Liebhaber rasanter Bahnen.

Der Bau von Daniel Libeskind zieht Architekturliebhaber an; gut für bis rund Fünfjährige und für grössere Schwimmer, dazwischen kein befriedigendes Angebot.

Alle Altersgruppen; Aussenpools inmitten der Bergwelt haben ihren eigenen Reiz; Feriengäste geniessen das Thermalwasser, Schwimmer nutzen das Sportbad.

Nicht berücksichtigt ist in dieser Zusammenstellung das Thermalbad Brigerbad; es befindet sich unter freiem Himmel und ist nur von Mai bis September geöffnet; 3 Erwachsene

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gegen Zuschlag, keine Alterslimite

Nokia «Comes With Music»

gegen Zuschlag, ab 16 Jahren inbegriffen, Saunalandschaft für Kinder 5 Millionen in Begleitung Erwachsener zugänglich gut WMA 192 KBit/s Wellenbad, Aussenpool mit Flussbad, Sportbad 25 Meter, Mehrzweckbecken Wellenbad (geringe Wellenhöhe), Pool Solebad innen und aussen mit Massage­ mit Hubboden, Aussenbecken mit mit Sprudelbank und Düsen (Zugang ab Kopierschutz DRM düsen und Sprudel, Hot­Whirlpools innen Sprudel und Düsen 14 Jahren, Limite wird jedoch ignoriert) Datentransfer kostenpflichtig und aussen Download auf PC möglich Inbegriffene Abo-Dauer 1 Jahr 2 Röhrenrutschen, ab 10 Jahren Röhrenrutsche «Black Hole»,je 3 Monate, Preis Rutschbahn, allein Abo-Verlängerung noch Wildwassercanyon unbekannt ab 6 Jahren ab 8 Jahren und nur für Schwimmer Nutzbare Songs nach Abo-Ablauf alle, aber nur auf PC und Handy oder mit Flügeli in den Armen eines Synchronisation mit PC automatisch Erwachsenen Spezielles Handy 3 Typen «Xpress Music» (+ «X6» ab Herbst) Zugang/Infos www.comeswithmusic.com/switzerland Vor-/Nachteile + grosse Auswahl + alle Songs bleiben spielbar Kiosk mit Snacks, kein Picknick Kiosk mit Snacks, kein Picknick Kiosk, Picknickraum, Restaurant ausser­ + wählbarer Netzbetreiber halb im benachbarten Einkaufszentrum + Songs von PC auf Handy kopierbar – nach Abo-Ablauf sind die Songs nur auf Kinderplanschbecken mit Rutschbahn, Kinderbecken Kinderrutschbahn und Kinder­ Handy undlange PC spielbar Babysitting: Montag–Freitag 9–11.30 Uhr becken – Software nicht für Mac

Anzahl Songs Schweizer Repertoire Format/Auflösung

Ungefähre Swisscom-Datenkosten

Für alle, die es gern südländisch Alle Altersgruppen, Sportschwimmer, Alle Altersgruppen; die Sauna zieht auch (inkl. Abo) fürFeriengäste 10/50/250 Songs fröhlich und laut mögen. und Einheimische. ältere Semester an, eindrückliche Basic Liberty (ohne Daten, Fr. 12.–) Fr. 462.–/2262.–/11 262.– der Wildwassercanyon Holzarchitektur, Liberty piccolo (100 MB, Fr. 25.–) Fr. 25.–/50.–**/50.–** mit 800 Litern Wasser pro Sekunde ist ein Publikumsmagnet. Liberty grande (1 GB, Fr. 55.–) Fr. 55.–/55.–/65.–***

1 Elternteil mit Kindern: 35 Franken Eltern mit Kindern: 55 Franken; Auf­ enthaltsdauer Oktober–Mai: 3 Stunden (Nachzahlung Fr. 2.–/2.50/3.– pro halbe Stunde), Juni–September: unbegrenzt

Sony Ericsson «PlayNow plus» gegen Zuschlag, Kinder 7–16 Jahre

3inMillionen Begleitung Erwachsener bis 19 Uhr gut zugelassen PC: WMA 192 KBit/s Innenpool, Aussenpool mit Wildwasser­ Handy: eAAC+ 24 oder 48 KBit/s kanal, Sprudelliegen, Massagedüsen, DRM Dampfbad, Whirlpool kostenpflichtig möglich 6 Monate Rutschbahn, 6 Jahren nur Fr. 17.95 prounter Monat in Begleitung Erwachsener 100 meistgespielte* (dann mit Abo 10/Monat) nicht nötig (parallele Downloads auf Wunsch) nur «Walkman W715» www.sonyericsson.com/playnowplus + 1000 Songs vorinstalliert + keine PC-Synchronisation nötig Restaurant, Kiosk + 100 Songs ohne Kopierschutz* – Songs nicht von PC auf Handy kopierbar – keine Vorhörfunktion 2 Kinderrutschen –Kinderbecken, nur ein Handytyp, nur mit Swisscom – nach Abo-Ablauf sind nur noch 100 nicht frei wählbare Songs spielbar Viele Feriengäste aus aller Welt; auch Familien mit kleineren Kindern nicht zusammen erhältlich langweilen sich hier nicht. 25.–/25.–/50.–** 55.–/55.–/55.–

und 3 bis 5 Kinder im Alter von 2 bis 14 Jahren begutachteten die Bäder von *in Dezember MP3-auflösung bis Februar von 320 stichprobenweise kBit/s **inklusive jeweils 5 tagespauschalen samstags oder sonntags. à Fr. 5.– ***inklusive 2 tagespauschalen à Fr. 5.–

Fotos: nokia, sony ericsson

dann immer mehr, um den Körper langsam an den Stoff zu gewöhnen. Damit wird die Ursache der Allergie bekämpft, nämlich die Überreaktion des körpereigenen Immunsystems auf die Pollen. Bevor gespritzt wird, ist eine allergologische Abklärung durch einen Facharzt nötig: Mit Haut- und Bluttests wird ermittelt, gegen was man genau allergisch ist. Die Krankenkasse bezahlt dafür. Eine solche Behandlung dauert drei bis fünf Jahre. Nach jeder der insgesamt bis zu 50 Spritzen muss man eine halbe Stunde

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IDEENBUCH

Beobachter  15

So machens andere...

z.B. More

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z.B. Travel+Leisure

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Ratgeber_Ideenbuch_korr.indd 16

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4. Ranking

Geeignet für: Darstellung von (unvollständigen) Stichproben, meist angereichert mit subjektiven Tipps. Eher für leichte Stoffe geeignet.

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18 RANKING

So machens andere...

z.B. Neon

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5. Diagramme Ziel: Zahlen & Fakten spannend, informativ und unterhaltend visualiseren sowie einen ungestörten Lesefluss durch Ausgliederung der Fakten zu ermöglichen. Dient vor allem der Untermauerung von Behauptungen, ein seriöser Zugang ist in der Regel zwingend (Vorsicht bei den Quellen!). Wichtig: Bei komplexen Grafiken längeren Vorlauf einplanen! (siehe Merkblatt Infografik)

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20 DIAGRAMME

5 | 2009

schauplatz i: englisch für Kleinkinder Mozart hatte mit vier Jahren erstmals Musik­ unterricht, Roger Federer begann mit drei Tennis zu spielen – Giulio, Gian und Noah gehen mit knapp zwei Jahren in den Englisch­ kurs. Carpe diem, lautet die Devise. «Wir wollen diese für die Entwicklung unseres Kindes wichtige Zeit nutzen», sagen Giulios Eltern. In diesem Alter lerne er die Fremd­ sprache noch «auf spielende Art». Das sieht so aus: Giulio stolpert durchs «Spielhuus Tröpfli» in Steinhausen ZG, stets auf seinen Fersen entweder Mami oder Caroline Albert, die Lehrerin. Denn Kinder, die gerade mal laufen können, haben naturgemäss kein Sitz­ fleisch. «Oh, Giulio!», ruft dann Caroline Al­ bert etwa und hebt an zum Singsang. «Look! What’s in the bag?» Giulio kommt, wirft einen Blick in die Tüte. «Oh, look, a cat!», ruft die Lehrerin – doch das kriegt Giulio schon nicht mehr mit. Diesmal hats ihm die Schreib­ maschine angetan. Doch jetzt wird nicht geklimpert. Giulio wird wieder eingefangen. Man nimmts mit Humor. Immerhin. Englisch für Kinder, die in ihrer Mutter­ sprache noch kaum mehr als «Mami» hervor­ bringen, ist vielleicht das ambitionierteste, nicht aber das einzige Angebot zur Frühför­ derung. In den letzten Jahren hat sich in der Schweiz ein privater Bildungsmarkt nach amerikanischem Vorbild etabliert, der genau da anfängt, wo die Weichen für eine glück­ liche und erfolgreiche Zukunft angeblich ge­ stellt werden: im Säuglingsalter. Babyschwim­ men war gestern, heute stehen musikalische Früherziehung, Babyzeichensprache, Kunst­

Beobachter 57 kurs oder Kinder­Yoga auf dem Programm. Implizit oder explizit ist das Ziel stets das gleiche: «Bringt Ihrem Kind einen Vorsprung fürs ganze Leben», wie Caroline Albert auf ihrer Internetseite wirbt. In der Schweiz gibt es über 50 «unabhän­ gige Helen­Doron­Early­English­Lehrkräfte» wie Caroline Albert. Und kein Zweifel, sie hat die Lektion ihrer «geistigen Mutter» gut ge­ lernt. Helen Doron, Sprachwissenschaftlerin aus England, steht nicht nur hinter der Un­ terrichtsmethode. Ihr Name steht auch auf den Lehrmaterialien, auf den Lern­CDs und auf der Umhängetasche, die ausgehändigt

Die spielerische Methode, sprich: der «Einbezug aller Sinne», habe sie überzeugt, erklärt ein Elternpaar. Giulios Vater meint: «Vielleicht ersparen wir uns ja einen teuren Auslandsprachaufenthalt.» Oder den teuren Nachhilfeunterricht? Denn wie meint Caro­ line Albert: «Wenn die Kinder bei Schulein­ tritt Englisch können, bleibt ihnen mehr Zeit für Fächer, die ihnen mehr Mühe bereiten.»

Kurse gegen das schlechte Gewissen

Oskar Jenni, Leiter der Abteilung Entwick­ lungspädiatrie am Kinderspital Zürich, steht solchen Kursen kritisch gegenüber. Er spricht von «Förderwahn» und mahnt: «Eine frühe Förderung ist gut und wichtig, aber nur wenn «Wer nur wenige Kinder sie die spontane Eigenaktivität des Kindes hat, setzt alles daran, nicht verdrängt.» Viel zu oft jedoch müssten schon die Jüngsten Normen und Wünsche dass diese bestmöglich der Erwachsenen erfüllen. «Man nimmt ih­ herauskommen.» nen das Recht und die Zeit, selbst zu entschei­ Oskar Jenni, Leiter der Abteilung  den, wann und was sie lernen oder spielen Entwicklungs­pädiatrie am Kinders­pital Zürich  wollen.» Jenni erklärt den Trend zur Frühför­ derung in erster Linie mit dem Rückgang der werden. Hunderttausende Kinder besuchen Geburtenrate: «Wer nur wenige Kinder hat, inzwischen Dorons Franchiseprogramme in setzt alles daran, dass diese bestmöglich mehr als 20 Ländern – die jüngsten sind ge­ herauskommen; klug, glücklich, erfolgreich.» rade mal zwölf Wochen alt. Im Kinderwagen Zugleich sind heute oft beide Elternteile be­ werden sie zum wöchentlichen Englischkurs rufstätig und haben wenig Zeit für ihre Kin­ gefahren, wo sie dann lächelnd oder auch der. Indem sie ihre Liebsten in Förderkurse mal schlafend in den Armen stecken, versuchen sie, die­ ihrer Eltern liegen, während ses Defizit zu kompensieren die mit ihnen englische Lie­ oder zumindest ihr schlech­ Beobachter der singen oder Bildkärtchen tes Gewissen zu beruhigen. anschauen. Nach 12 bis 15 Die langjährige Mütter­ Übertreiben Eltern die Monaten soll das Kind 550 beraterin Anna Urben hat Frühförderung ihrer Kinder? englische Wörter und 24 Lie­ zudem festgestellt, dass viele Dis­kutieren Sie mit auf  der verstehen. Frauen – und es seien vor www.beobachter.ch/direkt.

direkt

Die kindliche Entwicklung in den ersten vier Lebensjahren

2. Monat n erste laut­ äusserungen («plaudern»). n schreit anders bei Hunger oder schmerz. n beruhigt sich auf gutes Zureden.

Legende = sprachentwicklung = bewegungsentwicklung = soziale entwicklung

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58 TITELThEma FrühFördErung

«Es ist schlicht falsch, zu behaupten, dass in den ersten drei Jahren alles im Hirn drin sein muss.» Norbert Herschkowitz, emeritierter Profes­s­or für Pädiatrie, Univers­ität Bern

allem sie, die diesen Verlockungen erliegen – mit ihrer freien Zeit zu Hause als Mutter nicht mehr umgehen können. «Oder es fehlt ihnen an Selbstvertrauen. Sie zweifeln an ihren eigenen Kompetenzen», so Urben. Die Angebote klingen denn auch verheis­ sungsvoll: «Best­developed brains» stellt etwa der «Early English»­Kurs in Aussicht – die bestentwickelten Hirne. Wer wünscht sich das nicht für sein Kind? Die Methode, die dieses Versprechen einlösen soll, heisst muttersprachliches Lernen. Studien hätten ergeben, so Helen Doron, dass bis zum Alter von zirka sieben Jahren sämtliche Sprachen in derselben Hirnregion gespeichert werden. Deshalb sei Frühenglisch so erfolgreich.

Das Märchen von den Synapsen «Ich bin gespannt, obs funktioniert», meint die Mutter des kleinen Gian. Hirnforscher Norbert Herschkowitz muss sie enttäuschen. «Kleinkindern in einem wöchentlichen Kurs eine Fremdsprache einzutrichtern funktio­ niert nicht», sagt der emeritierte Professor für Pädiatrie der Universität Bern. Etwas an­ deres ist es, wenn ein Kind zweisprachig auf­ wächst. Dann sei die Fremdsprache Bestand­ teil des Alltags und werde tatsächlich ganz selbstverständlich angeeignet. Wenn schon Frühenglisch, dann also Learning by Doing. Doch das bietet «Early English» nicht, selbst wenn die Eltern, wie von Helen Doron an­

gewiesen, ihrem Kind täglich die Lern­CD vorspielen. Dank dem wiederholten Hören der englischen Sprache im Hintergrund soll das Kind die Grammatik «auf natürliche Art und Weise aufnehmen» und sich eine ak­ zentfreie Aussprache aneignen, so die Theo­ rie. «Schön wärs», sagt Herschkowitz. Diverse Studien hätten klar gezeigt, dass Lernen ab elektronischen Medien, ob Fernsehen oder Kassette, nahezu keinen Effekt zeige. Auch Erziehungswissenschaftlerin Mar­ grit Stamm schreibt in einem Fachartikel, dass bisher keine wissenschaftliche Studie belegen konnte, dass «Early English» aus den Kleinsten spätere Sprachtalente macht. Viel­ mehr haben Studien belegt, dass gerade Kin­ der, die von ihren Eltern schulvorbereitend im Lesen oder Rechnen vorangetrieben wur­ den, ihren Vorsprung schon kurze Zeit nach der Einschulung wieder verlieren. Das Gras wächst also nicht schneller, wenn man an ihm zieht. Doch davon wollen Eltern nichts hören. Umso mehr jedoch von selbsternannten Entwicklungsexperten, die vom Aufblühen der Synapsen im Hirn wäh­ rend der ersten drei Lebensjahre schwärmen und vor der Verkümmerung dieser Nerven­ zellverbindungen warnen, wenn die Kinder nicht die nötigen Inputs erhalten. Dabei hat die aktuelle Forschung das Sprichwort «Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr» längst widerlegt. Zwar

gibt es im Hirn eines Dreijährigen in der Tat etwa doppelt so viele Synapsen wie im Hirn eines Erwachsenen. Doch mehr Synapsen bedeutet nicht einfach mehr Intelligenz. Zu­ dem deuten neue Untersuchungen darauf hin, dass eine frühe Stimulation das «Aufblü­ hen» der Synapsen im Kleinkindalter weder auslösen noch beschleunigen kann. Und ihr Abbau ist keine Folge mangelnden Inputs, sondern ein natürlicher und fundamentaler Prozess: Unbenötigte Verbindungen werden eliminiert, häufig benutzte verstärkt. Elsbeth Stern, Lehr­ und Lernforscherin an der ETH Zürich, formuliert es so: «Zunächst gibt es viele kleine Wege, aber die sind natürlich wenig effizient. Viel besser wäre es, wenn man grosse ausgetretene Wege hätte. Und so ist es auch im Gehirn.»

Schnellstrassen im Gehirn Im Hirn werden zudem immer wieder neue Verknüpfungen gebildet. So betont Hirnfor­ scher Herschkowitz: «Es ist schlicht falsch, zu behaupten, dass in den ersten drei Jahren alles drin sein muss, sonst ist das Fenster zu.» Das Hirn sei das plastischste Organ des Men­ schen. Sprich: «Es verändert sich ein Leben lang.» Lernen sei deshalb bis ins hohe Alter möglich. Statt von kritischen spricht Hersch­ kowitz von sensitiven Phasen, in denen be­ stimmte Fähigkeiten bestenfalls mit weniger Aufwand erworben werden als später.

12. Monat n bei unerwarteten ereignissen wendet es sich dem erwachsenen fragend/staunend zu. n Kann bestimmte, einzelne aufforderungen befolgen.

9. Monat n Zieht sich an möbeln hoch in stehende position. n Versucht zu krabbeln, rutscht dabei oft rückwärts. n Kann frei sitzen.

3. Monat n reagiert lächelnd oder plaudernd auf ein freundliches gesicht. n Verfolgt gesichter kurz mit seinen augen.

6. Monat n nimmt wahr, dass es aufgenommen werden soll, und streckt arme entgegen. n unterscheidet nettes/unfreundliches gesicht und reagiert darauf. 5. Monat n unterscheidet freundlichen oder ärgerlichen tonfall. n plaudert melodiöser und differenzierter. n erste silbenketten («pa­pa­pa»).

4. Monat 1. Monat n Kann den Kopf aus der rückenlage kurz anheben.

n Hebt den Kopf aus der rückenlage an. n stützt sich in der bauchlage auf die unterarme. n in gestützter sitzposition gute Kopfkontrolle.

8. Monat n unterscheidet mutter von fremden personen («Fremdeln»). n ist aus Zweierverbindung mit mutter herausgetreten. n spielt gern Verstecken («gugus­dada»). 7. Monat n rollt vom bauch auf den rücken. n Kann den Kopf heben. n Hält man das Kind stehend, hebt es abwechselnd den einen und den anderen Fuss.

Foto: priVat

10. Monat n drückt aus, dass es den sinn einiger Wörter versteht, wie «nein, nein». n antwortet mit sinngemässer gebärde («ade­ade»). n Versucht, erwachsene nachzuahmen. 11. Monat n Kann im stehen einen Fuss heben, ohne umzufallen. n Kriecht, ohne mit dem bauch den boden zu berühren.

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IDEENBUCH

Beobachter  21

10 | 2009

66 familie

1

1

Bezugsquellen von Cannabis: Die meisten bekommen ihr Gras geschenkt

Beobachter 31

Zivile Feuerwaffen pro 100 Personen: Die Schweiz steht auf Rang 3

13- bis 29-Jährige, die in den sechs monaten vor der Befragung mindestens einmal Cannabis konsumiert haben, 2007, in Prozent männer zwischen 13 und 29 Jahren frauen zwischen 13 und 29 Jahren

4

10 1

3

Schweiz: 45,7

4

Finnland: 45,3

5

Serbien: 37,8

6

Zypern: 36,4

3

5

100

1

«Kaufe es im hanfladen» 7,6% 1,6%

«halte selber ein paar Pflanzen» 9,2% 7,4%

«Kaufe es auf der gasse/beim dealer» 16,9% 4,2%

Konsum von Cannabis: Buben kiffen mehr als Mädchen

Jugendliche, die schon einmal Cannabis geraucht haben, 2007, in Prozent

3

Konsum anderer psychoaktiver Substanzen: Auf tiefem Niveau, aber zunehmend

14-Jährige

Alkohol plus Tabletten

15-Jährige

Aufputschmittel, Amphetamine

16-Jährige

Kokain

13-Jährige

männliche Jugendliche weibliche Jugendliche

Heroin

16-Jährige

GHB («Liquid Ecstasy») 0%

10%

20%

30%

40%

8

Irak: 34,2

9

Uruguay: 31,8

10

Schweden: 31,6

2

100

100

100

= Anzahl Feuerwaffen pro 100 Personen

2

Schätzung, Stand 2007

Armeewaffen in Schweizer Haushalten: Die Gesamtzahl kennt niemand

Quelle: SMAll ARMS SuRvey, geNF (2007)

Jahr 2003 Jahr 2007

Waffen militärischer Herkunft in Schweizer Haushalten, Stand Januar 2009 Quelle: vbS

3

Crack

15-Jährige

Saudi-Arabien: 35

9 100

LSD und andere Halluzinogene

14-Jährige

7

100

7

100

Jemen: 54,8

15-Jährige, die schon einmal folgende psychoaktive Substanzen konsumiert haben, in Prozent Schlaf- und Beruhigungsmittel

13-Jährige

8

100 100

2

2

USA: 88,8 100

«Bekomme es von freunden geschenkt» 49,7% 76,2%

«Kaufe es von freunden» 37,9% 23,8%

6

Feuerwaffen und Suizid: Je mehr Waffen, desto mehr Tote

mehr als 500 000

35,7%

56,8%

24%

32% 0%

1%

2%

3%

4%

5%

6%

18,6%

27,4%

7%

19,9%

Karabiner und langgewehre Mod. 1911, Karabiner Mod. 1931, ältere Ordonnanzgewehre, Pistolen und Revolver. vor 2001 wurde nicht statistisch erfasst, wie viele Militärwaffen in Privatbesitz übertragen wurden. unbekannt ist auch, wie viele davon noch vorhanden sind.

19%

195 356

Pistolen Mod. 49/75, in Privatbesitz übertragen seit 2001

4

Sicherstellung von Cannabis durch die Polizei: Grosse Mengen um die Jahrhundertwende

uSA

Schweiz

19,1%

Beschlagnahmter Cannabis, in Kilogramm pro Jahr 16 000 kg

16,9%

19% 12,2%

Finnland

Frankreich

185 908

Sturmgewehre Mod. 57/90, in Privatbesitz übertragen seit 2001

13,8%

12,4% 11,8%

7,6%

3,3% 1,9%

16 800

2,8% 3,4%

leihwaffen für Jungschützen: Sturmgewehre Mod. 90 1

34 316

12 000 kg

Kanada

Schweden

Dänemark

Portugal

Nieder- england/ lande Wales

Anteil der Suizide pro Jahr mit einer Schusswaffe, in Prozent Anteil der Haushalte, die eine Schusswaffe besitzen, in Prozent

8000 kg

Persönliche leihwaffen: Sturmgewehre Mod. 57/90, Pistolen Mod. 75

202 866

Sturmgewehre Mod. 57/90, Pistolen Mod. 49/75 aktiver Armeeangehöriger

Ausgewählte länder, Stand 2000 4000 kg

Quelle: vlADetA AJDAcic-gROSS

1

11 000 bis 13 000 bei Jungschützen zu Hause

inFograFik: BeoBachter/Dr

20 000 kg

1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

19 046 kg

116 310 kg

5898 kg

quellen: SChweizeriSCheS CannaBiSmonitoring (1), euroPean SChool Survey ProJeCt on alCohol and other drugS (2, 3), www.fedPol.admin.Ch (4); infografiK: BeoBaChter/dr

Handrepetierer  (Sportgewehre)

Ratgeber_Ideenbuch_korr.indd 21

einschüssige und   mehrläufige Jagdgewehre

Handrepetierer   für die Jagd

Ordonnanzrepetiergewehre

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22 DIAGRAMME

30 TITELThEma

Beobachter 31

12 | 2009

Was macht glücklich?

2003: Bei der Frage,

arbeit

familie welche Faktoren im Alltag gesundheit für Zufriedenheit sorgen, lebenssituation dominierte in der Phase allgemein der Hochkonjunktur der hobby Aspekt Arbeit. Persönkollegen liches und Privates erhielkinder ten durchs Band weniger partner(in) Nennungen. Schule

(Mehrfachnennungen möglich)

0%

Ratgeber_Ideenbuch_korr.indd 22

5

10

15

18

spürbarer Einfluss gewisser Einfluss kleiner Einfluss kein Einfluss

13 Quelle: konSo ag, InStItut für konSuMenten- und SozIalanalySen, BaSel. dIe repräSentatIve uMfrage fand voM 6. BIS 20. MaI 2009 unter 1000 perSonen auS der deutSchen und der franzöSISchen SchweIz IM alter von üBer 15 Jahren Statt.

A

rbeitslosigkeit, Schweinegrippe, Gewalttaten: Hätte die weltweite Stimmungslage im Krisenjahr 2009 eine Farbe, wäre sie dunkel­ grau. «Alles ist rosarot», schwärmt hingegen die 18­jährige Jeannine Landert. Ist ja auch klar, schliesslich ist sie frisch ver­ liebt. Krise? Pah! Ob sich jemand in seinem Alltag glücklich fühlt oder nicht, hängt von ganz anderen Faktoren ab – in erster Linie von solchen im privaten Umfeld. Die rosa­ rote Befindlichkeit der KV­Stiftin aus Jona SG, die dem Beobachter wie andere Per­ sönlichkeiten über ihre Ansichten zum Glücklichsein Auskunft gab (siehe Porträts ab Seite 32), steht beispielhaft dafür. Eine exklusive Meinungsumfrage des Beobachters zeigt nun: Die Wirtschafts­ krise hat die Rückbesinnung aufs Private noch akzentuiert – Glücksgefühle finden die Schweizerinnen und Schweizer ver­ mehrt in ihrem persönlichen Umfeld. Diese Erkenntnis ergibt sich aus dem Vergleich der Erhebung vom Mai 2009, die unter dem Eindruck der aktuellen Krise stand, mit einer Zufriedenheitsumfrage des Beobach­ ters von Ende 2003, also in einer Periode der Hochkonjunktur. Damals wie jetzt wur­ de eine repräsentative Bevölkerungsgruppe nach den spontanen Zufriedenheits­ und Glücksfaktoren ihres Alltags gefragt. Bün­ delt man die einzelnen Antworten thema­ tisch, lassen sich deutliche Veränderungen herauslesen (Details siehe Grafiken): n Beziehungen sind am wichtigsten: Der meist­ genannte Glücksfaktor mit 22 Prozent Nen­ nungen ist neu das Themenbündel Fami­ lie/Verwandte/Haustiere; gegenüber 2003 ein deutliches Plus. Auch alle anderen per­ sönlichen Beziehungen (Partner, Kinder, Freunde/Kollegen) haben für das Glücks­ empfinden an Bedeutung zugelegt.

2 Beeinflusst die Krise Ihr eigenes Glücksempfinden?

2009: Auf die Frage nach alltäglichen Glücksfaktoren nennen die Schweizerinnen und Schweizer am häufigsten persönliche Beziehungen und Privatangelegenheiten. Das Thema Arbeit verliert – relativ gesehen – an Bedeutung (Mehrfachnennungen möglich).

InfografIken: golden SectIon graphIcS, BeoBachter/do; fotoS: MIchael keMpf, BarBara helgaSon/fotolIa.coM

Text: Daniel Benz, Birthe Homann, Balz Ruchti Fotos: Zsigmond Toth

1 Was hat Sie in letzter Zeit besonders mit Glück erfüllt?

18% Gesun dheit 13% Kind er 12% Lebe n, situat ion Lebens 11% Fr insgesam Vere eunde, Ko t in, Nac lle hbar gen, 10% nichts 10% Ehef Partne rau/-m ann, r(in) 9% pe allgemrsönlich: ein, Er Glück folg et 6% H aus, c. Garte W n etc. ohnung, 3% Sc Land hweiz, scha ft, Be rge 2% G eld, Lo hn

Eine repräsentative Umfrage des Beobachters zeigt: Es ist das Privatleben, das die Schweizer am glücklichsten macht. Die Arbeit, früher Glücksfaktor Nummer eins, verliert in Zeiten der Krise an Bedeutung.

22% Fa Verw milie, andt e, Hau 21% stiere H Ferie obby, Re isen, n 18% Wette Som mer r, Klima, 18% Arbei t

45

16

%

3 Sind die Schweizer nun glücklicher als zuvor? 4

39

%

57

weniger glücklich gleich glücklicher

26

Der Einfluss der Krise: Fast drei Viertel der Befragten geben an, ihr eigenes Glücksgefühl werde nicht oder kaum beeinträchtigt (Frage 2). Demgegenüber glaubt über die Hälfte, die Allgemeinheit sei nun weniger glücklich (Frage 3). Erklärung: Die durch die Medien vermittelte Bedrohung durch die Krise ist viel grösser als die eigene, reale Betroffenheit.

4 Wie glücklich fühlen Sie sich selber? Und für wie glücklich halten Sie die Schweizer?

Selbsteinschätzung Fremdeinschätzung

1 = ganz und gar unglücklich, 10 = ganz und gar glücklich Gesamt ab 50 Alter 31 bis 49 unter 30 angestellte, Beruf arbeiter Selbständige, kader 5,8

6,0

6,4

6,8

7,2

7,6

8,0

Das Ausmass des Glücks: Auf einer Skala von 1 bis 10 stufen sich die Befragten selber bei einem Wert von 7,5 ein. Der Glückslevel der Gesamtbevölkerung wird deutlich tiefer eingeschätzt. Hier spielt der stärkere Fokus aufs Private eine Rolle. Der hohe Wert bei Selbständigen und Kaderleuten hat mit deren grösserer Selbstbestimmung zu tun.

5 Was macht Sie glücklich? Zitate aus der Umfrage «Mein Kind, das laufen gelernt hat» «Velofahren in der Natur» «Ich habe geheiratet»

«Mein Hund»

«Meine Enkel haben mich angelacht» «Immer wenn ich meine Freundin ansehe»

n Privatleben wird grossgeschrieben: Hobby/ Reisen/Ferien ist mit 21 Prozent der Faktor, der 2009 als Glücksmacher am zweithäu­ figsten genannt wird; bei der Zufrieden­ heitsstudie von 2003 kam dieser Posten nur auf Platz fünf. Auch Haus/Wohnung/Gar­ ten wird in der neuen Umfrage höher be­ wertet. Bezogen auf die Krise, ist das plausi­ bel: Wenn es in der Aussenwelt ungemütlich wird, hält man sich lieber von ihr fern. n Arbeit verliert an Stellenwert: Der Job als Quelle von Glücksmomenten vereinigt in der aktuellen Befragung 18 Prozent der Nennungen – nur noch Platz drei gegen­ über der Spitzenposition in der Studie von 2003. «Glücklich sein» wird heute stärker vom Privatleben ausserhalb von Büros und Werkstätten geprägt – bemerkenswert für die Schweiz mit ihrem traditionell hohen Arbeitsethos. Auch wenn sich die Komposition des Glücks verändert: Insgesamt scheinen sich die Schweizerinnen und Schweizer die Stimmung durch die Krise nicht vermiesen zu lassen. Ihr persönliches Stimmungs­ barometer schätzten sie auf einer Skala von 1 bis 10 nämlich auf einen hohen Glücks­ mittelwert von 7,5 ein. Das ist nur gering­ fügig weniger als im Boomjahr 2003 mit einem Wert von 7,7. Woher kommt diese verblüffende Stabilität der Zufriedenheit? Hans­Ruedi Hertig vom Meinungs­ forschungsinstitut Konso AG, das die Be­ obachter­Umfrage durchführte, erklärt: «Es ist schweiztypisch, dass bei uns der Anteil der sogenannt resignativ Glücklichen ver­ gleichsweise hoch ist: Wenn es eng wird, senken sie ihre Erwartungen – und sind schon zufrieden, wenn sich diese beschei­ denen Hoffnungen erfüllen.» Überhaupt gehen die Schweizerinnen und Schweizer überaus pragmatisch durch die krisengeschüttelte Welt. Bei der Frage, was sie in letzter Zeit unglücklich gemacht habe, steht mit 27 Prozent der Nennungen einsam an der Spitze: «nichts». Glücklich ▶ das Volk, das so etwas sagen kann!

lesen Sie zum thema auch die Seiten 32 bis 38.

