Paralympische Momente – Ausgabe 6 Newsletter Deutsches Haus Paralympics London 2012

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Paralympische Momente 6* Newsletter – Deutsches Haus Paralympics London 2012 *Dienstag, 4. September 2012

SEBASTIAN DIETZ IST PARALYMPISCHER SIEGER IM DISKUSWERFEN

Der goldene Wurf

INHALT

Für Sebastian Dietz ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Der 27-Jährige aus Herford gewann beim Diskuswerfen die Goldmedaille. ereits bei seinem ersten Versuch war Sebastian Dietz auf Goldkurs. Auf dem Weg zu diesem Ziel ließ er sich auch nicht mehr vom Chinesen Wenbo Wang beirren, der im zweiten Versuch 28 Zentimeter weiter warf. „Ich habe im Verlaufe des Wettkampfs gemerkt, dass ich

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meinem Traum immer näher komme. Das hat mich schon ein bisschen nervös gemacht“, gestand der ehemalige Fußballer. Es gelang ihm, seine Nerven im Zaum zu halten und sich auf seine Würfe zu konzentrieren. „Ich hatte heute nicht meinen besten Tag und habe ab dem

vierten Versuch nur noch aus den Armen gerissen. Ich wollte unbedingt weiter werfen, weil ich weiß, dass ich das kann“, erzählte er und das reichte bis zum Ende. Seine Siegesweite von 38,54 m aus dem dritten Versuch konnte von keinem Konkurrenten mehr übertroffen werden.

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PANORAMA Treffen der Medaillensieger – der NPC-Abend

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PORTRÄT Coole Jungs – die deutschen Tischtennisspieler

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SPORT Der Medaillenspiegel und die Vorschau auf Wettkampftag 6


Paralympische Momente 6*

Newsletter – Deutsches Haus Paralympics London 2012 *Dienstag, 4. September 2012

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MESSE DÜSSELDORF UNTERSTÜTZT FECHTERIN Wenn die Fechterin Simone Briese-Baetke bei den Paralympischen Spielen auf der Planche kämpft, macht das eine Spende der Messe Düsseldorf möglich. Denn ihr alter Fechtrollstuhl ging vor den Spielen kaputt. Ein neuer musste her, sonst hätte die amtierende DoppelWeltcupsiegerin nicht starten können. Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung Messe Düsseldorf, reagierte schnell und spendete im Namen seines Unternehmens die Hälfte der Summe für einen neuen Rollstuhl. Gestern besuchte Dornscheidt deswegen Briese-Baetke im Paralympischen Dorf und wünschte ihr Glück für den heutigen Wettkampf. „Die Messe Düsseldorf macht das gern, weil wir die Sportbegeisterung der paralympischen Athleten teilen und den Behindertensport stärken wollen“, sagte Dornscheidt. Die Messe Düsseldorf ist seit den Paralympischen Spielen Vancouver 2010 Lizenzpartner des DBS. Diese Partnerschaft wird auch Agricolae spinosus iocari fragilis bei den Paralympischen Spielen suis. Aegre verecundus matrimoin Sotschi 2014 fortgesetzt. nii senesceret Po

Der Rudervierer mit Steuerfrau (oben), DBS-Präsident Friedhelm Beucher mit Werner M. Dornscheidt von der Messe Düsseldorf (links) und mit NPC-Vertretern aus Israel, Burkina Faso und Afghanistan.

DER NPC-ABEND IM DEUTSCHEN HAUS

Treffen der Sieger So viele Medaillengewinner im Deutschen Haus Paralympics: Angefangen von den paralympischen Siegern Sebastian Dietz, Jochen Wollmert, Holger Nikelis oder Hannelore Brenner folgten viele Silber- und Bronzesieger und internationale Sportfunktionäre der Einladung des NPC. Jochen Wollmert rasiert Hannes Doesseler die Haare ab (oben rechts), toller Empfang für die Reiterinnen Hannelore Brenner, Britta Näpel und Angelika Trabert sowie für den Tischtennisspieler Holger Nikelis (v. links).

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TERMINE DEUTSCHES HAUS PARALYMPICS DIENSTAG, 4. SEPTEMBER: DBS-Pressekonferenz (ab 9 Uhr*) MITTWOCH, 5. SEPTEMBER: DBS-Pressekonferenz (ab 9 Uhr*) Berlin-Abend (ab 20 Uhr) *Änderungen vorbehalten Angaben Londoner Ortszeit


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DIE DEUTSCHEN TISCHTENNISSPIELER

Coole Jungs ie haben starke Nerven und einen enormen Siegeswillen: Holger Nikelis, Jochen Wollmert und Thomas Schmidberger. Das Trio gewann Sonntag und Montag zweimal Gold und einmal Bronze. Die englischen Zeitungen feierten vor allem Jochen Wollmert, der in der ExCeL-Arena seine dritte paralympische Goldmedaille gewann. Der Grund: Er besiegte den Londoner Lokalmatador Will Bayley im Finale. Als der nach seiner Niederlage weinend auf dem Boden lag, umarmte ihn Wollmert, richtete den Engländer auf und reckte dessen Hand in die Luft. Seitdem haben die Briten den Solinger in ihr Herz geschlossen. „Er ist einer der größten paralympischen Sportler aller Zeiten“, schrieb die „Times“. „Will hat gegen den größten Tischtennis-Spieler in der Geschichte des paralympischen Sports verloren“, sagte Bayleys Trainer Gorazd

