Die Lehre von der Struktur und Form (Morphologie) des menschlichen Körpers
Die Lehre von der Funktion (physis, griech.: Natur; logos, griech.: Lehre). Aufgabe der Pyhsiologie ist es, die Funktion des Körpers zu ergründen und zu beschreiben.
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Der menschliche Körper besteht zu 96% aus lediglich 4 Elementen.
Weitere 3% des menschlichen Körpers bestehen aus 4 weiteren Elementen.
Kohlenstoff (C) Sauerstoff (O) Wasserstoff (H) Stickstoff (N)
Kalzium (Ca) Phosphor (P) Kalium (K) Schwefel (S)
1% verteilt sich auf andere Elemente wie z. B. Eisen, Magnesium, Selen, Kupfer
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Zytologie: die Lehre von den Zellen “Die Zelle ist die kleinste selbstständig noch lebensfähige und vermehrungsfähige Einheit des Organismus“ Ohne Zellen sind Wachstum, Empfindung, Fortpflanzung und Bewegung nicht möglich. Durch Zusammenschluss vieler Zellen kommt es zum Bau der Organe und des menschlichen Körpers.
Histologie: die Lehre von den Geweben (mikroskopische Anatomie)
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Zellarten: Epithelzelle Bindegewebszelle (Knochen-, Knorpelzellen) Muskelzelle Nervenzelle Eizelle (= größte menschliche Zelle; ca. 0,15mm sind gerade noch mit dem bloßen Auge sichtbar) Samenzelle
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Grundstrukturen aller Körperzellen Zellmembran Zytoplasma Zellorganellen Zellkern
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1. Zellmembran: reguliert den Durchtritt von Stoffen; bestimmt, welche Stoffe in die Zelle eintreten und welche sie verlassen.
Definition: Die Zellmembran besteht aus einer Lipiddoppelschicht (= Fettdoppelschicht). Die fettlöslichen Anteile (Fettsäuren) sind einander zugekehrt. Die wasserlöslichen Anteile grenzen an die Innen- bzw. Außenseite der Zellmembran. 2011-08 Dr. René Schnalzer
Die Zellmembran trennt extrazellulären Raum.
den
intrazellulären
gegen
den
Die Lipiddoppelschicht wird von Proteinen (= Eiweiß) durchsetzt. Diese Eiweißmoleküle haben vielfältige Funktionen: sie dienen als Poren dem Durchtritt von Wasser und Salzen als Rezeptorproteine: Bindungsstellen für Hormone und Enzyme ( selektive Aufnahme von Substanzen in die Zelle) Hormone = Botenstoffe Enzyme = Stoffe, die chemische Reaktionen in lebenden Organismen beschleunigen
Kontakt mit benachbarten Zellen 2011-08 Dr. René Schnalzer
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Die Zellaußenseite der Membranproteine wird von einer dünnen Schicht Zuckermoleküle (Kohlenhydrate) überzogen die sog. „Glykocalix“ Über die Glykokalix können Zellen einander als körpereigen oder körperfremd „erkennen“ das „Türschild“ der Zelle.
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Sobald sich Zellen berühren, bilden sich innerhalb der Membranen spezialisierte Zonen, die Zellkontakte.
Desmosomen (Haftverbindungen 2,3): verbinden Zellen miteinander und verleihen mechanische Stabilität Tight junctions (dichte, undurchlässige Verbindungen 1): dichten den Interzellularraum gegen innere und äußere Oberflächen ab Gap junctions (kommunizierende Verbindungen 4): Übertragung elektrischer Impulse
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2. Zytoplasma
Definition: Das von der Zellmembran umgebene Plasma
Aufbau: Das Zytoplasma setzt sich zusammen aus dem Grundplasma (Zytosol): 70% wässrige Salzlösung, Proteine (Zytoskelett), Lipiden und Mineralien. Paraplasma (= Zytoplasmaeinschlüsse): Hierbei handelt es sich um Einlagerungen ins Zytoplasma, die entweder in der Zelle selbst entstanden sind (Stoffwechselschlacke), oder von außen aufgenommen wurden (phagozytiertes Material). Zellorganellen
3. Zellorganellen (= Organe der Zellen):
Mitochondrien (= Kraftwerke der Zelle) Ribosomen (= Eiweißherstellung) Das Endoplasmatische Retikulum (= Transportsystem) Raues ER Glattes ER
Der Golgi Apparat (= Lagerung und Versand von reifen Proteinen) Die Lysosomen (= Verdauung)
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Mitochondrien („Kraftwerke der Zelle“) Kleine 0,2-2,5 Mikrometer lange, Gebilde, die in wechselnder Menge in allen kernhaltigen Zellen vorkommen (Prüfungsfrage: auch im Erythrozyten??)
Anzahl ist abhängig vom Energiebedarf der Zelle In Zellen mit hohem Energiebedarf (z. B. Herzmuskelzellen) ist die Mitochondrienzahl sehr hoch.
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Zellen nehmen zu ihrer Energieversorgung Glucose auf. Sie wird von Eukaryoten im Cytoplasma und in den Mitochondrien vollständig zu Kohlenstoffdioxid und Wasser oxidiert. Reaktion: Glukose (= Kohlenhydrate) + Sauerstoff wird zu Kohlendioxid und Wasser verbrannt. Dabei wird Energie frei. Diese für alle Stoffwechselprozesse notwendige Energie in Form eines biologischen Brennstoffs nennt man: Adenosintriphosphat (ATP). ATP wird u.a. benötigt für: Den Transport von Stoffen durch die Zellmembran Die Synthese von Eiweiß und anderen Zellbestandteilen Die Bewegung (Kontraktion) von Muskeln 2011-08 Dr. René Schnalzer
Ribosomen (= Ort der Eiweißsynthese= Proteinbiosynthese)
Ribosomen bestehen Nukleinsäure und Protein
aus
Sie bestehen aus 2 Untereinheiten die im Nukleolus des Zellkern gebildet, und im Zytoplasma zusammengebaut werden. Auf dem ELMI-Bild sind die Ribosomen als schwarze Partikel zu sehen, die an einem Faden aufgereiht sind. Dieser Faden ist die Kopie des Bauplans zur Herstellung eines Eiweißes und die Ribosomen arbeiten gleichzeitig daran. Die Bauplankopie wird mRNA genannt. Im unteren Teil des Bildes sind ebenfalls Ribosomen zu sehen, bei denen ein Faden seitlich weg steht. Diese Fäden sind wachsende Proteinmoleküle.
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Das Endoplasmatische Retikulum (ER) Durchzieht das Zytoplasma in Form von röhren- und bläschenförmigen Strukturen. Es unterteilt das Zellinnere im Sinne einer Kompartimentierung und ermöglicht entlang seiner Hohlräume den intrazellulären Stofftransport. Kommt in allen kernhaltigen Zellen vor. 2 Arten Raues ER Glattes ER Je nach Zelltyp überwiegt eine der beiden Arten 2011-08 Dr. René Schnalzer
Raues ER Auf der dem Zytoplasma zugewandten Membranseite von Ribosomen besetzt Kommt ausgeprägt in Zellen mit starker Proteinsynthese vor z. B. in Pankreaszellen, Leberzellen
Glattes ER Ribosomen fehlen (Zucker- und Fettstoffwechsel) Kommt ausgeprägt in Zellen vor, die Lipide und Steroide synthetisieren. z.B. Nebennierenrinde
Bedeutung beim Abbau von Giften und Fremdstoffen (z. B. Enzyminduktion bei der Gabe von Barbituraten) 2011-08 Dr. René Schnalzer
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Der Golgi Apparat (= Bahnhof der Zelle) System von Membransäckchen (circa 5-10 Stück), die in Stapeln übereinander liegen.
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Funktion: Ergänzung der Zellmembran Produktion von Lysosomen Modifikation der vom ER gelieferten Proteine in eine „exportierbare“ Form Verteilung der reifen Proteine
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Die Lysosomen (= Verdauungsorgane = Müllabfuhr der Zelle)
Mehr oder weniger kugelförmige Bläschen (0,25-0,5 Mikrometer), die von einer Membran umschlossen sind und verdauende Enzyme (pH 5) enthalten. Funktion: Verdauung und Recycling von zelleigenen, überalterten, nicht mehr funktionstüchtigen Zellorganellen oder von aufgenommenen körperfremden Stoffen
So werden z. B. aus den Lipiden die Fettsäuren freigesetzt und aus den Proteinen die Aminosäuren…
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Wird die Lysosomenmembran geschädigt (z. B. durch eine große Dosis an UV- oder Röntgenstrahlen oder bei eitrigen Geschwüren) treten die Enzyme in das Zytoplasma über.
Folge ? lokale Gewebsautolyse durch freigesetzte Enzyme
Nach dem Tod lösen sich die Membranen ebenfalls auf ( Autolyse)
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4. Zellkern (Nucleus)
Alle Zellen des menschlichen Körpers mit Ausnahme (!) reifer Erythrocyten haben einen Zellkern. Funktion: Träger der gesamten genetischen Information (Chromosomen) Steuerungszentrum des Zellstoffwechsels
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Zellkern-Aufbau: Kernhülle (2 Membranen) - begrenzt den Kerninhalt (Karyoplasma) gegen das umgebende Zytoplasma Zwischen den Doppelmembranen besteht ein schmaler Spalt, der perinukleäre Raum; dieser steht mit dem endoplasmatischen Retikulum in Verbindung. Eine Kommunikation zwischen Karyoplasma und Zytoplasma ist durch Kernporen möglich.