«In der Migros hat mich jemand an der Kasse vorbeigelassen»

Testen Sie sich selbst: Taugen Sie zum Glücklichsein? Ausserdem die komplette Auswertung unserer Glücksumfrage als PDF auf www.beobachter.ch/glueck

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IDEENBUCH

Beobachter  23

22 TITELThEma schönhEIT

Beobachter 23

16 | 2009

Stirn-/Brauenlifting • 10 000 bis 16 000 Franken

Die häufigsten Eingriffe und ihre Risiken

Risiken: Asymmetrie, masken­ hafter Gesichtsausdruck,   Verletzung von Nervenbahnen  mit lokalen Lähmungs­ erscheinungen, Taubheit   der Haut, Narben.

Botox und Faltenunterspritzung • 400 bis 1000 Franken

WEr zahLT Was?

Wird oft in Kombination mit  Fettabsaugung eingesetzt.   Risiken: unschöne Narben,  Dellen und Asymmetrien,   Gefühlsstörung, Infektion.

Umstrittene «Lifestyle-OP» Zur Kassenpflicht nimmt das Bundes­ amt für Gesundheit wie folgt Stellung:  «Für eine Schönheitsoperation muss  der Patient selber aufkommen. Die  Krankenkasse bezahlt nur, wenn Be­ troffene ohne den Eingriff nachweislich  körperlich oder psychisch leiden wür­ den. Bei Komplikationen übernimmt die  Kasse die Kosten der Nachbehandlung  nur, wenn trotz der fachgerechten Be­ handlung des Arztes eine behandlungs­ bedürftige Gesundheitsstörung auf­ tritt, die ihrerseits Krankheitswert hat  und deren Behandlung grundsätzlich  eine Pflichtleistung darstellt.» So weit das Gesetz. Die Grundversiche­ rung muss aber immer häufiger für   Eingriffe wie Brustvergrösserungen  oder Fettabsaugen aufkommen, weil  ein Arzt den Eingriff als «medizinisch   indiziert» beurteilt. Laut Schätzungen  entstehen so jährlich Kosten von über  30 Millionen Franken. Parlamentarier  fordern deshalb, «Lifestyle­Operatio­ nen» aus der Grundversicherung zu  nehmen. Bei Gesundheitskosten von  bald 60 Milliarden Franken ein Tropfen  auf den heissen Stein. Zudem müssen  Schönheitsoperationen auch unter me­ dizinischen Aspekten nicht grundsätz­ lich unsinnig sein, betonen Experten. Wichtig: Ein Arzt schuldet nur eine  fachgerechte Behandlung, aber keinen  Behandlungserfolg. Das Arzthonorar  ist auch dann fällig, wenn ein Patient  mit dem Resultat nicht zufrieden ist.

Schamlippenkorrektur •• 4500 bis 6000 Franken Die Verkleinerung der Scham­ lippen hat die drittgrösste  Wachstumsrate aller Schön­ heits­OPs. Risiken: Asymme­ trien, Narben, Verwachsungen,  Gefühlsstörung, Infektion.   Weitere Intim­Eingriffe sind:  Scheidenverengung, G­Punkt­ Aufspritzung, Rekonstruktion  des Jungfernhäutchens.

Fettabsaugung •• 5000 bis 10 000 Franken Dient primär der Kontur­ verbesserung. Anwendungs­ zonen sind Bauch, Taille,   Po, Hüfte, Oberschenkel   und ­arme, Kinn und Hals.   Risiken: Asymmetrien,   Furchen, Dellen, Embolie,   Gefühlsstörung. Risiken hoch: ••• mittel: •• gering: • Quelle: Acredis/SGPRAC. (Die SGPRAC nennt keine Preise, hält aber fest, dass die Kosten im Einzelfall bis 30 Prozent unter dem von Acredis angegebenen Mindestpreis liegen können.)

So wählen Sie den richtigen Arzt

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1.

Prüfen Sie, ob der Arzt   einen Facharzttitel führt  (plastische, rekonstruktive   und ästhetische Chirurgie).   Dann verfügt er über die nötige  Aus­ und Weiterbildung.

2.

Holen Sie eine Zweitmei­ nung ein. Wichtig ist, dass  der Arzt Mitglied der Schweize­ rischen Gesellschaft für plasti­ sche, rekonstruktive und ästhe­ tische Chirurgie (SGPRAC) ist.

3.

Der Arzt muss Sie über  Eingriff, Narkose und  Nachbehandlung aufklären  sowie über Risiken, Komplika­ tionen und allfällige vorüber­ gehende Arbeitsunfähigkeit.

4.

Risiken: maskenhafter Gesichts­  ausdruck, Hängelid, Probleme  beim Sprechen. Hände weg von  nicht abbaubaren Substanzen!

Ohrenkorrektur • 5000 bis 7000 Franken Risiken: Schmerzhaftigkeit,   Infektion, Gefühlsstörung,   Narben, künstlich   aussehende Ohren.

Augenlidstraffung • 4000 bis 8000 Franken Risiken: Beeinträchtigung   der Augenschliessfunktion,   Hängelid, Triefauge.

Facelifting •• 20 000 bis 25 000 Franken Risiken: Asymmetrien,   maskenhafter Gesichts­ ausdruck, lokale Lähmungs­ erscheinungen, Narben,   Versetzen des Haaransatzes.

Nasenkorrektur •• 7000 bis 11 000 Franken Risiken: unbefriedigendes   Ergebnis, Asymmetrien,   Deformierungen,   abgesenkter Nasenrücken,   Infektion.

Brustvergrösserung •• 11 000 bis 15 000 Franken

Lippenvergrösserung • 600 bis 800 Franken

Risiken: Gewebeverhärtung,  Sensibilitätsstörung, Ent­ zündung der Wundhöhlen,   Probleme mit dem Implantat.   Spätfolgen möglich.

Verwendete Materialien: Eigenfett, Kollagen   oder Hyaluronsäure.   Risiken: unnatürliches   Aussehen.

Brustverkleinerung ••• 10 000 bis 14 000 Franken

FOtOS: AninA LEhMAnn/StEFAn KuBLi

Bauchdeckenstraffung •• 14 000 bis 16 000 Franken

Verlangen Sie   einen detaillierten  Kostenvoranschlag für  Narkose, Spital, Nach­ kontrolle und allfällige  Korrektureingriffe.

Risiken: Asymmetrien und  «schielende» Brustwarzen,  Wundheilungsstörungen,  Infektion, Gefühlsstörungen   in den Brustwarzen, gestörte  Stillfähigkeit, Narben.

Weitere Infos zu Schönheitsoperationen oder geeigneten Spezialisten finden Sie über das Beratungszentrum Acredis oder über die Schweizerische Gesellschaft für plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie (SGPRAC): www.acredis.ch, www.plastic-surgery.ch

5.

Ist der Arzt vertrauens­ würdig? Lässt er Ihnen    edenkzeit? Hände weg von  B Spezialkliniken, Sonderange­ boten und Ärzten, die Rabatte  anbieten und Reklame machen.

6.

Vergewissern Sie sich,  dass der gewählte Arzt  eine Haftpflichtversicherung  hat, die auch bei Schaden­ ersatzklagen aus ästheti­ schen Eingriffen aufkommt.

7.

Bestehen  Sie auf  schriftlichem   Informations­ material zum ge­ planten Eingriff.

8.

Zur Einwilligungserklä­ rung: Unterschreiben Sie  keine unklaren Formulierungen.  Fragen Sie im Zweifelsfall nach –  bei einer Patientenorganisation  oder einer Rechtsberatung.

9.

Lassen Sie   sich schriftlich  z  usichern, dass Sie   von demjenigen Arzt   operiert werden, der  Sie zuvor beraten hat.

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6. Zahlen & Fakten

Geeignet für: Sammlungen wissenswerter, kurioser, überraschender Erkenntnisse. Benützt als auflockerndes Zusatzelement. Interessante Zahlen. Entlastet den Text von Zahlen.

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26 ZAHLEN UND FAKTEN

hen bis zu 950 Patienten jährlich treitfall. ngsamkeit der Schlichtungsinstanur das eine. Mindestens so bend ist die Tatsache, dass selbst aus ärztegesellschaft ausgeschlossene iziner oft an einem anderen Ort ktizieren. Denn die SSO leitet die ausgeschlossenen Mitglieder – sie h laut SSO jährlich an einer Hand – nicht an die Kantonszahnärzte e für Zahnärzte ohne SSO-Zugehöständig sind. «Die Kantone», gibt cher Felix Adank den Schwarzen ter, «sind ohnehin sehr zurückhaldem Entzug der Berufsausübungsng.»

mmt, dass selbst mit einem Berufs-

legte Zahnärzte – Föderalismus sei t munter im nächsten Kanton weiieren, da keine Meldepflicht über nsgrenzen hinweg besteht. Abhilfe soll das Medizinalberuferegister. nnen die Aufsichtsbehörden nachob ein Zahnarzt anderswo einen im Reinheft hat, ob irgendwo ein gegen ihn läuft. Bis 2010 soll das ertiggestellt sein. ät, zumindest für etliche Patienten nn Baer aus Schwyz. Bevor der der sich manchmal auch Hans nt, 2001 in den Kanton Schwyz zog, te er Patienten in Luzern. Dem Kantonszahnarzt, Bruno Gergen derzeit gleich fünf Beschwerohann Baer vor. Einer der BetrofFritz Kuriger (Name geändert) aus ch, dem Baer eine Gesamtsaniechlug. Geschätzte Kosten: 25 000 Franken. Schliesslich wurden da40 000 Franken, doch Kurigers Proren jetzt einfach andere: Die erste el schon nach einem halben Jahr eraus, unter anderem bildete sich nd nichts hielt, wie es sollte. Baer wenig einfühlsam: Bei einem «Oldnne man halt nicht mehr allzu viel erklärte er dem 76-Jährigen. h Kuriger an Kantonszahnarzt Gerndte, stellte dieser mehrere Uneiten in der Krankengeschichte fest zierte: «Zahnarzt Baer hat sich bei ndlung übernommen.» Jetzt klären den ab, «ob bei Baers Behandlunesetzlichen Rahmenbedingungen en worden sind».

dem Kantonszahnarzt alle Unterm Fall Kuriger im Mai 2008 zugestellt er nichts mehr gehört, sagt Zahn-

Beobachter

33

arzt Baer, er erachte den Fall daher als erledigt. Das sei auch bei drei anderen ihm

12%

schwache Gewebe entfernen. Gekostet hat Beschwerden gegen ihn so. Im bekannten ihn das «einige tausend Franken». Mit dem Übrigen sei es in seiner ganzen Laufbahn zu Ergebnis ist er rundum zufrieden. Seine keinem einzigen der Frauen mögen ihren Körper  Haftpflichtfall oder einer Frau findet es sogar «den Hammer». Honorarreduktion gekommen. Er dokumenso, wie er ist. Niklaus Knecht ist ein Ästhet undbeieinallen Patienten tiere den Vorzustand, Lebemensch. Neid und Missgunst sind ihmBehandlungsschritte und das Resämtliche ein Gräuel. «Ich gönne jedem etwas sultatSchö­ fotografisch, so dass die Behandlungsnes», sagt er. Auch sich selber. Das Leben qualität wenn nötig von einem Experten besei eh schon ein Kampf: «Warum sollwerden ich urteilt könne. Das Nachfragen des können sich eine eigene   es mir unnötig schwerer machen? Wer jedenfalls Beobachters scheint bei Baer ein Schönheitsoperation vorstellen  Schmerzen hat, nimmt doch auch eine bewirkt Umdenken zu haben. Wenige Tage oder haben bereits einen  pro Person gab die Schweizer Pille.» Doch leider gebe es nach halt auch dem Fax aus der Redaktion meldete Eingriff hinter sich. Bevölkerung 2006 für Zahnsich der Zahnarzt bei Kuriger. Er wolle den kritische Stimmen. medizin und Prophylaxe aus. Schaden reparieren. Unentgeltlich, wohlver-

412 Franken

Doppelmoral und Wildwuchs

65,3%

31%

38%

standen. Kuriger wird sich wohl gut über-

legen, ob er auf das Angebot eingehen will. In der Tat setzt sich leicht in die Nesseln, von der Patientenstelle wer zu einer SchönheitsoperationBarbara steht. Callisaya halten Schönheitsoperationen  Zentralschweiz erinnert sich lebhaft und Auch Daniela Lüscher bekam die Moral­ der Schweizer Bevölkerung für etwas Alltägliches. äusserstwar negativ an Johann Baer: «Wir haben zu spüren. «Du spinnst doch!» (älter alskeule 15) haben im Jahr eine ganze die häufigste Reaktion. Ihre Schwester habe Schachtel voller Beschwerden 2007 mindestens einmal gar einige Tage nicht mehr mit ihr geredet, einen Zahnarzt konsultiert. als sie ihr von der geplanten OP erzählt habe. Sie werde auf natürliche Weise alt, sind überzeugt, dass schönes  habe sie ihr unter die Nase gerieben. Was Aussehen wichtig ist, um privat  das Prädikat «natürlich» im Zeitalter der und beruflich Erfolg zu haben. kamen in China die ersten Zahnspangen, gefärbten Haare, rasierten Zahnbürsten auf. Sie waren Achselhöhlen und gebleichten Zähne wie Pinsel geformt und Wert mit hat, diese Antwort noch für einen Schweineborsten bestückt.schuldig. Das Streben blieb die Schwester nach künstlicher Schönheit ist auch Patrickkeine Sutter, auf haben im Kampf für ein  medizinische neue Erscheinung. Vom Henna­Make­up Haftungsfälle spezialisierter Rechtsanwalt  besseres Aussehen schon zu  für die Dame der Steinzeit über die Allonge­ Medikamenten gegriffen. füllte derperücke amerikanische für den trendbewusstengegen Louis ihn.» XIV Aufgelistet werden da «DauerZahnarztbis Washington Sheffield zum Botox für die faltenfreieschädigungen Frau von wie Gefühllosigkeiten im «Schönheit Quelle: Die repräsentative Studie heute es ein langer, aber gradliniger zum ersten Malwar Zahnpasta Kieferbereich» oder «ständiges Kribbeln»; und Schönheitschirurgie 2007» basiert auf in TubenWeg. ab. Nachfolgebehandlungen hätten die Schäden einer Online-Befragung von 675 SchweizeGleichwohl hält es jede zweite rinnenkönnen, im Alter zwischen 20 und 70 Jahren. nurSchwei­ teilweise lindern «dauerhafte zerin für moralisch bedenklich,Schmerzen sich zur und Gesundheitsstörungen blieVerschönerung unters Messer ben zu zurück». legen. Die Luzerner Behörden schlosDabei ist es keineswegs so, dasssen sich Frau Baers Klinik provisorisch; kurz vor einem aller Bewohnerinnen und Schweizer besonders wohl fühlen würde in Entscheid zog er nach Schwyz. definitiven Bewohner von Schweizer ihrer Haut. Im Gegenteil: Nur zwölf Prozent «Wir haben unsere Bedenken sofort den Pflegeheimen tragen abnehmsind mit ihrem Aussehen zufrieden. Neun Schwyzer Behörden gemeldet. Trotzdem erbare Voll- und Teilprothesen. von zehn Frauen würden gern etwas hielt gegen er dort problemlos eine PraxisbewilliExpertenforum  ihre Problemzonen tun. Laut der Acredis­ gung», empört sich Callisaya. Planen Sie einen  Studie stört sich jede zweite an Warum?«DasProblemist,dassBeschwerihrem den allein Reich, Bauch, mehr als jede dritte hadert mit ihrernicht reichen», sagt EvelyneSchönheitseingriff?  Vorsteherin Gesundheitsamts. Haben Sie Fragen zu einer Operation?  Figur. Sieben von zehn Frauen haben schon des Schwyzer Bakterien leben in einem müssen auch bereit sein, ein Oder ging bei Ihrer etwas schief? Und  denPatienten Fett­ Milliliter versucht, Speicheldurch in derDiät oder Sport«Die langwieriges Verfahren Sie fragen sich jetzt: Wer bezahlt den  pölsterchen zu Leibe zu rücken,komplexes zehn Pro­ und oft Mundhöhle – die allerwenigsten durchzuziehen.» Ohne hieb- und stichfeste Schaden? In Kooperation mit Acredis,  zentschädlich. griffen dafür sogar zu Medikamenten. davon sind wie etwa Gutachten sei es «komplett einem unabhängigen Beratungszen­ Doch sich operieren zu lassenBeweise – das geht aussichtslos», Berufsausübungsbewillivielen dann doch zu weit. Stattdessen wen­ einetrum für Schönheitschirurgie, eröffnet  gung zu entziehen,der Beobachter im Internet ein Schön­ «weil die Zahnärzte dann det die Hälfte der Frauen lieber täglich eine bissich vor Bundesgericht dagegen klagen». Wie heitsforum, wo Sie die Fragen stellen  halbe bis eine Stunde dafür auf, vor viele es braucht und wie und Experten die Antworten liefern.  dem Spiegel schön aufzubrezeln. UndBeschwerden das schwerwiegend diese für ein Berufsverbot www.beobachter.ch/schoenheitsforum darf für auch einiges kosten: Nach eigenen Quellen: Bundesamt Statistik, Schweizerische

Um 1500 1892

48%

«Zahnärzte haben einen grossen Berufsstolz, vielleicht noch ausgeprägter als andere Ärzte.»

10%

80%

10 000 000

Zahnärzte-Gesellschaft

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sein müssen, sei aber nicht klar fest-

Angaben investieren 78 Prozent bis zu 200 Franken und sieben Prozent sogar über 400 Franken pro Monat in ihr Aussehen. Acredis­Leiter Stephan Hägeli spricht von einer Doppelmoral, die bezüglich schweiz Schönheit und Schönheitschirurgie noch immer herrsche: «Obwohl viele Frauen der Schönheit mit allen Mitteln nachhelfen, teilweise auch chirurgisch, streiten es viele ab.» Es wird gern tiefgestapelt, wenn es um Wann müssen Sie Ihrer Katze spätestens ein Klo kaufen? Wie viele Millionäre zählt die Schweiz 2017? den Stellenwert von Schönheit geht. Nach Wann ist der Rhonegletscher weg? Zahlen von morgen, die Sie schon heute beschäftigen dürften. Familie/Partnerschaft, Freunden, Gesund­ Zusammengestellt von Gian SiGnorell unD anDrea Haefely heit, Wohnen, Beruf und Sex landete Schönheit in der Umfrage lediglich auf Platz sieben. «Die Psychologen sind sich Cervelats verzehren Herr und Frau Schweizer 2009 einig: Da haben die Frauen mächtig ge­ – den Rinderdärmen aus Paraguay sei Dank. flunkert», relativiert Hägeli. Dass die Schönheitschirurgie einen Meter über Meer: So hoch liegt die Schneefallgrenze in Grindelwald im Jahr 2050. Heute ist sie auf 1050 Metern über Meer. zweifelhaften Ruf geniesst, hat nicht nur moralische, sondern auch durchaus hand­ Haushalte werden im Jahr 2017 über ein Vermögen feste Gründe. So ist der Titel Schönheits­ von mindestens einer Million Franken verfügen. chirurg nicht geschützt. Jeder approbierte Arzt, ob Anfänger oder Routinier, darf sich Minuten schneller wird eine Bahnreise von Zürich so nennen. Das führt zur absurden Situa­ nach Mailand, wenn ab 2017 die Neat eröffnet wird. tion, dass Frauenärzte nebenbei Fett absau­ gen und Kieferchirurgen Brüste operieren. Jahre hält der Rhonegletscher der Klimaerwärmung noch stand. Im Jahr 2100 hat er sich endgültig verflüssigt. Sogar Kosmetikerinnen spritzen Falten auf. In der Schweiz laben sich geschätzte 1600 flugpassagiere fliegen 2030 von Schweizer Flughäfen Anbieter von ästhetischer Chirurgie und jährlich ab. Haut­ und Faltenbehandlungen am lukra­ tiven Beauty­Kuchen. Plumpsklos sind im SBB-Fernverkehr ab 2017 unterwegs. Laut der Schweizerischen Gesellschaft Im Regionalverkehr gibts die «geschlossenen Toilettensysteme» ab 2018. für plastische Chirurgie hängt der Erfolg eines ästhetischen Eingriffs zu 90 Prozent Katzenkistli verlangt die neue Tierschutzverordnung ab 2013 pro Hauskatze – plus Kletter- und Kratzbaum. vom Operateur ab. Ob aber ein «Schönheits­ experte» eher schwarzes Schaf oder Halb­ Menschen werden in der Schweiz im Jahr 2050 gott in Weiss ist, merken Patientinnen oft über 65 Jahre alt sein – rund 28 Prozent der Bevölkerung. erst zu spät. Ein Facharzttitel in plastischer, rekonstruktiver und ästhetischer Chirurgie franken müssten bis 2050 jährlich maximal investiert werden, bietet eine gewisse Sicherheit, ist aber kein um die Schweiz gänzlich auf erneuerbare Energien umzupolen. Garant, dass der Arzt die notwendige Kom­ petenz und Erfahrung mitbringt. Zumal die erwerbstätige finanzieren 2035 eine AHV-Rente. meisten plastischen Chirurgen alle rund 20 Heute kommen auf einen Rentner vier Beitragszahlende. spezifischen Eingriffe anbieten, von Bauch­ Menschen werden die Schweiz im Jahr 2036 deckenstraffung bis Stirnlifting. Nur wenige voraussichtlich bevölkern. sind auf ein Teilgebiet spezialisiert. Pro Jahr gibt es rund ein Dutzend Prozent beträgt die prognostizierte Abklärungen wegen möglicher Sorgfalts­ Teuerung im Jahr 2009. pflichtverletzungen bei Schönheits­OPs. «Immer wieder werden Patientinnen regel­ franken will der Bundesrat recht verstümmelt», sagt Margrit Kessler, bis im Jahr 2020 einsparen. Präsidentin der Stiftung SPO Patienten­ schutz. Sie fordert deshalb schon lange, Quellen:ausgewiesene Schweizer Fleisch-Fachverband; «Berner Zeitung»; NZZ; Alptransit; ETH Lausanne; Bundesamt dass nur noch Fachleute, für Zivilluftfahrt; «Basler Zeitung» (2); Neue Tierschutzverordnung, 2008; Bundesamt für Statistik (3); die über eine entsprechende Haftpflicht­ Bundesamt für Sozialversicherungen; Eidgenössisches Finanzdepartement versicherung verfügen, ästhetisch­chirur­ BEOBACHTER 1/2009 n gische Eingriffe vornehmen dürfen.

Die Zukunft in Zahlen

FOTOS: MARTIN RuETSCHI/KEySTONE, MATHIAS HOFSTETTER/RDB, EVGENIJ GORBuNOV/FOTOLIA, ALTA. C/FOTOLIA

160 000 000 1200 970 000 60 91 65 000 000 0 1 2 240 000 750 000 000 2 8 200 000 1,4 5 300 000 000

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7. Schritt für Schritt, Gebrauchsanleitung

Geeinet: um durchgängige Handlungsabläufe zu segmentieren und nachvollziehbar zu machen.

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28 SCHRITT FÜR SCHRITT, GEBRAUCHSANLEITUNG

62 RATGEBER

Beobachter

21|2009

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Die Zeit eit heilt heilt alle alleWunden… W …aber man kann auch etwas nachhelfen: Wie Sie kleinereerletzungen Verletzungen

versorgen, ve sehen Sie auf dieser Übersicht.

Text: Vera Sohmer; Illustrationen: Bruno Muff

bren nungen Verbren nungen

Schürfwunden Durch Reibung entstandene Verletzung der obersten Hautschicht mit punktförmigen Blutungen

1. Grades Gerötete Haut, Schwellung

2. Gr2. ades Gr ades Blasen bildung Blasen bildung

Schnittwunden

3. Grades Tiefgehende Zerstörung der Haut und der Unterhaut

klein Wundränder berühren sich

gross klaffend; Muskeln, Sehnen, Gefässe können verletzt sein

schwach blutend

stark blutend

2. Wunde unter fliessendem Trinkwasser reinigen

1. Löschen: am oden Boden wälzen, wälzen, mit Wolldecke zudecken

2. Verbrannte Stellen sofort mit Leitungswasser kühlen (10 bis 20 Minuten)

1. Hände waschen, Handschuhe anziehen (kein Latex)

1. Hände waschen, Handschuhe anziehen (kein Latex)

1. Hände waschen, Handschuhe anziehen (kein Latex)

3. Kleine, lose Fremdkörper

4. Tiefsteckende Fremdkörper in der Wunde belassen

3. Betroffene vor Unterkühkühlung schützen (zudecken)

4. Nie auf der Brandwunde klebende Kleider entfernen!

2. Wunde reinigen (fliessendes Trinkwasser) und desinfizieren

2. Wunde abdecken und verbinden (nie mit Watte direkt auf die Wunde!)

2. Wenn Blut spritzt: Körperteil hochhalten

6. Sterile Kompresse auf die Wunde legen und fixieren

5. Keine Desinfektions- oderoder Hausmittel auftragen, lasen Blasen nicht aufstechen

6. Wunde mit nicht klebender Auflage abdecken

3. Pflasterverband (nie mit Watte direkt auf die Wunde!)

3. Druck je nach Stärke der Blutung; Körperteil ruhig stellen

3. Druckverband anlegen (niemals abbinden!), Körperteil hochlagern

entfernen

n n n n

n

Verband regelmässig wechseln: auf der Wunde klebende Kompressen mit Hilfe von Desinfektionsmittel einweichen Heilungsverlauf beobachten

n mit mit Säuglingen undund Kleinkin dern immer Säuglingen Kleinkin dern immer n bei Verbrennungen ennungen an Hände an Hände n, Gelenken, n, Gelenken, Gesicht, Ge Genitalien n bei grossflächigem ächigem Sonnenb Sonnenbrand/Verbrennungen: rand/V

Notarzt 144 Bei kleinen Verbrennungen: ennungen: n Intakte e Haut mitmit wundheilen demdem Produkt behandeln Haut wundheilen Produk n Heilungsverlauf beobachten achten

n n n n

bei grossen, tiefen Wunden immer bei Schwellung oder Eiterbildung, starken Schmerzen oder Fieber falls die letzte Starrkrampfimpfung mehr als fünf Jahre zurückliegt bei sehr starker Blutung/hohem Blutverlust:

Notarzt 144 n n n

Regelmässig Verband wechseln Wunde beobachten, auf Infektion kontrollieren (geschwollen, rot gefärbt) Heilungsverlauf beobachten

Heilung

n

für das Entfernen von feststeckenden Fremdkörpern bei Schwellung oder Eiterbildung bei starken Schmerzen oder Fieber falls die letzte Starrkrampfimpfung mehr als fünf Jahre zurückliegt

zum Arzt

zum Arzt

5. Desinfizieren

QUELLE: SANARENA RETTUNGSSCHULE

1. Hände waschen, Handschuhe anziehen (kein Latex)

Erste Hilfe – Selbstversorgung

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Erste Hilfe – Selbstversorgung

E

igentlich wissen wir ja Bescheid. Schliesslich haben die meisten von uns schon einmal einen Erste-Hilfe-Kurs besucht. Dumm nur, wenn der Jahrzehnte zurückliegt und man in den Erinnerungen kramen muss, was denn jetzt genau zu tun wäre. Die Wunde auswaschen? Aber nicht doch – niemals Wasser in die Wunde, hat einmal einer gesagt, oder? Die Blutung stoppen, das muss sein – also fest draufdrücken, da wo es blutet. Und Brandblasen: immer aufstechen und dann mit Mehl bestreuen – das kühlt bestimmt. Oder wars Olivenöl? Ach nein – Eiswürfel natürlich! Mythen, bruchstückhafte Erinnerungen, Fehlinterpretationen – dazu der Stress, wenn man sich plötzlich um einen Verletzten kümmern muss, und die Angst, etwas falsch zu machen: Gründe genug, in Panik zu geraten. Dabei ist es gar nicht so schwer, einem leicht verletzten Menschen zu helfen. Wichtig dabei ist: einen kühlen Kopf bewahren und auf Sauberkeit achten. Helfen kann Ihnen unsere Grafik: was man selbst tun kann und was man vermeiden sollte, wann man den Notarzt alarmieren muss und in welchem Fall ein Besuch bei der Hausärztin ratsam ist – alles auf n einen Blick.

Heilung

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IDEENBUCH

Beobachter  29

58 familie

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Beobachter

T

ERPUNK

SCHW

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g Ernährun

Die Küche als Chemiekasten In jedem Kochrezept stecken Chemie und Physik. Deshalb können Kinder in der Küche viel lernen – nicht nur für die Schule, sondern auch fürs Leben. Text: Esther Kern; Illustrationen: Bruno Muff

W

arum geht Hefeteig auf? Wieso wird ein angeschnittener Apfel braun? Im Normalfall macht man sich nicht viele Gedanken darüber – man findet höchstens, dass der Apfel unappe­ titlich aussieht. Dabei wäre es eigentlich spannend zu wissen, was da dahintersteckt. Und: Gerade für Kinder sind Experimente in der Küche ein guter Einstieg in die Welt der Lebensmittel und des Genusses. Erste Erfahrungen mit Küchenchemie können Kinder im Technorama in Winter­ thur machen. Jeweils am Nachmittag ist das Küchenlabor ohne Anmeldung zugänglich. Ein einfaches Experiment zeigt etwa, dass Zitronensaft angeschnittene Äpfel vor dem Braunwerden bewahrt. Natürlich gibts auch die Erklärung dazu: Ein Schnitt zerstört Zel­ len. So geraten Stoffe aneinander, die zuvor getrennt waren: Es findet eine chemische Reaktion statt, sichtbar als Bräunung. Die Säure im Zitronensaft hemmt diese.

Schokolade und Glace selber herstellen Highlight im Küchenlabor ist ein Vulkan, der dank einfachen Küchenchemikalien wie Flüssigseife, Zitronensäure, Natron und Lebensmittelfarbe ganz prächtig Lava spuckt. «Hier bietet sich die Möglichkeit, auch ganz junge Besucher mit Chemie in Kontakt zu bringen», sagt Heike Windler, Leiterin des Küchenlabors. Zusätzlich zum Standardprogramm bietet das Technorama auch Workshops an, die ganz besondere Erlebnisse vermitteln: Schokolade aus Ka­ kaobohnen selber herstellen beispielsweise oder Speiseeis mit Hilfe von flüssigem Stickstoff zubereiten. Inspiriert wurde das Küchenlabor­Team des Technoramas durch den deutschen Chemiker Georg Schwedt. Er gilt als Ur­ vater der Küchenexperimente. Anfang der neunziger Jahre führte er das Genre an der Technischen Universität in Clausthal ein.

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2. Eier: So findest du heraus, ob ein Ei frisch ist 1. Konservieren: Der ägyptische Apfel Du brauchst: 1 Apfel, 1 Teller, 1 Päckchen

3. Nach einer Woche wirst du sehen:

Backpulver Zeit: etwa eine Woche

Das mit Backpulver behandelte Stück ist getrocknet und konserviert, das andere ist vergammelt.

1. Schneide zwei gleich grosse Apfel­ scheiben ab und lege sie auf einen Teller. Die eine Scheibe wälzt du ausgiebig in Backpulver. Die andere bleibt, wie sie ist. 2. Stelle den Teller zur Seite und warte eine Woche. Wälze während dieser Zeit das eine Stück hin und wieder nochmals in Backpulver.

Quasi als Werbegag, wie er erzählt: «Uns fehlten die Studenten – und dank dem ‹Su­ permarkt­Labor› konnten wir sie wieder für die Chemie begeistern.» Mittlerweile ist Schwedt emeritiert. Doch er versucht wei­ terhin, Menschen – vor allem Kindern – die Natur und das Kochen durch die Chemie näherzubringen. Er hat mitgewirkt bei der Gründung von mittlerweile unzähligen Kü­ chenlabors in Deutschland. Dort hat es Schwedts Idee sogar ins Mu­ seum geschafft: Die «Experimentier­Küche» im Deutschen Museum Bonn lädt regel­ mässig zu unterhaltsamen Chemieaben­ teuern. Die Küchenlabors werden gemäss Schwedt nicht nur von den Kindern und Jugendlichen geschätzt. Nachfrage besteht vor allem bei den Lehrern: Sie können Kin­ dern so auf sehr praxisnahe Art Chemie nä­ herbringen. Und: Es braucht keine chemi­ schen Sonderstoffe für den Unterricht, son­ dern nur Produkte aus dem Supermarkt. Genau darum eignen sich Küchenexpe­ rimente auch für die Heimanwendung. Meist wird mit ungiftigen Zutaten experi­

Du brauchst: 1 Glas, 1 rohes Ei 1. Nimm das Glas und fülle es mit Wasser. 2. Gib dann vorsichtig das Ei hinein.

Zugleich dringt Luft ins Innere. Diese sammelt sich unter dem flachen Ende des Eis in einer Kammer. Weil Luft leichter ist als Wasser, zieht sie das Ei nach oben.