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Vecko. „Ich werde ihn auf jeden Fall für den Fair-Play-Preis vorschlagen“, sagte gestern sogar Bundestrainer Wieland Speer: „Die Geste nach dem Finale war super. Schon während des Turniers hat er zwei Punkte, die ihm zugesprochen waren, zurückgegeben, weil er der Meinung war, dass sie ihm nicht zustanden. Das war großartig.“ Ebenso stark war die Leistung von Holger Nikelis:

Für fairen Sport

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Dass die ExCeL-Arena für das deutsche Tischtennis ein gutes Pflaster ist, bewies auch der Bayer Thomas Schmidberger. In einer hochklassigen Partie holte der 20-Jährige gegen den Franzosen Florian Merrien bei seiner paralympischen Premiere direkt Bronze. „Die Bronze-Medaille fühlt sich wie Gold an. Ich bin wahnsinnig glücklich“, sagte der Tischtennisspieler. Einen Grund für seinen Erfolg nennt Bundestrainer Speer: „Thomas hat ein Jahr lang intensiv im Tischtennis-Leistungszentrum in Düsseldorf trainiert. Und sehr viel von der Trainingsgruppe um Timo Boll gelernt.“

Thomas Schmidberger, Bundestrainer Wieland Speer und Viertelfinalist Thomas Brüchle (v. links).

MEDIENWORKSHOP „KLASSIFIZIERUNG“

nne Hart nimmt es mit jedem auf, selbst mit einem durchtrainierten Rollstuhl-Rugbyspieler. Beim Medienworkshop „Klassifizierung“ von Allianz und IPC demonstrierte die Vorsitzende des IPC Classification Committee mit dem ehemaligen Rugbyspieler Alan Ash, wie schwierig es ist, als Behinderter einen Ball zu werfen oder zu fangen. Deswegen teilt das paralympische Klassifizie-

Nach seinem Matchball gegen den Franzosen Jean-Francois Ducay hatte der Kölner Freudentränen. „Nach dem Matchball ist die Anspannung der letzten Tage abgefallen. Es ist unglaublich, dass es wieder mit Gold geklappt hat. Ich war sehr fokussiert auf diesen Tag, jetzt kann ich ihn genießen“, berichtete der GoldMedaillen-Gewinner. Bundestrainer Wieland Speer fügte hinzu: „Es ist bemerkenswert, wie Holger als Weltmeister und Weltranglistenerster mit dieser Situation umgegangen ist. Er hat seine Leistung bestätigt und dem Druck standgehalten.“

rungssystem Athleten in verschiedene Kategorien ein. Dabei werden die Art der Behinderung und ihre Auswirkung auf die Ausübung einer jeweiligen Sportart berücksichtigt, um so die Grundlage für faire Wettkämpfe zu schaffen. Weil sich ähnliche Behinderungen auf die funktionellen Fähigkeiten und Voraussetzungen der Sportler hinsichtlich einer Sportart unterschiedlich auswirken können, gibt es in den

einzelnen Sportarten verschiedene Behinderungsklassen. Aber für alle Sportarten kann man folgende Behinderungsarten unterscheiden: Amputierte, Zerebralparese, Sehbehinderte, Rollstuhlfahrer, Kleinwüchsige und geistig Behinderte.

Joseph Gross (l.) beim Workshop.

Am Workshop nahm neben Hart auch die australische Leichtathletin Katrina Webb teil. Sir Philip Craven hatte den Workshop gemeinsam mit Joseph K. Gross, Leiter Market Management der Allianz-Gruppe, eröffnet. Neben Hart hatte Jan Burns vom Internationalen Verband für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung die Klassifizierung für geistig behinderte Sportler erklärt. „Wir möchten die Öffentlichkeit auf das Thema Behindertensport aufmerksam machen. Besonders beim Thema ‚Klassifizierung’ besteht großer Informationsbedarf", sagte Eike Bürgel, Global Sponsoring Manager, Allianz SE.


Paralympische Momente 6*

Newsletter – Deutsches Haus Paralympics London 2012 *Dienstag, 4. September 2012

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ERGEBNISSE MEDAILLENSPIEGEL (NACH 228 VON 503 ENTSCHEIDUNGEN) powered by

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1. China

46 31

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TOTAL

36

113

2. Großbritannien 19

25

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63

3. Russland

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20

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4. Australien

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5. Ukraine

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6. USA

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7. Deutschland

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8. Brasilien

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9. Frankreich

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10.Polen

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LEICHTATHLETIK Frauen: Kugelstoßen F42/44, 3. Michaela Floeth; Speerwerfen F33/34/52/53, 1. Birgit Kober, 2. Marie Brämer-Skowronek, 5. Frances Herrmann; Männer: Diskus F35/36, 1. Sebastian Dietz REITEN Frauen/Männer: Einzel Kür Grade II, 2. Britta Näpel, 3. Angelika Trabert SCHWIMMEN Frauen: 200m Lagen SM6, 2. Verena Schott; 100m Freistil S7, 5. Kirsten Bruhn; 100m Freistil S3, 6. Annke Conradi; 100m Rücken SB11, 4. Daniela Schulte; Männer: 200m Lagen