Chromatin: im Karyoplasma finden sich v.a. die Chromosomen, die in ihrer Gesamtheit als Chromatin bezeichnet werden. Die lichtmikroskopisch sichtbaren Kernkörperchen (=Nukleolus): rundliche Gebilde enthalten die Gene für ribosomale RNA. Hier werden die Untereinheiten der Ribosomen gebildet, welche durch die Kernporen ins Cytoplasma gelangen. 2011-08 Dr. René Schnalzer
Nur während der Zellteilung werden die Chromosomen (46 Stück beim Menschen) sichtbar.
Y-Chromosom (rechts) und X-Chromosom (links) 10.000fach vergrößert 2011-08 Dr. René Schnalzer
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Die meisten Zellen verfügen nur über einen Zellkern. Es gibt jedoch Ausnahmen.
Die Form der Zellkerne ist sehr variabel. Sie steht in der Regel in enger Beziehung zur Zellform, insofern haben längliche Zellen auch längliche Zellkerne, kubische oder kugelige Zellen haben aber runde Zellkerne.
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Eigenschaften der Zelle: Wachstum Vermehrung Stoffwechsel Reizbarkeit Regeneration
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Zellteilung (Mitose):
Bei der Mitose teilt sich die Zelle in identische, erbgleiche Tochterzellen. Voraussetzung: Verdoppelung der DNA.
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Definition: Gewebe sind ein Verband von Zellen, wobei die Zellen denselben Aufbau und dieselbe Funktion haben. Gewebearten:
Epithelgewebe Binde- und StĂźtzgewebe Muskelgewebe Nervengewebe
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Zellverbände, die sowohl die äußeren, als auch die inneren Oberflächen und die Gefäßinnenfläche auskleiden. Epithelgewebe ist vom darunter liegenden Bindegewebe durch eine Basalmembran getrennt.
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Wir unterscheiden nach Aussehen der Zellen: platte Zellen kubische (= würfelförmige) Zellen hochprismatische Zellen (= Zylinderepithel)
Wir unterscheiden nach der Funktion der Epithelien: Oberflächenbildende Epithelien Drüsenepithelien Sinnesepithelien
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Wir unterscheiden nach Anordnung der Zellen: Einschichtiges Epithel Auskleidung von Gefäßen und Körperhöhlen
mehrschichtige Epithelien verhornt: gesamte Oberhaut unverhornt: Mundhöhle, Ösophagus, Vagina
Mehrreihige Epithelien Luftwege von der Nasenhöhle bis hinunter in die Bronchien
Mehrschichtig verhornt (Fingerbeere)
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mehrreihige Epithelien (z. B. respiratorisches Flimmerepithel) Wie beim einschichtigen Epithel sitzen alle Zellen der Unterlage auf. Die Zellkerne liegen in verschiedenen Höhenstufen Nicht alle Zellen erreichen die Epitheloberfläche.
Mehrreihiges Zylinderepithel = Hochprismatisches Flimmerepithel des Atmungstraktes 500x vergrößert 2011-08 Dr. René Schnalzer
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hochprismatisches Flimmerepithel des Atmungstraktes
Mehrreihiges Zylinderepithel = hochprismatisches Flimmerepithel des Atmungstraktes ELMI-Aufnahme
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Einschichtiges hochprismatisches Epithel (= Zylinderepithel): Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes Ellipsoide Zellkerne
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Einschichtiges Plattenepithel Alle Zellen sitzen der Unterlage auf
Einschichtiges, isoprismatisches Epithel
Einschichtiges, hochprismatisches Epithel (links Flimmerepithel)
Lungenbläschen, Brust, Bauchfell, Endothel Innenschicht der Gefäße
Drüsenausführungsgänge
Ohne: Gallenblase, Darmkanal Mit: Atemwege
Mehrreihiges, hochprismatisches Epithel (Flimmerepithel)
Nasenschleimhaut
Alle Zellen sitzen der Unterlage auf Die Zellkerne liegen in verschiedenen Höhenstufen Nicht alle Zellen erreichen die Zelloberfläche
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Mehrschichtiges Übergangsepithel
Harnblase, Harnleiter, Nierenbecken
Mehrschichtiges, unverhorntes Plattenepithel
Mundhöhle, Speiseröhre, Stimmbänder, Vagina und Muttermund
Mehrschichtiges, verhorntes Plattenepithel
Äußere Haut
Nur die unterste Zellschicht ruht auf der Basalmembran!
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AUFGABEN DER EPITHELIEN ALLGEMEIN Schutz z. B. durch Bildung von Hornsubstanz an der Außenschicht des mehrschichtigen Deckgewebes wird der Körper gegen Austrocknung, Temperaturunterschiede und Krankheitserreger geschützt.
Transport Die an der Oberfläche der Zelle befindlichen Flimmerhaare können durch ihre Beweglichkeit kleine Stoffteilchen abfangen und weiterbefördern (Reinigung der Atemluft von Staubkörnchen).
Stoffaufnahme (Absorption)
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Stoffabgabe (Sekretion, Exkretion) Drüsenfunktion: Produktion und Abgabe von bestimmten Stoffen an die Oberfläche oder in die Blutbahn. Abgabe an innere oder äußere Oberflächen = Drüse mit äußerer Sekretion (exokrin): Magensaft, Pankreassaft, Schweißdrüse, Tränendrüse,... Abgabe direkt in die Blutbahn = Drüse mit innerer (endokriner) Sekretion (= Hormondrüse): Hypophyse, Schilddrüse, Pankreas, Nebennieren...). Hormone sind Botenstoffe, die durch die Blutbahn in den gesamten Organismus gelangen.
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Erregbarkeit Alle Zellen sind erregbar. Zellen mit einer besonders großen Erregbarkeit heißen Sinneszellen (z. B. Riechzellen in der Nase...).
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Definition der Organe
“Aus Zellen und Geweben zusammengesetzte Teile des Körpers, die eine Einheit mit bestimmter Funktion bilden.”
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Oberhaut (Epidermis)
Mehrschichtig verhorntes Plattenepithel
Die Hautzellen werden in der Keimschicht (unterste Schicht) gebildet, wandern nach außen und verhornen dabei.
Die verhornten Zellen werden ständig abgeschilfert.
Der normale tägliche Verlust von Epithelzellen beträgt ca. 10 g.
Die Oberhaut besitzt keine Gefäße, wohl aber freie Nervenendungen, die bis zur verhornenden Schicht reichen (die verhornte Schicht selbst ist schmerzlos).
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Oberhaut (Epidermis) Die äußerste Schicht der Epidermis beinhaltet folgende Funktionen:
Schutz gegen Schutz gegen Schutz gegen Schutz gegen Schutz gegen Schutz gegen
Umwelteinflüsse Mikroorganismen eindringende Kälte (Horn = schlechter Wärmeleiter) Wärmeabstrahlung von innen Verdunstung (bei trockenem Klima) Säure
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Die Drüsen und unsere Bakterienflora der Haut umgeben die Hautoberfläche mit einem Säuremantel, der wiederum einen Schutz gegen chemische und bakterielle Verunreinigungen darstellt. Zu häufiges Waschen mit oder ohne aggressive Waschmittel kann diesen schützenden Säuremantel auflösen. Damit sind Tor und Tür offen für Krankheitserreger wie Pilze, Bakterien, Viren, etc. , die sich an der Haut festsetzen können.
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Dermis (Lederhaut, Corium):
Die Lederhaut besteht hauptsächlich aus kollagenen und elastischen Fasernetzen (Fibrillen), die dehnbar sind. Bei starker Dehnung der Haut (Schwangerschaft, Fettleibigkeit) können diese Fasernetze reißen. Es entstehen Narben (Schwangerschaftsstreifen) im Gewebe (bläulich - silbrig).
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Dermis (Lederhaut, Corium): Die Dehnbarkeit der Haut ist nicht nach allen Seiten gleich groß. Es bestehen markante Zugrichtungen - die sogenannten Spaltrichtungen der Haut. Liegt nun eine Verletzung oder Narbe quer zur Spaltrichtung, kann es zu einem Klaffen der Wunde führen (andernfalls schließt sich die Wunde von selbst).
Weiters findet man in der Lederhaut von außen nach innen: Nervenendorgane (z. B. Tastkörperchen) feinste Blut- und Lymphgefäße Nerven und Gefäße Außerdem findet man Schweißdrüsen, Talgdrüsen und Haarfollikel. 2011-08 Dr. René Schnalzer
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Unterhaut (Subcutis)
Diese ist nicht scharf von der Lederhaut abzugrenzen. Sie besteht aus: aufgelockerten Faserbündeln, eingebettet in Fettgewebe (Baufett - Speicherfett).
Dieses Fettgewebe hat wichtige Funktionen: Schutz gegen mechanische Stöße (Polsterfunktion) Schutz gegen Kälte Speicherfunktion
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Bauchhaut
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Die eintreffenden UV-Strahlen veranlassen Melanozyten Zur Melaninbildung:
Melanin legt sich wie ein Schirm über den Zellkern, um diesen vor den UVStrahlen zu schützen.
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Die Drüsen der Haut: Schweißdrüsen: Sie sind in unterschiedlicher Anzahl über den Körper verteilt. Die größte Dichte befindet sich an den Handtellern und Fußsohlen. Die Drüse liegt bis in die Unterhaut und endet in der Schweißpore. 1 Liter Schweiß enthält bis zu 20 g Salze. Diese Flüssigkeitsausscheidung unterstützt die Nierentätigkeit. Funktion: Temperaturregulation, Säureschutzmantel 2011-08 Dr. René Schnalzer
Die Drüsen der Haut:
Talgdrüsen: Diese Drüsen münden in den Haarfollikel (=Haarbalg) Sie sind gleichmäßig über den Körper verteilt. Der Hauttalg ist eine Art Fett macht die Körperoberfläche geschmeidig und schützt vor Austrocknung.