Auswertung: Bleibt das Ei fast flach am Boden des Glases liegen,

Wenn das Ei gekocht ist, kannst du auch beim Schälen feststellen, ob es frisch oder schon älter ist. Die Schale lässt sich von einem frischen Ei viel schwerer ablösen. Manchmal hängt sie so fest, dass ganze Stücke vom Ei mit abreissen.

ist es frisch. Steht es aufrecht, ist es älter. Wenn es an der Oberfläche treibt, ist es so alt, dass man es nicht mehr essen sollte.

Was passiert? Backpulver besteht unter anderem aus Natron. Das entzieht dem Obst Flüssigkeit. So wird die Apfel­ scheibe getrocknet und ist danach fast unbegrenzt haltbar. Diesen Trick kannten auch die Ägypter: Sie legten die Toten in Natron ein. So wurden sie mumifiziert.

Warum steigen alte Eier im Wasser auf? Durch kleine Poren

mentiert, die in jedem Vorratsschrank zu finden sind. Und natürlich machen Küchen­ experimente nicht nur kleine Chemiker aus den Kindern – sie sensibilisieren auch für die Themen Kochen und Essen. Heike Windler vom Küchenlabor im Technorama ist überzeugt: «Wenn Kinder sich praktisch mit Lebensmitteln auseinandersetzen, er­ n halten sie einen Bezug dazu.»

drehe es mit etwas Schwung. 2. Versuch nun dasselbe mit dem rohen Ei.

in der Schale verdunstet allmählich Wasser im Innern des Eis.

3. Eier: So findest du heraus, ob ein Ei roh oder gekocht ist Du brauchst: 1 gekochtes Ei, 1 rohes Ei 1. Leg das gekochte Ei auf den Tisch und

Was ist zu sehen? Das gekochte Ei dreht sich gleichmässig und schnell. Das rohe Ei dreht sich wesentlich langsamer und eiert dabei im wahrsten Sinne des Wortes. Die

Erklärung dafür ist der unterschiedliche Inhalt. Das gekochte Ei enthält eine feste Masse, das rohe eine flüssige. Die flüssige Masse lässt sich aus physikalischen Gründen nur schwer in Bewegung bringen. Sie ist ziemlich träge. Die feste, kompakte Masse dagegen ist leichter in Schwung zu bringen.

Ein Pfannkuchen-Rezept für die ganze Familie Die Experimente und Rezepte stammen aus folgenden Büchern: Nr. 1: Ulrike Berger: «Die Küchen-Werkstatt. Spannende Experimente mit Zucker, Salz und Co.»; Velber-Verlag, 48 Seiten, Fr. 18.90 Nr. 2, Nr. 4, Pfannkuchen-Rezept, Pizza-Rezept: «Schlau kochen»; Umschau-Verlag, ab Ende April 2009, 256 Seiten, 42 Franken Nr. 3: Sonja Floto-Stammen: «Von Kakaokühen und Rülpsbakterien. Das grosse LebensmittelSach- und -Machbuch für Kinder»; Moses-Verlag, 144 Seiten, Fr. 23.90 Nr. 5: Joachim Hecker: «Der Kinder-Brockhaus – Experimente. Den Naturwissenschaften auf der Spur»; Brockhaus-Verlag, 192 Seiten, Fr. 27.40

Für zwei grosse und zwei kleine Esser brauchst du: 6 Eier, 3 Deziliter Milch, 225 Gramm Mehl, 1⁄2 Teelöffel Salz, 6 Teelöffel Butter. Magst du es süss? Dann brauchst du noch zusätzlich: 1 Teelöffel Natur-Rohrzucker, Mark einer Vanilleschote

1. Nimm eine grosse Rührschüssel. Klopfe ein Ei nach dem anderen am Rand der Schüssel auf, teile die Schale vorsichtig mit den Fingern und lass das Ei in die Schüssel gleiten. Dann giesst du die Milch dazu und verquirlst sie gut mit den Eiern. 2. Je nachdem nun Vanillemark und Zucker unterrühren. 3. Damit der Teig keine Klümpchen bildet, solltest du das Mehl nach und nach in Mengen von 1 Esslöffel in die Schüssel geben und zwischendurch immer alles sehr gut verrühren.

4. Als Nächstes erhitzt du etwas Butter in der Pfanne. Dann kannst du mit einem Schöpflöffel gerade genug Teig in die Pfanne geben, dass der Boden bedeckt ist. Lass den Teig für ein paar Minuten in der Pfanne ausbacken. Mit einer flachen Kelle kannst du den Pfannkuchen vorsichtig etwas hochheben und nachsehen, ob er schon braun wird. 5. Wenn er braun ist, lässt du den Pfannkuchen auf einen Teller gleiten und stülpst die Pfanne darüber. Aber pass auf, dass du dich dabei nicht verbrennst. Dreh die Pfanne mit dem Teller zusammen um, und schon kannst du die zweite Seite des Pfannkuchens ausbacken. So kannst du weitermachen, bis der ganze Teig aufgebraucht ist. Insgesamt sollte die Menge etwa sechs Pfannkuchen ergeben.

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30 SCHRITT FÃœR SCHRITT, GEBRAUCHSANLEITUNG

Und so machens andere...

z.B. Wired

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IDEENBUCH

Beobachter  31

z.B. Wired

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8. Wenn ..., dann

Geeignet, um: auf unterhaltsame Art und Weise verschiedene Lรถsungswege aufzeigen.

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34 WENN ... DANN

So machens andere...

z.B. More

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z.B. Superinteressante

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IDEENBUCH

Beobachter  35

z.B. Beef

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9. Tipps & Tricks, Fallen Geeignet, um: innerhalb von engeren Themenbereichen Warnungen aussprechen zu kรถnnen oder Rezepte anzubieten. Sehr Beobachter-like.

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38 TIPPS & TRICKS, FALLEN

3|2009

Wie Inkassobüros einschücht RATGEBER 59

Beobachter

Trickreich formulierte Sätze sollen die Leute zum Zahlen bewegen – oftmals sind die Behauptungen rechtlich falsch. Einige Beispiele. TRICK 1 «Ab sofort laufen für Sie nicht un-

Wie Inkassobüros einschüchtern wollen Trickreich formulierte Sätze sollen die Leute zum Zahlen bewegen – oftmals sind die Behauptungen rechtlich falsch. Einige Beispiele. TRICK 1 «Ab sofort laufen für Sie nicht unbedeutende Kosten auf, die gerade bei kleineren Beträgen die Schuld übersteigen können.» «Bleibt die Zahlung erneut aus, werden wir den Fall unserem Vertragsanwalt übergeben. Damit fallen für Sie weitere Verfahrenskosten an.» Gläubiger dürfen laut Gesetz die Kosten für ein Inkassobüro nicht dem Schuldner aufbürden. Über den geschuldeten Betrag hinaus dürfen sie nur einen Verzugszins verlangen (fünf Prozent oder gemäss Vertrag), ebenso vertraglich vereinbarte Mahnspesen. Weitere Kosten, etwa «Verzugsschaden» oder Anwaltskosten, sind nicht geschuldet. TRICK 2 «Sobald wir betreibungsrechtliche Schritte einleiten, entstehen Verfahrenskosten zu Ihren Lasten.» Es ist das Inkassobüro, das zunächst die Kosten für das Betreibungsverfahren zahlen muss. Nur wenn der Schuldner im Verfahren unterliegt, muss er die Kosten übernehmen. TRICK 3 «Eingehende Zahlungen (sowohl beim Gläubiger wie bei uns) werden zuerst auf Kosten und Gebühren, sodann auf Zinsen und zuletzt auf die Hauptforderung verrechnet.» Dieses Vorgehen muss der Schuldner nicht akzeptieren. Er kann bei der Überweisung festlegen, dass das Geld zuerst an seine Schuld angerechnet werden muss.

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TRICK 4 «Wir fordern Sie auf, uns alle aktuellen Unterlagen zu schicken, die Ihre finanzielle Situation belegen: AHV/IV-Ausweis, Bestätigung Sozialamt, Steuererklärung, Verfügung über Insolvenzentscheid usw.» Ein Schuldner ist nicht verpflichtet, dem Inkassobüro diese Unterlagen herauszugeben. Das Inkassobüro ist ein Gläubiger wie jeder andere – ohne besondere Kompetenzen. Der Schuldner muss nur gegenüber dem Gericht seine finanzielle Situation darlegen. TRICK 5 «Der Rechtsvorschlag wird Sie nicht weiterbringen, unser Stundungsangebot schon.» Das stimmt nicht, denn ein Rechtsvorschlag stoppt die Betreibung. Danach ist es das Inkassobüro, das das Verfahren fortsetzen und Beweise für die Forderung vorlegen muss. TRICK 6 «Wir sind der Meinung, dass Ihr Rechtsvorschlag kaum Aussicht auf Erfolg haben wird. Die Forderung besteht zu Recht.» Da ein Rechtsvorschlag die Betreibung auf jeden Fall stoppt, hat er immer Erfolg. Erst das Rechtsöffnungsverfahren, das das Inkassobüro verlangen muss, zeigt, ob es einen Beweis für die Forderung gibt. TRICK 7 «Wir stellen fest, dass Sie Rechtsvorschlag erhoben und ihn bis heute nicht zurückgezogen haben. Mit dieser unbegründeten Einrede bestreiten Sie die Forderung grundsätzlich.» Einen Rechtsvorschlag muss man nicht begründen.

TRICK 8 «Ohne entsprechende Beweismittel wird der Rechtsvorschlag vom Richter aufgehoben werden.» Nicht der Schuldner, sondern das Inkassobüro muss dem Richter den Beweis für die Forderung vorlegen.

TRICK 9 «Die von unserer Mandantin zwecks einer Betreibung zugestellten Dokumente sind korrekt und erlauben eine Durchsetzung der Forderung auf dem Rechtsweg.» Es ist der Richter, der die Unterlagen auf Korrektheit hin prüft und entscheidet, ob die Forderung durchgesetzt werden kann. TRICK 10 «Sie haben die Arztrechnung nicht bezahlt. Bedenken Sie: Wenn Sie die Zahlung Ihrer Krankenkasse bereits bekommen haben, setzen Sie sich dem Vorwurf der vorsätzlichen Zweckentfremdung von Versicherungsleistungen aus.» Es gibt keinen Straftatbestand der «vorsätzlichen Zweckentfremdung von Versicherungsleistungen».

TRICK 11 «Möglicherweise sind Ihnen die Konsequenzen des Nichtbezahlens nicht bewusst: Steigende Kosten sowie Einträge in Bonitätsdatenbanken können sich nachteilig auf künftige Geschäfte wie auch auf Job- oder Wohnungssuche auswirken.» Ob Probleme bei Job- und Wohnungssuche, verschlechterte Kreditwürdigkeit oder Information an den Arbeitgeber: Das Inkassobüro droht dem Schuldner mit erheblichen Nachteilen, wenn er nicht zahlt. Diese Formulierungen sind versuchte Nötigung. n

bedeutende Kosten auf, die gerade bei kleineren Beträgen die Schuld übersteigen können.» «Bleibt die Zahlung erneut aus, werden wir den Fall unserem Vertragsanwalt übergeben. Damit fallen für Sie weitere Verfahrenskosten an.» Gläubiger dürfen laut Gesetz die Kosten für ein Inkassobüro nicht dem Schuldner aufbürden. Über den geschuldeten Betrag hinaus dürfen sie nur einen Verzugszins verlangen (fünf Prozent oder gemäss Vertrag), ebenso vertraglich vereinbarte Mahnspesen. Weitere Kosten, etwa «Verzugsschaden» oder Anwaltskosten, sind nicht geschuldet.

TRICK 2 «Sobald wir betreibungsrechtliche Schritte einleiten, entstehen Verfahrenskosten zu Ihren Lasten.» Es ist das Inkassobüro, das zunächst die Kosten für das Betreibungsverfahren zahlen muss. Nur wenn der Schuldner im Verfahren unterliegt, muss er die Kosten übernehmen. TRICK 3 «Eingehende Zahlungen (sowohl beim Gläubiger wie bei uns) werden zuerst auf Kosten und Gebühren, sodann auf Zinsen und zuletzt auf die Hauptforderung verrechnet.»

TRICK 4 «Wir fordern Sie auf, aktuellen Unterlagen zu schicken, d finanzielle Situation belegen: AHV/IV-A Bestätigung Sozialamt, Steuererkläru fügung über Insolvenzentscheid usw.» Ein Schuldner ist nicht verpflichtet, d kassobüro diese Unterlagen herauszu Das Inkassobüro ist ein Gläubiger w andere – ohne besondere Kompetenz Schuldner muss nur gegenüber dem seine finanzielle Situation darlegen. TRICK 5 «Der Rechtsvorschlag

nicht weiterbringen, unser Stundungs schon.» Das stimmt nicht, denn ein Rechtsvo stoppt die Betreibung. Danach ist Inkassobüro, das das Verfahren for und Beweise für die Forderung v muss.

TRICK 6 «Wir sind der Meinung, Rechtsvorschlag kaum Aussicht auf haben wird. Die Forderung besteht zu Da ein Rechtsvorschlag die Betreib jeden Fall stoppt, hat er immer Erfo das Rechtsöffnungsverfahren, das da sobüro verlangen muss, zeigt, ob e Beweis für die Forderung gibt.

TRICK 7 «Wir stellen fest, dass Sie vorschlag erhoben und ihn bis heute n rückgezogen haben. Mit dieser 26.12.17 23:36 unbegr


IDEENBUCH

Beobachter  39

44 RATGEBER

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14|2009

Tricks der Handy-Fallensteller

5. Spiele, TV-Voting, Quiz

Das Handy ist eine wunderbare Sache – das finden auch Anbieter und einfallsreiche Geschäftemacher, die den Kunden viel Geld abknöpfen. Doch wer wachsam ist, kann sich schützen. Hier die fünf teuersten Fallen, in die Handybenutzer tappen können. Text: Martin Müller; Illustrationen: Bruno Muff

1. Roaming Wenn Alois Maier mit seinem PrepaidHandy von Tele2 in der Schweiz telefoniert, kostet ihn das 19 Rappen pro Minute. Sitzt er aber im Ausland, bezahlt er für die gleiche Minute bis zu Fr. 27.40. Roaming, das Benützen eines ausländischen Mobilfunknetzes, ist noch immer extrem teuer und darum die Kostenfalle Nummer eins. Und der Gebührenzähler tickt auch dann, wenn man angerufen wird. Swisscom, Sunrise, Orange und Co. bieten verschiedene Zusatzabos (Optionen) an, um die Kosten zu senken. Diese lohnen sich wegen der Grundgebühr aber nur, wenn man mehr als bloss einen kurzen Anruf aus den Ferien machen will. Aufgepasst: Manche Anbieter unterscheiden nicht nur nach Land, sondern auch nach dem ausländischen Netz. So kostet für Tele2-Kunden eine Minute aus Berlin in die Schweiz zwischen Fr. 1.60 (mit T-Mobile), 1.72 (mit O2), 1.76 (mit D2-Vodafone) oder 1.98 (mit E-Plus). Um am günstigsten zu telefonieren, müssen Sie sich manuell auf das billigste Netz einwählen.

!

Tipps: Kaufen Sie im Ferienland eine billige Prepaid-Karte. Sie haben dann

allerdings für diese Zeit eine andere Telefonnummer. Oder nutzen Sie die guten alten Telefonkabinen.

3. Surfen Unterwegs rasch die E-Mails checken, die nächste Bahnverbindung abfragen, ein Youtube-Video schauen – Mailen und Surfen kann schnell extrem teuer werden. Die Datenübertragung via Handy wird standardmässig nach einem Volumentarif (ungefähr 10 Rappen pro 20 Kilobyte) abgerechnet. Das klingt nach wenig, aber ein 3-Minuten-Youtube-Video kostet so bereits 35 bis 70 Franken. Viele Nutzer werden darum plötzlich von Rechnungen über einige tausend Franken überrascht. Abhilfe schaffen die Datenoptionen, die Swisscom, Sunrise und Orange zusätzlich zu den Abos anbie-

verreisen. Oder stellen Sie das Handy so ein, dass Anrufe automatisch auf die Combox umgeleitet werden. So entscheiden Sie selber, wen Sie zurückrufen wollen. Sehen

INFO

2. Abo Noch immer hat die Mehrheit der Schweizer Handybenutzer ein Abo mit einer fixen Monatsgebühr – obwohl laut dem Vergleichsdienst Comparis die allermeisten mit einem vorausbezahlten (prepaid) Preismodell günstiger fahren würden. Ein Monatsabo lohnt sich nur für Leute, die sehr viel mit dem Handy telefonieren oder surfen. Der Nachteil von Prepaid-Angeboten: Ein neues Handy gibts nicht gratis oder stark verbilligt.

ter, am besten eingeschrieben, bei ungerechtfertigten Belastungen. Setzen Sie eine Frist von 14 Tagen zur Klärung des Sachverhalts. Der Anbieter muss eine vertragliche Grundlage für die Belastung beweisen können. Wenn Sie ein Abo haben: Zahlen Sie den unbestrittenen Teil der Rechnung, dann darf das Handy nicht gesperrt werden. Gibts keine Einigung: Die Schlichtungsstelle der Telekommunikationsbranche: Stiftung Ombudscom, Bundesgasse 26, 3011 Bern, Tel. 031 310 11 77; E-Mail: info @ombudscom.ch, www.ombudscom.ch

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!

Tipp: Wer mailen und surfen will, braucht unbedingt eine Datenübertragungsoption zum Abo; man kann sie über die Hotline des Anbieters bestellen. Für Auslandsreisen sind Zusatzoptionen erhältlich. Wer all dies nicht nutzen will, soll sich vergewissern, dass diese Funktion im Handy gesperrt ist, und zusätzlich seinen Anbieter schriftlich informieren, dass er keinen Internetzugang will.

!

Tipp: Lassen Sie Ihr Handy für SMS-/ MMS-Kurznummern sperren – jeder Netzbetreiber muss dies gratis ermöglichen, wahlweise für alle solchen Dienste oder nur für jene mit erotischem Inhalt.

4. Logos, Klingeltöne, Chats Deaktivieren Sie Ihre Combox, bevor Sie

So wehren Sie sich Reklamieren Sie schriftlich beim Anbie-

ten. Es gibt Pakete für Wenig-, Normal- und Vielsurfer, sie kosten ab 5 bis 55 Franken pro Monat und umfassen fünf Megabyte bis ein Gigabyte Datenverkehr.

Den Favoriten der TV-Casting-Show wählen, unterwegs ein Game spielen: Für viele sind solche Zusatzdienste ein Zeitvertreib, für Anbieter aber fast eine Lizenz zum Gelddrucken. Auf die neuste Version der Masche ist Rolf Anliker hereingefallen: Auf Facebook wurde er zu einem «IQ-Test» eingeladen. «Als ich alle Fragen beantwortet hatte, musste man seine Handynummer angeben, um das Resultat zu erhalten – was ich in meiner Naivität auch gemacht habe», sagt er. Danach erhielt er jeden Freitag drei SMS à je 5 Franken. Erst nach mehreren Interventionen beim Anbieter Bob Mobile GmbH konnte er die SMS stoppen. Das Gleiche bei Iris Anz (Name geändert). Es bedurfte mehrerer Anläufe, bis sie über Orange den Dienst abstellen konnte – mehr als 40 Franken waren da schon abgebucht. Sie wird nun diesen Betrag auf ihrer Rechnung bestreiten (siehe «So wehren Sie sich»).

!

Tipp: Kündigen Sie das Abo auf Ende der Vertragsdauer. Wenn Sie ohne Unterbruch zu einem Prepaid-Preisplan wechseln, können Sie (ausser bei Aldi und Cablecom) die bisherige Telefonnummer behalten. Beachten Sie die Kündigungsfrist – je nach

Sie zu, dass Sie ausserhalb des Heimnetzes keine MMS empfangen können. Benützer von Blackberry oder iPhones lassen das Datenroaming (E-Mail-Empfang) sperren. Wie das geht, erfragen Sie beim Anbieter.

Vor allem Kinder und Jugendliche mögen Dienste, die neue Klingeltöne und Logos anbieten. Die Krux ist, dass sich ein einzelner Klingelton oft gar nicht herunterladen lässt, sondern dass ein Abo ausgelöst wird. Viele Benutzer sind dann überfordert, die Flut wieder zu stoppen – vor allem wenn der Befehl «STOPP» nicht hilft. Ähnliches gilt für die im Fernsehen beworbenen SMS-

Chats, wo meist nicht die gesendeten, sondern die empfangenen Nachrichten kosten, bis zu 3 Franken pro SMS, und das im Sekundentakt. Das Handy auszuschalten nützt nichts. Solange der Dienst nicht korrekt deaktiviert wird, läuft der Gebührenzähler weiter. Was viele unglaublich finden, ist leider wahr: Das Guthaben von PrepaidHandys kann so auch ins Minus rutschen.

!

Vertrag ein oder zwei Monate vor Ablauf des Ein- oder Zweijahresvertrags. Sofort auszusteigen lohnt sich nicht, weil die Netzbetreiber dafür eine saftige Straftaxe verrechnen.

Tipp: Wenn Sie ein Abo auslösen, muss in

der ersten SMS, die Sie erhalten, der Preis sowie der Stopp-Befehl genannt werden; speichern Sie diese Nachricht. Funktioniert der Stopp-Befehl nicht, melden Sie sich umgehend beim Anbieter des Dienstes und, wenn dies nichts nützt, bei Ihrem Handynetzbetreiber. Alle innert einer Minute empfangenen Nachrichten dürfen maximal 5 Franken kosten, der abonnierte Dienst höchstens 400 Franken, wenn Sie sich nicht erneut anmelden. Verletzt der Anbieter diese Vorschriften, können Sie den Betrag bestreiten. Prepaid-Kunden (bei denen der Betrag gleich abgezogen wird) können beim Anbieter eine detaillierte Aufstellung solcher Dienste verlangen und diese gegebenenfalls anfechten.

INFO

Kostenkontrolle: So gehts n Swisscom: Via Gratis-SMS mit dem Text «RECHNUNG» an 444 aktuellen Rechnungsstand abfragen. Mit «Start Rechnung Woche» (oder «Start Rechnung Tag») an 444 wird der Kontostand regelmässig mitgeteilt. n Sunrise: *133# und die Anruftaste tippen, es kommt eine Gratis-SMS mit Infos über bisherige Kosten und allenfalls verbleibende Inklusiv-Leistungen. Beim Abo «zero» oder «flat» kann man eine Monatslimite setzen. n Orange: Auf #121# und Anruftaste folgt Gratis-SMS mit Rechnungsstand; mit #123# folgen detaillierte Infos.

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40 TIPPS & TRICKS, FALLEN

62 ratgeber

Beobachter 53

19|2009

Schneller und billiger: Tipps zur mobilen Internetnutzung

! Treffpunkt Küche

1.

Netzabdeckung testen

Wer auf mobiles Internet angewiesen ist, sollte bei der Wahl des Mobilfunkanbieters dessen Netzabdeckung prüfen. Entsprechende Karten der Anbieter helfen weiter. Auf Nummer sicher geht, wer einen Testlauf in seinem Haupteinsatzgebiet macht: mit der SIM-Karte des entsprechenden Anbieters von einem Kollegen oder mit einem Prepaid-Angebot des Netzbetreibers.

2.

USB-Kabel statt Bluetooth

Wer sein Handy als Modem fürs Notebook verwendet, sollte es mit einem USB-Kabel statt mit Bluetooth verbinden. So werden die Akkus der Geräte geschont. Und: Man bremst das Internet auf der Strecke vom Handy zum Notebook nicht aus. Denn die Nahfunktechnik Bluetooth ist langsamer als schnelle Internetverbindungen.

3.

Bessere Verbindung mit Zusatzantenne

Ist der Empfang, auch im UMTS-Gebiet, nicht gut, könnte eine passende Antenne weiterhelfen. Die Anbieter von einigen UMTS-Karten bieten solche Antennen ab etwa 40 Franken an.

4.

Vorne im Zug surfen

Auch im fahrenden Zug ist mobiles Surfen möglich. Dabei wechselt man unbemerkt von einer Funkzelle entlang der Strecke zur nächsten. Da sich alle Nutzer im Zug eine Funkzelle teilen, sollte man möglichst weit vorne sitzen. Im letzten Wagen sind nicht selten alle Einwahlkanäle der Funkzelle schon belegt.

5.

Grosse Downloads vermeiden

Automatische Updates für das Betriebssystem oder andere Programme sowie Downloads von Videos, Software und Musik über eine Mobilfunk-Internetverbindung sollten vermieden und erst gestartet werden, wenn eine WLAN- oder kabelbasierte Internetanbindung zur Verfügung steht.

Sparen beim Surfen unterwegs Über Mobilfunk ins World Wide Web: Netbook, iPhone & Co. machen diese Surfmethode populär. Die Fallen dabei stecken weniger in der Technik als in den Kosten. Text: Markus Koch

D

er Weg übers Mobilfunknetz ins Internet ist heute einfach. Fast jedes aktuelle Handy und die Smartphones sowieso sind technisch dafür ausgestattet, so dass man jederzeit und überall, ob im Stadtpark oder auf der Alp, E-Mails checken und im Internet surfen kann. Meist muss man nur die Telefonnummer beim Netzanbieter freischalten. Wer nicht auf Minidisplays surfen mag oder unterwegs richtig online arbeiten muss, kann die meisten Mobiltelefone auch als Modem verwenden. Verbunden mit einem USB-Kabel oder per Bluetooth bringen sie Net- und Notebooks fernab von WLAN-Hotspots ins Netz. Besser als dieses sogenannte Tethering eignen sich dafür jedoch entsprechende USB-Sticks oder PC-Einschubkarten, die mit einer SIM-Karte versehen sind und eine

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eigene Mobilfunkverbindung ins Internet aufbauen. So bleibt das Handy frei für den Telefon- und den SMS-Empfang, und auch dessen Akku wird geschont. Zudem sind diese Mobilfunkadapter heute so weit gereift, dass selbst nicht so virtuose Computeranwender damit klarkommen und mit einer Geschwindigkeit von bis zu 2500 Kilobit pro Sekunde fast so schnell im Internet unterwegs sind wie zu Hause. Es ist denn auch nicht die Technik, die für Überraschungen bei der mobilen Nutzung des Internets sorgt, sondern die Kosten. Jeder, der in seinem Bekanntenkreis oder einschlägigen Foren forscht, wird von Leuten hören, die innert weniger Tage Hunderte oder gar Tausende von Franken versurft haben.

Das Wichtigste: Ein passendes Abo Im Unterschied zur Telefonie rechnen die Mobilfunkbetreiber Datenverbindungen in der Regel nicht nach Verbindungszeit, sondern nach Datenvolumen ab. Mit einem normalen Handyabo kostet jedes Megabyte bei Swisscom 10 Franken, bei Orange und Sunrise sogar 15 Franken. Schon mit 40 E-Mails ohne Anhang, dem Aufruf von 30

Webseiten oder eines Youtube-Filmchens kann dieser Wert erreicht oder übertroffen werden. Wer mobil aufs Internet zugreifen will, muss sich deshalb früh um eine Datenoption für sein Handyabo kümmern oder ein spezielles Surfabo lösen. Damit lassen sich die Kosten pro Megabyte Datenvolumen je nach Anbieter auf unter drei Franken drücken. Wie immer bei den Mobilfunkanbietern ist es aber nicht einfach, den optimalen Preisplan zu finden. Er hängt vom Datenvolumen und der Häufigkeit der Internetnutzung ab und muss deshalb individuell kalkuliert werden. Dabei sind Online-Tarifvergleiche hilfreich, etwa jener von providerliste.ch. Grundsätzlich gilt, dass für Gelegenheitsnutzer die günstigen Datenoptionen fürs Handyabo ideal sind. Die Tagespauschalen lohnen sich für jene, die an maximal zehn Tagen im Monat, dann aber sehr intensiv, mobil online sind. Wer häufiger mobil aufs Internet zugreifen will, fährt mit Spezialabos und Datenfreimengen bis zehn Gigabyte am günstigsten. Trotz sorgfältiger Wahl des Tarifplans ist es ratsam, ein Auge auf den bereits getätig-

«Erstaunlich, dass gleich alle Nachbarn zum Eintrunk erschienen sind. Da unsere Vorräte an Alkohol und Chäschüechli locker auch fürs Nachbarhaus gereicht hätten, sahen mein Partner und ich dem Abend gelassen entgegen. Nach der obligaten Wohnungsbesichtigung versammelten sich alle in der Küche. Schon bald fanden wir heraus, dass während der letzten 30 Jahre offenbar niemand auf die Idee gekommen war, das Haus zusammenzutrommeln – kein Wunder also, war der Abend ein voller Erfolg. Und jetzt kennen wir nicht nur alle Namen, sondern konnten auch einen Nachbarn bereits eine Woche nach unserem Eintrunk mit gutem Gewissen fragen, ob er während unserer Ferien Pflanzen auf dem Balkon giessen würde.» Ornela Tomas, Zürich

Tierisch gerockt «Von Anfang an war klar: Wir wollten keine biedere Wohnungseinweihung. Unsere WG hat dann Geschwister, Freunde und Bekannte eingeladen. Und natürlich die Nachbarn, die sich prächtig amüsierten. Wir offerierten die üblichen Partysnacks, Bier, Mineral und Wein. Später am Abend wurde noch der Backofen aufgeheizt, um Fertigprodukte aufzuwärmen. Im Hintergrund lief Musik in der Zufallswiedergabe. Während der Party, die bis in die frühen Morgenstunden dauerte, wurde viel diskutiert – und auch Musik gemacht. So stieg ein Gast in unser lebensgrosses, plüschiges Hasenkostüm und spielte darin E-Gitarre. Gegenwärtig schwebt uns eine Block-Party vor: Möglichst alle aus unserem Wohnblock sollen kommen! Es sollte kein Problem sein, sie zum Mitmachen zu animieren.» Urs Marti, Aarberg

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Und so machens andere...

z.B. Travel+Leisure

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z.B. Zeit campus

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10. Q & A

Geeignet, um: alle wichtigen Fragen ßber ein brisantes Themen umfassend und auf engem Raum darzustellen. Bedingt eine klare, präzise Sprache. Aber: Mit Vorteil mit einer persÜnlichen Note angereichert, nah am Leser.

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44 Q & A

14 aktuell

Das Bankgeheimnis: Worum es eigentlich geht I. Was ist das Bankgeheimnis eigentlich? Das Bankgeheimnis ist eigentlich ein Bank­ kundengeheimnis und schützt nicht die Banken, sondern die Privatsphäre der Bank­ kunden. Dem Wesen nach ist es ein Berufs­ geheimnis, wie es auch Ärzte oder Anwälte kennen. Verankert ist es im Bankengesetz. Artikel 47 bedroht mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren, «wer ein Geheimnis offen­ bart», das ihm in seiner Eigenschaft als Bank­ angestellter anvertraut wurde. Das Bankge­ heimnis ist keine schweizerische Spezialität. Auch EU­Länder wie Österreich, Luxemburg oder Belgien kennen es.

II. Was stört andere Länder am Schweizer Bankgeheimnis? Die USA oder Deutschland stören sich weni­ ger am Bankgeheimnis selbst. Für Unver­ ständnis sorgt im Ausland aber der Umstand, dass die Schweiz nur bei Steuerbetrug, nicht aber bei Steuerhinterziehung Amtshilfe leis­ tet. Mit anderen Worten: Ausländische Steuer­ oder Strafverfolgungsbehörden er­ halten von der Schweiz und den Schweizer Banken keine Finanzdaten oder Informatio­ nen zu Konti, wenn sich der mutmassliche ausländische Steuersünder nach schweize­ rischem Recht bloss der Steuerhinterziehung schuldig gemacht hat. Vor allem vermögende Ausländer nutzen dies, um Geld vor dem heimischen Fiskus in Sicherheit zu bringen.

III. Was ist der Unterschied zwischen Steuerhinterziehung und Steuerbetrug? Steuerhinterziehung begeht, wer die Steuer­ erklärung lückenhaft oder falsch ausfüllt mit dem Ziel, weniger Steuern zahlen zu müssen. Steuerbetrug liegt vor, wenn der Steuerpflich­ tige zu diesem Zweck Dokumente fälscht. Steuerbetrug ist ein Vergehen und kann mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe bestraft wer­ den. Steuerhinterziehung dagegen ist eine blosse Übertretung, wie etwa das Überfahren eines Rotlichts, und wird mit Busse bestraft.

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Die letzten Wochen haben eine urschweizerische Institution ins Wanken gebracht: das Bankgeheimnis. Die einen bezeichnen es als überlebenswichtig für unser Land, andere halten es für einen alten Zopf. Zwölf aktuelle Fragen und Antworten. Text: Gian Signorell

IV. Unterscheidet nur die Schweiz zwischen Steuerbetrug und Steuerhinterziehung? Nein. Österreich macht im Finanzstrafgesetz eine Unterscheidung zwischen einem vorsätzlichen Finanzvergehen und einer blossen Ordnungswidrigkeit. Liechtenstein, Belgien und Luxemburg kennen ebenfalls eine sehr ähnliche Abgrenzung. Allerdings wird die Hürde für die Qualifizierung als Steuerbetrug deutlich tiefer angesetzt.