SM6, 8. Swen Michaelis; 200m Lagen SM12, 7. Daniel Simon TISCHTENNIS Frauen: Einzel Kl. 9, 4. Stephanie Grebe; Männer: Einzel Kl. 1, 1. Holger Nikelis Gruppenspiele: ROLLSTUHLBASKETBALL Frauen: Vorrunde 4. Spieltag, Deutschland – Mexiko 68:28; Männer: Vorrunde 5. Spieltag, Deutschland – Polen 73:63 SITZVOLLEYBALL Männer: Vorrunde 3. Spieltag, Deutschland – Großbritannien 3:0 (25:19, 25:16, 25:14) Entscheidungsspiele: ROLLSTUHLTENNIS Frauen: Einzel Achtelfinale,

Holger Nikelis hat es geschafft: Gold im Tischtennis.

Sabine Ellerbrock – Park Ju-Youn (Südkorea) 6:4, 6:1; Katharina Krüger – Ester Vergeer (Niederlande) 0:6, 0:6; Doppel Achtelfinale, Sabine Ellerbrock/Katharina Krüger – Emmy Kaiser/Mackenzie Soldan (USA) 5:7, 6:2, 7:5

IMPRESSUM Paralympische Momente 6* Newsletter – Deutsches Haus Paralympics London 2012 HERAUSGEBER: Deutsche Sport-Marketing GmbH Schaumainkai 91 60596 Frankfurt a.M. und Medienfabrik Gütersloh GmbH Sportkommunikation Carl-Bertelsmann-Straße 33 33311 Gütersloh Tel.: +49 5241 23480-50 Fax: +49 5241 23480-215 Internet: www.medienfabrik.de E-Mail: info@medienfabrik.de HRB Gütersloh 2424 Bereichsleitung: Tobias Uffmann Chefredakteur: Michael Siedenhans (V.i.S.d.P.) Redaktion: Jochen Büttner, Philipp Kubießa Artdirection: Uta Kloke Layout: Janine Mompour Projektmanagement: Jessica Sewerin Teamassistenz: Frederic Kollmeier Agenturtexte: SID Bildnachweis: picture alliance Fotografen: Jan Haas Druck: Creekside Design to Print LTD ©Medienfabrik Gütersloh GmbH, 2012 Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Mit freundlicher Unterstützung der dpa Picture-Alliance GmbH.

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ENTSCHEIDUNGEN LEICHTATHLETIK (AB 10:00 UHR*) (Olympic Stadium) Frauen: Diskuswerfen F57/58, Ilke Wyludda; 4x100m-Staffel T35/T38, Deutschland; Männer: 100m T12, Thomas Ulbricht REITEN (AB 09:00 UHR*) (Greenwich Park) Frauen/Männer: Einzel Kür Grade IV, Lena Weifen; Einzel Kür Grade III, Hannelore Brenner, Steffen Zeibig

50m Freistil S6, Tanja Gröpper; 400m Freistil S9, Christiane Reppe; 100m Freistil S12, Maike Naomi Schnittger; 50m Freistil S7, Verena Schott, Kirsten Bruhn; Männer: 50m Freistil S6, Sebastian Iwanow; 100m Rücken S10, Lucas Ludwig; 100m Freistil S12, Daniel Simon; 50m Freistil S7, Tobias Pollap SPORTSCHIESSEN (AB 11:30 UHR*) (Royal Artillery Barracks)

Gruppenspiele: SITZVOLLEYBALL (9:00 UHR*) (ExCeL) Männer: Vorrunde 4. Spieltag, Ägypten – Deutschland Entscheidungsspiele: ROLLSTUHLBASKETBALL (21:00 UHR*) (Basketball Arena) Frauen: Viertelfinale, Deutschland – Großbritannien ROLLSTUHLTENNIS (11:00 UHR*) (Eton Manor) Frauen: Einzel Viertelfinale, Sabine Ellerbrock – Marjolein Buis (Niederlande); Doppel Viertelfinale, Sabine Ellerbrock/Katharina Krüger – Lucy Shuker/Jordanne Whiley (Großbritannien)

ROLLSTUHLFECHTEN (AB 18:30 UHR*) (ExCeL) Frauen: Einzel Florett, Simone Briese-Baetke SCHWIMMEN (AB 9.30 UHR VORLÄUFE, AB 17:30 UHR ENTSCHEIDUNGEN*) (Aquatics Centre) Frauen: 100m Rücken S8, Stefanie Weinberg;

Mixed: R6/50m Luftgewehr, Natascha Hiltrop, Josef Neumaier, Jan Schaub

Gestern Silber gewonnen, heute wieder am Start: Verena Schott.

* Ortszeit London


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