Zusammen mit den Absonderungen der Schweissdrüsen bildet der Talg eine chemische Schutzschicht (Säureschutzmantel). 2011-08 Dr. René Schnalzer
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Talgdrüse, HE; Endstück mit zahlreichen talghaltigen Drüsenepithelzellen
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Die Drüsen der Haut:
Duftdrüsen: Diese haben entwicklungsgeschichtliche Bedeutung - vgl. “Duftnoten setzen”, “Jemanden nicht riechen können”.
Axilla (semidünn), HE; weitlumige Endstücke einer Duftdrüse
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Musculus arrector pili
Funktionen und Aufgaben der Haut Der Temperatursinn der Haut: Die Kalt- und Warmpunkte Hautoberfläche verteilt.
sind
ungleichmäßig
auf
der
An Händen und Füßen finden wir mehr, am Rücken beispielsweise weniger.
Hauttemperatur 31-36 Grad Celsius = Indifferenzzone > 45 Grad Celsius = Hitzeschmerz < 17 Grad Celsius = Kälteschmerz
Die Kerntemperatur (36,5 – 37 Grad Celsius) im Inneren des Menschen muss konstant bleiben!
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Wärmeregulation Der Organismus schützt sich vor Unterkühlung wie folgt: Bei kalter Außentemperatur: VASOKONSTRIKTION: die Blutgefäße der Haut ziehen sich zusammen, die durchströmende Blutmenge wird dadurch geringer und der Wärmeverlust kleiner. WÄRMEPRODUKTION: der Organismus erzeugt mehr Wärme Der Um- und Abbau von Nahrungsstoffen ist ein Verbrennungsvorgang, bei dem Wärme frei wird. Wärme ist hier also ein Nebenprodukt der Stoffwechselvorgänge, ähnlich der Abwärme eines kalorischen Kraftwerkes. Wenn wir frieren, kommt es zu feinen, rasch aufeinander folgenden Muskelkontraktionen (Zittern der Skelettmuskulatur „Schüttelfrost“) keine willentliche Beeinflussung möglich 2011-08 Dr. René Schnalzer
Bei hoher Außentemperatur VASODILATATION Wärmeabstrahlung VERDUNSTUNG durch Haut und Lungen (Ausatmungsluft) Kann der Körper bei hoher Außentemperatur z. B. nicht genügend Wärme abgeben, hat er noch ein weiteres Hilfsmittel, einen Wärmestau
zu verhindern. Es kommt zu einer erhöhten Schweißabgabe. Die feuchte Haut leitet die Wärme besser ab (Wasser hat, ein besseres Wärmeleitvermögen). Durch die Verdunstungskälte wird der Haut weiter Wärme entzogen. 2011-08 Dr. René Schnalzer
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Nägel
Die Nägel sind flache Hornplatten. Sie weisen oft Deformationen, Rissigkeit und Pilzbefall (Mykosen) auf.
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Nägel
Die Nägel sind flache Hornplatten. Sie sind für den Masseur insofern von Bedeutung, da sie oft Deformationen, Rissigkeit, Pilzbefall (Mykosen) aufweisen. Gerade am Fuß können diese Deformationen zu Druckstellen an Reflexpunkten führen und das Wohlbefinden des Kunden erheblich beeinträchtigen (Fußreflexzonenmassage). Der Masseur wird in solchen Fällen mit dem Hausarzt, dem Fußpfleger bzw. Kosmetiker zusammenarbeiten.
Nagelpsoriasis
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Onychomykose
Wirkt eine sehr hohe oder tiefe Temperatur sehr lange auf die Haut ein, kommt es zu einer Lähmung der Blutgefäße. Es entsteht eine lang anhaltende Rötung der Haut - dies ist der erste Grad der Erfrierung, sowie der Verbrennung.
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Schmerzempfindung:
Die Schmerzrezeptoren sind ebenfalls nicht gleichmäßig über den Körper verteilt. Der Zweck der Schmerzempfindung ist der eines Warnsystems. Die Haut ist nicht nur passive Schutzhülle des Körpers, sondern als Fortsetzung des Inneren (Organe) zu sehen. Bei manchen Schmerzen kommt es zum ausstrahlenden Schmerz, dieser folgt nicht den segmentalen Zonen,
wie z. B. Angina pectoris (Brustenge, arteriosklerotische Verengung der Herzkranzarterien, Herzinfarkt) mit Ausstrahlung in den Arm.
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Das Kreislaufsystem ist aus mehreren Teilen aufgebaut. Zu diesen zählen:
das Herz das Blut die Blutgefäße die Blutkreisläufe sind in Form von zwei aufeinander geschalteten Kreisläufen angeordnet, wobei man den einen als
kleinen bzw. Lungenkreislauf, den anderen als großen bzw. Körperkreislauf bezeichnet.
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Das Zentrum und damit die gemeinsame Verbindungsstelle der Kreisläufe bildet hierbei das Herz, die Pumpstation des menschlichen Körpers.
Das Herz ist ein Hohlmuskel.
Das Herz pumpt das Blut durch den großen und kleinen Kreislauf.
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Im Mediastinum (= Mittelfell)
Untere Grenze: Zwerchfell
Vordere Grenze: Sternum
Seitliche Grenzen: Lungen
Hintere Grenze: Aorta, SpeiserĂśhre
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Das Herz ist funktionell mit zwei Pumpen ausgestattet, wobei man ein rechtes Herz und ein linkes Herz unterscheidet.
Rechtes und linkes Herz werden durch eine Scheidewand getrennt.
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Jede Herzhälfte ist wiederum unterteilt in einen Vorhof (Atrium) und eine Kammer (Ventrikel). Rechte Herzhälfte rechten Vorhof (Atrium dextrum) rechte Kammer (Ventriculus dexter) Linke Herzhälfte linken Vorhof (Atrium sinistrum) Kammer (Ventriculus sinister)
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Histologisch kann man die Herzwand in 4 Schichten einteilen
Endokard: einschichtiges Epithelgewebe, bildet Herzklappen Myokard: am dicksten am linken Ventrikel (circa 1cm) Epikard: fest mit der Muskelschicht des Herzens verbunden Perikard: Herzbeutel Das Epikard bildet gemeinsam mit dem Perikard den Herzbeutel, in dem sich das Herz reibungsfrei bewegen kann.
Das Myokard ist die eigentliche Herzmuskulatur mit ihrem Reizleitungssystem. Das Myokard HerzkranzgefäĂ&#x;en versorgt.
wird
von den (Koronararterien)
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Über große Gefäße ist das Herz mit den beiden Blutkreisläufen verbunden. Für den Körperkreislauf „Anschlüsse“ die
sind
diese
Hauptschlagader (Aorta), die obere Hohlvene (Vena cava superior) und die untere Hohlvene (Vena cava inferior).
Der Lungenkreislauf ist über den Lungenstamm (Truncus pulmonalis) und die Lungenvenen (Venae pulmonales) mit dem Herzen verbunden.
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Allgemein werden Gefäße, die das Blut vom Herzen weg führen Arterien, und Gefäße, die das Blut zum Herzen hin führen Venen genannt.
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Der rechte Vorhof erhält das Blut aus der unteren und oberen Hohlvene und gibt es an den rechten Ventrikel (Kammer) weiter. Von dort aus wird es durch die Pulmonalarterie (venöses Blut) zur Lunge gepumpt. In den linken Vorhof münden die 4 Pulmonalvenen (arterielles Blut). Das Blut wird weiter über die linke Kammer durch die Aorta in den Körperkreislauf gepumpt.
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Das Herz selbst wird durch zwei Herzkranzarterien (Arteriae coronariae) versorgt.
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Abgang der rechten Koronararterie
Beide Herzkranzarterien verlassen die Hauptschlagader (Aorta), direkt oberhalb der Aortenklappe.
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Somit wird gesichert, dass besonders sauerstoffreiches Blut das Herz während der Diastole versorgt.
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Das Endokard stellt die zarte Innenschicht dar und kleidet die Kammern und Vorhöfe aus. Es bildet auch die 4 Klappen: Segelklappen: zwischen Vorhöfen und Kammern Taschenklappen: zwischen Kammern und Arterien
rechts: Vorhof/Kammer (Segelklappe): Drei-Zipfelklappe (Trikuspidalklappe) Kammer/Lungenarterie (Taschenklappe): Pulmonalklappe
links: Vorhof/Kammer (Segelklappe): Zwei-Zipfelklappe (Mitralklappe) Kammer/Aorta (Taschenklappe): Aortenklappe
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Systole: Anspannungsphase, Kontraktions-, Auswurfphase
Diastole: Entspannungsphase, Ansaug-, Füllungsphase
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Systole: Anspannungsphase, Auswurfphase
Kammermuskulatur kontrahiert sich Alle Klappen sind zu Druck in der Kammer steigt Taschenklappen öffnen sich Blut wir in die Arterien ausgeworfen
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Diastole: Entspannungsphase, Füllungsphase
Kammermuskulatur erschlafft Alle Klappen sind zu Druck in den Kammern sinkt ab Segelklappen öffnen sich Blut fließt aus den Vorhöfen in die Kammern
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Sinusknoten: Reizbildung Frequenz 60-80/min., liegt im rechten Vorhof AV-Knoten: Frequenz 40-60/min. Reizleitungssystem leitet die Impulse in das Myokard und löst Herzkontraktionen aus Herzfrequenz: Anzahl der Schläge pro Minute Schlagvolumen: Menge des Blutes, das aus den Kammern in die Arterien ausgeworfen wird (circa 100ml).