Bekannte Steueroasen und Finanzparadiese Tiefe oder gar keine Steuern und teils ein gut gehütetes Bankgeheimnis: attraktive Bedingungen für Anleger aus aller Welt

fotoS: MarkUS a. jegerLeHner/keyStone, reMote.cH, aLeSSanDro DeLLa BeLLa/keyStone

Isle of Man Luxemburg Jersey Österreich Hongkong Bermuda Guernsey Schweiz Singapur Bahamas Andorra Liechtenstein Brunei CaymanMonaco Inseln Anguilla St. Kitts Nevis British Virgin Islands InfografIk: BeoBacHter/Dr

V. Worum geht es beim sogenannten UBS-Steuerstreit? Amerikanische Steuerbehörden hatten über das übliche Amtshilfeverfahren die Heraus­ gabe von Daten mutmasslicher Steuerbetrü­ ger verlangt. Weil das Verfahren aber nach ihrer Einschätzung zu lang dauerte, erhöhte das US­Justizdepartement den Druck und drohte mit einer Strafanzeige (Indictment). Ein solches Indictment hätte nach Einschät­ zung von Experten mit einiger Wahrschein­ lichkeit das Ende der UBS bedeutet. Zum einen, weil die Strafanzeige das betroffene Unternehmen in seinen geschäftlichen Akti­ vitäten stark einschränkt. Zum anderen, weil sich der Abfluss von Kundengeldern explo­ sionsartig verstärkt hätte. Mit dem Segen des Bundesrats verfügte die Eidgenössische Fi­ nanzmarktaufsicht Finma die Herausgabe der Daten.

Die USA üben Druck auf das Bankgeheimnis

VI. Wurde mit der Herausgabe der Daten im UBS-Steuerstreit das Bankgeheimnis verletzt? Diese Frage müssen die Gerichte klären. Einige der von der Aktenherausgabe betrof­ fenen amerikanischen Kunden haben eine Strafanzeige eingereicht gegen den Verwal­ tungsratspräsidenten der UBS, Peter Kurer, und den Präsidenten der Finma, Eugen Hal­ tiner. Die Finma rechtfertigt ihr Vorgehen mit dem Hinweis auf die beiden Artikel 25

in der Schweiz aus: UBS-Sitz in New York

und 26 des Bankengesetzes. Diese sehen vor, dass im akuten Bedrohungsfall der Bank Schutzmassnahmen ergriffen werden kön­ nen. Ein solcher Bedrohungsfall sei durch die Androhung des Indictments gegeben ge­ wesen. Bundesrat Merz argumentierte, bei den gelieferten Daten hand­ le es sich um solche von Steuerbetrügern. Steuer­ betrug aber sei ohnehin nicht durch das Bank­ «Betrügerdaten»: geheimnis geschützt. Hans-Rudolf Merz

VII. Ist das Bankgeheimnis nur noch ein Mythos?

X. Wie wichtig sind die Banken für die Schweizer Wirtschaft?

Nein. Das Bankkundengeheimnis ist nach wie vor geltendes Gesetz. Richtig ist aber auch, dass im UBS­Steuerstreit nicht zum ersten Mal Daten von Kunden weitergegeben wurden. Ausnahmen machte die Schweiz besonders im Falle der USA immer wieder. So leistet sie beispielsweise seit Jahrzehnten Rechtshilfe an die USA, wenn die mutmass­ liche Steuerhinterziehung in Verbindung mit dem organisierten Verbrechen steht.

Im Jahr 2006 (aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor) haben die Banken laut Bundesamt für Statistik 8,9 Prozent zur gesamten Wert­ schöpfung der Schweizer Wirtschaft bei­ getragen. Etwa ein Zehntel (das entspricht 8,9 Milliarden Franken) der gesamten Steuer­ einnahmen von Bund, Kantonen und Ge­ meinden kommt aus dem Finanzsektor. 3,8 Prozent aller Vollbeschäftigten arbeiten bei einer Bank.

VIII. Hat das Bankgeheimnis eine Zukunft?

XI. kann die Schweiz alles beim alten belassen?

Das Bankgeheimnis kann nur durch das üb­ liche direktdemokratische Verfahren abge­ schafft werden. Die Gesetzesänderung müss­ te vom Parlament bewilligt werden. Ange­ sichts der Bedeutung des Bankgeheimnisses wäre danach ein Urnengang gewiss. Der Bundesrat, die bürgerlichen Parteien, Teile der Linken sowie die Banken wollen das Bankgeheimnis bewahren. Eine Mehrheit der Bevölkerung bestä­ tigt in Umfragen im Auftrag der Bankierver­ einigung Jahr für Jahr, dass sie am Bank­ geheimnis festhalten will. Der neue UBS­ Chef, Oswald Grübel, sagte an seinem ersten Arbeitstag, das Bank­ «Bankgeheimnis geheimnis werde auch beibt bestehen»: in Zukunft bestehen. Oswald Grübel

Nein. Und die Zeit für Veränderungen drängt. Die Gruppe der 20 wichtigsten Industrie­ und Schwellenländer (G­20) trifft sich An­ fang April zu einem Gipfel, der ausdrücklich dem Einsatz gegen Steueroasen und gegen Staaten gewidmet ist, die beim Kampf gegen Steuerbetrug und ­hinterziehung nicht ko­ operieren. Bis dahin muss die Schweiz nach übereinstimmender Experteneinschätzung Lösungen anbieten können.

IX. Wie wichtig ist das Bankgeheimnis für den wirtschaftlichen erfolg der Banken? Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beant­ worten. Es gibt dazu keine Datengrundlage, sondern nur verschiedene Einschätzungen. In der Tendenz sprechen wirtschaftsfreund­ liche Kreise dem Bankgeheimnis eine eher höhere Bedeutung zu, Linke und Grüne hin­ gegen eine eher geringe.

XII. Welche Lösungen sind denkbar? Bereits heute ist mit der EU das Zinsbesteue­ rungsabkommen in Kraft. Es funktioniert ähnlich wie die Verrechnungssteuer. Von al­ len Zinsen, die einer natürlichen Person aus der EU für Konten und Wertschriften zuste­ hen, zieht die Schweiz derzeit 20, ab Juli 2011 schliesslich 35 Prozent ab. 75 Pro­ zent dieses Steuerrückbehalts schickt sie ins jeweilige Land, ein Viertel behält die Schweiz. Dieses Abkommen könnte die Schweiz auch auf andere Staaten ausweiten. Um die An­ sprüche der EU zu befriedigen, ist eine Aus­ weitung des Abkommens auf juristische Per­ sonen und Dividenden denkbar. Schliesslich kann die Schweiz das Bankgeheimnis lockern und Amtshilfe auch bei Verdacht auf Steuer­ hinterziehung anbieten statt nur bei Steuer­ betrug. Ob sich so auch für Schweizer Steuer­ zahler etwas ändern würde, ist ungewiss. n

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84 Familie

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unge Väter, ältere Väter, solche, die es noch werden wollen oder ihre Pflichten wieder loswerden möchten: Das Beobachter-Beratungszentrum wird immer wieder mit Fragen rund um die Vaterschaft konfrontiert. Eine Auswahl von Fragen und Antworten.

Meine Freundin bekommt ein Kind von mir. Was müssen wir tun, damit ich die gleichen Rechte wie sie erhalte? Bekommt eine unverheiratete Frau ein Kind, entsteht das rechtliche Kindsverhältnis zu ihr automatisch. Damit Sie als Vater im Zivilstandsregister eingetragen werden, müssen Sie das Kind anerkennen. Die Anerkennung kann bei jedem Zivilstandsamt erfolgen, auch schon vor der Geburt. Zusätzlich müssen Sie gemeinsam mit Ihrer Freundin bei der Vormundschaftsbehörde einen Antrag auf das Sorgerecht stellen. Dazu gehört auch eine Vereinbarung, in der die Kinderbetreuung und die Aufteilung der Unterhaltskosten geregelt werden müssen. Bei unverheirateten Eltern muss ferner ein Unterhaltsvertrag abgeschlossen werden, der die Kinderalimente festlegt. Solange die Eltern zusammenleben, wird man sich aber kaum auf den Vertrag stützen und die laufenden Kosten für die Familie aus der gemeinsamen Haushaltskasse bezahlen.

…Vater sein dagegen sehr Scheidung, Sorgerecht, Kuckuckskinder und DNA-Tests: was der moderne Vater über seine Rechte wissen muss. Text: Tinka Lazarevic

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Foto: Kentauros/amanaimages/Corbis/rdb

Meine Exfreundin behauptet, sie sei von mir schwanger. Ich will das Kind nicht anerkennen. Kann sie mich zwingen? Erfolgt bei einem unehelichen Kind keine Anerkennung durch den Kindsvater, können sowohl die Mutter wie auch das Kind gegen den mutmasslichen Vater mit einer Vaterschaftsklage vor Gericht gehen. Die Mutter kann nur innert eines Jahres seit der Geburt in ihrem eigenen Namen klagen. Das Kind muss bis spätestens zum 19. Geburtstag klagen. Zuständig ist das Gericht am Wohnsitz des Kindes oder des Vaters zum Zeitpunkt der Geburt oder der Klage. Erfolgt etwa innert eines Monats seit der Geburt keine Anerkennung, wird die Vormundschaftsbehörde für ein nichteheliches Kind einen Beistand ernennen. Er soll herausfinden, wer der Vater des Kindes ist – und dafür sorgen, dass dieser es anerkennt oder dass ein entsprechendes Vaterschaftsurteil ergeht. Erweist es sich vor Ge-

Beobachter 85

richt, dass Sie tatsächlich der Vater sind, wird der Richter auch Alimente festlegen, die Sie für das Kind bezahlen müssen.

Ich habe jedes zweite Wochenende das Besuchsrecht für meine zwei Kinder. Meine Exfrau verlangt, dass ich sie abhole und wieder bringe. Ich finde, sie sollte doch einen Weg übernehmen. Zudem schreibt sie mir immer wieder vor, was ich mit den Kindern unternehmen müsse. Wie sieht die Rechtslage aus? Als Besuchsberechtigter sind Sie verpflichtet, die Kinder an ihrem Wohnort abzuholen und wieder zurückzubringen. Wenn die Kinder alt genug sind, können sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu Ihnen kommen. Die Kosten dafür müssen Sie übernehmen. Während des Besuchsrechts ist es Ihnen überlassen, was Sie mit den Kindern unternehmen.

Ich befürchte, meine Frau hat mir ein Kuckuckskind untergejubelt. Kann ich heimlich einen DNA-Test machen lassen? Nein, heimliche DNA-Tests sind verboten und werden mit Gefängnis oder Busse bestraft. Eine Strafe droht nicht nur jener Person, die einen heimlichen Test bestellt, sondern auch dem Labor, das ihn durchführt. Solange das Kind nicht urteilsfähig ist, braucht es die Einwilligung beider Elternteile. Wenn das Kind urteilsfähig ist (ab etwa 14 Jahren), kann es dem Test selber zustimmen.

Meine Ehefrau verweigert die Zustimmung zu einem DNA-Test. Kann ich dennoch herausfinden, ob ich der biologische Vater bin? Als Ehemann werden Sie automatisch als rechtlicher Kindsvater im Zivilstandsregister eingetragen, unabhängig davon, ob das den biologischen Fakten entspricht oder nicht. Dieses Verwandtschaftsverhältnis kann nur durch eine Vaterschaftsaberkennungsklage geändert werden. Diese Klage muss innert eines Jahres seit Kenntnis der Nichtvaterschaft respektive spätestens fünf Jahre nach Geburt des Kindes eingeleitet werden. Nachher können Sie grundsätzlich nicht mehr klagen. Ausnahmen gibt es nur bei wichtigen Gründen, etwa wenn der Ehemann wegen Krankheit vorher nicht

dazu fähig war. Der Richter wird dann ein DNA-Gutachten an einem Institut für Rechtsmedizin anordnen. Die Betroffenen sind in diesem Fall zur Mitwirkung verpflichtet. Stellt sich heraus, dass Sie nicht der biologische Vater sind, werden Sie als rechtlicher Vater aus dem Register gelöscht. Nur das Gericht kann diese Löschung anordnen. Deshalb muss das Gericht auch dann eingeschaltet werden, wenn sich bei einem freiwilligen Test zeigt, dass der Ehemann nicht der Vater des Kindes ist.

Im Scheidungsurteil steht, ich müsse bis zur Volljährigkeit meiner Tochter Kinderalimente bezahlen. Also bis 18? Grundsätzlich dauert die Unterhaltspflicht der Eltern bis zur Mündigkeit, die heute mit 18 Jahren eintritt. Hat das Kind dann noch keine angemessene Ausbildung, müssen die Eltern gemäss Gesetz weiter für das Kind aufkommen, bis es eine Ausbildung ordentlicherweise abgeschlossen hat – etwa durch Lehrabschluss, Berufsmatura mit Fachhochschule oder Uni-Studium. Es gibt hier keine feste Altersgrenze. Da das Scheidungsurteil in der Regel die Kinderalimente nur bis zur Mündigkeit festlegt, müssen Sie und Ihre dann volljährige Tochter den Unterhaltsbeitrag neu vereinbaren. Eine Budgetberatungsstelle kann Ihnen beim Berechnen helfen.

Die Scheidung steht bevor. Falls meine Noch-Ehefrau das alleinige Sorgerecht erhält, kann ich dann trotzdem bei den Kinderbelangen mitreden, wenn ich schon Alimente bezahlen muss? Erhält die Mutter das alleinige Sorgerecht, kann sie eigenständig Entscheidungen (etwa betreffend schulische und berufliche Ausbildung oder medizinische Eingriffe) treffen, das Kind gegen aussen vertreten, seine Finanzen verwalten und seinen Wohnsitz bestimmen. Bei wichtigen Ereignissen im Leben des Kindes sollen Sie als Kindsvater informiert und vor Entscheidungen, die für die Entwicklung des Kindes wichtig sind, angehört werden. Sie dürfen ihre Meinung sagen und Vorschläge machen. Das letzte Wort behält aber die Mutter. Bei Drittpersonen wie Lehrkräften und Ärzten dürfen Sie gemäss Gesetz Auskünfte über den Zustand und die Entwicklung des n Kindes einholen.

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46 Q & A

Und so machens andere...

z.B. Real Simple

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z.B. OK

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11. Verhaltensknigge

Geeignet: Zum Darstellen zwischenmenschlicher Beziehungen, zum Analysieren wie zum Persiflieren. Unterhaltsame Tipps fĂźr das Verhalten im privaten und beruflichen Umfeld.

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50 VERHALTENSKNIGGE

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Arbeitslosengeld: So vermeiden Sie Kürzungen Im RAV gelten Regeln, an die sich Arbeitslose halten sollten. Denn wer nicht spurt, kriegt weniger Geld. Hier die wichtigsten Tipps. Text: Laurence Eigenmann Illustrationen: Bruno Muff

D

ie Zahl der Arbeitslosen steigt wei­ ter. Ende September waren 154 409 Personen gemeldet, womit die Quo­ te auf 3,9 Prozent stieg. Für immer mehr Menschen gehört also der Gang zum regio­ nalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) zum Alltag. Für sie gilt es, sich mit den dort gültigen Regeln vertraut zu machen – sonst stehen Sanktionen in Form von Taggeld­ streichungen ins Haus. Wer die nachfolgen­ den Punkte beachtet, kann Machtkämpfen mit der Arbeitslosenversicherung aus dem Weg gehen – und die schwierige Zeit der n Arbeitslosigkeit besser meistern.

!

Tipp: Bewahren Sie Ihre Bewerbungskor­ respondenz und allfällige Telefonnotizen sorgfältig auf, damit Sie die Stellensuche lückenlos nachweisen können.

1. Stellensuche

4. Beratungsgespräche

Sie müssen sofort mit der Suche beginnen,

Arbeitslose müssen sich in der Regel all­

nachdem Ihnen gekündigt wurde. Dies steht zwar nicht ausdrücklich im Gesetz, wird aber von Behörden und Gerichten verlangt. Bewerben Sie sich nicht oder nicht ausrei­ chend, sind sogenannte Einstelltage die Folge; jeder Einstelltag entspricht einem gestrichenen Arbeitslosentaggeld. 10 bis 12 Bewerbungen monatlich werden erwartet. Wer sich während einer zweimonatigen Kündigungsfrist gar nicht bewirbt, muss mit der Streichung von 8 bis 12 Taggeldern rechnen. Wer sich in der gleichen Zeitspan­ ne zwar bewirbt, aber nicht ausreichend, bekommt 6 bis 8 Einstelltage aufgebrummt. Bei einer Wiederholung erhöht sich diese Zahl, und spätestens beim vierten Mal droht sogar der gänzliche Verlust des Anspruchs auf Arbeitslosenunterstützung.

monatlich zu einem Beratungs­ und Kontroll­ gespräch beim RAV einfinden. Verpassen Sie einen solchen Termin, gibt es beim ersten Mal 5 bis 8 Einstelltage, beim zweiten Mal 9 bis 15. Beim dritten Mal erfolgt eine Mel­ dung an die kantonale Amtsstelle, die dann Ihre Vermittlungsfähigkeit und damit Ihren grundsätzlichen Anspruch überprüft.

2. Anmeldung beim RAV Info

Spätestens bei Beginn der Arbeitslosigkeit,

Einsprache bei Streichungen Die Arbeitslosenkasse teilt Taggeldkür­ zungen in einer Verfügung mit. Dage­ gen können Sie innert 30 Tagen schrift­ lich Einsprache erheben. Sie müssen ein Rechtsbegehren stellen (etwa Auf­ hebung der Verfügung oder Reduktion der Einstelltage) und dieses begründen. Die Kasse überprüft dann den Be­ schluss erneut, es folgt ein Einsprache­ entscheid. Gegen diesen können Sie beim kantonalen Gericht Beschwerde einreichen. Bis hierhin ist das Verfahren gratis. Danach bleibt als letzte Instanz die sozialrechtliche Abteilung des Bun­ desgerichts in Luzern. Hier wird ein Kos­ tenvorschuss verlangt, und die unterlie­ gende Partei bezahlt am Ende eine Ge­ richtsgebühr von 200 bis 1000 Franken.

Beobachter

Buch

Irmtraud Bräunlich Keller: «Job weg? So geht es weiter. Meine Rechte bei Kündigung und Arbeitslosigkeit» – mit Tipps, Musterbriefen und Adressen. 2009, 144 Seiten, 24 Franken (für Beobachter­Mitglieder 20 Franken) Beobachter­Buchverlag, Tel. 043 444 53 07, www.beobachter.ch/buchshop

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also am ersten Tag nach Ablauf der Kündi­ gungsfrist, müssen Sie sich beim RAV an­ melden. Denn Arbeitslosentaggeld gibt es erst ab dem Tag der Anmeldung; es erfol­ gen keine rückwirkenden Zahlungen. Wenn Sie sich zum Beispiel am 14. Dezember beim

RAV anmelden, werden Sie erst ab diesem Tag ein Taggeld erhalten, auch wenn Sie bereits seit dem 1. Dezember stellenlos sind. Der Grund für die verspätete Anmeldung spielt keine Rolle: Es ist unerheblich, ob Sie die Anmeldung verschlampt haben oder ferienbedingt abwesend waren.

!

Tipp: Melden Sie sich möglichst gleich nach Erhalt der Kündigung an. So be­ kommen Sie rechtzeitig Informationen über Ihre Rechte und Pflichten. Zudem hat die Arbeitslosenkasse genügend Zeit, Ihren Anspruch zu überprüfen und zu berechnen, so dass die erste Zahlung auch rechtzeitig erfolgen sollte.

3. Selbstverschuldete Arbeitslosigkeit Die Arbeitslosenkasse prüft gleich nach der Anmeldung, ob Sie selbstverschuldet arbeitslos sind. Das ist dann der Fall, wenn Sie von sich aus eine zumutbare Stelle ge­ kündigt haben, ohne bereits einen neuen Job auf sicher zu haben. Ebenfalls als selbstverschuldet gilt die Arbeitslosigkeit, wenn Ihnen der Arbeitgeber gekündigt hat, weil Sie ihm dazu einen berechtigten Anlass gegeben haben. Das ist etwa der Fall, wenn

!

Sie regelmässig zu spät zur Arbeit erschie­ nen sind oder Weisungen nicht befolgt ha­ ben. In all diesen Fällen erfolgt eine Einstel­ lung – je nach Schwere des Verschuldens ist mit einer Kürzung zwischen 30 und 40 Tagen zu rechnen. Aktuell erfolgen die meisten Kündigungen jedoch aus wirt­ schaftlichen Gründen. In diesem Fall liegt keine selbstverschuldete Arbeitslosigkeit vor, daher drohen auch keine Sanktionen.

Tipp: Auch wenn Sie Verständnis für die angespannte Lage Ihres Arbeitgebers haben, sollten Sie keine Verkürzung der Kündigungsfrist akzeptieren. In diesem Fall würden Sie nämlich freiwillig auf Lohn verzichten, was Ihnen Einstelltage eintragen würde.

!

Tipp: Tragen Sie die Beratungstermine sorgfältig in Ihrer Agenda ein. Sollten Sie wegen eines unvorhergesehenen Ereignisses verhindert sein, melden Sie sich sofort tele­

fonisch beim RAV­Berater ab und doppeln Sie möglichst am gleichen Tag noch schriftlich und mit genauer Begründung nach.

5. Kurse Die Standortbestimmung ist der erste Kurs, an den Sie der RAV­Berater schicken wird. Meist werden noch weitere folgen, etwa Bewerbungs­, Sprach­ oder Informatikkurse. Wenn Sie solche Lehrgänge eigenmächtig nicht besuchen oder aber abbrechen, er­ folgen Einstelltage, die nach der Dauer des Kurses bemessen werden. Bleiben Sie zum Beispiel einem viertägigen Kurs fern, hat dies vier Einstelltage zur Folge.

!

Tipp: Besuchen Sie alle Kurse, die das RAV für Sie aussucht, denn bei jedem werden Sie irgendetwas lernen. Noch besser fahren Sie, wenn Sie sich selber um Kursmöglich­

keiten bemühen und diese Ihrem Berater vorschlagen. So können Sie Ihr Fachwissen auf den neusten Stand bringen und damit Ihre Chancen auf dem Stellenmarkt erhöhen.

6. Stellenzuweisung Arbeitslose müssen zumutbare Stellen an­ nehmen. Dabei gilt ein sehr strenger Mass­ stab: Praktisch alle Stellen gelten als zumut­ bar – auch solche, die nicht ganz Ihrem Profil entsprechen oder weniger Lohn einbringen als bisher. Lehnen Sie ab, erfolgt eine Ein­ stellung für 31 bis 45 Tage, bei erneuter Ab­ lehnung gibt es sogar 46 bis 60 Einstelltage. Dabei spielt es keine Rolle, ob Ihnen die Stelle vom RAV zugewiesen wurde oder Sie sie selber gefunden haben. Bei der dritten Verweigerung erfolgt eine Meldung beim kantonalen Amt. Dieses wird ziemlich sicher entscheiden, dass Sie keinen Anspruch mehr auf Arbeitslosentaggeld haben.

!

Tipp: Packen Sie die Chance und nehmen Sie auch Stellen an, die Ihnen auf den ersten Blick nicht so attraktiv erscheinen. So bleiben Sie im Arbeitsprozess, knüpfen neue Kontakte und sammeln Erfahrungen.

Weitere Infos: Angaben über Anspruchsvoraussetzungen, Höhe des Arbeitslosentaggelds, Zwischen­ verdienst et cetera finden Sie auf www.beobachter.ch/helponline (→ Arbeit → Arbeitslosenversicherung). Broschüren: Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) stellt die Dossiers «Arbeitslosigkeit» und «Wie bewerbe ich mich richtig?» als Download unter www.treffpunkt­arbeit.ch zur Verfügung.

DaS neUe UrteIL Gefährlich und teuer: SMS am Steuer Ein Autolenker kam nachts von der Strasse ab, weil er mit dem Schreiben einer SMS beschäftigt war. Er kol­ lidierte mit einem Zaun am Strassenrand und fuhr fünf Holzpfähle um. Das Gericht verurteilte ihn unter ande­ rem wegen grober Verkehrs­ regelverletzung zu einer be­ dingten Geldstrafe von 100 Tagessätzen à 150 Franken sowie einer Busse von 1000 Franken. Das vom Automobi­ listen angegangene Zürcher Obergericht bestätigte das erstinstanzliche Urteil, redu­ zierte aber die Geldstrafe auf 75 Tagessätze à 150 Franken (11 250 Franken). Der Autofahrer zog den Ent­ scheid weiter ans Bundes­ gericht, wo er eine weitere Reduktion der Strafe und eine Verurteilung wegen ein­ facher statt grober Verkehrs­ regelverletzung verlangte. Das Bundesgericht bestätig­ te indes das Urteil des Ober­ gerichts. Es stellte fest, dass gemäss Gesetz eine grobe Verletzung begeht, wer eine ernstliche Gefahr für die Si­ cherheit anderer hervorruft oder in Kauf nimmt. «Eine ernstliche Gefahr für die Sicherheit anderer ist nicht erst bei einer konkreten, sondern bereits bei einer er­ höhten abstrakten Gefähr­ dung gegeben», so das Ge­ richt. Schon die Vorinstanz habe – trotz guten nächt­ lichen Sichtverhältnissen – von erheblicher Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer gesprochen, mit der Begrün­ dung, es sei nur Zufall gewe­ sen, dass an jener Stelle kein Fahrradfahrer unterwegs ge­ wesen sei. Rosmarie Naef Bundesgericht, Urteil vom 24. September 2009 (6B_666/2009)

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Und so machens andere...

z.B. The Oprah Magazine

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z.B.Time

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z.B. Neon

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z.B. Real Simple

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12. Gegensatzpaare: vorher/nachher, gut/schlecht richtig/falsch Ziel: Spannung erzeugen, Effekte erzielen. Nur fĂźr leichte Themen geeignet.

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ten

56 GEGENSATZPAARE

Mit den Armen rudern

Kopf nach hinten neigen

23 | 2009

e dagegen  Zeugt von Unsicherheit, man ringt um Worte.  tschaft. Besser: Arme und Hände natürlich bewegen.

Körper abwenden Beobachter 49

An den Hinterkopf fassen

Eine Machtdemonstration. Unsicherheit wird  Zeigt Desinteresse. Ebenso, wenn man auf die  Ein Zeichen von Verlegenheit oder Ratlosigkeit.  überspielt und Überlegenheit demonstriert. Uhr schaut. Besser: Blickkontakt suchen, lächeln.  Wer mit den Haaren spielt, zeigt Unsicherheit.

mir was nicht passt?

hen mit e im

Situation 1:   Der Arbeitskollege riecht nach Alkohol

Info

Schwierige Gespräche: Zeit haben, zuhören, Ziele setzen

cht, Falsch: «Hör mal, du kommst nun schon zum  n Führen Sie wichtige Gespräche nicht  ogar dritten Mal diese Woche mit einer Fahne ins  zwischen Tür und Angel. Nehmen   kri Büro. Merkst du nicht, dass dir alle aus dem Weg  Sie sich genügend Zeit. Ist diese  hafgehen? Den Kaugummi hat dir übrigens gestern  nicht vorhanden, verschieben Sie   fällt das Gespräch besser.Kopf nach hinten neigen uck, die Kollegin hingelegt, weil der Gestank sie stört.  it den Armen rudern Körper abwenden An den Hinterkopf fassen n Überlegen Sie sich vorher mögliche  tner gt von Unsicherheit, man ringt um Worte.  Eine Machtdemonstration. Unsicherheit wird  Zeigt Desinteresse. Ebenso, wenn man auf die  Ein Zeichen von Verlegenheit oder Ratlosigkeit.  Du musst dich dringend um dein Alkoholproblem  ser: Arme und Hände natürlich bewegen. überspielt und Überlegenheit demonstriert. Uhr schaut. Besser: Blickkontakt suchen, lächeln.  Wer mit den Haaren spielt, zeigt Unsicherheit. Gegenargumente, Ihren Widerspruch  Ichkümmern, sonst bist du deine Stelle bald los!» dagegen sowie den Verhandlungsum spielraum. das n Beginnen Sie mit positiven Aussagen;  Richtig: «Wollen wir zusammen einen Kaffee trinken gehen? Ich  so werden Spannungen abgebaut.  würde gerne etwas Heikles mit dir besprechen. Es fällt mir nicht  GeSituation 1:   Situation 2:   fo n Formulieren Sie Ihre Anliegen in Ichleicht, dir das zu sagen. Ich tue es, weil du mir wichtig bist. In letzter  genDer Arbeitskollege riecht nach Alkohol Der Chef schnauzt einen an Zeit fällt mir auf, dass du häufig zu spät kommst. Du wirkst auf   Botschaften.  die Gespräche: hwierige Zeit en, zuhören, Ziele setzen n Hören Sie aktiv zu und wiederholen  mich gestresst und abwesend. Und mich stört, dass du manchmal  Eine Falsch: «Hör mal, du kommst nun schon zum  Falsch: «Das ist unfair! Während einige hier   hren Sie wichtige Gespräche nicht  stark nach Alkohol riechst. Ob du ein Problem hast, weisst nur du.  Sie Gesagtes («Habe ich Sie richtig  ein, dritten Mal diese Woche mit einer Fahne ins  eine ruhige Kugel schieben, arbeite ich bis zum  ischen Tür und Angel. Nehmen    Büro. Merkst du nicht, dass dir alle aus dem Weg  Umfallen. Letzte Woche war ich dreimal bis halb  Bitte lass mich wissen, wenn ich dir irgendwie helfen kann.» verstanden…»). eitig e sich genügend Zeit. Ist diese  gehen? Den Kaugummi hat dir übrigens gestern  acht im Büro. Und als Dank werde ich zusammenht vorhanden, verschieben Sie   n Stellen Sie gezielte Fragen.  den s Gespräch besser. die Kollegin hingelegt, weil der Gestank sie stört.  gestaucht. Ich kann nicht überall gleichzeitig  n Gestehen Sie Schwächen und Fehler  Wichtig: In einer solchen Situation sollte diejenige Person den Kolneherlegen Sie sich vorher mögliche  Du musst dich dringend um dein Alkoholproblem  sein. Wenn die Kollegin die Zahlen nicht liefert,  genargumente, Ihren Widerspruch  ein, ohne nach Ausreden zu suchen. legen ansprechen, die die beste Beziehung zu ihm hat. Dass der Bedem kann ich den Bericht auch nicht herbeizaubern.» kümmern, sonst bist du deine Stelle bald los!» gegen sowie den Verhandlungsn Vereinbaren Sie Ziele oder eine Betroffene durch die Konfrontation verletzt wird, lässt sich kaum vereit – elraum. ginnen Sie mit positiven Aussagen;  Richtig: «Wollen wir zusammen einen Kaffee trinken gehen? Ich  Richtig: «Es tut mir leid, dass der Kunde den Bericht zu spät erhalmeiden. Umso wichtiger, dass das Gespräch an einem geschützten  denkzeit. ruck werden Spannungen abgebaut.  würde gerne etwas Heikles mit dir besprechen. Es fällt mir nicht  ten hat. So etwas darf nicht passieren. In einigen Punkten haben Sie  leicht, dir das zu sagen. Ich tue es, weil du mir wichtig bist. In letzter  recht. Einzelne Arbeitsabläufe sind nicht optimal, deshalb ist auch  Ort stattfindet – ohne Publikum.  Zeit fällt mir auf, dass du häufig zu spät kommst. Du wirkst auf   die Arbeitsbelastung in letzter Zeit gestiegen. Ich schlage vor, dass  ich mir Gedanken zu diesen Abläufen mache und Ihnen nächste  mich gestresst und abwesend. Und mich stört, dass du manchmal   Woche Verbesserungsvorschläge präsentiere. Hätten Sie am Diensstark nach Alkohol riechst. Ob du ein Problem hast, weisst nur du.  Bitte lass mich wissen, wenn ich dir irgendwie helfen kann.» tagnachmittag eine Stunde Zeit für ein Gespräch?»

fotos: istockphoto

rmulieren Sie Ihre Anliegen in Ichtschaften.  ren Sie aktiv zu und wiederholen  e Gesagtes («Habe ich Sie richtig  rstanden…»). ellen Sie gezielte Fragen.  stehen Sie Schwächen und Fehler  n, ohne nach Ausreden zu suchen. reinbaren Sie Ziele oder eine Benkzeit.

fotos: istockphoto

was nicht passt?

Wichtig: In einer solchen Situation sollte diejenige Person den Kollegen ansprechen, die die beste Beziehung zu ihm hat. Dass der Betroffene durch die Konfrontation verletzt wird, lässt sich kaum vermeiden. Umso wichtiger, dass das Gespräch an einem geschützten  Ort stattfindet – ohne Publikum.

