INFO 2/2019 – Geschichte und Erinnerung

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METHODEN

INFO DPJW NR. 2/2019

Humanität und unteilbare Menschenwürde – dies sind Kerngedanken für menschliches Miteinander, die in Deutschland in Artikel 1 des Grundgesetzes und in Artikel 30 der polnischen Verfassung festgehalten sind. Es war vor allem die Verbrechenserfahrung im 20. Jahrhundert, die eine internationale Verankerung allgemeiner Menschenrechte nach sich zog, die heute eine wesentliche Grundlage des Zusammenlebens auch in Deutschland und Polen bildet (und weiterhin bilden sollte). Ein durch junge Menschen während eines Gedenkstättenbesuchs verinnerlichtes Verständnis der Geschichte des vergangenen Jahrhunderts kann einen Ausgangspunkt bilden für „historisches Denken“ (Bodo von Borries): Ein Denken, das aus der geschichtlichen Erfahrung gewachsen ist, statt „von oben“ oktroyiert worden zu sein – auch dies eine Erkenntnis, die manchmal in der pädagogischen Praxis zu kurz kommt.

Die Chancen Der Aufenthalt in einer KZ-Gedenkstätte kann jungen Menschen ein Verständnis davon vermitteln, „was nicht geschehen darf“. Er kann das heute kaum Vorstellbare begreifbarer machen: Vor nur wenigen Jahrzehnten führten in Europa rassistische und antisemitische Vorstellungen zu millionenfachem Mord. Die Verbrechen wurden begangen von Deutschen und in deutscher Verantwortung. Unterstützung fanden sie dabei unter ihren Verbündeten und in unterschiedlichem Maß bei Menschen in den von den Deutschen besetzten Ländern. Die Leitlinien einer sich heute an der Diversität ihrer Besucher/-innen orientierenden Gedenkstättenpädagogik1 dienen der Auseinandersetzung mit komplexen historischen Sachverhalten, um ein kritisches und gegenwartsrelevantes Nachdenken über die Menschheitsverbrechen der Nationalsozialistinnen und Nationalsozialisten zu ermöglichen. Dies gilt auch für internationale Begegnungen, bei denen durch

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den multiperspektiven Blick auf Geschichte und die Herausbildung von Sensibilität für kollektive (nationale) Narrative und Befindlichkeiten zusätzlich große Chancen hierfür bestehen. Es geht um ein besseres Verständnis des anderen.2 Nicht nur am Ende des Besuchs kann eine Gedenkstätte ein Ort sein, der Menschen jeden Alters darüber nachdenken lässt, wie sie das Leben in Europa zukünftig gestalten wollen, aber auch, ob es wichtig ist, dieser Geschichte weiterhin, z. B. in einem deutsch-polnischen Dialog, zu erinnern.3

Wie kann dies gelingen? Es ist klar, dass nicht alle oben aufgeführten Punkte während eines Projektes gleichermaßen Berücksichtigung finden. Daher ist die Vorbereitung der Teilnehmenden auf den Besuch unter Berücksichtigung

FOTOS: GEDENKSTÄTTE BUCHENWALD

KZ-Gedenkstätten als Lernort


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