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Der Druck, den das Blut auf die Gefäßwand ausübt, ist der Blutdruck. Der systolische Blutdruck ergibt einen Aufschluss darüber, mit welcher Kraft das Herz das Blut auswirft bzw. wie elastisch die Gefäßwände noch sind. Im Normalfall beträgt der systolische Blutdruck 120-129 mmHg und der diastolische 80-84 mmHg. Ab 140-159 mmHg / 90 – 99 mmHg: Hypertonie Grad 1
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Blutvolumen eines 70kg schweren Menschen = circa 5,5l Das Blut durchströmt den ganzen Körper und hat eine Reihe von Aufgaben zu erfüllen:
Transport der Nährstoffe und Stoffwechselprodukte Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid Abwehrfunktion Blutgerinnung Wärmetransport Verteilung von Enzymen und Hormonen im Körper
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Das Blut besteht aus:
Blutplasma 90% Wasser Plasmaeiweiß (darunter auch Stoffe zur Blutgerinnung und Abwehr) Nährstoffe (Aminosäuren, Fette, Glukose) Transportstoffe (Nahrungsstoffe, Harnstoffe, Immunkörper, Hormone, Enzyme u.a.) Ionen (Na, Ca, Mg, Fe, ...) Stoffwechselendprodukte Das Blutplasma ohne Fibrinogen, ein Gerinnungseiweiß, nennt man Blutserum.
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Blut enthält auch feste Bestandteile (Blutkörperchen)
Erythrocyten - „Rote Blutkörperchen“ Leukocyten - „Weiße Blutkörperchen“ Thrombocyten - „Blutplättchen“
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Funktion:
Sauerstofftransport (100ml Blut kann 20 ml Sauerstoff binden), Abtransport von Kohlendioxid aus dem Gewebe Die Erythrozyten verdanken ihre Farbe dem Farbstoff Hämoglobin (Hb). Hämoglobin bindet den Sauerstoff der Luft, wobei es gleichzeitig das in den Geweben aufgenommene Kohlendioxid abgibt.
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Von einer gemeinsamen Stammzelle ausgehend entwickeln sich die Blutkörperchen zu Roten Blutkörperchen (Erythrozyten), weißen Blutkörperchen (Leukozyten: unterteilt in Monozyten, Granulozyten und Lymphozyten) sowie den Blutplättchen (Thrombozyten)
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Bildung eines Fibrinnetzes
Es gibt 13 Gerinnungsfaktoren Bildung in der Leber (Vitamin K abh채ngig) Gerinnungsfaktoren befinden sich in inaktiver Form im Blut Bei Verletzung kaskadenartige Aktivierung
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Man kann im Körper je nach Aufgaben und Belastungen 3 verschiedene Gefäßtypen unterscheiden, wobei sie jedoch mehr oder weniger den gleichen Grundaufbau besitzen und letztendlich ineinander übergehen.
Arterien Kapillaren Venen
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Die Wandung der Arterien ist dick und stark, um dem systolischen Blutdruck standhalten zu können. Die Dicke ist vor allem auf die mittlere Muskelschichte zurückzuführen, welche die Menge des durchgelassenen Blutes regelt.
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Aufbau: Endothel (Einschichtiges Plattenepithel) Kräftige Muskelschicht mit elastischen Fasern Bindegewebsschicht zur Verankerung in der Gefäßumgebung
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Funktion: Bluttransport Arterien sind undurchlässig (kein Stoffaustausch) Die Muskelschicht kann das Gefäß erweitern oder verengen und damit die Durchblutung steuern Blutdruckregulation
Als Arterien werden diejenigen Gefäße bezeichnet, die das Blut vom Herzen weg führen. Fast alle Arterien führen sauerstoffreiches Blut. AUSNAHME(!): Die Lungenarterie (A.pulmonalis) führt „venöses“, also sauerstoffarmes Blut.
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Die Arterien werden im Durchmesser zur Peripherie hin immer kleiner, bis sie in das weit verzweigte Kapillarsystem einmünden. Im Querschnitt der Kapillare hat gerade ein Erythrocyt Platz. (Erythrocyt; Durchmesser um 7,5 µm).
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Funktion: Stoff- und Gasaustausch zwischen dem Blut und dem Gewebe
Dementsprechend muss die Wandung sehr dünn sein. Sie besteht in diesem Bereich des Gefäßsystems nur noch aus einer dünnen Endothelschichte und etwas Bindegewebe. Aufbau: Endothel+Basalmembran
Das Blut fließt aus den Kapillaren in kleinste Venolen ab.
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Aus den Kapillaren ins Gewebe treten:
Sauerstoff Nährstoffe Hormone Wasser Mineralstoffe Vitamine
Aus dem Gewebe in die Kapillaren treten: Kohlendioxid Wasser Stoffwechselendprodukte
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Die Venen entspringen sozusagen aus dem Kapillarsystem, sammeln das nährstoff- und sauerstoffarme Blut und leiten es Richtung Herzen. Venen sind Gefäße, die das Blut zum Herzen führen. AUSNAHME: Die Lungenvenen führen sauerstoffreiches Blut!
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Sie sind dünnwandiger als die Arterien und besitzen nur wenige Muskelfasern. Aufbau der Wand: Endothel (bildet an unterer Venenklappen) lockere Muskelschicht Bindegewebe
Extremität
Taschenklappen
=
Auf das Blut in der Vene wirken in erster Linie zwei Kräfte: Die Sogwirkung des Herzens Die Schwerkraft
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Wir unterscheiden: Großer Kreislauf oder Körperkreislauf Kleiner Kreislauf oder Lungenkreislauf
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Der große Kreislauf hat die Aufgabe, durch die Arterien Nährstoffe und Sauerstoff zu den Zellen zu bringen und durch die Venen Schlackenstoffe und Kohlendioxid abzutransportieren. Weg des großen Kreislaufes: Beginn: Linke Herzkammer
Aorta (Brustaorta, Bauchaorta) Große Arterien (Hauptarterien für Kopf, Hals und Arme, Organarterien, Arterien für untere Extremitäten) Mittlere, kleine Arterien - Kapillaren – kleine, mittlere, große Venen Obere und untere Hohlvene (Venae cavae superior et inferior)
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•
Obere Hohlvene • Vena cava superior, sammelt sauerstoffarmes Blut aus den Venen der oberen Extremitäten und des Kopfes
•
Untere Hohlvene • Vena cava inferior, sammelt sauerstoffarmes Blut aus den Venen der unteren Extremitäten und des Bauchraumes
Ziel: • beide Hohlvenen münden in den rechten Herzvorhof. 2011-08 Dr. René Schnalzer
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Durch Arterien wird Kohlendioxid zur Ausatmung zu den Lungen gebracht und durch Venen Sauerstoff von den Lungen zum linken Herzen transportiert.
Weg des kleinen Kreislaufes: Beginn: Rechte Herzkammer Truncus pulmonalis(Lungenstamm) - Zwei Lungenarterien (Arteriae pulmonales sin. et dext.) - Lungenarteriolen - Lungenkapillaren
- Lungenvenolen - Lungenvenen - Vier große Lungenvenen (Venae pulmonales), die sauerstoffreiches Blut in den linken Vorhof führen Ziel: linker Vorhof
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Venöses Blut aus dem Eingeweidebereich (Magen, Darm, Milz) fließt in die Pfortader (Vena portae) Diese Pfortader zieht zur Leber, wo die Verarbeitung des Blutes und der darin enthaltenen Nährstoffe stattfindet.
Aus der Leber münden dann die Lebervenen in die untere Hohlvene (Vena cava inferior)
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Der Verdauungsapparat ist ein Kanalsystem im Körper, das die
Aufnahme, Zerkleinerung, Verdauung und Resorption von Nährstoffen sowie die Ausscheidung von nicht verwertbaren Stoffen
übernimmt.
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Zum Verdauungstrakt zählen:
Mund, -höhle (Vestibulum oris)
Teile des Rachens (Pharynx)
Speiseröhre (Ösophagus)
Magen (Ventriculus, Gaster)
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Dünndarm (Intestinum tenue) Zwölffingerdarm (Duodenum) Leerdarm (Jejunum) Krummdarm (Ileum)
Verdauungsdrüsen: Leber (Hepar) Gallenblase (Vesica fellea) Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
Dickdarm (Colon) Mastdarm (Rektum)
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Funktion: Zerkauen der Nahrungsmittel, unter Einwirkung des Speichels beginnt die Kohlehydratverdauung (Ptyalin). Der Bissen wird durch die Zunge nach hinten befördert, bei Berührung der Rachenhinterwand wird der Schluckreflex ausgelöst. Organe der Mundhöhle: Zunge Zähne Speicheldrüsen
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Drei paarig angeordnete Speicheldrüsen: Ohrspeicheldrüse (1) (= Glandula parotis) Unterkieferspeicheldrüse (2) (= Glandula submandibularis) Unterzungenspeicheldrüse (3) (= Glandula sublingualis)
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Pro Tag produziert der erwachsene Mensch insgesamt etwa 0,6 bis 1,5 Liter Speichel Der Mundspeichel löst die löslichen Substanzen der Nahrungsmittel auf, mischt sich mit den trockenen Speisen zu einem feuchten Brei und macht diese somit zum Schlucken wie für die Magenverdauung geeignet. Speichel ist aber auch zur Gesunderhaltung der Zähne wichtig (Stichwort: Karies) Zusammensetzung des Speichels: Wasser Schleim Lysozyme (Enzym, das durch seine antibakterielle Wirkung zur Funktion des Immunsystems beiträgt) Speichel-Amylase (= Ptyalin): dieses Enzym spaltet Kohlenhydrate bereits im Mund bis zum 2fach Zucker („gut gekaut ist halb verdaut“)
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Der Mundrachen (Oropharynx) schließt an die Mundhöhle an. Der gesamte Rachen (Pharynx) ist ein Muskelschlauch.