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Situation 2:   Der Chef schnauzt einen an Falsch: «Das ist unfair! Während einige hier   eine ruhige Kugel schieben, arbeite ich bis zum  Umfallen. Letzte Woche war ich dreimal bis halb  acht im Büro. Und als Dank werde ich zusammengestaucht. Ich kann nicht überall gleichzeitig  sein. Wenn die Kollegin die Zahlen nicht liefert,  kann ich den Bericht auch nicht herbeizaubern.» Richtig: «Es tut mir leid, dass der Kunde den Bericht zu spät erhalten hat. So etwas darf nicht passieren. In einigen Punkten haben Sie  recht. Einzelne Arbeitsabläufe sind nicht optimal, deshalb ist auch  die Arbeitsbelastung in letzter Zeit gestiegen. Ich schlage vor, dass  ich mir Gedanken zu diesen Abläufen mache und Ihnen nächste   Woche Verbesserungsvorschläge präsentiere. Hätten Sie am Dienstagnachmittag eine Stunde Zeit für ein Gespräch?»

Wichtig: Viele Menschen sind perplex, wenn sie kritisiert werden.   Es ist nicht sinnvoll, sich später zu überlegen, was man hätte sagen  können. Besser: so rasch wie möglich auf die Situation zurückkommen. Mit dem Vorgesetzten ein zweites Gespräch vereinbaren und  dieses nutzen, um eigene Vorschläge und Feedback vorzubringen.  ▶

Wichtig: Viele Menschen sind perplex, wenn sie kritisiert werden.   Es ist nicht sinnvoll, sich später zu überlegen, was man hätte sagen  können. Besser: so rasch wie möglich auf die Situation zurückkommen. Mit dem Vorgesetzten ein zweites Gespräch vereinbaren und  dieses nutzen, um eigene Vorschläge und Feedback vorzubringen.  ▶

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IDEENBUCH

Beobachter  57

Schwanger mit 14

B­­­eobachter

Wie Teenager mit der Mutterrolle umgehen

Seite 36

Hirndoping

6 | 2009

Beobachter 29

So putschen Studenten ihre grauen Zellen auf Seite 20

B­­­eobachter www.beobachter.ch

3. April 2009 Nr. 7 Fr. 4.–

B­­­ekehrte B­­­anker? Krise, Gier und Moral: Was die Zukunft bringt Seite 28

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Gewinn auf Teufel komm raus: Hat der geldgierige Banker ausgedient – oder macht er nur Pause?

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58 GEGENSATZPAARE

Thomas Borer

«Die Schweiz braucht einen Präsidenten» Seite 12 Beobachter

Energie

So sparen Sie Strom – und viel Geld Seite 48

Beobachter www.beobachter.ch

20 TITELThEma

Unterschätzte Kräfte: Allein schon der Glaube, dass uns geholfen wird, hat eine positive Wirkung auf die Gesundheit.

17. April 2009 Nr. 8 Fr. 4.–

Was uns heilt Der Placebo-Effekt: Besser als sein Ruf Seite 20

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IDEENBUCH

Beobachter  59

Sicherheit

Beobachter

Wie schützen wir uns vor Gewalttätern? Seite 7 und 10

Spitalkosten

6 | 2009

Beobachter 19

Kliniken schummeln bei der Rechnung Seite 16

Beobachter www.beobachter.ch

20. März 2009 Nr. 6 Fr. 4.–

100000 Illegale So verstecken sich Sans-Papiers in der Schweiz Seite 18

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«Die Schweiz ist meine grosse Liebe»: Sanja Petrovic (Name geändert) hat 22 Jahre lang illegal hier gelebt und gearbeitet. Seit Januar hat sie eine Aufenthaltsbewilligung.

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13. Forderungskatalog

Ziel: Konkrete Anliegen aus einem bestimmten Bereich knapp formuliert auf den Punkt gebracht. Politische Ausrichtung. Sehr Beobachter-like.

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RATGEBER

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Die Abschaffung der Verwandtenunterstützung

Wer kein Geld hat und durch alle Maschen der Sozialversicherungen fällt, dem garantiert die Sozialhilfe ein menschenwürdiges Leben. Daneben gibts ein bald 100-jähriges Gesetz zur Bekämpfung von Armut. Es

garantiert jedem Bürger in Not einen Anspruch auf Hilfe durch Verwandte – die sogenannte Verwandtenunterstützung.

Deshalb müsste und könnte jeder Sozialhilfebezüger einen Unterstützungsanspruch gegenüber seinen Verwandten geltend machen. In der Praxis geschieht das jedoch selten, denn Forderungen gegenüber Verwandten gehen beim Bezug von Sozialhilfe auf das Gemeinwesen über. Worauf dieses sich bei der Berechnung des Hilfsbetrags abstützen soll, ist unklar: Während einzelne Sozialbehörden Handgelenk mal Pi rechnen, stützen sich andere auf die Richtlinien der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) oder aufs Existenzminimum. Und das Bundesgericht hat kürzlich festgehalten, dass erst ab einem monatlichen Einkommen von 10 000 Franken eine gesetzliche Unterstützungspflicht besteht.

Schweiz anwesenden Ausländerinnen und Ausländer in privaten Haushalten arbeiten – meist angestellt von Schweizern aus allen Gesellschaftsschichten. Warum verstossen diese bewusst gegen das Ausländerrecht?

Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr und einer happigen Geldstrafe belegt werden. Die illegal Beschäftigten werden gebüsst und müssen das Land verlassen. Doch weder die hohen Strafen noch das neue Schwarzarbeitsgesetz konnten an dieser Situation 62

BEOBACHTER 1/2009

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Das Alkoholproblem nur auf rücksichtslose Rowdys abzuschieben wäre allerdings zu

stelle für Unfallverhütung. Hintergrund und Anlass der breitangelegten Informationskampagne ist der seit dem 1. Januar 2005 geltende Grenzwert von 0,5 Promille: Wer seit dann mit einer Blutalkoholkonzentration von 0,5 Promille oder mehr am Steuer eines Motorfahrzeugs erwischt wird, gilt als fahrunfähig und als Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer.

kurz gedacht. Sicher hat fast jeder in den Jahren seit der bestandenen Autoprüfung schon einmal die Situation erlebt, wie verlockend es ist, sich nach einem Gläschen noch ein weiteres zu genehmigen: Man ist bei Freunden zu Besuch, zum Apéro gibts ein Gläschen Weisswein, danach den Roten zum Hauptgang und zum Kaffee vielleicht noch einen Digestif – nicht alle können da widerstehen. Dass auf der anschliessenden Autofahrt nach Hause nichts dazwischenkommt, hat dann weniger mit dem Fahrkönnen des Lenkers zu tun, sondern ist sehr oft einfach nur Glück respektive Zufall. Glück und Zufall bilden aber eine schlechte Basis für die Verkehrssicherheit.

leben im Ausland. Doch dort kann Verwandtenunterstützung kaum eingetrieben werden, was einer Diskriminierung hier lebender Angehöriger gleichkommt. w Eine geschiedene, alleinerziehende Mutter ist oft auf Sozialhilfe angewiesen, weil dem Kindsvater das betreibungsrechtliche Existenzminimum belassen werden muss. Unterstützungspflichtig werden aber nur die Grosseltern mütterlicherseits, nicht aber jene väterlicherseits. w In vielen Familien unterstützt man sich in der Not freiwillig, durch Geld oder Pflegeleistungen. Wo das nicht klappt, führt die erzwungene Solidarität nur zu unverhältnismässigem Verwaltungsaufwand.

Verwandtenunterstützung kann Armut nicht verhindern, bringt wenig ein, schafft Ungerechtigkeit und gehört abgeschafft – zumal man Sozialhilfe zurückzahlen muss. Spätestens wenn man seine Verwandten beerbt.

Walter Noser, Fachbereich Erziehung und Soziales

3

Das Bleiberecht für ausländische Haushaltshilfen

Dass einem trotz dem geltenden Grenzwert ein Gläschen in Ehren – ob Bier, Wein oder

Null 4 Toleranz bei Alkohol am Steuer

Oft reicht das Familieneinkommen nicht aus, um nach Trennung und Scheidung zwei Haus-

sierungsvorstösse zurückgewiesen – und damit eine bedenkliche Doppelmoral akzeptiert. Es würde der Schweiz gut anstehen, in einer einmaligen und ausserordentlichen Aktion illegal Anwesenden, die seit Jahren in Schweizer Haushalten arbeiten, eine Aufenthaltsbewilligung zu erteilen – notabene Menschen, die nie straffällig oder beim Sozialamt waren und quasi unsichtbar und ohne Versicherungsschutz leben.

halte zu finanzieren. Das gilt besonders für Ehen, bei denen nur der Mann verdient. In der Regel haben dann die Frauen das Nachsehen, weil die Gerichte das Existenzminimum der Männer nicht antasten. Kommt bei der Unterhaltsberechnung heraus, dass die Differenz zwischen Einkommen und Existenzminimum den Lebensbedarf der Frau und der Kinder nicht deckt, wird dieses Manko einseitig der Frau aufgebürdet. Der Gang zum Sozialamt wird unvermeidbar. Das Bundesgericht lehnt es ab, diesen Fehlbetrag zwischen Mann und Frau aufzuteilen – die Richter fürchten den administrativen Mehraufwand und sorgen sich um die Arbeitsmoral der Unterhaltspflichtigen.

Eine Legalisierung, wie sie Spanien und Italien bereits vollzogen haben, würde die auslän-

Diese Praxis ist ungerecht und verstösst gegen den Grundsatz der Gleichberechtigung.

dischen Helferinnen berechtigen, weiterhin in der Hauswirtschaft oder privaten Krankenpflege zu arbeiten. Ein Berufswechsel wäre nur mit behördlicher Bewilligung möglich. Nebeneffekt: Dem Staat würde künftig zusätzliches Geld in die Steuer- und Sozialversicherungskassen zufliessen.

Da verwundert es auch nicht, dass geschiedene Frauen und ihre Kinder viel häufiger von Armut betroffen sind als Männer. Das trifft die Kinder besonders hart, denn Armut beeinträchtigt in hohem Mass ihre Entwicklungs- und Bildungschancen.

Bundesrat und Parlament haben diese Entwicklung bis heute ignoriert und alle Legali-

Kaum jemand wird bestreiten, dass die Bewältigung des Haushalts neben dem Beruf oft

Jede Anstellung kriminalisiert aber beide Seiten: Arbeitgeber können faktisch mit

«Ein Glas ist okay.» So lautet die Kernbotschaft einer Kampagne der Beratungs-

w Viele Verwandte von Sozialhilfebezügern

viel ändern, denn viele Haushaltshilfen gehören oft schon seit Jahren quasi zur Familie. Man nimmt die Risiken in Kauf, zumal die Polizei wenig Chancen hat, diese Delikte aufzudecken.

Es ist ein Tabuthema, dass mehr als die Hälfte der schätzungsweise 90 000 illegal in der

belastend ist, trotz technischen Errungenschaften. Es ist deshalb nachvollziehbar, wenn sich als Folge des zunehmenden Wohlstands viele im Haushalt entlasten wollen und eine grosse Nachfrage nach Putzfrauen, Kindermädchen und neu nach Altenpflegerinnen besteht. Offiziell sind illegale Hilfen zwar nicht erwünscht und schon gar nicht zugelassen, anderseits werden sie – mangels legaler Alternativen – geschätzt und gern angestellt.

Doch nicht nur wegen dieses Durcheinanders ist es ein fragwürdiges Gesetz:

Verena Walther, Fachbereich Staat

Die hälftige Aufteilung des Einkommens zwischen den Ehegatten wäre zwar gerecht,

Schnaps – nicht verwehrt bleiben soll, klingt zunächst vernünftig, zielt aber an der Realität vorbei; erfahrungsgemäss haben gerade diejenigen Lenkerinnen und Lenker, die durch diese Kampagne angesprochen werden sollen, am meisten Mühe, sich daran zu halten. Sie fühlen sich auch nach einem Glas noch sicher und fahrfähig genug, so dass nicht selten noch eine zweite und dritte Ration folgt. Nicht erstaunlich also, dass immer noch bei 30 Prozent der Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang Alkohol im Spiel ist.

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Lösungen gegen die Armut nach der Scheidung

Nur bei der Nulltoleranz, wie sie für Drogen im Strassenverkehr gilt, kommen Automobilisten an der Bar oder im Klub nicht in Versuchung. Denn ein Glas ist eben nicht «okay». Fahren soll in Zukunft nur, wer gar keinen Alkohol trinkt.

Daniel Leiser, Fachbereich Staat

würde aber das Problem nur halbherzig lösen. Zukunftsgerecht wären vielmehr: w Ergänzungsleistungen für Familien nach

dem Tessiner Modell: Statt Teilung des Mankos können beim Unterschreiten des Existenzminimums staatliche Leistungen erfolgen, nach dem bewährten Modell der AHV/IV; w Ausbau der in einigen Kantonen bereits geleisteten Kleinkinderzulagen für Kinder unter drei Jahren in der ganzen Schweiz; w Verzicht auf die Rückzahlungspflicht der trotz Familienergänzungsleistungen nötigen Sozialhilfe bei Alleinerziehenden.

Eine staatlich geförderte finanzielle Unterstützung führt zur Erhöhung des Familieneinkommens für all jene, die mit Kindern am Existenzminimum leben, und löst das Problem der Armut nach Scheidung und Trennung. Oft wird so ein Sozialhilfebezug vermieden, was die finanzielle Belastung der Gemeinden verringert. Die Wirkung der Massnahmen zeigt sich im Tessin: Seit Einführung der Familienergänzungszulage im Jahr 1996 konnten rund 60 Prozent der Sozialhilfeleistungen eingespart werden.

Gabriele Herfort, Fachbereich Familie BEOBACHTER 1/2009

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IDEENBUCH

Beobachter  63

Beobachter

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Catering mit rund 160 Angestellten beschäftigt über ein Subunternehmen bis zu 50 Handicapierte. Sie beziehen aber weiterhin eine Rente. Was sie verdienen – bis zu sieben Franken pro Stunde –, scheint wenig, es ermöglicht ihnen aber, in einem Unternehmen integriert zu sein.

ILLUSTRATIONEN: BRUNO MUFF

Sozialämter müssen die Revision ausbaden Eigentlich eine schöne Idee: Die IV schickt 12 500 Rentner zum Arbeiten, befreit diese vom Rentnerdasein und spart sich gleichzeitig gesund. Zu schön, um wahr zu werden. Die nötigen Arbeitsplätze für diese Wiedereinsteiger wird es kaum geben. Erst recht nicht, solange Mitbewerber auf dem Markt sind, die wegen der Rezession gerade ihren Job verloren haben. Bei genauerem Hinschauen entpuppt sich die Reintegrationsübung als Wunschdenken – oder Augenwischerei. Werden die 12 500 als arbeitsfähig eingeschätzten Rentner folglich Rentner bleiben? «Die IV unterstützt die Betroffenen bei der Stellensuche, so weit es geht. Wir können aber keine Arbeitsgarantie geben. Eine fehlende Stelle wird noch kein Grund sein, wieder eine Rente zu erhalten», sagt IV-Chef du Bois-Reymond. Im Mai noch hatte das Bundesgericht entschieden, dass jenen IV-Bezügern, deren Leiden heute nicht mehr anerkannt würden, nicht einfach die Rente gestrichen werden darf. Dafür fehle die gesetzliche Grundlage. Die 6. IV-Revision soll diese schaffen. Dies verlangt zudem eine im Parlament eingereichte Motion, die der Bundesrat zur Annahme empfiehlt. Mit der Revision dürfte also eintreten, was Sozialvorstände bereits heute befürchten: Die IV-Rentner werden in die Sozialhilfe abgeschoben. Du Bois-Reymond sieht das anders. «Ein Wechsel zur Sozialhilfe ist nicht einfach ein Abschieben: Wenn jemand kein schwerwiegendes gesundheitliches Problem hat, dann ist nun einmal die Sozialhilfe und nicht die Invalidenversicherung zuständig.» Für Pro Mente Sana ist diese Abschiebestrategie Ausdruck eines «KässeliDenkens» im Sozialsystem. Die Sozialämter aber seien für Betreuung und Reintegration von Behinderten fachlich gar nicht ausgestattet. Pro-Mente-Sana-Geschäftsleiter Gassmann fordert darum eine bessere Zusammenarbeit der Institutionen. Über diesen Mangel beschweren sich regelmässig auch Betroffene. «Nach einem Arbeitsunfall empfahl mir die Suva eine Umschulung. Eine vor Jahren im Ausland begonnene Ausbildung sollte ich jetzt ab-

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FORDERUNGSKATALOG

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36 TITELThEma GEsundhEITskosTEn

13| 2009

4. Preise der medikamente runter

Wie die IV noch zu retten ist

abgegeben. «Ob es überhaupt nötig ist, auch nach der Chemotherapie das Mittel weiter zu verabreichen, wissen wir nicht», sagt er.

Wenn die folgenden Massnahmen nicht umgesetzt werden, führt kein Weg an höheren Lohnabgaben oder Rentenkürzungen vorbei.

Zögerlicher Noch-Bundesrat

Am schnellsten und einfachsten um-

Medikamente sind starke Kostentreiber (siehe Grafik, Seite 34). Allein die jährlichen Ausgaben pro Versicherten für Medikamente stiegen seit 1998 um 209 Franken. Wie hier gespart werden könnte, weiss das Büro des Preisüberwachers längst, doch stiessen dessen Vorschläge bisher in der Politik auf taube Ohren. Unter dem jüngsten Prämienschock dreht nun der Wind: Die Krankenkassen haben die Forderungen des Preisüberwachers übernommen und rechnen inzwischen mit einem kurzfristigen Sparpotential von 800 Millionen. Unter anderem sollen bei Medikamenten die Margen sinken und beim Vergleich mit dem Ausland, der zur Festsetzung der Preise dient, nicht nur Hochpreisländer berücksichtigt werden. Wären zudem Mittel mit schlechtem Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht mehr kassenpflichtig, könnte gar doppelt so viel gespart werden, hat Josef Hunkeler, Spezialist für Medikamente im Büro des Preisüberwachers, errechnet.

setzbar wäre eine Senkung der Medi­ kamentenpreise. Das hat inzwischen unter starkem politischem Druck auch Bundesrat Pascal Couchepin erkannt. Allerdings rechnet das Bundesamt für Gesundheit nur mit bescheidenen Ein­ sparungen. Ganz anders die Kranken­ kassen und Gesundheitsökonomen: Würden zum Beispiel die Preise alle drei Jahre überprüft und nicht nur wie bisher mit Hochpreisländern ver­ glichen, müssten Hersteller periodisch nachweisen, dass ihre Medikamente wirtschaftlich sind. Würden schliess­ lich Medikamente nur noch auf Zeit zugelassen, liessen sich riesige Beträge einsparen.

1. Ungerechtfertigte Renten aufheben Wenn die IV 12 500 Renten überprüft, darf sie Entscheide nicht davon abhängig machen, ob sich jemand auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich reintegrieren lässt. Andernfalls schafft die IV zwei Kategorien von Entscheiden: Bei Neuabklärungen solche, die allein aufgrund von medizinischen Befunden zustande kommen. Bei der Überprüfung bestehender Renten dagegen solche, die vom konkreten Erfolg im Job abhängen. Letzteres kann vom IV-Rentner stark beeinflusst werden, eine Rückkehr in die Rente wird ihm relativ leicht gemacht. Wer aber grundsätzlich als arbeitsfähig eingestuft wird, kann deswegen keine Jobgarantie verlangen. Findet er keine Arbeit, muss er sich notfalls mit Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe durchschlagen, wie andere Arbeitsfähige auch.

2. Sensibilisierung der Arbeitgeber Wer jahrelang eine IV-Rente bezogen hat, wird es nicht einfach haben, eine Stelle zu finden. Viele Arbeitgeber sehen sich bereits überfordert, wenn es darum geht, bestehende Mitarbeiter zu halten, deren Arbeitsfähigkeit durch Unfall oder Krankheit plötzlich eingeschränkt ist. Arbeitgeber und Angestellte müssen sensibilisiert und darauf vorbereitet werden, dass künftig in jedem Unternehmen auch eingeschränkt arbeitsfähige Kollegen eingestellt werden – auch in der Wirtschaftskrise. Falls dies nicht gelingt, werden die meisten ehemaligen IV-Rentner über kurz oder lang in der Sozialhilfe landen.

geschätztes sparpotential: 800 millionen bis 1,5 milliarden Franken oder rund 4 bis 7,5 Prozent an Prämien

Bundesrat Pascal Couchepin hat jüngst Sparmassnahmen bei den Medikamenten angekündigt, ohne sich jedoch festzulegen, wie viel gespart werden soll. Das ist typisch: Obwohl längst bekannt ist, dass die Maschine Gesundheitswesen im roten Bereich dreht, reagiert die Politik erst nach dem angekündigten Prämienschock, und dies noch immer sehr zaghaft. Couchepin selbst bietet sich mit seinen hilflos wirkenden Schnellschüssen wie der Idee, eine Praxisgebühr einzuführen, als idealer Sündenbock an – was seinen Teil dazu beigetragen haben dürfte, dass er nun seinen Rücktritt auf Ende Oktober bekanntgegeben hat.

Sehr viele befangene Parlamentarier Gleichzeitig demonstrieren die Volksvertreter im Parlament Betroffenheit über die explodierenden Kosten. Dabei lassen sich viele von ihnen gern einspannen als Lobbyisten der Pharmaindustrie, von Ärzten, Krankenkassen, Spitälern, Versicherungen und Pflegeangestellten. Aber nicht von den Prämienzahlern: Wer das Register der Interessenbindung der Parlamentarier abklopft, findet nur gerade eine Handvoll Räte, die auf verlorenem Posten für die Anliegen der Versicherten kämpfen.

3. Arbeiten trotz IV-Rente Arbeitsfähigkeit ist relativ. Manche IV-Bezüger würden gern arbeiten, können aber keine volle Leistung erbringen. Wenn sie eine entsprechende Stelle finden und zudem einen finanziellen Anreiz erhalten würden, könnten sie schrittweise in die Arbeitswelt reintegriert werden. Einige Firmen haben vorgemacht, dass dies funktioniert. Die Angestellten erhalten eine IV-Rente und für ihre Arbeitsleistung einen bescheidenen Stundenlohn. Heute müssen sie aber das meiste, was ihre Rente übersteigt, wieder abgeben. Wenn sie 10 oder 20 Prozent für sich behalten könnten, wäre das eine zusätzliche Motivation für den Schritt zurück ins Arbeitsleben. Die IV wird finanziell zwar nur bescheiden entlastet, die Integration mindert aber medizinische und soziale Folgekosten.

4. Übergreifendes Fallmanagement Wenn unklar ist, ob jemand eine IV-Rente erhalten wird oder sich an ein anderes Sozialwerk wenden muss, braucht es einen Fallmanager, der die Person betreut, bis ein Entscheid gefallen ist. Zu oft kommt es noch vor, dass Fälle einfach an eine andere Institution abgeschoben werden. Ein institutionenübergreifendes Case-Management kann dies verhindern. Der Fallmanager darf dabei kein Interesse daran haben, eine Person loszuwerden, um die eigene Institution zu entlasten. Sein Bestreben muss es vielmehr sein, den Fall in überschaubarer Zeit optimal zu lösen. Bis dahin muss er dafür auch verantwortlich bleiben.

Übermächtige Gesundheitslobby im Parlament Die Aufschlüsselung der beiden Kam­ mern nach Interes­ Ständerat sengruppen zeigt anzahl vertretener deutlich: Vertreter interessengruppen von Patienten sind gesundheitswesen eine verschwindend kleine Gruppe im Vergleich zur Krankenkassen K Gesundheitslobby, Versicherungen V bestehend aus Ärzte Ä Krankenkassen, Spitäler S Versicherungen, Pflege Pf Ärzten, Spitälern, Pharma Ph Pflege und Pharma. Andere A quelle: santésuisse; inFograFik: Patienten Pa golden section graPhics

svP sP cvP/evP/glP FdP die grünen bdP

SVP – – – 1 – – 1 –

SP – – 1 3 3 – 5 1

CVP/EVP/GLP 5 1 1 4 – – 2 –

FDP 1 4 – 4 – 3 4 –

Die Grünen – – – – 1 – – –

BDP – – – – – – – –

6 5 2 12 4 3 12 1

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14. Funktion von Geräten, Bestandteile

Ziel: Funktionsweisen (technischer Geräte) anschaulich darstellen und Komponenten erklären.

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66 FUNKTIONEN, BESTANDTEILE

Und so machens andere...

58 RATGEBER

Gutenberg gerät unter Druck Mit neuen Lesegeräten und aktuellen Bestsellern soll das E-Book den Durchbruch schaffen. Doch die immer noch magere Auswahl von Titeln trübt das digitale Lesevergnügen. Text: Markus Koch

K

lein wie ein A5-Notizblock, ein halbes Pfund leicht und eingeschlagen in geschmeidiges Leder: Der Reader PRS-505 von Sony kommt unauffällig daher, hat aber umso Grösseres vor. In Europa ist er derzeit die erste Wahl. Die Konkurrenz, der Kindle von Amazon, ist zurzeit ausserhalb der USA kaum nutzbar, weil man nur über Umwege und mit Tricks zu neuen Büchern kommt. Der PRS-505 ist ein E-Book-Reader, ein Lesegerät für elektronische Bücher. Er soll die jahrhundertealte Definition in Frage stellen, wonach ein Buch eine gebundene Sammlung von bedruckten Seiten sei. «Gutenberg hat den Druck revolutioniert, Sony das Buch», heisst es ganz unbescheiden im Prospekt für das Gerät, das vergangenen Frühling mit der Unterstützung der grossen Buchhandlungen und -verlage lanciert wurde. Nun ist die elektronische Form des Buchs nichts Neues. Im Internet finden sich beispielsweise viele Fachbücher in PDFDateiform. Sie zu lesen allerdings ist anstrengend: Mit zunehmendem Augenbrennen wegen der flackernden PC-Bildschirme sinkt die Lust auf die Lektüre. Auch E-Book-Reader gibt es schon lange. Vor genau zehn Jahren startete das

Rocket eBook mit dem Anspruch, das «Buch der Zukunft» zu sein – und hob nie ab. Seither kamen Dutzende Lesegeräte auf den Markt, die stets Ladenhüter oder Gadgets für technophile Trendjunkies blieben. Der Reader PRS-505 als Vertreter einer neuen Generation von E-Book-Readern ist anders. Klein wie ein Taschenbuch. Mit Platz für 150 E-Books, mit maximaler Speichererweiterung gar für über 10 000. Und vor allem versehen mit einem fürs Lesen von Texten konzipierten Bildschirm, der Buchstaben und Bilder statt mit leuchtenden Pixeln durch schwarze Punkte bildet: scharf, kontrastreich, flimmerfrei und selbst im direkten Sonnenlicht oder aus schrägem Winkel problemlos und ermüdungsfrei zu lesen.

Für Weihnachten viel vorgenommen Da das Display nicht hinterleuchtet ist wie konventionelle Monitore, braucht es viel weniger Strom. So kann mit einer Akkuladung – staunend nachgeprüft – wochenlang geblättert werden. Mit simplem Tastendruck übrigens. Doch es sind nicht nur die technischen Fortschritte, die den E-Books gute Karten geben, mehr als ein Nischenprodukt zu

werden. Denn Sony hat es geschafft, die grossen deutschsprachigen Verlage und Buchhandlungen ins Boot zu holen. Diese waren bislang skeptisch gegenüber einer Digitalisierung ihrer Bestände. Nun aber hat man sich auf ein neues Dateiformat mit digitaler Rechteverwaltung (DRM) geeinigt: EPUB von Adobe, bekannt für seinen PDF-Standard. Dank EPUB können die Verlage die Nutzung der in OnlineBuchhandlungen gekauften E-Books einschränken: Das Kopieren kann unterbunden und die Nutzung auf fünf Geräte limitiert werden. So gewappnet, wollen sich die Verlage trauen, ihre Bestände zu digitalisieren und künftig sogar Bestseller zeitgleich zur gebundenen Ausgabe im Internet zu verkaufen. Damit wird das E-Book auch für literarisch interessierte Leseratten attraktiv. Die Vorstellung, künftig mit einem vollen virtuellen Bücherregal in Form eines digitalen Taschenbuchs in die Ferien zu reisen, ist ebenso praktisch wie verführerisch.

FOTO: SONY

Vor- und Nachteile + Speicher für 150 bis 10 000 Bücher + lange Akkulaufzeit + gute Lesbarkeit + einfache Bedienung + E-Books zu Hause kaufen und sofort lesen + E-Books billiger als gedruckte Bücher

Die Funktionen des Sony-Readers Schriftgrösse ändern 2 vor- und zurückblättern 3 Lesezeichen an die zuletzt gelesene Stelle zurückspringen 5 ins Hauptmenü oder eine Ebene zurück im Menü 6 vom letzten Lesezeichen an weiterlesen

– hoher Gerätepreis – bisher nur geringes Buchangebot

1

4

– umständlicher Datentransfer – eingeschränkte Nutzungsrechte bei

DRM-geschützten E-Books

6

1

2 2

3 4

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Beob_To

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z.B. Real Simple

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IDEENBUCH

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z.B. Wired

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z.B. Beef

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15. Auslegeordnung

Ziel: Darstellen der verschiedenen Elemente einer bestimmtenr Produktegruppe.

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70 AUSLEGEORDNUNG

Beobachter

13|2009

Sanierungsquote: 1265.– (Schuldenabzahlung pro Monat)

25

Autokosten: 500.–

Bekleidung: 280.– Taschengeld, Freizeit (ganze Familie): 100.–

Miete, Heizung, Nebenkosten: 1850.–

Betreuungskosten: 700.– Krankenkasse: 520.– Franchise/ Selbstbehalte: 100.– Steuern: 660.– Versicherungen: 30.– Rücklage: 150.– Lebens- und Haushaltsmittel: 1150.– auswärtige Verpflegung: 250.–

Telefon, Radio, TV, Internet: 150.–

Existenzminimum: Das schmale Budget einer verschuldeten Familie Mehr liegt nicht drin: Wer eine Schuldensanierung in Angriff nimmt, muss mit dem Existenzminimum leben. Teure Hobbys sind nicht erlaubt, Reisen auch nicht, ein Auto gibts nur bei Bedarf im Beruf. Der Betrag, der nach Abzug des Existenzminimums vom Lohn bleibt, dient der Schuldentilgung: die sogenannte Sanierungsquote.

«Das darf nicht so bleiben», sagt SOSBeobachter-Stiftungspräsident Toni Wirz. «In der ganzen Schweiz muss garantiert sein, dass Leute, die sich aus dem Schuldensumpf ziehen wollen, professionelle Hilfe erhalten.» Nicht nur in jenen Gemeinden und Kantonen, die begriffen haben, dass es Schuldenberatungsstellen braucht, damit aus Schuldnern nicht zwangsläufig Fürsorgefälle werden. Weil alle, die wieder auf die eigenen Beine kommen wollen, eine zweite Chance verdienen. Genauso klar ist: Philippes Leichtsinn und Veras Eskapaden werden bestimmt nicht mit Spendengeldern belohnt. «Wir unterstützen Verschuldete, indem wir sie

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Das Abzahlen dauert Jahre: Die Illustration zeigt, wie das monatliche Existenzminimum der Büssers aus Zürich zusammengesetzt ist. Bei Nettolöhnen von 3470 Franken (Mann) und 4235 Franken (Frau) bleiben 1265 Franken zur Schuldentilgung. Nach vier Jahren sind die Schulden von 64 000 Franken abbezahlt.

an eine seriöse Beratungsstelle vermitteln. Wenn nötig, beteiligen wir uns auch an den Kosten dieser Beratung. Aber nur in begründeten Ausnahmefällen, so wie bei Erika Gehr (siehe Seite 27), übernehmen wir einen Teil der Schulden», so Toni Wirz.

Zu viele Schuldner, zu wenig Beratung Beratung sei jetzt, mitten in der Krise, erst recht wichtig, sagt Mario Roncoroni vom Verein Schuldensanierung Bern. In den vergangenen Monaten habe sich die Situation verschärft. Nicht weil seine Beratungsstelle von Rezessionsopfern überrannt würde. «Probleme haben jene Leute, die schon vor der Krise eine Sanierung begonnen haben,

nun aber kurzarbeiten müssen oder entlassen wurden», sagt der Jurist. Die Zahl der Ratsuchenden hat aber bereits während des Booms der letzten Jahre massiv zugenommen. 3000 Überschuldete haben im Kanton Bern keinen Zugang zur Schuldenberatung, ergab eine Studie der kantonalen Gesundheits- und Fürsorgedirektion. Und das, obwohl Bern eine der am besten funktionierenden Beratungsstellen hat. Die Regierung hat die Konsequenzen gezogen. Sie unterstützt den Verein Schuldensanierung mit einem jährlichen Beitrag von einer Million Franken. So konnten Filialen in Thun und Burgdorf eröffnet werden, ▶ eine weitere ist in Biel geplant.