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Sie verbindet den Rachen durch das Zwerchfell mit dem Magen. Sie ist ein muskulöser Schlauch, welcher hinter der Luftröhre und vor der Wirbelsäule liegt.
Aufbau:
Schleimhaut mit mehrschichtig unverhorntem Plattenepithel Am Mageneingang ist die Speiseröhre durch Muskulatur verschlossen
Funktion: Durch die Speiseröhre wird die zerkaute Nahrung in den Magen befördert Transportzeit: circa 5-6 Sekunden
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Der Magen liegt mit seinem Hauptteil in der linken KÜrperhälfte zwischen Leber und Milz.
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Fundus Kardia
Kleine Kurvatur Korpus Antrum
Große Kurvatur 2011-08 Dr. René Schnalzer
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Funktion: Durchmischung des Speisebreis mit Magensaft Austreibung des homogenisierten Inhaltes in kleineren Portionen Verweildauer im Magen ist abhängig von der Zusammensetzung der Nahrung (2-7 Stunden)
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Histologischer Aufbau Schleimhaut (3 Zelltypen) Die Schleimhaut des Magens hat ein Zylinderepithel mit vielen Drüsen zur: Magenschleimproduktion (Muzin) Pepsinbildung Salzsäureproduktion, Intrinsic factor Bildung (wird zur Vit.B12-Resorption im Ileum verwendet)
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Funktion des Magenschleims Magenschleim haftet an der Oberfläche der Schleimhaut Schutz vor der aggressiven Salzsäure und dem Pepsin (Schutz vor Selbstverdauung) Funktion des Pepsins Spaltung von Eiweiß Funktion der Salzsäure Magen pH von circa 1 Desinfektionsmittel gegen die mit der Nahrung aufgenommenen Bakterien und Viren Zerstörung der Eiweißstruktur
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Länge des gesamten Dünndarms: circa 4-6m Zwölffingerdarm (Duodenum) 25-30cm Länge (kürzester Teil des Dünndarms) Leerdarm (Jejunum) Dieser Darmabschnitt ist durch Peristaltik noch nach dem Tode eines Menschen regelmäßig leer. 2/5 des Dünndarms Ileum (Krummdarm) 3/5 des Dünndarms mündet bei der Bauhinschen Klappe (Ileo-Caecal-Klappe) in den Dickdarm.
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schließt an den Magenausgang an 25-30cm Länge (= etwa 12 Fingerbreiten; kürzester Teil des Dünndarms)
Es besitzt die Form eines „C“.
Ins Duodenum mündet die Ausführungsgang von Gallenblase (Ductus choledochus) und Pankreas (Ductus pancreaticus)
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Drüsen produzieren und sezernieren einen alkalischen (= basischen) Schleim, der den sauren Nahrungsbrei aus dem Magen neutralisiert. Außerdem produzieren Nahrungsbrei aufspalten.
die
Drüsen
Enzyme,
welche
den
Ist der Enzymgehalt erniedrigt, so reduziert sich auch die Resorption (= Aufnahme) der Nahrungsbestandteile.
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• ohne Oberflächenvergrößerung circa 0,33m2 (reicht nicht für die erforderliche Resorptionskapazität aus)
Oberflächenvergrößerung auf 200m2 über • Falten (Kerckringsche Falten) • am aufgeschnittenen Darm mit bloßem Auge sichtbar. Höhe: bis zu 8mm • Zotten (= Villi) = Schleimhautausstülpungen (Höhe:1mm) befinden sich auf den Falten plus dichter Besatz aus Mikrovilli als 2. und 3. Vergrößerungsfaktor. Im Zentrum jeder Zotte befindet sich 1 Lymphgefäß! • Krypten = Einsenkungen der Schleimhaut (0,2-0,4mm) 2011-08 Dr. René Schnalzer
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Funktion:
Verdauung und Resorption Im Dünndarm erfolgt die Zerlegung der Nährstoffe (Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette) in einfache Bestandteile, damit sie von den Darmzotten (Villi) resorbiert (aufgenommen) und ins Blut (Kohlenhydrate, Eiweiss) bzw. in die Lymphgefäße (Fett) abgegeben werden können. Schließlich ist der Darm auch für den Weitertransport des Speisebreies durch Peristaltik in den Dickdarm verantwortlich.
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Die Leber ist das zentrale Organ des gesamten Stoffwechsels. Sie liegt im rechten Oberbauch, direkt unter der rechten Zwerchfellkuppel und ist mit dieser auch über Bänder verbunden. Sie ist die größte Verdauungsdrüse unseres Körpers. Gewicht: knapp 1500g
Aufbau:
2 Lappen Kleinerer linker Leberlappen Größerer rechter Leberlappen
2 Flächen: obere oder Zwerchfellfläche Untere oder Eingeweidefläche
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Histologischer Aufbau:
Leberl채ppchen
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Stoffwechsel Kohlehydrate: Glukose (= Zucker) wird als Glykogen gespeichert Glukoseneubildung: aus Aminosäuren und Kohlenhydratmangel
Glyzerin
bei
Fette: Sind die Glykogenspeicher voll: Umwandlung von Kohlehydraten in Fett Eiweiß: Aufbau von Bluteiweißen (Plasmaeiweiß)
Bildung von Gerinnungsfaktoren (Fibrinogen, Heparin)
Entgiftung Schadstoffe werden abgebaut und ausgeschieden (z.B. aufgenommene Gifte, Hämoglobin, Hormone, Ammoniak aus dem Eiweißabbau.....)
Speicherfunktion Speicherung von Glykogen (Zucker), der bei Bedarf (Hunger, körperliche Anstrengung) wieder ins Blut abgegeben werden kann. Speicherung von Blut (bei körperlicher Arbeit kann die Leber 20 % ihres Blutvolumens an den Körper abgeben) Speicherung fettlöslicher Vitamine Eisenspeicherung Speicherung von Aminosäuren
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Bildung der Gallenflüssigkeit bis zu 1 Liter / 24 Stunden Von Hepatozyten (= Leberzellen) gebildet
Gallenblase (Vesica fellea) dient der Eindickung der Lebergalle zur Blasengalle (durch Wasserresorption) und der Speicherung der Blasengalle zwischen den Mahlzeiten Die Galle spielt eine wichtige Rolle bei der Aufnahme von Fetten aus der Nahrung und trägt zur Neutralisierung des nach Magenpassage stark sauren Speisebreis bei (Galle ist leicht alkalisch = basisch). Sie dient auch der Ausscheidung verschiedener Substanzen aus dem Körper wie Cholesterin, Bilirubin sowie vieler Medikamente und ihrer Stoffwechselprodukte.
Pfortaderkreislauf:
Zwischen den unpaarigen Baucheingeweiden und der Leber haben wir eine zusätzliche venöse Verbindung, die Pfortader (Vena portae). Die V. portae führt Sauerstoffarmes aber nährstoffreiches Blut aus dem Darm zur Leber.
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Pfortaderkreislauf:
Dank dieser Verbindung können bestimmte Stoffe von den erwähnten Organen direkt zur Leber gebracht werden.
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Pfortaderkreislauf: Zu den wichtigsten dieser Stoffe gehören die mittels Nahrung aufgenommenen und im Dünndarm zerlegten Nährstoffe, die zur Speicherung bzw. weiteren Verarbeitung den Weg über die Leber nehmen müssen. Ausnahme: Nur vom unteren Teil des Rektums gelangt das venöse Blut direkt in die untere Hohlvene, ohne die Leber zu passieren: schnelle Wirkung der „Zäpfchen“ (= Suppositorien). 2011-08 Dr. René Schnalzer
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Sie liegt hinter dem Magen. Der Pankreaskopf wird von der Zwölffingerdarmschleife umfasst. Der Körper liegt vor der Wirbelsäule. Der Schwanz reicht links bis an die Milz heran.
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Der Ausführungsgang mündet zusammen mit dem Gallengang ins Duodenum
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Funktion: Bildung von circa 2 Liter Pankreassaft (alkalisch; Enzyme) pro Tag. Er wird durch den Bauchspeicheldrüsengang in den Zwölffingerdarm entleert.
Der aus dem Magen kommende Speisebrei ist nach seiner Durchmischung mit dem Magensaft stark sauer (pH-Wert 1-2) und muss neutralisiert werden, weil die Enzyme des Pankreassaftes bei saurem pH-Wert ihre Funktionen nicht erfüllen können.
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Die Enzyme sind so aggressiv, dass sie teilweise als inaktive Vorstufen abgesondert werden, da sie sonst das Pankreasgewebe selbst angreifen und verdauen würden. Erst im Dünndarm werden die inaktiven Vorstufen in die aktiven Enzyme überführt.
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Funktion:
Außerdem produziert die Bauchspeicheldrüse drei Hormone in den sog. Langerhans‘schen Inseln Zwei wichtige Hormone davon sind: Glukagon (erhöht den BZ) Insulin (senkt den BZ)
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Funktion:
Das dichte Kapillarnetz des „gefensterte“ Endothelzellen auf.
endokrinen
Pankreas
weist
Dadurch stehen die endokrinen Zellen direkt mit dem Blut in Verbindung. Sie können so den Blutzuckerspiegel "messen" und bei Bedarf Insulin oder Glucagon direkt in das Gefäßsystem ausschütten.
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Blinddarm (Caecum) mit dem Wurmfortsatz (Appendix vermiformis)
Der Dickdarm beginnt an der Iliocaecalklappe (= Bauhinsche Klappe)
Blinddarm (Caecum) mit Wurmfortsatz (Appendix vermiformis)
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Grimmdarm (Colon)
Colon ascendens
(aufsteigendes Colon)
Colon transversum (Quercolon)
Colon descendens (absteigendes Colon)
Sigmoid (S-förmig = Sigma-Schlinge)
Rektum (Mastdarm)
Colon transversum 2011-08 Dr. René Schnalzer
Funktion:
Eindickung des Stuhles durch Wasserrückresorption (85%)
Schleimproduktion durch Becherzellen
Gärungs- und Fäulnisprozesse
Peristaltik
Ausscheidung Stuhl wird im Rektum gespeichert Bei Erregung der Dehnungsrezeptoren in der Ampulla recti erfolgt der Stuhldrang
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Mastdarm (Rektum) Der Mastdarm ist der eigentliche Kotbehälter.
Er geht schließlich über in den Analkanal. Stuhldrang bei Füllung der Ampulla recti durch Erregung lokaler Dehnungsrezeptoren in der Ampullenwand. Im Übergang zum After zeigt die Schleimhaut Falten, die reichlich Venen enthalten (Hämorrhoiden).
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Die Aufgabe des Atmungssystems besteht:
in der Vorbereitung der Einatmungsluft in den Atemwegen durch Erwärmung, Reinigung, Anfeuchtung und Kontrolle, Aufnahme von Sauerstoff für die Verbrennungsvorgänge in den Zellen (Stichwort: Mitochondrien), Abgabe des durch die Verbrennung entstandenen Kohlendioxids. Mithilfe bei der Stimmbildung durch den Kehlkopf und die Resonanzräume.
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Obere Atemwege Nase Nasenhöhlen Nasennebenhöhlen Rachen (Pharynx) Untere Atemwege Kehlkopf (Larynx) Luftröhre (Trachea) Bronchien (Bronchi) Bronchiolen (Bronchioli)
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Lungenbläschen (Alveolen)
Nasenwurzel Nasenrücken Nasenspitze Nasenlöcher (Nares) Nasenvorhof (Vestibulum nasi) Nasenhöhle (Cavum nasi) Nasenscheidewand (Septum nasi; trennt die beiden Nasenhöhlen)
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Funktion:
Durch die Nase wird die Atemluft ein- und ausgeatmet, wobei sie kalte Luft erwärmt und anfeuchtet. Dabei fangen die Nasenhaare und die Flimmerhärchen Fremdpartikel ab. Dank der Nase kann man auch mit geschlossenem Mund atmen.
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Sie stehen mit der Nasenhöhle in Verbindung, sind mit Luft gefüllt, von Schleimhaut ausgekleidet und dienen vor allem der Gewichtsreduktion des Schädels und der Resonanz. Anfeuchten und Anwärmen der Atemluft Säuberung der Luft
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Lage: Beginnt unterhalb des Kehlkopfes Befindet sich vor der Speiseröhre etwa 12 cm lang, 15 - 20 U-förmige Knorpelspangen, Die Luftröhrenhinterwand ist knorpelfrei und besteht aus einer Bindegewebsmembran + Muskulatur Innen: Schleimhaut mit mehrreihigem hochprismatischem Flimmerepithel
Endet in Höhe des 5. Brustwirbels Sie gabelt sich und teilt sich in 2 Hauptbronchien Funktion: Erwärmung Anfeuchtung Reinigung der Einatmungsluft
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Mehrreihig, hochprismatisches Flimmerepithel mit gut ausgebildeter Basalmembran
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Die Trachea teilt sich in die 2 Hauptbronchien :
Der linke Stammbronchus läuft weniger steil ab als der rechte und ist länger.
Bronchialbaum: Am Lungenhilus teilen sich die Stammbronchien in insgesamt 5 Lappenbronchien auf (rechts drei, links zwei). 2011-08 Dr. René Schnalzer
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Aus den Lappenbronchien gehen die Segmentbronchien hervor, die sich in immer kleinere Äste aufteilen. Die letzten Aufzweigungen sind die Bronchiolen (viel glatte Muskulatur, keine Knorpel!)
2011-08 Dr. René Schnalzer
Diese weisen keinerlei Knorpel, aber reichlich Muskulatur auf.
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Die Lungen sind paarige Organe, welche vom Lungenfell überzogen im Thorax in den Pleuralhöhlen liegen. Grenzen Unten: Zwerchfell Seitlich: Rippen und Muskulatur Medial: Mediastinum Oben: 1. Rippe, Schlüsselbein
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2 Stück Lungenflügel Lungenlappen: rechts 3, links 2 der Mittellappen konnte sich beim linken Lungenflügel wegen Verdrängung durch das Herz nicht entwickeln.
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Lage und Bau: Die Lungenspitze reicht über das Schlüsselbein empor.
Die Medialseite der Lungen liegt dem Herzbeutel und den großen Gefäßen, die Außenfläche der Brustwand, die Basis dem Zwerchfell an. Entscheidend für die Atmung ist, dass das Lungengewebe sehr elastisch ist und sich zusammenzieht. Die Lunge kann sich von selbst nicht vergrößern, sondern kann lediglich den Bewegungen des Brustkorbes bzw. des Zwerchfelles folgen.
2011-08 Dr. René Schnalzer
Es handelt sich um glatte Häute, die dem Peritoneum (= Bauchfell) ähnlich sind. Das Lungenfell überzieht die Lunge, das Brustfell den Brustraum. Zwischen beiden Blättern liegt der Pleuralspalt, welcher von ganz wenig Flüssigkeit erfüllt ist (Gleitspalt). Es herrscht im Brustraum und Pleuraspalt ein Unterdruck.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Durch den Flüssigkeitsfilm im Gleitspalt muss die Lunge der Brustkorb- bzw. Zwerchfellhebung und -senkung folgen (zwei Glasplatten, die befeuchtet und aneinandergelegt werden, lassen sich nur mit sehr großem Kraftaufwand voneinander trennen).
Kommt nun Luft in diesen Gleitspalt, trennen sich die beiden glatten Flächen voneinander, die Lunge kollabiert = Pneumothorax (weißer Pfeil im nebenstehenden Röntgenbild)
2011-08 Dr. René Schnalzer
Das Zwerchfell scheidet die Brusthöhle von der Bauchhöhle und ist der wichtigste Atemmuskel. Es ist ein Kuppelmuskel, der sich beim Zusammenziehen abflacht und damit den Brustraum erweitert. Die Muskelkontraktion des Zwerchfells führt zu einer Einatmung (Inspiration). Die Lunge muss dem Zwerchfell folgen, und erweitert sich dadurch= Einatmung (Bauchatmung).
Ausatmung: die Lunge zieht sich elastisch zusammen, das Zwerchfell folgt. Zusätzlich dienen noch einige Muskeln der Ausatmung (siehe spezielle Muskellehre).
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Die Aufgabe des Harnsystems liegt in der Ausscheidung von
Stoffwechselprodukten, Regelung des Blutdrucks, des Säure-Basen-Haushalts sowie des Calcium-Phosphat-Haushalts.
Nieren (Ren, paarig), Nierenbecken (Pelvis renalis) Harnleiter (Ureter, paarig) Die Harnblase (Vesica urinaria) Die Harnröhre (Urethra)
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Die beiden Nieren liegen am unteren Rippenrand in der Lumbalregion Die 12. Rippen ziehen quer Ăźber sie hinweg Die rechte Niere liegt etwas tiefer als die linke Die rechte Niere liegt kaudal der Leber, die linke kaudal der Milz.
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Form:
bohnenförmig 12cm lang, 6cm breit, 3-4cm hoch; circa 150g schwer Derbe Bindegewebskapsel (Capsula fibrosa) mit Fetteinlagerung umgibt Niere und Nebenniere; enthält viele schmerzleitende Nervenfasern. Die Nebennieren sitzen den Polen auf
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Nierenpapille Markpyramiden Nierenrinde
Nierenbucht Nierenbecken
Die Nierenrinde sitzt auf Markpyramiden und umgreift diese mit Säulen.
Nierenmark
Harnleiter
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Blutversorgung: Die linke und rechte Nierenarterie aus der Aorta abdominalis versorgt das Organ mit Blut.
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Nierenrinde: Durch ein Röhrensystem wird der Primärharn (etwa 180 l / 24h !) größtenteils wieder resorbiert. 99% Wasserrückresorption Rückresorption von Stoffen, die der Körper noch benötigt Ausscheidung von harnpflichtigen Substanzen Der Endharn beträgt ca. 2l und wird über Sammelrohre in das Nierenbecken ausgeschieden.
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Lage: Die Harnleiter sind etwa 30 cm lang. Sie steigen vor den Querfortsätzen der Lendenwirbelsäule abwärts, überschreiten die Grenze des großen und kleinen Beckens, wobei sie die großen Beckengefäße kreuzen. Schließlich münden sie an der Hinterseite der Harnblase.