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IDEENBUCH

Beobachter  71

48 DIGITAL

Beobachter 49

14|2009

Schlank in die Ferien Reisende schleppen immer mehr Elektronik in den Urlaub. Wer einige vernünftige Abstriche in Kauf nimmt, vermeidet Übergewicht im Koffer. Text: Markus Koch; Foto: Dean Jaggi/Luxwerk

D

ie peniblen Sicherheitskontrollen vor Flugreisen bieten tiefe Einblicke in die Reisegewohnheiten von heute: Es fliegt immer mehr Elektronik mit. Internetumfragen bestätigen den Eindruck. Nur gerade zehn Prozent der Urlauber lassen ihr Handy zu Hause. Zwei von drei Reisenden haben eine Digitalkamera und/oder einen Camcorder dabei. Ein Drittel schleppt einen Laptop mit. Und wer den Media-

player, den Gameboy oder das Navigationsgerät immer mit dabei hat, will auch in den Ferien nicht darauf verzichten. Dabei bürdet man sich mit all dieser Ausrüstung eine grosse Belastung auf. Das fängt schon beim Packen an. Jedes der Geräte braucht eine Stromversorgung, Ersatzakkus, spezifische Kabel für die Verbindung mit anderen Geräten und weiteres Zubehör, das sich schnell auf mehrere Kilos

Wie man 7,5 Kilogramm elektronisches Reisegepäck auf 400 Gramm reduziert: Man nimmt nur Handy, Ladegerät und Universalstecker mit.

summiert. Ohne Checkliste und penible Vorbereitung (siehe «Tipps») geht schnell etwas vergessen – und das mitgeschleppte Gerät ist nutzloser Ballast. Am Urlaubsort sodann will das digitale Arsenal gut behütet sein. Nicht nur vor Langfingern, sondern mehr noch vor Sonne, Sand und Wasser, den Todfeinden der Elektronik. Totalverzicht auf elektronische Annehmlichkeiten und digitale Gewohnheiten ist

jedoch nicht die einzige mögliche Lösung des Problems. Man muss seine Bedürfnisse nur anders befriedigen. Einen Computer mit Internetanschluss zum Mailen findet man heute in fast jedem Hotel und sonst in Internetcafés. Und wer statt des Laptops USB-Speichersticks oder eine mobile Festplatte mitnimmt, kann damit auch die Kameraspeicher leeren oder den Mediaplayer mit neuen Daten laden. Will man auch in den Ferien an Texten, Tabellen oder Bildern arbeiten, übergibt man sie Onlinediensten wie Google Apps, womit sie in jedem Webbrowser weiter bearbeitet werden können. Oder man installiert die wichtigsten Programme, Einstellungen und Dokumente auf einem USB-

Speicherstick, so dass man seine gewohnten Werkzeuge immer in der Tasche hat. Ansonsten bietet vor allem das omnipotente Handy Möglichkeiten, elektronischen Ballast abzuwerfen. Warum nicht die Kameras zu Hause lassen und die Ferienerinnerungen mit dem Mobiltelefon schiessen? Die meisten Handys bieten ausserdem heute auch Mediaplayer-Funktionen. Wenn sie nicht schon mit einem GPS-Modul ausgerüstet sind, kann man sie mit einem externen Satellitenempfänger und entsprechender Software in ein Navigationsgerät verwandeln. Auch E-Mail beherrschen die meisten Handys (wie Sie im Ausland hohe Verbindungskosten vermeiden, lesen Sie auf den Seiten 44 und 45), und Spiele zum

Gameboy/ PSP

Gewicht:

Gewicht:

1650 Gramm (350 Gramm)

220 Gramm (90 Gramm)

Elektronik: Die Ferien-Checkliste

Alternativen:

Alternativen:

Kompakt-Digitalkamera, Handy, Camcorder

Handy, etwas unternehmen

Vor der Reise

TIPPS

Ladegerät – für jedes Gerät ein passendes Universalstecker – damit die Ladegeräte auch in die Steckdose passen Steckerleisten oder Doppelstecker – um über Nacht alle Geräte auftanken zu können Ersatzakkus – für die unverzichtbaren Geräte Verbindungskabel – für den Anschluss der Geräte an den Laptop, sonst ist er als Datentank für Bilder, Videos und Musik oder Internetstation nutzlos Backup für zu Hause – gestohlene, verlorene, zerstörte Hardware kann ersetzt werden, Daten sind für immer verloren Versicherungsschutz – bei neuen, teuren Geräten ist er einen Gedanken wert Handgepäck – Elektronik, inklusive der Ladegeräte, gehört nicht ins aufgegebene Gepäck und muss für Sicherheitskontrollen auf Flughäfen betriebsbereit sein

Mediaplayer Gewicht:

Navigationsgerät

50 Gramm (70 Gramm)

Gewicht:

Alternativen:

160 Gramm (320 Gramm)

UniversalReisestecker

Handy, Navi

Alternativen:

Gewicht:

Handy

100 Gramm Alternativen:

keine

Handy Gewicht:

130 Gramm (170 Gramm)

Während der Reise

Alternativen: Gewicht:

2500 Gramm (350 Gramm)

für ein paar Tage wirklich abschalten

Camcorder

Alternativen:

Internetcafé oder Hotel-PC, USB-Windows und -Speicher, Handy/Smartphone, UniversalUSB-Netzteil

Gewicht:

480 Gramm (350 Gramm)

E-BookReader Gewicht:

350 Gramm (110 Gramm) Alternativen:

Laptop, Smartphone, Bücher

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Links zu weiteren Infos, Internetcafé-Suchmaschinen, Online-Office-Programmen sowie Anleitungen zur Erstellung eines persönlichen USB-Programmsticks finden Sie auf www.beobachter.ch/tools.

Digitalkamera

Zahlen in Klammern = ungefähres Gewicht des Zubehörs

Laptop

Überbrücken von Wartezeiten gibt es wie Sand am Meer. Natürlich erreichen Mobiltelefone bei keiner digitalen Disziplin die Qualität und den Komfort der Spezialgeräte. Und an einem Hotel-PC arbeitet es sich selbst mit den gewohnten Programmen auf USBSticks anders als zu Hause. Dafür fährt man einige Kilos leichter in die Ferien – und muss sich nicht um überhitzte Akkus, gestohlene Navis, baden gegangene Kameras und Laptops ohne Internetanschluss kümn mern. Schöne Ferien halt!

Alternativen:

Handy, Digitalkamera

n Sonne, Sand und (Salz-)Wasser sind die Todfeinde jeder Elektronik. n Stauhitze im Auto kann Handy, Laptop und Co. zerstören. Im Kofferraum ist es kühler. n Schutzhüllen sind am Strand für die sensible Elektronik Pflicht. Vorsicht bei Billigware aus dünnem Plastik – der kann schmelzen und das Gerät verkleben. n Unauffälligkeit macht Diebe nicht aufmerksam. Geräte also nicht offen herumtragen oder gar liegenlassen. n Hotelzimmer sind die sichersten Aufbewahrungsorte für Laptops. n Abschalten ist der Zweck der Ferien. Das gilt für Mensch und Maschine.

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72 AUSLEGEORDNUNG

Und so machens andere...

z.B. Annabelle

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IDEENBUCH

Beobachter  73

z.B. Neon

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z.B. National Geographic

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16. Schnitte

Ziel: Neugierde wecken. Blick in das Innere von Geräten, die man nur von aussen kennt. Geeignet, um Funktionsweisen und Details von Geräten darzustellen.

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76 SCHNITTE

Beobachter 53

20|2009

Stockwerkeigentümerversammlung: Was es braucht, damit Beschlüsse gesetzlich gültig sind

Notwendige bauliche Massnahmen z. B. Dachreparatur (ZGB 647c) Quorum: einfaches Mehr

Verwaltungshandlungen Bauliche Massnahmen

46 RATGEBER

Das Rennen um den Altbau Altliegenschaften sollte man vor dem Kauf genau unter die Lupe nehmen. Leider fehlt dafür aber oft die Zeit. Hier erfahren Sie, wie Sie sich absichern und bei Interesse schnell reagieren können.

Änderung der Wertquote Nützliche bauliche Massnahmen z. B. Heizungssanierung (ZGB 647d), Quorum: qualifiziertes Mehr3

(ZGB 712e) Quorum: Zustimmung aller Direktbetroffenen und einstimmiges Mehr in der Versammlung

Text: Daniel Leiser

Erlass/Änderung des Reglements

Ausschluss eines Stockwerkeigentümers

(ZGB 712g) Quorum: qualifiziertes Mehr1

(ZGB 712g I, 649b) Quorum: einfaches Mehr und Gerichtsurteil

Fenster: Was alt ist, mag Charme haben, doch oft entweicht viel teure Heizwärme. Wärme- und Schallschutzfenster sind nötig.

Fassade: Beachten Sie Mauerwerk und Dämmung. Schlechte Isolation vergeudet Energie und fördert oft Schimmelbildung.

gshandlungen s tners

Zweckänderungen z. B. Umbau von Wohnungen zu Ladenlokalitäten (ZGB 648 II) Quorum: Einstimmigkeit

es

Dachboden:

Werfen Sie einen Blick in den Estrich, um festzustellen, ob das Dach gut abgedichtet ist und über eine Wärmedämmung verfügt.

Bad/WC: Ästhetik ist nur das eine: Schauen Sie auch auf den Zustand der Apparate und Armaturen sowie auf Feuchtigkeitsschäden.

Küche: Prüfen Sie Alter und Funktionstüchtigkeit der Geräte, damit Sie nicht bald einen neuen Ofen oder Geschirrspüler brauchen.

Umgebung: Wo hats Parkplätze? Wie nah hält der öffentliche Verkehr? Lässt die Umgebung Schlüsse auf die Nachbarschaft zu?

Keller: Alter und Art von Heizung und Stromverteiler beachten. Ebenso Feuchtigkeit und Asbest-Brandschutzplatten.

Gewöhnliche Verwaltungshandlungen z. B. Abschluss von Serviceabonnements (ZGB 647a) Quorum: einfaches Mehr

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FOTO: GETTYIMAGES

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IDEENBUCH

Beobachter  77

52 RATGEBER

Beobachter 53

18|2009

Arbeitsspeicher (RAM) Steigert die Geschwindigkeit

USB-/Firewire-Schnittstellen

Welches Modul passt, steht im Handbuch zur PC-Hauptplatine. Andernfalls hilft der Händler. Altes RAM-Modul herausziehen und vorsichtig ersetzen oder das neue zusätzlich einsetzen.

Zur Verbindung mit anderen Geräten

Es gibt Einbausätze, um die Rück- oder Vorderseite des PC-Gehäuses um weitere USB-Schnittstellen zu ergänzen. Den Rahmen mit den neuen Schnittstellen einsetzen und die PCI-Platine in einen Erweiterungssteckplatz auf der Hauptplatine stecken. Ein Satz, der neben USB eine Firewire-Schnittstelle hat, ist nicht viel teurer. Kosten: ab 30 Franken. Auch extern erweiterbar mit einem USB-Hub.

Kosten: ab 30 Franken pro Gigabyte.

DVDBrenner

Chipkartenleser

Prozessor

Für die Rechengeschwindigkeit

RAM

Ein Austausch lohnt sich nicht. Nur grafikintensive Anwendungen wie Videoschnitt oder aufwendige PC-Spiele brauchen eine neue Grafikkarte. Wegen neuer Schnittstellen passt aber nicht jede. Und die Geschwindigkeit des PCs reicht oft nicht für eine leistungsfähigere Grafikkarte aus.

USB/ Firewire Harddisk

So verjüngen Sie Ihren PC

WLANKarte

Es braucht oftmals wenige Handgriffe und nicht viel Geld, und schon lässt sich ein älterer PC noch für weitere Jahre gut nutzbar machen. Text: Andreas Grote; Foto: Gerry Nitsch

WLAN: Je nach Notebook braucht es dafür ein WLAN-Modul als ExpressCard-Einschub oder mit USB-Anschluss.

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Externe HDs möglich via USB/Firewire.

WLAN

und schon lässt sich und ist deutlich langder Rechner ein bis samer als der elektroZur kabellosen Internetverbindung zwei Jahre länger nutnische RAM-Speicher. Eine PCI-Steckkarte sorgt dafür. Wer zen. Der Austausch Das RAM arbeitet verhäufig Internetvideos anschaut: den braucht nicht speziell schleissfrei, also kann neuen Standard 802.11n kaufen. viel Geschick. Wichtig der zusätzliche SpeiKosten: ab 30 Franken. jedoch: vor dem Öffnen cher auch günstig geExtern möglich via WLANbraucht gekauft werden. des PCs immer erst den Stick oder Router. Kleinere ältere Festplatten Stecker ziehen! stossen bei Musik, Bildern und Deutlich an Geschwindigkeit Videos schnell an ihre Grenzen. Bei der gewinnt der PC, wenn der Arbeitsspeicher (RAM) aufgestockt wird. Bei zu wenig Ar- Grösse einer neuen oder zusätzlichen Festbeitsspeicher lagert Windows Daten auf die platte sollte nicht gespart werden, denn nie Festplatte aus. Diese arbeitet mechanisch war Speicherplatz so günstig wie heute.

mit günstigen RAMs erweitern. Einige Modelle haben auf der Unterseite eine Klappe, hinter der man ein neues Modul hineinstecken kann (pro Gigabyte zirka 60 Franken). Ansonsten muss man das Notebook zerlegen, was Laien besser dem Händler überlassen.

Die meisten Gehäuse bieten Platz für eine zweite Festplatte. Damit der PC damit umgehen kann, muss über kleine Clips am Festplattengehäuse eingestellt werden, welches das erste (Master) und welches das zweite Laufwerk (Slave) sein soll. Wird die alte Harddisk ersetzt, müssen wichtige Daten extern gesichert und später zusammen mit dem Betriebssystem wieder aufgespielt werden. Da die Festplattenmechanik mit der Zeit verschleisst, sollte man immer eine neue oder neuwertige Festplatte kaufen.

Kosten: ab 150 Franken pro Terabyte.

INFOGRAFIK: BEOBACHTER/DR

s muss nicht immer gleich ein neuer Computer sein, wenn der alte etwas in die Jahre gekommen ist und das Arbeiten immer langsamer geht. Zwar ist ein neuer PC leistungsfähiger und besser ausgestattet, kostet aber auch schnell 1000 Franken und mehr. Desktops und Notebooks, die nicht viel älter sind als drei Jahre und vor allem für Büroarbeit, Bildbearbeitung, zum Musikhören, Videogucken und fürs Internet genutzt werden, lassen sich schon mit ein paar hundert Franken modernisieren. Ausgetauscht werden muss oft nur die leistungsschwächste Komponente,

Arbeitsspeicher: Notebooks lassen sich selten

Festplatte: Das Austauschen ist aufwendig.

Mehr Speicherplatz für Dateien

TV-Karte

Das ist bei Notebooks machbar

Festplatte (Harddisk)

Grafikkarte

E

DVD-Brenner (ab 40 Franken), Chipkartenlesegerät (ab 20 Franken), TV-Empfänger (ab 80 Franken)

Der Austausch des Prozessors ist nur in wenigen Fällen möglich und sinnvoll. Besser ist es, ein der Hardware entsprechendes Betriebssystem zu installieren. Da Windows Vista unnötig hohe Ansprüche an die Hardware stellt, ist das ältere System XP um einiges flinker.

Prozessor

Grafikkarte

Steuert die Darstellung auf dem Monitor

Weitere Bauteile Diese Bauteile lassen sich einfach und platzsparend in das DesktopGehäuse einbauen – oder extern über USB anschliessen:

Wichtige Zusatzfunktionen haben neue PCs heute oftmals gleich an Bord. Aber auch an älteren PCs lassen sich die meisten Extras nachrüsten und können auch gebraucht erworben werden: so etwa WLAN (für kabellose Internetverbindung) oder Bluetooth. Letzteres funktioniert am unproblematischsten mit einem kleinen Bluetooth-Modul, das einfach an einen USB-Port gesteckt wird (ab 15 Franken). Es dient dem kabellosen Anschluss einer Tastatur oder Maus oder dem Synchronisieren von Adressen und Terminen zwischen Handy und PC.

Die meisten Geräte wie Drucker, Digitalkamera und Handy werden mittlerweile über USB-Schnittstellen mit dem PC verbunden. Ältere PCs haben meist nur zwei davon oder solche vom langsamen USB1.1-Standard. Deutlich schneller ist USB 2.0 oder noch besser Firewire.

Die Umwelt freut sich mit Den alten PC länger zu nutzen tut auch der Umwelt gut. Denn die Produktion eines PCs mit Monitor verbraucht rund 2790 Kilowattstunden Energie, 1500 Liter Wasser und 23 Kilo verschiedener Chemikalien.

Eine externe Harddisk ist hier praktischer.

USB-Schnittstellen: Für Notebooks gibt es zusätzliche USB- und Firewire-Schnittstellen entweder für den ExpressCard-Einschub oder extern über einen USB-Hub. Um auch MP3Player oder Handy darüber aufzuladen, muss der Hub ein eigenes Netzteil haben.

Weitere Bauteile: DVD-Brenner et cetera sind meist nur extern anschliessbar.

Das hat das Berliner Borderstep-Institut für Innovation und Nachhaltigkeit errechnet. Ist der PC an vielen Stellen veraltet, ist eine Neuanschaffung oft unumgänglich. Auch dann kann man sparen und die Umwelt schonen. Wer sich auskennt oder seinem Händler vertraut, kann sich einen jungen gebrauchten PC kaufen. Solls ein Neugerät sein, gilt zu bedenken: Nur SpieleFreaks oder Multimedia-PCs brauchen heute noch aufwendige Ausstattung. Für viele reicht ein Mini- oder All-in-one-PC. Sie sind oft nicht nur günstiger, sondern brauchen auch deutlich weniger Strom. n

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78 SCHNITTE

Und so machens andere...

z.B. Real Simple

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17. Typologien

Ziel: Darstellung von Produktegruppen oder Charakteren. Geeignet, um Unterschiede und Ăœbereinstimmungen von Ă„hnlichem darzustellen; ironische Herangehensweise gut mĂśglich.

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Ratgeber_Ideenbuch_korr.indd 80 Beobachter

herkömmlicher Verbrennungsmotor für Diesel

umgerüsteter Benzinmotor, kann mit Ethanol und/oder Benzin betrieben werden

umgerüsteter Verbrennungsmotor

Elektromotor und Generator

klassischer Elektromotor (Spule, Magnet)

Stromwandler/Leistungselektronik: überträgt Leistung an die Achse

Katalysator

Gastanks

gensatz zum Ottomotor wird beim Diesel kein Luft-Treibstoff-Gemisch zugeführt, sondern nur Luft. Im Zylinder wird sie verdichtet und somit erwärmt. Darauf wird Diesel in die heisse Luft eingespritzt, es entzündet sich selbst, eine

Funktionsweise: Im Ge-

Dieselmotor

Benzinmotor (Ottomotor) ist ein Verbrennungsmotor. BenzinLuft-Gemisch wird in den Zylinder gesaugt/eingespritzt und durch den Funken einer Zündkerze entzündet. Es verbrennt explosionsartig, der entstehende Druck

Funktionsweise: Der

Benzinmotor

QUELLEN: VCS, AUTO-SCHWEIZ; INFOGRAFIK: BEOBACHTER/DR; FOTOS: AUTOHERSTELLER

umweltfreundlichster Dieselwagen:* Ford Fiesta

Zündhilfe erübrigt sich. Einspritzverfahren, Turbolader und Kompressor führen zu hoher Leistung. Dieselmotoren sind in aller Regel standardmässig mit Partikelfilter ausgerüstet.

umweltfreundlichster Benziner:* Toyota IQ

wird über Kolben und Kurbelwelle in Antriebsenergie umgewandelt. Um die entstehenden Abgase zu reduzieren (Stickoxide), werden seit Jahren Katalysatoren eingesetzt.

zündfähiges Luft-Treib-

im Zylinder durch eine

umweltfreundlichster Hybridwagen:* Honda Insight

durch die Rückgewinnung der Bremsenergie aufgeladen. In Zukunft sollen sie auch ans Stromnetz angeschlossen werden können (Plug-in-Hybrid).

umweltfreundlichster Bioethanolwagen:* Ford Focus

wird die Zündung durch eine Zündkerze. Je nach Fahrzeug sind maximale Anteile von Biotreibstoffen gemischt mit Benzin einzuhalten.

trische Energie wird in Bewegungsenergie umgewandelt. Den Strom dazu liefern grosse Batterien, die via Steckdose sowie durch die Rückgewinnung von Bremsenergie geladen werden. Im Vergleich zu Verbrennungsmotoren weisen

Funktionsweise: Elek-

Elektromotor

Elektroantriebe einen sehr guten Wirkungsgrad auf. Elektroautos sind heute teure Einzelanfertigungen, Serienmodelle werden für 2010 erwartet (Smart, Mitsubishi i-MIEV).

mit Flüssiggas sind in der die mit Erdgas/Biogas Schweiz praktisch (noch) betrieben werden, basieren in der Regel auf keine vorhanden. einem herkömmlichen Ottomotor. Der Treibstoff befindet sich in speziellen, drucksicheren Tanks. umweltDie Zündung des Treibfreundlichster stoff-Luft-Gemischs erGaswagen:* Fiat Punto folgt wie beim Ottomotor

Funktionsweise: Motoren, Zündkerze. Fahrzeuge

Gas

wertige Hybridmotoren verfügen über zwei unterschiedliche Antriebssysteme, einen Verbrennungsmotor und einen Elektromotor. Ein komplexes Steuersystem regelt, wann welcher Antrieb eingesetzt wird. Die Batterien werden

Funktionsweise: Voll-

Vollhybrid

nungsmotoren, die mit Ethanol (E-85) betrieben werden, basieren auf herkömmlichen Benzinmotoren. Der Treibstoff (85 Prozent Ethanol, 15 Prozent Benzin) wird in die angesaugte Luft eingebracht. Dadurch entsteht im Zylinder ein

Funktionsweise: Verbren- stoff-Gemisch. Ausgelöst

Bioethanol (E-85)

RATGEBER 58

Treibstoffe angepasst werden; der geringere Schadstoffausstoss des Benzinmotors könnte mit der Effizienz des Dieselmotors kombiniert werden

Zukunftspotential: Dieselmotoren können für alternative

als Benzinmotor

– höherer Stickoxidausstoss und teurere Motorentechnik

+ besserer Wirkungsgrad als Benzinmotor + sparsam, zuverlässig, langlebig

Vor- und Nachteile:

Preis: ab rund 15 000 Franken

(zum Beispiel Start-Stopp-Automatik, Bremsenergierückgewinnung, Verkleinerung des Autos et cetera)

Zukunftspotential: Erhebliche Einsparungen möglich

Treibstoffs wird in Antriebsenergie umgewandelt. Der Rest verpufft als Abwärme

– schlechter Wirkungsgrad, nur 30 Prozent der Energie des

+ nach wie vor kostengünstige Motorentechnologie + grosser nutzbarer Drehzahlbereich

Vor- und Nachteile:

Preis: ab rund 10 000 Franken

tauglich, primär als Kleinwagen im Stadtbetrieb geeignet. Teils reine Prestigeprojekte (Opel Ampera, Tesla Roadster)

Zukunftspotential: Mit heutigen Batterien noch wenig alltags-

– eingeschränkt verfügbar wegen langer Batterieladezeiten – hoher Preis, geringe Modellauswahl

+ lange Lebensdauer, geringe Wartung, hoher Fahrkomfort – geringe Reichweite

+ hoher Wirkungsgrad, maximales Drehmoment + im Betrieb keine Schadstoffemissionen

Vor- und Nachteile:

Preis: ab rund 35 000 Franken

des fossilen Treibstoffs kaum eine längerfristige Perspektive

Zukunftspotential: Fahrzeuge sind alltagstauglich, aber wegen

als Reserve/Ergänzung einen konventionellen Treibstoff

– Tankstellennetz erst im Aufbau, begrenzte Modellauswahl – zur Optimierung der Reichweite im Gasbetrieb braucht es

+ relativ günstiger Treibstoff – grösstenteils fossiler Brennstoff mit endlichen Ressourcen

+ dank besserer Verbrennung geringere Schadstoffemissionen + bessere CO2-Bilanz als Benzin/Diesel

Vor- und Nachteile:

Preis: ab rund 20 000 Franken

nötig ist, keine echte Alternative zu Motoren mit fossilen Brennstoffen. Übergangstechnologie, bis effizientere Technologien auf dem Markt sind. Oft blosse Prestigefahrzeuge

Zukunftspotential: Weil auch hier ein Verbrennungsmotor

– höheres Gewicht, Mehrverbrauch bei hoher Geschwindigkeit

– erhöhter Energieaufwand bei der Herstellung – hohe Kosten für die Batterie

+ Reduktion von Schadstoffausstoss und Lärm + ideal im Stadtverkehr dank Rückgewinnung von Bremsenergie

Vor- und Nachteile:

Preis: ab rund 30 000 Franken

Zu wenig Potential, um mit der Effizienz von Benzin/Diesel mitzuhalten. Biotreibstoffe sind keine wirkliche Alternative zu fossilen Treibstoffen, dürften wohl Nischenprodukte bleiben

Zukunftspotential: Kein Allheilmittel gegen CO2-Problematik.

– teilweise direkte Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion

– höherer Verbrauch als mit Benzin – in der Schweiz noch wenige Tankstellen

+ Biotreibstoffe können einen Beitrag zum Klimaschutz leisten + bei Gewinnung aus Abfallstoffen CO2-neutral

Vor- und Nachteile:

Preis: ab rund 30 000 Franken

Die wichtigsten Merkmale der vier alternativen Antriebsarten

Stromwandler

Batterie, wird durch Bremsenergie geladen

Katalysator

Russpartikelfilter, neue Dieselautos sind meist standardmässig damit ausgerüstet

Die Grafiken zeigen vereinfachte Modelle mit ihren unterschiedlichen Hauptkomponenten.

Die wichtigsten Merkmale der zwei klassischen Antriebsarten

*umweltfreundlichstes Fahrzeug/Testsieger des jeweiligen Antriebssystems gemäss VCS-Auto-Umweltliste März 2009. Dabei werden die Modelle nach ihrer CO2-, Schadstoff- und Lärmbelastung bewertet.

Ladegerät, lässt Strom, der beim Bremsen gewonnen wird, in Batterien zurückfliessen

umfangreiche Batterien zur Stromversorgung

Steckdose für Hausstrom

zusätzlicher Benzintank für konventionellen Betrieb als Reserve/ Ergänzung

herkömmlicher Verbrennungsmotor

Katalysator

Treibstofftank

Ethanol-/ Benzintank

Dieseltank

herkömmlicher Verbrennungsmotor für Benzin

Katalysator zur Reinigung der Abgase

Benzintank

21|2009

80 TYPOLOGIE

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U

buch»

Wichtigste Kriterien zur Wahl der Bank

h, 8021 Zürich

Kleinsparer

nen Bedürfnisse neu schildern muss», so (wenn das Sparkonto online geführt wird). CHECKLISTE von Siebenthal. Nur wer diesen Aufwand Bei Online-Vergleichsdiensten wie Compaals langfristige Investition betrachtet, überris oder VZ Online findet man die aktuellen Wie Sie den Wechsel zu einer windet seine Scheu. Zinssätze für Spar- und Säule-3a-Konten. anderen Bank vorbereiten Referenzen: Wenn Ihnen Freunde oder BeDoch die «beste» Bank gibt es nicht – es kannte eine Bank oder einen Bankberater gibt nur die Bank, die am besten zu Ihnen n Analysieren Sie Ihre Lebenssituation empfehlen, ist diese Referenz sicher wertpasst. Um sie zu finden, müssen Sie wissen, und Ihre Bedürfnisse: Was brauchen voll. Blind verlassen sollten Sie sich aber was Ihnen wichtig ist. Sie genau, auf welchen Service können Nähe: Brauchen Sie eine Bankfiliale nahe darauf nicht. Haben Ihre Bekannten die Sie verzichten? Ihrem Wohn- oder Arbeitsort? Wichtig ist gleichen Bedürfnisse wie Sie? n Vergleichen Sie im Internet, welche Bauchgefühl: Wie sympathisch ist Ihnen die das nur, wenn Sie nicht mehr gut zu Fuss Banken bei Ihren Hauptbedürfnissen Bank, welches Image vermittelt sie, welche sind, aber regelmässig Ihren Berater treffen am meisten bieten, am wenigsten kos17|2009 Werte verkörpert sie? wollen. Für alle, die ihre Bankgeschäfte vorBeobachter 55 ten und die verständlichsten Angebote wiegend online abwickeln, spielt die Enthaben. Es muss nicht bloss eine Bank sein fernung zur nächsten Filiale keine Rolle. Linsenwahrheiten: Die neusten Typen und Korrekturmöglichkeiten n Vereinbaren Sie mit zwei bis drei Linse für die Zentrum, das die Öffnungszeiten: Migrosbank, Postfinance Die Lebenssituation spielt eine entscheiFernsicht (zum Hornhaut abflacht Zentrum, etwa für oberer Bereich für die Beispiel Banken einen unverbindlichen Termin. Nahsicht Fernsicht und einige Raiffeisen- und Regionalbanken dende Rolle der rechtes eigenen Zone, die zur Bestimmung Auge) die Hornhaut Fordern Sie konkrete Angebote für bedienen auch am Samstagmorgen. Auf Bedürfnisse. Einen jungen Single mit wenig ringförmig verdickt sich, lassen Sie sich nicht mit äusserer ProAnfrage lässt sich auch bei anderen Banken Geld auf der hohen Kante braucht es nicht unterer Linse für die Bereich, etwa Bereich für Ortho-K-Linse spekten abspeisen. ein Termin abends oder am Samstag arranzu kümmern, welche Bank Nahsicht die (zumbesten für Fernsicht die Nahsicht Querschnitt Beispiel linkes oberste Hornhautn Legen Sie die Scheu ab im Gespräch. gieren, allerdings nur für Beratungen. Anlageberater hat. Dann sind Auge) gute Kondischicht BifokallinsenJe mehr der Berater «Bivisuelle» Linsen Monovision Persönlicher Kontakt: Je grösser Ihr Vermötionen für Kleinkunden gefragt, wie sie etwa fragt, umso bes- Ortho-K-Linsen Oberer Teil der Linse mit Zentrum der Linse mit NahMit einer Linse wird die Form Ein Auge wird für die Ferne gen, desto eher erhalten Sie einen persöndie verändert. Sparkasse vor Ort, Postfinance ser – nicht Es ist wichtig, Fernkorrektur, unten die Nah-umgekehrt. korrektur, kreisförmig drum der Hornhaut korrigiert, das andere für und Raiffkorrektur. Linse verschiebt herum wie die Fernkorrektur des Schlafens Nähe.eine Das Gehirn konlichen Berater. Bei grösseren Banken kann bieten. Wer die bald Immobilie kaudass die Bank fragt, viel Geld Sie Währendeisen sich auf dem Augapfel je oder umgekehrt. Das Gehirn werden die Linsen getragen, zentriert sich jeweils auf das er auf ein Netz von Fachleuten (für Hypoachtet besser auf Kompetenzen im haben, was Sie anderswo ha- morgensfen nach Blickrichtung. Korrek«bekommt» einangelegt scharfes ist diewill, Hornhaut in scharf sehende Auge. Korrekbis +/–20 Dioptrien und ein unscharfes Bild und der richtigen Form, man sieht turen bis +/–20 Dioptrien theken, Anlagen, Steuern) zurückgreifen. turen Hypothekargeschäft – traditionell eine Stärben, für wen Sie sorgen müssen, ob Sie möglich (inklusive Hornhautmuss wählen. Korrekturen scharf. Korrekturen bis +2 möglich (inklusive HornhautAngebot: Gross- und Universalbanken (wie keDioptrien vonmöglich Kantonalbanken, verkrümmung). bis +/–20 Dioptrien und bis –5 verkrümmung). Raiffeisen und ein Eigenheim kaufen wollen.möglich (inklusive Hornhautverkrüm(Hornhautverkrümmung bis Kosten : 400nbisWie 500 Franken Kosten: 300 bis 400 Franken Hobby-Anlegerin, Kantonalbanken, Bank Coop oder MigrosMigrosbank. Die gewiefte reagiert der Berater auf Ihre mung). maximal 3 Dioptrien). (Erstanpassung), danach danach diebisweiss, wie sie(Erstanpassung), ihr Geld investieren will, bank) bieten die ganze Palette an FinanzRedet er verständlich? 500 bis 600Fragen? Franken jährlich 250 bis 450 Franken jährlich Kosten: 300 bis 500 Franken Kosten: 800 900 Franken (Erstanpassung), danach (Erstanpassung), danach braucht einen möglichst günstigen Kanal dienstleistungen: Sparen, Anlegen, HypoVor- und Nachteile Vor- und Nachteile Könnten Sie den400 Berater wechseln, bis 500 Franken jährlich 800 Franken jährlich + Zwei Distanzen sind + Onlinebroker klare Fern- und Nahsicht dazu – etwa einen wie Swisstheken, Kredite et cetera. Andere Anbieter wenn Sie das wünschen? + auch starke Korrekturen korrigiert. Vor- und Nachteile Vor- und Nachteile quote. Wer in Geldfragen unerfahren ist haben sich auf bestimmte Bereiche oder + Linsen ermöglichen möglich Zwei Distanzen sind müssen weder n Wie viel kostet+ Sie der Bankwechsel? + Tagsüber sehr gutes Sehen. korrigiert (annähernd). Kontaktlinsen noch eine Beschwerden wie KopfKundengruppen spezialisiert. Privatbanken und zum Beispiel– unerwartet erbt, braucht – Zwischendistanzen – Zwischendistanzen Brille getragen werden. schmerzen, Augenbrennen fehlen. die neue Übernimmt Bank diefehlen. Kosten dagegen konzentrieren sich nur auf die dagegen fundierte Beratung. Je nach Höhe – lange Gewöhnungszeit – reduzierte Sehschärfe + möglich ist reversibel: für den Depottransfer? Je vermögen- Korrektur – ermüdend bei langem bei allen Distanzen Hört man auf, bildet sich Geldanlage von reichen Kunden. des Erbes kommt dafür eher eine kleinere – beibesser die Hornhaut auf die Lesen wenig Licht anstren- Ihre Sie sind, desto stehen alle Preisangaben der ohne Pflegemittel und Nachkontrollen ursprüngliche gend bis ungeeignet Kann die in räumliche Gebühren: Viele Institute machen die Höhe oder Form einezurück. grössere– Bank Frage. Chancen, nichts bezahlen – nur relativ geringe (Autofahren inzu dermüssen. Nacht) Wahrnehmung reduzieren der Gebühren davon abhängig, ob Sie viel Doch wer sagt eigentlich, dass eine Bank (problematisch zum Korrekturen möglich n Machen Sie eine Art Testlauf mit – Wirkung Beispiel beim Autofahren). Je nach lässt innerhalb oder wenig Geld auf dem Konto haben. allein all Ihre Bedürfnisse abdeckt? von 24 Stunden nach. einzelnen Vermögensbestandteilen. Vergleiche anhand von Musterkunden zeiSituation ist es vorteilhafter, bei Bank A ein Sind Ihre Erfahrungen mit der neuen nächsten an die Vorteile der Laseroperation gen: Für Kleinkunden sind Raiffeisen, PostPrivatkonto zu führen, bei Bank B das HINTERGRUND heran. Mit drei entscheidenden UnterschieBank gut, können Sie nach einer finance, Bank Coop und Migrosbank eini3.-Säule-Konto und über Bank C die Anden: Es ist kein Eingriff am gesunden Auge gewissen Zeit das restliche Geld zum Wissenswertes über Sehhilfen notwendig, die Korrektur ist nicht unumgermassen günstig. Wenn Sie selber eine lagegeschäfteabzuwickeln.AproposAnlageteile: Die Sicht ist nachts deutlich besser, kehrbar, sie neuen verursachtAnbieter keine Schmerzen. zügeln. Überholt: die Linsenpause. Kontaktlinsen Vergleichsrechnung machen wollen, ver- Aber es gibt geschäfte: verrechnen deutman Onlinebroker sieht Kontraste besser und ist wenibrauchen nicht täglich für ein paar Stunauch Wermutstropfen: Man n Überprüfen ger schnell geblendet. Der Mehrden herausgenommen zu werden, damit braucht Geduld. Es dauert etwa Sie einennach Mo- einem Jahr gessen Sie die Kosten für Bancomat-Bezülich tiefere Gebühren alsNachteil: traditionelle Bankosten pro Glas von 70 bis 80 Franken. sich das Auge erholen kann. Heutige Manat, bis man alles scharf sieht. «Die erste Ihren Entscheid: zufrieden mit ge, Maestro- und Kreditkarten nicht. ken, so ihre finanzieren. Wer lassen genug Sauerstoff durch.dieLinsen für TagBeratung und Nacht: Sie bleiben eine Zeit sitzt man zwischen Stuhl und Sind Bank. Sieterialien Woche lang drin, dann setzt man neue ein. bei Brillengläsern: Wenig spektaDie Nachtlinse zeigt schon eineStimmt gewisse dieNeues dem Service? Rendite? Zinsen: Die Nidwaldner Kantonalbank beweitere Informationsquellen nutzt und sich Praktisch für Leute auf Pikett, die nachts kulär, aber sehenswert sind die EntwickWirkung, aber man braucht noch EintagesVersprechen eingehalten? rausmüssen. nur mitkann speziellen, viel lungen bei Gleitsichtgläsern – auch Multilinsen mit Wurden schwächererdie Korrektur, zum zahlt für Spargelder gerade mal 0,25 Progenügend sicherGeht fühlt, beim Onlinesauerstoffdurchlässigeren Linsen. fokal- oder Variluxgläser genannt. Heute Autofahren beispielsweise», sagt Wälti. Ron zent Zins, bei Postfinance gibts 1,75 Prozent Wertpapierhandel werden zahlreiche Parameter gemessen Die Brille für allesviel gibt esGeld nicht – sparen. aber es ger Gillmann nennt einen weiteren Nach-