3 Engstellen: Abgang aus dem Nierenbecken Kreuzung mit den Beckengefäßen Durchtritt durch die Harnblasenwand
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Das Nervensystem gliedert sich: Strukturell (die Struktur betreffend) in: das Zentralnervensystem (ZNS) Gehirn, Rückenmark
das periphere Nervensystem (PNS) 12 Hirnnerven Spinalnerven
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Funktionell in: das animalische bzw. somatische bzw. willkürliche Nervensystem Im Gegensatz zum vegetativen Nervensystem ist das somatische Nervensystem für die bewusste Aufnahme von Kontakten zur Umwelt über die Sinnesorgane und die dem Willen unterworfene Motorik (Willkürmotorik) ausgezeichnet.
das vegetative bzw. autonome bzw. unwillkürliche Nervensystem Sympathicus, Parasympathicus
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Nach der Richtung der Erregungsleitung Motorische Nerven, die vom Zentrum in die Peripherie Impulse vermitteln (efferente Nerven) Sensible (sensorische) Nerven, die ihre Impulse in die Zentren vermitteln (afferente Nerven)
In diesen Systemen finden wir spezielle Zellen, die Nervenzellen. Alle Nervenzellen sind von Geburt an festgelegt (determiniert) und sind daher nicht regenerierbar.
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Kleinste Funktionseinheit des Nervengewebes Können sich nicht teilen oder regenerieren Stehen untereinander über Zellfortsätze in Verbindung Informationsübertragung durch elektrische Impulse
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Funktion:
Motorische Befehle Empfindungswahrnehmung Steuerungszentrum fĂźr Organfunktionen Kognitive Funktionen (Denken, Erinnern, Lernen, Speichern)
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Das Gehirn besteht aus:
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Das Gehirn des Menschen lässt sich in 2 Gehirnhälften, so genannte Hemisphären, einteilen. Eine Hirnhälfte ist für die gegenüberliegende Körperseite verantwortlich Jeder Hemisphäre teilt sich in 4 weitere Lappen auf Stirnlappen, Schläfenlappen, Scheitellappen, Hinterhauptlappen
Das menschliche Gehirn wiegt zwischen 1245 und 1372 Gramm und besteht aus knapp 23 Milliarden Nervenzellen und zwischenzellulärem Gewebe. Das Gehirn wird von dem Gehirnschädel bedeckt (sog. Neurocranium) und grenzt sich von dem sog. Gesichtsschädel (Viscerocranium) ab.
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Das Gehirn schwimmt in der Gehirnflüssigkeit, auch Liquor genannt, die als ernährendes Medium und als Schutz vor Bewegungen des Gehirns innerhalb des Schädels dienen soll.
Das Gehirn wird außerdem von den Gehirnhäuten, den Meningen, umgeben, die ebenfalls eine Schutz und Ernährungsfunktion haben. Auf der Oberfläche des Gehirns erkennbar sind die sogenannten Gyry und Sulci (Windungen und Täler). Diese vergrößern die Oberfläche des Gehirns, sodass mehrere Nervenzellen in den relativ kleinen Raum, nämlich den Schädel, passen. Dadurch konnte die Leistung des Gehirns gesteigert werden, ohne dass der Schädel ,in großem Maße, mitwachsen musste.
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Die Großhirnrinde (Cortex) bildet entwicklungsgeschichtlich gesehen den neuesten Teil des Gehirns. Hier werden komplexe Prozesse wie: Sprache motorische Prozesse differenzierte Sensorik (Tastempfinden, Druckempfinden, Schmerz...) und Sinnesempfindungen
verarbeitet, mit anderen Informationen abgeglichen und auf diese Empfindungen mit einer gezielten Reaktion geantwortet (motorische Zentren). Auch andere Funktionen wie Gedächtnis, Denken, Lernen sogar Gefühle gehören alle zu den Leistungen Großhirns. 2011-08 Dr. René Schnalzer
Das Gehirn lässt sich oberflächlich in verschiedene Lappen einteilen, die zum Teil neuroanatomische wie auch funktionelle Grenzen bilden. Dazu gehören der Frontallappen (Stirnlappen),
Emotionen, Handlung, Antrieb
Parietallappen (Scheitellappen),
Somatosensorische und sensible Vorgänge
Occipitallappen (Hinterhauptslappen) und
Sehzentrum
Temporallappen (Schläfenlappen)
Hör- und Sprachzentrum (Wernicke)
Frontallappen = rot (Lobus frontalis, Stirnlappen) Parietallappen = blau (Lobus parietalis, Scheitellappen) Okzipitallappen = grün (Lobus occiptitalis, Hinterhauptslappen) Temporallappen = gelb (Lobus temporalis, Schläfenlappen).
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Rot = Gyrus praecentralis, Zentrum für Motorik (Bewegung) • Nervenzellen der vorderen Zentralwindung geben Befehle an die Skelettmuskulatur
Blau = Gyrus postcentralis, Zentrum für Sensorik Sinneswahrnehmung)
(Fühlen
/
• Reize, die durch Hautberührung ausgelöst werden, werden hierher geleitet und verarbeitet
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Grün = Wernicke - Sprachzentrum, Zentrum für das Sprachverständnis • liegt im Schläfenlappen • zuständig für Verstehen und Interpretation von Wörtern
Gelb
=
Broca
-
Sprachzentrum,
Zentrum für die Sprachartikulation • liegt im Stirnlappen • ist verantwortlich für die Bewegungen, die für das Sprechen notwendig sind; Grammatik und Satzstruktur werden verarbeitet.
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Endhirn (= Großhirn) Balken (Bündel von Nervenfasern, das die beiden Hälften = Hemisphären des Gehirns miteinander verbindet)
Zwischenhirn Thalamus, Hypothalamus
Mittelhirn Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) Kleinhirn Brücke (Pons) Verlängertes Mark (Medulla oblongata) Ventrikelsystem
HIRNSTAMM
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Vegetative Zentren Hormonelle Zentren Steuerung des Kreislaufes Steuerung der Atmung Hustenzentrum Schluckzentrum Brechzentrum
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Graue Substanz: Aus Nervenzellen aufgebaute Hirnsubstanz Sie befindet sich im Gehirn außen (in der Großhirnrinde = Cortex cerebri), im Rückenmark innen!
Weiße Substanz: Besteht aus markhaltigen Nervenfasern (Axone) Sie dienen der Nachrichtenleitung
Die weiße Substanz befindet sich im Gehirn im Inneren, im Rückenmark außen!
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Cerebrum
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Pons Medulla oblongata Cerebellum
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Cerebrum Thalamus Hypothalamus Mesencephalon (Mittelhirn)
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Pons (Br端cke) Cerebellum (Kleinhirn) Medulla oblongata Medulla spinalis (R端ckenmark)
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verantwortlich für die hormonelle Regulierung des Körpers für wichtige autonome Prozesse (unbewusste Funktionen) und Umschaltstelle für Reize aus der Umwelt, die von der Großhirnrinde in das Bewusstsein gerufen werden („Tor zum Bewusstsein“). Zudem reguliert das Zwischenhirn unseren Biorhythmus, unser Essund Trinkverhalten (Hunger und Durst) und unsere Sexualität. Thalamus (= größter Teil des Zwischenhirns): Umschaltstelle für Afferenzen Alle sensorischen Informationen aus der Umwelt müssen den Thalamus passieren, bevor sie die Großhirnrinde erreichen. Wirkt als Filter um die Großhirnrinde nicht mit Informationen zu überfluten.
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Hormone regulieren eine Vielzahl an Prozessen im Körper wie Stoffwechsel, Wachstum und Fortpflanzung. Das wichtigste hormonregulierende System bildet die HypothalamusHypophysen (Hirnanhangsdrüse) Achse. Hypothalamus: Liegt an der Basis des Zwischenhirns und ist ein "übergeordnetes Regulationszentrum", welches Einfluss nimmt auf: Hormonhaushalt, Wasserhaushalt, Kreislauffunktion und Körpertemperatur.
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Die Hypophyse ist mit dem Hypothalamus über den Hypophysenstiel (Infundibulum) verbunden und produziert verschiedene Hormone.
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Das Mittelhirn (Mesenzephalon) liegt zwischen Brücke (Pons) und Zwischenhirn (Dienzephalon). Enthält Umschaltstellen für Hör- und Sehnerven und ist Ursprung einiger Hirnnerven. Beinhaltet auch die Substantia nigra welche für die Aufrechterhaltung der Muskelspannung und Bewegungsausführung zuständig ist. (Mb. Parkinson)
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Liegt unterhalb der Großhirnhälften in der hinteren Schädelgrube Besteht aus 2 Hälften, deren Oberflächen durch Windungen und Furchen vergrößert sind. Die Windungen und Furchen, sind aber schmäler als im Großhirn
Funktion: Feinregulation und Koordination von Bewegung Muskeltonus Gleichgewicht
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Das verlängerte Rückenmark bildet die Fortsetzung des Mittelhirns Es verbindet den Hirnstamm mit dem Rückenmark Es enthält Bahnen für die Willkürmotorik (Pyramidenbahn) und Unwillkürmotorik, Regulation von Atmung und Kreislauf. Außerdem sind dort verschiedene Reflexzentren wie Husten-, Niesund Schluckreflex lokalisiert. Verletzungen die hier auftreten ,sind oft nicht mit dem Leben vereinbar
Im verlängerten Rückenmark sitzen außerdem noch der Großteil der so genannten Hirnnervenkerne. Hirnnerven sind periphere Nerven, die direkt aus dem Gehirn entspringen und eine Vielzahl an verschiedenen Aufgaben übernehmen. Die Kerne der zugehörigen Hirnnerven bestehen aus einer Ansammlung von Nervenzellen, die sich auf die spezifische Aufgabe des Nervs spezialisiert haben.
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Gehirn und Rückenmark werden von 3 Hirnhäuten umgeben Funktion: Schutzeinrichtung für das empfindliche Nervengewebe Dura mater (harte Hirnhaut): kleidet die Innenfläche des Schädelknochens aus; innerhalb der Dura mater verlaufen die venösen Blutleiter (Sinus) des Gehirns.