Beobachter  81

1

1

QUELLE: SCHWEIZER OPTIKVERBAND (SOV); INFOGRAFIK/VISUALISIERUNG: BEOBACHTER/DR

Kleinanlege Kleinanleger

Vermögen unter Fr. 10 000.–00.– VerVermögen unter Fr. 100 000.– n hohe Sparzinsen n tief n tiefe Gebühren n tiefe Kontogebühren n günstige n günstige S Standardprodukte

und korrigiert, die Gläser sozusagen auf gibt für alles eine Brille. Wer viel liest, lanteil: Die Hornhaut bewegt sich im Lauf des exakte Bedürfnisse «massgeschneidert». ge an der Werkbank oder am Bildschirm Tages wieder in Richtung der ursprüngarbeitet und dabei unter Kopfschmerzen Auch neu: «Wavefront-Aberrometrie». lichen Form. Stürze man sich nach einem oder Muskelverspannungen leidet, sollte Dabei werden auch sogenannte Fehler langen Tag ins Nachtleben, könne die Sehsich mit seinen Augen befassen: Schlechhöherer Ordnung angegangen. «Komschärfe bereits abnehmen – wer dann noch Sehen,oder die falsche Brille odereine ungeeigmas» etwa: Wer darunter leidet, sieht Auto fahren will, muss nicht nur den AlkoVermögen über Fr. 100 000.– Sie erledigen fast alles im Internet Sie tes haben brauchen Hypothek nete Linsen könnten die Ursache sein. Punkte mit Schweif – Kommas eben. Vorholpegel im Auge haben, sondern auch das n persönliche Beratung n n tiefe Gebühren, guter Online-Support tiefe Hypothekarzinsen n Auge selbst. FOTO: FANCY/PLAINPICTURE

iete sie der internationalen h weiterhin drei grosse Vorhe Stabilität, RechtssicherTrotz überhöhten Gebühren, e stabile Währung. «Im MoStandardberatung, Verlusten und ht Panik, hauptsächlich geAngst vor einem Kollaps: Viele n Medien», sagt Senn. Dabei Schweizer sind ihrer Bank treu. em mit den US-SchrotthypoIDEENBUCH ndest für die UBS praktisch Dabei lohnt sich ein Wechsel für mit der OECD-angepassten die meisten. Text: Martin Müller das Bankgeheimnis sei die dem bestmöglichen Weg. nzufriedene Bankkunden machen sei für den Finanzplatz in der Regel die Faust im Sack. Obr noch ernst, aber es werde wohl sich mit einem Wechsel rasch emalt, meint Senn. «Zu solein paar hundert Franken sparen liessen, übungen wie in London und ist die Wechselquote tiefer als bei Krankeno die Banken zum Teil verrden, waren wir hier jedenkassen. Nur gut drei Prozent der befragten ezwungen.» Senn bleibt in vermögenden Privatpersonen gaben in eiacht Optimist: «Im Moment ner aktuellen Untersuchung der Universität r niemand, aber die Schweiz Zürich an, in den letzten sechs Monaten dem Abflauen der Krise der ihre Hauptbank gewechselt oder zuminAufschwungs werden.» Die dest daran gedacht zu haben. Für mehr als rde sich wieder beruhigen. 80 Prozent kommt dies nicht in Frage. nur, wann. «Ich halte es soDie Trägheit ist erstaunlich. Bei einer ch, dass diese Krise ähnlich weiteren Umfrage unter vermögenden Ende geht, wie sie angefanKunden gaben drei Viertel an, selbst dann rwartet und relativ rasch.» nicht zur Konkurrenz zu wechseln, wenn uversicht ist an der Zürcher das Angebot dort besser ist. Herr und Frau se selten geworden, obwohl Schweizer sind punkto Bankbeziehung etzten Wochen mit verbalen Traditionalisten. Man ist dort Kunde, wo en gegen den deutschen Fidie Eltern vor Jahrzehnten ein Sparkonto Peer Steinbrück wieder eteröffneten oder wo man als Jugendlicher n wusstsein getankt hat. mit einem Sonderangebot geködert wurde. Mit der Bankenkrise sind diese Strukturen aufgebrochen. Zehntausende von UBSUM THEMA Kunden haben letztes Jahr ihre Konten aufgelöst – Migrosbank, Raiffeisen, Postfinance und Kantonalbanken wissen kaum mehr, wohin mit all dem neuen Geld. Warum wechseln nicht mehr Leute die Bank? «Viele Bankkunden scheuen den dax. «Das Beobachter-Geldbuch» mit verbundenen Aufwand», sagt Pablo von Seiten. Erscheint am 15. April. Siebenthal vom Bankeninstitut der Uni Zü38 Franken rich. Man muss eine neue Bank auswählen, ezahle 45 Franken alle Daueraufträge ändern, dem Arbeitgeber, der Krankenkasse und der Kreditkartenfirma die neue Kontonummer mitteilen. Damit nicht genug. «Ein grosses Hindernis ist, dass man das Vertrauen zu einer neuen Ansprechperson finden und ihr die eige-

Anleger n

Komplettangebot

Kein Beratungsbedarf n

breite Produktepalette

Hausbesitzer n

gute Beratung

verlag@beobachter.ch Beo 7.09/625

Ratgeber_Ideenbuch_korr.indd 81

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82 TYPOLOGIE

48 ratgeber

17|2009

Beobachter 49

Gut versichert durchs Leben Junge Singles brauchen nicht die gleichen Versicherungen wie ihre Eltern, und für Hausbesitzer sieht es nochmals anders aus. Für jede Lebenslage benötigt man den passenden Versicherungsschutz. Text: Martin Müller und Nathalie Garny Illustrationen: Rahel Nicole Eisenring

D

ieses Vorurteil stimmt: Die Schweiz ist ein Versicherungsland. Mehr als 50 Milliarden Franken geben wir jedes Jahr für nicht obligatorische Versicherungen aus, 6588 Franken pro Kopf. Ist das gut investiertes Geld? «Nur zum Teil», sagt Ruedi Ursenbacher, Versicherungsfachmann und Autor des Beobachter-Ratgebers «Richtig versichert» (Bezug: www.beobachter.ch/buchshop). Die Antwort hänge von drei Faktoren ab: von der persönlichen Lebenssituation, vom Sicherheitsbedürfnis und vom Budget. «Ein junger Single ohne Unterhaltspflichten kann sich – überspitzt formuliert – sagen: ‹Nach mir die Sintflut›», so Ursenbacher. Wird er invalid, kommen die obligatorischen Sozialversicherungen fürs Nötigste auf, dazu gibts Ergänzungsleistungen. Wirklich nötig sind nur Versicherungen gegen Risiken, die existenzbedrohend sind oder das Budget aus dem Gleichgewicht bringen. Was man hingegen selber tragen kann, muss nicht versichert werden. Zeichenerklärung:

+ wichtig eventuell sinnvoll – überflüssig

2 Zusammenziehen

1 Aus dem Elternhaus ausziehen + Privathaftpflicht + Autohaftpflicht,

Velovignette

Hausrat Auto: Teilkasko (Vollkasko nur bei neuen Fahrzeugen)

Ohne Privathaftpflichtversicherung kann es teuer werden, wenn man einen Unfall verschuldet. Ist die verletzte Person lebenslänglich auf den Rollstuhl angewiesen, muss man nicht nur für deren künftigen Lohnausfall aufkommen, sondern auch die Kosten der Haushaltshilfe und das Schmerzensgeld tragen. Das kann Millionen kosten. Vorsicht: Junge Erwachsene sind nicht automatisch in der elterlichen Police eingeschlossen. Unter Umständen entfällt die Deckung, sobald sie 20 werden, eine Lehre anfangen oder nicht mehr im Haushalt der Eltern leben. Es lohnt sich, zu fragen, ob man gegen eine geringe Mehrprämie in der Familienpolice integriert bleiben kann. Sonst muss man eine eigene Privathaftpflichtversicherung abschliessen. Für die Haftpflichtrisiken als Velofahrer ist man damit aber noch nicht abgesichert. Deshalb benötigt man unbedingt eine Velovignette. Bei der Autohaftpflichtversicherung ändert sich die Lage, sobald Sohn oder Tochter häufig den Wagen der Eltern lenken. Dann sollte die Familienpolice den Vermerk enthalten, dass die Kinder ebenfalls regelmässige Fahrer sind. Fehlt dieser Zusatz und verursachen sie einen Unfall, zahlen die Versicherungen unter Umständen nicht oder kürzen die Leistungen.

– Erwerbsunfähigkeit – Insassenversicherung

+ Hausrat (zusammenlegen) + Haftpflicht (zusammenlegen)

Auto: den Partner als Lenker melden Reiseversicherung

Eine Teilkaskoversicherung empfiehlt sich gegen Schäden am eigenen Fahrzeug. Der Schutz gilt nur für nicht selbst verschuldete Schäden (etwa bei Feuer, Diebstahl, Steinschlag, Sturm- und Marderschäden). Vollkaskoversicherungen kommen dagegen auch für Schäden auf, die der Lenker selbst verursacht hat. Sie lohnen sich aber nur bei neuen Fahrzeugen (die ersten drei Jahre; bei teuren Autos bis fünf Jahre) sowie für Junglenker. Wichtig: Kaskoversicherungen ersetzen nur den Zeitwert. Um die Differenz zum Neuwert abzusichern, benötigt man einen Zeitwertzusatz. Insassen sind in der Regel gegen Unfall selber versichert.

Nur eine Police für Hausrat und Haftpflicht zu haben ist günstiger für ein Paar, das zusammenzieht. Eine der beiden Versicherungen kann man kündigen. Man hat zwar kein Recht auf eine vorzeitige Auflösung der Police, die meisten Gesellschaften zeigen sich aber kulant. Von der (nun gemeinsamen) Versicherung muss man eine Bestätigung verlangen, dass der Partner mitversichert ist. Der Autoversicherung sollte man den Partner als häufigen Lenker melden, falls er oft mit dem Auto des anderen fährt. So lässt sich verhindern, dass die Versicherung bei einem Unfall die Leistungen verweigern oder kürzen kann.

Eine Hausratversicherung drängt sich erst auf, wenn man teure Gegenstände wie TopStereoanlage oder -Fotoausrüstung besitzt. Zieht man nur mit Bett, Schreibtisch und Laptop in eine WG, ist sie nicht nötig, da man den Totalverlust selbst tragen könnte.

Eine Jahres-Reiseversicherung kann sinvoll sein, wenn man oft und weit verreist. Allerdings sollte man vorgängig abklären, ob gewisse Deckungen nicht doppelt bestehen (etwa das Reisegepäck in der Hausratversicherung) und wie die gewählte Versicherung die Kosten in folgenden Fällen regelt: Arzt und Spital ausserhalb Europas, Rückführung in die Schweiz, Annullierung der Reise, Rückreise beider Partner bei Erkrankung einer Person, Pannenhilfe im Ausland sowie verlorenes oder gestohlenes Reisegepäck.

Über die Krankenkasse ist man auf Europareisen bei Krankheit genügend abgesichert. Für Länder, in denen ärztliche Behandlung massiv teurer ist als in der Schweiz (etwa USA, Australien, Kanada) oder man lieber in ein Privatspital nach Schweizer Standard geht (in Afrika oder Lateinamerika), benötigt man eine Zusatzversicherung. Sie lässt sich bei der Krankenkasse abschliessen.

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FOTO:

BEO_17_025_ILLUS

FOTO: Foto:

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IDEENBUCH

Beobachter  83

42 RatgebeR Schaumstoffkern mit lüftungskanälen viskoelastischer Schaum viskoelastischer Schaum

Beobachter 43

5 | 2009

Oberflächenprofilierung Klimalage Stützlage

Wollauflage

Kaschmir- und Baumwolle

Bezug

Wassermatratze

Wildseide

heizung

naturlatex

Schafschurwolle

grundplatte

luftpolster

Schurwolle

Baumwolle

polyetherschaum

Wollauflage

Federkern

Schurwolle

Baumwolle Basislage Sicherheitswanne

latex

latexschicht Kaltschaum mit Stützelementen

Viskoelastische Matratze

Schaumstoffmatratze

Wasserbettmatratze

Latexmatratze

Naturmatratze

Federkernmatratze

Preis: 600 bis 1800 Franken

Preis: 250 bis 1000 Franken

Preis: 1900 bis 6000 Franken

Preis: 600 bis 1500 Franken

Preis: 2000 bis 3500 Franken

Preis: 1500 bis 2500 Franken

+ passen sich der Körperwärme an + für Leute, die auf Auflagedruck

+ Qualitativ grosse Auswahl.

+ Gute Anpassung an den Schläfer.

+ für Allergiker geeignet, da staub­

+ natürliche Materialien (Natur­

+ gute Durchlüftung, guter Feuch­

Es gibt übrigens auch Matratzen, die mit Luft gefüllt sind, so genannte Luftbetten. + geringer Auflagedruck + keine punktuelle Belastung

frei und nicht anfällig für Milben + gute Anpassung an Körper (hohe Punktelastizität), druckempfindli­ che Stellen werden gut entlastet + Je höher der Anteil von Natur­ latex, desto langlebiger. Die Elas­ tizität von synthetischem Latex nimmt rascher ab. Hochwertige Matratzen bestehen zu 100 Pro­ zent aus Naturlatex. + temperaturflexibel

kautschuk, Kokosfasern, Ross­ schweifhaar, Schafwolle, Hanf, Dinkelspreu, Stroh, Torf) + keine chemischen Zusätze + problemlose Entsorgung

empfindlich reagieren + wenig anfällig für Milbenbefall + gute Punktelastizität – In den Liegemulden kann sich

Wärme anstauen. – schlechter Feuchtigkeitstransport

+ + + +

Das Gewicht sollte mindestens 40 Kilogramm pro Kubikmeter betragen. Je höher das Gewicht, desto langlebiger die Matratze. elastisch, gibt grossflächig nach gut für verstellbare Lattenroste gute Flüssigkeitsaufnahme langlebig

– hohe Wärmeisolation, schlechte

Die verschiedenen Matratzen-Typen Aufgrund ihres Innenlebens können Matratzen grob in sechs Gruppen eingeteilt werden.

– – – –

Luftdurchlässigkeit Gefahr von Allergien anfällig für Bakterien und Pilze verliert schnell an Elastizität zieht Staub an

– hoher Stromverbrauch durch das

Heizen des Wassers – hohes Gewicht, grosse Belastung des Bodens – schwer zu verschieben

– hohes Gewicht – Wärmestau in den Liegemulden

tigkeitstransport + hohe Punktelastizität und gute

Körperanpassung + benötigt wegen der eigenen

Festigkeit keine aufwendige Unterkonstruktion

– passen sich schlecht an verstell­

+ für Personen ohne körperliche

bare Lattenroste an – Milben­ und Pilzbefallgefahr relativ hoch, staubanfällig – Nach etwa fünf Jahren muss eine Naturmatratze vom Fachhändler aufgearbeitet werden.

Besonderheiten geeignet + robust, behält lange die Form + Die teurere Variante, die Taschen­

federkernmatratze, besteht aus Federn, die in Stofftaschen ein­ genäht sind. Das steigert die Punktelastizität und die Stabilität.

– lichtempfindlich – Bei starkem Schwitzen kann sich

– straffe Oberfläche – Quietschen beim Abliegen

der Latex zersetzen, Geruchs­ bildung oder Schimmel möglich.

Kaufen Sie die Matratze nicht im Sack! E

ine neue Matratze ist eine Anschaffung für mehrere Jahre. Eine zielgerichtete Auswahl ist also äusserst sinnvoll. Hilf­ reich dabei ist, erst einmal die eigenen Schlaf­ gewohnheiten zu analysieren: Bin ich ein Rücken­ oder ein Seitenschläfer? Habe ich Allergien oder Rückenprobleme? Friere oder schwitze ich in der Nacht? Schlafe ich allein oder im Doppelpack? Eine gute Matratze ermöglicht Abstüt­ zung und lässt Bewegung zu. Sie gewährleis­

Ratgeber_Ideenbuch_korr.indd 83

die Wirbelsäule gerade gelagert sein. Auf ausgeleierten und zu weichen Matratzen hängt die Wirbelsäule durch, zu harte Unter­ lagen verformen sie. «Am besten sind Bet­ tensysteme, die ein Liegen in einer Lage er­ lauben, die möglichst der gewachsenen Kör­ perform entspricht», erklärt Andreas Sant­ schi, Liegeberater im Zentrum für gesunden Schlaf in Dübendorf. Zur Kontrolle kann man versuchen, in Rücken­ und Seitenlage die Hand unter dem Kreuz durchzuschieben. Gelingt das, ist die Matratze zu hart. Nicht nur die Härte der Matratze, auch die Körpergrösse spielt eine Rolle. Experten empfehlen eine Schlafunterlage, die mindes­ tens 15 Zentimeter länger ist als die schlafen­ de Person, sowie eine Matratzenbreite von 90 bis 100 Zentimetern. Beim Probeliegen ist es ratsam, leichte Kleidung zu tragen und ausgeruht hinzugehen, um die Unterschiede

abgeben, um den grossen Hohl­ raum im Metallkern aufzuwärmen – Matratze ist hoch und schwer

wahrzunehmen – denn in müdem Zustand fühlt sich jede Matratze bequem an. Damit die Matratze gleichmässig «durch­ gelegen» wird, sollte sie drei­ bis viermal pro Jahr gewendet werden. Staubsaugen emp­ fiehlt sich nicht; besser ist es, die Matratze an der frischen Luft auszulüften – allerdings im

Schatten, denn Sonne schadet den Materia­ lien. Eine gute Matratze hält ungefähr zehn Jahre. Danach sollte sie, auch aus hygieni­ schen Gründen, ausgetauscht werden. Für Leute mit Rückenproblemen sind vor allem Lattenroste mit Tellern, die nach allen Seiten beweglich sind, geeignet. Beim Kauf

eines Lattenrosts gilt es darauf zu achten, dass eine Schulterabsenkung sowie eine Mit­ telzonenverstärkung vorhanden sind. Fachleute empfehlen zudem, die Matrat­ ze und den Lattenrost vom selben Hersteller zu kaufen, da so die Produkte aufeinander abgestimmt sind. n

tipps BearBeitung/viSualiSierungen: BeOBachter/dr

Text: Sibylle Katja Bossart

tet die optimale Lagerung der Wirbelsäule. Sogenannt punktelastische Matratzen geben nur an jenen Stellen nach, wo man sie belas­ tet, weniger punktelastische Matratzen ver­ formen sich auf einer grösseren Fläche. In der Rückenlage sollte die natürliche Doppel­ S­Form der Wirbelsäule erhalten bleiben. «Im Brustbereich muss die Matratze nach­ geben, da schwingt die Wirbelsäule nach hinten. Im Lenden­ und im Nackenbereich schwingt die Wirbelsäule nach innen, darum ist in diesen beiden Bereichen Stützung er­ forderlich», erklärt Bruno Baviera, ärztlicher Leiter der Schule für Physiotherapie Aargau in Schinznach. «So ist der Druck auf die Bandscheiben am geringsten.» Kann der Körper während des Schlafs nicht möglichst seine natürliche Form behal­ ten, führt das zu Überbelastungen, insbeson­ dere der Bandscheiben. In Seitenlage muss

ungeeignet als Zweiermatratze – Der Körper muss viel Wärme

FOtOS: BicO; quellen: aqua dynamic/WaSSerBett 24, leiBundgut phySiOShOp, rOviva

Fast ein Drittel seines Lebens verbringt der Mensch schlafend. Da lohnt es sich, jene Matratze zu wählen, die einem wirklich liegt – und sie vor dem Kauf zu testen.

– Nachschwingen der Matratze,

– Gummigeruch

Matratze umtauschen? Hat man trotz Beratung und Probeliegen die falsche Matratze gewählt, gewähren einige Geschäfte Umtausch oder Rückgabe. n Das Dübendorfer Zentrum für gesunden Schlaf nimmt Bettinhalte bei Unzufrieden­ heit innert zehn Wochen zum Neupreis zu­

rück oder liefert eine neue Matratze. Zurück­ genommene Matratzen werden zum redu­ zierten Preis verkauft. Diese Occasionen sind so beliebt, dass es Wartelisten gibt. n Bei Interio kann die Matratze innerhalb von 30 Tagen umgetauscht werden. n Möbel Hubacher tauscht den Kern einer Matratze aus, wenn dieser zu hart oder zu

weich ist, die Matratze wird aber nicht zurückgenommen. Ikea garantiert ein Austauschrecht inner­ halb von 90 Tagen. n Bei Möbel Pfister haben Kunden, die ihre Matratze während der jährlichen «Schlaf­ wochen» kaufen, ein Umtauschrecht innert sechs Monaten nach dem Kauf. n

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84 TYPOLOGIE

Und so machens andere...

56 RatgebeR

Zu Hause gut vernetzt Wer auf mehr als einem Computer arbeitet, installiert mit Vorteil ein Heimnetzwerk. Dafür stehen heute vier Techniken zur Verfügung. Leider ist keine perfekt. Text: Markus Koch

W

enn zwei oder mehr Computer unter einem Dach werkeln, ist ihre Vernetzung sehr praktisch. Knotenpunkt eines Heimnetzwerks ist der Router (sprich: Ruter). An ihm werden das Modem sowie – je nach Ausstattung –

1

Printer, Archiv- und Back-up-Medien angeschlossen, aber auch Geräte wie Spielkonsole, Mediacenter oder Smartphones. Für die Verbindung zwischen den Geräten und dem Router hat man die Wahl zwischen Kupfer, Funk, Strom und Licht. Jede dieser

einfach einzurichten günstig sicher sehr schnell stabil stromsparend strahlungsarm (wenn abgeschirmte Kabel)

Ethernet: Schnell (bis zu 10 Gigabit pro Sekunde), zuverlässig, simpel und vor allem: sehr günstig. Fast jeder heutige PC verfügt über eine Ethernetbuchse, die Kabel kosten nur wenige Franken. Allerdings sind sie recht dick und ohne bauliche Eingriffe nur schwer so verlegbar, dass sie dem Auge gefallen.

+ + + + + + +

2

+ kein Kabelsalat + Bewegungsfreiheit + ideal für Smartphones

Funknetz: Keine Kabel, dafür

wenig Tempo – das ist WLAN (Wireless Local Area Network). Ab 200 Franken. Hersteller versprechen Bandbreiten bis zu 54 Megabit pro Sekunde, real ist es selten mehr als die Hälfte. Zudem steht WLAN im Verdacht, zumindest bei strahlungssensiblen Menschen Krankheiten zu verursachen.

3

Powerline: Die Daten werden übers Stromnetz spediert. Jedes Gerät wird mittels Adapter (ab 50 Franken) an die Steckdose angeschlossen. Theoretisch können so pro Sekunde bis zu 200 Megabit fliessen, in der Praxis ist es kaum die Hälfte. Auch bezüglich Elektrosmog schneidet Powerline nicht besser ab als WLAN.

4

POF: Bei dieser neuen Technik werden die Daten durch einen Lichtwellenleiter aus Kunststoff spediert, der eine störungsund strahlungsfreie Bandbreite von bis zu 100 Megabit garantiert. Adapter (ab 80 Franken) werden benötigt. Das Lichtwellenkabel ist dünn und kann problemlos hinter Sockelleisten versteckt werden.

Techniken hat Vor- und Nachteile. Ideal wird das Netzwerk daher erst, wenn man die Techniken mischt. Das schnelle Ethernet für den TV-PC, POF oder Powerline für die Erschliessung entfernter Räume und WLAN fürs kabellose Surfen im Garten. n

weitere PCs

Ethernetkabel aus Kupfer

– Kabelsalat – wenig mobil, da an Kabel

gebunden

– kann abgehört und

Router Der Router ist der zentrale Knotenpunkt des Heimnetzwerks.

Drucker/ Scanner

Modem

Internet

Viele PCs/Laptops sind bereits für WLAN ausgerüstet. Router

missbraucht werden – Verschlüsselung nötig – Einrichtung etwas

Funkstation (oft im Router integriert)

komplexer – starke Bandbreitenverluste durch Wände, Pflanzen etc. – Elektrosmog

+ relativ sicher (automatische

Verschlüsselung) + einfach einzurichten + schnell – störungsanfällig – setzt gute Elektro-

installation voraus – eingeschränkt mobil,

230-Volt-Stromnetz im Haus Router Adapter für die Steckdose

da an Kabel gebunden – Hersteller nicht immer kompatibel – Elektrosmog

+ + + + + +

einfach einzurichten schnell stabil sicher strahlungsfrei dünne Kabel (weniger als zwei Millimeter)

– (noch) teuer – wenige Hersteller – eingeschränkt mobil,

da an Kabel gebunden

Lichtwellenkabel aus Kunststoff Adapter

Router

INFogRAFIK: BEoBACHtER/DR

z.B. Esquire

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IDEENBUCH

Beobachter  85

z.B. Neon

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z.B. Psychology Today

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Ratgeber_Ideenbuch_korr.indd 86

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18. Testimonials

Ziel: Persönliche Urteile mit Bekenntnischarakter, um eine Geschichte mit Quotes zu stärken. Leser oder Experten kommen zu Wort und spiegeln die Meinung einer grösseren Gruppe.

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88 TESTIMONIAL

So machens andere...

z.B. Neon

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19. Quotesammlung

Ziel: Unterschiedliche Personen äussern ihre Meinung zu einem Thema und sorgen so fßr Vielfalt. Ideal, um eine Story mit Meinungselementen zu erweitern und vertiefen.

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100 80 40 20 0

160

90 QUOTESAMMLUNG

120 100 80 40 20 0

28 TITELThEma

Beobachter 33

7 | 2009

Wo das weltweite Auslandvermögen verwaltet wird

Macht die Krise die Banker brav?

8% new York/ Miami

queLLen: the boston ConsuLtIng gRouP, sFCw MonItoRIng RePoRt 2007, bLooMbeRg; InFogRAFIK: beobAChteR/dR

28% schweiz

singapur

niederlande

%

8% London

Die Banken haben ihr wichtigstes Kapital verspielt: unser Vertrauen. Jetzt wollen sie es zurückgewinnen – mit alten Männern und alten Rezepten. Wenn das nur gutgeht. Text: Martin Vetterli; Illustration: Marcos Chin

Devisenströme zwischen den 14 grössten Finanzmärkten die meisten devisentransaktionen finden zwischen den grossen internationalen Finanzplätzen statt: die schweiz südkorea ist auf Platz 3 vorgestossen.

5% übrige

7% hongkong/singapur

15% Karibik

14% Kanalinseln

grossbrit.

usA

hongkong

Russland

15% Luxemburg

Ch

Grösste Abschreiber seit Beginn der Finanzkrise

Frankreich

Abschreiber von banken in Milliarden dollar wachovia Citigroup Merrill Lynch ubs washington Mutual bank of America hsbC J. P. Morgan national City hbos wells Fargo Morgan stanley Royal bank of scotland Lehman brothers deutsche bank Credit suisse zum vergleich: gesamtkosten neat1

100,9 88,3 55,9 50,6 45,3 42,7 42,2 33,3 25,2 24,9 23,4 21,5 20,1 16,2 15,7 15,1 24

Australien

Je dicker die Linie, desto intensiver der handel (2003 bis 2006)

Japan

deutschland

Italien Kanada

Wert der UBS und der Credit Suisse an der Börse 160

ubs-Marktkapitalisierung, in Milliarden Franken

140 120 100 80 40

0

38,3 34,1

Cs-Marktkapitalisierung, in Milliarden Franken

20 schätzung bundesamt für verkehr 1

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

Jean-Pierre Roth, Präsident der Nationalbank

Franz Jaeger, Ökonom

Rudolf Strahm, Bankenkritiker und Ex-Preisüberwacher

Konrad Hummler, Teilhaber Privatbank Wegelin

«Die heutige Krise ist global, aber nicht durch die Globa­ lisierung ausgelöst. Vielmehr ist sie das Resultat eines Disziplinmangels in den Industrienationen. Von Finanz­ institutionen wurden die Risiken nicht krisengeprüfter Anlagen unterschätzt, und viele Geschäftsbanken verhielten sich prozyklisch, was zum Teil auf schlecht konzipierte Anreizstrukturen zurückzuführen war.»

«Die meisten Schweizer Banken geschäften solide. Bei Grossbanken aber muss sich punkto Geschäftsmodell und in der Einstellung vieles ändern: Sie dürfen hin­ sichtlich Grösse sowie ihrer Geld­ und Kreditmarktver­ netzung kein volkswirtschaftliches Risiko mehr sein, man muss sich vom Offshore­Geschäft verabschie­ den, und der Staat sollte bei Boni Spielregeln setzen.»

«Wir stehen vermutlich vor einer ähnlichen historischen Neuordnung der internationalen Finanzarchitektur und Bankenregulierung wie 1944 bei der Bretton­Woods­ Konferenz, zu der die Schweiz nicht eingeladen war. Ent­ scheidend für die Sicherheit sind eine massive Erhöhung der Eigenmittel aller Finanzmarktinstitutionen inklusive Hedge­Fonds und eine stärkere Regulatorbehörde.»

«Kapazitätsreduktionen im ganzen Sektor sind un­ umgänglich; nach unseren Schätzungen um 30 bis 50 Prozent. Stattdessen wurden die Strukturen mit öffentlichen Mitteln um jeden Preis erhalten. Die Krise ist nach wie vor im Gange, weil die unattrak­ tive Arbeit der Sanierung und der kreativen Zerstö­ rung nur sehr zögerlich vonstatten gegangen ist.»

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Das unkontrollierte Verbriefen unkalkulier­ für das Wirtschaftswunder der fünfziger barer Risikopapiere in vermeintlich super­ und sechziger Jahre gelegt. Jetzt müsse man sichere Anlagen hat die Weltwirtschaft in den Grundstein für eine bessere Zukunft Rekordzeit in den Abgrund gerissen. setzen und das Finanzsystem sicherer ma­ «Wir stehen am Scheideweg», sagt Ex­ chen. Der Weg dahin ist für Strahm klar: Preisüberwacher Rudolf Strahm. Wie die Man muss die Finanzindustrie härter an­ Banken aus diesem Schlamassel heraus­ fassen. Banken müssen ihre Eigenmittel kommen, sei im Moment kaum abschätz­ massiv erhöhen, kaum regulierte Bereiche bar. «Wir stehen wahrscheinlich vor einer wie Hedge­Fonds besser beaufsichtigt wer­ ähnlichen historischen Neuordnung der in­ den. Und es brauche eine stärkere Regula­ ternationalen Finanz­ torbehörde, fordert er. Das birgt Zündstoff. architektur und Banken­ Beobachter Denn höhere Eigenmittel regulierung wie 1944 bei Vertrauen Sie Ihrer Bank noch? wirken wie eine strenge der Bretton­Woods­Kon­ Machen Sie mit bei der Diät: Wer seine Geschäf­ ferenz», sagt der Sozial­ Online­Umfrage auf te mit genügend Kapital demokrat. In Bretton www.beobachter.ch/umfrage unterlegen muss, kann Woods wurde die Basis

holt man die alten Manager aus der Rente zurück. Sie sollen die Überbleibsel des ma­ roden Systems wegkehren, das sie einst entworfen haben. Die erste Folge dieser Rückbesinnung: Das Rentenalter 65 ist aus­ ser Kraft – zumindest in den Chefetagen der beiden Schweizer Bankenkolosse.

Harte Regulation als falsche Sicherheit

Umfrage

Fotos: bÜttneR/devÈnes, wegeLIn

N

ur Prostituierte und Vorbe­ strafte sind noch unbeliebter als Investmentbanker. Das hat das Meinungsforschungsinsti­ tut Emnid im vergangenen November im Auftrag des «Playboy» heraus­ gefunden. Fünf Monate später stehen die Chancen gut, dass die Banker nun den letz­ ten Platz der Beliebtheitsskala belegen. Kein Wunder, die Bilanz nach bald zwei Jahren Finanzkrise ist verheerend: Die glo­ balen Banken sind am Boden, das Welt­ finanzsystem am Rande des Kollapses. Selbst Daueroptimisten dämmert es: Die Zeit der hemmungslosen Renditejagd, der wilden Boni­Gier, des zügellosen Milliarden­ pokers der Hedge­Fonds­Herren ist vorbei.

Fotos: snb, es-hsg

140

Zweifel, dass es zu einem radikalen Bruch mit der Vergangenheit kommen wird, hat auch Manuel Ammann, Finanzprofessor an der Uni St. Gallen. «Die Banken werden sich – trotz der Schwere der Krise – nicht funda­ mental neu ausrichten. Denn Bankge­ schäfte werden im Grundsatz die gleichen bleiben wie bisher.» Aber: «Kurzfristig wer­

den sie bestimmt vorsichtiger agieren und eine gewisse Zeit lang versuchen, die alten Fehler nicht zu wiederholen.» Das gelte für alle Bereiche, auch für die Anlageprodukte der Banken: «Was sich nicht bewährt hat, verschwindet», sagt er. Und werde durch die nächste Produktegeneration ersetzt – in einem ständigen Prozess der produktiven Zerstörung. Ammann zweifelt deshalb, ob eine harte Regulation die Finanzprodukte sicherer macht. Es bestehe gar die Gefahr, dass man so bei den Anlegern ein falsches Sicherheitsgefühl erzeuge. «Wenn man etwas aus dieser Krise lernen muss, dann das: Jeder Einzelne muss seine Anlagen verstehen und überprüfen.» Macht die Kri­ se die Banken sicherer für die Kunden? Nur

wenn sie den Banken nicht blind vertrauen, sagt Manuel Ammann. Am stärksten verändern werde die Krise die beiden Grossbanken. Davon ist auch Hans Geiger, vormals Professor für Bank­ wesen an der Universität Zürich und 26 Jahre in Diensten der CS, überzeugt. Denn: «Die beiden sind zu gross für die Schweiz. Das müssen und werden die Nationalbank und die Finanzmarktaufsicht korrigieren.» Das Risiko eines Scheiterns könne die Schweizer Volkswirtschaft nicht tragen. Die Konsequenzen sind dramatisch: «UBS und CS müssen weg vom alten In­ vestmentbanking, das sie zu riesigen Inves­ titionsmaschinen gemacht hat. Sie müssen sich auf das Vermögensverwaltungseschäft

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IDEENBUCH

Beobachter  91

24 TITELThEma IsLam

«Der Islam muss sich im Lichte der universalen Menschenrechte grundlegend reformieren. Man darf nicht länger davor zurückschrecken, den Koran und seine Auslegung kritisch zu betrachten.»

«Der islamische Wahhabismus trennt die Menschen in Gläubige und Ungläubige. Auch hier in den Moscheen wird das teils gepredigt. Das kann ich nicht akzeptieren. Ich bin zuallererst ein Mensch.»

Elham Manea, Herkunftsland: Jemen,

Ali al-Shalah, Herkunftsland: Irak, Schriftsteller

26 TITELThEma IsLam

«Den Glauben, wie er in den Moscheen gepredigt wird, habe ich verloren, als in meiner alten Heimat im Namen des Islams Bomben explodierten und Menschen umgebracht wurden.» Chaira Belghaba, Herkunftsland: Algerien, Foodmanagerin

Buchautorin «Ich will nicht mehr schweigen»

«Wir müssen zusammenleben. Wir müssen zeigen, was ein guter Muslim ist. Ein solcher respektiert nämlich seinen Nachbarn noch besser als den eigenen Glaubensbruder. Der extreme Islam macht uns genauso Angst wie der übrigen Bevölkerung.» Vehbija Efendic, Herkunftsland: Bosnien, ausgebildeter Imam und Vereinspräsident

«Wer die fünf Säulen des Islams befolgt, stört niemanden. Und niemand wird sich von ihm belästigt fühlen. Das ist die beste Integration.» Soner Gerçek, Herkunftsland: Türkei, Logistikassistent

«Ob Allah oder Gott, das sind nur Worte, die dasselbe Eine beschreiben. Schlussendlich ist das Ziel einer jeden Religion Friede und Respekt.»

«Ich bin als Muslimin in der Schweiz aufgewachsen. Das Kopftuch trage ich, seit ich 17 bin. Es war mein eigener Entscheid. Je intensiver ich mich mit dem Glauben beschäftigt hatte, desto umfassender wollte ich auch als Muslimin leben.»

Nagihan K., Herkunftsland: Türkei,

Ümran Bektas, Herkunftsland: Türkei, Psychologiestudentin

Studentin

«Ich bin gläubiger Muslim, in ein paar Wochen mache ich mich auf zur grossen Pilgerfahrt nach Mekka. Hiesige HinterhofMoscheen besuche ich nicht. Da bevorzuge ich das private Beten.» Öcal Bülent, Herkunftsland: Türkei, Modedesigner

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92 QUOTESAMMLUNG

Und so machens andere...

z.B. Brand eins

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z.B. Esquire

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20. To-Do-Liste

Geeignet fĂźr: Handlungsanweisungen; klar gegliedert, knapp formuliert.

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94 TO-DO-LISTE

So machens andere...

z.B. More

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21. Checkliste

Ziel: FĂźr Listen von Dingen, die erledigt werden mĂźssen. Sicherstellen, dass nichts vergessen geht.

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96 CHECKLISTE

Beobachter 49

14|2009

jedoch nicht die einzige mögliche Lösung des Problems. Man muss seine Bedürfnisse nur anders befriedigen. Einen Computer mit Internetanschluss zum Mailen findet man heute in fast jedem Hotel und sonst in Internetcafés. Und wer statt des Laptops USB-Speichersticks oder eine mobile Festplatte mitnimmt, kann damit auch die Kameraspeicher leeren oder den Mediaplayer mit neuen Daten laden. Will man auch in den Ferien an Texten, Tabellen oder Bildern arbeiten, übergibt man sie Onlinediensten wie Google Apps, womit sie in jedem Webbrowser weiter bearbeitet werden können. Oder man installiert die wichtigsten Programme, Einstellungen und Dokumente auf einem USB-

Speicherstick, so dass man seine gewohnten Werkzeuge immer in der Tasche hat. Ansonsten bietet vor allem das omnipotente Handy Möglichkeiten, elektronischen Ballast abzuwerfen. Warum nicht die Kameras zu Hause lassen und die Ferienerinnerungen mit dem Mobiltelefon schiessen? Die meisten Handys bieten ausserdem heute auch Mediaplayer-Funktionen. Wenn sie nicht schon mit einem GPS-Modul ausgerüstet sind, kann man sie mit einem externen Satellitenempfänger und entsprechender Software in ein Navigationsgerät verwandeln. Auch E-Mail beherrschen die meisten Handys (wie Sie im Ausland hohe Verbindungskosten vermeiden, lesen Sie auf den Seiten 44 und 45), und Spiele zum

Gameboy/ PSP

Und so machens andere...

Überbrücken von Wartezeiten gibt es wie Sand am Meer. Natürlich erreichen Mobiltelefone bei keiner digitalen Disziplin die Qualität und den Komfort der Spezialgeräte. Und an einem Hotel-PC arbeitet es sich selbst mit den gewohnten Programmen auf USBSticks anders als zu Hause. Dafür fährt man einige Kilos leichter in die Ferien – und muss sich nicht um überhitzte Akkus, gestohlene Navis, baden gegangene Kameras und Laptops ohne Internetanschluss kümn mern. Schöne Ferien halt! Links zu weiteren Infos, Internetcafé-Suchmaschinen, Online-Office-Programmen sowie Anleitungen zur Erstellung eines persönlichen USB-Programmsticks finden Sie auf www.beobachter.ch/tools.

TIPPS

Gewicht:

220 Gramm (90 Gramm)

Elektronik: Die Ferien-Checkliste

Alternativen:

Vor der Reise

Handy, etwas unternehmen

Ladegerät – für jedes Gerät ein passendes Universalstecker – damit die Ladegeräte auch in die Steckdose passen Steckerleisten oder Doppelstecker – um über Nacht alle Geräte auftanken zu können Ersatzakkus – für die unverzichtbaren Geräte Verbindungskabel – für den Anschluss der Geräte an den Laptop, sonst ist er als Datentank für Bilder, Videos und Musik oder Internetstation nutzlos Backup für zu Hause – gestohlene, verlorene, zerstörte Hardware kann ersetzt werden, Daten sind für immer verloren Versicherungsschutz – bei neuen, teuren Geräten ist er einen Gedanken wert Handgepäck – Elektronik, inklusive der Ladegeräte, gehört nicht ins aufgegebene Gepäck und muss für Sicherheitskontrollen auf Flughäfen betriebsbereit sein

Mediaplayer Gewicht:

50 Gramm (70 Gramm) Alternativen:

Handy, Navi

Während der Reise

Camcorder Gewicht:

480 Gramm (350 Gramm)

E-BookReader Gewicht:

350 Gramm (110 Gramm) Alternativen:

Laptop, Smartphone, Bücher

Alternativen:

Handy, Digitalkamera

n Sonne, Sand und (Salz-)Wasser sind die Todfeinde jeder Elektronik. n Stauhitze im Auto kann Handy, Laptop und Co. zerstören. Im Kofferraum ist es kühler. n Schutzhüllen sind am Strand für die sensible Elektronik Pflicht. Vorsicht bei Billigware aus dünnem Plastik – der kann schmelzen und das Gerät verkleben. n Unauffälligkeit macht Diebe nicht aufmerksam. Geräte also nicht offen herumtragen oder gar liegenlassen. n Hotelzimmer sind die sichersten Aufbewahrungsorte für Laptops. n Abschalten ist der Zweck der Ferien. Das gilt für Mensch und Maschine.

z.B. Zeit campus

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IDEENBUCH

Beobachter  97

22. Selbsttest

Ziel: Mitmachen, sich einschätzen lernen. Unterhaltsam, abwechslungsreich, boulvardesk.

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98 SELBSTTEST

32 TITELThEma BLuTdruck

Ursachen für Bluthochdruck

wird eine Gewichtsabnahme   dringend empfohlen.

zu viel kochsalz ist häufig Ursache für die

Reduzieren Sie Ihren Kochsalzkonsum auf 5 bis 6 Gramm pro Tag.

druckanstieg, der nur kurz anhält und unbedenklich ist. Grössere Mengen können  jedoch blutdrucksteigernd wirken.

alkohol: Wer anhaltend viel Alkohol konsumiert, riskiert eine schwere Hypertonie.  In vernünftigem Mass ist Alkohol für   Hypertoniker aber nicht verboten.

rauchen ist besonders gefährlich, wenn  gleichzeitig andere Risikofaktoren bestehen. Haben Raucher hohen Blutdruck,  vervierfacht sich das Herzinfarktrisiko.

stress: Es ist erwiesen, dass psychische  Faktoren wie chronischer Stress bei der  Entstehung von Bluthochdruck eine  grosse Rolle spielen. Umgekehrt neigen  Menschen mit Hypertonie dazu, sich   unter Druck zu setzen.

29,1%

1 Alter und Geschlecht männlich weiblich, ohne Pille* weiblich, mit Pille*

Reduzieren Sie Ihren Kaffeekonsum: Die Grenze liegt bei

drei Tassen pro Tag.

Frauen: maximal 20 Gramm Alkohol pro Tag (entspricht zwei  Gläsern Wein); Männer: maximal 30 Gramm (1⁄2 Liter Bier).  Der konsequente Verzicht aufs Rauchen ist eine der wichtigsten  Begleitmassnahmen bei der   Behandlung von Bluthochdruck.  Versuchen Sie, gelassen zu   bleiben. Sport und Entspannungsmethoden wie Yoga oder autogenes Training helfen, Dampf  abzulassen und krank machenden Stress (Disstress) abzubauen.

Bereits ab 18 Jahren sollte  der Blutdruck regelmässig,  sprich: mindestens einmal  pro Jahr, gemessen werden.  n Gerade bei Personen, die  bei der Messung durch den  Arzt oder Apotheker nervös  werden (sogenannte Weisskittel-Hypertonie), ist eine  Selbstmessung sinnvoll.   Dafür gelten niedrigere   Normalwerte als beim Arzt:  135/85 mmHg.  n Besprechen Sie sich vor  dem Gerätekauf mit dem  Hausarzt (empfohlene Geräte finden Sie auf der Web-

30–50 10 10 30

50–65 20 30 –

über 65 40 40 –

site der Schweizerischen   Hypertonie-Gesellschaft:  www.swisshypertension.ch).  Er kann Tipps geben und  auch eine erste Messung  durchführen. So sind Sie   sicher, dass Sie das Gerät  richtig anwenden.  n Oberarmgeräte sind nach  Meinung von Experten Handgelenkgeräten vorzuziehen.  n Am besten wird der   Blutdruck immer morgens  gleich nach dem Aufstehen  gemessen. Essen, trinken  oder rauchen Sie vor der  Messung nicht.

2 Vererbung und Salzkonsum

wenig

normal

kein Bluthochdruck in der Familie ein Elternteil mit Bluthochdruck beide Eltern mit Bluthochdruck

0 10 30

10 20 40

(5–6 g Salz/Tag)

Punktzahl

Entspannen Sie sich vor  der Messung mindestens  fünf Minuten.  n Sprechen Sie während der  Messung nicht.  n Bewegen Sie sich und das  Gerät während der Messung  nicht.  n Wenn die Werte, die Sie   gemessen haben, erhöht  sind, warten Sie zwei bis drei   Minuten und messen Sie  dann noch einmal.  n Sind Ihre Werte bei mehrmaligem Messen erhöht,   sollten Sie Ihren Arzt konsultieren.

Grösse x Grösse (m)

0

10

20

30

5

10

15

5 Alkoholkonsum, in Drinks*bispro7 Woche7–14

*Ein Drink entspricht 10 Gramm Alkohol (1⁄8 Liter Wein, 1⁄4 Liter Bier, ein Gläschen Schnaps).

0

0

7 Kaffeekonsum, in Tassen pro Tag

Punktzahl

30

14–28 15

über 28 30

Punktzahl

5–10 20

über 10 30

Punktzahl

10

unter 3 0

3–6 5

über 6 10

Punktzahl

kein 0 0 0

mässig 10 10 10

viel 20 20 20

Punktzahl

5

Tabakkonsum, in Zigaretten pro Tag* 6 keine unter 5 *Ex-Raucher oder Zigarren-/ Pfeifenraucher (nicht inhalierend) = 5 Punkte

25

der Schweizer Bevölkerung gaben 2007 an, täglich blutdrucksenkende Medikamente einnehmen zu müssen. 1992 waren es 8,1 Prozent. Die Bedeutung der Bluthochdruck-Prävention kann laut Experten gar nicht überschätzt werden. «Die Senkung eines erhöhten Blutdrucks mit und ohne Medikamente ist wohl die erfolgreichste präventive Massnahme in der gesamten Medizin überhaupt. Sie verhindert schwerwiegende Folgen an Hirn, Herz und Nieren», sagt der Münchner Internist Martin Middeke, Verfasser mehrerer Ratgeber zum Bluthochdruck.

Die Pharmaindustrie profitiert

Gesamtpunktzahl Unter 50 Punkte

Geringes Risiko für Bluthochdruck Empfehlung: gelegentlich Blutdruckkontrolle, gesunden Lebensstil beibehalten.

50 bis 100 Punkte

Mässiges Risiko für Bluthochdruck Empfehlung: Blutdruck häufiger kontrollieren und mit ein bis zwei Massnahmen zur Änderung des Lebensstils beginnen.

100 bis 200 Punkte Hohes Risiko für Bluthochdruck Empfehlung: Änderung des Lebensstils und der Verhaltensweisen notwendig. Mehrere Massnahmen zur Senkung des Bluthochdrucks angehen. Regelmässige Blutdruckkontrolle. Über 200 Punkte

Blutdruckkontrolle zu gehen», sagt Projektleiterin Caroline Hobi. Bislang galt diese Empfehlung ab dem 30. Lebensjahr. Ein weiteres Ziel der Kampagne ist, dass auch Ärzte dem Blutdruck noch mehr Bedeutung beimessen. Sie sollen sich mehr darum kümmern, dass Patienten ihre Zielwerte auch tatsächlich erreichen. Denn sicher ist: «Man kann praktisch jeden Blutdruck normal einstellen, und sei er noch so hoch», sagt der Spezialist Jürg Nussberger. Wichtig sei, dass man erhöhte Werte frühzeitig erkenne und dann konsequent behandle. «Im Alter zahlt sich das aus.»

13,6% Punktzahl

40

im Beruf intensiv mässig sitzend sitzend sitzend sitzend beim Sport intensiv mässig intensiv mässig wenig keine 0

33

Punktzahl

4 Körperliche Aktivität

Beruf (etwa Überlastung, Mobbing) Familie (etwa Scheidung, Tod) anderes (etwa finanzielle Probleme)

n

(10–12 g Salz/Tag)

(BMI)* BMI-Rechner: www.saps.ch, Rubrik «Tests» 3 Body-Mass-Index *Gewicht (kg) bis 25 25–27 27–30 30–35 über 35

8 Chronischer Stress

Blutdruck selber messen: Das müssen Sie wissen n

bis 30 0 0 20

*siehe «Hintergrund», Seite 35

InfoS

QUelle: scHWeizeriscHe HerzstiFtUnG

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Suchen Sie Ihre Daten, notieren Sie die entsprechende Punktzahl und erfahren Sie, wie gross Ihr Risiko für Bluthochdruck ist.

BMi berechnen auf der Website der schweizerischen adipositas-stiftung: www.saps.ch, rubrik «tests»

FOTOS: PDESIGN/FOTOLIA.COM, FOODCOLLECTION (2), RRF/FOTOLIA.COM, SASCHA BURKARD/FOTOLIA.COM, FRIEDBERG/FOTOLIA.COM

kaffee führt zu einem geringen Blut-

Neben der Ernährung und Lebensführung beeinflussen aber auch genetische Fakto­ ren den Blutdruck eines Menschen, wahr­ scheinlich sogar stärker als bislang ange­ nommen. Ein erstes Hochdruck­Gen wurde bereits Ende 2008 identifiziert. Jetzt haben Forscher der Johns Hopkins University in Baltimore elf weitere DNA­Sequenzen ent­ deckt, die den Blutdruck mitsteuern, 2010 könnte sich diese Zahl gar auf 50 erhöhen.

Die bisher entdeckten Genveränderungen sind nach Angaben der US­Forscher in der Bevölkerung weit verbreitet. Auch Hypertoniepatientin Ruth Wyss vermutet, dass ihre hohen Blutdruckwerte vererbt sind: «Schon mein Vater litt daran.» Seit einem halben Jahr nimmt die 66­Jäh­ rige Medikamente, Nebenwirkungen spürt sie keine. Für sein Erbgut kann niemand etwas. Hingegen hat es jeder Einzelne in der Hand, regelmässig den Blutdruck zu messen. Da­ rauf setzt die Schweizerische Herzstiftung, die Ende Mai eine nationale Blutdruck­ kampagne gestartet hat. Vom 2. bis 10. Juni kann man sich in zahlreichen Apotheken gratis den Blutdruck messen lassen. «Wir fordern die Leute dazu auf, künftig bereits ab dem 18. Lebensjahr einmal jährlich zur

eine Hypertonie; 60 Prozent aller Hypertoniker sind auch übergewichtig. Aufschluss über das individuelle Risiko gibt  der Body-Mass-Index (BMI). Ein BMI von  20 bis 25 gilt als normal, ab BMI 30 spricht  man von krankhaftem Übergewicht.

Entwicklung einer Hypertonie. Kochsalz  erhöht die Blutmenge und die Bereitschaft der Blutgefässe zur Verengung.

Die Hochdruck-Gene werden entdeckt

der Bevölkerung in der Schweiz  waren 2007 übergewichtig.   Bei den Männern ist der Anteil   höher (37,6 Prozent) als bei den  Frauen (20,8 Prozent).

Selbsttest: Wie hoch ist Ihr Bluthochdruck-Risiko?

Massnahmen

Übergewicht ist der häufigste Auslöser für  Bei krankhaftem Übergewicht

Fotos: pdesiGn/Fotolia.coM, Foodcollection (2), rrF/Fotolia.coM, sascHa BUrkard/Fotolia.coM, FriedBerG/Fotolia.coM

im Labor eruierten Werte sind gerade auf der Grenze. Das passt ins Bild, denn die Risikofaktoren sind oft die gleichen: Wer Übergewicht hat, lagert überschüssiges Blutfett (Cholesterin) an den Gefässwän­ den an. Das kann zu Arteriosklerose und deren gefürchteten Folgen führen. Auch der Blutzucker und damit das Diabetes­ risiko sind oft an Übergewicht gekoppelt. Dieses wiederum entsteht durch Ernäh­ rungsgewohnheiten, die auch den Blut­ druck nach oben treiben, nämlich durch salz­ und fettreiches Essen, etwa Fast Food. Bei vielen ist Übergewicht eine Folge des täglichen Stresses. Und wer dick ist, bewegt sich weniger. Niemand schiebt gern über­ flüssige Kilos durch die Gegend, da raucht man zur Entspannung doch lieber eine Zigarette. Es ist ein einziger Teufelskreis.

Beobachter

11|2009

FOTO:

Foto:

Sehr hohes Risiko für Bluthochdruck Empfehlung: umfassende Lebensstiländerung dringend notwendig. Regelmässige Blutdruckkontrolle/(Selbst-)Messung.

Die Volkskrankheit Bluthochdruck bedeutet für die Pharmaindustrie das grosse Geschäft. Allein in der Schweiz werden laut Markus Ziegler, Projektleiter Medikamente bei Santésuisse, zulasten der Grundversicherung Blutdrucksenker im Wert von etwa 600 Millionen Franken abgerechnet. Fast jedes Medikamente produzierende Unternehmen, das Rang und Namen hat, will sich von diesem fetten Kuchen ein Stück abschneiden: AstraZeneca, Bayer, Boehringer Ingelheim, Bristol-Myers Squibb, MSD (Merck Sharp & Dohme-Chibret), Novartis, Pfizer, Sanofi-Aventis, Solvay und viele andere. Rund 60 verschiedene Medikamente sind auf dem Markt. Und die Pharmaunternehmen sponsern auch die Schweizerische Hypertonie-Gesellschaft. Ohne diese Unterstützung, sagt Präsident Jürg Nussberger, wären wissenschaftliche Projekte oder viele Weiterbildungsveranstaltungen kaum zu realisieren. Die Medikamentenhersteller unternehmen aber noch mehr, um die Ärzte – die die

QUELLE: MARTIN MIDDEKE: «BLUTHOCHDRUCK SENKEN OHNE MEDIKAMENTE»; TRIAS, 2005

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IDEENBUCH

Beobachter  99

Und so machens andere...

z.B. Neon

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z.B. Psychologies

z.B. Zeit campus

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23. Rätsel

Ziel: Leser zum Mitmachen bewegen, unterhalten und gleichzeitig noch etwas lernen. Witzig-ironischer Zugang, eher fĂźr leichte Stoffe geeignet.

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102 RÄTSEL

9 | 2009

86 familie

Beobachter

Die Rechtslage im Hafen der Ehe «Das Leben miteinander teilen» – was schön klingt, kann juristisch betrachtet eine komplizierte Sache sein. Testen Sie Ihr Wissen zu den häufigsten rechtlichen Fragen, die sich im Eheleben stellen. Text: Karin von Flüe

V

iele Leute unterliegen tückischen Halbwahrheiten oder gar blanken Irrtümern, wenn es um rechtliche Angelegenheiten zur Ehe geht. Finden Sie die richtige Antwort zu den häufigsten Fragen, die das Beobachter-Beratungszentrum erreichen. Nur jeweils eine der vorgeschlagenen Antworten ist korrekt.

Frage 1: Schulden vor der Heirat Mein Bräutigam hat Schulden. Wie lässt sich verhindern, dass ich nach der Heirat dafür aufkommen muss? a Sie müssen vor der Ehe einen Vertrag auf Gütertrennung abschliessen. b Sie müssen gar nichts unternehmen. Eheleute haften nie für die vorehelichen Schulden des Partners. c Leider können Sie nichts vorkehren. Nach der Heirat haften Eheleute als Wirtschaftsgemeinschaft solidarisch für alle Schulden.

Frage 2: Geheimnis Lohn Meine Frau behauptet, sie müsse mir nicht sagen, was sie verdient. Stimmt das? a Nein. Sie muss Ihnen jederzeit Auskunft geben. Das gilt punkto Einkommen, Vermögen und Schulden. b Das stimmt, solange Sie zusammenleben. Sollte es zu einer Trennung oder gar Scheidung kommen, muss sie umfassend Auskunft erteilen. c Ihre Frau darf die Auskunft nur verweigern, wenn Sie beide in einem Ehevertrag die Gütertrennung vereinbart haben.

Frage 3: Haus und Trennung Wir wohnen im Haus meines Mannes. Stimmt es, dass ich ausziehen müsste, wenn es mal zur Trennung käme? a Ja, sicher. Wenn Ihr Mann allein im Grundbuch als Eigentümer eingetragen ist, bestimmt er auch allein, wer in seinem Haus wohnt.

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b Im Streitfall bestimmt das Gericht, wer während der Trennung in der Familienwohnung bleiben darf. Die Eigentumsverhältnisse spielen keine Rolle. c Bei einer kurzen Ehe, die noch nicht länger als fünf Jahre dauert, sind Sie leider überhaupt nicht geschützt. Danach müsste Ihr Mann wenigstens die Mietkosten für eine Ersatzwohnung übernehmen.

Elvis als Brautführer? Romantik ist wichtig, aber leider

nicht das einzige Kriterium für ein faires Eheleben.

Frage 4: US-Blitzhochzeit Meine Freundin plant, ihren Partner in den Ferien in Las Vegas zu heiraten. Würde eine solche Blitzheirat in der Schweiz anerkannt? a Das ist nur Show. Die beiden erhalten zwar ein hübsches Ehezertifikat, aber rechtlich verbindlich ist die Ehe nicht. b In Las Vegas kann man gültig eine solche Blitzheirat vollziehen. Die Schweiz anerkennt diese Zeremonie aber nicht. Ihre Freundin und ihr Partner würden daher in den USA als verheiratet und in der Schweiz als ledig gelten. c Wenn die beiden in einer vom USBundesstaat Nevada anerkannten Hochzeitskapelle heiraten, wovon es in Las Vegas einige gibt, würden die beiden auch nach Schweizer Recht als verheiratet gelten.

Frage 5: Ersparnisse und Erben Unser gesamtes Vermögen haben wir wäh­ rend der Ehe aus unseren Löhnen gespart. Meine Freundin behauptet, wir könnten in einem Ehevertrag regeln, dass diese Erspar­ nisse beim Tod eines Ehepartners ganz dem überlebenden anderen zukommen. Könnte unsere Tochter wirklich keinen Pflichtteil fordern? a Den Pflichtteil der Tochter können Sie mit einem Ehevertrag legal umgehen. Das klappt aber nur gegenüber ge-

meinsamen Kindern und nur für Vermögen, das wie in Ihrem Fall zur Errungenschaft gehört. b Nachkommen haben immer einen Pflichtteil zugut. Müssen sie mit dem überlebenden Ehepartner teilen, sind das im Minimum drei Achtel des ehelichen Vermögens. c Wenn die Tochter nach dem Tod eines Elternteils den Ehevertrag innert eines Jahres anficht, kann sie ihren Pflichtteil fordern. Verpasst sie diese Frist, gilt der Ehevertrag.

Frage 6: Pensionskasse Meine künftige Frau und ich wollen ver­ hindern, dass unser Pensionskassenkapital bei einer Scheidung hälftig geteilt wird. Was ist zu tun? a Sie müssen mit Ihrer Braut zum Notar gehen und dort in einem Ehevertrag Gütertrennung vereinbaren. b Leider können Sie nichts vorkehren. Sollte es zur Scheidung kommen, können Sie immerhin in der Scheidungskonvention gegenseitig auf die Teilung verzichten. Sie haben aber keine Garantie, dass das Gericht den Verzicht zulässt. c Sie können bei einem Anwalt eine vorsorgliche Scheidungskonvention ausarbeiten und darin die Teilung der Pensionskassenguthaben verbindlich ausschliessen.

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IDEENBUCH

Beobachter  103

Und so machens andere...

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