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Weiche Hirnhaut Arachnoidea (Spinngewebshaut): liegt der Innenfläche der Dura mater dicht an. Der Liquorraum befindet sich zwischen Arachnoidea und Pia mater im Subarachnoidalraum. Der Liquor ist eine klare Flüssigkeit; sie dient dem Schutz des ZNS Pia mater (innere Hirnhaut): grenzt direkt an die Hirnsubstanz. Sie ist die Gefäßführende Haut, die alle Hirnfurchen auskleidet.
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Das Rückenmark (RM) ist die strangförmige Fortsetzung des Gehirns Das RM ist mit dem Gehirn über das verlängerte Mark verbunden Das RM liegt im Wirbelkanal Es ist etwa 40cm lang und reicht bis zum 1. Lendenwirbel, wo es sich in zahlreiche Nervenwurzeln aufsplittert “Pferdeschwanz” Cauda equina).
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Betrachtet man das Rückenmark im Querschnitt, so erkennt man:
Die innere graue Substanz Sie hat ungefähr die Form eines Schmetterlings und beinhaltet fast ausschließlich Nervenzellkerne und Dendriten. Die äußere weiße Substanz beinhaltet die myelinhaltigen Nervenfasern (Neuriten), also die eigentlichen Leitungsbahnen des ZNS.
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Man unterscheidet außerdem: linke und rechte Hinterwurzel (Hinterhorn) Über die Hinterwurzel treten die afferenten Nervenfasern (aus der Peripherie ankommend) in das Rückenmark ein = sensible Fasern.
linke und rechte Vorderwurzel (Vorderhorn) Über die Vorderwurzel verlassen die efferenten Fasern (vom Rückenmark in die Peripherie weggehend) das Rückenmark = motorische Fasern. 2011-08 Dr. René Schnalzer
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Paravertebral treten paarweise insgesamt 31 Spinalnervenpaare aus dem Rückenmark durch die Zwischenwirbellöcher (Foramina intervertebralia) aus. Spinalnerven sind gemischte Nerven: sie enthalten sensible und motorische Anteile. Sie versorgen entsprechend ihrer Austrittshöhe ganz bestimmte Körperabschnitte.
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Das periphere Nervensystem besteht aus Gehirn- und Rückenmarksnerven (s.o). Gehirnnerven
Der Gehirnnerv ist ein Nerv, der nicht über das Rückenmark in die Peripherie, sondern vom Gehirn direkt zu den entsprechenden Endpunkten führt. Die Gehirnnerven sind stets paarig angeordnet, d.h. es gibt einen rechten und einen linken Nerv. Sie versorgen u.a. Kopf und Nacken. 12 Gehirnnervenpaare, wie Riechnerv, Sehnerv, Trigeminusnerv, Gesichtsnerv (Facialisnerv) etc. wobei der Riech- und der Sehnerv jedoch dem Zentralnervensystem anzurechnen sind.
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Haben unterschiedliche Funktionen: Leiten einerseits sensible Informationen zum Gehirn, andererseits motorische Befehle zur Peripherie
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Sympathikus Wird aktiviert bei erhöhter körperlicher Leistung, Stress, Notfallsituationen Beschleunigung der Herzund Atemfrequenz Erhöhung des RR Erweiterung der Bronchialmuskulatur Vermehrte Schweißsekretion Verminderung der Darmtätigkeit
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Parasympathikus Dient dem Stoffwechsel, der Regeneration und dem Aufbau der Energiereserven Verlangsamung von Herzund Atemfrequenz Verstärkung der Magenund Darmtätigkeit Blutdrucksenkung Kontraktion der Bronchialmuskulatur
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Das Skelett des Menschen lässt sich in • das Schädelskelett, • das Rumpfskelett (Wirbelsäule und Brustkorb) und • das Gliedmaßenskelett einteilen. Die Wirbelsäule ist doppel-s-förmig gebogen und federt den aufrecht gehenden Menschen gegen Stöße ab. Der Brustkorb wird aus 12 Paar Rippen (Costa = Einzahl; Costae = Mehrzahl), dem Brustbein (Sternum) und den Brustwirbeln (Thorakalwirbel) gebildet . Die beiden unteren Rippenpaare enden frei und sind nicht mit dem Brustkorb verbunden. Der Brustkorb schützt die inneren Organe wie Herz und Lunge.
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Der bewegliche Schultergürtel wird von den Schulterblättern (Scapula, -ae) und den beiden Schlüsselbeinen (Clavicula, -ae), die mit dem Rumpfskelett verbunden sind, gebildet.
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Der Oberarmknochen (Humerus) ist über das bewegliche Schultergelenk (Articulatio humeri) mit dem Schulterblatt (Scapula) verbunden.
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Die Unterarmknochen werden durch Elle (Ulna) und Speiche (Radius) gebildet. Das obere (= proximale) Ende der Elle trägt die Gelenkpfanne zum Ellbogengelenk (Articulatio cubiti). Elle und Speiche sind durch ein weiteres Gelenk proximal und durch eine Membran längs miteinander verbunden. Dadurch wird eine hohe Bewegungsvielfalt im Unterarm und an den Händen möglich.
Das Handskelett besteht aus Der Handwurzel (Carpus) mit 8 Handwurzelknochen(Ossa carpi), 5 Mittelhandknochen (Ossa metacarpi), 2 Fingerknochen am Daumen (Pollex) und je 3 Fingerknochen an den anderen Fingern (Finger Einzahl = digitus; Finger Mehrzahl = digiti). Grundglied (Phalanx proximalis), Mittelglied (Phalanx media), Endglied (Phalanx distalis)
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Röntgenaufnahme einer menschlichen Hand mit Beschriftung der Handwurzelknochen: A B C D E F G H
Kahnbein (Os scaphoideum) Mondbein (Os lunatum) Dreiecksbein (Os triquetrum) Erbsenbein (Os pisiforme) Großes Vieleckbein (Os trapezium) Kleines Vieleckbein (Os trapezoideum) Kopfbein (Os capitatum) Hakenbein (Os hamatum)
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Der Beckengürtel (Cingulum membri pelvini) wird aus Kreuzbein (Os sacrum), Steißbein (Os coccygis), Darmbein (Os ilium) und Sitzbein (Os ischii) gebildet. Das Darmbein ist mit dem Darmbein-Kreuzbeingelenk am Kreuzbein verbunden. Das Steißbein stellt praktisch das Ende der Wirbelsäule dar. Darmbein und Sitzbein bilden eine starre Verbindung.
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Der Oberschenkelknochen (Femur) ist mit einem Kugelgelenk mit dem Sitzbein (Os ischii) verbunden.
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Das Kniegelenk (Articulatio genus) ist ein Scharniergelenk zwischen Oberschenkelknochen (Femur) und dem Schienbein (Tibia). Die Kniescheibe (Patella) ist ein frei sitzender, flacher Knochen in der Sehne des vierköpfigen Oberschenkelmuskels (M. quadriceps femoris). Die Patella schützt das Kniegelenk und vervielfacht die Kraftentwicklung des Quadrizeps durch die Verlängerung des Hebelarmes.
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Schienbein (Tibia) und Wadenbein (Fibula) sind auf der ganzen Länge mit einer Membran verbunden und bilden das Skelett des Unterschenkels.
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Zu den Fußwurzelknochen gehören das Sprungbein (Talus, 2), das Kahnbein (Os naviculare, 4), die drei Keilbeine (Os cuneiforme, Ossa cuneiformia, 6) das Fersenbein (Calcaneus, 3) und das Würfelbein (Os cuboideum, 5).
____________________________ Mittelfußknochen (Ossa metatarsalia, 7) Zehen (Phalanges, 8)
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Die Fußwurzelknochen sind durch die beiden Sprungbeingelenke miteinander verbunden. Sie stellen die wichtigste Grundlage für das Laufen, Springen und die gesamte Fortbewegung auf zwei Füßen dar. Das Fußskelett eines Menschen wird von den 7 beschriebenen Fußwurzelknochen, den 5 Mittelfußknochen und den je 2 bis 3 Zehenknochen gebildet. Der Fuß selbst ist gewölbeförmig und wird durch Bänder gehalten, so dass ein federnder Gang möglich ist. Röntgenbild (rechtes oberes Sprunggelenk von vorne aufgenommen): 1. Wadenbein (Fibula) 2. Schienbein (Tibia) 3. Sprungbein (Talus) 4. Syndesmose (= Bandhaft = unechtes Gelenk) 2011-08 Dr. René Schnalzer
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.
Beschreiben Sie den Aufbau und die Funktion der Zelle? Wie heißen die 4 Gewebsarten und beschreiben Sie das Epithelgewebe? Aufbau und Funktion der Haut Aufbau des Herzens Lage und Funktion des Herzens Beschreiben Sie die Zusammensetzung des Blutes Aufbau und Funktion der Lunge Beschreiben Sie den Aufbau und die Funktion der Atemwege Erklären Sie den Blutkreislauf und die Gefäße
10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.
Beschreiben Sie die Anteile und die Funktion des Verdauungstraktes Beschreiben Sie die Lage und Funktion von Leber und Pankreas Beschreiben Sie die Lage und Funktion der Nieren Einteilung des Nervensystems und Funktion des Großhirns Beschreiben Sie das Zwischenhirn, den Hirnstamm und die Hirnhäute Beschreiben Sie das Vegetative Nervensystem Nennen Sie die Knochen des Skeletts
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Alle Angaben in diesem Skript erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr
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